KNAPPE - Music n Stuff
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KNAPPE - Music n Stuff
GRATIS 3 I 2015 Das Magazin für Musiker und Techniker www.musicnstuff.de Aus METAL wird POP Bring Me The Horizon auf Ohrwurmjagd Drahtlos auf Draht! Workshop: Perfekt Warmsingen ALEXANDER KNAPPE plaudert aus dem Nähkästchen Was du wissen musst, damit du auch 2016 noch legal und problemlos Funksysteme nutzen kannst. Synthies für alle! Wie genau funktionieren diese Klangerzeuger eigentlich und wie findest du deinen Traumsound. Music For Peace Hallo Musiker und Techniker, es sind aufregende Zeiten, die wir gerade erleben, und wenn man die Nachrichten, Facebook- und Twitter-Feeds verfolgt, dann kann einem schon anders werden. Kriege, Flüchtlingsbewegungen, Börsenchaos, Umweltzerstörung. Da braucht man zwischendurch einen Rückzugsort – und der ist für viele Musik. Hier kann man sich noch frei entspannen und einfach eine gute Zeit haben. Und dieses emotionale „Rückzugsgebiet“ braucht man auch ab und an. Damit wollen wir keineswegs sagen, dass man sich passiv verhalten und die Dinge einfach geschehen lassen soll. Schließlich sind Musiker eine verschworene Einheit und mit Musik kann man politische und gesellschaftliche Botschaften elegant und weitreichend vielen Leuten näher bringen. Eine Person, die auf diesem Gebiet schon Großes geleistet hat, ist Udo Lindenberg, dessen Stiftung wir ab Seite 16 genauer unter die Lupe nehmen. Doch auch im Kleinen kann man viel erreichen, man muss nur mal den Arsch hochbekommen. Dabei wünschen wir dir viel Erfolg und würden uns freuen, von deinen Erfahrungen zu hören. Gute Unterhaltung mit diesem Heft wünscht dir dein Music-nStuff-Team www.musicnstuff.de 1 | 2015 3 n o iz T L A H N I A e h T e M g in r B :S to Fo 12 r o H en , d nt d un Cou h„ So /2 n um , hoc t3 a . n r s b n l ta ke ige “ e d eN oc ebü icht pirit un r b D ch e S der a ssb sg Ha hrem viels s Th oar u i A em it in at’ eyb s d n m al e „Th r K u . a izo n m er wa h en y i Im Fokus: sic Hor n, e gpla iligt bat s as The ierte Lon ete view d b Wireless für Musiker – e e nt er n ht, ac ing M räse neu ara Int d ein Statusbericht ge Br 6 p der h d um tte von 200 wie blic ir z ä Lang lebe der Fortschritt! Das dürfw “ e gs rk r h ten ßg en We Bri essin We Ma h, d ten viele Musiker denken, wenn es um . s s die r Bl nale nte n Fi u n Funksysteme für die Bühne geht. Denn die Yo otio kö orda em ckeln ent J Systeme, die früher oft furchtbar klangen, kaum wi duz o bedienbar oder aber unerschwinglich waren, sind Pr heute in toller Qualität von günstig bis teuer erhält- 5 01 ic us yM on 44 Workshops: Richtig einsingen 26 lich. Doch welche Systeme eignen sich eigentlich für was? Und was ändert sich 2016 rechtlich? Foto: Sennheiser INEB E L ONU S G A Viele Musiker betrachten ihre Stim me weniger als Instrument denn als naturgegeben. Doch auch hier führen Pflege und ständiges Training zu besserem Sound. Ein ganz wichtiges Thema dabei: das Einsingen, egal, ob vor dem Gig, der Probe oder bei Aufnahmen im Studio. Wir geben Tipps. Foto: Tino Schulz - Fotografie People Titelfotos: Getty Images (Cover – BMTH); Tino Schulz Fotografie (Alexander Knappe) Interview: J. Fish (Bring Me The Horizon) 12 Aus Metal mach Pop Bericht: Die Udo Lindenberg Stiftung 16 Fördern für Fortgeschrittene Interview: RDGLDGR 22 Farbenspiele 4 Im Fokus drummer’s focus 54 Die Schule für Schlagzeuger Entertainment & Fachliteratur56 Backstage 70 Jahre Sennheiser Deutsche Wertarbeit mit Visionen Wireless für Musiker 24 Ein Statusbericht Streaming30 Freund oder Feind? Mischen von der Bühne 34 Alles ist möglich Synthesizer38 Einstieg in die Welt neuer Klangdimensionen Tests Workshop Service Richtig Einsingen 44 Mit Tipps von Alexander Knappe Two Notes Torpedo Reload 48 Pimp Your Röhrenamp Businessplan für Musiker50 Der Traum vom Labeldeal 3 | 2015 Education 58 ROLI Seaboard GRAND Stage60 Sennheiser ClipMic digital61 Roland TD-25KV62 Schlagwerk Super Agile 63 Lehle Mono Volume63 Yamaha Reface CS, DX, CP, YC64 Editorial3 Inhalt 4 News & Termine 6 Gewinnspiel & Umfrage 9 Hot nStuff 65 Quiz/Vorschau/Impressum 66 www.musicnstuff.de e E & f.d f u S I NS sicnst W M FO w.mu E N E RRE INuf ww T EITteErnet a W im Berg-Festival 2015: Rock ’n‘ Rodeln Musikfestivals liegen voll im Trend, kaum eine Re- In gion, die nicht mit einem großen Open Air aufwarten kann. Wohin kann man also noch ausweichen? Ganz klar: In den Winter! Das dachten sich auch die Macher des Berg-Festivals in Saalbach-Hinterglemm. Bereits zum dritten Mal findet das Festival in diesem Jahr statt. Vom 4. bis zum 6. Dezember werden unter anderem Sportfreunde Stiller, Fettes Brot, The Subways und Royal Republic die Alpen zum Beben bringen. Dann verwandelt sich das malerische Saalbach-Hinterglemm wieder in ein rockendes Schneeparadies. Wie in den letzten Jahren wird das Festival eine Mischung aus Out- und Indoorbühnen bieten. Neben der Hauptbühne am Dorfplatz, eindrucksvoll vor einem Bergmassiv gelegen, wird es auch diverse Konzerte in den Clubs des Ortes sowie auf einer höher gelegenen Bühne auf der Hinterhag Alm geben – die entwickelte sich im letzten Jahr bereits zum Publikums-Renner, auch aufgrund ihres schönen Panoramablicks und der Witterungssicherheit. Verpass nicht dieses spannende und Auf Workshop-Tour: Michael Schack etwas andere Open Air. Aber eins ist klar: Sonnencreme ist natürlich auch Auf der Roland V-Drums „Push Your Drumming“-Tour mit im Winter Pflicht. Michael Schack bekommst du praxisbezogene Tipps, Tricks und viel Material zum Üben von einem der besten E-Drummer der Welt. Weitere Infos: www.berg-festival.com Du sollst ermutigt werden, mehr zu spielen und deine Kreativität zu steigern. Für alle Teilnehmer gibt es gratis einen USB-Stick oder -Download mit Playalongs, Übungen und neuen Drum-Kits, die von Michael Schack programmiert wurden. „Push Your Drumming“-Clinic-Termine 2015: 9.10.: JustMusic, Hamburg 12.10.: Online Clinic bei onlinelessons.tv 16.10.: JustMusic, Berlin 31.10.: JustMusic, Dortmund 8.11.: Musik Produktiv, Ibbenbüren 6 Weitere Infos www.facebook.com/ Zeigt, was man mit E-Drums alles pushyourdrumming machen kann: Michael Schack. 3 | 2015 www.musicnstuff.de Olympus Music Open: Bring dich selbst groß raus Zudem möchte Olympus der Musik-Blog Talent alleine macht noch keinen Star. Ebenso wich- Music tig ist heutzutage die Selbstvermarktung. Olympus mer-Bands dazu an- stellt Newcomer-Bands im Rahmen der Aktion „Mu- nimieren, sich sic Open“ daher für einen Zeitraum von mindes- anderen Musikern tens zwei Monaten kostenlos die hochwertige Sys- auszutauschen temkamera OM-D E-M5 Mark II sowie den mobilen bietet eine internatio- Recorder LS-100 zur Verfügung. Damit lassen sich nale Plattform für ihre hochwertige Video- und Tonaufnahmen machen. Projekte. Hier kannst Normalerweise kostet gutes Equipment viel Geld. du deine Erfahrungen Hier hast du die Chance, mit tollem Equipment mit hochwertige Videos zu machen. Die beiden Geräte von Olympus teilen und ergänzen sich optimal: Der LS-100 ermöglicht es zugleich deine Projekte Der Olympus LS-100 ermöglicht hochwertige Aufnahmen zu produzieren und ge- vorstellen und so die erstklassige Audioaufnahmen. trennt voneinander aufgenommene Spuren mitei- Reichweite nander zu mixen, um einen einzigen Soundstream Für das Equipment kön- zu bilden. Das erlaubt es, Aufnahmen so lange neu nen sich Bands aus aufzunehmen und zu bearbeiten, bis das Ergebnis ganz Europa bewerben. Open dem Newcomit und Equipment steigern. perfekt ist. Mit der OM-D E-M5 Mark II lassen sich dazu ganz ohne Stativ, Steadicam oder Gyro-Rigs Weitere Infos zur Bewerbung: hervorragende Videoaufnahmen anfertigen. http://music-open.olympus.eu/ www.musicnstuff.de 3 | 2015 7 K-array Roadshow 2015: Innovation live erleben Bock auf feinsten PA-Sound? Dann besuch die K-array Roadshow 2015. An drei Terminen stehen Produktspezialisten Rede und Antwort und präsentieren die unterschiedlichen Produktlinien in Vorführungen sowie Hands-on-Workshops. Hier die Termine: 30.09.: Berlin, Black Box Music 28.10.: München, Wilhelm & Willhalm 11.11.: Hamburg, GROH-P.A. Weitere Infos: www.seavertrieb.de/k-array-roadshow Pimp Your Guitar: Al‘s Customs veredelt deine Gitarre individuell Klar, mittlerweile hat man im Handel massig Auswahl an verschiedensten Gitarren. Und doch wollen viele Gitarristen ihrem Instrument noch das gewisse Etwas verleihen beziehungsweise den Sound optimieren. Wenn dir das handwerkliche Geschick dafür fehlt, findest du bei Al‘s Customs einen kompetenten Partner, der gemeinsam mit dir dein individuelles Trauminstrument erschafft. Ob Umbauten, Pickup-Beratung oder handgefertigte Schlagbretter: Hier wird deine Gitarre nach deinen Auf Tour: Deep Purple Nicht verpassen: Deep Purple Vorstellungen perfektioniert. Weitere Infos: Tel.: 0176/23 21 49 05; facebook.com/profile.php?id=100010082132521 gehen vom 13. bis 28. November auf Tour. Opener: Rival Sons. Hier die Termine: 13.11.: Oberhausen, König-Pilsener-ARENA 14.11.: Magdeburg, GETEC Arena 16.11.: Rostock, Stadthalle Kommen wieder live nach 17.11.: Leipzig, Arena Deutschland: Deep Purple. 18.11.: Hannover, Swiss Life Hall 20.11.: Trier, Arena 21.11.: Nürnberg, Arena 23.11.: Hamburg, O2 World (E.: 18 Uhr) 24.11.: Berlin, Max-Schmeling-Halle 26.11.: München, Olympiahalle 27.11.: Frankfurt, Festhalle 28.11.: Stuttgart, H.-M.-Schleyerhalle 8 3 | 2015 www.musicnstuff.de r Homerecording Studio Bundle € im Wert von 703,- . de /w en int ha tst uff … bestehend aus dem Fluid Audio F8sSubwoofer und den passenden F4-Monitoren sowie einem Akustik-Set von Ultimate Support. Der Preis wurde netterweise von Hyperactive zur Verfügung gestellt. Uns er Ge w Unser Gewinn im Ok t e ob EIN GEW fül FAC INN len ww un H O SPI w.m E da N us br LIN L icn ä stu um E ff au s Nov m ni in ember Nord Electro 5D & Nowsonic Stativ € im Wert von 2.199,- Wer verschiedenste authentisch klingende Tastensounds auf der Bühne braucht, kommt am Nord Electro 5D kaum vorbei. Der Preis wurde netterweise von Sound Service zur Verfügung gestellt. Deine Meinung ist uns wichtig! Ja, mit der ausgefüllten Umfrage nehme ich automatisch am Gewinnspiel teil. TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Der Einsendeschluss ist der jeweils angegebene Monat, es gilt bei E-Mail das Versanddatum, ansonsten zählt das Datum des Poststempels. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden über die bei der Teilnahme angegebene E-Mail-Adresse benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklärst Music nStuff du dich einverstanden, dass dein Name im Fall des Gewinns veröffentlicht wird. Die Gewinner werden unter www.musicnstuff.de/winner bekannt gegeben. Am Gewinnspiel nimmt jeder teil, der das Online-Formular unter www.musicnstuff.de/ winthatstuff ausfüllt und abschickt, uns eine E-Mail mit dem Namen des gewünschten Preises an gewinn@musicnstuff.de sendet oder uns eine Postkarte an Music nStuff, Postfach 1220, 82134 Postfach 1220 82134 Olching Deutschland Olching zukommen lässt. Am einfachsten nimmst du teil, wenn du die Umfrage auf der Rückseite vollständig ausfüllst und uns diese per Mail oder postalisch zusendest. Dieses Gewinnspiel wird von der Media nStuff GmbH veranstaltet. Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die zum Zeitpunkt ihrer Teilnahme mindestens 18 Jahre alt sind. Jeder kann nur einmal pro Preis teilnehmen. Mitarbeiter und deren Angehörige der Media nStuff GmbH sowie der Sponsoren sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Alle Angaben zum Datenschutz und zur Verwendung der Daten sind im Bereich Datenschutz auf der Website www.musicnstuff.de zu finden. Zudem gelten unsere allg. Geschäftsbedingungen, nachzulesen auf www.musicnstuff.de/AGB. www.musicnstuff.de 3 | 2015 9 GIEN E A R L n F O Nc h M U CH a AU m m i t rage mf /u e ff.d tu ns ic us m . w e ww Music nStuff – das Magazin für Musiker und Techniker Leserumfrage* Mit dem Ausfüllen der Umfrage kannst du ganz direkt das Magazin mitgestalten. Sag uns, was dir gefällt und was wir noch besser machen können. Tipp: Nimm online an der Umfrage teil: www.musicnstuff.de/umfrage Woher hast du „Music nStuff – das Magazin für Über welchen Themenbereich würdest du in einer Musiker und Techniker“? der nächsten Ausgaben gerne mehr lesen? Just Music Gitarren/Bässe Music Station Piano Werner Schlagzeug/Percussion Musikhaus Kirstein Keyboard/Synthie/Piano Musikhaus Korn Gesang Musikhaus Markstein Studiotechnik Musikhaus Thomann Beschallungstechnik Rock Shop Bühnenlicht Nutzt du die ergänzenden Online-Videos, -Sounds Welcher Artikel dieses Hefts gefällt dir am besten? und -Texte zu den Artikeln im Heft? Interview: Bring Me The Horizon ja Interview: Udo Lindenberg Stiftung weiß noch nicht Workshop: Richtig warmsingen nein Backstage: 70 Jahre Sennheiser Tests Wie oft nutzt du das umfangreiche Online- Quiz/Gewinnspiel Angebot von www.musicnstuff.de? täglich ein bis zwei mal die Woche Meine Daten* selten nie Name, Vorname Diese Musik(er)-Websites besuche ich oft: Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort Diese Rubriken interessieren mich am meisten (Mehrfachnennung möglich): News/Termine E-Mail Tests/Equipment Specials/Themenschwerpunkte Alter Workshops/Praxistipps Ja, ich möchte den Music nStuff-Newsletter empfangen. Interviews/Reportagen *Deine Angaben und Daten werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. Eine eventuelle Darstellung in Form von Statistiken lässt keinen Rückschluss auf einzelne Befragte zu. 10 3 | 2015 Telefon www.musicnstuff.de E N I EN NLRLES OWEITE u .m w ww ff stu n sic ar t e i nt eo -p / . de / ple / icle - me ing br ew rvi r ho the r -jo n izo sh -fi n da Interview: Bring Me The Horizon (Jordan Fish) Aus Metal mach Pop Wer hätte gedacht, dass sich aus dem Hassbrocken an Sound, den die Briten von „Bring Me The Horizon“ mit ihrem Debütalbum „Count Your Blessings“ 2006 präsentierten, ein mal ein vielschichtiges, hochemotionales Werk wie der neue Longplayer „That’s the Spirit“ entwickeln könnte. Maßgeblich daran beteiligt war Keyboarder und Produzent Jordan Fish, den wir zum Interview baten. 12 3 | 2015 www.musicnstuff.de Foto: Sony Music M an kann „Bring Me The Horizon“ (BMTH) vieles nachsagen – jedoch nicht, dass sie die Leute kaltlassen würden. Ob es um ihre Musik geht, die Außenwirkung der Bandmitglieder oder ihre Liveperformances: Wo das Quintett aus Sheffield Die Entwicklung hin zu ei- DAS NEUE ALBUM: „THAT’S THE SPIRIT“ ner modernen, vielschichtigen hochemotionalen Heavy-Band, die 2010 mit aufschlägt, teilen sich die Leute schnell in glühen- „There Is A Hell, Believe Me I‘ve Seen It. There Is A Heaven, Let‘s de Fans und strikte Ablehner. Das liegt sicher auch Keep It A Secret“ begann, wird nun, fünf Jahre später, mit „That’s an der Kompromisslosigkeit, mit der die Briten ihre the Spirit“ noch mal auf ein neues Niveau gepusht. Wer auf eine Vorstellungen vom perfekten Song durchziehen. Rückkehr zu mehr Metal, mehr Gitarrenriffs oder mehr Screaming Die Fans der ersten Platten wollen weiter geradli- gehofft hatte, der wird enttäuscht. Im Gegenzug bekommt man nigen „Auf die Fresse“-Metalcore? Pech gehabt, die eine ganze Menge richtig geiler Songs, vielschichtige Arrange- Band setzt auf Dynamik, Streicher, Flächen und ments, toll aufgebaute Gesänge und sehr coole Texte, die zum ganz viel Emotion. Nachdenken und Sinnieren einladen. Und bei vielen Parts kann man sich schon richtig gut vorstellen, wie die ganze Halle enthu- Schon beim 2010er „There Is A Hell, Believe Me siastisch mitsingt. Gelegenheit dazu gibt es gleich im November, I‘ve Seen It. There Is A Heaven, Let‘s Keep It A wenn die Briten von BMTH hierzulande die Hallen zum Kochen Secret“ zeichnete sich die Entwicklung hin zu bringen werden. Hier die Termine: einem „erwachseneren“, extrem durchdachten Sound ab. Mit Chören, klassischer Instrumentie- 02.11.: München, Tonhalle rung und schönen Melodien erarbeiteten BMTH 03.11.: CH-Pratteln, Konzertfabrik Z7 sich haufenweise neue Fans und enterten die 05.11.: A-Wien, Gasometer Charts weltweit – in Australien ging es sogar direkt 06.11.: Würzburg, Posthalle auf Platz 1. Seit „Sempiternal“, das 2012 entstand, 07.11.: Stuttgart, LKA-Longhorn ist Keyboarder, Soundtüftler und Produzent Jordan 08.11.: Köln, Palladium Fish Teil der Band und hat die Entwicklung seitdem 09.11.: Hannover, Capitol mitgeformt. Nun ist mit „That’s The Spirit“ Album 10.11.: Berlin, Huxleys Neue Welt Nummer 5 da – und darauf präsentiert sich das 19.11.: Hamburg, Docks Quintett nochmals gereift und vor allem deutlich 20.11.: Münster, Skaters Palace poppiger. Wen bisher die Screams von Fronter Oli Sykes störten, der wird sich freuen, dass diese nun Weitere Infos: BMTH-Website – www.bmthofficial.com/ fast komplett durch emotionalen und oft vielschich- BMTH bei Facebook – www.facebook.com/bmthofficial tigen Gesang ersetzt wurden. Dazu kommen haufenweise Ohrwurmmelodien von Feinsten, aber immer mit reichlich Power von der Band voran- MnS: Also hattet ihr nicht vorab eine Richtung getrieben. Dass die Band damit nochmals deutlich festgelegt, in die das Album gehen sollte? mehr Fans gewinnen dürfte, ist eine sichere Wette. Jordan: Nicht wirklich. Wir wollten versuchen etwas anderes als beim letzten Album zu machen. Wir hatten Gelegenheit, schon vorab die Platte zu Auch weil es so viele Bands gab, die plötzlich das hören und mit Jordan über ihre Entstehung und die Gleiche machten. Wir wollten aus dem Genre, in Arbeit im Studio zu sprechen. das wir gerne gesteckt werden, ausbrechen und unser eigenes Genre erschaffen. Aber das waren die Music nStuff: Hi Jordan, wie geht‘s? Glückwunsch einzigen Gedanken, die wir uns darüber gemacht zum neuen Album. Bist du zufrieden damit? haben, alles andere hat sich während des Songwri- Jordan Fish: Ja, absolut. Ich bin sehr glücklich. Das tings ergeben. Wir haben einfach angefangen, und Album ist genau so geworden, wie wir gehofft hat- zu Beginn kamen Sachen dabei heraus, die Mist ten, als wir mit dem Songwriting begannen. Wir waren. Aber wir haben einfach weitergemacht und wussten nicht, in welche Richtung es sich entwi- dann hat sich langsam ein bestimmter Vibe abge- ckeln würde, und jetzt sind wir richtig stolz darauf. zeichnet und das Album begann Form anzuneh- www.musicnstuff.de 3 | 2015 13 men. Das passierte alles sehr natürlich. Wir schau- MnS: Welche Erfahrungen hast du davor schon ten einfach, was herauskommen würde und waren in Sachen Produktion und Aufnahme gesammelt? optimistisch, dass das den Leuten schon gefallen Jordan: Für die technischen Aspekte interessiere wird. Nach dem letzten Album und den Touren ich mich schon lange. Ich war ja schon vorher in sind wir selbstbewusst genug zu glauben, dass wir Bands und habe auch ein Studio betrieben. Keine das hinbekommen. Das ist schon ein Wandel. bekannten Acts, aber ich hab schon mit vielen gearbeitet und hatte die Vocals von Oli vorher schon MnS: Lag es an diesem neuen Selbstbewusstsein, aufgenommen. Lee weiß auch genau, wie seine Gi- dass du mit Oli das Producing übernommen hast? tarre klingen soll. Deshalb haben wir ihn einfach Jordan: Ja, das ist definitiv ein Teil dieser Entwick- machen lassen. Für unser Management war es lung. Während des Songwritings waren wir sehr schon hart, einfach weil sie den alten Weg gewohnt zufrieden mit dem Ergebnis. Und wir haben uns sind, dass eine Band Songs schreibt und man sie beim letzten Album sehr wohlgefühlt, alles selbst dann mit einem Produzenten zusammenbringt. zu machen. Ich meine, klar, viele Bands wollen sich Unser Weg hat ihnen schon etwas Angst gemacht. selbst produzieren und liefern dann einfach nur Aber ich habe gemerkt, dass ein Produzent eben Mist ab. Aber wir hatten das Gefühl, dass wir das nicht für jede Band das Richtige ist und viele Musi- draufhaben und hatten ja auch eine Vorstellung ker eher behindert, als ihnen zu helfen. davon, wie das neue Album klingen sollte. Wozu also sollten wir da noch jemand Externen brau- MnS: Hast du denn eine bestimmte Herange- chen. Man kann seine Musik auch ruinieren, wenn hensweise in Sachen Recording? einem da jemand ständig reinredet. Jordan: Ich selbst wollte mich einfach gegenüber dem letzten Album in Sachen Sound verbessern. Ich weiß, was wir als Band draufhaben, und wollte Sorgen auch live für Extase: vor allem das festhalten. Zudem sind für mich die Bring Me The Horizon Texte ein so starker Teil der Band, dass ich sicherstellen wollte, dass sie gut rüberkommen. Ich finde, Oli ist ein so fantastischer Texter, deshalb wollte ich den Gesang superklar haben, dass er sich optimal in den Song einbettet. Zunächst versucht man natürlich jeden Song so hinzubekommen, dass er funktioniert – aber dann soll das Album ja auch als Ganzes funktionieren. MnS: In welcher Reihenfolge habt ihr denn aufgenommen? Ganz klassisch, also erst Drums und Bass, dann Gitarre und so weiter? Jordan: Ehrlich gesagt war das bei jedem Song anders. Traditionellerweise würde eine Band ja erst mal die Drums für alle Songs aufnehmen – das ist zumindest bei Metalbands so üblich, sich erst mal durch die Drums zu arbeiten, dann den Bass aufzunehmen und so weiter. Das ist nicht der total traditionelle Weg, aber in den letzten 15-20 Jahren, nennen wir es mal das Digitalzeitalter, haben es viele so gemacht. Das hatte wohl auch logistische Gründe, dass man das Kit nicht mehrmals abmikrofonieren muss und so etwas. Aber wir haben uns vorab dazu entschieden, das Album Song für Song 14 3 | 2015 aufzunehmen, weil jeder Track so individuell ist, für eine gewisse Zeit dort leben. Und das hat toll wir ihm genug Zeit geben wollten. Also erst mal die funktioniert. Wir haben wirklich hart gearbeitet. Drums für den jeweiligen Song aufnehmen, dann Wenn ich eine Stunde an den Pool wollte, wollte an Bass und Gitarren arbeiten und sich dann in ich mir das verdienen. Es war einfach schön auch Ruhe um den Gesang von Oli kümmern. Man merkt mal rausgehen zu können, um etwas zu entspan- auch, wenn man sich durch das Album hört, dass nen, die Sonne zu genießen, zu schwimmen oder jeder Song einen etwas anderen Sound hat. was auch immer. Es ist einfach ein netter Ort, und es war auch nicht teurer als London – da mussten MnS: Ihr seid für die Aufnahmen ja in ein Studio wir nicht lange nachdenken. in Griechenland gefahren. Gab es dafür einen Jan Hoffmann speziellen Grund? Jordan: Es war vor allem die Location selbst, das Studio dort ist großartig. Ich brauche auch nicht Das komplette Interview mit Jordan viel, um das zu erreichen, was ich möchte. Ich brau- Fish und weitere Infos rund ums neue che einen Raum, in dem ich gut Vocals aufnehmen Bring-Me-The-Horizon-Album findest kann – und sie haben dort auch einen tollen Raum du unter folgendem Link: Mehr unter: für Drumaufnahmen. Aber der ausschlaggebende Grund war der Ort selbst, das Land, die Aussicht, www.musicnstuff.de/-people/ die Villa, das ist alles so toll. Und wir dachten uns article/interview-bring-me- „Warum sollten wir nicht irgendwo sein, wo es nett the-horizon-jordan-fish ist, statt irgendwo, wo es scheiße ist.“ Man muss ja www.musicnstuff.de 3 | 2015 15 E N LI ESEN ON u .m w ww 16 ff stu n sic 3 | 2015 ar t er i nt eo -p / . de / ple rg be n de lin rL ste R e E -ko EIT rno a W wvie / icle g un ift -st www.musicnstuff.de U do Lindenberg ist nicht nur einer der be- Music nStuff: Hi Arno, schön, dass du dir Zeit für kanntesten und profiliertesten Rockmusiker uns nimmst. Wann und wie hast du Udo Linden- Deutschlands, nein, er hat auch von Beginn an mit berg kennengelernt? seinen Texten und bei öffentlichen Auftritten Miss- Arno Köster: Ich kannte ihn seit Mitte der Achtzi- stände angesprochen und den Finger in die Wunden ger schon immer ein bisschen, weil ich damals bei gelegt. Wer erinnert sich nicht an den „Sonderzug einem Mannheimer Konzertveranstalter ein biss- nach Pankow“, mit dem er sich für die Wiederver- chen Geld verdient hab. Und Udo hat damals in einigung des geteilten Deutschlands einsetzte. Auch Baden-Württemberg recht viele Konzerte gegeben engagiert er sich seit langem für Projekte in Afrika, – daher kannte ich ihn. Ich bin dann erst mal in den um den Leuten dort Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Journalismus abgedriftet, und als Radiomann bin ich ihm öfter begegnet. Als ich dann 1996 frei war, Am 10. Dezember 2006 gründete er die Udo-Lin- rief er mich einfach so an, sagte, er hätte gehört, denberg-Stiftung, deren Zweck es vor allem dass ich frei sei und ob wir uns nicht mal treffen war, aufstrebenden Musikern und Songtextern könnten. Und seitdem arbeiten wir zusammen. Interview: Arno Köster (Stiftungsmanager Udo-Lindenberg-Stiftung) Gemeinsam stark Auch wenn es einige Stars sicher nicht hören wollen, wer in der Öffentlichkeit steht und große Aufmerksamkeit genießt, der hat auch Einfluss auf die Gesellschaft. Udo Lindenberg nimmt diese „Bürde“ gerne an und macht den Mund auf. Seit 2006 engagiert er sich auch mit der Udo-Lindenberg-Stiftung für den musikalischen Nachwuchs. Wir sprachen mit Stiftungsmanager Arno Köster, wie es zur Gründung der Stiftung kam, und welche Aufgaben diese heute übernimmt. eine Plattform zu bieten und Hermann Hesses MnS: Ging es da schon gleich um die Stiftung? Dichtung mit Musik zu verbinden. Daraus ent- Arno: Nein, 1996 ging es erst mal darum, seine per- wickelten sich über die Jahre unter anderem das sönliche PR-Beratung zu machen, Promotion und sol- Hermann-Hesse-Festival, der Panikpreis-Wett- che Geschichten. Damals war Udo gerade 50 gewor- bewerb, aber auch verschiedene soziale und den und hatte einen ganz anderen Status als heute. humanitäre Projekte. Doch der rote Faden, Da haben wir überlegt, was man noch so macht mit der sich durch alle Aktivitäten der Stiftung der Karriere. Er hat Leute gesucht, die ihm dabei ein zieht, ist der Gedanke, es jungen Musi- bisschen helfen. Und offensichtlich war ich so auf- kern zu ermöglichen, andere, auch fällig geworden, dass er auf mich zukam. unbequeme und nonkonformistische Weg zu gehen, um sich zu wirklich MnS: Wann kam die Idee mit der Stiftung auf? eigenständigen Künstlern zu entwi- Arno: Das war 2005. Da sind wir an der schönen ckeln. Wir baten Stiftungsmanager Hermann-Hesse-Stadt Calw vorbeigefahren und Arno Köster zum Interview, um mehr haben uns spontan entschieden von der Autobahn über die Beweggründe der Stiftung zu zu fahren. Wir sind in Calw ein bisschen herum- erfahren und uns über aktuelle Projek- geschlendert und haben das Hermann-Hesse-Mu- te zu informieren. seum besucht, und haben diese Stadt erfühlt, die www.musicnstuff.de 3 | 2015 17 uns immer sympathischer wurde. Und da Udo eine Affinität zu Hermann Hesse hat, hat er gesagt „Lass uns die Stiftung doch hier gründen“. Was dann auch noch gefördert wurde von der Sparkasse in Calw, die damals ein Vorstandsmitglied hatte, das das unbedingt wollte. Der musste Udo aber nicht lange überzeugen. MnS: Was war die Grund- Auch kleine Dinge Helfen: Unser Interviewpartner idee bei der Gründung der Arno Köster bei einem Besuch in Afrika. Udo-Lindenberg-Stiftung? Arno: Die Grundidee war schon die gleiche, die die hinaus wollten wir ein Tool haben, um Spenden für Stiftung heute noch verfolgt. Im Grunde sollte der Projekte in Afrika sammeln zu können – weil Afrika musikalische Nachwuchs gefördert werden. Aber uns beiden schon immer sehr am Herzen liegt. nicht im Sinne von irgendwelchen Casting-Shows, wo es aufs Aussehen ankommt – und ob die Musik gut ar- MnS: Um die Bewohner dort zu unterstützen? rangiert ist, spielt keine Rolle. Man wollte individuel- Arno: Ja, wir haben ja inzwischen mehrere Projek- le Typen fördern, im Sinne von Hermann Hesse. Das te dort, wir unterstützen zum Beispiel ein Ausbil- ist ja auch der Sinn hinter „Mach dein eigenes Ding“. dungszentrum in Mombasa. Wir unterstützen am Und Udo war der Meinung, dass das Ganze an kei- Rande des Tsavo Nationalparks in Kenia eine Schu- nem besseren Ort angesiedelt sein könnte. Darüber le mit angeschlossenem Internat, wo wir aktuell eine weiterführende Schule bauen möchten. Da tut sich schon eine Menge. FAKTEN DIE UDO-LINDENBERG-STIFTUNG MnS: Wie kann man das hier von Deutschland aus unterstützen? Arno: Das beginnt bei der ganz normalen Spende Udo Lindenberg kennt in Deutschland ja fast jeder. Doch dass bis dazu sich in die Projekte persönlich einzubrin- er seit 2006 auch eine nach ihm benannte Stiftung betreibt, gen. Im Oktober beispielsweise fährt ein langjähri- ist nicht so bekannt. Diese von Hermann Hesse inspirierte ger Unterstützer unserer Stiftung nach Kenia, um kulturpolitische Stiftung – in Hesses Geburtsstadt Calw gegrün- dort für den Marathon zu trainieren. Gleichzeitig det – wurde geschaffen, um unangepassten MusikerInnen und hilft er drei Wochen lang in der Schule in Voi mit. So SongtexterInnen eine Plattform zu bieten und Hermann Hesses was ist auch eine Möglichkeit, Hilfe brauchen die da Dichtung mit Musik zu verbinden. Das Hermann-Hesse-Festival, unten immer. Man kann Patenschaften für Kinder der Panikpreis-Wettbewerb, aber auch soziale und humanitäre übernehmen, man kann in unsere Wasserprojekte Projekte – viele davon in Afrika – ist Teil der Arbeit. Die Udo-Lin- investieren, die wir demnächst wieder in Tansania denberg-Stiftung fördert junge Texter und Musiker durch Wettbe- machen werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten. werbe, um „neue Wege gegen das Mitmarschieren in der Masse zu suchen, provokant zu schreiben und sich nicht anzupassen an MnS: Hier in Deutschland unterstützt ihr ja den Superstar-Schrott“, so Udo Lindenberg. Bands. Wählt ihr die Bands direkt aus? Arno: Es gibt alle zwei Jahre den Panikpreis, der ist Weitere Infos: www.udo-lindenberg-stiftung.de so ausgerichtet wie ich vorhin schon gesagt habe. Da werden dann Texter angesprochen, auch mal 18 3 | 2015 www.musicnstuff.de Typen, die ein bisschen wilder aussehen, Bands, die noch was zu sagen haben – Individualisten eben. Die können ihre Bewerbung über einen gewissen Zeitraum einreichen, und eine Jury hört sich das dann an. Die sechs besten Bands werden in die Popakademie in Mannheim eingeladen, wo ein Vorspielen stattfindet und drei Bands ausgewählt werden, die dann unsere Panikpreise kriegen. Der Panikpreis besteht aus einem Jahr individuellem Coaching an der Popakademie Mannheim. Sprich, wenn man bei dir feststellt, du bist zwar ein super Sänger, hast aber überhaupt keine Ahnung vom Texten, dann schickt man dich in einen Textworkshop. Oder wenn man meint, du bist ein supervirtuoser Gitarrist, spielst aber nicht dreckig genug und hast das Feeling nicht, dann steckt man dich in den entsprechenden Kurs, wie etwa Arrangement. Wir versuchen da, individuell angepasste Pakete mit der Popakademie zusammenzustellen. MnS: Man kann sicher auch Kontakte aufbauen. Arno: Ja, man erhält die Möglichkeit, vor einer hochkarätigen Jury zu spielen. Da ist zum Beispiel Rita Flügge-Timm von Warner Music drin, oder Benjamin von Stuckrad-Barre als jemand, der sich mit Literatur auskennt, und der ein oder andere Musiker. Rea Garvey war zum Beispiel schon dabei. Da kann man auch abseits des Preises gute Connections knüpfen – und das ist genau unser Ziel gewesen. MnS: Inwieweit ist Udo Lindenberg auch persönlich in die Bandförderung involviert? Arno: Udo ist Juryvorsitzender und hört sich jede einzelne Band auch an. Und das Schöne ist: Die Siegerband bekommt neben dem Coaching noch den sogenannten „Panikkurs“, das kommt jedes Mal gut an. Dabei laden wir die Bands für drei oder vier Tage ein. Die letzte Musikerin war zum Beispiel mit uns bei der Probe in Hannover, lief mit und bekkam Tipps. Udo kümmert sich um die Bands und hört sich die Texte an. Sie treffen Leute von der Plattenfirma, wir fahren mit ihnen ins Studio, hören uns die Songs an und treffen Producer. Dann kommt noch ein Rechtsanwalt, der was über die Branche erzählt, oder ich spreche über PR – das ist alles ganz locker. Die meisten Bands haben danach gesagt „Das ist der wahre Panikpreis“, das Treffen und der Erfahrungsaustausch mit Udo. 3 | 2015 19 MnS: Gibt es bestimmte Voraussetzungen? und weißt, wer dafür verantwortlich ist, dann hängt Arno: Bedingung ist – das ist wichtig – die Texte alles zusammen. In sofern betrachten wir es als po- müssen zu 80 % deutsch sein, keine englischen litische Arbeit, die Bedingungen dort zu verbessern. Lyrics. Wir wollen ja deutsche Texter fördern. Das Die Scheiße, die wir da hinterlassen haben, kann sollte ja eigentlich klar sein, wenn man zu Udo geht. keiner mehr aufräumen. Aber wir wollen zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Das klingt MnS: Zu einem aktuellen Thema. Die Stimmung jetzt banal, ist aber so: Der stete Tropfen höhlt den in Deutschland ist ja aktuell recht bedrückend. Stein, und alles Kleine, was man dort macht, hilft. Je- Kümmert ihr euch auch um aktuelle Themen? der noch so kleine Verein, jede noch so kleine Unter- Arno: Naja, wir machen keine Tagespolitik, aber na- stützung hilft. Und das hilft auch uns auf lange Sicht. türlich sind wir involviert, da wir uns viel mit Afrika Wenn wir das in Afrika nicht in den Griff bekommen, beschäftigen. Ich fahr regelmäßig rüber nach dann haben wir hier in zehn Jahren Probleme, die Afrika, und wenn du die Pro- man sich heute gar nicht vorstellen kann. bleme da siehst Jan Hoffmann DIE MUSIKSTIFTUNG ENTRÉE UNTERSTÜTZT DEN JAMLINER MIT MUSIK MEHR ERREICHEN Nun war der erste Jamliner – immerhin seit 1999 im Einsatz – schon am Ende seiner Kräfte: Ein neuer fahrbarer Untersatz musste her. Mit vereinten Kräften und dank vieler Sponsoren ner. Jamli euen n m wie der Hamburger Hochbahn AG, der Hamburger Sparkasse e d z vor ravet K s e u AG, Bild hilft e.V., der fritz-kulturgüter GmbH, der FFG Fahrzeugcq ean-Ja rer: J örde F Wie kann werkstätten GmbH, der Künstlergemeinschaft getting-up sowie r e Stolz man die Kraft der Musik nutzen, um die Gesellschaft zum Besse- Jean-Jacques Kravetz und seiner Musikstiftung Entrée gelang es innerhalb von sechs Monaten einen Bus zu finden und entsprechend ren zu verändern? Das dachten sich auch die Initiatoren umzubauen, damit er den tontechnischen Ansprüchen der Aufgabe des Jamliner-Projektes. Die Idee: mit einem zu einem Tonstudio gewachsen ist. Für das benötigte musik- und tontechnische Equip- umgebauten Linienbus durch verschiedene Stadtteile in Hamburg ment sorgten diverse Spender aus der Musikinstrumentenbranche. zu fahren, um den Jugendlichen dort die Möglichkeit zu geben, das Man sieht, wenn alle zusammenarbeiten und man eine gute Idee Spielen und Aufnehmen von Musik zu erlernen und ihnen dadurch mit Nachdruck umsetzt, dann kann man richtig viel erreichen. Und neue Perspektiven zu eröffnen. Zwei der treibenden Kräfte dieses so kann man dem neuen Jamliner nur ein langes Busleben und tollen Projektes: Moderator Reinhold Beckmann und Udo-Linden- seinen Gästen viel Spaß und neue Perspektiven wünschen. berg-Keyboarder Jean-Jacques Kravetz. Mehr Infos zu diesem Projekt findest du auf www.nestwerkev.de Übrigens: Jean-Jacques Kravetz ist nicht nur mit seiner Entrée-Stiftung und beim Jamliner-Projekt aktiv, er ist auch der Keyboarder von Udo Lindenbergs Panikorchester – und das seit 1973. Vor dem Konzert im Berliner Olympiastadion hatten wir Gelegenheit, mit ihm über sein Equipment, seinen Werdegang und seine Stiftung zu sprechen. Die beiden Interviews dieses Tages findest du auf Bereit für den Nachwuchs: Das Equipment im neuen Jamliner. unserer Website www.musicnstuff.de. Weitere Infos: www.kravetz.de & www.stiftung-entree.de 20 3 | 2015 www.musicnstuff.de EEN N I L LES iew N R terv E T O I oin E e W it Vid stu icn us w.m Eine bunter Haufen: RDGLDGRN e /-p e ff.d le op w vie icle rt /a m ter /in grn gld -rd ww S o ist es ja oft mit Bands, wenn sie den Durch- 2011 bastelt das Trio schon an seinem ganz eige- bruch schaffen: Es scheint, als wären sie nen Sound zwischen Rock, Pop, Soul und Hip-Hop. plötzlich aus dem Nichts und durch glückliche Fü- Klingt nach einer wilden Mischung? Nun ja, irgend- gungen nach oben gespült worden. So könnte es wie schaffen es RDGLDGRN, diese vielfältigen Ein- manch einem auch bei RDGLDGRN aus Washington flüsse zu etwas Neuem und durchaus Elegantem zu vorkommen. Hierzulande bisher nur einem klei- kombinieren. Nun steht ihr zweites Album, schlicht nen Kreis von Leuten ein Begriff, haben sie in ihrer „LP 2“ benannt, in den Startlöchern. Zeit also für ein jungen Karriere bereits einen Song mit Foo-Fighters Interview mit den Jungs. Kurz vor dem Gespräch Mastermind Dave Grohl aufgenommen – und auch allerdings eine schlechte Nachricht: GRN kommt Pharrell Williams hat einen ihrer Songs produziert. nicht, er hat sich an der Hand verletzt und muss operiert werden (tja, wenn man den Sänger auch 22 3 | 2015 Doch dahinter steckt nicht irgendeine göttliche beim Verstauen des Equipments helfen lässt ;) ). Fügung oder ein großes Label, das den Erfolg Doch davon lassen sich RD und GLD nicht bremsen kauft, sondern vor allem richtig harte Arbeit. Seit und wir starten direkt schwungvoll ins Gespräch. www.musicnstuff.de Music nStuff: Ihr seid ja mittlerweile ganz schön viel unterwegs. Mögt ihr es zu reisen? Das neue Album LP 2 Andrei Busuioceanu: Ja, wir haben uns schon total daran gewöhnt, immer wo anders zu sein. Als wir jetzt nach Berlin zurückkamen, haben wir uns Genregrenzen? Wozu sollte man – weil wir schon so viel Zeit dort verbracht haben sich damit befassen –gute Mu- – schon total heimisch gefühlt. An die Sachen, die sik ist gute Musik. Nach diesem anders sind als in den Staaten, haben wir uns schon Motto agieren RDGLDGRN gewöhnt. Und Berlin ist auch so eine internationale auch auf ihrem zweiten Album Stadt, da spricht ja quasi jeder Englisch, da fühlen „LP 2“ und präsentieren einen wir uns sehr willkommen. bunten Mix aus Rock, Pop, Soul, Hip-Hop und mehr, MnS: Sind denn die Fans in Deutschland anders? zusammengehalten von einem mitreißenden Andrei: Die Deutschen sind am Anfang eher etwas Groove und richtig tollen Melodien. Schon die Platte, die am 9. zurückhaltend und beobachtend, aber sie haben Oktober herauskommt, lässt einen nicht mehr stillsitzen. Steigern die gleiche Energie wie das Publikum auf der gan- lässt sich das nur noch durch einen Besuch der Tour im Oktober. zen Welt. Sie lieben einfach Musik, egal, ob sie hin- Info: http://www.rdgldgrn.com/ ten stehen und zuschauen oder vorne abgehen. Interview: RDGLDGRN (Marcus Parham aka Red) & Andrei Busuioceanu aka Gold) Farbenspiele Scheinbar wie aus dem Nichts taucht das Trio RDGLDGRN mit ihrem (bereits zweiten) Album „LP 2“ in Deutschland auf – und wollen nun auch hierzulande voll einschlagen. Dazu haben sie nicht nur Support von Leuten wie Dave Grohl oder Kultproduzent Pharrell Williams, sondern vor allem richtig gute Songs, einen ganz eigenen Groove und mächtig gute Laune. Das beweisen sie auch im Interview zum neuen Album. MnS: Wie habt ihr euch kennengelernt? das noch genauer. Man kann das immer noch ge- Marcus Parham: Wir haben uns über Freunde nauer beschreiben. Aber es bleibt doch Alternative. von Freunden kennengelernt – es gibt da ja einen kleinen Altersunterschied. Aber wir gingen alle zur MnS: Hat sich denn vom ersten zum zweiten gleichen Highschool. Und Green hat dann irgend- Album viel verändert? wann mit Blue angefangen Musik zu machen, und Marcus: Thematisch schon, und auch musikalisch dann bin ich dazugestoßen und wir haben irgend- ein bisschen. Es ist ein wenig dunkler, was auch mit wann Gold getroffen. Wir kennen uns also etwa seit den Dingen zusammenhängt, um die es geht. Ich 2005. Aber RDGLDGRN gibt es erst seit 2011 und un- will nicht zu viel verraten, aber es hat etwas damit ser erster Release war 2013. zu tun, was zwischen den beiden Alben passiert ist. Wir hatten schon ein paar Songs, dann ging einiges MnS: Wie würdet ihr euren Sound beschreiben? schief, und dann haben wir Songs darüber geschrie- Andrei: Im Innersten ist es Alternative Music. ben, wie wir diese Zeit überstanden haben. Wenn du es dann Alternative Hip-Hop nennst, ist www.musicnstuff.de Jan Hoffmann 3 | 2015 23 EEN N I L ES en N RL rfahr E O IT r e icn us w.m f.d f stu e/ /a ge a -st le/ c rti fue sles re E eh hop-wi W d m rks un r ike us r-m wo Foto: Sennheiser ww Im Fokus: Wireless für Musiker – ein Statusbericht Drahtlos auf Draht! Lang lebe der Fortschritt! Das dürften viele Musiker denken, wenn es um Funksysteme für die Bühne geht. Denn die Systeme, die früher oft furchtbar klangen, kaum bedienbar oder aber unerschwinglich waren, sind heute in toller Qualität von günstig bis teuer erhältlich. Doch welche Systeme eignen sich eigentlich für was? Und was ändert sich 2016 rechtlich? 24 3 | 2015 Live ohne Kabel ist schlicht geil! Einfach über die Ein echter Knüller, denn anstelle der störrischen Bühne fegen oder ein geiles Solo rocken, ohne sich VHF-Antennen, die damals noch gut 10 oder mehr im Kabel zu verheddern. Die finanziellen Hürden Zentimeter aus den Handsendern ragten, genügte sinken stetig und praktisch in jedem Newsletter der plötzlich ein kurzer Draht, der bei Funkmikros be- angesagten Musikhäuser gibt es neue Knüllerange- quem im Gehäuse Platz fand und bei Taschensen- bote für Drahtlosspaß auf der Bühne. Und die Syste- dern kaum noch störend auffällt. Noch ein paar me werden nicht nur immer billiger, sondern auch Jahre vorher steckte der Gitarrensender eines ge- noch immer besser. Abgesehen von digitalen Misch- wissen Angus Young in einem Schulranzen, den pulten, macht kaum eine Produktgruppe in letzter der Australier auf dem Rücken trug – so war genug Zeit so krasse Fortschritte wie die Drahtlostechnik. Platz für die seinerzeit noch üppige Antenne. Vor gerade mal 25 Jahren waren VHF-Systeme Doch zurück in die Zukunft. Einen wesentlichen noch State of the Art. Eines der ersten UHF-Mikro- Schub bekam die Drahtlostechnik durch die Ein- fone brachte dann AKG im Jahr 1996 auf den Markt. führung des Kabelfernsehens – und später des digi- www.musicnstuff.de talen Fernsehens, kurz DVB-T. Durch den Wegfall der nun nicht mehr für die Fernsehübertragung notwendigen Frequenzbereiche wurden plötzlich Spektren für die drahtlose Mikrofontechnik frei. Dieser Umstand führte zu einem regelrechten Boom. Plötzlich konnte jeder drahtlos arbeiten, nicht nur die Profis. Damit wurden Hobbymusiker für die Hersteller drahtloser Mikros und Instrumentensender interessant. Die immer weiter fortschreitende Digitaltechnik tat dann ein Übriges – und so hat man heute als Musiker mehr Auswahl als einem lieb sein kann. Aktuell droht der liebgewonnenen Freiheit allerdings jede Menge Ungemach, denn unter dem Titel „Digitale Dividende I und II“ sind in den vergangenen Jahren immer mehr Teile des von Musikern genutzten Funkspektrums an die Telekommunikationsunternehmen verkauft worden – die haben einfach mehr Geld. Es wird also eng im Äther und jeder, der sich in den vergangenen Jahren ein Wireless-System angeschafft hat oder sich aktuell mit dem Gedanken an eine Anschaffung eines solchen beschäftigt, der sollte sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Die aktuelle Rechtslage Beschränken wir uns hier auf den UHF-Bereich, denn VHF spielt für Musiker seit längerem keine wirkliche Rolle mehr. Auch die 1G8- und 2G4-Systeme lassen wir in diesem Abschnitt links liegen, denn auch für sie gibt es abweichende Regeln – doch in der Praxis kann man sie überall und auch in Zukunft problemlos nutzen. Im UHF-Bereich ist ganz schön Bewegung drin. Bis 2010 stand Musikern der UHF-Bereich von 790 - 862 MHz kosten- und anmeldefrei im Rahmen einer „allgemein zugeteilten Sekundärnutzung“ zur Verfügung. MusiFoto: LTEmobile.de ker, Künstler und Verleiher durften diesen Bereich einfach nutzen, solange sie dabei niemand störten. Es gab lediglich Auflagen zur maximal erlaubten Sendestärke. Im März 2010 wurde im Rahmen der „1. Digitalen Dividende“ das Spektrum neu geordnet und ein großer Teil des bislang für Musiker verfügbaren Frequenzbandes wurde an Mobilfunkunternehmen versteigert. Wo bislang gefunkt wurde, wird jetzt immer mehr Spektrum für LTE genutzt – und mit dem Stichtag 31.Dezember 2015 ist für Musiker definitiv Schluss; dieser Frequenzbereich ist ab dem 1.Januar 2016 exklusiv für LTE reserviert. Ersatzweise wurde den sogenannten „drahtlosen Produktionsmitteln“ Machen Musikern das Leben der Bereich von 710 - 790 MHz zugewiesen schwer: Telekommunikations – dieser ist allerdings genehmigungs- und anbieter und ihre Antennen. gebührenpflichtig. Damit bietet er sich für Hobbynutzer nicht gerade an. www.musicnstuff.de DIE WICHTIGSTEN FREQUENZEN IM ÜBERBLICK VHF (Very High Frequency, 174 - 223 MHz): das älteste Frequenzband, wird heute kaum mehr genutzt und findet praktisch nur noch in Festinstallationen An- wendung. VHF-Systeme sind vergleichsweise störunanfällig, bieten aber nur eine überschaubare Anzahl von gleichzeitig nutzbaren Frequenzen. VHF-Systeme müssen angemeldet und genehmigt werden. Die neuen Frequenzen; 1G8 (1.785 - 1.805 MHz) und 2G4 UHF (Ultra High Frequency, 433 MHz - 865 MHz): das aktuell meist (2.400 MHz): Kürzel für den 1,8-Gigahertz- und den 2,4-Giga- genutzte Frequenzband. Praktisch durch die sehr kompakten Anten- hertz-Bereich, diese Frequenzen sollen „der neue Bereich“ für nen und die hohe Störunempfindlichkeit, im Vergleich zu VHF gibt die drahtlosen Mikrofone und Sender werden. Beide Bereiche es bei UHF deutlich mehr parallel nutzbare Frequenzen. Im Gegen- sind europaweit für diese Anwendungen freigegeben, und satz zu VHF-Systemen, die durchweg genehmigungspflichtig sind, sind in Deutschland zudem kosten- und anmeldefrei nutzbar. unterscheidet man bei UHF den genehmigungsfreien (ISM) Bereich Einschränkung beim 2G4. Du teilst dir diesen Bereich mit einer und den genehmigungspflichtigen Bereich. Problematisch wird die unüberschaubaren Anzahl von WLAN, Bluetooth, Babyphones Zukunft der UHF-Systeme, denn durch die sogenannten „Digitalen und anderen Datenübertragungssystemen. Garantie für eine Dividenden“ fällt immer mehr nutzbares Spektrum für Funkmikros reibungslose Übertragung gibt es hier keine – in der Praxis und IEM weg. Aktuell „verlieren“ wir Musiker ab 1. Januar 2016 den funktionieren die Systeme aber sehr zuverlässig. Im 2G4 Band Bereich von 838 - 862 MHz an das mobile Internet und Fernsehen. wird digital übertragen. Damit nicht genug. Die „2. Digitale Dividende“ Mit viel Tücke in die Lücke – und von diesen hat den Mobilfunkunternehmen erneut für Milli- Lücken gibt es mehrere. Ein mal der sogenannte ardenbeträge weitere Frequenzen verschafft und ISM-Bereich zwischen 863 MHz und 865 MHz. Dieses beschneidet mal wieder die Möglichkeiten für Musi- recht schmale Band ist und bleibt auch nach dem 31. ker. Wie es genau weitergeht, ist bislang noch nicht Dezember 2015 kosten- und anmeldefrei. Eine wei- klar. Klar ist aber, dass die Mobilfunker Frequenz- tere Lücke ist die sogenannte Mitten- oder Duplexlü- bereiche im 700er-Band erworben haben und diese cke. Hier geht es um den Bereich zwischen 823 und auch nutzen werden. In der Branche spricht man 832 MHz. Auch dieser Bereich bleibt kosten- und von 2018, zu diesem Termin dürften die jetzt noch anmeldefrei, zumindest bis zum 31. Dezember 2021. legal und sicher nutzbaren Funksysteme in diesem Band für Musiker endgültig unbrauchbar sein. Die Basics So banal es scheint, aber dennoch wollen wir uns erst mal die wichtigsten Bestandteile einer Drahtlosanlage etwas genauer ansehen. Wichtigste Voraussetzung: Man braucht einen Sender und einen Empfänger. Mindestens ebenso wichtig dabei – die beiden Komponenten müssen miteinander sprechen können. Dazu brauchen beide eine gemeinsame Trägerfrequenz, auf der der Sender sendet und der Empfänger empfängt. Ob es sich beim Sender um einen Handsender oder um einen Taschensender handelt, ist an dieser Stelle zweitrangig. Wir bleiben erst noch ein wenig bei den Frequenzen. Immer seltener werden Systeme Ordnung muss sein: sauber strukturiertes Wireless-Rack. 26 3 | 2015 mit einer einzigen, festen Frequenz angeboten. www.musicnstuff.de Im Fokus assa htlo tt dra le Komp onam s: Joe B in diesem Zusammenhang übrigens „Viel hilft viel“! Wer ein System sein Eigenes nennt, bei dem die Sendeleistung variiert werden kann, der sollte insbesondere bei kleinen Bühnen oder Indoor ruhig mal die niedrige Sendeleistung auschecken. Sonst kommt es eventuell zu Effekten, die fast wie ein übersteuerter Eingang am Mischpult wirken. Kein Kabel – kein Problem? Wenn es denn so einfach wäre! Trotz allem Fortschritts ist noch immer ein Kabel die unkomplizierteste Verbindung zwischen Quelle und Mischpult und beim Umstieg auf Funk lauern viele Probleme. Mit ein bisschen Planung lassen sich aber auch diese Hürden Weit häufiger findet man auch schon im Einsteiger- umschiffen. Wir haben die wichtigsten Eckpunkte segment Systeme, die zumindest mehrere Festfre- für Drahtloseinsteiger hier zusammengetragen. quenzen anbieten oder sogar mehr oder weniger frei programmierbar sind. Solche Teile sind immer Wer will? Wer muss? dann im Vorteil, wenn die gerade benutzte Fre- Braucht wirklich jeder auf der Bühne ein Drahtlos- quenz gestört oder belegt ist. system? Oder ist der singende Drummer nicht doch so statisch, dass ein Kabel reicht? Überprüf also kri- Damit sind wir auch schon beim zweiten Punkt: tisch, wie viele Systeme parallel laufen sollen. Davon Zwei Sender auf einem Empfänger klappt nicht, hängt unter anderem ab, ob man auf Luxus wie ma- sondern gibt immer Ärger. Dropouts, fieses Rau- ximal flexible Kanalwahl oder abgesetzte Antennen schen, Heulen oder Knattern treten dann auf. Wohl oder Antennencombiner verzichten kann. Klug ist dem, der in so einer Situation einfach auf eine an- auch, immer ein oder zwei Kanäle nachträglich ins dere Frequenz umschalten und locker weiterfun- Setup einbauen zu können, für Backgroundgesang ken kann. Übrigens – andersrum ist das gar kein zum Beispiel oder einen weiteren Musiker, der even- Problem, ein Sender kann an beliebig viele Emp- tuell später nachziehen möchte. fänger in seinem Radius übertragen. Wie intensiv wird das System genutzt? Das führt zum nächsten Stichwort: der Reichweite. Steht ihr jedes Wochenende auf der Bühne und seid Die ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Die Abend für Abend auf die optimale Performance an- maximal erlaubte Sendeleistung ist hierzulande auf gewiesen? Oder rockt ihr hier und da mal eine Bühne 50 Milliwatt gedeckelt, unter idealen Sendebedingun- oder Party und betreibt das Ganze eher als Hobby? gen reicht diese Leistung durchaus für 150 Meter si- Wer zur ersten Gruppe gehört, für den sind Systeme cheres Funken im Freien. Weit wichtiger in diesem mit hoher Flexibilität und hochwertiger Verarbeitung Zusammenhang sind andere Variablen, zum Beispiel richtig. Dafür wendet man sich am besten an einen die möglichst optimale Sichtverbindung zwischen kompetenten Händler und lässt sich ein Konzept er- Sender und Empfänger und die Position der Anten- stellen. Wer hingegen an der Hobbyfront muckt, für nen am Empfänger. Am besten klappts, wenn nichts den reicht ein Einsteigersystem. im Weg ist. Je nachdem sind auch Empfänger mit fest angebrachten Antennen nicht immer optimal aufzu- In jeder Band sollte es jemanden geben, der mit stellen und die meist teureren Systeme mit absetzba- dem System vertraut ist und sich um Aufstellung, ren Antennen im Vorteil. Keine so gute Faustregel ist Antennen, Batterien und Frequenzen kümmert und www.musicnstuff.de 3 | 2015 27 fernung zwischen Sendern und Empfängern nicht EIN BLICK AUF DIE DIGITALE WELT Spätestens seit bekannt ist, dass zu stark variiert. Der FoH-Platz kann also die besse- die Spektren enger werden, re Wahl sein als der Bühnenrand – denn da gibt es schreitet die Digitalisierung der je nach Bühnengröße mehr oder weniger Distanz Funksysteme voran. Während in den bekannten Frequenzbändern zwischen Sender und Empfänger. Vor der Bühne und auch im 1G8 fast ausschließlich analog übertragen wird, gibt hingegen ist die Distanz zwischen Sender und Emp- es im 2G4-Band ausschließlich digitale Wege. Nun benötigt so eine fänger stets mehr oder weniger gleich. Wandlung von analog nach digital und zurück bekanntlich immer Rechenzeit. Die entstehenden Latenzen sind aber so gering, dass Schalte immer zuerst die Empfänger ein! der Effekt nicht hörbar wird. Kritisch wird es immer dann, wenn Prüfe dann, ob schon etwas ankommt. Manche mehrere digitale Geräte in einer Kette sind und immer wieder von Empfänger haben Signal- oder Audioanzeigen oder Analog nach Digital gewandelt wird. Zum Beispiel addieren sich eine Möglichkeit, einen Kopfhörer anzuschließen. dann die Wandlungen bei Mikrofon, Digitalpult und schließlich Wenn schon ein Signal ankommt, obwohl ihr eure auch noch beim Digitalcontroller der PA. All diese Einzeldelays zu- Sender noch nicht eingeschaltet habt, dann ist klar, sammen ergeben durchaus eine hörbare Verzögerung. dass ihr andere Frequenzen nutzen müsst. Dann den oder die Sender einschalten. der schnell noch ein Frequenzupdate macht, wenn Und zwar der Reihe nach, um zu sehen, ob jeder die sonst genutzten Kanäle aus irgendeinem Grund Empfänger auch nur das Signal seines Senders nicht verfügbar sind. Ist das der Fall, dann kommt bekommt, oder ob es Übersprechen zwischen ver- ein flexibles System mit umfangreichen Möglichkei- schiedenen Sendern gibt. Insbesondere in geschlos- ten infrage. Muss sich jeder um sein eigenes Set küm- senen Räumen kann so etwas vorkommen. Zum mern, dann sind wahrscheinlich Plug-&-Play-Lösun- Schluss: Kontrolliere das Ergebnis mit dem Kopfhö- gen die bessere Wahl – ohne zu viele Freiheitsgrade rer, bevor du die Regler am Pult aufziehst. bei Frequenzen oder anderen Einstellmöglichkeiten riskiert man aber, dass es in schwierigen Umgebun- Und jetzt auch noch ein Knopf im Ohr! gen zu Problemen kommt. Wie so oft hilft Routine, Das Thema InEar-Monitoring haben wir bisher Probleme zu vermeiden. Das ist bei Funksystemen noch gar nicht betrachtet. Im Prinzip gelten für ein nicht anders. Die wichtigsten fünf Punkte haben wir Funk-IEM-System die gleichen Regeln wie für ein hier zusammengestellt: drahtloses Mikro. Auch hier müsst ihr auf gleiche Trägerfrequenzen, gut positionierte Antennen, or- Denk an die Batterien bzw. Akkus! dentliche Akkus oder Batterien und die genutzten Zu einem Gig gehören neue Batterien oder frisch ge- Frequenzen achten. Allerdings gibt es bei digitalen ladene Akkus! Manche Systeme in höheren Preisla- Systemen ein je nach System durchaus spürbares gen setzen auf Systemakkus, andere Sender nutzen Delay. Das kann einen wahnsinnig machen und handelsübliche Batterien. Wer gerne nachhaltig dafür sorgen, dass ihr keine Chance habt, tight zu denkt und in Akkus investieren möchte, der sollte sein. Tipp: Wenn schon ein 2G4-Mikro und ein Di- ein professionelles Ladegerät anschaffen, in dem gitalpult am Start sind, dann setzt besser auf ein Akkus nicht nur aufgeladen, sondern auch elekt- analoges IEM – zum Beispiel aus dem UHF-Band. ronisch gepflegt werden. Wichtig beim Einsatz von Paul Horgen Akkus ist ein Batteriemanagement. Schafft euch ein System, bei dem ihr immer erkennen könnt, ob die Zellen voll oder gebraucht sind. Akkupaare soll- Noch mehr rund ums Thema Wireless, ten immer zusammen verwendet werden. Tipps vom Experten und empfehlenswerte Produkte findest du hier: Such für die Empfänger den besten Platz. www.musicnstuff.de/-stage/article/ Im Idealfall bietet dieser eine ununterbrochene workshop-wireless-fuer-musiker Sichtverbindung und ist so aufgestellt, dass die Ent- 28 3 | 2015 www.musicnstuff.de EEN N I L ES en N RL rfahr E O IT r e E h W d me un ff.d tu ns a tre -s us p eo -p e/ cle rti a le/ e -fu ng mi k -fo /im r ike us r-m ic us w.m Im Fokus: Streaming – Freund oder Feind? Verliert Musik ihren Wert? Streaming – das bestimmende Thema der letzten Jahre, wenn es um den Verkauf von Musik geht. Und das sowohl für den Hörer wie auch für uns Musiker. Nun hat sich mit Apple auch ein echtes Schwergewicht eingeschaltet. Wir beleuchten das Thema von beiden Seiten und schauen, ob Streaming eher Fluch oder Segen für Musiker ist. G egen manche Entwicklungen kann man CDs oder Platten, die viel Platz brauchen und mit nichts machen – wenn sich Dinge grund- der Zeit kaputt gehen – und man muss nicht suchen, legend verändern, muss man einfach das Beste wenn man ein Album mal wieder hören will. daraus machen. Eins der großen Themen in den letzten Jahren ist Streaming. Doch genießt man als Dazu analysieren viele Anbieter das Hörverhal- Musiker die Möglichkeiten neue Bands zu entde- ten und schlagen mehr oder weniger sinnvolle cken und neue Fans zu erreichen? Oder gehen da- Bands vor. Jetzt darf man (noch) nicht davon aus- mit auch die letzten Chancen dahin, mit Musik Geld gehen, dass nur Perlen vorgeschlagen werden, aber zu verdienen? ich selbst bin so schon auf diverse Alben gestoßen, die ich in der analogen Welt wohl nicht entdeckt 30 3 | 2015 Goldene Zeiten für Musikfans hätte. Dazu kann man bei einigen Anbietern auch Zugegeben, die Überschrift ist schon etwas plakativ. sehen, was seine Internet-Freunde so hören. Auch Aber wenn man bequem ist, hat Streaming echt Vor- darüber findet man das ein oder andere Mal etwas züge. Man kann jederzeit durch eine riesige „Plat- Interessantes. Ob einem das die rund 10 Euro wert tensammlung“ stöbern und neben Klassikern auch ist, die die großen Anbieter im Schnitt pro Monat neue Bands entdecken. Dazu gibt es keinen Haufen verlangen, muss jeder selbst entscheiden. www.musicnstuff.de Foto: XXXXXXXXX ww Im Fokus Das klingt doch nicht! Der Haken an der Geschichte Einen Vorwurf, dem sich die Streaminganbieter So, wo ist denn nun der Haken? Nun ja, wenn Mu- quasi von Beginn an ausgesetzt sehen, ist, dass die sikkonsumenten für einen kleinen Monatsbeitrag an Klangqualität der von ihnen angebotenen Daten Unmengen Musik kommen, kann man sich denken, weit unter CD-Niveau wäre. Doch schaut man sich dass weniger für Labels und Musiker hängenbleibt. die wichtigsten Dienste an, kann man festhalten, Jetzt könnte man zu einer Hassrede ansetzen und er- dass alle Anbieter im Download Daten anbieten, die klären, dass das gar nicht geht und früher alles bes- locker mit CDs mithalten können, Tidal beispiels- ser war. Doch auch hier lohnt ein genauerer Blick. weise bietet im HiFi-Tarif sogar Musik im Lossless Audio-Format mit 1411 kbps an. Wer über hoch- Nun kursieren im Internet Horrorgeschich- wertige Abhörgeräte verfügt, bekommt hier sogar ten, wie wenig dieser und jener Künstler für deutlich bessere Qualität als mit CD. Anders sieht so und so viele Millionen Plays bekommen hat. es beim Streaming auf Mobilgeräten aus. Insbeson- Und ich möchte auch gar nicht behaupten, dass dere in den Gratistarifen wird die Audioqualität oft die Geschichten immer unwahr sind. Doch wie so deutlich gedrosselt. oft muss man sich hier auch die Details anschauen. So zahlen Streaming-Plattformen durchaus 2 Woran gute Klangqualität viel eher scheitert, ist bis 3 Euro pro 1.000 Plays. Wie viel davon beim die Technik, über die man sich die Musik anhört. Künstler ankommt, ist dann auch eine Frage des Wenn man sich mit 5-Euro-Kopfhörern Musik an- Labels. Während kleine Indie Labels durchaus ein hört und dann etwas von mangelnder Audioquali- 50:50-Modell fahren, lassen große Labels dem Mu- tät faselt, ist das schon zweifelhaft. Also, wenn du siker oft viel weniger. Doch damit will ich gar nicht schon guten Sound genießen möchtest, dann hör dir die Major-Plattenfirmen schlecht machen. Schließ- die Musik mit hochwertigen Kopfhörern oder auf ei- lich bieten sie ihren Künstlern im Gegenzug jede ner guten Anlage an. Egal, ob Streaming oder CD. Menge Promoarbeit und Vorfinanzierung. Für welchen Anbieter soll man sich entscheiden, wenn man ein Streaming-Abo abschließen ÜBERSICHT STREAMING IN DEUTSCHLAND möchte? Hier eine Übersicht der angesagtesten Streaming-Dienste in Deutschland. Preislich gibt es kaum Unterschiede, auch das Angebot an Musik ist recht ähnlich. Mein Tipp: Man kann den Service meist 30 Tage kostenlos testen. Also: Erst ausprobieren und dann entscheiden. Anbieter Kosten (pro Monat) Gratisoption Anzahl Songs Soundqualität Kompatibel mit im Angebot 9,99 € Apple Music (Familienabo: bis zu 6 Ja (ein Radiosender & Connect) Mac, PC, iOS 30 Mio AAC, 256kbps (Android für Herbst angekündigt) Personen 14,99 €) Ja Deezer 9,99 € Mac, PC, iOS, Android, (ohne Offline-Nutzung, Wer- 35 Mio 320 kbps Windows Phone, Blackberry bepausen, keine Mobilgeräte) Ja Napster 9,99 € Mac, PC, iOS, Android, (ohne Offline-Nutzung, mobil 30 Mio 320 kbps Windows Phone 160 - 320 kbps Mac, PC, iOS, Android, (wählbar) Windows Phone, Blackberry 1411 kbps (HiFi), Mac, PC, iOS, Android nur Flow & Mix) 9,99 € Spotify Tidal Ja (50 % für jeden weite- (ohne Offline-Nutzung, Wer- ren Family-Account) bepausen, keine Mobilgeräte) 19,99 € (HiFi), Nein 30 Mio 25 Mio 9,99 (Premium) 320 kbps (Premium) www.musicnstuff.de 3 | 2015 31 MOBIL GERÄTE Der Flaschenhals für die Soundqualität sind oft ausgänge (die getrennt geregelt werden und auch als Input genutzt sowieso das Abspielgerät und die verwendeten werden können), dazu hat es vier integrierte Lautsprecher und ist Kopfhörer. Das haben mittlerweile auch diverse dem Hersteller zufolge das lauteste Smartphone der Welt – tja, Mar- Smartphone-Anbieter erkannt und bieten Gerä- shall eben. Zudem sollen die integrierten Mikrofone Aufnahmen in te an, die nicht nur MP3s, sondern auch unkom- überzeugender Qualität ermöglichen. Cooles Feature: Drückt man primierte Formate abspielen können. So bietet beispielsweise die M-Taste auf der Oberseite, kommt man direkt zu einem spezi- der Newcomer auf dem Smartphone-Markt, Gigaset, nur Modelle ellen an, die mit einem speziellen Hi-Fi-Chipset ausgerüstet sind und auf dem man alle Smartphone á mit Dirac HD Sound und dem CSR-BT-Übertragungsstandard rich- Musikquellen la Marshall: tig gut klingen. Dazu gibt es hochwertige Kopfhörer ab Werk. sammenführen und Musikplayer, zu- Das London bequem verwalten Noch mehr für Musiker und Musikgenießer ausgelegt ist das kann. Coole Idee. neue Marshall London, das erste Smartphone, das sich mit dem Weitere Infos: Namen des legendären britischen Ampbauers schmücken darf. Es www.gigaset.com verfügt ebenfalls über einen speziellen Soundchip und spielt auch www.marshallhead- Lossless-FLAC-Dateien ab. Zudem verfügt es über zwei Kopfhörer- phones.com für Aufnahmen und Equipment wieder reinholen. Dazu ist es allerdings dringend nötig, dass die Leute mitbekommen, dass es dich überhaupt gibt. Die Promoarbeit muss man dann eben selbst machen. Aber wenn es mal läuft, lohnt es sich – zudem ist Streaming auch eine gute Werbung für Konzerte und um eine Fanbasis aufzubauen. Die Tatsache, dass man als Band vor allem mit Konzerten und Merch Geld verdient, wird sich so schnell wohl nicht ändern. Es geht aufwärts: Der Musikmarkt wächst wieder, auch dank Streaming. Klar, mit CDs kann man schneller Geld verdieMarktführer Spotify etwa gibt an, dass man zwi- nen, aber wer kauft die heute noch? Die Einnah- schen 0,6 und 0,84 Cent pro Stream auszahlt. Hat men durch Streaming & Co. rechnen sich eben eher eine Band also 1.000 Plays, sind das immerhin 6 bis langfristig und sind eine sinnvolle Lösung, um ille- 8 Euro. Klar, das ist nicht wirklich viel, aber hier galen Tauschbörsen das Wasser abzugraben. Auch macht es die Masse. Doch wie bekommt man seine ist der Umsatz im Musikmarkt dank Streaming seit Songs auf Spotify? Hier gibt es diverse Anbieter wie einiger Zeit wieder wachsend. So gesehen ist wie- etwa iMusician Digital, die deine Musik gegen eine der mehr Geld im Umlauf – das ist doch positiv. geringe Gebühr auf rund 250 Plattformen bringen Jan Hoffmann und das Geld (gegen einen gewissen Anteil) für dich einsammeln. So bekommst du für ein Album, das auf iTunes für 9,99 Euro verkauft wird, nach Abzug Weitere Details rund ums Streaming der Gebühren von Apple, der GEMA und iMusician sowie Interviews mit Bands und Strea- Digital noch knapp 5 Euro. Das lohnt sich schnell – minganbietern beziehungsweise Platt- ganz ohne Presskosten und Verkaufsstress. formen zum Hochladen von Musik findest du hier: Dazu kommen dann noch die anderen Shops, diverse Streaming-Plattformen, YouTube & Co. www.musicnstuff.de/-people/article/ Wer sich also selbst um alles kümmert, der kann im-fokus-streaming-fuer-musiker durchaus Geld verdienen und zumindest die Kosten 32 3 | 2015 www.musicnstuff.de INEEN e NLRLEfSahren OWEITmEehr er d un ta /-s ar le tic tu ns ic us m . w e ff.d / ge ku -fo /im d n- vo n- he sc i s-m hn ue b er- ww Im Fokus: Mischen von der Bühne Alles ist möglich Modernste Technik und innovative Produkte ermöglichen es, das komplette Live-Geschehen unkompliziert von der Bühne aus zu managen. Ob umfangreicher PA-Mix, Monitorsound oder Aufnahmen, das alles lässt sich erstellen, ohne auf konventionelle Mischpulte zugreifen zu müssen. Was das bedeutet und mit welchen Geräten du arbeiten kannst, erfährst du hier. D 34 3 | 2015 avon konnten vor allem kleinere Bands bis Mischen war noch nie so simpel: App öffnen, mit vor wenigen Jahren nur träumen: Mittels dem System verbinden und fröhlich herumwi- Tablet oder Smartphone lässt sich mittlerweile die schen, bis das optimale Verhältnis gefunden ist. komplette Beschallungsanlage steuern. Heutzutage Damit dies allerdings so einfach funktioniert, gibt ist das längst keine Utopie mehr. Nein, es geht sogar es gewisse Voraussetzungen – und dabei steht nicht viel mehr: Jeder Musiker auf der Bühne kann über einmal die Technik im Vordergrund. Auf der Bühne den Computer im Taschenformat seinen Monitor- sind Disziplin und Teamgeist essenziell. Wischt sich mix selbst regeln, Effekte steuern oder Aufnahmen etwa der Gitarrist immer weiter in den Vordergrund, starten. Grenzen gibt es dabei kaum: Je nach Sys- erschwert er die Performance seiner Kameraden. tem lassen sich sowohl iOS- als auch Android-End- Ebenso sollte geklärt sein, wer sich primär um den geräte integrieren und individuelle Zugriffsrechte Publikumssound kümmert. Hier bietet sich bei ent- vergeben, die bestimmen, welcher Benutzer wel- sprechender Besetzung der Sänger an, der zumin- che Einstellungen vornehmen darf. dest instrumental für ein perfektes Klangverhältnis www.musicnstuff.de Im Fokus sorgen kann. Nicht zuletzt ist jedoch technisches binden sind. Freilich, das muss nicht unbedingt vor Verständnis wichtig. Dieses sollte zumindest so weit Ort geschehen. Die meisten Digitalgeräte sind To- reichen, dass jeder weiß, welcher Regler was macht tal-Recall-fähig, sprich: Es ist möglich, individuelle und welche Werte sinnvoll sind. Genau aus diesem Presets zu erstellen und diese dann vor Ort aufzu- Grund sollte sich jeder Beteiligte die Bedienungsan- rufen. Doch bevor wir hier weiter in die Tiefe ge- leitung gründlich durchlesen und alles ausprobieren. hen, schauen wir uns erst mal kurz an, aus welchen Komponenten ein Live-Beschallungssystem in der In Zukunft ohne Techniker? höchsten Ausbaustufe besteht. Wer braucht da überhaupt noch einen Tontechniker, mag der Eine oder Andere da fragen? Gut, so einfach Die wichtigsten Bereiche des Live-Mixings ist es auch wieder nicht. Wenn es das Budget her- Im Fokus steht zunächst mal natürlich, dass das Pu- gibt, sollte immer ein Live-Engineer anwesend sein. blikum einen optimalen Sound bekommt. Um das zu Schließlich bringt dieser das nötige Know-how mit. gewährleisten, sollte sich eine Person aus Band oder Außerdem erlaubt es den Musikern, sich voll und Crew dazu bereiterklären, die Verantwortung für ganz auf die Show zu konzentrieren. Ein guter FoH- den Sound zu übernehmen. Denn der Spruch „Viele Mann geht eben nicht nur auf die Bedürfnisse der Köche verderben den Brei“ trifft aufs Mischen abso- Künstler ein und erstellt einen ausgewogenen Mix, lut zu – schließlich hört jeder ein bisschen anders. sondern greift auch blitzschnell ins Geschehen ein, Und dass man sein eigenes Instrument gerne mal wenn es mal pfeifen sollte. als zu leise empfindet beziehungsweise am lautesten hören möchte, ist ja verständlich. Aber es hilft Eines darf außerdem nicht außer Acht gelas- dem Sound halt nicht. Abgesehen davon ist ein guter sen werden: Ein Beschallungssystem, das sich Live-Mix auch mit moderner Technik noch immer von der Bühne aus steuern lässt, gehört konfi- kein Kinderspiel, dazu braucht es viel Übung und guriert. Und dazu braucht es eben nun mal einen Fachmann, der zeigt, worauf es ankommt und wie die Komponenten am besten miteinander zu ver- WIRKLICH ALL-IN-ONE Es gibt ja alle paar Jahre mal wieder ein Produkt in der Musiker- und Tontechnikerbranche, das von Start weg einschlägt wie eine Bombe und so etwas wie eine Zäsur bedeutet, weil sich die Voraussetzungen für den Musiker Denn Cymatic plötzlich ändern. Die Vorstellung des digitalen Mischpultes Audio, Behringer X32 war so eine Ausnahme. Plötzlich gab es ein Entwicklerteam aus der Schweiz Mischpult, das professionelle Features und Klangqualität – bekannt für seine Multitrackplayer und -re- bot – das aber zu einem Preis, der alles andere als Profi-Ni- corder – stellte jetzt die uTrack-X32 vor, eine Expansion veau hatte. Das Teil ist auch für normale Bands oder kleine Card für Behringers X32-Familie (passt auch für das Midas M32). Verleiher bezahlbar. Und gemeinsam mit dem dazu erhält- Damit erweitert sich die Funktionalität des sowieso schon vielseitigen lichen Zubehör kann das System unglaublich viel. Doch es Mischpultes noch um die Möglichkeit, 32 Spuren in hoher Qualität di- geht noch besser. ein kleines rekt auf eine Festplatte aufzunehmen oder bis zu 32 Spuren an Backing Tracks ins Pult und damit die PA einzuspeisen. Das alles nur mit einer kleinen Erweiterungskarte, die man hinten ins Mischpult steckt, die also Kinderleicht: weder Platz wegnimmt noch extra transportiert oder verkabelt wer- Die uTrack-X32 den muss. Das Ganze kostet 799 € (UVP) und macht aus einem sowieso wird einfach in schon extrem vielseitigen Mischpult einen echten Alleskönner. den Slot geschoben. Weitere Infos: www.cymaticaudio.com www.musicnstuff.de 3 | 2015 35 auch das Gehör muss erst lernen, analytisch zu hö- wie er ihn möchte – ohne dem Mann oder der Frau ren. Wer also mal eben den Platz des FoH-Mischers am Pult verzweifelt mit Handzeichen vermitteln übernehmen möchte, sollte sich dessen bewusst zu müssen, was er möchte. Doch auch hier gilt: sein, dass das riskant ist. Gerade im Bühnenstress muss jeder Handgriff sitzen. Nimm dir also vor einer Probe Zeit, dich mit Im Prinzip gilt das Gleiche für den Monitor- der Verkabelung und Steuerung des Geräts bezie- sound, also das, was die Musiker auf der Bühne hungsweise der App auseinanderzusetzen, damit hören. Doch hier hat sich dank der Verbreitung von du sie wirklich im Schlaf beherrschst. Nur so hast InEar-Monitoring, und dadurch, dass moderne Mi- du die Sicherheit in stressigen Situationen auf der schpulte oft viele Monitorwege bieten, einiges geän- Bühne richtig zu reagieren. Übrigens: Keine Sorge, dert. So ist es heutzutage durchaus keine Seltenheit bei Apps kann man es vorab so einstellen, dass je- mehr, dass für jeden Musiker ein eigener Monitor- der Musiker auch wirklich nur auf seinen eigenen weg, also ein ganz auf ihn zugeschnittener Sound Sound zugreifen kann – nicht, dass man versehent- machbar ist. Am einfachsten geht das natürlich mit lich seinem Mitmusiker den Monitormix verstellt. Kopfhörern, doch wenn genug Monitorboxen da Mehr als nur Mischen sind, kann man das auch ganz klassisch umsetzen. Doch der technische Fortschritt geht noch weiter. Hier gibt es immer mehr Systeme – entweder Viele Bands arbeiten ja mittlerweile mit Einspielern, durch verschiedene Stageboxen oder noch ein- also Sounds von USB-Stick oder Festplatte. Warum? facher per Smartphone oder Tablet – bei de- Naja, weil es Spaß macht, und man dem oft ver- nen sich jeder selbst seinen wöhnten Publikum ja auch den maximalen Sound- Monitormix erstellen kann. genuss bieten möchte. Und nicht jede kleine Band Man spart sich also einen Mo- kann sich einen Tross von Musikern leisten. Oft geht nitormann, und jeder Musiker es ja auch nur um ein paar Streicher, Klavierspuren, kann sich auf der Bühne di- Akustikgitarre oder Ähnliches. Bringt viel Stimmung rekt seinen Sound so regeln, ins Set und ist ohne großen Aufwand machbar. Ganz entscheidend für einen gelunge- UNSER SOUNDTIPP nen und ausgewogenen Mix sind na- HK AUDIO PULSAR PA-BOX türlich auch die Boxen, über die man dann den Mix ins Publikum schickt. Hierbei ist das Problem, dass wurde. Darüber hinaus lassen sie sich sehr flexibel nutzen sowie man ja kaum während des in verschiedene Setups einbinden und liefern auch ohne Subwoo- Konzerts ins Publikum ge- fer schon satten Sound. Besonders wichtig für Bands, die von der hen kann, um den Sound Bühne aus ihren Sound machen: zu checken. Es wäre also Alle Regler und Warn-LEDs be- klasse, wenn es Boxen gäbe, finden sich auf der Rückseite der die immer ein konstantes Box. So kann man auch von der Klangbild liefern – unab- Bühne aus jederzeit sehen, ob al- hängig les in Ordnung ist. davon, wie laut man es gerade braucht. Und auch hier hat sich technisch 36 Weitere Infos: in den letzten Jahren und Jahrzehnten einiges getan. HK Audio HK Audio: www.hkaudio.com beispielsweise hat mit der Pulsar-Reihe eine komplette Serie an Test auf Music nStuff: www. aktiven Beschallungsboxen vorgestellt, bei denen ausdrücklich musicnstuff.de/-stage/article/ auf ein gleichmäßiges und gut abschätzbares Klangbild geachtet test-hk-audio-pl-110-fa 3 | 2015 www.musicnstuff.de Im Fokus Während man hier früher mit allerhand ex- memedium gibt es Unterschiede. Während man ternen Geräten gearbeitet hat, kann man auch bei einigen Mischpulten einen Rechner anschlie- diese Funktionen mittlerweile direkt über eini- ßen muss, um die Aufnahme anzufertigen, reicht ge bestimmte Mischpulte abfahren. Wieder ein es bei immer mehr Modellen mittlerweile einfach Gerät und damit eine Fehlerquelle weniger. Doch nur eine Festplatte anzuschließen, die Spuren spä- auch hier gilt: Gute Vorbereitung ist die halbe Mie- ter auf den Rechner zu übertragen und dort weiter te. Und für all diese Bereiche gilt selbstverständlich zu bearbeiten. Sehr praktisch. In Sachen Qualität auch: Es empfiehlt sich immer, eine Backup-Lösung muss man sich übrigens keine Gedanken machen. dabei zu haben. Denn wenn alle Abläufe in einem Die Übertragungsraten der Mixer ermöglichen Gerät gebündelt sind und das dann nicht funktio- Aufnahmen in hoher Qualität, dem hochwertigen niert, dann steht man natürlich komplett „nackt“ Live-Album steht also nichts mehr im Wege. da. Die kluge Band baut hier vor. Jan Hoffmann Kommen wir nun noch zum Mitschneiden des Auftritts. Ja, viele moderne Mischpulte bieten Noch mehr rund ums Thema Mischen auch direkt die Möglichkeit, das Konzert mit- von der Bühne und empfehlenswerte zuschneiden. Wie aufwendig das ist, hängt vom Produkte findest du hier: jeweiligen Modell ab. Manche Mischer bieten die Möglichkeit, die Master-Stereospur per USB abzu- www.musicnstuff.de/-stage/article/ greifen, andere ermöglichen es, direkt alle einzel- workshop-mischen-von-der-buehne nen Kanäle mitzuschneiden. Auch beim Aufnah- www.musicnstuff.de 3 | 2015 37 EEN E N I N S IrN L en SE en EL L h E r R rfaRL fah TE hN r OWN re E EIO e EI T ehr e m d W m s-e un d ku un -fo /a icn im e Foto: Wikipedia/Peter Gorges (Maschinenraum von Flickr) s mu f.d f stu ys / ke le/ c rti -s eg ti ins r ize s the yn Im Fokus: Synthesizer – Einstieg in die Welt neuer Klangdimensionen Sound aus Strom Die Verbreitung der Elektrizität ermöglichte neue, ungewohnte Instrumente. Etwa das Theremin, eine Erfindung aus Russland in den 1920er-Jahren, oder das Trautonium, das in Berlin entwickelt wurde. Beide Instrumente konnten sich aber nie auf einem so großen Markt durchsetzen wie der Synthesizer. Doch was genau ist ein Synthie eigentlich, wie entstehen die Klänge im Inneren und wie stellt man seine Sounds ein? Hier erfährst du es. D 38 3 | 2015 ie ersten Synthesizer in den 1950er-Jahren wa- Der Minimoog ist das Vorbild, an dem sich die ren noch riesige, schwere Geräte. Sie bestan- Mehrzahl moderner Synthesizer im Aufbau orien- den aus einzelnen Modulen, die zur Erzeugung eines tieren. Bob Moogs Idee: Die wichtigsten Module in ei- Klangs durch Kabel miteinander verbunden werden nem kompakten Gerät zu vereinen. Er nutzte zur Ton- mussten. Für den Preis eines solchen Schranks hätte höhensteuerung die von der Orgel/Klavier bekannte man damals oft schon ein Auto bekommen – es war Tastatur und bot das Ganze zu einem günstigen Preis unvorstellbar, dass Musiker wie du und ich eines an. Damit erleichterte er den Einstieg in die Welt der Tages aus Strom völlig neuartige Klänge erzeugen Synthesizer. Sein Erfolg ermunterte andere Firmen würden. Erst der technische Fortschritt, der kleinere wie etwa ARP, Oberheim, Korg und Roland kompakte und günstigere elektronische Bauteile ermöglichte, Synthesizer zu bauen. Ab den 1980er-Jahren nutzten und vor allem der Minimoog änderten dies. viele die immer günstigeren digitalen Chips, um sie www.musicnstuff.de Im Fokus an Stelle analoger Schaltungen für die Klangerzeugung zu verwenden. Yamaha, dessen FM-Synthesizer die erfolgreichste Abweichung von Moogs Grundkonzept waren, war dabei einer der Vorreiter. Noch kompakter waren dann die Synthesizer in Foto: Moog Music den 1990er-Jahren. Computer wurden leis tungs stärker und das Berechnen von Klängen in Echtzeit war plötzlich auf normalen PCs möglich. Firmen wie Native Instruments oder Arturia eroberten mit Software-Synthesizern den Markt. Doch egal wie die Klänge erzeugt werden: Das Grundprinzip aus Oszillatoren, Filtern, Verstärkern und Modulations quellen ist weiterhin das klassische. Aufbau und Grundklang Zum Erfolg des Minimoogs trug neben der bekannten Klaviatur sein übersichtlicher Aufbau bei. Vier Baugruppen formen den Klang: Oszillatoren (VCO), Filter (VCF) und Verstärker (VCA) als klangprägende Elemente und dazu noch als Modulationsquellen die Hüllkurven und Controller, die für die Steuerung der ersten drei Gruppen zuständig sind. Moog verbaute neben zwei ADSR-Hüllkurven noch zwei Räder, eines für Modulationen und eines zur Beeinflussung der Tonhöhe (Pitch-Bend-Rad). Diese vier Einer der entscheidenden Synthesizer-Pioniere: Robert „Bob“ Moog Baugruppen sind bis heute in fast jedem Synthesizer zu finden. Bei den Modulationsquellen kommt gen. Die häufigsten Wellenformen sind der Säge- in der Regel noch ein langsam schwingender Oszil- zahn, die Rechteck-/Pulswelle, das Dreieck und der lator (LFO) für periodische Modulationen hinzu. Sinus. Vor allem Sägezahn und die Rechteck-/Pulswelle werden zur Erzeugung synthetischer Klänge Gegenüber anderen (elektronischen) Tastenins- eingesetzt. Sie enthalten besonders viele Obertöne. trumenten wie E-Pianos, Keyboards und Orgeln hat ein Synthesizer den Vorteil, dass in seine Klan- Schon in diesem Bereich sind viele Eingriffe gerzeugung sehr tief eingegriffen werden kann. möglich. Je nach Zahl der Oszillatoren und Anzahl Grundlage eines jeden Klangs sind ein oder mehrere der erzeugten Wellenformen lassen sich durch Oszillatoren. Sie erzeugen periodische Schwingun- Mischung verschiedener Wellenformen und Os- Typischer Signalweg eines analogen Synthesizers. Oszillatorsektion Filtersektion Verstärkersektion Ausgabe Eingabe (Tastatur) Modulationsquelle Modulationsquelle www.musicnstuff.de Modulationsquelle 3 | 2015 39 Dagegen ist das Verstärker-Modul geradezu lang- SYNTHIE-WISSEN weilig. Außer, dass der Lautstärkenverlauf des Klanges beeinflusst wird, passiert wenig. Doch dieses DIE VIER GRUNDSCHWINGUNGSFORMEN „Wenige“ ist nicht zu unterschätzen. Denn hier ent- Die Kurvenoptik auf einem Oszilloskop verleiht der Schwingung ihren scheidest du darüber, ob der Sound eher perkussiv, Namen. Sie unterscheiden sich in ihrer Obertonstruktur und damit schwebend oder orgelhaft wirken soll. Wenn du ei- auch in ihrem Klang – jede der Grundschwingungsformen hat einen nen Klang selbst erstellst, dann ist dies der Bereich, eigenen Klangcharakter und eignet sich für ganz bestimmte Sounds. in dem du die wesentlichen Einstelllungen für die Wahrnehmung festlegst. Ich empfehle, zuerst den Lautstärkenverlauf einzustellen. Denn: Ist der schon gut, dann sind die Einstellungen der Oszillatoren und des Filters sowie deren Modulationen einfacher. Weil dann geht es nur noch darum, eine schöne Klangfarbe zu finden. Der Rahmen, der bestimmt, wie der Klang wahrgenommen wird, ist durch den Lautstärkenverlauf dann schon festgelegt. Belebende Modulation Die Klaviatur liefert immer mindestens zwei Steuersignale: Das erste, eine Spannung (CV), steuert die Tonhöhe der Oszillatoren, das zweite, ein Schalt signal (Gate), die Tondauer. Es löst auf Tastendruck die Hüllkurven aus, die dann die eingestellten zeitzillatoren verschiedene „Rohklänge“ erzeugen. lichen Werte durchlaufen. Durch unterschiedliche Grundfrequenzen, leichte Verstimmungen der Oszillatoren oder gegenseiti- Drückt man eine Taste, kommt es zuerst zur At- ge Modulationen (wenn möglich) sowie durch den tack-Phase, bei der die Hüllkurve für den VCA der Einsatz verschiedener Wellenformen gleichzeitig – Einschwingdauer akustischer Instrumente ent- je nach Bauart – sind in diesem Modul vielseitige spricht. Die anschließende Decay-Phase ist die Zeit, Variationen möglich. in der die Schwingung wieder abfällt. Sustain nennt sich der Wert, den die Lautstärke (bzw. Klangfarbe) Filtern und modulieren nach dem Ende der Decay-Phase solange hält, bis das Im Filter wird der „Rohklang“ veredelt, indem je- Gate-Signal zu Ende ist. Danach durchläuft die Hüll- des einen Teil der Frequenzen der Wellenformen kurve noch die Release-Phase, die dem Nachschwin- unterdrückt: Ein Tiefpass (Lowpass) macht den gen akustischer Instrumentenklänge ähnelt. Diesem Klang dumpfer, ein Hochpass (Highpass) dünnt Prinzip unterliegt übrigens auch die Steuerung von den Bassbereich aus und ein Bandpass lässt wie- digitalen und Software-Synthesizern. Nur, dass die derum nur einen Teil der Frequenzen durch. Je- Spannungen durch digitale Werte simuliert werden. doch wäre ein Filter ohne Modulationen genauso 40 3 | 2015 spannend wie ein EQ. Erst die Modulationen ma- Klänge im Eigenbau chen es interessant. So kann der Klang beispiels- Ich hoffe, du bist neugierig geworden und willst jetzt weise erst dumpfer klingen und dann durch ein eigene Klänge programmieren. Ein guter kostenlo- sich öffnendes Lowpass-Filter mehr Höhe bekom- ser Software-Synthesizer (bspw. Linplug Freealpha) men. Oder der Bassbereich wird über die Dauer reicht aus, um erste Erfahrungen zu sammeln. Syn- eines Taktes zunehmend durch einen entspre- thies sind zwar kaum geeignet, andere Instrumente chend langsamen LFO ausgedünnt. Wie bei den realistisch nachzuahmen, allerdings hilft es, deren Oszillatoren sind durch Filter vielseitige klangli- Hüllkurvenverlauf zu kennen. Denn damit hat man che Veränderungen möglich. eine gute Grundlage bei der Klangprogrammierung. www.musicnstuff.de SYNTHIE-WORKSHOP SO ERSTELLST DU DEINE ERSTEN SYNTHESIZERKLÄNGE Orgelsounds Typische Bläser-Klänge, mit denen Europe (The Die Hammond-Orgel hat die einfachste Hüllkurve. Im Final Countdown) oder Van Halen (Jump) mu- Prinzip würde das Gate-Signal reichen, da ihr Attack-, sikalische Meisterwerke geprägt haben, pro- Decay- und Release-Wert jeweils Null, ihr Sus tain- grammierst du ähnlich wie Pads. Lediglich den Wert 100 % beträgt. Entscheidend sind die Wellen Attack-Wert der Lautstärke stellst du hier wesent- formen: Nimm einen Sinus oder ein stark mit einem lich niedriger (aber nicht auf Null) ein und auch Lowpass gefiltertes Dreieck. Hat dein Synthie mehr Decay kann kleiner sein. Als Wellenformen eignen als einen Oszillator, verstimme diese in Oktavabstän- sich modulierte Pulswellen am besten. Damit der den zueinander. So erreichst du einen satten Orgel- Klang genug Obertöne hat, die bei Bläsern wichtig klang. Das Filter kannst du ohne Hüllkurve nutzen. sind, solltest du die Cut-off-Frequenz des Filters sehr weit öffnen. Das unterscheidet Bläser von Bau doch gleich noch ein paar andere Bässe, den meisten anderen Klängen, die mit geschlosse- nachdem aus der Orgel-Hüllkurve ein guter Bass ner Cut-off-Frequenz gut klingen. Wobei Pads und geworden ist. Als Grundlage kannst du alle mögli- Strings ebenfalls mit geöffnetem Cut-off interessant chen Wellenform-Mischungen einstellen. Als Filter sein können. wählst du erneut ein Lowpass aus, dessen Hüllkurve gerne ein weites Experimentierfeld sein darf. Nachklang Nur zu lange Attack-Zeiten klingen oft unpassend. Je nach Synthie-Modell kannst du noch viele wei- Schließlich sind Bässe eher perkussive Klänge, bei tere Klänge erzeugen. Diese vier Klangvariationen denen der Klang am Anfang einen Impuls hat. Wil- sind allerdings bei fast allen möglich und ein guter de Modulationen der Oszillatoren sind in der Regel Ausgangspunkt, tiefer in die Welt des Synthesizer- unpassend, außer du machst extrem bassbeton- spielens einzutauchen. Lass dich dabei nicht von te Musik (Dubstep, Drum‘n‘Bass). Wenn möglich, den vielen Fachausdrücken verschrecken. Sie ste- stimme einen Oszillator eine Oktave tiefer. Er bildet hen nur für unterschiedliche Schaltungsdesigns. dann das Fundament. Die Lautstärken-Hüllkurve Jedes davon hat zwar seine Stärken, aber fast im- stellst du am besten mit kurzem Attack, ein wenig mer reicht ein Synthesizer mit Oszillatoren, Filter, Decay, kaum Sustain und nur sehr wenig Sustain Verstärker und Modulationsquellen aus, um eine ein. So erreichst du einen perkussiven Verlauf. Vielzahl unterschiedlicher Klänge zu erzeugen. Flächen und Trompeten Gerade beim Filter gibt es verschiedene Schal- Ebenso wie beim Bass bietet die Filter-Hüllkurve tungsdesigns, die mystisch verklärt werden. Die für flächige Sounds wie Streicher oder Pads viel wichtigsten Unterschiede sind aber nicht, ob du ein Freiraum für Experimente. Dabei lohnt es sich, ver- Moog-, ein State-Variable- oder ein SEM-Filter hast. schiedene Filtertypen auszuprobieren. Für Strei- Viel entscheidender ist, ob es eine Flankensteilheit cher (nicht unbedingt für Pads) modulierst du am von 12 oder 24 dB besitzt. Erstere arbeitet ein we- besten leicht die Tonhöhe der Oszillatoren, um die nig sanfter mit der Klangfarbe und wird gerne für typischen Schwebungen zu erzeugen. Grundlage Flächen genommen, während letztere kräftig zu- dafür sind Sägezahn-Wellenformen. Verstimme die packt und bei Bässen die beste Lösung bietet. Oszillatoren zueinander, falls es keine Möglichkeit gibt, einen Oszillator durch einen LFO zu modulie- Filter ermöglichen dabei ein großes Feld für Ex- ren, um Schwebungen zu erzeugen. perimente. Verschiedene Einstellungen für die Filter-Hüllkurve sorgen ebenso für neue Klänge wie die 42 3 | 2015 Bei Flächenklängen sorgt die Lautstärkenhüllkur- unterschiedlichen Einstellungen der Resonanz- und ve für ein langsames Ein- und Ausklingen. Entspre- Cut-off-Regler. Der Cut-off bestimmt dabei die Eckfre- chend hoch sind Attack und Decay eingestellt. Sustain quenz, bei der das Filter in den Rohklang eingreift. und Release können gerne auch weniger hoch gepe- Mit der Resonanz betonst du diese Frequenz, was oft- gelt sein, nimm aber keine zu niedrigen Werte. Vor mals wunderbare synthetische Klänge erzeugt. allem der Release sollte größer als Null sein. www.musicnstuff.de Malte Stamm-Gadow EEN N I L LES ren N R rfah E T O I re pe ap nd xa ale kn er- E h W d me terview un le/in tic -p e/ ar s icn us w.m f.d tuf le/ p eo Foto: Tino Schuluz - Fotografie ww INTERVIEW MIT ALEXANDER KNAPPE Theorie ist wichtig. Dennoch wollten wir auch mit einem Sänger über dieses Thema sprechen, um dir zu sätzliche Inspiration zu bieten. Dazu stellten wir Alexander Knappe, der mit zwei Soloalben und reichlich Touraktivitäten auf einen großen Er fahrungsschatz zurückgreifen kann, einige Fragen zum Einsingen und Stimme fithalten. Weitere Infos: www.alexanderknappe.net Music nStuff: Seit wann singst du? Alexander Knappe: So genau kann ich das eigentlich gar nicht sa gen. Mein Plan sah ja anders aus. Ich wollte Fußballprofi werden. Mit 13 Jahren wechselte ich an die Sportschule von Hertha BSC. Da mit fing wahrscheinlich alles an. Am Wochenende bin ich immer ins Stadion und habe im Block gelernt zu schreien und im Chor zu sin gen. Ich wollte immer der Einpeitscher mit dem Megafon werden. zu Usher oder Xavier Naidoo gesungen und gute Feedbacks von meinen Kumpels bekommen. Da habe ich gemerkt, da geht was. ;) 44 3 | 2015 www.musicnstuff.de Foto: xxx Irgendwann hab ich dann in der Kabine oder bei Trainingslagern Workshop: Richtig Einsingen Warm singt gut Viele Musiker und auch Sänger betrachten ihre Stimme weniger als Instrument denn als naturgegeben. Doch auch hier führen Pflege und ständiges Training zu besserem Sound. Und ein ganz wichtiges Thema dabei: das Einsingen, egal, ob vor dem Gig, der Probe oder bei Aufnahmen im Studio. Wir geben Tipps und befragen einen Profi, der es wissen muss. D a können sich die Instrumentalisten noch so auch schwierige Parts zu bewältigen hat, dürfte das ärgern – für die meisten Konsumenten steht kaum gut gehen. Schließlich ist die Stimme anfäl- der Gesang ganz oben, wenn sie bewerten, ob eine liger für Überlastung und Probleme als andere In- Band gut oder schlecht ist. Sie sind sehr fokus- strumente. Als Drummer oder Gitarrist kann man siert auf das Vokale, weil es eben (scheinbar) am sich durchaus mit einer heftigen Erkältung noch einfachsten nachzuvollziehen ist, was der Sänger auf die Bühne zwingen und ordentlich performen. macht – singen kann doch jeder. Klar, singen kann Bei einem Sänger sieht es da schon anders aus. Des- jeder – nur gut singen eben nicht. Doch auch un- halb passen professionelle Sänger auch mehr auf ter Musikern verschenken viele reichlich Potenzi- sich auf als das der Rest der Band vielleicht macht. al, einfach weil sie nicht richtig üben, ihre Stimme nicht schonen oder sich nicht warmsingen. Und ge- Langsam steigern nau letzterem Thema wollen wir uns hier widmen. Gehen wir mal davon aus, dass der Sänger alles richtig macht. Gute Ernährung, genug Schlaf, wenig Man kann natürlich auf sein Glück hoffen und ein- Temperaturwechsel – und wenig Reden und Alko- fach so auf die Bühne gehen und loslegen. Doch ge- hol. Die Voraussetzungen sind also gut, um Bestleis- rade, wenn man seine Stimme oft belastet – etwa tungen zu bringen. Jetzt geht es darum, sich ordent- weil man viele Auftritte hat und oft probt – und lich warmzusingen. Doch wie macht man das? MnS: Was waren die „schlimmsten“ Fehler am Anfang? MnS: Wie sieht deine Vorbereitung vor Tour und Show aus? Alexander: Wenn man jung ist, denkt man ja, man hat unendlich viel Alexander: Klar, vor der Tour bin ich viel am Trainieren. Umso leich Energie. Erst jetzt, wo ich lerne, dass meine Stimme mein Kapital ist, ter fallen mir dann die letzten Konzerte auf Tour. Am Anfang haben achte ich darauf, wie ich singe und mit welcher Intensität. Also mal wir beim Booking auf Off Days (also Tage ohne Konzert) verzichtet, leise, mal laut. Wer das schafft, gewinnt als Sänger. Bei meiner ersten auch aus Kostengründen. Mittlerweile planen wir nach drei Konzer Tour gab es kein Konzert, bei dem ich danach nicht heiser war. Es ist ten einen Tag Pause ein. Der Körper bedankt sich. Und die Leute, die ein Wunder, dass meine Stimmbänder noch leben (lacht). Tickets kaufen, verdienen auch einen Knappe mit voller Stimme. :) MnS: Wie hältst du deine Stimme jetzt fit, mit deiner ganzen Er- MnS: Wie wichtig sind Mikro und Monitoring für die Stimme? fahrung? Vor allem durch Übungen und Technik? Alexander: Das ist vielleicht das Wichtigste. Am Anfang hab ich das Alexander: Obwohl ich jetzt weiß, dass meine Stimme mein Instru komplett unterschätzt, mittlerweile ist es für mich eine der größten He ment ist und ich lernen muss es zu pflegen und zu schützen, bin ich rausforderungen, den optimalen Monitormix herzustellen. Jede Loca in dieser Beziehung kein Vorbild. Meine Tipps: Vor dem Konzert unter tion ist ja anders. Für mich, meine Band und unseren FoH ist das ein die Dusche, heißes Wasser an, und dann langsam und vor allem leise ständiger Kampf. Ein guter Monitormix ist Gold wert. Wenn ich mich gut die üblichen Stimmübungen sprechen, singen. Zwischen den Kon höre, muss ich nicht lauter singen, sondern kann mich in den Mix rein zerten vermeide ich lange Gespräche. Alkohol ja, aber nicht zu viel! fallen lassen. Das schont meine Stimme und die Band, die dann nicht Ingwertee und Ipalat aus der Apotheke. Fast immer gehe ich vormit das Gefühl hat, noch dynamischer spielen zu müssen. Dazu gehört auch tags noch zum Training, aufs Laufband, aufs Rad, um überschüssige der Abstand bei lauten und leisen Tönen zum Mikro. Wer das schafft, Energie abzubauen. Das bringt mich runter und entspannt mich. macht es sich selbst, der Band, dem Mischer und dem Publikum leicht. www.musicnstuff.de 3 | 2015 45 1. Nimm dir Zeit und gönn dir Ruhe BUCHTIPPS Klingt ganz einfach, der Alltag sieht aber oft anders aus. Die Band fährt zu spät zum Gig los, dann steht man auch noch eine Stunde im Stau FÜR SÄNGER – man kommt zu spät bei der Location an. Schnell noch die Sachen reinschleppen, aufbauen und – Mist, müssen wir echt schon in 30 Minuten auf die Bühne? Versuch solche Situationen zu vermeiden. Das AMA – Vocal Training wird nicht immer klappen, aber leg zumindest fest, wie viel Zeit du Ein Arbeitsbuch für die Aus mindestens brauchst, um dich optimal auf die Bühne vorzubereiten. bildung der Stimme als Ins trument. Dementsprechend Dazu empfiehlt es sich – nicht nur, weil man vielleicht nicht will, methodisch werden hier dass andere zuschauen – sich einen ruhigen Ort zu suchen. Denn die einzelnen Elemente es geht nicht nur darum, seinen Körper vorzubereiten, nein, auch die zur Erarbeitung einer gut Psyche spielt beim Singen eine große Rolle. Schließlich bist du im Fo- funktionierenden kus, sollst nebenbei noch für Stimmung sorgen, Ansagen machen und, und klingenden Stimme vorgestellt. und, und. Wenn man da optimal abliefern will, muss man sich rundherum gut fühlen. Da hilft es vielen sich zurückzuziehen, noch mal alle ISBN: 978-3-932587-07-8 Songs und die Show in Gedanken durchzugehen und seine Aufwärm- Preis: 29,95 € übungen zu machen. Schott Music – 2. Hab einen Plan 200 Einsing-Übungen Mit ein bisschen Warmsingen ist es nicht getan. Klar, zu Songs mitzu- Dieses Buch widmet sich singen ist besser als gar nichts. Doch es bringt mehr, wenn du wirklich speziell dem Einsingen die einzelnen Organe und Körperteile ansprichst und aufwärmst, um – für Chorsänger wie in bester Verfassung zum Singen zu sein. Also, starte mit Atemübungen Solisten. Besonders cool ist dabei das Bonus und bring dein Zwerchfell in Schwung. Mach Übungen, um Stimmbän- kapitel „Einsingen in 10 Minuten“ – manchmal der, Lippen und das sogenannte Ansatzrohr (Nasen-, Mund, Kehl- und muss es eben schnell gehen. Rachenräume) zu lockern und auf die Belastung vorzubereiten. Danach kannst du durchaus schon mal den einen oder anderen Song ansingen. ISBN: 978-3-7957-4747-3 Preis: 21 € (ohne CD 16,50 €) Bei all dem gilt: Geh es ruhig und entspannt an. Es geht nicht darum, schon Höchstleistungen zu erbringen. Deshalb sollte das Aufwärmpro- Alfred Music – Vocalize! gramm auch nicht zu lang sein. In 15 bis 20 Minuten kann man viel Die Schwerpunkte liegen auf erreichen. Du willst ja nicht nach dem Warmsingen schon kaputt sein. Warm-Ups und Einsingübungen Übrigens: Gerade für Leute mit Lampenfieber und Nervosität ist es für Anfänger, Haltung, Vokalbil doppelt gut, die Vorbereitung aufs Konzert durchzustrukturieren. So dung, Atemstütze, Tonquali hat man etwas zu tun, das einen ablenkt und ist bestens vorbereitet. tät, Aussprache, Dynamik, Ar tikulation, Intervalle, Skalen, 3. Ein entspannter Körper ist ein guter Klangkörper Harmonien und vielem mehr. Die Stimme kommt nur aus einem relativ kleinen Bereich des Körpers. Die Warm-Ups sind in elf Ka Dennoch hat die gesamte körperliche Verfassung großen Einfluss auf tegorien unterteilt und mit den Gesang. Ist der Körper verspannt, steht man nicht richtig oder hat klaren Anwendungsanweisungen verse Schmerzen, wird man kaum sauberen, klaren Gesang hervorbringen. hen. Als Bonus gibt es die einzelnen Noten als Deshalb empfiehlt es sich – neben allgemeiner körperlicher Fitness – vor Auszüge auf reproduzierbaren Seiten. dem Konzert Lockerungs- und Dehnübungen zu machen. Ebenfalls essenziell ist – wie oben angedeutet – die richtige Atemtechnik. Atemübun- ISBN: 978-0-7390-9652-9 gen sind genau das Richtige, um nach dem Stress der Anreise runter zu Preis: 40,95 € kommen und sich auf die kommenden Aufgaben zu fokussieren. Jan Hoffmann 46 3 | 2015 www.musicnstuff.de EEN N I L LES ren N R rfah E T O I re o ed rp -to d oa l -re s ote E eh hop-tw W d m rks n o- un e/ wo icl e/ gu s icn us w.m f.d tuf rt s/ a r ita ww Workshop: Richtig arbeiten mit dem Two Notes Torpedo Reload Pimp Your Röhrenamp Als Gitarrist hat man reichlich Auswahl an Amps. Und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Du hättest gerne flexiblere Einsatzmöglichkeiten für deinen Röhrenklassiker? Dann check mal den Two Notes Torpedo Reload. Mit diesem Kästchen bekommst du deinen Sound perfekt aufgenommen. In unserer Workshop-Reihe zeigen wir den richtigen Umgang mit dem Multitalent. W elcher Gitarrist steht nicht auf das Gefühl, Man kann sich vorstellen, dass ein Gerät, das so vor einem weit aufgerissenen Amp zu ste- viel kann – und die dazugehörige Software – nicht hen. Doch wie bekommt man diesen Sound auf sei- ganz selbsterklärend ist. Deshalb haben wir Gitarrist ne Festplatte? Da gibt es durchaus einige Hürden und Produzent Alex Scholpp (bekannt unter anderem zu überwinden. Man braucht den passenden Raum, durch Tarja Turunen) zu uns eingeladen, damit er uns hochwertige Mikrofone und dazu noch Know-how. ausführlich erklärt, was der Two Notes Torpedo alles Geht das nicht auch anders? kann, wie man ihn anschließt und wie man den optimalen Sound erzeugt. Herausgekommen sind sechs 48 3 | 2015 Die Tüftler von Two Notes haben sich mit dem Folgen eines Videoworkshops, in dem wir Schritt für Torpedo Reload ein cleveres kleines Kästchen Schritt zeigen, wie man mit dem Torpedo Reload arbei- ausgedacht, mit dem man als Gitarrist oder Pro- tet, welche Komponenten man benötigt und wie man duzent richtig fett klingende Aufnahmen erstellen richtig mit der „Wall of Sound III“-Software umgeht. kann. Alles was man noch benötigt, ist ein (Pre) Natürlich zeigt Alex darüber hinaus, wie sein Amp mit Amp und das Torpedo Reload – sogar die Box kann dem Torpedo Reload klingt – auch im Vergleich mit der man sich sparen, wenn man möchte. Darüber hin- Abnahme via Mikro. Freu dich also auf sechs Folgen aus bietet es perfekte Voraussetzungen zum immer voller Information, Gesprächen und natürlich reich- beliebteren Reamping. lich fetten Gitarrensounds. www.musicnstuff.de Jan Hoffmann EEN N I L LES ren N R rfah E T O I re e -fu n pla s es in us E eh shop-b W d m ork r- ike us r-m un le/ w tic r /a g ple ktun o e ar -p e/ verm d . f t bs tuf ns r-sel c i e us .m l-od w a ww elde lab Workshop: Businessplan für Musiker Der Traum vom Labeldeal ... Wir zeigen dir, wann so eine Zusammenarbeit tatsächlich Sinn macht und welche Möglichkeiten du hast, dich zielbringend darauf vorzubereiten. Denn eines ist klar: Auch in der heutigen Zeit trennt sich bei der Suche nach dem Label die Spreu vom Weizen – auf beiden Seiten. J ede Band kann ihre Musik in den gängigen zu lassen – so ist die Musikbranche! Wer alles allei- Online-Shops wie iTunes, Amazon, Spotify ne machen will, hat lediglich die Möglichkeit seine und Co. zum Kauf oder Streaming anbieten. Dies CDs auf Konzerten zu verkaufen oder einen eige- erfolgt über Selbstvermarktungsplattformen bzw. nen Onlineshop zu konstruieren – wobei es keine Aggregatoren (digitale Musikvertriebsfirmen). Das Beispiele gibt, bei denen diese Vorgehensweise ei- hört sich ganz toll an, denn hierzu braucht man nen Newcomer ohne Umwege auf den Chart-Olymp kein Label. Dennoch solltest du dir über diese Ver- gehoben hätte. Sei dir bewusst, ab einem gewissen triebsstruktur Gedanken machen und genau be- Zeitpunkt braucht man einfach Partner, die einem leuchten, warum dieser Weg so einfach ist und was helfen. Als erstes sollte dir klar werden, was der vielleicht mit einem Label anders laufen würde. Käufer möchte. Dein potenzieller Fan möchte einen 50 3 | 2015 mit einem Klick deine Musik kaufen! Daher ist es auch ein Handel mit Rechten. Vorneweg sei ge- wichtig, auf gängigen Portalen vertreten zu sein, sagt: Es gehört in dieser Branche dazu Rechte abzu- denn nur so hast du eine Chance, mehr als nur dei- geben und/oder durch andere Parteien auswerten ne Freunde mit deiner Musik zu erreichen. www.musicnstuff.de Fotos: Dunstan Music Account bei seinem Lieblingsmusikshop und dort Grundsätzlich ist der Handel mit Musik immer Schau dir mal die Vertriebsportale an, eine einfache Suche im Internet zeigt dir schnell viele Anbieter dieser Art. Der Markt ist also voll davon. Das hat zur Folge, dass die einzelnen Portale um jede neue Musikquelle konkurrieren, also auch um dich! Die Angebote lauten dann meist, dass 90% der Einnahmen an den Künstler gehen und du selbst alles über einen Online-Account kontrollieren kannst. Verführerisch! Oftmals geht damit aber auch einher, dass es dich Geld kostet deine Musik dort überhaupt hochzuladen. Die Beträge variieren meistens je nachdem, ob du eine Single, eine EP oder ein Album anliefern möchtest. Andernfalls variiert der Prozentsatz, wenn bspw. Upload-Kosten entfallen. Soweit so gut, denn Anteile am Umsatz möchte auch ein Label haben, das ist insofern nicht ungewöhnlich. Hast du dich dann für eine Plattform entschieden, wird es richtig interessant: Das große Fragezeichen kommt spätestens beim Vertrag bzw. den Nutzungsbestimmungen und/oder AGBs. Obacht! Hier geht’s ums Recht ... Jeder seriöse Vertriebsanbieter muss von dir die notwendigen Rechte zum Verkauf der Musik einholen. Denn die urheberrechtlich geschützte Vervielfältigung passiert schon an der Stelle, wenn der Vertrieb eure Musik an die Shops liefert. Das klingt kleinkariert, aber dieses Wissen hilft, den passenden Anbieter zu finden. Gibt es keinen Vertrag, dann überdenke deine Wahl. Hast du einen bekommen, hapert es oft am Verständnis der rechtlich korrekten Ausdrucksweisen. Die goldene Regel lautet: Unterschreibe niemals einfach irgendwas! Frag im Zweifel einen Anwalt! Auf lange Sicht hin kann das günstiger sein, als wenn im schlimmsten Fall deine Rechte weg sind und du auch in Zukunft nichts an deiner Musik verdienst! Der Vertrag ist der nächste Schritt, bei dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Ist er fair, spricht nichts dagegen die Plattform als Newcomer mal auszuprobieren. Möchte der Plattformbetreiber Rechte haben, die er nicht richtig auswerten kann, suche besser nach Alternativen. Hier lohnt es sich auch mal eine Beratungsstunde beim Musikmanager oder Fachanwalt für Urheber- und Leistungsschutzrechte zu buchen, denn diese Leute wissen ganz genau, welche Rechte wofür eingeräumt werden sollten und wo der Spaß ein Ende hat. Ein kleiner Ausblick sei an dieser Stelle schon erlaubt, denn im nächsten Themenblock unserer Workshop-Reihe widmen wir uns ausführlich den verschiedenen Verträgen, die euch im Laufe eurer Musikerkarriere begegnen können. Labeldeal oder Selbstvermarktung? CHECKLISTE Allem voran: Die Pro und Kontras sind immer von den Bandzielen abhängig. Der klare Vorteil von Selbstver BEREIT FÜR DEN LABELDEAL? marktungsplattformen: die Unabhängigkeit. Man hat selbst in der Hand, wann welche Songs wo verkauft Um festzustellen, ob du auch aus der Sicht eines A&R bereit für werden. Zudem bieten viele Plattformen inzwischen einen Labeldeal bist, kannst du im ersten Schritt anhand einer attraktive Promotion Add-Ons an. kleinen Checkliste rausfinden. Es gibt dabei keine richtigen oder falschen Antworten, denn jeder Künstler muss individuell betrach- Allerdings liegt meist genau da das Problem! Er- tet werden. Der Check hilft dir aber mögliche Schwachstellen zu folgreiche Promotion-Kampagnen sind sehr zeitin- erkennen. Also stell dir folgende Fragen: tensiv und kostspielig. Ein halbwegs professioneller Bandnewsletter braucht eben gewisse Vorbereitungs- 1. zeit (von der Erstellung einer Homepage ganz zu Wie lässt sich meine Musik beschreiben? • Was sagen Fans und auch Fremde dazu? schweigen). Denn schon das Sammeln der Kontakte • Wichtig: Sei ehrlich und frag nicht nur Freunde, sondern hol auch kann mühsam sein. Werden Leute auf deine Musik nicht zum richtigen Zeitpunkt aufmerksam, kauft sie Feedback von Außenstehenden ein. 2. keiner. Bei den Selbstvermarktungsplattformen ste- Habe ich eine USP? • Gibt es dieses Alleinstellungsmerkmal, das mich/meine Band von • Frage dich nicht nur, wie du das siehst, sondern frage auch deine Wie groß ist meine Fanbase? • Wie viele Fans sind regelmäßig auf meinen Konzerten und wie viele Ein weiterer Vorteil der Selbstvermarktung ist gleichzeitig der große Nachteil. Alle Rechte und davon kaufen im Durchschnitt pro Konzert CDs und Merch? • Hier zählen nicht nur die Facebook-Freunde, sondern vielmehr die Erlöse zu behalten ist Wunschvorstellung vieler Künstler. Willst du jedoch jeden Cent in der eigenen Anzahl der Leute, die regelmäßig deine Konzerte besuchen. 4. res Netzwerk bemustern kann. Darüber hinaus hilft ein Label in Sachen Promo-Gestaltung. Fans, was dich in ihren Augen besonders macht. 3. cken hier die eigenen Möglichkeiten den Rahmen ab, während man mit einem Labelvertrag ein viel größe allen anderen unterscheidet und die Sache einzigartig macht? Tasche wissen, musst du auch alles selber machen! Wächst meine Fanbase stetig? • Spielt mal in zwei Jahren hintereinander Konzerte in der gleichen Schon eine Albumveröffentlichung bringt enormen Reihenfolge ein paar Clubs und schaut euch an, ob es mehr Leute Aufwand mit sich! Dazu zählen: Release-Planung, in der Crowd werden. Ein gesundes Wachstum ist extrem wichtig! Auswahl geeigneter Pressekontakte, Erstellung der 5. Promo-Materialien, das zeitaufwendige Kontaktie- Habe ich eine funktionierende Online-Präsenz? • Kommt es im Social Web zum Dialog mit den Fans und wird meine ren der Medienpartner sowie die permanente Justierung der Vertriebsaktivitäten rund um das Album Homepage gut besucht? • Habe ich immer wiederkehrende Posts auf meiner Facebook-Seite – und dann hat man noch keinen Gig gebucht! von treuen Fans, die sich auf die nächste Platte freuen? Wie ist das Feedback der Fans zu Alben und Konzerten? Letztendlich gilt: Wer von seinem Kuchen nichts • Hinterfrag das nicht nur in Bezug auf die Musik, sondern auch in Be- abgeben will, wird langfristig einen kleinen Ku- 6. chen backen. Denn je größer der Kuchen durch Bu- zug auf Artworks, Showgestaltung, persönliche Fankontakte … • Das meiste Feedback sammelt man ganz subtil am Merchstand 7. sinesspartner wird, desto höher ist dein Anteil! Selbstvermarktungsplattformen bringen dann messbare durch persönliche Präsenz! Wie hoch sind die Einnahmen aus CD-, Online- und Merchver- Erfolge und verhelfen zu mehr Fans, wenn die Band käufen? genügend Zeit investiert, um die Arbeit eines Labels • Habe ich tatsächlich Gewinne oder decken sich gerade so die Kos- nach seinen Möglichkeiten selbst zu erledigen. Ersetzen kann man ein Label allerdings nie ganz, wenn das ten inkl. Arbeitsaufwand? • Sei an dieser Stelle ehrlich zu dir selbst, damit du genau weißt, wo Ziel heißt, die eigene Musik zum Beruf zu machen. du stehst und was deine nächsten Schritte auf dem Weg zum Erfolg Schließlich ist der Musiker eben Musiker und keine sein könnten! BWL-Promo-Management-Booking-One-Man-Show! 52 3 | 2015 www.musicnstuff.de Nicolaj Gruzdov & Verena Bößmann INEEN us foc s r S ren umme E RL rfah tion-dr E e T EI ehr educa m Wd le/ un / artic ple eo p e/ ff.d u t s icn us m w. ww Foto: drummer’s focus L N O Education: drummer’s focus Vom Einsteiger zum Profi D as drummer’s focus wurde von Cloy Peter- che, die es werden wollten, zu etablieren. So wurde sen im Jahr 1982 gegründet und im Februar die Schule auch bekannt und namhafte Drummer 1983 in München eröffnet. Als erste Drumschule wie Ludwig Seuss (Spider Murphy Gang), Deutschlands lag hier der Fokus auf dem moder- Paul Dax (späterer Spider-Murphy- nen Schlagzeugspiel – und zwar aller Stilrich- Gang-Drummer), Rennie Hatzke tungen. Man muss wissen, noch bis Anfang der (Münchner Freiheit) waren da- 1990er-Jahre konnten Drummer nur an Hochschu- mals unter den ersten Schülern. len oder Konservatorien und da auch nur klassisches Schlagwerk studieren. „Unsere Erfolgsformel für die Schüler: minimaler Aufwand für maximalen Die ursprüngliche Motivation von Gründer Cloy Petersen war das drummer’s focus als eine Art private Ausbildungsstätte für Profi-Drummer und sol- Ausdruck, Groove und musikalisch Selbstverwirklichung“ Alex Holzwarth (df-Lehrer seit 20 Jahren) 54 3 | 2015 www.musicnstuff.de Foto: Alexander Holzwarth In unserer Education-Reihe stellen wir unterschiedlichste Einrichtungen vor, in denen du deine Profiträume verwirklichen kannst, so dass du eines Tages als Musiker oder Techniker den Lebensunterhalt verdienen kannst. Diesmal sind die Schlagzeuger dran: So bietet das drummer’s focus beste Bedingungen für eine dauerhafte Karriere. Education „Als ich vor 5 Jahren die Lehrerausbildung begann, wurden mir die Augen für eine ganz neue Dimension des Spielens geöffnet. Die Ausbildung geht weit über die Vermittlung von Inhalten hinaus. Es geht darum, das „Ich mach das schon“ zu überwinden und das „Ich hol mir das ab“ zu erreichen ... um einen ungekünstelten Ansatz. Oder auch einfach um die Wahrheit.“ Foto: Wole Onigbanjo Fabian Füss (df-Referendar) Im Vergleich zur Anfangszeit hat sich so einiges geändert. Heute werden hauptsächlich Amateurdrummer – und zwar jeden Alters – unterrichtet. Was allerdings geblieben ist, ist die Philosophie und die Ambition, jeden Schüler bestmög- kommt. Nichtsdestotrotz gibt es auch lich zu coachen. Ein wichtiger Punkt am drummer’s focus Leitlinien. So ist in der drummer’s-focus-Philosophie ist der Lehrplan in zehn Stufen aufgeteilt es zudem zu „lernen, sich zurück zu – quasi vom Einsteiger bis zum Profi nehmen, Musik in Bewegung und Flow drummer. Wer übrigens sein Hobby wahrzunehmen.“, so Cloy Petersen, zum Beruf machen möchte, kann hier „der Groove schwingt sich von ganz auch eine Lehrerausbildung anstreben. allein auf, wenn man gelernt hat, nicht Übrigens: Sowohl die abgeschlossene ständig alles zu 100% selbst gestalten Oberstufe wie auch die drummer’s focus zu wollen. Die Schüler müssen lernen, Lehrerausbildung ist in allen Bundeslän- Raum zu kreieren – Magie zu kreieren.“ dern als Berufsausbildung anerkannt. Wer beim drummer’s focus lernt, hat Unser Tipp: Bei Interesse einfach mal grundsätzlich einen Lehrer, der selbst beim df deiner Wahl vorbeigehen, sich professionell unterwegs ist. Man kann alles anschauen und mit dem ein oder an- sich also sicher sein, bei einem Büh- deren Lehrer sprechen. Manuela Müller nenprofi zu lernen, der aus der Praxis DIE WICHTIGSTEN FAKTEN DRUMMERS FOCUS Standorte: Seminare und Workshops: • München (seit 1983) • Studiokurs, Studio-Drumming (Dozent Wolfgang Rösch) • Stuttgart (seit 1994) • DoubleBass-Workshop (Dozent: Alexander Holzwarth) • Bodensee (seit 2002) • Sommerseminare „df-Holidays“ (Dozent: Jürgen Weishaupt) • Salzburg (seit 2005) • Best Of drummer’s focus (Dozent: Cloy Petersen) • Köln (seit 2005) Lehrplan: Grundgebühren (monatlich): • ein 10-Stufen-Raster vermittelt dem Schüler einen präzisen • 80 € in Salzburg, Köln und am Bodensee Entwicklungsstand und gibt klare Maßstäbe für die eigene • 85 € in Stuttgart Orientierung und musikalische Standortbestimmung • 94 € in München Weitere Infos: www.drummers-focus.de www.musicnstuff.de 3 | 2015 55 Re da T o kti ns P P I t &R n meATUr auf n i ta TERchnike ff.de r e I e t En HLer & T nstu C k FA Musi für w . ww mu Danger! DVD/Blu-ray sic von Farin Urlaub Racing Team Label: Universal Music Farin Urlaub – klar, das ist Hier wird ein Potpourri der größten Hits des Sän- doch der große Blonde von Die gers und Gitarristen in die Halle geblasen – und Ärzte. Ja, doch seit rund 15 Jahren ist der vom Publikum begeistert aufgesogen. Kein Wunder, Gitarrist und Sänger auch schließlich hat der selbsternannte Banddiktator ja solo beziehungsweise mit schon gut 30 Jahre Bühnenerfahrung auf dem Bu- eigener Band unterwegs – ckel. Dazu kommt seine hochkarätig besetzte und und ebenfalls sehr erfolg- ebenfalls bestens eingespielte Band, die mächtig reich. Das liegt aber nicht Spaß auf die Bretter bringt. Übrigens: „Danger!“ gibt nur an den Platten, son- es nicht nur auf DVD oder Blu-ray, sondern auch als dern vor allem an den Kon- 2CDs, auf Vinyl oder zum Streamen – Farin Urlaub zerten mit seiner 11-köp- will eben alle seine Fans glücklich machen. figen Begleitband, jh dem Racing Team. Das kann jetzt jeder auf dem Live-Album „Danger!“ in bester Qualität nachvollziehen. Die Rezension findest du unter: www.musicnstuff.de/people-rezension/ Und was ist darauf zu article/rezension-farin-urlaub-racing- finden? team-danger-bluraydvd Making Ofs, Videoclips? Bonusmaterial, Ach Quatsch, eine Bühne, eine fähige Band und ein richtig guter Frontmann – fertig ist eine absolut geile Livescheibe. Farin Urlaub weiß eben genau, wie man es richtig macht. The Real Conga Book von Herwig Stieger Verlag: AMA Verlag ISBN: 978-3-89922-202-9 Preis: 22,95 EUR inkl. MP3-CD Einfach (aber) gut: Das Farin Urlaub Racing Team live on stage. des Studierenden. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich scheinen mag: Das Buch ist zweisprachig – englisch und deutsch. Die beiliegende MP3-CD ergänzt das Buch mit Hörbeispielen und Grooves unterschiedlichster Stilistiken, die sowohl als Voll- als auch als Playalong vorliegen. Einen ersten Eindruck Autor Herwig Stieger sieht den Per- kannst du dir bei YouTube verschaffen (Suche: „The cussionisten als „Koch in einem guten Real Conga Book“ by Herwig Stieger, AMA-Verlag). Restaurant“ (Zitat aus dem Vorwort). Das Buch eignet sich vor allem für Einsteiger wie Seine kulinarische Aufgabe: die Mu- auch für Gelegenheits-Percussionisten, die ihr Kön- sik zu würzen. Dazu braucht es aller- nen ausbauen und vertiefen möchten. dings man als „nur“ das Beherrschen der richtigen Spieltechnik. Und so 56 3 | 2015 setzt Herwig Stieger in seinem Buch – neben dieser Mehr über das Buch liest du hier: Thematik – den Fokus auf Koordination, Kreativität www.musicnstuff.de/drums-rezension/article/ und vor allem auf die Weiterbildung der Musikalität rezension-ama-verlag-the-real-conga-book www.musicnstuff.de mm Text: Jan Hoffmann (jh), Manuela Müller (mm), Ilona Wahr (iw) Das merkt man „Danger!“ auch in jeder Minute an. Education Into The Blue Mehr über das Buch liest du hier: von Uwe Sicks Herausgeber: Music & Sales Preis: 39,99 EUR www.musicnstuff.de/guitar-rezension/article/ buchrezension-music-sales-into-the-blue Ein Buch über die Geschichte einer Firma – das klingt verdammt trocken. Doch hinter jedem Unternehmen stecken auch immer Menschen und Produkte. So erweist sich „Into The Blue“, die Geschichte der Marke Hughes & Kettner, als hochinformative, aber auch immer unterhaltsame Lektüre. Autor Uwe Sicks hat es nicht nur geschafft, massig Informationen aus drei Jahrzehnten Ampbau zusammenzutragen, sondern auch das Ganze mit viel Herzblut herüberzubringen. Dazu kommt die sehr ansprechende optisch hochwertige Gestaltung. Ein heißer Tipp für alle Amp-Nerds – auch als Geschenk eine echte Empfehlung. Mehr über das Buch liest du hier: jh www.musicnstuff.de/drums-rezension/article/ rezension-alfred-camp-duty-update Camp Duty Update von Claus Hessler Verlag: Alfred Music Publishing ISBN: 978-3-943638-93-6 Preis: 25,95 EUR inkl. DVD Autor Claus Hessler erschafft mit seinem neuesten Werk „Camp Duty Update“ ein ganz eigenes, selbständiges Buch, das gut und gerne als wissenschaftliche – ja gar Doktorarbeit durchgehen könnte. Denn er zeigt anhand weltgeschichtlicher Ereignisse und Epochen die Entwicklung der uns (Drummer) als Rudiments bekannten Noten-Phrasen auf. Hut ab, vor dem Recherche-Aufwand! Das Buch richtet sich an Kino Kino Filmmusik für Piano von Robert Francis Verlag: Alfred Music Publishing ISBN: 978-3-943638-87-5 Preis: 19,95 EUR inkl. CD alle, die mehr wissen wollen als „So spiele ich einen Paradiddle“. Sehr schön zusammengetragen bietet es jede Menge Lese- aber auch Übungsstoff, der mithilfe der beiliegenden MP3-CD schnell oder „He‘s a Pirate“ („Fluch der verinnerlicht werden Karibik“). kann. mm Zu den Stücken gibts kurze Was wären Filme ohne die passende Untermalung? Hintergrundinfos und den ein oder Erst die Musik bringt die Emotionen mit – macht, anderen Tipp zum Üben vom Autor. Auf dass man lacht oder weint. Autor Robert Francis der beiliegenden CD kannst du dir die Songs an- hat mit der 52 Seiten umfassenden Notensammlung hören. Sehr schöne Übe-Abwechslung. iw eine gelungene Auswahl an Film-Soundtrack-Klassikern zusammengetragen, darunter Klassiker wie „Das Boot“, „Ghostbusters“ oder „The Pink Panther“ Mehr über das Buch liest du hier: aber auch jüngere Werke wie „Le fabuleux destin www.musicnstuff.de/keys-rezension/article/ d‘Amélie Poulain“ („Die fabelhafte Welt der Amélie“) rezension-alfred-kino-kino-filmmusik-fuer-piano www.musicnstuff.de 3 | 2015 57 EEN N I L LES ren N R rfah E T O I re 0 E h W d me tage-7 un rt /a us .m w w f tuf s icn ba cks e -p / . de le op / icle se re- h -ja er eis h nn w Was in einem Bauernhaus begann, ist mittlerweile ein Weltkonzern: Fotos: Sennheiser Die Sennheiser-Zentrale in Wennebostel bei Hannover. Backstage: 70 Jahre Sennheiser Deutsche Wertarbeit mit Visionen Sennheiser feiert 70-jähriges Firmenjubiläum? Genau. 1945 gründete Dr. Fritz Sennheiser das Labor W in Wennebostel in der Nähe von Hannover. Was ganz bescheiden begann, wurde in sieben Jahrzehnten zur Weltfirma Sennheiser. Wir zeichnen die wichtigsten Punkte der Geschichte dieses Traditionsunternehmens nach. M an kann es sich überhaupt nicht geborene Dr. Fritz Sennheiser so. Bereits seit 1943 vorstellen, wie es damals wohl ge arbeitete er in Wennebostel im Institut für Hoch wesen sein muss. Wir schreiben das Jahr frequenztechnik und Elektroakustik der TH Han 1945 in Deutschland. Der Krieg ist vor nover. Genau dort gründet er am 1. Juni 1945 das bei, die Bevölkerung steht vor den „Laboratorium Wennebostel“, kurz „Labor W“ ge Trümmern ihrer bisherigen nannt. Die ersten Produkte sind Röhrenvoltmeter. Existenz. Es ist zum Ver Echter Klassiker: zweifeln. Doch irgendwie Bereits ein Jahr später erblickt das DM 1 das der Sennheiser muss es ja weitergehen. Licht der Welt. Das DM 1 ist Sennheisers erstes Mi HD 414 Das sieht auch der 1912 krofon im professional Segment, welches bis heu 58 3 | 2015 www.musicnstuff.de Backstage te eine der tragenden Säulen des Familienunter nehmens ist. In den kommenden Jahren wird das Produktportfolio stetig erweitert – und das Wirt schafts wunder trägt ein Übriges zum Er folg der jungen Firma bei. So arbeiten im Jahr 1955 bereits 250 Mitarbeiter bei Labor W, und der Grundstein IM GESPRÄCH DR. ANDREAS SENNHEISER für einen großen Neubau wird gelegt. Doch noch Bei einem Besuch der Sennhei- heißt die Firma nicht Sennheiser. ser-Zentrale ergab sich auch die Möglichkeit eines Gesprächs Zu diesem Meilenstein der Firmengeschichte mit dem geschäftsführenden Gesell- kommt es in Jahre 1958. Das Laboratorium Wen schafter Dr. sc. techn. Andreas Sennheiser. Gemeinsam mit seinem nebostel wird in „Sennheiser electronic“ umbe Bruder Daniel Sennheiser lenkt er seit rund fünf Jahren die Geschicke nannt – zum einen um zu zeigen, dass man längst des globalen Familienunternehmens. Dabei sprach er über seinen kein einfaches Labor mehr ist. Zum anderen soll Werdegang in der Firma, die Herausforderungen in einer globalisier- te die eigene Marke gestärkt werden. Sennheiser ten Welt sowie die Zukunftsaussichten des deutschen Herstellers. war zu Beginn auch Lieferant für große Unter nehmen wie Siemens oder Grundig. Nun wird ein Das komplette Interview als Video neues Kapitel in der Firmenhistorie geöffnet. findest du hier: 1960 wird ein Klassiker vorgestellt, der sich fast www.musicnstuff.de/-people/article/ unverändert bis heute im Programm befindet: backstage-70-jahre-sennheiser das MD 421, ein dynamisches Mikrofon für verschie denste Aufgaben. Ein weiteres Standbein erarbeitet man sich im Bereich Funktechnik. Dazu kommt, wie auch besseren Sound zu erreichen. Quasi ne dass die Technik im Allgemeinen immer kleiner benbei wird die Sennheiser electronic GmbH immer wird und die Leute individueller Musik hören wol internationaler, breitet sich mit Zweigstellen nach len. Der Kopfhörer wird zum Massenprodukt und Frankreich, Irland und in die USA aus. 1991 werden Sennheiser positioniert sich 1968 mit dem HD 414, die Studiomikrofonspezialisten von Neumann Teil dem ersten offenen Kopfhörer der Welt, gleich op der Sennheiser-Familie – da kommt zusammen, was timal. Was als Unternehmen mit wenigen Mitarbei zusammen gehört. Neben der Profisparte wird auch tern begann, erwirtschaftet Anfang der 1970er Jahre der Consumer-Bereich weiterentwickelt und Produk bereits fast die Hälfte seines Umsatzes im Ausland. te wie Drahtloskopfhörer auf den Markt gebracht. In den Folgejahren wird die Funktechnik ein im- Heute präsentiert sich die Sennheiser electro- mer wichtigerer Bereich des Produktprogramms nic GmbH & Co. KG als innovatives und dennoch – schließlich haben Musiker wie Moderatoren und traditionsbewusstes Unternehmen. Ein Großteil viele andere Anwender keine Lust mehr auf Kabel. der Entwicklung und Produktion findet immer Durch Neuentwicklungen schaf noch in Wennebostel statt – genau dort, wo vor 70 fen es die Tüftler von Senn Jahren alles in einem kleinen Labor begann. Und so heiser sowohl mehr Übertra wie sich Firmengründer Dr. Fritz Sennheiser wohl gungssicherheit kaum hätte träumen lassen, dass seine Firma ein Die erste Eigen mal ein weltweit erfolgreiches Unternehmen wer entwicklung den würde, kann man auch nur erahnen, welche des Labor W: das Innovationen die nächsten 70 Jahre in Modell MD2 den Laboren von Sennheiser er dacht werden. Jan Hoffmann Ein echter Klassiker: Sennheisers MD 441 www.musicnstuff.de 3 | 2015 59 EEN N I L LES ren e ag -st d ran -g h d r a R oa E erf ab e s EIT ehr oliW dm t-r s n e u t le/ rtic a ys/ /ke e ff.d stu n ic us .m w ww ON Test: ROLI Seaboard GRAND Stage Keyboard From Outer Space Nanu? Was ist das? Das ROLI Seaboard GRAND wirkt wie ein elegantes Keyboard – doch wo sonst die Tastatur ist, befindet sich hier eine Soft-Oberfläche mit tastaturartigen Erhebungen. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten, Sounds intuitiv abzurufen und zu modulieren. H eilige Sch...! Was ist das denn? Wenn man das läuft, macht neugierig. Auf der Rückseite findet man Seaboard GRAND aus dem Koffer holt, ist man Eingänge für Netzteil, zwei USB-Buchsen, Kopfhö- erst mal baff. So ungefähr war es, als man das iPho- rerausgang sowie zwei 6,3-mm-Klinkenausgänge ne zum ersten Mal in der Hand hielt – sofort ist klar, und drei Inputs für Expressionpedale. Doch was das dass man es mit etwas komplett Neuem zu tun hat. Instrument wirklich ausmacht, sind die neuartigen Auch was die hochwertige Fertigung, den edlen Look Spielweisen, die es ermöglicht. Man kann sowohl und die innovative Bedienung betrifft, befindet sich auf interne Sounds zugreifen als auch Klänge vom ROLI auf den Spuren der Smartphone-Schmiede. Rechner ansteuern. Da muss man dann experimentieren, wie gut sie mit dem System harmonieren. Im Vergleich mit gewöhnlichen Tasteninstrumen- Hat man seinen Sound gefunden, kann man auf ten hebt sich das Seaboard GRAND mit dem nur dem Seaboard GRAND normal spielen, aber auch 2,5 cm schlanken Gehäuse deutlich ab. Auch dass Slappen, Sliden, Vibratos erzeugen und vieles mehr. die Steuerung nur per Drehrad und einem Knopf Das macht nicht nur Spaß, sondern inspiriert zu neuen Sounds. Unbedingt ausprobieren! Fakten Robert Knaser Vertrieb Sound Service, www.sound-service.eu Internet https://roli.com/products/seaboard-grand Preis 3.925,81 € (UVP) Tastatur neuartige Touch-Tastatur mit Press-, Bend-, Slide- und Glissandofeatures Software Equator Sound Engine mit multidimensionalen Sounds Maße 60 3 | 2015 www.musicnstuff.de 937 x 338 x 25,7 mm; rund 7 kg ww ON LIN W E icn u nd I TE stu m ff.d eh RLE e/ re -re rfa SEN co r w.m us Test: Sennheiser ClipMic digital Bester Sound zu geilem Bild din g/ ar E hr en tic le/ Die Kameras von Smartphones werden immer besser. Damit lassen sich richtig gute Videos drehen. Doch mit dem Ton, den die integrierten Mikros liefern, sieht es oft mau aus – insbesondere in einer lauten Umgebung. Professionelle Abhilfe schafft hier das Sennheiser ClipMic digital. Einfach einstöpseln und loslegen. tes t-s en nh eis er- clip mi c-d igit al D er Wandel von analog zu digital, in dem sich die Musikinstrumentenbranche gerade befindet, geht auch an Traditionsherstellern wie Sennheiser nicht vorbei. Im Gegenteil, das Unter- nehmen hat sich immer dadurch ausgezeichnet, neue Entwicklungen aufzunehmen und voranzutreiben. So nimmt man sich dem Trend zu mobilen digitalen Aufnahmen an und präsentierte 2015 zwei in Zusammenarbeit mit Apogee entwickelte Ansteckmikrofone, die man an Apples iOS-Geräte wie iPhone und iPad einfach Mikro sofort, und auch die Stromversorgung des anstecken und damit direkt loslegen kann. im Kabel integrierten Interfaces (das „Kästchen“) erfolgt über das Mobilgerät. Neben dem Highend-Kondensatormikrofon MKE 2 digital bietet Sennheiser mit dem Clip- Da kann man ja direkt loslegen. Nur, wohin neh- Mic digital ein einfacheres Modell für den klei- me ich jetzt auf? Das Sennheiser ClipMic digital neren Geldbeutel an. Was nicht bedeuten soll, wird von allen Apps problemlos als Input akzep- dass man mit dem günstigeren Modell nicht ab- tiert, zum Beispiel von Apples Garage Band. Darü- solut professionell arbeiten kann. Alles was man ber hinaus bietet Apogee zwei Apps an. Mit „Mae- aus der Packung holt, ist ein kleines Ansteckmik- stro“, das für iPhone und iPad kostenlos ist, kann rofon mit einem Lightning-Kabel (und einem klei- man ganz bequem den Input checken, das Gain ein- nen „Kästchen“ mittendrin) sowie einer Klemme pegeln und die Sample-Rate einstellen. Dazu gibt es zum Befestigen des Mikros zum Beispiel an der mit „MetaRecorder“ (bislang nur für iPhone) einen Kleidung. Was? Mehr brauche ich nicht? Nein, einfachen aber hochwertigen Zweikanal-Recorder, denn das Sennheiser ClipMic digital ist ein Plug- der erstklassige Aufnahmen mit bis zu 24 bit/96 kHz and-Play-Produkt. Das heißt: Einfach an einem ermöglicht. Damit ist man bestens für Interviews, iOS-Gerät mit passender Lightning-Buch- Mitschnitte der Probe oder das Sammeln von Ideen se einstecken, und schon kann es gerüstet. Auch für Videoaufnahmen bietet das Clip- losgehen. Das Smartpho- Mic einen Qualitätssprung in Sachen Sound. Gera- ne bzw. Tablet er- de wer Ankündigungen, kurze Vorstellungen und kennt das Ähnliches drehen möchte, wird hier super versorgt. Da sind die rund 200 Euro bestens angelegtes Geld. Fakten Vertrieb Jan Hoffmann Sennheiser Internet http://de-de.sennheiser.com/clipmic-digital Gewicht 24 g Preis 236,81 € (UVP) 3 | 2015 61 EEN N I L LES ren ON -kv 25 ERr erf land-td T I o E h W d me /test-r n le u rtic /a s rum /d e ff.d stu n ic us .m w ww ah Test: Roland TD 25-KV Der Praktiker Mit dem TD-25 KV setzt Roland neue Maßstäbe in Sachen Benutzerfreundlichkeit und Bespielbarkeit. Das Geheimnis: Abspecken um aufzufahren und zwar auf Basis der TD-30-Klangerzeugung und -Hardware aus dem High-End-Lager. M it den TD-25-Sets löst Roland die TD-15er Mo- vom Modul enttäuscht werden, da man die Rims delle ab und schließt sogleich die offene Lü- nicht separat belegen kann. Das Konzept: dem cke zwischen TD-11 und dem TD-30-Flagschiff. Wir echten Drumset so nah wie möglich zu kommen erhielten die Luxus-Variante KV zum Test: Sie bein- – und das funktioniert gut. Das Modul unterstützt haltet ein zusätzliches Becken- sowie höherwertige – wie das TD-30 – die Positionserkennung an Sna- – mit Remo-Meshheads bestückte – Trommel-Pads. re sowie Ride. Gepaart mit der VH-11-Hi-Hat ist Das Herz des Drumsets bildet das neuartige TD-25- Spielspaß vorprogrammiert. Apropos Spaß: Ein Modul. Hier setzt Roland auf intuitive Bedienung echtes Highlight ist der integrierte Player mit Re- und natürliche Spielbarkeit. Und tatsächlich: Alle corder-Funktion – zum Lieblingsstück trommeln wichtigen Elemente sind auf kurzem Wege erreich- und das Ganze gleich noch aufnehmen. Super! bar. Das wird jeden freuen, dem es vor den Ebe- Hier kannst du sogar Passagen loopen. Für den nentiefen sonstiger Module graut. Die Pads kön- gewissen Suchtfaktor beim Üben sorgt der „Time nen mit wenigen Klicks ausgewählt und getuned Check“- und „Quiet Count“-Coach innerhalb der werden, das passende Setup ist dank dem Kit-Aus- Warmup-Funktion. Übrigens: Das KD-9 Kickpad wahlregler schnell gewählt. 36 Speicherplätze gibt eignet sich auch bestens für Doublebass-Freunde. es insgesamt, 18 ab Werk schon belegt – allerdings Kurzum: Das TD-25 KV ist ein Profiinstrument, das sind diese auch ohne Weiteres überschreibbar. hält, was es verspricht. Mehr zu den weiteren Fea- Übrigens: Roland hat schon die zweite Custom Kits tures sowie Soundbeispiele gibt es online. Collection online. So kannst du dir bequem neue Fakten Sets aussuchen und in deine Kits-List laden. Vertrieb Das TD-25KV richtet sich an Drummer die authentisches Spielgefühl und Preise Soundtüftler könnten hingegen Modul Roland TD-25KV 2.945 € (UVP) Roland TD-25K 2.185 € (UVP) Roland TD-25 (Modul) 1.190 € (UVP) TD 25 (18 Drum Kits / 18 User Kits / 233 Instrumente) High-End Sound: Die erweiterte Highlight Audio Player- / Recorder-Funktion / WarmUp-Sektion SuperNatural Klangerzeugung Konfig. basiert auf dem TD-30-Flaggschiff. 2 | 2015 ROLAND Germany Internet www.rolandmusik.de/products/td-25kv/ echten Trommelklang fordern. 62 Manuela Müller www.musicnstuff.de PDX-100 (Snare), 2x PD-85BK & PDX-100 (Toms), KD-9 (Kick), VH-11 (Hi-Hat), 2x CY-12C (Crash), CY-13R (Ride), MDS-9SC (Rack) Test: Schlagwerk Super Agile Unkompliziert satt Vor allem überzeugte Set-Drummer dürfte das Super-Agile-Rustique-Cajon gefallen. Gut kontrollierbarer Klang bei druckvollem Bass sowie sensiblem Anspracheverhalten – und das schon in der „Werkseinstellung“. online MEHR www.musicnstuff.de/drums/article/ test-schlagwerk-super-agile S chlagwerk setzt immer wieder neue Akzente Slaps bei singenden Tips. Die Zonen „Bassdrum“, im Cajonbau und vor allem im Klang. Dieses „Hi-Hat“ und „Snare“ kommen sauber und deutlich Jahr stellten sie mit den Super-Agile-Modellen zwei rüber – und das bei bester Ansprache. Wer seinen Cajons vor, deren Effektsektion eine Kombination eigenen Klang kreieren mag, für den gibt es, dank aus der innovativen Agile-String- und der traditi- des Agile-Saiten-Segments, Klangvariationen ohne onellen Snaretechnik darstellt. Zum Test erhielten Ende. Diese Traverse ist stimmbar und variabel zu wir das „Rustique“-Modell (Bild rechts), dessen Kor- dämpfen – kann aber auch einfach entfernt wer- pus aus SPL (Sonic Projection Lignum) besteht. den. Ein tolles Cajon für Akustik-Sessions. Manuela Müller Wer einen satten und dennoch filigranen Ton Fakten sucht und nicht viel „rumschrauben“ will, dem Hersteller Schlagwerk Percussion wird die Super Agile Rustique gefallen. Denn Internet www.schlagwerk.de schon nach dem Auspacken stimmte der Gesam- Preise teindruck: ordentlich Bass gepaart mit knackigen Super Agile Rustique (Bild rechts) 285 € (UVP) Super Agile Silver Lining (Bild links) 239 € (UVP) Test: Lehle Mono Volume Das Multitalent ONLINE MEHR Ein richtig gutes Lautstärkepedal macht viel mehr als laut und leise. Das Lehle Mono Volume dürfte hier keine Wünsche offen lassen. A www.musicnstuff.de/guitars/ article/test-lehle-mono-volume uch wenn es auf den ersten Blick aussieht per Fuß bedienbar ist und wirkt, als könnte man wie ein schlichtes, elegant gestaltetes Laut- auch problemlos mit dem Auto darüberfahren. Dazu stärkepedal, zeigt sich schnell, dass das Lehle kommt der nebengeräuscharme und verschleißfreie Mono Volume viel mehr ist. Es ist der op- Aufbau des Mono Volume. Es mag etwas teurer sein, timale Start der Signalkette für eine bietet dafür aber ein perfektes Ergebnis, und das Gitarre oder einen Bass, um das über Jahre. Der einzige „Nachteil“ ist höchstens, dass Signal perfekt aufzuberei- ohne Netzteil gar nichts geht. Aber das ist ein winzi- ten, in der Lautstärke ger Preis für das hier Gebotene. Denn das bewegt sich zu regeln und zu zweifellos auf höchstem Niveau. Jan Hoffmann verteilen. Denn es ist nebenbei auch Buffer, Booster und Splitter. Verpackt ist das Ganze in ein megasolides Gehäuse, das sehr angenehm Fakten Vertrieb Lehle GmbH; www.lehle.com Internet http://lehle.com/DE/Lehle-Mono-Volume Preis www.musicnstuff.de 215 € (UVP) 3 | 2015 63 EEN N I L LES ren h ONITERr erfa E h W d me un le/ rtic a ys/ /ke e ff.d stu n ic us .m w ww ac ref ha ma a y ttes e Test: Yamaha Reface CS, DX, CP, YC Vier Keyboards für ein Retro-Feeling 2015 scheint das Synth-Jahr zu sein, in dem sich die großen Hersteller auf alte Stärken besinnen. Yamahas Beitrag dazu ist die Reface-Serie – vier kleine Spezialisten: der virtuell-analoge Synthesizer (CS), das E-Piano (CP), die Mini-Orgel (YC) und der FM-Synthesizer (DX). D ie vier Reface-Instrumente unterscheiden sich Realistisch klingenden E-Piano-Sound findest in Farbe und Tonerzeugung. Der Reface CS ist du beim Reface CP. Sechs unterschiedliche Key- ein virtuell-analoger Synthesizer. Die Ausstattung board-Klassiker, darunter zwei Rhodes-Varianten scheint zunächst vielleicht etwas spartanisch: ein sowie ein Clavinet sind zu diesem Preis kaum zu Oszillator, Tiefpass-Filter sowie eine Hüllkurve und toppen. Vor allem da sie das Klangverhalten der ein LFO. Doch der Oszillator ist vielseitiger als bei Vorbilder sehr gut nachahmen und du sie mit den analogen Synthesizern dieser Preisklasse. typischen Effekten verzieren kannst. Der DX ist schon auf den ersten Blick einzigartig. Mit den vier Reface-Keyboards hat Yamaha eine Denn Yamaha, Erbauer des DX7, dem wohl popu- beeindruckende Klangergzeuger-Serie entwic lärsten FM-Synthesizer aller Zeiten, stellt erstmals kelt. Wer für seine Produktion für wenig Geld auf seit 1998 wieder einen FM-Synthesizer her. Vier kleinem Raum ein E-Piano, eine elektronische Orgel Operatoren, die sich weitgehend editieren lassen, oder vielseitige Synthesizer sucht, sollte unbedingt dienen der Klangerzeugung. Ein Looper ermöglicht, das entsprechende Instrument antesten. Die einfa- ebenso wie beim CS, Klänge zu schichten und somit che Bedienung und eine gute Tastatur haben alle mehrstimmige Loops einzuspielen. Die Bedienung vier gemeinsam. Das DX hebt sich in meinen Augen über eine Art Touchpad gestattet problemlos aus- von seinen Geschwistern noch ein wenig ab. Es ist drucksstarke Klänge zu erstellen. der erste Hardware-FM-Synthesizer seit über zehn Jahren und somit eine klare Empfehlung für alle, Neben dem DX ist das YC das zweite große High- die auf der Suche nach lebendigen digitalen Klän- light der Serie. Eine elektronische Orgel für unter gen sind. Durch die einfache Bedienung erstellst du 500 EUR gabs meines Wissens nach bisher nur als schnell Klänge jenseits der subtraktiven Synthesi- Software. Neun Zugriegel, eine gute Leslie-Simu- zer-Sounds. Damit ist der DX auch für Studios mit lation sowie integrierte Effekte sind ein ordentli- viel analoger Technik eine klare Empfehlung. ches Pfund. Selbst wenn du den Hammond-Klang anwählst und die Percussion (eine Art Anschlags klicken) einschaltest, verhält es sich wie beim berühmten Vorbild. Authentischer gehts kaum. 64 Fakten Vertrieb Malte Stamm-Gadow Yamaha Internet www.yamaha.de Preise je Modell 399 € (UVP) ww Je mu ne t sic u zt w. ns tuf Im Test: Boss SY-300 Guitar Synthesizer be f.d e ON m i e LIN h E r Er war eines der wenigen groFoto: Travis Shinn ßen Gesprächsthemen unter Gitarristen auf der diesjährigen Musikmesse: der Boss Das neue Album „Immortalized“ dürfte SY-300 Guitar Synthesizer. Endlich richtig coole keinen Disturbed-Fan enttäuschen. Synth-Sounds ohne speziellen Tonabnehmer, zusätzliche Kabel und Ähnliches abrufen! Das erste Im Interview: Disturbed – David Draiman & Dan Donegan Rund vier Jahre, nach dem sie eine unbefristete Pause ein- Antesten am Messestand war sehr vielversprechend. Nun ist das schicke Pedal verfügbar. Und auch im ausführlichen Test leistet sich der innovative Multieffekt keine Schwächen. legten, melden sich Disturbed jetzt mit „Immortalized“ zurück. Wir trafen Sänger David Draiman und Gitarrist Dan www.musicnstuff.de/guitars/article/ Donegan zum Interview. Darin erzählen sie, warum die test-boss-sy-300-guitar-synthesizer Pause wichtig für die Band war, welchen Sound sie für das neue Album angestrebt haben und worauf sie sich beim Neustart der Band besonders freuen. Boss SY-300 Guitar Synthesizer: Leichter waren Synthie-Klänge mit der www.musicnstuff.de/-people/ Gitarre noch nie zu bekommen. article/interview-disturbeddavid-draiman-dan-donegan Im Interview: Hans Peter Wilfer und Dieter Roesberg (Warwick Bass Camp) Sie haben das Warwick Bass Camp gemeinsam aus der Taufe gehoben und groß gemacht. Wir sprachen mit Hans Peter Wilfer (mi.) und Dieter Roesberg (re.) über die Anfänge und die Idee hinter dem tollen Bassistentreff. www.musicnstuff.de/-people/article/interviewwarwick-bass-camp-hans-peter-wilfer-dieter-roesberg 65 IMPRESSUM Musiker-Quiz das Magazin für Musiker und Techniker www.musicnstuff.de info@musicnstuff.de HERAUSGEBER Media nStuff GmbH Postfach 1220 82134 Olching Telefon: +49 (0) 81 42 / 30 55 - 70 www.medianstuff.de info@medianstuff.de Geschäftsführung: Manuela Müller REDAKTION Chefredaktion: Jan Hoffmann (V.i.S.d.P.) jan.hoffmann@musicnstuff.de Redaktionelle Mitarbeiter: Verena Bößmann, Nicolaj Gruzdov, Paul Horgen, Robert Knaser, Manuela Müller, Marco Sulek, Malte Stamm-Gadow, Ilona Wahr Fotos und Grafiken: Jan Hoffmann, Manuela Müller, Marco Sulek, Tino Schulz Titelfoto: Getty Images (Cover – BMTH); Tino Schulz Fotografie (Alexander Knappe) Marketing: Jan Hoffmann Organisation: Jan Hoffmann Lektorat: www.wortgewand-bremen.de 1. Aus welcher Stadt kommen Bring Me The Horizon? 2. Wer inspirierte Udo Lindenberg zur Gründung seiner Stiftung (Hermann ...)? GESTALTUNG Grafikleitung: Isabel Richardt Titelgestaltung: Isabel Richardt 3. Aus welcher Region in den USA kommen RGGLDGRN? RÄTSELN & GEWINNEN 6. W ie nennt man den Platz, an dem der Live-Sound fürs Publikum gemischt wird (3 Buchstaben)? 7. Erschaffer einiger legendärer Synthies (Bob ...)? 8. Debütalbum von Alexander Knappe (Zweimal bis ...) Axxis‘ neue Live-DVD „25 Years Of Rock & Power“ wurde anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Band in der Bochumer Zeche mitgeschnitten. Neben Bandmitgliedern aus früheren Tagen waren unter anderem Metal-Queen Doro, Victor Smolski und Hannes Braun von Kissin‘ Dynamite zu Gast. Geile Show, Tolle DVD. Und du kannst sie gewinnen –schick uns einfach das Lösungswort des Kreuzworträtsels. Der Preis wurde freundlicherweise von Rosenheim Rocks gestiftet. Einsendeschluss ist der 31.11.2015, es gelten die Teilnahme bedingungen von Seite 9/10. 3 4 5 6 7 9. Wichtige Verwertungsgesellschaft für Musiker 10. In welcher Stadt wurde die erste drummer‘s focus-Filiale eröffnet? 11. Vorname des Gründers der Firma Sennheiser 12. Einer der Initiatoren des Jamliners (Jean-Jacques ...) 8 9 10 11 Generiert mit Xwords – dem kostenlosen Online-Kreuzworträtsel-Generator. (www.xwords-generator.de) 4/2015t erschein im r Novembe 2015 Nach der überwältigenden Resonanz auf unser Gewinnspiel zur Adventszeit 2014 werden wir auch in diesem Jahr wieder vom 1. bis zum 24 Dezember tolle Preise für Musiker und Techniker verlosen. Was du dafür tun musst, wird noch nicht verraten – hol dir einfach die kommende Ausgabe, dort findest du alle Details. Und wer weiß, vielleicht ist für dich dann schon vor dem 24. Dezember Bescherung angesagt. 3 | 2015 www.musicnstuff.de Inhaber der Media nStuff GmbH sind zu je 25 % der Geschäftsanteile: Jan Hoffmann, Barbara Müller, Manuela Müller und Marco Sulek. Veröffentlichung gemäß BayPrG § 8. Für unverlangt eingesendetes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Der Export des Magazins „Music nStuff – das Magazin für Musiker und Techniker“ und dessen Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags zulässig. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Bankverbindung: Postbank KtoNr: 384 824 805 BLZ: 700 100 80 IBAN: DE59 7001 0080 0384 8248 05 BIC: PBNKDEFF Amtsgericht Cottbus, HRB 11564 CB Steuernummer: 057/114/02375 UST ID-Nr.: DE 290700231 Auflage: 80.000 Heft VORSCHAU: Adventskalender Schnitzeljagd 66 INFORMATIONEN ANZEIGENINDEX Für kurzfristige Themenänderungen aus redaktionellen Gründen bitten wir um Verständnis. 2 Evers & Evers GmbH & Co. KG Ernst-Günter-Albers-Straße 25704 Meldorf www.evers-frank.de ANZEIGENKONTAKT (Print und Online) Sabine Frischmuth, Mediaberatung & Anzeigenverkauf (Instruments nStuff & People nStuff) Telefon: +49 (0) 22 41 / 95 89 905 E-Mail: sabine.frischmuth@musicnstuff.de Manuela Müller (Stage nStuff & Recording nStuff) Telefon: +49 (0) 81 42 / 30 55 3 – 71 E-Mail: manuela.mueller@musicnstuff.de Es gelten die Preise der Anzeigepreisliste Nummer 3 vom 01.01.15. 5. W elche Sängerin legte sich schon mit den großen Streaming-Anbietern an (Taylor ...) 3x Axxis „25 Years Of Rock & Power“-DVD 1 DRUCK 4. W ie heißt das mobile Internet, dass uns Musikern das Wireless-Leben erschwert? U2 CASIO Europe GmbH U3 Yamaha Music Europe GmbH (AvantGrand) U4Musikhaus Thomann (50.000 Expl.) U4 Schott Music GmbH & Co. KG (30.000 Expl) 03 Musik Wein 05 Sound Service GmbH (ESP/LTD) 07 Sony Music 11 W.L. Gore & Associates (Elixir) 15 Schlagwerk GmbH 19 SOMMER CABLE GmbH 21 Sound Service GmbH (Nord) 25 Adam Hall GmbH 29 Sennheiser electronic GmbH & Co. KG 33 Abbey Road Institute 37 Cymatic Audio 41 Yamaha Music Europe GmbH (Reface) 43 Roland Germany GmbH 47 Shure Distribution Deutschland mbH 49 Music & Sales Professional Equipment 51 AMA Verlag GmbH 53 Olympus Deutschland GmbH 55 Steinigke Showtechnik GmbH