the expendables 2

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the expendables 2
Ausgabe
01
januar 2013
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Der
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Old Men With Guns
The expendables 2
cd
game
DVD
blu-ray
des Monats:
des Monats:
des Monats:
des Monats:
Max Raabe
DmC
Das Bourne
Vermächtnis
Tarantino XX
präsentiert
Best OF ArtHAUs
ZUm UnscHlAgBAren Winterpreis vOn Je € 7,99!
AktiOnsZeitrAUm: 1. JAnUAr – 31. JAnUAr 2013
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MULTI-Media
TOPTAGE SANGE BOT
Editorial
Neues Jahr, neues Glück! Und alte Besen! Die kehren nämlich besonders
gut, wie man an den etwas älteren
Herren sehen kann, die im Januar
unseren Titel zieren. Weshalb wir
unseren ersten guten Vorsatz für
2013 gleich mal in die Tat umgesetzt haben und ein
Plädoyer für die Reife halten wollen. Schließlich schlagen auch die Rolling Stones die Boygroup-Konkurrenz
immer noch locker aus dem Feld und ein Quentin Tarantino hat nach 20 Jahren im Filmgeschäft auch jetzt
erst jenen Reifegrad erreicht, der ihn befähigt, absolute Meisterwerke wie „Inglourious Basterds“ oder jetzt
„Django Unchained“ auf die Leinwand zu bringen.
Ganz zu schweigen von einem Max Raabe, der endlich
zu einer Erkenntnis kommen durfte, die manche Männer ihr ganzes Leben lang nicht haben: „Für Frauen ist
das kein Problem“!
Weil aber nur reifen kann, wer mal jung war, dürfen
wir auch die Folgegenerationen nicht vergessen. Ein
„Bourne Vermächtnis“ profitiert nämlich gerade vom
Nachwuchs in Gestalt eines Jeremy Renner, „Devil
May Cry“-Held Dante darf in „DcM“ in völlig neuem jugendlichem Glanz erstrahlen und an der Musikerfront
machen sich Newcomer wie Jake Bugg erfolgreich daran, das Feld von hinten aufzurollen. Übrigens schon
derart abgebrüht, dass man ihn mit seinen 18 Jahren
durchaus neben den „Expendables“ bestehen lassen
könnte. Das nennen wir: praktizierter neuer Generationenvertrag.
In diesem Sinne: Hände reichen und ab ins neue Jahr!
Eure mbeat-Redaktion
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Inhalt | Januar 2013
50 Tarantino XX
28 The Expendables 2
BLU-RAY
50
B
LU-RAY DES MONATS:
Tarantino XX
54 DcM – Devil May Cry
GAMES
54
NEWS
32 Das Bourne Vermächtnis
58
60
GAME
DES MONATS:
DcM – Devil May Cry
Anarchy Reigns
Painkiller
Die Sims 3: 70er, 80er & 90er
Accessoires
SiNG PARTY
REVIEWS
06 F
itness-Verlosung | u. a.
07 James Bond | Nick Cave
61
08 Max Raabe
62 Django Unchained
DVD / Blu-ray
28
32
36
37
38
CD
08
12
14
15
16
20
04
CD DES MONATS:
Max Raabe
Johannes Oerding
Tocotronic
Jake Bugg
Prag
Dropkick Murphys
Vega
JAHRESRÜCKBLICK SPECIAL
REVIEWS
39
40
41
42
43
44
49
TITELSTORY:
The Expendables 2
DES MONATS:
Das Bourne Vermächtnis
Ted – I red boarisch
The Watch
Starbuck
Universal Soldier –
Day Of Reckoning
The Innkeepers
ParaNorman
2 Tage New York
To Rome With Love
Was passiert, wenn’s passiert ist
Wer’s glaubt, wird selig
Rum Diary
The Raid
Django – Die Trilogie
Western Unchained
REVIEWS
DVD ASIA
DVD
KINO
62
63
64
65
Django Unchained
Jack Reacher
Der Geschmack von Rost und
Knochen
KINOFAHRPLAN Januar
SONSTIGES
03
66
Editorial
Charts
| Vorschau | Impressum
Die Tipps im Januar
Auch in diesem Jahr präsentiert Müller zusammen mit der mbeat monatlich ganz besondere
Themen. Jetzt sogar auf einer Seite!
Musik-Tipps
Johannes Oerding
„Für immer ab jetzt“
Seite 12
Mrs. Greenbird
„Mrs. Greenbird“
Seite 20
Itchy Poopzkid
„Ports & Chords“
Seite 21
Helloween
„Straight Out Of Hell“
Seite 22
Film-Tipps
The Watch
Seite 36
Starbuck
Seite 37
Universal Soldier –
Day Of Reckoning
Seite 38
Wer’s glaubt, wird
selig
Seite 40
2 Tage New York
Seite 41
Django 1 – 3
Seite 43
Black’s Game
Seite 44
The Echo
Seite 44
The Raven – Prophet des Teufels
Heft No. 12
Seite 46
Lady Vegas
Heft No. 12
Seite 50
Rum Diary
Seite 42
Tipp4U präsentiert von
News | Januar 2013
Fit für 2013
Auch gute Vorsätze gefasst für das neue Jahr? Dann sorgt Koch
Media im Januar für den günstigen Weg zu ihrer Erfüllung: Insgesamt zehn Fitness- und Workout-DVDs gibt es im Januar für
je 4,99 Euro bei Müller zu erstehen, darunter die „Rückengymnastik mit Andy Fumolo“, „Pilates Workout“, „Tai Chi“, „Yoga
für Einsteiger“ und Cindy Crawfords Programme „Shape Your
Body“ und „The Next Challenge Workout“. Viel Körpergefühl für
wenig Geld also, was wir mit einer Verlosung weiter unterstützen wollen: Unter all jenen, die bis zum 31.01.2013 eine Email
mit einem im Büro umsetzbaren Fitnesstipp an mbeat@wsoellner.de schicken, verlosen wir drei tolle Preise. Der Hauptpreis besteht aus einer mydays Erlebnisbox „Entspannen und
Träumen“, Platz 2 freut sich über eine Erlebnisbox „Wellness
& Beauty“ und der Dritte bekommt ein DVD-Paket samt Saunahandtuch. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
Wir wünschen viel Glück!
Spiel-Film
Rayman Begins
Ursprünglich sollte es bereits zum Verkaufsstart der Wii
U so weit sein, jetzt wurde es doch das neue Jahr für den
Release des sehnlich erwarteten „Rayman Legends“. Der
Nachfolger des sensationellen „Rayman Origins“ kommt
mindestens ebenso knuffig und künstlerisch daher wie
sein Vorgänger und nutzt die Möglichkeiten der Gamepad-Steuerung bislang am eindrucksvollsten, vor allem,
wenn sich mehrere Spieler durch die bonbonbunte Welt
hangeln. Nachzuprüfen ab dem 28.02. Denn dann steht
„Rayman Legends“ endlich auch in den Läden.
06
Vorhang auf für den nächsten
Spieleklassiker, der einer Leinwandbearbeitung unterzogen
wird: Denn wie eben bekanntgegeben, haben Ubisoft und New
Regency beschlossen, Tom
Clancys legendäre „Splinter Cell“-Reihe rund um
Schleichspezialist
Sam
Fisher zu verfilmen, übrigens unter Beteiligung
von „Bane“ Tom Hardy.
Passend übrigens zu
„Splinter Cell – Blacklist“, das im Frühjahr
2013 für neuen
Wind in der Videospielwelt
sorgen soll.
sind
Wir
gespannt.
Januar 2013 | News
Skyfall’s The Limit
Für die Sony ist er schon jetzt die erfolgreichste Kinoveröffentlichung aller Zeiten, für Bond-Fans auf der ganzen Welt eine kleine
Offenbarung: „Skyfall“ mit Daniel Craig in seinem dritten Einsatz
hat alle Rekorde gebrochen und er schickt sich an, das auch in Sachen Home-Entertainment zu tun, wo er es unter der Ägide von
Fox mit Javier Bardem und der ein oder anderen Altersschwäche
aufnimmt. Bereits am 01.03.2013 wird es so weit sein.
Cave, Man!
Mitte Februar ist es endlich so weit: Nick Cave meldet sich mit seinen
Bad Seeds aus der musikalischen Versenkung zurück, um mit „Push
The Sky Away“ eines der außergewöhnlichsten Alben seiner bisherigen
Karriere zu veröffentlichen. Aufgenommen wurde das „Geisterbaby“ in
einem historischen südfranzösischen Herrenhaus, das ganz wesentlich
zur außerweltlichen Atmosphäre des mittlerweile 15. Cave-Albums beigetragen haben dürfte.
Das Entertainment Magazin von
07
CD des Monats
Max Raabe
Verspielt und spielerisch
Nach einem Vierteljahrhundert im Geschäft feierte Max Raabe, seines Zeichens
Bariton und Leiter des Palast Orchesters, vor zwei Jahren so eine Art zweiten
Durchbruch. Mit dem Album „Küssen kann
man nicht alleine“, das er zusammen mit
Annette Humpe komponierte und textete,
stand Raabe wochenlang unter den ersten
Zehn, bekam eine Platin-Auszeichnung
und durfte sogar bei „Wetten, dass..?“ auftreten. Nun legen die beiden Westfalen –
Raabe kommt aus Lünen, Humpe aus Hagen – in mindestens ebenbürtiger Qualität
nach: „Für Frauen ist das kein Problem“
heißt die neue, wiederum heiter-augenzwinkernd-melancholische Arbeit der beiden Wahlberliner.
Wir treffen Max Raabe im Baden-Badener
Festspielhaus. Die moderne Arena gilt
klanglich als ganz weit vorne in Europa,
hier treten die Größen aus Oper und Klassik
auf. Und auch Max Raabe kommt immer
wieder gern. Am Abend wird er mit Frack
90 bpm
und Fliege sowie begleitet von seinem
14-köpfigen Palast Orchester sein aktuelles Programm präsentieren, jetzt jedoch, am Nachmittag, trägt er eine vergleichsweise legere braune Cordhose und ein grünes Tweedjackett.
Raabe ist in Plauderstimmung. Mit einiger Faszination in der
Stimme berichtet er von seinem mittäglichen Spaziergang
durch das Kurstädtchen im Schwarzwald und insbesondere
von seinen Erlebnissen mit den mobilen Pollern, die die Busse durchlassen und die Autos aus der Innenstadt fernhalten
sollen. „Als ich sah, wie zwei Kinder auf die Poller sprangen,
als sie gerade wieder hochfuhren, musste ich sehr mit mir
kämpfen, nicht auf den dritten, noch freien Poller zu hüpfen.“
Seinen Kindskopf, oh ja, den habe er sich bewahrt. „Wenn
wir auf der Bühne einem Stoffhuhn mit der Pfanne auf den
Kopf hauen oder zwei Trompeten in die Badewanne stecken,
dann ist das einfach unterhaltsam. Manche Leute fragen sich
vielleicht, was das soll, aber alle Kinder und Menschen mit
kindlichem Gemüt, die quietschen vor Vergnügen.“ In seinem
Schaffen gehe es ihm darum, gehobenen Blödsinn mit hoher
musikalischer Qualität zu kombinieren.
Eigentlich präsentiert der staatlich geprüfte Opernsänger
Raabe ja das alte Liedgut der Weimarer Republik, jene oft humorvollen und manchmal ernst-hintergründigen Kompositio-
08
nen der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre, die fast
ausnahmslos von der Liebe handeln. Immer mal wieder streute er über die Jahre Eigenkompositionen ins Programm ein,
am bekanntesten sind „Klonen kann sich lohnen“ und „Kein
Schwein ruft mich an“, das durch die Komödie „Der bewegte
Mann“ Mitte der Neunziger zum schrägen Kultklassiker wurde.
Er hätte auch noch ohne Frage ein paar Jahrzehnte so weiter machen können. Doch dann lief er Songschreiberin (Ich
+ Ich) und Neue-Deutsche-Welle-Ikone Annette Humpe über
den Weg, und das popmusikalische Projekt „Küssen kann man
nicht alleine“ nahm seinen Lauf.
Der Erfolg mit „Küssen“ – einer Titelzeile, die Annette Humpe
angeblich beim Fahrradfahren eingefallen ist – habe die beiden beflügelt, so Max Raabe. „Als das erste Album fertig war,
haben wir schon gesagt, falls die Leute es mögen und falls es
gut läuft, dann machen wir noch ein zweites. Bereits im Juni
2011, also wenige Monate, nachdem „Küssen kann man nicht
alleine“ auf dem Markt war, trafen sich Humpe und Raabe
erneut zum Gedankenaustausch und Sammeln neuer Ideen.
„Es war ziemlich nahtlos“, sagt Raabe. Während Humpe die
Ansicht vertrat, bei der zweiten Platte würde die Arbeit nicht
einfacher, da auch der Druck größer sei, habe Raabe es umgekehrt empfunden. „Ich fand den Druck beim ersten Album
größer, da ich mich in dieses Projekt verliebt hatte“, ohne allerdings zu wissen, ob die Leute ihm folgen würden, so der jüngst
50 Jahre alt gewordene Raabe weiter.
Die Frage, wie das poppige Album beim Volk ankommt, war
dann ja schnell beantwortet, und das Publikum sei insgesamt
nicht nur vielzähliger, sondern auch ein etwas jüngeres geworden. Im Livekonzert fügen sich die modernen Stücke nahtlos
ins klassische Repertoire ein, das Orchester hat sich schnell an
die neue, zeitgenössischere Geschmacksrichtung gewöhnt.
„Es war ja auch nie als Neuerfindung gedacht, sondern immer
als Fortführung und Weiterentwicklung. Nicht nur, weil ich parallel das Originalrepertoire weitersinge.“ Sondern auch, weil
er das, was er an der Haltung der Stücke aus 20ern und 30ern
so schätze, jetzt auch die in den eigenen Liedern wiederfinde.
„Den Humor, den schrägen Blick auf die Welt, die Brüche und
die Doppeldeutigkeiten.“
Die erneut von Raabes Pianist Christoph Israel arrangierten Melodien klingen vertraut und zeitlos. Hin und wieder fühlt man
sich – es könnte auch am Orchester liegen – an manch ausladenden Popsong der Neunziger erinnert, „Ist doch nur ein
Gefühl“ beispielsweise ähnelt musikalisch der George-MichaelBallade „Jesus To A Child“. Und auch, wenn inhaltlich vieles
heiter ist, so ist nicht alles lustig. Es geht um Menschen, die
sich „Zwischen zwei Lieben“ entscheiden müssen und dabei
zerrieben werden. Es geht immer wieder ums Verlassen, ums
Verlassenwerden, ums Nichtwollen und Nichtgewolltwerden.
CD des Monats
Das Entertainment Magazin von
09
CD des Monats
„Aber die Platte soll in erster Linie Spaß machen“, sagt Max Raabe. „Ich bin nur gut, wenn keiner guckt“, ist eine entsprechende
Schelmerei, auch „Ich schlaf am besten neben dir“ fasst seine
Botschaft praktisch in der Titelzeile schon zusammen.
Es fällt auf, dass sämtliche Lieder sowohl aus der männlichen
als auch aus der weiblichen Perspektive stammen könnten.
„Ich müsste schwer überlegen, welcher dieser Songs nicht von
einer Frau gesungen werden könnte.“ Speziell „Für Frauen ist
das kein Problem“ schreie geradezu danach, von einer Frau interpretiert zu werden. „Das Lied ist eine Ode darauf, was Frauen alles können und drauf haben. Das Leben war auch ohne
diese Hymne möglich, aber mit dieser Hymne ist es schöner.“
Überhaupt: Diese schlagzeilenartigen Titelzeilen sind ein großer Trumpf des Gespanns Raabe-Humpe, das nach diesem
10
Album übrigens eine Pause im gemeinsamen Schaffen plant.
Raabe: „Manchmal verlieben wir uns in einen Satz oder wir
versuchen, ein Stück zu einem bestimmten Thema zu machen. Wir möchten schöne Geschichten erzählen, und zwar
mit Sätzen, die alle wasserdicht sind.“
Und wo wir schon beim Thema Wasser sind: Um die Fotos
fürs CD-Cover zu machen, stieg Max Raabe an einem warmen Spätsommertag in die Havel bei Berlin. Sein Orchester
kam zwar mit, hatte jedoch Neoprenanzüge an. Raabe nicht.
Denn die Gummihose machte dicke Beine. „Außerdem: Wenn
schon, denn schon. Ich fand es einfach herrlich gaga, im
Smoking bis zum Hals im Wasser zu stehen.“ Eben ganz das
Kind im Manne.
Max Raabe | „Für Frauen ist das kein Pro
blem” | VÖ
18.01. | Vertrieb Universal
sr
Entdeckerrabatt
Prozente auf Talente
Musik
Kyla La Grange
„Ashes“
Seite 20
José James
„No Beginning No
End“
Seite 21
Soma
„Nobody’s Hotter
Than God“
Seite 21
I Am Kloot
„Let It All In“
Seite 24
Villagers
„Awayland“
Seite 24
Friska Viljor
„Remember Our
Name“
Seite 25
Lisa Bassenge
„Wolke 8“
Seite 26
Kitty Hoff
„Argonautenfahrt“
Seite 26
Esben & The Witch
„Wash The Sins ...“
Seite 24
Film
„The Inkeepers“
Seite 38
„Rebellion“
Seite 46
„Samsara“
Seite 46
„Dragon Age“
Seite 49
„The Four“
Seite 49
„Million Dollar Crocodile“
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2 103552 100001
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CD | Features
Tocotronic
Zurück in der Vier-Spur
Johannes Oerding
Nie mehr Zweite Liga
Das mit dem Fahren auf zwei Gleisen ist ja
allenthalben kein Problem mehr. Wie man
so hört, ist es problemlos möglich, zwei
Menschen gleichzeitig und gleichermaßen
zu lieben, auch zwei parallele Berufe sind
heutzutage ja schon Standard. Nur, lieber
80 bpm
Johannes Oerding, nun zu dir: Sowohl den
HSV als auch den FC St. Pauli zu mögen? Da dürfte die Grenze
der gesellschaftlichen Toleranz wohl als überschritten anzusehen sein. Oerding, der aus Geldern am Niederrhein stammt,
sieht das naturgemäß anders. „Als Wahlhamburger stehe ich
dazu, mich nicht entscheiden zu müssen. Für den HSV hege
ich grundsätzlich eine Sympathie, weil die zwischendurch immer mal wieder guten Fußball spielen.“ Das sei bei den Paulianern zwar nicht der Fall, „aber bei denen finde ich die ganze
Fankultur klasse. Außerdem wohne ich auf St. Pauli.“ Johannes
Oerding selbst hat es kickend nur bis in die Bezirksliga gebracht, heute spielt er jeden Montag mit Kumpels in der Halle.
Was seine Musik angeht, so spielt er einige Ligen höher. „Ich
bin in die deutsche Rockpop-Bundesliga aufgestiegen und auf
gutem Wege, mich dort zu etablieren. Bei jeder Tour erreichen
wir mehr Leute, und viele können inzwischen auch was mit
meinem Namen anfangen.“ Was nicht nur daran liegt, dass der
31-Jährige seit einigen Jahren mit Ina Müller liiert ist (seine
Zweier-WG mit einem Kumpel möchte er übrigens trotzdem
nicht räumen). Sondern in erster Linie daran, dass ihm immer
wieder diese griffigen Melodien einfallen. So auch auf seinem
dritten Album „Für immer ab jetzt“. Der studierte Marketingfachmann Oerding, der sich von der Schülerband bis kurz unter
die Top Ten gesungen hat (das vorherige Album „Boxer“ kam
auf Platz 11), hat diesmal die Melancholie zurückgefahren und
setzt verstärkt auf heitere Töne, wie in „Die dunklen Jahre“
oder „Mein schönster Fehler“. Und wenn er schön entspannt
klingt, so wie in der Single „Einfach nur weg“, dann erinnert er
an Milow, was ja kein
Johannes Oerding | „Für immer ab
Nachteil sein muss.
jetzt“ | VÖ 11.01. | Vertrieb Sony
12
sr
Gut ihr halbes Leben haben die TocotronicMitglieder ihrer Band gewidmet, die es
jetzt schon seit 20 Jahren gibt. Anfangs
traten sie als Trio an und etablierten sich
mit schrammelnden Gitarren als Vertreter
der Hamburger Schule, 2004 verstärkten
90 bpm
sie sich mit dem Gitarristen und Keyboarder Rick McPhail um einen weiteren Musiker. Auch auf
ihrem zehnten Studioalbum „Wie wir leben wollen“ darf man
gelegentlich noch mit harschen Riffs rechnen. Nur: Die meisten Lieder sind eher zugänglich als aufbrausend. „Nachdem
unsere letzten CDs von der Produktion her Live-Charakter hatten“, sagt Sänger und Gitarrist Dirk von Lowtzow, „wollten wir
diesmal eine Platte einspielen, die sich mehr in Richtung Pop
bewegt.“ Tocotronic sind eben Querdenker mit einem äußerst
vielseitigen Musikgeschmack. Mit Indie-Rock können sie sich
genauso anfreunden wie mit Psychedelic, Chanson oder Folk.
Deshalb sollte man sich bei ihnen nie in Sicherheit wiegen. Im
Candy-Bomber-Studio im Berlin-Tempelhofer Flughafengebäude strebten sie mit ihrem Produzenten Moses Schneider
Vier-Spur-Aufnahmen an, wie sie gegen Ende der 60er-Jahre
gemacht wurden. Ein Retro-Sound ist dabei nicht entstanden,
stattdessen Rockpop mit intelligenten Texten. Die Singles „Auf
dem Pfad der Dämmerung“ oder „Abschaffen“ konzentrieren
sich vollends auf Eingängigkeit. Bei „Höllenfahrt am Nachmittag“ schaukeln sich die Gitarren zu brachialen Soundwänden
auf. Da hört man nicht nur so rein, sondern sollte sich für eine Albumlänge von seiner UmTocotronic | „Wie wir leben wollen“
welt verabschieden. VÖ 25.01. | Vertrieb Universal
dl
Features | CD
musik-Highlights
5,00
je
HH
Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01.
HHHH
H
HH
Eur
o
Lionel Richie
„Back To Front“
Blink 182
„Greatest Hits“
Limp Bizkit
„Greatest Hitz“
Red Hot Chili Peppers
„Stadium Arcadium“
Deep Purple
„The Best Of Deep Purple“
Marilyn Manson
„Lest We Forget“
Nickelback
„Dark Horse“
Aerosmith
„Big Ones“
Saga
„Best Of“
Leona Lewis
„Echo“
Avril Lavigne
„Goodbye Lullaby“
Peter Maffay
„Heute vor 30 Jahren“
Linkin Park
„A Thousand Suns“
Michael Bolton
„Duette“
Kings Of Leon
„Come Around
Sundown“
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Shakira
„Sale El Sol“
Michael Buble
„Crazy Love – Hollywood Edition“
Elvis Presley
„30 #1 Hits“
13
CD | Features
Jake Bugg
Local Hero
Jede Stadt hat ihre Lokalhelden. Manche
mehr, manche weniger. Nottingham gehört mit Sicherheit zur zweiten Sorte. Der
Mann in grün, den man aus den vielen Geschichten und Filmen rund um Sherwood
Forest kennt, blieb entsprechend lange
90 bpm
der einzig große und bekannte Sohn der
Industriestadt im Herzen Englands. Und ein Nachfolger (ein
Boxweltmeister im Supermittelgewicht mal ausgenommen)
nicht in Sicht. Umso erstaunlicher und erfreulicher war es
dann, als im Oktober der gerade einmal 18-jährige Songwriter Jake Bugg den Olymp der UK-Charts erklomm. Nicht die
nächste große Nummer aus dem ruhmreichen London, kein
weiterer Superstar aus dem wilden Manchester, sondern eben
ein Teenager aus Nottingham. Entsprechend groß ist seitdem
der Hype um den Newcomer, Vergleiche mit Bob Dylan, Donovan und Paul McCartney folgten prompt – Britisches Understatement wie man es eben kennt. Doch so weit von der
Wahrheit ist man damit gar nicht entfernt, denn würde man
es nicht besser wissen, man könnte den typischen und doch
facettenreichen Brit Sound von Jake Bugg zeitlich kaum
einordnen. Ein bisschen junger Dylan beim Opener „Lightning Bolt“ hier, das Flair der Fab Four in „Two Fingers“ dort
oder lupenreines Songwriting bei „Ballad Of Mr Jones“ im
besten Stile eines Donovan. Die Songs von Letztgenanntem
hat sich der Teenager auch offiziell zum Vorbild genommen.
Schaden tut es seinen Songs sicher nicht, ihm selbst und
seiner Karriere erst recht nicht. Nach zahlreichen SupportShows von britischen Top-Größen wie Oasis-Kopf Noel Gallagher und dessen High Flying Birds spielt Bugg mittlerweile die Songs seines selbstbetitelten Albums als Main Act.
In ausverkauften Hallen. Und – natürlich – auch abseits von
Sherwood Forest. Jake Bugg | „Jake Bugg“ | VÖ
Vertrieb
25.01.
dh
Universal
Prag
Die Schwelgenden
Ja, also, wie soll man es ausdrücken? Vielleicht so: „Premiere“, das erste Album des
Trios Prag, wird jetzt sehr wahrscheinlich
innerhalb des Musikkosmos nicht gerade
als die Sorte von Platte in die Geschichte
eingehen, als die „Keinohrhasen“ die Film80 bpm
welt aufrührte – nämlich als heiteres, nicht
allzu anspruchsvolles und ultra erfolgreiches Mainstreamfutter. Nora Tschirner hin oder her. Jene Nora nämlich, inzwischen 31 Jahre alt und süß wirkend wie eh und je, ist Teil von
Prag. Sie spielt Bariton-Gitarre, singt und freut sich, dass sie
endlich mal ihren zehn Jahre währenden Unterricht in einer
Musikschule sinnvoll einsetzen kann, anstatt immer nur im
Auto zu singen. Die – abgesehen von optischen Aspekten –
Stempel aufdrückenderen Mitglieder von Prag jedoch sind
Sänger/Gitarrist Erik Lautenschläger und Gitarrist/Sänger
Tom Krimi. Die beiden Jungs kennen sich aus diversen Indiebandunternehmungen, und als sich die ehemaligen Schulchorkollegen Nora und Erik eines Abends im Frühjahr 2011
in einer Bar trafen und musikalische Vorlieben bequatschten,
war die Entstehungsstunde für Prag nicht mehr fern. „Wir ticken einfach sehr ähnlich“, sagt Erik. „Wir stehen alle drei
auf schwelgende Musik, die nichts ironisch Schlagerhaftes
14
hat, sondern etwas Rührendes, und die trotzdem toll unterhält.“ Referenzen für die hübschen, chansonhaften und mit
Streichern in der Stadt, die der Band den Namen gab, sehr
opulent aufgenommen Lieder sind: Der frühe Udo Jürgens,
France Gall, Jacques Brel oder auch Ennio Morricone. Unterm Strich ergibt das ein richtig schönes, romantisches Popalbum im Geiste der fünfziger und sechziger Jahre. Und
auch inhaltlich laden Prag zum Träumen ein, etwa wenn sie
in ihrer ersten Single „Sophie Marceau“ über ihre TeenagerVerliebtheit in selbige
Prag | „Premiere“ | VÖ 25.01.
schwärmen. Vertrieb
Tonpool
sr
Features | CD
Dropkick Murphys
LAUTSPRECHERKILLER
Vega
Rap-Regent
Auch, wenn sich ihr Line-up in den letzten
17 Jahren stetig verändert hat und Bassist/Sänger Ken Casey das letzte Originalmitglied ist: Das Septett aus Boston ist der
Inbegriff von Ausdauer und Beständigkeit. Was sich nicht nur in unablässigen
90 bpm
Gigs, sondern auch Albumveröffentlichungen im 2-Jahrestakt äußert. Natürlich auf ihrem eigenen
Label und mit beachtlichem Erfolg: Ihr letztes Werk „Going
Out In Style“ erreichte Platz 6 der Billboardcharts und hinterließ auch in Deutschland bleibenden Eindruck (Platz 19). Was
das ganzkörpertätowierte Septett erst richtig beflügelt: „Wir
konnten es diesmal kaum erwarten, ins Studio zu gehen. Einfach, weil wir so viele Ideen hatten. Und weil wir wissen, dass
es da draußen ein Publikum gibt, das richtig heiß auf uns ist.“
Womit der Bandleader goldrichtig liegt – und seinen Worten
Taten folgen lässt: „Signed And Sealed In Blood“ erweist sich
als fulminanter Mix aus Hardcore-Punk und irischer Folklore,
dargeboten mit Dudelsack, Flöte, Akkordeon, Banjo, E-Gitarre
und röhrendem Reibeisengesang sowie Songs über Bier, Ehre,
Stolz und Arbeiterklasse-Ideale, die sich sofort mitsingen lassen. „Wir liefern keine hochtrabende Kunst“, lacht Casey.
„Aber wir geben den Leuten etwas, mit dem sie sich identifizieren können und an dem sie Spaß haben.“ Ein Ansatz,
mit dem die Murphys – das zeigen die riesigen Hallen der
kommenden Tournee – auf dem Weg nach ganz oben sind.
Sofern die Technik mitspielt: „Unsere Musik ist nicht gut für
eure Lautsprecher – habt also immer ein Paar in Reserve.“
Danke für den
Dropkick Murphys | „Signed And Sealed In
Tipp! Blood“ | VÖ 08.01. | Vertrieb Universal
Das Entertainment Magazin von
ma
Klingt zwar schön, funktioniert aber nicht,
wenn der Magen knurrt und der Gutsherr
die Miete eintreiben will: von Luft und Liebe, hier besser Skills und Fame, kann keiner leben. Viele Rückschläge hat er im Laufe seiner bisherigen Karriere wegstecken
80 bpm
müssen, der Frankfurter Rapper Vega.
Begonnen hat er seine Laufbahn auf Buckwheats, dem Label
seines Mainzer Kollegen Separate, einem einstigen Weggefährten Caspers. Das ging in die Brüche, Vega blieb standhaft,
veröffentlichte 2009 sein Debütalbum „Lieber bleib ich broke“
auf eigenem Label, bevor auch das die Pforten schließen musste. Davon unbeirrt nahm Vega einen dritten Anlauf und landete mit „Vincent“, Album Nummer zwei, Anfang 2012 prompt
auf Platz 5 der Charts. Der Stehaufmann des deutschen Rap,
er hat das Talent, das Charisma, die Fanbase – nun fehlt nur
noch Stabilität. Die könnte mit „Nero“ endlich Einzug halten in
Vegas Rap-Leben, mit seiner Label- und Managementheimat
Freunde von Niemand im Rücken liefert der Frankfurter auf
seinem dritten Longplayer all das, wofür seine Fans ihn lieben,
hat aber auch die Eier, mit Chart-relevantem Material nach
den Sternen zu greifen. Mit Schützenhilfe von Szenegrößen
wie RAF Camora und MoTrip am Mic sowie Cristal, Johnny
Pepp, Jumpa oder Joshimixu an den Reglern könnte ihm das
glatt gelingen. Denn Vega kennt seine Stärken, legt seinen Fokus weniger auf plumpe Battletracks denn auf deepe Momentaufnahmen, bei denen er seine brillante Beobachtungsgabe
und die Fähigkeit, mit wenigen Worten Innenleben sichtbar zu
machen, ausspielen kann. Welchen Charakterzug des durchaus ambivalenten römischen Kaisers Vega auf „Nero“ verkörpert, darf der Hörer selbst entscheiden. Dieser Nero ist in jedem Falle aber eines:
Vega | „Nero“ | VÖ 11.01. | Vertrieb
mächtig! Soulfood
mw
15
Jahrescharts 2012
Hurra, wir leben noch!
Die mbeat-Jahrescharts
Was wir neben der Tatsache, dass es trotz Mayas noch zum Jahreswechsel gekommen ist,
an 2012 am besten fanden? Das ist natürlich eine schwer subjektive Angelegenheit. Wir haben Euch trotzdem unsere Favoriten ohne spezielle Reihenfolge aufgelistet und – wo angebracht – um objektive Kriterien ergänzt: Die Bestseller des Jahres aus den Müller-Filialen.
MUSIK – RedaktionSCHARTS
01
Kendrick Lamar
02
Lana Del Rey
„Good Kid M.a.a.d City“ [Universal]
„Born To Die“ [Universal]
Ein Protegé von Dr. Dre? Da horchte nicht nur die
Mit „Videogames“ wurde sie zur Femme fatale
HipHop-Welt genauer hin. Kendrick Lamar verkör-
und zum Medienhype. Und der hatte schon
perte als neues Wunderkind alte und neue Schule
Monate vor Veröffentlichung ihres Albumde-
von HipHop gleichermaßen und setzte sich mit
büts im Internet seinen Anfang genommen.
diesem Jahrhundertwerk an die Spitze einer neu-
Zwar wurde die Gute seither immer wieder,
en Bewegung.
auch wegen verunglückter Auftritte und
Werbekampagnen, angefeindet, aber was
03
Deichkind
bleibt, das sind zwei Hände voll großarti-
„Befehl von ganz unten“ [Universal]
ger Songs, die ein wenig Verruchtheit
Geider Leil: Sie steigern das Bruttospaßprodukt.
ins Popgeschäft zurückgebracht haben.
Und das mit Inhalten, die uns erst zum Lachen
und später meist auch zum Schlucken gebracht
haben. Speziell „Bück Dich hoch“ war unsere
07
ganz persönliche Hymne 2012.
„Rats“ [RTD]
Balthazar
Schmerzhaft schön: Belgien rockt! Und zwar so schön wie die Landsleute von dEUS zu ihren
04
Michael Kiwanuka
besten Zeiten und so tieftraurig kaputt, wie Pete Doherty in Phasen dunkelster Depression.
„Home Again“ [Universal]
Michael Kiwanuka hat dem Soul seine Seele
08
zurückgegeben. Die hatte er irgendwann in den
„Coexist“ [Indigo]
The XX
Androids dream to this electric music! Ein Stück weit elektro-
70er-Jahren nämlich verloren. Dorthin zurück entführt uns der Londoner mit warmer Stimme und
nischer kommt das zweite Album um Mastermind Jamie Smith
mit einem Gefühl dafür, was an Motown einst so
daher. Was man aber erst dann wirklich wahrgenommen hat,
einzigartig war.
wenn man sich zum x-ten Mal in die melancholischen Dreampop-Welten der Briten eingehört hat.
05
Jack White
„Blunderbuss“ [RTD]
09
White Stripes wer? Jack kann’s auch alleine! Und zwar nicht in Form irgend-
„Confess“ [Indigo]
Twin Shadow
welcher obskurer Nebenprojekte, sondern ausschließlich als er selbst.
Die Neuerfindung der 80er-Jahre mit Style. Denn dass irgendwelche Hipster auch im Jahr
2012 noch Musik hören, die klingt als würden sich The Human League und Tears For Fears
06
Totally Enormous Extinct Dinosaurs
auf einen Gedächtnistag wiedertreffen, das hätten wir zu Jahresbeginn auch nicht gedacht.
„Trouble“ [Universal]
Von wegen ausgestorben. Die Paradiesvögel der wilden Discoära nennen
10
sich nun einfach Dinosaurier und stellen alleine auf die Beine, wozu es frü-
„Give You The Ghost“ [Indigo]
her ganzer Bands bedurft hat. Orlando Higginbottom ist in der Elektronik-
Bon Iver hat Polica zum Besten erklärt, was er in diesem Jahr zu hören bekommen hat. Ein
Szene der Aufsteiger des Jahres gewesen. Und wer Ihn einmal live erleben
Ritterschlag, den sich die Band aus Minneapolis mit Future-Funk, Autotune-Effekten und
durfte, der weiß auch, warum!
(tatsächlich) Bon-Iver-Anleihen auch redlich verdient hat.
16
Polica
Jahrescharts 2012
DVD/Blu-raY – RedaktionSCHARTS
01
Moonrise Kingdom
02
Hugo Cabret
03
The Artist
[Universal]
[Paramount]
[DCM]
Puppenhausästhetik à la Anderson. Das war immer
So macht 3D Sinn: Eine Liebeserklärung an das Kino hat
In der Stille liegt die Kraft. Und die Oscars! Fünf davon
schon traumhaft schön, ist dem Spielkind unter Hol-
Starregisseur Martin Scorsese hier geschaffen. Denn
durften Michel Hazanavicius und sein Team für ihren
lywoods Indie-Regisseuren aber nie so eindrucksvoll
die Geschichte vom jungen Hugo, der in einem sehens-
stummen Schwarz-Weiß-Film im vergangenen Jahr ein-
gelungen wie in dieser Geschichte vom verliebten
werten Art-Deco-Paris die Stummfilmarbeiten von Geor-
streichen. Und am meisten gefreut haben wir uns über
Pfadfinderpärchen auf Abwegen. Und Bill Murray ist
ges Mèlies wiederentdeckt, erzählt mit 3D-Bildern mehr
die Statuette von Jean Dujardin, der redaktionsintern
wie immer großartig.
über die Faszination Film als jeder Blockbuster.
schon seit Jahren als Schauspielgott gehandelt wird.
04
07
Drive
Ziemlich Beste Freunde
[Universum]
[Senator]
Bereits im letzten Jahr hatten wir
Der unantastbare Komödienhit des Jahres kommt aus-
Nicolas Winding Refns coolen Noir-
gerechnet aus Frankreich. Aber wer hätte auch ahnen
Thriller in höchste Höhen gehypet.
können, dass eine Geschichte von ungleicher Freund-
Aber da war er noch nicht einmal in
schaft zwischen einem Behinderten und seinem Be-
unseren Kinos zu sehen. DVD und
treuer so ehrlich und unkorrekt daherkommen kann
Blu-ray gaben uns jetzt die Chance,
wie hier? Und vor allem: So witzig?
immer und immer wieder in die Neonwelten und den super Synthiescore
einzutauchen. Und Ryan Gosling als
coolem Hund zu huldigen.
09
08
05
Marvel’s The Avengers
The Dark Knight Rises
Melancholia
[Concorde]
[Warner]
Jetzt, wo der 21.12.2012 ohne Unter-
[Disney]
Das Ende einer Ära markiert gleichzeitig den An-
gang der Welt an uns vorübergegangen
Die besten Szenen im an Highlights nicht gerade armen Treffen der Super-
fang einer neuen. Zumindest hoffen wir das. Denn
ist, können wir uns auch Lars von Triers
helden gehörten allesamt dem Hulk. Wie er sich des armen Loki annimmt
auch wenn Christopher Nolan seinen Ritter mit
elegisches Apokalypse-Szenario wieder
und anschließend gleich auch noch Teamkollege Thor vermöbelt, das hat im
einem atemberaubenden Finale zu Grabe trägt,
anschauen. Und neben einer sagenhaft
Kino für Szenenapplaus gesorgt. Die Messlatte für Superheldenfilme wurde
lässt der Schluss offen, ob nicht ein Nachfolger
aufspielenden Kirsten Dunst einen Bil-
wieder ein wenig höher gelegt …
auch filmisch in seine Spuren tritt. Robin, über-
derrausch bestaunen, der so nur ganz
nehmen sie!
selten im Heimkino zu erleben ist.
06
Prometheus – Dunkle Zeichen
[Fox]
10
Der Anfang war erst das Ende. Oder umgekehrt? Auf jeden Fall
[StudioCanal]
hat Ridley Scott mit seinem (man soll es ja eigentlich nicht sa-
Wer braucht Bond, wenn er George Smiley hat? Ohne 007 zu nahe treten zu wollen, müssen wir
gen) „Alien“-Prequel eine Art Schöpfungsmythos begründet.
nämlich feststellen, dass in Sachen Spionage John Le Carrés Klassiker sehr viel authentischer
Und der hat uns in Hälfte eins seines Films echte Schauer über den Rücken ge-
daherkommt. Und so grau und verraucht wie hier durfte man die 70er-Jahre auch lange nicht
jagt. Auch wenn zum Ende hin dann Action dominiert.
mehr erleben.
Das Entertainment Magazin von
Dame, König, As, Spion
17
Jahrescharts 2012
GAMES – RedaktionSCHARTS
01
Mass Effect 3
02
[EA]
Max Payne 3
[Rockstar Games]
Das epischste Action-RPG aller
Die Rückkehr von John-Woo- und Bullet-
Zeiten!
wir
Time-Ästhetik ins Videospiel. Mit Max
stehen, obwohl nach dem für viele
Payne hat Rockstar Games einen alten
enttäuschenden Ende ein wahrer
Helden reaktiviert und nach Brasilien
Shitstorm über die Entwickler
verfrachtet. Mit imposantem Ergebnis.
Und
das
lassen
hereingebrochen ist. Wir werden
Shepard vermissen!
03
Diablo 3
04
FIFA 13
05
Dishonored: Die Maske des Zorns
[Blizzard]
[EA]
[Bethesda]
Wie lange haben die Fans darauf warten müssen!
Elf Freunde sollt ihr sein. Und reich an Lizenzen.
„Dishonored“ war sicher die große Überraschung im
Endlich wieder den Mousebutton zum Glühen
Und von denen hat die Konkurrenz einfach nicht so
vergangenen Spielejahr. So richtig auf dem Zettel hatte
bringen
und
viele zu bieten wie der unbestrittene Primus unter
das Spiel zu Beginn kaum jemand: Bis die Ersten die
Dungeons schnetzeln. Der Klassiker hat sich endlich
den Fußballspielen. Der hat mit „FIFA 13“ nochmal
schicke Steampunk-Welt mit schleichendem Assassinen
zurückgemeldet.
nachgelegt. Und die Sportschau überflüssig gemacht.
erkunden durften. Mehr Freiheit geht kaum!
und
sich
durch
Gegnerhorden
06
Rayman Origins (PS Vita)
[Ubisoft]
Marios einzig wahre Konkurrenz lebt vor
allem von einem: der schier unerschöpflichen
visuellen
Kreativität
seiner
Entwickler.
„Legends“ können wir kaum mehr erwarten!
09
Call Of Duty: Black Ops II
[Activision]
07
Darksiders II
Technisch unantastbar: Die Shooter-Referenz sieht immer mehr
[THQ]
so aus wie der neueste Film aus der Bruckheimer-Schmiede. Nur
Der Tod steht ihm gut! Und
dass die (Anti-)Helden von uns selbst verkörpert werden dürfen.
dem Spieler, der sich erneut
in ein aufwändig realisiertes
Posta p o ka l y ps e -S ze na r i o
stürzen durfte, in dem der Tod
im Sattel sitzt.
08
10
Assassin’s Creed III
[Square Enix]
So macht Geschichte lernen Spaß! Per
Überraschung: Agent 47 trumpft noch einmal auf. Und
Animus geht es diesmal ins Amerika der
zeigt der Konkurrenz, was es spielerisch ausmacht, wenn
Unabhängigkeitskriege.
man die Entscheidung über das jeweilige Vorgehen bei uns
Und
die
lassen
uns sogar an spektakulären Seeschlachten
teilhaben.
18
Hitman: Absolution
[Ubisoft]
belässt. Top!
Jahrescharts 2012
MUSIK –
VERKAUFSCHARTS 2012
DVD/Blu-ray –
VERKAUFSCHARTS 2012
GAMES –
VERKAUFSCHARTS 2012
01. Unheilig
„Lichter der Stadt“
01. Ziemlich beste
Freunde
[Senator]
01. FIFA 13
[EA]
02. Lana del Rey
„Born To Die“
02. Sherlock Holmes 2
[Warner]
02. Diablo 3
[Activision]
03. Whitney Houston
„Ultimate Collection“
03. Hangover 2
[Warner]
03. Mario Kart 7
[Nintendo]
04. Die Toten Hosen
„Ballast der Republik“
04. Türkisch für
Anfänger
[Constantin]
04. New Super Mario
Bros. 2
[Nintendo]
05. Die Ärzte
„Auch“
05. Kill The Boss
[Warner]
05. Assassin’s Creed 3
[Ubisoft]
06. The BossHoss
„Liberty Of Action“
06. Die Tribute von
Panem
[StudioCanal]
06. Call Of Duty –
Black Ops 2
[Activision]
07.Linkin Park
„Living Things“
07. Marvel’s
The Avengers
[Disney]
07. New Super Mario
Bros. U
[Nintendo]
08. Xavas
„Gespaltene
Persönlichkeit“
08. Freunde mit
gewissen Vorzügen
[Sony]
08. Dishonored –
Die Maske des Zorns
[THQ]
09. Cro
„Raop“
09. Der gestiefelte
Kater
[Paramount]
09. Far Cry 3
[Ubisoft]
10. Katie Melua
„Secret Symphony“
10. Die drei Musketiere
[Constantin]
10. Pokémon –
Schwarze Edition 2
[Nintendo]
19
CD |
Reviews
Rock & Pop
Kyla La Grange
Gin Wigmore
Lucy Rose
„Ashes“
„Gravel & Wine“
„Like I Used To”
VÖ
18.01.
Vertrieb
90 bpm
VÖ
Sony
25.01.
Vertrieb
Watford ist der Arsch
80 bpm
Gin
VÖ
Universal
Wigmore
11.01.
Vertrieb
weiß,
80 bpm
Sony
Lucy Rose stammt aus
der Welt. Tristes Londoner Suburbia – mit
wie sie ihr Publikum abzukochen hat. Auf
dem englischen Warwickshire und begab sich
einem Fußballverein, der mal Elton John zum
ihrem zweiten Album schreckt die gebür-
direkt nach der Schule mitsamt ihrer akusti-
Präsidenten hatte, aber seit Jahren in der
tige Neuseeländerin weder vor Blues noch
schen Gitarre und einer großen Leidenschaft
zweiten Liga rumkrebst, und vor allem für
vor Retro-Soul oder Rock zurück. Ihre auf-
fürs melodische Songschreiben nach London,
die schlechteste Bratwurst (!) der Insel steht.
gedrehte Rhythmussektion treibt ihren Ge-
wo sie ihrer Begabung anfangs bei Open-Mic-
Doch von genau dort kommt DIE musikalische
sang voran. Musikalisch ist das zwar alles
Nights frönte. Sie sorgte, zumindest in Ken-
Entdeckung 2012/2013: Eine aufreizende
andere als eine Neuschöpfung, aber Wig-
nerkreisen, erstmals für ein wenig Aufsehen
junge Dame mit wilder Löwenmähne, die ihre
mores Stimme, die ohne weiteres an Duffy
als Gastvokalistin des Bombay Bicycle Club.
erotischen Fantasien (und den realen Liebes-
heranreicht, macht das wett. Die Songs sind
Jetzt hat sie mit Anfang 20 ihr erstes Album
frust) in elf großartigen Stücken zwischen
schwer radiotauglich und reichen von der
am Start, und es ist vorzüglich geworden. Lucy
morbidem Post-Punk, kantigem Gitarrenrock
mit Streichern verfeinerten Ballade „If Only“
Rose erzählt Geschichten aus ihrem Leben, die
und sphärischen Balladen verarbeitet, mal
bis zur gitarrenlastigen Uptempo-Nummer
nicht immer in ihrem Sinne enden, aber doch
frontal und wütend, mal tiefromantisch, mys-
„Kill Of The Night“. Die Produktion ist dank
meist ganz amüsant sind. Sie tut dies mit ei-
tisch oder verklärt anmutet und gezielte lyri-
Butch Walker hochwertig. Schließlich hat die
nem großen Gespür für Melodien, klingt aber
sche Selbsttherapie betreibt. Eben ein char-
26-Jährige mit „Gravel & Wine“ ihren inter-
nie platt oder vorhersehbar. Anzusiedeln ist
mantes Auskotzen, das absolut kathartisch
nationalen Durchbruch nebst der Top Ten im
das im Haus der Eltern aufgenommene „Like
wirkt. Und Kyla La Grange (sie heißt wirklich
Visier. Auf jeden Fall erwächst mit ihr den
I Used To“ irgendwo zwischen dem Schaffen
so) auf eine Stufe mit PJ Harvey und Anna Cal-
britischen Sängerinnen eine ernsthafte Kon-
von Amy Macdonald, Florence Welch und Ed
vin stellt. Mehr davon! kurrenz. Sheeran. ma
sr
Claudia Koreck
Mrs. Greenbird
Gianna Nannini
„Honu Lani“
„Mrs. Greenbird“
„Inno“
VÖ
25.01.
Vertrieb
80 bpm
dl
VÖ
Universal
bereits erschienen
Vertrieb
„Barfuass um die Welt“
70 bpm
VÖ
Sony
18.01.
Vertrieb
Der berühmte „X-Fak-
80 bpm
Sony
Ihr vor zwei Jahren
ging es für Claudia Koreck mit ihrem letzten
tor“ hat sich im dritten Jahr seiner Deutsch-
unerwartet erfolgreich veröffentlichtes Al-
Live-Programm, jetzt hat sie daraus das Pro-
land-Eroberung – zumindest in Sachen Zu-
bum „Io E Te“ markierte vor zwei Jahren fast
gramm für ihr viertes Album in sechs Jahren
schauerzahlen – ja nicht einstellen wollen.
schon ein kleines Comeback für die ja nie so
gezimmert. Schließlich ist die junge Mundart-
Ob das an der Überdrüssigkeit des Publikums
richtig verschwundene Italienerin mit der
sängerin jetzt Mutter, weshalb sie Arbeit und
in Sachen Castingshows lag, am Konzept der
Reibeisenstimme. Nummer eins in Italien
Kind (und Erholung) bestmöglich in Hawaii
Sendung oder aber an den Juroren, das sei
und hohe Charteinstiege in Resteuropa, das
unter einen Hut zu bringen versuchte. Hier ar-
mal dahingestellt, rein musikalisch zumindest
konnte sich nach über 30 Jahren im Geschäft
beitete sie Anfang vergangenen Jahres mit ih-
hat die Sendung mit den Siegern 2012 eine
durchaus sehen bzw. hören lassen. Weshalb
rem Mann und Produzenten Gunnar Graewert
Erkenntnis gebracht: Entspannter Folkpop,
„Inno“ nun auch nicht länger als zwei Jahre
an den 14 neuen Tracks, die sich – wie soll-
wie er derzeit rund um die Welt einen neuer-
auf sich warten ließ. Eingespielt hat Gianna
te es anders sein – bereits im Opener „Un-
lichen Siegeszug antritt, funktioniert auch
Nannini ihr bereits 18. Studioalbum dabei
ter meiner Deckn“ stark von der pazifischen
in Deutschland. Selbst wenn er von der eher
erneut mit dem britischen Starproduzenten
Hula-Folklore beeinflusst zeigen. Vielleicht
härteren Klängen zugewandten Sandra Nasic
Will Malone (Massive Attack, The Verve),
klingt das Ergebnis deshalb so besonders
betreut wird. Das Duo Mrs. Greenberg, auch
der die zwölf neuen Tracks auch um satte
warm, auch weil man vor Ort in Honu Lani auf
privat ein Paar, hat hier vor allem mit eigen-
Streicherpassagen ergänzte, die allesamt in
alles zurückgriff, was irgendwie zur natürli-
willigen Coverversionen gepunktet und eine
den legendären Abbey-Road-Studios aufge-
chen Geräuscherzeugung taugte. Natürlich
Kirchenmusiker-Biederkeit zur Schau gestellt,
nommen wurden. So jung und gleichzeitig
bleibt Koreck auch in ihren Texten. Und das
die auch auf dem Album nie ganz abgelegt
reif haben wir die Nannini schon lange nicht
ist nach wie vor gut so. wird. Hübsch klingt das trotzdem ... mehr hören dürfen. 20
ss
ss
ss
Reviews
Rock & Pop
Ben Montague
Steve Lukather
José James
„Tales Of Flying And Fal-
„Transition“
„No Beginning No End”
ling“
VÖ
VÖ
18.01.
Vertrieb
80 bpm
| CD
18.01.
Vertrieb
VÖ
RTD
18.01.
Vertrieb
EMI
EMI
In den letzten Monaten
90 bpm
Der Toto-Gitarrist hatte
90 bpm
Bislang galt der Mann
wurde der englische Sänger und Songwriter
in letzter Zeit viele persönliche Schicksals-
aus Minneapolis als Hardliner des Do-it-your-
aus Farnborough, Kent, mit Lob von allen Sei-
schläge zu verkraften. Drei Jahre nach dem
self-Gedankens – und als ebenso dickköpfi-
ten geradezu überschüttet. Bereits auf seinen
eher düsteren Album „All’s Well That Ends
ger wie talentierter Grenzgänger zwischen
ersten beiden Soloalben, „Overcome“ (2011)
Well“ hat Steve Lukather wieder neuen Le-
den Welten des Jazz, des Soul und RnB. Dass
und „Unknown Reward“ (2012), verblüffte
bensmut gefasst und präsentiert mit „Tran-
er nun beim renommierten Blue-Note-Label
er die Fachwelt als ebenso einfühlsamer wie
sition“ das bisher beste Soloalbum seiner
anheuert, tut diesem Ansatz keinen Abbruch.
erfindungsreicher Geschichtenerzähler, der
Karriere. Eingespielt hat er die Platte unter
Im Gegenteil: Mit Pino Palladino, Robert
trotzdem absolutes Starpotenzial besitzt.
anderem mit Hilfe von Bassist Lee Sklar (Rod
Glasper, Emily King, Hindi Zahra sowie Kris
Mit seinem neuen Album „Tales Of Flying
Stewart, Billy Cobham), Chad Smith (Red Hot
Bowers fährt er eine exquisite Entourage auf,
And Falling“, entstanden unter der Regie von
Chili Peppers), Phil Collen (Def Leppard),
die seine genreübergreifenden Kompositi-
Dave Eringa (Manic Street Preachers, Kylie
Nathan East (Toto) sowie seinem Sohn Trevor.
onen sogar noch atmosphärischer, intensi-
Minogue), wird Ben Montague seinen Ge-
Von der ersten Nummer an, dem kraftvoll ro-
ver und verspielter erscheinen lässt. Dabei
heimtippstatus endgültig hinter sich lassen.
ckenden „Judgement Day“, überzeugt Steve
bedient er sich weiter der traditionellen wie
Bereits der Opener „Love Like Stars“ begeis-
Lukather durch sein herausragendes hand-
modernen Spielarten der Black Music, die er
tert durch seine Eingängigkeit. Eine perfekte,
werkliches Können, seine charismatische
mit samtiger Crooner-Stimme, breiter Instru-
leicht melancholisch eingefärbte Pophymne.
Stimme und sein exquisites Songwriting.
mentierung und viel handwerklichem Kön-
Nicht weniger überzeugend agiert Montague
Zu den weiteren Höhepunkten zählen die
nen intoniert, mit einer Extraportion Groove
auch bei Stücken wie „Another Hard Fall“ und
Midtempo-Hymne „Creep Motel“ sowie die
abschmeckt, und dem Begriff „mellow“ eine
„False Horizon“. nachdenkliche Ballade „Once Again“. neue Dimension verleiht. rw
rw
ma
Soma
Rammstein
Itchy Poopzkid
„Nobody’s Hotter Than
„Videos 1995-2012“
„Ports & Chords“
God”
VÖ
VÖ
18.01.
Vertrieb
bereits erschienen
Vertrieb
VÖ
Universal
25.01.
Vertrieb
Alive
Sony
80 bpm
80 bpm
Istres, ein verschlafenes Provinznest an der
von Rammstein ja vieles nachsagen, nicht
an der Fils beglückt die Musikwelt mittlerwei-
Cote d’Azur, muss grausam sein. Zumindest für
doch, sie würden über keine kohärente visuel-
le seit elf Jahren mit seinen schnörkellosen
vier musikbegeisterte Herren, die auf britische
le Vision verfügen. Das hat sich stets nicht nur
Punkrock-Hymnen. Zwei Jahre nach „Lights
Bands wie The Cure, Coldplay, Echo & The Bun-
in den vor Pyrotechnik strotzenden Liveshows
Out London“, ihrem letzten Longplayer, über-
nymen oder Radiohead stehen, von der weiten
der Kultband gezeigt, sondern vor allem auch
zeugen Sibbi, Panzer und Max auf „Ports &
Welt träumen und mit dem frankophilen Kultur-
in ihren Videos, die stets zu eigenständigen
Chords“, entstanden unter der bewährten Re-
faschismus so gar nicht klarkommen. Weshalb
Kunstwerken im Rammstein-Kosmos stilisiert
gie von Langzeitproduzent Achim Lindermeir,
ihr zweites Album bewusst in Englisch gehal-
wurden. Ihren Weg dorthin zeichnet nun die-
erneut mit einer unschlagbaren Mixtur aus ein-
ten ist, kein Geheimnis aus ihren Vorbildern
ses 3DVD- bzw. 2BD-Set nach, das erstmals
gängigen Hooklines und packenden Melodien.
macht, mit Tony Hoffer einen internationalen
nicht nur alle 24 Videos der Truppe in beste-
Aus den 14 Songs ragen vor allem zwei Num-
Produzenten aufweist und auch sonst aus der
chender Qualität liefert, sondern jeweils auch
mern heraus: der gemeinsam mit Donots-Sän-
Reihe fällt. Sei es mit dem provokanten Titel,
ein eigenes Making-of beinhaltet. Und das
ger Guido Knollmann eingespielte Titel „The
der sich als Abrechnung mit den Mächtigen der
ist, beispielsweise im Falle von „Mein Herz
Pirate Song“ sowie das mit Unterstützung von
Welt versteht, über Songs wie „The Brightest
brennt“ fast noch spannender als der eigent-
Sängerin Charlotte Cooper entstandene Stück
Side“, die sich mit der Eurokrise befassen, bis
liche „Clip“. Rammstein-Fans, aber auch Kun-
„She Said“. Man hört den neuen Songs die in
zu vertonten LSD-Trips, in denen nackte Mädels
stinteressierte, kommen an dieser opulenten
über 700 Livekonzerten in 16 verschiedenen
Tamburin spielen. Eine Mischung aus Genialität
Sammlung kaum vorbei! Ländern gesammelten Erfahrungen deutlich
Man kann den Herren
kl
80 bpm
Das Trio aus Eislingen
und Größenwahn, mit der es das Quartett noch
an. Noch nie klangen Itchy Poopzkid so unwi-
weit bringen wird. derstehlich wie 2013. Das Entertainment Magazin von
ma
rw
21
CD |
Reviews
Heavy
Shakra
Helloween
Giant X
„Powerplay“
„Straight Out Of Hell“
„I“
VÖ
11.01.
Vertrieb
80 bpm
Die
VÖ
Soulfood
Hardrocker
18.01.
Vertrieb
aus
80 bpm
VÖ
Sony
18.01.
Vertrieb
Geradewegs aus der
80 bpm
SPV
Jetzt ist die Katze also
der Schweiz lassen auf ihrem neunten Album
Hölle zurück meldet sich mit Helloween eine
aus dem Sack! Bei Giant X handelt es sich um
nichts anbrennen. Shakra rocken sich auf
der erfolgreichsten Metal-Bands aus deutschen
keinen Geringeren als Running-Wild-Frontmann
„Powerplay“ mit einer bewundernswerten
Landen. Denn im Verlauf der nun schon weit
Rolf Kasparek, der sich mit seinem Freund (und
Geradlinigkeit durch die zwölf neuen Tracks,
über 25-jährigen Bandgeschichte hat man nicht
seit 2005 auch Bandkollegen) Peter J. Jordan
entstanden unter der Regie von Produzent
nur so manchen Ab- bzw. Neuzugang verkraften
zusammengetan hat, um ihrer gefeierten „Bur-
Thom Blunier. Die 1990 gegründete Band
müssen, sondern 2009 auch die zwischenzeit-
ning Wheels“-Komposition ein ganzes Album
knüpft mit dem neuen Longplayer nahtlos
liche Insolvenz der damaligen Plattenfirma.
folgen zu lassen, das sich ein gutes Stück weg-
an „Back On Track“ an, mit dem das Quin-
Jubiläums-Best-of und „7 Sinners“ erschienen
bewegt vom Sound eines „Shadowmaker“,
tett 2011 sogar Platz 2 der eidgenössischen
bereits über die Sony, die nun auch „Straight
gerade weil es sich musikalisch offener und
Charts eroberte. Shakra verzichten bei Songs
Out Of Hell“ herausbringt, mit dem die Man-
rückwärtsgewandter gibt. 13 Tracks sind das Er-
wie dem Opener „Life Is Now“ oder „Save
nen um Andi Deris und Michael Weikath einmal
gebnis, die sich klar an den musikalischen Wur-
You From Yourself“ wie gewohnt auf alle un-
mehr beweisen, dass sich vielschichtige Arran-
zeln der beiden Heavy-Giganten orientieren,
nötigen Verzierungen und setzen ganz auf
gements und bedingungslose Härte keinesfalls
also am Heavy- und Hardrock-Sound der 70er-,
die Durchschlagskraft ihrer Gitarrenriffs und
ausschließen müssen. Abermals hat Produzent
80er- und 90er-Jahre. Also nicht wundern, wenn
ihrer eingängigen Gesangsrefrains. Den Titel
Charlie Bauernfeind zudem darauf geachtet,
an allen Ecken Queen, Kiss, Van Halen oder Thin
„Powerplay“ hat die Band nicht ohne Grund
den Sound möglichst authentisch und roh zu
Lizzy aus den Boxen wabert und uns so auf eine
gewählt. In ihrer langen und durchaus wech-
halten, bevor zum Ende des Albums hin mit
„Headbangers Journey“ schickt, die von der
selvollen Karriere klangen Shakra jedenfalls
„Hold Me In Your Arms“ auch versöhnliche Töne
Spielfreude der beiden genauso lebt wie von
noch nie besser als auf diesem Album. angestimmt werden dürfen. ihrer kompositorischen Raffinesse. rw
kl
kl
eine klasse
für sich!
noch bis zum 30. april 2013
10% katalograbatt auf
über 1000 dvds, Blu-rays &
CDs sichern
22
der Classics katalog: gratis zum mitnehmen in
ihrer müller multimedia-filiale
Reviews
Urban/Electronica
D-Bo
Leona Lewis
Paul van Dyk
„Kopf***k mit Niveau“
„Glassheart“
„Vonyc Sessions 2012“
VÖ
04.01.
Vertrieb
80 bpm
| CD
VÖ
Soulfood
11.01.
Vertrieb
Der Rapper aus Nort-
70 bpm
VÖ
Sony
C a s t i n g s h o w - Te i l -
80 bpm
11.01.
Vertrieb
RTD
Bereits
zum
vierten
heim hat sich seit seinen Tagen bei ersguter-
nehmer werden hierzulande immer kritisch
Mal versammelt DJ-Überstar Paul van Dyk mit
junge musikalisch deutlich weiterentwickelt.
beäugt, das gilt bis heute. Leona Lewis,
seinen „Vonyc Sessions“ das, was dank welt-
Auf seinem neuen Album mit dem leicht miss-
die 2006 in Großbritannien zur „X Factor“-
weiter Ausstrahlung seiner Radioshows die
verständlichen Titel steht nicht die Lust am
Gewinnerin gekürt wurde, hat sich jedoch
Dance-Meute in Ekstase versetzt: Handverle-
Krawall an erster Stelle sondern das intensive
längst als ernsthafte Sängerin etabliert. Mit
sene Tracks und Remixe aus allen Bereichen
Nachdenken über eine Gesellschaft, die längst
„Glassheart“ erscheint jetzt ihr drittes Al-
elektronischer Musik, die nicht nur als Rück-
ihre Mitte verloren hat. Gekonnt verbindet
bum, für das die Engländerin Fraser T Smith
schau auf ein ereignisreiches Jahr funktionie-
Danny Bokelmann alias D-Bo mit Hilfe von Pro-
als Produzenten gewonnen hat. Kantiger
ren, sondern auch einen Ausblick auf das ge-
duzent Max Mostley auf den 19 Tracks Rap-,
Dancefloor hält den Titelsong am Lodern. Die
ben, was in 2013 relevant sein wird. Sowohl
Dubstep-, Elektro-, Rock- und Pop-Elemente
Ballade „Fingerprint“ ldiefert den Beweis für
großartige Tracks als auch treibende Remixes
zu einer extrem abwechslungsreichen Mixtur.
die Stimmgewalt der 27-Jährigen. „Shake You
sind hier zu finden, außerdem wieder einige
Songs wie „Blumen“ oder „Durchzug“ zeich-
Up“ schlägt einen Bogen zum 80er-Jahre-
Exklusives und damit ein fetter Mix, mit dem
nen sich durch gehaltvolle Texte und eingän-
Pop. Das melancholische „Trouble“ dürfte mit
van Dyk nicht nur sein technisches Können,
gige Hooklines aus und zeigen, dass D-Bo als
seiner Mischung aus Beats und eingängiger
sondern auch seine Geschmackssicherheit
Künstler inzwischen längst die oft doch musi-
Melodie mühelos in die oberste Chartregion
unterstreicht. Und zwar auf zwei prall ge-
kalisch und inhaltlich sehr limitierte deutsche
vorstoßen. Was Ohrwurmqualitäten angeht,
füllten CDs, die keine Wünsche offenlassen
HipHop-Szene hinter sich gelassen hat. An Rehat Leona Lewis nichts eingebüßt. Netter
Anzeige_Mueller_Krimi_200x140mm_Layout
1 14.12.12 Mainstream.
13:46 Seite 1
dl
levanz haben seine Stücke dadurch jedenfalls
dürften und eine Einladung dazu sind, sich
deutlich dazugewonnen. wöchentlich einzuloggen in die Shows, die
der CD ihren Namen geben. rw
ss
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Aktionszeitraum: 01.01.2013 – 31.01.2013.
Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung
Das Entertainment Magazin von
www.studiocanal.de
23
CD |
Reviews
Alternative
Callejon
I Am Kloot
„Man Spricht Deutsch“
„Let It All In“
VÖ
11.01.
Vertrieb
VÖ
Sony
Esben And The
Witch
18.01.
Vertrieb
„Wash The Sins Not Only
RTD
The Face”
VÖ
80 bpm
Mit „Blitzkrieg” etab-
80 bpm
John Bramwell, Peter
80 bpm
18.01.
Vertrieb
Indigo
Sie mögen es monu-
lierte sich die Band aus Nordrhein-Westfalen
Jobson und Andrew Hargreaves sind der
mental, mystisch und infernal: Das Trio aus
endgültig in der Spitzengruppe der deutschen
ewige Geheimtipp. Ein Trio aus Manchester,
Brighton folgt solchen Vorbildern wie My Bloo-
Metal-Szene. Sieben Monate später präsen-
das seit 1999 aktiv ist, viele berühmte Musi-
dy Valentine, The Jesus & Mary Chain oder
tiert das Quintett um Sänger Bastian Sobtzick
kerfreunde hat, aber mit seinen bisherigen
Ride, deren ekstatische, phongeschwänger-
sein erstes Cover-Album. Und das hält so man-
fünf Alben allenfalls moderate Erfolge feiern
te Wall of Noise es ins 21. Jahrhundert rettet
che Überraschung bereit, angefangen bei ei-
konnte. Woran sich mit „Let It All In“ wenig
und mit einem weiteren Schmankerl aus der
ner elektrisierenden Version von „Schrei nach
ändern dürfte. Zwar agiert Elbow-Frontmann
rockistischen Subkultur der späten 80er würzt
Liebe“, bei der Bela B. gleich noch mit Hand
Guy Garvey als Produzent, doch die zehn
– dem entrückten Mädchengesang einer Hope
anlegte, bis hin zu einer knallharten Interpre-
Stücke sind viel zu unprätentiös für die Welt
Sandoval (Mazzy Star), die Rachel Davies bei-
tation von „Schwule Mädchen“, der unverges-
der Hitparaden und des Formatradios. Denn
nahe perfekt imitiert. Was einen wunderbaren
senen HipHop-Hymne von Fettes Brot. Zu den
I Am Kloot lieben es minimalistisch, verhal-
Gegensatz aus Chaos, Krach und Morbidität
weiteren Highlights dieses extrem kurzweili-
ten und spröde. Mit schüchternen Vorstößen
sowie Romantik, Schönheit und Anmut ergibt,
gen Albums zählt zudem die mit Unterstützung
in Jazz, Blues und Pop, aber vor allem mit ei-
mit Zitaten von T. S. Elliot, Nabokov und Dali
von K.I.Z. eingespielte, auf ihre Kernaussage
nem trockenen Sound, der eine warme, fast
gewürzt ist und den Hörer geradezu hypnoti-
reduzierte Tic-Tac-Toe-Nummer „Ich find dich
meditative Aura hat und nur einmal richtig
siert. Eben weil die zehn Stücke mit so viel-
scheiße“ sowie eine durchaus abwechslungs-
aus sich herausgeht – im Opener „Bullets“,
sagenden Titeln wie „Deathwaltz“, „Despair“
reich inszenierte Version von „Hier kommt
dessen rockiges Finale aber ein einmaliges
oder „The Fall Of Glorieta Mountain“ etwas
Alex“, dem unverwüstlichen Gassenhauer der
Erlebnis bleibt. Der Rest ist ruhige, ausgegli-
Monotones, Mystisches und Betörendes ha-
Toten Hosen. chene Musik für ebensolche Menschen.
ben. Wie ein schwarzer Monolith. rw
Villagers
Broadcast
Bad Religion
„Awayland”
„Berberian Sound Sys-
„True North“
VÖ
11.01.
Vertrieb
tem“
Domino
VÖ
VÖ
11.01.
Vertrieb
90 bpm
ma
An Emotional Fish, In
90 bpm
ma
18.01.
Vertrieb
Indigo
RTD
Kurz vor Trish Kenans
80 bpm
Auf bislang 15 Alben
Tua Nua, Cactus World News, Sinead O’Connor,
tragischem Tod 2011 hat James Cargill mit
haben es die legendären kalifornischen
U2 – in den 80/90ern war Irland ein Garant für
seiner Broadcast-Partnerin noch einmal Au-
Punkrocker seit ihrer Gründung 1979 schon
frische, vitale Rock- und Popmusik. Doch die
ßerordentliches geleistet: Denn ihr Sound-
gebracht. Und fast sah es danach aus, als
Gegenwart ist eher trist bis beklemmend. Ein-
track zur britischen Giallo-Homage „Berberi-
würde „True North“, ihr sechzehnter Streich,
zige Ausnahme: Conor O’Brien, der mit seinem
an Sound System“ funktioniert selbst ohne
das letzte Lebenszeichen der Band um Greg
Debüt von 2010 für mächtig Aufsehen gesorgt
Bilder als grausig schöner Film im Kopf, der
Graffin werden. Vielleicht hätte Graffin im
hat. Allerdings nicht, weil er etwas radikal Neu-
all jene Soundeffekte nutzt, die auch im fer-
Vorfeld nicht über „one more album“ und den
es gemacht hätte, sondern weil er einfach nur
tigen Film für Gänsehaut sorgen. Der spielt
anschließenden Gang zur Navy philosophie-
verdammt gut war. Und das setzt er auf seinem
in einem italienischen Filmstudio in den
ren dürfen. Die 16 Tracks jedenfalls laufen
Zweitling „Awayland“ mit 11 Stücken fort, die
70er-Jahren und hat die Arbeit am Sound
mit ihrer ungebrochenen Energie allen Ermü-
so etwas wie das Bindeglied zwischen Arcade
zum Inhalt, außerdem natürlich grausame
dungserscheinungen zuwider, überschrei-
Fire, Gram Parsons, den Beach Boys und dem
Morde und surreale Bildwelten, die das frü-
ten nur einmal die im Punkrock so wichtige
Londoner Sinfonieorchester bilden. Sprich:
he Kino eines Dario Argento noch einmal in
3-Minuten-Grenze und demonstrieren mit
Conor und sein Quartett mögen es gerne sphä-
Reinkultur zelebrieren. Es wundert also we-
„Land Of Endless Greed“ oder „Crisis Time“,
risch, opulent und euphorisch. Mit einem voll
nig, wenn viel auf dem zugehörigen Sound-
dass man das politische Herz immer noch am
orchestrierten Breitwandsound, mehrstimmi-
track nach den großartigen Goblin und ihren
rechten Fleck bzw. auf der Zunge trägt und
gem Harmoniegesang und einem dezenten
Soundverwandten klingt: unheilschwanger
auch vor umstrittenen Themen nicht zurück-
Hang zum Schrulligen. Eine Mischung, die
und schrecklich schön. schreckt. Schön, dass es so etwas noch (hof-
süchtig macht … 24
ma
cb
fentlich ein wenig länger) gibt! ss
Reviews
Alternative
Tusq
Friska Viljor
Patrick Richardt
„Hailuoto“
„Remember Our Name“
„So, wie nach Kriegen“
VÖ
18.01.
Vertrieb
90 bpm
| CD
VÖ
Indigo
18.01.
Vertrieb
Exotisch klingt er, der
90 bpm
VÖ
Cargo
25.01.
Vertrieb
Mittlerweile sind die
90 bpm
Indigo
Kein Wunder, dass sich
Titel zum zweiten Album der – enthusias-
zahllosen Auftritte der feierfreudigen Schwe-
ein Thees Uhlmann von dem jungen Mann so
tisch ausgedrückt – Mini-Supergroup aus
den bald ebenso legendär wie ihre Gründung
begeistert zeigte, der da diverse Konzerte
Deutschlands Norden, die sich aus Mitglie-
aus einer Sauf- bzw. Herzschmerzlaune her-
für ihn eröffnete, und seinen Demos in des-
dern der Bands Herrenmagazin (Paul Konop-
aus: Daniel Johansson und Joakim Svenings-
sen Studio gerne den letzten Schliff verpas-
ka), Schrottgrenze (Timo Sauer), The Coalfield
son sind in den vergangenen sechs Jahren
sen wollte. Weil: Den Schliff, den hatten die
(Holger Lüken) und den D-Sailors (Sänger Uli
vom kleinen Schwedenhappen zum respek-
13 Rohdiamanten auf „So, wie nach Krie-
Breitbach) rekrutiert. Dabei bezeichnet der
tablen Skandinavienexport geworden, der
gen“ gar nicht mehr nötig. Im Gegenteil: Es
Titel lediglich die finnische Insel, auf der man
mit „Remember Our Name“, dem mittlerwei-
ist die leicht scheppernde Dringlichkeit, die
mit Produzent Jürgen Hendlmeier an zehn
le fünften Album, das – so abgedroschen es
Mischung aus Singer- und Songwriter-Seele
neuen Tracks geschraubt hat, die das mit
klingen mag – erwachsenste und reifste Werk
mit herzzereißender Rockerattitüde, die Pa-
„Patience Camp“ 2010 begonnene Indierock-
der bisherigen Karriere abliefert. Das liegt vor
trick Richardts Songs zu dem macht, was sie
Abenteuer konsequent fortsetzen. Sprich:
allem daran, dass beide in der Zwischenzeit
sind: Das bald schon gefeierte Manifest ei-
Zum breitwandigen Noiserock der Anfangs-
verantwortungsvolle Väter zweier Babys ge-
ner neuen Ehrlichkeit und Innerlichkeit, mit
zeit gesellt sich eine gute Portion 80er-Jahre
worden sind, die nicht nur den Bandalltag
der Kollegen wie eben Uhlmann oder jüngst
Indiepop, der das soundästhetische Gesamt-
durcheinanderbrachten, sondern auch die
auch Max Prosa der deutschen Rockmusik
bild phasenweise in Richtung des derzeit so
wie immer herzzereißende Mischung aus
ihre tief empfundene, romantische und in-
angesagten Dreampop verschiebt. Was Tusq
ansteckender Fröhlichkeit und Melancholie
nerlich oft auch gebrochene Seele zurück-
insgesamt noch ein wenig internationaler
verstärkt haben könnten. Gipfelnd im hübsch
gegeben haben. Der hübschen Single „Adé,
klingen lässt. Indiepop von Welt quasi! elektronischen „Boom Boom“. Adé“ zum Trotz: Auf Wiederhören! cb
Christopher
Owens
The Joy Formidable
„Lysandre“
„Wolf’s Law“
VÖ
25.01.
Vertrieb
90 bpm
ss
VÖ
RTD
Seine Girls sind vorerst
90 bpm
Yo La Tengo
„Fade“
VÖ
18.01.
Vertrieb
cb
11.01.
Vertrieb
Indigo
Warner
Joy to the world! Denn
90 bpm
Das verflixte 13. Al-
Geschichte. Drei ziemlich herausragende Wer-
seit ihrem unüberhörbaren Durchbruch mit
bum der legendären Indie- und quintessen-
ke stehen für Christopher Owens und seinen
„The Big Roar“ arbeiten The Joy Formidable
tiellen Kritikerband Yo La Tengo, es führt uns
musikalischen Partner Chet White zu Buche,
aus Wales an der langsamen Beglückung der
musikalisch wieder zurück in die Blütezeit
zuletzt das zu Recht gefeierte „Father, Son,
Indiepop-Welt: Mit verschachtelten Arran-
des Ehepaars Hubley/Kaplan aus Hoboken,
Holy Ghost“, nun geht der Singer/Songwriter
gements, leisen Anfängen, (meist) lauten
in jene Zeit also, in der sich mit „I Can Hear
aus San Francisco erstmals eigene Wege. Und
Finales und überhaupt einer Dynamik, wie
The Heart Beating As One“ (1997) und „And
die führen ihn geradewegs nach Europa und zu
sie Fans breitwandigen Indierocks der Mar-
Then Nothing Turned Itself Inside Out“ (2000)
einer Liebesaffäre, die ihren Ursprung bei ei-
ke Smashing Pumpkins schätzen und lieben.
wärmere und intime Klänge zu den typischen
ner jungen Französin namens „Lysandre“ hat.
„Wolf’s Law“, dank exzessiver Tourerfahrun-
Noise-Fragmenten gesellten. Gemeinsam mit
Die hat es Owens offenbar so angetan, dass
gen auf der halben Welt geschrieben und ein-
James McNew gelingt auch auf „Fade“ die Ver-
er sie zum Leitmotiv dieser musikalischen Co-
gespielt, setzt diesen Weg unter Umarmung
quickung lärmender Gitarren- und Percussion-
ming-of-age- und Love-Story machte, die noch
eingängiger Melodiebögen konsequent fort.
passagen mit zurückgenommenen Vocal- und
sehr viel popverliebter und arrangementseli-
Zwischen ländlichem Naturalismus und ur-
Melodiebögen, emotional aufgeladen durch
ger daherkommt als die diesbezüglich auch
banem Lärm pendelt das u. a. in Portland,
den inhaltlichen Schwerpunkt, der sich – pas-
nicht gerade zurückhaltenden Girls-Alben.
Wales und London entstandene Album, des-
send zum Albumtitel – um das Altern, Verblas-
Mit röhrenden Saxophonen („New York City“),
sen vorausgeschickte Singles „Wolf’s Law“
sen und um persönliche Tragödien rankt. Über
zurückgenommenen Balladen („A Broken
und „This Ladder Is Ours“ einen ganz guten
drei Jahre nach „Popular Songs“ ein weiterer
Heart“), mit Flöten, Pauken und Trompeten.
Eindruck von dem vermitteln, was hinter der
Schritt in Richtung Indie-Pantheon. Und eines
Pop, ganz groß geschrieben! Gitarrenwand an Schönheit lauert. der schönsten Alben des Frühjahrs. Das Entertainment Magazin von
cb
cb
cb
25
CD |
Reviews
Jazz/Vinyl Corner
Wiener
Philharmoniker
„Neujahrskonzert 2013“
VÖ
80 bpm
Kitty Hoff
„Wolke 8“
„Argonautenfahrt“
VÖ
07.01.
Vertrieb
Lisa Bassenge
25.01.
Vertrieb
VÖ
In-Akustik
04.01.
Vertrieb
Edel
Sony
Franz Welser-Möst, sei-
80 bpm
Man hört Lisa Bas-
90 bpm
„Kitty und die Argonau-
nes Zeichens Generalmusikdirektor der Wiener
senge deutlich an, dass sie schon länger im
ten“, so könnte auch das dritte Kinoabenteu-
Oper, hat bereits in der Vergangenheit oft genug
Geschäft ist. Gerade ihr ausgereiftes Song-
er des kleinen Wikingers heißen. Weil es sich
Gelegenheit gehabt, mit den Wiener Philharmo-
writing macht diese CD zu etwas ganz Beson-
aber um das vierte Album des Leider-immer-
nikern zusammenzuarbeiten. Zuletzt für das tra-
derem. Die Nummern neigen sich mal in Rich-
noch-nur-Chanson-Geheimtipps
ditionelle Neujahrskonzert vor zwei Jahren, eine
tung Jazz, mal in Richtung Chanson oder Pop.
und ihrer Schwarzwaldbuben handelt, steht
Einladung, die er damals mit dem Nobelpreis ver-
Mit „Lass die Schweinehunde heulen“ geht es
hier eher die unterhaltende Hochkultur im
glichen hatte. Tatsächlich ist es ein Ritterschlag,
swingend los. „Das hier wird für immer sein“
Mittelpunkt. Mit viel musikalischem Gespür,
für das jährlich einmalige Event nominiert zu
ist ein einfühlsames Liebeslied. „Dummes
mit Schmiss und mit deutschen Texten, die
werden, das alleine in Österreich über eine Milli-
Herz“ profiliert sich im Nu auf der Tanzfläche.
von der Befindlichkeits- und Niedlichkeitslyrik
on Zuschauer hat, in insgesamt über 70 weiteren
Die Instrumente lassen der hinreißenden
einer Annett Louisan weiter gar nicht entfernt
Ländern aber ebenfalls zur Ausstrahlung kommt.
Stimme der Berlinerin viel Raum. Ihr Gesang
sein könnten. Hatte sich die zweifache Mutter
Nach dem spannenden Zwischenspiel von Ma-
schafft eine unmittelbare Atmosphäre, weil
vor guten drei Jahren mit „Zuhause“ noch von
riss Janson nun schon zum zweiten Mal „ran“ zu
sich Lisa Bassenge als Geschichtenerzählerin
ihrer „heimeligen“ Seite gezeigt, weist sie die
dürfen, zeugt vom Vertrauen der Philharmoniker
versteht. Mit dem Schriftsteller Thomas Melle
„Argonautenfahrt“ als Weltbürgerin mit Sinn
in die unprätentiöse Führung Welser-Mösts, der
hat sie zupackend-stilsichere Texte geschrie-
für das musikalische Abenteuer aus, auch
auch diesmal wieder die musikalische Welt vor
ben und sich noch einmal gehörig weiterent-
wenn sich deren Höhepunkte überwiegend
allem der Strauß-Dynastie präsentieren darf.
wickelt. So sorgt sie für frischen Wind in der
im Gewand französischer Chansontraditionen
Frohes Neues! deutschsprachigen Musikszene. präsentieren. Gerade deshalb: Très chic! kl
dl
Kitty
Hoff
fl
vinyl corner – Best of 2012
Nichts hasst der Vinyl-Afficionado so sehr wie Einförmigkeit
oder gar digitale Perfektion. Weshalb es auch niemanden
wundern darf, dass der Rückblick auf unsere Lieblingsvinyle (und jene, die bei Müller die meisten Sammler fanden)
reichlich diversifiziert ausfällt. Mit klarem Einschlag gen
alternative Gefilde, was die Einschätzung untermauert,
dass Schallplattenkäufer halt doch noch ganz besonders
geschmackssichere Musikfans sind.
Mit „Coexist“ von
The XX, Mumford &
Sons „Babel“, Dinosaur Jr. und „I Bet On
Sky“ sowie „Shields“
von den wunderbaren Grizzly Bear
finden sich gleich
vier künftige IndieKlassiker in unserer
Top-Aufstellung, ergänzt um Grenzgän-
26
gerinnen wie Lana del Rey, deren „Born To Die“ ursprünglich ja auch in der Blogosphäre ihren Anfang genommen
hat, und die überraschend erfolgreiche Mädelsband „Boy“,
die mit „Mutual Friends“ einen echten Dauerbrenner abgeliefert hat. Der Rest gehört der jüngeren popkulturellen
Heimat des schwarzen Goldes. Denn HipHop ohne Vinyl,
das ist wie Rock ohne Gitarren. Weshalb „Raop“-Überflieger Cro und die
Herren von Seeed
auch in schwarzer
Rille eine außerordentlich gute Figur machen. Sich
neu aufgelegte Vinylklassiker alter
Helden zuzulegen,
bleibt aber auch
in 2013 nicht verboten.
Sondern
höchst
empfehss
lenswert.
Reviews
Hörbücher
Justin Cronin
Nicci French
Mark Twain
„Die Zwölf“
„Eisiger Dienstag“
„Die Abenteuer des Huck
David Nathan
Sprecher
VÖ
Sprecherin
14.01.
Vertrieb
90 bpm
| CD
Andrea Sa-
Finn“
watzki
Der Hörverlag
VÖ
Endlich! Nach seinem
Vertrieb
80 bpm
Sprecher
14.01.
August Diehl,
Henry Hübchen
Der Hörverlag
Auf den „Blauen Mon-
70 bpm
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
Random House
Vampir-Weltbestseller „Der Übergang“, der ei-
tag“ folgt in der neuen Krimireihe des süd-
Nach dem Erfolg der Neuverfilmung der Aben-
nen epischen Bogen gespannt hat von Vampir-
englischen Autorenpaares Nicci Gerard und
teuer von Tom Sawyer und weil Mark Twain
katastrophe bis hinein in die Postapokalypse,
Sean French der „Eisige Dienstag“ und damit
spätestens seit seiner „geheimen Autobiogra-
folgt nun mit „Die Zwölf“ endlich der zweite
der zweite Fall einer auf acht Teile angelegten
phie“ wieder hoch im Kurs steht, ist auch ein
Teil. Noch einmal geht es hier zunächst zurück
Serie rund um die Psychotherapeutin Frieda
Nachfolgefilm zu den „Abenteuern des Huck
zu den Ursprüngen, bevor unsere Figuren 100
Klein. Die unterstützt die Polizei auch diesmal
Finn“ nur recht und billig. Auch der wurde mit
Jahre später wieder zusammengeführt werden,
bei deren Ermittlungen rund um einen toten
den Originaltonspuren wieder auf Hörspiel-
um sich den „Zwölf“ zu stellen, die als perso-
Betrüger, der in der Wohnung einer psychisch
format gebracht, was Kindern die Möglichkeit
nifizierter Ursprung der „Viralen“ das Vam-
Kranken aufgefunden wird. Erschwert wird
gibt, das im Kino Gesehene noch einmal in
pirgefüge zusammenhalten. Im Mittelpunkt
ihre Arbeit durch den Tod einer Studentin, der
akustischer Form sacken zu lassen. Diesmal
der Ereignisse diesmal: Das „Homeland“, in
ihr von der Presse angelastet wird, die deshalb
steht vor allem Huck im Mittelpunkt. Dessen
dem der fanatische Horace Guilder an der auf
zur gnadenlosen Hetzjagd auf Frieda ansetzt.
Vater erhebt nämlich Anspruch auf das im
Unterdrückung basierenden Koexistenz von
Das ist auch am „Eisigen Dienstag“ außerge-
Vorgänger erworbene Vermögen, weshalb der
Mensch und Vampir arbeitet. Das ist insge-
wöhnlich packend und von Ex-Tatort-Heroine
Junge zusammen mit dem Sklaven Jim eine
samt etwas disparater als der Vorgänger, wird
Andrea Sawatzki mitreißend vorgetragen,
abenteuerliche Flucht den Mississippi hinun-
von Sprecher David Nathan (die Synchronstim-
weshalb wir schon jetzt gespannt sind, mit
ter antritt. Als Film für die Ohren eine runde
me von Johnny Depp) aber in packende Worte
welchem Mittwoch wir wohl bald konfrontiert
Sache, ein vollwertiger Ersatz für die Lektüre
gekleidet. werden. ist das aber nicht. cb
ss
ss
DER GRAF
LIEST SEINE AUTOBIOGRAFIE!
Als Musik meine Sprache wurde
Ab
18.1.2013
DELUXE -EDITION ( 8 CDs ):
Ungekürzte Lesung + Musik +
umfangreiches Foto-Booklet
06025 3721859 2
06025 3721860 8
Enthält das Hörbuch sowie
„Dreams and Illusions“
– das allererste Album
des Grafen aus dem
Jahr 1994!
Erhältlich
in allen teilnehmenden
Müller Filialen mit
Multi-Media Abteilung.
STANDARD -EDITION ( 5 CDs ):
Gekürzte Lesung + Musik
Titelstory
The Expendables 2
A Country For Old Men
Klassentreffen der 80er-Jahre-Action-Elite: Bereits zum zweiten Mal sind Sylvester Stallone und seine geschätzten Haudrauf-Kollegen „Back For War“. Und diesmal haben sie
sogar Verstärkung mitgebracht.
Zusammen bringt es die (mindestens mal)
achtköpfige Actionprominenz auf 461 Jahre. Das sind pro Kopf und Muskelpaar immerhin 57,625 Lenze. Nicht schlecht für ein
paar ältere Herren, die beschlossen haben,
den Geist des weitgehend hirnlos funktionierenden 80er-Jahre-Actionfilms mit neuem Leben zu füllen. Bereits vor zwei Jah80 bpm
ren war Sylvester Stallone (66) so der große
Überraschungscoup gelungen, als er sich
zusammen mit Dolph Lundgren (55), Jet Li
(49), Jungspund Jason Statham (45) sowie
(in Cameos) Bruce Willis (57) und Arnold
Schwarzenegger (65) als ganz und gar nicht
verzichtbarer Söldnertrupp in Szene setzte. „The Expendables“ wurden zum weltweiten Actionhit, der
herrlich selbstironisch agierende Trupp von Frührentnern zum
28
besten Beispiel dafür, dass der Jugendwahn im modernen Berufsalltag doch noch Grenzen kennt.
Getreu diesem Motto hat man sich deshalb erneut zusammengetan und das Durchschnittsalter sogar noch ein wenig
angehoben. Denn neben den mit mehr Leinwandzeit bedachten Big Shots Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger und
Neuzugang Jean-Claude Van Damme ist diesmal sogar Oldie
Chuck Norris mit von der Partie. Und der erlebt seit einigen
Jahren als harter Hund in etlichen Sprüchesammlungen ohnehin ein unerwartetes Revival. Das hat aber noch Zeit. Denn
zunächst führt ein kugelhagelgespickter Prolog Stallone und
sein Team wieder mit Arnold Schwarzenegger zusammen,
als man einen chinesischen Geschäftsmann aus nepalesischer Gefangenschaft befreit und Jet Li anschließend in seine Heimat ziehen lässt. Ohne ihn, dafür mit den jüngeren Bill
„The Kid“ (Liam Hemsworth) und der Asiatin Maggie Chang
Titelstory
Das Entertainment Magazin von
29
Titelstory
(Yu Nan) im Schlepptau geht es im Auftrag des ominösen
Church (Bruce Willis) diesmal nach Osteuropa, wo das Team
lediglich einen Safe aus einem abgestürzten Flugzeug bergen soll. Der allerdings beinhaltet eine Karte, die den Weg zu
einem prall gefüllten Plutoniumlager weist. Und von dem hat
auch der Bösewicht und Roundkick-Champion Vilain (mit einem l und trotzdem herrlich böse: Jean-Claude Van Damme)
erfahren. Zusammen mit seinem Team aus skrupellosen Söldnern lauert er Barney Ross samt Anhang auf und entwendet
die eben geborgene Ware. Nicht ohne zuvor ein Mitglied der
„Expendables“ wirklich „verzichtbar“ zu machen. Das schreit
natürlich nicht nur nach ganz persönlicher Rache, das auf
den Markt drängende Plutonium gefährdet auch den Weltfrieden. Weshalb sich das Team nach Bulgarien begibt, wo es
zu erneuten Zusammenstößen mit dem Feind kommt. Nicht
zuletzt dank des wie ein Deus ex Machina auftauchenden
„einsamen Wolfs“ Booker (Chuck Norris) übersteht man allerdings auch das und macht sich auf zu der Mine, in der Vilain
nach erfolgter Plutoniumbergung die männlichen Bewohner
eines hiesigen Dorfes für immer unter der Erde begraben
möchte. Es kommt, wie es – das weiß ein Sylvester Stallone
natürlich ganz genau – kommen muss in Filmen nach diesem
Strickmuster: Zu einem gewaltigen Finale nämlich, in dem
nicht nur all unsere Helden Seit‘ an Seit‘ Sprüche und Gegner klopfen, sondern an dessen Ende Sly auch Mano-a-Mano
mit JCVD seine Vergeltung für den Tod des Teammitgliedes
haben darf.
30
Das klingt zunächst mal banaler, als es auf Heimkino-Leinwand
dann tatsächlich rüberkommt. Denn mehr noch als im Vorgänger haben Sly und Co. darauf geachtet, ihren Figuren reichlich
selbstreferenzielles Sprüchematerial an die Seite zu geben. Und
so fliegen so viele Oneliner wie Kugeln um unsere Ohren, dass
es manchmal fast zu viel des Guten ist. Aber dann ist da ja noch
das offensichtlich schwer gebotoxte Gesicht von Chuck Norris, das alleine schon für den ein oder anderen Lacher gut ist.
Gepaart mit der krachigen Action, für die in Handarbeit vor allem Jason Statham, JCVD und Sly Stallone – in Sachen Ballistik
Arnie und Bruce – sorgen dürfen, garantiert das erneut für unterhaltsame 100 Minuten, nach denen der geneigte Actionfan
bereits nach dem Lechzen wird, was sich mit Teil drei der Reihe
am Horizont bereits abzuzeichnen beginnt. Bis es so weit ist,
greifen wir zu einer der unzähligen Editionen, die Actionfans in
Sachen DVD und Blu-ray zur Verfügung stehen. Denn neben der
ungeschnittenen Uncut-Version gibt es letztere jeweils auch in
limitierter „Special Uncut Edition“ im Steelbook sowie im üppig
ausgestatteten „Hero Pack“, das selbstverständlich ebenfalls
nur limitiert zu haben ist. Nicht limitiert ist hingegen die Energie des schießfreudigen Frührentnerhaufens, auf dessen weitere Ergänzungen wir jetzt schon gespannt sind. cb
The Expendables 2 (Uncut Version) | Splendid / USA 2012 | Regie
West | Darsteller
Features
Simon
Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis
Audiokommentar | VÖ
25.01. | FSK
18
Titelstory
* Aktionszeitraum: 01.01.2013 – 31.01.2013. Den Preis in Schweizer Franken finden
Das
Magazin
von Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung.
Sie
inEntertainment
den teilnehmenden
Schweizer
31
Studiocanal GmbH · Neue Promenade 4 · 10178 Berlin · www.studiocanal.de
DVD des Monats
32
DVD des Monats
Das Bourne Vermächtnis
Bourne To Be Cross
Im vierten Teil des bahnbrechenden Spionage-Actioners wird der Staffelstab von Matt
Damon an Jeremy Renner weitergegeben. Denn die Enthüllung des „Treadstone“-Programmes war offenbar erst der Anfang.
Bei erfolgreich gestarteten Projekten ist es
in der Welt der Spionage wie in Literatur
und Film: Es folgen weitere Projekte. Die
Jason- Bourne-Reihe von Robert Ludlum
beispielsweise bringt es auch nach dem
Ableben ihres Autors auf etliche Fortsetzungen. Und seit Matt Damon mit seinem
ersten Einsatz als Killerkommando ohne Er80 bpm
innerung das Actionkino der 00er-Jahre mitdefinierte, durfte er in zwei Fortsetzungen
den Verstrickungen hinter dem ominösen
„Treadstone“-Projekt weiter auf den Grund
gehen. Das wiederum war für ein paar CIAHintermänner bis zum Wiederauftauchen
Bournes offensichtlich ein so großer Erfolg,
dass man in besagter Richtung einfach weiter operiert hatte.
Ein Umstand, der nicht nur höchste Geheimhaltung zur Folge hatte, sondern der im Zuge der „Treadstone“-Enthüllungen
nun auch die Karrieren aller Beteiligter bedrohen könnte. Hier
setzt der vierte Teil der „Bourne“-Saga nahtlos an. Denn im erstmals vom bisherigen Drehbuchautor Tony Gilroy inszenierten
„Bourne Vermächtnis“ wird Jason zur lediglich verbal erwähnten Nebenfigur.
An seiner statt werden wir mit Aaron Cross (Jeremy Renner)
vertraut gemacht, der – hochgeputscht durch ein geheimes
medizinisches Spezialprogramm – in Alaska gerade ein Überlebenstraining absolviert, als über den Köpfen seiner Vorgesetzten das „Treadstone“-Projekt zu explodieren droht. Vor allem der
skrupellose Eric Byer (Edward Norton) fürchtet um das Publikwerden weiterer geheimer Operationen und ordnet eine groß
angelegte Säuberungsaktion an. Die trifft nicht nur den Journalisten, mit dessen Hilfe Bourne der CIA ans Bein pinkeln wollte,
sondern auch das „Outcome“-Programm, als dessen Teil Cross
gerade Höchstleistungen vollbringt. Im Falle seiner Kollegen genügt Byer meist schon eine kleine (gleichwohl tödliche) Injektion, um sie als lebenden Beweis des Supersoldatenprogramms
aus dem Weg zu räumen. Nicht so bei Cross. Ihm jagt man in
Alaska schwer bewaffnete Drohnen auf den Hals, denen er nur
durch seine außerordentlichen Fähigkeiten entrinnen kann.
Spuren hofft er in der Folge wieder nahe Langley zu finden. Zumindest aber einen weiteren Vorrat jener Pillen, die ihn zu dem
gemacht haben, was er ist. Allerdings gerät auch der medizinische Arm des „Outcome“-Projekts und mit ihm Cross’ schö-
Das Entertainment Magazin von
33
DVD des Monats
ne Ärztin Marta Shearing (Rachel Weisz) unter Beschuss. Als
einzige Überlebende eines Anschlags auf ihre Abteilung flieht
sie aufs Land, wo Cross sie gerade noch aufspüren kann, bevor
das CIA auch sie zum Schweigen bringt. Gemeinsam begeben
sich die beiden zur Produktionsstätte der Pillen auf die Philippinen. Nicht ganz unbemerkt von den Häschern Byers allerdings:
Der nämlich hetzt Cross und Shearer einen fast unzerstörbar
wirkenden Supersoldaten auf den Hals, um die Akte für immer
schließen zu können. Dass sie gerade erst richtig geöffnet wird,
kann er nicht ahnen. Denn nach einem spektakulären Finale in
Manila wird deutlich, dass dieses „Vermächtnis“ erst der Anfang eines weiteren Handlungsbogens ist.
Angesichts des erfolgreichen Relaunchs der Reihe wurde von Seiten Universals die Arbeit an weiteren Fortsetzungen denn auch
schon bestätigt. Gut für den Zuschauer und gut für Jeremy Renner.
Denn jener entwickelt sich seit seinem Aufsehen erregenden Ein-
34
satz im „Hurt Locker“ zu Hollywoods neuer Actionikone. Parallel
zu seiner Rolle als „Bourne“-Nachfolger ist er als Hawkeye nämlich
auch mit den „Avengers“ zugange. Unabhängig von der Darstellerfrage war für Fans der „Bourne“-Reihe aber noch etwas anderes
ganz entscheidend. Die Frage nämlich, ob auch nach dem Weggang von Regisseur Greengrass und Matt Damon die Action ebenso unmittelbar und authentisch erlebt wird wie in den Vorgängern.
Auch hier darf getrost entwarnt werden: Denn die (vergleichsweise
überschaubaren) Action-Setpieces stehen der gefeierten „ersten“
„Bourne“-Trilogie in nichts nach. Der Erfolg gibt den Machern (und
unserer Einleitung) recht. Denn in dieser Form werden Bourne,
Cross oder wer auch immer die „Bourne“-Flagge noch ein Stückchen weiter in die Zukunft tragen dürfen.
cb
Das Bourne Vermächtnis | Universal / USA 2012 | Regie
Darsteller
VÖ
10.01. | FSK
12
Tony Gilroy
Jeremy Renner, Rachel Weisz, Edward Norton | Features
tba
Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01.
Harold & Kumar
Der letzte Mohikaner
2 – Flucht aus Guan-
Bruce Lee – Der Mann
Cats & Dogs
Cats & Dogs 2
mit der Todeskralle
DVD
| DVD
des Monats
Blu-ray
HHHH
H
HH
5,00
je
Eu
HH
DVD-Highlights
Reviews
Arthouse
ro
Die Legende von Beowulf
tanamo
Mein Schatz, unsere
Mars Attacks
10.000 B.C.
Familie und Ich
Bonnie & Clyde
Robin Hood – König
Vertraute Fremde
Woodstock
Der letzte schöne
Drei
der Diebe
Arthur
1 ½ Ritter
Das Leben ist zu lang
Herbsttag
Hindenburg
Lego Hero Factory –
Vater Morgana
Yogi Bär
Kampf der Titanen
Otto’s Eleven
Aufstieg der neuen
Helden
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh35
Das
Entertainment
Magazin mit
vonMulti-Media-Abteilung.
menden
Schweizer Müller-Filialen
DVD Blu-ray | Features
The Watch
Nachbarn der 3. Art
Ted
Wir Bayern wissen natürlich um die wunderbare Einzigartigkeit unseres Dialekts.
Aber offenbar sind wir nicht die einzigen.
Denn gerade bei animierten Helden (und
ein solcher ist ja auch „Ted“) bietet es sich
zuweilen (und bei großem Erfolg) an, auch
mit weiteren Sprachfassungen für Vergnügen zu sorgen, was seit Jahren ja auch
80 bpm
bei der „Asterix“-Reihe mit großem Erfolg
praktiziert wird. Jetzt also auch bei „Ted“,
diesem wunderbar anarchischen, trinkenden, feiernden und eben sprechenden
Teddybären, den wir bereits im vergangenen Heft als DVD des Monats zu Recht
abgefeiert haben. Ihm hat man von Seiten
Universals gleich zwei neue Sprachfassungen (auf zwei separaten DVDs) spendiert: Eine bayerische und eine berlinerische. Und die geben dem Kultbären jeweils noch einmal
ganz neue Charakterzüge. Denn wo das Berlinerische eher
die härteren Untertöne zum Vorschein bringt, ist das „Boarische“ ein wenig weicher. Wobei beide Fassungen durchaus
wieder dazu angetan sind, noch zusätzliche Lacher aus uns
herauszukitzeln. Der Wiederguckwert ist jedenfalls noch einmal beträchtlich. Auch wenn wir uns – ganz ehrlich – eine
Einbindung der beiden Tonspuren im Rahmen der Erstveröffentlichung durchaus hätten vorstellen können. So richtig aufgegangen ist dieses Konzept
leider nicht an den Kinokassen. Dabei
kann man sich ein besseres komödiantisches Chaotengespann als Ben Stiller,
Vince Vaughn, Jonah Hill und Richard
Ayoade kaum vorstellen. Zumal wenn ihr
skurriles Abenteuer von Seth Rogen und
Evan Goldberg geschrieben wurde. Aber
70 bpm
so hundertprozentig zünden will die Geschichte von der allseits belächelten Bürgerwehr nicht, die sich zunächst mit Alkohol und Profanitäten über Wasser hält.
Was nicht heißen soll, dass Freunde der
Komiker bzw. des etwas derberen Humors
bei „The Watch“ nicht auf ihre Kosten kämen. Denn alleine die Ausgangssituation garantiert für gute
Unterhaltung. Denn die infolge des Todes eines Kollegen zusammengestellte Bürgerwehr um Evan Troutwig (Stiller), Bob
(Vaughn), Franklin (Hill) und Jamarcus (Ayoade) muss sich
bald auf tatsächlich gefährlichem Terrain beweisen und so in
die Fußstapfen der „Ghostbusters“ treten. Nur ohne Geister.
Denn tatsächlich stößt man auf Aliens, die den Fortbestand
der Menschheit bedrohen. Und kann sich so ganz nebenbei auch noch zum echten Weltenretter aufschwingen. Das
Ergebnis ist eine Buddy- und Sci-Fi-Komödie in klassischer
Apatow-Manier, bei der wir allenfalls fehlenden Tiefgang
bzw. zu große Oberflächlichkeit ein wenig zu bemängeln haben. Dem ein- oder anderen Lachkrampf hinderlich ist das
allerdings nicht. cb
ss
I red boarisch – und Du?
Ted – I red boarisch | Universal / USA 2012 | Regie
Darsteller
VÖ
36
Seth MacFarlane
Mark Wahlberg, Mila Kunis, Seth MacFarlane | Features
bereits erschienen | FSK
16
tba
The Watch – Nachbarn der 3. Art | Fox / USA 2012 | Regie
Darsteller
Akiva Schaffer
Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill | Features
Szenen, Outtakes, Featurettes, Trailer | VÖ
04.01. | FSK
12
Entfallene
Features | DVD Blu-ray
Starbuck
Kindersegen
Seine Freunde und Familie halten den
42-jährigen David für nicht gerade reich
an Intelligenz oder herausragenden Fähigkeiten. Allenfalls beim Fußballspielen
oder im Job als Fleischlieferant weiß er
zu überzeugen, nicht gerade die beste
Voraussetzung für seine werdende Vaterschaft mit Freundin Valerie. Da findet der
90 bpm
Kanadier heraus, dass er durchaus über
verborgene Talente verfügt hat. Denn als
anonymer Samenspender (Pseudonym
„Starbuck“) hat er einst 533 Kinder gezeugt. Wovon er zunächst nichts ahnt, bis
142 der erwachsenen Sprösslinge in einer Sammelklage nach ihrem anonymen
biologischen Vater suchen. Hin- und hergerissen zwischen
noch junger familiärer Verantwortung und dem Pflichtgefühl der Hundertschaft von Kindern gegenüber, beginnt David, inkognito mit seinem klagenden Nachwuchs in Kontakt
zu treten und so sein Leben zu ändern. Der Beginn ziemlich
haarsträubender Verwicklungen, die „Starbuck“ nicht nur in
Kanada zum komödiantischen Überraschungshit des Jahres
gemacht haben. Denn gäbe es den Begriff „Feelgood“ noch
nicht, er müsste für diesen Film erst erfunden werden, der
die Familie (auch wenn sie ziemlich groß ist) ebenso feiert wie den Wert des Lebens und dem es trotzdem gelingt,
ohne nervigen Zeigefinger vor allem für Zwerchfellkrämpfe
zu sorgen. Auch als Eröffnungsfilm des letztjährigen Filmfests München. ss
Starbuck | Ascot / KAN 2011 | Regie
Julie LeBreton | Features
nen, Trailer | VÖ
15.01. | FSK
Ken Scott | Darsteller
Patrick Huard,
Making-of, Featurette, Interviews, Entfallene Sze-
12
Sindbad 1.1+1.2 AZ mBeat RZ_Layout 1 19.11.12 10:27 Seite 1
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Deutsche Fassung SuperRTL 2012 Impossible Pictures Ltd.
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BBC logos are trademarks of the British Broadcasting Corporation
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Universal Soldier
Day Of Reckoning
Wer hätte das gedacht? Bereits auf dem
Fantasy Filmfest zeigten sich die Zuschauer überrascht, als sie statt des billigen
Trashfestes, das sie vom x-ten „Universal
Soldier“-Abklatsch erwartet hatten, plötzlich einen Film erhielten, der all ihren Erwartungen zuwider lief. Das liegt zum Teil
daran, dass mit John Hyams erneut der
80 bpm
Regisseur des Vorgängers „Universal Soldier: Regeneration“ die Fäden in der Hand
hielt und alle 2010 beteiligten Darsteller
– eben auch JCVD und Dolph Lundgren –
wieder mit an Bord brachte. Andererseits
aber auch daran, dass „Day Of Reckoning“
fast schon surreale Züge annimmt, tief in
die Hirne der Beteiligten eindringt (Eröffnungssequenz) und
so zum ungewöhnlichen Zwitter aus Psychothriller, Actioner
und Horrorfilm wird. Der beginnt mit der Ermordung einer jungen Familie, von der nur John (Scott Adkins) schwer traumatisiert überlebt. Immerhin das Gesicht des Mörders hat sich
ihm eingebrannt: Es handelt sich um Luc Deveraux (JCVD),der
zusammen mit Andrew Scott (Dolph Lundgren) an einer neuen
Weltordnung, geführt durch UniSols, arbeitet. Die dünnen sich
in blutigen Kämpfen hübsch selber aus, um nur die Stärksten
überleben zu lassen. Und wie sie da aufeinander einhacken,
-schießen und -prügeln, das ist für Fans blut- und schweißtriefender Action schon ein Fest. Wenn sich zum Ende hin in
der Konfrontation von John mit Deveraux sogar ein Hauch von
„Apocalypse Now“ einschleicht, wird klar, dass Hyams für seinen B-Movie hoch gepokert (und gewonnen) hat. ss
Universal Soldier – Day Of Reckoning | StudioCanal / USA 2012 | Regie
John Hyams | Darsteller
Adkins | Features
Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren, Scott
Trailer, Wendecover | VÖ
24.01. | FSK
18
The Innkeepers
Hotel des Schreckens
Dass Ti West zur aufstrebenden Generation
jener Horror-Regisseure gehört, die – wie
auch Rob Zombie – mit einem klaren Bewusstsein für die Klassiker des Genres arbeitet, das hat er bereits mit seinem herrlich retroinfizierten „House Of The Devil“
unterstrichen. Mit „The Innkeepers“ nun
festigt er diesen Ruf und schwingt sich
90 bpm
gleichzeitig zur absoluten Spitze amerikanischer Spukmeister auf. Denn die Klaviatur des wieder en vogue gewordenen
„Haunted House Horror“ beherrscht er
nachgerade perfekt, gerade in Sachen sich
langsam aufbauender Beklemmung und
Spannung, die sich in wirklich furchterregenden Schrecken steigert. Jenen im alten Yankee Pedlar
Hotel zu finden, haben sich eigentlich die Hobby-Geisterjäger
Claire (Sara Paxton) und Luke zur Aufgabe gemacht, um durch
einen möglichen Geisterbonus das Haus vor der Schließung
zu bewahren. Denn tatsächlich ranken sich düstere Legenden
um den Selbstmord einer Braut, die sich im 18. Jahrhundert
hier das Leben genommen hatte. Die Suche nach paranorma-
38
len Phänomenen fördert nicht nur beunruhigendes Poltern und
Stimmen zutage, die beiden lernen auch das Medium Leanne
(Kelly McGillis) kennen, mit der gemeinsam sie dem Geheimnis des Hauses auf die Spur kommen wollen. Keine so gute
Idee. Denn wie sich herausstellt, ist der Horror hier durchaus
sehr real und möglicherweise sogar tödlich für die allzu neugierigen Eindringlinge. ss
The Innkeepers | Sunfilm / USA 2011 | Regie
Paxton, Pat Healy, Kelly McGillis | Features
Ti West | Darsteller
tba | VÖ
17.01. | FSK
Sara
18
Features | DVD Blu-ray
ParaNorman
The Talking Dead
90 bpm
Bei dem Überangebot an technisch und erzählerisch starken Animationsfilmen ist einer
der besten und einfallsreichsten im vergangenen Jahr leider ein wenig untergegangen.
Dabei hat „ParaNorman“ all das, was ihn bei
groß und halbstark (für die ganz Kleinen ist
das Gruselmärchen dann doch nichts) zum
Hit machen müsste: anarchischen und pechschwarzen Humor à la Aardman, fantastische
Stop-Motion-Animationen und, vielleicht am
wichtigsten, Geister und Zombies. Mit denen kann ausgerechnet Norman, der größte
Außenseiter im neuenglischen Städtchen,
sprechen. Kann natürlich nur am übermäßigen Videospielkonsum liegen, meinen die
Eltern. Und könnten falscher nicht liegen. Das aber wird ihnen
(und dem Rest von Blithe Hollow) erst klar, als eine Horde untoter
Gründerväter über das Städtchen herfällt und ein alter Hexenfluch seine Erfüllung erfährt. Denn Norman kann als einziger mit
den Zombies reden und ihnen (und seiner Heimatstadt) so wieder zur ewigen Ruhe verhelfen. Das lebt natürlich nicht nur vom
einfallsreichen Animationsstil der „Coraline“-Macher, sondern
auch von den zahlreichen eingestreuten Horrorfilmzitaten, außerdem (bei entsprechender Technik) von sinnvoll eingesetzten 3DEffekten, die „ParaNorman“ hoffentlich wenigstens in deutschen
Wohnzimmern nachträglich zum Hit machen. ss
ParaNorman | Universal / USA 2012 | Regie
steller
keine | Features
tba | VÖ
Chris Butler, Sam Fell | Dar-
10.01. | FSK
12
39
DVD Blu-ray | Features
To Rome With Love
Der ewige Woody
2 Tage New York
Die Stadtneurotikerin
Fünf Jahre liegt sie zurück, Julie Delpys
wunderbare Pärchen- und Culture-ClashKomödie „2 Tage Paris“. Hatte sie damals
ihren US-Freund (Adam Goldberg) mit der
Stadt der Liebe, allzu offenen Eltern und
einem teils affigen Freundeskreis konfrontiert, so ist nun dessen Nachfolger
dran. Denn inzwischen ist Marion (Delpy)
80 bpm
als Fotografin in New York heimisch geworden, inklusive Sohnemann und ihres
neuen Freundes Mingus (Chris Rock) der
seinerseits alleinerziehender Vater einer
siebenjährigen Tochter ist. Eigentlich
könnte sie jetzt (endlich) zufrieden sein
mit ihrem Mann fürs Leben. Aber natürlich muss wieder Marions eigenwilliger Vater (Albert Delpy)
auftauchen und auch noch die neurotische Schwester und
ihren französischen Ex-Lover im Schlepptau haben. Was für
ein Wochenende ja noch auszuhalten wäre, würden mit den
arrogant auftretenden Franzosen und Marions eher pragmatischem amerikanischem Umfeld nicht zwei Welten aufeinanderprallen, die natürlich auch (und erst recht) nicht vor
ihrem Beziehungsleben haltmachen. So kommt es, wie es
schon einmal gekommen ist: Marions Beziehung steht auf der
Kippe, während sich Franzosen und Amerikaner mal wieder
einen bestens beobachteten verbalen Kleinkrieg liefern, bei
dem kein Auge trocken bleibt. Zumindest beim Zuschauer
nicht, der sich nebenbei über ein paar wunderbare Eindrücke
aus dem Big Apple freuen darf. Dass Woody Allen in den vergangenen
Jahren einen echten Narren an Europa
gefressen hat, das wissen wir. Spätestens nach „To Rome With Love“, das den
Stadtneurotiker nach London, Barcelona
und Paris nun in die Ewige Stadt verschlägt, selbstverständlich wieder mit
jeder Menge großer Namen und grotes90 bpm
ken Situationen im Gepäck. In erster Linie aber ist auch „To Rome With Love“
eine Liebeserklärung an die Stadt selbst,
die Allen mit all ihren kunsthistorischen
oder einfach nur urbanen Höhepunkten mal wieder von der schönsten Seite
zeigt, während die Liebe in den sich hier
abspielenden vier Episoden durchaus ihre Schattenseiten
haben darf. Da ist die frisch verliebte junge Amerikanerin,
deren Eltern (Woody Allen, Judy Davis) den Auserwählten
kennenlernen dürfen, die im Falle des Dirigentenvaters
aber vor allem einen Narren an dessen singendem Vater
fressen. Oder der einfache Italiener (Roberto Benigni), der
über Nacht unerklärlicherweise zur Berühmtheit wird und
sich sogar der einst unerreichbaren Sekretärin nähern darf.
Oder die beiden frisch Verheirateten, deren Romtrip durch
einen Filmstar und eine Prostituierte (Penélope Cruz) torpediert wird. Und schließlich ein herrlich auftretender Alec
Baldwin als Stararchitekt, der in die Liebeswirren rund um
Jesse Eisenberg, Greta Gerwig und Ellen Page eingreift.
Das Ergebnis ist mal klamaukig, dann wieder gut beobachtet, aber immer typisch Woody Allen, dem es einmal
mehr gelingt, das Flair einer Stadt zum Motor für echtes
Zuschauerwohlbefinden zu machen. Herr Allen: Als nächstes bitte München! ss
ss
To Rome With Love | Universal / I, USA 2012 | Regie
2 Tage New York | Universum / F 2012 | Regie
Julie Delpy | Darsteller
Julie Delpy, Chris Rock, Albert Delpy | Features tba | VÖ 18.01. | FSK 12
40
steller
VÖ
10.01. | FSK
Woody Allen | Dar-
Jesse Eisenberg, Woody Allen, Penélope Cruz | Features
0
tba
Features | DVD Blu-ray
Was passiert, wenn’s passiert ist
Schwangerschaftsberatung
Angesichts des anhaltenden Hollywoodtrends, sogar bestverkaufte Ratgeberbücher in Filme zu verwandeln, warten wir
zwar bereits sehnsüchtig auf „Endlich
Nichtraucher – der Film“ und „Die 7-Tage
Diät – Reloaded“, nehmen aber vorerst mit
dem neuesten Ensemblefilm vorlieb, der
sich, basierend auf „Ein Baby kommt!“
80 bpm
dem unterschiedlichen Umgang mit Kinderwunsch und Schwangerschaft widmet.
Eher lose miteinander verknüpft, begleiten
wir die Figuren der Hollywoodstars Cameron Diaz, Jennifer Lopez, Anna Kendrick,
Elizabeth Banks und Brooklyn Decker dabei, wie sie Kinder bekommen (Wendy,
Skyler, Jules und Rosie) oder eben nicht (Lopez’ Holly) und wie
sie die neun Monate zwischen Vorfreude, Verunsicherung und
Angst erleben. Dabei entspringen die Kinder mal einem expliziten Kinderwunsch, dann wieder dem Zufall, was natürlich
auch die unterschiedlichen Beziehungen der jeweiligen Part-
ner vor unterschiedliche Herausforderungen stellt. Das pendelt
recht angenehm zwischen angebrachtem Ernst und humoristischer Erleichterung hin und her, ist insgesamt gut beobachtet und als (eher) Frauenfilm sicher eine Bereicherung für jeden
Mädelsabend. Eine wirklich tiefer gehende Geschichte oder
gar einen erzählerisch ganz roten Faden sollte man sich aber
nicht erwarten. Aber darüber trösten die starken Darstellerleistungen des Damenensembles durchaus hinweg. kl
Was passiert, wenn’s passiert ist | Universal / USA 2012 | Regie
Darsteller
VÖ
Kirk Jones
Cameron Diaz, Jennifer Lopez, Elizabeth Banks | Features
bereits erschienen | FSK
tba
6
Wer’s glaubt, wird selig
Glaube versetzt Berge
Endlich geht es für Marcus H. Rosenmüller
(„Wer früher stirbt, ist länger tot“) zurück
zu seinen urbayerisch-makaberen Anfängen. Denn nachdem der Vielfilmer mit seinen zwei „Sommer“-Filmen („Sommer in
Orange“, „Sommer der Gaukler“) kreative
Höhepunkte eher missen ließ, geht es mit
„Wer’s glaubt wird selig“ wieder ins klerikal
80 bpm
geprägte Bergland, wo mit Christian Ulmen
ein echtes Nordlicht gestrandet ist. Wie so
oft in solchen Fällen hat ihn die Liebe in
den Skiort Hollerbach getrieben, dem derzeit das einzige fehlt, was ihm das Überleben sichert: Schnee. Eine existenzielle Bedrohung, die auch vor der Ehe von Georg
nicht Halt macht, weshalb eine zündende Idee her muss, um
den Ort anderweitig touristisch nutzbar machen zu können.
Ein „Glück“, dass just in höchster Not die Schwiegermutter
„früher stirbt“ und Georg die Gelegenheit gibt, eine kuriose
Idee in die Tat umzusetzen: Hollerbach braucht eine Heilige.
Und durch Hinzudichtung von ein bis zwei Wundern könnte
ausgerechnet Schwiegermama selig zum Magneten für die
Das Entertainment Magazin von
pilgernden Massen werden. Ganz so einfach ist es dann aber
doch nicht mit der Erklärung zum Wallfahrtsort. Was „Wer’s
glaubt, wird selig“ zum gut beobachteten Schwank mit viel
anarchischem Humor und ein paar ganz und gar unchristlichen Seitenhieben werden lässt. ss
Wer’s glaubt, wird selig | Paramount / D 2012 | Regie
müller | Darsteller
Features
Marcus H. Rosen-
Christian Ulmen, Hannelore Elsner, Simon Schwarz
Making of, Featurettes, Entfallene Szenen, Interviews | VÖ
17.01. | FSK
6
41
DVD Blu-ray | Features
Rum Diary
Fear And Loathing in Puerto Rico
13 Jahre, nachdem er für Terry Gilliam in die
Rolle eines Alter Egos von Gonzo-Journalist
Hunter S. Thompson geschlüpft ist, um einen drogeninfizierten Trip durch sehr schräge USA zu machen, kehrt Johnny Depp zurück in die kaputten Welten des Kultautors,
der sich in „Rum Diary“ Puerto Rico ausgesucht hat, um die negativen Auswirkungen
80 bpm
von Postkolonialismus und zu viel Alkohol
aufzuzeigen. Als Journalist Paul Kemp landet er Anfang der 60er-Jahre bei einer kleinen Lokalzeitung in Puerto Rico und muss
bald feststellen, dass die paradiesischen
Zustände mit dem Leid der Einwohner erkauft werden. Fast noch schlimmer ist die
Resignation seiner Kollegen, die – wie er auch – ihre Desillusionierung im Rum ertränken. Immerhin macht er die Bekanntschaft des einflussreichen Sanderson (Aaron Eckhart), der ihm
beruflich und finanziell ein paar Stufen weiter nach oben verhelfen könnte. Aber da ist ja noch der Rum, dem Kemp viel zu
The Raid
John Woos Erbe
Für manch hartgesottenen Actionfan dürfte
„The Raid“ zum echten Problem werden.
Denn wer den furiosen Actioner zwischen
„Ong Bak“ und John Woo erst einmal gesehen hat, der kann sich kaum mehr einen
traditionellen Actionthriller ansehen, ohne
jenen als langatmig, harmlos und undynamisch zu empfinden. Zum momentanen
100 bpm
Zeitpunkt ist Gareth Evans Film der Actionfilm, der all den anderen Actionfilmen
ihre Grenzen aufzeigt, einfach, indem er die
Handlung auf das Wesentliche reduziert,
das Gewaltlevel in ungeahnte Höhen nach
oben schraubt und das in Sachen Kamera,
Schnitt, Ausstattung und Soundtrack (Linkin Parks Mike Shinoda) auch noch aussehen und klingen lässt,
wie Hollywoods erste Liga. Die dürfte mit Gareth Evans bald
auch jenen Waliser locken, der sich nach Indonesien aufgemacht hat, um mit Iko Uwais ein echtes Naturtalent zu entdecken, gegen das selbst ein Tony Jaa nur einseitig begabt wirkt.
Denn Silat-Experte Uwais wirbelt nicht nur mit allem herum,
was er in die Finger bekommt, er zeigt durchaus auch dramati-
42
regelmäßig frönt, und Sandersons Freundin (Amber Heard), in
die er sich prompt verliebt. Außerdem die krummen Geschäfte
des Bauunternehmers, die er entweder aufdecken oder zum
eigenen Vorteil wirken lassen kann. Das Ergebnis ist zwar weniger schrill als Terry Gilliams Thompson-Variation, weiß aber
immerhin durch tolle Kulissen und blendend aufgelegte Darsteller zu überzeugen. Denn für Rollen wie diese wurde Johnny
Depp schließlich in die Welt gesetzt …
ss
Rum Diary | Universum / USA 2011 | Regie
Bruce Robinson | Darsteller
Johnny Depp, Aaron Eckhart, Amber Heard | Features
FSK
tba | VÖ
18.12.
12
sche Begabung (die allerdings nur selten erforderlich ist in „The
Raid“). Denn ab Minute fünf jagt ein unglaubliches Actionhighlight das nächste, wenn eine Spezialeinheit der Polizei in ein von
Gangstern besetztes Hochhaus einrückt und dort (zunächst) hoffnungslos aufgerieben wird. Den Rest muss man gesehen haben,
um ihn zu glauben. Aber nur dann, wenn man sich an genrebedingt übertriebener Gewaltdarstellung nicht stört. cb
The Raid | Koch / IND 2011 | Regie
Yayan Ruhian, Joe Taslim | Features
Gareth Evans | Darsteller
Trailer | VÖ
25.01. | FSK
Iko Uwais,
18
Features | DVD Blu-Ray
Django – Die Trilogie
Der Totengräber wartet schon…
Western Unchained
Quentin’s Favourites
Wenn Franco Nero neben seinem Quasi-Wiedergänger Jamie Foxx dieser Tage im neuen
Tarantino ein kurzes Gastspiel geben darf,
dann ist er nachgewachsenen Generationen
nicht zwingend ein Begriff. Schließlich liegt
die Blütezeit des knallharten Italohelden bereits in den 60er-Jahren, als sich Italiener
und Spanier plötzlich berufen sahen, zyni80 bpm
sche Western abseits vom US-Mainstream
zu drehen und so mit einem „Django“ oder dem ähnlich gelagerten „Für eine Handvoll Dollar“ ein ganzes Genre begründeten.
So erfolgreich war Corbuccis erster „Django“-Film, dass sich etliche bemühte Nachahmer lediglich auf dem klingenden Namen
ausruhten und – wie im Falle von „Django, der Rächer“ – die
ebenfalls von Nero gespielte Hauptfigur einfach umbenannten.
Kult bleibt trotzdem vor allem jene Figur, die – einen (mit Waffen
prall gefüllten) Sarg hinter sich herschleppend – im mexikanischen Grenzland aufschlägt und von zwei verfeindeten Parteien
hier die dritte wählt: sich selbst. So stilbildend und hart war das,
dass (neben dem „Rächer“) zahllose Plagiate versuchten, dem
Original das Wasser abzugraben. Erst 1987 kehrte das Original
mit einer späten Verbeugung vor dem gestandenen Recken
noch einmal zurück, um seine Tochter aus den Händen eines
fiesen Prinzen zu befreien. Alle drei Nero-Vehikel erscheinen im
zu Tarantino passenden Artwork jetzt noch einmal in schicker
Steelbook-Edition. Und dienen nachgewachsenen SpaghettiWestern-Fans als Anschauungsmaterial, so manchem einfallslosen Nachahmer hingegen als Warnung. cb
Als Quentin Tarantino 2007 in Venedig
eine kultige Italo-Western-Retrospektive
kuratierte, muss ihm wohl auch die Idee
zu seinem neuesten Werk „Django Unchained“ gekommen sein. Denn wer sich
die damals gezeigten Kultstreifen heute
zu Gemüte führt, der wird erkennen, wie
eifrig sich der Regisseur auch aus die100 bpm
sen Quellen stets bedient hat. Die jetzt
im schicken neuen Look veröffentlichten
Filme der sinnigerweise „Western Unchained“ genannten Reihe sind teilweise zwar
schon in anderer (und längst nicht so stylischer) Form erhältlich gewesen, immerhin
vier der zehn Titel sind aber erstmals in
Deutschland erhältlich: „Die Zeit der Geier“ von Nando Cicero, u. a. mit dem großen Frank Wolff; „Rocco – Der Mann mit
den zwei Gesichtern“, der im Westernoutfit einem (frühen)
James Bond zu Ehren gereicht; „Der Tod zählt keine Dollar“
von Riccardo Freda; und schließlich das Sahnestück der Reihe, der sensationell gute Revolutionswestern „Tepepa“ mit
Tomas Milian und Orson Welles, der parallel auch auf Blu-ray
erscheinen wird. Gleiches gilt übrigens auch für den kultigen Corbucci-Klassiker „Navajo Joe“, in dem Burt Reynolds
als von Rache getriebener Indianer eine Bande skrupelloser
Des-perados zur Strecke bringt. Für ein Kopfgeld von nur einem Dollar. Allen „Unchained“-Schätzen gemein ist nicht nur
die Wertschätzung durch Quentin Tarantino, sondern auch
die teils legendäre Härte, die für das Genre maßgeblich ist
und für den Italo-Western-Fan die tägliche Portion Spaghetti
bedeutet. Buon Appetito! Django – Die Trilogie (Steelbook) | StudioCanal / I, ESP 1966-87 | Regie
Sergio Corbucci, Ruggero Deodato | Darsteller
asance | Features
FSK
Dokumentationen, Filmografien, Interview, Trailer | VÖ
18
Das Entertainment Magazin von
ss
Franco Nero, Donald Ple10.01.
Yankee | Koch Media / I 1966 | Regie
Leroy, Alfonso Celi | Features
tba | VÖ
Tinto Brass | Darsteller
18.01. | FSK
Philippe
16
43
DVD Blu-ray |
Reviews
Crime & Co
Black’s Game –
Kaltes Land
Koch / IS 2011
Regie
The Echo
Schröder Media / USA 2008
StudioCanal / USA 2008
Regie
Óscar T. Axelsson
Georgina Lighning
Darsteller
Regie
Bradley
Cooper, Adam Beach
Johannes H. Johannesson
VÖ
17.01.
VÖ
FSK
16
FSK
18.01.
16
FSK
Die Ähnlichkeiten zum
70 bpm
Yam Laranas
Darsteller
Darsteller Thor Kristjansson,
VÖ
80 bpm
American Evil
Jesse Brad-
ford, Amelia Warner
Noch bevor er sich mehr-
80 bpm
10.01.
18
Das Problem mit Filmen
dänischen Thrillerkult „Pusher“ kommen nicht
mals von einem ganz schrecklichen „Hangover“
der Machart von „The Echo“? Man beginnt, je-
von ungefähr. Denn auch „Black’s Game“ spielt
erholen musste, förderte Bradley Cooper in
des Geräusch in der eigenen Wohnung neu zu
in einem Umfeld, das man mit organisierter Dro-
dieser mystisch angehauchten Gruselmär ganz
bewerten. Und einem geruhsamen Schlaf ist
genkriminalität eigentlich nicht in Verbindung
Schauerliches zutage. Als Geologe Luke reist er
das sicher nicht förderlich. Natürlich macht das
gebracht hätte, und produziert wurde das islän-
eines Erdbebens wegen in ein Indianerreservat,
gleichzeitig auch den Reiz von derlei „Haunted
dische Thriller-Kleinod von niemand Geringerem
wo ihm vor allem örtliche Priester und Beamte
House“-Geschichten aus. Bobby zum Beispiel
als „Pusher“- und „Drive“-Regisseur Winding
höchst misstrauisch begegnen. Immerhin der
kommt gerade aus dem Knast und bezieht die
Refn. Angeblich auf wahren Geschehnissen ba-
indianische Sheriff ist zu Hilfe bereit. Zumal
Bleibe seiner verstorbenen Mutter. Geräusche
sierend, dreht sich in „Black’s Game“ alles um
dessen Freundin Rain von schrecklichen Visio-
und Schreie, auch aus der Nachbarswohnung,
die ehemaligen Schulfreunde Stebbi und Toti,
nen geplagt wird, die sich um Misshandlungen
lassen jedoch bald erahnen, dass hier etwas
die gemeinsam den isländischen Drogenpaten
in kirchlichen Kinderheimen drehen. Das hat
ganz und gar nicht stimmt. Zumal der vermeint-
Pharao stürzen und an seine Stelle treten wollen.
im Film zwar auch gespenstische Hintergründe,
lich prügelnde Nachbar eine Überraschung parat
Weil sie dafür auf die Hilfe des durchgeknallten
geht aber offensichtlich auf den realen Umgang
hält, als Bobby endlich beschließt einzugreifen.
Bruno vertrauen, läuft das Vorha-
der Kirche mit amerikanischen
Die ist zwar nur wenig blutig,
ben bald schon reichlich brutal
Ureinwohnern zurück und ist
aber wer seine Gänsehaut gut
und schwarzhumorig aus dem
deshalb noch einmal umso er-
gekühlt am liebsten mag, der
Ruder. schreckender. sitzt hier genau richtig! cb
Columbus Circle
Concorde / USA 2012
Regie
George Gallo
Darsteller
Selma Blair,
Amy Smart, Giovanni Ribisi
80 bpm
VÖ
17.01.
FSK
16
Sträflich
ss
Heathens &
Thieves
The Squad
Schröder Media / USA 2012
Regie
Regie Peterson Megan, u. a.
quez
Darsteller
EuroVideo / KOL 2011
Wert
70 bpm
Jaime Osorio Mar-
Darsteller Juan Pablo Bar-
Andrew Simp-
ragan, Alejandro Aguilar
sons, Don Swayze
unter
ss
VÖ
17.01.
VÖ
17.01.
FSK
16
FSK
16
Pünktlich zum Start von
80 bpm
„Irgendetwas
ist
da
gelaufen (bzw. nur auf dem Fantasy Filmfest
Tarantinos „Django Unchained“ kommt auch
draußen“, das klingt erst einmal nicht nach be-
gezeigt) wurde diese Thriller-Fingerübung im
dieser gar nicht so gewöhnliche Western um
sonders einfallsreicher Horrorkost. Zumal auch
Hitchcock-Stil, für die sich eine Menge prominen-
die Ecke, um bei Genrefans mit ungewöhnlicher
das Artwork eher klassische Schlüsselreize
ter Namen eingefunden haben. Zunächst einmal
Inszenierung, tollen Bildern und einem herrlich
bedient, mit denen „The Squad“ allerdings nur
Selma Blair als agoraphobische Mieterin Abigail,
aufspielenden Bösewicht (Don Swayze) zu punk-
bedingt zu tun hat. Denn das wirklich Eindrucks-
die ihr Apartment am Columbus Circle seit 20
ten. Mitte des 19. Jahrhunderts machen sich
volle am niedrig budgetierten Gruselschocker
Jahren offenbar nicht mehr verlassen hat. Sie
zwei Gauner an einen chinesischen Schienenle-
ist neben seiner kolumbianischen Herkunft vor
sieht sich nach dem Tod ihrer Nachbarin nicht
ger und dessen Frau heran, weil sie bei ihm ge-
allem sein Setting irgendwo in den nebligen
nur mit einem Polizisten (Giovanni Ribisi) kon-
stohlenes Bahngold in nicht unerheblicher Höhe
Höhen der kolumbianischen Anden. Hier soll
frontiert, sondern bald auch mit einem hier ein-
vermuten. Allerdings stellt sich heraus, dass
ein Spezialkommando nach dem rechten sehen,
ziehenden Pärchen (Amy Smart und Jason Lee),
noch üblere Gesellen hinter der Beute her sind.
nachdem ein Armeevorposten nichts mehr von
das offensichtlich nichts Gutes im Schilde füh-
Weshalb sie ihre Pläne ändern und mit ihrem
sich hören lässt. Aber das einzige, was man (ne-
ren. Ob das daran liegt, dass Abby in Wirklich-
Zielobjekt gemeinsame Sache machen müssen.
ben zahlreichen Leichen) hier noch vorfindet, ist
keit die schwerreiche Erbin eines
Nicht nur des Hintergrunds rund
eine eingekerkerte und gefessel-
Millionenvermögens ist? Stark
um Goldrausch und chinesische
te Frau. Und die hat man im Krei-
besetzte und klaustrophobische
Gastarbeiter wegen eine gelun-
se der Hingemeuchelten für eine
Thrillerkost mit Twistgarantie! ss
gene Genre-Ergänzung. waschechte Hexe gehalten ... ss
44
ss
Reviews
Crime & Co
Schwermetall
Tim & Eric’s
Billion Dollar
Movie
Universal / F 2012
Regie
Guillaume Lubrano
Darsteller
Hauer
Wareheim
07.02.
16
Comic-Nostalgiker mit
Alive / USA 2012
Darsteller
VÖ
80 bpm
FSK
Regie
T. Heidecker, E.
Regie
FSK
Code Name
Geronimo
Koch Media / USA 2012
Michael Jai White, Rutger
VÖ
80 bpm
Scott Adkins,
| DVD Blu-ray
John Stockwell
Darsteller
Xzibit, Cam Gi-
gandet, William Fichtner
siehe Regie
VÖ
bereits erschienen
80 bpm
12
25.01.
FSK
16
Hier wird vor allem der
Hang vor allem zu den Größen französischer
Vor allem einem amerikanischen Publikum
Direktvergleich mit Kathryn Bigelows Kino-
Bilderkunst, aufgepasst: Diese franko-ame-
sind „Tim & Eric“ von Adult Swim ein Begriff.
kracher „Zero Dark Thirty“ interessant. Denn
rikanische Serie beruht tatsächlich auf den
Weshalb es hierzulande ein bisschen schwie-
die für das TV produzierte und stark besetz-
Geschichten der vor allem in den 70ern und
rig ist, die beiden Herren und ihren recht
te Geschichte von „Code Name Geronimo“
80ern beliebten „Schwermetall“- bzw. „Hea-
eigenwilligen Bad-Taste-Humor adäquat zu
beruht auf exakt den gleichen Ereignissen:
vy Metal“-Reihe, die schon zu zwei Animati-
platzieren. Irgendwo zwischen „Little Bri-
Der – wie sagt man das jetzt angemessen?
onsspektakeln geführt hat (den in Kenner-
tain“, „Monthy Python“ und vergleichbaren
– Unschädlichmachung von Osama Bin La-
kreisen gefeierten „Heavy Metal“ und „Heavy
Absurdisten sind sie wohl anzusiedeln, ihr
den durch einen Trupp amerikanischer Navy
Metal 2000“). In der vorliegenden Serie nun
erster abendfüllender Film im Bereich klas-
SEALs im Mai 2011. Auf der großen Lenwand
wird das ganze mit echten Schauspielern
sischer Love-it-or-leave-it Partystreifen, die
wird das Geschehen bereits jetzt als großer
nachexerziert und zwar in jeweils abge-
meist ebenso viele Liebhaber wie Kostver-
Oscarfavorit gehandelt. Und wie auch der
schlossenen Kurzfilmepisoden mit teils wirk-
ächter finden. Denn krass ist es schon, was
scheinbar übermächtige Kinoverwandte wid-
lich abgefahrenen Inhalten. Und auch die
die beiden hier – mit Unterstützung der US-
met sich „Code Name Geronimo“ sämtlichen
Darstellerschar kann sich (neben den für die
Comedyprominenz von Will Ferrell über Zach
Aspekten der Jagd auf den amerikanischen
Reihe typischen Damen) sehen lassen: Ne-
Galifianakis bis hin zu John C. Reilly – abzie-
Staatsfeind Nummer eins, den packenden
ben Action-Schwergewichten wie Adkins und
hen. Eine Milliarde Dollar haben sie für ein
Ereignissen rund um die Aufspürung des Ter-
White hauchen unter anderem noch Rutger
filmisches Projekt in den Sand gesetzt. Wes-
rorfürsten und schließlich der Militäraktion,
Hauer und Dominique Pinon („Delicatessen“)
halb die beiden als Manager eines Super-
die sein Ende besiegelt hat. Ergänzt um un-
den Stories von Moebius und Co. visuell teils
marktes versuchen, das ganze Geld wieder
nötige private Nebenschauplätze ein durch-
spektakuläres Leben ein. Und das bürgt für
reinzuholen. Denn die Häscher des erzürnten
weg spannender Tatsachenthriller, der mit
außergewöhnliche Serienkunst abseits des
Geldgebers warten schon. Und mit ihnen ein
Xzibit, Cam Gigandet und William Fichtner
Mainstreams und mit einem klaren Bekennt-
schräger Partyfilm, der vielleicht nicht nach
zudem über eine zugkräftige Besetzung ver-
nis zu B- und Trash-Movie-Traditionen. Leider
Billion Dollars aussieht, der
fügt. Den Oscar gibt es hierfür
sehr kurzfristig von Ende Dezember auf An-
aber immerhin für eine Menge
zwar nicht, fürs TV aber durch-
fang Februar verschoben. Das längere War-
Lacher sorgen dürfte.
aus achtbar.
ss
ten wird sich lohnen!
AnzTarantinoXX_MBeat_200x93,5+3
05.12.12 11:26
Seite 1
Das Entertainment Magazin von
ss
ss
45
DVD Blu-ray |
Reviews
Arthouse
Das Massaker
von Lidice
Neil Young –
Journeys (OmU)
Schröder Media / TCH 2011
Sony / USA 2011
Regie
Petr Nikolaev
Darsteller
Darsteller
Zuzana Fialovà
80 bpm
VÖ
17.01.
FSK
16
VÖ
90 bpm
Whit Stillman
Regie
Darsteller
Neil Young
Greta Gerwig,
Adam Brody
10.01.
VÖ
0
FSK
Für Tschechien ein his-
Sony / USA 2011
Jonathan Demme
Regie
Karel Roden,
Algebra In Love
10.01.
6
FSK
Bereits zum dritten Mal
90 bpm
Wärmstens ans Herz
torisches Trauma, für Deutschland ein Schand-
widmet sich Filmemacher Jonathan Demme dem
gelegt sei diese Collegekomödie nicht nur Mä-
fleck auf der an weltkriegerischen Schandfle-
Rockgiganten Neil Young, dessen titelgebende
delsgruppen mit einem Faible für „New Girl“,
cken nicht gerade armen schwarzen Weste:
Reise durch die kanadische Heimat im Mittel-
sondern auch den Herren der Schöpfung, die
„Das Massaker von Lidice“ ist an Grausamkeit
punkt der eindrucksvollen Dokumentation steht.
mit Greta Gerwig einen der interessantesten
kaum zu überbieten und bezieht sich auf die
Im Oldtimer 1956er-Baujahr tuckert Demme
„Indie“-Frauentypen im Off-Hollywood-Busi-
Säuberungsaktion, der im Jahre 1942 ein
mit Neil Young von Youngs Heimatstädtchen in
ness entdecken dürfen. Mit einigen Freundin-
tschechisches Dorf zum Opfer fiel. Infolge des
Ontario gen Toronto, wo der Musiker mit zwei
nen will sie es der weiblichen Studentenschar
Attentats auf Heydrich wird die Gestapo hier auf
Konzerten in der legendären Massey Hall seine
an einem männlich dominierten College, u. a.
Lidice und seinen vermeintlichen Widerstand
Welttournee beschließt. Damit es während der
mit einem Präventionszentrum für Suizidge-
aufmerksam und riegelt den Ort ab. Während
Fahrt nicht zu langweilig wird, erzählt Young Ge-
fährdete, ein wenig leichter machen. So nimmt
die männlichen Einwohner ermordet werden,
schichten aus seiner Jugend. Und die wiederum
man eine Austauschschülerin unter die Fittiche,
wird die weibliche Bevölkerung in Konzentra-
verknüpft der Regisseur mit der Musik zu einem
die sich bald von den Herren der Schöpfung um-
tionslager verbracht, die Kinder in Adoptions-
intimen Blick in Leben und Seele der Rock-
schwärmt sieht. Im Film geben sich die „Dam-
familien gegeben. Grauenvoll,
ikone. Nicht nur für Fans ein auf-
sels In Distress“ trotzdem schön
wahr und als aufwändige Pro-
schlussreicher und packender
quirky und ungewöhnlich, was
duktion ein wichtiges fSchlag-
Roadtrip, der in faszinierendem
die kleine Komödie zur Ausnah-
licht gegen das Vergessen. Live-Footage mündet. meerscheinung macht. cb
Space Dive – The
Red Bull Stratos
Story
Samsara
Rebellion
Alive / USA 2011
Capelight / F 2011
Lighthouse / GB, USA 2012
Darsteller
Regie
VÖ
FSK
Ron Fricke
Regie
Colin Barr
Darsteller
80 bpm
ss
VÖ
F. Baumgartner
FSK
Darsteller
25.01.
0
Testud
VÖ
Von „bescheuert“ bis
90 bpm
Mathieu Kas-
sovitz, Malik Zidi, Sylvie
bereits erschienen
12
Mathieu Kassovitz
Regie
keine
ss
Wie schon „Koyaanisqa-
90 bpm
FSK
18.01.
16
Auch Frankreich hat sei-
„sagenhaft“ gingen die Einschätzungen zum
tsi“ und „Baraka“ ist auch „Samsara“ ein bild-
ne geschichtlichen schwarzen Flecken, die zu
Weltraumsprung Felix Baumgartners bereits vor
gewaltiger Essay über unsere Erde und die ver-
beleuchten sich offenbar Mathieu Kassovitz zur
der Durchführung auseinander. Aber wer dann
schiedenen Kräfte, die sie lenken. Getreu dem
Aufgabe gemacht hat. Er widmet sich den hier-
live erleben durfte, wie sich der Heißluftballon
Rad des Lebens, welches „Samsara“ in Sanskrit
zulande nahezu unbekannten Ereignissen auf
langsam nach oben schraubte, wie die Zielhöhe
bezeichnet, gehen wir mit Fricke auf eine Reise,
Neukaledonien, wo vor allem der Stamm der
plötzlich überschritten wurde und wie Baum-
bei der Leben und Tod, Moderne und Tradition,
Kanaken immer wieder gegen die französische
gartner irgendwann dann tatsächlich an der
Glaube und Hoffnung nebeneinanderstehen
Kolonialherrschaft revoltierte. Im vorliegenden
Luke in die Tiefe stand, der wird das Ereignis
dürfen. Zwischen balinesischen Tänzerinnen
Fall Ende der 80er-Jahre, als einige Radikale
wohl nicht so schnell vergessen. Dieser Sprung,
und buddhistischen Mönchen, heiligen Stätten
knapp 30 Geiseln in den Busch verschleppen
der so viele Jahre der Vorbereitung erforderte
und industrialisierten Gebieten, Waffenfabri-
und neben einer Polizeieinheit um Legorjus
und auf der Welt Millionen von Menschen vor
ken und unverfälschter Natur. Eine Reise, die
(Kassovitz) auch das übereifrige Militär auf den
den Bildschirmen vereinte, er darf wohl jetzt
uns letztlich wieder bei uns selbst ankommen
Plan rufen. Auch innerfranzösische Konflikte
schon als historisch bezeichnet werden. Und
lässt und die am besten auf Blu-ray genos-
sind vorprogrammiert, wenn (im Angesicht
„Space Dive“ hilft uns dabei,
sen wird. Denn die Bilder- und
französischer Präsidentschafts-
das Ereignis für die nächste Zeit
Klangwelten von „Samsara“ su-
wahlen) die harte Hand auf die
auch Archivieren und mit ande-
chen wieder Ihresgleichen. Verhandlungsversuche des Un-
ren teilen zu können. 46
cb
ss
terhändlers prallt. ss
Reviews
Family
Denk wie ein
Mann
Batman: The
Dark Knight Returns 2
Sony / USA 2012
Tim Story
Regie
Darsteller
VÖ
70 bpm
Paramount / USA 2012
Darsteller
10.01.
VÖ
6
Die perfekte Kombinati-
80 bpm
Darsteller
keine
Jason Segel,
Ed Helms
18.01.
VÖ
16
FSK
Jay & Mark Duplass
Regie
Jay Oliva
Regie
Jerry Ferrara
FSK
Jeff, der noch zu
Hause lebt
Warner / USA 2012
Michael Ealy,
| DVD Blu-ray
Endlich kommt auch Teil
90 bpm
10.01.
6
FSK
Schon ihren „Cyrus“
on aus Videoclip und Beziehungsratgeber bie-
zwei der aufwändig animierten Adaption des
haben sie weit über normale „Familienhalt-
tet „Denk wie ein Mann“, der auf dem gleich-
Frank-Miller-Klassikers, wie aus dem Hause
barkeit“ hinaus bei der Mutter wohnen lassen,
namigen Sachbuch beruht und die auf Frauen
DC nicht anders gewohnt äußerst nah dran am
nun ist Jeff (Jason Segel) dran. Der ist noch ein
gemünzten Tipps in einem episodenhaften Rei-
Original und entsprechend düster und phasen-
wenig älter, dafür frei von ödipalen Komplexen
gen durchexerziert. Fünf Freunde mit ihren Part-
weise brutal umgesetzt. Das geht bei einem
und haust immer noch im Keller bei der Mutter.
nerinnen stehen im Mittelpunkt der Komödie, in
Zeichner wie Miller auch nicht anders, dessen
Ohne Job, Antrieb oder Plan lebt er in den Tag
der sich die Damen ihre Strategien im Umgang
Storyline vom gealterten Batman, der es noch
hinein und hofft, dass das Leben mal irgend-
mit ihren ganz unterschiedlichen Freunden aus
einmal mit Harvey Dent aufnehmen muss, in Tei-
welche bedeutungsvolle Zufälle für ihn bereit
besagtem Beziehungsratgeber holen. Das hat
len schon von Christopher Nolan für „The Dark
hält. Tatsächlich wird der zudem dauerkiffende
bei der Unterschiedlichkeit der Freunde (prak-
Knight Rises“ verbraten wurde. Die zweiten 75
Jeff mit dem verzweifelten Anruf nach einem Ke-
tisch jedes Männerklischee ist hier vertreten)
Minuten machen da weiter, wo der erste Teil im
vin aufgeschreckt, dessen Spuren er fortan ver-
ganz unterschiedliche Ergebnisse zur Folge,
Herbst aufgehört hat und komplettieren den Ani-
folgt. Die daraus folgenden Ereignisse sind mal
insgesamt aber selbstverständlich etliche Hap-
mationsfilm zum zweieinhalbstündigen Epos,
dramatisch, dann wieder hochkomisch und er-
py Ends, die passenderweise
das im Bereich des Superhel-
halten weitere familiäre Würze
vom prominent besetzten RnB-
den-Trickfilmes – wie schon die
durch Jeffs Bruder Pat, den ein
und Soul-Soundtrack untermalt
gut 25 Jahre alte Vorlage wirklich
brillanter Ed Helms verkörpern
werden. seinesgleichen sucht. darf. Schön! Schräg! ss
einem Freund fürs
Greg’s Tagebuch
– Ich war’s nicht
Ende der Welt
Fox / USA 2012
Universal / UA 2012
Regie
Auf der Suche nach
Regie
Lorene Scafaria
VÖ
FSK
VÖ
12
Das nennt man wohl
Concorde / D, GB 2011
80 bpm
FSK
Uwe Heidschötter,
Regie
u. a.
Zachary Gor-
Sprecher
(Original) Hele-
na Bonham Carter
don, Devon Bostick
24.01.
cb
Das Grüffelokind
David Bowers
Darsteller
Darsteller Kiera Knightley
80 bpm
cb
25.01.
VÖ
6
Zum Glück ist es bei den
90 bpm
FSK
17.01.
0
Nachdem sich bereits
„Unglück im Unglück“. Dodge (Steve Carrell)
Sequels zum filmischen Tagebuch von Greg
„Der Grüffelo“ zum echten Familienhighlight
ist gerade von seiner Frau verlassen worden,
Heffley wie bei der weltweit so erfolgreichen
gemausert hat, schickt sich nun das vom glei-
da erfährt er, dass ein riesiger Asteroid in nur
Comicromanreihe: Auch sie sind überwiegend
chen Team stammende „Grüffelokind“ an, Ähn-
drei Wochen alles Leben auf der Erde auslö-
so witzig wie das Original, vor allem, weil der
liches mit einer hübsch animierten Fortsetzung
schen soll. Da weiß man doch gar nicht, was
Tonfall der Erzählung der gleiche, die Anzahl
zu erreichen. Diesmal erzählt das Eichhörnchen
schlimmer ist. Immerhin versucht der Versiche-
der Fettnäpfchen für Greg und Rodrick schier
seinen Kindern vom Grüffelo und seiner Tochter
rungsfachmann, das Beste aus der Situation zu
unerschöpflich scheint. Das gilt auch für „Ich
sowie von seiner Warnung, ja nicht die große,
machen: Er schnappt sich seine hübsche Nach-
war’s nicht“, wo die Sommerferien für den
böse Maus zu suchen. Was das „Grüffelokind“
barin Penny (Kiera Knightley), um mit ihr per
armen Greg Campingurlaub mit einer Pfadfin-
natürlich doch tut. Auf seinem Weg trifft es nicht
Roadtrip die letzten Dinge zu Regeln: Sie will
dergruppe bereithalten. Zumindest anfänglich.
nur Fuchs, Eule und Schlange, sondern tatsäch-
zu ihrer Familie, er zu seiner Jugendliebe. Na-
Denn als hier vorzeitig abgebrochen wird, darf
lich auch die Maus, die aus Furcht, vom Grüf-
türlich kommt alles anders, weil man sich doch
er zu Buddy Ruprecht in den Countryclub. Und
felokind gefressen zu werden, zumindest den
annähert und die Liebe bekanntlich stärker ist
hier warten nicht nur Flamme Holly, sondern
Schatten der großen, bösen Maus wirft. Was im
als jeder nahende Himmelskör-
auch jede Menge Pannen. Nicht
Ergebnis pädagogisch natürlich
per. Weshalb der Film doch noch
zu vergessen Bruder Rodrick,
höchst wertvolle beste Familien-
eine ganz schön versöhnliche
der ebenfalls noch ein paar
unterhaltung in adäquater Kürze
Note kriegt. Überraschungen bereithält. darstellt. Das Entertainment Magazin von
cb
ss
ss
47
DVD Blu-Ray | Reviews
Zapping
Shameless Season 2
Aurelio Zen
Warner / USA 2012
Regie
Regie
Mark Mylod, u. a.
WVG / GB 2012
Darsteller
Caterina Murino
VÖ
11.01.
VÖ
FSK
16
FSK
Liebe Amerikaner, wenn
80 bpm
Andy Wilson, u. a.
Regie
Rufus Sewell,
Darsteller
Macy, Emmy Rossum
90 bpm
John Alexander,
u. a.
William H.
Darsteller
Sindbad Staffel
1.2
WVG / GB 2011
Eliott Knight,
Marama Corlett
10.01.
VÖ
16
Rufus Sewell hat im ver-
80 bpm
10.01.
FSK
12
Im
21.
Jahrhundert
ihr nur manchmal so herrlich schamlos wärt, wie
gangenen Jahr keinen leichten Stand gehabt im
und nach Sandalenepen wie „Gladiator“ will
ihr das in euren Serien manchmal andeutet, der
krimiverwöhnten England. Schließlich ermit-
man natürlich nicht aussehen wie die drögen
oft gemachte würde wohl nicht mehr verfangen
teln hier auch „Luther“ und „Sherlock“, zwei
60er, wenn man sich noch einmal an „Sind-
bei Euch. Aber vielleicht sind so wunderbare
Männer, die fast noch außergewöhnlicher er-
bad“ wagt. Hat man sich auch in England ge-
Serien wie die nun in zweiter Staffel laufende
scheinen als der italienische Privatdetektiv aus
dacht. „Sindbad“ hat zwar noch all das, was
„Shameless“ ja ein erster Weg zur weiteren De-
der Feder von Michael Dibdin. Folglich bleibt es
ein Märchen aus 1001 Nacht so sehenswert
sensibilisierung. Basierend auf dem britischen
zunächst auch nur bei den drei spielfilmlangen
macht – exotische Orte, mächtige Fabelwesen
Original, wird hier eine recht ungewöhnliche Fa-
Folgen, die uns mit Zen nach Italien entführen,
und aufregende Kämpfe, aber all das in einer
milie rund um den alleinerziehenden Vater (und
wo jener mit mysteriösen Fällen natürlich trotz-
visuellen Präsentationsform, wie sie modernen
Trunkenbold) Frank Gallagher (Macy) vorgeführt,
dem für gut produzierte Krimispannung sorgt.
Sehgewohnheiten entspricht: Gut getrickst,
der auch in den zwölf Folgen der zweiten Season
Nicht nur um die mächtigsten Kreise Italiens
flott geschnitten und schnell erzählt. Nachdem
mit mehr als nur den Folgen seiner Trinkerei –
geht es hier, sondern auch um Mafia, schöne
im Dezember bereits die erste Staffelhälfte
unter anderem mal wieder massive Schulden –
Frauen und eine Geheimorganisation namens
veröffentlicht wurde, wird die Season nun zum
zu kämpfen hat. Ein nicht immer
Cabal. Und wir würden uns nach
Abschluss gebracht. Mit sechs
nur komischer Blick auf die stets
drei
Folgen
neuen Folgen, in denen Sindbad
auch mit sich selbst kämpfende
freuen, wenn Zen doch noch in
auf Seereisen verlorene Ehren
US-Unterschicht. Fortsetzung geht. wiederherstellen will. ss
Glee – Season 3
Fox / USA 2012
Adam Shankman,
Regie
u. a.
Chris Colfer,
VÖ
80 bpm
Baron
Münchhausen
Universum / USA, GB 2012
WVG / D 2012
Andy Mikita
Darsteller
VÖ
12
Neues Jahr, neues Glück
FSK
80 bpm
bereits erschienen
VÖ
16
Regeln
Jan-Josef Lie-
fers, Jessica Schwarz
Francois Berléand
25.01.
ss
Andreas Linke
Regie
Chris Vance,
Darsteller
Jane Lynch
ss
Transporter – Die
Serie
Regie
Darsteller
FSK
unterhaltsamen
(Vereinbarun-
FSK
80 bpm
bereits erschienen
6
Zum Jahreswechsel ist
und neue Lieder für die Mitglieder der New Di-
gen werden nicht geändert, keine Namen, Pa-
es wie immer Zeit für besonders aufwändige
rections. Denn nachdem man es im vergange-
ket bleibt verschlossen) und Fahrer sind die
TV-Produktionen, die sich – wenn schon nicht
nen Jahr immerhin auf Platz 12 der Nationals
gleichen, aber der Hauptdarsteller ist neu für
um D eutsche Geschichte – doch zumindest
gebracht hat, steht der Wettbewerb natürlich
die Serie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat,
um deutsche Geschichten drehen dürfen. Wie
immer noch im Fokus der singenden High-
Thrill und Action der „Transporter“-Filme aufs
jene vom „Baron Münchhausen“, der ja selbst
School-Außenseiter und ihres Mentors. Season
TV-Format zu übertragen. So ersetzt Chris Vance
der größte „Gschichtldrucker“ der Literaturge-
3 bedeutet aber auch das Ende der Highschool-
hier Jason Statham als Transporter Frank Martin,
schichte ist. Diesmal darf das öffentlich-recht-
Zeit für viele Glee-Clubber, weshalb neben Ge-
der als Ex-Elitesoldat gefährliche Aufträge unter-
liche Mädchen für alles, Jan Josef Liefers, ran,
sang, Tanz und viel Humor auch Abschiede im
nimmt, die ihm hier von der ehemaligen CIA-
um im Kreise deutscher TV-Prominenz von den
Mittelpunkt der 22 Folgen stehen. Außerdem
Agentin Carla vermittelt werden. Immerhin Ins-
aberwitzigsten Begebenheiten zu erzählen und
natürlich sich weiter festigende (oder auseinan-
pektor Tarconi (Francois Berléand) ist als Martins
gleichzeitig die eigene Tochter vom Hofe des
dergehende) Romanzen und die große Antago-
(mittlerweile) Freund der Gleiche geblieben. Was
Todfeindes zu befreien. Wir erwarten präch-
nistin Sue Sylvester (Jane Lynch), die sich auch
auch für das Prinzip gilt, halsbrecherische Action
tige Ausstattung, exotische Schauplätze und
48
diesmal wieder zum absoluten
mit
Schauplätzen
lockere Börne-Sprüche, bei 180
Scene Stealer und heimlichen
und coolen Sprüchen zu kombi-
Minuten Laufzeit außerdem ein
Star von „Glee“ mausern darf.
nieren. „Cobbra 11“ in groß und
gerüttelt Maß an epischer Brei-
Neben den Songs! international quasi. te. cb
exotischen
ss
ss
Asia | DVD Blu-ray
Raw Like Sushi
Normalerweise steht ja Hollywood im Ruf, asiatisches Genrekino zu adaptieren und auf Hollywoodformat zu bürsten (siehe
die erfolgreich umgesetzte J-Horror-Welle), aber es geht auch
anders herum. Dann nämlich – wie mit „The Four“ [WVG]
geschehen, wenn amerikanische Superhelden Pate stehen und
ihre ganz eigene asiatische Generalüberholung erfahren. Und
zwar im Mittelalter und mit weitaus fantastischeren Fähigkeiten, als wir sie von Wuxia-Spektakeln gemeinhin kennen. Diese
fantastischen Vier werden zu Riesen und legen Feuer mit ihren
Fingern, was in der Auseinandersetzung mit einem chinesischen Megaschurken und seinen Geldfälscherplänen durchaus
hilfreich, in Sachen Film vor allem effektvoll ist. Auch die „Wild
Seven“ [WVG] aus Japan sind so etwas wie Superhelden,
deren Fähigkeiten manchmal durchaus etwas Übernatürliches
anhaftet. Dabei handelt es sich bei den Sieben durch die Bank
um ehemalige Leicht- und Schwerkriminelle, die von der Polizei dann als Spezialeinheit eingesetzt werden, wenn man mit
den üblichen Mitteln nicht mehr weiterkommt. Basiert auf einem Manga und ist entsprechend kunterbunt, effektreich und
oberflächenpoliert ausgefallen. Immerhin noch ein bisschen
„Indiana Jones“ – und damit nur Semi-Superheldenfeeling –
vermittelt Ende des Monats „Wu Dang – Die Jagd nach
dem magischen Schwert“ [WVG, ab 25.01.], wo Anfang
Das Entertainment Magazin von
des 20. Jahrhunderts Glücksritter, Archäologen und
Kampfsportexperten mächtigen Artefakten hinterherjagen und sich dank Kampfchoreograph Corey Yuen
ganz besonders schön (und teils richtig albern) die
Köpfe einschlagen dürfen. Auch „Dragon Age – Dawn Of
The Seeker“ [WVG] geht trotz japanischer Herkunft auf einen
westlichen Hit zurück: Auf das gleichnamige Rollenspiel nämlich,
das als derzeit bestes seiner Art gilt und die Grundlage für den
effektvoll inszenierten Anime-Hit rund um Blutmagier, Drachen,
edle Ritter und Gut wie Böse bildet. Für Gamer und Anime-Fans
gleichermaßen ein Hit. Und auch unsere letzten beiden Januareinträge gehen auf amerikanisches Genrekino zurück. Denn das
chinesische „Million Dollar Crocodile“ [Ascot, ab 15.01.]
zeigt sich eindeutig von Creature-Features à la „Piranha“ oder
dem „Weißen Hai“ beeinflusst, wenn ein Riesenkrokodil plötzlich chinesische Reisfelder unsicher macht. Übrigens klar unterscheidend, wer gut und wer böse ist, weshalb wir das ganze Geschehen dann doch nur noch halb so ernst nehmen können. Bei
der „Athena Verschwörung“ [Sunfilm, FSK 16] schließlich
weist bereits der Untertitel „In tödlicher Mission“ darauf hin, wer
Pate gestanden hat für das effektvoll inszenierte südkoreanische
Spionagespektakel: Bond & Bourne. Und denen kann diese auf
Spielfilmformat zurechtgeschnittene TV-Serie in Sachen Action
und Shootouts – das können die Südkoreaner besonders gut
– durchaus das Wasser reichen. In diesem Sinne einen super(Helden) Start ins neue Jahr. Namaste!
cb
49
Blu-ray des Monats
Tarantino XX
Inglourious Basterd
Was für ein Start ins neue Jahr: Parallel zu „Django Unchained“ veröffentlicht StudioCanal das bisherige Regieschaffen der Ikone auf DVD und Blu-ray in schicker Box. Die
Würdigung für 20 Jahre kompromisslosen Filmschaffens.
100 bpm
Es gibt Regisseure, deren Schaffen wird
als so stilbildend wahrgenommen, dass
man ihrem Namen den Status von universellen Adjektiven verleiht. Das ist
vor allem dann der Fall, wenn sich seine eigenwillige Handschrift durch sein
gesamtes Werk zieht und zu immer
wieder erkennbaren Topoi, Figuren und
Charakteristika führt. Weshalb kaum
ein Filmschaffender in den letzten Jahrzehnten einen derartig hohen Wiedererkennungswert hat wie Quentin Tarantino, dessen filmische Nachahmer
zuweilen – siehe oben – als „tarantinoesk“ bezeichnet werden.
Nehmen wir seine Obsession mit Füßen (bevorzugt denen
von Uma Thurman), das wiederholte Auftauchen der Big
Kahuna-Burger und Red-Apple-Zigaretten, verwandtschaftliche Bande zwischen Charakteren unterschiedlicher Filme
oder die als stärkstes Markenzeichen herausgearbeiteten
Soundtracks und ausgefeilten Dialoge: Ein Tarantino ist ein
Tarantino ist ein Tarantino. Und das bereits mit seinem ersten großen Drehbuch für „True Romance“, das 1994 allerdings
von Tony Scott verfilmt wurde. Christian Slater gibt hier eine
Art Alter Ego Tarantinos, einen B-Movie-versessenen Nerd,
der zusammen mit seiner Amour fou, Patricia Arquette, in
schwerkriminelle Kreise gerät und nach einem – für Tarantino typischen – Mexican Standoff gerade so überlebt. Ein
Jahr zuvor war der junge Selfmade-Regisseur mit seinen „Re-
50
servoir Dogs“ als Regisseur (und Darsteller des Mr. Brown)
erstmals auffällig geworden. Ein furioses und schonungslos
brutales Gangsterdrama über einen schief gelaufenen Überfall, mit dem sich Tarantinos Raffinesse in Sachen Dialoge
und Erzählstruktur bereits andeutete. Bereits ein Jahr später folgte mit „Pulp Fiction“ das bisherige Opus magnum
der Ikone, ein clever erzählter Episodenfilm, dessen einzelne
Handlungsstränge sich irgendwann treffen und dem es dank
unvergesslicher Figuren gelungen ist, Stars wie John Travolta, Uma Thurman und Samuel L. Jackson aus der Versenkung
zu holen. Dem mehr als verdienten Drehbuch-Oscar folgte
eine dreijährige, mit kleineren Drehbuchjobs gefüllte, Pause,
bevor er mit Pam Grier als „Jackie Brown“ eine weitere Ikone seiner Jugend (und mit ihr das Genre des Blaxploitation-
Blu-ray des Monats
Das Entertainment Magazin von
51
Blu-ray des Monats
Filmes) neu belebte. Es folgte 2003 und 2004 mit der „Braut“
bereits die nächste legendäre Frauenfigur und mit dem
Martial-Arts-Film ein Genre, dem Tarantino ebenfalls seit
Jugendjahren zugetan war. Uma Thurman spielte die nach
Rache dürstende Killerin, die sich durch zwei Teile und weit
über drei Stunden schnetzeln durfte und längst schon selbst
zur Ikone der Popkultur geworden ist. Der drei Jahre später
als Teil des mit Robert Rodriguez konzipierten „Grindhouse“Projektes inszenierte „Death Proof“ ist demgegenüber fast eine
Fingerübung. Wohlgemerkt eine, die in ihren besten Momenten immer noch über all jene Qualitäten verfügt, die man ihrem
Schöpfer nachsagt. Der hat vor drei Jahren mit seinem Weltkriegsdrama „Inglourious Basterds“ schließlich noch einmal
Großes nachgelegt: Ein B-Movie, das in seinen Anlagen das
große Epos in sich trägt, ein von genialen Dialogen getragener
Film, der nicht nur überwiegend auf deutsch inszeniert wurde,
sondern der mit Christoph Waltz auch den nächsten Weltstar
aus der Taufe hob. Dass jener nun in „Django Unchained“ die
52
Hauptrolle spielen darf, ist nur konsequent. Genauso wie die
Veröffentlichung dieser schmucken Box, die Tarantinos gesammeltes Regiewerk dank Blu-ray-Technologie in teils ungeahnter Qualität erstrahlen lässt.
Und das ist noch längst nicht alles. Denn zusätzlich zum Bonusmaterial der einzelnen Filme wurde das Set um eine BonusDisc ergänzt. Und die enthält nicht nur eine über zweistündige Dokumentation zu Tarantino, sondern auch über mehrere
Stunden verteiltes Gesprächsmaterial anerkannter TarantinoFachleute. Eine runde Sache also. Aber anders sollte das kurz
vor dem 50. Geburtstag des Meisters auch nicht sein. cb
Tarantino XX | StudioCanal / USA 1992-2009 | Regie
Darsteller
Quentin Tarantino
John Travolta, Brad Pitt, Uma Thurman | Features
Audiokom-
mentare, Dokumentation, Gespräche mit Kritikern, Featurettes, u. v. m. | VÖ
FSK
18
10.01.
Reviews
Arthouse
| DVD Blu-ray
Blu-ray-Highlights
HHHH
H
HH
19,99
je
HH
Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01.
Eur
o
Die Reise zur geheimnisvollen
Die Legende der Wächter – 3D
Kampf der Titanen – 3D
Zorn der Titanen – 3D
Drive Angry – 3D
Der Polarexpress – 3D
Bei Anruf Mord – 3D
Final Destination 4 – 3D
Final Destination 5 – 3D
Happy Feet 2 – 3D
Green Lantern – 3D
Mein Freund, der Delfin – 3D
Insel – 3D
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh53
Das
Entertainment
Magazin mit
vonMulti-Media-Abteilung.
menden
Schweizer Müller-Filialen
DmC – Devil May Cry
Bis einer heult!
Die „Devil May Cry”-Serie war schon immer eine prunkvolle und bombastische Leistungsschau japanischer Videospielkunst. Die stand bei westlichen Spielern zuletzt jedoch nicht sonderlich hoch im Kurs, weshalb man sich für einen gelungenen Neustart der
Marke Entwicklungshilfe in Europa suchte – mit Erfolg!
54
Game des Monats
Die Welt als Dorf war bis vor wenigen
Jahren in der Videospielszene eigentlich
undenkbar. Die stolzen japanischen Entwickler ließen sich nur ungern von ihren
Kollegen im Westen ins Handwerk pfuschen und überhaupt schlug das kreative
Herz des gesamten Business in Nippon.
Die Zeiten haben sich geändert. Während
100 bpm
westliche Entwicklungen mit „GTA“,
„Skyrim“, „Uncharted“, „Call Of Duty“ oder „Halo“ den digitalen Unterhaltungsmarkt definieren, geraten Entwicklungen aus Fernost heutzutage immer mehr ins Hintertreffen,
weil sie Spieler mehr verwirren als sie zu unterhalten. Etwas konfus ging es auch schon immer in der „Devil May
Cry“-Serie zu, was vor allem an der überbordenden Action
lag. Dennoch erspielte sich die Reihe mit ihrem Protagonisten Dante weltweit eine stattliche Fanbase und
wurde auch zum Liebling vieler Kritiker. Über fünf
Jahre ist es nun her, dass mit „Devil May Cry 4“
der bisher letzte Teil der Serie erschienen ist,
weshalb viele Fans schon nicht mehr an eine
Fortsetzung glauben mochten. In dieser
Zeit entwickelte man beim japanischen Publisher Capcom still und heimlich eine Neuausrichtung der Reihe, die man in Form eines
Video-Trailers bei der Tokio Game Show 2010
präsentierte. Für eingefleischte Anhänger
der Serie waren die ersten Sequenzen des
Spiels ein ziemlicher Schock, denn der
Reboot von „Devil May Cry“ hatte mit
seinen Vorgängern optisch nichts
mehr gemein.
Das Entertainment Magazin von
Zusammen mit dem feinen
englischen
Entwicklerstudio Ninja Theory, das u. a. für
kleine
Meisterwerke
wie „Heavenly Sword“ und
„Enslaved“ verantwortlich
war, erfand Capcom seinen
Helden komplett neu. Sah Dante
in den ersten vier Teilen von „Devil May Cry“ noch wie ein übergebliebener Hardrocker aus den Achtzigern aus,
so verwandelt er sich im neuesten Spiel in einen
jungen und stylischen Hipster, der auch in manchen
Straßenzügen Berlins ein gutes Bild abgeben würde.
Vielen Fans gefiel der neue Emo-Look des Helden aber so
gar nicht, weshalb sie einen beispiellosen Shitstorm gegen die
Macher anzettelten und den alten Dante im androgynen DavidLee-Roth-Gewand zurückforderten. Zum Glück hörte man nicht
auf die kritischen Stimmen aus den Untiefen des weltweiten
55
Game des Monats
Webs und arbeitete weiter fokussiert an der eigenen Vision
weiter. Nun ist das Spiel endlich fertig und dürfte auch seinen
schärfsten Kritikern keinen Grund zum Heulen geben, denn „Devil May Cry“ spielt sich
schlichtweg fantastisch und ist nichts weniger als das erste große Highlight des noch
jungen Spielejahrs 2013.
Auch im Reboot der Serie geht es wieder um
Kampf zwischen Himmel und Hölle. Der immerwährende Krieg zwischen Engeln und Dämonen ist mittlerweile in der globalisierten Welt
angekommen. Waren die Ausgeburten der
Hölle früher als solche auch zu erkennen,
stecken sie heute im schicken Anzug eines Investmentbankers. Über einen
dubiosen Fernsehsender verbreitet
die Bank Silver Sax religiöse Hasstiraden und versucht, die Bevölkerung zusätzlich mit GehirnwäscheEnergydrinks zu verblöden und
gleichzuschalten. Ihnen gegenüber
stehen die gesellschaftskritischen
Rebellen des Himmels, die mit ihren
Masken ein wenig an die AnonymousBewegung erinnern. Anfangs gehört Dante
zu keiner der beiden Gruppierungen und kämpft
mehr mit der eigenen Pubertät herum als mit irgendwelchen Dämonen. Erst als ein fieser Dämon
seinen Wohnwagen in kleine Stücke zerhaut, wird
aus dem frustrierten Teenager ein mutiger Weltenretter. Er schließt sich den Engeln an und wird
56
sogleich zu einem Führer der Bewegung. In Dantes Adern fließt
nämlich Dämonenblut, weshalb er in der Lage ist, zwischen den
Dimensionen zu reisen und seine Gegner gleich im Vorhof
zur Hölle zu vermöbeln.
Spielerisch orientiert sich der neueste Teil der Serie an seinen schillernden Vorgängern. Das Prunkstück von „Devil
May Cry“ war schon immer das facettenreiche wie komplexe Kampfsystem, das ungeübten Spielern schon mal die
Finger verknoten konnte. Mit seinen unzähligen Kombinationsmöglichkeiten und seinen wuchtigen Waffen steht
es auch in dieser brillanten Neuauflage wieder im Mittelpunkt. Stilvoll, kreativ und fast schon meditativ mäht
man sich mit Dante in zwanzig Leveln durch Horden von
Dämonen und vergisst dabei oftmals die virtuelle Spielwelt
um sich herum. Das liegt vor allem daran, dass bei diesem
Spiel vom Art- bis zum Leveldesign alles perfekt aufeinander abgestimmt ist. Die neue, teilweise recht surreal-Dalíartige Optik gehört nämlich technisch und stilistisch zum
Besten, was die aktuelle Konsolengeneration zu bieten
hat. „Devil May Cry“ setzt die Gesetze des Action-Adventure-Genres nicht außer Kraft, verpasst ihm aber
mit frischen Ideen und einem hippen Design den
überfälligen Neuanstrich. Quirliger und besser
hätte der Start ins neue Spielejahr nicht ausfallen können. Wenn „Devil May Cry“ wegweisend
für 2013 ist, steht uns ein ganz großer, genussvoller Jahrgang bevor. sh
DmC – Devil May Cry | Vertrieb
VÖ
15.01. | USK
16
Capcom | System
PS3, Xbox 360
Features | Games
Game-Highlights
HHHH
H
HH
19,99
Angebot gilt vom 02.01. bis zum 31.01.
dercover
Die Pinguine aus Mada-
Sims 3
Pony Friends 2
Abenteuer auf der
HH
Need For Speed – Un-
große Schnitzeljagd
Eur
o
Zelda – Spirit Tracks
Lego Ninjago
Sonic Colours
Phineas und Ferb
ds-games
Bibi und Tina – Die
je
Delfininsel
Phineas und Ferb – Volle
gascar
Petz – Tierbaby-Schule
Fahrt
HHHH
H
HH
9,99
je
HH
14,99
Eur
o
Eur
o
Die Sims 2 –Apartment-
Die Sims 2 – Gute Reise
Die Sims 2 - Nightlife
Spaß (Add On)
Leben (Add On)
(Add On)
(Add On)
Die Sims 2 – Wilde
Die Sims 2 – Open For
Die Sims 2 – Haustiere
Die Sims 2 – Vier Jahres-
Campus-Jahre (Add On)
Business (Add On)
(Add On)
zeiten (Add On)
pc-games
Die Sims 2 – Freizeit-
HH
HHHH
H
HH
Die Sims 2 – Hauptspiel
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung.
57
Games | Features
Anarchy Reigns
Verkanntes Genie
Jack Cayman ist eher berüchtigt als bekannt und auf Videospielkonsolen der Mann
fürs ganz Grobe. Wegen seiner überharten
Gangart landete sein letztes Abenteuer
„Madworld“ auf dem Index der deutschen
Prüfstelle. Für die japanischen Entwickler
von Platinum Games nur ein großes Miss70 bpm
verständnis, wollten sie ihr blutgetränktes
Action-Adventure doch nur als virtuelle Gesellschaftssatire
verstanden wissen. Ein typischer Fall von Lost in Translation.
Ihr neues Spiel „Anarchy Reigns“ ist dagegen um einiges expliziter ausgefallen und lässt keinerlei Raum für zweideutige soziokulturelle Interpretationen. Das Oldschool-Prügelspiel orientiert sich dabei an Klassikern wie „Final Fight“ oder „Streets Of
Rage“ – keine schlechten Referenzen. Als Jack Cayman macht
man in einer fernen postapokalyptischen Zukunft Jagd auf den
zwielichtigen Bösewicht Maximilian Caxton. Ausgerüstet mit
einer Kettensäge und schnellen Fäusten zieht der Kopfgeldjäger
Cayman eine Schneise der Verwüstung hinter sich her. Spielerisch ist das meistens leider nicht besonders aufregend. Immer
gleiche Gegner langweilen spätestens ab der Mitte des Spiels
Painkiller
Hell & Damnation
In die Hölle und zurück geht es für Fans des
legendär brachialen Höllenshooters von 2004.
Denn „Hell & Damnation“ sieht als eine Art
erweitertes Remake der Originale zwar mittlerweile um Welten besser aus als ihre acht
Jahre alten Vorgänger, vergisst dabei aber
so auszusehen, wie das Shooter heutzutage
eigentlich tun. Wer sich daran nicht stört,
70 bpm
die Originale möglicherweise gar nicht sein
Eigen nennt, der darf in die Rolle von „Painkiller“ Daniel Garner
schlüpfen, der Himmel und vor allem Hölle in Bewegung setzt,
um wieder mit seiner Frau Catherine vereint sein zu dürfen. Dabei
setzt er vor allem auf ein umfangreiches und ziemlich effektives
Waffenarsenal und oldschooliges Brachialgeballer, allerdings nur
in 14 von den 34 Levels, die das Original samt Erweiterung bot.
Hinzu kommt dafür beispielsweise ein Coop-Modus, der es ermöglicht, die Kampagne zu zweit (und ein Stück weit erschwert)
durchzuspielen, sowie etliche Multiplayermodi, die den Spielspaß
rund um Groteskgegner aus der Hölle noch ein gutes Stück verlängern dürften. Zumal sonst typische Features wie Selbstheilung
und Waffenupgrades hier fehlen, was zum Oldschoolcharme und
58
und auch die Endgegner sind eher einfältig als originell geraten.
„Anarchy Reigns“ ist deshalb auch eher grauer Videospielalltag
geworden, dabei ist man von den renommierten Entwicklern
Besseres gewohnt. Mit „Bayonetta“ und „Vanquish“ gelangen
ihnen nämlich unlängst zwei kleinere Meisterwerke. Vielleicht
erkennen aber auch nur echte Fans von Prügelspielen der alten Schule den verkappten Genius dieses Spiels. Dem Durchschnittsspieler dürfte die vermeintliche Hochbegabung von
„Anarchy Reigns“ hingegen eher verborgen bleiben. sh
Anarchy Reigns | Vertrieb
USK
Koch | System
PS3, Xbox 360 | VÖ
10.01.
18
Schwierigkeitsgrad durchaus einen gewichtigen Beitrag leistet.
Das Ergebnis ist ein klassisches Mixed-Bag: Für Neuspieler ein
Hauch kompromisslosen Retrogeballers, für „Painkiller“-Fans
möglicherweise zu wenig im Angesicht der heiß geliebten Vorgänger. tm
Painkiller – Hell & Damnation | Vertrieb
PS3 | VÖ
22.01. | USK
18
EuroVideo | System
PC, Xbox 360,
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung!
Aktionszeitraum: 2.1.2013 - 31.01.2013. Nur solange der Vorrat reicht!
Das EntertainmentDen
Magazin
Preis in von
Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung.
59
Artwork: © 2013 Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.
Reviews | Games
Games | Features
Die Sims 3
70er, 80er & 90er Accessoires
Aufgrund der Fülle an unterschiedlichsten
Sims-Add-ons fällt es manchmal schwer,
genau zu sagen, nach welchen Kriterien EA
seine jeweiligen Release-Entscheidungen
trifft. Auf den ersten Blick erscheint die Idee,
„Die Sims 3: 70er, 80er & 90er Accessoires“
zu veröffentlichen eher wie eine blühende
BWL-Fantasie: der Traum von möglichst
70 bpm
breitflächiger Zielgruppen-Abdeckung. Ist
die Idee aber erst mal mit Leben erfüllt, und dafür stehen ja die
Sims wie keine andere Marke, dann sieht die Sache schon wieder anders aus … Dummerweise wirbt „Die Sims 3: 70er, 80er
& 90er Accessoires“ mit den „heißesten Outfits und coolsten
Dekoelementen der vergangenen Jahrzehnte“, was nun nicht
zwangsläufig jüngere Generationen dazu bewegen wird, genau
dieses Add-on zu kaufen. Zudem gibt es ganz sicher auch reifere Semester, die durchaus bereit wären, extra dafür zu bezahlen,
nur damit man genau diese Jahrzehnte nicht mehr auferstehen
lässt – virtuell hin oder her … Im positiven Sinne ist das hier
eher wie H. George Wells in „Die Zeitmaschine“: Wo sonst hat
man schon die Gelegenheit, in kürzester Zeit drei Jahrzehnte
mit all ihrem grusligen Glitter und schönem Schmonzes zu erleben? Frisuren und Bärte, Jacke (mit großem Kragen) wie Schlaghose (Ilja-Richter-like im Disco-Stil der 70er) oder auch Schulterpolster und riesige Ohrringe im vermeintlichen Glamour der
80er – alles kein Problem. Selbst das zerknitterte Flanellhemd im
Geiste des Grunge-Looks der 90er ist dabei. „Die Sims 3: 70er,
80er & 90er Accessoires“spart wirklich rein gar keinen Trend
dieser drei Jahrzehnte aus! rb
Die Sims 3 – 70er 80er & 90er Accessoires | Vertrieb
VÖ
24.01. | USK
EA | System
PC
6
SiNG PARTY
Too busy to party
Bei der ersten Wii-Generation überließ Nintendo umtriebigen Third-Party-Publishern
wie Nordic Games („WeSing“) oder auch
Ubisoft („Just Dance“) im Karaoke- und
Tanzspiel-Segment weitestgehend komplett das Feld. Doch mit der Einführung der
neuen Wii-U-Konsole möchte Big N auch
ein möglichst großes Stück vom Kuchen ab70 bpm
haben, weshalb man für die Umsetzung des
Musikspiels „SiNG PARTY“ die Entwickler von FreeStyleGames engagiert hat, dem Erfolgsstudio hinter der „DJ Hero“-Serie. Der Grundgedanke des Spiels liegt darin, die Mitspieler im
Raum – stärker als bisher – ins Spielgeschehen zu involvieren.
Das mitgelieferte Mikrofon gehört da noch zum Standard-Repertoire; der Einsatz über den Touchscreen des Wii- U-GamePads ist zwar neu, aber nicht unbedingt befreiender. Denn:
Wie locker kann eine Party ausfallen, wenn man Songtexte
vom Touchscreen abliest, hektisch eine Song-Playlist sortiert
und dem Rest der Gruppe (via TV) noch schnell PerformanceAnweisungen erteilt?! Das klingt eher nach Arbeit, stark nach
Continuous-Partial-Attention und damit nach dem Charme ei-
60
ner Tanz- oder Gesangsschule – und es fühlt sich de facto auch
ein wenig so an. Ob Party-Modus, Sing-Modus, Team-Modus
oder Practice-Modus – alles schön und gut und in seiner kunterbunt-dynamischen Präsentation auch wirklich ein Hingucker,
aber vom Gameplay her gehört „SiNG PARTY“ wahrlich nicht
zu jenen Titeln, die einem die Sinnhaftigkeit und realen Vorteile
des Wii-U-Konzepts nachhaltig vermitteln. Was z. B. seinerzeit
mit der Einführung von „SingStar“ auf der PlayStation-Plattform
anders war…
SiNG PARTY | Vertrieb Nintendo | System Wii U
rb
VÖ 18.01. | USK 0
Reviews | Games
Ni No Kuni – Der
Fluch der weißen
Königin
90 bpm
Blood Knights
Vertrieb
dtp
System
PC
Marvel’s Avengers: Kampf um
die Erde
Vertrieb
Namco Bandai
VÖ
18.01.
Vertrieb
Ubisoft
System
PS 3
USK
16
System
Wii U
VÖ
25.01.
VÖ
24.01.
USK
12
USK
12
Das Beste aus zwei
80 bpm
Suchtpotenzial
hoch
70 bpm
Mit einiger Verspätung
Welten erwartet Fans japanischer Anime- und
zwei liefert das düstere Action-RPG der „Jack
kommen Marvel’s Avengers nun auch auf Nin-
RPG-Kultur mit dem wunderschön realisierten
Keane“-Macher, das neben Auflevel- und Sam-
tendos neuer Wunderkonsole Wii U zum Einsatz.
„Ni No Kuni“, das die Zusammenarbeit zweier
melwahn auch auf das immer junge Vampirthe-
Auch hier bildet die Storyline der „Secret Inva-
legendärer Studios markiert: Hier das weltweit
ma setzt, um so nicht nur Einzelspieler, sondern
sion“ die Grundlage für ein in hübscher Comic-
gefeierte Studio Ghibli, dort die legendären
auch kooperativ arbeitende Zweierteams vor
Optik inszeniertes Beat ’em up, das uns die Aus-
Videospielmacher von Level 5. Herausge-
die Bildschirme zu fesseln. Erzählt wird die Ge-
wahl aus 20 verschiedenen Marvel-Helden lässt.
kommen ist ein Rollenspiel, das aussieht wie
schichte des mythischen Blutsiegels, das Dämo-
Ob Captain America, der Hulk, Thor oder etliche
ein Ghibli-Film und dessen Story mindestens
nen vor dem Betreten unserer Welt abhält, nun
Superschurken, an reizvollen Charakteren be-
ebenso märchenhaft ist. Als junger Oliver ver-
aber von Vampiren gestohlen worden ist. Einmal
steht wahrlich kein Mangel, was übrigens auch
suchen wir in einer fantastischen Parallelwelt,
im großen Fluss aufgelöst, droht die Vampirwer-
für die zur Verfügung stehenden Spielmodi gilt:
Zauberer zu werden und so unsere Mutter von
dung unzähliger Menschen. Das zu verhindern
Ob Kampagne, Koop, Arcade, Turnier oder Ver-
den Toten zurückzuholen. So durchstreifen wir
ist Aufgabe des Spielers, der zwischen zwei Cha-
sus, die Möglichkeiten sind so vielzählig wie die
eine frei begehbare Welt mit zahlreichen We-
rakteren wechseln und ihre jeweiligen Fähigkei-
unterschiedlichen Special-Moves, die wahlweise
sen, deren Kampffähigkeiten wir uns zunutze
ten und Waffen stätig ausbauen und erweitern
übrigens auch durch Bewegungssteuerung aus-
machen können, während wir uns zunehmend
kann. Sind zwei Spieler zugange, winken neue
geführt werden können. Wie groß die Rolle ist,
im liebevoll realisierten Reich von „Ni No Kuni“
taktische Möglichkeiten in dieser kleinen spiele-
welche das neuartige Gamepad spielt, wissen
verlieren. rischen Überraschung.
wir allerdings noch nicht … tm
Ratchet & Clank:
Q-Force
80 bpm
tm
Arcania – The
Complete Tale
tm
Farmscapes
Vertrieb
S.A.D.
3DS
Vertrieb
Sony
Vertrieb
EuroVideo
System
System
PS3
System
PS3, Xbox 360
VÖ
VÖ
09.01.
VÖ
22.01.
USK
12
USK
12
Wie schon im Vorgän-
70 bpm
USK
Endlich ist es auch für
70 bpm
12.01.
0
Nun schafft es der kleine
ger „All 4 One“ entfernen sich die Macher von
die PS3 zu haben, das epische Rollenspiel
PC-Hit „Farmscapes“ doch noch auf Nintendos
Insomniac auch hier vom klassischen Action-
aus dem „Gothic“-Universum, das als „Arca-
dreidimensionalen Handheld. Denn angekün-
Jump-&-Run früherer „Ratchet & Clank“-Zeiten.
nia“ vor gut zwei Jahren neben einigen kriti-
digt war die Mischung aus Match-3- und Auf-
So mancher Fan des dynamischen Duos mag
schen Tönen auch viel Bewunderung erfahren
bauspiel bereits für den Herbst vergangenen
das bedauern, aber auch „Q-Force“ bietet genü-
und Freunde gefunden hat. Das liegt vor al-
Jahres. Nun also können wir dem Farmer Joe
gend kruden Humor und abgefahrene Waffen,
lem an der epischen Tiefe und der detailrei-
auch unterwegs dabei helfen, seine Nachbarin
um auch diese Genre-Mischung zum kleinen Hit
chen Welt, die uns durch unterschiedliche
für sich zu gewinnen, indem er sich als cleverer
zu machen. Mit der von Captain Qwark gegrün-
Klimazonen führt. Im Verlaufe etlicher Quests
Farmer mit grünem Daumen und dem nötigen
deten Eliteeinheit, die auch Ratchet & Clank mit
streifen wir so unsere niedere Herkunft ab,
Kombinationsgeschick erweist. All das tun wir in
einschließt, stellen wir uns den finsteren Plänen
um zum mächtig ausgestatteten Kämpfer für
Gestalt seines Enkels Tom, mit dem wir in schier
von Dr. Nefarius entgegen und zeigen unser Ge-
eine Welt zu werden, die dank dunkler Kräfte
endlosen Match-3-Partien das nötige Geld für
schick in Basisausbau und klassischer Tower-
mal wieder am Abgrund steht. Übrigens auch
die Verschönerung unserer Farm gewinnen, die
Defense-Mechanik. Denn überwiegend gilt es,
im inkludierten Add-on „Fall Of Setariff“, das
auch auf dem 3DS mit zahlreichen interaktiven
Stützpunkte an strategisch richtiger Stelle mit
die Geschichte und unsere Helden zu neuen
Möglichkeiten und Soundeffekten zum Leben er-
Waffen zu präparieren, um sie widerstandsfähi-
Höhepunkten führt und im Verbund mit dem
wacht. Das Ergebnis taugt zumindest zum netten
ger zu gestalten. Aufgelockert durch klassische
Basisspiel Rollenspielfans auf Dauer fesseln
Zeitvertreib, dessen Aufbaukomponente durch-
Actioneinlagen und einige Minispiele. sollte. aus Suchtpotenzial besitzt. Das Entertainment Magazin von
tm
tm
tm
61
Kino | Features
Django Unchained
Spaghetti Tarantinoese
Von den „Basterds“ zu den „Halunken“: Quentin Tarantino mischt den Italo-Western auf
und würzt seine Kopfgeldjäger-Saga mit einer dicken Portion Blaxploitation.
Broomhilda von Shaft. Bam! So heißt die
Gattin von Titelheld Django („The D remains silent“) in Tarantinos neuester
Genre-Hommage. Und natürlich wird jeder halbwegs gebildete Kinonerd bei ihr
sofort an die Blaxploitation-Ikone „Shaft“
denken, die in mehr als nur einer Hinsicht
Pate gestanden haben könnte. Denn wie
100 bpm
so vieles bei Tarantino dürfte auch sein
neuester Film ein echter Genre-„Basterd“ sein, der sich bei
jenem Kino bedient, mit dem der Regisseur in den 70er- und
80er-Jahren groß geworden ist. Und zwar ohne Rücksicht
auf Verluste. Das schwarze Selbstbewusstsein seiner „Jackie Brown“ gepaart mit den legendärsten Western-Auftritten eines Klaus Kinski, das dürfte in etwa die Stoßrichtung
sein, mit welcher sich die Regieikone neue Horizonte eröffnet. Denn aus seiner Leidenschaft für den nihilistischen BWestern aus meist italienischer Schmiede hat er, der 2007 in
Venedig eine entsprechende Retrospektive präsentiert hat,
nie einen Hehl gemacht. Genauso wenig wie aus der für seine (internationale) Entdeckung Christoph Waltz, dem er die
Rolle des Neu-Kinskis Dr. King Schultz förmlich auf den Leib
geschrieben hat.
Der streift als ehemaliger Zahnarzt und professioneller Kopfgeldjäger durch den Wilden Westen, wo er während einer
Sklavenauktion Titelheld Django (Jamie Foxx) aus den Händen der Speck Brothers befreit. Der soll Schultz auf seiner
Jagd nach einem weitaus gefährlicheren Brüdergespann zur
62
Seite stehen: Den rücksichtslosen Brittle Brothers, die er als
einziger tatsächlich auch identifizieren kann. Im Gegenzug
verspricht der deutschstämmige Ex-Zahnarzt seinem neuen
Begleiter, mit ihm auch gegen den brutalen Plantagenbesitzer Calvin Candie ins Feld zu ziehen. Der nämlich hält Djangos Gattin Broomhilda als Sklavin.
Sehr viel mehr ist noch nicht bekannt zum Plot des TarantinoWesterns. Denn wie so oft sind der Rest Gerüchte, Halbwahrheiten und prägnante Slogans („Life, Liberty And The Pursuit
Of Vengeance“). So waren unter anderem Will Smith, Kevin
Costner, Kurt Russell und Joseph Gordon-Levitt für weitere
Rollen im Gespräch, mussten aber aus unterschiedlichen
Gründen ihre Teilnahme absagen. Immerhin das Django-Original Franco Nero darf kurz auftauchen. Genauso übrigens
wie Jonah Hill und Wu-Tang-Mastermind RZA, von dessen
Part wir uns fast schon erwarten, dass er direkt in die Vorgeschichte seines eigenen Films „The Man With The Iron
Fists“ hineinspielt. Übrigens hatten schon hier Blaxploitation-Elemente und Martial-Arts-Ikonografie einander blendend
ergänzt. Was im Falle von „Django Unchained“ ein gutes
Zeichen sein dürfte. Denn im Gegensatz zum RZA schreibt
Tarantino nicht nur hervorragende Drehbücher, er verkneift
sich mittlerweile auch größere Rollen in den eigenen Filmen.
In diesem Sinne: Happy Birthday zum 20.! cb
Django Unchained | Sony / USA 2012 | Regie
ler
Quentin Tarantino | Darstel-
Christoph Waltz, Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio | Filmstart
17.01.
Features | Kino
zumindest den körperlichen und mimischen Anforderungen der
Antiheldenfigur Reacher durchaus gewachsen ist.
Der ist genau jener Antiheld, als der er bereits im Buche steht,
ein ehemaliger US-Militärpolizist, der seinen Beruf an den Nagel gehängt hat und – nur mit Kreditkarte und Zahnbürste „bewaffnet“ – durch die USA streift: Ein Unsichtbarer, der dann
auftaucht, wenn Not am Mann ist. Wie im Falle eines Scharfschützen, der in einer beklemmend (und wortlos) inszenierten
Eingangssequenz scheinbar wahllos Zivilisten hinrichtet und
dank eindeutiger Indizien auch verhaftet wird. Bevor ihn die
aufgebrachte Staatsgewalt ins Koma prügelt, kann er gerade
noch nach Jack Reacher verlangen, der unaufgefordert auch
tatsächlich auftaucht. Allerdings nur, um den Täter sterben zu
sehen. Schließlich kennt Reacher den Schützen noch als eiskalten Killer aus seiner Zeit beim Militär. Lediglich dank der
Überzeugungskraft von dessen Anwältin Helen Rodin (Rosamunde Pike) bohrt Reacher tiefer und muss bald feststellen,
dass Indizien und Täterprofil nicht wirklich zusammenpassen.
Zudem dauert es kaum ein paar Stunden, bis ihm ein paar
Schläger auf den Hals gehetzt werden, derer er sich auf un-
Jack Reacher
Der AntiHeld
Eine Kreuzung aus Grisham und Ludlum
verspricht das neueste Thriller-Gebräu aus
der US-Bestsellerschmiede. Für Tom Cruise
die Chance zu einem echten Neuanfang.
Die Die-Hard-Fans von Jack Reacher, der
durch etliche internationale Bestseller von
Lee Childs bereits bestens eingeführt ist,
konnten ihr Stöhnen angesichts der Besetzungsentscheidung kaum verhehlen.
Ausgerechnet Tom Cruise sollte den groß
gewachsenen und bulligen Einzelkämpfer verkörpern? Da war die Frage nach der
80 bpm
Vorlagentreue ja bereits mit dem Hauptdarsteller negativ beantwortet worden. Aber immer langsam. Denn
nicht nur Childs selbst hat dem Scientology-Strahlemann seinen
Segen gegeben, auch Tom Cruise zeigt im fertigen Film, dass er
Das Entertainment Magazin von
nachahmliche Art und Weise entledigt. Und das ist erst der
Beginn einer Spur von mit Reacher in Verbindung gebrachten
Todesfällen, die ihn Jäger und Gejagten zugleich werden lassen. Erst als sich ein mögliches Mordmotiv herauskristallisiert,
stößt er auf die skrupellosen Hintermänner um den osteuropäischen Geschäftsmann The Zec (großartig: Werner Herzog).
Und bekommt so die Gelegenheit, in einem atemberaubenden
Finale zu zeigen, dass der Heldenbegriff tatsächlich nur eingeschränkt auf ihn anwendbar ist.
Zu verdanken hat er das nicht zuletzt auch der Inszenierung
des für „Die üblichen Verdächtigen“ Oscar-prämierten Drehbuchautors Christopher McQuarrie, der Reacher nicht nur
seine Einsilbigkeit lässt, sondern auch seinen Pragmatismus
und die damit verbundene Skrupellosigkeit. So ist es lediglich
Cruise selbst, der in ein paar Momenten ein wenig zu dick aufträgt. Denn dass er sich selbst am besten gefällt in der Rolle
des wortkargen Antihelden, das lässt er uns mehr als nur einmal deutlich spüren.
cb
Jack Reacher | Paramount / USA 2012 | Regie
Christopher McQuarrie | Dar-
steller Tom Cruise, Rosamunde Pike, Werner Herzog | Filmstart 03.01.
63
Kino | Features
Der Geschmack von
Rost und Knochen
Die Qual durch Wal
Wäre diese Geschichte für das deutsche
Fernsehen inszeniert worden, sie hätte
sich wohl für den Rosamunde-Pilcher-Gedächtnispreis empfohlen. Denn „Der Geschmack von Rost und Knochen“ erzählt
von der unmöglichen Beziehung einer
beidseitig beinamputierten Waltrainerin
zu einem alleinerziehenden Straßenkämp100 bpm
fer. Und das wäre in den Händen eines
weniger begnadeten Regisseurs wie Jacques Audiard („Ein
Prophet“) wohl grandios in die Hose gegangen. Weil jener
aber ein Mann des subtil Brodelnden und der nüchternen
Inszenierung ist, wird sein neuester Streich zu einer der
größten und schmerzhaftesten Liebesgeschichten des Jahres. Gerade weil sie von den beiden Hauptpersonen nicht als
solche wahrgenommen wird. Denn der bullige Ali wirkt nicht
nur dem eigenen Sohn gegenüber unnahbar, grob und tumb,
auch seine Bekanntschaft zu Steph ist von unsensibler Direktheit geprägt. Das allerdings ist es, was die nach einem
Unfall beinamputierte Waltrainerin braucht. So kommt es
nicht nur zu einer der wagemutigsten Sexszenen der jüngeren Kinogeschichte, Steph nimmt den Straßenkämpfer auch
als Managerin unter ihre Fittiche. Und trotzdem liegt der
Keim gemeinsamen Scheiterns als dunkler Schatten stets
über der Beziehung der beiden. Das ist über die gesamte
Laufzeit unglaublich wahrhaftig. Und manchmal so traurig
schön, dass man weinen möchte. cb
64
Der Geschmack von Rost und Knochen | Wild Bunch / F 2012 | Regie
Jacques
Audiard | Darsteller Marion Cotillard, Matthias Schoenaerts | Filmstart 10.01.
Kinofahrplan
KINOFAHRPLAN
Januar
Die wichtigsten Kinostarts
des Monats auf einen Blick!
Start 03.01.
Paradies: Liebe [Neue Visionen]
Teil eins von Seidls teils ungustiös großartiger „Paradies“-Trilogie.
The Sessions – Wenn Worte berühren
The Sessions – Wenn Worte berühren
[Fox]
Schwerbehinderter (John Hawkes) will ersten Sex!
Silver Linings [Senator]
Psycho Bradley Cooper lernt bei Jennifer Lawrence Lieben und Tanzen.
For Ellen
[Peripher]
Tragikomödie über Verantwortung und Einsamkeit mit Paul Dano.
Start 10.01.
Hannah Arendt
[NFP]
Biopic zur berühmten Philosophin. Von starken für starke Frauen.
Ritter Rost Schlussmacher
[Universum]
Lieblingskinderheld jetzt auch in Kino-3D.
Schlussmacher [Fox]
Die Schweiger-Analogie: Schweighöfer im RomCom-Modus.
Zero Dark Thirty [Universal]
Jetzt schon Oscar-verdächtig: Kathryn Bigelow macht Jagd auf
Bin Laden.
Start 17.01.
Mavericks Mavericks
[Senator]
Gerard Butler in wahrem Surf- und Familiendrama.
Staub auf unseren Herzen [Movienet]
Die große und leider verstorbene Susanne Lothar in tragikomischer Mutter-Tochter-Beziehung.
Die Nacht der Giraffe [Neue Visionen]
Wunderschön: Magischer Realismus aus Indonesien.
Start 24.01.
Flight Lincoln
[StudioCanal]
Denzel Washington zwischen Beinaheabsturz und Alkoholproblem.
Frankenweenie [Disney]
Tim Burtons neuester Stop-Motion-Streich.
House At The End Of The Street [Universum]
Teenhorror mit „Panem“-Star Jennifer Lawrence.
Lincoln [Fox]
And the Oscar goes probably to Daniel Day-Lewis!
Movie 43 [Constantin]
Ensemblekomödie von und mit halb Hollywood.
Quartett [DCM]
Dustin Hoffman entführt uns mit Topstars ins musikalische Altersheim.
Das Entertainment Magazin von
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Sonstiges
Best Beats
What’s hot and what’s not: Diese TOP-FIVE-Titel werden
im Januar die meisten Käufer finden.
CD
01
DVD
Max Raabe
01
GAMES
The Expendables 2
01
DmC – Devil May Cry
„Für Frauen ist das kein Problem“
Splendid
Capcom
... für Männer auch nicht!
Alte Besen kehren besser ...
Der Teufel mag weinen, wir nicht!
02
02 Das Bourne
Vermächtnis
02
„Für immer ab jetzt“
Singer/Songwriter im Vorwärtsgang.
Universal
Ein bisschen Anarchie schadet nie ...
Johannes Oerding
Anarchy Reigns
Sega
Auch ohne Jason Action satt!
03
Vega
03
„Nero“
03 Universal Soldier –
Day Of Reckoning
Sing Party
Kaiser of Rap?
StudioCanal
Jetzt wird auch Wii U besungen ...
Nintendo
Action, Horror, Tiefenpsychologie!
04 Wiener
Philharmoniker
04
Fox
The Watch
04 Sims 3 – 70er, 80er
& 90er Accessoires
„Neujahrskonzert 2013“
Nachbarschaftsstreife auf Abwegen.
EA
Alle Jahre wieder ...
05
Andere Jahrzehnte, andere Sitten.
„Mrs. Greenbird“
Mrs. Greenbird
05
StudioCanal
Tarantino XX
05 Marvel’s Avengers –
Kampf um die Erde
Folkduo mit X-Faktor.
20 Jahre Quentin. Happy B-Day!
Ubisoft
Wii U, die zweite. Superheldenstyle!
Fast Forward
Im Februar begeben wir uns schon mal auf einen
sommerlichen Trip durch halb Europa: Mit unseren Helden aus „Madagascar 3“ macht nämlich der
Zirkus auch Halt in unseren Wohnzimmern. Und
nicht nur der. Schließlich gibt es auch noch gruselige Waldhütten und zu Vampirjägern mutierte USPräsidenten, die uns im kühlen Monat nachhaltig
wärmen sollen. Wir können es kaum erwarten. Und
schlittern schon mal fröhlich voraus ...
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Mack
Januar 2013
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