Vielfahrer sind unterwegs, egal, ob`s stürmt, schneit

Transcription

Vielfahrer sind unterwegs, egal, ob`s stürmt, schneit
TEST: SORGLOS-RÄDER
GENUSS OHNE REUE
Vielfahrer sind unterwegs, egal, ob’s stürmt, schneit oder die Sonne scheint.
Deshalb brauchen sie wartungsarme Technik am Rad, die zuverlässig und dauerhaft
funktioniert. Wir haben neun Sorglos-Räder für Sie getestet.
Sonntags-Ausflug oder täglicher
Arbeitsweg: Sorglos-Räder
sind für die Ewigkeit gebaut.
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Zuverlässige Radtechnik als Garant für tausende Problemlos-Kilometer: gibt‘s das wirklich?
JOCHEN DONNER ❘ text
DANIEL SIMON ❘ fotos
Wer macht sich schon gern ständig die
Finger schmutzig? Schaltung justieren, Ritzel sauberkratzen, Kette von öligem Dreck
befreien, schon wieder einen platten
Schlauch wechseln ... Wer klima- und fitnessfreundlich täglich das Rad benutzt, wünscht
sich möglichst defekt- und wartungsfreien
Gebrauch. Diesen Aspekt setzen auch viele
Radhersteller immer häufiger um. Wartungs-
arme, robuste Technik könnte noch wesentlich mehr Menschen auf’s Rad bringen.
Denn nur wenige schrauben aus Passion
wirklich gerne an ihrem Rad herum.
Die Sorglos-Kriterien lassen sich dabei in
folgenden wesentlichen Punkten zusammenfassen:
■ Solide konstruierte Rahmen aus unkritischem Material wie CroMo-Stahl oder Aluminium mit dickeren Wandstärken.
■ Weitgehender Verzicht auf pflege- und
MOBILITÄTS-GARANTIE „ALL RIDE“
Alles inklusive – für 99 Euro Aufpreis bieten VSF-Fachhändler und Hersteller wie Fahrradmanufaktur, Patria und Utopia gemeinsam ein Service-Paket zum neuen Rad. Darin stecken
von der Anpassung – auch mit Sattelwechsel – beim Kauf, der Erst- und weiterer drei Jahresinspektionen auch zwei ganze Jahre Vollservice. Der umfasst die kostenlose Reparatur
von Defekten, auch Reifenpannen, innerhalb von 24 Stunden und ein Ersatzrad während
aufwändigerer Arbeiten. Ersatzteilversand nach „unterwegs“ und telefonischer Rat sind
inbegriffen. Alle bundesweit 106 VSF-Händler der Online-Liste können genutzt werden.
Das bringt hohe Wartungssicherheit auch auf Tour oder bei Umzug. Voraussetzung: der
Kauf eines der All-Ride-Modelle nach VSF-Definition. www.vsf.de
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serviceintensive Federungselemente sowie
auf ausgesprochene Leichtbauteile.
■ Gekapselte Antriebe wie Nabenschaltungen und Kettenkästen.
■ Betriebssichere Lichtanlage.
■ Pannenresistente Bereifung.
■ Hoher ergonomischer Komfort.
Dieses Plus an Sicherheit kostet mehr
Gesamtgewicht durch höheren Materialeinsatz (im Testfeld von knapp 13 bis über
19 Kilo) und höhere Verkaufspreise durch
aufwändigere Teileauswahl und Montage.
Unsere Testauswahl startet bei 750 und
endet erst bei 2566 Euro. Sieht man langlebige Funktion jedoch als eine auf lange Zeit
gut angelegte Investition, relativieren sich
auch höhere Kaufpreise.
Betrachtet man die Räder näher, so bestehen Sorglos-Rahmen meist aus ChromMolybdän-Rohren mit Wandstärken ab etwa
zwei Millimetern. Dieser Hochleistungsstahl
hat sich seit Jahrzehnten als unkomplizierter
Werkstoff für den Rahmenbau bewiesen,
die Verarbeitung ist ausgereift. Im Gegensatz zu Aluminium, das bedeutend dünnere
Wandstärken braucht, um leichter zu sein als
DETAILS IM BLICK
Teils erheblicher Aufwand und individuelle Sonderlösungen verbergen sich an den Sorglos-Bikes. Darauf gründen auch hohe Verkaufspreise: Sorglos-Technik gibt‘s nicht von der Stange.
Effizient hat Patria den Platz am Ausfallende
genutzt: Für den Hinterbauständer wurde eine
Spezial-Befestigung aus Edelstahl gefräst.
Hebies leichter Chainglider verhüllt die Kette
komplett. Trotz schwimmender Befestigung läuft
der Antrieb leise und klapperfrei.
Edelstahl, wohin das Auge blickt: Ganz klassisch
setzt Velo de Ville auf Rostfreiheit, wo immer
möglich. Hübsch auch der gemuffte Rahmen.
Wunderbar verarbeitet: Weich verlaufende,
smooth welded Schweißnähte und eine elegante
Gabel zieren das aktuelle Wanderer.
Fast wie eine Burka: Auch Utopias Country-Kettenschutz kapselt Antrieb und Kette hermetisch.
Einzig den Radausbau macht er etwas aufwändig.
Aus einem Guss: Der Hinterbau des Boulevard
stammt vom Hardcore-Reiserad. Die Konstruktion macht ihn steif, laufruhig und interessant.
Stahl, sind CroMo-Rohre weniger beulenempfindlich und bieten höhere Elastizität:
Ein Bruch ist bei sorgfältiger Verarbeitung
unwahrscheinlich. Falls es doch passiert,
kann Stahl relativ einfach wieder geschweißt
werden. Beide Alu-Rahmen im Test (Green’s
und Steppenwolf) kompensieren dies mit
soliden Rahmen dicker Wandstärken und
Federgabeln oder –stützen. Die arbeiten
jedoch ausfallsicher mit Stahlfedern. An
beiden Rädern funktionierten sie erstaunlich feinfühlig und effektiv. Meist wird
aufwändige Federgabeltechnik jedoch durch
hochwertige Starrgabeln ersetzt. Abhängig
von Rohrdesign und Vorbiegung federn
auch sie kleinere Unebenheiten ausreichend
ab. Zudem erlauben sie die unkomplizierte
Anbringung eines Lowriders.
Die wichtigste Zutat im Sorglos-Menü
bildet der Antrieb. Hier werden ausschließ-
INTERVIEW
Wie groß ist der
Anteil von Sorglos-Rädern im
Programm der Fahrradmanufaktur?
Speziell die All-RideVarianten, bei uns
T 300 und T 400,
verkaufen wir sehr
SERBAN POPIN
Product Manager
gut. Diese Verkäufe
VSF Fahrradmanufaktur
liegen bei etwa 10%
unserer Aufträge. Der Wunsch nach hoher
Wartungsarmut ist bei den Käufern also da.
Welches Feedback erreicht euch dazu?
Deutlich positives! Die Idee des VSF, einen
deutschlandweiten Service zum Rad zu
bieten, wird sehr gut angenommen. Viele
betrachten auch ein Rad für 1000 Euro
als langfristige Investition. Und erwarten
davon einen nachhaltigen Nutzwert von
mehr als nur zwei Jahren. Dazu kommt,
dass die meisten unserer Kunden ihr Rad
täglich benutzen und auch im Urlaub damit
auf Tour gehen möchten. An ein solches
Universalrad stellen sie dann auch entsprechende Ansprüche in Bezug auf Solidität
und Komfort.
Welche Entwicklung ist beim Thema
„Sorglos“ zu erwarten?
In den Medien stehen Themen wie Umweltschutz, Gesundheit und Fitness derzeit
ganz oben. Wir denken, dass die Nachfrage
nach unkomplizierter, komfortabler Technik
am umweltfreundlichen Fahrrad weiter
stabil steigen wird. Wir und andere Hersteller beobachten schon seit längerem den
Trend beispielsweise zu Starrgabeln mit
„Big-Apple-Luftfederung“. Das ist ein Indiz
für ein gezieltes Interesse immer besser
informierter Kunden. Für das kommende
Jahr planen wir deshalb auch, ein weiteres
All-Ride-Modell in unser Programm aufzunehmen.
GANZ OHNE PLEGE GEHT’S NICHT
Nabengetriebe sind nur wartungsarm - reinigen und schmieren muss sein. Wo Teile sich drehen, entsteht
Verschleiß. Deshalb lechzen auch Antriebskomponenten von Schaltgetrieben in der Dose nach Zuwendung.
Rohloff: Problemlos-Getriebe auf
allerhöchstem Niveau, ab etwa
900 Euro. www.rohloff.de
Shimano Nexus 8 Premium. Kostenpunkt
inklusive Schaltgriff und Züge ab etwa
140 Euro. www.shimano.com
■ Regelmäßiges Säubern und Ölen der Kette, vor allem nach Regenfahrten.
Tipp: versiegeln Sie die Kette mit Sprühwachs aus dem Autozubehör-Handel. Das hält den Schmierstoff an Ort und Stelle und verringert die erneute Anhaftung von Schmutz.
■ Reinigen Sie gelegentlich die Schaltzug-Anlenkung an der Nabe.
■ Ölen Sie einmal jährlich die Züge in ihren Hüllen. Steigende Widerstände
hier produzieren Verschleiß am Schalthebel und in der Nabe.
■ Kontrollieren Sie die Kettenspannung, vor allem nach einem Radausbau.
Wenn die Kette sichtbar durchhängt, muss sie nachgespannt werden.
■ Schonende Fahrweise reduziert Verschleiß: Nehmen Sie beim Schalten
stets etwas Druck vom Pedal.
■ Rohloff empfiehlt außer einer Einfahrstrecke von 1000 km das Nachziehen der Seilbox-Schraube alle 500 km.
Einmal jährlich oder alle 5000 km wird ein Wechsel der internen Ölschmierung über die Ablassschraube nötig. Öl und Zubehör zum Selber-Wechseln
kosten im Fachhandel ca. 15 Euro. Im Bikeshop kostet der Ölwechsel etwa
30 Euro.
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SRAM iMotion 9. Kostenpunkt mit
Drehgriff und Zügen ca. 300 Euro.
www.sram.com
■ Auch
Was Sie selbst tun müssen:
lich Nabenschaltungen eingesetzt. Deren
Vorteile sind die völlige Schmutz-Resistenz
durch Kapselung des Getriebes und die
definierte Kettenlinie ohne Schräglauf. Die
Kette kann so, regelmäßige Schmierung und
Spannungskontrolle vorausgesetzt, unter
gleichen Bedingungen ein Vielfaches der
Kilometerleistung ihrer Kettenschalt-Kollegin abspulen. Rotiert die Kette in einem
geschlossenen Kasten, reduziert sich der
Pflegeaufwand für den Antrieb noch einmal
deutlich. Zum Radausbau muss hier jedoch
erst ein Segment des Schutzkastens am Ritzel
entfernt werden. Auch die Feinjustage des
Getriebes, deren Markierungen an Shimanound SRAM-Naben in einem Fensterchen an
der Nabe zwischen Ritzel und Ausfallende
liegen, wird von Kettenkästen verdeckt und
erfordert die Teil-Demontage des Kastens.
Dennoch gilt: Jede Kette muss regelmäßig
Shimano Alfine. Komplett mit Schaltgriff
und Zügen ab ca. 210 Euro.
www.shimano.com
bei Shimano und SRAM gilt die Hersteller-Empfehlung:
eine Wartung beim Fachhandel im Jahresrhythmus oder alle 5000 km.
Dabei wird die Getriebeeinheit aus der Nabenhülse genommen und in Spezial-Öl tauchgebadet. Beim Zusammenbau achtet der Fachhändler auf interne
Schmierung und Dichtungen, kann Ketten- und Zugspannung prüfen und
eventuellen Verschleiß früh erkennen. Die Kosten für einen Check-up in der
Werkstatt liegen etwa bei 30 Euro.
■ Schaltzüge
können sich im Lauf der Zeit etwas
längen. Das Nachstellen der Zuglänge ist einfach:
An der rechten Außenseite von Shimano- und
SRAM-Naben finden Sie an
-Shimano-Naben im 4. Gang ein Fenster mit zwei
gelben, an
-SRAMs iMotion im 6. Gang zwei Fensterchen an
der Nabenober- und -unterseite mit je einem
roten und gelben Zapfen darin.
Diese Markierungen richten Sie durch Drehen der
Zugstellschraube am Schalthebel exakt parallel
zueinander aus.
gereinigt und vor allem geölt werden.
Bei den Bremsen bilden noch immer die
hydraulischen Felgenbremsen HS11 und 33
von Magura unangefochten die Spitze an
Wartungsarmut. Einmal korrekt eingebaut
und justiert, halten sie meist ein Fahrradleben lang. Nicht einmal ein Ölwechsel ist
erforderlich. Lediglich abgearbeitete Beläge
müssen ersetzt werden. Bei V-Brakes wird
dagegen öfter einmal das Nachstellen der
Beläge und ein Zügewechsel fällig (Green’s,
Maxcycles), die etwas weniger kräftigen
Rollenbremsen am Patria brauchen ab und
zu etwas Fett in der Mechanik und ebenfalls
Zügetausch. Doch auch moderne Scheibenbremsen (am Tout Terrain) sind, korrekt
montiert und justiert, weitgehend wartungsfrei. Die Beläge stellen sich selbsttätig nach,
ihr Verschleiß liegt jedoch höher als bei
hydraulischen Felgenbremsen. Nur gegen
Das Fenster zeigt die
Zuglängen-Markierungen bei
Shimano und SRAM.
verbogene Discs sind diese Bremsen empfindlich.
Große Bedeutung hat auch pannensichere Bereifung. Moderne Fertigungstechniken
von führenden Herstellern wie Continental
und Schwalbe haben Pneus entstehen lassen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren: leicht, dadurch beschleunigungsfreundlich, mit hochflexiblen Flanken,
dadurch kraftarm rollend und komfortabel
„federnd“, und mit dichten PannenschutzEinlagen, die spitze Gegenstände am Eindringen hindern.
Korrekt eingestellter Luftdruck ist dabei
unbedingte Voraussetzung für sicheres
Abrollverhalten und komfortable Federung.
Deshalb sollte der Druck regelmäßig, etwa
monatlich, kontrolliert werden. Nur so kann
vorzeitiger Reifenverschleiß, meist ein Flankenschaden durch zu geringen Luftdruck,
TREKKINGBIKE 4/2007
vermieden und Federungskomfort erhalten
werden. Das aber erfordert Ventile, die
eine Druckkontrolle per Standpumpe oder
Druckprüfer zulassen, also entweder tankstellenfreundliche Auto- oder schlanke Sclaverand-Ventile. Blitzventile, wie an Wanderer,
Velo de Ville, Green’s oder Patria verbaut,
gehören ins Museum. Sie erlauben nur eine
Messung des Drucks im Pumpenschlauch.
Der aber liegt immer höher als der Reifendruck im Inneren, denn der Widerstand der
Ventildichtung muss beim Befüllen permanent überwunden werden.
Ein Nabendynamo ist heute auch am
wartungsfreien Rad Standard geworden.
Doch hier schleichen sich immer mehr
Billig-Modelle ein. Ein hochwertiges Nabenkraftwerk ist leichtgewichtig, gut gedichtet
und reibungsarm. Solche Nabendynamos
befeuern im Testfeld ausschließlich hochwertige Frontleuchten mit heller Halogen-,
immer öfter auch langlebiger LED-Lichtquelle. Nach hinten sichern grellrote LEDLeuchten mit Standlicht. Reflexstreifen an
den Reifenflanken sind obligatorisch.
Zu einem Sorglos-Rad gehört auch eine
gute Ergonomie. Oft fanden wir weit zum
Fahrer abgewinkelte Lenker. Die sind zwar
bequem und handgelenkschonend, doch sie
verkürzen auch den Vorbau und machen
so das Lenkverhalten etwas nervöser. Am
Wanderer führten schon mäßige Kurvenradien zu ungewolltem Knie-Kontakt. Zudem
beeinträchtigen diese Lenker den optimierten Krafteinsatz am Berg. Wer Touren
oder Alltagswege mit kräftigeren Steigungen
bewältigen muss, greift also besser zu einem
geraden Lenker mit Hörnchen. Die Sättel
der Testräder waren alle recht tauglich.
Die Hauptsache daran ist, dass die Sattelbreite zum jeweiligen Sitzknochenabstand
seines Besitzers passt. Ein Sattel ist also ein
klassisches Nachrüst-Teil. Weitere, oft unbeachtete Kontaktpunkte sind die Pedale. Ihre
Trittfläche sollte höher liegen als der Achskörper in der Mitte, sonst findet die Sohle
nicht ausreichend Halt. Bissige BärentatzenModelle, wie an Steppenwolf und Tout Terrain, bleiben auch bei Nässe rutschfest. Und
wenn die Kugellager nachschmierbar sind
(an Velo de Ville, VSF, Wanderer), freut das
jeden, der sie ein paar Jahre tritt.
Ein Wort zu Hinterbauständern an integrierten Ausfallenden: Der Ständer-Kopf
wird mit zwei Schrauben am Rahmen stabil
fixiert und das Rad bleibt auch beladen
standfest. Doch schon nach einigen hundert
Klappungen rüttelten sich einzelne Ständer
los. Sie sollten also unbedingt mit selbstsichernden Muttern oder Schraubenkleber
befestigt sein.
Unser Test zeigt: In allen Testkandidaten
steckt viel ausgeklügeltes Know-how und
fortschrittliche Technik. Eine Auswahl müssen Sie nach Ihren Vorlieben treffen. Doch
insgesamt wird, mit den jeweiligen Einschränkungen, das Klassenziel erreicht: viele
problemfreie Kilometer, hohe Fahrkultur
und allzeit saubere Finger.
FAZIT
Die Wirklichkeit kommt dem Traum vom
wartungsarmen Rad schon recht nah:
Schlüssige Konzepte und clevere Komponenten garantieren viele sorgenfreie Kilometer. Doch die gibt’s nicht zum Schnäppchenpreis. Viele Spezial-Teile und kleine
Stückzahlen treiben die Preise hoch. Eine
sinnvolle Ergänzung zum Sorglos-Rad kann
das Wartungspaket des VSF sein. Doch ein
Rest an Pflege bleibt jedem Fahrer.
Reise
Fitness
Gelände
Reise
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Gelände
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Fitness
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
GREEN’S CAMBRIDGE
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Bäumker, Tel. 05971/86010, www.baeumker-bikes.de
749,95 Euro/18,70 kg
Alu/H: 53, 58, 61 cm; D: 45, 50, 55 cm
RST Trendy/50 mm
NN, Vierkant/38 Zähne
Sram iMotion 9, Drehschaltgriff; Ritzel 20 Zähne; 9 Gänge
Shimano BR-M 421/Sram iMotion Vierfinger
Shim. DH-3N30, Sram iMotion/Rodi Airline 1/Conti Contact 42-622 Reflex
Selle Royal Xsenium Wave Gel/Post Moderne, gefedert
Rohre ovalisiert; Ausfaller schräg; NN-Träger, 25 kg, Federklappe; Basta Pilot 2
LED, Ray Steady; NN-Mittelständer; Abus-Rahmenschloss; Ergogriffe; Klingel
FAZIT: Der einzige Kandidat mit Rücktritt-Bremse. Die iMotion schaltet leichtgängig großzügige 9 Gänge. Der Rücktritt kann beim Rangieren und Anfahren Probleme mit
der Pedalposition verursachen und trägt mit zum hohen Gesamtgewicht bei. Das Rad
fährt sich ausgewogen und sicher in jeder Situation. Wirkungsvoll zeigten sich hier
Gabel und Federstütze. Zusammen mit der komfortablen Sitzposition macht das Green’s
Spaß auf allen Wegen, solange der Untergrund nicht zu grob wird. Auch mit Testgepäck
von 22,5 Kilo blieb es souverän. Einzig der billige Mittelständer steht zu steil.
SEHR GUT
MAXCYCLES TWENTY SIX 2x14
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Maxcycles, Tel. 02545/98100, www.maxcycles.de
2016 Euro/15,30 kg
CroMo/H: 45, 50, 55, 60 cm; D: 45, 50, 55 cm
Maxcycles, CroMo, starr/ Truvativ 5D, Vierkant/48, 36 Zähne
Rohloff Speedhub 500/14, Shimano LX, Roh. Drehgriff; Ritzel 16 Zähne; 28 Gänge
Shimano BR-M421/Maxcycles
Shim. DH-3N71, Speedhub/Alexrims ACE 18/Conti City Contact 54-559 Reflex
Maxcycles/Maxcycles, starr
Integr. Stützenklemmung; Tranz X-Träger, 25 kg, Federklappe; Lumotec Fly H,
Toplight Flat; Hebie HB-Klemmständer; Rohloff-Kettenspanner; Klingel
FAZIT: Overkill oder Overdrive? Die einzigartige 2x14-Schaltung macht neugierig.
Für bergiges Terrain bietet sie opulente Gangauswahl, doch mit vielen Überlappungen.
Bergab lässt sich immer beschleunigend mittreten. Doch bitte ohne zu viel Last auf dem
wenig steifen Träger – hier droht Aufschaukeln! Die Bremsgriffe lassen den Druckpunkt
beladen teigig werden. Etwas schlampig die Verarbeitung: unschöne Schweißnähte und
ein exzentrisch laufendes Hinterrad sind Minuspunkte. Höchst alltagstauglich sind guter
Geradeauslauf, sportliche Sitzposition und Fahrverhalten sowie Top-Lichtanlage.
GUT
PATRIA POTSDAM ALL RIDE
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Patria, Tel. 05202/98380, www.patria.net
1504 Euro (+ All-Ride-Paket 99 Euro beim VSF-Händler)/19,05 kg
CroMo, gemufft, handgelötet/H: 50, 54, 60, 62 cm; D: 47, 51, 55, 59 cm
Patria Unicrown, CroMo, starr, Lowrider-Gewinde/ Sugino Cyclencer, Vierkant/38 Zähne
Shimano Nexus SG-8R20, Nexus 8 Revoshift; Ritzel 20 Zähne; 8 Gänge
Shimano BR-IM70 Rollenbremse/Shimano Nexus
Shim. DH-3R40, SG-8R20/Rigida Big Bull/Schwalbe Big Apple 60-622 Reflex
Selle Royal Shock Absorber/NN, starr
Rohloff-Ausfaller; Gewinde für Rahmenschloss; Racktime Träger, 30 kg; Lumotec
Fly H, Toplight Flat; Esge Zoom HB-Ständer an KS; SKS-Rahmenpumpe; Klingel
FAZIT: Das Potsdam polarisiert – Traditionalisten werden den klassisch-filigranen
Stahlrahmen, den geschlossenen Kettenkasten und die aufrechte, bequeme Sitzposition schätzen. Modernisten werden sich eher für die wuchtigen Big Apples, filigrane
Lichtelemente und technisch anmutende Rollenbremsen begeistern. Doch beides ergibt
eine reizvolle Spannung. Als gemütlicher City-Kreuzer kann das Potsdam voll punkten,
Gepäck bringt Fahrstabilität und Bremsen an ihre Grenzen. Schade: Blitzventile verhindern kontrollierbaren Reifendruck, der Kettenkasten einfache Schaltungs-Feinjustage.
SEHR GUT
Reise
Fitness
Gelände
Reise
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Gelände
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Fitness
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
STEPPENWOLF TRANSTERRA 8
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Steppenwolf, Tel. 089/6145160, www.steppenwolf-bikes.com
893 Euro/12,95 kg
Alu 6061/45, 50, 55, 60 cm
Suntour NCX, Speedlock, Stahlfeder/ 63 mm
Truvativ Five D, Gigapipe/38 Zähne
Shim. Nexus 8 Premium SG-8R25, Nexus 8 Revoshift; Ritzel 18 Zähne, 8 Gänge
Magura HS 33
Shimano Deore, Nexus 8/Mach 1 240/Schwalbe Marathon Racer 35-622 Reflex
Selle Royal Freccia RVL/Ritchey Comp, starr
Universalrahmen mit leeren Anbauteilen; Ausfaller schräg; Gewinde für Rahmenschloss, Schutzbleche, Licht, Ständer; Neopren KS-Schutz
FAZIT: Als „Naked Bike“, als reduziert-sportiven, trotzdem sorglos aufgebauten
Flitzer bestellten wir das Transterra. Etwas unschön wirken die hier unnötigen Montagepunkte für die Vollausstattungs-Version – es ist halt derselbe Rahmen. Der hat’s in
sich: leicht, steif, solide gearbeitet. Sehr zentral sitzt man auf dem Bike, der Lenker
liegt gut in der Hand und das Transterra geht zügig los. Dank guter Primärübersetzung
leistet die Nexus 8 satten Vortrieb, die HS 11 verzögert sauber und ausreichend kräftig
für sportliche Touren. Hier überzeugte auch die Federgabel mit feinem Ansprechen.
SEHR GUT
TOUT TERRAIN BOULEVARD
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Tout Terrain, Tel. 0761/5899744, www.tout-terrain.de
2089 Euro/15,05 kg
Columbus Zona db, CroMo/H: S, M, L, XL
Tout Terrain, CroMo, starr, Disc- und Lowridergewinde/ Stronglight Impact, Vierkant/38 Zähne
Shimano Alfine SG-S500, Alfine Rapid Fire; Ritzel 18 Zähne; 8 Gänge
Shimano XT (Serie: LX) Disc, Alfine-Hebel
Shimano DH-3D71, Alfine/DT Swiss X 455/Schwalbe Big Apple 50-559 Reflex
Ritchey/Ritchey, starr
OR rund zu hochoval; Exzenter-TL; rahmenintegrierter Träger, Edelstahl; Lenkeranschlag; Supernova E 3 LED, 3LED-Rücklicht; Esge HB-Ständer
FAZIT: „Wolf im Schafspelz“ spielt das Boulevard. Sein Stahlrahmen ist identisch
mit dem Reise-Modell Silk Road aus gleichem Hause und gilt als besonders stabil und
langlebig. Clever: Der in den Rahmen integrierte Träger erhöht die Steifigkeit und
steckt Last locker weg. Mit geschweiftem Lenker liegt viel Gewichtsanteil auf dem
Sattel, dadurch wirkt die Lenkung einen Tick nervös. Die Bandbreite der Schaltung legt
die Topografie-Empfehlung auf nur leicht bergiges Terrain. Am meisten Spaß macht das
stylishe Rad im Gewirr städtischer Gassen und im Straßencafé: Denn da guckt jeder!
SEHR GUT
UTOPIA SILBERMÖWE
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Utopia, Tel. 0681/970360, www.utopia-fahrrad.de
2566 Euro/16,40 kg
CroMo/H: 54, 59, 63, 68 cm; D: 49, 54, 59 cm
Utopia Unicrown, CroMo, starr, Lowrider-Gewinde/ Mighty, Vierkant/44 Zähne
Shimano Alfine SG-S500, Alfine Rapid Fire; Ritzel 16 Zähne; 8 Gänge
Magura HS 33, fest verschraubt/HS 66 Zusatz-Rennbremshebel
SON, Alfine/Rigida Grizzly/Schwalbe Marathon Supreme 50-622 Reflex
Humpert X-Act/Humpert X-Act, starr
OR flachoval; Rohloff-Ausfaller; Tubus Vega Träger, 25 kg; Lumotec Oval Senso
Plus, Toplight XS Plus; Esge HB-Ständer; Country-Kettenschutz; Klingel
FAZIT: Eigenwillig aufgebaut ist die Silbermöwe. Schnell, steif, mit gutem Geradeauslauf, kurvt sie ebenso gern flott durch den Slalomkurs. Ihren Fahrer bringt sie mit
sanftem Komfort fast überall hin. Durch eine hohe Primärübersetzung und den Rennlenker mit seltenen Hydraulik-Rennbremshebeln ist sie auf flachen Langstrecken zu Hause.
Einzigartig ist der komplett gekapselte Kettenschutz: Wirkung top, nur beim Radausbau
wird’s fummelig, auch da die HS 33 fest verschraubt sind. Wie immer bei Utopia liegt
die Ausstattung auf hohem Niveau; leider passt die billige Kurbel nicht so recht dazu.
SEHR GUT
Reise
Fitness
Gelände
Reise
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Gelände
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Fitness
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
VELO DE VILLE TOURER
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Velo de Ville, Tel. 02505/93050, www.velo-de-ville.de
2025 Euro/19,10 kg
CroMo, gemufft/H: 50, 55, 60 cm; D: 45, 50, 55 cm
Schrägschulter, CroMo, gemufft, starr/ NN, Vierkant/42 Zähne
Rohloff Speedhub 500/14, Drehgriff; Ritzel 16 Zähne; 14 Gang
Magura HS 11, Stahlflex-Leitungen
SON, Rohloff Speedhub/Rigida Sputnik/Schwalbe Marathon Plus 40-622 Reflex
Brooks Champion Flyer/NN, starr
Rohloff-Ausfaller; NN-Träger, Federklappe, Schutzbleche: Edelstahl; Lumotec
Halogen, Seculight; Pieper-Rahmenpumpe; NN-Mittelständer; Friktionsklingel
FAZIT: Charmant, der Tourer. So viele Edelstahl-Teile, so klassisch der gemuffte
Stahlrahmen, so nostalgisch der Auftritt! Ein Velo wie aus der „guten alten Zeit“,
aufgepeppt mit edlen, modernen Schalt-, Brems- und Lichtkomponenten. Gemütlich
durch die City zu rollen, macht Spaß auf dem behäbigen Cruiser. Doch wer das RohloffGetriebe ausnutzen möchte, sollte vorsichtig sein: Der Tourer reagiert mit heftigem
Flattern, sobald es flotter zugeht. Und sein Gewicht kostet Kraft! Mit Zuladung kommt
der Tourer richtig in Schwierigkeiten. Selbst im Stand: Der Ständer ist nicht lastsicher.
BEFRIEDIGEND
VSF T-400 ALL RIDE
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
VSF Fahrradmanufaktur, Tel. 0441/920890, www.fahrradmanufaktur.de
999 Euro (+ All-Ride-Paket 99 Euro beim VSF-Händler)/17,15 kg
CroMo, geschweißt/H: 47, 52, 57 cm; D: 45, 50 cm
NN Unicrown, CroMo, starr, Lowrider-Gewinde/ Sugino, Vierkant/38 Zähne
Shim. Nexus 8 Premium SG-8R25, Nexus 8 Revoshift; Ritzel 16 Zähne; 8 Gänge
Magura HS 11
Shim. DH-3N30, Nexus 8/Rigida Big Bull/Schwalbe Big Apple 60-559 Reflex
Selle Royal RVL/NN, starr
Ausfaller schräg; Pletscher Athlete Träger, 25 kg, Federklappe; Lumotec Oval
Senso Plus, Selectra Plus; Hebie Chainglider; Esge HB-Ständer; Klingel
FAZIT: Wieder einmal haben die Oldenburger ein überlegt komponiertes Alltagsrad
mit hohem Sorglosfaktor geschaffen. Fast lautlos rollt das stabile T-400 flott und BigApple-gefedert dahin, trotz seiner 17 Kilo. Es bleibt stets gut beherrschbar und spult
brav auch längere Strecken ab. Beladen bleibt das angenehme Fahrgefühl erhalten,
nur die HS 11 schwächeln dann etwas und auf hochkantigen Trägerstreben sitzen Packtaschen nie ganz klapperfrei. Für günstige 1000 Euro bekommt man hier ein langlebiges und stimmiges Vielfahrer-Rad mit bester Alltagstauglichkeit. Mit All-Ride-Option.
SEHR GUT
WANDERER TOURER
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt. Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Zwei plus Zwei, Tel. 0221/951470-0, www.zweipluszwei.com
1899 Euro/15,10 kg
Alu, geschweißt/H: S, M, beide 26“, L , XL beide 28“; D: S, 26“, M, L, beide 28“
Alu Schrägschulter, starr, Lowrider-Gewinde/ Specialités Vega, Vierkant/42 Zähne
Shimano Nexus 8 Premium SG-8R25, Nexus Revoshift; Ritzel 20 Zähne; 8 Gänge
Magura HS 11
SON, Nexus 8 Premium/Exal ML/Conti City Contact 54-559 Reflex
Selle Italia Eleganza Genuine Gel/NC 17 Empire S-Pro II, starr
OR gebogen; smooth welded; Ausfaller schräg; Tubus-Träger, Federklappe;
Chainglider; Minipumpe; SON E6, Toplight XS Plus; Pletscher Mittelständer
FAZIT: Ein eleganter City-Kreuzer mit Licht- und Schattenseiten. Positiv wirken
exquisite Verarbeitung, gehobene Ausstattung und spritziges Fahrgefühl bei niedrigem
Gewicht. Die Sitzposition ist aufrecht, aber auch kurz und gedrungen. Der weit zum
Fahrer gezogene Lenker berührt in Kurven die Knie, und ständig scheppert die billige
Klingel. Beladen neigt das Rad zu heftigem Schwänzeln: Der Träger ist weit hinten
montiert und bringt schweres Gepäck in ungünstige Position. Sicheres Parken unter
Last erlaubt der Mittelständer nicht. An Details muss hier also noch gefeilt werden.
GUT
© Foto: Daniel Simon
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