Ausgabe 8 - Soziale Stadt Offenbach
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Ausgabe 8 - Soziale Stadt Offenbach
Ausgabe 8 / Herbst 2007 Offenbacher Bürger aus vielen Kulturen ziehen an einem Strang Noch am Morgen schien alles gegen ein gelingendes Fest zu sprechen: Der graue Himmel verkündete Regen, heftige Windböen machten den Aufbau von Ständen und Zelten fast unmöglich. Nur mit gemeinsamen Kräften und einem unermüdlichen Team gelang es den einzelnen Teilnehmern, ihren Wunsch, nämlich ein wunderbares Fest an dem alle teilnehmen konnten, zu erfüllen. Und das Ergebnis übertraf die meisten Erwartungen: Hier gab es Alles, Angebote für Kinder vom Schminken bis zu Spielen, bei denen man nur durch das Vertrauen auf den Mitspieler gewinnen konnte und gemeinsames Basteln. Alle zusammen konnten die Essenstände besuchen, in denen jeder einen Einblick in die Küche anderer Länder erhalten konnte. Gegen die Langweile gab es Tanzvorführungen, natürlich auch hier multikulturell und gemeinsames Singen mit Foto: Malin Kipke Liedern gegen Rassismus und für den Zusammenhalt. Und das war ja der eigentliche Sinn des Festes: Eine Gemeinschaft, einen Schritt zum Miteinander und „einen Schritt weg von der Bezeichnung östliche Innenstadt“, wie der Bürgermeister, der von dem Namen „Mathildenviertel“ träumt, uns in einem Interview erklärte. Auch die Besucher waren zufrieden. Durch das Fest wurde ein großer Schritt aufeinander zu, zum gemeinsamen Ziel, Foto: Peter Klein Foto: Peter Klein So verewigte sich ein Teenager mit dem Spruch „Ob im Norden Osten, Süden oder Westen, die Offenbacher sind die Besten.“ Viele Blumen und Herzen finden sich als Sympathiebekundung zu unserer Stadt am Main. „Es ist schön in Offenbach zu wohnen“, schreibt die zehnjährige Viki Klitsas aus der Karlstraße auf die GraffitiErstmals war auch „Wir im Quartier“ mit tafel. Solche Kommentare zu Offenbach einem eigenen Stand auf dem Mathil- und speziell zu unserem Viertel waren denplatzfest vertreten. Nun hat es eine nicht immer selbstverständlich. Das und Zeitung so an sich, dass sie nicht so das friedliche Miteinander der vielen Natigut nach Essen riecht, doch unter dem onen und Kulturen haben das MathildenMotto „Das ist MAIN Offenbach“ hatten platzfest aus den vielen Sommerfesten wir eine großen Plakatwand aufgebaut herausgehoben. und wollten von den Besuchern wis- Das Mathildenplatzfest hat einmal mehr sen, was ihnen dazu einfällt. Besonders gezeigt, hier entsteht ein „Wir-Gefühl“, die Kinder brachten reichlich Einfälle zu Stolz auf die Heimatstadt und das eigene Papier. Wohnviertel. Das ist MAIN Offenbach nämlich dem friedlichen Miteinander getan. Doch bis der Frieden, die Toleranz wirklich erreicht ist, müssen noch vieleSchritte folgen. Text: Malin Kipke Das Team von „Wir im Quartier“ will diese Entwicklung nicht nur weiterbegleiten, sondern freut sich über jeden der kommt und mitarbeitet, von der Plakatwand zu einem eigenen Text ist nur ein kleiner Schritt. Peter Klein ÜBERBLICK Herausgeber: HEGISS-Soziale Stadt, Offenbach östliche Innenstadt, Quartiersmanagement Nassauische Heimstätte Foto: J. Schwarz Streichholzkarlchen Mitmach-Aktion im Ost-End Offenbacher Tafel KJK-Sandgasse: Konzerte Pizza + Ouzo Spurensuche Jugendstil Stadtteilbüro/Quartiersmanagement Schaufensterwelt Rosenapotheke Offenbacher Woche Mainuferfest Fest der Nationen Kirchliche Nachrichten Krimi-Time in Offenbach Kickers Offenbach: „Geschafft“ Integrationspreis für Schulen Endlich renoviert: Der Lilitempel Lichterfest / Drachenbootrennen 2 3 3 4 5 5 6/7 8 9 9 9 10 10 11 11 11 12 Seite 2 Ausgabe 8 / Herbst 2007 EDITORIAL / K ARLCHEN HISTORISCH MAT H I L D E & MU N DA R T Osten. Der Integrationspreis ging in diesem Jahr an die Mathilden- und Wilhelmschule, also in unser Viertel. Darüber werden wieder die Schüler der Klasse 7aHR, jetzt 8aHR der Mathildenschule berichten. Offenbach historisch: Die Geschichte eines typischen Originals aus der „Guten, Alten Zeit“: „Streichholzkarlchen“ Wir hatten ja in unserer letzten Ausgabe vom Malheur mit dem Denkmal vom Karlchen am Wilhelmsplatz berichtet. Aber es ist ja alles gut geworden: Steinbildhauermeisterin Judith Quartier hat wirklich gute Arbeit geleistet und das Karlchen ganz prima repariert. Die ganze Angelegenheit hat für Riesenwirbel und positive Resonanz gesorgt und das Wenig beachtete, schöne Ecken in „Streichholzkarlche“ noch berühmter gemacht. unserem Quartier haben Angelika Amborn-Morgenstern und Jürgen Doch viele Neu-Offenbacher, auch aus anderen Kulturkreisen, sowie junge Menschen und ausländische Gäste wissen Schwarz entdeckt. gar nicht, wofür das „Streichholzkarlche“ steht. Zunächst So stellt Angelika Amborn-Morgenstern eine in ihrem Unterricht entstandene Abiturarbeit über den Jugendstil im Offenbacher Osten vor. Wer diesen Ecken nachspüren möchte und sie findet, kann sogar ein Buch gewinnen. Wieder neigt sich ein Offenbacher Jürgen Schwarz war fasziniert von Sommer mit vielen Festen und Kon- den immer wieder liebevoll gestaltezerten seinem Ende zu. Die Zeichen ten Auslagen in der Rosenapotheke, stehen schon deutlich auf Herbst, an der die meisten von uns doch oft doch die Feste haben unsere Mit- eilig und achtlos vorbeieilen. arbeiter für sie festgehalten und lassen sie hier noch einmal Revue Zu guter Letzt hat sich auch bei passieren. Machen sie doch das mir etwas verändert, bin ich doch Leben in unserem Viertel erst diesen Sommer nach Offenbach gelebenswert, ganz besonders natür- zogen. Von meiner Dachwohnung lich das Mathildenplatzfest, bei dem aus sehe ich heute zwar nicht mehr auch „Wir im Quartier“ erstmals mit die Hügel der Rhön, was mich oft etwas traurig macht, dafür aber eigenen Aktionen dabei waren. den Ostpool und das Kickersstadion. Aber auch sonst hat sich in diesem Dafür kann ich Ihnen für Ihre Anliegen in Zukunft noch intensiver Jahr schon viel bewegt. zur Verfügung stehen. Unter großer Anteilnahme, auch der Bewohner des Viertels, startete In diesem Sinne Ihr die Aktion „MACH MIT“ für einen schönen und sauberen Offenbacher P ete r K l e i n Nicht zuletzt setzen sich die Mitarbeiter des Stadtteilbüros für ihre Mitbürger ein und werden diesmal auf den Seiten der Nassauischen Heimstätte vorgestellt. Bild Stadtarchiv Offenbach Editorial 85 Jahre und kein bisschen leise! Das Redaktionsteam ist immer auf der Suche nach Menschen, die Ihre Wünsche, Ideen oder auch ihre Kritik in Worte kleiden möchten. In dieser Zeitung finden Sie ein Forum für Ihre Gedanken. Nur Mut, machen Sie mit und Im September 2007 feierte der „Poet des Offenbacherischen“ seinen 85. Geburtstag. Bei dem Namen Dieter Schneider denkt man sofort an die Mundartdichtung. Er hat sich mit seinen dialektischen Bearbeitungen klassischer Vorlagen, wie zum Beispiel „Faust uff klassisch hessisch“, „Die Niwelunge“, Klassisch hessisch Hessisch klassisch“ sowie „Biblisch hessisch“, oder eigenen Gedichten, Limericks, Nonsens-Versen und Schüttelreimen weit über die Grenzen Offenbachs einen Namen gemacht. Wie bereits Goethe in seinem Werk Dichtung und Wahrheit schrieb: „…jede Provinz liebt ihren Dialekt, denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft.“ Der Umgang natürlich mal für den Karl Winterkorn: 1880 in Zell am Main geboren, kam er schon als kleiner Junge nach Offenbach, ging hier zur Schule und ist auch hier gestorben. Das Schicksal hat es ihm nicht leicht gemacht: Der Vater starb früh und schon bald musste Karlchen das seine zum Familienunterhalt beisteuern. Und dann hörte er auch noch bei 130 Zentimetern Körpergröße auf zu wachsen. Da standen ihm nicht all zu viele Berufswege offen. Er entdeckte sein „Verkaufstalent“ und wurde freier Unternehmer. Als ambulanter Streichholzverkäufer zog er in Offenbach, Frankfurt und Sachsenhausen von Lokal zu Kneipe, von Äppelwoi-Gaststätten zu Straußwirtschaften und war bald überall wegen seines Witzes und seiner Schlagfertigkeit gerne gesehen. Er ließ sich von spendierfreudigen Gästen auf einen Schoppen einladen, wusste jedoch Maß zu halten, wollte er doch als ernst zu nehmender Unternehmer respektiert werden, als „der kleinste Holzhändler der Welt“, wie er es selbst formulierte. Das „Streichholzkarlche“ war im besten Sinne volkstümlich, beliebt bei Offenbacher und Frankfurter Bürgern aus allen sozialen Milieus – eine echte Integrationsfigur eben. Er engagierte sich bei den Offenbacher Kickers und trug deren Plakate zum Aushang in die Ladengeschäfte. Bei den Offenbacher Fastnachtszügen agierte er als „Streichholzkarlche“ auf einem aus Streichholzschachteln gemachten Pferd reitend oder als Engel verkleidet. Aber auch in Frankfurt tat er sich kulturell hervor: Als Schauspieler auf der Bühne des Frankfurter Schauspielhauses in „Stoltzes Alt Frankfurt“ und 1925 im neuen Operettenhaus in dem Weihnachtsmärchen „Streichholzkarlchen und das Christkind“. Er lebte bescheiden, war allen dankbar und nie aufdringlich. Von seinen Ersparnissen konnte er sich ins Bernhardstift einkaufen, starb aber schon kurz nach seinem Einzug erst 58jährig im Februar 1939. Er ruht auf dem Alten Friedhof und die Erinnerung an ihn wird noch immer durch das liebevoll gepflegte Grab und natürlich durch sein Denkmal am Wilhelmsplatz Jürgen Schwarz wach gehalten. mit Sprachen faszinierte Dieter Schneider schon immer, da ist es natürlich auch kein Wunder, dass er sich im Besonderen seiner „hessichen Muttersprache“ gewidmet hat. Seine freien Übertragungen sprühen nur so vor Witz und Humor. Bei seinen Lesungen zog er die Zuhörer in seinen Bann und dabei strapazierte unter anderem sehr oft deren Zwerchfell. Wenn man dabei beachtet, wie gesund das Lachen ist, kann man sogar behaupten, Dieter Schneider hat zur Gesundung seiner Fan-Gemeinde beigetragen. Ihm ist sogar als „Offebächer“ das „Kunststück“ gelungen, nach einer mündlichen Prüfung in den Club Freunde Frankfurts e. V. aufgenommen zu werden. Für seine autobiografische Darstellung des täglichen Lebens in den späten Zwanzigern „Die Straße der Kindheit“ wurde Dieter Schneider mit dem Kulturpreis der Städtischen Sparkasse Offenbach ausgezeichnet. Im Jahr 2000 also aans muss mer de Offebacher schon lasse: Feiern kenne se! Alle Feste sin jo schon vorbei nor de Weihnachtsmarkt steht noch aus. Des Wetter hot jo net immer mitgespielt bei des Feste. Die Offebacher Woch ging ja noch, awwer beim Mathildeplatzfest wollte die Verostalter schon absache. Awwer des Herr Köppler un de Herr Schenk von de „Nassauische“ hawwe gemant, jetz ham mer so viel Herzblut un Aweit in die Sach investiert, jetzt wolle mer aach feiern. Recht hawe se. Wenn aach die Koleche von „Wir im Quardier“ geschwitzt hawe müsse von dem ewiche ruff un runner von de Plane uff de Stand, so hats doch Spass gemacht. Die Fotoausbeute sieht mer ja hier im Blatt. Gefalle hot mer aach de Ufftridd von de Speider-Merfi-Gang im „Sperrbezerk“ im Stadthof. Des war die richtich Musig fer a aal Fraa. Do hots widder so richtich gezuckt in de Bah. Nor verdorscht bin ich bald. Die Wirtte hawe scheinbar geglaabt es keme nor e por Leit. Ei des Konzert – wofier ich vor dreisch Johr viel Geld bezahlt hob – wor bald rum, bis mer en Sauergespritzde gegrigt hot. Des Maauferfest wor ja aach a paar Woche donach. Die Vereine hawwe Angst gehobt wejem Wedder. Awer es hot nor so e poor Drobbe gespritzt dann wors aach wider gut. De Mathias Müller, welcher de Organisador von dem Fest is, wor sehr zufridde, wie er unserer Heimatzeitdung erzählt hot. Am Sonndach sin mer die Millmänner begejend un hawwe uff Millamer gedrummelt. Des war gut. Ich denk emol des in der Verkleidung die Stadtgard gesteckt hot. Ich glaab aach, das die Vereine uff ihr Koste gekomme sin. Des war werglich e schee Maauferfest, net zu heiß wie vors Johr awwer doch sehr gud besucht. So jetzt worde meer uff de Adwent, des Christkinsche un de Weihnachtsmagt. Gehn se aach hie? Na vielleicht sehe mer uns ja. Also uff Widdersehe bis zum nächste Mol, maant Ihne Ihr Ein kleiner Offenbacher mit einem großen Herzen: kurz, klug & komisch erhielt er die Bürgermedaille in Silber für seine ehrenamtlichen Aktivitäten. Zu seinen besonderen Verdiensten zählten unter anderem auch die Beziehungen, die er zur französischen Partnerstadt Puteaux und der russischen Partnerstadt Orjol pflegte. Besucher aus den Partnerstädten schätzen ihn als gut informierten, stets gut gelaunten Stadtführer. Als Mitglied des Offenbacher Geschichtsvereins ist Dieter Schneider natürlich für solche Aufgaben bestens gerüstet. Weil er sein Wissen auch noch in Humor und Mutterwitz kleidet, gehört ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit der Gäste. Wir wünschen dem „Mann der großen Heiterkeit“ auch für sein neues Lebensjahr und darüber hinaus, dass er auch weiterhin die Energie, das Glück und die Gesundheit hat, seine Ideen und Pläne umzusetzen. Jürgen Schwarz, Kulturedaktion Quelle: Amt für Öffentlichkeitsarbeit Stadt Offenbach Ausgabe 8 / Herbst 2007 Seite 3 BÜRGERENGAGEMENT MACH MIT Aktion „Gib Acht auf Offenbach“ Bürgerversammlung im „Ostpol“: Mehr Eigenverantwortung gefordert. Die Engel von Offenbach 18 Monate Frankfurter Tafel „Offenbach“: eine Rückschau und Zwischenbilanz. Das Motto ist treffend formuliert und appeliert an den Bürgersinn aller Offenbacher : „Mach mit - besser leben in Offenbach“. Am Anfang standen circa 80 bedürftige Menschen vor dem Mariensaal in der Krafftstrasse um dort gegen eine Spende von 1 Euro Lebensmittel, die von Geschäften und Lebensmittelmärkten gesponsert werden, in Empfang zu nehmen. Nach 18 Monaten sind bei dieser Ausgabestelle über 650 registrierte Personen gemeldet. Christine Sparr von der Frankfurter Tafel Offenbach und ihre unermüdlichen, ehrenamtlichen Helfer verlässt manchmal der Mut, wenn sie mittlerweile an jedem Dienstag bis zu 220 bedürftige Offenbacher vor der Tür stehen hat (Tendenz steigend). Zusätzlich werden von der Tafel durch einen Fahrdienst 25 Behinderte versorgt, die nicht zum Mariensaal kommen können. Zwischenzeitlich ist auch das Aufkommen von brauchbaren, gespendeten Lebensmitteln zurück gegangen. Es fehlen Milch- und Quarkprodukte, Obst Zum Auftakt Ende April wurde im Ostpol eine Aktion gestartet, die sich nach und nach über alle Stadtteile Offenbachs ziehen wird. Beate Röschmann, Mitarbeiterin der Stadtwerke Offenbach Holding (SOH) konnte neben zahlreichen interessierten Bürgern auch Stadtrat Paul Gerhard Weiß, Joachim Böger, Geschäftsführer der SOH und Eric Lehmann, den Stadtverordnetenvorsteher, begrüßen. In seinem Grundsatzreferat betonte Herr Weiß, dass sich das eine oder andere im Viertel zum Nachteil des Quartiers verändert habe. Deshalb müsse mehr getan werden als bisher, um die Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung im Quartier nachhaltig zu steigern und langfristig zu sichern. Schon im Vorfeld wurden deshalb zwischen der Stadt, der SOH und den Bürgern vor Ort intensive Gespräche geführt, um den Bedarf zu ermitteln und Lösungen zu errarbeiten. und Gemüse. Fleisch- und Wurstwaren sind eine Mangelware geworden. Bei der Austeilung der Lebensmittel werden Familien mit Kindern, alte und gebrechliche Menschen bevorzugt behandelt, da hier die Not am größten ist. Es werden dringend Sponsoren auch aus der Bevölkerung gesucht um in der Zukunft weiter Armut lindern zu können. Christine Sparr und ihre Mannschaft wollen den Kampf nicht aufgeben, sondern weiter machen im Dienste der Nächstenliebe ohne eigenen Nutzen. Sie können als Engel von Offenbach bezeichnet werden. Inständig hoffen sie auf weitere Sponsoren. Auch die Suche nach einem Auto für die Tafel Offenbach blieb bis heute ohne Erfolg. Da gehört der Dank der Tafel aus Frankfurt, die ihre Autos zu Verfügung stellt um hier in Offenbach einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Text und Foto Jürgen Bossmann „Das Schmuddelimage des Viertels muss verschwinden“, forderte Stadtrat Weiß. Das könne allerdings nur unter Mitwirkung der Bevölkerung geschehen. Die Eigeninitiative der Quartiers-Bewohner soll gefördert werden. Dazu werden alle Institutionen, besonders aber die Stadt Offenbach und ihre Eigenbetriebe unterstützend beitragen und Anreize schaffen. So sollen die hässlichen Schaltkästen neu gestrichen und mehr Wertstoffcontainer aufgestellt werden. Drängelgitter werden renoviert oder entfernt. Dem Hundekot muß überall zu Leibe gerückt werden Während eines „Hundetages“ sollen die Hundebesitzer informiert und auf ihre Pflicht, die „Hinterlassenschaft“ ihrer Vierbeiner zu entfernen, hingewiesen werden. Die Gewaltproblematik wird nicht durch weggucken gelöst! Man kann in entsprechenden Kursen lernen, Gefahren in Konfliktsituationen zu erkennen, besonnen und präventiv zu handeln. „Wir können uns die Seele aus dem Leib reden, wenn die Bevölkerung hier Foto Jürgen Schwarz nicht mithilft, stehen wir auf verlorenem Posten“, so Joachim Böger von der SOH. Es begann eine lebhafte Diskussion. Die Bürger regten sich am meisten über den Hundedreck auf. Eine Migrantin schlug vor, die Hundebesitzer zu überprüfen, ob sie eine Tüte dabei haben. Stadtrat Weiß sagte, man würde schon Bußgelder verhängen. Karl Heinz Kaiber, der in der Austraße wohnt, bemängelte, dass es vor seinem Haus „Hupkonzerte“ bei Tag und Nacht gäbe. „Ein Kiosk in meiner Nachbarschaft wird bis weit nach Mitternacht als Gartenwirtschaft betrieben. Da machen ja die Kneipen auf St. Pauli früher zu“. Zum Abschluss wurde ganz klar festgestellt, dass sich die Probleme und Aufgaben nur meistern lassen, wenn die Bürger wieder mehr Eigeninitiative, Verantwortung und Gemeinsinn zeigen. Was wurde bisher umgesetzt? Schon unmittelbar nach der Auftaktveranstaltung im Hof vom KJK Sandgasse wurden die ersten Säuberungsaktivitäten begonnen. Zahlreiche Gruppen ausländischer Mitbürger, bewaffnet mit Papiergreifzangen, Arbeitshandschuhen und Müllsäcken, beteiligten sich am „Großreinemachen“ und sammelten herumliegenden Unrat auf. Im Bereich der Berliner Strasse zählten Kinder die Kaugummiflecken, die dann durch Spezialmaschinen entfernt wurden. Jeder „Aktive“ erhielt ein Dankeschön-Set, bestehend aus T-Shirt, Baseballkappe, Sticker und einen Lanyard-Gurt von dem Sponsor EVO. An den folgenden Tagen wurden viele Elektro-Schaltkästen frisch gestrichen und mit dem Logo und Werbeslogan der EVO beschriftet. Der „Hundetag“ hat stattgefunden. Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben etwa hundert Hundebesitzer angesprochen. Achtzig Prozent haben sich an den Leinenzwang und das Entfernen des Hundekots gehalten. Überall im Viertel stehen jetzt Schilder, die an dieses Hauptproblem erinnern. Foto Jürgen Schwarz Auch die ersten Seminare zur Krisenbewältigung in Fällen von öffentlicher Gewalt waren gut besucht. In der nächsten Ausgabe von „Wir im Quartier“ werden wir von weiteren Veranstaltung berichten und beobachten, wie sich unser Wohnquartier östliche Innenstadt durch die Aktion „Mach mit besser leben in Offenbach“ verändert hat. Text: Gerd Lindemann Fotos: Jürgen Schwarz Foto Jürgen Bossmann Aus New York zu Gast in Offenbach Gastspiel der Holzbläser der New Yorker Philharmoniker Wer seiner Mama kulturell Erlesenes zum Muttertag bieten wollte, konnte das am 13. Mai auf hervorragende Weise in Offenbach tun. Und er tat noch mehr Gutes, denn die Benefiz-Soirée des „Philharmonic Woodwind Quintet of New York“ mit Werken von Francis Poulenc, David Maslanka und Lalo Schifrin diente der Aufstockung des Klingspor-Museums. Eine selten reizvolle Gelegenheit und ein internationales kulturelles Highlight in Offenbach also, das zudem einem kulturell wertvollem Zweck diente. Großzügig gefördert wurde das Konzert durch die Lions- und Rotary-Clubs in Offenbach, private Förderer und die Städtische Sparkasse Offenbach, so dass der Eintrittspreis überraschend günstig ausfiel. Man kommt selten – und sonst nie zu diesem Preis – in den Genuss eines Holzbläser-Ensembles, das sich aus Mitgliedern der New Yorker Philharmoniker zusammensetzt, und von einer Dozentin der Robert-SchumannHochschule für Musik, Düsseldorf, am Klavier begleitet wird. Robert Langevin, seit der Saison 2000 Soloflötist, Sherry Sylar, seit 1984 stellvertretende Solo-Oboistin, Mark Nuccio, stellvertretender Solo- und Es-Klarinettist, sowie Judith Leclair, die 1981 im Alter von 23 Jahren ihre Karriere als Solo-Fagottistin der New Yorker Philharmoniker begann, und Erik Ralske, der die Position des dritten Hornisten bekleidet – die Numerik täuscht, der Fachmann weiss, dass nicht der zweite, sondern der dritte Hornist des Symphonie-Orchester der Stellvertreter des ersten (Solo-)Hornisten ist – verfügen über bemerkenswerte Referenzen bei hochklassigen Orchestern wie als Solisten und lehren ebenso an renommierten Instituten wie ihre deutsche Begleiterin Cordula Hacke, deren musikalische Vielfalt sich ebenfalls in zahlreichen Projekten aus aller Welt niederschlägt. Ihr und ihrem guten Kontakt zu den amerikanischen Musikern hatte man das Gastspiel zu verdanken. Nur der Zufall will es, dass beim zeitgleich stattfindenden „Wolkenkratzer-Festival“ in Frankfurt, das übrigens auch am Main liegt, die Blechbläser der New Yorker gastierten. Von mir aus: In Mainhattan das laute Blech „Umsonst und draußen“ (wie prollig: Klassik goes Kirmes oder was?), hier in denkmalgeschütztem Ambiente das feinere Holz. Die virtuosen Musiker verlangten allerdings auch dem Publikum etwas ab. Zunächst einmal Disziplin, denn in angemessenem Outfit perlt bei strahlend schönem Wetter schon mal der eine oder andere Schweißtropfen. Die Herren aus Amerika erschienen denn auch zu Beginn sympathischerweise teils ohne Jacket. Anspruchsvoll auch das Programm. Den Musikern gemeinsam ist eine Vorliebe für zeitgenössische, moderne Klassik, die zwar keine Stockhausen-Zumutung, aber eben auch kein Allerwelts-Strauß-Walzer ist. Eröffnet wurde die Soirée mit dem Werk „La Nouvelle Orleans“ des 1932 in Buenos Aires geborenen Lalo Schifrin, der – ein Ausflug in den Kommerz – auch die Titelmelodie zu „Mission Impossible“ schrieb, und mit Dizzie Gillespie und Arturo Piazolla arbeitete. Mit der Fusion moderner Klassik und - nomen est omen - New Orleans´scher ➜ Fortsetzung auf Seite 4 Seite 4 Ausgabe 8 / Herbst 2007 MUSIKKRITIK - KONZERTE IM KJK Paris geborenen und von Igor Stravinsky Blues-Anklänge konnten die Bläser ihre ebenso wie vom französischen Vaudeville Virtuosität unter Beweis stellen, was dann beeinflussten Komponisten Francis Poulenc. Flötist Robert Langevin mit der Sonate Wie bereits erwähnt: Alles kein „Easy für Flöte und Klavier von Francis Poulenc Listening“, aber gleichwohl Hörgenuss. Es bereitet einfach Freude, derart guten gleich als Solist wiederholte. Musikern zu lauschen, und auch fürs Vergnügen kann man mal was tun – sich Den zweiten Teil eröffnete dann mit dem nämlich auf „Neutöner“ und das, was Quintett Nr. 3 ein Werk des Komponisten sie zu sagen haben bzw. zu hören David Maslanka, einem aus Massachusetts geben, einlassen. stammenden Landsmann des Ensembles, der für seinen extrem komplexen und Die (Schaden)-Freude wird umso größer, rhythmisch intensiven Kompositionsstil wenn der Preis für das stilvollere bekannt ist, der Musikern einiges Konzert diesmal ohne Frage nach ab-verlangt. Das Ensemble meisterte Offenbach geht. Meine Mama sieht die Anforderungen mit Bravour. Den das – genauso wie mein Vater und die fulminaten Abschluss bildete das Sextett Freunde, die ich eingeladen hatte – Text: Hans-Georg Hinzen für Holzbläser und Klavier des 1899 in auch so. ➜ „Hornbläser...“ - Fortsetzung von Seite 3 Blacks do it better: Bernard Fowler & Bad Dog im Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum Sandgasse Den Blues haben sie erfunden, aus ihren Reihen kamen und kommen geniale Swingund Jazz-Musiker, Rock´n´Roll war immer eine Spur fetziger, wenn ein Farbiger ihn spielte. Soul, Funk, Disco – ohne „black people“ unvorstellbar. Und spätestens seit 24-7-Spyz und Living Colour weiß man, dass die Jungs auch ganz schön heavy sein können. Bei letzterer Band hat Bernard Fowler, der am 13. März mit seiner eigenen Formation Bad Dog einen fulminanten Gig in der Sandgasse 26 hinlegte, ebenso als Background-Sänger gewirkt wie bei den Stones. Auf den Soloalben von Mick Jagger, Keith Richards und Ron Wood, auf den drei Platten von Charlie Watts, bei Duran Duran und Yoko Ono fungierte er als Frontmann. Geboren und aufgewachsen in den Queensbridge Projects von New York City, begann Bernard seine musikalische Laufbahn als Bassist in einer Salsaband. Mit 16 schrieb er Stücke und sang für „Total Eclipse“, die später von Brunswick Records unter Vertrag genommen wurden. Als Frontmann von Tackhead wurde Fowler dann endgültig zu einem gefragten Gesangstalent. Doch Bernard Fowler ist nicht nur ein begnadeter Sänger. Auch als Songschreiber, Posaunist, Percussionist, Keyboarder und Produzent hat er sich einen Namen gemacht. Seine diversen Talente als Musiker zeigte er mit und für Ron Wood, Stevie Salas, The Rolling Stones, Living Colour, Herbie Hancock, wie auch für seine eigenen Projekte Peach Boys, Tackhead und Nicklebag. Schaut man sich die Künstler und Bands an, mit denen Bernard Fowler gearbeitet hat, wird schnell klar: Der Mann ist ein Multitalent und findet sich in nahezu allen Stilrichtungen zurecht. Der Abend in der Sandgasse ließ also einiges erwarten. Und Bad Dog enttäuschte niemanden. Von bluesigen Balladen über Reggae-Anklänge (u.a. Cover-Versionen der Stones-Klassiker „You can´t always get what you want“ und „Wild Horses“) bis hin zu eigenen Stücken, u.a. aus der aktuellen CD „Friends with Privileges“ boten Fowler (voc.), Doug Wimbish (bass), Keith Leblanc (drums) und Skip McDonald (guit.) eine „echt geile Mucke“. Rock, Funk, HipHop oder Soul: Fowler und Bad Dog agieren in allen Richtungen stilsicher. Kein Wunder, denn die Bandmitglieder haben ebenfalls eindrucksvolle Referenzen aufzuweisen. Wimbish spielte u.a. bei Living Colour, Madonna, Mick Jagger, McDonald bei Little Axe, Tackhead und der unvergessenen Sugarhill Gang und LeBlanc gab bei Tackhead, Adrian Sherwood und Mark Stewart den Rhythmus vor. Die Club-Atmosphäre des Kulturzentrums Sandgasse mit ihrem eher intimen Rahmen war genau der richtige Ort für diesen Act. Und Bad Dog hatten das – leider nur knapp über 80 Frau und Mann starke Publikum – von Anfang an im Griff. Zu Beginn fetzige Nummern, ein paar ruhigere in der Mitte, ein instrumentaler Part der Band und noch mal „so richtig krachende“ Heavy-Funk-Metal-Rock-Nummern zum Schluss und als Zugabe. Das Programm spannte einen Bogen, der an Abwechslung nichts zu wünschen übrig ließ und der vierköpfigen Formation Gelegenheit gab, ihr Können zu zeigen. Echt Klasse, die zwei Stunden!!! Einziger Kritikpunkt – nicht an die Künstler, sondern an die Offenbacher Jugend gerichtet: Liebe Leute, wenn so ein Ausnahmetalent schon im Quartier auftritt, dann sollte man doch erwarten, dass sich, bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen, nicht nur die Generation 40+ einfindet. Oder seid ihr tatsächlich alle so DSDSSverseucht, wie man gemeinhin hört? All-Star-Band im KJK: Drei Akkorde und „Klampfen“ sind nicht genug Wenn eine Band als „Incredible Pack“ (etwa: unvorstellbare Meute) angekündigt wird, erwartet man – ob zu Recht oder nicht – irgendwie abgefahrene, aber in irgendeiner Form besonders gute Typen. Wenn‘s dann – laut Vorankündigung – auch noch grooven soll „wie die Hölle“ und von „Bestien“ und Rocksongs die Rede ist, die „wie räudige Hunde“ seien, steigert sich die Erwartungshaltung um ein Vielfaches. Das Konzert der „All-Star-Band“ von der Frankfurter Musikmesse, das im Rahmen der lobenswerten Initiative des KJK-Sandgasse erstmals in Offenbach stattfand, vermochte die Erwartungen aber nur in Grenzen zu erfüllen. Unter der Eigenbezeichnung „Pack“ stellt man sich eben was anderes vor als „So in etwa Mittvierziger- bis -fünfziger“, die so aussehen, als ob sie – umweltbewegt – an der Waldorf-Schule unterrichten und sich bereits von Erstklässlern duzen lassen. Nur aus der Erläuterung „Deutschlands beste Bluessängerin“ zum „special guest“ Jessica Born konnte man entnehmen, dass es wohl um Blues gehen würde – ging´s auch. Und eben das kann sehr heikel werden. Die drei Gitarreros Andreas Schmid-Martelle (Bandleader), Thomas Blug und Jerry Donahue, unterstützt von Frank Itt am Bass und Drummer Wolf Simon, beherrschen ihre Instrumente perfekt. Aber Blues ist eben Blues und „das Bluesschema“ bietet nur begrenzte Variationsmöglichkeiten. Eben das war – bei aller Virtuosität der Musiker – der Haken bei der Sache. Bluesmusiker und insbesondere Bluesgitarristen neigen dazu, ihr Spiel einen Tick zu überdehnen und sich in selbstbeweihräuchernden Soli zu verlieren. Insofern erfüllte das erste Set des Konzerts ein beliebtes Vorurteil. Sicher, es waren ein paar Klassiker zu hören und das „Pack“ beherrscht, – wie bereits erwähnt, sein Werkzeug. All dies konnte aber nicht über die systemimmanenten Längen hinwegtrösten. Soweit so gut und damit auch Schluss mit der Häme. Der zweite Part tröstete und das aus zwei Gründen: Zum einen tauchte plötzlich ein nicht angekündigter Saxophonist auf, der dem „Gitarrengeseiere“ fetzigen Drive entgegensetzte, zum anderen betrat endlich Jessica Born die Bühne, deren hervorragende Stimme Farbe in den zu Anfang tristen Blueshimmel zauberte. So konnte die Band denn doch noch überzeugen. Das Beste kommt ja immer zum Schluss. Wär´s von Anfang an so gewesen wie im zweiten Teil, der dann in einer Up-Tempo-Zugabe endete, man hätte positiver berichten können. So gibt´s vom Waldorf-Rektor kein Fleißkärtchen aber ‘ne Drei mit Blümchen. Übrigens: Der zunächst anonyme Sax-Mann Bild: Hans-Georg Hinzen heisst Bobby Sattler, kommt aus Mühlheim, und spielt dort jeden ersten Donnerstag im Monat mit seiner Band „The Bobstars“ „in der Schanz – ich geh‘ mal hin. Jerry Donahue, Andreas Schmidt-Martelle und Thomas Blug, unterstützt von Drummer Wolf Simon und Bassist Frank Itt, lieferten im ersten Teil zugegebenermaßen gut gespieltes Standard-Programm. Doch ohne Jessica Born und den erst auf der Musikmesse „engagierten“ Saxophonisten Bobby Sattler, die für ordentlichen Drive sorgten, wär‘s arg eintönig geworden. Punk was…“ Auftritt der Bands Azrael und Blackfire im KJK …a riot, punk was a rumble”. Von Aufruhr, Aufbruch und Auflehnung also singen die Toten Hosen – gemeinsam mit dem legendären Posträuber Ronald Biggs im gleichnamigen Song, in dem sie die Vergangenheit hochleben lassen. Eher augenzwinkernd tun sie das ebenfalls mit dem Song „Wir sind alte Punks“. Und es ist wohl so: Früher war Punk mal was anderes. Heute, das führte mir das sich altersmäßig zumeist um die 20 bewegende Publikum des Doppel-Konzert der Bands Azrael und Blackfire am 18. Mai im KJK Sandgasse vor Augen, ist Punk nicht tot – in Deutschland ist er aber nur noch Attitüde. Die Youngsters von Azrael lieferten ein sauberes Konzert mit ordentlich Drive, so, wie sich das für Punker gehört. Laut, dreckig und schnell. Nur fragte ich mich die ganze Zeit, was das Gel und die Farbe in den Haaren des Sängers und des Gitarristen wohl gekostet haben mögen und ob deren Daddy nun Zahnarzt oder Anwalt ist? Egal: Musikalisch konnten die Vier auch einen „alten Punk“ überzeugen. Das Rotzfreche wirkt etwas aufgesetzt, aber man will ja auch laut Eigenwerbung „SnobPunk“ bieten. Es heißt zwar weiter „..aus der Gosse“, doch das kauf ich weder den Musikern noch ihren zahlreich erschienenen Fans ab, aber sei´s drum. Als Opener sorgten die Jungs für Super-Stimmung. Das Publikum ging Klasse mit, wie von einem Fanclub nicht anders zu erwarten. Die Versuche „echt punkig“ zu wirken scheiterten jedoch kläglich. Sicher, ein Punk lässt sich das Rauchen nicht verbieten, in den Hochzeiten des Punks hätte die entsprechende Klientel jedem Saalordner das Nasenbein zertrümmert, der das Wort „Rauchverbot“ nur gedacht hätte. Heute raucht man zwar auch trotz Rauchverbot und das ganz doll großspurig, damit´s auch jeder sieht. Wenn dann aber ein Offizieller böse guckt, geht man schnell raus um die Zigarette auszudrücken, denn austreten würde ja Flecken verursachen. Nun gut, den Verdienst von Azrael kann selbst das nicht schmälern. Ist ja eigentlich auch ganz lustig, was aus einer ursprünglich mal politisch motivierten Bewegung geworden ist. Politisch motiviert, und das sicherlich um ein Vielfaches mehr als jeder „Hasse-ma-neMark-Ur-Punk“ aus Deutschland, sind die Indianer-Punker-Geschwister von „Blackfire“ aus Arizona. Die Navajos wählen Punk als Stilmittel ohne jedoch ihre indianischen Wurzeln zu verleugnen. Damit nutzen sie nicht nur die Brutalität des Punkrocks als Sprachrohr für ihr politisches Anliegen, sondern schaffen durch die Fusion mit indianischem Gesang einen vollkommen neuen Stil. „Hut ab!“ kann man da nur sagen. Die Gitarre kreischt und sägt, das Schlagzeug hämmert und der Bass gibt dem ganzen noch einen Wumm obendrauf. Nebenbei ist Bassistin Jene da Benally auch eine exotische Schönheit, was den Genuss des sowohl dem Punk als auch der World Musik zugeneigten Autors durchaus zu steigern vermochte. Die Band promotete als Highlight der „Native American Days 2007“ ihr neues Album „[Silence] is a weapon“, nahm aber auch aktiv an der interdisziplinären Kulturveranstaltung teil. Die Jugendkulturbegegnung im KJK Sandgasse fand regen Zuspruch, die indianischen Gäste – weit mehr als nur die Bandmitglieder – lobten das Offenbacher Publikum für sein Interesse. Im falschen Film? Damo Suzuki in der Sandgasse Mit Damo Suzuki und seiner Band „The Whole“ kamen „alte Bekannte“ in die Sandgasse. Der in den frühen 70ern von den „Can“-Übervätern Holger Czukay und Jaki Liebezeit als Sänger engagierte gebürtige Japaner wird als „Kult“ gehandelt und gibt sich in Interviews erfreulich uneitel. Dem entsprechend erwartet man auch was, wenn „so einer“ in Offenbach auftritt. Schön, dass er und seine Band das tun, um „die interkulturelle und internationale Arbeit von Jugendkulturbüro und offRock“ zu unterstützen, wie es unter „www.muzik23. de“ heißt. Die von Dr. Michael Koch geleiteten und verantworteten Aktivitäten sind mehr als lobenswert. Das ebenfalls auf muzik23 avisierte „Musikund Lichtereignis“ vermochte ich aber nur in einem lediglich sehr frühen Entwicklungsstadium auszumachen. Der Begriff (Zitat wiederum „muzik 23“, diesmal der Einstiegstext) „Klang- und Lichtexperiment“ gibt schon eher den Sachverhalt wieder, den es zu goutieren galt. Es mag an meiner kleinbürgerlichen Erziehung liegen, dass ich es – auch von einem „Kultsänger“ – unhöflich finde, eine halbe Stunde später als angekündigt mit dem Konzert zu beginnen, um dann nach einer weiteren halben bis dreiviertel Stunde erst mal ‘ne Pause einzulegen. Mein Ingenieurstudium mag verhindern, dass ich an ein „Lichtexperiment“ (vulgo: eine Lightshow) etwas höhere Erwartungen knüpfe als die Projektion von psychedelisch daher kommenden Motiven und zuckenden Mustern, die wohl irgendetwas mit der Musik zu tun haben sollen, die jedoch die Standardvisualisierung des Windows Media Players zigfach besser tatsächlich synchron und vor allem ohne den veranstalteten HighTech-Buhei auf der oberen Etage für lau hinkriegt. Es mag an meiner klassischen Klavierausbildung liegen, dass ich mit SynthesizerGeblubber untermaltes und durch das Rückkopplungsgeheul einer Gitarre verfeinertes verbales Grummeln bis Proklamieren von Textfetzen, dem ein zugegebenermaßen mehr oder weniger professionell bedientes Schlagwerk eine Idee von wenigstens rhythmischer Entwicklung verleiht, wenig anzufangen weiß. Ich weiß jedoch ganz sicher, dass Can das besser gemacht haben und es ‘ne ganze Menge anderer Bands gab, die das ebenfalls professioneller hingekriegt haben. Erwähnt seien unter vielen anderen Tangerine Dream oder Klaus Schulze. Vor allem: gab! Vergangenheit! Das waren die 70er! Damals war man noch wer, wenn man statt Sweet, Slade oder T. Rex und deren Bubblegum-Glitter-Rock sogenannte „experimentelle Musik“ hörte. Heute – man möge mir verzeihen – tun das, zumindest mit Begeisterung, in der Regel bekiffte Althippies, die mental Probleme damit haben, den Sprung ins neue Jahrtausend zu vollziehen. Folgerichtig wurde mir dann auch in der Pause angeboten „erst mal was zu rauchen, damit die Mucke noch besser kommt“. Offensichtlich hatte The Whole also – auch mit seiner Unhöflichkeit – den Nerv des nicht allzu zahlreichen Publikums getroffen, dem ich nach der Pause nicht mehr angehörte. Bild und alle Texte: Hans-Georg Hinzen Ausgabe 8 / Herbst 2007 Seite 5 SCHULE, KUNST & IN T ER K U LT U R EL L E S Erst Pizza-dann Ouzo Fußballweltmeister wird nicht jeder und die Olympischen Spiele sind auch nicht irgendwo erfunden worden. Emanuela und Julita sind stolz auf ihre Heimatländer Italien und Griechenland. Sie wohnen aber auch gerne im Mathildenviertel. Vorurteile. Ihren emotionalen Anker fanden sie in der katholischen Gemeinde, beim Dottore in der Frankfurter Strasse 119, der sein gutes Italienisch aus der Kriegsgefangenschaft mitgebracht hatte und in den Restaurants. Hier sind die beiden Schülerinnen der Rudolf-Koch-Schule vor kurzem positiv aufgefallen: mit ihren Gemälden und Gedichten im Fenster der Buchhandlung BaM am Wochenmarkt. Hier werden das neue Buch „Ein Inter-kulturelles Mosaik“ und die Originale daraus ausgestellt. Ihre Beiträge, die sie zusammen mit weiteren engagierten Schülerinnen und Schülern ihrer Schule gedichtet und auf Holztafeln gemalt haben, waren die Renner. Die Offenbacher haben sie am besten aufgenommen, auf den Ausstellungen im Klingspor-Museum, im Ledermuseum, bei einer öffentlichen Lesung und in der Presse. Ihre Gemälde haben dann auch spontan Interessenten gefunden, die bereit waren, dafür tief in die Tasche zu greifen. Emanuela und Julita fühlen sich als Offenbacherinnen. Als Emanuelas und Julitas Familien vor rund vierzig Jahren zu uns kamen, gab es hier 25 Gaststätten, die von Migranten geführt wurden. Pizzerien ganz vorne. Bratwurst, Handkäs & Co hatten plötzlich Konkurrenten, die Pizza und Spaghettis. Und bald kamen noch weitere dazu, die die Landsleute von Julitas Großeltern damals mitbrachten: den Ouzo und das Gyros. Und schon fühlten sich die Offenbacher wie im Urlaub und die Vorurteile wurden schrittweise abgebaut. Abitur einmal anders Auf Spurensuche in der City-Ost „So viele Jahre in der Fremde, nie dachten wir, dass es uns fände, das Alter in der Ferne“ Ihre Familien kamen vor 40 Jahren hier her. Als Gastarbeiter, angeworben von der Bundesanstalt für Arbeit. Damals gab es in Deutschland jede Menge Arbeitsplätze, vor allem in der Metall- und Baubranche. Kaum zu glauben! Die erste Anwerbe, zehn Jahre bevor die Eltern der Beiden kamen, hat funktioniert: Erst kamen die Italiener, dann die Griechen und dann all die Anderen. Aus den 64 italienischen Pionieren vor 50 Jahren sind inzwischen durch Familiennachzug und Zuwanderung 4267 geworden. Auch die Zahl der Migranten aus Griechenland hat sich seit damals von 54 auf heute 4000 erhöht. Ein Zuwachs um das 700-fache für beide Nationen. Eigentlich wollte man ja nur für eine begrenzte Zeit hier bleiben, nur so lange, bis man sich das Geld für ein Haus in der Heimat erarbeitet hatte oder bis die Kinder ihre Ausbildung fertig hatten. Und was ist aus den Vorsätzen geworden? Für Julitas und Emanuelas Familien war der Start bei uns nicht einfach. Emanuelas Familie fand ihren Halt in ihren Landsleuten und der Italienischen Gemeinde, Julita unter anderem in der Musikschule und der Nachbarfamilie. Die Meisten sind geblieben, viele sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, mehr aber sind neu zugezogen. Einfach war ihr Start hier bei uns damals nicht. Die Voraussetzung für eine Arbeitserlaubnis und eine Aufenthaltsgenehmigung war eine Wohnung. Mitbestimmungsrecht, Beide Mädchen sind hier geboren und zweisprachig aufgewachsen. Beide haben Kontakte zu deutschen Familien, die eine mehr, die andere weniger. Beide besuchen ihre Gemeinde, die eine die italienische, die andere die griechisch-orthodoxe. Beide fahren im Urlaub in ihre Heimat. Und beide bezeichnen sich als Offenbacherinnen. „Aber irgendwann möchte ich nach Griechenland zurück kehren“, meint Julita. Oder? Auf ihrem Gemälde steht es Gold auf Blau, umrandet mit einem Mäandermuster: „So viele Jahre in der Fremde, nie dachten wir, dass es uns fände, das Alter in der Ferne“. Und Emanuela? So ähnlich. „Wir besitzen zwar den italienischen Pass, dennoch fühlen wir uns weder als Offenbacher, noch als Italiener, da man hier und im Heimatland als Ausländer angesehen wird. Ich habe hier meine Familie und Freunde, mittlerweile ist dieser Ort fast meine zweite Heimat geworden. Italien kenne ich nur als Urlaubsort. Aber nach Italien zu ziehen ist etwas ganz Anderes“. Auf ihrem Bild schreibt sie mit lockerem Ausländerbeirat, muttersprachlicher Unter- Pinsel vor den Feuer spuckenden Ätna: richt, Deutschkurse? Das waren damals „Meine Botschaft für die nachfolgende Fremdworte. Generation: Sich überall auf der Welt zu Hause zu fühlen. Bauen wir eine Aber die Pioniere haben in jeder Hinsicht grenzenlose Welt!“ gute Arbeit geleistet. Vor allem gegen die Bilder und Text: Angelika Amborn-Morgenstern Jugendstil Der Jugendstil ist eine Kunststrichtung der Epoche um 1900. Der Begriff geht in Deutschland auf die 1896 gegründete Münchner Kulturzeitschrift „Die Jugend“ zurück. Weitere Bezeichnungen sind Art Nouveau, Modern Style, Wiener Secession oder die englische Arts and Crafts-Bewegung. Äußerlich und formal sind die Werke des Jugendstils durch dekorativ geschwungene Linien, flächenhafte floraleOrnamente und die Aufgabe von Symmetrien gekennzeichnet. Auch japanische Stilelemente fanden Eingang in die europäische Kunst und wurden zu einem prägenden Bestandteil der Jugendstilkunst. Der Jugendstil belebte viele künstlerische Projekte und Manifeste. Er steht im heutigen Verständnis unter anderem auch für große gesamtkünstlerische Gestaltungen, in denen alles vom äußeren Bauwerk bis zur dekorativen Innenausstattung im einheitlichen Sinne durchgestaltet wurde. Die Zeitschriften „Simplicissimus“ in München und der Berliner „Pan“ waren wichtige Wegbereiter des Jugendstils. Ihr Mitarbeiter, der Maler und Gestalter Otto Eckmann studierte die japanische Kunst intensiv. Er interessierte sich für die flächige Darstellung von Naturmotiven. Sein Lieblingstier, der Schwan, wurde zu einem der Leitmotive des Jugendstils. Einen Namen hat sich Eckmann auch mit dem Entwurf von Schriften gemacht. Offenbach ist nicht Darmstadt. Auch nicht Prag und weder Paris, noch Wien oder Barcelona. Würde ich dort wohnen, denkt Arzu, dann könnte ich die Architekturaufgabe locker lösen, aber hier? „Jugendstil-Motive an Häusern in der City-Ost, Fotos und Zeichnungen“, so lautet ihr Thema. Vier Wochen hat die Rudolf-Koch-Schülerin Zeit, den versteckten Jugendstil hier im Quartier aufzuspüren. Um ihn dann in einer Ausstellung als Teil ihrer Abiturprüfung zu präsentieren. Jeder Notenpunkt zählt, besonders wenn man wie sie Medizin studieren will. In ihrer Heimat, der Türkei, gibt es keinen Jugendstil. Doch die feinen verschlungenen Pflanzenornamente, die seit Jahrhunderten die Moscheen und heiligen Bücher schmücken, sind gar nicht so weit vorm Jugendstil entfernt, der Kunstrichtung um 1900, entfernt. Und das macht Arzu Mut. Mit Buntstiften, Kamera und Notizblock begibt sie sich auf Spurensuche. Wie eine Detektivin. Zu ihrer Überraschung trifft sie auf ihrer Tour immer wieder Menschen, die dem Jugendstil hier bei uns schon begegnet sind und ihr wichtige Tipps geben können: im Stadtarchiv, im Haus der Stadtgeschichte und in der Hochschule für Gestaltung, der HfG. Es gibt ihn also, den Jugendstil in City-Ost und nicht zu knapp. Das Karree zwischen Bismarckstraße, Friedhofstraße, Waldstraße/Schloßstraße und dem Main hat mehr zu bieten als sie dachte. Fast in jeder Straße entdeckt Arzu verschlungene Blattranken wie in der islamischen Kunst: Frauen mit wallenden Haaren, bewegte Tierfiguren und geschwungene Linien in Stein, Holz oder Metall. Die drei schönsten Motive. die sie entdeckt hat und die wir hier zeigen, stammen aus der Schlossstraße, der Karl- und der Kraftstraße. Diese „Kunst am Bau“ kann ohne weiteres mit den Ornamenten in Darmstadt konkurrieren und fast sogar mit denen in Prag, Paris, Wien und Barcelona. Schauen Sie sich die Häuser an und überzeugen Sie sich selbst. Für alle, die sich, für den versteckten Jugendstil in Offenbach auch außerhalb der City-Ost interessieren, hier noch ein Buch-Tipp: „Gutbürgerliches Wohnen in Offenbach um 1900“. Herausgegeben vom Stadtmuseum. Zu kaufen in der Buchhandlung am Markt und bei der Ketteler Buchhandlung. Wer Lust auf sich auf Spurensuche zu begeben, kann sich das Buch aber auch verdienen. Wie? Ganz einfach: Spielen Sie Detektiv. Suchen Sie die Gebäude an denen sich die drei abgebildeten Ornamente befinden. Notieren Sie sich die entspechenden Hausnummern und schreiben Sie diese auf eine Karte. Kennwort: Jugendstil und werfen Sie diese in den Briefkasten des Stadtteilbüros am Mathildenplatz (Absender nicht vergessen) oder schreiben Sie eine E-Mail an: wirimquartier@gmx.de. Viel Spaß beim Finden! Text: Angelika Amborn-Morgenstern Seite 6 Ausgabe 8 / Herbst 2007 Stadtteilbüro/Quartiersmanagement Projekt Hinterhofumgestaltung Im Jahr 2006 wurde das Projekt Hinterhofumgestaltung ins Leben gerufen. Mit diesem Projekt sollen Eigentümer finanziell und planerisch bei der Umgestaltung Ihrer Innenhöfe unterstützt werden. In der Östlichen Innenstadt von Offenbach gibt es eine Fülle von Hinterhöfen, die aber aufgrund eines meist hohen Anteils an versiegeltem Boden und des geringen Anteils an Grünflächen wenig oder gar keine Aufenthaltsqualität bieten. Wenn es dem Quartiersmanagement gelingt, die Eigentümer davon zu überzeugen, dass die Aufwertung der Hinterhöfe viele Vorteile - zum Beispiel bei der Vermietbarkeit der Wohnungen - bringt, könnte dadurch eine Aufwertung des gesamten Stadtteils erreicht werden. Viele Hinterhöfe sind von der Straße einsehbar und stellen derzeit geradezu Schandflecke dar. Sie dienen lediglich dem Abstellen der Mülltonnen, Fahrräder und sonstiger Gegenstände, für die anderweitig kein Platz vorhanden ist. Mit dem Aufbruch der Bodenversiegelungen, der Bepflanzung und mit der Anlage eines Mülltonnenplatzes kann die Aufenthaltsmöglichkeit und das Gesamterscheinungsbild eines Hauses erheblich verbessert werden. Wechsel der Projektleitung Die Stadt Offenbach gewährt im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt eine des Quartiersmanagements, Soziale Beihilfe zu den Planungskosten von bis zu 70%, jedoch höchstens bis zu einem Betrag Stadt Offenbach – Östliche Innenstadt von 500 EURO. Darüber hinaus wird für die Realisierung ein Zuschuss von 600 EURO und für ein Einweihungsfest von EURO 100 gezahlt. Im Rahmen der Hessischen Gemein- Interessierte Eigentümer können sich gerne mit dem Projektleiter des Quartiersmanaschaftsinitiative Soziale Stadt (HEGISS) gements, Bernhard Köppler unter der Telefonnummer: 069-6069-1302 in Verbindung ist die Unternehmensgruppe Nassauische setzen. Heimstätte Wohnstadt in der Östlichen Eine Besichtigung des bereits umgestalteten Hinterhofes ist nach Vereinbarung möglich. Innenstadt Offenbach seit März 2001 mit dem Quartiersmanagement beauftragt. Das Projektteam des Quartiers- Aufwertung von Hinterhöfen - Fördergrundsätze managements wurde seitdem von Marion Schmitz-Stadtfeld geleitet. Durch Ihre Ziel der Förderung ist die Verbesserung der Wohnqualität in der östlichen InnenArbeit wurden seit Aufnahme der Östlichen stadt gemäß Gebietsabgrenzung auf dem beigefügten Lageplan. Durch eine attraktive Innenstadt in das Förderprogramm viele Gestaltung der Grundstücksfreiflächen in ansprechende, kommunikationsfreundliche Akzente im Stadtteil gesetzt. Das Projekt Höhe und die Schaffung eines lebendigen sozialen Wohnumfeldes soll die Wohnqualität ist im Fachbereich Integrierte Stadt- und und die Identifikation der Bewohner mit dem Quartier gesteigert werden. Gewerbeflächenentwicklung angesiedelt, dessen Leitung Frau Schmitz-Stadtfeld Förderrahmen: Die Stadt Offenbach gewährt eine Beihilfe zu den Kosten einer seit Juli 2007 übernommen hat. Das Projekt wird daher auch in Zukunft durch Frau Schmitz-Stadtfeld begleitet. Nachfolger in der Projektleitung ist der Architekt Bernhard Köppler, der seit zwei Jahren im Projektteam mitarbeitet. Das Projektteam bleibt ansonsten in seiner Zusammensetzung bestehen: Frau Silke Dillenberger, Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, Herr Marcus Schenk, Sozialpädagoge und Frau Ulrike Lasch, Technische Zeichnerin/Kauffrau für Bürokommunikation werden auch zukünftig für die Durchführung der verantwortungsvollen Tätigkeiten im Rahmen des Quartiersmanagements in der Östlchen Innenstadt in Offenbach zuständig sein, um dem Stadtteil verstärkte Impulse für die soziale, wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung zu geben und die Kontinuität der Arbeit damit voll und ganz zu gewährleisten. Packen wir‘s an! Quartiersmitarbeiter im Focus Die Quartiersmitarbeiter des Stadtteilbüros stellen sich vor: Herr Dicic (sucht ein Lehrstelle als Frisör), Herr Weisheit (Elektoinstallateur), Herr Zienau (Stahlbauschlosser). Jeder der Drei hat eine andere Arbeitsbiographie vorzuweisen. Gemeinsam ist Ihnen, dass sie sich im Stadtteilbüro eingefunden haben, um ihre Arbeitslosigkeit zu überbrücken und eine geregelte Arbeitszeit zu haben. Jeder der Mitarbeit wird nach seiner Qualifikation und Eignung eingesetzt. Die Aufgaben, der Mitarbeiter des Stadtteilbüros, sind sehr vielseitig und abwechslungsreich. Im vergangenen Jahr wurde von ihnen die Außenfassade verschönert und die Räume des Stadtteilbüros erhielten einen neuen Anstrich. Erst vor kurzem wurde eine neue Wasserleitung verlegt und ein Wasseranschluss installiert. Neu- oder Umgestaltungsmaßnahme. Für die Planungskosten können bis zu 70% der nachgewiesenen Kosten, jedoch höchsten bis zu 500 EURO pro Hinterhof, für die bauliche Realisierung pauschal 600 EURO als Zuschuss gewährt werden. Die Stadt Offenbach gewährt für jeden auf diese Weise geförderten und neu gestalteten Hinterhof einen einmaligen Betrag in Höhe von 100 EURO für ein Einweihungsfest mit Mietern, Hausbewohnern und Nachbarn. Es besteht kein Rechtsanspruch auf Förderung. Voraussetzungen: Der Hinterhof wird im Hinblick auf die Aufenthaltsqualität deutlich aufgewertet. Dazu gehört in der Regel eine Begrünung und eine Gestaltung, die auf die Architektur der umliegenden Bebauung und die Nutzung durch Bewohner der Liegenschaft abgestellt ist. Es ist vorteilhaft, wenn für mehrere benachbarte Grundstücke eine gemeinsame und aufeinander abgestimmte Hinterhof-Neugestaltung, eventuell mit der Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung vereinbart wird. Der Versiegelungsgrad von Hofflächen wird deutlich zugunsten zusätzlicher Grünflächen reduziert. Die um- oder neu gestalteten Hinterhöfe werden als beispielhafte Maßnahmen dokumentiert und so öffentlich bekannt gemacht. Sie können im Förderzeitraum des Programms „Soziale Stadt“ (bis 2009) einmal jährlich nach Terminvereinbarung durch städtische Vertreter des Projekts „Soziale Stadt“ besichtigt werden. Wesentliche bauliche Veränderungen (insbesondere erneute Flächen-Versiegelungen) der geförderten Hinterhöfe sind nach Fertigstellung der Umgestaltung bis Ende des Förderzeitraums (2009) nur in Abstimmung mit der Stadt zulässig. Die Planung der Neuoder Umgestaltung wird durch ein fachlich qualifiziertes Planungsbüro durchgeführt. Verfahren: Eigentümer von Liegenschaften in der östlichen Innenstadt oder deren Vertreter beantragen die Förderung bei der Stadt Offenbach, Amt für Stadtplanung und Baumanagement, Projekt HEGISS. Die Planung für die Neu- oder Umgestaltung wird bei der Stadt verbunden mit einem verbindlichen Termin für den Abschluss der Neu- oder Umgestaltung vorgelegt. Die Stadt entscheidet über die Förderung. Zur Freigabe der Förderung legt der Antragsteller bei der Stadt eine prüffähige Abrechnung der Planungskosten vor. Die Stadt veranlasst die Anweisung der Förderbeträge nach Fertigstellung der Neu- oder Umgestaltungsmaßnahme. Stadtteilbüro mit seinen Mitarbeitern so- Ebenfalls werden rücksichtslose Hun- Hinterlassenschaften Ihrer Tiere doch ziale Dienste für bedürftige Menschen an. debesitzer darauf angesprochen, die bitte zu entfernen. Die Bewohner des Quartiers können sich hier Hilfe holen, wenn sie eine Begleitung zum Arzt, eine Haushaltshilfe oder kleinere handwerkliche Dienste benötigen. Täglich werden zwei Rundgänge durch den Stadtteil unternommen, der alle Straßen des Viertels abdeckt. Es wird ein Bericht mit Fotos angefertigt, der Müllanhäufungen protokolliert. Dieser Nachweis wird an das Ordnungsamt zu Herrn Weber Dafür bedanken wir uns bei Herrn Zienau gesendet, der sich darum kümmert, dass und Herrn Weisheit, die hier ihre hand- der Müll von der ESO beseitigt wird. werklichen Fähigkeiten eingesetzt haben. Der neue Wasseranschluss kam vor Kleinere Arbeiten werden von den Mitallem dem Stadtteilfest zugute, da jede arbeitern selbst erledigt. Alte verwaiste der teilnehmenden Gruppen Ihr Geschirr Fahrradschlösser an Laternenpfählen spülen konnte. Darüber hinaus bietet das werden per Handzange entfernt. Foto: Mikica Dicic Ausgabe 8 / Herbst 2007 Seite 7 Stadtteilbüro/Quartiersmanagement verlaufen. Ich lasse mich inspirieren von der Landschaft. Nebel am Fluß im Winter, Raps-Felder im Frühling, Pappeln und Weiden den Main entlang, Wiesen voller Blumen. ➜ „Mitarbeiter“ - Fortsetzung von Seite 6 Es ist nachgewiesen worden, dass Hundekot gefährliche Parasiten und Bakterien enthält, die mit dem Wind transportiert und dann von uns eingeatmet werden. Dadurch kann jeder krank werden. Eine besondere Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr realisiert: Ein riesiges Plakat, welches dazu aufruft, die illegale Ablagerung von Sperrmüll zu vermeiden, wurde am Bunker in der Ziegelstraße aufgehängt, Der Plakattext ist mehrsprachlich verfasst. Die Quartiersmitarbeiter haben auch immer mal wieder Sonderaufträge zu leisten, beispielsweise Plakate aufzuhängen, beim Stadtteilfest den Auf- und Abbau zu begleiten oder Lagepläne anzulegen. Bisher wurden Lagepläne der Kioske, der Spielplätze und der Stromverteilungskästen erstellt. Alle Trinkhallen wurden fotografiert, ihre Eigentümer und Pächter notiert, da die Lokalitäten oft einen Unruheherd darstellen. Bei den Spielplätzen wird darauf geachtet, dass der Sand nicht mit scharfen Gegenständen verunreinigt ist und die Spielgeräte in Ordnung sind. Sämtliche Mängel an Spielgeräten werden fotografiert und an das Ordnungsamt weitergeleitet. Alle Stromverteilerkästen des Quartiers wurden fotografiert und nach Ort und Nummer katalogisiert. Dieser Auftrag kam von der ESO, die zur Zeit das Projekt „Besser leben in Offenbach“ durchführt. Die Stromkästen wurden mittlerweile mit dem Emblem der ESO verschönert. Zu den Aufgaben der Quartiersmitarbeiter gehört es auch, Veranstaltungen wie die Kunstaktionen des Kulturecks im Stadtteilbüro vorzubereiten. Für die Vernissagen werden Einladungskarten an die Geschäfte im Viertel und in alle Briefkästen verteilt. Die öffentlichen Stellen wie beispielsweise die Info-Zentrale Salzgäßchen, das Rathaus, Stadthaus, Ärztezentrum, Verkehrsamt, Ordnungsamt, Mainarbeit, Stadtbücherei, Selbstlernzentrum (SLZ), die Volkshochschule (VHS) und das Gründerzentrum Ostpol erhalten ebenfalls Einladungen. Außerdem werden überall Plakate aufgehängt. Sabine Barth: Die Natur ist also die Inspiration für Ihre Bilder? Genau! Sie ist eine Quelle von Motiven. Was mich interessiert, ist die Stimmung einer Landschaft. Zum Beispiel ein windiger Tag über dem Fluss, die Ruhe eines kleinen Teiches oder das klare Licht eines Herbsttages über dem Wasser und dem Schilf. Was ich mitteilen möchte, sind die Eindrücke, die man bekommt, die Impressionen. Ich möchte es folgendermaßen erklären: Mit dem Bild „Frühling“ wollte ich durch die frischen und hellen Farben mitteilen wie die Energie im Frühling aus der Natur springt. Ich suche nicht die Genauigkeit, sondern ich möchte Eindrücke mitteilen. Sommer-Ausstellung 2007 im Kultureck des Stadtteilbüros Mit „Mainen“ französischen Augen Sabine Barth: Warum sind Sie nach Deutschland gekommen? Mein Mann und ich, wir sind wegen dem Job nach Deutschland gekommen. Wir haben beide als Sprachtrainer in Firmen gearbeitet. Firmen, die mit dem Ausland zusammen arbeiten, erwarten von ihren Fachangestellten, dass sie die Fremdsprache des jeweiligen Vertragspartners beherrschten. In Offenbach hatten wir beide eine Arbeitsstelle bei Siemens. Sabine Barth: Wie sind Sie zur Malerei gekommen? Das ist mein Hobby. Seit einigen Jahren bedeutet es jedoch immer mehr für mich. Meine Arbeit als Sprach-Trainerin war sehr interessant und motivierend. Mit der Zeit war ich jedoch sehr erschöpft durch die Vorbereitung und die Leitung von Seminaren – wie viele meiner Kollegen war ich sehr gestresst! Ich brauchte Ruhe. So begann sich mein Leben zu ändern. Jetzt schreibe ich zu Hause Lehrbücher und brauche dank Internet nicht nach Stuttgart zum Klettverlag, nach München zu Langenscheidt oder nach Berlin zu Cornelsen zu fahren. Und deshalb habe ich jetzt sehr viel mehr Zeit für meine Malerei! Sabine Barth: Was ist die Eingebung für Ihre Bilder? Ich war erschöpft und suchte nach meiner inneren Ruhe. Das habe ich geschafft durch Yoga Training, Tai ChiÜbungen und dem Kontakt zur Natur. Yoga zur Entspannung, Tai Chi zum Sammeln von innerer Kraft und die Natur für Ruhe und Ausgeglichenheit. Ein Bild ist wie eine Reise in mich selbst. Da ich im Mainpark wohne, gehe ich häufig am Main entlang, spaziere in Richtung Bürgel. Manchmal laufe ich bis nach Mühlheim. Es ist eine große Freude für mich, die Natur zu erleben. Ich atme frische Luft und fühle, wie die Jahreszeiten Sabine Barth: Was haben Sie nun mit den vielen Fotos und Bildern, die Sie gemacht haben, vor? Ja – ich habe viele Bilder gemacht und die Zeit ist nun gekommen, die Bilder zu präsentieren und meine Freude die ich gehabt habe mit anderen Menschen zu teilen. Es macht mich froh, wenn ich die positive Energie, die ich erfahren habe, an meine Umwelt weiter- Foto: Marcus H. Schenk Die Kunstausstellung im Stadtteilbüro hatte die Naturlandschaften in Offenbach zum Thema. Die Vernissage eröffneten Dr. Matthias Schulze-Böing (Projektleiter HEGISS) und der Quartiersmanager Marcus H. Schenk. Im Anschluss präsentierte Ute JünemannBauer eine Tai Chi-Performance, wofür sie mit anhaltendem, herzlichem Applaus belohnt wurde. Der Künstlerin Bruchet Collins gibt Tai Chi sehr viel Freude und Kraft, die sie in Ihre Bilder einfließen läßt. Auch bei dieser Ausstellung gilt der Dank dem ehrenamtlichen Engagement der Und schließlich wird 3 bis 4 mal im Jahr Bürger, der Unterstützung durch das Quarunsere Stadtteilzeitung herausgegeben. tiersmanagement, HEGISS, Nassauische Sie wird im Quartier verteilt. Hier schrei- Heimstätte und der Stadt Offenbach. ben Bürger für Bürger was ihnen wichtig ist im Quartier. Zu unserer Redaktionssitzung sind auch alle herzlich eingeladen, die schon immer gerne einmal beim Ent- Ein Interview mit der Künstlerin Bruchet Collins stehen einer Zeitung mitwirken wollten. Wenn dafür Zeit ist, werden unseren Mitarbeitern Fortbildungsmaßnahmen an- Sabine Barth: Frau Collins wir freuen uns geboten, die von entsprechend fachlich darüber, Ihre Bilder und Fotos in unseausgebildeten Pädagogen durchgeführt rem Stadtteilbüro ausstellen zu dürfen. werden. Bisher wurde Bewerbungs- Wir möchten gerne wissen, wer sie sind, training, ein zweitägiger Lehrgang zur wie sie nach Offenbach gekommen sind Ersten-Hilfe und ein Vortrag zu Selbstmar- und was Ihre Beweggründe für Ihre Bilder keting-Strategien durchgeführt. Jetzt in sind. der Sommerpause finden ein Hauswarts- Mein Name ist Janine Bruchet Collins, lehrgang und Schulungen zum Thema ich bin Französin und komme aus Paris. Ich studierte in den Hauptfächern Bewerbung und Versicherungen statt. Französisch, Spanisch und Englisch. Ihr seht also, es gibt jede Menge zu tun Vor allem liebe ich den südländischen in unserem Mathildenviertel. Und all das Raum. Mein Mann, ein Engländer, wird von unserem Anleiter Herrn Boss- studierte Englisch und Linguistik. In Ofmann koordiniert. Die Aufgaben sind viel- fenbach wohne ich jetzt seit mehr als schichtig und abwechslungsreich, jeder 15 Jahren. Das erstaunt mich! Ich reise kann sich hier nach seinem Interesse und sehr gerne und habe vorher in England, seiner Fasson einbringen. Wer macht das Schweden, Portugal und Gabun (Afrika direkt am Äquator) gelebt, aber jetzt? niemals so lange wie in Offenbach. Text: Sabine Barth „Naturlandschaften impressionistisch“, Bilder und Fotos von Janine Bruchet Collins Sabine Barth: Ihre Bilder und Fotos haben eine fröhliche Ausstrahlung? Ja – in der Natur finde ich Freude und vergesse die Schwierigkeiten des Lebens. Ich bin immer wieder verwun dert über die Schönheit, die uns umgibt. Und man muss gar nicht weit fahren!!! Während der Vernissage bin ich von vielen Besuchern gefragt worden, ob die Fotos vom Wasser bearbeitet worden sind – Nein! Eine weitere Frage war, wie ich das Wasser fotografiert habe? So einfach ist es nicht. Mein Rat ist: Tief Luft holen, in Frieden mit sich selbst sein, schauen und dann: „zapp!“ - ein Foto schießen. geben kann. Malen ist keine egoistische Beschäftigung, aber ein einsames Hobby. Es braucht Konzentration, Disziplin und Zeit! Aber es ist auch richtig, sich den Anderen zu öffnen. Deswegen ist es mir ein besonderes Anliegen meinen Freunden und Bekannten meine Arbeit zu zeigen und sie zu kommentieren. Diese Ausstellung hat mir vor allem auch die Möglichkeit gegeben meine Nachbarn aus dem Stadtteil näher kennen zu lernen. Dafür bedanke ich mich recht herzlich. Vielen Dank! Tai Chi-Performance Ute Jünemann-Bauer www.business-taichi.com/ Ute Jünemann-Bauer@onlinehome.de Text: Sabine Barth Seite 8 Ausgabe 8 / Herbst 2007 LIEBENSWERTES AUS OFFENBACH Große Show auf Stadtbummel mit kleiner Schaufensterblick Buhne! Wer auf dem Weg zum Offenbacher Wochenmarkt vor der Rosenapotheke (Ecke Bieberer Straße / Wilhelmsplatz) verweilt, wird immer wieder überrascht von den liebevollen Inszenierungen in den Schaufenstern. Seit vielen Jahren schon gelingt es der Apothekergattin Frau Mechthild Diefenbach, die Produkte und Dinge ihres Sortimentes originell und informativ zu präsentieren. Unterschiedlichste Pflege-, Heil- und Wohlfühlmittel, eine bunte Auswahl hochwertiger Cremes und Salben, duftender Seifen und Pasten, wirkungs- beherbergt es auch die Rosenapotheke. Von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges weitgehend verschont und in den Folgejahren mehrmals saniert, wird sie seit 1985 von Apotheker Dr. Hans Diefenbach geleitet. Innen erlebt der Besucher ein freundliches, kompetentes Team, das geduldig alles erklärt, was im Seit 1867, als das Haus an dieser Stelle Schaufenster die Blicke auf sich zieht. Text und alle Fotos: Juergen Schwarz im neo-klassizistischen Stil erbaut wurde, gestreiften Badeanzug am Rande eines Sees aus blauem Quarzsand. Sie scheint ein Bad nehmen zu wollen, während ein kleiner bunter Blechdampfer gerade den Kurs wechselt und die handbemalte, weißblau getupfte Holzmöwe vom Rande her zuschaut... reicher Kapseln oder Pillen werden je nach Saison zu Thementableaus arrangiert und ideenreich dargeboten. Mit fröhlichem Kunsthandwerk, kleinen Bildern, lustigen Figuren, skurrilen Sujets und kräftigen Farben wird die Szenerie stimmungsvoll skizziert. Beschriftungen auf bunten Kartonkärtchen oder kleinen Zetteln in liebevoller Handschrift ausgeführt oder als Collage exklusiven Fachmagazinen entnommen, dienen der Erklärung. Historische Fotos, luxuriöse Dessins, ländliche Dekore und kitschige Objekte, deren Zweck auf den ersten Blick nicht zu ergründen ist, bilden, wenn es denn zum Thema passt, ein farbiges Potpourri traumhafter Ideen. Natürlich werden die Dinge auf schönen Schalen ausgelegt, in ungewöhnlichen Verpackungen gelagert, auf herrlichen Stoffsets drapiert oder in edle Glasgefäße gefüllt. Zarte Püppchen, kleine Figurinen, filigrane Minimöbel und nostalgische Spielzeuge bilden einen heiter-ironischen, zum Thema passenden Rahmen. Da steht dann beispielsweise eine als Figur geformte Dame aus Mandelmilchseife im Ausgabe 8 / Herbst 2007 Seite 9 DER OFFENBACHER SOMMER DER FESTE Offenbacher Woche im „Sperrbezirk“ Mindestens drei Höhepunkte machten die „Offenbacher Woche 2007“ zum „Renner:“ Die Vorstellung der zukünftigen Bauprojekte durch die Stadt, die Oldie Night und der verkaufsoffene Sonntag. Auf dem Hugenottenplatz hatte die Stadt ein Info-Zelt aufgebaut, in welchem die Bauvorhaben der nächsten Jahre auf Schautafeln, Fotos und Plänen vorgestellt wurden. Maßstabsgerechte Modelle der neuen Projekte, einschließlich des kurz zuvor beschlossenen Neubaues KOMM (Kaufhaus Offenbach Main Mitte) auf dem alten Gelände der Offenbach-Post, machten deutlich, wie die Offenbacher Innenstadt künftig ausssehen soll. Oberbürgermeister Horst Schneider war sichtlich stolz auf die gelungene Präsentation. Während der Oldie Night am Samstag gab die legendäre „Spider Murphy Gang“ aus München einen zweistündigen Gastauftritt. Bernhard Sigl, der Fontmann, heute auch schon sechzig Jahre alt, rockte wie eh und je. Der Platz hinter dem Rathaus war voller Menschen, auch viele treue Fans jenseits der Vierzig waren gekommen. Auf dem Höhepunkt des Konzertes spielt die Band ihren Hit, die „Rosi im Sperrbezirk“ und vielebegeisterte Zuhörer haben natürlich kräftig mitgesungen. Nur mit dem Biernachschub klappte es leider nicht immer so perfekt. Offenbar hatten die Wirte nicht mit einem solchen Ansturm gerechnet. An einem Stand ging mit Bier fast gar nichts mehr, weil eine Zapfsäule ausgefallen war. Auch der von 13 bis 18 Uhr verkaufsoffene Sonntag war ein „Hit“. Die Geschäftsinhaber berichteten von guten Umsätzen und so hatte sich das Mitmachen trotz höherer Platzmieten gelohnt. Auch wenn einige Unternehmen sich nicht beteiligten und sogar von „Schikane“ sprachen, wie ein Fotogeschäft in der Frankfurter Straße, das sogar ein Transparent mit dieser Aussage aufgestellt hatte. Mainuferfest: Viele Vereine präsentieren sich am Fluß Rückblickend auf das diesjährige Mainuferfest kann man sagen: „Ein schönes Fest.“ Es war nicht zu heiß und auch nicht zu kalt. Man ist wettermäßig immer „so eben am Regen vorbei geschrammt“. Beim Fest der Vereine, jedes Jahr wieder ein Highlight im Festkalender, kamen alle auf ihre Kosten: Die Vereine, die Besucher und auch Mathias Müller der Organisator. Er meinte zu unserer Heimatzeitung, er sei mit dem Fest zufrieden. Willi L.H. Magel von den Boulefreunden sagte uns: „Kurz vor Festende am Samstag war unser Rotweinbestand ausverkauft und wir mussten für Sonntag nachordern.“ Ähnlich ging es wohl vielen Ständen. Alle Nationen waren vertreten: Von Afrika über Bangladesch, die Türkei bis hin zu Zypern. Man konnte Speisen genießen, die man das ganze Jahr über nicht zu essen bekommt. Auf der Bühne im Büsinghof lief am Samstag und Sonntag ein buntes Programm. Musik, Gesang und Tanz wechselten sich ab. Apropos Musik: Die Stadtgarde trommelte sich auf Müllbehältern durch die engen Gassen. Ein Anblick, der Lust auf mehr machte. Die Besucher bekamen viele Sportarten zu sehen, beispielsweise Judo, Kickboxen oder Fechten. Auch die lokale Prominenz war vertreten: wir trafen Bürgermeisterin Birgit Simon am Stand der Seniorenhilfe Offenbach, beim Plausch mit Franusch Zenner, der ersten Vorsitzenden. Michael Beseler, unseren „Wirtschaftsminister“ begrüßten wir im Büssinghof. Auch Dekanin Angelika Astrid Meder trafen wir kurz vor ihrer Verabschiedung auf dem Fest, Das Wetter hielt sich tapfer, erst gegen Ende des Sonntagabends kam der Regen und die „Abbauer“ wurden etwas nass. Farbenprächtiges Jubiläum: 20 Jahre Offenbacher Kulturfest der Nationen. Am 9. und 10. Juni 2007 war es mal wieder so weit. Der Ausländerbeirat der Stadt Offenbach lud als Gastgeber zum nunmehr zwanzigsten Mal zum „Kulturfest der Nationen“ auf dem Offenbacher Wilhelmsplatz ein. Am Samstagabend pünktlich um 18 Uhr eröffneten Oberbürgermeister Schneider und Abdelkader Rafoud, der Vorsitzende des Ausländerbeirates, das Fest offiziell mit einer Grußbotschaft an alle Offenbacher. Die Mini-Big-Band der Musikschule Offenbach gestaltete den musikalischen Rahmen. Bei idealem Wetter lockten die insgesamt 23 ethnischen Kulturvereine, wie in den Vorjahren auch, mit kulinarischen Köstlichkeiten und einem abwechslungsreichen Kulturprogramm: Typische Folklore mit traditioneller Musik, dazu Volkstänze in den jeweiligen Landestrachten aus Bosnien, Griechenland, Italien, Kroatien, Portugal, Rumänen, Serbien und der Türkei, sowie aus Afrika, Asien und Mittelamerika begeisterten an zwei Tagen die zahlreichen Gäste. Ähnlich international war das Angebot der Speisen und Getränke. Paella und Gambas aus Spanien, Köfte und Raki bei den türkischen Vereinen, Cevapcici vom Balkan. Ob Sardinen von den Portugiesen, griechisches Souvlaki von den Hellenen oder Couscous und grüner Tee aus Marokko: Viele Leckereien verbreiteten köstliche Düfte und ließen so Manchem das Wasser im Munde zusammem laufen. Ob Fisch- und Fleischgericht, Eintopf, Vegetarisches, Kuchen oder Süßspeise, jeder Geschmack kam auf seine Kosten. Mit ihrem vielseitigen Angebot, ihrer Lebensfreude, Spontanität und Gastlichkeit demonstrierten viele unserer ausländischen Mitbürger ihren sympathischen Beitrag zum regionalen Kulturleben. Im Offenbacher Sommer der Feste ist das „Kulturfest der Nationen“ zu einer nicht mehr weg zu denkenden Komponente der Verständigung geworden, und wenn alle Bürger in geselliger fröhlicher Runde zusammentreffen, lassen sich auch im babylonischen Stimmengewirr durchaus gemeinsame Positionen entdecken. Text und Bilder: Jürgen Schwarz Texte Mainuferfest und Offenbacher Woche: Gerd Lindemann Fotos: Jürgen Schwarz Foto: Gerd Lindemann Seite 10 Ausgabe 8 / Herbst 2007 RELIGION + GEMEINDE BUCHBESPRECHUNG R E L I G I O N & G L A U B E DEZEMBER Sonntag 2.12.2007 10 - 12 Uhr Gemeindeversammlung mit Adventsfeier mit Pfarrerin Pascalis Donnerstag 6.12.2007 17 Uhr Nikolausfeier mit ökumenischer Andacht mit Pfarrer Blamm & Pfarrerin Pascalis Arthur-Zitscher-Strraße 11 - 13 Kontakt: Patrizia Pascalis, Pfarrerin 069 - 83830085 Termine in der Ev. Schlosskirche: OKTOBER Sonntag 21.10.2007 10 - 11 Uhr Gottesdienst mit Pfarrerin im Ehrenamt Gand NOVEMBER Sonntag 4.11.2007 10 - 12 Uhr Reformationsfest Gottesdienst mit Abendmahl und Musik: Markus Wilke (Orgel) & Andreas Stein (Posaune). Anschließend Kirchenschoppen Sonntag 16.12.2007 18 - 20 Uhr Adventsgottesdienst der KonfirmandInnen mit Pfarrer Jourdan Mittwoch 19.12.2007 10 - 11 Uhr Kinder-Gottesdienst zu Weihnachten mit Pfarrerin Pascalis Heiliger Abend 17 - 18 Uhr Ökumenischer Familien-Gottesdienst mit Pfarrer Blamm & Pfarrerin Pascalis Dienstag 25.12.2007 10 - 11 Uhr Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl Genaue Beschreibung der Fahrten etwa drei Wochen vorher in den Schaukästen und Aushang bei Geschäften innerhalb der Pfarrei. Abfahrt ist jeweils um 9 Uhr vor der Marienkirche. Anmelden können sich Interessenten im Pfarrbüro, Bieberer Straße 55 oder in der Ketteler-Buchhandlung. Der Fahrpreis beträgt 12 Euro. Totensonntag 25.11.2007 10 - 12 Uhr Zwischen gestern und morgen Gottesdienst zur Erinnerung der Verstorbenen mit Pfarrerin Pascalis Termine St. Marien Tagesfahrten der Pfarrgemeinde 18. Oktober nach Büdingen und Staden/Florstadt „Mord auf Raten“ Buchempfehlung zum brisanten Thema Aids Die Geschichte spielt in der Offenbacher Oberschicht, zu der auch der – insbesondere bei Frauen – äußerst beliebte Arzt Jürgen Kaufung zählt. Als er erstochen in seiner Praxis aufgefunden wird, kann sich keiner die Umstände erklären - ein Motiv ist nicht erkennbar. Kommissar Peter Brandt übernimmt die Ermittlungen und hat bald einen ersten Verdächtigen: Kaufungs besten Freund, den Galeriebesitzer Klaus Wedel. Als auch dieser ermordet wird, steht Brandt erneut vor einem Rätsel: Wo ist der Zusammenhang? Da macht Brandts Freundin, die Gerichtsmedizinerin Andrea Sievers, eine entscheidende Entdeckung... Alle richtigen Antworten auf unsere Preisfrage nehmen an der Verlosung von 2 Taschenbüchern des neuen Romans von „Mord auf Raten“ ist der zweite in Offenbach spielende Kriminalroman von Andreas Franz „Das Todeskreuz“ teil: Schreiben Sie uns die Lösung bitte Andreas Franz mit dem Ermittlerduo auf eine Postkarte, Kennwort „Mord Peter Brandt als Kommissar und seiner auf Raten“ und werfen Sie diese in Freundin Andrea Sievers, der Gerichtsden Briefkasten des Stadtteilbüros medizinerin. Thematisiert wird auch der am Mathildenplatz (Absender nicht verantwortungslose Umgang mit HIV vergessen), oder senden Sie eine und zwar aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel. Das ist brisant und wird E-Mail an: wirimquartier@gmx.de. es leider auch in den nächsten Jahren bleiben. Humphrey Bogart hat in zwei „Mord auf Raten“ bietet alles, was in einem Film-Klassikern zwei verschiedene, grundsoliden Krimi enthalten sein sollte: legendäre Detektive gespielt. Einen Mord ohne ein auf den ersten Blick erkennbares Motiv, einen eigenartigen Unsere 2-teilige Preisfrage lautet: Verdächtigen, einen Weiberhelden, leichte Welcher Detektiv gehört in Frauen, einen ambitionierten Plan, Intriden Krimi „Der Malteser Falke“? gen und nicht zu vergessen die klischeeA = Sam Spade oder haften Animositäten zwischen Kripo B = Philip Marlowe und Staatsanwaltschaft. Die reizvolle Und wer ist der Autor des Kabbelei zwischen Staatsanwältin Elvira „Malteser Falken“? Klein und Kommissar Peter Brandt ist A = Raymond Chandler oder aus dem Leben gegriffen, man kann B = Samuel Dashiell Hammett diese Reibereien gut nachvollziehen. 12. bis 14. Oktober: Ramadanfest (Fastenende) Konzerte in St. Marien 28. Oktober um 16 Uhr Offenbacher Kammerchor 16. November um 20 Uhr Gospel Singers 9. Dezember um 15 Uhr Benefizkonzert mit Mitgliedern der Frankfurter Oper zugunsten der Offenbacher Initiative „Essen und Wärme“ Sonntag, den 16. Dezember um 17 Uhr Weihnachtliches Konzert mit Volksmusikstar Astrid Harzbecker Donnerstag 8.11.2007 17 - 20 Uhr Martinsfest mit Laternenumzug, Familiengottesdienst und internationalem Suppeessen am Martinsfeuer mit Pfarrerin Pascalis u.a. Sonntag 18.11.2007 10 - 11 Uhr Gottesdienst mit Pfarrerin im Ehrenamt Gand Die täglichen Gerichte sind zum Teil von unseren Mitgliedern zubereitet. Jeder ist herzlich willkommen. Wir verweisen auch auf die InternetSeite von St. Marien, auf der Sie die Gottesdiensttermine und alle weiteren Veranstaltungen finden: www.bistum-mainz.de/st-marien-of Der Leser kann lange rätseln, wer es denn wohl war. Zwar wird Mord Eins aufgeklärt, der Hergang des zweiten allerdings bleibt bis zum Schluss offen. Die Charaktere, insbesondere die der Ermittler um Brandt und Sievers, sind lebensecht und sympathisch gezeichnet. Auch die Figur der Staatsanwältin Klein, die sich einen „Kleinkrieg“ mit Brandt liefert, hat Authentizität. Dies sind die besonderen Stärken des spannend geschriebenen Krimis. Der Plot wirkt glaubwürdig und ist nachvollziehbar. Andreas Franz: „Mord auf Raten“ Roman, Knaur-Verlag Taschenbuch 8,95 EURO ISBN 987-3-426-63480-6 DITIB Türkisch Islamischer Kulturverein Am 12. Oktober findet bei uns in der Gemeinde morgens das Feiertagsgebet statt. Bleichstraße 56 63065 Offenbach am Main Telefon 069 - 812722 oder 818885 Fax 069 - 817015 20. bis 23. Dezember Opferfest Am ersten Feiertag findet, morgens das Feiertagsgebet statt. Moschee Termine: Jeden Freitag von 12:45 bis 13:30 Uhr Freitagsgebet Danksagung Jeden zweiten Samstag ab 19 Uhr Jugendtreffen Am 9. und 10. Juni fand das alljährliche „Kulturfest der Nationen“ in Offenbach am Wilhelmsplatz statt. Ich möchte mich von hier aus im Namen des DITIB, des Türkisch Islamischen Kulturvereins Offenbach, herzlich bei den Mitarbeitern des Ausländerbeirats und der Stadt Offenbach bedanken. Ein grosses Dankeschön geht auch an unsere Gruppe mit 30 Frauen und Männern, die an unserem Stand mit viel Elan und Engagement geholfen und mitgewirkt haben. Religiöse Feiertage: Danke an alle Beteiligten. 8. bis 9. Oktober: Kadir Gecesi (Sendung des Korans auf die Erde) An diesen Tagen finden besondere Gebetszeiten statt. Bekir Sahin Sonntags und an Feiertagen von 10 bis 12 Uhr kulturelle Kurse für Jugendliche, unter anderem das Lesen des Koran Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag kulturelle Veranstaltungen für Frauen, unter anderem das Lesen des Koran Ramadan (Fastenmonat) bis 11. Okt. Während dieser Zeit gibt es in der Gemeinde nach dem Abendgebet ein gemeinsames Essen. servierung war, hatte kurz vor Beginn um 20 Uhr schlechte Aussichten auf einen Platz. Ausverkauft! Der Schriftsteller Andreas Franz las aus seinem neuen Buch „Das Todeskreuz“. Auch der neue Fall, ein spektakulärer Mord, spielt wieder in Offenbach. Der Erfolgsautor stellte sich den Fragen seiner Leser, diskutierte mit Ihnen und signierte abschießend die gekaufte und mitgebrachte Literatur seiner treuen Offenbacher Fans. Diese wollten von dem 1954 in Quedlinburg geborenen Autor vor allem wissen, wie er seine Recherchen organisiert und ob tatsächlich reale Kriminalfälle hinter seinen Stories stehen. Ausserdem interessierte es brennend, was es mit dem Liebesleben des ermittelnden Offenbacher Kommissars Serienmörder hält Offenbacher Peter Brandt auf sich hat. Nur so viel ließ Oberschicht in Atem uns der Autor wissen: „Veränderungen Autorenlesung bei Thalia liegen in der Luft!“ Auf die Frage: „Was fasziniert Sie am Die Thalia-Buchhandlung in der Wald- Genre Krimi?“ antwortete Andreas Franz: straße hatte zur Dichterlesung eingeladen „Das Leben ist nun mal ein einziger und viele, viele kamen. Wer ohne Re- Krimi. „Heile-Welt-Romane“ überlasse ich gerne Anderen. Der aktuelle Roman „Das Todeskreuz“, in dem die Kommissare aus Frankfurt und Offenbach erstmals gemeinsam ermitteln, beruht auf Tatsachen. Es geht um Korruption und Mord in Justiz-, Politik- und Wirtschaftskreisen. Die Hintergründe sind aktenkundig. Ich konfrontiere mein Publikum mit Themen, vor denen viele die Augen verschließen. Ich prangere Missstände an, ich will aufrütteln. Mich widert alles an, was mit Kindes- und Frauenmissbrauch, mit Korruption und organisiertem Verbrechen zu tun hat. Wir leben leider in einer Gesellschaft, deren Eliten zunehmend krimineller werden. Das ist nicht nur meine Meinung, das ist eine Tatsache, die viele Ermittler und Staatsanwälte bestätigen. Die Justiz führt einen fast erfolglosen Kampf gegen bestimmte Personen und Gruppierungen.“ DITIB Türkisch Islamischer Kulturverein Die Lebensgeschichte des Bestseller-Autors: Andreas Franz wurde 1954 in Quedlinburg geboren. Nach seiner Kindheit in Oberfranken kam er nach Frankfurt am Main. Er lernte Sprachen und arbeitete als Übersetzer für Englisch und Französisch. In seiner Freizeit machte er Musik. Das Hobby wurde zum Beruf und er ging als Schlagzeuger mit verschiedenen Bands auf Tournee. Zwischendurch arbeitete er als LKW-Fahrer und „Mädchen für Alles“ in einer Werbeagentur. 1990 machte er sich nach einer kaufmännischen Ausbildung mit einem eigenen Übersetzungsbüro selbstständig. Seine große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Nachdem er schon in sehr jungen Jahren Gedichte, Kurzgeschichten und einen Detektivroman verfasst hatte, schrieb Andreas Franz 1986 seinen ersten Kriminalroman und „tippte im Folgenden ein Manuskript nach dem andern“. Es dauerte jedoch noch 10 Jahre, bis er 1996 beim renommierten Verlag Droemer Knaur mit dem Polizeithriller „JUNG, BLOND, TOT“ sein Debüt als Krimiautor hatte. Mittlerweile hat Franz 15 Romane und ein Sachbuch veröffentlicht. In seiner Schublade liegen noch zahlreiche unveröffentlichte Manuskripte und Exposés. Andreas Franz ist verheiratet und hat fünf Kinder, von denen drei schon außer Haus sind. Seit 1994 lebt er mit seiner Familie, darunter dem jüngsten, zu hundert Prozent schwerbehinderten Sohn Manuel, in Hattersheim bei Frankfurt, schaut beim Schreiben auf einen prächtigen Silberahorn und beobachtet die Menschen wo immer er ist und wie er es immer getan hat. Seine Maxime: „Die Leser fesseln und trotzdem (vielleicht) zum Nachdenken anregen (aber nie den Zeigefinger erheben!).“ Alle Texte: Jürgen Schwarz Ausgabe 8 / Herbst 2007 Seite 11 SPORT / SCHULE PERSONALIEN Offenbach bleibt zweitklassig schafften es die Offenbacher in der ersten Halbzeit nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Auf unserer Fantribüne wurde es bedenklich leise. Schließlich das Erlösende 1:0, aber anstatt nachzusetzen ziehen sich die Kickers sofort zurück. Es kam was kommen musste. Braunschweig gleicht aus. Doch kurz vor Spielende das Durchatmen und nach dem Schlusspfiff die Gewissheit, die Konkurrenten hatten noch schlechter gespielt. Offenbach bleibt zweitklassig, genauso, wie sie zuletzt gespielt hatten. Aber Hauptsache „Geschafft“, so wie es Thorsten Judt auf seinem T-Shirt stehen hatte So konnten alle Kickers Fans hinterher jubeln , wenn auch verhalten. Jetzt kommen Gladbach, Mainz und Aachen auf unseren Berg und wir hoffen wieder eine Mannschaft zu sehen, die Mut hat und kämpft, so wie wir die Kickers „Wir steigen ab und ihr kommt mit“ sang von früher her kennen, damit wir alle die kleine Schar mitgereister Braunschwei- stolz sein können, auf das sportliche ger Fans und so sah es bald auch aus. Aushängeschild unserer Stadt. Text: Peter Klein Verunsichert und nervös wie sie waren, Eine neue Fußballsaison hat begonnen. Die Kickers und alle ihre Fans hier im Quartier dürfen dieses Jahr Mannschaften wie Mainz, Gladbach oder Aachen auf dem Bieberer Berg begrüßen. Doch bis es soweit war, mussten alle, die stolz auf das Aushängeschild unserer Stadt sind, lange zittern. Ein kurzer Rückblick: „Geschafft“, stand auf dem T-Shirt, das Thorsten Judt nach dem letzten Spiel zum Autogramme schreiben übergestreift hatte. Damit war eigentlich auch alles gesagt. Vier Mannschaften standen am letzten Spieltag punktgleich am unteren Ende der Tabelle: Jena, Essen Unterhaching und unsere Kickers. Es war klar, zwei davon steigen ab. Ein Sieg musste her. Offenbach hatte das scheinbar leichteste Los. Zuhause gegen den Tabellenletzten Braunschweig der schon lange abgestiegen war. Foto: Dr. Stephan Roscher Ende gut - alles gut! Ein Plus für die Integration im Stadtteil Ein Juwel der Baukultur kehrt ins Offenbacher Stadtbild zurück Mathilden-und Wilhelmschule erhalten den Integrationspreis der Stadt Offenbach Der Integrationspreis ist ein Preis, der einem Team, einer Person oder einer Schule überreicht wird. Derjenige, der den meisten ausländischen Bürgern eine Zukunft bietet, bekommt den Preis überreicht. Dieses Jahr erhielten die Mathilden- und Wilhelmschule den Preis. Die Mathildenschule nimmt den Preis an als eine Herausforderung weiteren Schülerinnen und Schülern aus jeder Kultur eine gute Zukunftsbasis zu bieten“. Foto: Jürgen Schwarz in Sachen interkultureller Kalender mit zahlreichen Institutionen zusammen, so der Wilhelmschule, der Volkshochschule, der Yavuz-Selim Moschee, der Synagoge sowie den katholischen und evangelischen Der Integrationspreis der Stadt Offen- Kirchengemeinden. Das Preisgeld soll dafür bach wird jährlich vergeben und ist verwendet werden, eine Partnerschaft mit mit 1.500 Euro dotiert. Die Schulen einer türkischen Schule aufzubauen und dürfen sich also über jeweils 750 Euro das Schulprojekt „Mathilden-Power-Kids“ freuen. An der Mathildenschule werden zu fördern. 800 Schüler und Schülerinnen aus 42 Nationen unterrichtet. Um die Integration Die Wilhelmschule wird von 280 Grundausländischer Schüler zu fördern, bietet schülern besucht, die zu 80% einen das Kollegium um Schulleiter Eckhart Migrationshintergrund haben. AusgezeichHengel zahlreiche Maßnahmen an. So net wurde die Schule für zwei werden neben Intensiv- und Förderkursen Integrationsprojekte. Die Integrationsin Deutsch, auch Hausaufgabenhilfe lotsinnen sind Frauen, die selbst einen und muttersprachlicher Unterrricht ange- Migrationshintergrund haben und Eltern boten. In einigen Jahrgangsstufen gibt und Schülern helfen, sich besser im es Ganztagsklassen. Auch für Mütter deutschen Schul- und Behördensystem besteht an der Mathildenschule die zurechtzufinden. Daneben gibt es Möglichkeit Deutschunterricht zu be- an der Schule das so genannte kommen. Daneben arbeitet die Schule „Patenschaftsmodell“. Dabei kümmern Susanne Sammour, Quafaa M’ Hamdi, Ayaat Abdul-Khalek, Seda Kartal, Miriana Montalto, Giane Musliu, Hiva Najafian, Klasse 8 aHR Mathildenschule OFFE NBACHE R PE RSÖNLICHKE ITE N Birgit Simon Bürgermeisterin von Offenbach feierte in diesem Sommer ihren – wir dürfen es verraten – 50sten Geburtstag. Natürlich hatte das „Wir im Quartier“Redaktionsteam einen Mitarbeiter zur Gratulation ins Rathaus entsendet. Wir trafen Frau Simon beim Mainuferfest am Stand des Sozialhilfevereins Offenbach, hier im Gespräch mit Franusch Zenner, der ersten Vorsitzenden. sich Paten um einzelne Kinder, um deren Sprach- und Sozialkompetenz zu verbessern. Neben dem Integrationspreis der Stadt Offenbach erhält die Wilhelmschule für ihre Bemühungen 5.000 Euro aus dem Wettbewerb „Integration an Schulen“ der Ippen-Stiftung. Das Preisgeld will die Wilhelmschule in die Qualifizierung von Ehrenamtlichen investieren, die den Kindern bei den Hausaufgaben helfen sollen. In der Jury-Begründung der Stadt Offenbach heißt es: „Wilhelm- und Mathildenschule messen dem Begriff Integration eine zentrale Bedeutung in ihren Schulprogrammen und Leitlinien zu. Der Integrationsgedanke fließt so auf vielfältigen Wegen in den schulischen Alltag ein. Außerdem engagieren sich beide Schulen darüber hinaus aktiv in zahlreichen Netzwerken im Stadtteil.“ (Die Redaktion) Nach vielen Jahrzehnten des Verfalls wurde die Ruine des Metzlerschen Badetempels, im Volksmund besser bekannt als „Lilitempel“, umfangreich restauriert und im September wiedereröffnet. der bis heute über 100.000 Euro Spendengelder sammelte. Zur Eröffnung erinnerte Oberbürgermeister Horst Schneider an die „lange Leidensgeschichte“ des Lilitempels. Seit 1975 hatte sich die Stadt um den Wiederaufbau der zusehends zerfallenden Kostbarkeit bemüht, „doch mit Haushaltsmitteln war das nicht zu verwirklichen“. 1994 entstand dank des Engagements von Dr. Bruno Knapp ein Förderkreis zum Wiederaufbau, Hohmann und OB Schneider betonten, dass der Tempel auch für die Öffentlichkeit nutzbar sei. Nach Abschluss der letzten Arbeiten soll die Anlage an einem Tag der Woche für alle zugänglich sein. Kulturveranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen oder die Teilnahme an der Frankfurter Luminale sind geplant. Der Förderverein darf die Räume an vier Tagen im Jahr nutzen. Im Jahre 2001 meldete der Unternehmer Volker Hohmann sein Interesse an der Anlage an. Sein Vorschlag, den Tempel Das 1798 am Offenbacher Mainufer vom mit einem Wohnhaus, „also etwas sehr französischen Architekten Salins de Mont- Öffentliches mit etwas sehr Privatem zu fort erbaute klassizistische Teehaus mit kombinieren“, stieß zunächst auf Skepsis, Mamorbad lockte einst viele prominente die Hohmann jedoch, dank seiner ÜberBesucher nach Offenbach. Der lauschige zeugungskraft, sowohl bei der Stadt als Platz im Lilipark hat seinen Namen nach auch beim Landesamt für Denkmalpflege der Bankierstochter Anna Elisabeth („Lili“) ausräumen konnte. Schönemann. Der junge Goethe lustwandelte hier im Sommer 1775 mit der Um dem Pavillon wieder sein ursprüng16-jährigen, die er in reifen Jahren als liches Gesicht zu geben, investierte Hohseine erste und einzige Liebe literarisch mann rund eine Million Euro und viel Geduld: Er ließ Skulpturen in Italien gießen, erwähnte. Stuckkassetten exakt nach Vorgaben des Der Bau des Hochwasserdamms gegen damaligen Baumeisters anfertigen, er Ende des 19. Jahrhunderts raubte dem ro- stellte die Kastanienallee zum Gebäude mantischen Ort viel seinen ursprünglichen wieder her und legte einen See an, um Charme. Nach dem Tod des Bankiers den Zugang zum Main zu symbolisieren. Metzler wechselte das Gebäude häufig Für die sanierte Anlage wurde im Lilipark den Besitzer, bis die Stadt es 1951 über- ein etwa 3000 Quadratmeter großes Areal eingezäunt. nahm. Angelika Astrid Meder die evangelische Dekanin für Offenbach schied im Juli nach achtjähriger Tätigkeit aus diesem Amt aus. Im Rahmen eines sehr schönen und emotionalen Gottesdienstes, der mit einigen Überraschungen gesegnet war, wurde sie von Pröbstin Gabriele Scherle verabschiedet. Beim anschließenden Empfang erhielt sie aus der Hand des Oberbürgermeisters Horst Schneider die Rathausmedaille für die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Kommune. Foto & Text: Jürgen Schwarz Ausgabe 8 / Herbst 2007 Seite 12 VE R M I S C H T E S Foto: Jürgen Schwarz Liebe und Revolution verzaubert das Publikum des Offenbacher Lichterfestes Unter dem Motto „Liebe und Revolution“ feierten über 12.000 Menschen am Freitag, 24. August das 4. Lichterfest im Büsingpark. Schon gegen 15 Uhr hatten 24 Vereine damit begonnen, 60.000 vom Ring-Center gespendete Lichter in Form von Vereinswappen und Ornamenten zu arrangieren. Es war ein herrlicher Sommerabend. Schon vor 19 Uhr kamen die ersten Gäste, um einen guten Platz zu ergattern. Auch die Kartenaboinhaber der Neuen Philharmonie bezogen ihre reservierten Sitzplätze. Pünktlich um 20 Uhr hob Markus Neumeyer den Taktstock zur Egmont Ouvertüre von Ludwig van Beethoven. Dann begann ein fast vierstündiges Konzert das von Klassik bis zu Pop und Punk reichte. Geführt von einer sehr sachverständigen Moderation durch Dr. Ralph Philipp Ziegler genossen die Zuhörer auch tolle Solisten. Hier hervorzuheben sind besonders Katrin Glenz, die ihre eigene Komposition („Whom Should I Fear“) vortrug. Auch Franco hinterließ mit seiner eindrucksvollen Darbietung, besonders den Rock-PunkStücken von Sting/Casidy und Led Zeppelin einen nachhaltigen Eindruck. Auf Grund einer Wette beim Offenbacher Derby im Frühjahr, die OB Schneider zwar verlor, aber Jonny Klinke, der Inhaber des „Tigerpalastes“ doch einlöste, kamen zwei Stars der Akrobatik nach Offenbach. Foto: Jürgen Schwarz In einer kurzen Anmoderation von Horst Schneider und Jonny Klinke meinte dieser er könne sich diesem Fest nicht entziehen. „Die Lichter, die Menschen – das geht nur in Offenbach, wo das Wetter selbst gemacht wird.“ Die „La Salle Brothers“ Marty und Jake zeigten eine unglaubliche Jonglage mit den Keulen. Diese flogen mit sicherer Präzision auf einander zu und wurden immer mehr. Ein Spitzenduo von den Bühnen der Welt beim Offenbacher Lichterfest. Aus Moskau war Oleg Izossimov ganz aktuell in Offenbach eingetroffen. Er verschmolz in seiner Nummer klassische Elemente des Bolschoi-Balletts mit anspruchsvoller Equilibristik. Nur auf eine handtellergroße Fläche gestützt, balanciert er seinen Körper -- quasi in Zeitlupe -zu wunderschönen Klängen. Als Jonny Klinke nach dem Auftritt verkündete, dass Oleg heute Geburtstag habe, sangen 12.000 Menschen spontan ein herzliches „Happy Birthday“. OB Horst Schneider überreichte dem überraschten und sichtlich gerührten Oleg noch einen Blumenstrauß. Auch im zweiten Teil des Konzertes der Neuen Philharmonie Frankfurt wurden sowohl klassische als auch zeitgenössische Stücke gespielt. Besonders sind hier die Gitarren-Soli von Ralph Hübner hervorzuheben, der übrigens als Geiger mit im Orchester sitzt. Beim nächsten Mal sollte man sich überlegen das Konzert nicht so lange werden zu lassen. Die Besucher hatten dann leider kaum noch eine Möglichkeit die Lichterornamente gebührend zu bewundern. Das war ein phantastischer Sommerabend und das gute Wetter hat sicherlich begünstigt, das über 12.000 Menschen Drachenstark über den Main Bilder: Jürgen Schwarz IMPRESSUM Herausgeber: Quartiersmanagement Nassauische Heimstättte, HEGISS-Soziale Stadt, Offenbach östliche Innenstadt Redaktionsanschrift: „wir im quartier“ c/o Stadtteilbüro, Krafftstraße 29 63069 Offenbach am Main Telefon 069-850936-23 Fax 069-850936-24 E-Mail: wirimquartier@gmx.de Druck: Druckhaus Gratzfeld, Butzbach Auflage 5.000 Verteilung kostenlos Autoren: Peter Klein Gerd Lindemann Hans-Georg Hinzen Jürgen Schwarz Madita Morgenstern Malin Kipke Angelika Amborn-Morgenstern H.-Jürgen Bossmann Klasse 8aHR Mathildenschule Quartiersmanagement (Seite 6+7) und Mitarbeiter des Stadtteilbüros Was ist das denn? Drachen-Cup? Hmm... Was wird da wohl los gewesen sein? Nein, es war keine Flugshow und auch kein Ritterturnier, das am Wochenende vom 23. und 24. Juni auf dem Main zwischen Speyerstraße und Schlossstraße stattfand. Fotos: Hans-Georg Hinzen Peter Klein Jürgen Schwarz AGD Gerd Lindemann Madita + Markus Morgenstern Dr. Stephan Roscher Malin Kipke Quartiersmanagement (Seite 6+7) Mitarbeiter des Stadtteilbüros pep-com-ClipART Stadtarchiv Offenbach Es war ein Turnier, bei dem 76 Boote in insgesamt sechs Rennen an den Start gingen. Ein Rennen in Drachenbooten, welches nun bereits zum fünften Mal statt fand. weise aus Vereinen, Betrieben, Institutionen ,Freundeskreisen und Schulen bestehend, hatte seine eigene Team-Kleidung, die Beste wurde prämiert. Die Teilnehmerzahlen steigen von Jahr zu Jahr an, dadurch wird der Konkurrenzkampf immer größer. Wenn man sich das Der Steuermann ist Profi und wird vom Drachenbootfahren anguckt, dann sieht Veranstalter bestimmt. Jedes Team, teil- das eigentlich nicht besonders schwer Text: Gerd Lindemann Redaktion: Peter Klein (V.i.S.d.P.), Gerd Lindemann Hans-Georg Hinzen Jürgen Schwarz Angelika Amborn-Morgenstern Layout/Gestaltung: Jürgen Schwarz AGD / pep.com Sekretariat: Sabine Barth 5. Offenbacher Dragon-Cup. Warum Drachenboote? Der Name kommt daher, dass am Heck des Schiffes ein Drachenschweif befestigt ist und am Bug ein Drachenkopf, daher sieht es aus wie ein Drache. Jede Drachenboot-Besatzung besteht aus 18 Paddlerinnen und Paddlern und einem Trommler, der den Takt vorgibt. Vier Frauen müssen mindestens an Bord sein. in den Park kamen. Übrigens, dieses Fest, das anlässlich des 50. Geburtstags Offenbachs als Großstadt begann, hat Jahr für Jahr mehr Zuschauer. Auch im August 2008 wird wieder ein Lichterfest veranstaltet. Man darf gespannt sein. Foto: Malin Kipke aus. Aber sitzt man selbst im Boot, dann ist es etwa anderes. Man muss genau auf seinen Vordermann achten und gleichzeitig mit ihm das Paddel ins Wasser eintauchen. Außerdem ist es auch eine eigene Kunst dieses wieder rechtzeitig aus dem Wasser zu nehmen. Im Großen und Ganzen ist Drachen-BootFahren eine sehr nasse Angelegenheit, weil man bei fast jedem Paddelzug von entweder seinem Vorder- oder Hintermann, oder sich selbst, nass gemacht wird. In einem Drachenboot zu paddeln macht unglaublich Spaß und steigert das Gruppen-Gefühl. Ob siegen oder verlieren ist dabei egal, Hauptsache man hat gemeinsam seinen Spaß und den hatten wir! Madita Morgenstern Nicht alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Beiträge sinngemäß zu kürzen. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schrift-licher Genehmigung der Redaktion oder durch die Urheber gestattet. Leserbriefe, die uns anonym oder ohne Absenderanschrift erreichen, werden wir nicht veröffentlichen. 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