Ztg 303 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
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Ztg 303 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
In dieser Ausgabe Management-Projekt Informationen für die Niedersächsische Polizei 3/2003 Niedersächsische Verkehrsunfallstatistik 2002 Weniger Unfälle – aber mehr Tote Verkehrsunfallgeschehen in Niedersachsen 230.000 227.435 221.490 221.294 220.000 216.225 207.292 210.000 203.629 202.538 199.488 200.000 196.289 198.060 195.591 194.201 191.938 180.000 170.000 160.000 150.000 1990 1991 1992 1993 Auf niedersächsischen Straßen haben sich im vergangenen Jahr weniger Verkehrsunfälle ereignet: Mit insgesamt 194.201 Unfällen wurde ein Rückgang um 1,95 Prozent gegenüber 2001 (198.060) registriert. Während auch die Zahl der Verletzten (minus 2,8 Prozent) und der Schwerverletzten (minus 4,6 Prozent) abnahm, waren jedoch mehr Verkehrstote (plus 2,8 Prozent) zu beklagen. Die Zahl der auf niedersächsischen Straßen getöteten Unfallopfer stieg im vergangenen Jahr auf 837 (Vorjahr 814). Ein Ministeriumssprecher wies darauf hin, dass dies dennoch der zweitniedrigste Wert seit 1950 sei, dem Jahr der ersten Erhebung einer Verkehrsunfallstatistik in Niedersachsen. Nur im vergangenen Jahr seien weniger Menschen im Verkehr ums Leben gekommen. In den Jahren 2000 und 1999 hatte es noch 918 bzw. 974 Unfallopfer gegeben. Lichtblick: Auf den niedersächsischen Autobahnen verzeichnete die Polizei einen Rückgang der Getöteten um 8,2 Prozent. Einen wesentliches Problem stellen nach wie vor die so genannten Baumunfälle dar. Im vergangenen Jahr kamen 286 Menschen beim Aufprall an einem Straßenbaum ums Leben, 1.384 Menschen wurForts. S. 2 왘 den schwer verletzt. 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2202 Grafik: Draxler; Quelle Quartalsberichte der Polizei 190.000 Hafenkriminalität Im Januar fiel der Startschuss für Auf Einladung der Wasserschutzdas Pilotprojekt „Wirkungsorien- polizei Niedersachsen fand an der tiertes Polizei–Management“ WSP-Schule in (WPM). Das Projekt ist ein wichHamburg eine zweitiger Schritt zur Einführung eines tägige Arbeitstasystematischen Qualitätsmanagegung der Leiter der ments in der Polizei. Seite 2 WSPen der Küstenländer statt. Der Director Port Se430 neue Fahrzeuge curity Development Niedersachsen setzt die Moderni- Group Rotterdam, Henk van sierung der Landespolizei fort: Die Unnik, stellte das Konzept seines Hafens zur KriminalitätsbekämpHaushaltsmitfung vor. Seite 5 tel für Fahrzeugbeschaffungen sind Sportlerehrung 2003 um zwei Millionen auf Auch in diesem Jahr wurden die nunmehr 9,3 erfolgreichsten Polizeisportler geMillionen Euro aufgestockt wor- ehrt – allen voran die Formationsden. Damit werden bis zum Jahres- Weltmeisterin im Rollkunstlauf, ende insgesamt 430 Fahrzeuge ge- Janina Gehrke, und der Schwimkauft. Seite 3 mer Carsten Schulz. Seite 6 EURODAC: Asylmissbrauch unterbinden Das europäische automatisierte Fingerabdruck-Identifizierungssystem (EURODAC) ist im Januar in Betrieb gegangen. Die Zentraleinheit befindet sich in Luxemburg und wird von der Europäischen Union (EU) betrieben. In Deutschland übernimmt das Bundeskriminalamt als Schnittstelle die Funktion der Zentraleinheit. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums erlaubt EURODAC es, den Asylmissbrauch in der EU wirksam zu bekämpfen und das Dubliner Übereinkommen konsequent anzuwenden. Durch den Vergleich der nun in einer zentralen Datenbank gespeicherten Fingerabdrücke sei es künftig einfacher, parallele oder sukzessive Asylverfahren in den Mitgliedstaaten aufzudecken und den Mitgliedstaat zu bestimmen, der für die Prüfung eines Asylantrages zuständig ist. In EURODAC werden die Fingerabdrücke aller Asylbewerber und unerlaubt in das Unionsgebiet eingereister Ausländer gespeichert und verglichen. Personalien werden nicht gespeichert. Jeder Mitgliedstaat ist nunmehr verpflichtet, von jedem mindestens 14 Jahre alten Asylbewerber und Ausländer, der in Verbindung mit dem unerlaubten Überschreiten einer Dublin-Außengrenze aufgegriffen und nicht zurückgewiesen wird, die Fingerabdrücke abzunehmen und unverzüglich an EURODAC zu übermitteln. Der BMI drängt innerhalb der Gemeinschaft darauf, EURODAC für polizeiliche Zwecke zu öffnen. Dann könnten die zentral registrierten Daten mit denen des BKA abgeglichen werden. Hierbei sei mit einer hohen Trefferquote bei der Ermittlung potentieller Straftäter zu rechnen. EURODAC ergänzt auf europäischer Ebene die bislang innerstaatliche Verfahrensweise zur Abnahme der Fingerabdrücke von Asylbewerbern, die beibehalten wird. Die Fingerabdrücke von Asylbewerbern werden in Deutschland vom Bundeskriminalamt ausgewertet. Die für EURODAC-relevanten Daten werden dort dupliziert und an die Zentraleinheit in Luxemburg übermittelt. Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge führt dann – falls erforderlich – das Übernahmeverfahren nach dem Dubliner Übereinkommen durch. BMI/kn Konzerterlös: 500 Euro gespendet VU mit Personenschaden in Niedersachsen 43.713 440.000 43.108 430.000 42.499 42.181 42.477 420.000 41.633 40.836 410.000 40.448 40.021 40.085 39.748 400.000 38.961 390.000 380.000 370.000 360.000 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2202 Grafik: Draxler; Quelle Jahresberichte der Polizei Getötete Personen bei VU in Niedersachsen 1.300 1.200 1.271 † 1.197 † 1.209 † 1.100 1.121 † 1.107 † 1.000 1.073 † 1.029 † 1.018 † 900 924 † 974 † 918 † 800 814 † 837 † 700 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2202 Grafik: Draxler; Quelle Quartalsberichte der Polizei Das Bildungsinstitut der Polizei Niedersachsen hat im Dezember das nun schon zur Tradition gewordene Advents-Konzert im Rittersaal des Welfenschlosses in Hann. Münden durchgeführt. Ein Teil des Erlöses wird, wie im vergangenen Jahr, für die Jugend- und Sozialarbeit im Mündener Bereich gespendet. Der Förderverein der Göttinger Werkstätten in Gimte erhält 250 Euro. Weitere 250 Euro werden für ein anderes Projekt im Bereich der Jugendarbeit in Münden verwendet. Karl Redeker, Leiter des Bildungsinstitutes (im Bild re.), konnte dem Vorsitzenden des Fördervereins, Ronald Schminke, und dem Schatzmeister Peter Katzwinkel, symbolisch den Scheck in Höhe von 250 Euro überreichen. Wolfgang Bury BIPNI Hann. Münden/det Seite 2 In eigener Sache: Bitte „große“ digitale Fotos Immer öfter erhält die PEBRedaktion Beiträge und Fotos per E-Mail. Das ist insofern eine feine Sache, weil der manchmal doch lange Postweg so umgangen wird und die Texte als Datei vorliegen und nicht abgetippt werden müssen. Nur gibt es hie und da ein Problem mit den Größen der mitgeschickten digitalen Fotos. Leider ist die Datenmenge manchmal so klein, dass auf eine Veröffentlichung der Bilder verzichtet werden muss, weil sie Briefmarkengröße nicht überschreiten. Deshalb hier eine kleine Hilfe, was die Bildgröße betrifft: Ein Foto, das eine Ausgabegröße von zirka 13 x 18 Zentimeter haben soll, benötigt eine hohe Auflösung von mindestens 1024 mal 768 Pixel und eine geringe Kompression. Die meisten Digitalkameras bieten hierfür die Option „Hohe Qualitätsstufe“ oder ähnliches an. Und noch eine weitere Bitte: Fotos sind stets als eigenständige Dokumente zu liefern. Sie dürfen keinesfalls in Textdateien eingebettet sein, da sie dann drucktechnisch nicht zu verarbeiten sind. Nachfolgend einige konkrete Hinweise zur Behandlung von Grafiken und Fotos. Grafiken: Grafische Tabellen, Charts, Grafiken oder andere Abbildungen – aber auch Texte – bitte nicht in „Office“-Programmen (wie etwa „PowerPoint“, oder „MS-Graph“) anliefern, da diese für die drucktechnische Weiterverarbeitung keine akzeptablen Exportfilter anbieten und nur eine 72-dpi-Bildschirmauflösung bereitstellen. Grafiken, grafische Tabellen, Charts oder andere Abbildungen statt dessen nur mit geeigneten echten Grafikprogrammen wie „FreeHand“ (als „eps“-Dateien einzeln abspeichern), „Illustrator“ (als „eps“-Dateien abspeichern), „CorelDraw“ (als „Illustrator 88“ abspeichern), oder als „eps“-Datei, „tiff“-Datei (mit einer Mindestauflösung von 300 dpi), „jpg“-Datei, oder „pdf“ (optimiert für den Belichtungsprozess, nicht für den Bildschirm) erstellen. Nur diese Programme ermöglichen eine Weiterverarbeitung für den späteren Druck. Farben sollten nicht als Indizierte- oder Echtfarben, sondern aus dem Vierfarbprozess definiert werden. Strichabbildungen mit 600-dpi-Auflösung, Bitmap. Alle Grafiken (und andere Darstellungen) sollten unbedingt auch als Ausdruck – möglichst als Anhang – mitgeliefert werden, damit sie im Falle von defekten Datenträgern rekonstruiert und auch ansonsten auf ihre Vollständigkeit hin überprüft werden können. Fotos. Graustufen- oder Farbfotos sollten mindestens 300 dpi einzeln als „eps“-, „tiff“- oder (wenn zu groß) als jpg-Dateien abgespeichert werden. Andere Formate, wie „HTML“, „BMP“ oder ähnliches, bieten nur 72dpi-Bildschirmdarstellungen, die drucktechnisch ebenfalls nicht zu verarbeiten sind. Farben sollten nicht als Indizierte- oder Echtfarben, sondern aus dem Vierfarbprozess definiert werden. Strichabbildungen mit 600-dpi-Auflösung, Bitmap. Internet. Dateien aus dem Internet sind in aller Regel nicht für den Druck geeignet. Sie sind – aus Gründen des Handlings im Internet – bewußt als kleine Dokumente angelegt und stehen daher nur mit 72 dpi-Auflösung zur Verfügung. Benötigt wird für den Druckprozess aber eine Auflösung von 300 dpi und mehr, bei einer Formatgrösse von mindestens 13 x 18 cm. dw POLIZEI-EXTRABLATT Nr. 3/2003 Qualitätsmanagement: I. BPA: Neuer Chef Startschuss für WPM Nach einer fast dreimonatigen intensiven Vorbereitungszeit erfolgte am 1. Januar der Startschuss für das Pilotprojekt „Wirkungsorientiertes Polizei–Management“ (WPM). Wie diese Zeitung bereits in ihrer Ausgabe 10/2002 berichtete, sind an diesem Vorhaben die PD Braunschweig sowie die Polizeiinspektionen Celle, Cloppenburg, Delmenhorst, Goslar, Hameln, Hildesheim, Holzminden, Oldenburg-Stadt, Peine, Salzgitter und Schaumburg beteiligt. Sie verfügen über insgesamt 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, was einem Fünftel der Landespolizei entspricht. Das Projekt WPM ist ein wichtiger Schritt zur Einführung eines systematischen Qualitätsmanagements in der Polizei. Insbesondere geht es darum, polizeiliche Aufgabenfelder mit Hilfe der sogenannten Balanced-Scorecard – ein aus den vier Perspektiven Kunde/Mitarbeiter/Prozesse/Wirtschaftlichkeit bestehendes Instrument des Qualitätsmanagements – zu beurteilen, um die Maßnahmen herauszufinden, die besonders erfolgreich sind und/oder ein optimales Aufwand-Nutzen-Verhältnis aufweisen. In der zurückliegenden Zeit wurden die Inhalte und Ziele dieses Projektes in diversen Informationsveranstaltungen vorgestellt und im Hinblick auf Chancen und Risiken intensiv diskutiert. Unstrittig ist, dass die Perspektive Wirtschaftlichkeit vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzsituation eine im- mer höhere Bedeutung erlangt. Klar ist auch, dass alle polizeilichen Tätigkeiten Kosten verursachen und somit betrachtet werden müssen. Insbesondere im Bereich der Personalkosten fehlen im Moment die dazu erforderlichen Informationen. So ist zur Zeit kaum eine Dienststelle in der Lage, konkrete Zahlen im Hinblick auf die Kosten für polizeiliche Maßnahmen zu nennen. Von daher war es in den Informationsveranstaltungen einhelliges Urteil, dass auch in der Polizei ein höheres Maß an Kostentransparenz einziehen muss. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Projekt KOLEIPOL und von anderen Bundesländern gilt es hier jedoch, einen Weg zu finden, der auf der einen Seite diese Transparenz schafft, andererseits aber auch keine „Datenfriedhöfe“ anlegt. Um polizeiliche Maßnahmen zu verbessern und dabei die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren, entwickeln zur Zeit die PD Braunschweig und die PI Goslar jeweils eine Balanced-Scorecard in den Handlungsfeldern „Bekämpfung der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen“ und „Bekämpfung der Kfz-Kriminalität“. Weil polizeiliche Erfolge überwiegend vom Personaleinsatz beziehungsweise -ansatz abhängen und 85 Prozent aller Kosten für polizeiliche Maßnahmen Personalkosten sind, muss bei der Beurteilung polizeilicher Maßnahmen im Hinblick auf Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit gerade dieser Bereich besonders betrachtet werden. Um hier entsprechende Grundlagen zu schaffen, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der PD Braunschweig und den PI’en Celle, Delmenhorst, Goslar, Hameln, Holzminden am 1. Februar begonnen, ihre Arbeitszeit zu erfassen. Hierzu wurde in Absprache mit den Personalräten ein Verfahren entwickelt, das die nötigen Informationen liefert, dabei den Aufwand gering hält und die notwendige Anonymität gewährleistet. In den übrigen sechs Pilotdienststellen wird der Versuch unternommen, die Zeitangaben anhand von Durchschnittswerten zu ermitteln, zum Beispiel durch Schätzen oder aufgrund von bereits vorhandenen Erfahrungswerten. Neben den rein fachlichen Aspekten des Projektes liegt ein weiterer Schwerpunkt darin, die geschlechtsspezifischen Dimensionen der Balanced-Scorecard und der Kosten- und Leistungsrechnung herauszuarbeiten und eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung über die Geschlechterdimensionen herbeizuführen (Gender-Mainstreaming). Durch die Universität Braunschweig wird eine wissenschaftliche und unabhängige Begleitung und Bewertung des Gesamtprojektes sichergestellt. Vorrangiges Ziel ist es, die einzelnen Elemente des Projektes auf ihre Eignung für den Einsatz bei der Polizei des Landes Niedersachsen hin zu beurteilen. Tanja Volkmer, MI/kn Islamistischer Terrorismus: stahls, ein mal Fahren ohne Fahrerlaubnis, ein mal Urkundenfälschung). 쐍 Und last but not least: zwölf Identitätsfeststellungen. Kontrollorte waren die Städte Achim, Aurich, Belm/Vehrte, Braunschweig, Buxtehude, Cuxhaven, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Hameln, Jever, Lüneburg, Leer, Nienburg, Nienhagen, Nordenham, Nordhorn, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Stade, Syke, Verden, Wilhelmshaven und Wunstorf. „Neben anderen Maßnahmen sind derartige Kontrollen unverzichtbares Hilfsmittel, um fundierte Erkenntnisse über die islamistisch-extremistische Szene zu erhalten. Sie sollen auch deutlich machen, dass wir bei der Bekämpfung des Terrorismus nicht nachlas- sen und weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, mögliche Terroristen und deren Unterstützer zu ermitteln“, sagte der Direktor des Landeskriminalamtes, Rüdiger Butte. Seine Behörde hatte die landesweiten Maßnahmen koordiniert. Gleichzeitig wies Butte darauf hin, dass dem Landeskriminalamt keine konkreten Hinweise auf bevorstehende Anschläge vorlägen. Dennoch müsse man angesichts der andauernden, vom islamistischen Terrorismus ausgehenden Gefahr, weiterhin Anschlagsplanungen in Betracht ziehen. Das Landeskriminalamt werde, so Butte abschließend, „diesen Kriminalitätsbereich daher nach wie vor als einen besonderen Tätigkeitsschwerpunkt behandeln“. Frank Federau, LKA/det Weniger Unfälle - aber mehr Tote Fortsetzung von Seite 1 Während die Zahl der Getöteten damit nahezu auf Vorjahresniveau stagnierte (2001: 283), ging die Zahl der bei Baumunfällen schwer verletzten Personen um 6,6 Prozent auf 1.384 zurück. Die Zahl getöteter Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren hat sich nach dem deutlichen Rückgang im Vorjahr (- 28,6 Prozent) wieder von 162 auf 200 erhöht, blieb damit aber immer noch deutlich unter dem Wert aus dem Jahr 2000 (227). Der Anteil dieser Risikogruppe an den Getöteten liegt mit 24 Prozent nach wie vor erheblich über dem Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung, der lediglich 7,5 Prozent beträgt. Beste Chancen, hier zu einem nachhaltigen Durchbruch in der Verkehrssicherheitsentwicklung zu kommen, sieht das Innenministerium in dem Modell „Begleitetes Fahren mit 17“. Hier können junge Führerscheininhaber ihre ersten Erfahrungen unter Aufsicht und Anleitung eines erwachsenen Begleiters sammeln. Erfahrungen aus dem europäischen Ausland belegenden Erfolg dieses Modells. POR Werner Drögemüller (44) ist seit dem 20. November 2002 neuer Abteilungsführer der I. Bereitschaftspolizeiabteilung in Hannover und damit Nachfolger für den ins Niedersächsische Innenministerium gewechselten PD Uwe Lührig. Drögemüller war zuletzt Leiter des Polizeikommissariates in Lehrte. Zuvor war er in mehreren Funktionen in der Bezirksregierung Hannover und im Innenministerium tätig. Die Bereitschaftspolizei ist für den Polizeioberrat nicht neu. Dort nahm er vor seiner Ausbildung für den höheren Dienst, die er 1993 begann, unterschiedliche Aufgaben in den Standorten Braunschweig und Uelzen wahr. Drögemüller ist verheiratet, hat fünf Kinder und wohnt im Landkreis Holzminden. Frank Hackbusch, I. BPA/dis Bildungswoche Fahndungsdruck erhöht Flächendeckend hat die Polizei im Januar in Niedersachsen umfangreiche Kontrollen im Rahmen der Fahndung nach islamistischen Terroristen und ihren Unterstützern durchgeführt. Insgesamt befanden sich 580 Beamte an 48 Kontrollorten im Einsatz. Sie überprüften 1213 Personen und 796 Fahrzeuge. Die Ergebnisse: 쐍 Drei Verhaftungen aufgrund von bestehenden Haftbefehlen (Abschiebung, Asylverfahrensgesetz, Steuervergehen). 쐍 Fünf vorläufige Festnahmen (drei Verstöße gegen das Ausländergesetz, zwei wegen des Verdachts, Einbruchsdiebstähle begangen zu haben). 쐍 Acht Strafanzeigen (vier Verstöße gegen das Ausländergesetz, zwei mal Verdacht des schweren Dieb- Der neue Abteilungsführer, Werner Drögemüller (l.), wurde durch den Direktor der LBPN, Ulrich Dautert, in sein neues Amt eingeführt Die Katholische Polizei- und Zollseelsorge veranstaltet vom 2. bis 6 Juni 2003 eine Bildungswoche mit dem Thema: „Sicherheit: lebenswichtige Dienstleistung – schlecht verkauft?“ Veranstaltungsort ist das St. Jakobushaus, Akademie der Diözese Hildesheim. Teilnehmen können Bedienstete von Polizei und Zoll sowie deren Angehörige. Weitere Information und Anmeldung (bis 23. Mai 2003) bei der Katholischen Polizei- und Zollseelsorge, Ihmeplatz 8D, 30449 Hannover, Tel.: 0511/45 72 85, Fax: 0511/ 45 53 02, E-Mail: niedersachsen@ polizeiseelsorge.org. dw Tauschgesuch PHM (42) aus Baden-Württemberg, PD Ludwigsburg (LPD Stuttgart I), sucht aus dringenden familiären Gründen Tauschpartner aus Niedersachsen. Kontakt: Stefanie Jantos, LKA Niedersachsen, Tel.: 0511/262625117 oder 0511/3887714. Schwerverletzte Personen bei VU in Niedersachsen 16.000 14.000 PEB Impressum 13.634 12.695 12.264 11.631 12.000 11.516 11.231 10.591 10.307 9.783 10.074 9.463 10.000 8.688 8.285 8.000 6.000 4.000 2.000 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2202 Grafik: Draxler; Quelle Quartalsberichte der Polizei In der Unfallbilanz stellen die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften unverändert das größte Problem dar. Hier ereigneten sich 70 Prozent aller tödlichen Unfälle. Diese Entwicklung, so der Ministeriumssprecher, unterstreiche die Richtigkeit des Konzepts der niedersächsischen Polizei, ihre Verkehrssicherheitsarbeit vorrangig auf die Außerortsstraßen zu konzentrieren. Die Polizei werde deshalb auf die gefährlichen Strecken nicht nur deutlich hinweisen, sondern insbesondere gravierende Geschwindigkeitsüberschreitungen auf diesen unfallbelasteten Straßen auch gezielt und konsequent überwachen. Kraftfahrer, die die Verkehrssicherheit durch unangepasstes Tempo gefährdeten, müssten neben empfindlichen Geldbußen auch damit rechnen, ihr Fahrzeug für einige Wochen in der Garage stehen lassen zu müssen, sagte der Sprecher. kn XVIII. Jahrgang Herausgeber: Niedersächsisches Innenministerium Lavesallee 6, 30169 Hannover Verantwortlich: Jürgen Wittenberg Vertreter: Michael Knaps Redaktion: Petra Engelbrecht, Detlef Ehrike, Michael Knaps, Dietmar Schellhammer, Doris Wollschläger Anschrift der Redaktion: Niedersächsisches Innenministerium Redaktion „Polizei-Extrablatt“ Postfach 221, 30002 Hannover Tel. 05 11/1 20- 62 59 oder - 60 44 Fax 05 11/ 120- 65 55 E-Mail: peb@mi.niedersachsen.de Layout und Satz (DTP): @ktuell Redaktionsbüro Draxler Im Lohe 13, 29331 Lachendorf Tel. 0 51 45/98 70- 0, Fax 0 51 45/98 70- 70 E-Mail: j.r.draxler@web.de Druck: Druckerei CW Niemeyer GmbH & Co KG 31784 Hameln Tel. 0 51 51/20 00, Fax 0 51 51/20 01 29 Alle im „Polizei-Extrablatt (PEB)“ veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion übereinstimmen. Nr. 3/2003 POLIZEI-EXTRABLATT Modernisierung: Verkehrgerichtstag: 9,3 Millionen für Kfz Niedersachsen setzt die Modernisierungsmaßnahmen bei der Landespolizei fort: Die Haushaltsmittel für Fahrzeugbeschaffungen sind 2003 um zwei Millionen auf insgesamt 9,3 Millionen Euro aufgestockt worden. Dies entspricht einem Zuwachs von 27 Prozent. Mit diesem Geld werden bis zum Jahresende insgesamt 430 Fahrzeuge gekauft. Die ersten 40 sind bereits Ende Januar ausgeliefert worden. Die 24 silber-grünen Funkstreifenwagen, die für die Bezirksregierung Hannover (15) und die Polizeidirektion Hannover (9) bestimmt sind, übergab Innenminister Heiner Bartling persönlich am 30. Januar vor dem hannoverschen Rathaus. Bartling sagte, dies bedeute einen weiteren Schritt in Richtung Kostenreduzierung des Polizeifuhrparks. Ziel sei es, die Einsatzfahrzeuge der Polizei nicht länger als fünf Jahre zu fahren. Derzeit seien es noch bis zu acht Jahre. Nach Bartlings Angaben wurden bisher jährlich 330 Fahrzeuge ersetzt, wobei der Schwerpunkt der Ersatzbeschaffungen insbesondere bei den 1.200 stark beanspruchten Funkstreifenwagen im Rund-umdie-Uhr-Dienst liegt. „Durch die Aufstockung der Investitionen können nun 100 Fahrzeuge, die sonst nur mit erheblichem Aufwand instandgehalten werden müssten, zusätzlich ausgesondert und ersetzt werden“, betonte der Innenminister. Das Budget zur Modernisierung der Fahrzeugflotte ist um zwei auf nunmehr 9,3 Millionen Euro aufgestockt worden Grundlagen dieser Entscheidung, so Bartling, seien neben einer Empfehlung der DEKRA, für einen wirtschaftlicheren Betrieb der Polizeifahrzeuge den Fuhrpark zu verjüngen, das Bestreben, die Arbeit der Polizei durch modernes Gerät kontinuierlich zu verbessern. Bartling: „Den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten steht an ihrem Arbeitsplatz Funkstreifenwagen künftig eine neuere Technik zur Verfügung.“ Insgesamt verfügt die niedersächsische Polizei über 4100 Streifenwagen, Motorräder, Busse, Lkw und Sonderfahrzeuge. Standardmodell ist der VW Passat Variant TDI. Auf diese Dieselfahrzeuge fällt auch der Hauptanteil der Gesamtfahrleistung von 90 Millionen Kilometern im Jahr. Durch die schrittweise Verjüngung des Fuhrparks soll der Polizeihaushalt mittelfristig entlastet werden, da sich nicht nur die Betriebskosten verringern, sondern auch zu erwarten ist, dass beim Verkauf der Fahrzeuge Mehreinnahmen erzielt werden. Außerdem sind die Fahrzeuge weniger reparaturanfällig und fallen deshalb seltener aus. kn unserem Drucker Reinhard Wittek, der in Heimarbeit die Bücher hergestellt hat und somit Garant dieses Erfolges ist,“ zieht der Autor Bilanz. Der Betrag wurde jetzt an Bärbel Dütemeyer, Vorsitzen- de der Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern und ihren Familien in der schwierigen und belastenden Situation zu helfen, übergeben. Frank Federau, LKA Ära beendet: Auszug aus „Sutelstraße“ Ende 2002, genauer am 31. Dezember, ging eine Ära der Landespolizei zu Ende: Mit „Sack und Pack“ zog die Fachgruppe 3 des BIP NI von der Sutelstraße in Hannover in die Liegenschaft der 1. BPA in der Tannenbergallee 11 in Hannover. Angefangen hatte alles einmal mit einem Runderlass des Niedersächsischen Ministers des Innern vom 18. April 1951 (veröffentlicht im NMBl. 1951 S. 155). Dieser regelte die fachliche Weiterbildung der Kriminalbeamten als eine Aufgabe des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA). In einem Vorwort eines Berichtes aus dem Jahre 1965 über die Fachausbildung im LKA für die Jahre 1952 bis 1964 nimmt dessen damaliger Direktor, Dr. Georg Schulz, Stellung: „Die über die Fachprüfung II hinausgehenden Fachkenntnisse werden den Beamten während ihrer Dienstzeit bei ihren Dienststellen vermittelt. Diese Kenntnisse bedürfen jedoch einer Vertiefung durch Fachlehrgänge in den einzelnen Aufgabengebieten, da die Vielseitigkeit der Er- Auch MPU auf dem Prüfstand Rund 1.800 Verkehrsexperten aus Deutschland und dem europäischen Ausland waren vom 29. bis 31. Januar Teilnehmer des 41. Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar. Auf dem Prüfstand standen unter anderem die Themen Führerschein mit 17, Tempolimit für Kleintransporter und Reform der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU), die von großem Medieninteresse begleitet wurden. Zum Abschluss seiner Amtszeit forderte der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages, Brandenburgs OLG-Präsident Dr. Peter Macke, ein schärferes Vorgehen gegen Drogen im Straßenverkehr. Darüber hinaus zeigte er sich besorgt über eine beunruhigende Zunahme von betrügerischen Machenschaften rund um das Auto. So würden gegenüber den Kfz-Haftpflichtversicherungen jährlich etwa 1,5 Milliarden Euro zuviel abgerechnet. Bei fast einem Drittel der Gebrauchtwagen sei der Kilometerstand manipuliert mit einem Betrugspotenzial von nochmals schätzungsweise einer Milliarde Euro. Im Hinblick auf eine „PkwMaut durch die Hintertür“ äußerte er sich skeptisch zu Überlegungen, beim Ausbau der Autobahnen private Investoren einzubeziehen. Als Nachfolger für Macke wurde der Münsteraner Strafrechtler und Vorsitzende einer Strafkammer am Landgericht Münster, Professor Dr. Friedrich Denker, gewählt. Labyrinth der Verbrechen Seine Erinnerungen an aufsehenerregende Kriminalfälle der 70er Jahre in Hannover, in denen er selbst mit ermittelt hat, hat Detlef Ehrike vom LKA zu einem Kriminalroman verfasst (PEB berichtete). Der Reinerlös aus dem Verkauf dieses Buches sollte dem Hannoverschen Verein zur Förderung der Behandlung krebskranker Kinder zu Gute kommen. Nach einem Jahr nun war es an der Zeit, ein vorläufiges Fazit zu ziehen: insgesamt 836 Bücher wurden verkauft und damit ein Reinerlös in Höhe von 3945 Euro erzielt. Ein stolzes Ergebnis, mit dem Ehrike anfangs nicht rechnen konnte, zumal er auch keinen Verlag gefunden hatte. „Ich danke deshalb besonders Seite 3 scheinungsformen des Verbrechens und die Spezialisierung des Verbrechers die Kriminalpolizei zur ständigen Anpassung und Verbesserung ihrer Methoden bei der Entdekkung, Aufklärung und Verhinderung von Verbrechen zwingen.“ Dieser Satz ist aktuell wie nie. Noch immer gilt das Konzept, dass die Polizeibehörden und -einrichtungen Träger der dezentralen Fortbildung sind und eine zentrale Fortbildung nur dann angezeigt ist, wenn ihre „Planung und Durchführung ... aufgrund spezieller Inhalte, Methodik oder Technik sowie spezieller Referentinnen oder Referenten eine zentrale Durchführung erforderlich ist“ (RdErl. d. MI vom 29. April 1997). 1976 übernahm dann die Landespolizei ein zuvor schon von anderen Behörden genutztes Gebäude in Hannover, Sutelstraße 73. Damit gliederte das LKA die kriminalistische und kriminologische Fortbildung in die neu gegründete Ausbildungsstätte aus. Im Laufe der Jahre entwickelte sich in der Polizei aus dem Straßennamen ein Synonym für Fortbildung der Kriminalpolizei. Aber unumstritten und glücklich war die Wahl dieser Liegenschaft von Anfang an keineswegs. In einem Bericht des LKA an das MI aus dem Jahre 1981 wird massiv Klage geführt wegen Lärmbelästigung der Lehrgangsteilnehmer durch die nächtliche Rangiertätigkeit auf dem gegenüberliegenden Stadtbahndepot. Schon damals gab es konkrete, aber offenbar immer wieder verworfene Umzugspläne, weil – auch wegen der Unterbringung der Handschriftsachverständigen in der Zeit von 1978 bis 1985 – die Raumkapazitäten nicht ausreichten. 1997 kam ein neuerlicher Einschnitt in die Arbeit der „Sutelstraße“: die Ausbildungsstätte des LKA wurde durch Erlass des MI aufgelöst und als Fachgruppe 3 in das neu gegründete Bildungsinstitut der Polizei Niedersachsen eingegliedert. Ziel dieser durch die Polizeireform initiierten Maßname war, mit dem BIP NI einen zentralen Bildungsträger zu installieren und Fortbildung „aus einer Hand“ anzubieten. Wolfgang Rösemann, BI NI/kn Kleintransporter. Der Präsident der Deutschen Akademie für Verkehrswissenschaften, Generalbundesanwalt Kay Nehm, machte auf ein sich aufbauendes Risikopotenzial in Bezug auf die 1,8 Millionen Kleintransporter auf deutschen Straßen aufmerksam, dem dringend entgegen gesteuert werden müsse. Dies belegten Unfallauswertungen, Schwerpunktkontrollen, aber auch Beobachtungen des alltäglichen Verkehrsgeschehens. So würden diese Fahrzeuge überwiegend im beruflichen Einsatz und damit von Arbeitnehmern gesteuert, die an die Fahreigenschaften ihres Pkw gewohnt sind und den Kleintransporter deshalb entsprechend seinen technischen Möglichkeiten wie einen Pkw fahren. Gepaart mit berufsbedingter Zeitnot führe dieses insbesondere bei unzureichend gesicherter Ladung zu vermehrten Unfällen mit schwerwiegenden Folgen. Nehm plädierte daher für eine gesetzliche Verpflichtung zum Einbau einer automatischen Tempodrosselung der bis zu 180 km/h schnellen Fahrzeuge. Der Arbeitskreis I befasste sich mit dem überproportionalen Unfallrisiko der Fahranfänger. Während der Rechtsrahmen für die Erprobung der 2. Fahrausbildungsphase entscheidungsreif sei und in Kürze im Bundesrat behandelt werden soll, seien daneben weitere Maßnahmen erforderlich. In dem Modellversuch „Begleitetes Fahrens ab 17“, der in einer Reihe von Bundesländern läuft, sehen die Experten grundsätzlich eine weitere geeignete Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit von Fahranfängern. Die bisher ins Auge gefassten Anforderungen an den Begleiter, und hier im Besonderen die VZR-Eintragungsbelastung (Punkte), hält der Arbeitskreis für teilweise überarbeitungsbedürftig. Darüber hinaus bestehe im Schadensfall Klärungsbedarf hinsichtlich des Haftpflichtversicherungsschutzes. Letzteres gelte ebenso für die Rechtsposition des Begleiters und des Geschädigten. Ein weiterer Arbeitskreis befürwortete die umfassend überarbeiteten und detaillierten Regelungen zum Thema „Zweifel an der Fahreignung“. Eine Verbesserung der Akzeptanz und Transparenz der Fahreignungsbegutachtung könnte allerdings durch Tonbandmitschnitte erreicht werden. Weiterhin wird auf den konsequenten Einsatz von speziell entwikkelten Drogenerkennungsprogrammen und die die verstärkte Durchführung von entsprechenden Forschungsvorhaben bezüglich Drogen im Straßenverkehr gesetzt. Unfallflucht. Mit neuen Anreizen, um mehr Autofahrer davon abzuhalten Unfallflucht zu begehen, beschäftigte sich der Arbeitskreis IV. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen früherer Verkehrsgerichtstage halten die Experten den Straftatbestand (§ 142 StGB) im Interesse des Opferschutzes für zwingend erforderlich. Zahlen belegen, dass die Polizei nahezu jeden sechsten Verkehrsunfall als Unfallflucht bearbeitet. Zur vermehrten Durchsetzung von Ersatzansprüchen schlägt die Kommission eine Erweiterung des § 142 Abs. 4 StGB vor. Zwar gilt die 24-Stunden-Regelung, in der sich ein Unfallverursacher nach einem Bagatellschaden bei der Polizei melden kann, eine Straffreiheit ist im Hinblick auf das Verhalten der Versicherung jedoch nicht ausgeschlossen. Entgegen bisheriger Gesetzesregelung soll die tätige Reue nun zwingend für alle Verkehrsunfälle mit Sachschäden zum Strafausschluss führen; Verkehrsunfälle mit Personenschäden sind hiervon ausgeschlossen. Unfalldatenschreiber. Der Arbeitskreis V beschäftigte sich mit der Frage nach der Zulässigkeit der Einführung einer allgemeinen gesetzlichen Pflicht zum Einbau von Unfalldatenschreibern (UDS) zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Aufklärung von Verkehrsverstößen. Im Ergebnis stellt die Arbeitsgruppe dazu fest, dass der nationale Gesetzgeber aufgerufen ist zu regeln, unter welchen Voraussetzungen gespeicherte Daten verwertet werden dürfen. Aus verfassungsrechtlicher Sicht bestehen gegen den Einsatz von UDS keine Bedenken. Eine Auswertung der Daten im Bußgeldverfahren ist allerdings ausgeschlossen. Im Strafverfahren dagegen ist die Verwertung der Daten auf Unfälle mit schwerer Körperverletzung oder Todesfolge und auf Versicherungsbetrug zu beschränken. Daten, die nicht im Zusammenhang mit einem Unfall stehen, dürfen nicht verarbeitet oder weitergegeben werden. Sachverständige. Mit Nachruck hat der Arbeitskreis VII, der das Thema „Der technische Sachverständige in Verkehrssachen“ beraten hat, den Gesetzgeber aufgefordert, entsprechende Berufsbilder zu erlassen. Hintergrund ist, dass es nach wie vor kein geschütztes einheitliches Berufsbild gibt. Unter Berücksichtigung von vorhandenen Regelungen diskutierten die Teilnehmer zuvor darüber, ob sich ein Berufsgesetz für Kfz-Sach-verständige empfiehlt, wie es bislang nur für die hoheitliche Tätigkeit von Prüfingenieuren bei der amtlichen Fahrzeugüberwachung existiert. Als Grundvoraussetzungen soll bei Schäden und Bewertung mindestens eine Vorbildung als KfzMeister und für den Bereich Unfallanalyse ein erfolgreich abgeschlossenes Ingenieurstudium gelten. Außerdem ist als Kfz-Sachverständiger nur anzuerkennen, wer eine öffentliche Bestellung und Vereidigung oder eine Personalzertifizierung nach den vorgenannten Kriterien nachweist. Hans-Walter Rusteberg PI Northeim/kn Seite 4 POLIZEI-EXTRABLATT Kriminalitätsauswertung: Wirtschaftsspionage: Positive Bilanz Landesregierung und Wirtschaftsverbände haben in Hannover eine positive Bilanz ihrer vor gut zwei Jahren vereinbarten Sicherheitspartnerschaft gegen Wirtschaftskriminalität gezogen. Wie ein Sprecher des Innenministeriums miteilte, hätten Polizei, Verfassungsschutz, der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK), der Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Niedersachsen e.V. (VSW) und die Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen (VHN) zahlreiche Projekte durchgeführt, die letztlich das Ziel verfolgen, den Schaden zu reduzieren, der den Unternehmen zum Beispiel durch Wirtschaftsspionage und Konkurrenzausspähung, Marken- und Produktpiraterie, Produkterpressung oder Computerkriminalität entsteht. Der Sprecher erinnerte daran, dass Wirtschaftskriminalität wie Ausschreibungs- und Subventions- betrug, Insolvenzstraftaten, Straftaten im Anlage- und Finanzierungsbereich sowie Wettbewerbsdelikte im Jahre 2001 in Niedersachsen Schäden von rund 245 Millionen Euro und im Bund von rund 6,8 Milliarden Euro verursacht hätten. Zudem sei von einer hohen Sozialschädlichkeit auszugehen. Betroffen seien nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch seriöse und ehrliche Unternehmen und Mitbewerber, die neben den unmittelbaren finanziellen Schäden Wettbewerbsnachteile im internationalen Wirtschaftsprozess erlitten. Die Partnerschaft, so der Sprecher, ziele auch auf eine verstärkte Sensibilisierung der niedersächsischen Unternehmen für präventive Maßnahmen gegen Wirtschaftskriminalität ab und darauf, dass Betriebe Informationen über Auffälligkeiten möglichst frühzeitig der Polizei oder dem Verfassungsschutz zur Verfügung stellen. kn BSH: Leon einsatzbereit Im Sommer letzten Jahres erhielt das BIP Nl, FG 2, Diensthundwesen, den Auftrag, Brandmittelspürhunde (BSH) auszubilden. Im Rahmen eines Pilotprojektes begann POK Detlef Bölter in Zusammenarbeit mit PK Stefan Kaevel seinen Diensthund Leon, einen belgischen Schäferhund, auszubilden. Nach Rücksprache mit dem LKA Niedersachsen wurde mit folgenden Brandbeschleunigern trainiert: Ottokraftstoff, Diesel/Heizöl, Nitroverdünnung, Spiritus und Feuerzeugbenzin. Nachdem in der ersten Ausbildungsphase mit größeren Mengen an Duftstoffen gearbeitet wurde, ist Leon jetzt in der Lage, sehr geringe Rückstandsmengen des jeweiligen Brandbeschleunigers wahrzunehmen und seinem Führer anzuzeigen. Der BSH ist zur Absuche von Brandstellen aller Art sowie angrenzender Bereiche geeignet. Er ist in der Lage, selbst schwer begehbare Orte auf Vorhandensein von Brandbeschleunigern hin zu PI Goslar: Startschuss für PAN Mit einem Knopfdruck startete Innenminister Heiner Bartling im Landeskriminalamt Niedersachsen in Hannover ein neues ComputerZeitalter bei der Polizei. Vor den zahlreich anwesenden Pressevertretern sparten Minister Bartling und der Direktor des LKA, Rüdiger Butte, nicht mit Lob für das bundesweit vorbildliche Konzept. Gerade in den Zeiten rascher technologischer und gesellschaftlicher Entwicklung ist es notwendig, dass innerhalb der Polizei vorhandene Kapazitäten ressourcensparend eingesetzt werden. Eine große Chance hierzu bietet die neu vorgestellte Auswertesoftware FI/ PKS (Führungsinformation/Polizeiliche Kriminalstatistik), mit der Erkenntnisse auf strategischer und operativer Ebene gewonnen werden können. Unter Federführung des Polizeiamtes für Technik und Beschaffung sowie unter Beteiligung einer Beratungsfirma und der polizeilichen Fachbereiche, insbesondere des Landesanalysezentrums des LKA, wurde diese neuartige polizeiliche Lösung entwickelt. FI/PKS betritt Neuland und ermöglicht den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern aus den vorhandenen Daten schnell Analysen zu fertigen, die bisher nur unter sehr großem manuellen Aufwand mögliche waren. Die Verknüpfung großer Datenmengen soll zukünftig noch problemloser erfolgen, Visualisierungsmöglichkeiten, beispielsweise von Tatorten auf Landkarten, befinden sich zur Zeit in der Erprobung. Schon vor der Inbetriebnahme hat FI/PKS nationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nachfragen aus anderen Ländern bestätigten nicht nur die Richtigkeit des niedersächsischen Weges, sondern ermöglichen bei geplanten Koope- rationen das Entstehen länderübergreifender Kriminalitätsauswertung. Eine notwendige Maßnahme, denn in Zeiten wachsender Mobilität und Organisierter Kriminalität macht Verbrechen keinen Halt an Landesgrenzen. Nachdem die neu eingerichteten Analysestellen mit modernen Rechnern und Hochleistungsdruckern ausgestattet sind, sollen ab 2003 und in den Folgejahren insgesamt 11.620 Arbeitsplatzrechner flächendeckend an die übrigen Polizeidienststellen ausgeliefert und das neue Vorgangsbearbeitungssystem NIVADIS in Betrieb genommen werden. Für die Entwicklung der Software, die Anschaffung der Hardware und die Bereitstellung notwendiger Infrastruktur hat Niedersachsen insgesamt 82,5 Millionen Euro investiert; Geld, das die Polizeiarbeit nachhaltig verbessern wird. Frank Kornemann, LKA/det Sponsoring: Liste veröffentlicht überprüfen. Der Hund ist auch in Die Niedersächsische Landesder Lage, mit Brandbeschleunigern kontaminierte Gegenstände aufzu- regierung hat im Dezember bundesweit erstmalig eine Liste der spüren und anzuzeigen. Ab sofort kann der BSH auf Sponsoringleistungen für die Brandstellen mit ungeklärter Ursa- Landesverwaltung veröffentlicht. che zur Unterstützung der Brand- Wie ein Sprecher des Innenminiermittler bei der Spurensuche und steriums in Hannover mitteilte, Ursachenforschung durch POK kommt die Landesregierung daBölter eingesetzt werden. Die An- mit einer Selbstverpflichtung forderung sollte unmittelbar beim nach, die aus den VerwaltungsvorFF Diensthundwesen unter 05066 schriften zur Korruptionspräven/ 70730 erfolgen. Ab Mai plant das tion und -bekämpfung vom Juni BIP Nl ein Ausbildungsseminar mit 2001 resultiert. Dort ist unter anvier Diensthunden, so dass nach derem die Veröffentlichung von einem achtwöchigen Lehrgang Sponsoring in Form von Geld-, mindestens zwei weitere Brand- Sach- oder Dienstleistungen im mittelspürhunde zur Verfügung ste- Wert von mehr als 1.000 Euro vorhen. Um im Hinblick auf dieses Se- geschrieben. minar möglichst vielfältige Erfahrungen mit dem neuen Einsatzmittel zu sammeln, wird gebeten, dem FF Diensthundwesen in Ahrbergen Brandstellen mitzuteilen, auf denen POK Bölter mit seinem BSH neben Echteinsätzen zu In Niedersachsen gibt es mittlerÜbungszwecken arbeiten kann. Alfred Kaufhold, BIP Nl/kn weile über 70 konkrete Sicherheitspartnerschaften auf örtlicher Ebene zwischen kommunalen und staatlichen Partnern unter Beteiligung der jeweiligen Polizeidienststellen. Diese Zahl nannte Innenminister Heiner Bartling kürzlich in Verden auf einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände. In rund einem Viertel dieser PartMönchehausmuseum zur Verfünerschaften seien auch gesellgung gestellt wurde. Eine Urkunde für die gezeigte schaftliche Gruppen wie Vereine Zivilcourage erhielt Kuhn außer- und Verbände, der Einzelhandel dem von Stephani Hertrampf, sowie Bürgerinnen und Bürger einPressesprecherin der PI Goslar. gebunden, sagte Bartling. Darüber Der Vertreter des Kriminalprä- hinaus gebe es vor allem an Brennventionsrates, Norbert Pallasch punkten wie zum Beispiel in Bahnund der 2. Vorsitzende des Haus-, hofsbereichen eine Vielzahl erfolgWohnungs- und Grundeigentü- reicher örtlicher Kooperationen mervereins Harz in Goslar e. V., zwischen der Polizei und dem BunWolfgang Ernst, bedankten sich desgrenzschutz. Der Innenminister ebenfalls für sein couragiertes zeigte sich erfreut über diese Bilanz. Handeln. Seit Juni 1999 träfen sich VertrePallasch betonte, dass es sich lohnt, hinzuschauen und nicht terinnen und Vertreter der Arbeitswegzuschauen. Dafür gab es einen Scheck über 250 Euro. Rund 1000 Mitglieder zählt der Verein Haus und Grund der für Hinweise, die zur Aufklärung von Graffititaten führen, einen Fond eingerichtet Die Zahl der länderübergreifenhat. den polizeilichen Großeinsätze ist Ebenfalls ausgezeichnet wurde eine Goslarerin, die jedoch nicht 2002 gegenüber dem Vorjahr mit persönlich in Erscheinung treten 13,5 Prozent deutlich angestiegen. Dies geht aus dem Jahresbericht möchte. Die Frau gab der Polizei einen 2002 des Inspekteurs der Bereitentscheidenden Hinweis, der zur schaftspolizeien der Länder hervor. Aufklärung von Computerdieb- Ingesamt gab es im vergangenen stählen führte. Der entstandene Jahr 268 dieser Einsatzlagen. Bereits Schaden betrug in diesen Fällen in 2001 war ein Anstieg um 11 Prozent zu verzeichnen (236 Einsätze). etwa 15.000 Euro. Zu den wichtigsten Einsätzen Die Zeugin erhielt für ihre gezeigte Zivilcourage eine Urkunde gehörten 2002 die Jahrhundertflut, der Castor-Transport sowie lagebeund eine Flasche Sekt. Stephanie Hertrampf dingte Einsätze zur TerrorismusPI Goslar/det bekämpfung in Deutschland. Bundesinnenminister Otto Schily Zivilcourage gezeigt Für ihre Zivilcourage hat die Polizeiinspektion Goslar zwei couragierte Zeugen ausgezeichnet. Bereits Anfang November wurde Kristian Kuhn gegen Mitternacht Zeuge von Graffitischmierereien in der Goslarer Innenstadt. Er rief mit seinem Mobiltelefon die Polizei an, als er drei junge Leute beim Beschmieren von Wänden beobachtete. Da er selbst einmal Schmierereien von einer Hausfassade entfernt hatte, war es für ihn selbstverständlich, die Sache der Polizei zu melden. Durch seine Hilfe gelang es dann, drei Täter zu stellen. Aufgrund intensiver Ermittlungen konnten den drei Jugendlichen (17 bis 20 Jahre alt) aus dem Bereich Bad Sachsa 24 Straftaten nachgewiesen werden. Der Gesamtschaden, der durch die Farbschmierereien entstanden war, beläuft sich auf etwa 20.000 Euro. Günter Koschig, Beauftragter für Kriminalprävention, dankte Kuhn für dessen mutiges Handeln. Koschig hatte für den Bereich der Stadt Goslar im Jahr 2002 bisher 129 Graffititaten gezählt, von denen nun ein beachtlicher Teil geklärt werden konnte. Im Namen der PI Goslar überreichte er dem Zeugen ein handsigniertes Plakat von Gerd Winner, das vom Nr. 3/2003 Der Sprecher betonte, Sponsoring solle für die Öffentlichkeit erkennbar sein. Die als Sponsor auftretenden Unternehmen hätten nicht nur die Förderung der konkreten Aufgabe der Landesverwaltung im Blick, sondern regelmäßig auch eigene unternehmensbezogene Ziele der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Im Zuge transparenten Verwaltungshandelns solle diese Zusammenarbeit auch dokumentiert werden. Für das Jahr 2001 wurden die Daten ab August, dem Inkrafttreten der Bestimmungen zum Sponsoring, erhoben. Die Gelder und Hilfestellungen kamen Projekten zugute, die ohne Sponsoren nicht oder nur in sehr abgespeckter Form hätten verwirklicht werden können. Die Mittel flossen nach Angaben des Innenministeriums in sehr unterschiedlicher Höhe und Intensität. Während die Hochschulen sehr häufig Empfänger waren, gingen zum Beispiel im Bereich der Justizverwaltung im Erhebungszeitraum keine Sponsorenleistungen ein. Die vollständige Sponsoringliste kann im Internet unter www. niedersachsen.de und dort unter Politik & Staat / Finanzen / Sponsoring abgerufen werden. kn Sicherheitspartnerschaften gemeinschaft und des Innenministeriums in regelmäßigen Abständen, um Angelegenheiten zum Thema „Sicherheit vor Ort“ zu besprechen. Die Zusammenarbeit sei geprägt von einer offenen Arbeitsatmosphäre, die es zulasse, jedes Thema ohne Vorbehalte zu erörtern und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Als besonders gelungenes Gemeinschaftsprodukt von Spitzenverbänden und Innenministerium bezeichnete Bartling den „Wegweiser für Sicherheit und Ordnung in Städten und Gemeinden“, der unter dem Motto „Alles schon geregelt“ übersichtlich wesentliche Sachverhalte für eine einheitliche Anwendung in den Kommunen und der Polizei darstelle, die geeignet seien, das individuelle Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu beeinträchtigen. Hierzu gehörten beispielsweise Lärmbelästigung, unzulässige Abfallbeseitigung, aggressive Bettelei oder Alkoholgelage in der Öffentlichkeit. Ein weiteres gutes Beispiel sei das Thema „Sicheres Wohnen“, sagte Bartling. Seit 1999 beteilige sich die Polizei an Städtebauförderungskonzepten der Kommunen, so auch an dem Förderprogramm „Die soziale Stadt“. Ziel des Programms sei es, die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig zu steigern. 25 Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf seien hierzu im letzten Jahr in Niedersachsen ausgewählt worden. Außerdem habe das Innenministerium vor einem Monat in Celle die Fachtagung „Sicheres Wohnquartier – gute Nachbarschaft“ durchgeführt. Mit der Veranstaltung, so Bartling, sei auf die verborgenen oder noch kaum entdeckten Möglichkeiten städtebaulicher Kriminalprävention hingewiesen worden, und es seien Anregungen und Impulse zur weiteren Suche nach vorbeugend wirksamen Gestaltungsvarianten gegeben worden. kn Deutlich mehr Bepo-Einsätze stellte fest, Bundesgrenzschutz und die Bereitschaftspolizeien der Länder hätten eine hervorragende und vorbildliche Arbeit geleistet. Die Bundesregierung plane, im laufenden Jahr rund 17,5 Millionen Euro für die Ausstattung der Bereitschaftspolizeien der Länder bereitzustellen. Und dies schwerpunktmäßig für spezielle Einsatzfahrzeuge und Geräte für den Tauchund Rettungsdienst, Kraftfahrzeuge, persönliche Schutzausstattungen sowie moderne Informationsund Kommunikationstechnik. Weiterer Schwerpunkt der Bereitschaftspolizeien im vergange- nen Jahr waren Auslandseinsätze im Rahmen des Stabilitätspaktes für Südosteuropa. „Die Unterstützung der Bundesregierung beim Aufbau einer demokratischen Polizei in Kroatien wird fortgesetzt“, betonte Schily. Der organisatorische Aufbau einer kroatischen Bereitschaftspolizei mit deutscher Unterstützung habe inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden können. Die Fortbildungsmaßnahmen für Führungskräfte der kroatischen Bereitschaftspolizei werden jedoch weitergeführt, sagte der Bundesinnenminister. BMI/kn Nr. 3/2003 POLIZEI-EXTRABLATT Deutsch-Niederländische Tagung: Kriminalität in Häfen Auf Einladung der Wasserschutzpolizei Niedersachsen fand im Januar an der Wasserschutzpolizeischule in Hamburg eine zweitägige Arbeitstagung der Leiter der WSPen der Küstenländer mit dem Director Port Security Development Group, Rotterdam und Präsidenten der International Association Air und Seaport Police (IAAS ), Henk van Unnik, sowie dem Leiter Project Port Security KLPD Rotterdam, de Bruyne, statt. Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte: Kriminalitätsbekämpfung in Häfen, am Beispiel Rotterdams. Unnik zeigte das Kriminalitätslagebild des Rotterdamer Hafens sowie dessen kriminellen Strukturen auf. Es kam zum Ausdruck, dass durch die Schnelllebigkeit eines modernen Hafens, verursacht durch zeitlich kurze Umschlagszeiten und entsprechend kurzen Liegezeiten der Schiffe, Begünstigungen für kriminelle Strukturen geschaffen werden. Aufgrund der kurzen Verweildauer der Schiffe in den Häfen sind notwendige polizeiliche Kontrollen selten möglich. Schwerpunkte des kriminellen Lagebildes in Rotterdam sind die illegale Einfuhr von Drogen aus Südamerika, die illegale Ein- und Ausfuhr von Kriegswaffen und überwachungsbedürftiger Abfälle, der Zigarrettenschmuggel von Osteuropa nach England, der Menschenhandel, die relativ hohe Diebstahlsquote von Containern aus dem Hafen und das weite Feld der Korruption. Als Anfang der neunziger Jahre die Umschlagszahlen des Rotterdamer Hafens rückläufig waren und weniger Schiffe diesen Hafen anliefen, wurde festgestellt, dass dafür kriminell organisierte Tätergruppen verantwortlich waren. In gemeinschaftlicher Arbeit wurde durch die Rotterdamer Wasserschutzpolizei und Staatsanwaltschaft ein Konzept entwickelt mit dem die Kriminalität im Hafen bekämpft wird. Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts war die Einbindung der Hafenbe- treiber und -anlieger. Per Kontrakt wurde ein gemeinsames Ziel erarbeitet und definiert. Politisch wurde entschieden, die Sparte Kriminalpolizei innerhalb der Wasserschutzpolizei von zehn auf 60 Beamte zu erhöhen. Seit Mitte der neunziger Jahre ist die Polizei nunmehr in der Lage, ein aussagekräftiges Kriminalitätslagebild zu erstellen sowie Aussagen über Kriminalitätsströme und Tätergruppierungen machen zu können. Es ist gelungen, eine Vielzahl von Ermittlungserfolgen zu verbuchen. Das Sicherheits-Modell Hafen Rotterdam wurde nunmehr auf sämtliche Seehäfen der Niederlande übertragen. Van Unnik machte in seinen Ausführungen deutlich, dass über die Häfen Europas illegale Geschäfte getätigt werden, deren Gewinne unter anderem in die Kassen terroristischer Gruppierungen fliessen. Er betonte, dass Kriminalitätsbe- Polizeimusikkorps: Oldenburg: Qualität ist das Ausbildungsziel In einer Feierstunde hat Innenminister Heiner Bartling am 28. Januar in Oldenburg 390 angehenden Polizeikommissare und Polizeikommissarinnen, den Eid auf das Grundgesetz und die Landesverfassung abgenommen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 593 Dienstanfängerinnen und -anfänger in den Polizeidienst eingestellt. In diesem Jahr werden es rund 540 sein. Im Rahmen des Festaktes sagte Bartling, der Polizeiberuf stelle hohe Anforderungen an Entschlusskraft und Besonnenheit, an Durchsetzungsvermögen und Kontaktfähigkeit. Von den Beam- tinnen und Beamten werde verlangt, in kritischen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dazu benötigten Sie unterschiedlichste individuelle Fähigkeiten und eine gute Ausbildung. Insbesondere soziale Kompetenz werde beim täglichen Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern immer bedeutsamer. „Qualität der polizeilichen Arbeit ist das Ziel der Ausbildung“, betonte Bartling. Diesen Anspruch habe nicht nur die Fachhochschule, diesen Anspruch hätten nicht zuletzt auch die Menschen, die von den polizeilichen Maßnahmen betroffen seien. kn Sommer-Hochwasser: Spende überreicht Öffentlichkeitsarbeit: Förderverein startet erfolgreich Am 31. Januar 2002 gründeten 27 Freunde und Angehörige des niedersächsischen Polizeimusikkorps (PMK) einen Förderverein. Seine Hauptzwecke waren und sind die Förderung und Unterstützung der künstlerischen Leistungen des Polizeimusikkorps und die Hilfe bei der Durchführung insbesondere von Benefizkonzerten für wohltätige Zwecke und anderen musikalischen Veranstaltungen. Darüber hinaus soll das PMK aber auch als Sympathieträger für die gesamte Polizei noch stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden, erklärte der Vorstand anläßlich seiner ersten Jahresbilanz.. Dem Gremium gehören neben Klaus-Peter Weiß als Vorsitzenden, Ulrich Brettschneider (2. Vorsitzender), Dieter Richter (Schatzmeister), Axel Drese (Schriftführer) und Andreas Läpke (Medienreferent) an. Der Vorstand freut sich besonders über die Entwicklung der Mitgliedszahlen. Denn von 27 Gründungsmitgliedern ist der Verein auf mittlerweile 75 Mitglieder angewachsen. Überschattet wird diese Freude einzig vom Tod des Gründungsmitgliedes Wolfgang Schulz. Schwierig „und sehr langwierig“ gestaltet sich die Suche nach Sponsoren. Denn allein aus dem Beitragsaufkommen (jedes Mitglied zahlen zehn Euro pro Jahr) ist eine nennenswerte Förderung, im Sinne der satzungsgemäßen Zwecke, nicht möglich. kämpfung im maritimen Bereich nur Sinn mache, wenn sie durch Beamte mit maritimen Kenntnissen bearbeitet wird. Seit dem Terrorakt des 11. September 2001 interessieren sich nunmehr auch US-amerikanische Hafen- und Polizeibehörden für das Sicherheits-System des Rotterdamer Hafens. Die niederländischen Gäste bemängelten in ihren Ausführungen und Diskussionsbeiträgen das eng gestrickte Datenschutzrecht in Deutschland, das aus ihrer Sicht im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung Hindernisse bereite, die es so in den übrigen Mitgliedsländern der EU nicht gibt. Abschließend wurde eine Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit des Informationsaustausches zwischen den Wasserschutzpolizeien der Länder vereinbart. Dirk Hartung BezReg Weser-Ems, kn Seite 5 Der Förderverein konnte im vergangenen Jahr das Polizeimusikkorps bereits bei zwei Veranstaltungen in Hannover und Braunschweig im Rahmen der Konzertreihe „Mit Musik helfen“ aktiv unterstützen. Aufgrund dieser Unterstützung konnten in Hannover an das Taubblindenwerk 4000 Euro und in Braunschweig an den Verein „Löwe für Löwe“, Hilfe für Sierra Leone, 3700 Euro als Ertrag aus dem Reinerlös übergeben werden. Für das laufende Jahr stehen bereits wieder zwei Konzerte fest. Als weitere Förderungsprojekte sind Konzerte zugunsten des Landesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und des Kinderhospiz Löwenherz geplant. Als Pilotprojekt soll in Zusammenarbeit mit dem Polizeisportverein Braunschweig und einem Sponsor im Sommer 2003 eine Großveranstaltung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Braunschweig durchgeführt werden. Wer Zugang zum Internet hat, kann die Seite des Polizeimusikkorps unter www.polizei.nieder sachsen.de/pmk erreichen. Dort gibt es einen Veranstaltungskalender der jeweils drei Monate im Vorraus aufgestellt wird. Der Verein freut sich über jedes neue Mitglied. Wer Interesse hat, kann sich telefonisch unter 0511/ 109-1243 über Einzelheiten informieren. Klaus-Peter Weiß/kn Die Puppen tanzen lassen Die Göttinger Polizeipuppenbühne gibt wieder ihre Vorstellungen. Das neue Stück „Rocky – vom Umgang mit Gewalt“ handelt von den alltäglichen Auseinandersetzungen zwischen Kindern und Jugendlichen, über das so genannte „Abzocken“ und über das Stillschweigen oder „Petzen“ von Mitwissern. Es wird von den Mitgliedern der Puppenbühne der Polizeiinspektion Göttingen aufführt. Zu diesem Ensemble gehören: PHM’in Gudrun Nixdorff, PK Rüdiger Iben, POK Rolf Tyra und PK Martin Napp. Die Hauptrollen in dem neuen Stück spielen „Rocky“ (Tyra), „Max“ (Napp) und „Lisa“ (Nixdorff). Doch bevor es soweit war, und die kleine Truppe in ihre neue Spielzeit starten konnte, mußten die vier Akteure das aktuelle Präventionsstück gegen Gewalt etliche Monate einüben. Denn Kinder sind sehr aufmerksame und kritische Zuschauer – zumeist weit wachsamer als die Erwachsenen. Seit dem 8. Januar werden die Vorstellungen an Grundschulen und Orientierungsstufen gegeben. Jeweils anschließend wird im Klassenverband mit Lehrerinnen und Lehrern sowie den Puppenspielern das Gesehene verarbeitet. So soll spielerisch gezeigt werden, wie man mit Gewalt in der Schule umgehen und darüber sprechen kann. Joachim Lüther PI Göttingen/det PDir Kohl freute sich mit POM Mohrs über die Spende der niedersächsischen Kollegen, die PHK Heinz Meier nach Dessau überbracht hatte Während der Flutkatastrophe im August 2002 war die 9. Technische Einsatzeinheit (9. TEE) der Braunschweiger Bereitschaftspolizeiabteilung in Dessau und Umgebung zur Hilfeleistung eingesetzt. Mit ihrem technischen Know how und dem vielseitig verwendbarem Einsatzgerät leisteten die Braunschweiger einen wertvollen Beitrag bei der Deichsicherung von Elbe und Mulde. Neben dem Einsatzgeschehen bei der Hochwasserbekämpfung wurden natürlich auch Kontakte zu anderen Hilfsdiensten, der dort wohnenden Bevölkerung und den örtlichen Polizeidienststellen geknüpft. Diese guten Kontakte lebten kurz vor Weihnachten wieder auf, als im Beisein des Leiters der Polizei Dessau, Polizeidirektor Kohl, der Leiter der 9. Technischen Einsatzeinheit, Polizeihauptkommissar Heinz Meier, einem Polizeibeamten aus Dessau, POM Mohrs, eine Spende in Höhe von 500 Euro überreichte. Ein Teil dieses Geldbetrages war von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der 3. Bereitschaftspolizeihundertschaft und denen der 9. TEE während ihres Aufenthaltes im Überschwemmungsgebiet gesammelt worden. Die so entstandene Summe wurde durch einen Zuschuss vom Förderverein „Freunde der II. BPA e.V.“ und dem Sozialfonds der II. BPA auf die Gesamtsumme erhöht. Ein Gutschein für einen kostenfreien einwöchigen Aufenthalt im Harzhaus Oderbrück vom Hüttenverein der Braunschweiger Bereitschaftspolizei ergänzte die Geldübergabe. Der in Dessau wohnende Polizeibeamte, selbst Vater von zwei Kindern, ist während seiner Hilfe für andere selbst Opfer des Hochwassers geworden. Sein gerade aufwendig renoviertes Haus wurde von den Wassermassen stark in Mitleidenschaft gezogen – nahezu der gesamte Hausrat der jungen Familie ging verloren. Rainer Raschke, II. BPA/kn Seite 6 POLIZEI-EXTRABLATT Geldwäschebekämpfung Mit seinen Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung hat sich Deutschland international mit an die Spitze des weltweiten Kampfes gegen die Geldwäsche gesetzt. Dazu gehört die jetzt im Bundeskriminalamt eingerichtete Zentralstelle für Geldwäscheverdachtsanzeigen, eine sogenannte Financial Intelligence Unit (FIU). Die FIU bedeutet eine weitere Verbesserung in der Geldwäschebekämpfung, weil sie erstmalig einen zentralen Überblick über alle Verdachtsanzeigen in Deutschland sicherstellt und eine optimierte Auswertung unter Einbeziehung von Informationen ausländischer FIUs ermöglicht. Nach Ansicht von Bundesinnenminister Otto Schily müsse angesichts weitergehender enger Kooperationsformen zwischen Banken und Polizeibehörden in europäischen Nachbarstaaten überlegt werden, ob nicht auch in Deutschland solche neuen und kreativen Gedanken erfolgversprechend umgesetzt werden könnten. Darüber werde er noch im Februar ein erstes Gespräch mit den Spitzen der Bankenverbände führen, kündigte Schily an. BMI/kn Auszeichnung: Spitzensportler der Polizei geehrt Ein bisschen Wehmut war seiner Stimme schon anzumerken, als Innenminister Heiner Bartling am 30. Januar die alljährliche Ehrung der besten Polizeisportlerinnen und Polizeisportler Niedersachsens vornahm. Denn zu diesem Zeitpunkt wiesen Umfrageergebnisse bereits darauf hin, dass es für ihn die vorerst letzte derartige Amtshandlung sein könnte. Dagegen durften 71 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei zu diesem Anlass die angenehmen Seiten ihres Berufes erfahren. Gekleidet in feines Tuch, im prachtvollen Ambiente des Gästehauses der Landesregierung und untermalt durch Klänge der Jazz-Combo des PMK, nahmen sie die Glückwünsche des Ministers entgegen. Geehrt für ihre sportlichen Leistungen im Jahre 2002 wurden allen voran die Formations-Weltmeisterin und Vize-Europameisterin im Rollkunstlauf Janina Gehrke und der Schwimmer Carsten Schulz (beide LBPN). Carsten Schulz war mehrfacher Titelträger bei der DPM im Schwimmen und Retten und gehörte dort zu den erfolgreichsten Athleten. Beide wurden als Polizeisportlerin beziehungsweise Polizeisportler des Jahres 2002 ausgezeichnet. Impulse für den Breitensport in der Polizei hoffen lässt. Statt Kantinenessen gab es zur Belohnung für die Aktiven ein opulentes kalt-warmes Büffet. Das eine oder andere Glas Sekt und Wein wurde auch verköstigt und es war interessant zu beobachten, dass auch Leistungssportler den vermeintlich schönen Dingen des Lebens durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen. Der Innenminister stellte aus Anlass der Sportlerehrung erneut die Bedeutung körperlicher Leistungsfähigkeit für den Polizeiberuf heraus. Besonders die Säule des Gesundheitssports innerhalb des Dienstsports gewinne an Bedeutung. Um für eine bessere Akzeptanz des Trainings zu sorgen, sollten vor allem die Führungskräfte innerhalb der Polizei mit gutem Beispiel vorangehen. Bei den Anwesenden dürfte er mit diesem Argument offene Türen eingerannt haben. Doch der Alltag auf den Dienststellen sieht erfahrungsgemäß anders aus. In der Regel wird der Dienstsport dort in die Beliebigkeit des Einzelnen gestellt. So wird sich am Fitnessgrad so mancher Beamten nichts ändern. Auch die Akzeptanz gesundheitssportlicher Themen ist nach wie vor mangelhaft. Formations-Weltmeisterin im Rollkunstlauf Janina Gehrke wird von Innenminister Heiner Bartling für ihre sportlich herausragenden Leistungen geehrt Auch Niedersachsens Volleyballerinnen und Volleyballer, die im letzten Jahr jeweils mit dem Gewinn der Deutschen Polizeimeisterschaft für ein Highlight sorgten, kamen zu Ehren. Zahlreiche weitere Leistungsund Breitensportler erhielten die Medaille des Innenministers und genossen das feierliche Wiedersehen. Athleten aus den klassischen Polizeisportarten Fußball, Handball, Leichtathletik, Schwimmen und Retten sowie Judo zählen ebenso zu den Teilnehmern wie Triathleten, Schützen und Bogenschützen. Man konnte sich ein Bild von der Vielfalt und der Leistungsdichte im niedersächsischen Polizeisport machen, das auf positive Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, da die Devise ‘no pain - no gain’ (kein Schmerz - kein Gewinn) häufig immer noch das sportliche Denken bestimmt. Bei der Sportlerehrung konnte man sich davon überzeugen, dass der Wettkampfsport in Niedersachsen im Ländervergleich noch gut da steht. Andere Bundesländer sind zum Teil von massiven Kürzungen in der Sportförderung betroffen. Nicht jede Landesauswahlmannschaft bekam im letzten Jahr Gelegenheit, an Deutschen Polizeimeisterschaften teilzunehmen. Das sorgte für viel Frust sowohl bei den Teilnehmern, als auch bei den Ausrichtern der Wettkämpfe. Stefan Führmann, ZSD/dis Nr. 3/2003 Hallenfußballturnier: MEK VII holte erstmals inoffizielle MEK-DM Anfang Januar fand das 9. Hallenfußballturnier des MEK Bremen im Bremer „Schulzentrum Delfter Straße“ statt. Dieses Turnier als inoffizielle Deutsche MEK-Meisterschaft wird im Rhythmus von zwei Jahren ausgetragen und gilt neben den MEK-Vergleichswettkämpfen als gemeinhin „der“ sportliche Höhepunkt in den Reihen der Mobilen Einsatzkommandos. Dem MEK Bremen gebührt Respekt für die Ausrichtung dieses Turniers. Es galt unter anderem, etwa 500 Teilnehmende und Gäste zu bewirten und zum großen Teil auch noch unterzubringen – eine logistische Meisterleistung, zumal die Vorbereitungen nahezu ausschließlich in der Freizeit der Kolleginnen und Kollegen erfolgte. In diesem Jahr traten Mannschaften von 32 Mobilen Einsatzkommandos aus dem Bundesgebiet an. Traditionsgemäß ergänzten die GSG 9 und das SEK Bremen das Teilnehmerfeld. In zwei nebeneinander liegenden Hallen spielten acht Gruppen zu vier beziehungsweise fünf Mannschaften die Gruppenplatzierungen aus. Das MEK VII setzte sich als Gruppenerster in der Vorrunde gegen das MEK Freiburg, die „Mekis“ NRW, das MEK Münster und die GSG 9 durch. In der Finalrunde hatten nacheinander die Mannschaften aus Augsburg, Erfurt und Hat den Stellenwert eines inoffiziellen deutschen MEK-Meisterschaftspokals: der für die Fußballer gestiftete Wanderpokal des BDK, Landesverband Bremen Nürnberg das Nachsehen. Im Endspiel wurde das SEK Bremen mit 2:1 Toren besiegt. Die Mannschaft des MEK VII verzeichnete mit 19 erzielten Treffern bei lediglich vier Gegentoren eine eindrucksvolle Bilanz und gewann als erstes niedersächsisches MEK dieses Turnier. Insgesamt wurde dem Turnier ein hohes Niveau bescheinigt, unter anderem vom Innensenator der Hansestadt Bremen sowie einem Vorstandsmitglied des SV Werder Bremen. Am Abend bettete der Ausrichter die Siegerehrung in ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Bagpipes, Samba-Band und einer Tanzgruppe. Entsprechend ausgezeichnet war die Stimmung. Einige persönliche Anmerkungen: Sowohl im Vereinsfußball als auch in der Polizei gibt es viele Turniere. Das in Bremen war deutlich das fairste und freundschaftlichste. Der Umgang war bei aller Zweikampfhärte vorbildlich. Erwähnenswerte Verletzungen sind nicht bekannt geworden. Die gesamte Veranstaltung wurde getragen von einer Atmosphäre gegenseitiger Achtung und bleibt den Teilnehmern gerade deshalb in angenehmster Erinnerung. Und unbeschadet persönlicher Vorstellungen gilt sicher für alle Teilnehmer: Typisch für Bremen ist die unkomplizierte Möglichkeit, vorhandene Kontakte zu pflegen und neue knüpfen zu können. Harry Blome, MEK VII/dis