Ihr Hans-Jürgen Heesen

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Ihr Hans-Jürgen Heesen
SONDERAUSGABE
Kaminfeuer
Schon bald zieht es uns wieder ans Feuer. Die Übergangszeiten sind
genau der richtige Zeitpunkt dafür.
Und in einem OKAL-Premium Haus mit kontrollierter Be- und
Entlüftung incl. Wärmetauscher, wärmen Sie die übrigen Räume
gleich mit.
Für alle OKAL Kunden und Interessenten gibt es in dieser
Sonderausgabe viel zu entdecken!
Viel Spaß!
Ihr
Hans-Jürgen Heesen
Was erwartet Sie?
1. Marktübersicht Kaminöfen
2. Feuer & Flamme
3. Guter Tausch
4. Ofenwärme fürs ganze Haus
5. Hightech Feuer
6. Feurige Alternative
7. Wärmen, wohlfühlen, entspannen
8. Ab in den Feuerabend
9. Kacheln für wohlige Wärme
10. Klasse Modelle für den Feuerabend
11. Weniger Energie – mehr Komfort
12. Blaue Seiten
13. Massive Warmhalteplatten
14. Abgestuft
15. Warmes gemütliches Zuhause
16. Attraktiver Holzweg
17. Flammenspiele
18. Natürliche Energie
R ATGE BE R I K AM INOFE N
Kleine
Wärmewunder
In Zeiten steigender Energiepreise gilt der Kaminofen, überwiegend mit Scheitholz
befeuert, als kostengünstige Zusatz- und Zweitheizung. Es tritt deshalb neben dem
Design die Gebrauchstauglichkeit stärker in den Vordergrund. Es gilt mehr denn je:
auf die Qualität achten!
Z
unächst ist es für Sie
als interessierten Kunden auf den ersten
Blick nicht nachzuvollziehen, welche Vorteile ein
Kaminofen für 3000 Euro
vom Fachhändler gegenüber einem Modell für zum
Beispiel 300 Euro aus dem
Baumarkt bietet.
Deshalb sollte man beim
Kauf eines Kaminofens auf
die Qualitätsmerkmale achten, die einen hochwertigen
Seite 2
Ofen von einem Einstiegsmodell unterscheiden.
Beispiel
Material:
Bei
billigen Geräten wird häu-
fig möglichst dünnwandiger Stahl verarbeitet, um
Materialkosten zu sparen.
Dies birgt die Gefahr, dass
sich die Geräte bei längerem Gebrauch verziehen,
bauchig werden, sogar die
Schweißnähte
aufreißen
oder die Türen nicht mehr
sauber schließen. Diese Lis-
te ließe sich noch beliebig
fortsetzen. Große Unterschiede gibt es auch innerhalb der hochwertigen Gerätegruppe. Das liegt an der
jeweiligen Leistung und an
der enorm hohen Speicherkapazität, die auch Kaminöfen bieten können. Das
erklärt wiederum die Preissprünge nach oben.
Eine bekannte Marke auf
einem Kaminofen ist zwar
nicht automatisch ein Ga-
rant für gute Qualität, sichert aber dennoch eine
langjährige Nutzung. Angefangen von einem flächendeckenden Servicenetz bis
hin zur garantierten Ersatzteilversorgung für mindestens zehn Jahre erhält der
Hersteller so den Wert der
Geräte. Darüber hinaus gibt
es eine detaillierte Bedienungsanleitung und eine
kompetente Fachberatung
am Telefon.
Foto: Härlin
Unten: Der „Toba“Pelletofen liegt bei
einem Wirkungsgrad von über
90 Prozent. Preis:
2840 Euro. MCZ
Ganz unten: Gasofen „Haakon“,
mit 6 kW Wärmeleistung. Preis:
1560 Euro. Faber
Großes Foto: Energetec
Die Preise der Baumärkte
oder im Internet sind oft
sehr verlockend gegenüber
dem Fachhandel. Es ist dabei zu bedenken, dass der
Fachhändler nicht nur eine
kompetente Beratung bietet, sondern auch Hilfestellung beim Transport, dem
Aufbau und Anschluss des
Gerätes leistet. Auch im Falle einer Reklamation hilft
Seite 3
R ATGE BE R I K AM INOFE N
der Fachhändler in der Regel schnell und unbürokratisch weiter. Es lohnt sich
deshalb, zum Preis im Baumarkt oder im Internet die
Nebenkosten zu addieren
und erst dann die Kaufentscheidung zu treffen.
Rechts haben wir Ihnen
einige tolle Kaminöfen inklusive aktuellen Preisen
zusammengestellt.
Adressen Seite 83 I
„Egal, welchen Traum
von Feuer und Behag-
M A R K T Ü B ER SICHT
K A M I N Ö FEN
Gerade bei der jüngeren Generation sind Kaminöfen sehr beliebt: man kann sie in der Regel sogar
beim Umzug mitnehmen. Außerdem kann man den
Ofen in seiner Lieblingsfarbe wählen und jedem
Einrichtungsstil anpassen. Die Wahl des Kaminofens hängt aber nicht nur vom persönlichen
Geschmack ab, sondern auch vom vorhandenen
Schornstein. Man unterscheidet zwei Bauarten:
Bauart 1: Diese Kaminöfen besitzen einen
geschlossenen Feuerraum, das heißt, es muss
sichergestellt sein, dass der Feuerraum stets
geschlossen ist. Der Anschluss an mehrfach belegte
Schornsteine ist gestattet.
Kaminöfen der Bauart 2 dagegen benötigen
einen eigenen Schornstein. Wegen des Betriebes
mit offenem Feuerraum sind diese den offenen
Kaminen gleichzusetzen.
Die meisten Kaminöfen für feste Brennstoffe
sind mit Rost und Aschenkasten ausgerüstet. Man
kann sie mit Scheitholz und oft auch mit Braunkohlenbriketts betreiben.
„Nemo“, ein Ofen, der
Feuer und Wasser verbindet. Preis: ab 3800 Euro.
Storch
Kaminofen „Scena“, im
Breitformat, mit Speckstein.
Preis: ab 3570 Euro. Rika
Überzeugend: Das schlanke Design der „Light“Specksteinöfen (hier das Modell „Kaita i12“).
Preis: ab 3332 Euro. Tulikivi
lichkeit Sie träumen,
sprechen Sie erst mit Ihrem Meisterbetrieb des
Ofenbauerhandwerks.“
Jutta Lorenz, Chefredakteurin
Kamine & Kachelöfen
Alles über Kamine und
Kachelöfen finden Sie
in dem gleichnamigen
Special, 196 Seiten, 7,80 Euro.
Bequem, plus Versandkosten,
unter Telefon 0711/5206-306
oder über www.buecherdienst.
de zu bestellen.
Seite 4
Kompakte Abmessungen definieren den „Tolima
Aqua Compact“. Preis: ab 2999 Euro. Olsberg
Tolles Design und
höchste Effizienz
beeindrucken beim
„Solanus“ mit
Wasserwärmetauscher. Preis: ab
5900 Euro. Oranier
„Club 9“ zeichnet sich durch klare Linien
aus. Besondere Akzente: Türgriff und
Türentriegelung mit Swarowski-Elementen. Preis: 4480 Euro. Wodtke
Die technisch
anspruchsvollen
Speicheröfen
dieses Herstellers
liefern einen
hohen Anteil
Strahlungswärme. Der „Eco 2“
kostet 6785 Euro.
Tonwerk Lausen
„Panorama“ hält, was der Name verspricht.
Preis: 1650 Euro. Haas + Sohn
Der „Cubo“ besticht durch schwarzes Glas
und chromglänzende Seitenteile. Preis:
4180 Euro. Spartherm
Der Kaminofen „Yan Xtra“ bietet ein
leistungsfähiges Wärmespeichersystem.
Preis: 3190 Euro. Austroflamm
Die formschönen Öfen der
„Logastyle“-Serie sind ab 1448 Euro
zu bekommen. Buderus
„Toronto“ in edler Ausführung.
Preis: 4190 Euro. Hase
Die wandhängenden Modelle kosten
ab 2435 Euro. HWAM
Den „Riva“ in Keramikausführung
erhalten Sie ab 2650 Euro. MEZ
„Bullerjan dot“,
aktuell mit dem
iF product
design award
2011 ausgezeichnet. Preis:
5593 Euro.
Energetec
Quellen: AdK, Hagos
Der „Fondia“ mit
Wassertechnik ist
dank seiner typischen Gussstruktur ein
echter Hingucker.
Preis: 5450 Euro.
Leda
Grillen, kochen, heizen – mit dem Alleskönner „Iron dog 06“ kein Problem. Preis:
ab 3750 Euro. Brunner
2/3 2011 ALTHAUS MODERNISIEREN 51
Seite 5
Wohnideen Kamine und Kachelöfen
Feuer & Flamme
Ideen für den perfekten Kamin-Abend
Wärmespeicher im
Retro-Chic
Bei Kachelöfen spielt
unter anderem das Thema „Speicherwärme“
eine große Rolle.
Die Firma Camina bietet
Speicherkamine – hier
das Modell „S19“ – in
unterschiedlichen
Varianten an: als Bauteilesatz aus hochwertigem Speicherstein mit
und ohne Element aus
Designbeton. www.camina.de
Seite 6
Feurige
Aussichten
Die große Panorama-Sichtscheibe des Holzkamins
„Heat Pure 120“ von Kal-fire bietet optimale Sicht
auf das Flammenspiel. Die besonders luftdichte
Türkonstruktion ist patentiert. www.kal-fire.de
Patentierte
Technologie
Die Holzkamine der Reihe
„Heat Pure“ von Kalfire funktionieren mittels
eines patentierten Luftklappensystems und sind
damit raumluftunabhängig. www.kal-fire.de
Tradition
modern verpackt
Schöne Stunden am
Feuer verspricht der
Säulenofen „Traverso mezzo“ von
Seyffarth. Die feuerroten Keramik-Kacheln wurden – wie
alle Kachelentwürfe
und Glasuren des
Herstellers – vom
Firmenchef selbst
kreiert.
www.seyffarthkeramik.de
Mit Platz
zum
Liegen
Kachelöfen sind seit Jahr­hun­derten be­liebt. Sie ver­sam­
meln Lebens­ge­fühl und wecken Gemüt­lich­keit. Dieser
moderne Kachelofen von Brunner mit Ofenbank lädt zum
Kuscheln an kalten Winterabenden ein. www.brunner.de
Seite 7
Wohnideen Kamine und Kachelöfen
Feurige
Wohnakzente
Der Firetube „bullet“ ist Kaminofen und Raumteiler in einem.
Er wird mit wenig Holz befeuert und gibt seine Wärme kurzfristig und effizient ab. Daher ist er besonders gut geeignet,
wenn Sie schnelle Wärme benötigen. www.firetube.de
Design
aus Südfrankreich
Die Firma Focus fertigt
seit mehr als 40 Jahren
Kunst-Kamine. Das
Modell „Antefocus“ gibt
es frei hängend oder an
der Wand befestigt.
www.focus-creation.com
Wunderbar
warm
Seite 8
Die Wärmespeichertechnologie „Xtra“ macht aus dem
Kaminofen „Stila“ einen Speicherofen, der mehr als
zwölf Stunden angenehme Wärme abgibt.
www.austroflamm.com
Heizen mit
Charakter
Die Stärke des Warmluftofens „Bullerjan“ von
Energetec ist seine besondere Wirkungsweise, die
die warme Luft nach oben
entweichen lässt, während
kühle Luft von unten angezogen wird. Vielfältige
Variationsmöglichkeiten
machen ihn zum Unikat.
www.bullerjan.de
Europas größtes Ofenmagazin „Kamine &
Kachelöfen“ zeigt auf
220 Seiten 350 aktuelle Ofen-Modelle.
Dazu Basiswissen von A bis Z sowie vertiefende Informationen zu modernen Einzelraumfeuerstätten. Jetzt im Zeitschriftenhandel erhältlich oder im Internet unter
www.ofenwelten.de.
Flower-PowerFeuer
Der „firetube pop air“ ist
ein Ofen mit Lebensfreude.
Die kratzfeste Emailleoberfläche gibt es in verschiedenen Farben oder nach
Sonderanfertigung, auch
mit Mustern oder Bildern
bestückt. www.firetube.de
Der Kaminofen für offenes
Wohnen
Mit einem um 360 Grad
drehbaren Kaminofen
wie dem Modell „Turn“
von Skantherm lässt
sich das Feuer aus allen
Blickwinkeln genießen.
Auf Anfrage lassen sich
auch andere Drehwinkel
realisieren.
www.skantherm.de
Schlank
und
innovativ
Elegant zeigt sich das Modell Merida
von Hase mit schlanker Ofensäule und
prägnantem Panoramafenster. Merida
eignet sich perfekt für Häuser mit geringem Wärmebedarf, denn er sorgt für
eine behagliche Atmosphäre ohne den
Wohnraum zu überheizen. www.hase.de
Seite 9
Wohnideen Kamine und Kachelöfen
PelletPower
Der „ivo.tec“ Pelletofen von Wodtke
ist ein vollwertiger
Heizkessel. Er wird
im Wohnbereich aufgestellt, heizt aber
das ganze Haus.
In Kombination mit
dem Vorratsbehälter
„Tower“ entfällt das
tägliche Nachfüllen
der Pellets.
www.wodtke.com
Für anspruchsvolle Köche
Der Designherd „Carat“ von Lohberger
vereint Nostalgie mit modernster Technik.
Ein Herd, der bis ins Detail überzeugt –
vom Ceran-Kochfeld über das integrierte
Backrohr-Thermometer bis hin zur Warmhalteplatte aus Granit.
www.lohberger.com
Seite 10
Wasser
marsch!
Der wasserführende Kaminofen „Giro“ von Wodtke gibt einen
Großteil der erzeugten Wärme an ein Zentralheizungssystem
ab. Durch seine raumluftunabhängige Luftzuführung ist er auch
zur Nutzung in hochwärmegedämmten Häusern mit kontrollierter Wohnraumlüftung geeignet. www.wodtke.com
Feuriger Flatscreen
Das Design des Gas-Kaminofens „Plano“ von Leda erinnert an
einen modernen Flachbildfernseher. Die große Sichtscheibe
bietet einen freien Blick auf das Feuerbett aus Lavasteinen
und die darin lodernden Flammen. Besonderen Bedienkomfort bietet die Fernsteuerung. www.leda.de
Kochen am
Esstisch
Diese Kachelofenanlage verfügt über
einen Backofen und
ein Kochfeld. Die
modern gestaltete
Keramik von Kaufmann macht sie zum
absoluten Blickfang.
www.kaufmannkeramik.de
Feuriges
Kocherlebnis
Holzherde bieten nicht nur ganz besondere Möglichkeiten der Speisenzubereitung. Angenehmer Begleiteffekt
der „Kaminofen mit Mehrwert“ ist die gemütliche Strahlungswärme. Wie bei dieser opulenten Back- und Kochanlage von Zehendner. www.zehendner.de
Seite 11
Anschriften Seite 106
Ein Hauch
von Nostalgie
Der modulare Ofenbausatz von Firetube
lässt sich auf unterschiedlichste Wärmewünsche konfigurieren. Hier als „Kochtisch four“ mit dem „firetube gourmet“ –
einem Herd, den man sowohl frei stehend
benutzen kann, als auch integriert in
einen Kachelofenkörper. www.firetube.de
Heiztechnik
Guter Tausch
Zunehmend entdecken
Hausbesitzer und solche,
die es werden wollen,
Holzfeuerstätten als ernst
zu nehmende Heizquelle.
Hier bieten solche Öfen
und Kamine, die mit
Wasserwärmetauschern
ausgestattet sind und damit die Heiztechnik unterstützen, eine gute Lösung.
Seite 12
Kaminofen„Giro“mit integriertem
Wasserwärmetauscher und raum­
luftunabhängiger Luftzufuhr.
www.wodtke.com
D
ie Zukunft der häuslichen
Wärmeversorgung wird
auf mehreren „Säulen“ ruhen.
Das ist keine Kaffeesatzleserei,
sondern inzwischen schon in
Gesetzen wie der Energieein­
sparverordnung
festgelegt.
Als vor Jahren plötzlich die
Energiepreise in die Höhe
schossen und die Erdgasver­
sorgung als politisches Macht­
instrument entdeckt wurde,
erlebten Kamine und Öfen ei­
ne Renaissance. Denn Holz ist
als klimaneutraler, regenera­
tiver Energieträger preiswert
vor Ort verfügbar und muss
nicht aufwendig weiterver­
arbeitet werden. Und so wur­
den landauf, landab Millionen
neuer Kaminöfen, Kamine
und Kachelöfen installiert, bei
denen nicht mehr ausschließ­
lich der reine Genussaspekt
Versorgungsschema „Giro“
1 Kaminofen „Giro water+“
2 Zulauf thermische Ablauf-Sicherung
3 Anschlussgruppe: Primärofenstation PS 02
4 Elektronikthermostat ET2 zum Ansteuern der Pumpe
5 Zentralheizung
6 Pufferspeicher (min. 500 l)
7 Warmwasserverbraucher
8 Heizkörper
9 Sonnenkollektoren
Heizeinsatz „Nova H2O“ in
eingebautem Zustand und
als Funktionsschema.
www.spartherm.com
sionierte Öfen (sie sollen ja
viel „bringen“ und eine gute
Feuersicht bieten) tatsächlich
ein „Zuviel“ an Wärme oft ein
Problem: das Wohnzimmer
wird zur Sauna.
Zahlreiche Specksteinöfen von Tulikivi können mit dem Wärmetauscher
Green W 10 ausgestattet werden. www.tulikivi­fachgeschaeft.de
eine Rolle spielte, sondern
auch die Heizwärme.
Ein prinzipbedingter Nach­
teil solcher im Fachdeutsch
auch als „Einzelraumfeuer­
stätten“ bezeichneter Öfen
ist allerdings, dass sie ih­
re Wärme vor allem an den
Raum abgeben, in dem sie
installiert sind. Die übrigen
Räume im Haus haben davon
nichts, außer wenn man durch
geöffnete Zimmertüren für
eine gewisse Wärmevertei­
lung im Haus sorgt, womit
jedoch meist auch störende
Zuglufterscheinungen
ver­
bunden sind. Gerade in gut
gedämmten Niedrigenergie­
häusern ist durch überdimen­
Wärme für den Raum
und die Zentralheizung
Als eleganter Ausweg aus
diesem Dilemma bieten sich
Kamine und Öfen an, die über
einen eingebauten Wasser­
wärmetauscher einen Groß­
teil der entstehenden Wärme
in das Zentralheizungssystem
einspeisen. Diese Öfen wer­
den als „wasserführende Feu­
erstätten“ bezeichnet. Was­
serführende Einzelraumfeu­
erstätten für feste Brennstoffe
sind in fast allen Ofentypen
erhältlich
beziehungsweise
realisierbar, vom industriell
hergestellten Kaminofen bis
zum handwerklich gefertigten
Kachelofen – mit integriertem
Wärmetauscher oder mit Auf­
satzregister.
Beim Brennstoff ist man üb­
rigens nicht zwangsläufig auf
Scheitholz angewiesen.
Scheitholz oder Holz­
pellets als Brennstoff
Besonders komfortabel sind
Pelletöfen für den Wohnbe­
reich. Hier ist nicht nur die
Brennstoffversorgung beson­
ders sauber und der Asche­
anfall gering, sondern diese
Öfen verfügen in der Regel
auch über eine elektronische
Regelung für die vollautomati­
Seite 13
Heiztechnik
Funktionsweise eines Heizkamines mit Wasseraufsatzregister
9 Pumpensteuerung
1 Zulauf thermische Ablaufsicherung
10 Pumpeneinheit mit Rücklaufanhebung
2 Ablauf thermische Ablaufsicherung
11 Membran Ausdehnungsgefäß
3 Kaminkessel Rücklauf
12 Pufferspeicher
4 Kaminkessel Vorlauf
13 Abfluss
5 Automatischer Schnellentlüfter
14 Sicherheitsventil
6 Fühler thermische Ablaufsicherung
7 Ventil thermische Ablaufsicherung
www.schmid.st
8 Fühler Pumpensteuerung
Den wasserführenden Kamineinsatz „regent GR 15“
gibt es mit Schwenk­ oder Hebetür. www.gerco.de
Wasser als Wärmespeicher
Wie die Tabelle unten zeigt, ist
Wasser als Wärmespeicher unschlagbar. Zur Erklärung: Wasser
verfügt über eine hervorragende
Wärmekapazität, das heißt eine
besonders gute Wärmeaufnahmefähigkeit. Die spezifische Wärmekapazität ist eine Materialeigenschaft, die angibt, wie viel Wärmeenergie ein Kilogramm des jeweiligen Materials bei einer Temperaturerhöhung um ein Grad aufnehmen kann. Dabei schneidet Wasser im Vergleich zu anderen Materialien gut ab. Daraus geht hervor,
dass eine bestimmte Masse vierbis fünfmal so viel Wärme spei-
Material
Wärmekapazität
chern kann wie Speckstein bei
gleicher Temperaturerhöhung.
Wenn man einen Wasserspeicher
von 1000 Litern einsetzt und
diese Masse durch die Wärme
aus der Verbrennung um 50 Grad
erwärmt wird, dann entspricht
diese Erwärmung der Speicherung einer Energiemenge von
58 Kilowattstunden. Wird die
Wärme aus diesem Speicher
anschließend gleichmäßig mit
einer Heizleistung von 2 Kilowatt
wieder entnommen, genügt die
gespeicherte Wärmemenge
für einen Heizbetrieb von
29 Stunden.
Energieaufnahme
einer Masse von
1000 kg
Heizzeit mit
einer Heizleistung
von 2 kW
Eisen
0.45
6 kWh
3h
Wasser
4.18
58 kWh
29 h
Schamotte
0.84
12 kWh
6h
Speckstein
0.98
14 kWh
7h
Seite 14
sche Feuerung und den zeitge­
steuerten Betrieb. Interessant
auch die Kombination Pellet/
Holz­Ofen. Hier kann je nach
den Bedürfnissen des Betrei­
bers entweder mit Holz oder
per Automatik mit Pellets ge­
heizt werden.
Möglichkeiten der was­
serseitigen Einbindung ins
Heizungssystem: Üblich ist
das Einspeisen der Wärme
in einen Pufferspeicher, den
der
Solaranlagenbesitzer
meist schon installiert hat.
Alternativ kann das im Ofen
erwärmte Wasser auch in
den Rücklauf des Zentralhei­
zungssystems geführt werden.
Der konventionelle Heizkessel
braucht die Temperatur dann
nur noch auf das gewünsch­
te Vorlauftemperaturniveau
aufzuheizen – gegebenenfalls
bleibt er ausgeschaltet.
Basis für die Energieeffi­
zienz ist die optimale Anla­
gendimensionierung. Dabei
spielt das Verhältnis der was­
serseitigen Heizleistung zur
raumseitigen
Heizleistung
des Ofens (über Konvekti­
on und Strahlungswärme)
eine große Rolle. Das Ver­
hältnis hängt unter ande­
rem von der Ausgestaltung
des Wasserwärmetauschers,
aber auch von der Größe der
Heizscheibe und weiteren
konstruktiven Faktoren ab.
Große Sichtscheiben was­
serführender
Feuerstätten
sind oft mit einer metallischen
Bedampfung vergütet, damit
ein Teil der Strahlungswärme
in den Brennraum reflektiert
wird, um den Wasser­Wärme­
anteil zu steigern.
Es ist sinnvoll, die Heizleis­
tung nicht zu hoch zu wäh­
len, damit der Ofen möglichst
nicht im unwirtschaftlichen
Teillastbereich betrieben wer­
den muss. Bei großen Heiz­
leistungen muss der Betrei­
ber ständig immense Mengen
Brennholz nachlegen. So be­
nötigt ein 25­Kilowatt­Ofen
alle eineinhalb Stunden 12
Kilogramm Holz. Die meisten
Ofenkäufer werden ein Mo­
dell im Leistungsbereich bis 10
Kilowatt wählen. Je nach Mo­
dell gehen zwischen 35 und
70 Prozent der Heizleistung
ins Wasser, der Rest wärmt
Mit der Integration in den
wasserführenden Heizungs­
kreislauf wird der „Profi W“­
Heizeinsatz zur zentralen
Komponente in der häus­
lichen Wärmeversorgung.
Darüber hinaus bietet sich
die Kombinationsmöglich­
keit mit einer Solaranlage –
mit Hilfe eines gemein­
samen Pufferspeichers – an.
www.schmid.st
direkt den Aufstellraum. Bei
unserem 10­Kilowatt­Beispiel
(ein Großteil der wasserfüh­
renden Öfen hat eine gerin­
gere
Gesamt­Heizleistung)
werden zwischen dreieinhalb
und sieben Kilowatt ins Zent­
ralheizungssystem eingespeist
und das nur dann, wenn der
Ofen mit maximaler Leistung
betrieben wird. In Neubau­
ten und dämmtechnisch sa­
nierten Häusern hat ein Ofen
deshalb mehr zu bieten als im
ungedämmten Bestand. Wenn
diese dann allerdings weitge­
hend luftdicht sind, muss die
Feuersätte ausdrücklich eine
allgemeine bauaufsichtliche
Zulassung des Deutschen In­
stituts für Bautechnik (DIBt)
für den raumluftunabhängi­
gen Betrieb haben. Gleiches
gilt für Häuser mit kontrol­
lierter Wohnraumlüftung. ■
Weitere Informationen
Europas größtes Ofenmagazin liegt
jetzt an den Verkaufsstellen. Insgesamt 220 Seiten für nur 7,80 Euro.
Per Telefon 0711/5206-306 oder via
Internet unter www.ofenwelten.de
zuzüglich Porto zu bestellen.
Auch als App erhältlich.
Seite 15
HEI ZEN HOLZ HEIZUNG
Ofenwärme
fürs ganze Haus
Wohnraumöfen für Scheitholz
und Pellets sorgen nicht nur
im Aufstellraum für behagliche
Wärme. Werden sie mit der
Zentralheizung verbunden,
können Hausbesitzer dadurch
Öl oder Gas sparen; oder
die fossilen Energieträger
sogar komplett ersetzen.
Wir zeigen, wie das geht.
Der Pellet-Zentralheizkessel „Firewin“ beheizt auch das gesamte Haus: Mit
seiner variablen Leistung von 4 bis 12 kW versorgt er Heizkörper oder Fußbodenheizung direkt mit Wärme. Zudem ist er mit dem Warmwasserspeicher
im UG verbunden. Ein Vakuumsystem befördert die Pellets aus dem Lager
automatisch in den Kessel. An warmen Tagen reduzieren zwei Fronttüren
und ein Wärmeschild die Abstrahlung des „Firewin“ in den Aufstellraum.
www.windhager.com
W
enn an einem kalten Wintertag das
Holzfeuer mit seinem ungezähmten
Flammenspiel prasselt, steigt bei vielen Bauherren und Hausbesitzern ein
wohliges Gefühl der Behaglichkeit auf.
Hinzu kommt in den letzten Jahren noch der
Aspekt, dass man mit so einem Ofen auch Öl
und Gas sparen kann – und das nicht nur bezogen auf den Wohnraum. Denn Pellet- und
Scheitholz-Kaminöfen sowie Kamineinsätze gibt
es auch als sogenannte wasserführende Modelle
beziehungsweise Modelle mit Wasseranschluss
(manche sprechen auch von Öfen mit Wassertaschen). Diese können vom Wohnraum aus die
Warmwasserbereitung und Raumheizung fürs
gesamte Haus unterstützen, wenn man sie an
die Zentralheizung anschließt.
Seite 16
Pellets oder Scheitholz?
In Niedrigenergie- oder Passivhäusern ist es
sogar möglich, die komplette Heizwärmeversorgung abzudecken, eventuell in Kombination
mit einer Solarthermieanlage. Wichtig: In sehr
luftdichten Häusern sowie in Verbindung mit
mechanischen Wohnungslüftungsanlagen ist
der Einsatz von sogenannten raumluftunabhängigen Modellen, die ihre Verbrennungsluft nicht
dem Raum entnehmen, unumgänglich. Zudem
sind bestimmte Sicherheitsauflagen zwingend zu
berücksichtigen.
Wie funktioniert diese Ganzhausheizung? Die
Ofenwärme wird über ein Rohrsystem (Vor-/
Rücklauf) in einen Heizwasserpufferspeicher geleitet, der meist im Untergeschoss, zum Beispiel
im Heizraum, steht. Alternativ lassen sich man-
che Modelle auch direkt mit Heizkörpern oder
der Fußbodenheizung verbinden; in diesem Fall
gibt es dann noch einen Warmwasserspeicher. –
Mit diesen Strategien kann der Hausbesitzer Öl
und Gas sparen oder sogar ganz ersetzen. Dazu
reichen die Ofen-Heizleistungen, die im Bereich
von 3 bis 15 kW liegen, völlig aus.
Pelletöfen sind als Komplettheizung deutlich
besser geeignet als die Scheitholzmodelle. Zum
einen stellen sie eine unterbrechungsfreie, automatische Beheizung sicher, auch wenn niemand
zuhause ist. Ähnlich wie ihre großen Brüder,
die Zentralheizkessel, arbeiten sie dank Mikroprozessorsteuerung und elektrischer Zündeinrichtung automatisch. Die Pellets werden richtig
dosiert dem integrierten Brenner zugeführt: entweder aus einem integrierten Vorratsbehälter,
Wodtke Kaminofen water+
Zulauf thermische Ablauf-Sicherung
Wodtke PS02
Wodtke ET2 zum Ansteuern der Pumpe
Zentralheizung
Pufferspeicher min. 500 l
Warmwasserverbraucher
Heizkörper
Sonnenkollektoren
Der Scheitholz-Kaminofen „Giro“ hat einen integrierten Wasserwärmetauscher, der eine Einbindung in die klassische Öl- oder Gas-Zentralheizung
ermöglicht. Zudem besitzt er eine raumluftunabhängige Verbrennungs-Luftzufuhr – wichtig bei dichten Gebäuden. www.wodtke.de
der manuell mit Pellets aus Säcken nachgefüllt
wird, oder direkt aus einem Pellet-Zentrallager.
Aus Komfortgründen oder bei längeren Abwesenheiten im Winter ist es – je nach Brennstoffverbrauch – nötig oder sinnvoll, ein zentrales
Pelletlager im Untergeschoss einzurichten. In
Verbindung mit einer automatischen Entaschung
und leisen Betriebsgeräuschen wird das Heizen
zu einer entspannten Sache.
Was ist zu beachten?
Wasserführende Pelletöfen besitzen noch
zwei weitere, entscheidende Vorteile: Sie haben
eine sehr hohe wasserseitige Leistung, die bis zu
Beim DurchsichtModell der „Varia“Serie wird kaltes
Heizwasser vom
sichtbaren Kaminfeuer über den
in der Brennzelle
integrierten Wärmetauscher erwärmt.
Anschließend wird
das heiße Wasser
an den Pufferspeicher geleitet.
www.spartherm.com
95 Prozent (bezogen auf die Nennheizleistung)
betragen kann. Im Vergleich dazu kommen die
meisten Scheitholz-Öfen nicht über die 70 Prozent-Marke hinaus. Zudem sind die Pelletöfen
so konstruiert, dass sie im Aufstellraum weniger
Wärme abgeben (können), wenn sie dort nicht
gebraucht wird, zum Beispiel während der Übergangszeit oder an warmen Tagen. Im Vergleich
zu den klassischen Kaminöfen fällt die Sichtscheibe bei den Pelletöfen deshalb meist etwas
kleiner aus.
Designorientierte Spitzenmodelle mit hochwertiger Technik können übrigens schon mal 5 000
bis 10 000 Euro kosten. Hausbesitzer sollten je-
doch beim Kauf von wasserführenden Öfen auf
hohe Qualität achten und zweifelhafte Billigprodukte aus Gründen mangelnder Haltbarkeit und
Sicherheit meiden. Übrigens: Wer in ein älteres
Haus einen wasserführenden Pelletofen einbauen
möchte, kann dafür einen staatlichen Zuschuss
von 1400 Euro beantragen (www.bafa.de).
Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Fragen Sie
zuerst ihren Schornsteinfeger, ob der geplante
Aufstellort, der Schornstein und die ins Auge
gefasste Feuerstätte zusammen passen und
grundsätzlich für das Haus geeignet sind. Denn
am Ende entscheidet der schwarze Mann, ob der
Ofen in Betrieb gehen darf oder nicht.
Der PelletPrimärofen
„ivo.tec“ (r.)
lässt sich als
Heizkessel (Leistungen: 3 bis
9 kW oder 3 bis
13 kW) fürs
ganze Gebäude
nutzen. Praktisch
ist die Kombination mit dem
Vorratsbehälter
„ivo.tower“ (l.)
für 150 kg
Pellets.
www.wodtke.de
Seite 17
architektur
■ WISSEN ■ Kamine & Kachelöfen
Echtes Feuer schafft
Atmosphäre im Wohnraum. Der „Lagos“
von Hase hat eine
Nennwärmeleistung
von 5 kW und eine
externe Verbrennungsluftzufuhr. Kosten: ab
3 190 Euro.
Hightech Feuer
Ein Kaminfeuer schafft Gemütlichkeit – auch in modernen Energiesparhäusern. Für einen energetisch sinnvollen und sicheren Betrieb
von Feuerstätten müssen hier aber Regeln beachtet werden.
L
odernde Scheite und heimelig knackendes Kaminfeuer – das ist der
Inbegriff von Gemütlichkeit. Kein
Wunder, dass bei vielen Bauherren ein
Holzofen auf der Ausstattungswunschliste ihres neuen Hauses ganz oben steht.
Darüber hinaus kommt dem Holzofen zugute, dass er in puncto CO2-Ausstoß ein
positives Image aufweisen kann: Denn
Holz scheidet beim Verbrennen nur die
Menge Kohlendioxid ab, die es während
seines Wachstums gespeichert hat und
wird somit als CO2-neutral eingestuft. Ein
wichtiger Grund für die Renaissance der
Holzheizung.
Seite 18
So archaisch das Heizen mit Holz anmutet, so wenig haben aber moderne
Holzfeuerstätten mit Großmutters Ofen
zu tun. Neuzeitliche Heizkamine und Kachelöfen müssen einer Vielzahl von Normen und Bestimmungen entsprechen, um
heutzutage überhaupt noch eingebaut
werden zu dürfen. Folgendes sollten Sie
daher bei der Wahl ihres Ofens beachten:
Jeder Ofen muss der Europäischen
Norm EN 13240 (transportable Kaminöfen und Kaminbaustätze), EN
13229 (fest eingebaute Heiz- oder Kamineinsätze) oder EN 12815 (Herde für
feste Brennstoffe) entsprechen. Auf
Speicheröfen wie
„Walan“ von „Die
Ofen-Manufaktur“ (siehe auch
Seite 38) werden
einmal kurz und
kräftig eingeheizt
und geben dann
über viele Stunden
Strahlungswärme
ab. Die Dimensionierung des Ofens
wird individuell mit
dem
Ofenbauer
auf die Bedingungen in Ihrem Haus
abgestimmt.
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architektur
■ WISSEN ■ Kamine & Kachelöfen
dem Typenschild muss gekennzeichnet
sein, ob die Feuerstätte in Zeitbrandfunktion oder Dauerbrandfunktion betrieben werden darf.
Neue Öfen müssen den Vorgaben der
1. Bundesimmissionsschutzverordnung
(1. BImSchV) entsprechen, die den zulässigen Schadstoffausstoß (Staub und
Kohlenstoffmonoxid) von kleinen und
mittleren Feuerungsanlagen regelt.
Die 1. Stufe der 1. BImSchV gilt seit
2010. Die 2. Stufe, mit verschärften
Grenzwerten, wird voraussichtlich am
01.01.2015 in Kraft treten.
In modernen, sehr dichten und oft mit
einer automatischen Wohnungslüftung ausgestatteten Niedrigenergiehäusern dürfen nur Öfen der Bauart
1 mit selbstschließender Feuerraumtür
eingebaut werden. Diese lassen einen
Betrieb im geöffneten Zustand nicht
zu und müssen über eine externe Zuführung mit Verbrennungsluft direkt
aus dem Freien versorgt werden. Ohne
externe Luftzufuhr könnte bei sehr
dichten Gebäuden ein Unterdruck im
Wohnraum entstehen, der die Strömungsrichtung im Schornstein umgekehrt und die giftigen Abgase in den
Wohnraum leitet. Bei Kaminöfen mit
externer Verbrennungsluftzufuhr wird
das System der Be- und Entlüftung des
Hauses nicht gestört. Externe Verbrennungsluftzufuhr bedeutet allerdings
nicht raumluftunabhängig nach DiBt
(Deutsches Institut für Bautechnik).
Geräte mit diesem Prüfsiegel sind dem
Aufstellungsraum gegenüber absolut
luftdicht und beziehen nachgewiesener
Weise ihre gesamte Verbrennungsluft
von außen. Diese Bauart wird z.B. in
Passiv-Häusern benötigt.
Jede Feuerstelle im Haus muss an einen Schornstein angeschlossen sein,
der dank des thermischen Auftriebs in
seinem Innern (Kamineffekt) für den
sicheren Abtransport der Rauchgase
nach draußen sorgt. Bauart und Höhe
des Schornsteins haben unmittelbaren
Einfluss auf die Qualität der Verbrennung im Kaminofen und sollte auf diesen abgestimmt sein.
Moderne Niedrigenergiehäuser verfügen über einen extrem geringen Heizwärmebedarf. Viele Öfen sind für diese Art von Häuser überdimensioniert,
würden die Aufstellungsräume im Nu
überhitzen oder müssten immer in gedrosseltem Betrieb laufen, was u.a.
zu beschlagenen Sichtscheiben führt.
Deswegen sollte man bei der Auswahl
eines Ofens auf dessen Leistung achten. Als Faustregel für einen Kaminofen
gilt, dass pro Kilowatt (kW) Nennwärmeleistung etwa 15 bis 20 Kubikmeter
(m³) Wohnraum beheizt werden können. (Quelle: www.ofen.edingershops.
de). Alternativ gibt es Öfen mit höherer
Leistung, die aber einen Großteil ihrer
Wärme an einen zentralen Pufferspeicher abgeben und so die Hausheizung
und Warmwasserversorgung unterstüt-
Label
Mit dem DINplusQualitätszeichen
zertifizierte Feuerstätten erfüllen besonders strenge Anforderungen an die
Emissionen für Kohlenmonoxid,
Stickstoffoxiden, Kohlenwasserstoffen
und Staub, besitzen einen überdurchschnittlichen Wirkungsgrad bei der
Verbrennung und sind besonders
langlebig. www.dincertco.de
Besonders emissionsarme Pelletöfen und
–heizkessel können das
Umweltzeichen „Blauer Engel“ erhalten.
Voraussetzung dafür ist
die Erfüllung strenger
Anforderungen an den
Wirkungsgrad, den Hilfsstrombedarf
sowie an Stickoxid-, Kohlenmonoxid-, Staub- und Gesamt-KohlenstoffEmissionen. www.blauer-engel.de
zen. Auch Speicheröfen, die einmal relativ kurz aufgeheizt werden und dann
über lange Zeit ihre Wärme an den
Raum abgeben, können funktionieren.
In jedem Fall ist eine sorgfältige Abstimmung des Holzfeuers auf das übrige Heiz- und Energiesystem des Hauses
sehr wichtig. Hierzu sollten Sie Ihren Heizungsinstallateur, Ihren Ofenbauer und
auch Ihren Schornsteinfeger rechtzeitig
konsultieren. Dann können Sie sich bald
über gemütliche Kaminstunden im neuen
Energiesparhaus freuen.
ab
Wie jede Heizung benötigt auch ein Kamin
oder Kachelofen einen Schornstein, der
die giftigen Verbrennungsgase nach draußen befördert. Bei einem Neubau wird der
Schornstein idealerweise bereits zu Beginn
der Planung berücksichtigt. So kann er
kostengünstig die effiziente Beheizung des
Hauses unterstützen. Foto: Erlus
Seite 20
Anschriften Seiten 112-113
Der neueste Holz-Heizungs-Trend ist die
Integration des Kaminofens ins zentrale
Heizungssystem des Niedrigenergiehauses.
Dazu wird ein Großteil der im Kaminofen erzeugten Wärme über einen Wärmetauscher
(eine sogenannte Wassertasche) an den
Pufferspeicher des Hauses übertragen. Nur
ein geringer Teil der Kaminleistung geht als
Strahlungs- oder Konvektionswärme an den
Aufstellungsraum – perfekt abgestimmt auf
den minimalen Wärmebedarf der modernen
Häuser. Foto: Wodtke
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Hei ze n
Öfen und Kamine
Feurige
Alternative
S
eit der Jahrtausendwende hat die n utzung des heimischen Brennstoffes Holz
in deutschen Haushalten um etwa 60 bis
80 Prozent zugenommen. d as führt allerdings auch zu einer erhöhung der f einstaub-emissionen. d enn f euerungsanlagen mit
veralteter Technik, aber auch neue, technisch
minderwertige Öfen setzen in unnötigem maße
f einstäube frei. d eshalb hat der Gesetzgeber seit
märz 2010 neue a nforderungen an f euerstätten
für feste Brennstoffe verordnet und diese a nlagen zudem einer Überprüfung unterworfen.
Zuerst die gute n achricht: Sämtliche Kaminöfen, Kachelöfen, Heizkamine und Pellet-Öfen,
die heute in d eutschland angeboten werden, erfüllen bereits die erste Stufe der „ersten Verordnung zur d urchführung des Bundes-immissionsschutzgesetzes“ (1. BimSchV) und dürfen auch
nach dem 1. Januar 2015 zeitlich unbeschränkt
weiter in Betrieb bleiben. a ltgeräte hingegen
halten möglicherweise die emissionsgrenzwerte
nicht mehr ein und müssen ab ende 2014 mit
einem Staubfilter nachgerüstet, ausgetauscht
oder stillgelegt werden. d afür gibt es unterschiedliche f risten. entscheidend hierfür ist das
d atum der Typprüfung. d ieses steht auf dem Typenschild, das auf der f euerstätte angebracht ist.
f ür Geräte, deren Typprüfung vor 1975 stattgefunden hat und die den neuen a nforderungen
nicht genügen, ist am 31. d ezember 2014 definitiv Schluss. in weiteren Schritten – in den Jahren 2017 und 2020 – enden die f risten für jüngere f euerungsanlagen; abschließend 2024 für
all jene f euerstätten, die vom 1. Januar 1995 bis
zum 21. märz 2010 in Betrieb gegangen sind.
Öfen auf Stand der Technik bringen
nach angaben des Bundesumweltministeriums gibt es in
deutschland rund 14 Millionen einzelraumfeuerungsanlagen wie Kachel- oder Kaminöfen.
die nutzung von Br ennholz ist dabei umweltpolitisch
ausdrücklich erwünscht – moderne Technik vorausgesetzt.
Seite 22
„Wenn eine f euerstätte schon 30 Jahre oder
länger läuft“, so f rank Kienle, Geschäftsführer
des HKi industrieverbandes Haus-, Heiz- und
Küchentechnik e.V., „sollte über eine modernisierung ohnehin nachgedacht werden. d ie
Verbrennungstechnik hat in der Zwischenzeit
enorme f ortschritte gemacht. n icht nur die emissionen, auch der Wirkungsgrad – und somit der
Brennstoffverbrauch – haben sich seitdem deutlich verbessert. d er a ustausch eines a ltgerätes
dient also nicht nur dem Klima und der u mwelt,
sondern entlastet auch die Haushaltskasse.“
eine frei zugängliche Online-d atenbank, die
der HKi gemeinsam mit den Herstellern aufgebaut hat, gibt detailliert a uskunft darüber, welche f euerstätte den a nforderungen genügt –
und welche gegebenenfalls nicht. a usgestattet
mit einer Suchfunktion für jedes einzelne modell
steht die d atenbank den Kaminofen-Besitzern
unter www.ratgeber-ofen.de kostenlos zur Ver-
Ofen als
Multifunktionstalent
„Lagos“ mit Übereck-Feuerraumfenster. Massive Speichersteine sind
über dem Feuerraum möglich. (Hase)
„T-Neo eco2 Duo“: Durch sein Konvektionsmodul
bietet er über die reine Strahlungswärme hinaus zusätzliche Flexibilität bei der Wärmeabgabe. (Tonwerk)
Ob für den energetisch sanierten altbau
oder für einen neubau: als besonders
leistungsstarke, umweltfreundliche Ganzhausheizung für niedrigener giehäuser hat
sich der holzbefeuerte Kachelofen mit
Kesseltechnik und Pufferspeicher bewährt. dieses System funktioniert so:
um die Heizgase für die Warmwasserbereitung nutzbar zu machen, werden sie
dem Wasserwärmetauscher zugeführt,
einem metallischen Rohrsystem, dessen
wärmedurchlässige Wände das Wasser im
Kesselkörper des Kachelofens aufheizen.
damit auch der Brennraum selbst zur
Heizwassererwärmung beitragen kann,
wird auch er häufig mit einem Kesselkörper ummantelt. auf diese Weise wird
zugleich der Heizwasseranteil erhöht.
das auf Temperatur gebrachte Wasser
wird einem Pufferspeicher zugeführt, der
das Zentralheizungssystem (Heizkörper,
fußboden- und/oder Wandflächenheizungen) speist. der restliche Teil der
Heizgase sorgt für das aufheizen der
Kacheloberfläche und damit für angenehme Strahlungswärme im aufstellraum.
Kaminofen mit einer
Solaranlage kombiniert:
So lässt sich die Energiebilanz eines Gebäudes
optimieren. (Oranier)
in den wärmeren monaten des Jahres
kann die Solaranlage dagegen allein in
aktion treten. intelligente Steuer- und
Regelsysteme sorgen für ein reibungsloses
Zusammenspiel und angenehme Temperaturen. das von der
Sonne und dem Ofen
erwärmte Wasser wird
in einem für den
jeweiligen Bedarf
entsprechend dimensionierten Pufferspeicher (siehe links im
Bild) gesammelt, der
das benötigte Warmwasser für das Bad
und dezentrale Raumheizungen liefert.
Seite 23
foto Seite 52: adK; Quellen: adK, Hagos, HKi
fügung. Beim Kauf eines neuen Gerätes sollte
man zudem auf die Herstellerbescheinigung
achten, aus der klar hervorgehen muss, dass die
sogenannte Typprüfung erfolgte und die Grenzwerte von maximal 75 milligramm pro Kubikmeter für Staub und – je nach der art der feuerstätte – von 400 bis 3500 milligramm pro
Kubikmeter für Kohlenmonoxid (CO) eingehalten werden, wobei der niedrigste Grenzwert für
Pellet-Öfen gilt. ist dies der fall, erfüllt das Gerät
alle gesetzlichen Vorgaben.
nur eine wichtige Hürde ist noch zu nehmen:
die neue Verordnung schreibt für jede derzeit
in Betrieb befindliche einzelraum-feuerstätte
bis ende 2013 einen nachweis gegenüber dem
Schornsteinfeger vor, dass die aktuellen emissionsgrenzwerte auch tatsächlich eingehalten
werden. mit der entsprechenden Herstellerbescheinigung oder dem Bestätigungsvermerk aus
der datenbank ist das dann reine formsache.
Der „regent GR 15“ von Gerco
ist die passende Ergänzung für
eine Heizungsanlage und kann
mit Solaranlagen, Pufferspeichern,
Gasthermen kombiniert werden.
Kachel- oder Kaminofen und Solaranlage:
das ganze Jahr hindurch liefert die Sonne
auch in unseren Breiten genügend natürliche und vor allem kostenlose energie,
um sie zusätzlich zur Warmwasserbereitung zu nutzen. als ergänzung zum holzbefeuerten Ofen sind Sonnenkollektoren
geradezu ideal. denn während der Wintermonate und in der Übergangszeit ist
der Ofen mit Kesseltechnik – wie jedes
andere Zentralheizungssystem – der
Hauptwärmelieferant. die Sonnenkollektoren tragen zur Warmwasserbereitung
und damit zur entlastung der anlage bei.
foto: Camina
foto: adK
foto: adK
Ofentypen auf einen Blick
Grundofen
Warmluftofen
Heizkamin
die Konstruktion des Grundofens ist recht
einfach: er besteht im Prinzip aus einem Brennraum und keramischen nachheizzügen. Je
schwerer er gebaut wird, desto größer ist seine
Speicherkapazität. denn die vom Holzfeuer
erzeugte Wärme wird von der Speichermasse
aus Schamottestein und den Kacheln auf der
dicken irdenen „außenhaut“ des Ofens aufgenommen und wie natürliche Sonnenwärme
in den Raum abgegeben. Zwar benötigt der
Grundofen eine gewisse anheizzeit, aber dafür
sorgt er noch viele Stunden für behagliche
Temperaturen, wenn die Glut im Brennraum
bereits erloschen ist. deshalb muss er auch nur
ein- bis zweimal am Tag befeuert werden.
ein besonderer Vorzug dieses Ofentyps liegt
darin, dass er in sehr kurzer Zeit behagliche
Wärme erzeugt. denn Warmluftöfen sind mit
Heizeinsätzen aus Grauguss und metallischen
nachheizkästen ausgestattet, die sich sehr
schnell erhitzen. die erzeugte Wärme wird
größtenteils – wie der name des Ofens erkennen lässt – als Warmluft (also Konvektionswärme) in den aufstellraum sowie in weiter
entfernt liegende Räumlichkeiten abgegeben,
und zwar über spezielle Luftgitter oder Luftschächte. nur ein Teil der Wärme wird über den
Kachelmantel in den Raum abgestrahlt.
Offene Kamine sind zwar heiß begehrt, heute
jedoch sprechen gute Gründe dafür, eine hoch
attraktive und leistungsfähige alternative zu
bevorzugen: den Heizkamin.
Heute lassen sich moderne Grundöfen mit
Wassertechnik ausstatten und damit problemlos
zur Beheizung mehrerer Räume nutzen. das
besondere Geheimnis dieses Ofentyps ist sein
hoher anteil milder, gesunder Strahlungswärme,
die den Raum wie auch das darin befindliche
mobiliar gleichmäßig durchdringt und angenehm temperiert, ohne Staub aufzuwirbeln. die
Luft wird positiv ionisiert; sanfte Wärmestrahlung dringt tief in den menschlichen Organismus
ein, steigert das Wohlbefinden und entspannt.
Verfügt der Warmluftkachelofen über einen
Heizeinsatz mit Wassertechnik, ist er zudem in
der Lage, Warmwasser für Bad, Küche, fußboden- und Wandheizungen oder Heizkörper
zu erzeugen. auf diese Weise kann ein holzbefeuerter Warmluftofen zum Beispiel eine
bereits vorhandene Öl- oder Gas-Zentralheizung entlasten. in puncto energielieferanten
sind die Warmluftöfen nicht wählerisch: Sie
lassen sich mit festen Brennstoffen wie Holz,
Pellets oder Briketts beheizen; jedoch gibt es
auch spezielle Heizeinsätze für eine Befeuerung
mit Öl oder Gas.
PlanungHolzscheite
Speichersteine
Ofenbauer
Heizeinsatz
Qualität
Montage
Seite 24
Kaufmann
präsentiert die
Kaminanlage mit
dem klangvollen
Namen „Essenza
Emporio“, Design
Miro Pistek, in
Kubanabraun.
Der Heizeinsatz
„HKD 2.2“ ist
von Brunner.
Großzügige Sichtfenster oder gar Panoramascheiben gewähren einen unverstellten Blick auf
das romantische feuerspiel. mit einem technisch
hoch entwickelten Heizeinsatz versehen,
erreicht der Heizkamin jedoch einen Wirkungsgrad von 80 Prozent und mehr und ist damit
dem offenen Kamin um Längen überlegen. und
er ist freundlich zu umwelt und Klima, denn der
Holzabbrand wird im Heizeinsatz optimiert.
Offene Kamine lassen sich mit speziellen einsätzen zu Heizkaminen umrüsten. mit speziellen
„Haubensystemen“ bestückt, die als nachheizflächen dienen, lassen sich verschiedene
Wärmeeffekte erzielen. So können Heizkamine
zum Beispiel als Warmluft- oder Speicherkamine, aber auch als Kamine mit Kesselleistung
zur unterstützung der Zentralheizung ausgelegt
werden.
infO
foto: Leda
foto: Wodtke
Das kostet ein Ofen
Kaminofen
Pellet-Ofen
Kaminöfen sind als Serienprodukte vorgefertigt
und genormt, wodurch sie leicht zu installieren
sind. Gerade bei der jüngeren Generation sind
Kaminöfen beliebt: man kann einen Kaminofen
beim umzug mitnehmen und in der neuen
Wohnung wieder aufbauen lassen. außer dem
sind die Verkleidungen so vielfältig, dass man
den Ofen auch in seiner Lieblingsfarbe wählen
und jedem einrichtungsstil anpassen kann.
Wer sein Haus auf möglichst bequeme Weise
ökologisch beheizen und zugleich energiekosten
sparen möchte, entscheidet sich immer häufiger
für einen Pelletofen, der in seinem aussehen
dem Kaminofen ähnlich ist.
die Wahl des Kaminofens hängt aber nicht nur
vom persönlichen Geschmack ab, sondern auch
vom vorhandenen Schornstein. die norm unterscheidet zwei Bauarten. Bauart 1: diese Kaminöfen besitzen einen geschlossenen feuerraum,
d. h. es muss bei diesen Öfen sichergestellt sein,
dass der feuerraum stets geschlossen ist. Bei
Öfen der Bauart 1 ist der anschluss an mehrfach
belegte Schornsteine gestattet.
Kaminöfen der Bauart 2 dagegen benötigen
einen eigenen Schornstein. Wegen des Betriebes
mit offenem feuerraum sind diese den offenen
Kaminen gleichzusetzen. die meisten Kaminöfen
sind mit Rost und aschekasten ausgerüstet.
man kann sie mit Scheitholz und oft auch mit
Braunkohlenbriketts betreiben. Wasserführende
Kaminöfen lassen sich problemlos in einen
vorhandenen Heizkreislauf integrieren.
dur ch die kleinen Presslinge als Brennstoff ist
eine vollautomatische Beheizung mit Holz möglich geworden. die Pellets werden meist über
eine im Ofen integrierte för derschnecke in den
Brennraum befördert und automatisch gezündet. die im Gerät integrierte elektronik und die
automatische Raumtemperaturregelung machen
es möglich, dass moderne Pellet-Öfen, auch
Primäröfen genannt, einen so hohen Bedienkomfort, so gute Wirkungsgrade und so geringe
Schadstoffemissionen erreichen, dass sie mit
modernen Öl- und Gasfeuerungen vergleichbar
sind. der ascheanteil liegt unter einem Prozent
der Pelletmasse – der aschekasten muss also nur
selten geleert werden.
einen billigen Kaminofen bekommen Sie
schon ab 300 euro im Baumarkt. Wer
keine abstriche in Bezug auf die Verarbeitung und den Wirkungsgrad machen
möchte, muss über 1000 euro ausgeben.
Höhere ansprüche werden zwischen
2500 und 4000 euro erfüllt, exklusive
designer öfen dürfen auch mal die
10 000-euro-marke durchbrechen.
Bei den Kachelöfen gilt: der Grundofen
mit seinem traditionell gemauerten feuer raum und den ebenfalls gemauerten
nachheizzügen ist von der handwerklichen Leistung her anspruchsvoller als ein
Ofen mit Heizeinsatz. So erklärt sich auch
der Preisunterschied. für einen guten
Heizkamin oder Warmluftkachelofen
bezahlt man derzeit zwischen 5000 und
10 000 euro. ein Grundofen kostet meist
mehr als 10 000 euro.
Weitere informationen
Wer alles rund um Kamine und Kachelöfen erfahren möchte, sollte sich am
besten das gleichnamige magazin gönnen: auf 196 Seiten, 7,80 euro, stellt die
Redaktion das gesamte Basiswissen vor
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weitere erstklassige
informationsquelle
lässt sich auch das
Portal www.ofenwelten.de nutzen.
Seite 25
WOHNIDEEN Kamine & Kachelöfen
4
1
Es gibt viele Möglichkeiten,
energiesparend und umweltfreundlich zu heizen. Mit einem
Kachelofen schafft man zudem gesunde, sinnliche Wärme, er vereint jahrhundertealte
Tradition und handwerkliches
Können mit innovativer und
moderner Heiztechnologie.
wärmen, wohlfühlen,
E
entspannen
in Kachelofen ist gleichzeitig Gestaltungsobjekt und eine unübertroffene Wohlfühlquelle! Allein in
Deutschland nutzen ihn über 2,3 Millionen
Haushalte als ökologisch wie ökonomisch
attraktive Einzelraumheizung.
Seinen Namen und sein charakteristisches Äußeres verdankt er der Ofenkachel:
Sie gibt ihm seinen optischen Charme, die
Robustheit und Jahrzehnte überdauernde
Strahlkraft. Ofenkacheln werden aus hochwertigen Naturmaterialien wie Ton, Kaolin
Seite 26
11/12 - 2011
108 Hausbau
(auch Porzellan- oder weiße Tonerde genannt), Schamotte und Wasser hergestellt.
Man unterscheidet zwei Arten: Kacheln mit
einem zum Ofenraum hin umlaufenden
Steg, zwischen den Schamotte-Steine gesetzt werden, und sogenannte Vollkacheln
von bis zu fünf Zentimeter Stärke.
Die keramische Speichermasse verbreitet lang anhaltende, wohltuende Strahlungswärme. Wie natürliche Sonnenwärme
wirkt sie auf den Organismus, entspannt
die Muskulatur und gibt neue Kraft. Ober-
flächen von Mobiliar, Wände und Türen
bringt sie auf behagliche Temperatur und
schafft ein angenehmes Raumklima. Hier
kann die Seele baumeln.
Dabei bietet Ofenkeramik zahllose Gestaltungsmöglichkeiten. Eine riesige Auswahl
an Kacheln unterschiedlicher Größen und
Farben, Reliefs, Gesimse und Lüftungsgitter ermöglicht alle nur denkbaren Stilrichtungen: von rustikal, über romantisch bis
zu modernem minimalistischem Design.
Farbige Kacheln setzen Akzente und beein-
2
1 Große Flächen, klare Linien, zeitloses Design in Erdtönen: So sieht der
moderne, ganz auf den Stil unserer Zeit abgestimmte Kachelofen aus!
(Brunner) 2 Ob für Öfen im Landhausstil, für zeitloses oder modernes
Ofendesign: Verschiedenste Kachelformen, -formate und -strukturen
geben Ihrem Ofen seinen individuellen Charakter. (Hier: VariaKeramik
von WOK manufaktur/ Walbersdorfer Ofenkachel GmbH) 3 Der feuerrote
„Traverso mezzo“ gibt die gespeicherte Wärmeenergie des Feuers als
milde Strahlungswärme über Stunden ab. Für schnelles Aufheizen sorgt
die zuschaltbare Warmluft. Auch mit Wasser-Wärme-Tauscher lieferbar.
flussen das Gesamtbild des Raums, denn
Farben beeinflussen das Befinden und lassen Gegenstände leicht oder schwer, klein
oder groß wirken, stellen Verbindungen
oder optische Trennungen her. Gelb wirkt
zum Beispiel warm, rot dynamisch, aber
4
5
auch aggressiv, blau eher kühl und beruhigend, grau erscheint uns modern, grün gesund usw. Damit sich Elemente von unterschiedlicher Struktur, Form und Farbe harmonisch verbinden, berät der Fachmann
auch bei der Gestaltung des Kachelofens.
Denn ein Kachelofen sollte fachgerecht
geplant und gebaut werden – vom Sockel
bis zur Ofendecke, vom individuellen Wärmebedarf bis zur optimalen Heizleistung,
vom Bedienungskomfort bis zur Gestaltung. Am besten von vornherein einen
Meisterbetrieb für Ofen- und Luftheizungs-
bau beauftragen. Er weiß, wie ein Kachelofen technisch ausgelegt sein muss, wenn
er als Einzelraum- oder Vollheizung, als Ergänzung oder Kombilösung eingesetzt werden soll. Auch mit Gesetzen und Verordnungen, die beim Einbau von Kleinfeuerungsanlagen berücksichtigt werden müssen, kennt sich der Fachmann aus.
Ein traditioneller Kachelofen wird auf
individuelle Wünsche sowie den persönlichen Wohnstil abgestimmt und dann von
Hand gesetzt. So ist jeder Ofen ein Unikat
– einzigartig in Form und Design!
Quelle: Arbeitsgemeinschaft deutsche Kachelofenwirtschaft (AdK);
Anschriften: Seite 106
3
(Seyffarth Keramik GmbH) 4 Die Architektur-Keramik-Serie „JOK“ steht
gleichermaßen für zeitgemäße Wohnkultur wie auch für handwerkliches
Können von bleibendem Wert: Modernes Design plus höchste Qualität!
(Jasba Ofenkachel GmbH) 5 Durch den großen Anteil hochwertiger keramischer Flächen strahlt die Wärme bei diesem klassischen Ofen gleichmäßig ab, erwärmt umliegende Flächen stärker als Radiatoren und schafft
so auch bei niedrigeren Temperaturen ein angenehmes Wärmeempfinden.
Weil dadurch die Raumluft nicht austrocknet, trägt das zu einem gesunden Wohnklima bei. (MEZ)
Seite
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Hausbau
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WOHNIDEEN Kamine & Kachelöfen
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2
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3
OPTISCHER CHARME
Für die nach individuellen Kundenwünschen gestalteten Kacheln wird ein Modell gefertigt. Dieses bildet
die Grundlage für die Form, in die dann die Gussmasse eingefüllt wird. Sie besteht aus einem sorgfältig
austarierten Mischungsverhältnis von mineralischen
Materialien und Wasser (Bild links). Das Glasieren
erfolgt durch Schütttechnik, also durch Aufbringen der
Glasur mit einer Kelle (Foto rechts). Dadurch entstehen oft typische Verläufe in den Farbtönungen oder
leicht wolkige Strukturen. Diese lassen die hochwertige
handwerkliche Fertigung erkennen. Danach wird die
Keramik bei Temperaturen um die 1050 °C gebrannt.
(Fotos: AdK)
Anschriften Seite 106
1 Diese moderne Kachelofen-Skulptur
beeindruckt durch seinen Farbkontrast
und die besondere Kachelform mit vertikal
angebrachten Elementen. „Lumos“ zeigt,
dass moderne Kachelöfen ganz auf das
Wohnumfeld abgestimmt werden können.
(Kaufmann) 2 Ausruhen auf der warmen
Ofenbank ist Wellness für den Körper und
besonders beliebt in der kalten Jahreszeit. Die speziell geführten Rauchabzüge
sorgen für angenhem temperierte Flächen.
(Foto: AdK) 3 Ganz außergewöhnlich ist
dieser Ofen, der Möbel, warme Sitzbank
und Raumteiler in einem ist. Das offene
Feuer sorgt dabei für ein besonderes
Ambiente. (Poli) 4 Ein Specksteinofen
ist bekannt für seine hohe Wärmespeicherung. Hier wurden die Steine mit einem
abwechslungsreichen Struktur-Dekor
versehen, auf dem Licht- und Schattenspiele besonders zur Geltung kommen.
(Tulikivi) 5 Moderne Lagerfeuerromantik
zeigen die Kamine mit großen Glastüren,
hinter denen die Holzscheite knisternd
und funkensprühend verbrennen. Damit
die Scheiben nicht verrußen, werden sie
mit Luft hinterspült. (Brunner)
5
Fotos: Blind
4
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29 111
Hausbau
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WOHNIDEEN Kamine & Kachelöfen
1
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3
4
1 Nach dem Motto „Form folgt
Funktion“ nimmt sich der moderne
neue Kaminofen „Bullerjan dot“
von Energetec mit klarem Design
dezent zurück. Das Feuer-Erlebnis
hinter der runden Frontscheibe
steht im Vordergrund. 2 Der
Individualspeicherofen „burner
globe steel“ zeigt sich hier mit
Ofennest als moderner, minimalistisch gestalteter Raumteiler. Auch
freischwebend oder klassisch
einbaubar. Das Feuerungselement
ist um 360 Grad drehbar. (firetube)
3 Klein, aber fein, dabei noch
praktisch und gemütlich: Der Ofen
„Toulon“ wurde hier auf eine Holzlege gesetzt. (Max Blank) 4 Laut
Deutschem Institut für Bautechnik
6
eignet sich der „Sotara Compact“ für
den gemeinsamen Betrieb mit Lüftungsanlagen. Zu haben mit Stahl-,
Naturstein- oder (wie auf dem Bild)
mit eleganter Keramikummantelung.
(Olsberg) 5 Dreiseitige Kaminanlage
„S15“ mit Schmid-Kamineinsatz:
Das S steht für „Speicheranlage“,
an die ein großer Teil der Wärme
abgegeben wird. (Camina) 6 Der
Kaminofen „Bilbao“ verbreitet durch
seine eigens gefertigten Keramikkacheln angenehme Strahlungswärme.
Im Wärmefach können Speisen und
Getränke warm gehalten werden.
(Hase Kaminofenbau GmbH, HLC)
7 Ausgestattet mit dem „Xtra Wärmespeichersystem“ garantiert der
Design-Kamin „Miu Xtra“ mehr als
12 Stunden Wärmespeicherung.
(Austroflamm) 8 Schwarz lackierter
Stahl und weiße Keramik geben
diesem Pelletsofen „Class“ eine besondere Note. Er ist mit dem System
Active ausgestattet, das für automatische Regelung der Heißluft sorgt und
sich an verschiedene Pellettypen
anpasst. (MCZ)
Anschriften Seite 106
5
8
RUND UMS FEUER
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7
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R ATGE BE R I K AM INOFE N
Ab in den Feuerabend!
Wer das ursprüngliche
Scheitholzfeuer liebt,
kann unter einer Vielzahl häuslicher Feuerstätten wählen. Dabei
punkten Kaminöfen vor
allem mit ihrem hohen
Maß an Flexibilität.
G
rundsätzlich besteht
für jeden Ofeninteressenten die Gefahr, Äpfel mit Birnen zu
vergleichen – denn zu groß
sind die Unterschiede bei
den Feuerspendern. Ein
handwerklich vom Profi
hergestellter
Kachelofen
zum Beispiel erfüllt eine
andere Funktion als die
eher vom Lustfeuer geprägten Kaminöfen. Deshalb verbietet sich hier jeder Vergleich.
Vor Kurzem erregte eine
Untersuchung der Stiftung
Warentest großes Aufsehen
(Ausgabe November 2011),
weil hier unterm Strich die
mit Scheitholz befeuerten
Kaminöfen schlechte Noten
erhielten. Warum? Weil sie
zum Beispiel mit Pelletöfen
verglichen wurden – was
übrigens auch keinen Sinn
macht. Wir empfehlen jedem Interessenten, sich im
Vorfeld genau zu überlegen, welche Anforderungen
die gewünschte häusliche
Feuerstätte erfüllen soll.
Erst dann ist ein Gespräch
mit einem Kachelofenbauer
angesagt, der einem mit Rat
und Tat zur Seite steht.
Jetzt aber zum einfachen,
mit Scheitholz befeuerten
Das „HST“-Sektionaltor
Wer
an Sonnenenergie
öffnet
seitlich. Wenn zum
denkt,
sollte
das Heizen
Beispiel
unter
der Decke
mitkein
HolzPlatz
nichtist,
vergessen.
eine tolle
Schon
deshalb,
weil auch
Lösung.
Hörmann
die im Holz enthaltene
Energie nichts anderes
als gespeicherte Solarkraft ist. Oranier
Seite 32
Kaminofen: Die Auswahl ist
hier schon unüberschaubar,
weil Baumärkte mit ihren
Billigprodukten den Markt
überschwemmen. Es ist verführerisch, für 200 Euro einen zumindest am Anfang
funktionierenden Kaminofen ins Wohnzimmer stellen zu können, erstklassige
Produkte kosten ein Vielfaches. Wer aber genau hinschaut, wird die Unterschiede in Bezug auf Material und Technik – vom Design ganz zu schweigen –
unschwer erkennen.
Wichtig: Der Gesetzgeber
hat bezüglich der Umweltverträglichkeit die Daumenschrauben angezogen. Bei
Markenprodukten können
Sie sicher sein, dass alle
Vorgaben eingehalten werden. Selbstverständlich sind
Sie als Nutzer des Kaminofens in der Pflicht, richtig
zu heizen. Hier die wichtigsten Heiz-Tipps:
Katalysatoren für
Kaminöfen sind seit
dieser Heizsaison
unter der Marke
„ChimCat“ verfügbar. Die Technologie
hat die Dr Pley
Environmental
patentieren lassen.
Seit 2011 verfügen
die Produkte als
erste Katalysatoren
auf dem Markt über
die Zulassung des
Deutschen Instituts
für Bautechnik.
den Kaminofen kommt. Das
können Holzstücke oder
-briketts sein – auch Pellets,
Hackschnitzel, Reisig und
Zapfen fallen darunter.
Eine „gute“ Verbrennung
erkennt der Ofenfreund daran, dass das Holz mit langer Flamme rauchfrei abbrennt, eine feine weiße
Asche entsteht und die Abgasfahne nicht sichtbar ist.
Wird jedoch lackiertes oder
Der erste Punkt betrifft
die Auswahl des Brennmaterials. Es muss Fall trocken und unbehandelt sein.
Frisch geschlagenes Holz
wird deshalb je nach Holzart ein bis drei Jahre gelagert, an einer geschützten
Stelle am Haus zum Beispiel. So sinkt der Feuchtegehalt auf 20 Prozent.
Als zweiter wichtiger Aspekt ist zu nennen, dass nur
Natur belassenes Holz in
„Wer den Ofen falsch handhabt,
kann auch mit dem besten Gerät
schlechte Abgaswerte erzeugen.“
Jutta Lorenz, Chefredakteurin
Kamine & Kachelöfen
Seite 33
anders behandeltes Holz
verfeuert, können giftige
Schadstoffe entstehen. Auch
Geruchsbelästigungen sind
oftmals die Folge. Eine solche Form der Abfallentsorgung ist in jedem Fall unzulässig. Bei feuchtem Holz
fällt außerdem sehr viel
Asche an, die als Staub in
die Umwelt entweicht. Darüber hinaus ist die Energieausbeute um die Hälfte geringer als bei trockenem
Brennmaterial.
Adressen Seite 83 I
Quellen: AdK, Hagos, Last PR, ofenwelten.de
INF O
Fragen? Die Arbeitsgemeinschaft
deutsche Kachelofenwirtschaft
(AdK) informiert firmenneutral
übers Heizen mit der häuslichen
Feuerstätte. Und auch im Internet
unter www.kachelofenwelt.de
zu finden.
Tipp: Sollten in Ihrem Wohngebiet Einschränkungen wegen
des Einsatzes von festen Brennstoffen bestehen, nehmen Sie
Kontakt zu Dr.-Ing. Jörg Lenk
unter der E-Mail-Adresse
joerg-lenk@veh-ev.de auf.
Eine großartige InternetPlattform finden Sie unter www.
ofenwelten.de – handfeste Infos
und eine Vielzahl toller Produkte.
Alles über Kamine und
Kachelöfen liefert das gleichnamige Special, 196 Seiten,
7,80 Euro. Bequem, plus Versandkosten, unter Telefon 0711/5206306, Fax -307 oder über www.
buecherdienst.de zu bestellen.
Seite 34
Foto: Hase
R ATGE BE R I K AM
AMINOFEN
INOFE N
B E S T E VER B R ENNUNG
Ofenbesitzer können viel für eine rundum gute Verbrennung
tun. Der richtige Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff
Holz bewirkt, dass der Kaminofen und der Schornstein
weniger verschmutzen und länger funktionstüchtig bleiben.
Bei Fragen kann sich der umweltbewusste Kaminofenbetreiber
an seinen Schornsteinfeger wenden. Der Mann in Schwarz
nennt die beachtenswerten Details für Einbau und Betrieb.
Wer sich einen neuen Kaminofen aussucht, achtet am besten
auf die Qualitätszeichen, etwa der Europäischen Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft
EFA oder das DINplus-Label. Die geprüften Produkte erfüllen hohe Standards
hinsichtlich der Sicherheit, punkten mit niedrigen Emissionen und lassen sich leicht
handhaben.
Geradezu geniale Verbindung
von Form und Funktion: Der
außergewöhnliche „Bullerjan
dot“ ist mit vier verschiedenen
Sockellösungen und bis
zu 144 Farbvarianten zu
bekommen. Energetec
Das Brennraummodul
des „Club 9“ ist nach
links und rechts drehbar.
So lassen sich ganz nach
Wunsch verschiedene
Perspektiven schaffen.
Wodtke
Auf effiziente und attraktive
Speicheröfen setzt der Schweizer Hersteller Tonwerk Lausen.
Der „Blues“ entsteht in der
firmeneigenen Manufaktur
in der Schweiz. Ganz
Für die „i-Serie“ gab es das
Österreichische Umweltzeichen
als Auszeichnung. Haas + Sohn
Avantgardistisch: „Metropolitan“ zielt auf die Liebhaber
kraftvoller Farben. Wamsler
Hochwertige Kaminöfen wie
„Atrium“ zum Beispiel setzen
optische Akzente. Oranier
Große und gewölbte Sichtscheibe: „Novia“ zeigt das
schöne Flammenspiel. Leda
Mit einer Leistung von zwei bis
vier Kilowatt ist der „Vitra“ fürs
Passivhaus geeignet. Rika
Kaminofen „Ovideo“: auch in
gut gedämmten Niedrigenergiehäusern einsetzbar. Kleining
Der „Monaro“ ist in unterschiedlichen Farben und Ausstattungsvarianten erhältlich. Storch
Innovative Heiztechnik und
gutes Design bietet „Infinity
GI 10/whiteline“. Gerco
Edel: Der „Sino L“ in Sandstein
Smaragd bedient zeitgemäßen
Geschmack. Spartherm
Fürs puristische Ambiente: Der
„Tacora Compact“ überzeugt
durch schlichte Eleganz. Olsberg
Seite 35
R ATGE BE R I Öfe n & K amine
Kacheln
für wohlige
Wärme
Perfekter Wärmespender: Im Kachelofen
vereinen sich jahrhundertealte Erfahrung und handwerkliches Können mit
innovativer Entwicklungsarbeit und
A
ls Quelle des Wohlbehagens und geschmackvolles Stilelement hat der Kachelofen
weltweit in private Eigenheime und Wellness-Oasen
Einzug gehalten. Allein in
Deutschland wird er von
über 2,3 Millionen Haushalten als ökologisch wie ökonomisch attraktive Einzelraumheizung genutzt. Vier
besondere Eigenschaften
machen seine enorme Beliebtheit aus:
1. Wohlige Strahlungswärme: Die keramische
Speichermasse des Ofens,
bestehend aus Schamotte
und Kacheln, verbreitet
lang anhaltende, wohltuende Strahlungswärme. Wie
natürliche Sonnenwärme
Seite 36
wirkt sie auf den menschlichen Organismus ein, entspannt die Muskulatur und
mobilisiert frische Kräfte.
Im Raum bringt sie die
Oberflächen von Mobiliar,
Wänden und Türen auf behagliche Temperaturen und
schafft so ein angenehm
gleichmäßiges, reizarmes
Raumklima. Am Kachelofen
findet man die nötige Ruhe.
Hier fühlen sich Jung und
Alt geborgen.
2. Keramik von individuellem Charme: Der traditionelle Kachelofen wird von
einem Meisterbetrieb für
Ofen- und Luftheizungsbau
sorgfältig und fantasievoll
geplant, auf den Wohnstil,
die individuellen Wünsche
und Bedürfnisse seiner
Fotos: Arbeitsgemeinschaft deutsche Kachelofenwirtschaft (AdK)
modernster Heiztechnik.
V o m m o d ell
zu r K ach el
Bevor die Idee zu einer neuen Kachel konkrete Gestalt annehmen kann,
muss ein Modell angefertigt werden. Es bildet die Grundlage für die
Form, in der die Keramik gegossen wird. Die Gussmasse (Schlicker) aus
mineralischen Materialien und Wasser wird angerührt und in die Arbeitsform eingefüllt. Nach individuellen Kundenwünschen gestaltete Kacheln
werden separat von Handformern vorbereitet. Dem hierfür benötigten
Werkstoff wird weniger Wasser zugesetzt. Anschließend wird der
Rohkeramik in speziellen Trockenöfen Feuchtigkeit entzogen, um die
Glasur aufbringen zu können. Das Glasieren, das mit Schütttechnik (Aufbringen der Glasur mit einer Kelle) oder durch Aufspritzen mit einer
speziellen Spritzpistole erfolgen kann, verlangt eine sichere Hand. Die
glasierte Keramik wird bei Temperaturen um die 1050 °C gebrannt.
Die beiden Beispiele oben verdeutlichen, warum die Ofenkacheln,
in welcher Form auch immer, dem Original-Kachelofen seinen
Namen und sein charakteristisches Erscheinungsbild gegeben
haben. Denn sie verleihen ihm nicht nur seinen optischen Charme,
sondern auch eine Robustheit und Strahlkraft, die viele Jahrzehnte unbeschadet überdauert.
künftigen Nutzer abgestimmt und liebevoll von
Hand gesetzt. Jeder Ofen ist
damit ein Unikat – einzigartig in Form und Design.
Vor allem die reichhaltige Auswahl an Ofenkera-
mik eröffnet zahllose Gestaltungsmöglichkeiten. Ein
riesiges Angebot an Kacheln in unterschiedlichen
Größen und Farben, aparte
Reliefs, zierliche Gesimse
und filigrane Lüftungsgitter
ermöglichen Kreationen in
allen nur denkbaren Stilrichtungen: ländlich-rustikal, romantisch-verspielt
oder in minimalistischklarem, modernem Design.
Ofenkacheln werden aus
hochwertigen Naturmaterialien wie Ton, Kaolin (auch
Porzellanerde oder weiße
Tonerde genannt), Schamotte und Wasser herge-
Seite 37
R ATGE BE R I Öfe n & K amine
f ü r d ie g esu n d h eit
Es ist erwiesen, dass Menschen
durch die milde Strahlungswärme
besser entspannen können.
Wer schon einmal Gelegenheit hatte, seine Hand auf
eine gekachelte Ofenwand zu legen, spürt es
unmittelbar: Die Oberfläche fühlt sich nicht heiß an
sondern verströmt eine wohlige Wärme, die
buchstäblich unter die Haut geht. Eine Tatsache, die
Kachelöfen zur wahren Wohlfühl-Oase machen. Gute
Ofenkacheln besitzen eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit. Das heißt, sie strahlen ihre Vorräte an
Wärmeenergie über einen längeren Zeitraum hinweg
sanft und gleichmäßig wieder ab. Wie sich Wärmestrahlung auf den menschlichen Organismus auswirkt,
hängt von ihrem Energiegehalt ab. Grundsätzlich gilt:
Je geringer die Wellenlänge, desto höher ist die
Energie. Die behagliche Kachelofen-Strahlungswärme
bewegt sich im langwelligen, deutlich energieärmeren
Infrarotbereich. Besonders geeignet für den
Kachelofenbau sind Materialien, deren Strahlungsintensität im Infrarotbereich dem hier möglichen
Maximalwert besonders nahe kommt. Faszinierend ist,
was Baubiologen bei der Emissionsmessung von
Kacheln herausfanden: Ihre Wärmeabgabe liegt in
verschiedenen Wellenlängenbereichen ganz nah am
Seite 38
Optik ischenräume
lassen sich auch von
außen per Einblastechnik dämmen.
Hier werden Zellulosefasern maschinell
in die Hohlräume
eingeblasensenit
nonsent velesequam
dolenisl dolorper
sum alit loreriusci et
acilit acing ercing
Idealwert. Untersucht wurde ferner, wie sich die
Wärmestrahlung von Kacheln in unterschiedlichen
Temperaturbereichen verhält. Denn zum einen können
Kachelöfen aufgrund der verbesserten Wärmedämmung von Häusern mit immer niedrigerer Temperaturleistung betrieben werden. Und zum anderen muss
sich die Leistung in der Heizperiode auch den höheren
oder niedrigeren Außentemperaturen anpassen.
Ergebnis: Die Wärmestrahlung von Kacheln,
ausgedrückt in der Strahlungsgröße C, weist sowohl
bei relativ niedrigen als auch bei höheren Temperaturen konstant gute Eigenschaften aus.
stellt. Dabei unterscheidet
man traditionell zwei Varianten: Kacheln, die zum
Ofenraum hin einen umlaufenden Steg besitzen, zwischen den beim Errichten
des Ofens Schamotte-Steine
eingefügt werden (Stegoder Rumpfkacheln); und
sogenannte
Vollkacheln
von bis zu fünf Zentimeter
Stärke.
Anerkannte
Manufak-
turen verarbeiten Materialien von höchster Qualität
und bringen große Erfahrung in den arbeitsaufwendigen Herstellungsprozess
ein. Bewährte Rezepturen
werden ideenreich weiterentwickelt; gestalterische
Kreativität und handwerkliches Können lassen immer
neue Produkte von bestechender Vielfalt an Formen,
Farben und Oberflächenstrukturen entstehen.
3. Dauerhafte Werthaltigkeit: Wegen der weltweiten
Finanzkrise hat die Aufwertung von Wohneigentum an
Bedeutung gewonnen. Das
macht den Kachelofen als
Investition in die Zukunft
attraktiver denn je. Vor einigen Jahren bereits kam eine
Expertenbefragung im Rahmen der Deutschen Immobilien Akademie an der
Universität Freiburg zu
einem interessanten Resultat. Ziel der Studie war es zu
klären, welche Kriterien auf
die Entwicklung des Wiederverkaufswertes und die
Vermarktungsdauer
von
Ein- und Zweifamilienhäusern einwirken.
Wellness pur für den Körper: Ausruhen
auf einer Kachelofenbank.
Fotos und Quelle: Arbeitsgemeinschaft deutsche Kachelofenwirtschaft
Ka c he lof e nb a n K
von
Adressen Seite 83 I
OSSE
DER GR
R AT G E B
ER
FACH
EN
SCHRIFT
VERLAG
€ 10,90
€ 10,00 • Slowakei
€ 10,00 • Slowenien
€ 9,00 • Italien
gen
Pelletöfen überzeu
Technik
mit effizienter
sfr 15,20 • BeNeLux
die wohlige Strahlungswärme aber erwünscht ist, lässt
sich ein Kachelofen auch
mit Öl oder Gas befeuern.
Spezielle Heizeinsätze erzielen hohe Wirkungsgrade
bei minimalen Emissionen.
Das Special „Kamine &
Kachelöfen“ ist mit
seinen 196 Seiten ein
richtiger Hammer: Mehr
Öfen und Kamine geht
nicht. Und dazu noch
Basiswissen von A bis Z.
Für 7,80 Euro an den
Verkaufsstellen erhältlich
oder, plus Porto, unter
Telefon 0711/5206-306.
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7,80 • Österreic
Einsatz
ten.de
der
Brennholz nicht möglich,
www.o fenwel
Wo
Kachelofenfronten in faszinierender Optik: Neu auf dem
Markt sind Kachel-Kreationen, die aktuelle Einrichtungstrends aufgreifen und auf originelle Weise interpretieren.
Kacheln in dreidimensionaler Plissee-Optik zum Beispiel
verleihen den Ofenfronten eine interessante Tiefe. Auch
Großkeramik erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
erlauben
Heizkamine
Feuer
freie Sicht aufs
FEN
300 Öorm
in Bestf
begeist
Kaminöfen
mit klasse Design
BR 1103 · €
Ergebnis: Den vorteilhaftesten Einfluss auf den
Wiederverkaufswert eines
Ein- und Zweifamilienhauses hatte nach Einschätzung von 89,3 Prozent der
befragten Experten der Einbau eines Kachelofens.
4. Sichere Brennstoffversorgung durch heimischen,
klimafreundlichen Brennstoff Holz. Dank nachhaltiger Forstwirtschaft wächst
er ausreichend nach. Holznutzung – gleich, ob für eine Zentral- oder Zusatzheizung – macht unabhängig
von den Turbulenzen auf
den Öl- und Gasmärkten.
Auch hat sich der Preis für
Stückholz und Pellets im
Laufe der letzten Jahre als
recht stabil erwiesen.
ern
OFENBAU
E
RER NÄH
ER IN IH
UNST
ACHELK
FEINE K
Seite 39
R ATGE BE R I ÖFE N & K AM INE
Rund, harmonisch,
dezent: Der wasserführende Kaminofen „Onda“ führt
den Großteil seiner
Wärme dem Wasser- und Heizungskreislauf des Hauses
zu. Leda
Der formschöne, ganz aus
Stahl gefertigte „Ottawa“ ist
um 160 Grad drehbar und
ermöglicht so den Genuss
des Flammenspiels von verschiedenen Seiten. Hase
Klasse Modelle
für den Feuerabend
Bei der Vielzahl von Kachelöfen, Heizkaminen und Kaminöfen, die der Markt bietet, sollte vor dem Kauf immer zuerst
der persönliche Anspruch an die Feuerstätte geklärt sein.
Der Pellet-Primärofen in Kombination mit dem PelletVorratsbehälter versorgt auf denkbar einfache Weise
den Ofen direkt mit dem Brennstoff Holzpellets. Wodtke
Seite 40
„Essenza Vulkan“ mit Großformatkeramik: ein roter Akzent, ein
Symbol. Innen entsteht die Hitze,
nach außen strömt die Romantik.
Kaufmann, Einsatz: Brunner.
„Bullerjan dot“: Das Feuererlebnis
hinter der großen, runden Frontscheibe steht im Vordergrund. Auch
Emissionswerte sind top. Energetec
Die schlanken, wasserführenden Modelle
von Gerco übertragen
70 % ihrer Wärmeleistung von 10 kW an die
Heizung.
Kaminanlage aus der S-Serie mit Speicherstein. Das Besondere ist die Feuersicht –
Flammenspiel von drei Seiten. Camina
Noch mehr Speichervermögen
und noch länger
anhaltende Strahlungswärme
bietet die Hochversion des drehbaren DesignSpeicherofens
„T-LINE eco2“.
Tonwerk Lausen
Typischer Vertreter seiner Zunft:
Der Specksteinofen „Valkia“ wiegt
imposante 1450 Kilogramm. Tulikivi
Kamine mit großen Glastüren, hinter denen Holzscheite
knisternd und funkensprühend verbrennen, sorgen für
moderne Lagerfeuerromantik. Sind die Scheiben mit Luft
hinterspült, verrußen sie nicht. Brunner
Kaminofen „Belt Aqua“:
rechteckige, praktische
Grundform mit gewölbter
Front. Oranier
Mit dem wasserführenden
Modell „Ambiente A4 H2O“ setzt
Spartherm auf moderne Wärmetauschertechnik.
Der „Quadro-Posto“ vereint
technische Innovation mit traditionellem Handwerk und anspruchsvollem Design. Seyffarth
Wasserführender Pelletofen
„Aqua Pellet“, in zwei Leistungsklassen erhältlich: 9 und
12 Kilowatt. Haas + Sohn
INFO
Top-Tipp: Das Internetportal
www.ofenwelten.de hält für Sie
eine Menge Infos sowie Praxistipps bereit. Herzstück der Website ist die klasse Datenbank mit
über 500 Kaminen und Öfen von
86 Herstellern. Mit praktischen
Funktionen wird die Suche auf
die jeweiligen Anforderungen
und Bedürfnisse zugeschnitten,
sodass am Schluss wirklich nur
die passenden Modelle gezeigt
werden. Darüber hinaus gibt es
viel Wissenswertes rund um die
Bauarten der verschiedenen Öfen
sowie deren Funktionsprinzipien,
aber auch über die möglichen
Brennstoffe.
Seite 41
Einfach. Clever. Modernisieren.
Oben: Thermografie-Aufnahmen zeigen deutlich, wo
Energie und Kosten gespart werden können.
Links: Nach einer Modernisierung erstrahlen alte
Gebäude in neuem Glanz und beeindrucken mit
zukunftsweisend niedrigem Energieverbrauch.
Weniger Energie, mehr Komfort
Bei der energetischen Sanierung des
sondern auch auf die Gesundheit. Denn
Handwerker und Fachhändler stellen die
Eigenheims geht es keineswegs nur um
mit einer baubiologisch einwandfreien
optimal aufeinander abgestimmte und
Einsparung. Denn wer in einem konsequent
Umgebung steigt automatisch die Wohn-
professionelle Umsetzung sicher.
energieoptimierten Haus wohnt, profitiert
und Lebensqualität. Schimmelbildung wird
auch von höherem Wohnkomfort und
vermieden, Zugluft gehört der
Die Kontaktaufnahme zu den
besserem Wohnklima. Gleichzeitig steigen
Vergangenheit an und die Familie fühlt sich
Fachbetrieben ist denkbar einfach:
Miet- und Verkaufswert der Immobilie.
in jedem Raum im Haus wohl – vom Keller
Bauherren finden auf der Seite
Zudem wirkt sich die energetische
bis zum Dach. Zudem verbessert sich oft
www.energiesparnetzwerk.de Auskunft
Sanierung des Eigenheims am Ende nicht
der Lärmschutz und die Bausubstanz ist
über Handwerker, Architekten, Planer,
nur positiv auf den eigenen Geldbeutel aus,
besser vor der Witterung geschützt.
Energieberater und Fachhändler.
Außerdem senkt eine Modernisierung das
Informationen rund um die energetische
Risiko steigender Energiepreise.
Sanierung sowie zu Fördermitteln stehen auf
Eigenheimbesitzer werden so finanziell
dem Portal genauso zur Verfügung wie
deutlich unabhängiger.
zahlreiche Tools zur Bewertung der eigenen
Immobilie. Dazu zeigen
Damit Sanierungsvorhaben erfolgreich
Modernisierungsbeispiele, wie von Anfang
verlaufen und alle Maßnahmen optimal
an alles richtig gemacht wird.
aufeinander abgestimmt sind, bieten die
Partnerbetriebe des bundesweiten
Das Energiesparnetzwerk bietet privaten
Energiesparnetzwerks alles rund um die
Bauherren alles rund um die energetische
energetische Modernisierung aus einer
Modernisierung von Gebäuden aus einer
Hand: Qualifizierte Architekten, Planer und
Hand: Regionale Profi-Teams, clevere
Energieberater übernehmen die Analyse,
Lösungen, hohe Qualität. Von der Beratung
Bewertung und Planung wirtschaftlich
bis zur Umsetzung.
sinnvoller Maßnahmen. Zertifizierte
ENERGIESPARNETZWERK ESN GmbH Bürgermeister-Grünzweig-Straße 1
67059 Ludwigshafen
www.energiesparnetzwerk.de
BLAUE
SEITEN
Thema: Kamine, Kachel- und Kaminöfen
Verschwimmende Typengrenzen
Kaminöfen sind frei stehende Öfen, die eine komplett
gestaltete Verkleidung besitzen und nach der Aufstellung nur noch an den Schornstein angeschlossen werden. Kamine und Kachelöfen stellen fest eingebaute,
meist handwerklich errichtete Feuerstätten dar, die
massiv aufgebaut und zum Beispiel mit einer Kacheloberfläche versehen werden. In der Regel werden in
diese Feuerstätten industriell gefertigte Brennräume eingesetzt, die im Falle von Kaminanlagen als Brennzellen
bezeichnet werden, im Falle von Kachelöfen als Heizeinsätze. Früher standen bei Kachelöfen die große Wärmespeichermasse und die länger anhaltende Heizfunktion
im Vordergrund, bei Kaminanlagen dagegen mehr eine
schöne Wohnraumgestaltung und das ästhetische Flammenbild des Holzfeuers. Bei modernen Feuerstätten verschwimmen die Grenzen, da
Kachelöfen auch über Sichtfenster und moderne Kamine über sehr hohe Wirkungsgrade
und zunehmend auch über Wärmespeichermöglichkeiten verfügen. So bleiben heute als
Unterschiede vor allem eine der jeweiligen
Anlagengestaltung angepasste Geometrie
des Brennraumes und eben die Gestaltungsmöglichkeiten der gesamten Anlage. Die drei
Bildbeispiele zeigen: Kaminofen mit Kachelmantel von Olsberg, Kaminofen mit Stahlmantel von Ganz und Kachelofen mit Sichtfenster von Sommerhuber.
Ob Neubau oder Renovierung –
Türantrieb mit Fernsteuerung
in jedem Fall steht ein Wohn-
Kaminfeuer im Haus bringen eine heimelige und gemütliche Atmosphäre, dass wissen viele Betreiber zu schätzen. Damit auch die
Handhabung der Feuerstätte ebenso komfortabel erfolgen kann –
nämlich vom heimischen Sofa aus – bietet Camina jetzt einen elektronischen Türantrieb an. Der sorgt mit seinem Funk-Handsender für
eine extra Portion Gemütlichkeit. Der Türantrieb wurde speziell für Kamineinsätze
mit hochschiebbaren Türen konzipiert. Dabei
erfolgt die Fertigung exakt auf das Maß der
Feuerstätte. Der Antrieb zeichnet sich durch
eine hohe Laufruhe der Tür und nur sehr geringe Geräuschentwicklung aus. Die Bedienung erfolgt auf komfortable Weise durch
Steuerung per Funk-Handsender. Dabei ist
auch ein manueller Zwischenstopp möglich.
Um größtmögliche Betriebssicherheit zu gewährleisten, ist eine Sicherheitsschaltung integriert, die das Einklemmen beim Nachlegen
des Brennstoffs oder Schüren des Feuers
verhindert. Zusätzlich ist auch eine
manuelle Bedienung möglich, zum
Beispiel bei Stromausfall.
raumofen weit vorn auf der
Wunschliste der Hausbesitzer.
Die Ofenhersteller bieten eine
riesige Auswahl und haben
technisch ausgereifte und
optisch attraktive Produkte mit
Foto: Camina
pfiffigen Details im Programm.
Seite 43
BLAUE
SEITEN
Thema: Kamine, Kachel- und Kaminöfen
Das Special „Kamine & Kachelöfen“ zeigt auf 196 Seiten die
ganze Vielfalt der aktuellen Öfen
und Kamine. Dazu gibt es unterhaltsame Reportagen und informative Ratgeber-Seiten. Für
7,80 Euro im Zeitschriften-Handel
oder zzgl. Versandkosten über
www.buecherdienst.de bzw.
Tel. (0711) 5206-306.
Fotos: Energetec
300 Öfen in Bestform
Warmluftofen aus
gebogenen Stahlrohren
Wo auch immer der Bullerjan von Energetec installiert wird, setzt er optische Akzente. Und das seit
über 30 Jahren! Hinter der originellen Form verbirgt
sich das Geheimnis seiner Wirkungsweise. Die
gebogenen Stahlrohre bilden eine zylindrische
Brennkammer, was bedeutet, dass der größte Teil
der Rohrober fläche innerhalb dieser Kammer liegt.
Aus diesem Grund ist ein maximaler Wärmeaustausch gewährleistet. Warme Luft entweicht nach
oben, während kühle Luft von unten angezogen
wird. Auf diese Weise verteilt sich die Wärme sehr
schnell im Raum. Sowohl das Podest als auch die
Verkleidung dieses Ofens können individuell ausgewählt werden. So entsteht ein passendes Highlight für das eigene Wohnzimmer. Der Bullerjan ist
in fünf Leistungsgrößen (8-45 KW) lieferbar.
Mit Eckfenster und drehbar
Fotos: Hase
Der neue Kaminofen Lagos ein Feuerraumfenster, das sich elegant über Eck ausbreitet und den Blick auf das Flammenspiel
großzügig preisgibt. Der Ofen ist um 90 Grad drehbar, sodass
man das wärmende Feuer bequem in verschiedene Wohnbereiche ausrichten kann. Vier naturnahe Farbkombinationen
stehen zur Auswahl. Die Keramikkacheln entstehen in reiner
Handarbeit und sind somit Unikate. Auf Wunsch werden übrigens auch massive Speichersteine in die Kaminöfen integriert,
sodass die Wärme zeitverzögert an den Raum abgegeben wird,
selbst wenn das Feuer schon länger nicht mehr brennt. Die
Ofenfarbe ist hierbei jeweils Ton in Ton mit der passenden Keramikfarbe Basalt, Brasil, Mojave oder Speckstein abgestimmt.
Seite 44
Raumluftunabhängig und mit Wasserwärmetauscher
Wodtke präsentiert mit Giro bereits
seine dritte Prouktlinie Kaminofen
zum Heizen mit Stückholz mit integriertem Wasserwärmetauscher. Mit
der Möglichkeit der raumluftunabhängigen Luftzufuhr ist in Giro eine
weitere technologische Innovation
der Kaminofenwelt vereint. Der
Kaminofen gibt neben der Raumwärme mit einem faszinierenden
Flammenspiel einen Großteil der
erzeugten Wärme-Energie an das
Zentralheizungssystem ab, um auch
andere Räume im Haus zu beheizen.
Dadurch wird die elementare Feuerästhetik eines Kaminofens mit der
innovativen „Waterplus“-Technologie
Pellet-Kaminofen
Foto und Grafik: Haas + Sohn
Foto: Wodtke
Der Pelletto ist ein mit Holzpellets
betriebener Kaminofen mit einem
Wirkungsgrad von über 90 Prozent.
Seine spezielle Warmluftführung
gibt die Wärme rasch in den Raum ab.
Der Ofen wird von Hand mit einem
Brennstoffvorrat befüllt und arbeitet
dann automatisch. Mit Hilfe eines
Wochenprogramms kann eingestellt
werden, wie warm es zu welcher Uhrzeit sein soll. Sensoren erkennen die
Pellet-Qualität und messen den Verbrennungsverlauf und die Raumtemperatur. Daraufhin werden Luft- und
Brennstoffzufuhr angepasst.
kombiniert. Mit einer wasserseitigen
Leistung von ungefähr 70 Prozent bei
einer Nennwärmeleistungvon 8 kW
heizt Giro den Aufstellraum und
gleichzeitig den Pufferspeicher auf,
und ist durch seine hohe Wasserleistung in einem Niedrigenergie- oder
Passivhaus geeignet – ideal in Kombination mit Solarthermie. Das besondere Highlight: Zukunftsweisend
ist die raumluftunabhängige Luftzuführung, die speziell den Einsatz
in hochwärmegedämmten Häusern
(Passivhaus, Niedrigenergiehaus)
mit kontrollierter Wohnraumlüftung
ohne zusätzlichen technischen Aufwand zulässt.
Heizen mit Holz
Holz ist gespeicherte Sonnenenergie! Dieser uralte, ständig nachwachsende
Brennstoff ist für viele Menschen nach wie vor eine interessante und preisgünstige
Heizenergiequelle. Und infolge der technischen Weiterentwicklung zeichnen sich
Holzfeuerungen zunehmend durch hohen Bedienungskomfort aus. Die Autoren
erklären, beraten und geben viele Tipps: der günstige Holzeinkauf, das Zurichten
des Waldholzes, die richtige Lagerung und Trocknung des Brennholzes, die Brenneigenschaften von Holz, Anforderungen an Feuerstelle und Schornstein, die verschiedenen Ofentypen und ihre Einsatzbereiche. Ein Ratgeber für alle, die Holzöfen, Kamine oder Holzzentralheizungen kaufen wollen oder schon besitzen.
Verlag: Ökobuch. Autoren: Hans-Peter Ebert, Thorsten Beimgraben. 14. verbesserte und neu gestaltete Auflage
2011, 125 Seiten, mit vielen z.T. farbigen Abb., 17 x 24 cm, broschiert. Für 12,95. erhältlich im Buchhandel oder
zzgl. Versandkosten über www.buecherdienst.de bzw. Tel. (0711) 5206-306.
Seite 45
BLAUE
SEITEN
Thema: Kamine, Kachel- und Kaminöfen
Heizeinsätze im Wandeinbau –
auch als Durchblick oder über Eck
Fotos: Sommerhuber
Mit einer Raumtiefe von acht Zentimetern
hebt sich bei jeder dieser drei puristischen
Kamin-Gestaltungsideen der Keramikrahmen deutlich von der Wand ab und
sorgt so für eine einmalige Tiefenwirkung.
Beidseitig sichtbar oder über Eck angeordnete Entwürfe zeigen dem Betrachter
nicht nur mehr vom Feuer, sondern geben
auch ihre Strahlungswärme in mehrere
Richtungen ab.
Niedrigenergiehäuser neueren Typs und Passivhäuser verfügen häufig über eine kontrollierte Wohnungslüftung. Bislang war der simultane Betrieb von Lüftungsanlage oder Dunstabzugshaube und einer raumluftabhängigen
Feuerstelle praktisch unmöglich, denn die Feuerungsverordnung (FeuVO) erlaubt diesen in
Deutschland nur unter ganz besonderen,
strengen Auflagen.
Dabei hat die FeuVO durchaus ihre Berechtigung: Der Bauherr soll hierdurch vor gefährlichem Rauchgasaustritt aus dem Ofen durch
die luftabsaugende Anlage
bei einer Störung geschützt
werden.
Bisher gab es allerdings keine
Vorrichtung, die eine Störung
zuverlässig erkennen konnte.
Deshalb mussten Ofen und
Lüftung vorsichtshalber auch
im störungsfreien Betrieb immer gegenseitig verriegelt
werden, sodass eine kontrol-
Seite 46
lierte Wohnungslüftung nur dann arbeiten
durfte, wenn nicht gleichzeitig eine Feuerstätte in Betrieb war. Die vom Ofen erzeugte
Warmluft konnte dabei über die Lüftung nicht
optimal im Haus verteilt werden und die benachbarten Räume blieben teilweise kalt.
Der Einbau von sogenannten raumluftunabhängigen Feuerstätten stellt zwar eine Lösung
dar, gestaltet sich aber schwierig vor dem Hintergrund, dass es bislang nur wenige zugelassene Geräte mit dieser hochstehenden und innovativen Technik am Markt gibt. Zudem
herrscht hier auch noch
viel Unkenntnis über
Dichtheitsprüfung, Anschlüsse oder Einregulierung der Lüftungsanlage
vor.
Mit dem DS 01 bietet
Wodtke ein gebrauchsmustergeschütztes und
zum Patent angemeldetes
Gerät an, das dieses kom-
plexe Aufgabenfeld lösen kann. Moderne
Elektronik und Software werden mit PräzisionsFeinmechanik zu einer ausgereiften und TÜVgeprüften Lösung vereint, die folgende Funktionen übernehmen kann:
● Dauerhafte sicherheitstechnische Überwachung von raumluftabhängigen Feuerstätten und Lüftungsanlagen bei gleichzeitigem
Betrieb im Hinblick auf unzulässigen Rauchgasaustritt/Unterdruck im Aufstellraum
● Sichere und zuverlässige Erkennung eines
Störfalls oder Fehlers und Abschaltung der
Lüftung
● Optimale Einregulierung der Lüftungsanlage auf die vorhandene Feuerstätte
● Anzeigen des realen Schornsteinzugs für
die Feuerstätte
● Anpassung des Abschaltwertes auf die jeweils gegebene Systemkombination aus
Feuerstätte und luftabsaugender Anlage
● Automatische Kalibrierung, zyklische Selbstüberwachung und Elimination von kurzfristigen Störeinflüssen
Foto: Wodtke
Für den sicheren gleichzeitigen Betrieb von raumluftabhängiger Feuerstätte und Lüftungsanlage
Eine Lösung, um alte Kachelöfen fit
für die Zukunft zu machen, ist der
Austausch des Heizeinsatzes. Markenhersteller wie zum Beispiel Leda bieten seit Jahren Kamin- und Kachelofeneinsätze, die über eine ausgereifte Verbrennungstechnik verfügen.
Sie besitzen einen besseren Wirkungsgrad und haben daher einen
geringeren Brennstoffbedarf. Ihre
Verbrennungstechnik mindert die
Schadstoffemissionen und entlastet
die Umwelt. So kann man selbst kommenden gesetzlichen Vorgaben zum
Immissionsschutz gelassen entgegensehen. Leda bietet hierfür diverse,
für den Austausch geeignete Geräte
an. Der Heizeinsatz Diamant (siehe
Bilderfolge) präsentiert sich beispielsweise in einem zurückhaltenden
Design und passt sich dank variabler
Frontmaße den unterschiedlichsten
Frontgrößen an. Rubin, ein kompakter Kombi-Heizeinsatz für Holz
1
2
und Kohle, zeichnet sich vor allem
durch Effizienz und Vielseitigkeit aus.
Auch wasserführende Einsätze sind
möglich. Der Austausch des veralteten Heizeinsatzes durch den
modernen Ersatz dauert nur wenige
Stunden, wenn er von einem Kachelofenbau-Fachmann durchgeführt
wird. Das Ergebnis ist der gleiche
schöne Kachelofen wie vorher – nur
mit einem leistungsfähigeren und
schadstoffärmeren Herz. Für die Produkte von Leda gibt es zudem die
Herstellererklärung, die bescheinigt,
dass die Feuerstätte die strengen
Grenzwerte in Bezug auf Emissionen
und Wirkungsgrad erfüllt. Bis spätestens 31. Dezember 2013 müssen
Betreiber eines Kamin- oder Kachelofens laut Bundesimmisionsschutzverordnung ihrem Schornsteinfeger
die Herstellererklärung vorlegen, um
weiterhin in den Genuss ihrer privaten Feuerstätte zu kommen.
Fotos: Leda
Alter Kachelofen – neuer Heizeinsatz
Der Kachelofenbaumeister erklärt dem Besitzer des neuen
Einsatzes, wie dieser optimal betrieben wird.
3
Per Sackkarre wird der Heizeinsatz
Der veraltete Kachelofeneinsatz wird … wurde der neue Einsatz angezur Rückseite des Kachelofens geaus dem Kachelofenraum herausge- passt. Dieser verfügt im gezeigten
nommen. An seine Abmessungen … Beispiel auch über eine Sichtscheibe. bracht, dort in die alte Öffnung …
4
… geschoben und angeschlossen.
Das Ganze ist eine Angelegenheit
von nur wenigen Stunden.
Seite 47
Ofenkacheln
Manchmal werden Fliesen fälschlicherweise
auch Kacheln genannt.
Kacheln sind zwar auch
Keramikprodukte und
es gibt sie in vielen
Formen und Farben. Sie
werden jedoch beim
Ofenbau verwendet.
Die besondere Eigenschaft von Kacheln
ist ihre hohe Wärme-
Kachelofenanlage mit zusätzlicher Strahlungswärmewand
und keramischer Bankauflage
aus sogenannten Vollkacheln.
speicherfähigkeit.
O
fenkacheln oder kurz
Kacheln sind Bauteile, die
beim Erstellen eines Ofens
verwendet werden. Sie sind
manchmal das ausschließliche
Mantelbaumaterial, teilweise
werden sie auch mit anderen
Baumaterialien
kombiniert
oder dienen gar nur als einzelne Schmuckelemente. Abgesehen von den selteneren Natursteinkacheln sind Kacheln
in der Regel aus keramischem
Material.
Keramische Kacheln bestehen aus Naturmaterialien wie
Ton, Kaolin (auch Porzellanerde oder weiße Tonerde genannt), Schamotte und Quarzsand. Ton ist verwittertes Gestein, Schamotte ist gebrannter
Ton, der wieder zerkleinert
wurde. Die Grundstoffe werden je nach Hersteller und
Seite 48
Herstellungsverfahren
mit
Wasser angemischt. Das Schamottematerial bewirkt die
hohe Wärmespeicherfähigkeit
der keramischen Kacheln.
Man unterscheidet traditionell zwei Varianten: Kacheln,
die zum Ofenraum hin einen
umlaufenden Steg besitzen,
zwischen den beim Errichten
des Ofens Schamottesteine
eingefügt werden (Steg- oder
Rumpfkacheln) und sogenannte Vollkacheln von bis zu
fünf Zentimetern Dicke.
Von ihrem Einsatzgebiet
und ihren spezifischen Eigenschaften her sind Kacheln so
zu definieren: Sie sind wärmespeichernde Ofenmantelbauelemente, die Wärme auch
noch lange nach dem Verlöschen des Feuers langsam an
ihre Umgebung abgeben.
Die behagliche KachelofenStrahlungswärme bewegt sich
im langwelligen Infrarotbereich. Die Strahlungsintensität
von Kacheln liegt hier dem
möglichen Maximalwert besonders nahe. Zudem haben
Baubiologen herausgefunden,
dass die Wärmeabgabe guter
Ofenkacheln auch in anderen
Wellenlängenbereichen nah
am Idealwert liegt.
Erste Vorläufer des Kachelofens gab es schon in der
Bronzezeit in den aus Stein
und Lehm errichteten Pfahl-
Die Wärmeabgabe
von Kacheln liegt in
verschiedenen Wellenlängenbereichen
nah am Idealwert.
bauöfen des Alpenraumes.
Diese Öfen wurden weiterentwickelt, indem man in ihre
noch weiche Oberfläche dreidimensionale Töpfe drückte –
im Lateinischen Caccabus genannt. Mit ihren muldenförmigen Vertiefungen bewirkten
sie eine Vergrößerung der
Fläche und damit eine schnellere Wärmeabgabe. Noch
heute findet sich die runde
Urform der Kachel in einigen
Varianten wieder. Aus der
Bezeichnung Caccabus wurde
n
später das Wort Kachel.
Quelle: Österreichischer Kachelofenverband
Massive Warmhalte-Platten
Traditionelle Kacheln mit Vertiefung zur Flächenvergrößerung, gepaart mit Gesimsen
und filigranen Lüftungsgittern.
Kachelofen mit
angeschlossener
Speicher- und Abstrahlwand und
Holzbank.
Die dreidimensionale Einfassung des Feuerraums mit abwaschbaren
Kacheln macht den Ofen interessanter und auch pflegeleichter.
Kachel-Herstellung
Die Gussmasse aus mineralischen
Materialien und Wasser wird in Formen gefüllt. Anschließend wird der
Rohkeramik in Trockenöfen Feuch-
tigkeit entzogen, damit die Glasur
aufgebracht werden kann. Die Glasur kann in Schütttechnik mit einer
Kelle oder in Spritztechnik mit einer
Sprühpistole aufgebracht werden.
Die glasierte Keramik wird bei Temperaturen um 1050 Grad Celsius
gebrannt. Sonderformen und nach
Kundenwunsch individuell gestaltete Ofenkacheln werden von
Handformern aus plastischem
Material vorbereitet.
Alle Fotos: AdK - Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft e.V.
Ein dreidimensionaler
Kachelmantel sorgt für
besondere Optik, viel
Speichermasse und
große Abstrahlfläche.
Seite 49
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Abgestuft
Eine Fläche vor einem Kaminofen muss feuerbeständig sein. Gestalterisch kann man hier
aber noch eins draufsetzen und zum Beispiel
ein kleines Fliesenpodest davor bauen.
W
1. Unterbau: Die Hartschaumplatten-Streifen werden zum Boden hin und miteinander verklebt.
2. Die Podestbefliesung erfolgt mit Stufenfliesen,
deren Außenkanten über die Stellfliesen ragen.
3. Im Vorfeld der Stufe schließt die erste Fliesenreihe
fugentreu an, die zweite Reihe folgt mit Kreuzfuge.
4. Die dickeren Fliesen werden mit entsprechendem
Fugenmaterial (für breitere Fugen) ausgeschlämmt.
tür nicht zu behindern. Hier
hat man quadratische Fliesen
in zwei Reihen verlegt. Dasselbe Maß galt dann auch für
die Verlegung am Boden vor
dem Podest, was dann für einen ausreichenden Funkenspritzschutz sorgt.
Den Abschluss zum restlichen Bodenbelag kann zum
Schluss eine Übergangsschiene bilden. Damit ist auch die
n
Fliesenkante geschützt.
5. Am Abschluss vorne
dient eine rundum
verschraubte Ausgleichsschiene als sanfter Übergang von den Fliesen
zum Teppichboden.
Fotos: Living Art
ie sorgt man üblicherweise für Brandschutz
vor einem holzbefeuerten
Wohnraumofen? Mit einer
Stahlplatte, einer Glasplatte
oder mit einer Fliesenfläche.
Doch lässt sich dieser Bereich
durchaus auch ein wenig markanter in Szene setzen. Zum
Beispiel mit einem kleinen Podestvorbau, der dann befliest
wird.
Dadurch bekommt der
Ofen eine zusätzliche optische
Aufwertung bzw. erfährt eine
festere Einbindung in die
Wohnraumgestaltung
als
wenn er nur dastünde. Das
Podest führt dann stufenweise
vom Ofen auf den Boden.
Stufenweise auch ganz
wörtlich genommen, denn
unsere Lösung ist treppenartig
ausgeführt – auch in dem
Sinne, dass typische Stufenkantenfliesen verarbeitet sind.
Diese haben eine profilierte
Kante, die über die Frontansicht der senkrecht verlegten Podestfliesen übersteht.
Gebaut werden kann das
Podest mit sogenannten Fliesenelementen, also zementbeschichtete und armierte Hartschaumplatten, die man etwa
beim Badausbau gerne verwendet. Sie sind direkt befliesbar und als stabiler Unterbau
gut geeignet. Zudem sind sie
einfach zu schneiden und mit
Kleber unkompliziert miteinander verbunden.
Das Podest selbst sollte
nicht allzu tief ausfallen, um
die Zugänglichkeit der Ofen-
Seite 51
WOHNIDEEN Kamine & Kachelöfen
Warmes
gemütliches Zuhause
1
Ob an kalten Winterabenden mit einer
Tasse Tee und einem Buch vor dem knisternden Kamin zu entspannen oder sich
nach einem langen HerbstSpaziergang am Ofenfeuer aufzuwärmen: Kamine
und Kachelöfen schaffen ein ganz besonderes
Ambiente und damit auch
2
mehr Wohnqualität.
Seite 52
3
1 Mehr als 12 Stunden angenehme Speicherwärme. (Yan,
Austroflamm) 2 Fast freischwebend präsentiert sich der Solitärofen im 70er Jahre-Look. Seine Rückseite ist so konzipiert,
dass er mitten im Raum aufgestellt wird. (Bullet Air, Firetube)
3 Der Specksteinofen fügt sich
durch sein klares Design perfekt
in modernes Interieur ein. Die
Ofentür aus Metall und Glas
wird per Lift-System nach oben
geöffnet. (Nietta i10, Tulikivi)
4 Modernes, klares Design
und höchste Handwerkstechnik
sind in diesem Speicherofen
vereint. Ein- bis zweimal am Tag
für eine Stunde beheizt, sorgt
er für gleichmäßige anhaltende
Strahlungswärme. (Walan 7,
Ofen-Manufaktur)
4
SAUBER HEIZEN
5
Ganz entscheidend für
effizientes Heizen ist die
Qualität der Pellets. „FireStixx-Premium-Pellets“
sind nach einem neuen
Verfahren mit einem
hauchdünnen, geruchsneutralem Schutzfilm aus
natürlichen Pflanzenölen
überzogen. Dieser bewirkt,
dass laut TÜV-Gutachten
95 Prozent weniger Staub
entsteht, der Wartungsaufwand geringer und der
Heizbetrieb störungsfreier
wird. (FireStixx)
5 6
7
Anschriften Seite 112
5 Der kompakte Kaminofen
mit großer Feuerraumtür kann
effizient zur Heizunterstützung genutzt werden. Seine
wasserseitige Heizleistung
liegt bei 6 kW. (Belt Aqua,
Oranier) 6 Ein Wunschkamin
mit Wärmespeicherung, bei
dem die Naturstein-Verkleidung individuell zusammengestellt werden kann. (S9Max, Camina) 7 Wärmende
Kuschelecke und modernes
Styling für das Wohnzimmer:
Beides bietet dieser Ofen
aus Speckstein. (Homing,
Wodtke)
Seite
53
Hausbau
Haus
bau 107
11/12 - 2010
WOHNIDEEN Kamine & Kachelöfen
1
1 Der schnörkellose Klassiker fügt sich harmonisch in jedes Wohnzimmer. (Saphir Giant, Rüegg)
2 Der drehbare Kamin wurde 2009 in Italien zum
„schönsten Objekt der Welt“ gewählt. Wie andere Produkte der Marke, besticht er durch seine
erstaunliche Erscheinung. (Gyrofocus, Focus)
4
2
3
Seite 54
3 Echter Blickfang und dazu ein effektives, umweltfreundliches Wärmesystem: Kurz nach dem
Anzünden steigt Wärme auf, kühle Luft wird vom
Boden angesaugt und erhitzt. Noch Stunden nach
dem Erlöschen sorgt der Warmluftofen für angenehme Wärme. (Bullerjan-Stone, Energetec)
5
DEKORATIVE FEUER
Wer keine Möglichkeit hat,
ein natürliches Holzfeuer
zu installieren, für den
kann ein Bio-EthanolKamin oder -feuerstelle
eine schöne Alternative
sein. Zwar können diese
Geräte keine Heizfunktion
übernehmen, bieten aber
dekorative, optische Behaglichkeit: Als Kaminersatz, zur Tischdekoration,
an die Wand montiert oder
hinter Glas – die Formen
und Materialien sind zahlreich. (BFT)
6
4 In 13 brillanten Farben gibt
es den modernen Kaminofen.
Er wurde mit einer Heizleistung
von 4 kW speziell für Häuser
mit geringem Wärmebedarf
entwickelt. (Merida, Hase)
5 Der Gussmantel und die
besondere Rippenoptik bestimmen hier das individuelle
Äußere. Das spezielle Wärmespeichersystem steht für sein
qualitatives Inneres. (Chester
Xtra, Austroflamm) 6 Eine
wahre Insel der Entspannung
ist dieser phantasievolle Ofen:
Hocheffizient erzeugt er gesunde Strahlungswärme und
speichert sie über Stunden.
(Inderwies) 7 Große Flächen,
klare Linien und auf den Stil
unserer Zeit abgestimmte Glasuren sorgen für wohnlichen
Schick. (Sommerhuber)
Anschriften Seite 112
7
Seite 55
WOHNIDEEN Kamine & Kachelöfen
3
4
1
2
5
6
Seite 56
1 Optimal integrierter Wohnmittelpunkt: Ob mit oder ohne Warmwassertechnik – beides ist für den Ofenbauer kein Problem. (Brunner)
2 Der kaminrote, runde Kachelofen mit großer Sichtscheibe ist klassisch und edel. (Gutbrod) 3 Alternative Heizmethode trifft moderne
Ästhetik: Die Frontverkleidung ist aus reflektierendem Edelstahl, der
Korpus aus schwarz lackiertem Stahl. Erhältlich als Pelletversion und
zur Holzfeuerung. (Reflex Inox, MCZ) 4 Der antik anmutende Ofen
zeichnet sich durch besonders gute Wärmeverteilung aus. Sein massiver Gusseisen-Kern speichert Wärme effektiv und lang. In Weiß oder
8
Schwarz. (Westbo Classic, Westbo Spisen) 5 Der Kleinkachelofen
besticht durch filigrane Einlegearbeiten. (Solo, Poli) 6 Holzfeuer und
innovative Küchentechnik als unschlagbares Duo: Herd mit integriertem Pelletmodul. (Varioline, Lohberger) 7 Stilvolle Architektur und Kamingenuss von zwei Seiten. (45/101 Tunnel, Keramik: Sommerhuber)
8 Die Kombination aus Kaminofen und -möbel ergibt eine individuelle,
praktische und zeitlos schöne Wandgestaltung. (Modul, Spartherm)
9 Durch die rahmenlose dreiseitige Verglasung kommt der großflächige Gaskamin von allen Seiten voll zur Geltung. (Aspect RD, Faber)
9
RUND UMS FEUER
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Seite 57
Anschriften Seite 112
7
Foto: Hagos
I RATGEBER I KAMINE UND KACHELÖFEN I
Attraktiver Holz-Weg!
Holz ist als Brennstoff für Kamine und
Kachelöfen optimal. Denn der Einsatz
dieses regenerativen Naturproduktes
bedeutet ein gutes Stück Zukunftssicherung – ökologisch wie auch im Hinblick auf die Versorgungssicherheit.
W
enn Sie sich für den
Brennstoff Holz entscheiden, stehen Ihnen drei Varianten zur Auswahl: Scheitholz ist der älteste
und natürlichste Brennstoff der
Welt. Informationen über nahe
gelegene Bezugsquellen erhalten Sie beim Förster oder der
für Ihren Wohnort zuständigen
unteren Forstbehörde. Damit
Sie Ihre Holzvorräte bestmöglich nutzen und genießen können, sind allerdings einige
Grundregeln zu beachten. Vor
allem: Verfeuern Sie nur unbehandeltes, gut abgelagertes
und damit trockenes Brennholz. Und missbrauchen Sie
Ihren Kachelofen nicht als
▲
Per Fernbedienung
kann man „Dadoo“
in jeder Farbe leuchten lassen. Ein LEDModul ermöglicht
eine fixe oder aber
changierende Farbabstrahlung. Wodtke
Seite 58
Fotos und Quelle: AdK
Ofenarten im Überblick
Die Idee dieses einzigartigen Warmluftofens stammt von
kanadischen Holzfällern. Energetec hat sich dieser Idee
angenommen und den „Bullerjan“ weiterentwickelt und
optimiert: hoher Wirkungsgrad, günstige Ökobilanz.
Der Grundofen ist der„Urtyp“
des Kachelofens. Die Energie, in
keramischen Zügen gespeichert,
wird als milde Strahlungswärme
an den Raum abgegeben.
Beim Warmluftkachelofen
erfolgt die Wärmeleistung recht
kurzfristig und überwiegend
konvektiv als Warmluft. Bei entsprechender Planung können
auch benachbarte Räume mitgeheizt werden.
Mit einem Heizkamin lässt sich
der optische Reiz des Flammenspiels mit einem Höchstmaß an
Heizleistung verbinden. Die
Wärmeleistung erfolgt schnell
und überwiegend konvektiv wie
beim Warmluftkachelofen.
Der Pelletofen wird mit Presslingen aus trockenem naturbelassenen Restholz befeuert.
Vorteil: Automatisch beschickt
und mit hohem Bedienkomfort.
Speicherofen „T-OneSwing“. Die Holzlege
passt im Stil dazu.
Tonwerk Lausen
Ein Kaminofen vermittelt mit
originellem Styling urige Lagerfeuerromantik. Auch modernes
Design ist heute gefragt. Durch
seine Mobilität ist er in Mietoder Eigentumswohnungen
variabel installierbar.
Offene Kamine haben einen
hohen Verbrennungsluftbedarf.
Sie dürfen nur noch gelegentlich und ausschließlich mit
Scheitholz oder Holzbriketts
betrieben werden.
Der Kachelherd vereint die
Vorzüge des Kochens, Backens
und Bratens mit den Annehmlichkeiten des Speicherkachelofens und der Strahlungswärme.
Er lässt sich in jede moderne
Einbauküche integrieren.
8/9 2010
ALTHAUS MODERNISIEREN 55
Seite 59
I RATGEBER I KAMINE UND KACHELÖFEN I
3
4
1
2
1 Sämtliche „Lisboa“Öfen gibt es mit Wellenprofil oder glatter Keramikoberfläche. Hase
2 Der „brilliant GB 12“ in
afrikanischem Sandstein
präsentiert sich in einem
modernen Design. Gerco
3 Specksteinöfen gibt es
jetzt auch in Trendfarben
wie hier den „Nammi“ in
Graphitschwarz. Tulikivi
4 Stilvoll: Verkleidungen
aus verschiedenen Natursteinsorten bestimmen
das Sortiment. Hier das
„S6“-Modell als Kachelofenanlage, technisch
anspruchsvoll mit der
integrierten Wassertechnik. Camina
5
5 Wenn es etwas größer
sein darf, bietet sich der
„Panorama“-Heizeinsatz
an. Die dreiseitige Verglasung bietet fast eine
Rundum-Feuersicht.
Brunner
»
Frank Kienle, Geschäftsführer HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V.
Jedes Gerät, das neu auf den
Markt kommt, wird zuerst einer
Prüfung unterzogen.
Seite 60
10/11 2010
▲
56 ALTHAUS MODERNISIEREN
«
Müllverbrennungsanlage. Das
schadet Ihnen und der Umwelt,
und Sie machen sich strafbar!
Pellets erfreuen sich aufgrund ihrer vielen Vorzüge
wachsender Beliebtheit. Erstens machen die 20 bis 50 Millimeter langen und etwa vier
bis zehn Millimeter dicken
Presslinge das Heizen mit Holz
so komfortabel wie nie. Die
kleinen Stäbchen werden – wie
I BEFEUERN OHNE QUALM I
Mit dem Holzfeuchtemessgerät kann genau
festgestellt werden,
welche Restfeuchte
das Holz hat. Mehr als
20 Prozent sollten es
nicht sein.
Die richtige Bestückung des Feuerraums
gewährt einen ordentlichen Abbrand.
Kleines Holz oben ist
immer Pflicht.
Das Feuer beginnt mit
sauberem Abbrand
ohne Qualmentwicklung und Rauch zu
brennen.
Der mittlere Abbrand
nach zirka 45 Minuten. Das Holz brennt
in der Regel zwischen
1,5 und 2 Stunden.
Fotos und Quelle: AdK/Kamine & Kachelöfen
Die Glutphase – jetzt
ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man
Holz nachlegen kann,
will man weiterheizen.
Sauber geheizt: der
Ascherest ist fein und
weiß und der Brennraum rußfrei. Eine
optimale Verbrennung.
Seite 61
I RATGEBER I KAMINE UND KACHELÖFEN I
1
In Niederbayern, etwa 60 km
nordöstlich von München, hat
sich Familie Elsberger den
Traum vom Wohnen mit mehreren Generationen unter
einem Dach verwirklicht. Die
wohlige Wärme spenden die
beiden Speicheröfen „Topolino“ von Tonwerk Lausen,
die im Zentrum des Familienlebens einen festen Platz eingenommen haben.
Das heutige Doppelhaus
wurde vor 30 Jahren als großzügiges Einfamilienhaus gebaut. Mit viel Eigenleistung
wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt, die heute zwei Familienzweigen ein jeweils eigenständiges, und doch gemeinsames Leben ermöglichen.
Johann Elsberger bewohnt
mit seiner Frau Maria die linke
Hälfte des Doppelhauses,
die rechte Hälfte des Hauses
bewohnt Sohn Thomas Elsberger mit seiner Ehefrau
Stefanie. Sie haben sich einen
hellgrauen Speicherofen im
Esszimmer direkt neben der
offenen Küche aufgestellt.
7
6
6 Um die Ecke gedacht mit dem Heizeinsatz
„Varia Rh“. Wirkt besonders edel durch die
Edelstahlbauteile. Spartherm
7 Kaminofen „Cult-Plus“: mit der „Rikatronic“ –
weniger Holzverbrauch, weniger Schadstoffe. Rika
8 Hochwertige Keramik eröffnet dem Ofenbauer
grenzenlose Gestaltungsspielräume für individuelle
Kachelöfen. Gutbrod
Seite 62
2
Die beiden Technikfreaks
Elsberger junior und senior
haben sich vor der Anschaffung der Öfen ausführlich mit
dem Thema Heizen und Haustechnik beschäftigt. Schließlich überzeugte der TonwerkSpeicherofen „Topolino“.
Ofenbaumeister Stefan
Schinharl in Dingolfing setzte
das Projekt dann um. Ist das
„warme Herz aus Stein“ des
Ofens aufgeladen, strahlt er
für gut 12 Stunden Wärme ab.
Ein rosafarbener „Topolino“
verschönert das Wohnzimmer
8
Fotos: Tonwerk/Agentur Quentinkom; Quelle: Tonwerk Lausen
I GROSSFAMILIENGLÜCK I
Quelle: AdK
flüssiger Brennstoff – mittels
„Tankwagen“ geliefert und
eignen sich hervorragend für
eine automatische Beschickung des Ofens. Zweitens
entsteht in Pelletöfen bei einem
Wirkungsgrad von 90 Prozent
bei der Verbrennung so gut wie
keine Asche. Und drittens sorgen die Pellets für eine optimale Verwertung von Holz. Denn
sie werden aus naturbelassenen, trockenen Hobel- und
Sägespänen ohne Zusatz von
Bindemitteln verpresst.
Holzbriketts werden nach
dem gleichen Verfahren hergestellt. Sie sind in unterschiedlichen Formen und Größen erhältlich. Durch die hohe
Verdichtung beim Brikettieren
haben sie ein ähnliches Brennverhalten wie Braunkohle, setzen beim Abbrand jedoch weniger Ruß, Asche und Schwefel frei und sorgen für eine
ausgeglichene CO2-Bilanz.
Adressen Seite 72 ■
3
4
von Elsbergers senior. Das
Ehepaar liebt es, vor ihrem
Tonwerk-Ofen gemütlich zu
lesen oder Radio zu hören.
Durch die Drehfunktion des
Ofens kann er wahlweise zum
Wohnraum oder auf das Esszimmer ausgerichtet werden.
Im Esszimmer steht auch hier
eine lange Familientafel, wo
Maria Elsberger die ganze
Familie zu Tisch bitten kann.
1 Das moderne Haus nach
den Umbaumaßnahmen.
2 Thomas Elsberger hat die
Feuertechnik perfektioniert.
3 Brotzeit: Die große, fröhliche Familie Elsberger an
der langen Essenstafel vor
dem grauen „Topolino“.
4 Der kleine Matthias sitzt
am liebsten mit seinem
Opa vor dem rosafarbenen
„Topolino“ und lässt sich
vorlesen.
I TOP-INFOS I SERVICE I
■ Die besten Infos, teilweise
mit der Möglichkeit, kostenlose Broschüren anzufordern,
gibt‘s im Internet unter: www.
ofenwelten.de, www.kachelofenwelt.de, www.hagos.de
und www.heizprofi.com. Auch
alle erwähnten Hersteller
verfügen über attraktive
Internetauftritte.
■ Der „Ratgeber für wasserführende Kamin- und Pelletöfen“ von Jochen Schmidt
bietet auf 256 Seiten einen
kompetenten, leicht ver-
ständlichen Überblick zu
diesem aktuellen Thema.
Erhältlich unter www.oranierheiztechnik.de zum Preis von
14,90 Euro zzgl. 3,50 Euro
Versandkosten.
■ Alles rund um Kamine
und Kachelöfen liefert der
gleichnamige Ratgeber. Das
196 Seiten starke Special
kostet 7,80 Euro und ist, plus
Versandkosten, direkt unter
Telefon 0711/5206-306
zu bestellen. Internet: www.
buecherdienst.de
Seite 63
Raum & Wohnung
Deko-Feuer, die mit
Ethanol betrieben
werden, dienen allein der Stimmung.
Weil diese nicht unkontrolliert hochkochen soll, ist ein
bedachter Umgang
mit ihnen nötig.
�lammen�piele
Feuer-Schiff: Eine Navigationshilfe nicht für Seefahrer, sondern für
Nachdenkliche, kann diese formschöne Brennstelle sein. (Spartherm)
Seite 64
E
in echtes Feuer, das es jedem ermöglicht, eine einzigartige und gemütliche Atmosphäre in sein Haus oder
seine Wohnung zu bringen.
Aber oft scheitert es an nicht
vorhandenen Schornsteinen,
an fehlenden Genehmigungen
von Hausverwaltungen und
ähnlichen Widrigkeiten. Da
kommt das Ethanol-Feuer gerade richtig. Zwar kann es
nicht zu Heizzwecken dienen,
aber doch zum Träumen vor
der Feuerstelle.
Die Handhabung und die
zu beachtenden Sicherheitshinweise sind jedoch noch
nicht so geläufig wie zum Bei-
Flammarium: Andere be­
obachten Tiere im Aquarium
oder Terrarium – hier gilt die
Aufmerksamkeit dem Feuer.
(Radius Design)
spiel der Umgang mit bereits
seit Jahrzehnten beliebten
Gas- und Holzkohlegrills oder
konventionellen Kaminen, die
mit Holz befeuert werden.
Dazu kommt, dass die Dekofeuer ja auch in geschlossenen
Räumen betrieben werden.
Um einen einheitlichen,
verbindlichen und hohen Sicherheitsstandard zu schaffen,
haben sich namhafte deutsche
Hersteller zu einem Arbeitskreis „dekorative Feuerstätten
& Ethanolkamine“ innerhalb
des Industrieverbandes HKI
(Industrieverband
Haus,
Heiz- und Küchentechnik
e.V.) zusammengeschlossen.
Heißer Reifen: „Roll fire“ balanciert seinen kugelgelagerten Edelstahltank beim Rollen souverän aus. Zum Befüllen des Tanks werden die
von Magneten gehaltenen Glasscheiben abgenommen. (Conmoto)
Brenn-Linse: Bei „Julia“ befindet sich der Brenner in einem Korpus
zwischen zwei kreisrunden Glasscheiben. (Alfra Feuer)
Der Industrieverband HKI
vertritt seit 60 Jahren die Hersteller von häuslichen Heizund Kochgeräten sowie von
Großküchengeräten. Seit dem
Frühjahr 2009 besteht dieser
Arbeitskreis, in dem führende
deutsche und internationale
Markenhersteller wie Artepuro, Blomus, BFT, Ecosmart
Fire, Radius, Schulte, Spartherm, Wodtke und Hark zusammengeschlossen sind, und
eine deutsche Norm in enger
Zusammenarbeit mit dem
TÜV entwickelt haben.
Mit der Umsetzung der jetzt
veröffentlichten DIN 4734
sollen höchste Ansprüche an
Flammen-Rohr: Allein dekorativen
Zwecken dient diese Variante des
eisernen Dreibeins. (BFT)
Seite 65
Raum & Wohnung
Ku(h)lt-Objekt: Das EdelstahlModell „Mozart“ gibt es in einer
Ausführung mit echten RinderHörnern. (Alfra Feuer)
Flammen-Bank: Raffiniert spiegelt sich das flackernde Feuer bei diesem Objekt
im schwarzen Glas an der Wand. Optisch schwer wirkt der „Naturstein", hat allerdings keinerlei Wärmespeicherwirkung. (Spartherm)
Brenn-Zylinder: Drinnen und
draußen bei Dunkelheit schön
anzuschauen sind diese jeweils
aus drei Glassegmenten bestehenden Laternen. (Auerhahn)
Seite 66
Qualität und Sicherheit dekorativer Feuerstellen und Ethanol-Kaminen erfüllt werden.
Alle Geräte der an dieser
Entwicklung innerhalb des
Arbeitskreises
beteiligten
Markenhersteller erfüllen bereits zum jetzigen Zeitpunkt
die geforderten Sicherheits­
kriterien oder werden gegenwärtig auf diese DIN-Norm
angepasst.
Alle sicherheitsrelevanten
Aspekte finden sich in der
Norm wieder, die eine sichere
Feuerstätte oder ein sicherer
Ethanolkamin erfüllen muss.
Maßgebliche Kriterien, die ein
sicheres Gerät erfüllen muss,
sind zum Beispiel eine maxi-
male Verbrennmenge von
einem halben Liter Bio-Ethanol pro Stunde, eine festgelegte und geprüfte Standsicherheit, eine Auffangwanne
für den Fall des Überschüttens von Bio-Alkohol oder
auch vorgeschriebene Höchsttemperaturen an den Ober­
flächen.
Des Weiteren arbeiten die
Mitgliedsfirmen an einem
einheitlichen Sicherheitsblatt,
welches dem Benutzer einfach
und vor allem leicht verständlich, die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit
Ethanol betriebenen Feuerstellen anhand von Pikton
grammen aufzeigt.
Brenn-Vitrine: Manche Gastgeber stellen gern Sammelobjekte zur Schau. Diese Dame dagegen zeigt ihrem
Gast ihr Feuer. (Kaminwunder)
Feuer-Bildschirm: An einen modernen
Flatscreen-Fernseher erinnert das Modell
„Arte Fuego“. (Saniku)
Wer sich für einen richtigen Kamin oder Kachelofen,
der auch Wärme spendet, interessiert, sollte sich die
Zeitschrift „Kamine & Kachelöfen“ besorgen. Auf 196
Seiten findet sich eine beeindruckende Fülle
von Informationen
und Ofenmodellen.
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Regeln für Kauf und Umgang
● Ein Gerät sollte von einem unabhängigen
Prüfinstitut, zum Beispiel TÜV, überprüft worden sein. Es empfiehlt sich, sich das Prüfzertifikat geben zu lassen, beziehungsweise die Bestätigung, dass das Gerät sicher ist.
● Ein Gerät sollte den Technischen Regeln entsprechen, hierzu wird derzeit die DIN 4734 erarbeitet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird
diese Norm noch in diesem Jahr veröffentlicht.
● Vor Gebrauch und Installation muss unbedingt die Bedienungsanleitung gelesen
werden.
● Wie füllt man neuen Brennstoff nach? Ganz
wichtig: Bedienungsanleitung sorgfältig lesen!
Die Flamme muss definitiv erloschen sein. Das
Gerät muss abgekühlt sein bevor Brennstoff
nachgefüllt wird. Die Hersteller machen in ihren
Bedienungsanleitungen hierzu Angaben. Das
kann durchaus 30 oder auch 60 Minuten dauern.
● Niemals Bio-Ethanol in heiße Geräte oder in
die noch brennende Flamme gießen!
● Grundsätzlich ist stets ein tragfähiger Untergrund vorzusehen, und ein Mindestabstand zu
brennbaren Bauteilen nach Herstellervorgabe
einzuhalten.
Seite 67
TECHNIK
■ WISSEN ■ Heizen mit Holz
Der Kaminofen „Giro“
von Wodtke temperiert den Aufstellungsraum, gibt aber einen
Großteil der erzeugten
Wärme an das Zentralheizungssystem ab, um
auch andere Räume im
Haus zu beheizen.
Natürliche Energie
Effizienzhäuser lassen sich sehr gut durch regenerative Energien mit
Wärme versorgen. Wie effizient und umweltschonend das Heizen
mit Holz ist, hängt aber stark von der Art der Holzheizung ab.
5,49 Cent – 36 % günstiger
Seite 68
Kaminofen und Solarthermieanlage als Heizungsergänzung: 1. Kaminofen „Giro water+“ mit Wasserwärmetauscher (70%
der Wärme werden an den Speicher weitergeleitet) 2. Zulauf thermische AblaufSicherung 3. Regelung Primärofenstation
PS 02 4. Elektronikthermostat ET2 zum
Ansteuern der Pumpe 5. Zentralheizung
6. Pufferspeicher mit mind. 500 l Fassungsvermögen 7. Warmwasserverbrauchsstellen
8. Heizkörper 9. Solarkollektoren.
Foto/Grafik: Wodtke
E
ter.“ Mehr als jeder vierte deutsche Hausin knisterndes, hell loderndes Feuhalt nutze Scheitholz, Hackschnitzel oder
er im Kamin bzw. Ofen – wer geHolzpellets zum Heizen. Viele davon seinießt nicht gerne stimmungsvolles
en sogenannte „Gelegenheitsbrenner“.
Flammenspiel?! Und tatsächlich erfreut
Letztere „besitzen ineffiziente Kaminöfen
sich der Brennstoff Holz immer größerer
aus dem Baumarkt und möchten damit
Beliebtheit. Denn viele Bauherren wollen
Heizkosten sparen.“
unabhängig(er) von den Kapriolen am
Bauherren, die ihre eigenen vier Wände
Gas- und Ölmarkt sein.
effizient regenerativ beheizen wollen,
Allerdings hat das Interesse an Brennholz
sollten
aber
auch dazu geführt,
Eine Kilowattstunde (kWh) Wärme
von Billigöfen
dass es phasenweiaus Pellets kostete im Februar 2013 Abstand nehse teuer geworden
men und anist. Dies bestätigt
eine bundesweite
als eine kWh aus Heizöl* stelle dessen
rechtzeitig und
Umfrage der Argründlich planen. Die erste Frage, die sich
beitsgemeinschaft Rohholzverbraucher
Interessierte stellen sollten: Will ich den
e.V. (AGR). „Nach Untersuchungen des
Ofen oder Kamin nur gelegentlich anfeuZentrums für Holzwirtschaft der Univerern, oder will ich das ganze Haus mit Holz
sität Hamburg stieg der Holzverbrauch in
beheizen? Dann muss geklärt werden,
privaten Haushalten innerhalb von neun
ob Stückholz, Hackschnitzel oder Pellets
Jahren von elf auf 34 Millionen Kubikme-
Bäder
DIE NEUEN
die neuen
Foto: Kaldewei
BÄDER
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TECHNIK
■ WISSEN ■ Heizen mit Holz
Die Füllräume moderner
Scheitholzvergaserkessel
sind so groß, dass in der
kalten Jahreszeit nur alle
acht bis zwölf Stunden
nachgelegt werden muss.
In Übergangszeiten reicht
in der Regel ein Nachfüllintervall von zwei Tagen.
Auch der Aschebehälter
muss nur ein- bis zweimal
im Monat geleert werden,
und die Asche kann über
den Hausmüll entsorgt
oder als Dünger im Garten eingesetzt werden.
Für moderne Pelletkessel mit integriertem Pufferspeicher
wie dem „Pellematic“ von Ökofen und zugehörigem Gewebetank reichen oftmals schon acht Quadratmeter Fläche.
(kleine Holzpresslinge) verbrannt werden sollen. Die einfachste Variante ist die
Aufstellung eines Kaminofens im Wohnbereich. Dieser schafft Gemütlichkeit und
reicht in gut gedämmten Häusern aus,
um einen Großteil des Heizwärmebedarfs
abzudecken. Da er kein Brauchwasser
erwärmt, wird aber eine zusätzliche Heizung benötigt.
Holz
Gute Bevorratung,
höherer Brennwert
Die zweite Lösung besteht aus einem
Holz- oder Pelletofen, der zwar im Wohnraum stehen kann aber über einen Wasserwärmetauscher verfügt und den größten Teil der erzeugten Wärme an den
zentralen Warmwasserspeicher ableitet.
Individuell geprüft werden muss aber, ob
seine Heizleistung den gesamten Wärmebedarf des Hauses abdeckt.
Die dritte Möglichkeit ist schließlich die
Holz-Zentralheizung. Pelletkessel oder
Holzvergaser, Speicher und Vorratsbehälter stehen hier meist im Keller. Besonders
beliebt ist (siehe Reportage ab Seite 86)
die Kombination mit einer Solarthermieanlage, sodass ein CO2-neutrales Heizsystem entsteht. Wichtig für die Effizienz des Systems ist die richtige Wahl des
Warmwasserspeichers.
Für einen schlichten Kaminofen belaufen
sich die Anschaffungskosten auf ca. 3000
bis 5 000 Euro zzgl. der Kosten für die Zusatzheizung. Circa 10 000 bis 15 000 Euro
werden für eine Anlage mit Pelletofen
und Warmwasserwärmetauscher fällig,
bis zu ca. 25 000 Euro für eine Pelletzentralheizung mit Solarthermieanlage. jh
*Quelle: Deutsches Pelletsinstitut
Seite 70
Grafik/Fotos: Initiative Holz und Pellets, Oekofen, Deutsches Pelletinstitut
Prüfen Sie, ob es für Ihre Holzheizung regionale Fördermittel gibt*
Die Experten der Initiative Holz und Pellets
raten Ofenbesitzern keinesfalls Spanplatten, lackiertes, beschichtetes oder feuchtes
Holz zu verwenden. Um die zur Verfeuerung ideale Restfeuchte von unter 20 Prozent zu erreichen, sollten die Holzscheite
etwa zwei Jahre geschützt an der Luft
getrocknet worden sein. Ungespaltenes
Holz benötigt bis zu drei Jahre, bis es zur
Verbrennung ausreichend getrocknet ist.
Ein ausreichender Durchlüftungsabstand
zur Hauswand sollte mindestens zehn
Zentimeter betragen. Schichtet man das
Holz im Kreuzstapel oder in Gitterboxen,
begünstigt dies zusätzlich den Trocknungsprozess.
Tipp: Den Tagesverbrauch an Brennholz
rechtzeitig im Haus aufbewahren, um die
Effizienz zu erhöhen.
Für die Pelletlagerung wird meist der Keller genutzt. Eine einfache Holzvorrichtung
genügt, damit die Presslinge angesaugt
und zum Brenner transportiert werden
können. Sacksilos bestehen aus einem
flexiblen, reißfesten und staubdichten
Gewebesack, der in einem Rohrgestell
aufgehängt ist. Sie sind in Größen mit
zwei bis sieben Tonnen Füllkapazität erhältlich. Eine weitere Möglichkeit bei nicht
unterkellerten Gebäuden: ein Erdtank aus
Stahlbeton.
Wichtig: Hausbesitzer sollten nur Pellets
beziehen, deren Qualität durch das ENplus-Siegel gesichert ist.
bautipps.de
Foto: Yuri Arcurs, www.fotolia.de
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Häuser Neue Musterhäuser
Häuser Bauen in der Stadt
„Sonnenhaus“ im Bauhausstil
MERKMALE DES
STADTHAUSES
Diese zum Festpreis verkauften
Passivhäuser sind
Teil des „Münchener Modells“,
das Wohneigentum für junge Familien fördert.
1. Grundstückskosten
Während für ein schmales Stadthaus auch mal rund 200 Quadratmeter Boden ausreichen, sind es
für ein freistehendes Einfamilienhaus mindestens doppelt so viel.
Preisunterschied bei einem Quadratmeterpreis von zum Beispiel
280 Euro: Um die 50 000 Euro
– natürlich nur dann, wenn man
auch das freistehende Einfamilienhaus in der Stadt bauen würde.
2. Baukosten
Bauen Sie ein Doppelhaus. Bei
gleichen bzw. spiegelgleichen
Grundrissen sparen Bauherren einiges an Planungskosten. Auch die
Wohnen in der Stadt liegt im Trend. Immer mehr Bauherren erkennen die Vorzüge einer citynahen Lage. Trotz
hoher Grundstückskosten gibt es Möglichkeiten, den
Traum vom eigenen Haus in der Stadt zu realisieren.
D
er Bäcker und der Gemüseladen sind direkt nebenan,
zum Kino oder Theater geht
es mit der U-Bahn und den Arbeitsplatz erreicht man ebenfalls
stress- und staufrei mit dem öffentlichen Nahverkehr. Fußgängerzonen mit Straßencafés, gepflegte
Parks, Grünanlagen und Spielplätze bieten Freiflächen zur gemeinschaftlichen Nutzung.
Kehrseite der Medaille sind in
der Regel aber die Kosten. Je an-
gesagter die Stadt und je trendiger
der Stadtteil, desto höher sind die
Immobilienpreise. Fehlende finanzielle Möglichkeiten sind dann
aber mit viel Eigeninitiative und
Kreativität sowie Geduld beim Suchen (siehe Kasten Seite 45)) auszugleichen. Doch nur Mut! Baufamilien, die einige Dinge beachten,
können den Traum von den eigenen vier Wänden auch in der Stadt
durchaus realisieren. Nachfolgend
eine Liste der finanziellen Vorteile:
Bei guter Planung
findet sich auch in
der kleinsten Lücke
noch ein Platz zum
Bauen.
REGIEBAUHAUS „MADRID“
VON HELMA
ANBIETER: Helma AG
www.helma.de
ENTWURF: Musterhaus Madrid
BAUWEISE: Mauerwerk aus Hochlochziegeln
11,50 m
Mitten im Leben
Das typische Stadthaus wird auf
eine Grundstücksbreite von bis zu
6 m – das entspricht gleichzeitig
der Breite der Straßenfassade –
in mehrgeschossiger Bauweise
mit bis zu vier Etagen gebaut.
Oft gibt es kleine Hofgärten mit
geringer Tiefe, der Hauptgarten
befindet sich auf der rückwärtigen Hausseite. Terrassen, Balkone und Dachgärten bilden auf
der Gartenseite ein zusätzliches
intimes Raumangebot. Bei Stadthäusern geht es vor allem darum,
auf kleiner Grundstücksfläche
möglichst viel Wohnfläche bei geringen Kosten bauen zu können.
DIELE
13
WOHNEN/
ESSEN
39,5
Außen kompakt, innen großzügig
Häuser wie dieser Entwurf finden viele Freunde. Der Grund: Die kompakte Architektur
ist platzsparend, bietet dennoch viel Wohnfläche und kann – zusammen mit einem
Keller – als ausgesprochen familienfreundlich gelten!
46
Häuser bauen & sparen
3/2011
B
auen in der Stadt ist ein
Thema, das immer mehr an
Bedeutung gewinnt. Denn
die Bereitschaft zu pendeln und
dabei lange Transportzeiten und
häufige Staus zu akzeptieren,
nimmt rasant ab. In diesem Sinne
eine Punktlandung war deshalb
ein Stadthaus, das Keitel speziell
auf eine Baufamilie zugeschnitten
hat: Auf einer Grundfläche von nur
9,75 mal 8,50 Metern entstand
ERDGESCHOSS
DACH: Flachdach
WOHNFLÄCHEN: EG: ca. 89 m2
OG: ca. 69,5 m2
PREIS: auf Anfrage beim Hersteller
GAST
11,5
DU/WC
4
KOCHEN
12
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Häuser Bauen in der Stadt
HWR
9
OBERGESCHOSS
D
ieses Musterhaus von Helma
– zu sehen in der Ausstellung
Ottendorf-Okrilla – kombiniert die Nutzung und Speicherung
von kostenloser Sonnenenergie
mit anderen Energieträgern und
erfüllt dabei die Kriterien für ein
KfW-Effizienzhaus 70. Die sogenannten Solarhäuser dieses Anbieters von Massivhäusern erreichen nach Firmenangaben einen
solaren Deckungsgrad von ca. 30
Prozent. Im Vergleich mit einem
EnEV 2009-Standardhaus könne durch die optimal aufeinander
abgestimmten Komponenten der
Heizanlage sowie der Hausdämmung sogar etwa 50 Prozent der
Heizkosten eingespart werden.
Die in Ottendorf-Okrilla gewählte Variante ergänzt die Solartechnik
(u.a. 20 Quadratmeter Fassadenkollektoren) mit einer modernen
Gasbrennwerttherme. Diese Kom-
bination soll eine besondere Wirtschaftlichkeit in Bezug auf Investitions- und laufende Energiekosten
bieten. Das neue Musterhaus
bietet aber neben der Energiespartechnik auch einen besonderen architektonischen Reiz. Die
Struktur aus mehreren, versetzten
Kuben mit großer Dachterrasse
und farblich abgesetzter Fassadengestaltung lehnt sich an den
Stil des Bauhauses an. Auch hier
folgt die Form der Funktion. Die
durchdachten Grundrisse und die
geradlinige Architektur schaffen
großzügige Räume.
Trotz aller Innovationen, so wird
versichert, sei das Haus keine
Machbarkeitsstudie
technikverliebter Entwickler, sondern aktueller und vor allem bezahlbarer
Stand der Technik. Der Fokus liege
auf Wirtschaftlichkeit, Wertstabilität und Nachhaltigkeit. Letzteres
werden durch die Verwendung von
raumluftreinigender Wandfarbe und
umweltfreundlichen Bodenbelägen
O
bestätigt.
Foto: MinnovaBNS
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