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MAZ HEFT 20 - frühjahr 2015 Marienhöher Allgemeine Zeitung he e. V. Zeitschrift r, für Schüle enhö trum Mari n e lz u h c S erer des e und Förd d n u re F , r, Eltern Mitarbeite Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Editorial Inhalt A Solveigh Petri Charlotte Freund Ursula Kaija Johannes Mickenbecker urlauben, muslimische Schülerinnen tragen ein Kopftuch, adventistische Schüler engagieren sich, manchmal auch während der Schulzeit, bei den christlichen Pfadfindern. Über die Vielfalt der Religionen freue ich mich. Doch alle haben auf der Marienhöhe etwas gemeinsam, auch die Kinder und Jugendlichen, die konfessionslos sind: Sie eröffnen in ihren jeweiligen Klassen zusammen den Schultag mit einer Andacht, die sie selbst gestalten. Auch im Unterrichtsfach „Religion“ werden sie nicht in Gruppen eingeteilt, denn für alle gleichermaßen verpflichtend ist der freikirchlich-adventistische Religions unterricht. Dort haben die Schülerinnen und Schüler die Chance, ihren eigenen Glauben und den ihrer Mitschüler besser kennen zu lernen. Unser Religionsunterricht nimmt diese Herausforderung an, indem er ihre unterschiedlichen Einstellungen und Haltungen wahrnimmt und für die Unterrichtsgestaltung fruchtbar macht. Dies geschieht im Geist der Religionsfreiheit, wie er von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten for- Beate Strobel Philipp Mickenbecker Die Redaktion Christian Noack Lioba Brücher ls Kind ging ich mit meinen Eltern gerne in der Nähe der Marienhöhe beim Melita-Brünnchen spazieren. Ich wollte zu einer besonderen Stelle. Dort, mitten im Wald, hing ein kleiner Holzkasten, in dem sich Spruchkarten der Marienschwestern befanden. Ich durfte jedes Mal eine heraussuchen und behalten. Manchmal trafen wir auch eine Marienschwester, die ich sofort an ihrer Schwersterntracht mit Haube erkannte. An dieses Erlebnis habe ich mich beim Schreiben dieses Textes erinnert und daran, wie leicht es für mich als Kind zu erkennen war, wie eine evangelische Marienschwester ihren Glauben bekennt und ihre Religiosität sichtbar wird. Den Holzkasten mit den Spruchkarten gibt es übrigens noch immer. Wenn ich als Lehrerin über die Marienhöhe spaziere, sehe ich ebenfalls, wie die unterschiedliche Religionszugehörigkeit unserer Schülerinnen und Schüler sichtbar wird. Manche katholische Schülerinnen tragen Kreuze an einer Kette, evangelische Schüler lassen sich für den Konfirmationsunterricht be- muliert wurde (siehe: http://www.dv-religionsfreiheit.org/ueber-uns/unsere-ziele/). Die Marienhöhe will ein Ort dieser Gewissens- und Glaubensfreiheit sein, da nur in der Freiheit die Liebe Gottes erkennbar wird. Hier soll jeder offen seinen Glauben bekennen und für andere sichtbar machen können. Wie dies im Schulalltag gelingen kann, will der Fokus dieser Ausgabe zeigen. Viel Freude beim Lesen! Stefanie Noack-Bürger Redaktionsleiterin Impressum Herausgeber Schulzentrum Marienhöhe e. V. Auf der Marienhöhe 32 64297 Darmstadt Internet: www.marienhoehe.de E.Mail: info@marienhoehe.de Telefon: (49) 6151 5391-0 Verantwortlich Gunter Stange, Schulleiter Redaktionsleitung Stefanie Noack-Bürger Schlussredaktion und Layout Ursula Kaija Anzeigen N.N. Anzeigenpreise 1-spaltig: B x H 59 mm x 42 mm 25 € 2-spaltig: B x H 118 mm x 83 mm 100 € 3-spaltig: B x H 180 mm x 126 mm 200 € ganzseitig: B x H 180 mm x 252 mm 300 € Auflage 5000 Exemplare Erscheinungstermine Herbst, Frühjahr, Sommer Druckvermittlung www.rimi-grafik.de Persönlichkeiten Faszination Marienhöhe Vielseitig engagiert 4 5 Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Die Fragen nach dem Sinn des Lebens 6 Projekt Gemeindegottesdienst 6 Einblicke aus erster Hand 7 Der gute Hirte 8 Rituale in der Schule 10 Bei Fribo, bei Fribo auf dem Boden unterm Dach … 10 Glauben kennen lernen 12 Gemeinschaft genießen 12 Singen als Andacht 13 Kinder, kommt zu Jesus 13 „Superhelden“14 Schule Kleine weihnachtliche Nachlese 16 Ein etwas anderer Französischunterricht 17 Schnupperkurs zweite Fremdsprache 18 „The Presidents“ 18 „Wir haben viel gelernt“ 19 Medienwoche19 Den genetischen Fingerabdruck bestimmen 20 Wanderung in die Vergangenheit 20 Eine Fahrt zur Suchtprävention Drucken wie in alten Zeiten Zwei strahlende Sieger beim Vorlesewettbewerb Schülerwettstreit 2015 in vollem Gang „Ich schaff‘s!“ Klug und cool ans Ziel. Vielfalt ist unsere Zukunft! 21 21 22 22 24 25 Mediothek And the winner is … „Operation Unsichtbar“ „Buchdurst“ - die coolsten Bücher unter der Sonne! Buchtipps aus der SMS 26 27 27 28 Internate Der Galaabend der Internate 30 PRO Aktuell Dankbarkeit32 Bilderbogen32 Ausblick33 Termine33 Poesie / Rätsel / Humor35 Was? - Wann? - Wo?36 30 Fein herausgeputzt 13 Auch gemeinsames Singen kann eine Andacht sein 22 Ein Kunstwerk für den Schülerwettstreit Titelbild: Handan Kökkaya, Lisa Divo, Helena Panic und Leandra Blum, Klasse 8Ra 2 Marienhöher Allgemeine Zeitung HEFT 20 - frühjahr 2015 3 Persönlichkeiten Persönlichkeiten Faszination Marienhöhe Vielseitig engagiert Pastor Radovan Marjanov im Interview Erzähl uns ein wenig aus deinem Leben, wie bist du auf die Marienhöhe gekommen? Ich bin vor 53 Jahren in einem kleinen Dorf im Serbien geboren. Die Lebensbedingungen waren damals bescheiden, gemessen an dem, was wir heute alles haben, und trotzdem idyllisch schön: Wasser vom Brunnen, Hund, Katze und Hühner im Hof, auf der anderen Straßenseite mein Opa mit Pferden und Kühen, kein Fernseher und kein Auto, dafür aber viel Platz auf der Straße und hinter dem Dorf, um endlos lang mit Freunden zu spielen. Dort habe ich die achtjährige Grundschule besucht. Mit knapp 15 Jahren bin ich anschließend nach Kroatien, in die dortige adventistische Internatsschule Marusevec gegangen, um das Abitur zu machen. Danach musste ich fünfzehn Monate lang in den Bergen Sloweniens meinen Wehrdienst ableisten. Als das endlich zu Ende war, ging ich zur Ausbildung zurück nach Marusevec, um Pastor der Adventgemeinde zu werden. Meine erste Stelle war in Sarajevo im heutigen Bosnien. Später bin ich nach Stuttgart versetzt worden, um die dortige südslawische Gemeinde zu betreuen. Nach knapp zwölf Jahren wurde ich Pastor für mehrere Gemeinden in Freiburg am Rand des schönen Schwarzwaldes. Sieben Jahre später war die nächste Station Gießen, von Sommer 2006 bis Sommer 2014. Auch dort hatte ich eine schöne Zeit mit wunderbaren Menschen. Letzten Sommer Sprecher bei der Begegnungswoche 4 Schülerin Solveigh Petri im Gespräch mit der MAZ Solveigh, wie bist du auf die Marienhöhe gekommen? Radovan Marjanov beim Marienhöher Betriebsausflug mit Lehrerin Dragana Brkic wurde ich auf die Marienhöhe versetzt. Mal sehen, wie lange ich hier bleiben werde. Wofür möchtest du dich besonders einsetzen? Mich fasziniert an der Marienhöhe, dass sie sowohl Tagesschüler als auch Internatsschüler hat. Ich möchte dabei mitwirken, dass sich beide Gruppen wohl fühlen. Sie sollen das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigt werden, und auch wissen, dass bei ihren Fragen jemand da ist, den sie ansprechen können, der sie unterstützen, beraten und im Gebet tragen möchte – das ist eine tolle Herausforderung! Als Pastor möchte ich eine Gemeinde leiten, die ein fester Bestandteil der Marienhöhe ist, und voll von Menschen, denen die geistliche Unterstützung aller Marienhöher Schüler ein Herzensanliegen ist. Welche Erinnerung hast du an deine eigene Schulzeit? Auch wenn die Zeit in der Grundschule sehr schön war, überwiegen in meinen Erinnerungen die Jahre im Internat. Durch die Entfernung von zu Hause, aber auch wegen des grundsätzlichen Schulkonzeptes, sind wir nur zwei Mal im Jahr nach Hause gefahren, in den Winter- und Sommerferien. Die restliche Zeit haben wir auf dem Campus der Schule verbracht. Dadurch waren vor allem die Wochenende sehr abwechslungsreich und interessant. Die Schulregeln waren viel strenger als heute; trotzdem hat es unheimlich viel Spaß gemacht, die unterrichtsfreie Zeit selbst zu gestalten, z. B. bei Sportveranstaltungen, Ausflügen oder Gottesdiensten. Ich erinnere mich gerne an die Atmosphäre im Speisesaal, an einen besonderen Heimpädagogen, den wir kaum überlisten konnten, an den Gärtner, bei dem ich meinen Pflichtdienst hatte, und an unzählige Bekanntschaften und Freundschaften, die bis heute halten. Wie gefällt es dir auf der Marienhöhe? Die Marienhöhe hat so viel zu bieten, dass es mir leicht fällt, mich hier wohl zu fühlen. Die Lage ist ausgesprochen gut, das Schulgelände wunderschön, die Mensa abwechslungsreich, beste Bedingungen für Sport und freundliche und kompetente Mitarbeiter auf allen Ebenen. Das alles ist eingebettet in eine klare christliche Ausrichtung, die sich für Nachhaltigkeit, Respekt, Achtung, Anerkennung und Nächstenliebe einsetzt. Wir freuen uns mit euch Ich bin seit 2011, seit der 5.Klasse auf der Marienhöhe. Meine Eltern und ich haben uns in Darmstadt umgeschaut, weil sie wegen meiner Hörbehinderung eine geeignete Schule für mich gesucht haben. Wir waren dann am Infotag auf der Marienhöhe, meine Eltern fanden die Schule gut, und mir hat es auch gut gefallen, und so wurde ich angemeldet. Wie kommst du mit deiner Behinderung zurecht? Weil ich nicht hören kann, trage ich von Geburt an Cochlea-Implantate (CI). Ich habe mich so daran gewöhnt, dass ich sie schon abends vergessen habe, rauszunehmen. Manchmal höre ich Töne, die andere nicht hören können, z. B. ein leises Piepsen von weiter weg. Eigentlich habe ich nur beim Schwimmunterricht oder bei Wasserschlachten Probleme, da ich kein Wasser an den Kopf bekommen darf, damit die CIs nicht kaputt gehen, denn ohne sie höre ich nichts. Du bist in der Schule sehr aktiv, wo engagierst du dich? Ich engagiere mich schon länger im Schulsanitätsdienst und seit einiger Zeit auch bei der Schulzeitung MAZ. Bei den Schulsanis habe ich angefangen, weil mich Erste Hilfe schon seit der Grundschulzeit interessiert hat, dort hatte ich schon Erste-Hilfe-Kurse. Ich möchte gerne anderen Leuten helfen, wenn sie verletzt sind. Außerdem kann ich das Sani-Wissen auch außerhalb der Schule gebrauchen, wenn irgend- was passiert. Die Erste Hilfe ist sozusagen mein „Nebenhobby“ in der Schule. Bei der Schülerzeitung mache ich mit, weil es mir Spaß macht, etwas zu schreiben. In meiner Freizeit lese ich viel, und wenn ich eine gute Idee bekomme, schreibe ich dazu eine Geschichte. Letztes Jahr in der Projektwoche habe ich bei der Schreibwerkstatt mitgemacht. Ich möchte später vielleicht in die Richtung Journalismus und Germanistik gehen, und bei der Schulzeitung mitzumachen, ist ein guter Anfang. Als Achtklässlerin warst du gerade im Sozialpraktikum. Wie war das? Es hat mir Spaß gemacht, ein Sozialpraktikum in meinem alten Kindergarten in Weiterstadt zu absolvieren. Ich habe viel über das Arbeitsleben eines Erziehers bzw. einer Erzieherin gelernt und sehe den Kindergarten nun mit ganz anderen Augen als damals. Mit kleinen Kindern zu spielen, hat mir sehr viel Freude bereitet und mich selbst an meine eigene Kindergartenzeit erinnert. Wie gefällt es dir auf der Marienhöhe? Rechtzeitig zum Schulstart sind Chris Ayles und seine Frau erneut Eltern geworden. Der Mutter und dem kleinen Colin Ayles geht es sehr gut. Marienhöher Allgemeine Zeitung Solveigh im Schulsanitätsraum mit einer Mitschülerin Mir gefällt an der Marienhöhe, dass hier sehr viele nette Lehrer sind. Und dass es ein schönes großes Schulgelände gibt, mit viel Platz zum Bewegen. HEFT 20 - frühjahr 2015 Toll ist auch, dass es sich mitten in der Natur befindet. Außerdem können Schüler sich hier frei entfalten, z. B. durch die Nachmittags-AGs. Da gibt es Töpfern oder einen Chor, ganz auf die Interessen der Schüler abgestimmt. Da habe ich auch schon selber an einigen teilgenommen. Ich finde die Schule toll, so wie sie ist. Wir gratulieren zum Dienst jubiläum ... ... Gaby Callonnec (25 Jahre), Petra Dürsch (10 Jahre), Irmgard Erbenich (35 Jahre), Anne Eßer (30 Jahre), Renate Geduhn (25 Jahre), Reiner Junek (20 Jahre), Harald Nees (25 Jahre), Beate Strobel (20 Jahre), Jutta Thiede-Gutknecht (30 Jahre), Burkhard Vogel (35 Jahre), Irene Vogel (20 Jahre), Wilfried Warning (25 Jahre), Walter Waniek (25 Jahre), Alexandra Weiss (10 Jahre), Kurt Weinreich (25 Jahre), Martina Zeidler-Krist (10 Jahre) Wir haben uns verabschiedet von unserer Kollegin ... ... Marion Kress und wünschen ihr alles Gute und Gottes Segen. 5 Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Die Fragen nach dem Sinn des Lebens Religionsunterricht in der Schule: S chüler haben unserer Überzeugung nach ein Recht darauf, dass es in der Schule ein Fach gibt, in dem die grundlegenden Sinnfragen des Lebens thematisiert werden. Auf der Marienhöhe ist es das Fach Religion, in das auch ethische und philosophische Themen integriert sind. Zu einer ganzheitlichen Bildung gehört, dass man sich seiner eigenen Grundüberzeugungen bewusst wird, diese reflektieren kann. Ebenso sollen unsere Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, „R eligionsunterricht ist in einer religiösen Schule wichtig, da es sonst keine religiöse Schule wäre.“ „R eligionsunterricht ist dafür da, dass Kinder mehr über andere Religionen, aber auch über ihre eigene Religion erfahren.“ „D sert.“ urch Religionsunterricht wird das Allgemeinwissen verbes- andere Weltanschauungen zu verstehen und zu respektieren. Die Auseinandersetzung mit anderen Religionen hat zum Ziel, sich von intoleranten, gewalttätigen und inhumanen Formen von Religion und Weltanschauung abzugrenzen. Zugleich soll der religiöse Glaube als eine Bereicherung und gewinnbringende Stütze für das eigene Leben erfahren werden. Dr. Christian Noack Pädagogischer Leiter Schüler der Einführungsphase Einblicke aus erster Hand Projekt Gemeindegottesdienst S eit 2008 ist der Leistungskurs Religion, laut schulinternem Lehrplan, für einen Gottesdienst im Jahr auf der Marienhöhe verantwortlich. Ziel ist es, in einem projektorientierten Unterricht zu einem sinnstiftenden Ergebnis zu kommen, welches dann als Predigt präsentiert werden kann. Als erstes suchen sich die Schülerinnen ein passendes Gottesdienstthema. Diesmal geht es ganz schnell. Bereits die erste Idee einer Schülerin setzt sich durch: „Liebe teilen, damit Freude entsteht“. Dann suchen wir Texte aus der Bibel und lesen diese gemeinsam. Erste Zusammenhänge und Konkretisierungen werden deutlich. Bald ist nicht nur die Nächstenliebe, sondern auch die Lie6 be Gottes im Blick: Wir verstehen, Gott handelt zuerst nach dem Prinzip „Liebe teilen, damit Freude entsteht“, vor allem darin, dass er sich selbst „austeilt“ und im Sohn Mensch wird. Im nächsten Schritt werden sich die Schülerinnen darüber klar, was eine gute Predigt ausmacht, und fertigen erste Entwürfe an. Zwei Mädchen erklären sich bereit, mit Hilfe dieser Fragmente eine Predigt zu schreiben. Eine Woche später liegen zwei Fassungen vor, die sofort Beifall finden und die sich gut ergänzen. Die Gruppe beschließt, sie nicht zu einer Predigt zu verschmelzen, sondern als zwei Teile Seite an Seite zu stellen. Danach werden Ideen für ein amüsantes Anspiel entwickelt, die von einer Schülerin schriftlich ausgearbeitet werden. Für die Proben werden noch Requisiten besorgt oder hergestellt. Eine weitere Gruppe von Schülerinnen plant „Give-aways“, kleinen Geschenke zum Ausgang des Gottesdienstes. Insgesamt werden 600 Schokobonbons mit Textband, auf dem das Predigtmotto steht, gebastelt. Wieder andere stellen eine Begleitband für die Lieder im Gottesdienst zusammen und üben auch ein wunderschönes Vortragslied ein. Der vom Leistungskurs Religion geplante und durchgeführte Gottesdienst im November 2014 findet viel Lob und Zuspruch. Die versammelte Gemeinde Marienhöhe fühlt sich offenbar angesprochen und auch gut unterhalten. Wir haben den Eindruck, dass unser Anliegen „Gott teilt Liebe, damit Freude entsteht“ auch verstanden wurde. Dafür sind wir dankbar. Dr. Christian Noack, Lehrer Marienhöher Allgemeine Zeitung Ein buddhistischer Mönch berichtet aus seinem Leben I m Rahmen unseres Religionsunterrichts besuchte uns ein buddhistischer Mönch. Er nennt sich Bhante Panjarakita. Da wir im Unterricht die verschiedenen Religionen behandeln, passte dies sehr gut zu unserem Thema. Bhante Panjarakita gehört einer sehr konservativen Richtung des Buddhismus an, genannt „Therevada Buddhis- M ein Name ist Mihail Arsovski. Ich bin seit dem 22. November 2014 getaufter Adventist. Ich habe mich jedoch schon vor vier Jahren für Christus entschieden. Warum bin ich Christ geworden? „Der Herr ist mir erschienen von Ferne. Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ Jeremia 31, 3 Der Herr hat entschieden, mich zum Glauben zu bringen. Und ich bin zum Glauben gekommen. Ich bin jeden Tag dankbar dafür. Mein Leben ist so viel schöner geworden, mit Christus an meiner Seite, welcher mir jederzeit beisteht (vgl. 5. Mose 31, 6). HEFT 20 - frühjahr 2015 mus“. Genau wie man sich einen solchen Mönch vorstellen würde, erschien er mit dem orangenen traditionellen Gewand. Zunächst erklärte er uns sein Leben als Mönch. Er hat sein komplettes Leben der Religion verschrieben und ist auf dem Weg, die Erleuchtung zu erlangen. Dabei folgt er dem achtfachen Pfad, der verschiedene Elemente wie Bescheidenheit, vollkommenes Denken und Handeln sowie verschiedene Konzentrations- und Meditationsübungen beinhaltet. Es ist der „Mittlere Pfad“, in dem versucht wird, Extreme zu vermeiden. Schließlich erzählte uns Bhante noch einmal die Geschichte des Buddha, der nach einer behüteten Kindheit plötzlich mit dem Leid der Welt konfrontiert wird und daraufhin einen Weg sucht, von diesem Leben los zu kommen, den er letztendlich in der Erleuchtung findet. Da die Meditation eine der wichtigsten Praktiken zur Erlangung dieses Zustandes ist, führte auch Bhante Panjarakita zwei kleine Meditationen mit uns durch. Bei der ersten versuchte man, sich nur noch auf seinen Atem zu konzentrieren und alle aufkommenden Gedanken zu erkennen und an sich „vorüberziehen zu lassen“,ohne sich mit ihnen zu identifizieren. Mit dieser Übung soll die vollkommene Achtsam- keit erreicht werden, das Ziel ist es, sich nicht von subjektiven Gedanken beeinflussen zu lassen. Die zweite Meditation nannte er „Smiling Face Meditation“. Wie das Wort schon sagt, lächelt man und wünscht in Gedanken allen Menschen, auch denen, die man nicht besonders leiden kann, Liebe und Glück. Ich fand den Besuch sehr interessant, da wir etwas über eine uns relativ fremde Religion direkt aus erster Hand erfahren konnten. Johannes Mickenbecker, Oberstufe Q2 N U ils ist evangelisch getauft, Konfirmation hat er nicht gehabt. Er ist auf einer christlichen Schule. mar ist Moslem, und er ist auf derselben Schule wie Nils. Beide leben friedlich miteinander, da sie die verschiedenen Religionen tolerieren. Außerdem ist für beide der Glaube kein Grund, um jemanden nicht akzeptieren zu können, auch wenn er etwas anders ist als er. 7 Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Der gute Hirte P salm 23 ist ein Vertrauensgebet aus dem alten Testament, in dem wir mehrere schöne Bilder finden, z. B. Gott als guter Hirte, Gott als Beschützer in Gefahren, Gott als Gastgeber. Im Lehrplan unserer Schule gehört er zu den Bibeltexten, die von den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Unterrichtsthemas „Altes und Neues Testament im Überblick“ auswendig gelernt werden. Die Schüler/-innen der Klasse 6b erhielten danach den kreativen Auftrag, zunächst allein, dann in Dreiergruppen, die Bilder des Psalms in die heutige Zeit zu übertragen, in unsere moderne Welt. Das ist ihnen - wie die Beispiele zeigen in beeindruckender Weise gelungen. D er Herr ist mein Vater, Er gibt mir zu essen und Fürsorge. Er macht mich fröhlich! Er füllt mein Herz mit Liebe, Und er hilft mir bei schweren Entscheidungen Und wenn ich im dunklen Raum herumirre, weiß ich, Du bist immer bei mir. Dein Licht füllt den Raum wieder mit neuem Glanz! Sogar meinen Feinden gibst Du zu essen. Er gibt mir Pflege und reichlich zu trinken. Du gibst mir Medizin, wenn ich verwundet bin. Er hilft mir jederzeit, und deswegen werde ich ihm immer danken und bei ihm bleiben Marian, Christopher Clemens, Maximilian D er Herr ist mein Vater Er passt auf mich auf! Er sorgt für mein Essen und Trinken. Ich brauche mich nicht zu sorgen. Er hält mich fest und lässt mich nie fallen. Er zeigt mir den richtigen Weg, weil er es mir verspricht. Und wenn ich sterbe, fürchte ich mich nicht, Weil Du immer bei mir bist und mich stützt. Du vergisst mich nicht! Du sorgst dich um mich, wenn es im Leben nicht so klappt! Du hilfst mir in schwierigen Situationen! Du bist mein Freund, Du nimmst alle Sünde von mir und gibst mir neue Kraft. Du gibst mir Liebe und Geborgenheit für immer, Du nimmst mich in Dein Haus und dort werde ich bleiben. Amen. Ronja, Sarah, Paula „How great is our God, sing to me …” M it diesem Lied begann der Lobpreisabend am 6. Februar. Einmal im Monat am Freitagabend treffen sich alle, die gerne singen, Gemeinschaft haben, eine Andacht zum Beginn des Wochenendes hören und Gott loben und danken wollen. In der Lobpreisband singen und spielen Schülerinnen und Lehrer gemeinsam. Geleitet wird die Band von Michael Helt, einem unserer Musiklehrer. Jeder ist herzlich eingeladen zu kommen. Besonders die Jugendlichen, die im Internat wohnen, nutzen diese Veranstaltung gerne für sich. Nach einer Stunde gemeinsamen Singens meinte ein Schüler: „Schade, dass der Abend schon zu Ende ist, ich hätte gerne noch weitergesungen.“ Stefanie Noack-Bürger, Lehrerin 8 Marienhöher Allgemeine Zeitung HEFT 20 - frühjahr 2015 9 Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Rituale in der Schule J eden Morgen nach dem Aufstehen putze ich mir die Zähne, schalte den Wasserkocher an, mache mir einen Tee für die Thermoskanne und ein Brot für die Pause und gehe zur Straßenbahn. Es gibt Tage, da kommt irgendwas dazwischen. Zum Beispiel höre ich das Müllauto. Dann fällt mir ein, dass ich noch schnell die Mülltonne rausstellen muss. Kaum wieder im Haus, muss ich nachdenken, was ich eigentlich noch machen sollte. Durch die Störung ist mein Morgenritual durcheinander geraten. Da kommt es schon mal vor, dass die Thermoskanne stehen bleibt. Das morgendliche Ritual gibt mir eine Struktur zwischen dem Aufstehen und dem aus dem Haus Gehen. Manches Ritual pflege ich schon, seit ich denken kann, anderes hat sich meinem veränderten Lebensstil angepasst. Auf der einen Seite geben mir die Rituale eine Struktur, einen Haltepunkt, auf der anderen Seite lassen sie sich auch wieder verändern. Gleiches gilt für die Schule. Auch hier pflegen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern eine Vielzahl von Ritualen. Rituale, die klären, wann der Unterricht anfängt, was passiert, wenn sich Schüler daneben benehmen, was man tun muss, um eine gute mündliche Note zu bekommen. Rituale lassen sich daran erkennen, dass die Abläufe und Tätigkeiten sich wiederholen, meist in der gleichen Reihenfolge bleiben, d. h. einzelne Handlungen miteinander verbinden, und deren Ablauf festlegen. Schließlich dienen sie der Entlastung. Im Laufe eines Vormittags müssen Schüler und Lehrer eine Vielzahl von neuen Dingen tun und Entscheidungen fällen. Rituale schaffen auch hier eine Struktur und geben Sicherheit. Immerhin gilt für alle Rituale, dass sie nicht per se gut oder schlecht sind. Zu Beginn der Stunde zu sehen, ob alle da sind, und die Stunde zu beenden, wenn die Klingel anzeigt, dass 45 Minuten vorbei sind, erscheint auf den ersten Blick sinnvoll. Dennoch gibt es manchmal Gelegenheiten, darüber nachzudenken, welche Rituale benötigt und welche abgeschafft werden können. Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler dürfen und müssen sich also von Zeit zu Zeit fragen, ob das eingeführte Ritual sinnvoll ist, ob es dem Zusammenhalt der Gemeinschaft und dem Gruppenklima sowie der Identitätsentwicklung und Selbstbestimmung des einzelnen dient. Dort, wo Rituale uns behindern, dürfen sie abgeschafft werden, haben sie sich dagegen bewährt, erleichtern sie uns das Leben. Die Morgenandacht auf der Marienhöhe ist so ein lang gepflegtes Ritual. Jeden Morgen zu Beginn der ersten Stunde findet in jeder Klasse eine Besinnung auf Gott und sein Wort statt. Die Andacht macht deutlich, dass es mehr gibt als Leistungsvergleich und Konkurrenz. Sie stellt unterrichtliche Inhalte und Kenntniserwerb zurück. Es wird sich Zeit genommen für einen Gedanken, der über den Alltag hinausführt. Die Schülerinnen und Schüler lesen ein Wort, welches eine andere Perspektive auf das eigene Leben, auf das Miteinander und Wissen ermöglicht. Die Andacht ermöglicht quasi einen Blick von oben, eine Vogelperspektive auf den Alltag mit seinen Notwendigkeiten und Herausforderungen. Durch diese Außen-Sicht findet Bildung im besten Sinne statt, denn das Ziel der Bildung ist mehr als der Erwerb von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen. Es ist das Bewusstsein, dass es mehr gibt als mein eigenes Leben in seinen alltäglichen Bezügen. In diesem Sinne erscheint mir die Morgenandacht als ein gutes Ritual. Dr. Thomas Bürger ches Miteinander und ein erfülltes Leben füreinander. Thomas Walter, der Sprecher der Handpuppe Fribo, verdeutlichte unseren Kindern anhand einer Geschichte aus seinem eigenen Leben, wie wichtig es ist, andere Menschen erst einmal kennen zu lernen, bevor man sich eine Meinung über sie bildet. So kann aus Feindschaft eine lebenslange Freundschaft werden. Gott ist immer bei uns. Er erhört unsere Gebete und hilft uns! Dabei spielt es keine Rolle, wie groß oder klein unsere Sorgen sind. Er weint mit uns und freut sich mit uns. Seine unendliche Liebe zu uns Menschen hört niemals auf. Wir sind seine Kinder – Königskinder! Von ganzem Herzen sangen wir am Ende der gemeinsamen Andacht mit Thomas und Fribo das Lied „Ich bin nicht allein, wenn ich zur Schule gehe … Von oben und von unten, von vorne und von hinten, hältst du deine Hand über mir, mein Gott, darum fürchte ich mich nicht.“ Diese Gewissheit wünsche ich euch und mir. Andrea Wittwer, Grundschullehrerin Literatur: Von der Groeben, A. (2006): Zur Einführung. Was sind und wozu brauchen Schulen „gute“ Rituale? In: Von der Groeben, A. (Hrsg.): Rituale in Schule und Unterricht. Hamburg: Bergmann + Helbig. S.7-18 Bei Fribo, bei Fribo auf dem Boden unterm Dach … N ein, ganz so war es nicht! Wir waren nicht bei Fribo auf dem Dachboden. Aber er war bei uns in der Grundschule! Ihr kennt Fribo nicht? Also eigentlich heißt er Fribonius Maximilian Balthasar von Einzahn und ist ein kleiner Wurm, der auf einem Dachboden wohnt. Ihr könnt Fribo jede Woche auf dem christlichen Fernsehsender HopeChannel sehen. Den genauen Sendeplan findet ihr auf www.hopechannel.de. Dort könnt ihr euch auch in der Mediathek Folgen anschauen, die schon gelaufen sind. Gemeinsam mit seinen Freunden, Julian, Wilma, Carla, Gabi, Frau Buchmann und Francesca 10 Ferrari erzählt er spannende Geschichten und lässt euch vieles entdecken, experimentieren und kochen. Auch für unsere Schülerinnen und Schüler der Grundschule hatte er Witziges und Spannendes zu erzählen. Neben den täglichen Andachten in jeder Klasse versammeln wir uns jeden Dienstag als ganze Grundschule, um gemeinsam Gott näher kennen zu lernen. In Psalm 9,11 steht: „Herr, wer dich kennen lernt, der wird dir gern vertrauen. Wer sich auf dich verlässt, der ist nicht verlassen.“ Ist das nicht ein wunderbares Versprechen? Durch Lieder, Geschichten und Bibeltexte erfahren unsere Schülerinnen und Schüler jeden Tag aufs Neue, wie sehr sie von Gott geliebt und wertgeschätzt sind. Gott unterstützt jeden von uns Tag für Tag. Er gibt uns in der Bibel hilfreiche Tipps und Ratschläge für ein freundliMarienhöher Allgemeine Zeitung »fribos dachboden« Nicht nur für Grundschüler! Fr 18:00 Uhr, Sa 14:30 Uhr So 9:30 Uhr, Mi 18:00 Uhr HEFT 20 - frühjahr 2015 www.hope-channel.de 11 Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Glauben kennen lernen M orgens, halb acht, auf den Fluren der Marienhöher Schulhäusern. Lehrerinnen und Lehrer bahnen sich einen Weg zwischen Schülern und Rucksäcken und schließen die Unterrichtsräume auf. Die Schüler suchen sich ihre Plätze, verstauen Taschen und Jacken und versinken kurz im Smalltalk. Nach der Begrüßung beginnt der Schultag mit einem „Wort zum Tag“, meistens aus dem MAB (Marienhöher AndachtsBuch) gelesen, inzwischen das dritte dieser Reihe. Oft lassen sich die Schülerinnen und Schüler von der Geschichte und den Gedanken der Andacht mitreißen. Sie hören zu und gehen mit. Sie sind manchmal erstaunt, welche Gedanken sich ihre Mitschüler so machen. Besonders beliebt sind Ich-Erzählungen, spannende (nicht belehrende!) Geschichten oder wenn es sich um Themen wie Gerechtigkeit oder Integration dreht. Manche Andachten werden immer wieder gelesen, weil sie die „gut finden“. Manchmal schließen sich gute Gespräche an. Es ist beeindruckend, wie stark das Bedürfnis nach Ruhe und einem „Nachklingen lassen“ der Gedankenanregungen ist. Mit einem Mo- ment der inneren Sammlung in den Schulalltag zu starten, ist eine gute Gewohnheit auf der Höhe. Für uns Lehrkräfte ist es interessant, wie die jungen Leute nach einer an- Morgenandacht in der 8R „Am Anfang fand ich die Andacht seltsam, weil ich das nicht kannte. Ich finde gut, am Morgen ein bisschen zur Ruhe zu kommen.“ „Man kann sich in den Tag so schön reinlesen.“ „Es ist schön, einen guten Start in den Tag zu haben und in Geschichten etwas über Religion zu hören.“ „Ich mag es, einen Moment für sich zu haben, wo ich mich beruhigen kann.“ „Oft sind wir laut, aber bei der Andacht sind wir ganz leise.“ geleiteten Exegese im Religionsunterricht versuchen, alte biblische Texte auf sich zu beziehen und sie zu aktualisieren. Die Oberstufen-Schüler hören auch ganz anders hin, wenn sie selbst schon mal eine Andacht geschrieben haben. Sie wissen nun aus eigener Erfahrung, wie mühsam dieser Prozess sein kann. Gerade haben uns die vier Klassen der Einführungsphase ihre neuen Andachten geschickt - gelegentlich mit der Frage: Ist sie gut oder kann man sie gut machen? Wir werden sehen, denn das neue MAB kommt bestimmt. Das schnelle Erscheinen der neuen Ausgabe hängt auch von Ihrer/deiner Mitarbeit ab. Wir wünschen uns Beiträge für das MAB aus dem Kollegen-, Eltern- oder Gemeindekreis. Herzlich willkommen sind auch „nur“ Ideen, Anregungen oder Gedankenfetzen. Vielleicht lassen sie sich zu einer Geschichte verarbeiten. Wir sind jedenfalls neugierig darauf und was wir daraus machen können. Übrigens: Das MAB gibt es nicht zu kaufen, es ist für den schulinternen Gebrauch konzipiert. Karin Löbermann-Dahlitz, Lehrerin Helmut Fuhrmann, Lehrer Gemeinschaft genießen Die Abendandacht im Mädcheninternat W ir sind dieses Jahr 24 Mädchen bei uns im Haus und jeden Dienstagabend treffen wir uns um 18:30 Uhr in einem unserer Tagesräume, um eine Andacht zu machen. Auch unsere Pädagoginnen sind meist alle dabei. Oft singen wir zwei, drei Lieder, und danach hält eine von uns die Andacht. Jede ist mal dran. In der Andacht muss es nicht unbedingt um etwas Geistli- 12 ches gehen, sondern es kann auch etwas sein, was einen gerade beschäftigt. Danach tauschen wir dann unsere Gedanken darüber aus. Auch Spiele werden manchmal gespielt. Der Kreativität in der Gestaltung der Andacht sind keine Grenzen gesetzt. Für die Andacht ist eine halbe Stunde geplant, manchmal geht es länger, manchmal kürzer. Doch das Zusammenkommen hat noch mehr Vorteile. Man kann Neuigkeiten bekannt geben, Geburtstage feiern, einfach die Gemeinschaft genießen. Besonders die familiäre Atmosphäre im Haus wird dabei gestärkt. Zu einigen Feiertagen, so wie Weihnachten, gibt es ein kleines Fest mit Bratäpfeln und Geschenken. Vor allem am Anfang des Jahres, wenn die neuen Internatsschüler kommen, kann man die Zeit gut nutzen, um einander besser kennen zu lernen. Obwohl es eine Pflichtveranstaltung ist, gehen die meisten Mädels dort gerne hin. Diana Soschnikow, Oberstufe Q4 Marienhöher Allgemeine Zeitung Singen als Andacht I n der Klasse 5b habe ich freitags in den ersten beiden Stunden Religion. Als Andacht singen wir oft ein oder zwei christliche Lieder, die ich mit der Gitarre begleite. Zuerst fanden die Schüler das sehr ungewöhnlich. „Muss eine Andacht nicht vorgelesen werden?“ Mittlerweile freuen sie sich auf das gemeinsame Singen: „Ich finde das Singen als Andacht schön, da kann die ganze Klasse mitmachen, eine schöne Abwechslung.“ „Singen ist ein Gebet für die ganze Klasse, es macht Spaß und man versteht sich besser.“ Stefanie Noack-Bürger, Lehrerin Kinder, kommt zu Jesus U nter diesem Motto hatten sich am 14. Januar die Grundschüler des Schulzentrums in der Aula versammelt, um dort die Autorin und Jugendseelsorgerin Ingrid Bomke zu treffen. Mit ihrer freundlichen, ruhigen Art hatte sie schnell die Aufmerksamkeit der Kinder gewonnen. Gespannt lauschten die Schüler dem Lebensbericht von Frau Bomke, die etliche Schicksalsschläge verkraften musste. Jana aus der 3. Klasse erinnert sich, dass Ingrids Mutter ganz früh gestorben war und sie dann auch noch von ihrem Bruder getrennt wurde, weil sie in verschiedenen Pflegefamilien untergebracht wurden. Und Jenny ergänzt, dass zudem Ingrid Bomkes erster Mann sehr früh gestorben ist und dass sie drei Kinder hat, die schon erwachsen sind. Joseph meint darauf: „Ingrid ist cool – sie hat schon so viel erlebt!“ Und bei allem ist sie fröhlich geblieben und staunt, wie sich die Führung Gottes durch ihr ganzes Leben zieht. Auch heute noch – obwohl ihre Sehkraft immer mehr nachlässt – fühlt sie sich in seiner Liebe geborgen. Das ist es, was sie Kindern und Jugendlichen vermitteln möchte. Die gelernte Erzieherin war viele Jahre ehrenamtlich in der Frauenarbeit unserer Freikirche tätig. Außerdem hat sie über Jahre Kindern und Jugendlichen biblischen Religionsunterricht erteilt. HEFT 20 - frühjahr 2015 Inzwischen liegt ihr Schwerpunkt auf der Betreuung und Seelsorge von Jugendlichen (etwa 300 im gesamten deutschsprachigen Raum). Außerdem arbeitet sie ebenfalls ehrenamtlich eng mit der Josias-Schule in Isny und der Elisa-Schule in Herbolzheim zusammen. Immer wieder ist sie für Workshops, Wochenend-Seminare und Vorträge unterwegs und lädt Jugendliche und junge Erwachsene zu sich nach Hause ein, um ihnen mit Rat und Tat in ihrem (Glaubens-)Leben zur Seite zu stehen. Nicht zuletzt sammelt Ingrid Bomke Geschichten, schreibt sie auf und vertont sie, damit man diese Ermutigungen auch mit nach Hause nehmen kann. Zwei dieser Erzählungen hatte sie für die Grundschüler mitgebracht – eine für Mädchen, eine für Jungen. Dass diese Trennung eigentlich nicht wichtig war, merkte man daran, dass Luke aus der 1. Klasse und Joseph aus der 2. Klas- se die Mädchengeschichte besonders gefallen hat. „Die war sehr spannend“, meinte Joseph, und Luke ergänzte: „Ich fand sie schön, weil das eine Mädchen das andere eingeladen hat.“ Jenny aus der 4. Klasse haben beide Geschichten sehr gut gefallen und Jana fand toll, dass der eine Junge dem anderen verziehen hat, obwohl er doch am Anfang richtig gemein war. Viel zu schnell war die gemeinsame Zeit mit Ingrid um, die auch viele Fragen der Kinder beantwortet hat. Nachdem sich Mai, Alicia und Anna-Felicitas noch persönlich bei ihr bedankt und verabschiedet hatten, ging eine schöne und besondere Schulstunde zu Ende. Für alle, die noch mehr von Ingrids Geschichten und aus ihrem Leben hören wollen, gibt es die Hörbücher von Ingrid Bomke in der SMS käuflich zu erwerben – drei Titel für Kinder, zwei für Jugendliche und drei für Erwachsene. Damit kann man zweifach Gutes tun, einmal für sich selbst, indem man aufbauende, zu Jesus hinführende Geschichten hören kann, zum anderen unterstützt man mit dem Kauf die Seelsorgearbeit von Ingrid Bomke, die damit noch mehr Jugendlichen helfen kann. Und so wird die Frage der Kinder „Kommst du mal wieder?“ sicher mit einem begeisterten JA beantwortet. Petra Dürsch, Bibliothekarin 13 Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden Im Fokus: Glauben - lass uns darüber reden „Superhelden“ Begegnungswoche 2015 J edes Jahr Anfang Februar gibt es auf der Marienhöhe eine besondere Woche, die als Kooperationsprojekt der Adventjugend Marienhöhe, des Jugendpastors, der Internate und der Schule geplant und organisiert wird. Wir wollen einen starken geistlichen Input für Jugendliche verbinden mit einem Programm, das man als „Höhe intensiv“ bezeichnen könnte: morgens Unterricht, nachmittags Ausflüge und abends geistliche Impulse mit Rahmen- und Nachprogramm. Diesmal stand die Begegnungswoche unter dem Motto „Superhelden“. Was ist für dich ein Superheld? Wie weit weg sind Superhelden, oder können sie uns auch ganz normal im Alltag begegnen? Gibt es Superhelden in der Bibel, und was zeichnet sie aus? Wie sieht es bei mir persönlich aus? Radovan Marjanov verstand es in dieser Woche, dieses Thema mit sehr persönlichen Beispielen aus seinem Leben anzureichern. Dadurch rückte uns das Thema näher „D as Thema „Superhelden“ hat mir gut gefallen und die unterschiedlichen Beiträge an den Abenden, besonders die Eröffnungsclips. Ich würde noch mehr Werbung für die tollen Abendveranstaltungen innerhalb der Schule machen, damit noch mehr Menschen an den Impulsen teilhaben können. (Celine Q4) Kinder helfen Kindern 80 liebevoll gepackte und dekorierte Päckchen traten Ende November ihre lange Reise von der Marienhöhe bis in den Osten Europas an, um und konnte ins eigene Leben integriert werden. Man muss weder perfekt noch „Superman“ werden, um ein Held zu sein, das war unser Fazit. Unsere Gäste lernten die Schule im Unterricht kennen, schlossen neue Freundschaften im herzlichen Miteinander der Internate und erfreuten sich zusammen mit den Internatsschülern an den angebotenen Ausflügen und Nachprogrammen. Ob Flughafentour, Sport, Saftbar oder Waffelbacken, ob Schwimmen im Erlebnisbad, Experiminta-Mitmachmuseum oder Film, ob Gottesdienst, Bowlen oder Lobpreisabend, für jeden war etwas dabei! Zwei Schülern hat es so gut gefallen, dass sie zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres auf die Marienhöhe ins Internat gewechselt haben. Fühlt euch wohl bei uns! Dr. Christine Feldmann Heimpädagogin „I ch fand es schön, die Schule und neue Leute kennen zu lernen. Besonders die Nachmittagsangebote fand ich gut, um gemeinsam Zeit zu verbringen.“ (Gastschüler) 14 Marienhöher Allgemeine Zeitung dort Kindern, denen es nicht so gut geht wie uns, eine Freude zu bereiten. Unsere Grundschüler waren auch dieses Jahr besonders engagiert bei der Sache und halfen wieder beim Einladen in den LKW mit. Wie hat Herr Bach sich das gedacht? Warum das Christkind beim Klang der Oboe am besten schlafen kann A ntworten auf diese Fragen gab es am dritten Advent 2014 auf der Marienhöhe im Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach für Kinder. Der Salzburger Musikprofi Michael Gusenbauer hat für diese Version vor etlichen Jahren aus den ersten drei Kantaten des Bach-schen Weihnachtsoratoriums einige Chöre, Soli und Orchesterstücke neu zusammen gestellt und sie, teilweise gekürzt, mit der Erzählerstimme aneinander gebunden. Im Gemeindezentrum spielten das Kammerorchester Marienhöhe und der Kammerchor Marienhöhe. Dieser Projektchor hatte sich extra für dieses Ereignis gebildet. Drei Solisten (Alt, Tenor, Bass) waren mit von der Partie. Helmut Kraus, pensionierter Pastor, führte als erzählender Hirte durch das Konzert, das Angela Gehann-Dernbach mit den Akteuren vorbereitet hatte und auch dirigierte. Der Bereich Kindergottesdienst der Adventgemeinde MarienHEFT 20 - frühjahr 2015 höhe trug mit einigen Hirtenkindern und einer kleinen Schar von Engeln sowie dem Stall von Betlehem als Kulisse optisch zum guten Gelingen bei. Empore und Parkett des Gemeindezentrums waren gut besetzt, viele Kinder und auch Erwachsene bildeten ein freundliches Publikum. Helmut Kraus bezog die jungen Konzertbesucher immer wieder in die Erzählung mit ein – für die anwesenden Erwachsenen ab und zu ein Anlass zum Schmunzeln. Das Geschehen vor zweitausend Jahren auf den Feldern um Betlehem und im Dorf wurde eindrücklich dargestellt – wie Herr Bach sich das eben gedacht hatte. Die verschiedenen Instrumente im Orchester versuchten, die Stimmung wiederzugeben, z. B. wurde das pieksende Stroh der Krippe von den Violinen hörbar gemacht. Am Schluss sangen Chor und Publikum zusammen das Weihnachtslied „O du fröhliche … Weihnachtszeit“. Nach dem herzlichen Beifall waren alle anwesenden Kinder eingeladen, sich vorne am Weihnachtsbaum ein kleines Geschenk geben zu lassen. Helmut Wagner, Pastor 15 Schule Schule Kleine weihnachtliche Nachlese Grundschule – Chor: „Sind die Lichter angezündet“ Klasse 2 – Gedicht: „Wer hat noch für Kinder Zeit?“ Klasse 2 – Gedicht: „Das passende Geschenk im Vorweihnachtstrubel“ Mittelstufenband aktiv W ir, Yannik Franke (8Rb), Julika Papst (8b), Anne Dreis (8b), Handan Kökkaya (8Ra), Paula Schmidt (8Ra) und Bozhao Dong (8Ra), sind die Mittelstufenband. Wir treffen uns einmal die Woche für zwei Stunden und proben gemeinsam mit Frau Weiss. Besondere Freude haben wir daran, uns an schulischen Veranstaltungen zu präsentieren. Unsere Band ist besetzt mit Schlagzeug, Klavier, Saxophon und vier Sängerinnen, die alle mit viel Leidenschaft Popsongs singen und spielen. Die Band in Aktion beim Eröffnungsgottesdienst für die Grundschüler und die 5. Klassen Ein etwas anderer Französischunterricht Klasse 4 – Anspiel: „Rezept für schöne Weihnachten“ Klasse 3 – Bühnenstück: „Jesus, das Licht der Welt“ Klasse 1 – Lied: „Freude, Freude überall“ Klasse 3 – Bühnenstück: „Der Weihnachtsstern“ A m 18. November 2014 versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler, die Französisch als Unterrichtsfach haben, in der Aula unserer Schule. Wir warteten gespannt auf den berühmten Comiczeichner Philippe Garand, der extra zu uns aus Paris angereist kam, um mit uns einen ComicWorkshop durchzuführen. Während des Workshops stellte Monsieur Garand seine Comicfiguren teilweise auf Französisch vor und charak- terisierte ihre Eigenschaften, so hatten wir einen außergewöhnlichen Französischunterricht. Wir haben gelernt, Gesichtsausdrücke zu zeichnen, Einzelheiten und Tricks zum Thema Comiczeichen erfahren und durften viel selbst ausprobieren. Alle Schüler konnten sich ihren eigenen Superhelden oder eine Hauptfigur ausdenken und sie dann zeichnen. Monsieur Garand war jederzeit unterstützend dabei. Als der Workshop beendet war, hatten wir im Anschluss noch zwei Stunden Französisch mit Frau Schimek. Wir nutzten diese Möglichkeit, einen kleinen Comic selbst zu erfinden. Schließlich hatten wir noch genügend Zeit, um ihn zu zeichnen und auszumalen. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht! Magdalena Landzettel Johanna Luise Niebach Klasse 7R, Wahlunterricht Französisch Klasse 4 – Anspiel: „Gesegnete Weihnachten“ Der Nikolaus ... ... kommt zwar in der Weihnachtsgeschichte nicht vor, wohl aber der Gedanke des Schenkens, denn die Menschheit hat mit der Geburt Christi das größte Geschenk erhalten, das nur möglich ist. In dieser Tradition des Schenkens überraschten viele Marienhöher andere Marienhöher am Nikolaustag mit einem süßen Gruß, überreicht durch unsere SV, die die Aktion organisiert hatte. 16 Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die DELF-Zertifikate überreicht Marienhöher Allgemeine Zeitung HEFT 20 - frühjahr 2015 17 Schule Schule Die Winterthemenwoche - - für jeden etwas dabei! Schnupperkurs zweite Fremdsprache „Wir haben viel gelernt“ Ein echtes Erlebnis für Schüler und Lehrer! Motivation für die Sprache auf der einen Seite und einer Einführung in unterschiedliche sprachliche und kulturelle Kompetenzen auf der anderen Seite, damit den Schülern letztlich im Vergleich deutlich wird, wo bei den Sprachen Schwerpunkte und mögliche Schwierigkeiten liegen. Petra Moormann-Bromba, Lehrerin Z um Glück ist das, was in Lehrplänen so bürokratisch klingt, in der Praxis voller Leben und Humor! Folgende Situation ereignete sich live im Schnupperkurs Französisch: Wir machten eine Kommunikationsrunde mit der neu gelernten Frage „Tu as quel âge? (Wie alt bist Du?) Die Antwort hieß dann meistens „J’ai onze ans“ (Ich bin 11!). Der letzte Schüler in der Runde fühlte sich frei, mich auch auf französisch spontan nach dem Alter zu fragen. Ich antwortete: „J’ai 63 ans!“. Diese Zahl hatten die Schüler natürlich noch nicht gelernt und fragten sich gleich untereinander, wie alt ich denn wäre. Sie merkten, ich würde das Rätsel nicht auflösen, also stellten sie Mutmaßungen an. Ein Spaßmacher meinte spontan „110!“ Die Klasse lachte, ein Junge mit fremdsprachlichem Hintergrund hatte etwas mehr verstanden. Er meinte: “Ich glaube, sie ist 36!“ Worauf der erste weise entgegnete: „Ja, ja, bei Frauen muss man immer etwas jünger schätzen, sonst werden sie richtig wütend!“ In diesem Jahr können wir in der Unterstufe zum ersten Mal vier Fremdsprachen anbieten. Englisch bleibt weiter- „The Presidents“ hin für alle Schüler verbindliche erste Fremdsprache. Ab Klasse 6 (G8) bzw. Klasse 7 (G9) werden wir alternativ als zweite Fremdsprache Latein, Französisch und Spanisch unterrichten. Die Schülerinnen und Schüler können sich in einem Schnupperkurs orientieren und schließlich eine der drei Sprachen wählen. Englisch ist zwar auch eine Fremdsprache, aber den Schülern doch seit der Grundschule sowie durch Musik und Computer schon so vertraut, dass es fast in den Rang einer Zweitsprache avanciert ist. Beim Schnupperkurs in den anderen Fremdsprachen erkennen die meisten schnell, dass Französisch, Spanisch und Latein einen durchaus erhöhten Schwierigkeitsgrad gegenüber der englischen Sprache haben. Andererseits sind gerade für Französisch und Spanisch viele Urlaubserfahrungen in diesen Ländern von großer Motivation, und in Bezug auf Latein tragen oft detailreiche Geschichtskenntnisse über die Römer dazu bei, dass das Interesse groß ist. Der Schnupperkurs versucht immer, den Balanceakt zu schaffen zwischen I n Zusammenarbeit mit Dr. Wolf haben wir schon lange an unserem Projekt „The Presidents“ getüftelt. Dabei geht es um die Geschichte der USA, die wir inzwischen recht gut kennen, auch wenn uns das mehrere Vorbereitungstreffen gekostet hat. Wir erfinden nämlich extra Spiele, die dann in der Projektwoche gemeinsam gebastelt und gespielt werden. Außerdem schauen wir Filme und befassen uns mit den wichtigsten Dokumenten Amerikas – von der Unabhängigkeitserklärung bis zu „Obamacare“. Immer, wenn einer von uns eine neue Idee hat, tauschen wir uns über unsere whatsapp-Gruppe aus. Alexander Döll, Nico Thalassinos, Nils Boecking, Klasse 9b I n der Klasse 5 der Realschule wurden die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv. „Ernährung und Bewegung“ lautete das Thema, und das wurde auch ganz praktisch umgesetzt. Die Schüler bauten mit Nahrungsmitteln eine Ernährungspyramide auf, aßen in der Mensa Frühstück, und erkundeten die Küche der Mensa: „Im Tiefkühlraum war es am spannendsten“. Aus vielen verschiedenen Obstsorten schnippelten sie einen leckeren Obstsalat zusammen. „Ich hätte nie gedacht, dass der so gut schmeckt“, so ein Schüler der Klasse. Außerdem war viel Zeit für sportliche Aktivitäten, was sie besonders gut fanden. Die Schüler waren sich einig: „Wir haben viel gelernt und auch viel Spaß gehabt, besonders, weil wir so viel selbst machen konnten.“ MAZ-Redaktion Schüler als Lehrer W ährend der Winterthemenwoche haben wir in den 9. Gymnasialklassen zum ersten Mal eine Medienwoche durchgeführt. Seit zwei Jahren haben Schüler auf der Marienhöhe die Gelegenheit, sich über ein ganzes Jahr als so genannte „Medienscouts“ ausbilden zu lassen. Dann sind sie in vielen Bereichen zum Thema „Medien“ Experten, die ihr Wissen an andere weitergeben können. Die Schüler beschäftigten sich in unserem „Mini-Medien-Projekt“ jeweils einen Tag lang mit einem Themenschwerpunkt, z. B. „Happy slapping“ (Filmen von Gewaltszenen, die dann ins Internet gestellt werden und Hier bekommt das Spiel „Presidents‘ Club“ noch den letzten Schliff. Es ist für Schüler in unserem Alter gedacht, aber in diesem Jahr haben wir unser Projekt noch einmal umgestellt und uns ein Spiel für Jungs und Mädchen aus der fünften und sechsten Klasse ausgedacht. 18 Marienhöher Allgemeine Zeitung Medienwoche HEFT 20 - frühjahr 2015 die Opfer bloßstellen), Onlinesucht, Stop Motion und Netzsicherheit. Der krönende Abschluss war ein Vortrag über „Soziale Netzwerke“ (Facebook u. a.). Der Effekt ist erkennbar: Wenn ein älterer Schüler Informationen präsentiert, wird es eher akzeptiert, als wenn die „I ch fand es eine sehr gute und interessante Erfahrung, einmal selbst „Lehrer“ zu sein. Das Thema Internetsicherheit finde ich sehr wichtig, da besonders jüngere Nutzer viel zu leichtfertig mit den Gefahren umgehen und manchmal vielleicht einfach etwas zu gutgläubig sind. Die Reaktion der Schüler war sehr positiv. Ich denke, dass sie wirklich etwas Neues mitnehmen konnten, auch wenn das Thema nicht zum ersten Mal behandelt wurde.“ Johannes Mickenbecker Präsentation vom Lehrer kommt, der in der Regel von den Schülern altersmäßig weiter entfernt ist! Einer Schülerin, die sich selbst eigentlich als sehr medienkompetent gesehen hatte, wurde gezeigt, wie schnell ihre Daten von ihrem Smartphone „geklaut“ und auf dem Smartboard sichtbar gemacht wurden. „Da war ich doch sehr überrascht, wie einfach es ist, an meine Daten ran zu kommen.“ Ein anderer Schüler meinte: „Das ist so wichtig, das sollte wieder gemacht werden.“ Petra Moormann-Bromba, Lehrerin 19 Schule Schule Den genetischen Fingerabdruck bestimmen W ir, der Bio-Leistungskurs NoBü, waren am 20. Januar ganz gespannt, was uns in unserer Doppelstunde erwarten würde. Wir hatten Herrn Günther, den Vater eines Marienhöher Schülers, zu Besuch, der mit uns eine PCR (=Polymerasen-Ketten-Reaktion) durchführen wollte. Herr Günther arbeitet bei der Firma Merck und hat neben der PCR-Maschine auch Reagenzien, Pipetten und alles dabei, was wir für diesen Versuch brauchten. Eine PCR ist eine gentechnische Methode zur Vervielfältigung von DNA. Diese wird z. B. für den genetischen Fingerabdruck bei Vaterschaftstests oder der Tätersuche genutzt. Zunächst hat uns Herr Günther eine Einführung in die PCR und ihre biologischen Zusammenhänge gegeben. Danach konnten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen jeweils einen Versuch ansetzen. Dafür mussten sie kleinste Mengen von Reagenzien in Mikro- I reaktionsgefäße pipettieren, was nicht ganz so einfach war. Wir konnten feststellen, dass solche Laborarbeiten viel Zeit brauchen und sehr genau durchgeführt werden müssen. Das Messergebnis hat dann auch gezeigt, dass nicht alle Versuche funktioniert haben. Dennoch hat das Experiment viele Anregungen und Erkenntnisse gebracht. Uns Schülerinnen und Schüler hat es Spaß gemacht, wie in einem CSI-Labor ganz praktisch arbeiten zu können. Übrigens konnte Herr Günther der Schu- ch denke, die meisten von uns waren positiv überrascht. Viele dachten, dass es darum geht, in einem Raum zu sitzen und sich ewig lange Reden über Zigaretten, Koks, Haschisch usw. anzuhören. Stattdessen haben wir für die Klassengemeinschaft gearbeitet. Ich denke, alle haben viel über sich und andere gelernt. Toll fand ich die Spiele im Dunkeln, keiner wusste, wen er da an der Hand hatte. Das bedeutete, dass wir, ob Mädchen oder Junge, zusammenarbeiten mussten und Körperkontakt nicht zu vermeiden war. Wir sind mit Augenklappen und nur mit ei- eit 2014 hat das Hessische Landesmuseum nach längerer Renovierungspause wieder die Tore geöffnet! Deshalb nutzte die Klasse 8a den Wandertag, um in diesem Darmstädter Schatzkästlein zu stöbern. So hielten die Schüler Kurzreferate im Rahmen der Führung zu erdgeschichtlichen Phasen vor elektronischen Anima- tionstafeln und urzeitlichen Originalen und lernten Messeler Vorfahren kennen. Pascal Daum, offizieller MuseumsGuide, nahm uns mit auf seine Führung, die er regelmäßig im Landesmuseum anbietet. Er hatte auch die Rallye vorbereitet, die uns durch alle Abteilungen dieses wunderschönen Museums führte. Wir suchten Schädel, Ge- le die PCR-Maschine schenken. Vielen Dank für Ihren Einsatz. Bio-LK A ls Moderatorin zweier Schulversammlungen habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Hauptaspekt dieser Veranstaltung darauf liegt, das Gemeinschaftsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Alle aktuellen schulinternen Informationen, Projekte und Ehrungen können dadurch mälde, Miniaturen des Kolosseums, interpretierten Beuys‘ Kunstwerke und ahnten, dass wir nur Bruchteile der Exponate gesehen hatten. Es gibt auf jeden Fall ein Wiedersehen im Landesmuseum! Elke Rautenberg, Lehrerin achdem wir uns am Bahnhof getroffen haben, sind wir mit dem Bus zum Druckmuseum gefahren, einer Außenstelle des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Anne Meerbaum, die Leiterin des Workshops, hat uns den Ablauf und die Regeln erklärt, was wir machen sollen. Frau Fluellen hat die gute Idee gehabt ein ABC-Buch zu gestalten, das haben wir dann auch gemacht. Am Anfang waren viele entmutigt, als es zum Buch- Marienhöher Allgemeine Zeitung klassenübergreifend jedem Schüler und Lehrer mitgeteilt werden. Die letzte Versammlung beinhaltete zum Beispiel Beiträge zu den Tutorenfahrten der Qualifikationsphase und Ehrungen zum Sponsorenlauf und zum Schülerwettstreit. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt sind außerdem die religiösen Bei- träge, die eine stärkende und wohltuende Wirkung haben. Meiner Meinung nach hinterlässt die noch junge Institution der Schulversammlung einen positiven Eindruck bei jeder einzelnen teilnehmende Person. Deren Moderation war für mich eine eindrucksvolle und lehrreiche Erfahrung. Anna Lena Küllmer, Oberstufe Q4 Drucken wie in alten Zeiten N 20 nem Seil zum Festhalten durch den Schnee gelaufen. Wir haben in Gruppen riesige Papierflieger gebaut und fliegen lassen. Wir haben Eierfangmaschinen gebaut, von denen drei von sieben funktioniert haben. Wir haben Wappen über uns gemalt und in unserem Gemeinschaftsraum aufgehängt. Das Essen war gut und die Zimmer waren auch in gutem Zustand. Wir hatten alle total viel Spaß und empfehlen jeder 6ten Klasse, auf diese Fahrt zu gehen. Paula Franke, Klasse 6b Schulversammlung – ein Konzept bewährt sich Wanderung in die Vergangenheit S Eine Fahrt zur Suchtprävention HEFT 20 - frühjahr 2015 stabenlegen ging, aber als wir mit den Walzen arbeiteten, schöpften alle neuen Mut. Die Bilder, die wir dazu malten, ebenso die Schrift, strichen wir mit bunter Druckerfarbe an. Dann nahmen wir ein Papier und legten es über die Schrift und Bilder. Jede falsche Bewegung wäre ein Fehldruck geworden, deshalb mussten wir sehr aufpassen. Dann deckten wir das ganze mit Pap- pe und Zeitung ab und rollten die Walze darüber. Erst als wir am Ende unser Werk sahen, glaubten wir wirklich, dass das Drucken „von Hand“ auch Vorteile hat. Es sah richtig schön aus! Während wir aufgeräumt haben, kamen schon einige Eltern und holten ihre Kinder ab. Dann ging auch ich! Geht doch auch mal in einen Workshop, das wird euch bestimmt gefallen! Anna Nowel, Klasse 5r 21 Schule Schule Zwei strahlende Sieger beim Vorlesewettbewerb der Klassenstufe 6 D ie besten Leser jeder Klasse traten auch diesmal wieder zum Vorlesewettbewerb an. Die Regeln sind einfach: Jeder wählt ein Buch aus und liest es in der Aula vor Publikum vor. Eine Jury aus Deutschlehrern kürt dann die Sieger. Die Schulsieger dieses Jahr waren Lilli-Marleen Adler aus der Klasse 6R und Maximilian Hörter aus der Klasse 6a. Wir fragten Max, wie er den Wettbewerb erlebt hat. War es schwer, ein Buch auszusuchen? Das Buch, was ich mir ausgesucht habe, beschreibt das Leben eines elfjährigen Jungen, der in etwa dieselben Probleme hat wie ich. Deshalb spricht mir das Buch manchmal so aus der Seele, dass ich es nicht besser beschreiben könnte. Daher war es nicht schwer, ein Buch auszusuchen. Wie hat dir das Vorlesen in der Aula gefallen? Das laute Vorlesen ist irgendwie anders, als still zu lesen. Man achtet mehr auf die Atmung, man passt die Geschwindigkeit des Lesens an die beschriebene Situation im Buch so angemessen wie möglich an und man achtet auf Lautstärke und Betonung. Es ist, vor so einem großen Publikum, eine positive Herausforderung, gut zu lesen, vor allem besser als die anderen zu lesen. UNSERE HOCHSCHULE IST KEIN PONYHOF. Wie verlief der Wettbewerb für dich? Am Anfang hatte ich das Glück, dass ich als Letzter meiner Klasse lesen musste, da ich in der Zeit, in der die anderen lasen, mich unter Kontrolle bringen konnte. Was schlimm war, war die Spannung, als die Lehrer ausgewertet haben. Dass ich gewonnen habe, hat mich sehr gefreut. MAZ-Redaktion DAFÜR SITZT HIER NIEMAND AUF DEM HOHEN ROSS. Schülerwettstreit 2015 in vollem Gang A uch in diesem Schuljahr findet am Schulzentrum Marienhöhe wieder der Wettkampf der Stiftung Schülerwettstreit statt. Der Stifter, Herr Öllermann, hat Wettkämpfe in den Jahrgangsstufen 9 und Q1/2 vorgesehen und hat dabei festgelegt, dass der Wettstreit in den Disziplinen Deutsch, Kunst und Sport „Mehrkampf“ ausgetragen wird. Nach seinen Vorstellungen sollten die Schüler bereits in jungen Jahren die Möglichkeit haben, Leistung zu zeigen, um diese nach einer Pause in der Oberstufe nun mit weiterentwickelten Fertigkeiten wiederholen zu können. Die eingereichten Werke und sportlichen Leistungen werden durch schulinterne sowie externe Juroren begutachtet. Über die Gewinner berichten wir in der nächsten Ausgabe der MAZ. MAZ-Redaktion Hier entstehen die Bilder für die Disziplin Kunst 22 Marienhöher Allgemeine Zeitung Finde Dein Studium mit studieren.de – deutschlandweit. HEFT 20 - frühjahr 2015 23 Schule Schule „Ich schaff‘s!“ Klug und cool ans Ziel. Coaching und Sport auf Lanzarote sere Ideen, unsere Freundlichkeit, die sie bemerken, und unsere CoachingKonzepte. Die Teilnehmer der Coaching-Reise profitieren von unserer Gruppe. Keiner wird ausgegrenzt, wir halten zusammen, unterstützen uns gegenseitig: Kooperation statt Konkurrenz, Unterstützung statt Beschämung, Toleranz und „E s war eine tolle Woche.Ichfand die Betreuer total nett und auch das Hotel. Ich würde auf jeden Fall nächstes Mal wieder mitfahren.“ Ü ber sich hinauswachsen und bei sich selber ankommen: Wie geht das, wenn das Leben manchmal so aufregend anders verläuft, als wir uns das wünschen? Unsere jährliche Coaching-Reise auf die Sonnen- und Vulkaninsel Lanzarote bot den 30 Teilnehmern zwischen 13 und 19 Jahren wieder Gelegenheit, im weltweit besten Sporthotel neue Erfahrungen zu machen, die ihnen helfen können, ihre Ziele im Leben erfolgreich zu erreichen und ihren Geist unter Angst und Stress zu beruhigen. Wir nennen es die Arbeit an der Mentalen Stärke und begleiten die Jugendlichen auf ihren Entdeckungstouren. Wie fühlt es sich an, in Stille zu sitzen und zu spüren, wie Ruhe die eigene aufgeregte innere Welt berührt? Wie erlebe ich mich bei einer neuen Sportart, die ich vielleicht nie zuvor ausprobiert habe? Was hilft eigentlich, wenn ich meine Ängste nicht mehr beruhigen kann, wenig Motivation und wenig Erfolg in der Schule habe und spüre, wie die eigene Zuversicht mir verloren geht? Was können wir hoffen, wünschen, glauben, lieben? Wie entdecke und nutze ich meine Talente, die mir helfen, erfolgreich zu sein? Wie „ticken“ Lehrer, Trainer, Eltern, Frauen und Männer? Unsere täglichen Coaching-Einheiten, die von unserem Headcoach und Ich schaff‘s!-Trainer Yves Steininger geleitet wurden, waren von einer zentralen Idee geleitet: Lernen und Veränderungen gelingen besser mit Zuversicht, Spaß und gemeinsam mit anderen. Entfaltet wurde dieser Gedanke in einem „D as Coaching hat mir sehr viel geholfen, ich habe viel über mich selbst gelernt und möchte meine hier gesetzten Ziele erreichen. Die Gruppe hat im Großen und Ganzen sehr gut harmoniert und ist eng zusammengewachsen. Ich bin froh, diese Leute kennen gelernt zu haben, und hatte viele interessante Gespräche. Außerdem war der Sport hier mein absoluter Traum.“ lösungsorientierten Coaching-Konzept, das Schritt für Schritt gemeinsam erarbeitet wurde. Abends, nach dem Coaching, gab es die Möglichkeit, in einer kleineren Gruppe in Stille zu meditieren: ruhig werden, in Kontakt kommen mit den inneren Impulsen, Wünschen, Ängsten und Träumen. Achtsamkeit statt Ablenkung, innere Stärke statt Angeberei. Mut statt Zweifel. Das Schweigen hilft, die manchmal zerstreuten Anteile unserer Persönlichkeit freundlich wieder zusammenzufügen. Immer wieder werden wir von den Gästen des Hotels angesprochen, denen wir schon in den letzten Jahren aufgefallen waren. Von solch einem interessanten Angebot für Jugendliche haben sie noch nie gehört, sie wollen mehr erfahren über unsere Schule, un- „D anke für diese Chance, die ihr uns geboten habt, persönlich zu wachsen. Danke für die Anregungen und Ermutigungen. Es war eine coole Erfahrung, dabei zu sein. Die Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt. Danke für den Zusammenhalt in der Gruppe.“ „I ch danke euch dafür, dass ihr alles so perfekt gemeistert habt. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht in diesen 7 Tagen. Ich war begeistert von dem Coaching und was das alles in einem begeistern kann. DANKE!“ Weitere Statements, Infos, Bilder, Anmeldemöglichkeiten und Berichte zu den Coachingreisen unter: www.steininger-acs.de „I ch hätte niemals geglaubt, dass ich auf so viele fremde Personen so vertrauenswürdig wirke, dass sie kommen, um sich mir zu öffnen.“ „D ie Woche hat mir viel Spaß gemacht, und ich habe auch viel im Coaching gelernt.“ „N sind.“ eue Leute, von denen man nicht dachte, dass sie nett Vielfalt ist unsere Zukunft! I n Deutschland leben Menschen aus zahlreichen Nationen mit unterschiedlichen Religionen auf engem Raum zusammen. Religionsfreiheit ist hierzulande ein Grundrecht, das jedem ermöglichen soll, die Religion, der er oder sie angehört, frei auszuüben, sofern kein anderes Grundrecht beeinträchtigt wird. Das hohe Maß an Toleranz, das unsere liberale Gesellschaft anderen Religionen außer den christlichen entgegenbringt, ist notwendig, um ein friedvolles Zusammenleben zu sichern. Allerdings wird sie durch Christenverfolgungen, so genannte „Eh- „D anke für die tolle Woche! Die Gruppe war klasse und alles sehr nett. Ich habe die Woche sehr genossen und würde gerne wieder mitfahren.“ „D iese Woche war sehr schön. Ich wollte erst gar nicht mit, aber es war richtig cool.“ 24 Respekt statt Besserwisserei, Nachdenklichkeit statt Zerstreuung, gemeinsamer Spaß statt Neid und Missgunst, Verbundenheit trotz Unterschiedlichkeit. Auch die Schwierigkeiten, die unvermeidbar in solchen Gruppen auftreten, können ruhig und hilfreich besprochen werden. Jugendliche sind kein Zoo der Kuscheltiere, und wir wissen, dass große und kleine Krisen dazugehören. Wir reden dann im Coaching über Rückschläge, Niederlagen und Möglichkeiten, damit konstruktiv umzugehen. Die Statements der Teilnehmer geben einen Eindruck wieder von der Wirkung der Fahrt. Dankbar sind wir dafür, dass es vielen Teilnehmern gelungen ist, über sich selbst hinauszuwachsen, Ängste zu überwinden und neues Vertrauen und neue Zuversicht zu wagen. In diesem Jahr (2015) werden wir wieder in der zweiten Woche der Herbstferien nach Lanzarote fahren. Wir werden uns auch die Feuerberge ansehen, und wer will und trainiert hat, kann am Mini-Triathlon teilnehmen. Anmeldungen bei Reiner Junek, unserem Reiseleiter, bisher unbesiegt im Kickboxen auf Lanzarote. Die Statements der Teilnehmer zeigen u. a. , dass sie auch ein Gefühl ihres eigenen ungeahnten Wertes erleben konnten, weil sie ihr Leben unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten beginnen. Dies haben wir immer wieder auch in den Gesprächen und Begegnungen erleben können, in denen die Jugendlichen uns Vertrauen geschenkt haben und uns einen Blick in ihre Gedanken und Gefühle gewährt haben. Prof. Dr. Thomas Steininger Schulpsychologe Marienhöher Allgemeine Zeitung HEFT 20 - frühjahr 2015 renmorde“, grausame Attentate und Anschläge durch Boko Haram, IS oder Al-Qaida auf eine harte Probe gestellt. Und dennoch: unsere Offenheit ist gerade deshalb umso wichtiger. Fanatiker und Terroristen instrumentalisieren Religion und Politik für ihre absonderlichen Vorhaben; sie offenbaren eben durch ihre aggressive Besessenheit einen Mangel an wahrem Glauben. Sie stehen weder paradigmatisch für die Glaubenssätze einer Religion noch für die Mehrheit der Anhänger derselben. Uns als Eltern ist es wichtig, dass die Lehrer den Kindern im Religi- Thorsten Buhrmester, Nina Grimm, Angelika Tillmann, Elternvertreter onsunterricht helfen, das zu unterscheiden. Gerade die Marienhöhe und ihre adventistische Ausrichtung erfüllt damit einen wichtigen Auftrag. Indem sie die gemeinsamen Werte unterstreicht, die die Religionen einen, hilft sie den Schülerinnen und Schülern, Vorurteilen vorzubeugen und andere Glaubensrichtungen zu respektieren. 25 Mediothek Mediothek And the winner is … JuKriS präsentiert die Sieger des Jahres D ie jungen Buchkritiker am Schulzentrum Marienhöhe e.V. haben entschieden, das Ergebnis zur Wahl des besten Buches und der besten Buchreihe des letzten Jahres steht fest. Zum besten Jugendbuch wurde „Hörst du den Tod?“ von Andreas Götz gewählt. „Wie klingt ein letzter Atemzug? Ein Wettlauf gegen die Zeit. Linus stürzt vom Himmel in die tiefste Hölle: Eben noch hat er das Glück mit seiner großen Liebe Lucy genossen, da wird seine Mutter entführt! Doch als mysteriöse Audiodateien statt einer Lösegeldforderung eintreffen, wird Linus schnell klar, dass der Entführer ihn herausfordert. Denn Linus besitzt das perfekte Gehör. So wird er immer tiefer in ein perfides Spiel gezwungen, in dem es am Ende nicht nur um das Leben seiner Mutter geht, sondern auch um das von Lucy“ (Verlagstext). Warum hat ausgerechnet dieses Buch gewonnen? Dieses Buch haben wir zu unserem Siegerbuch gekrönt, da die Spannung beispiellos und kaum auszuhalten ist. Ein großartiges Katz-und-MausSpiel, bei dem immer wieder neue Geheimnisse ans Licht kommen und jeder Charakter detailliert und gut ausgearbeitet ist. Und mit dem dazugehörigen Schluss rechnet man einfach nicht. Zur Serie des Jahres wurde mit deutlichem Vorsprung die Eleria-Trilogie von Ursula Poznanski auserkoren. Die Autorin ist keine Unbekannte mehr, hat sie doch bereits mit ihrem ersten Jugendbuch „Erebos“ viele Leser in ihren Bann gezogen und zahlreiche Preise dafür erhalten. Mit ihrer Eleria-Trilogie, die zwischen 2012 und 2014 erschien, wagte sie sich jetzt an das Thema der Dystopie heran und lädt den Leser ein, sich auf eine Welt im ewigen Eis einzulassen. Nach einer großen Katastrophe leben fast alle Mitteleuropäer in riesigen Glaskuppeln, da in der freien Natur kaum ein Überleben möglich ist. Der Preis für dieses sorgenfreie Leben ist aber die (unbemerkte) totale Überwachung und Beeinflussung der Bewohner. Draußen leben die Prims – die Primitiven, der Abschaum der Gesellschaft. Ihr Leben ist ein täglicher Überlebenskampf 26 „Mir gefiel vor allem die Frage nach dem Richtig und Falsch. Darf man für eine gute Sache Straftaten begehen? Auch die Diskussion des Schusswaffengesetzes der USA wurde angesprochen - Waffen wirklich zum Selbstschutz oder doch als Möglichkeit eines Angriffs? Auf jeden Fall eine bewegende Geschichte, von deren Spannung man wirklich gepackt wird“, meint Cornelius. Jana fand eine zweibändige Reihe von Lissa Price lesenswert - „Starters“ und „Enders“. Nach einer globalen Ka- tastrophe gibt es nur noch sehr junge und sehr alte Menschen auf der Welt. Die sechzehnjährige Callie kämpft mit ihrem kleinen Bruder auf der Straße ums Überleben, denn ihre Eltern sind tot und der Reichtum gehört den Alten. Callie entscheidet sich daher für den letzten Ausweg: Sie verleiht ihren Körper an einen alten Menschen, dessen Bewusstsein übernimmt ihren Körper und kann so wieder jung sein. Doch alles verläuft anders als geplant … Solveigh suchte und fand eine lustige Leseunterhaltung im neuen Band von Jeff Kinney. „Gregs Tagebuch 9 – Böse Falle“ war einer ihrer Lieblingstitel. Sie hatte so viel Spaß dabei, dass sie das Buch schon nach zwei Stunden durchgelesen hatte. Und wie immer bei Greg gab es nicht nur witzige Momente, sondern auch Situationen, die mancher aus dem eigenen Leben kennt. Cornelius (10Ra), Jana (9a) Lola (9a), Solveigh (8a) Petra Dürsch (Bibliothekarin) „Operation Unsichtbar“ Autorenlesung mit Helen Endemann um Essen, Wärme und Schutz. Ria ist einer der Lieblinge – der Bevorzugten, die ein geschütztes, sicheres Leben führen dürfen. Aber durch einen Verrat finden sie und ihre Klassenkameraden sich plötzlich auf der anderen Seite wieder. Dieser Verrat ist der Ausgangspunkt der Trilogie, und mit dem Titel „Die Verratenen“ beginnt das Abenteuer von Ria. Die Geschichte steigert sich in „Die Verschworenen“ und findet ihren Höhepunkt und Abschluss in „Die Vernichteten“. JuKriS meint, dass dies eine hervorragende Reihe voller Geheimnisse ist. Sie zeigt eine erschreckende Zukunftsvision, die unglaublich spannend und dabei gleichzeitig verdammt realistisch bleibt. Man stellt sich unweigerlich die Frage, was man selbst in solch einem Katastrophenszenario zu tun bereit wäre. Daneben hat jedes Jury-Mitglied noch seinen persönlichen Favoriten ausgewählt. Lola entschied sich für den weiteren Thriller von Andreas Götz „Stirb leise, mein Engel!“, ein ebenfalls spannender Bericht mit überraschendem Ende. Dazu meint sie: „Drei Mädchen, drei angebliche Selbstmorde mit Zyankali, alle drei waren bei demselben Psychiater und alle drei hatten vor ihrem Tod Kontakt zu einem geheimnisvollen Jungen. Sascha ist sicher, dass mehr dahinter steckt, und sucht zusammen mit seiner Nachbarin Joy den Mörder. Doch auch er ist in dem tödlichen Spiel des Mörders gefangen, der nicht der ist, der er zu sein vorgibt … Dieses Buch ist meiner Meinung nach das beste des Jahres, da es alles enthält, was einen guten Thriller/Krimi ausmacht: eine interessante Hauptperson, einen Mörder mit faszinierenden Motiven, in dessen Psyche man immer wieder tiefe und interessante Einblicke bekommt. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet. Ein herausragendes Buch!“ Cornelius fand die Biografie „Die Mörderin“ von Damaris Kofmehl preiswürdig. In diesem Buch wird die wahre Geschichte von Naomi Harvey erzählt, die am 9. Januar 1980 auf einem Supermarktparkplatz Pastorin Darlene Shipley erschoss und wegen Totschlags zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Wie kam es dazu, dass eine friedliebende, gläubige Frau eine derart schreckliche Tat beging? Die Autorin erfuhr die ganze Geschichte von der heute 72-jährigen Naomi Harvey selbst. Marienhöher Allgemeine Zeitung W ir, die sechsten und siebten Klassen der Marienhöhe, hatten das Glück, bei einer wirklich spannenden Lesung dabei sein zu dürfen. Die Autorin Helen Endemann hat uns aus ihrem Buch „Operation Unsichtbar“ vorgelesen. In dem Buch geht es um einen Jungen, der plötzlich unsichtbar ist – dadurch verändert sich sein Leben von Grund auf. Er merkt schnell, dass unsichtbar sein gute wie schlechte Seiten hat. Er trifft andere unsichtbare Kinder, und sie fragen sich, ob es ein Zurück in die Welt des Sichtbaren gibt. Aber wohin verschwinden die anderen Unsichtbaren? Es ist eine spannende Geschichte, und ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Tipp: Die SMS hat zwei Exemplare von „Operation Unsichtbar“. Mir hat die Lesung sehr gut gefallen, und ich hoffe, dass es noch mehr so tolle Veranstaltungen geben wird. Paula Franke, Klasse 6b „Buchdurst“ - die coolsten Bücher unter der Sonne! Für alle Schüler der Klassen 1 bis 10 – anmelden, dabei sein, Spaß haben A uch in diesem Jahr gibt es wieder die Sommerferien-Leseaktion „Buchdurst“ und „Buchdurst Leseclub Junior“ der SMS. Ab 7. Juli 2015 kann man sich anmelden, ab 14. Juli 2015 dürfen die Teilnehmer von Buchdurst die speziell für die Leseaktion angeschafften Neuerscheinungen endlich ausleihen. Und die große Abschlussparty findet dann am Sonntag, 20. September 2015 statt. Petra Dürsch, Bibliothekarin HEFT 20 - frühjahr 2015 27 Mediothek Mediothek Buchtipps aus der SMS D as vergessene Experiment. Ein Science-Fiction-Abenteuer. Anne gewinnt bei einem Preisausschreiben einen Urlaub in einem Freizeitpark für die ganze Familie. Im Rätsel wurde unter anderem nach einem Säugetier mit sechs Buchstaben gesucht. Als Lösung musste „Mensch“ eingetragen werden, was schon eine hitzige Diskussion in der Familie – der Vater ist Biologielehrer – auslöste. Und während ihres Urlaubs erleben Anne und ihr Bruder Pitt eine aufregende Reise mit einer Zeitmaschine. Ein mysteriöser Mann begleitet sie auf ihrer Fahrt ins Paris des 19. Jahrhunderts. Nachdem sie noch auswählen konnten, ob sie Fantasie, Wissenschaft oder Wahrheit erleben möchten (aber: ist Wissenschaft nicht eigentlich Wahrheit?), lernen sie den weltberühmten Naturwissenschaftler Louis Pasteur und seine bahnbrechenden Versuche kennen. Danach geht es noch in ein geheimes, unterirdisches Museum, und sie bekommen Antworten auf die Frage, ob der Mensch wirklich ein Säugetier ist. Dieses Science-Fiction-Abenteuer setzt sich intensiv, aber gut verständlich, mit den Themen Schöpfung und Evolution auseinander und gibt in einer spannenden Geschichte Antworten auf wichtige Fragen. Für alle, die sich gern mit Naturwissenschaft beschäftigen und viele Fragen haben! Hans-Walter Euhus; bk 5.1 Euh J ulia – Herbstmord. In „Herbstmord“ erlebt Julia ihr zweites Krimi-Abenteuer. Im ersten Band der Reihe mit dem Titel „Sommeralbtraum“ lernt die Vierzehnjährige, die für ihr Leben 28 gern Basketball spielt, ihr Idol Justin, Kapitän der U18-Nationalmannschaft der Basketballer, kennen. Nachdem sie einen Anschlag auf eine Staumauer verhindert haben, treffen sie sich im Ötztal ein weiteres Mal. Und auch hier dauert es nicht lange, bis Julia und Justin wieder in einen Kriminalfall verwickelt sind. Julia beobachtet als Einzige, wie ein Mann eine Felswand hinuntergestoßen wird. Und da es keine Leiche gibt, glaubt ihr auch niemand. Nur Justin hilft ihr, Beweise zu finden … Nachdem die Autorin fast etwas zu ausführlich nochmals auf den Inhalt des ersten Bandes eingeht, entspinnt sich dann eine spannende Story um einen Kriminalfall, den Julia und Justin schnell lösen. Da das Buch nicht sehr umfangreich ist, bleibt die Geschichte leider etwas oberflächlich. Allerdings wagen sich gerade aufgrund der Kürze auch nicht so lesebegeisterte Mädchen an den Krimi heran (wegen der sich anbahnenden Liebesgeschichte vor allem für eine weibliche Leserschaft). Auch das große Schriftbild und die kurzen Sätze machen das Lesen leicht. Silke Hofbauer; bk 5.2 Hof U nbeugsam. Louis Zamperini, Sohn italienischer Einwanderer, wurde 1917 in New York geboren und wuchs in Kalifornien auf. Da er während seiner Kindheit nur Italienisch sprach, wurde er von seinen Klassenkameraden geärgert und schikaniert. Damit er bei den Schlägereien, in die er häufig verwickelt war, bestehen konnte, lernte er Boxen. Um ihn vor weiterem Ärger zu bewahren, brachte sein älterer Bruder ihn zum Leichtathletik-Team der Schule. Dort entdeckte er das Laufen für sich und wurde mit viel Training und Durchhaltevermögen so gut, dass er 1936 ins Olympia-Team der USA berufen wurde. Beim 5000-Meter-Lauf startete Zamperini als jüngster jemals beteiligter Teilnehmer und kam als Achter ins Ziel. Doch bald danach beendete der Krieg seine Karriere. 1941 wurde Zamperini Soldat bei der Air Force und stürzte 1943 bei einem Flug vor Hawaii ab. 47 Tage trieben er und zwei Kameraden, von denen einer auf der Irrfahrt starb, auf zwei Schlauchbooten über den Pazifik und landeten schließlich auf den Marshallinseln, wo sie sofort von japanischen Soldaten verhaftet wurden. Zamperini erlebte die Grausamkeiten der Kriegsgefangenschaft und kehrte erst Ende 1945 wieder nach Hause zurück. Seine Sportlerkarriere konnte er allerdings nicht fortsetzen, denn die Folgen seiner Verletzungen und seine schrecklichen Erlebnisse während der Gefangenschaft brachten ihn schier um. 1949 besuchte er gemeinsam mit seiner Frau Vorträge von Billy Graham und erlebte daraufhin eine Bekehrung zum christlichen Glauben. Nachdem er seinen Gefängniswärtern vergeben hatte, hörten seine nächtlichen Albträume auf. Seine Hauptaufgabe sah er ab sofort darin, Menschen mit Christus bekannt zu machen. Besonders wichtig war ihm das Thema Vergebung. Zamperini traf unter anderem zahlreiche Wächter aus dem Kriegsgefangenenlager, in dem er während des Zweiten Weltkriegs inhaftiert war. Anlässlich seines 81. Geburtstages nahm Zamperini im Januar 1998 am Olympischen Fackellauf für die Olympischen Winterspiele im japanischen Nagano teil. Dort wollte er sich mit seinem brutalsten Peiniger Watanabe treffen, aber dieser lehnte das ab. Im März 2005 besuchte er noch einmal das Olympiastadion Berlin. Zamperini starb am 2. Juli 2014 in Los Angeles im Alter von 97 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. 2010 verfasste Laura Hillenbrand die hier vorliegende Biographie. Sie wurde in den USA ein Bestseller und vom Time Magazine zum besten Sachbuch des Jahres 2010 gewählt. Das Buch wurde 2013/14 von Angelina Jolie unter dem Titel „Unbroken“ verfilmt. Gespielt wird Marienhöher Allgemeine Zeitung Zamperini dabei von Schauspieler Jack O’Connell. Julia Hillebrand; sport 171 zam/01 G race unplugged. Die schöne 18jährige Grace weiß genau, dass sie das Zeug zum Rockstar hat. Bisher ist sie „nur“ der Star in ihrer Kirche, in der sie jeden Sonntag auftritt und die Besucher mit ihrer Stimme verzaubert. Geleitet wird die Lobpreisband von ihrem Vater, einem ehemaligen Rockstar, der aber kein Verständnis für die großen Träume seiner Tochter hat. Als der frühere Manager ihres Vaters die Familie besucht, wittert Grace ihre Chance auf eine eigene Gesangskarriere. Heimlich schickt sie ihm ein Demo-Tape und wird prompt nach Los Angeles eingeladen. Grace bricht mit ihrer Familie und ihren Freunden, um ihre Karriere zu starten. Sie bekommt tatsächlich einen Plattenvertrag und die Aussicht auf ein eigenes Album. Umgeben von ihrem Manager, einer persönlichen Stylistin, einem prominenten Verehrer und jubelnden Fans, liegt Grace die Welt zu Füßen. Doch der Preis ist höher als gedacht. Schon bald hat sie Probleme, mit dem eigenen Erfolg Schritt zu halten. Ist das wirklich die Zukunft von der sie immer geträumt hat? Melody Carlson; bk 5.2 Ca O ne chance. Die unglaubliche Story von Paul Potts, dem legendären Gewinner von Britain‘s Got Talent 2007. „Paul Potts, Sohn eines Busfahrers und einer Supermarktkassiererin, wird in der Schule gemobbt. Trost findet er im Hören von klassischer Musik. Der Pechvogel wird Handyverkäufer, lernt im Internet seine große Liebe Julz kennen, HEFT 20 - frühjahr 2015 die ihn bestärkt, seinen Traum von einer Sängerkarriere zu verfolgen, und fortan all seine Anstrengungen unterstützt. Denn sie weiß, Paul muss singen, um glücklich zu sein. Unerwartet tut sich eine Chance auf - bei der populären TV-Show Britain‘s Got Talent … ‚Der Teufel trägt Prada‘-Regisseur David Frankel zeichnet, anrührend und mit einem guten Blick für seine Figuren und deren Milieu, den steinigen Lebensweg des ‚Tenors der Herzen‘ nach. Dessen märchenhafte Verwandlung vom Handyverkäufer zum Klassikstar, vom ‚Frosch zum Prinzen‘, begann mit seinem schüchternen Auftritt 2007 in der britischen Talentshow. Als sein erstes Album ‚One Chance‘ erscheint, ist er schon ein Medienphänomen, das Frauen wie Männer zu Tränen rührt. Den gebeutelten Helden, der bis heute allein in Deutschland über 3,5 Mio. Platten verkaufte, erweckt James Corden (‚Die drei Musketiere‘) gesangsstark zum Leben. Ein Film, der zeigt, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen.“ (www.kino.de) mus 940 pot/01 D as geheimnisvolle Haus am Meer. Nina und Tom erleben in diesem Sommer ganz andere Sommerferien als sonst. Weil Oma, die eine Pension betreibt, sich das Bein gebrochen hat, übernehmen die Geschwister mit ihrer Mutter die Betreuung der Gäste. Und das ist gar nicht so einfach. Denn neben netten, lustigen und freundlichen Gästen gibt es auch zickige, hochnäsige und unheimliche. Mit Jannis, einem Gastkind, freunden sich die beiden schnell an. Doch dann ist eines Morgens Jannis verschwunden. Ist er weggelaufen oder wurde er entführt? Oder hat vielleicht sogar ein Pensionsgast etwas damit zu tun? Und dann ist da noch dieses halb verfallene Haus ganz in der Nähe … Ein spannendes Abenteuer für Kinder ab 9 Jahre, die mit der Geschichte erleben können, dass Ge- schwister und Freunde füreinander da sind, nicht alles so ist, wie es zuerst scheint, und dass Beten wirklich hilft. Susann Nitz; bk 5.1 Nit E chte Freunde. Haatchi und Owen - ein unschlagbares Team; gekürzte Lesung. Owen ist ein kleiner Junge, der im südenglischen Basingstoke lebt und in die Schule geht. Er hat einen Vater, eine Mutter und eine wunderbare Stiefmutter (die Eltern sind geschieden). Soweit so normal. Doch bei Owen ist nicht alles durchschnittlich. Bis vor einiger Zeit war Owen unglücklich, in sich gekehrt, hatte keine Freunde, war ein Außenseiter und wurde gehänselt. Denn Owen leidet an einem seltenen Gendefekt. Dieser verursacht eine ständige Muskelkontraktion, so dass der kleine Junge unter anderem verzerrte Gesichtszüge hat, schlecht sehen kann, auf den Rollstuhl angewiesen ist und unter ständigen Schmerzen leidet. Haatchi ist ein Hund, ein großer anatolischer Hirtenhund, bei dem auch vieles anders ist. Als Welpe wurde er von seinem Vorbesitzer an Gleisen festgebunden und von einem Zug erfasst. Dadurch verlor Haatchi sein linkes Hinterbein und seinen Schwanz. Überlebenschancen – sehr gering. Doch dann lernen sich Owen und Haatchi kennen, und das Leben der beiden wird nie mehr so sein wie früher. Eine Freundschaft, die Leben verändert. Diese herzerwärmende, ermutigende Lebensgeschichte wurde von Wendy Holden mit so viel Liebe und Einfühlungsvermögen geschrieben und von Axel Wostry gelesen, dass man beim Lesen zu einem Teil der Familie wird. Es ist schön zu erleben, dass es Menschen gibt, die sich kümmern – um Tiere, um Kinder, die es nicht leicht haben. Und dass dadurch die Welt ein bisschen heller und wärmer wird. Wendy Holden ; bio 982/02 Die Kürzel am Ende helfen beim Finden der Bücher in der SMS 29 Internate Internate Der Gala-Abend ... ... der Internate D iesmal fand der Galaabend am 6. Dezember 2014 statt. Wie immer war die Mensa schön festlich geschmückt. Die Jungen und Mädchen aus dem Internat hatten sich so hübsch gemacht, dass sie fast nicht mehr wiederzuerkennen waren. Wir hatten in diesem Jahr auch viele ehemalige Schüler als Gäste bei uns, die sich noch gerne an die Gala-Abende während ihrer Zeit auf der Marienhöhe erinnerten. Beate Strobel, Leiterin Mädcheninternat Viel Spaß mit unserer Bildergalerie Nelli mit Begleitung Vanessa und David Auch alte Freundinnen finden sich hier wieder - das Dreamteam Malika, Anita, Netti David mit Begleitung Jonathan und Ariana Ein bunter Mix: Internatis, Lehrerkinder, Ehemalige und hier heimisch Gewordene Sarah, immer noch mit der Marienhöhe verbunden, mit Björn Ganz frisch ein Paar - unsere Moderatorin Céline und Nico 30 Nikolausi! (Jonathan und Andre) Bis nach China reicht der Ruhm des Gala-Abends! (Chantal und Sifan) Marienhöher Allgemeine Zeitung Kimberley und Jonas HEFT 20 - frühjahr 2015 .Unsere nicht mehr ganz so „Neuen“, stark vertreten 31 PRO Aktuell PRO Aktuell Dankbarkeit E ine Beerdigung war vor wenigen Tagen der Grund für eine plötzliche Reise in die nordhessische Kleinstadt, in der ich einen großen Teil meiner Kindheit verbrachte. Nun war ich immer mal wieder für kurze Klassentreffen oder Besuche dort, musste feststellen, dass auch eine Fachwerk-Altstadt und wohlbekannte Gassen ihr Gesicht verändern können. Aber es blieb noch genug, dass ich diesmal an jeder Ecke auf Erinnerungen stieß, vor allem auf Erinnerungen an Menschen. Ein Ort lebt von und mit Menschen, auch die Rückschau in eine eigentlich vergangene Zeit hat etwas mit Menschen zu tun. Dort waren Menschen, denen ich viel verdanke, Menschen, die mich gefördert, vor allem ermutigt haben, die mich ernst nahmen. Sie gaben mir nicht das Gefühl, in einem Provinznest zu leben, sondern im Tor zur Welt. Von dort aus habe ich (gedanklich) Thor Heyerdahl auf seinem Balsa-Floß in die Südsee begleitet, zog mit Sven Hedin durch die Wüste Gobi und mit Amundsens Hundeschlitten zum A Nordpol … Unsere Lehrerinnen und Lehrer zeigten uns Horizonte. Natürlich gab es auch einzelne eigenartige Figuren im Lehrerkollegium, aber sie dominierten nicht, ihre Namen sind fast vergessen, manche eignen sich bei Klassentreffen nicht einmal für Anekdoten. Deshalb überkam mich beim Gang durch die Altstadt ein großes Gefühl der Dankbarkeit, so vielen interessanten Menschen begegnet zu sein, die mein Leben für die Gesellschaft, für die Zukunft gestärkt haben. Ich freue mich, immer wieder auch bei Marienhöher Ehemaligentreffen von der Dankbarkeit gegenüber unserer Schule und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu hören. Ja, oft auch von denen, die ihre Marienhöher Schulzeit nicht gerade mit Glanz absolviert oder gar abrupt abgebrochen haben. Viele fühlten, dass ihnen Wertschätzung entgegengebracht worden war. Und wenn heute viele Schülerinnen und Schüler schon in der x-ten Gene- Beim Gang durch die Baustelle Haupthaus ration das Schulzentrum besuchen, so wie es auch Geschwister und Verwandte tun, und wenn auch schon Großeltern, Eltern und Verwandte von derzeitigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier ihren Dienst versahen, dann sagt das viel über die Schule aus. Doch auf dem nostalgischen Glanz allein kann man sich nicht ausruhen. Jede Generation erfährt neue Herausforderungen, ob als Schülerin, Schüler, Mitarbeiterin oder Mitarbeiter. Der „Internationale Freundeskreis Pro Marienhöhe e.V.“ versucht auf seine Weise zu fördern, zu unterstützen, zu stärken. Dazu darf sich jedermann/frau einbringen, denn Dank kann man vervielfältigen. Walter Bromba, 1. Vorsitzender Internationaler Freundeskreis Pro Marienhöhe Ehemaliger Lehrsaal 11 Geschäftsführer Achim Ulrich erläutert seine Vision für das Haupthaus der Zukunft Im Obergeschoss des Haupthauses Die Mitgliederversammlung Bilderbogen vom Herbsttreffen nfang November 2014 versammelten sich die Mitglieder von Pro Marienhöhe zu ihrem alljährli-chen Herbsttreffen auf der Marienhöhe. Der Sabbatgottesdienst wurde vom Leistungskurs Religion unter Leitung von Dr. Christian Noack gestaltet. Das Thema des Anspiels und der Predigt lautete: „Liebe teilen, damit Freude entsteht“. Es wurde lebendig und überzeugend von den Schülerinnen und Schülern sowie einer Musikband dargeboten. Die Mitglieder von Pro Marienhöhe trafen sich am Sonntag im Neuen Schulgebäude zu einem ausgiebigen Frühstück mit anschließender Mitgliederversammlung. Geschäftsführer Achim Ulrich zeigte dann den Mitgliedern die Großbaustelle des Haupthauses von der kaum einer wusste, dass sie existiert. Bilder und Text: Norbert Fritz In überschaubarer Runde Leckeres Frühstücksbuffet Der Gottesdienst Von links: Annina Wilhelm und Malika Ruppenthal, Predigt; Jan Fickenscher, Klarinette 32 Marienhöher Allgemeine Zeitung Ausblick A uch in diesem Jahr wird der „Internationale Freundeskreis Pro Marienhöhe e.V.“ wieder an verschiedenen Plätzen präsent sein, um für die Marienhöhe und vor allem für die Förderarbeit des Vereins zu werben. Der größte Teil unserer Einnahmen wird wie gewohnt für Stipendien des so genannten Schülerhilfsfonds verwendet. So werden wir mit unserem Stand unter anderem beim großen Bildungskongress auf der Marienhöhe (14.17.05.2015) anwesend sein. Da die Marienhöhe vor 90 Jahren, am 13.09.1925, eingeweiht wurde, ist natürlich 2015 ein „Jubeljahr“, das wir an unserem traditionellen Pro Marienhöhe Herbsttreffen (14.-15. November 2015) mit verschiedenen Veranstaltungen und Möglichkeiten der Begegnung feiern wollen. In der nächsten MAZ werden wir mehr darüber berichten. Einladungen und Programm werden schriftlich und per E-Mail versandt werden. In diesem Zusammenhang möch- ten wir möglichst alle Mitglieder und Freunde ermutigen, uns ihre E-MailAdresse zu übermitteln, damit wir schneller und häufiger informieren und zudem mit weniger Arbeit allerlei Briefporto sparen können. Ebenso lohnt es sich, die Homepage des Vereins (www.promarienhöhe.eu) immer wieder zu besuchen, fortlaufend gibt es neue Informationen zur Geschichte und Gegenwart der Schule. Für Ideen und Anregungen zur Arbeit des Vereins freuen wir uns! Walter Bromba, 1. Vorsitzender Internationaler Freundeskreis Pro Marienhöhe Termine 18. 04.2015: Jahrgangstreffen ABI 84 14.11.2015: Jahrgangstreffen ABI 80 auf der Marienhöhe. Anmeldung bei Sandra Diehm, Telefon 06257 869843, E-Mail sandra.diehm@t-online.de 14.-15. 11.2015 - Pro Marienhöhe Herbsttreffen Internationaler Freundeskreis Pro Marienhöhe e.V. Förderverein des Schulzentrums Marienhöhe e.V. 1. Vorsitzender: Walter Bromba, Tel. 069/700716, E-Mail: ProMH@Bromba.net Redaktion: Norbert Fritz, Stetteritzring 96, 64380 Roßdorf, Tel. 06071/41966, E-Mail: mister-fritz@gmx.de HEFT 20 - frühjahr 2015 33 Rätsel / Humor / Poesie Poesie / Rätsel / Humor Humor Sudoku I nteressiert erkundigt sich der Vater: „Na, Junge, wie war es heute im Chemieunterricht?“ „Gar nicht so langweilig“, erzählt der Junge, „in Chemie haben wir heute gelernt, wie man Sprengstoff herstellt!“ „Und was habt ihr morgen in der Schule?“ „Welche Schule?“ er Lehrer behandelt in der Klasse die drei Steigerungsgrade: „Wolfgang, steigere mir das Wort leer!“ Wolfgang beginnt: „Leer, leerer“, dann stockt er, und plötzlich strahlt Wolfgang über das ganze Gesicht: „Oberlehrer!“ Aus Witze-ueber-Witze.de enn ich sage: Ich habe zu Mittag gegessen, was ist das für eine Zeit?“ fragt der Lehrer. „Eine Mahlzeit“, weiß Hans-Peter. ie Lehrerin stellt eine Frage an Uschi und bekommt als Antwort: „Sie sind aber vergesslich. Gestern haben sie ie ist denn das möglich? Über zwanzig Fehler In Deinem Aufsatz!“ schimpft der Vater seinen Ärger heraus. Darauf Harald: „Das liegt an unserem Lehrer, der sucht direkt danach.“ D „W D „W mich doch schon das selbe gefragt und ich habe Ihnen gesagt, dass ich es nicht weiß!“ B ei manchen Schülern gehen die Uhren anders. So fanden sich in Oberstufenarbeiten Begriffe wie Uhr-Burschenschaft und der Uhr-Instinkt. Kindergeburtstag anno 1968 In welcher Verkleidung stecken wohl unsere Lehrer Thomas Steininger, Christian Noack und Stefanie Noack-Bürger? Ehemalige Marienhöher finden vielleicht auch noch Detlev Steininger, Jason und Ilona Träder, Winfried und Renate Noack, Andreas und Burkhard Mayer. 34 Marienhöher Allgemeine Zeitung HEFT 20 - frühjahr 2015 35 Coaching-Reise 2014 Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst. Albert Schweitzer Was? - Wann? - Wo? 17. - 30.04.2015: Schriftliches Landesabitur 20- 30.04.2015: Sportabitur (praktische Prüfungen) 23.04.2015: Girls‘Day / Boys‘Day 09.05.2015: Gottesdienst zum Muttertag 14. - 17.05.2015: Bildungskongress 18. - 22.05.2015: Schriftliche Zentrale Realschul-Abschlussprüfungen 20.05.2015: Bekanntgabe der schriftlichen Abiturnoten und Meldetermin II zum Abitur 2014 26. - 28.05.2015: Präsentationsprüfungen Abitur 01. - 03.06.2015: Mündliche Abiturprüfungen 04. - 07.06.2015: FROLA-Lager der Marienhöher CPA 08. - 17.06.2015: Studienfahrten der Q2 12.06.2015 19:30: Lobpreisabend in der Aula 14.06.2015 15:00: Infoparty für die neu angemeldeten Schüler/-innen der 5. Klassen und ihre Eltern 19. - 25.06.2015: Sommersportwoche 7a/7b 21. - 26.07.2015: Abschlussfahrten Realschule 23.06.2015: Schulversammlung 26.06. - 01.07.2015: Sommersportwoche 7R 28.06.2015: Abitur-Abschlussfeier 02.07.2015: Bundesjugendspiele Leichtathletik 03.07.2015 19:30: Lobpreisabend in der Aula 05.07.2015: Marienhöher Charity Cup 10.07.2015: Unterrichtsende Realschule Kl. 10 14.07. - 08.09.2015: „Buchdurst“ Sommer-Leseaktion für die Klassen 1 - 10 17. - 23.07.2015: Projekttage 17.07.2015: Sommerfest Grundschule 20.07.2015 19:00: Abschlussfeier Realschule 23.07.2015 Schulfest 24.07.2015 08:00: Abschlussgottesdienst 07.09.2015 10:00: Eröffnungsgottesdienst Kl. 6 - Oberstufe 08.09.2015 10:00: Eröffungsgottesdienst Kl. 1 - 5 20.09.2015: Abschlussfest „Buchdurst“