the expendables 2
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Ausgabe 01 januar 2013 GRATIS! Das Entertainment Magazin von Der Multimedia-Newsletter: Jetzt anmelden und profitieren! Old Men With Guns The expendables 2 cd game DVD blu-ray des Monats: des Monats: des Monats: des Monats: Max Raabe DmC Das Bourne Vermächtnis Tarantino XX präsentiert Best OF ArtHAUs ZUm UnscHlAgBAren Winterpreis vOn Je € 7,99! AktiOnsZeitrAUm: 1. JAnUAr – 31. JAnUAr 2013 Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung www.arthaus.de MULTI-Media TOPTAGE SANGE BOT Editorial Neues Jahr, neues Glück! Und alte Besen! Die kehren nämlich besonders gut, wie man an den etwas älteren Herren sehen kann, die im Januar unseren Titel zieren. Weshalb wir unseren ersten guten Vorsatz für 2013 gleich mal in die Tat umgesetzt haben und ein Plädoyer für die Reife halten wollen. Schließlich schlagen auch die Rolling Stones die Boygroup-Konkurrenz immer noch locker aus dem Feld und ein Quentin Tarantino hat nach 20 Jahren im Filmgeschäft auch jetzt erst jenen Reifegrad erreicht, der ihn befähigt, absolute Meisterwerke wie „Inglourious Basterds“ oder jetzt „Django Unchained“ auf die Leinwand zu bringen. Ganz zu schweigen von einem Max Raabe, der endlich zu einer Erkenntnis kommen durfte, die manche Männer ihr ganzes Leben lang nicht haben: „Für Frauen ist das kein Problem“! Weil aber nur reifen kann, wer mal jung war, dürfen wir auch die Folgegenerationen nicht vergessen. Ein „Bourne Vermächtnis“ profitiert nämlich gerade vom Nachwuchs in Gestalt eines Jeremy Renner, „Devil May Cry“-Held Dante darf in „DcM“ in völlig neuem jugendlichem Glanz erstrahlen und an der Musikerfront machen sich Newcomer wie Jake Bugg erfolgreich daran, das Feld von hinten aufzurollen. Übrigens schon derart abgebrüht, dass man ihn mit seinen 18 Jahren durchaus neben den „Expendables“ bestehen lassen könnte. Das nennen wir: praktizierter neuer Generationenvertrag. In diesem Sinne: Hände reichen und ab ins neue Jahr! Eure mbeat-Redaktion Exklusive Multimedia Toptagesangebote! Jetzt Anmelden und Profitieren! Der müller multimedia-Newsletter! Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter und Sie werden regelmäßig über besonders attraktive Tagesangebote aus dem Bereich des Entertainments informiert! Es erwarten Sie tolle Highlights aus den Bereichen Musik, Film und Games – als besonderer Service bereits am Abend vor dem Angebotstag. Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro. So lange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in jeder Filiale erhältlich. Bei batteriebetriebenen Artikeln sind die Batterien, wenn nicht anders angegeben, im Preis nicht enthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. E-Mail: info@mueller.de. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de. Jetzt den Newsletter abonnieren unter: www.mueller.de/toptagesangebot Coupon einfach auf Ihrem Smartphone an der Kasse vorzeigen und viele Prozente sparen! Inhalt | Januar 2013 50 Tarantino XX 28 The Expendables 2 BLU-RAY 50 B LU-RAY DES MONATS: Tarantino XX 54 DcM – Devil May Cry GAMES 54 NEWS 32 Das Bourne Vermächtnis 58 60 GAME DES MONATS: DcM – Devil May Cry Anarchy Reigns Painkiller Die Sims 3: 70er, 80er & 90er Accessoires SiNG PARTY REVIEWS 06 F itness-Verlosung | u. a. 07 James Bond | Nick Cave 61 08 Max Raabe 62 Django Unchained DVD / Blu-ray 28 32 36 37 38 CD 08 12 14 15 16 20 04 CD DES MONATS: Max Raabe Johannes Oerding Tocotronic Jake Bugg Prag Dropkick Murphys Vega JAHRESRÜCKBLICK SPECIAL REVIEWS 39 40 41 42 43 44 49 TITELSTORY: The Expendables 2 DES MONATS: Das Bourne Vermächtnis Ted – I red boarisch The Watch Starbuck Universal Soldier – Day Of Reckoning The Innkeepers ParaNorman 2 Tage New York To Rome With Love Was passiert, wenn’s passiert ist Wer’s glaubt, wird selig Rum Diary The Raid Django – Die Trilogie Western Unchained REVIEWS DVD ASIA DVD KINO 62 63 64 65 Django Unchained Jack Reacher Der Geschmack von Rost und Knochen KINOFAHRPLAN Januar SONSTIGES 03 66 Editorial Charts | Vorschau | Impressum Die Tipps im Januar Auch in diesem Jahr präsentiert Müller zusammen mit der mbeat monatlich ganz besondere Themen. Jetzt sogar auf einer Seite! Musik-Tipps Johannes Oerding „Für immer ab jetzt“ Seite 12 Mrs. Greenbird „Mrs. Greenbird“ Seite 20 Itchy Poopzkid „Ports & Chords“ Seite 21 Helloween „Straight Out Of Hell“ Seite 22 Film-Tipps The Watch Seite 36 Starbuck Seite 37 Universal Soldier – Day Of Reckoning Seite 38 Wer’s glaubt, wird selig Seite 40 2 Tage New York Seite 41 Django 1 – 3 Seite 43 Black’s Game Seite 44 The Echo Seite 44 The Raven – Prophet des Teufels Heft No. 12 Seite 46 Lady Vegas Heft No. 12 Seite 50 Rum Diary Seite 42 Tipp4U präsentiert von News | Januar 2013 Fit für 2013 Auch gute Vorsätze gefasst für das neue Jahr? Dann sorgt Koch Media im Januar für den günstigen Weg zu ihrer Erfüllung: Insgesamt zehn Fitness- und Workout-DVDs gibt es im Januar für je 4,99 Euro bei Müller zu erstehen, darunter die „Rückengymnastik mit Andy Fumolo“, „Pilates Workout“, „Tai Chi“, „Yoga für Einsteiger“ und Cindy Crawfords Programme „Shape Your Body“ und „The Next Challenge Workout“. Viel Körpergefühl für wenig Geld also, was wir mit einer Verlosung weiter unterstützen wollen: Unter all jenen, die bis zum 31.01.2013 eine Email mit einem im Büro umsetzbaren Fitnesstipp an mbeat@wsoellner.de schicken, verlosen wir drei tolle Preise. Der Hauptpreis besteht aus einer mydays Erlebnisbox „Entspannen und Träumen“, Platz 2 freut sich über eine Erlebnisbox „Wellness & Beauty“ und der Dritte bekommt ein DVD-Paket samt Saunahandtuch. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Wir wünschen viel Glück! Spiel-Film Rayman Begins Ursprünglich sollte es bereits zum Verkaufsstart der Wii U so weit sein, jetzt wurde es doch das neue Jahr für den Release des sehnlich erwarteten „Rayman Legends“. Der Nachfolger des sensationellen „Rayman Origins“ kommt mindestens ebenso knuffig und künstlerisch daher wie sein Vorgänger und nutzt die Möglichkeiten der Gamepad-Steuerung bislang am eindrucksvollsten, vor allem, wenn sich mehrere Spieler durch die bonbonbunte Welt hangeln. Nachzuprüfen ab dem 28.02. Denn dann steht „Rayman Legends“ endlich auch in den Läden. 06 Vorhang auf für den nächsten Spieleklassiker, der einer Leinwandbearbeitung unterzogen wird: Denn wie eben bekanntgegeben, haben Ubisoft und New Regency beschlossen, Tom Clancys legendäre „Splinter Cell“-Reihe rund um Schleichspezialist Sam Fisher zu verfilmen, übrigens unter Beteiligung von „Bane“ Tom Hardy. Passend übrigens zu „Splinter Cell – Blacklist“, das im Frühjahr 2013 für neuen Wind in der Videospielwelt sorgen soll. sind Wir gespannt. Januar 2013 | News Skyfall’s The Limit Für die Sony ist er schon jetzt die erfolgreichste Kinoveröffentlichung aller Zeiten, für Bond-Fans auf der ganzen Welt eine kleine Offenbarung: „Skyfall“ mit Daniel Craig in seinem dritten Einsatz hat alle Rekorde gebrochen und er schickt sich an, das auch in Sachen Home-Entertainment zu tun, wo er es unter der Ägide von Fox mit Javier Bardem und der ein oder anderen Altersschwäche aufnimmt. Bereits am 01.03.2013 wird es so weit sein. Cave, Man! Mitte Februar ist es endlich so weit: Nick Cave meldet sich mit seinen Bad Seeds aus der musikalischen Versenkung zurück, um mit „Push The Sky Away“ eines der außergewöhnlichsten Alben seiner bisherigen Karriere zu veröffentlichen. Aufgenommen wurde das „Geisterbaby“ in einem historischen südfranzösischen Herrenhaus, das ganz wesentlich zur außerweltlichen Atmosphäre des mittlerweile 15. Cave-Albums beigetragen haben dürfte. Das Entertainment Magazin von 07 CD des Monats Max Raabe Verspielt und spielerisch Nach einem Vierteljahrhundert im Geschäft feierte Max Raabe, seines Zeichens Bariton und Leiter des Palast Orchesters, vor zwei Jahren so eine Art zweiten Durchbruch. Mit dem Album „Küssen kann man nicht alleine“, das er zusammen mit Annette Humpe komponierte und textete, stand Raabe wochenlang unter den ersten Zehn, bekam eine Platin-Auszeichnung und durfte sogar bei „Wetten, dass..?“ auftreten. Nun legen die beiden Westfalen – Raabe kommt aus Lünen, Humpe aus Hagen – in mindestens ebenbürtiger Qualität nach: „Für Frauen ist das kein Problem“ heißt die neue, wiederum heiter-augenzwinkernd-melancholische Arbeit der beiden Wahlberliner. Wir treffen Max Raabe im Baden-Badener Festspielhaus. Die moderne Arena gilt klanglich als ganz weit vorne in Europa, hier treten die Größen aus Oper und Klassik auf. Und auch Max Raabe kommt immer wieder gern. Am Abend wird er mit Frack 90 bpm und Fliege sowie begleitet von seinem 14-köpfigen Palast Orchester sein aktuelles Programm präsentieren, jetzt jedoch, am Nachmittag, trägt er eine vergleichsweise legere braune Cordhose und ein grünes Tweedjackett. Raabe ist in Plauderstimmung. Mit einiger Faszination in der Stimme berichtet er von seinem mittäglichen Spaziergang durch das Kurstädtchen im Schwarzwald und insbesondere von seinen Erlebnissen mit den mobilen Pollern, die die Busse durchlassen und die Autos aus der Innenstadt fernhalten sollen. „Als ich sah, wie zwei Kinder auf die Poller sprangen, als sie gerade wieder hochfuhren, musste ich sehr mit mir kämpfen, nicht auf den dritten, noch freien Poller zu hüpfen.“ Seinen Kindskopf, oh ja, den habe er sich bewahrt. „Wenn wir auf der Bühne einem Stoffhuhn mit der Pfanne auf den Kopf hauen oder zwei Trompeten in die Badewanne stecken, dann ist das einfach unterhaltsam. Manche Leute fragen sich vielleicht, was das soll, aber alle Kinder und Menschen mit kindlichem Gemüt, die quietschen vor Vergnügen.“ In seinem Schaffen gehe es ihm darum, gehobenen Blödsinn mit hoher musikalischer Qualität zu kombinieren. Eigentlich präsentiert der staatlich geprüfte Opernsänger Raabe ja das alte Liedgut der Weimarer Republik, jene oft humorvollen und manchmal ernst-hintergründigen Kompositio- 08 nen der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre, die fast ausnahmslos von der Liebe handeln. Immer mal wieder streute er über die Jahre Eigenkompositionen ins Programm ein, am bekanntesten sind „Klonen kann sich lohnen“ und „Kein Schwein ruft mich an“, das durch die Komödie „Der bewegte Mann“ Mitte der Neunziger zum schrägen Kultklassiker wurde. Er hätte auch noch ohne Frage ein paar Jahrzehnte so weiter machen können. Doch dann lief er Songschreiberin (Ich + Ich) und Neue-Deutsche-Welle-Ikone Annette Humpe über den Weg, und das popmusikalische Projekt „Küssen kann man nicht alleine“ nahm seinen Lauf. Der Erfolg mit „Küssen“ – einer Titelzeile, die Annette Humpe angeblich beim Fahrradfahren eingefallen ist – habe die beiden beflügelt, so Max Raabe. „Als das erste Album fertig war, haben wir schon gesagt, falls die Leute es mögen und falls es gut läuft, dann machen wir noch ein zweites. Bereits im Juni 2011, also wenige Monate, nachdem „Küssen kann man nicht alleine“ auf dem Markt war, trafen sich Humpe und Raabe erneut zum Gedankenaustausch und Sammeln neuer Ideen. „Es war ziemlich nahtlos“, sagt Raabe. Während Humpe die Ansicht vertrat, bei der zweiten Platte würde die Arbeit nicht einfacher, da auch der Druck größer sei, habe Raabe es umgekehrt empfunden. „Ich fand den Druck beim ersten Album größer, da ich mich in dieses Projekt verliebt hatte“, ohne allerdings zu wissen, ob die Leute ihm folgen würden, so der jüngst 50 Jahre alt gewordene Raabe weiter. Die Frage, wie das poppige Album beim Volk ankommt, war dann ja schnell beantwortet, und das Publikum sei insgesamt nicht nur vielzähliger, sondern auch ein etwas jüngeres geworden. Im Livekonzert fügen sich die modernen Stücke nahtlos ins klassische Repertoire ein, das Orchester hat sich schnell an die neue, zeitgenössischere Geschmacksrichtung gewöhnt. „Es war ja auch nie als Neuerfindung gedacht, sondern immer als Fortführung und Weiterentwicklung. Nicht nur, weil ich parallel das Originalrepertoire weitersinge.“ Sondern auch, weil er das, was er an der Haltung der Stücke aus 20ern und 30ern so schätze, jetzt auch die in den eigenen Liedern wiederfinde. „Den Humor, den schrägen Blick auf die Welt, die Brüche und die Doppeldeutigkeiten.“ Die erneut von Raabes Pianist Christoph Israel arrangierten Melodien klingen vertraut und zeitlos. Hin und wieder fühlt man sich – es könnte auch am Orchester liegen – an manch ausladenden Popsong der Neunziger erinnert, „Ist doch nur ein Gefühl“ beispielsweise ähnelt musikalisch der George-MichaelBallade „Jesus To A Child“. Und auch, wenn inhaltlich vieles heiter ist, so ist nicht alles lustig. Es geht um Menschen, die sich „Zwischen zwei Lieben“ entscheiden müssen und dabei zerrieben werden. Es geht immer wieder ums Verlassen, ums Verlassenwerden, ums Nichtwollen und Nichtgewolltwerden. CD des Monats Das Entertainment Magazin von 09 CD des Monats „Aber die Platte soll in erster Linie Spaß machen“, sagt Max Raabe. „Ich bin nur gut, wenn keiner guckt“, ist eine entsprechende Schelmerei, auch „Ich schlaf am besten neben dir“ fasst seine Botschaft praktisch in der Titelzeile schon zusammen. Es fällt auf, dass sämtliche Lieder sowohl aus der männlichen als auch aus der weiblichen Perspektive stammen könnten. „Ich müsste schwer überlegen, welcher dieser Songs nicht von einer Frau gesungen werden könnte.“ Speziell „Für Frauen ist das kein Problem“ schreie geradezu danach, von einer Frau interpretiert zu werden. „Das Lied ist eine Ode darauf, was Frauen alles können und drauf haben. Das Leben war auch ohne diese Hymne möglich, aber mit dieser Hymne ist es schöner.“ Überhaupt: Diese schlagzeilenartigen Titelzeilen sind ein großer Trumpf des Gespanns Raabe-Humpe, das nach diesem 10 Album übrigens eine Pause im gemeinsamen Schaffen plant. Raabe: „Manchmal verlieben wir uns in einen Satz oder wir versuchen, ein Stück zu einem bestimmten Thema zu machen. Wir möchten schöne Geschichten erzählen, und zwar mit Sätzen, die alle wasserdicht sind.“ Und wo wir schon beim Thema Wasser sind: Um die Fotos fürs CD-Cover zu machen, stieg Max Raabe an einem warmen Spätsommertag in die Havel bei Berlin. Sein Orchester kam zwar mit, hatte jedoch Neoprenanzüge an. Raabe nicht. Denn die Gummihose machte dicke Beine. „Außerdem: Wenn schon, denn schon. Ich fand es einfach herrlich gaga, im Smoking bis zum Hals im Wasser zu stehen.“ Eben ganz das Kind im Manne. Max Raabe | „Für Frauen ist das kein Pro blem” | VÖ 18.01. | Vertrieb Universal sr Entdeckerrabatt Prozente auf Talente Musik Kyla La Grange „Ashes“ Seite 20 José James „No Beginning No End“ Seite 21 Soma „Nobody’s Hotter Than God“ Seite 21 I Am Kloot „Let It All In“ Seite 24 Villagers „Awayland“ Seite 24 Friska Viljor „Remember Our Name“ Seite 25 Lisa Bassenge „Wolke 8“ Seite 26 Kitty Hoff „Argonautenfahrt“ Seite 26 Esben & The Witch „Wash The Sins ...“ Seite 24 Film „The Inkeepers“ Seite 38 „Rebellion“ Seite 46 „Samsara“ Seite 46 „Dragon Age“ Seite 49 „The Four“ Seite 49 „Million Dollar Crocodile“ Seite 49 10 % Entdeckerrabatt Coupon ausschneiden, vorlegen und 10 % sparen! Coupon gültig vom 02.01. bis 31.01.2013 *Diesen Rabatt erhalten Sie nur beim Kauf eines der oben abgebildeten Produkte in Verbindung mit diesem Coupon. Pro Produkt nur ein Coupon einlösbar. Verrechnung mit Kassenbon, keine Barauszahlung. Irrtum vorbehalten. Solange Vorrat reicht. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2 103552 100001 Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro. Solange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in jeder Filiale erhältlich. Bei batteriebetriebenen Artikeln sind die Batterien, wenn nicht anders angegeben, im Preis nicht enthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. E-Mail: info@mueller.de. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de. CD | Features Tocotronic Zurück in der Vier-Spur Johannes Oerding Nie mehr Zweite Liga Das mit dem Fahren auf zwei Gleisen ist ja allenthalben kein Problem mehr. Wie man so hört, ist es problemlos möglich, zwei Menschen gleichzeitig und gleichermaßen zu lieben, auch zwei parallele Berufe sind heutzutage ja schon Standard. Nur, lieber 80 bpm Johannes Oerding, nun zu dir: Sowohl den HSV als auch den FC St. Pauli zu mögen? Da dürfte die Grenze der gesellschaftlichen Toleranz wohl als überschritten anzusehen sein. Oerding, der aus Geldern am Niederrhein stammt, sieht das naturgemäß anders. „Als Wahlhamburger stehe ich dazu, mich nicht entscheiden zu müssen. Für den HSV hege ich grundsätzlich eine Sympathie, weil die zwischendurch immer mal wieder guten Fußball spielen.“ Das sei bei den Paulianern zwar nicht der Fall, „aber bei denen finde ich die ganze Fankultur klasse. Außerdem wohne ich auf St. Pauli.“ Johannes Oerding selbst hat es kickend nur bis in die Bezirksliga gebracht, heute spielt er jeden Montag mit Kumpels in der Halle. Was seine Musik angeht, so spielt er einige Ligen höher. „Ich bin in die deutsche Rockpop-Bundesliga aufgestiegen und auf gutem Wege, mich dort zu etablieren. Bei jeder Tour erreichen wir mehr Leute, und viele können inzwischen auch was mit meinem Namen anfangen.“ Was nicht nur daran liegt, dass der 31-Jährige seit einigen Jahren mit Ina Müller liiert ist (seine Zweier-WG mit einem Kumpel möchte er übrigens trotzdem nicht räumen). Sondern in erster Linie daran, dass ihm immer wieder diese griffigen Melodien einfallen. So auch auf seinem dritten Album „Für immer ab jetzt“. Der studierte Marketingfachmann Oerding, der sich von der Schülerband bis kurz unter die Top Ten gesungen hat (das vorherige Album „Boxer“ kam auf Platz 11), hat diesmal die Melancholie zurückgefahren und setzt verstärkt auf heitere Töne, wie in „Die dunklen Jahre“ oder „Mein schönster Fehler“. Und wenn er schön entspannt klingt, so wie in der Single „Einfach nur weg“, dann erinnert er an Milow, was ja kein Johannes Oerding | „Für immer ab Nachteil sein muss. jetzt“ | VÖ 11.01. | Vertrieb Sony 12 sr Gut ihr halbes Leben haben die TocotronicMitglieder ihrer Band gewidmet, die es jetzt schon seit 20 Jahren gibt. Anfangs traten sie als Trio an und etablierten sich mit schrammelnden Gitarren als Vertreter der Hamburger Schule, 2004 verstärkten 90 bpm sie sich mit dem Gitarristen und Keyboarder Rick McPhail um einen weiteren Musiker. Auch auf ihrem zehnten Studioalbum „Wie wir leben wollen“ darf man gelegentlich noch mit harschen Riffs rechnen. Nur: Die meisten Lieder sind eher zugänglich als aufbrausend. „Nachdem unsere letzten CDs von der Produktion her Live-Charakter hatten“, sagt Sänger und Gitarrist Dirk von Lowtzow, „wollten wir diesmal eine Platte einspielen, die sich mehr in Richtung Pop bewegt.“ Tocotronic sind eben Querdenker mit einem äußerst vielseitigen Musikgeschmack. Mit Indie-Rock können sie sich genauso anfreunden wie mit Psychedelic, Chanson oder Folk. Deshalb sollte man sich bei ihnen nie in Sicherheit wiegen. Im Candy-Bomber-Studio im Berlin-Tempelhofer Flughafengebäude strebten sie mit ihrem Produzenten Moses Schneider Vier-Spur-Aufnahmen an, wie sie gegen Ende der 60er-Jahre gemacht wurden. Ein Retro-Sound ist dabei nicht entstanden, stattdessen Rockpop mit intelligenten Texten. Die Singles „Auf dem Pfad der Dämmerung“ oder „Abschaffen“ konzentrieren sich vollends auf Eingängigkeit. Bei „Höllenfahrt am Nachmittag“ schaukeln sich die Gitarren zu brachialen Soundwänden auf. Da hört man nicht nur so rein, sondern sollte sich für eine Albumlänge von seiner UmTocotronic | „Wie wir leben wollen“ welt verabschieden. VÖ 25.01. | Vertrieb Universal dl Features | CD musik-Highlights 5,00 je HH Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01. HHHH H HH Eur o Lionel Richie „Back To Front“ Blink 182 „Greatest Hits“ Limp Bizkit „Greatest Hitz“ Red Hot Chili Peppers „Stadium Arcadium“ Deep Purple „The Best Of Deep Purple“ Marilyn Manson „Lest We Forget“ Nickelback „Dark Horse“ Aerosmith „Big Ones“ Saga „Best Of“ Leona Lewis „Echo“ Avril Lavigne „Goodbye Lullaby“ Peter Maffay „Heute vor 30 Jahren“ Linkin Park „A Thousand Suns“ Michael Bolton „Duette“ Kings Of Leon „Come Around Sundown“ Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit MultiMedia-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung. Shakira „Sale El Sol“ Michael Buble „Crazy Love – Hollywood Edition“ Elvis Presley „30 #1 Hits“ 13 CD | Features Jake Bugg Local Hero Jede Stadt hat ihre Lokalhelden. Manche mehr, manche weniger. Nottingham gehört mit Sicherheit zur zweiten Sorte. Der Mann in grün, den man aus den vielen Geschichten und Filmen rund um Sherwood Forest kennt, blieb entsprechend lange 90 bpm der einzig große und bekannte Sohn der Industriestadt im Herzen Englands. Und ein Nachfolger (ein Boxweltmeister im Supermittelgewicht mal ausgenommen) nicht in Sicht. Umso erstaunlicher und erfreulicher war es dann, als im Oktober der gerade einmal 18-jährige Songwriter Jake Bugg den Olymp der UK-Charts erklomm. Nicht die nächste große Nummer aus dem ruhmreichen London, kein weiterer Superstar aus dem wilden Manchester, sondern eben ein Teenager aus Nottingham. Entsprechend groß ist seitdem der Hype um den Newcomer, Vergleiche mit Bob Dylan, Donovan und Paul McCartney folgten prompt – Britisches Understatement wie man es eben kennt. Doch so weit von der Wahrheit ist man damit gar nicht entfernt, denn würde man es nicht besser wissen, man könnte den typischen und doch facettenreichen Brit Sound von Jake Bugg zeitlich kaum einordnen. Ein bisschen junger Dylan beim Opener „Lightning Bolt“ hier, das Flair der Fab Four in „Two Fingers“ dort oder lupenreines Songwriting bei „Ballad Of Mr Jones“ im besten Stile eines Donovan. Die Songs von Letztgenanntem hat sich der Teenager auch offiziell zum Vorbild genommen. Schaden tut es seinen Songs sicher nicht, ihm selbst und seiner Karriere erst recht nicht. Nach zahlreichen SupportShows von britischen Top-Größen wie Oasis-Kopf Noel Gallagher und dessen High Flying Birds spielt Bugg mittlerweile die Songs seines selbstbetitelten Albums als Main Act. In ausverkauften Hallen. Und – natürlich – auch abseits von Sherwood Forest. Jake Bugg | „Jake Bugg“ | VÖ Vertrieb 25.01. dh Universal Prag Die Schwelgenden Ja, also, wie soll man es ausdrücken? Vielleicht so: „Premiere“, das erste Album des Trios Prag, wird jetzt sehr wahrscheinlich innerhalb des Musikkosmos nicht gerade als die Sorte von Platte in die Geschichte eingehen, als die „Keinohrhasen“ die Film80 bpm welt aufrührte – nämlich als heiteres, nicht allzu anspruchsvolles und ultra erfolgreiches Mainstreamfutter. Nora Tschirner hin oder her. Jene Nora nämlich, inzwischen 31 Jahre alt und süß wirkend wie eh und je, ist Teil von Prag. Sie spielt Bariton-Gitarre, singt und freut sich, dass sie endlich mal ihren zehn Jahre währenden Unterricht in einer Musikschule sinnvoll einsetzen kann, anstatt immer nur im Auto zu singen. Die – abgesehen von optischen Aspekten – Stempel aufdrückenderen Mitglieder von Prag jedoch sind Sänger/Gitarrist Erik Lautenschläger und Gitarrist/Sänger Tom Krimi. Die beiden Jungs kennen sich aus diversen Indiebandunternehmungen, und als sich die ehemaligen Schulchorkollegen Nora und Erik eines Abends im Frühjahr 2011 in einer Bar trafen und musikalische Vorlieben bequatschten, war die Entstehungsstunde für Prag nicht mehr fern. „Wir ticken einfach sehr ähnlich“, sagt Erik. „Wir stehen alle drei auf schwelgende Musik, die nichts ironisch Schlagerhaftes 14 hat, sondern etwas Rührendes, und die trotzdem toll unterhält.“ Referenzen für die hübschen, chansonhaften und mit Streichern in der Stadt, die der Band den Namen gab, sehr opulent aufgenommen Lieder sind: Der frühe Udo Jürgens, France Gall, Jacques Brel oder auch Ennio Morricone. Unterm Strich ergibt das ein richtig schönes, romantisches Popalbum im Geiste der fünfziger und sechziger Jahre. Und auch inhaltlich laden Prag zum Träumen ein, etwa wenn sie in ihrer ersten Single „Sophie Marceau“ über ihre TeenagerVerliebtheit in selbige Prag | „Premiere“ | VÖ 25.01. schwärmen. Vertrieb Tonpool sr Features | CD Dropkick Murphys LAUTSPRECHERKILLER Vega Rap-Regent Auch, wenn sich ihr Line-up in den letzten 17 Jahren stetig verändert hat und Bassist/Sänger Ken Casey das letzte Originalmitglied ist: Das Septett aus Boston ist der Inbegriff von Ausdauer und Beständigkeit. Was sich nicht nur in unablässigen 90 bpm Gigs, sondern auch Albumveröffentlichungen im 2-Jahrestakt äußert. Natürlich auf ihrem eigenen Label und mit beachtlichem Erfolg: Ihr letztes Werk „Going Out In Style“ erreichte Platz 6 der Billboardcharts und hinterließ auch in Deutschland bleibenden Eindruck (Platz 19). Was das ganzkörpertätowierte Septett erst richtig beflügelt: „Wir konnten es diesmal kaum erwarten, ins Studio zu gehen. Einfach, weil wir so viele Ideen hatten. Und weil wir wissen, dass es da draußen ein Publikum gibt, das richtig heiß auf uns ist.“ Womit der Bandleader goldrichtig liegt – und seinen Worten Taten folgen lässt: „Signed And Sealed In Blood“ erweist sich als fulminanter Mix aus Hardcore-Punk und irischer Folklore, dargeboten mit Dudelsack, Flöte, Akkordeon, Banjo, E-Gitarre und röhrendem Reibeisengesang sowie Songs über Bier, Ehre, Stolz und Arbeiterklasse-Ideale, die sich sofort mitsingen lassen. „Wir liefern keine hochtrabende Kunst“, lacht Casey. „Aber wir geben den Leuten etwas, mit dem sie sich identifizieren können und an dem sie Spaß haben.“ Ein Ansatz, mit dem die Murphys – das zeigen die riesigen Hallen der kommenden Tournee – auf dem Weg nach ganz oben sind. Sofern die Technik mitspielt: „Unsere Musik ist nicht gut für eure Lautsprecher – habt also immer ein Paar in Reserve.“ Danke für den Dropkick Murphys | „Signed And Sealed In Tipp! Blood“ | VÖ 08.01. | Vertrieb Universal Das Entertainment Magazin von ma Klingt zwar schön, funktioniert aber nicht, wenn der Magen knurrt und der Gutsherr die Miete eintreiben will: von Luft und Liebe, hier besser Skills und Fame, kann keiner leben. Viele Rückschläge hat er im Laufe seiner bisherigen Karriere wegstecken 80 bpm müssen, der Frankfurter Rapper Vega. Begonnen hat er seine Laufbahn auf Buckwheats, dem Label seines Mainzer Kollegen Separate, einem einstigen Weggefährten Caspers. Das ging in die Brüche, Vega blieb standhaft, veröffentlichte 2009 sein Debütalbum „Lieber bleib ich broke“ auf eigenem Label, bevor auch das die Pforten schließen musste. Davon unbeirrt nahm Vega einen dritten Anlauf und landete mit „Vincent“, Album Nummer zwei, Anfang 2012 prompt auf Platz 5 der Charts. Der Stehaufmann des deutschen Rap, er hat das Talent, das Charisma, die Fanbase – nun fehlt nur noch Stabilität. Die könnte mit „Nero“ endlich Einzug halten in Vegas Rap-Leben, mit seiner Label- und Managementheimat Freunde von Niemand im Rücken liefert der Frankfurter auf seinem dritten Longplayer all das, wofür seine Fans ihn lieben, hat aber auch die Eier, mit Chart-relevantem Material nach den Sternen zu greifen. Mit Schützenhilfe von Szenegrößen wie RAF Camora und MoTrip am Mic sowie Cristal, Johnny Pepp, Jumpa oder Joshimixu an den Reglern könnte ihm das glatt gelingen. Denn Vega kennt seine Stärken, legt seinen Fokus weniger auf plumpe Battletracks denn auf deepe Momentaufnahmen, bei denen er seine brillante Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, mit wenigen Worten Innenleben sichtbar zu machen, ausspielen kann. Welchen Charakterzug des durchaus ambivalenten römischen Kaisers Vega auf „Nero“ verkörpert, darf der Hörer selbst entscheiden. Dieser Nero ist in jedem Falle aber eines: Vega | „Nero“ | VÖ 11.01. | Vertrieb mächtig! Soulfood mw 15 Jahrescharts 2012 Hurra, wir leben noch! Die mbeat-Jahrescharts Was wir neben der Tatsache, dass es trotz Mayas noch zum Jahreswechsel gekommen ist, an 2012 am besten fanden? Das ist natürlich eine schwer subjektive Angelegenheit. Wir haben Euch trotzdem unsere Favoriten ohne spezielle Reihenfolge aufgelistet und – wo angebracht – um objektive Kriterien ergänzt: Die Bestseller des Jahres aus den Müller-Filialen. MUSIK – RedaktionSCHARTS 01 Kendrick Lamar 02 Lana Del Rey „Good Kid M.a.a.d City“ [Universal] „Born To Die“ [Universal] Ein Protegé von Dr. Dre? Da horchte nicht nur die Mit „Videogames“ wurde sie zur Femme fatale HipHop-Welt genauer hin. Kendrick Lamar verkör- und zum Medienhype. Und der hatte schon perte als neues Wunderkind alte und neue Schule Monate vor Veröffentlichung ihres Albumde- von HipHop gleichermaßen und setzte sich mit büts im Internet seinen Anfang genommen. diesem Jahrhundertwerk an die Spitze einer neu- Zwar wurde die Gute seither immer wieder, en Bewegung. auch wegen verunglückter Auftritte und Werbekampagnen, angefeindet, aber was 03 Deichkind bleibt, das sind zwei Hände voll großarti- „Befehl von ganz unten“ [Universal] ger Songs, die ein wenig Verruchtheit Geider Leil: Sie steigern das Bruttospaßprodukt. ins Popgeschäft zurückgebracht haben. Und das mit Inhalten, die uns erst zum Lachen und später meist auch zum Schlucken gebracht haben. Speziell „Bück Dich hoch“ war unsere 07 ganz persönliche Hymne 2012. „Rats“ [RTD] Balthazar Schmerzhaft schön: Belgien rockt! Und zwar so schön wie die Landsleute von dEUS zu ihren 04 Michael Kiwanuka besten Zeiten und so tieftraurig kaputt, wie Pete Doherty in Phasen dunkelster Depression. „Home Again“ [Universal] Michael Kiwanuka hat dem Soul seine Seele 08 zurückgegeben. Die hatte er irgendwann in den „Coexist“ [Indigo] The XX Androids dream to this electric music! Ein Stück weit elektro- 70er-Jahren nämlich verloren. Dorthin zurück entführt uns der Londoner mit warmer Stimme und nischer kommt das zweite Album um Mastermind Jamie Smith mit einem Gefühl dafür, was an Motown einst so daher. Was man aber erst dann wirklich wahrgenommen hat, einzigartig war. wenn man sich zum x-ten Mal in die melancholischen Dreampop-Welten der Briten eingehört hat. 05 Jack White „Blunderbuss“ [RTD] 09 White Stripes wer? Jack kann’s auch alleine! Und zwar nicht in Form irgend- „Confess“ [Indigo] Twin Shadow welcher obskurer Nebenprojekte, sondern ausschließlich als er selbst. Die Neuerfindung der 80er-Jahre mit Style. Denn dass irgendwelche Hipster auch im Jahr 2012 noch Musik hören, die klingt als würden sich The Human League und Tears For Fears 06 Totally Enormous Extinct Dinosaurs auf einen Gedächtnistag wiedertreffen, das hätten wir zu Jahresbeginn auch nicht gedacht. „Trouble“ [Universal] Von wegen ausgestorben. Die Paradiesvögel der wilden Discoära nennen 10 sich nun einfach Dinosaurier und stellen alleine auf die Beine, wozu es frü- „Give You The Ghost“ [Indigo] her ganzer Bands bedurft hat. Orlando Higginbottom ist in der Elektronik- Bon Iver hat Polica zum Besten erklärt, was er in diesem Jahr zu hören bekommen hat. Ein Szene der Aufsteiger des Jahres gewesen. Und wer Ihn einmal live erleben Ritterschlag, den sich die Band aus Minneapolis mit Future-Funk, Autotune-Effekten und durfte, der weiß auch, warum! (tatsächlich) Bon-Iver-Anleihen auch redlich verdient hat. 16 Polica Jahrescharts 2012 DVD/Blu-raY – RedaktionSCHARTS 01 Moonrise Kingdom 02 Hugo Cabret 03 The Artist [Universal] [Paramount] [DCM] Puppenhausästhetik à la Anderson. Das war immer So macht 3D Sinn: Eine Liebeserklärung an das Kino hat In der Stille liegt die Kraft. Und die Oscars! Fünf davon schon traumhaft schön, ist dem Spielkind unter Hol- Starregisseur Martin Scorsese hier geschaffen. Denn durften Michel Hazanavicius und sein Team für ihren lywoods Indie-Regisseuren aber nie so eindrucksvoll die Geschichte vom jungen Hugo, der in einem sehens- stummen Schwarz-Weiß-Film im vergangenen Jahr ein- gelungen wie in dieser Geschichte vom verliebten werten Art-Deco-Paris die Stummfilmarbeiten von Geor- streichen. Und am meisten gefreut haben wir uns über Pfadfinderpärchen auf Abwegen. Und Bill Murray ist ges Mèlies wiederentdeckt, erzählt mit 3D-Bildern mehr die Statuette von Jean Dujardin, der redaktionsintern wie immer großartig. über die Faszination Film als jeder Blockbuster. schon seit Jahren als Schauspielgott gehandelt wird. 04 07 Drive Ziemlich Beste Freunde [Universum] [Senator] Bereits im letzten Jahr hatten wir Der unantastbare Komödienhit des Jahres kommt aus- Nicolas Winding Refns coolen Noir- gerechnet aus Frankreich. Aber wer hätte auch ahnen Thriller in höchste Höhen gehypet. können, dass eine Geschichte von ungleicher Freund- Aber da war er noch nicht einmal in schaft zwischen einem Behinderten und seinem Be- unseren Kinos zu sehen. DVD und treuer so ehrlich und unkorrekt daherkommen kann Blu-ray gaben uns jetzt die Chance, wie hier? Und vor allem: So witzig? immer und immer wieder in die Neonwelten und den super Synthiescore einzutauchen. Und Ryan Gosling als coolem Hund zu huldigen. 09 08 05 Marvel’s The Avengers The Dark Knight Rises Melancholia [Concorde] [Warner] Jetzt, wo der 21.12.2012 ohne Unter- [Disney] Das Ende einer Ära markiert gleichzeitig den An- gang der Welt an uns vorübergegangen Die besten Szenen im an Highlights nicht gerade armen Treffen der Super- fang einer neuen. Zumindest hoffen wir das. Denn ist, können wir uns auch Lars von Triers helden gehörten allesamt dem Hulk. Wie er sich des armen Loki annimmt auch wenn Christopher Nolan seinen Ritter mit elegisches Apokalypse-Szenario wieder und anschließend gleich auch noch Teamkollege Thor vermöbelt, das hat im einem atemberaubenden Finale zu Grabe trägt, anschauen. Und neben einer sagenhaft Kino für Szenenapplaus gesorgt. Die Messlatte für Superheldenfilme wurde lässt der Schluss offen, ob nicht ein Nachfolger aufspielenden Kirsten Dunst einen Bil- wieder ein wenig höher gelegt … auch filmisch in seine Spuren tritt. Robin, über- derrausch bestaunen, der so nur ganz nehmen sie! selten im Heimkino zu erleben ist. 06 Prometheus – Dunkle Zeichen [Fox] 10 Der Anfang war erst das Ende. Oder umgekehrt? Auf jeden Fall [StudioCanal] hat Ridley Scott mit seinem (man soll es ja eigentlich nicht sa- Wer braucht Bond, wenn er George Smiley hat? Ohne 007 zu nahe treten zu wollen, müssen wir gen) „Alien“-Prequel eine Art Schöpfungsmythos begründet. nämlich feststellen, dass in Sachen Spionage John Le Carrés Klassiker sehr viel authentischer Und der hat uns in Hälfte eins seines Films echte Schauer über den Rücken ge- daherkommt. Und so grau und verraucht wie hier durfte man die 70er-Jahre auch lange nicht jagt. Auch wenn zum Ende hin dann Action dominiert. mehr erleben. Das Entertainment Magazin von Dame, König, As, Spion 17 Jahrescharts 2012 GAMES – RedaktionSCHARTS 01 Mass Effect 3 02 [EA] Max Payne 3 [Rockstar Games] Das epischste Action-RPG aller Die Rückkehr von John-Woo- und Bullet- Zeiten! wir Time-Ästhetik ins Videospiel. Mit Max stehen, obwohl nach dem für viele Payne hat Rockstar Games einen alten enttäuschenden Ende ein wahrer Helden reaktiviert und nach Brasilien Shitstorm über die Entwickler verfrachtet. Mit imposantem Ergebnis. Und das lassen hereingebrochen ist. Wir werden Shepard vermissen! 03 Diablo 3 04 FIFA 13 05 Dishonored: Die Maske des Zorns [Blizzard] [EA] [Bethesda] Wie lange haben die Fans darauf warten müssen! Elf Freunde sollt ihr sein. Und reich an Lizenzen. „Dishonored“ war sicher die große Überraschung im Endlich wieder den Mousebutton zum Glühen Und von denen hat die Konkurrenz einfach nicht so vergangenen Spielejahr. So richtig auf dem Zettel hatte bringen und viele zu bieten wie der unbestrittene Primus unter das Spiel zu Beginn kaum jemand: Bis die Ersten die Dungeons schnetzeln. Der Klassiker hat sich endlich den Fußballspielen. Der hat mit „FIFA 13“ nochmal schicke Steampunk-Welt mit schleichendem Assassinen zurückgemeldet. nachgelegt. Und die Sportschau überflüssig gemacht. erkunden durften. Mehr Freiheit geht kaum! und sich durch Gegnerhorden 06 Rayman Origins (PS Vita) [Ubisoft] Marios einzig wahre Konkurrenz lebt vor allem von einem: der schier unerschöpflichen visuellen Kreativität seiner Entwickler. „Legends“ können wir kaum mehr erwarten! 09 Call Of Duty: Black Ops II [Activision] 07 Darksiders II Technisch unantastbar: Die Shooter-Referenz sieht immer mehr [THQ] so aus wie der neueste Film aus der Bruckheimer-Schmiede. Nur Der Tod steht ihm gut! Und dass die (Anti-)Helden von uns selbst verkörpert werden dürfen. dem Spieler, der sich erneut in ein aufwändig realisiertes Posta p o ka l y ps e -S ze na r i o stürzen durfte, in dem der Tod im Sattel sitzt. 08 10 Assassin’s Creed III [Square Enix] So macht Geschichte lernen Spaß! Per Überraschung: Agent 47 trumpft noch einmal auf. Und Animus geht es diesmal ins Amerika der zeigt der Konkurrenz, was es spielerisch ausmacht, wenn Unabhängigkeitskriege. man die Entscheidung über das jeweilige Vorgehen bei uns Und die lassen uns sogar an spektakulären Seeschlachten teilhaben. 18 Hitman: Absolution [Ubisoft] belässt. Top! Jahrescharts 2012 MUSIK – VERKAUFSCHARTS 2012 DVD/Blu-ray – VERKAUFSCHARTS 2012 GAMES – VERKAUFSCHARTS 2012 01. Unheilig „Lichter der Stadt“ 01. Ziemlich beste Freunde [Senator] 01. FIFA 13 [EA] 02. Lana del Rey „Born To Die“ 02. Sherlock Holmes 2 [Warner] 02. Diablo 3 [Activision] 03. Whitney Houston „Ultimate Collection“ 03. Hangover 2 [Warner] 03. Mario Kart 7 [Nintendo] 04. Die Toten Hosen „Ballast der Republik“ 04. Türkisch für Anfänger [Constantin] 04. New Super Mario Bros. 2 [Nintendo] 05. Die Ärzte „Auch“ 05. Kill The Boss [Warner] 05. Assassin’s Creed 3 [Ubisoft] 06. The BossHoss „Liberty Of Action“ 06. Die Tribute von Panem [StudioCanal] 06. Call Of Duty – Black Ops 2 [Activision] 07.Linkin Park „Living Things“ 07. Marvel’s The Avengers [Disney] 07. New Super Mario Bros. U [Nintendo] 08. Xavas „Gespaltene Persönlichkeit“ 08. Freunde mit gewissen Vorzügen [Sony] 08. Dishonored – Die Maske des Zorns [THQ] 09. Cro „Raop“ 09. Der gestiefelte Kater [Paramount] 09. Far Cry 3 [Ubisoft] 10. Katie Melua „Secret Symphony“ 10. Die drei Musketiere [Constantin] 10. Pokémon – Schwarze Edition 2 [Nintendo] 19 CD | Reviews Rock & Pop Kyla La Grange Gin Wigmore Lucy Rose „Ashes“ „Gravel & Wine“ „Like I Used To” VÖ 18.01. Vertrieb 90 bpm VÖ Sony 25.01. Vertrieb Watford ist der Arsch 80 bpm Gin VÖ Universal Wigmore 11.01. Vertrieb weiß, 80 bpm Sony Lucy Rose stammt aus der Welt. Tristes Londoner Suburbia – mit wie sie ihr Publikum abzukochen hat. Auf dem englischen Warwickshire und begab sich einem Fußballverein, der mal Elton John zum ihrem zweiten Album schreckt die gebür- direkt nach der Schule mitsamt ihrer akusti- Präsidenten hatte, aber seit Jahren in der tige Neuseeländerin weder vor Blues noch schen Gitarre und einer großen Leidenschaft zweiten Liga rumkrebst, und vor allem für vor Retro-Soul oder Rock zurück. Ihre auf- fürs melodische Songschreiben nach London, die schlechteste Bratwurst (!) der Insel steht. gedrehte Rhythmussektion treibt ihren Ge- wo sie ihrer Begabung anfangs bei Open-Mic- Doch von genau dort kommt DIE musikalische sang voran. Musikalisch ist das zwar alles Nights frönte. Sie sorgte, zumindest in Ken- Entdeckung 2012/2013: Eine aufreizende andere als eine Neuschöpfung, aber Wig- nerkreisen, erstmals für ein wenig Aufsehen junge Dame mit wilder Löwenmähne, die ihre mores Stimme, die ohne weiteres an Duffy als Gastvokalistin des Bombay Bicycle Club. erotischen Fantasien (und den realen Liebes- heranreicht, macht das wett. Die Songs sind Jetzt hat sie mit Anfang 20 ihr erstes Album frust) in elf großartigen Stücken zwischen schwer radiotauglich und reichen von der am Start, und es ist vorzüglich geworden. Lucy morbidem Post-Punk, kantigem Gitarrenrock mit Streichern verfeinerten Ballade „If Only“ Rose erzählt Geschichten aus ihrem Leben, die und sphärischen Balladen verarbeitet, mal bis zur gitarrenlastigen Uptempo-Nummer nicht immer in ihrem Sinne enden, aber doch frontal und wütend, mal tiefromantisch, mys- „Kill Of The Night“. Die Produktion ist dank meist ganz amüsant sind. Sie tut dies mit ei- tisch oder verklärt anmutet und gezielte lyri- Butch Walker hochwertig. Schließlich hat die nem großen Gespür für Melodien, klingt aber sche Selbsttherapie betreibt. Eben ein char- 26-Jährige mit „Gravel & Wine“ ihren inter- nie platt oder vorhersehbar. Anzusiedeln ist mantes Auskotzen, das absolut kathartisch nationalen Durchbruch nebst der Top Ten im das im Haus der Eltern aufgenommene „Like wirkt. Und Kyla La Grange (sie heißt wirklich Visier. Auf jeden Fall erwächst mit ihr den I Used To“ irgendwo zwischen dem Schaffen so) auf eine Stufe mit PJ Harvey und Anna Cal- britischen Sängerinnen eine ernsthafte Kon- von Amy Macdonald, Florence Welch und Ed vin stellt. Mehr davon! kurrenz. Sheeran. ma sr Claudia Koreck Mrs. Greenbird Gianna Nannini „Honu Lani“ „Mrs. Greenbird“ „Inno“ VÖ 25.01. Vertrieb 80 bpm dl VÖ Universal bereits erschienen Vertrieb „Barfuass um die Welt“ 70 bpm VÖ Sony 18.01. Vertrieb Der berühmte „X-Fak- 80 bpm Sony Ihr vor zwei Jahren ging es für Claudia Koreck mit ihrem letzten tor“ hat sich im dritten Jahr seiner Deutsch- unerwartet erfolgreich veröffentlichtes Al- Live-Programm, jetzt hat sie daraus das Pro- land-Eroberung – zumindest in Sachen Zu- bum „Io E Te“ markierte vor zwei Jahren fast gramm für ihr viertes Album in sechs Jahren schauerzahlen – ja nicht einstellen wollen. schon ein kleines Comeback für die ja nie so gezimmert. Schließlich ist die junge Mundart- Ob das an der Überdrüssigkeit des Publikums richtig verschwundene Italienerin mit der sängerin jetzt Mutter, weshalb sie Arbeit und in Sachen Castingshows lag, am Konzept der Reibeisenstimme. Nummer eins in Italien Kind (und Erholung) bestmöglich in Hawaii Sendung oder aber an den Juroren, das sei und hohe Charteinstiege in Resteuropa, das unter einen Hut zu bringen versuchte. Hier ar- mal dahingestellt, rein musikalisch zumindest konnte sich nach über 30 Jahren im Geschäft beitete sie Anfang vergangenen Jahres mit ih- hat die Sendung mit den Siegern 2012 eine durchaus sehen bzw. hören lassen. Weshalb rem Mann und Produzenten Gunnar Graewert Erkenntnis gebracht: Entspannter Folkpop, „Inno“ nun auch nicht länger als zwei Jahre an den 14 neuen Tracks, die sich – wie soll- wie er derzeit rund um die Welt einen neuer- auf sich warten ließ. Eingespielt hat Gianna te es anders sein – bereits im Opener „Un- lichen Siegeszug antritt, funktioniert auch Nannini ihr bereits 18. Studioalbum dabei ter meiner Deckn“ stark von der pazifischen in Deutschland. Selbst wenn er von der eher erneut mit dem britischen Starproduzenten Hula-Folklore beeinflusst zeigen. Vielleicht härteren Klängen zugewandten Sandra Nasic Will Malone (Massive Attack, The Verve), klingt das Ergebnis deshalb so besonders betreut wird. Das Duo Mrs. Greenberg, auch der die zwölf neuen Tracks auch um satte warm, auch weil man vor Ort in Honu Lani auf privat ein Paar, hat hier vor allem mit eigen- Streicherpassagen ergänzte, die allesamt in alles zurückgriff, was irgendwie zur natürli- willigen Coverversionen gepunktet und eine den legendären Abbey-Road-Studios aufge- chen Geräuscherzeugung taugte. Natürlich Kirchenmusiker-Biederkeit zur Schau gestellt, nommen wurden. So jung und gleichzeitig bleibt Koreck auch in ihren Texten. Und das die auch auf dem Album nie ganz abgelegt reif haben wir die Nannini schon lange nicht ist nach wie vor gut so. wird. Hübsch klingt das trotzdem ... mehr hören dürfen. 20 ss ss ss Reviews Rock & Pop Ben Montague Steve Lukather José James „Tales Of Flying And Fal- „Transition“ „No Beginning No End” ling“ VÖ VÖ 18.01. Vertrieb 80 bpm | CD 18.01. Vertrieb VÖ RTD 18.01. Vertrieb EMI EMI In den letzten Monaten 90 bpm Der Toto-Gitarrist hatte 90 bpm Bislang galt der Mann wurde der englische Sänger und Songwriter in letzter Zeit viele persönliche Schicksals- aus Minneapolis als Hardliner des Do-it-your- aus Farnborough, Kent, mit Lob von allen Sei- schläge zu verkraften. Drei Jahre nach dem self-Gedankens – und als ebenso dickköpfi- ten geradezu überschüttet. Bereits auf seinen eher düsteren Album „All’s Well That Ends ger wie talentierter Grenzgänger zwischen ersten beiden Soloalben, „Overcome“ (2011) Well“ hat Steve Lukather wieder neuen Le- den Welten des Jazz, des Soul und RnB. Dass und „Unknown Reward“ (2012), verblüffte bensmut gefasst und präsentiert mit „Tran- er nun beim renommierten Blue-Note-Label er die Fachwelt als ebenso einfühlsamer wie sition“ das bisher beste Soloalbum seiner anheuert, tut diesem Ansatz keinen Abbruch. erfindungsreicher Geschichtenerzähler, der Karriere. Eingespielt hat er die Platte unter Im Gegenteil: Mit Pino Palladino, Robert trotzdem absolutes Starpotenzial besitzt. anderem mit Hilfe von Bassist Lee Sklar (Rod Glasper, Emily King, Hindi Zahra sowie Kris Mit seinem neuen Album „Tales Of Flying Stewart, Billy Cobham), Chad Smith (Red Hot Bowers fährt er eine exquisite Entourage auf, And Falling“, entstanden unter der Regie von Chili Peppers), Phil Collen (Def Leppard), die seine genreübergreifenden Kompositi- Dave Eringa (Manic Street Preachers, Kylie Nathan East (Toto) sowie seinem Sohn Trevor. onen sogar noch atmosphärischer, intensi- Minogue), wird Ben Montague seinen Ge- Von der ersten Nummer an, dem kraftvoll ro- ver und verspielter erscheinen lässt. Dabei heimtippstatus endgültig hinter sich lassen. ckenden „Judgement Day“, überzeugt Steve bedient er sich weiter der traditionellen wie Bereits der Opener „Love Like Stars“ begeis- Lukather durch sein herausragendes hand- modernen Spielarten der Black Music, die er tert durch seine Eingängigkeit. Eine perfekte, werkliches Können, seine charismatische mit samtiger Crooner-Stimme, breiter Instru- leicht melancholisch eingefärbte Pophymne. Stimme und sein exquisites Songwriting. mentierung und viel handwerklichem Kön- Nicht weniger überzeugend agiert Montague Zu den weiteren Höhepunkten zählen die nen intoniert, mit einer Extraportion Groove auch bei Stücken wie „Another Hard Fall“ und Midtempo-Hymne „Creep Motel“ sowie die abschmeckt, und dem Begriff „mellow“ eine „False Horizon“. nachdenkliche Ballade „Once Again“. neue Dimension verleiht. rw rw ma Soma Rammstein Itchy Poopzkid „Nobody’s Hotter Than „Videos 1995-2012“ „Ports & Chords“ God” VÖ VÖ 18.01. Vertrieb bereits erschienen Vertrieb VÖ Universal 25.01. Vertrieb Alive Sony 80 bpm 80 bpm Istres, ein verschlafenes Provinznest an der von Rammstein ja vieles nachsagen, nicht an der Fils beglückt die Musikwelt mittlerwei- Cote d’Azur, muss grausam sein. Zumindest für doch, sie würden über keine kohärente visuel- le seit elf Jahren mit seinen schnörkellosen vier musikbegeisterte Herren, die auf britische le Vision verfügen. Das hat sich stets nicht nur Punkrock-Hymnen. Zwei Jahre nach „Lights Bands wie The Cure, Coldplay, Echo & The Bun- in den vor Pyrotechnik strotzenden Liveshows Out London“, ihrem letzten Longplayer, über- nymen oder Radiohead stehen, von der weiten der Kultband gezeigt, sondern vor allem auch zeugen Sibbi, Panzer und Max auf „Ports & Welt träumen und mit dem frankophilen Kultur- in ihren Videos, die stets zu eigenständigen Chords“, entstanden unter der bewährten Re- faschismus so gar nicht klarkommen. Weshalb Kunstwerken im Rammstein-Kosmos stilisiert gie von Langzeitproduzent Achim Lindermeir, ihr zweites Album bewusst in Englisch gehal- wurden. Ihren Weg dorthin zeichnet nun die- erneut mit einer unschlagbaren Mixtur aus ein- ten ist, kein Geheimnis aus ihren Vorbildern ses 3DVD- bzw. 2BD-Set nach, das erstmals gängigen Hooklines und packenden Melodien. macht, mit Tony Hoffer einen internationalen nicht nur alle 24 Videos der Truppe in beste- Aus den 14 Songs ragen vor allem zwei Num- Produzenten aufweist und auch sonst aus der chender Qualität liefert, sondern jeweils auch mern heraus: der gemeinsam mit Donots-Sän- Reihe fällt. Sei es mit dem provokanten Titel, ein eigenes Making-of beinhaltet. Und das ger Guido Knollmann eingespielte Titel „The der sich als Abrechnung mit den Mächtigen der ist, beispielsweise im Falle von „Mein Herz Pirate Song“ sowie das mit Unterstützung von Welt versteht, über Songs wie „The Brightest brennt“ fast noch spannender als der eigent- Sängerin Charlotte Cooper entstandene Stück Side“, die sich mit der Eurokrise befassen, bis liche „Clip“. Rammstein-Fans, aber auch Kun- „She Said“. Man hört den neuen Songs die in zu vertonten LSD-Trips, in denen nackte Mädels stinteressierte, kommen an dieser opulenten über 700 Livekonzerten in 16 verschiedenen Tamburin spielen. Eine Mischung aus Genialität Sammlung kaum vorbei! Ländern gesammelten Erfahrungen deutlich Man kann den Herren kl 80 bpm Das Trio aus Eislingen und Größenwahn, mit der es das Quartett noch an. Noch nie klangen Itchy Poopzkid so unwi- weit bringen wird. derstehlich wie 2013. Das Entertainment Magazin von ma rw 21 CD | Reviews Heavy Shakra Helloween Giant X „Powerplay“ „Straight Out Of Hell“ „I“ VÖ 11.01. Vertrieb 80 bpm Die VÖ Soulfood Hardrocker 18.01. Vertrieb aus 80 bpm VÖ Sony 18.01. Vertrieb Geradewegs aus der 80 bpm SPV Jetzt ist die Katze also der Schweiz lassen auf ihrem neunten Album Hölle zurück meldet sich mit Helloween eine aus dem Sack! Bei Giant X handelt es sich um nichts anbrennen. Shakra rocken sich auf der erfolgreichsten Metal-Bands aus deutschen keinen Geringeren als Running-Wild-Frontmann „Powerplay“ mit einer bewundernswerten Landen. Denn im Verlauf der nun schon weit Rolf Kasparek, der sich mit seinem Freund (und Geradlinigkeit durch die zwölf neuen Tracks, über 25-jährigen Bandgeschichte hat man nicht seit 2005 auch Bandkollegen) Peter J. Jordan entstanden unter der Regie von Produzent nur so manchen Ab- bzw. Neuzugang verkraften zusammengetan hat, um ihrer gefeierten „Bur- Thom Blunier. Die 1990 gegründete Band müssen, sondern 2009 auch die zwischenzeit- ning Wheels“-Komposition ein ganzes Album knüpft mit dem neuen Longplayer nahtlos liche Insolvenz der damaligen Plattenfirma. folgen zu lassen, das sich ein gutes Stück weg- an „Back On Track“ an, mit dem das Quin- Jubiläums-Best-of und „7 Sinners“ erschienen bewegt vom Sound eines „Shadowmaker“, tett 2011 sogar Platz 2 der eidgenössischen bereits über die Sony, die nun auch „Straight gerade weil es sich musikalisch offener und Charts eroberte. Shakra verzichten bei Songs Out Of Hell“ herausbringt, mit dem die Man- rückwärtsgewandter gibt. 13 Tracks sind das Er- wie dem Opener „Life Is Now“ oder „Save nen um Andi Deris und Michael Weikath einmal gebnis, die sich klar an den musikalischen Wur- You From Yourself“ wie gewohnt auf alle un- mehr beweisen, dass sich vielschichtige Arran- zeln der beiden Heavy-Giganten orientieren, nötigen Verzierungen und setzen ganz auf gements und bedingungslose Härte keinesfalls also am Heavy- und Hardrock-Sound der 70er-, die Durchschlagskraft ihrer Gitarrenriffs und ausschließen müssen. Abermals hat Produzent 80er- und 90er-Jahre. Also nicht wundern, wenn ihrer eingängigen Gesangsrefrains. Den Titel Charlie Bauernfeind zudem darauf geachtet, an allen Ecken Queen, Kiss, Van Halen oder Thin „Powerplay“ hat die Band nicht ohne Grund den Sound möglichst authentisch und roh zu Lizzy aus den Boxen wabert und uns so auf eine gewählt. In ihrer langen und durchaus wech- halten, bevor zum Ende des Albums hin mit „Headbangers Journey“ schickt, die von der selvollen Karriere klangen Shakra jedenfalls „Hold Me In Your Arms“ auch versöhnliche Töne Spielfreude der beiden genauso lebt wie von noch nie besser als auf diesem Album. angestimmt werden dürfen. ihrer kompositorischen Raffinesse. rw kl kl eine klasse für sich! noch bis zum 30. april 2013 10% katalograbatt auf über 1000 dvds, Blu-rays & CDs sichern 22 der Classics katalog: gratis zum mitnehmen in ihrer müller multimedia-filiale Reviews Urban/Electronica D-Bo Leona Lewis Paul van Dyk „Kopf***k mit Niveau“ „Glassheart“ „Vonyc Sessions 2012“ VÖ 04.01. Vertrieb 80 bpm | CD VÖ Soulfood 11.01. Vertrieb Der Rapper aus Nort- 70 bpm VÖ Sony C a s t i n g s h o w - Te i l - 80 bpm 11.01. Vertrieb RTD Bereits zum vierten heim hat sich seit seinen Tagen bei ersguter- nehmer werden hierzulande immer kritisch Mal versammelt DJ-Überstar Paul van Dyk mit junge musikalisch deutlich weiterentwickelt. beäugt, das gilt bis heute. Leona Lewis, seinen „Vonyc Sessions“ das, was dank welt- Auf seinem neuen Album mit dem leicht miss- die 2006 in Großbritannien zur „X Factor“- weiter Ausstrahlung seiner Radioshows die verständlichen Titel steht nicht die Lust am Gewinnerin gekürt wurde, hat sich jedoch Dance-Meute in Ekstase versetzt: Handverle- Krawall an erster Stelle sondern das intensive längst als ernsthafte Sängerin etabliert. Mit sene Tracks und Remixe aus allen Bereichen Nachdenken über eine Gesellschaft, die längst „Glassheart“ erscheint jetzt ihr drittes Al- elektronischer Musik, die nicht nur als Rück- ihre Mitte verloren hat. Gekonnt verbindet bum, für das die Engländerin Fraser T Smith schau auf ein ereignisreiches Jahr funktionie- Danny Bokelmann alias D-Bo mit Hilfe von Pro- als Produzenten gewonnen hat. Kantiger ren, sondern auch einen Ausblick auf das ge- duzent Max Mostley auf den 19 Tracks Rap-, Dancefloor hält den Titelsong am Lodern. Die ben, was in 2013 relevant sein wird. Sowohl Dubstep-, Elektro-, Rock- und Pop-Elemente Ballade „Fingerprint“ ldiefert den Beweis für großartige Tracks als auch treibende Remixes zu einer extrem abwechslungsreichen Mixtur. die Stimmgewalt der 27-Jährigen. „Shake You sind hier zu finden, außerdem wieder einige Songs wie „Blumen“ oder „Durchzug“ zeich- Up“ schlägt einen Bogen zum 80er-Jahre- Exklusives und damit ein fetter Mix, mit dem nen sich durch gehaltvolle Texte und eingän- Pop. Das melancholische „Trouble“ dürfte mit van Dyk nicht nur sein technisches Können, gige Hooklines aus und zeigen, dass D-Bo als seiner Mischung aus Beats und eingängiger sondern auch seine Geschmackssicherheit Künstler inzwischen längst die oft doch musi- Melodie mühelos in die oberste Chartregion unterstreicht. Und zwar auf zwei prall ge- kalisch und inhaltlich sehr limitierte deutsche vorstoßen. Was Ohrwurmqualitäten angeht, füllten CDs, die keine Wünsche offenlassen HipHop-Szene hinter sich gelassen hat. An Rehat Leona Lewis nichts eingebüßt. Netter Anzeige_Mueller_Krimi_200x140mm_Layout 1 14.12.12 Mainstream. 13:46 Seite 1 dl levanz haben seine Stücke dadurch jedenfalls dürften und eine Einladung dazu sind, sich deutlich dazugewonnen. wöchentlich einzuloggen in die Shows, die der CD ihren Namen geben. rw ss Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Aktionszeitraum: 01.01.2013 – 31.01.2013. Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung Das Entertainment Magazin von www.studiocanal.de 23 CD | Reviews Alternative Callejon I Am Kloot „Man Spricht Deutsch“ „Let It All In“ VÖ 11.01. Vertrieb VÖ Sony Esben And The Witch 18.01. Vertrieb „Wash The Sins Not Only RTD The Face” VÖ 80 bpm Mit „Blitzkrieg” etab- 80 bpm John Bramwell, Peter 80 bpm 18.01. Vertrieb Indigo Sie mögen es monu- lierte sich die Band aus Nordrhein-Westfalen Jobson und Andrew Hargreaves sind der mental, mystisch und infernal: Das Trio aus endgültig in der Spitzengruppe der deutschen ewige Geheimtipp. Ein Trio aus Manchester, Brighton folgt solchen Vorbildern wie My Bloo- Metal-Szene. Sieben Monate später präsen- das seit 1999 aktiv ist, viele berühmte Musi- dy Valentine, The Jesus & Mary Chain oder tiert das Quintett um Sänger Bastian Sobtzick kerfreunde hat, aber mit seinen bisherigen Ride, deren ekstatische, phongeschwänger- sein erstes Cover-Album. Und das hält so man- fünf Alben allenfalls moderate Erfolge feiern te Wall of Noise es ins 21. Jahrhundert rettet che Überraschung bereit, angefangen bei ei- konnte. Woran sich mit „Let It All In“ wenig und mit einem weiteren Schmankerl aus der ner elektrisierenden Version von „Schrei nach ändern dürfte. Zwar agiert Elbow-Frontmann rockistischen Subkultur der späten 80er würzt Liebe“, bei der Bela B. gleich noch mit Hand Guy Garvey als Produzent, doch die zehn – dem entrückten Mädchengesang einer Hope anlegte, bis hin zu einer knallharten Interpre- Stücke sind viel zu unprätentiös für die Welt Sandoval (Mazzy Star), die Rachel Davies bei- tation von „Schwule Mädchen“, der unverges- der Hitparaden und des Formatradios. Denn nahe perfekt imitiert. Was einen wunderbaren senen HipHop-Hymne von Fettes Brot. Zu den I Am Kloot lieben es minimalistisch, verhal- Gegensatz aus Chaos, Krach und Morbidität weiteren Highlights dieses extrem kurzweili- ten und spröde. Mit schüchternen Vorstößen sowie Romantik, Schönheit und Anmut ergibt, gen Albums zählt zudem die mit Unterstützung in Jazz, Blues und Pop, aber vor allem mit ei- mit Zitaten von T. S. Elliot, Nabokov und Dali von K.I.Z. eingespielte, auf ihre Kernaussage nem trockenen Sound, der eine warme, fast gewürzt ist und den Hörer geradezu hypnoti- reduzierte Tic-Tac-Toe-Nummer „Ich find dich meditative Aura hat und nur einmal richtig siert. Eben weil die zehn Stücke mit so viel- scheiße“ sowie eine durchaus abwechslungs- aus sich herausgeht – im Opener „Bullets“, sagenden Titeln wie „Deathwaltz“, „Despair“ reich inszenierte Version von „Hier kommt dessen rockiges Finale aber ein einmaliges oder „The Fall Of Glorieta Mountain“ etwas Alex“, dem unverwüstlichen Gassenhauer der Erlebnis bleibt. Der Rest ist ruhige, ausgegli- Monotones, Mystisches und Betörendes ha- Toten Hosen. chene Musik für ebensolche Menschen. ben. Wie ein schwarzer Monolith. rw Villagers Broadcast Bad Religion „Awayland” „Berberian Sound Sys- „True North“ VÖ 11.01. Vertrieb tem“ Domino VÖ VÖ 11.01. Vertrieb 90 bpm ma An Emotional Fish, In 90 bpm ma 18.01. Vertrieb Indigo RTD Kurz vor Trish Kenans 80 bpm Auf bislang 15 Alben Tua Nua, Cactus World News, Sinead O’Connor, tragischem Tod 2011 hat James Cargill mit haben es die legendären kalifornischen U2 – in den 80/90ern war Irland ein Garant für seiner Broadcast-Partnerin noch einmal Au- Punkrocker seit ihrer Gründung 1979 schon frische, vitale Rock- und Popmusik. Doch die ßerordentliches geleistet: Denn ihr Sound- gebracht. Und fast sah es danach aus, als Gegenwart ist eher trist bis beklemmend. Ein- track zur britischen Giallo-Homage „Berberi- würde „True North“, ihr sechzehnter Streich, zige Ausnahme: Conor O’Brien, der mit seinem an Sound System“ funktioniert selbst ohne das letzte Lebenszeichen der Band um Greg Debüt von 2010 für mächtig Aufsehen gesorgt Bilder als grausig schöner Film im Kopf, der Graffin werden. Vielleicht hätte Graffin im hat. Allerdings nicht, weil er etwas radikal Neu- all jene Soundeffekte nutzt, die auch im fer- Vorfeld nicht über „one more album“ und den es gemacht hätte, sondern weil er einfach nur tigen Film für Gänsehaut sorgen. Der spielt anschließenden Gang zur Navy philosophie- verdammt gut war. Und das setzt er auf seinem in einem italienischen Filmstudio in den ren dürfen. Die 16 Tracks jedenfalls laufen Zweitling „Awayland“ mit 11 Stücken fort, die 70er-Jahren und hat die Arbeit am Sound mit ihrer ungebrochenen Energie allen Ermü- so etwas wie das Bindeglied zwischen Arcade zum Inhalt, außerdem natürlich grausame dungserscheinungen zuwider, überschrei- Fire, Gram Parsons, den Beach Boys und dem Morde und surreale Bildwelten, die das frü- ten nur einmal die im Punkrock so wichtige Londoner Sinfonieorchester bilden. Sprich: he Kino eines Dario Argento noch einmal in 3-Minuten-Grenze und demonstrieren mit Conor und sein Quartett mögen es gerne sphä- Reinkultur zelebrieren. Es wundert also we- „Land Of Endless Greed“ oder „Crisis Time“, risch, opulent und euphorisch. Mit einem voll nig, wenn viel auf dem zugehörigen Sound- dass man das politische Herz immer noch am orchestrierten Breitwandsound, mehrstimmi- track nach den großartigen Goblin und ihren rechten Fleck bzw. auf der Zunge trägt und gem Harmoniegesang und einem dezenten Soundverwandten klingt: unheilschwanger auch vor umstrittenen Themen nicht zurück- Hang zum Schrulligen. Eine Mischung, die und schrecklich schön. schreckt. Schön, dass es so etwas noch (hof- süchtig macht … 24 ma cb fentlich ein wenig länger) gibt! ss Reviews Alternative Tusq Friska Viljor Patrick Richardt „Hailuoto“ „Remember Our Name“ „So, wie nach Kriegen“ VÖ 18.01. Vertrieb 90 bpm | CD VÖ Indigo 18.01. Vertrieb Exotisch klingt er, der 90 bpm VÖ Cargo 25.01. Vertrieb Mittlerweile sind die 90 bpm Indigo Kein Wunder, dass sich Titel zum zweiten Album der – enthusias- zahllosen Auftritte der feierfreudigen Schwe- ein Thees Uhlmann von dem jungen Mann so tisch ausgedrückt – Mini-Supergroup aus den bald ebenso legendär wie ihre Gründung begeistert zeigte, der da diverse Konzerte Deutschlands Norden, die sich aus Mitglie- aus einer Sauf- bzw. Herzschmerzlaune her- für ihn eröffnete, und seinen Demos in des- dern der Bands Herrenmagazin (Paul Konop- aus: Daniel Johansson und Joakim Svenings- sen Studio gerne den letzten Schliff verpas- ka), Schrottgrenze (Timo Sauer), The Coalfield son sind in den vergangenen sechs Jahren sen wollte. Weil: Den Schliff, den hatten die (Holger Lüken) und den D-Sailors (Sänger Uli vom kleinen Schwedenhappen zum respek- 13 Rohdiamanten auf „So, wie nach Krie- Breitbach) rekrutiert. Dabei bezeichnet der tablen Skandinavienexport geworden, der gen“ gar nicht mehr nötig. Im Gegenteil: Es Titel lediglich die finnische Insel, auf der man mit „Remember Our Name“, dem mittlerwei- ist die leicht scheppernde Dringlichkeit, die mit Produzent Jürgen Hendlmeier an zehn le fünften Album, das – so abgedroschen es Mischung aus Singer- und Songwriter-Seele neuen Tracks geschraubt hat, die das mit klingen mag – erwachsenste und reifste Werk mit herzzereißender Rockerattitüde, die Pa- „Patience Camp“ 2010 begonnene Indierock- der bisherigen Karriere abliefert. Das liegt vor trick Richardts Songs zu dem macht, was sie Abenteuer konsequent fortsetzen. Sprich: allem daran, dass beide in der Zwischenzeit sind: Das bald schon gefeierte Manifest ei- Zum breitwandigen Noiserock der Anfangs- verantwortungsvolle Väter zweier Babys ge- ner neuen Ehrlichkeit und Innerlichkeit, mit zeit gesellt sich eine gute Portion 80er-Jahre worden sind, die nicht nur den Bandalltag der Kollegen wie eben Uhlmann oder jüngst Indiepop, der das soundästhetische Gesamt- durcheinanderbrachten, sondern auch die auch Max Prosa der deutschen Rockmusik bild phasenweise in Richtung des derzeit so wie immer herzzereißende Mischung aus ihre tief empfundene, romantische und in- angesagten Dreampop verschiebt. Was Tusq ansteckender Fröhlichkeit und Melancholie nerlich oft auch gebrochene Seele zurück- insgesamt noch ein wenig internationaler verstärkt haben könnten. Gipfelnd im hübsch gegeben haben. Der hübschen Single „Adé, klingen lässt. Indiepop von Welt quasi! elektronischen „Boom Boom“. Adé“ zum Trotz: Auf Wiederhören! cb Christopher Owens The Joy Formidable „Lysandre“ „Wolf’s Law“ VÖ 25.01. Vertrieb 90 bpm ss VÖ RTD Seine Girls sind vorerst 90 bpm Yo La Tengo „Fade“ VÖ 18.01. Vertrieb cb 11.01. Vertrieb Indigo Warner Joy to the world! Denn 90 bpm Das verflixte 13. Al- Geschichte. Drei ziemlich herausragende Wer- seit ihrem unüberhörbaren Durchbruch mit bum der legendären Indie- und quintessen- ke stehen für Christopher Owens und seinen „The Big Roar“ arbeiten The Joy Formidable tiellen Kritikerband Yo La Tengo, es führt uns musikalischen Partner Chet White zu Buche, aus Wales an der langsamen Beglückung der musikalisch wieder zurück in die Blütezeit zuletzt das zu Recht gefeierte „Father, Son, Indiepop-Welt: Mit verschachtelten Arran- des Ehepaars Hubley/Kaplan aus Hoboken, Holy Ghost“, nun geht der Singer/Songwriter gements, leisen Anfängen, (meist) lauten in jene Zeit also, in der sich mit „I Can Hear aus San Francisco erstmals eigene Wege. Und Finales und überhaupt einer Dynamik, wie The Heart Beating As One“ (1997) und „And die führen ihn geradewegs nach Europa und zu sie Fans breitwandigen Indierocks der Mar- Then Nothing Turned Itself Inside Out“ (2000) einer Liebesaffäre, die ihren Ursprung bei ei- ke Smashing Pumpkins schätzen und lieben. wärmere und intime Klänge zu den typischen ner jungen Französin namens „Lysandre“ hat. „Wolf’s Law“, dank exzessiver Tourerfahrun- Noise-Fragmenten gesellten. Gemeinsam mit Die hat es Owens offenbar so angetan, dass gen auf der halben Welt geschrieben und ein- James McNew gelingt auch auf „Fade“ die Ver- er sie zum Leitmotiv dieser musikalischen Co- gespielt, setzt diesen Weg unter Umarmung quickung lärmender Gitarren- und Percussion- ming-of-age- und Love-Story machte, die noch eingängiger Melodiebögen konsequent fort. passagen mit zurückgenommenen Vocal- und sehr viel popverliebter und arrangementseli- Zwischen ländlichem Naturalismus und ur- Melodiebögen, emotional aufgeladen durch ger daherkommt als die diesbezüglich auch banem Lärm pendelt das u. a. in Portland, den inhaltlichen Schwerpunkt, der sich – pas- nicht gerade zurückhaltenden Girls-Alben. Wales und London entstandene Album, des- send zum Albumtitel – um das Altern, Verblas- Mit röhrenden Saxophonen („New York City“), sen vorausgeschickte Singles „Wolf’s Law“ sen und um persönliche Tragödien rankt. Über zurückgenommenen Balladen („A Broken und „This Ladder Is Ours“ einen ganz guten drei Jahre nach „Popular Songs“ ein weiterer Heart“), mit Flöten, Pauken und Trompeten. Eindruck von dem vermitteln, was hinter der Schritt in Richtung Indie-Pantheon. Und eines Pop, ganz groß geschrieben! Gitarrenwand an Schönheit lauert. der schönsten Alben des Frühjahrs. Das Entertainment Magazin von cb cb cb 25 CD | Reviews Jazz/Vinyl Corner Wiener Philharmoniker „Neujahrskonzert 2013“ VÖ 80 bpm Kitty Hoff „Wolke 8“ „Argonautenfahrt“ VÖ 07.01. Vertrieb Lisa Bassenge 25.01. Vertrieb VÖ In-Akustik 04.01. Vertrieb Edel Sony Franz Welser-Möst, sei- 80 bpm Man hört Lisa Bas- 90 bpm „Kitty und die Argonau- nes Zeichens Generalmusikdirektor der Wiener senge deutlich an, dass sie schon länger im ten“, so könnte auch das dritte Kinoabenteu- Oper, hat bereits in der Vergangenheit oft genug Geschäft ist. Gerade ihr ausgereiftes Song- er des kleinen Wikingers heißen. Weil es sich Gelegenheit gehabt, mit den Wiener Philharmo- writing macht diese CD zu etwas ganz Beson- aber um das vierte Album des Leider-immer- nikern zusammenzuarbeiten. Zuletzt für das tra- derem. Die Nummern neigen sich mal in Rich- noch-nur-Chanson-Geheimtipps ditionelle Neujahrskonzert vor zwei Jahren, eine tung Jazz, mal in Richtung Chanson oder Pop. und ihrer Schwarzwaldbuben handelt, steht Einladung, die er damals mit dem Nobelpreis ver- Mit „Lass die Schweinehunde heulen“ geht es hier eher die unterhaltende Hochkultur im glichen hatte. Tatsächlich ist es ein Ritterschlag, swingend los. „Das hier wird für immer sein“ Mittelpunkt. Mit viel musikalischem Gespür, für das jährlich einmalige Event nominiert zu ist ein einfühlsames Liebeslied. „Dummes mit Schmiss und mit deutschen Texten, die werden, das alleine in Österreich über eine Milli- Herz“ profiliert sich im Nu auf der Tanzfläche. von der Befindlichkeits- und Niedlichkeitslyrik on Zuschauer hat, in insgesamt über 70 weiteren Die Instrumente lassen der hinreißenden einer Annett Louisan weiter gar nicht entfernt Ländern aber ebenfalls zur Ausstrahlung kommt. Stimme der Berlinerin viel Raum. Ihr Gesang sein könnten. Hatte sich die zweifache Mutter Nach dem spannenden Zwischenspiel von Ma- schafft eine unmittelbare Atmosphäre, weil vor guten drei Jahren mit „Zuhause“ noch von riss Janson nun schon zum zweiten Mal „ran“ zu sich Lisa Bassenge als Geschichtenerzählerin ihrer „heimeligen“ Seite gezeigt, weist sie die dürfen, zeugt vom Vertrauen der Philharmoniker versteht. Mit dem Schriftsteller Thomas Melle „Argonautenfahrt“ als Weltbürgerin mit Sinn in die unprätentiöse Führung Welser-Mösts, der hat sie zupackend-stilsichere Texte geschrie- für das musikalische Abenteuer aus, auch auch diesmal wieder die musikalische Welt vor ben und sich noch einmal gehörig weiterent- wenn sich deren Höhepunkte überwiegend allem der Strauß-Dynastie präsentieren darf. wickelt. So sorgt sie für frischen Wind in der im Gewand französischer Chansontraditionen Frohes Neues! deutschsprachigen Musikszene. präsentieren. Gerade deshalb: Très chic! kl dl Kitty Hoff fl vinyl corner – Best of 2012 Nichts hasst der Vinyl-Afficionado so sehr wie Einförmigkeit oder gar digitale Perfektion. Weshalb es auch niemanden wundern darf, dass der Rückblick auf unsere Lieblingsvinyle (und jene, die bei Müller die meisten Sammler fanden) reichlich diversifiziert ausfällt. Mit klarem Einschlag gen alternative Gefilde, was die Einschätzung untermauert, dass Schallplattenkäufer halt doch noch ganz besonders geschmackssichere Musikfans sind. Mit „Coexist“ von The XX, Mumford & Sons „Babel“, Dinosaur Jr. und „I Bet On Sky“ sowie „Shields“ von den wunderbaren Grizzly Bear finden sich gleich vier künftige IndieKlassiker in unserer Top-Aufstellung, ergänzt um Grenzgän- 26 gerinnen wie Lana del Rey, deren „Born To Die“ ursprünglich ja auch in der Blogosphäre ihren Anfang genommen hat, und die überraschend erfolgreiche Mädelsband „Boy“, die mit „Mutual Friends“ einen echten Dauerbrenner abgeliefert hat. Der Rest gehört der jüngeren popkulturellen Heimat des schwarzen Goldes. Denn HipHop ohne Vinyl, das ist wie Rock ohne Gitarren. Weshalb „Raop“-Überflieger Cro und die Herren von Seeed auch in schwarzer Rille eine außerordentlich gute Figur machen. Sich neu aufgelegte Vinylklassiker alter Helden zuzulegen, bleibt aber auch in 2013 nicht verboten. Sondern höchst empfehss lenswert. Reviews Hörbücher Justin Cronin Nicci French Mark Twain „Die Zwölf“ „Eisiger Dienstag“ „Die Abenteuer des Huck David Nathan Sprecher VÖ Sprecherin 14.01. Vertrieb 90 bpm | CD Andrea Sa- Finn“ watzki Der Hörverlag VÖ Endlich! Nach seinem Vertrieb 80 bpm Sprecher 14.01. August Diehl, Henry Hübchen Der Hörverlag Auf den „Blauen Mon- 70 bpm VÖ bereits erschienen Vertrieb Random House Vampir-Weltbestseller „Der Übergang“, der ei- tag“ folgt in der neuen Krimireihe des süd- Nach dem Erfolg der Neuverfilmung der Aben- nen epischen Bogen gespannt hat von Vampir- englischen Autorenpaares Nicci Gerard und teuer von Tom Sawyer und weil Mark Twain katastrophe bis hinein in die Postapokalypse, Sean French der „Eisige Dienstag“ und damit spätestens seit seiner „geheimen Autobiogra- folgt nun mit „Die Zwölf“ endlich der zweite der zweite Fall einer auf acht Teile angelegten phie“ wieder hoch im Kurs steht, ist auch ein Teil. Noch einmal geht es hier zunächst zurück Serie rund um die Psychotherapeutin Frieda Nachfolgefilm zu den „Abenteuern des Huck zu den Ursprüngen, bevor unsere Figuren 100 Klein. Die unterstützt die Polizei auch diesmal Finn“ nur recht und billig. Auch der wurde mit Jahre später wieder zusammengeführt werden, bei deren Ermittlungen rund um einen toten den Originaltonspuren wieder auf Hörspiel- um sich den „Zwölf“ zu stellen, die als perso- Betrüger, der in der Wohnung einer psychisch format gebracht, was Kindern die Möglichkeit nifizierter Ursprung der „Viralen“ das Vam- Kranken aufgefunden wird. Erschwert wird gibt, das im Kino Gesehene noch einmal in pirgefüge zusammenhalten. Im Mittelpunkt ihre Arbeit durch den Tod einer Studentin, der akustischer Form sacken zu lassen. Diesmal der Ereignisse diesmal: Das „Homeland“, in ihr von der Presse angelastet wird, die deshalb steht vor allem Huck im Mittelpunkt. Dessen dem der fanatische Horace Guilder an der auf zur gnadenlosen Hetzjagd auf Frieda ansetzt. Vater erhebt nämlich Anspruch auf das im Unterdrückung basierenden Koexistenz von Das ist auch am „Eisigen Dienstag“ außerge- Vorgänger erworbene Vermögen, weshalb der Mensch und Vampir arbeitet. Das ist insge- wöhnlich packend und von Ex-Tatort-Heroine Junge zusammen mit dem Sklaven Jim eine samt etwas disparater als der Vorgänger, wird Andrea Sawatzki mitreißend vorgetragen, abenteuerliche Flucht den Mississippi hinun- von Sprecher David Nathan (die Synchronstim- weshalb wir schon jetzt gespannt sind, mit ter antritt. Als Film für die Ohren eine runde me von Johnny Depp) aber in packende Worte welchem Mittwoch wir wohl bald konfrontiert Sache, ein vollwertiger Ersatz für die Lektüre gekleidet. werden. ist das aber nicht. cb ss ss DER GRAF LIEST SEINE AUTOBIOGRAFIE! Als Musik meine Sprache wurde Ab 18.1.2013 DELUXE -EDITION ( 8 CDs ): Ungekürzte Lesung + Musik + umfangreiches Foto-Booklet 06025 3721859 2 06025 3721860 8 Enthält das Hörbuch sowie „Dreams and Illusions“ – das allererste Album des Grafen aus dem Jahr 1994! Erhältlich in allen teilnehmenden Müller Filialen mit Multi-Media Abteilung. STANDARD -EDITION ( 5 CDs ): Gekürzte Lesung + Musik Titelstory The Expendables 2 A Country For Old Men Klassentreffen der 80er-Jahre-Action-Elite: Bereits zum zweiten Mal sind Sylvester Stallone und seine geschätzten Haudrauf-Kollegen „Back For War“. Und diesmal haben sie sogar Verstärkung mitgebracht. Zusammen bringt es die (mindestens mal) achtköpfige Actionprominenz auf 461 Jahre. Das sind pro Kopf und Muskelpaar immerhin 57,625 Lenze. Nicht schlecht für ein paar ältere Herren, die beschlossen haben, den Geist des weitgehend hirnlos funktionierenden 80er-Jahre-Actionfilms mit neuem Leben zu füllen. Bereits vor zwei Jah80 bpm ren war Sylvester Stallone (66) so der große Überraschungscoup gelungen, als er sich zusammen mit Dolph Lundgren (55), Jet Li (49), Jungspund Jason Statham (45) sowie (in Cameos) Bruce Willis (57) und Arnold Schwarzenegger (65) als ganz und gar nicht verzichtbarer Söldnertrupp in Szene setzte. „The Expendables“ wurden zum weltweiten Actionhit, der herrlich selbstironisch agierende Trupp von Frührentnern zum 28 besten Beispiel dafür, dass der Jugendwahn im modernen Berufsalltag doch noch Grenzen kennt. Getreu diesem Motto hat man sich deshalb erneut zusammengetan und das Durchschnittsalter sogar noch ein wenig angehoben. Denn neben den mit mehr Leinwandzeit bedachten Big Shots Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger und Neuzugang Jean-Claude Van Damme ist diesmal sogar Oldie Chuck Norris mit von der Partie. Und der erlebt seit einigen Jahren als harter Hund in etlichen Sprüchesammlungen ohnehin ein unerwartetes Revival. Das hat aber noch Zeit. Denn zunächst führt ein kugelhagelgespickter Prolog Stallone und sein Team wieder mit Arnold Schwarzenegger zusammen, als man einen chinesischen Geschäftsmann aus nepalesischer Gefangenschaft befreit und Jet Li anschließend in seine Heimat ziehen lässt. Ohne ihn, dafür mit den jüngeren Bill „The Kid“ (Liam Hemsworth) und der Asiatin Maggie Chang Titelstory Das Entertainment Magazin von 29 Titelstory (Yu Nan) im Schlepptau geht es im Auftrag des ominösen Church (Bruce Willis) diesmal nach Osteuropa, wo das Team lediglich einen Safe aus einem abgestürzten Flugzeug bergen soll. Der allerdings beinhaltet eine Karte, die den Weg zu einem prall gefüllten Plutoniumlager weist. Und von dem hat auch der Bösewicht und Roundkick-Champion Vilain (mit einem l und trotzdem herrlich böse: Jean-Claude Van Damme) erfahren. Zusammen mit seinem Team aus skrupellosen Söldnern lauert er Barney Ross samt Anhang auf und entwendet die eben geborgene Ware. Nicht ohne zuvor ein Mitglied der „Expendables“ wirklich „verzichtbar“ zu machen. Das schreit natürlich nicht nur nach ganz persönlicher Rache, das auf den Markt drängende Plutonium gefährdet auch den Weltfrieden. Weshalb sich das Team nach Bulgarien begibt, wo es zu erneuten Zusammenstößen mit dem Feind kommt. Nicht zuletzt dank des wie ein Deus ex Machina auftauchenden „einsamen Wolfs“ Booker (Chuck Norris) übersteht man allerdings auch das und macht sich auf zu der Mine, in der Vilain nach erfolgter Plutoniumbergung die männlichen Bewohner eines hiesigen Dorfes für immer unter der Erde begraben möchte. Es kommt, wie es – das weiß ein Sylvester Stallone natürlich ganz genau – kommen muss in Filmen nach diesem Strickmuster: Zu einem gewaltigen Finale nämlich, in dem nicht nur all unsere Helden Seit‘ an Seit‘ Sprüche und Gegner klopfen, sondern an dessen Ende Sly auch Mano-a-Mano mit JCVD seine Vergeltung für den Tod des Teammitgliedes haben darf. 30 Das klingt zunächst mal banaler, als es auf Heimkino-Leinwand dann tatsächlich rüberkommt. Denn mehr noch als im Vorgänger haben Sly und Co. darauf geachtet, ihren Figuren reichlich selbstreferenzielles Sprüchematerial an die Seite zu geben. Und so fliegen so viele Oneliner wie Kugeln um unsere Ohren, dass es manchmal fast zu viel des Guten ist. Aber dann ist da ja noch das offensichtlich schwer gebotoxte Gesicht von Chuck Norris, das alleine schon für den ein oder anderen Lacher gut ist. Gepaart mit der krachigen Action, für die in Handarbeit vor allem Jason Statham, JCVD und Sly Stallone – in Sachen Ballistik Arnie und Bruce – sorgen dürfen, garantiert das erneut für unterhaltsame 100 Minuten, nach denen der geneigte Actionfan bereits nach dem Lechzen wird, was sich mit Teil drei der Reihe am Horizont bereits abzuzeichnen beginnt. Bis es so weit ist, greifen wir zu einer der unzähligen Editionen, die Actionfans in Sachen DVD und Blu-ray zur Verfügung stehen. Denn neben der ungeschnittenen Uncut-Version gibt es letztere jeweils auch in limitierter „Special Uncut Edition“ im Steelbook sowie im üppig ausgestatteten „Hero Pack“, das selbstverständlich ebenfalls nur limitiert zu haben ist. Nicht limitiert ist hingegen die Energie des schießfreudigen Frührentnerhaufens, auf dessen weitere Ergänzungen wir jetzt schon gespannt sind. cb The Expendables 2 (Uncut Version) | Splendid / USA 2012 | Regie West | Darsteller Features Simon Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis Audiokommentar | VÖ 25.01. | FSK 18 Titelstory * Aktionszeitraum: 01.01.2013 – 31.01.2013. Den Preis in Schweizer Franken finden Das Magazin von Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung. Sie inEntertainment den teilnehmenden Schweizer 31 Studiocanal GmbH · Neue Promenade 4 · 10178 Berlin · www.studiocanal.de DVD des Monats 32 DVD des Monats Das Bourne Vermächtnis Bourne To Be Cross Im vierten Teil des bahnbrechenden Spionage-Actioners wird der Staffelstab von Matt Damon an Jeremy Renner weitergegeben. Denn die Enthüllung des „Treadstone“-Programmes war offenbar erst der Anfang. Bei erfolgreich gestarteten Projekten ist es in der Welt der Spionage wie in Literatur und Film: Es folgen weitere Projekte. Die Jason- Bourne-Reihe von Robert Ludlum beispielsweise bringt es auch nach dem Ableben ihres Autors auf etliche Fortsetzungen. Und seit Matt Damon mit seinem ersten Einsatz als Killerkommando ohne Er80 bpm innerung das Actionkino der 00er-Jahre mitdefinierte, durfte er in zwei Fortsetzungen den Verstrickungen hinter dem ominösen „Treadstone“-Projekt weiter auf den Grund gehen. Das wiederum war für ein paar CIAHintermänner bis zum Wiederauftauchen Bournes offensichtlich ein so großer Erfolg, dass man in besagter Richtung einfach weiter operiert hatte. Ein Umstand, der nicht nur höchste Geheimhaltung zur Folge hatte, sondern der im Zuge der „Treadstone“-Enthüllungen nun auch die Karrieren aller Beteiligter bedrohen könnte. Hier setzt der vierte Teil der „Bourne“-Saga nahtlos an. Denn im erstmals vom bisherigen Drehbuchautor Tony Gilroy inszenierten „Bourne Vermächtnis“ wird Jason zur lediglich verbal erwähnten Nebenfigur. An seiner statt werden wir mit Aaron Cross (Jeremy Renner) vertraut gemacht, der – hochgeputscht durch ein geheimes medizinisches Spezialprogramm – in Alaska gerade ein Überlebenstraining absolviert, als über den Köpfen seiner Vorgesetzten das „Treadstone“-Projekt zu explodieren droht. Vor allem der skrupellose Eric Byer (Edward Norton) fürchtet um das Publikwerden weiterer geheimer Operationen und ordnet eine groß angelegte Säuberungsaktion an. Die trifft nicht nur den Journalisten, mit dessen Hilfe Bourne der CIA ans Bein pinkeln wollte, sondern auch das „Outcome“-Programm, als dessen Teil Cross gerade Höchstleistungen vollbringt. Im Falle seiner Kollegen genügt Byer meist schon eine kleine (gleichwohl tödliche) Injektion, um sie als lebenden Beweis des Supersoldatenprogramms aus dem Weg zu räumen. Nicht so bei Cross. Ihm jagt man in Alaska schwer bewaffnete Drohnen auf den Hals, denen er nur durch seine außerordentlichen Fähigkeiten entrinnen kann. Spuren hofft er in der Folge wieder nahe Langley zu finden. Zumindest aber einen weiteren Vorrat jener Pillen, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist. Allerdings gerät auch der medizinische Arm des „Outcome“-Projekts und mit ihm Cross’ schö- Das Entertainment Magazin von 33 DVD des Monats ne Ärztin Marta Shearing (Rachel Weisz) unter Beschuss. Als einzige Überlebende eines Anschlags auf ihre Abteilung flieht sie aufs Land, wo Cross sie gerade noch aufspüren kann, bevor das CIA auch sie zum Schweigen bringt. Gemeinsam begeben sich die beiden zur Produktionsstätte der Pillen auf die Philippinen. Nicht ganz unbemerkt von den Häschern Byers allerdings: Der nämlich hetzt Cross und Shearer einen fast unzerstörbar wirkenden Supersoldaten auf den Hals, um die Akte für immer schließen zu können. Dass sie gerade erst richtig geöffnet wird, kann er nicht ahnen. Denn nach einem spektakulären Finale in Manila wird deutlich, dass dieses „Vermächtnis“ erst der Anfang eines weiteren Handlungsbogens ist. Angesichts des erfolgreichen Relaunchs der Reihe wurde von Seiten Universals die Arbeit an weiteren Fortsetzungen denn auch schon bestätigt. Gut für den Zuschauer und gut für Jeremy Renner. Denn jener entwickelt sich seit seinem Aufsehen erregenden Ein- 34 satz im „Hurt Locker“ zu Hollywoods neuer Actionikone. Parallel zu seiner Rolle als „Bourne“-Nachfolger ist er als Hawkeye nämlich auch mit den „Avengers“ zugange. Unabhängig von der Darstellerfrage war für Fans der „Bourne“-Reihe aber noch etwas anderes ganz entscheidend. Die Frage nämlich, ob auch nach dem Weggang von Regisseur Greengrass und Matt Damon die Action ebenso unmittelbar und authentisch erlebt wird wie in den Vorgängern. Auch hier darf getrost entwarnt werden: Denn die (vergleichsweise überschaubaren) Action-Setpieces stehen der gefeierten „ersten“ „Bourne“-Trilogie in nichts nach. Der Erfolg gibt den Machern (und unserer Einleitung) recht. Denn in dieser Form werden Bourne, Cross oder wer auch immer die „Bourne“-Flagge noch ein Stückchen weiter in die Zukunft tragen dürfen. cb Das Bourne Vermächtnis | Universal / USA 2012 | Regie Darsteller VÖ 10.01. | FSK 12 Tony Gilroy Jeremy Renner, Rachel Weisz, Edward Norton | Features tba Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01. Harold & Kumar Der letzte Mohikaner 2 – Flucht aus Guan- Bruce Lee – Der Mann Cats & Dogs Cats & Dogs 2 mit der Todeskralle DVD | DVD des Monats Blu-ray HHHH H HH 5,00 je Eu HH DVD-Highlights Reviews Arthouse ro Die Legende von Beowulf tanamo Mein Schatz, unsere Mars Attacks 10.000 B.C. Familie und Ich Bonnie & Clyde Robin Hood – König Vertraute Fremde Woodstock Der letzte schöne Drei der Diebe Arthur 1 ½ Ritter Das Leben ist zu lang Herbsttag Hindenburg Lego Hero Factory – Vater Morgana Yogi Bär Kampf der Titanen Otto’s Eleven Aufstieg der neuen Helden Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh35 Das Entertainment Magazin mit vonMulti-Media-Abteilung. menden Schweizer Müller-Filialen DVD Blu-ray | Features The Watch Nachbarn der 3. Art Ted Wir Bayern wissen natürlich um die wunderbare Einzigartigkeit unseres Dialekts. Aber offenbar sind wir nicht die einzigen. Denn gerade bei animierten Helden (und ein solcher ist ja auch „Ted“) bietet es sich zuweilen (und bei großem Erfolg) an, auch mit weiteren Sprachfassungen für Vergnügen zu sorgen, was seit Jahren ja auch 80 bpm bei der „Asterix“-Reihe mit großem Erfolg praktiziert wird. Jetzt also auch bei „Ted“, diesem wunderbar anarchischen, trinkenden, feiernden und eben sprechenden Teddybären, den wir bereits im vergangenen Heft als DVD des Monats zu Recht abgefeiert haben. Ihm hat man von Seiten Universals gleich zwei neue Sprachfassungen (auf zwei separaten DVDs) spendiert: Eine bayerische und eine berlinerische. Und die geben dem Kultbären jeweils noch einmal ganz neue Charakterzüge. Denn wo das Berlinerische eher die härteren Untertöne zum Vorschein bringt, ist das „Boarische“ ein wenig weicher. Wobei beide Fassungen durchaus wieder dazu angetan sind, noch zusätzliche Lacher aus uns herauszukitzeln. Der Wiederguckwert ist jedenfalls noch einmal beträchtlich. Auch wenn wir uns – ganz ehrlich – eine Einbindung der beiden Tonspuren im Rahmen der Erstveröffentlichung durchaus hätten vorstellen können. So richtig aufgegangen ist dieses Konzept leider nicht an den Kinokassen. Dabei kann man sich ein besseres komödiantisches Chaotengespann als Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill und Richard Ayoade kaum vorstellen. Zumal wenn ihr skurriles Abenteuer von Seth Rogen und Evan Goldberg geschrieben wurde. Aber 70 bpm so hundertprozentig zünden will die Geschichte von der allseits belächelten Bürgerwehr nicht, die sich zunächst mit Alkohol und Profanitäten über Wasser hält. Was nicht heißen soll, dass Freunde der Komiker bzw. des etwas derberen Humors bei „The Watch“ nicht auf ihre Kosten kämen. Denn alleine die Ausgangssituation garantiert für gute Unterhaltung. Denn die infolge des Todes eines Kollegen zusammengestellte Bürgerwehr um Evan Troutwig (Stiller), Bob (Vaughn), Franklin (Hill) und Jamarcus (Ayoade) muss sich bald auf tatsächlich gefährlichem Terrain beweisen und so in die Fußstapfen der „Ghostbusters“ treten. Nur ohne Geister. Denn tatsächlich stößt man auf Aliens, die den Fortbestand der Menschheit bedrohen. Und kann sich so ganz nebenbei auch noch zum echten Weltenretter aufschwingen. Das Ergebnis ist eine Buddy- und Sci-Fi-Komödie in klassischer Apatow-Manier, bei der wir allenfalls fehlenden Tiefgang bzw. zu große Oberflächlichkeit ein wenig zu bemängeln haben. Dem ein- oder anderen Lachkrampf hinderlich ist das allerdings nicht. cb ss I red boarisch – und Du? Ted – I red boarisch | Universal / USA 2012 | Regie Darsteller VÖ 36 Seth MacFarlane Mark Wahlberg, Mila Kunis, Seth MacFarlane | Features bereits erschienen | FSK 16 tba The Watch – Nachbarn der 3. Art | Fox / USA 2012 | Regie Darsteller Akiva Schaffer Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill | Features Szenen, Outtakes, Featurettes, Trailer | VÖ 04.01. | FSK 12 Entfallene Features | DVD Blu-ray Starbuck Kindersegen Seine Freunde und Familie halten den 42-jährigen David für nicht gerade reich an Intelligenz oder herausragenden Fähigkeiten. Allenfalls beim Fußballspielen oder im Job als Fleischlieferant weiß er zu überzeugen, nicht gerade die beste Voraussetzung für seine werdende Vaterschaft mit Freundin Valerie. Da findet der 90 bpm Kanadier heraus, dass er durchaus über verborgene Talente verfügt hat. Denn als anonymer Samenspender (Pseudonym „Starbuck“) hat er einst 533 Kinder gezeugt. Wovon er zunächst nichts ahnt, bis 142 der erwachsenen Sprösslinge in einer Sammelklage nach ihrem anonymen biologischen Vater suchen. Hin- und hergerissen zwischen noch junger familiärer Verantwortung und dem Pflichtgefühl der Hundertschaft von Kindern gegenüber, beginnt David, inkognito mit seinem klagenden Nachwuchs in Kontakt zu treten und so sein Leben zu ändern. Der Beginn ziemlich haarsträubender Verwicklungen, die „Starbuck“ nicht nur in Kanada zum komödiantischen Überraschungshit des Jahres gemacht haben. Denn gäbe es den Begriff „Feelgood“ noch nicht, er müsste für diesen Film erst erfunden werden, der die Familie (auch wenn sie ziemlich groß ist) ebenso feiert wie den Wert des Lebens und dem es trotzdem gelingt, ohne nervigen Zeigefinger vor allem für Zwerchfellkrämpfe zu sorgen. Auch als Eröffnungsfilm des letztjährigen Filmfests München. ss Starbuck | Ascot / KAN 2011 | Regie Julie LeBreton | Features nen, Trailer | VÖ 15.01. | FSK Ken Scott | Darsteller Patrick Huard, Making-of, Featurette, Interviews, Entfallene Sze- 12 Sindbad 1.1+1.2 AZ mBeat RZ_Layout 1 19.11.12 10:27 Seite 1 STAFFEL 1 STAFFEL 1 VOLUME 1 2-BLU-RAY-SET für nur VOLUME 2 2-BLU-RAY-SET für nur 19,99€ 19,99€ STAFFEL 1 STAFFEL 1 17,99€ 17,99€ VOLUME 1 2-DVD-SET für nur www.polyband.de www.bbcgermany.de VOLUME 2 2-DVD-SET für nur Deutsche Fassung SuperRTL 2012 Impossible Pictures Ltd. Distributed under licence by BBC Worldwide LtD. BBC and the BBC logos are trademarks of the British Broadcasting Corporation and are used under licence. BBC logo BBC 1996. All Rights Reserved. + 2012 polyband Medien GmbH. All Rights Reserved. VORAUSSICHTLICH ERHÄLTLICH AB 04.01.2013 JETZT NEU AUF DVD & BLU-RAY! Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung. Solange Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung. DVD Blu-ray | Features Universal Soldier Day Of Reckoning Wer hätte das gedacht? Bereits auf dem Fantasy Filmfest zeigten sich die Zuschauer überrascht, als sie statt des billigen Trashfestes, das sie vom x-ten „Universal Soldier“-Abklatsch erwartet hatten, plötzlich einen Film erhielten, der all ihren Erwartungen zuwider lief. Das liegt zum Teil daran, dass mit John Hyams erneut der 80 bpm Regisseur des Vorgängers „Universal Soldier: Regeneration“ die Fäden in der Hand hielt und alle 2010 beteiligten Darsteller – eben auch JCVD und Dolph Lundgren – wieder mit an Bord brachte. Andererseits aber auch daran, dass „Day Of Reckoning“ fast schon surreale Züge annimmt, tief in die Hirne der Beteiligten eindringt (Eröffnungssequenz) und so zum ungewöhnlichen Zwitter aus Psychothriller, Actioner und Horrorfilm wird. Der beginnt mit der Ermordung einer jungen Familie, von der nur John (Scott Adkins) schwer traumatisiert überlebt. Immerhin das Gesicht des Mörders hat sich ihm eingebrannt: Es handelt sich um Luc Deveraux (JCVD),der zusammen mit Andrew Scott (Dolph Lundgren) an einer neuen Weltordnung, geführt durch UniSols, arbeitet. Die dünnen sich in blutigen Kämpfen hübsch selber aus, um nur die Stärksten überleben zu lassen. Und wie sie da aufeinander einhacken, -schießen und -prügeln, das ist für Fans blut- und schweißtriefender Action schon ein Fest. Wenn sich zum Ende hin in der Konfrontation von John mit Deveraux sogar ein Hauch von „Apocalypse Now“ einschleicht, wird klar, dass Hyams für seinen B-Movie hoch gepokert (und gewonnen) hat. ss Universal Soldier – Day Of Reckoning | StudioCanal / USA 2012 | Regie John Hyams | Darsteller Adkins | Features Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren, Scott Trailer, Wendecover | VÖ 24.01. | FSK 18 The Innkeepers Hotel des Schreckens Dass Ti West zur aufstrebenden Generation jener Horror-Regisseure gehört, die – wie auch Rob Zombie – mit einem klaren Bewusstsein für die Klassiker des Genres arbeitet, das hat er bereits mit seinem herrlich retroinfizierten „House Of The Devil“ unterstrichen. Mit „The Innkeepers“ nun festigt er diesen Ruf und schwingt sich 90 bpm gleichzeitig zur absoluten Spitze amerikanischer Spukmeister auf. Denn die Klaviatur des wieder en vogue gewordenen „Haunted House Horror“ beherrscht er nachgerade perfekt, gerade in Sachen sich langsam aufbauender Beklemmung und Spannung, die sich in wirklich furchterregenden Schrecken steigert. Jenen im alten Yankee Pedlar Hotel zu finden, haben sich eigentlich die Hobby-Geisterjäger Claire (Sara Paxton) und Luke zur Aufgabe gemacht, um durch einen möglichen Geisterbonus das Haus vor der Schließung zu bewahren. Denn tatsächlich ranken sich düstere Legenden um den Selbstmord einer Braut, die sich im 18. Jahrhundert hier das Leben genommen hatte. Die Suche nach paranorma- 38 len Phänomenen fördert nicht nur beunruhigendes Poltern und Stimmen zutage, die beiden lernen auch das Medium Leanne (Kelly McGillis) kennen, mit der gemeinsam sie dem Geheimnis des Hauses auf die Spur kommen wollen. Keine so gute Idee. Denn wie sich herausstellt, ist der Horror hier durchaus sehr real und möglicherweise sogar tödlich für die allzu neugierigen Eindringlinge. ss The Innkeepers | Sunfilm / USA 2011 | Regie Paxton, Pat Healy, Kelly McGillis | Features Ti West | Darsteller tba | VÖ 17.01. | FSK Sara 18 Features | DVD Blu-ray ParaNorman The Talking Dead 90 bpm Bei dem Überangebot an technisch und erzählerisch starken Animationsfilmen ist einer der besten und einfallsreichsten im vergangenen Jahr leider ein wenig untergegangen. Dabei hat „ParaNorman“ all das, was ihn bei groß und halbstark (für die ganz Kleinen ist das Gruselmärchen dann doch nichts) zum Hit machen müsste: anarchischen und pechschwarzen Humor à la Aardman, fantastische Stop-Motion-Animationen und, vielleicht am wichtigsten, Geister und Zombies. Mit denen kann ausgerechnet Norman, der größte Außenseiter im neuenglischen Städtchen, sprechen. Kann natürlich nur am übermäßigen Videospielkonsum liegen, meinen die Eltern. Und könnten falscher nicht liegen. Das aber wird ihnen (und dem Rest von Blithe Hollow) erst klar, als eine Horde untoter Gründerväter über das Städtchen herfällt und ein alter Hexenfluch seine Erfüllung erfährt. Denn Norman kann als einziger mit den Zombies reden und ihnen (und seiner Heimatstadt) so wieder zur ewigen Ruhe verhelfen. Das lebt natürlich nicht nur vom einfallsreichen Animationsstil der „Coraline“-Macher, sondern auch von den zahlreichen eingestreuten Horrorfilmzitaten, außerdem (bei entsprechender Technik) von sinnvoll eingesetzten 3DEffekten, die „ParaNorman“ hoffentlich wenigstens in deutschen Wohnzimmern nachträglich zum Hit machen. ss ParaNorman | Universal / USA 2012 | Regie steller keine | Features tba | VÖ Chris Butler, Sam Fell | Dar- 10.01. | FSK 12 39 DVD Blu-ray | Features To Rome With Love Der ewige Woody 2 Tage New York Die Stadtneurotikerin Fünf Jahre liegt sie zurück, Julie Delpys wunderbare Pärchen- und Culture-ClashKomödie „2 Tage Paris“. Hatte sie damals ihren US-Freund (Adam Goldberg) mit der Stadt der Liebe, allzu offenen Eltern und einem teils affigen Freundeskreis konfrontiert, so ist nun dessen Nachfolger dran. Denn inzwischen ist Marion (Delpy) 80 bpm als Fotografin in New York heimisch geworden, inklusive Sohnemann und ihres neuen Freundes Mingus (Chris Rock) der seinerseits alleinerziehender Vater einer siebenjährigen Tochter ist. Eigentlich könnte sie jetzt (endlich) zufrieden sein mit ihrem Mann fürs Leben. Aber natürlich muss wieder Marions eigenwilliger Vater (Albert Delpy) auftauchen und auch noch die neurotische Schwester und ihren französischen Ex-Lover im Schlepptau haben. Was für ein Wochenende ja noch auszuhalten wäre, würden mit den arrogant auftretenden Franzosen und Marions eher pragmatischem amerikanischem Umfeld nicht zwei Welten aufeinanderprallen, die natürlich auch (und erst recht) nicht vor ihrem Beziehungsleben haltmachen. So kommt es, wie es schon einmal gekommen ist: Marions Beziehung steht auf der Kippe, während sich Franzosen und Amerikaner mal wieder einen bestens beobachteten verbalen Kleinkrieg liefern, bei dem kein Auge trocken bleibt. Zumindest beim Zuschauer nicht, der sich nebenbei über ein paar wunderbare Eindrücke aus dem Big Apple freuen darf. Dass Woody Allen in den vergangenen Jahren einen echten Narren an Europa gefressen hat, das wissen wir. Spätestens nach „To Rome With Love“, das den Stadtneurotiker nach London, Barcelona und Paris nun in die Ewige Stadt verschlägt, selbstverständlich wieder mit jeder Menge großer Namen und grotes90 bpm ken Situationen im Gepäck. In erster Linie aber ist auch „To Rome With Love“ eine Liebeserklärung an die Stadt selbst, die Allen mit all ihren kunsthistorischen oder einfach nur urbanen Höhepunkten mal wieder von der schönsten Seite zeigt, während die Liebe in den sich hier abspielenden vier Episoden durchaus ihre Schattenseiten haben darf. Da ist die frisch verliebte junge Amerikanerin, deren Eltern (Woody Allen, Judy Davis) den Auserwählten kennenlernen dürfen, die im Falle des Dirigentenvaters aber vor allem einen Narren an dessen singendem Vater fressen. Oder der einfache Italiener (Roberto Benigni), der über Nacht unerklärlicherweise zur Berühmtheit wird und sich sogar der einst unerreichbaren Sekretärin nähern darf. Oder die beiden frisch Verheirateten, deren Romtrip durch einen Filmstar und eine Prostituierte (Penélope Cruz) torpediert wird. Und schließlich ein herrlich auftretender Alec Baldwin als Stararchitekt, der in die Liebeswirren rund um Jesse Eisenberg, Greta Gerwig und Ellen Page eingreift. Das Ergebnis ist mal klamaukig, dann wieder gut beobachtet, aber immer typisch Woody Allen, dem es einmal mehr gelingt, das Flair einer Stadt zum Motor für echtes Zuschauerwohlbefinden zu machen. Herr Allen: Als nächstes bitte München! ss ss To Rome With Love | Universal / I, USA 2012 | Regie 2 Tage New York | Universum / F 2012 | Regie Julie Delpy | Darsteller Julie Delpy, Chris Rock, Albert Delpy | Features tba | VÖ 18.01. | FSK 12 40 steller VÖ 10.01. | FSK Woody Allen | Dar- Jesse Eisenberg, Woody Allen, Penélope Cruz | Features 0 tba Features | DVD Blu-ray Was passiert, wenn’s passiert ist Schwangerschaftsberatung Angesichts des anhaltenden Hollywoodtrends, sogar bestverkaufte Ratgeberbücher in Filme zu verwandeln, warten wir zwar bereits sehnsüchtig auf „Endlich Nichtraucher – der Film“ und „Die 7-Tage Diät – Reloaded“, nehmen aber vorerst mit dem neuesten Ensemblefilm vorlieb, der sich, basierend auf „Ein Baby kommt!“ 80 bpm dem unterschiedlichen Umgang mit Kinderwunsch und Schwangerschaft widmet. Eher lose miteinander verknüpft, begleiten wir die Figuren der Hollywoodstars Cameron Diaz, Jennifer Lopez, Anna Kendrick, Elizabeth Banks und Brooklyn Decker dabei, wie sie Kinder bekommen (Wendy, Skyler, Jules und Rosie) oder eben nicht (Lopez’ Holly) und wie sie die neun Monate zwischen Vorfreude, Verunsicherung und Angst erleben. Dabei entspringen die Kinder mal einem expliziten Kinderwunsch, dann wieder dem Zufall, was natürlich auch die unterschiedlichen Beziehungen der jeweiligen Part- ner vor unterschiedliche Herausforderungen stellt. Das pendelt recht angenehm zwischen angebrachtem Ernst und humoristischer Erleichterung hin und her, ist insgesamt gut beobachtet und als (eher) Frauenfilm sicher eine Bereicherung für jeden Mädelsabend. Eine wirklich tiefer gehende Geschichte oder gar einen erzählerisch ganz roten Faden sollte man sich aber nicht erwarten. Aber darüber trösten die starken Darstellerleistungen des Damenensembles durchaus hinweg. kl Was passiert, wenn’s passiert ist | Universal / USA 2012 | Regie Darsteller VÖ Kirk Jones Cameron Diaz, Jennifer Lopez, Elizabeth Banks | Features bereits erschienen | FSK tba 6 Wer’s glaubt, wird selig Glaube versetzt Berge Endlich geht es für Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt, ist länger tot“) zurück zu seinen urbayerisch-makaberen Anfängen. Denn nachdem der Vielfilmer mit seinen zwei „Sommer“-Filmen („Sommer in Orange“, „Sommer der Gaukler“) kreative Höhepunkte eher missen ließ, geht es mit „Wer’s glaubt wird selig“ wieder ins klerikal 80 bpm geprägte Bergland, wo mit Christian Ulmen ein echtes Nordlicht gestrandet ist. Wie so oft in solchen Fällen hat ihn die Liebe in den Skiort Hollerbach getrieben, dem derzeit das einzige fehlt, was ihm das Überleben sichert: Schnee. Eine existenzielle Bedrohung, die auch vor der Ehe von Georg nicht Halt macht, weshalb eine zündende Idee her muss, um den Ort anderweitig touristisch nutzbar machen zu können. Ein „Glück“, dass just in höchster Not die Schwiegermutter „früher stirbt“ und Georg die Gelegenheit gibt, eine kuriose Idee in die Tat umzusetzen: Hollerbach braucht eine Heilige. Und durch Hinzudichtung von ein bis zwei Wundern könnte ausgerechnet Schwiegermama selig zum Magneten für die Das Entertainment Magazin von pilgernden Massen werden. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht mit der Erklärung zum Wallfahrtsort. Was „Wer’s glaubt, wird selig“ zum gut beobachteten Schwank mit viel anarchischem Humor und ein paar ganz und gar unchristlichen Seitenhieben werden lässt. ss Wer’s glaubt, wird selig | Paramount / D 2012 | Regie müller | Darsteller Features Marcus H. Rosen- Christian Ulmen, Hannelore Elsner, Simon Schwarz Making of, Featurettes, Entfallene Szenen, Interviews | VÖ 17.01. | FSK 6 41 DVD Blu-ray | Features Rum Diary Fear And Loathing in Puerto Rico 13 Jahre, nachdem er für Terry Gilliam in die Rolle eines Alter Egos von Gonzo-Journalist Hunter S. Thompson geschlüpft ist, um einen drogeninfizierten Trip durch sehr schräge USA zu machen, kehrt Johnny Depp zurück in die kaputten Welten des Kultautors, der sich in „Rum Diary“ Puerto Rico ausgesucht hat, um die negativen Auswirkungen 80 bpm von Postkolonialismus und zu viel Alkohol aufzuzeigen. Als Journalist Paul Kemp landet er Anfang der 60er-Jahre bei einer kleinen Lokalzeitung in Puerto Rico und muss bald feststellen, dass die paradiesischen Zustände mit dem Leid der Einwohner erkauft werden. Fast noch schlimmer ist die Resignation seiner Kollegen, die – wie er auch – ihre Desillusionierung im Rum ertränken. Immerhin macht er die Bekanntschaft des einflussreichen Sanderson (Aaron Eckhart), der ihm beruflich und finanziell ein paar Stufen weiter nach oben verhelfen könnte. Aber da ist ja noch der Rum, dem Kemp viel zu The Raid John Woos Erbe Für manch hartgesottenen Actionfan dürfte „The Raid“ zum echten Problem werden. Denn wer den furiosen Actioner zwischen „Ong Bak“ und John Woo erst einmal gesehen hat, der kann sich kaum mehr einen traditionellen Actionthriller ansehen, ohne jenen als langatmig, harmlos und undynamisch zu empfinden. Zum momentanen 100 bpm Zeitpunkt ist Gareth Evans Film der Actionfilm, der all den anderen Actionfilmen ihre Grenzen aufzeigt, einfach, indem er die Handlung auf das Wesentliche reduziert, das Gewaltlevel in ungeahnte Höhen nach oben schraubt und das in Sachen Kamera, Schnitt, Ausstattung und Soundtrack (Linkin Parks Mike Shinoda) auch noch aussehen und klingen lässt, wie Hollywoods erste Liga. Die dürfte mit Gareth Evans bald auch jenen Waliser locken, der sich nach Indonesien aufgemacht hat, um mit Iko Uwais ein echtes Naturtalent zu entdecken, gegen das selbst ein Tony Jaa nur einseitig begabt wirkt. Denn Silat-Experte Uwais wirbelt nicht nur mit allem herum, was er in die Finger bekommt, er zeigt durchaus auch dramati- 42 regelmäßig frönt, und Sandersons Freundin (Amber Heard), in die er sich prompt verliebt. Außerdem die krummen Geschäfte des Bauunternehmers, die er entweder aufdecken oder zum eigenen Vorteil wirken lassen kann. Das Ergebnis ist zwar weniger schrill als Terry Gilliams Thompson-Variation, weiß aber immerhin durch tolle Kulissen und blendend aufgelegte Darsteller zu überzeugen. Denn für Rollen wie diese wurde Johnny Depp schließlich in die Welt gesetzt … ss Rum Diary | Universum / USA 2011 | Regie Bruce Robinson | Darsteller Johnny Depp, Aaron Eckhart, Amber Heard | Features FSK tba | VÖ 18.12. 12 sche Begabung (die allerdings nur selten erforderlich ist in „The Raid“). Denn ab Minute fünf jagt ein unglaubliches Actionhighlight das nächste, wenn eine Spezialeinheit der Polizei in ein von Gangstern besetztes Hochhaus einrückt und dort (zunächst) hoffnungslos aufgerieben wird. Den Rest muss man gesehen haben, um ihn zu glauben. Aber nur dann, wenn man sich an genrebedingt übertriebener Gewaltdarstellung nicht stört. cb The Raid | Koch / IND 2011 | Regie Yayan Ruhian, Joe Taslim | Features Gareth Evans | Darsteller Trailer | VÖ 25.01. | FSK Iko Uwais, 18 Features | DVD Blu-Ray Django – Die Trilogie Der Totengräber wartet schon… Western Unchained Quentin’s Favourites Wenn Franco Nero neben seinem Quasi-Wiedergänger Jamie Foxx dieser Tage im neuen Tarantino ein kurzes Gastspiel geben darf, dann ist er nachgewachsenen Generationen nicht zwingend ein Begriff. Schließlich liegt die Blütezeit des knallharten Italohelden bereits in den 60er-Jahren, als sich Italiener und Spanier plötzlich berufen sahen, zyni80 bpm sche Western abseits vom US-Mainstream zu drehen und so mit einem „Django“ oder dem ähnlich gelagerten „Für eine Handvoll Dollar“ ein ganzes Genre begründeten. So erfolgreich war Corbuccis erster „Django“-Film, dass sich etliche bemühte Nachahmer lediglich auf dem klingenden Namen ausruhten und – wie im Falle von „Django, der Rächer“ – die ebenfalls von Nero gespielte Hauptfigur einfach umbenannten. Kult bleibt trotzdem vor allem jene Figur, die – einen (mit Waffen prall gefüllten) Sarg hinter sich herschleppend – im mexikanischen Grenzland aufschlägt und von zwei verfeindeten Parteien hier die dritte wählt: sich selbst. So stilbildend und hart war das, dass (neben dem „Rächer“) zahllose Plagiate versuchten, dem Original das Wasser abzugraben. Erst 1987 kehrte das Original mit einer späten Verbeugung vor dem gestandenen Recken noch einmal zurück, um seine Tochter aus den Händen eines fiesen Prinzen zu befreien. Alle drei Nero-Vehikel erscheinen im zu Tarantino passenden Artwork jetzt noch einmal in schicker Steelbook-Edition. Und dienen nachgewachsenen SpaghettiWestern-Fans als Anschauungsmaterial, so manchem einfallslosen Nachahmer hingegen als Warnung. cb Als Quentin Tarantino 2007 in Venedig eine kultige Italo-Western-Retrospektive kuratierte, muss ihm wohl auch die Idee zu seinem neuesten Werk „Django Unchained“ gekommen sein. Denn wer sich die damals gezeigten Kultstreifen heute zu Gemüte führt, der wird erkennen, wie eifrig sich der Regisseur auch aus die100 bpm sen Quellen stets bedient hat. Die jetzt im schicken neuen Look veröffentlichten Filme der sinnigerweise „Western Unchained“ genannten Reihe sind teilweise zwar schon in anderer (und längst nicht so stylischer) Form erhältlich gewesen, immerhin vier der zehn Titel sind aber erstmals in Deutschland erhältlich: „Die Zeit der Geier“ von Nando Cicero, u. a. mit dem großen Frank Wolff; „Rocco – Der Mann mit den zwei Gesichtern“, der im Westernoutfit einem (frühen) James Bond zu Ehren gereicht; „Der Tod zählt keine Dollar“ von Riccardo Freda; und schließlich das Sahnestück der Reihe, der sensationell gute Revolutionswestern „Tepepa“ mit Tomas Milian und Orson Welles, der parallel auch auf Blu-ray erscheinen wird. Gleiches gilt übrigens auch für den kultigen Corbucci-Klassiker „Navajo Joe“, in dem Burt Reynolds als von Rache getriebener Indianer eine Bande skrupelloser Des-perados zur Strecke bringt. Für ein Kopfgeld von nur einem Dollar. Allen „Unchained“-Schätzen gemein ist nicht nur die Wertschätzung durch Quentin Tarantino, sondern auch die teils legendäre Härte, die für das Genre maßgeblich ist und für den Italo-Western-Fan die tägliche Portion Spaghetti bedeutet. Buon Appetito! Django – Die Trilogie (Steelbook) | StudioCanal / I, ESP 1966-87 | Regie Sergio Corbucci, Ruggero Deodato | Darsteller asance | Features FSK Dokumentationen, Filmografien, Interview, Trailer | VÖ 18 Das Entertainment Magazin von ss Franco Nero, Donald Ple10.01. Yankee | Koch Media / I 1966 | Regie Leroy, Alfonso Celi | Features tba | VÖ Tinto Brass | Darsteller 18.01. | FSK Philippe 16 43 DVD Blu-ray | Reviews Crime & Co Black’s Game – Kaltes Land Koch / IS 2011 Regie The Echo Schröder Media / USA 2008 StudioCanal / USA 2008 Regie Óscar T. Axelsson Georgina Lighning Darsteller Regie Bradley Cooper, Adam Beach Johannes H. Johannesson VÖ 17.01. VÖ FSK 16 FSK 18.01. 16 FSK Die Ähnlichkeiten zum 70 bpm Yam Laranas Darsteller Darsteller Thor Kristjansson, VÖ 80 bpm American Evil Jesse Brad- ford, Amelia Warner Noch bevor er sich mehr- 80 bpm 10.01. 18 Das Problem mit Filmen dänischen Thrillerkult „Pusher“ kommen nicht mals von einem ganz schrecklichen „Hangover“ der Machart von „The Echo“? Man beginnt, je- von ungefähr. Denn auch „Black’s Game“ spielt erholen musste, förderte Bradley Cooper in des Geräusch in der eigenen Wohnung neu zu in einem Umfeld, das man mit organisierter Dro- dieser mystisch angehauchten Gruselmär ganz bewerten. Und einem geruhsamen Schlaf ist genkriminalität eigentlich nicht in Verbindung Schauerliches zutage. Als Geologe Luke reist er das sicher nicht förderlich. Natürlich macht das gebracht hätte, und produziert wurde das islän- eines Erdbebens wegen in ein Indianerreservat, gleichzeitig auch den Reiz von derlei „Haunted dische Thriller-Kleinod von niemand Geringerem wo ihm vor allem örtliche Priester und Beamte House“-Geschichten aus. Bobby zum Beispiel als „Pusher“- und „Drive“-Regisseur Winding höchst misstrauisch begegnen. Immerhin der kommt gerade aus dem Knast und bezieht die Refn. Angeblich auf wahren Geschehnissen ba- indianische Sheriff ist zu Hilfe bereit. Zumal Bleibe seiner verstorbenen Mutter. Geräusche sierend, dreht sich in „Black’s Game“ alles um dessen Freundin Rain von schrecklichen Visio- und Schreie, auch aus der Nachbarswohnung, die ehemaligen Schulfreunde Stebbi und Toti, nen geplagt wird, die sich um Misshandlungen lassen jedoch bald erahnen, dass hier etwas die gemeinsam den isländischen Drogenpaten in kirchlichen Kinderheimen drehen. Das hat ganz und gar nicht stimmt. Zumal der vermeint- Pharao stürzen und an seine Stelle treten wollen. im Film zwar auch gespenstische Hintergründe, lich prügelnde Nachbar eine Überraschung parat Weil sie dafür auf die Hilfe des durchgeknallten geht aber offensichtlich auf den realen Umgang hält, als Bobby endlich beschließt einzugreifen. Bruno vertrauen, läuft das Vorha- der Kirche mit amerikanischen Die ist zwar nur wenig blutig, ben bald schon reichlich brutal Ureinwohnern zurück und ist aber wer seine Gänsehaut gut und schwarzhumorig aus dem deshalb noch einmal umso er- gekühlt am liebsten mag, der Ruder. schreckender. sitzt hier genau richtig! cb Columbus Circle Concorde / USA 2012 Regie George Gallo Darsteller Selma Blair, Amy Smart, Giovanni Ribisi 80 bpm VÖ 17.01. FSK 16 Sträflich ss Heathens & Thieves The Squad Schröder Media / USA 2012 Regie Regie Peterson Megan, u. a. quez Darsteller EuroVideo / KOL 2011 Wert 70 bpm Jaime Osorio Mar- Darsteller Juan Pablo Bar- Andrew Simp- ragan, Alejandro Aguilar sons, Don Swayze unter ss VÖ 17.01. VÖ 17.01. FSK 16 FSK 16 Pünktlich zum Start von 80 bpm „Irgendetwas ist da gelaufen (bzw. nur auf dem Fantasy Filmfest Tarantinos „Django Unchained“ kommt auch draußen“, das klingt erst einmal nicht nach be- gezeigt) wurde diese Thriller-Fingerübung im dieser gar nicht so gewöhnliche Western um sonders einfallsreicher Horrorkost. Zumal auch Hitchcock-Stil, für die sich eine Menge prominen- die Ecke, um bei Genrefans mit ungewöhnlicher das Artwork eher klassische Schlüsselreize ter Namen eingefunden haben. Zunächst einmal Inszenierung, tollen Bildern und einem herrlich bedient, mit denen „The Squad“ allerdings nur Selma Blair als agoraphobische Mieterin Abigail, aufspielenden Bösewicht (Don Swayze) zu punk- bedingt zu tun hat. Denn das wirklich Eindrucks- die ihr Apartment am Columbus Circle seit 20 ten. Mitte des 19. Jahrhunderts machen sich volle am niedrig budgetierten Gruselschocker Jahren offenbar nicht mehr verlassen hat. Sie zwei Gauner an einen chinesischen Schienenle- ist neben seiner kolumbianischen Herkunft vor sieht sich nach dem Tod ihrer Nachbarin nicht ger und dessen Frau heran, weil sie bei ihm ge- allem sein Setting irgendwo in den nebligen nur mit einem Polizisten (Giovanni Ribisi) kon- stohlenes Bahngold in nicht unerheblicher Höhe Höhen der kolumbianischen Anden. Hier soll frontiert, sondern bald auch mit einem hier ein- vermuten. Allerdings stellt sich heraus, dass ein Spezialkommando nach dem rechten sehen, ziehenden Pärchen (Amy Smart und Jason Lee), noch üblere Gesellen hinter der Beute her sind. nachdem ein Armeevorposten nichts mehr von das offensichtlich nichts Gutes im Schilde füh- Weshalb sie ihre Pläne ändern und mit ihrem sich hören lässt. Aber das einzige, was man (ne- ren. Ob das daran liegt, dass Abby in Wirklich- Zielobjekt gemeinsame Sache machen müssen. ben zahlreichen Leichen) hier noch vorfindet, ist keit die schwerreiche Erbin eines Nicht nur des Hintergrunds rund eine eingekerkerte und gefessel- Millionenvermögens ist? Stark um Goldrausch und chinesische te Frau. Und die hat man im Krei- besetzte und klaustrophobische Gastarbeiter wegen eine gelun- se der Hingemeuchelten für eine Thrillerkost mit Twistgarantie! ss gene Genre-Ergänzung. waschechte Hexe gehalten ... ss 44 ss Reviews Crime & Co Schwermetall Tim & Eric’s Billion Dollar Movie Universal / F 2012 Regie Guillaume Lubrano Darsteller Hauer Wareheim 07.02. 16 Comic-Nostalgiker mit Alive / USA 2012 Darsteller VÖ 80 bpm FSK Regie T. Heidecker, E. Regie FSK Code Name Geronimo Koch Media / USA 2012 Michael Jai White, Rutger VÖ 80 bpm Scott Adkins, | DVD Blu-ray John Stockwell Darsteller Xzibit, Cam Gi- gandet, William Fichtner siehe Regie VÖ bereits erschienen 80 bpm 12 25.01. FSK 16 Hier wird vor allem der Hang vor allem zu den Größen französischer Vor allem einem amerikanischen Publikum Direktvergleich mit Kathryn Bigelows Kino- Bilderkunst, aufgepasst: Diese franko-ame- sind „Tim & Eric“ von Adult Swim ein Begriff. kracher „Zero Dark Thirty“ interessant. Denn rikanische Serie beruht tatsächlich auf den Weshalb es hierzulande ein bisschen schwie- die für das TV produzierte und stark besetz- Geschichten der vor allem in den 70ern und rig ist, die beiden Herren und ihren recht te Geschichte von „Code Name Geronimo“ 80ern beliebten „Schwermetall“- bzw. „Hea- eigenwilligen Bad-Taste-Humor adäquat zu beruht auf exakt den gleichen Ereignissen: vy Metal“-Reihe, die schon zu zwei Animati- platzieren. Irgendwo zwischen „Little Bri- Der – wie sagt man das jetzt angemessen? onsspektakeln geführt hat (den in Kenner- tain“, „Monthy Python“ und vergleichbaren – Unschädlichmachung von Osama Bin La- kreisen gefeierten „Heavy Metal“ und „Heavy Absurdisten sind sie wohl anzusiedeln, ihr den durch einen Trupp amerikanischer Navy Metal 2000“). In der vorliegenden Serie nun erster abendfüllender Film im Bereich klas- SEALs im Mai 2011. Auf der großen Lenwand wird das ganze mit echten Schauspielern sischer Love-it-or-leave-it Partystreifen, die wird das Geschehen bereits jetzt als großer nachexerziert und zwar in jeweils abge- meist ebenso viele Liebhaber wie Kostver- Oscarfavorit gehandelt. Und wie auch der schlossenen Kurzfilmepisoden mit teils wirk- ächter finden. Denn krass ist es schon, was scheinbar übermächtige Kinoverwandte wid- lich abgefahrenen Inhalten. Und auch die die beiden hier – mit Unterstützung der US- met sich „Code Name Geronimo“ sämtlichen Darstellerschar kann sich (neben den für die Comedyprominenz von Will Ferrell über Zach Aspekten der Jagd auf den amerikanischen Reihe typischen Damen) sehen lassen: Ne- Galifianakis bis hin zu John C. Reilly – abzie- Staatsfeind Nummer eins, den packenden ben Action-Schwergewichten wie Adkins und hen. Eine Milliarde Dollar haben sie für ein Ereignissen rund um die Aufspürung des Ter- White hauchen unter anderem noch Rutger filmisches Projekt in den Sand gesetzt. Wes- rorfürsten und schließlich der Militäraktion, Hauer und Dominique Pinon („Delicatessen“) halb die beiden als Manager eines Super- die sein Ende besiegelt hat. Ergänzt um un- den Stories von Moebius und Co. visuell teils marktes versuchen, das ganze Geld wieder nötige private Nebenschauplätze ein durch- spektakuläres Leben ein. Und das bürgt für reinzuholen. Denn die Häscher des erzürnten weg spannender Tatsachenthriller, der mit außergewöhnliche Serienkunst abseits des Geldgebers warten schon. Und mit ihnen ein Xzibit, Cam Gigandet und William Fichtner Mainstreams und mit einem klaren Bekennt- schräger Partyfilm, der vielleicht nicht nach zudem über eine zugkräftige Besetzung ver- nis zu B- und Trash-Movie-Traditionen. Leider Billion Dollars aussieht, der fügt. Den Oscar gibt es hierfür sehr kurzfristig von Ende Dezember auf An- aber immerhin für eine Menge zwar nicht, fürs TV aber durch- fang Februar verschoben. Das längere War- Lacher sorgen dürfte. aus achtbar. ss ten wird sich lohnen! AnzTarantinoXX_MBeat_200x93,5+3 05.12.12 11:26 Seite 1 Das Entertainment Magazin von ss ss 45 DVD Blu-ray | Reviews Arthouse Das Massaker von Lidice Neil Young – Journeys (OmU) Schröder Media / TCH 2011 Sony / USA 2011 Regie Petr Nikolaev Darsteller Darsteller Zuzana Fialovà 80 bpm VÖ 17.01. FSK 16 VÖ 90 bpm Whit Stillman Regie Darsteller Neil Young Greta Gerwig, Adam Brody 10.01. VÖ 0 FSK Für Tschechien ein his- Sony / USA 2011 Jonathan Demme Regie Karel Roden, Algebra In Love 10.01. 6 FSK Bereits zum dritten Mal 90 bpm Wärmstens ans Herz torisches Trauma, für Deutschland ein Schand- widmet sich Filmemacher Jonathan Demme dem gelegt sei diese Collegekomödie nicht nur Mä- fleck auf der an weltkriegerischen Schandfle- Rockgiganten Neil Young, dessen titelgebende delsgruppen mit einem Faible für „New Girl“, cken nicht gerade armen schwarzen Weste: Reise durch die kanadische Heimat im Mittel- sondern auch den Herren der Schöpfung, die „Das Massaker von Lidice“ ist an Grausamkeit punkt der eindrucksvollen Dokumentation steht. mit Greta Gerwig einen der interessantesten kaum zu überbieten und bezieht sich auf die Im Oldtimer 1956er-Baujahr tuckert Demme „Indie“-Frauentypen im Off-Hollywood-Busi- Säuberungsaktion, der im Jahre 1942 ein mit Neil Young von Youngs Heimatstädtchen in ness entdecken dürfen. Mit einigen Freundin- tschechisches Dorf zum Opfer fiel. Infolge des Ontario gen Toronto, wo der Musiker mit zwei nen will sie es der weiblichen Studentenschar Attentats auf Heydrich wird die Gestapo hier auf Konzerten in der legendären Massey Hall seine an einem männlich dominierten College, u. a. Lidice und seinen vermeintlichen Widerstand Welttournee beschließt. Damit es während der mit einem Präventionszentrum für Suizidge- aufmerksam und riegelt den Ort ab. Während Fahrt nicht zu langweilig wird, erzählt Young Ge- fährdete, ein wenig leichter machen. So nimmt die männlichen Einwohner ermordet werden, schichten aus seiner Jugend. Und die wiederum man eine Austauschschülerin unter die Fittiche, wird die weibliche Bevölkerung in Konzentra- verknüpft der Regisseur mit der Musik zu einem die sich bald von den Herren der Schöpfung um- tionslager verbracht, die Kinder in Adoptions- intimen Blick in Leben und Seele der Rock- schwärmt sieht. Im Film geben sich die „Dam- familien gegeben. Grauenvoll, ikone. Nicht nur für Fans ein auf- sels In Distress“ trotzdem schön wahr und als aufwändige Pro- schlussreicher und packender quirky und ungewöhnlich, was duktion ein wichtiges fSchlag- Roadtrip, der in faszinierendem die kleine Komödie zur Ausnah- licht gegen das Vergessen. Live-Footage mündet. meerscheinung macht. cb Space Dive – The Red Bull Stratos Story Samsara Rebellion Alive / USA 2011 Capelight / F 2011 Lighthouse / GB, USA 2012 Darsteller Regie VÖ FSK Ron Fricke Regie Colin Barr Darsteller 80 bpm ss VÖ F. Baumgartner FSK Darsteller 25.01. 0 Testud VÖ Von „bescheuert“ bis 90 bpm Mathieu Kas- sovitz, Malik Zidi, Sylvie bereits erschienen 12 Mathieu Kassovitz Regie keine ss Wie schon „Koyaanisqa- 90 bpm FSK 18.01. 16 Auch Frankreich hat sei- „sagenhaft“ gingen die Einschätzungen zum tsi“ und „Baraka“ ist auch „Samsara“ ein bild- ne geschichtlichen schwarzen Flecken, die zu Weltraumsprung Felix Baumgartners bereits vor gewaltiger Essay über unsere Erde und die ver- beleuchten sich offenbar Mathieu Kassovitz zur der Durchführung auseinander. Aber wer dann schiedenen Kräfte, die sie lenken. Getreu dem Aufgabe gemacht hat. Er widmet sich den hier- live erleben durfte, wie sich der Heißluftballon Rad des Lebens, welches „Samsara“ in Sanskrit zulande nahezu unbekannten Ereignissen auf langsam nach oben schraubte, wie die Zielhöhe bezeichnet, gehen wir mit Fricke auf eine Reise, Neukaledonien, wo vor allem der Stamm der plötzlich überschritten wurde und wie Baum- bei der Leben und Tod, Moderne und Tradition, Kanaken immer wieder gegen die französische gartner irgendwann dann tatsächlich an der Glaube und Hoffnung nebeneinanderstehen Kolonialherrschaft revoltierte. Im vorliegenden Luke in die Tiefe stand, der wird das Ereignis dürfen. Zwischen balinesischen Tänzerinnen Fall Ende der 80er-Jahre, als einige Radikale wohl nicht so schnell vergessen. Dieser Sprung, und buddhistischen Mönchen, heiligen Stätten knapp 30 Geiseln in den Busch verschleppen der so viele Jahre der Vorbereitung erforderte und industrialisierten Gebieten, Waffenfabri- und neben einer Polizeieinheit um Legorjus und auf der Welt Millionen von Menschen vor ken und unverfälschter Natur. Eine Reise, die (Kassovitz) auch das übereifrige Militär auf den den Bildschirmen vereinte, er darf wohl jetzt uns letztlich wieder bei uns selbst ankommen Plan rufen. Auch innerfranzösische Konflikte schon als historisch bezeichnet werden. Und lässt und die am besten auf Blu-ray genos- sind vorprogrammiert, wenn (im Angesicht „Space Dive“ hilft uns dabei, sen wird. Denn die Bilder- und französischer Präsidentschafts- das Ereignis für die nächste Zeit Klangwelten von „Samsara“ su- wahlen) die harte Hand auf die auch Archivieren und mit ande- chen wieder Ihresgleichen. Verhandlungsversuche des Un- ren teilen zu können. 46 cb ss terhändlers prallt. ss Reviews Family Denk wie ein Mann Batman: The Dark Knight Returns 2 Sony / USA 2012 Tim Story Regie Darsteller VÖ 70 bpm Paramount / USA 2012 Darsteller 10.01. VÖ 6 Die perfekte Kombinati- 80 bpm Darsteller keine Jason Segel, Ed Helms 18.01. VÖ 16 FSK Jay & Mark Duplass Regie Jay Oliva Regie Jerry Ferrara FSK Jeff, der noch zu Hause lebt Warner / USA 2012 Michael Ealy, | DVD Blu-ray Endlich kommt auch Teil 90 bpm 10.01. 6 FSK Schon ihren „Cyrus“ on aus Videoclip und Beziehungsratgeber bie- zwei der aufwändig animierten Adaption des haben sie weit über normale „Familienhalt- tet „Denk wie ein Mann“, der auf dem gleich- Frank-Miller-Klassikers, wie aus dem Hause barkeit“ hinaus bei der Mutter wohnen lassen, namigen Sachbuch beruht und die auf Frauen DC nicht anders gewohnt äußerst nah dran am nun ist Jeff (Jason Segel) dran. Der ist noch ein gemünzten Tipps in einem episodenhaften Rei- Original und entsprechend düster und phasen- wenig älter, dafür frei von ödipalen Komplexen gen durchexerziert. Fünf Freunde mit ihren Part- weise brutal umgesetzt. Das geht bei einem und haust immer noch im Keller bei der Mutter. nerinnen stehen im Mittelpunkt der Komödie, in Zeichner wie Miller auch nicht anders, dessen Ohne Job, Antrieb oder Plan lebt er in den Tag der sich die Damen ihre Strategien im Umgang Storyline vom gealterten Batman, der es noch hinein und hofft, dass das Leben mal irgend- mit ihren ganz unterschiedlichen Freunden aus einmal mit Harvey Dent aufnehmen muss, in Tei- welche bedeutungsvolle Zufälle für ihn bereit besagtem Beziehungsratgeber holen. Das hat len schon von Christopher Nolan für „The Dark hält. Tatsächlich wird der zudem dauerkiffende bei der Unterschiedlichkeit der Freunde (prak- Knight Rises“ verbraten wurde. Die zweiten 75 Jeff mit dem verzweifelten Anruf nach einem Ke- tisch jedes Männerklischee ist hier vertreten) Minuten machen da weiter, wo der erste Teil im vin aufgeschreckt, dessen Spuren er fortan ver- ganz unterschiedliche Ergebnisse zur Folge, Herbst aufgehört hat und komplettieren den Ani- folgt. Die daraus folgenden Ereignisse sind mal insgesamt aber selbstverständlich etliche Hap- mationsfilm zum zweieinhalbstündigen Epos, dramatisch, dann wieder hochkomisch und er- py Ends, die passenderweise das im Bereich des Superhel- halten weitere familiäre Würze vom prominent besetzten RnB- den-Trickfilmes – wie schon die durch Jeffs Bruder Pat, den ein und Soul-Soundtrack untermalt gut 25 Jahre alte Vorlage wirklich brillanter Ed Helms verkörpern werden. seinesgleichen sucht. darf. Schön! Schräg! ss einem Freund fürs Greg’s Tagebuch – Ich war’s nicht Ende der Welt Fox / USA 2012 Universal / UA 2012 Regie Auf der Suche nach Regie Lorene Scafaria VÖ FSK VÖ 12 Das nennt man wohl Concorde / D, GB 2011 80 bpm FSK Uwe Heidschötter, Regie u. a. Zachary Gor- Sprecher (Original) Hele- na Bonham Carter don, Devon Bostick 24.01. cb Das Grüffelokind David Bowers Darsteller Darsteller Kiera Knightley 80 bpm cb 25.01. VÖ 6 Zum Glück ist es bei den 90 bpm FSK 17.01. 0 Nachdem sich bereits „Unglück im Unglück“. Dodge (Steve Carrell) Sequels zum filmischen Tagebuch von Greg „Der Grüffelo“ zum echten Familienhighlight ist gerade von seiner Frau verlassen worden, Heffley wie bei der weltweit so erfolgreichen gemausert hat, schickt sich nun das vom glei- da erfährt er, dass ein riesiger Asteroid in nur Comicromanreihe: Auch sie sind überwiegend chen Team stammende „Grüffelokind“ an, Ähn- drei Wochen alles Leben auf der Erde auslö- so witzig wie das Original, vor allem, weil der liches mit einer hübsch animierten Fortsetzung schen soll. Da weiß man doch gar nicht, was Tonfall der Erzählung der gleiche, die Anzahl zu erreichen. Diesmal erzählt das Eichhörnchen schlimmer ist. Immerhin versucht der Versiche- der Fettnäpfchen für Greg und Rodrick schier seinen Kindern vom Grüffelo und seiner Tochter rungsfachmann, das Beste aus der Situation zu unerschöpflich scheint. Das gilt auch für „Ich sowie von seiner Warnung, ja nicht die große, machen: Er schnappt sich seine hübsche Nach- war’s nicht“, wo die Sommerferien für den böse Maus zu suchen. Was das „Grüffelokind“ barin Penny (Kiera Knightley), um mit ihr per armen Greg Campingurlaub mit einer Pfadfin- natürlich doch tut. Auf seinem Weg trifft es nicht Roadtrip die letzten Dinge zu Regeln: Sie will dergruppe bereithalten. Zumindest anfänglich. nur Fuchs, Eule und Schlange, sondern tatsäch- zu ihrer Familie, er zu seiner Jugendliebe. Na- Denn als hier vorzeitig abgebrochen wird, darf lich auch die Maus, die aus Furcht, vom Grüf- türlich kommt alles anders, weil man sich doch er zu Buddy Ruprecht in den Countryclub. Und felokind gefressen zu werden, zumindest den annähert und die Liebe bekanntlich stärker ist hier warten nicht nur Flamme Holly, sondern Schatten der großen, bösen Maus wirft. Was im als jeder nahende Himmelskör- auch jede Menge Pannen. Nicht Ergebnis pädagogisch natürlich per. Weshalb der Film doch noch zu vergessen Bruder Rodrick, höchst wertvolle beste Familien- eine ganz schön versöhnliche der ebenfalls noch ein paar unterhaltung in adäquater Kürze Note kriegt. Überraschungen bereithält. darstellt. Das Entertainment Magazin von cb ss ss 47 DVD Blu-Ray | Reviews Zapping Shameless Season 2 Aurelio Zen Warner / USA 2012 Regie Regie Mark Mylod, u. a. WVG / GB 2012 Darsteller Caterina Murino VÖ 11.01. VÖ FSK 16 FSK Liebe Amerikaner, wenn 80 bpm Andy Wilson, u. a. Regie Rufus Sewell, Darsteller Macy, Emmy Rossum 90 bpm John Alexander, u. a. William H. Darsteller Sindbad Staffel 1.2 WVG / GB 2011 Eliott Knight, Marama Corlett 10.01. VÖ 16 Rufus Sewell hat im ver- 80 bpm 10.01. FSK 12 Im 21. Jahrhundert ihr nur manchmal so herrlich schamlos wärt, wie gangenen Jahr keinen leichten Stand gehabt im und nach Sandalenepen wie „Gladiator“ will ihr das in euren Serien manchmal andeutet, der krimiverwöhnten England. Schließlich ermit- man natürlich nicht aussehen wie die drögen oft gemachte würde wohl nicht mehr verfangen teln hier auch „Luther“ und „Sherlock“, zwei 60er, wenn man sich noch einmal an „Sind- bei Euch. Aber vielleicht sind so wunderbare Männer, die fast noch außergewöhnlicher er- bad“ wagt. Hat man sich auch in England ge- Serien wie die nun in zweiter Staffel laufende scheinen als der italienische Privatdetektiv aus dacht. „Sindbad“ hat zwar noch all das, was „Shameless“ ja ein erster Weg zur weiteren De- der Feder von Michael Dibdin. Folglich bleibt es ein Märchen aus 1001 Nacht so sehenswert sensibilisierung. Basierend auf dem britischen zunächst auch nur bei den drei spielfilmlangen macht – exotische Orte, mächtige Fabelwesen Original, wird hier eine recht ungewöhnliche Fa- Folgen, die uns mit Zen nach Italien entführen, und aufregende Kämpfe, aber all das in einer milie rund um den alleinerziehenden Vater (und wo jener mit mysteriösen Fällen natürlich trotz- visuellen Präsentationsform, wie sie modernen Trunkenbold) Frank Gallagher (Macy) vorgeführt, dem für gut produzierte Krimispannung sorgt. Sehgewohnheiten entspricht: Gut getrickst, der auch in den zwölf Folgen der zweiten Season Nicht nur um die mächtigsten Kreise Italiens flott geschnitten und schnell erzählt. Nachdem mit mehr als nur den Folgen seiner Trinkerei – geht es hier, sondern auch um Mafia, schöne im Dezember bereits die erste Staffelhälfte unter anderem mal wieder massive Schulden – Frauen und eine Geheimorganisation namens veröffentlicht wurde, wird die Season nun zum zu kämpfen hat. Ein nicht immer Cabal. Und wir würden uns nach Abschluss gebracht. Mit sechs nur komischer Blick auf die stets drei Folgen neuen Folgen, in denen Sindbad auch mit sich selbst kämpfende freuen, wenn Zen doch noch in auf Seereisen verlorene Ehren US-Unterschicht. Fortsetzung geht. wiederherstellen will. ss Glee – Season 3 Fox / USA 2012 Adam Shankman, Regie u. a. Chris Colfer, VÖ 80 bpm Baron Münchhausen Universum / USA, GB 2012 WVG / D 2012 Andy Mikita Darsteller VÖ 12 Neues Jahr, neues Glück FSK 80 bpm bereits erschienen VÖ 16 Regeln Jan-Josef Lie- fers, Jessica Schwarz Francois Berléand 25.01. ss Andreas Linke Regie Chris Vance, Darsteller Jane Lynch ss Transporter – Die Serie Regie Darsteller FSK unterhaltsamen (Vereinbarun- FSK 80 bpm bereits erschienen 6 Zum Jahreswechsel ist und neue Lieder für die Mitglieder der New Di- gen werden nicht geändert, keine Namen, Pa- es wie immer Zeit für besonders aufwändige rections. Denn nachdem man es im vergange- ket bleibt verschlossen) und Fahrer sind die TV-Produktionen, die sich – wenn schon nicht nen Jahr immerhin auf Platz 12 der Nationals gleichen, aber der Hauptdarsteller ist neu für um D eutsche Geschichte – doch zumindest gebracht hat, steht der Wettbewerb natürlich die Serie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, um deutsche Geschichten drehen dürfen. Wie immer noch im Fokus der singenden High- Thrill und Action der „Transporter“-Filme aufs jene vom „Baron Münchhausen“, der ja selbst School-Außenseiter und ihres Mentors. Season TV-Format zu übertragen. So ersetzt Chris Vance der größte „Gschichtldrucker“ der Literaturge- 3 bedeutet aber auch das Ende der Highschool- hier Jason Statham als Transporter Frank Martin, schichte ist. Diesmal darf das öffentlich-recht- Zeit für viele Glee-Clubber, weshalb neben Ge- der als Ex-Elitesoldat gefährliche Aufträge unter- liche Mädchen für alles, Jan Josef Liefers, ran, sang, Tanz und viel Humor auch Abschiede im nimmt, die ihm hier von der ehemaligen CIA- um im Kreise deutscher TV-Prominenz von den Mittelpunkt der 22 Folgen stehen. Außerdem Agentin Carla vermittelt werden. Immerhin Ins- aberwitzigsten Begebenheiten zu erzählen und natürlich sich weiter festigende (oder auseinan- pektor Tarconi (Francois Berléand) ist als Martins gleichzeitig die eigene Tochter vom Hofe des dergehende) Romanzen und die große Antago- (mittlerweile) Freund der Gleiche geblieben. Was Todfeindes zu befreien. Wir erwarten präch- nistin Sue Sylvester (Jane Lynch), die sich auch auch für das Prinzip gilt, halsbrecherische Action tige Ausstattung, exotische Schauplätze und 48 diesmal wieder zum absoluten mit Schauplätzen lockere Börne-Sprüche, bei 180 Scene Stealer und heimlichen und coolen Sprüchen zu kombi- Minuten Laufzeit außerdem ein Star von „Glee“ mausern darf. nieren. „Cobbra 11“ in groß und gerüttelt Maß an epischer Brei- Neben den Songs! international quasi. te. cb exotischen ss ss Asia | DVD Blu-ray Raw Like Sushi Normalerweise steht ja Hollywood im Ruf, asiatisches Genrekino zu adaptieren und auf Hollywoodformat zu bürsten (siehe die erfolgreich umgesetzte J-Horror-Welle), aber es geht auch anders herum. Dann nämlich – wie mit „The Four“ [WVG] geschehen, wenn amerikanische Superhelden Pate stehen und ihre ganz eigene asiatische Generalüberholung erfahren. Und zwar im Mittelalter und mit weitaus fantastischeren Fähigkeiten, als wir sie von Wuxia-Spektakeln gemeinhin kennen. Diese fantastischen Vier werden zu Riesen und legen Feuer mit ihren Fingern, was in der Auseinandersetzung mit einem chinesischen Megaschurken und seinen Geldfälscherplänen durchaus hilfreich, in Sachen Film vor allem effektvoll ist. Auch die „Wild Seven“ [WVG] aus Japan sind so etwas wie Superhelden, deren Fähigkeiten manchmal durchaus etwas Übernatürliches anhaftet. Dabei handelt es sich bei den Sieben durch die Bank um ehemalige Leicht- und Schwerkriminelle, die von der Polizei dann als Spezialeinheit eingesetzt werden, wenn man mit den üblichen Mitteln nicht mehr weiterkommt. Basiert auf einem Manga und ist entsprechend kunterbunt, effektreich und oberflächenpoliert ausgefallen. Immerhin noch ein bisschen „Indiana Jones“ – und damit nur Semi-Superheldenfeeling – vermittelt Ende des Monats „Wu Dang – Die Jagd nach dem magischen Schwert“ [WVG, ab 25.01.], wo Anfang Das Entertainment Magazin von des 20. Jahrhunderts Glücksritter, Archäologen und Kampfsportexperten mächtigen Artefakten hinterherjagen und sich dank Kampfchoreograph Corey Yuen ganz besonders schön (und teils richtig albern) die Köpfe einschlagen dürfen. Auch „Dragon Age – Dawn Of The Seeker“ [WVG] geht trotz japanischer Herkunft auf einen westlichen Hit zurück: Auf das gleichnamige Rollenspiel nämlich, das als derzeit bestes seiner Art gilt und die Grundlage für den effektvoll inszenierten Anime-Hit rund um Blutmagier, Drachen, edle Ritter und Gut wie Böse bildet. Für Gamer und Anime-Fans gleichermaßen ein Hit. Und auch unsere letzten beiden Januareinträge gehen auf amerikanisches Genrekino zurück. Denn das chinesische „Million Dollar Crocodile“ [Ascot, ab 15.01.] zeigt sich eindeutig von Creature-Features à la „Piranha“ oder dem „Weißen Hai“ beeinflusst, wenn ein Riesenkrokodil plötzlich chinesische Reisfelder unsicher macht. Übrigens klar unterscheidend, wer gut und wer böse ist, weshalb wir das ganze Geschehen dann doch nur noch halb so ernst nehmen können. Bei der „Athena Verschwörung“ [Sunfilm, FSK 16] schließlich weist bereits der Untertitel „In tödlicher Mission“ darauf hin, wer Pate gestanden hat für das effektvoll inszenierte südkoreanische Spionagespektakel: Bond & Bourne. Und denen kann diese auf Spielfilmformat zurechtgeschnittene TV-Serie in Sachen Action und Shootouts – das können die Südkoreaner besonders gut – durchaus das Wasser reichen. In diesem Sinne einen super(Helden) Start ins neue Jahr. Namaste! cb 49 Blu-ray des Monats Tarantino XX Inglourious Basterd Was für ein Start ins neue Jahr: Parallel zu „Django Unchained“ veröffentlicht StudioCanal das bisherige Regieschaffen der Ikone auf DVD und Blu-ray in schicker Box. Die Würdigung für 20 Jahre kompromisslosen Filmschaffens. 100 bpm Es gibt Regisseure, deren Schaffen wird als so stilbildend wahrgenommen, dass man ihrem Namen den Status von universellen Adjektiven verleiht. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sich seine eigenwillige Handschrift durch sein gesamtes Werk zieht und zu immer wieder erkennbaren Topoi, Figuren und Charakteristika führt. Weshalb kaum ein Filmschaffender in den letzten Jahrzehnten einen derartig hohen Wiedererkennungswert hat wie Quentin Tarantino, dessen filmische Nachahmer zuweilen – siehe oben – als „tarantinoesk“ bezeichnet werden. Nehmen wir seine Obsession mit Füßen (bevorzugt denen von Uma Thurman), das wiederholte Auftauchen der Big Kahuna-Burger und Red-Apple-Zigaretten, verwandtschaftliche Bande zwischen Charakteren unterschiedlicher Filme oder die als stärkstes Markenzeichen herausgearbeiteten Soundtracks und ausgefeilten Dialoge: Ein Tarantino ist ein Tarantino ist ein Tarantino. Und das bereits mit seinem ersten großen Drehbuch für „True Romance“, das 1994 allerdings von Tony Scott verfilmt wurde. Christian Slater gibt hier eine Art Alter Ego Tarantinos, einen B-Movie-versessenen Nerd, der zusammen mit seiner Amour fou, Patricia Arquette, in schwerkriminelle Kreise gerät und nach einem – für Tarantino typischen – Mexican Standoff gerade so überlebt. Ein Jahr zuvor war der junge Selfmade-Regisseur mit seinen „Re- 50 servoir Dogs“ als Regisseur (und Darsteller des Mr. Brown) erstmals auffällig geworden. Ein furioses und schonungslos brutales Gangsterdrama über einen schief gelaufenen Überfall, mit dem sich Tarantinos Raffinesse in Sachen Dialoge und Erzählstruktur bereits andeutete. Bereits ein Jahr später folgte mit „Pulp Fiction“ das bisherige Opus magnum der Ikone, ein clever erzählter Episodenfilm, dessen einzelne Handlungsstränge sich irgendwann treffen und dem es dank unvergesslicher Figuren gelungen ist, Stars wie John Travolta, Uma Thurman und Samuel L. Jackson aus der Versenkung zu holen. Dem mehr als verdienten Drehbuch-Oscar folgte eine dreijährige, mit kleineren Drehbuchjobs gefüllte, Pause, bevor er mit Pam Grier als „Jackie Brown“ eine weitere Ikone seiner Jugend (und mit ihr das Genre des Blaxploitation- Blu-ray des Monats Das Entertainment Magazin von 51 Blu-ray des Monats Filmes) neu belebte. Es folgte 2003 und 2004 mit der „Braut“ bereits die nächste legendäre Frauenfigur und mit dem Martial-Arts-Film ein Genre, dem Tarantino ebenfalls seit Jugendjahren zugetan war. Uma Thurman spielte die nach Rache dürstende Killerin, die sich durch zwei Teile und weit über drei Stunden schnetzeln durfte und längst schon selbst zur Ikone der Popkultur geworden ist. Der drei Jahre später als Teil des mit Robert Rodriguez konzipierten „Grindhouse“Projektes inszenierte „Death Proof“ ist demgegenüber fast eine Fingerübung. Wohlgemerkt eine, die in ihren besten Momenten immer noch über all jene Qualitäten verfügt, die man ihrem Schöpfer nachsagt. Der hat vor drei Jahren mit seinem Weltkriegsdrama „Inglourious Basterds“ schließlich noch einmal Großes nachgelegt: Ein B-Movie, das in seinen Anlagen das große Epos in sich trägt, ein von genialen Dialogen getragener Film, der nicht nur überwiegend auf deutsch inszeniert wurde, sondern der mit Christoph Waltz auch den nächsten Weltstar aus der Taufe hob. Dass jener nun in „Django Unchained“ die 52 Hauptrolle spielen darf, ist nur konsequent. Genauso wie die Veröffentlichung dieser schmucken Box, die Tarantinos gesammeltes Regiewerk dank Blu-ray-Technologie in teils ungeahnter Qualität erstrahlen lässt. Und das ist noch längst nicht alles. Denn zusätzlich zum Bonusmaterial der einzelnen Filme wurde das Set um eine BonusDisc ergänzt. Und die enthält nicht nur eine über zweistündige Dokumentation zu Tarantino, sondern auch über mehrere Stunden verteiltes Gesprächsmaterial anerkannter TarantinoFachleute. Eine runde Sache also. Aber anders sollte das kurz vor dem 50. Geburtstag des Meisters auch nicht sein. cb Tarantino XX | StudioCanal / USA 1992-2009 | Regie Darsteller Quentin Tarantino John Travolta, Brad Pitt, Uma Thurman | Features Audiokom- mentare, Dokumentation, Gespräche mit Kritikern, Featurettes, u. v. m. | VÖ FSK 18 10.01. Reviews Arthouse | DVD Blu-ray Blu-ray-Highlights HHHH H HH 19,99 je HH Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01. Eur o Die Reise zur geheimnisvollen Die Legende der Wächter – 3D Kampf der Titanen – 3D Zorn der Titanen – 3D Drive Angry – 3D Der Polarexpress – 3D Bei Anruf Mord – 3D Final Destination 4 – 3D Final Destination 5 – 3D Happy Feet 2 – 3D Green Lantern – 3D Mein Freund, der Delfin – 3D Insel – 3D Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh53 Das Entertainment Magazin mit vonMulti-Media-Abteilung. menden Schweizer Müller-Filialen DmC – Devil May Cry Bis einer heult! Die „Devil May Cry”-Serie war schon immer eine prunkvolle und bombastische Leistungsschau japanischer Videospielkunst. Die stand bei westlichen Spielern zuletzt jedoch nicht sonderlich hoch im Kurs, weshalb man sich für einen gelungenen Neustart der Marke Entwicklungshilfe in Europa suchte – mit Erfolg! 54 Game des Monats Die Welt als Dorf war bis vor wenigen Jahren in der Videospielszene eigentlich undenkbar. Die stolzen japanischen Entwickler ließen sich nur ungern von ihren Kollegen im Westen ins Handwerk pfuschen und überhaupt schlug das kreative Herz des gesamten Business in Nippon. Die Zeiten haben sich geändert. Während 100 bpm westliche Entwicklungen mit „GTA“, „Skyrim“, „Uncharted“, „Call Of Duty“ oder „Halo“ den digitalen Unterhaltungsmarkt definieren, geraten Entwicklungen aus Fernost heutzutage immer mehr ins Hintertreffen, weil sie Spieler mehr verwirren als sie zu unterhalten. Etwas konfus ging es auch schon immer in der „Devil May Cry“-Serie zu, was vor allem an der überbordenden Action lag. Dennoch erspielte sich die Reihe mit ihrem Protagonisten Dante weltweit eine stattliche Fanbase und wurde auch zum Liebling vieler Kritiker. Über fünf Jahre ist es nun her, dass mit „Devil May Cry 4“ der bisher letzte Teil der Serie erschienen ist, weshalb viele Fans schon nicht mehr an eine Fortsetzung glauben mochten. In dieser Zeit entwickelte man beim japanischen Publisher Capcom still und heimlich eine Neuausrichtung der Reihe, die man in Form eines Video-Trailers bei der Tokio Game Show 2010 präsentierte. Für eingefleischte Anhänger der Serie waren die ersten Sequenzen des Spiels ein ziemlicher Schock, denn der Reboot von „Devil May Cry“ hatte mit seinen Vorgängern optisch nichts mehr gemein. Das Entertainment Magazin von Zusammen mit dem feinen englischen Entwicklerstudio Ninja Theory, das u. a. für kleine Meisterwerke wie „Heavenly Sword“ und „Enslaved“ verantwortlich war, erfand Capcom seinen Helden komplett neu. Sah Dante in den ersten vier Teilen von „Devil May Cry“ noch wie ein übergebliebener Hardrocker aus den Achtzigern aus, so verwandelt er sich im neuesten Spiel in einen jungen und stylischen Hipster, der auch in manchen Straßenzügen Berlins ein gutes Bild abgeben würde. Vielen Fans gefiel der neue Emo-Look des Helden aber so gar nicht, weshalb sie einen beispiellosen Shitstorm gegen die Macher anzettelten und den alten Dante im androgynen DavidLee-Roth-Gewand zurückforderten. Zum Glück hörte man nicht auf die kritischen Stimmen aus den Untiefen des weltweiten 55 Game des Monats Webs und arbeitete weiter fokussiert an der eigenen Vision weiter. Nun ist das Spiel endlich fertig und dürfte auch seinen schärfsten Kritikern keinen Grund zum Heulen geben, denn „Devil May Cry“ spielt sich schlichtweg fantastisch und ist nichts weniger als das erste große Highlight des noch jungen Spielejahrs 2013. Auch im Reboot der Serie geht es wieder um Kampf zwischen Himmel und Hölle. Der immerwährende Krieg zwischen Engeln und Dämonen ist mittlerweile in der globalisierten Welt angekommen. Waren die Ausgeburten der Hölle früher als solche auch zu erkennen, stecken sie heute im schicken Anzug eines Investmentbankers. Über einen dubiosen Fernsehsender verbreitet die Bank Silver Sax religiöse Hasstiraden und versucht, die Bevölkerung zusätzlich mit GehirnwäscheEnergydrinks zu verblöden und gleichzuschalten. Ihnen gegenüber stehen die gesellschaftskritischen Rebellen des Himmels, die mit ihren Masken ein wenig an die AnonymousBewegung erinnern. Anfangs gehört Dante zu keiner der beiden Gruppierungen und kämpft mehr mit der eigenen Pubertät herum als mit irgendwelchen Dämonen. Erst als ein fieser Dämon seinen Wohnwagen in kleine Stücke zerhaut, wird aus dem frustrierten Teenager ein mutiger Weltenretter. Er schließt sich den Engeln an und wird 56 sogleich zu einem Führer der Bewegung. In Dantes Adern fließt nämlich Dämonenblut, weshalb er in der Lage ist, zwischen den Dimensionen zu reisen und seine Gegner gleich im Vorhof zur Hölle zu vermöbeln. Spielerisch orientiert sich der neueste Teil der Serie an seinen schillernden Vorgängern. Das Prunkstück von „Devil May Cry“ war schon immer das facettenreiche wie komplexe Kampfsystem, das ungeübten Spielern schon mal die Finger verknoten konnte. Mit seinen unzähligen Kombinationsmöglichkeiten und seinen wuchtigen Waffen steht es auch in dieser brillanten Neuauflage wieder im Mittelpunkt. Stilvoll, kreativ und fast schon meditativ mäht man sich mit Dante in zwanzig Leveln durch Horden von Dämonen und vergisst dabei oftmals die virtuelle Spielwelt um sich herum. Das liegt vor allem daran, dass bei diesem Spiel vom Art- bis zum Leveldesign alles perfekt aufeinander abgestimmt ist. Die neue, teilweise recht surreal-Dalíartige Optik gehört nämlich technisch und stilistisch zum Besten, was die aktuelle Konsolengeneration zu bieten hat. „Devil May Cry“ setzt die Gesetze des Action-Adventure-Genres nicht außer Kraft, verpasst ihm aber mit frischen Ideen und einem hippen Design den überfälligen Neuanstrich. Quirliger und besser hätte der Start ins neue Spielejahr nicht ausfallen können. Wenn „Devil May Cry“ wegweisend für 2013 ist, steht uns ein ganz großer, genussvoller Jahrgang bevor. sh DmC – Devil May Cry | Vertrieb VÖ 15.01. | USK 16 Capcom | System PS3, Xbox 360 Features | Games Game-Highlights HHHH H HH 19,99 Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01. dercover Die Pinguine aus Mada- Sims 3 Pony Friends 2 Abenteuer auf der HH Need For Speed – Un- große Schnitzeljagd Eur o Zelda – Spirit Tracks Lego Ninjago Sonic Colours Phineas und Ferb ds-games Bibi und Tina – Die je Delfininsel Phineas und Ferb – Volle gascar Petz – Tierbaby-Schule Fahrt HHHH H HH 9,99 je HH 14,99 Eur o Eur o Die Sims 2 –Apartment- Die Sims 2 – Gute Reise Die Sims 2 - Nightlife Spaß (Add On) Leben (Add On) (Add On) (Add On) Die Sims 2 – Wilde Die Sims 2 – Open For Die Sims 2 – Haustiere Die Sims 2 – Vier Jahres- Campus-Jahre (Add On) Business (Add On) (Add On) zeiten (Add On) pc-games Die Sims 2 – Freizeit- HH HHHH H HH Die Sims 2 – Hauptspiel Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung. 57 Games | Features Anarchy Reigns Verkanntes Genie Jack Cayman ist eher berüchtigt als bekannt und auf Videospielkonsolen der Mann fürs ganz Grobe. Wegen seiner überharten Gangart landete sein letztes Abenteuer „Madworld“ auf dem Index der deutschen Prüfstelle. Für die japanischen Entwickler von Platinum Games nur ein großes Miss70 bpm verständnis, wollten sie ihr blutgetränktes Action-Adventure doch nur als virtuelle Gesellschaftssatire verstanden wissen. Ein typischer Fall von Lost in Translation. Ihr neues Spiel „Anarchy Reigns“ ist dagegen um einiges expliziter ausgefallen und lässt keinerlei Raum für zweideutige soziokulturelle Interpretationen. Das Oldschool-Prügelspiel orientiert sich dabei an Klassikern wie „Final Fight“ oder „Streets Of Rage“ – keine schlechten Referenzen. Als Jack Cayman macht man in einer fernen postapokalyptischen Zukunft Jagd auf den zwielichtigen Bösewicht Maximilian Caxton. Ausgerüstet mit einer Kettensäge und schnellen Fäusten zieht der Kopfgeldjäger Cayman eine Schneise der Verwüstung hinter sich her. Spielerisch ist das meistens leider nicht besonders aufregend. Immer gleiche Gegner langweilen spätestens ab der Mitte des Spiels Painkiller Hell & Damnation In die Hölle und zurück geht es für Fans des legendär brachialen Höllenshooters von 2004. Denn „Hell & Damnation“ sieht als eine Art erweitertes Remake der Originale zwar mittlerweile um Welten besser aus als ihre acht Jahre alten Vorgänger, vergisst dabei aber so auszusehen, wie das Shooter heutzutage eigentlich tun. Wer sich daran nicht stört, 70 bpm die Originale möglicherweise gar nicht sein Eigen nennt, der darf in die Rolle von „Painkiller“ Daniel Garner schlüpfen, der Himmel und vor allem Hölle in Bewegung setzt, um wieder mit seiner Frau Catherine vereint sein zu dürfen. Dabei setzt er vor allem auf ein umfangreiches und ziemlich effektives Waffenarsenal und oldschooliges Brachialgeballer, allerdings nur in 14 von den 34 Levels, die das Original samt Erweiterung bot. Hinzu kommt dafür beispielsweise ein Coop-Modus, der es ermöglicht, die Kampagne zu zweit (und ein Stück weit erschwert) durchzuspielen, sowie etliche Multiplayermodi, die den Spielspaß rund um Groteskgegner aus der Hölle noch ein gutes Stück verlängern dürften. Zumal sonst typische Features wie Selbstheilung und Waffenupgrades hier fehlen, was zum Oldschoolcharme und 58 und auch die Endgegner sind eher einfältig als originell geraten. „Anarchy Reigns“ ist deshalb auch eher grauer Videospielalltag geworden, dabei ist man von den renommierten Entwicklern Besseres gewohnt. Mit „Bayonetta“ und „Vanquish“ gelangen ihnen nämlich unlängst zwei kleinere Meisterwerke. Vielleicht erkennen aber auch nur echte Fans von Prügelspielen der alten Schule den verkappten Genius dieses Spiels. Dem Durchschnittsspieler dürfte die vermeintliche Hochbegabung von „Anarchy Reigns“ hingegen eher verborgen bleiben. sh Anarchy Reigns | Vertrieb USK Koch | System PS3, Xbox 360 | VÖ 10.01. 18 Schwierigkeitsgrad durchaus einen gewichtigen Beitrag leistet. Das Ergebnis ist ein klassisches Mixed-Bag: Für Neuspieler ein Hauch kompromisslosen Retrogeballers, für „Painkiller“-Fans möglicherweise zu wenig im Angesicht der heiß geliebten Vorgänger. tm Painkiller – Hell & Damnation | Vertrieb PS3 | VÖ 22.01. | USK 18 EuroVideo | System PC, Xbox 360, Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung! Aktionszeitraum: 2.1.2013 - 31.01.2013. Nur solange der Vorrat reicht! Das EntertainmentDen Magazin Preis in von Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung. 59 Artwork: © 2013 Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten. Reviews | Games Games | Features Die Sims 3 70er, 80er & 90er Accessoires Aufgrund der Fülle an unterschiedlichsten Sims-Add-ons fällt es manchmal schwer, genau zu sagen, nach welchen Kriterien EA seine jeweiligen Release-Entscheidungen trifft. Auf den ersten Blick erscheint die Idee, „Die Sims 3: 70er, 80er & 90er Accessoires“ zu veröffentlichen eher wie eine blühende BWL-Fantasie: der Traum von möglichst 70 bpm breitflächiger Zielgruppen-Abdeckung. Ist die Idee aber erst mal mit Leben erfüllt, und dafür stehen ja die Sims wie keine andere Marke, dann sieht die Sache schon wieder anders aus … Dummerweise wirbt „Die Sims 3: 70er, 80er & 90er Accessoires“ mit den „heißesten Outfits und coolsten Dekoelementen der vergangenen Jahrzehnte“, was nun nicht zwangsläufig jüngere Generationen dazu bewegen wird, genau dieses Add-on zu kaufen. Zudem gibt es ganz sicher auch reifere Semester, die durchaus bereit wären, extra dafür zu bezahlen, nur damit man genau diese Jahrzehnte nicht mehr auferstehen lässt – virtuell hin oder her … Im positiven Sinne ist das hier eher wie H. George Wells in „Die Zeitmaschine“: Wo sonst hat man schon die Gelegenheit, in kürzester Zeit drei Jahrzehnte mit all ihrem grusligen Glitter und schönem Schmonzes zu erleben? Frisuren und Bärte, Jacke (mit großem Kragen) wie Schlaghose (Ilja-Richter-like im Disco-Stil der 70er) oder auch Schulterpolster und riesige Ohrringe im vermeintlichen Glamour der 80er – alles kein Problem. Selbst das zerknitterte Flanellhemd im Geiste des Grunge-Looks der 90er ist dabei. „Die Sims 3: 70er, 80er & 90er Accessoires“spart wirklich rein gar keinen Trend dieser drei Jahrzehnte aus! rb Die Sims 3 – 70er 80er & 90er Accessoires | Vertrieb VÖ 24.01. | USK EA | System PC 6 SiNG PARTY Too busy to party Bei der ersten Wii-Generation überließ Nintendo umtriebigen Third-Party-Publishern wie Nordic Games („WeSing“) oder auch Ubisoft („Just Dance“) im Karaoke- und Tanzspiel-Segment weitestgehend komplett das Feld. Doch mit der Einführung der neuen Wii-U-Konsole möchte Big N auch ein möglichst großes Stück vom Kuchen ab70 bpm haben, weshalb man für die Umsetzung des Musikspiels „SiNG PARTY“ die Entwickler von FreeStyleGames engagiert hat, dem Erfolgsstudio hinter der „DJ Hero“-Serie. Der Grundgedanke des Spiels liegt darin, die Mitspieler im Raum – stärker als bisher – ins Spielgeschehen zu involvieren. Das mitgelieferte Mikrofon gehört da noch zum Standard-Repertoire; der Einsatz über den Touchscreen des Wii- U-GamePads ist zwar neu, aber nicht unbedingt befreiender. Denn: Wie locker kann eine Party ausfallen, wenn man Songtexte vom Touchscreen abliest, hektisch eine Song-Playlist sortiert und dem Rest der Gruppe (via TV) noch schnell PerformanceAnweisungen erteilt?! Das klingt eher nach Arbeit, stark nach Continuous-Partial-Attention und damit nach dem Charme ei- 60 ner Tanz- oder Gesangsschule – und es fühlt sich de facto auch ein wenig so an. Ob Party-Modus, Sing-Modus, Team-Modus oder Practice-Modus – alles schön und gut und in seiner kunterbunt-dynamischen Präsentation auch wirklich ein Hingucker, aber vom Gameplay her gehört „SiNG PARTY“ wahrlich nicht zu jenen Titeln, die einem die Sinnhaftigkeit und realen Vorteile des Wii-U-Konzepts nachhaltig vermitteln. Was z. B. seinerzeit mit der Einführung von „SingStar“ auf der PlayStation-Plattform anders war… SiNG PARTY | Vertrieb Nintendo | System Wii U rb VÖ 18.01. | USK 0 Reviews | Games Ni No Kuni – Der Fluch der weißen Königin 90 bpm Blood Knights Vertrieb dtp System PC Marvel’s Avengers: Kampf um die Erde Vertrieb Namco Bandai VÖ 18.01. Vertrieb Ubisoft System PS 3 USK 16 System Wii U VÖ 25.01. VÖ 24.01. USK 12 USK 12 Das Beste aus zwei 80 bpm Suchtpotenzial hoch 70 bpm Mit einiger Verspätung Welten erwartet Fans japanischer Anime- und zwei liefert das düstere Action-RPG der „Jack kommen Marvel’s Avengers nun auch auf Nin- RPG-Kultur mit dem wunderschön realisierten Keane“-Macher, das neben Auflevel- und Sam- tendos neuer Wunderkonsole Wii U zum Einsatz. „Ni No Kuni“, das die Zusammenarbeit zweier melwahn auch auf das immer junge Vampirthe- Auch hier bildet die Storyline der „Secret Inva- legendärer Studios markiert: Hier das weltweit ma setzt, um so nicht nur Einzelspieler, sondern sion“ die Grundlage für ein in hübscher Comic- gefeierte Studio Ghibli, dort die legendären auch kooperativ arbeitende Zweierteams vor Optik inszeniertes Beat ’em up, das uns die Aus- Videospielmacher von Level 5. Herausge- die Bildschirme zu fesseln. Erzählt wird die Ge- wahl aus 20 verschiedenen Marvel-Helden lässt. kommen ist ein Rollenspiel, das aussieht wie schichte des mythischen Blutsiegels, das Dämo- Ob Captain America, der Hulk, Thor oder etliche ein Ghibli-Film und dessen Story mindestens nen vor dem Betreten unserer Welt abhält, nun Superschurken, an reizvollen Charakteren be- ebenso märchenhaft ist. Als junger Oliver ver- aber von Vampiren gestohlen worden ist. Einmal steht wahrlich kein Mangel, was übrigens auch suchen wir in einer fantastischen Parallelwelt, im großen Fluss aufgelöst, droht die Vampirwer- für die zur Verfügung stehenden Spielmodi gilt: Zauberer zu werden und so unsere Mutter von dung unzähliger Menschen. Das zu verhindern Ob Kampagne, Koop, Arcade, Turnier oder Ver- den Toten zurückzuholen. So durchstreifen wir ist Aufgabe des Spielers, der zwischen zwei Cha- sus, die Möglichkeiten sind so vielzählig wie die eine frei begehbare Welt mit zahlreichen We- rakteren wechseln und ihre jeweiligen Fähigkei- unterschiedlichen Special-Moves, die wahlweise sen, deren Kampffähigkeiten wir uns zunutze ten und Waffen stätig ausbauen und erweitern übrigens auch durch Bewegungssteuerung aus- machen können, während wir uns zunehmend kann. Sind zwei Spieler zugange, winken neue geführt werden können. Wie groß die Rolle ist, im liebevoll realisierten Reich von „Ni No Kuni“ taktische Möglichkeiten in dieser kleinen spiele- welche das neuartige Gamepad spielt, wissen verlieren. rischen Überraschung. wir allerdings noch nicht … tm Ratchet & Clank: Q-Force 80 bpm tm Arcania – The Complete Tale tm Farmscapes Vertrieb S.A.D. 3DS Vertrieb Sony Vertrieb EuroVideo System System PS3 System PS3, Xbox 360 VÖ VÖ 09.01. VÖ 22.01. USK 12 USK 12 Wie schon im Vorgän- 70 bpm USK Endlich ist es auch für 70 bpm 12.01. 0 Nun schafft es der kleine ger „All 4 One“ entfernen sich die Macher von die PS3 zu haben, das epische Rollenspiel PC-Hit „Farmscapes“ doch noch auf Nintendos Insomniac auch hier vom klassischen Action- aus dem „Gothic“-Universum, das als „Arca- dreidimensionalen Handheld. Denn angekün- Jump-&-Run früherer „Ratchet & Clank“-Zeiten. nia“ vor gut zwei Jahren neben einigen kriti- digt war die Mischung aus Match-3- und Auf- So mancher Fan des dynamischen Duos mag schen Tönen auch viel Bewunderung erfahren bauspiel bereits für den Herbst vergangenen das bedauern, aber auch „Q-Force“ bietet genü- und Freunde gefunden hat. Das liegt vor al- Jahres. Nun also können wir dem Farmer Joe gend kruden Humor und abgefahrene Waffen, lem an der epischen Tiefe und der detailrei- auch unterwegs dabei helfen, seine Nachbarin um auch diese Genre-Mischung zum kleinen Hit chen Welt, die uns durch unterschiedliche für sich zu gewinnen, indem er sich als cleverer zu machen. Mit der von Captain Qwark gegrün- Klimazonen führt. Im Verlaufe etlicher Quests Farmer mit grünem Daumen und dem nötigen deten Eliteeinheit, die auch Ratchet & Clank mit streifen wir so unsere niedere Herkunft ab, Kombinationsgeschick erweist. All das tun wir in einschließt, stellen wir uns den finsteren Plänen um zum mächtig ausgestatteten Kämpfer für Gestalt seines Enkels Tom, mit dem wir in schier von Dr. Nefarius entgegen und zeigen unser Ge- eine Welt zu werden, die dank dunkler Kräfte endlosen Match-3-Partien das nötige Geld für schick in Basisausbau und klassischer Tower- mal wieder am Abgrund steht. Übrigens auch die Verschönerung unserer Farm gewinnen, die Defense-Mechanik. Denn überwiegend gilt es, im inkludierten Add-on „Fall Of Setariff“, das auch auf dem 3DS mit zahlreichen interaktiven Stützpunkte an strategisch richtiger Stelle mit die Geschichte und unsere Helden zu neuen Möglichkeiten und Soundeffekten zum Leben er- Waffen zu präparieren, um sie widerstandsfähi- Höhepunkten führt und im Verbund mit dem wacht. Das Ergebnis taugt zumindest zum netten ger zu gestalten. Aufgelockert durch klassische Basisspiel Rollenspielfans auf Dauer fesseln Zeitvertreib, dessen Aufbaukomponente durch- Actioneinlagen und einige Minispiele. sollte. aus Suchtpotenzial besitzt. Das Entertainment Magazin von tm tm tm 61 Kino | Features Django Unchained Spaghetti Tarantinoese Von den „Basterds“ zu den „Halunken“: Quentin Tarantino mischt den Italo-Western auf und würzt seine Kopfgeldjäger-Saga mit einer dicken Portion Blaxploitation. Broomhilda von Shaft. Bam! So heißt die Gattin von Titelheld Django („The D remains silent“) in Tarantinos neuester Genre-Hommage. Und natürlich wird jeder halbwegs gebildete Kinonerd bei ihr sofort an die Blaxploitation-Ikone „Shaft“ denken, die in mehr als nur einer Hinsicht Pate gestanden haben könnte. Denn wie 100 bpm so vieles bei Tarantino dürfte auch sein neuester Film ein echter Genre-„Basterd“ sein, der sich bei jenem Kino bedient, mit dem der Regisseur in den 70er- und 80er-Jahren groß geworden ist. Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Das schwarze Selbstbewusstsein seiner „Jackie Brown“ gepaart mit den legendärsten Western-Auftritten eines Klaus Kinski, das dürfte in etwa die Stoßrichtung sein, mit welcher sich die Regieikone neue Horizonte eröffnet. Denn aus seiner Leidenschaft für den nihilistischen BWestern aus meist italienischer Schmiede hat er, der 2007 in Venedig eine entsprechende Retrospektive präsentiert hat, nie einen Hehl gemacht. Genauso wenig wie aus der für seine (internationale) Entdeckung Christoph Waltz, dem er die Rolle des Neu-Kinskis Dr. King Schultz förmlich auf den Leib geschrieben hat. Der streift als ehemaliger Zahnarzt und professioneller Kopfgeldjäger durch den Wilden Westen, wo er während einer Sklavenauktion Titelheld Django (Jamie Foxx) aus den Händen der Speck Brothers befreit. Der soll Schultz auf seiner Jagd nach einem weitaus gefährlicheren Brüdergespann zur 62 Seite stehen: Den rücksichtslosen Brittle Brothers, die er als einziger tatsächlich auch identifizieren kann. Im Gegenzug verspricht der deutschstämmige Ex-Zahnarzt seinem neuen Begleiter, mit ihm auch gegen den brutalen Plantagenbesitzer Calvin Candie ins Feld zu ziehen. Der nämlich hält Djangos Gattin Broomhilda als Sklavin. Sehr viel mehr ist noch nicht bekannt zum Plot des TarantinoWesterns. Denn wie so oft sind der Rest Gerüchte, Halbwahrheiten und prägnante Slogans („Life, Liberty And The Pursuit Of Vengeance“). So waren unter anderem Will Smith, Kevin Costner, Kurt Russell und Joseph Gordon-Levitt für weitere Rollen im Gespräch, mussten aber aus unterschiedlichen Gründen ihre Teilnahme absagen. Immerhin das Django-Original Franco Nero darf kurz auftauchen. Genauso übrigens wie Jonah Hill und Wu-Tang-Mastermind RZA, von dessen Part wir uns fast schon erwarten, dass er direkt in die Vorgeschichte seines eigenen Films „The Man With The Iron Fists“ hineinspielt. Übrigens hatten schon hier Blaxploitation-Elemente und Martial-Arts-Ikonografie einander blendend ergänzt. Was im Falle von „Django Unchained“ ein gutes Zeichen sein dürfte. Denn im Gegensatz zum RZA schreibt Tarantino nicht nur hervorragende Drehbücher, er verkneift sich mittlerweile auch größere Rollen in den eigenen Filmen. In diesem Sinne: Happy Birthday zum 20.! cb Django Unchained | Sony / USA 2012 | Regie ler Quentin Tarantino | Darstel- Christoph Waltz, Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio | Filmstart 17.01. Features | Kino zumindest den körperlichen und mimischen Anforderungen der Antiheldenfigur Reacher durchaus gewachsen ist. Der ist genau jener Antiheld, als der er bereits im Buche steht, ein ehemaliger US-Militärpolizist, der seinen Beruf an den Nagel gehängt hat und – nur mit Kreditkarte und Zahnbürste „bewaffnet“ – durch die USA streift: Ein Unsichtbarer, der dann auftaucht, wenn Not am Mann ist. Wie im Falle eines Scharfschützen, der in einer beklemmend (und wortlos) inszenierten Eingangssequenz scheinbar wahllos Zivilisten hinrichtet und dank eindeutiger Indizien auch verhaftet wird. Bevor ihn die aufgebrachte Staatsgewalt ins Koma prügelt, kann er gerade noch nach Jack Reacher verlangen, der unaufgefordert auch tatsächlich auftaucht. Allerdings nur, um den Täter sterben zu sehen. Schließlich kennt Reacher den Schützen noch als eiskalten Killer aus seiner Zeit beim Militär. Lediglich dank der Überzeugungskraft von dessen Anwältin Helen Rodin (Rosamunde Pike) bohrt Reacher tiefer und muss bald feststellen, dass Indizien und Täterprofil nicht wirklich zusammenpassen. Zudem dauert es kaum ein paar Stunden, bis ihm ein paar Schläger auf den Hals gehetzt werden, derer er sich auf un- Jack Reacher Der AntiHeld Eine Kreuzung aus Grisham und Ludlum verspricht das neueste Thriller-Gebräu aus der US-Bestsellerschmiede. Für Tom Cruise die Chance zu einem echten Neuanfang. Die Die-Hard-Fans von Jack Reacher, der durch etliche internationale Bestseller von Lee Childs bereits bestens eingeführt ist, konnten ihr Stöhnen angesichts der Besetzungsentscheidung kaum verhehlen. Ausgerechnet Tom Cruise sollte den groß gewachsenen und bulligen Einzelkämpfer verkörpern? Da war die Frage nach der 80 bpm Vorlagentreue ja bereits mit dem Hauptdarsteller negativ beantwortet worden. Aber immer langsam. Denn nicht nur Childs selbst hat dem Scientology-Strahlemann seinen Segen gegeben, auch Tom Cruise zeigt im fertigen Film, dass er Das Entertainment Magazin von nachahmliche Art und Weise entledigt. Und das ist erst der Beginn einer Spur von mit Reacher in Verbindung gebrachten Todesfällen, die ihn Jäger und Gejagten zugleich werden lassen. Erst als sich ein mögliches Mordmotiv herauskristallisiert, stößt er auf die skrupellosen Hintermänner um den osteuropäischen Geschäftsmann The Zec (großartig: Werner Herzog). Und bekommt so die Gelegenheit, in einem atemberaubenden Finale zu zeigen, dass der Heldenbegriff tatsächlich nur eingeschränkt auf ihn anwendbar ist. Zu verdanken hat er das nicht zuletzt auch der Inszenierung des für „Die üblichen Verdächtigen“ Oscar-prämierten Drehbuchautors Christopher McQuarrie, der Reacher nicht nur seine Einsilbigkeit lässt, sondern auch seinen Pragmatismus und die damit verbundene Skrupellosigkeit. So ist es lediglich Cruise selbst, der in ein paar Momenten ein wenig zu dick aufträgt. Denn dass er sich selbst am besten gefällt in der Rolle des wortkargen Antihelden, das lässt er uns mehr als nur einmal deutlich spüren. cb Jack Reacher | Paramount / USA 2012 | Regie Christopher McQuarrie | Dar- steller Tom Cruise, Rosamunde Pike, Werner Herzog | Filmstart 03.01. 63 Kino | Features Der Geschmack von Rost und Knochen Die Qual durch Wal Wäre diese Geschichte für das deutsche Fernsehen inszeniert worden, sie hätte sich wohl für den Rosamunde-Pilcher-Gedächtnispreis empfohlen. Denn „Der Geschmack von Rost und Knochen“ erzählt von der unmöglichen Beziehung einer beidseitig beinamputierten Waltrainerin zu einem alleinerziehenden Straßenkämp100 bpm fer. Und das wäre in den Händen eines weniger begnadeten Regisseurs wie Jacques Audiard („Ein Prophet“) wohl grandios in die Hose gegangen. Weil jener aber ein Mann des subtil Brodelnden und der nüchternen Inszenierung ist, wird sein neuester Streich zu einer der größten und schmerzhaftesten Liebesgeschichten des Jahres. Gerade weil sie von den beiden Hauptpersonen nicht als solche wahrgenommen wird. Denn der bullige Ali wirkt nicht nur dem eigenen Sohn gegenüber unnahbar, grob und tumb, auch seine Bekanntschaft zu Steph ist von unsensibler Direktheit geprägt. Das allerdings ist es, was die nach einem Unfall beinamputierte Waltrainerin braucht. So kommt es nicht nur zu einer der wagemutigsten Sexszenen der jüngeren Kinogeschichte, Steph nimmt den Straßenkämpfer auch als Managerin unter ihre Fittiche. Und trotzdem liegt der Keim gemeinsamen Scheiterns als dunkler Schatten stets über der Beziehung der beiden. Das ist über die gesamte Laufzeit unglaublich wahrhaftig. Und manchmal so traurig schön, dass man weinen möchte. cb 64 Der Geschmack von Rost und Knochen | Wild Bunch / F 2012 | Regie Jacques Audiard | Darsteller Marion Cotillard, Matthias Schoenaerts | Filmstart 10.01. Kinofahrplan KINOFAHRPLAN Januar Die wichtigsten Kinostarts des Monats auf einen Blick! Start 03.01. Paradies: Liebe [Neue Visionen] Teil eins von Seidls teils ungustiös großartiger „Paradies“-Trilogie. The Sessions – Wenn Worte berühren The Sessions – Wenn Worte berühren [Fox] Schwerbehinderter (John Hawkes) will ersten Sex! Silver Linings [Senator] Psycho Bradley Cooper lernt bei Jennifer Lawrence Lieben und Tanzen. For Ellen [Peripher] Tragikomödie über Verantwortung und Einsamkeit mit Paul Dano. Start 10.01. Hannah Arendt [NFP] Biopic zur berühmten Philosophin. Von starken für starke Frauen. Ritter Rost Schlussmacher [Universum] Lieblingskinderheld jetzt auch in Kino-3D. Schlussmacher [Fox] Die Schweiger-Analogie: Schweighöfer im RomCom-Modus. Zero Dark Thirty [Universal] Jetzt schon Oscar-verdächtig: Kathryn Bigelow macht Jagd auf Bin Laden. Start 17.01. Mavericks Mavericks [Senator] Gerard Butler in wahrem Surf- und Familiendrama. Staub auf unseren Herzen [Movienet] Die große und leider verstorbene Susanne Lothar in tragikomischer Mutter-Tochter-Beziehung. Die Nacht der Giraffe [Neue Visionen] Wunderschön: Magischer Realismus aus Indonesien. Start 24.01. Flight Lincoln [StudioCanal] Denzel Washington zwischen Beinaheabsturz und Alkoholproblem. Frankenweenie [Disney] Tim Burtons neuester Stop-Motion-Streich. House At The End Of The Street [Universum] Teenhorror mit „Panem“-Star Jennifer Lawrence. Lincoln [Fox] And the Oscar goes probably to Daniel Day-Lewis! Movie 43 [Constantin] Ensemblekomödie von und mit halb Hollywood. Quartett [DCM] Dustin Hoffman entführt uns mit Topstars ins musikalische Altersheim. Das Entertainment Magazin von 65 Sonstiges Best Beats What’s hot and what’s not: Diese TOP-FIVE-Titel werden im Januar die meisten Käufer finden. CD 01 DVD Max Raabe 01 GAMES The Expendables 2 01 DmC – Devil May Cry „Für Frauen ist das kein Problem“ Splendid Capcom ... für Männer auch nicht! Alte Besen kehren besser ... Der Teufel mag weinen, wir nicht! 02 02 Das Bourne Vermächtnis 02 „Für immer ab jetzt“ Singer/Songwriter im Vorwärtsgang. Universal Ein bisschen Anarchie schadet nie ... Johannes Oerding Anarchy Reigns Sega Auch ohne Jason Action satt! 03 Vega 03 „Nero“ 03 Universal Soldier – Day Of Reckoning Sing Party Kaiser of Rap? StudioCanal Jetzt wird auch Wii U besungen ... Nintendo Action, Horror, Tiefenpsychologie! 04 Wiener Philharmoniker 04 Fox The Watch 04 Sims 3 – 70er, 80er & 90er Accessoires „Neujahrskonzert 2013“ Nachbarschaftsstreife auf Abwegen. EA Alle Jahre wieder ... 05 Andere Jahrzehnte, andere Sitten. „Mrs. Greenbird“ Mrs. Greenbird 05 StudioCanal Tarantino XX 05 Marvel’s Avengers – Kampf um die Erde Folkduo mit X-Faktor. 20 Jahre Quentin. Happy B-Day! Ubisoft Wii U, die zweite. Superheldenstyle! Fast Forward Im Februar begeben wir uns schon mal auf einen sommerlichen Trip durch halb Europa: Mit unseren Helden aus „Madagascar 3“ macht nämlich der Zirkus auch Halt in unseren Wohnzimmern. Und nicht nur der. Schließlich gibt es auch noch gruselige Waldhütten und zu Vampirjägern mutierte USPräsidenten, die uns im kühlen Monat nachhaltig wärmen sollen. Wir können es kaum erwarten. Und schlittern schon mal fröhlich voraus ... Eure mbeat-Redaktion Impressum | mbeat Ausgabe 01 Herausgeber: Müller Ltd. & Co. 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