Hebamme Sage-femme Levatrice Spendrera Hebamme Sage

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Hebamme Sage-femme Levatrice Spendrera Hebamme Sage
Titel_10_12
3.10.2012
10:14 Uhr
Seite 1
Hebamme
Sage-femme
Levatrice
Spendrera
10/2012
Hebammenforschung
La recherche par les sages-femmes
US_Seite_2_bis_4
27.9.2012
8:10 Uhr
Seite 2
Auf den richtigen
Umgang kommt es an!
In ihren ersten vier Lebenswochen lernen Babys das Trinken an der Mutterbrust. Danach wird deutlich, dass
Babys ein Saugbedürfnis haben, das über die Nahrungsaufnahme hinausgeht. 80% aller Eltern stillen dieses
Bedürfnis mit einem Nuggi. Um Zahnfehlstellungen zu vermeiden, sollte dieser verantwortungsbewusst
eingesetzt werden. Der Nuggi gehört in die Obhut der Eltern und sollte Babys nur gezielt angeboten werden:
Als Einschlafhilfe, bei Ruhelosigkeit oder zur Schmerzlinderung. Fachleute empfehlen zudem, Kindern den
Nuggi spätestens mit 24 bis 36 Monaten abzugewöhnen.
Der Nuggi – ein Multitalent!
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Inhalt_01
3.10.2012
8:07 Uhr
Seite 1
Inhalt
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Ausgabe 10 Hebammenforschung
Geschäftsstelle/Secrétariat central
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www.sage-femme.ch
Offizielle Zeitschrift des
Schweizerischen Hebammenverbandes
Journal officiel de la Fédération suisse
des sages-femmes
Giornale ufficiale della Federazione
svizzera delle levatrici
Revista uffiziala da la Federaziun svizra
da las spendreras
110. Jahrgang/110e année
Erscheinungsweise: 11 Mal im Jahr
(Juli/August Doppelausgabe)
Parution: 11 éditions par année
(numero double juillet/août)
2
4
Aktuell
Editorial
4
Hebammenforschung in der Schweiz:
Grundlagen für die Arbeit gestalten
Christine Loytved, Lübeck
Ans Luyben, Bern
7
Hebammenforschung im Überblick
Claudia König und Marlen Amsler, Winterthur
9
Hebammendiagnosen – brauchen wir das
für unsere Arbeit
Regula Lanter, Zürich, und Barbara Stocker Kalberer, Strengelbach
11
Elternschaft nach Frühgeburt
Natascha Schütz Hämmerli, Basel
13
13
Das NFP 67 «Lebensende»: Hintergrund, Ziele und
Schwerpunkte
Entscheidungen am Lebensende extrem Frühgeborener
in der Schweiz
Thomas M. Berger, Luzern
14
Sterben am Lebensanfang
Valerie Fleming, Winterthur
Impressum
Herausgeberin/éditeur
Schweizerischer Hebammenverband (SHV)
Fédération suisse des sages-femmes (FSSF)
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des SHV wieder.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion.
Les articles signés ne reflètent pas forcément
l’opinion de la FSSF. Toute reproduction est soumise
à autorisation de la rédaction.
Redaktion/rédaction
Deutschsprachige Redaktion und
verantwortlicher Redaktor:
Wolfgang Wettstein, Geschäftsstelle SHV,
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Tel. +41 (0)31 331 35 20, Fax +41 (0)31 332 76 19
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Rédaction de langue française
Josianne Bodart Senn, Chemin du Bochet 4a,
CH-1196 Gland, tél. +41 (0)22 364 24 66,
portable +41 (0)79 755 45 38,
j.bodartsenn@sage-femme.ch
Redaktioneller Beirat
Martina Gisin (mg), Inge Loos (il),
Viviane Luisier (vl), Edith de Bock-Antonier (ea),
Lorraine Gagnaux (lg), Sébastien Riquet (sr)
Foto Titelseite
David Nydegger, Bern, © SHV
Layout/graphisme
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WEMF-beglaubigt
ISSN 1662-5862
15
19
25
26
41
Neues aus der Forschung
Verband
Sektionen
Fortbildung SHV
Stellenangebote
Thema der Ausgabe 11/2012:
Zwillingsschwangerschaft
Erscheint Anfang November 2012
Édition 10 La recherche par les sages-femmes
30
32
Actualité
Editorial
Josianne Bodart Senn, Gland
32
La recherche par les sages-femmes: un aperçu
Claudia König et Marlen Amsler, Winterthour
34
Deux sages-femmes donnent leur point de vue
Viviane Luisier, Genève; Karine Lepigeon, Lausanne
36
Recherches en cours: Qui fait quoi?
Josianne Bodart Senn et al.
38
La recherche: un outil au service d’un management
pour les sages-femmes cadres
Sébastien Riquet, Yvonand
40
40
19
25
27
41
Résumé de l’article d’Ans Luyben
Livre
Fédération
Sections
Formation FSSF
Offres d’emploi
Thème de l’édition 11/2012:
Grossesse gémellaire
Parution: début novembre 2012
Hebamme.ch
Sage-femme.ch 10/2012
1
Aktuell_S02_03
3.10.2012
8:20 Uhr
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Aktuell
Erste diplomierte Hebammen der ZHAW
Die Absolventinnen des Bachelorstudiengangs für Hebammen an der Diplomfeier.
An der diesjährigen BachelorFeier des Departements Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) waren
zum ersten Mal auch 49 Hebammen unter den Diplomierten. Die Absolventinnen des
ersten Bachelorstudiengangs
für Hebammen sind gefragte
Gesundheitsfachfrauen. Die
meisten haben bereits eine
Anstellung in der Berufspraxis.
«Unsere Studienabgängerinnen sind fähig, Frauen vom
Wunsch nach einer Schwangerschaft, über die Zeitspanne
von Schwangerschaft und Geburt hinaus bis in die erste Zeit
zuhause sicher zu begleiten»,
sagt Mona Schwager, Leiterin
des Bachelorstudiengangs Hebamme der ZHAW. Stetige
technologische und methodische Fortschritte sowie wachsende individuelle Ansprüche
Frauen sind
noch zu wenig
herzbewusst
Fotograf: Lukas Fleischer
an die Versorgung sind Gründe, weshalb Hebammen ihre
Ausbildung heute an der
Fachhochschule absolvieren.
Bilder der Diplomfeier sind zu finden unter:
www.gesundheit.zhaw.ch/medien
«Genau geschaut, gut geschützt» – neue
Gefahrensymbole für chemische Produkte
Die Schweiz führt ein neues Gefahrenkennzeichnungssystem
für chemische Produkte ein.
Sie passt sich damit dem internationalen System «Globally
Harmonized System» (GHS)
an, das weltweit dieselben
Gefahrensymbole verwendet.
Um die Bevölkerung zu informieren, startete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Anfang September eine nationale
Informationskampagne.
Ziel der Kampagne ist es, die
neue Gefahrenkennzeichnung
und deren Bedeutung bekannt zu machen und einfache Verhaltensregeln zum
korrekten Umgang mit chemischen Produkten zu vermitteln. Mit dem Slogan «Genau
geschaut, gut geschützt» wird
die Bevölkerung für die wohl
wichtigste und dennoch häufig missachtete Verhaltensre-
2
Hebamme.ch
10/2012 Sage-femme.ch
gel im Umgang mit chemischen Produkten sensibilisiert:
Wer die Hinweise auf der Etikette liest, schützt sich selbst
und andere vor Gefahren. Das
amt für Umwelt (BAFU), dem
Bundesamt für Landwirtschaft
(BLW), dem Schweizerischen
Versicherungsverband (SVV)
sowie privaten Partnern
durch.
Für die Bevölkerung und für Firmen stehen unter www.cheminfo.ch (d) oder
www.infochim.ch (f/i) Broschüren, Merkblätter, Lernmaterialien, Lernfilme und
Flyer zum Download zur Verfügung. Im
Rahmen der Kampagne wird auch eine
kostenlose App für Smartphones lanciert.
Quelle: BAG, September 2012.
BAG führt die Informationskampagne zusammen mit
der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS), dem
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), dem Bundes-
Frauen könnten besser als bisher vor den Folgen eines Hirnschlags oder eines Herzinfarkts geschützt sein, wären
drei Bedingungen erfüllt: Sie
müssten sich bewusst sein,
dass sie mindestens so stark
von Herz-Kreislauf-Krankheiten betroffen sind wie Männer, sie müssten wissen, wie
vorbeugen, und sie müssten
die Anzeichen eines Notfalls
kennen. Die Schweizerische
Herzstiftung wendet sich deshalb mit ihrer Kampagne
Frau&Herz speziell an Frauen.
Ein erstaunlicher Befund:
Frauen haben weniger häufig
einen Herzinfarkt als Männer
– aber sie sterben eher daran
als Männer.
Trotzdem gelten Herz-Kreislauf-Krankheiten noch immer
als Männerkrankheiten. Höchste Zeit für eine geschlechterbewusste «Image-Änderung», sagt die Schweizerische Herzstiftung: Jede Frau
und jeder Mann sollte wissen,
dass ein Herzinfarkt, ein Hirnschlag oder auch eine Herzinsuffizienz mindestens so stark
ein Frauen- wie ein Männerthema ist. Wird dieses Wissen
bei der Vorbeugung und im
Notfall umgesetzt, können
Frauen zusätzliche Lebensjahre und bessere Lebensqualität im Alter gewinnen.
Detaillierte Informationen sowie ein Risikotest bietet die Schweizerische Herzstiftung auf der neuen Website an:
www.frauundherz.ch
Aktuell_S02_03
3.10.2012
8:20 Uhr
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Pro Juventute lanciert
Ratgeber für junge Eltern
Die beliebtesten Vornamen
in der Schweiz
Haushalte, in denen der Vater
arbeitet und die Mutter
zuhause bleibt, sind mittlerweile in der Schweiz eher selten. Drei Viertel aller Mütter
und fast alle Väter arbeiten
heute. Der Spagat
zwischen Beruf und
Familie ist für junge
Mütter und Väter
anspruchsvoll. Darum
lanciert Pro Juventute
den
Elternratgeber
«Vereinbarkeit
von
Familie und Beruf». Im
Spannungsfeld zwischen den Anforderungen des Elternseins und
der Karriere sollen junge
Eltern Unterstützung finden.
Das Angebot richtet sich an
Eltern, Fachpersonen und Personalverantwortliche von Unternehmen.
Das Angebot wurde von Pro
Juventute in Zusammenarbeit
mit einer Expertengruppe des
Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), der Universität
Fribourg (Institut für Familienforschung und -beratung), der
Seit 1987 wertet das Bundesamt für Statistik (BFS) im Rahmen der Analyse der natürlichen Bevölkerungsbewegung
die Vornamen der in der
Schweiz geborenen Kinder aus.
Im Jahr 2011 wurden in der
Schweiz 80 808 Lebendgeburten gezählt; davon waren
39182 Mädchen und 41626
Knaben.
Nach Sprachregionen betrachtet war 2011 in der Deutschschweiz Mia der beliebteste
weibliche Vorname vor Lena
und Elena. Bei den Knaben
nahm Leon vor Noah und Luca
den ersten Platz ein. In der französischen Schweiz ist seit 2004
Emma die Nummer 1, 2011 ge-
Elternbildung CH, des MarieMeierhofer-Instituts für das
Kind (MMI), den Tagesfamilien
Schweiz und dem Verband
Kindertagesstätten Schweiz
entwickelt. Mit den Pro Juven-
tute Elternbriefen werden bereits jetzt rund 65 000 Mütter
und Väter in der Schweiz
unterstützt. Der Extrabrief
«Vereinbarkeit von Familie
und Beruf» kann im Pro Juventute Shop bestellt werden.
www.projuventute.ch/shop
Die ersten 1000 Tage
Am 7. September 2012 fand
am Inselspital Bern die nationale Fachtagung «Die ersten
1000 Tage – Ernährung in der
Schwangerschaft und in den
ersten zwei Lebensjahren»
statt. Experten aus verschiedenen Fachgebieten diskutierten die Wichtigkeit der
Ernährung während der
Schwangerschaft, von Säuglingen und Kleinkindern sowie die kritischen Punkte
der Entwicklung. Die Tagung
wurde von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernäh-
rung (SGE) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für
Gesundheit BAG und dem
Schweizerischen Verband der
dipl. Ernährungsberater/innen HF/FH SVDE durchgeführt.
Weitere Informationen, Präsentationen
und eine Zusammenfassung unter:
www.sge-ssn.ch/de/ich-und-du/die-sge/
events
folgt von Chloé und Lara. Bei
den Knaben lag Gabriel im Jahr
2011 an der Spitze, gefolgt von
Noah und Nathan. In der italienischen Schweiz nahmen 2011
Mattia, Alessandro und Leonardo sowie Giulia (Nummer 1
seit 2008), Sofia und Emma die
Spitzenpositionen ein. Im romanischen Sprachgebiet schwankt
auf Grund der geringen Anzahl
Geburten die Verteilung der
Vornamen von einem Jahr zum
anderen stark. 2011 standen
bei den Knaben Flurin, Luca,
Nino und Noah, und bei den
Mädchen Anna, Laura, Lena
und Madlaina an vorderster
Front.
Quelle: BFS, Neuenburg, August 2012
Soeben erschienen: Gesundheitsratgeber «Älter werden
in der Schweiz»
Die ersten Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die in
den 1960er Jahren in die
Schweiz kamen, haben heute
das Pensionsalter erreicht.
Etwa ein Drittel von ihnen verbringt den Lebensabend – oftmals entgegen ursprünglichen Plänen – in der Schweiz.
Diese Bevölkerungsgruppe ist
schlechter über Massnahmen
zur Gesundheitsförderung informiert und nutzt Versorgungsangebote wie Spitex und
Altersheime weniger stark als
die gleichaltrige Schweizer Bevölkerung. Eine der Ursachen
für dieses Ungleichgewicht
sind, gerade in dieser Generation, sprachliche Barrieren, die
den Zugang zu bestehenden
Angeboten einschränken. Der
Ratgeber enthält nebst praktischen Tipps und Informationen Adressen von Anlauf- und
Beratungsstellen rund um das
Thema Alter. Im Kapitel Gesundheit werden Aspekte der
Ernährung und Bewegung,
spezifische Alterserkrankungen wie Demenz, Depressionen oder auch Suchterkran-
kungen angesprochen. Informationen zu den wichtigsten
Vorsorgeuntersuchungen aber
auch zu Rechten und Pflichten
als Patientin/Patient werden
vorgestellt. Der neue Ratgeber
ist im Rahmen des Nationalen
Programms Migration und Gesundheit entstanden. «Älter
werden in der Schweiz» kann
in acht Sprachen bezogen
werden und fördert den chancengleichen Zugang zu Gesundheitsinformationen.
Mehr Informationen unter:
www.migesplus.ch/index.php?id=aktuell
Hebamme.ch
Sage-femme.ch 10/2012
3
Dossier_dt_S04_18
3.10.2012
9:32 Uhr
Seite 4
Dossier
Editorial
Hebammenforschung in de
Arbeit gestalten
Hebammenforschung, also die Forschung durch Hebammen über ihr Arbeitsgebiet und ihre Arbeit, ist ein relativ neues Phänomen. Der Bedarf nach
Hebammenforschung entstand in den 1970er und 1980er Jahren in den
Liebe Leserin, lieber Leser
Hebammenrelevante Forschungsfelder,
wie die Geschichte der Geburtshilfe,
wurden lange Zeit aus berufsfremder
Perspektive bearbeitet oder, wie das
Thema Wochenbett, eher vernachlässigt.
Angeregt durch angloamerikanische
und skandinavische Hebammenforschung Anfang der 1980er Jahre trafen
sich Hebammen aus der Schweiz,
Österreich und Deutschland ab Ende
der 1980er Jahre auf Hebammenforschungsworkshops, um sich auszutauschen. Hebammenforschung muss
nicht bei Null anfangen, sondern kann
bestehende Erkenntnisse und Theorien
wie etwa das Konzept der Salutogenese
des Soziologen Aaron Antonovsky
(1923–1994) nutzen. Durch die Akademisierung stehen Hebammen die
Forschungsräume und -techniken zur
Verfügung um Forschungsfelder (neu)
zu beleben, wie der Beitrag von
Claudia König und Marlen Amsler
aufzeigt. Für eine gute Zusammenarbeit
– auch auf internationaler Ebene –
wäre eine gemeinsame Definition von
Hebammenforschung hilfreich. Sie
sollte sich, wie aus dem Beitrag von
Ans Luyben hervorgeht, unter anderem
an den Bedürfnissen der werdenden
Mütter (und Väter) orientieren. Diese
werden in Zukunft noch stärker die
Evidenzbasierung aller Betreuungsangeboten prüfen und auch von
Hebammen lernen wollen, wie sie als
NutzerInnen das geburtshilfliche Vorgehen beurteilen können. Fachhochschulen könnten die Hebammen dabei
unterstützen. Heute ist an Universitäten
und Fachhochschulen Vernetzung bei
gleichzeitigem Wettbewerb gefragt.
Ein Widerspruch, den es aufzulösen
gilt, denn nur durch gegenseitige
konstruktive Kritik kann sich die
Forschungskultur an den heutigen
Erfordernissen – z. B. nach effizienten
Forschungsmethoden – orientieren.
Ein schweizweiter Informationsdienst,
der allen Fachhochschulen aktuelle
Hinweise zu Fördermöglichkeiten im
Bereich der Hebammenforschung
anbietet, wäre dafür eine sehr gute
Unterstützung.
Dr. rer. medic. Christine Loytved, MPH,
Hebamme, Medizinhistorikerin und
Gesundheitswissenschaftlerin in Lübeck,
Deutschland
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Hebamme.ch
10/2012 Sage-femme.ch
englischsprachigen Ländern mit dem Ziel, evidenzbasiert eine verbesserte
Betreuung und Begleitung sowohl während der Schwangerschaft als auch
der Mutterschaft zu ermöglichen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten
folgten dieser Entwicklung auch die deutsch- und französischsprachigen
Länder Europas. In der Schweiz wurde der Aufbau der Hebammenforschung
insbesondere durch die Überführung der Hebammenausbildung in die
Fachhochschulen gefordert und gefördert.
Ans Luyben
Leiterin Angewandte Forschung
und Entwicklung Hebammen,
Berner Fachhochschule (BFH),
Fachbereich Gesundheit.
E-Mail: ans.luyben@bfh.ch
Ausgangslage
Geschichtlich wurde Wissen über die
perinatale Betreuung von Mutter und
Kind über Jahrtausende meist mündlich
von Hebamme zu Hebamme weitergegeben und nur wenig dokumentiert (Luyben 2009). Deshalb basierte bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert geburtshilfliches Wissen hauptsächlich auf Autorität, Tradition, Intuition, Erfahrung und
Forschungserkenntnissen in anderen Disziplinen. Da die Medizin durch systematische Evaluation die mütterliche und perinatale Mortalität und Morbidität senken
und die Effektivität der Interventionen
erhöhen konnte (Chalmers et al. 1989),
wurde der Ruf laut, auch die perinatale
Berufspraxis und damit die Hebammenarbeit vermehrt auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen. So kam es
ab den 1970er Jahren besonders in den
USA und Grossbritannien zur Forderung
nach Forschung durch Hebammen. Sie
soll Evidenz für die Effektivität der Mutterschaftsbetreuung als auch die zuneh-
mende Partizipation der Klientinnen in
der Gestaltung der perinatalen Betreuung schaffen.
Hebammenforschung, und folglich Forschungstätigkeit als professionelle Rolle
einer Hebamme, existiert demzufolge
erst seit drei bis vier Jahrzehnten. Vor dieser Zeit wurde neues Wissen im Fachgebiet mehrheitlich von Angehörigen anderer Disziplinen entwickelt, insbesondere
von Geburtshelfern und Pflegefachpersonen. Zum Beispiel entwickelte die Pflegefachfrau Reva Rubin in den 1970er
Jahren eine Theorie über das Mutterwerden. Ebenfalls waren es Mediziner in
Irland, die das Konzept des aktiven Managements der Geburt (O’Driscoll et al.
1993) entwickelten. Verschiedene ForscherInnen, wie auch das Forschungsteam der Weltgesundheitsorganisation
betonten jedoch die Wichtigkeit der Forschung durch Hebammen in ihrem eigenen Fachgebiet. Aufgrund der Ergebnisse
der Studie über die perinatale Betreuung
in Europa in den 1970er Jahren forderten
sie: «Hebammen müssen die Arbeit von
Hebammen studieren, und zwar zusammen mit kompetenten Wissenschaftlern,
damit sie allmählich einen Kern von explizitem Hebammenwissen erarbeiten und
einen Stamm von Hebammenwissenschaftlerinnen heranziehen können. Ein
Teil dieser Forschungsarbeit muss ihrem
Charakter nach qualitativ sein und würde
hoffentlich auch danach fragen, was Laienhebammen und ‹traditionelle›, d.h. rein
praktisch geschulte Hebammen, dazu
beizutragen haben.» (WHO, 1987, S. 93).
Dossier_dt_S04_18
3.10.2012
9:32 Uhr
Seite 5
in der Schweiz: Grundlagen für die
Hebammenforschung und
Hebammenarbeit
Hebammenforschung wird generell als
Forschung definiert, die von Hebammen,
für Hebammen oder über das Hebammenwesen und die Hebammenarbeit
durchgeführt wird. Sie wird von der spezifischen Perspektive (inklusive Ziele,
Werte und Fertigkeiten) der Hebammenkunst geleitet. Die Philosophie, auf der
die Hebammenarbeit gründet, bestimmt
also auch die Hebammenforschung. Dazu gehört etwa das Angebot einer kontinuierlichen, holistischen, gesundheitserhaltenden und -fördernden Betreuung
während des ganzen Prozesses der Mutterschaft von Schwangerschaft über Geburt bis zum Wochenbett, die Ressourcen, individuelle Bedürfnisse und Präferenzen der Frauen und ihrer Familien mit
einbezieht (Kornelsen 2001). Die Hebammenarbeit in der Schweiz orientiert sich
an der Definition der Hebamme und der
Philosophie der Hebammenbetreuung
der International Confederation of Midwives (ICM) und den Aufgaben der Hebammen wie sie in der Richtlinie EU/2005/
136 der Europäischen Union (EU) und
dem «Kompetenzprofil Hebamme BSc»
definiert sind (BFH 2008, Luyben & Robin
2009). Dementsprechend sind diese
Grundlagen auch die Leitlinien für die
schweizerische Hebammenforschung.
Internationaler Kontext
Da die Hebammenforschung ihren Ursprung in den englischsprachigen Ländern
hat, wurden auch berufliche Positionen
für Hebammen in der Forschung zuerst
auch in diesen Regionen institutionalisiert.
Die Integration von Forschung als berufliche Rolle und die Forschungsthemen waren allerdings auch da kulturell und kontextspezifisch unterschiedlich ausgeprägt.
In den USA befasste sich die Forschung
hauptsächlich mit den Evidenzen zur Effektivität der Hebammenbetreuung, inklusive Hausgeburten, Geburtshäusern
und Betreuung von vulnerablen Bevölkerungsgruppen (Farley 2005). So dokumentierten einige Hebammen ihre berufliche Praxis, wie etwa Ina May Gaskin, die
82 Fälle der Anwendung des «All Fours
Manoeuvre» (Vierfüssler) zur Reduktion
der Schulterdystokie während der Geburt
systematisch evaluierte (Bruner et al. 1998).
In Grossbritannien hingegen führte die
Anerkennung von Hebammen als Forscherinnen zu einer Zunahme von Studien, die Themen aus der alltäglichen Berufspraxis evaluierten. Obwohl die berufliche Entwicklung der Hebammen in diesen
Ländern sehr von der Pflege geprägt war,
orientierte sich die Hebammenforschung
stark an der Forschung in Biomedizin,
Public Health und Epidemiologie. Eine
bekannte Pionierin war Jennifer Sleep,
welche in den 1980er Jahren die Durchführung von Episiotomien in einer randomisierten kontrollierten Trial (randomised
controlled Trial – RCT) untersuchte. Ihre
Studienresultate zeigten, dass die Anzahl
der Episiotomien während der Geburt reduziert werden könnte. Andere Themen
der frühen Hebammenforschung waren
etwa die Kommunikation zwischen Hebammen und Frauen während der Geburt
(Kirkham 1989) oder Presstechniken während der Austreibungsperiode (Thomson
1993).
Ausserhalb des englischsprachigen Kulturraums entwickelte sich die Hebammenforschung erst später und wurde
durch verschiedene Forschungsworkshops des Internationalen Hebammenverbandes ICM gefördert. In den deutschsprachigen Ländern wurde Hebammenforschung als Begriff durch den ersten
dieser Forschungsworkshops in Tübingen
1989 (Gross 1994) bekannt. Vorerst mussten sich die Hebammen in der Forschung
in den meisten Ländern noch als Einzelkämpferinnen behaupten. Studien waren
deshalb oft persönliche Einzelinitiativen.
So konnte Gunny Röckner (Röckner et al.
1989) in Schweden erst kurz vor ihrer
Pensionierung eine Doktorarbeit über die
Häufigkeit von Episiotomien und Dammrissen durchführen, obwohl ihr Forschung
das ganze Berufsleben hindurch ein Anliegen gewesen war. Einige Hebammen
führten als Mitglieder von interdisziplinären Teams Studien durch. In den Niederlanden machte Henrika-Roelina Iedema-Kuiper (1996) in Zusammenarbeit mit
Medizinern, Psychologen und Soziologen
eine Doktorarbeit über die Effektivität
der Betreuung von Frauen mit einer
(Hoch-) Risikoschwangerschaft zu Hause.
In Österreich studierte Gabriele Sprung
(1998) die Anwendung von Medikamenten während der Geburt und entdeckte,
dass bei einer Vertrauensbeziehung zwischen der Hebamme und der Frau weniger Medikamente eingesetzt werden
mussten. Ein anderer wichtiger Gegenstand der Hebammenforschung in verschiedenen Ländern war – und ist – die
Implementierung des Modells der hebammengeleiteten Geburt (Turnbull et al.
1996, Schuster 1998, Cignacco et al.
2004, Bauer & Sayn-Wittgenstein 2006).
Die WHO teilt der Hebamme in der Strategie zur Erreichung der Millenniumziele
eine zentrale Rolle in der perinatalen Betreuung zu, besonders in Entwicklungsländern (low resource countries) (WHO
2008). Vor diesem Hintergrund richten
sich hebammengeleitete Modelle der Betreuung und die damit verbundenen Forschungsprojekte durch Hebammen stark
auf Empowerment von Frauen in der Gesellschaft, Senkung der perinatalen Sterblichkeit und die Verbesserung der perinatalen Gesundheit und Lebensqualität von
Müttern und ihren Kindern. Dadurch entsteht ein beruflicher Wissenskörper, der
die Hebammenarbeit und damit auch perinatale Betreuung, untermauert und verbessert. Dies beinhaltet unter anderem:
• die Verbesserung der Effektivität und
Qualität in der perinatalen Betreuung,
inklusive das Angebot einer frauenund familienzentrierten Betreuung
• die Erweiterung des Wissens bezüglich
zahlreicher Aspekte des Mutterschaftsprozesses einer Frau (zum Beispiel physiologisch, psychologisch, soziologisch)
als auch der Einflüsse der perinatalen
Betreuung auf diesen Prozess
• die Erweiterung der Wahlmöglichkeiten in der perinatalen Betreuung, die
Frauen zur Verfügung stehen
• die Zunahme der evidenzbasierten Praxis und Entwicklung von Standards für
die perinatale Betreuung
• die Entwicklung einer soliden Grundlage, als auch einer Philosophie und Vision für die berufliche Praxis
Hebammenforschung
in der Schweiz
Als Folge der ICM-Strategie zur Etablierung der Hebammenforschung als berufliche Aufgabe entstand 1994, unterstützt
vom Schweizerischen Hebammenverband (SHV), das nationale Netzwerk für
Hebammenforschung (Luyben & SteininHebamme.ch
Sage-femme.ch 10/2012
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Dossier_dt_S04_18
3.10.2012
9:32 Uhr
Seite 6
ger 1995). Eine der ersten Initiativen dieses Netzwerkes war ein Forschungsprojekt, das 1997 in internationaler Zusammenarbeit durchgeführt wurde. Es befasste sich mit den damaligen Ansichten der
deutschsprachigen Schweizer Hebammen
bezüglich Methoden der fetalen Herztonüberwachung und der Bedeutung der
Hebammenforschung (Luyben & Gross
1999, Luyben & Gross 2001). 115 Hebammen nahmen teil. Die Resultate zeigten, erstens, dass besonders die Bewertung von Hebammenforschung durch andere Berufsgruppen im Gesundheitswesen als auch durch die eigene Gruppe eine
signifikante Rolle spielte. Zweitens wurde,
in Bezug auf die Methoden der Herztonüberwachung, die fehlende Unterstützung
in der Praxis betont.
Ende der 1990er Jahre wurde die Forschungsaufgabe der Hebamme vom
Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) im Berufsbild formalisiert und die neuen Richtlinien für die Hebammenausbildung offiziell in die Ausbildungscurricula aufgenommen (SRK 1998). Dies beeinflusste in den
folgenden Jahren die Haltung des beruflichen Nachwuchses, der wissenschaftliches Arbeiten zunehmend als selbstverständlich betrachtete. Die Konsequenzen
zeigen sich deutlich und folgten einer Entwicklung, die in mehreren Disziplinen, wie
der Pflege, schon stattgefunden hat. Erstens machten mehr Hebammen eine berufliche Weiterbildung, wie HöFa I, HöFa II
oder ein Bachelor- oder Masterstudium.
Eine Entwicklung, die auch von Arbeitgebern gefördert wurde. Zudem wurden
neue Positionen in der Praxis geschaffen
wie etwa die der Hebammenexpertin.
Zweitens führten verschiedene Hebammen in der Praxis kleinere Projekte durch,
im Rahmen ihres Studiums oder mit Unterstützung des Arbeitgebers (Loos 2003,
Cignacco et al. 2004, Büchi et al. 2006).
Nicht selten ging es dabei auch um die Erhöhung der Attraktivität des geburtshilflichen Angebots. Drittens spielte auch die
Zuteilung der Hebammenausbildung in
die akademische Bildung eine nicht unwesentliche Rolle. Ab 2002 wurde die
Hebammenausbildung in der französischsprachigen Schweiz auf der Fachhochschulstufe angeboten, die deutschsprachigen Schulen folgten sechs Jahre später.
Der Aufbau der Hebammenforschung ist
in diesem Umfeld wichtig für die Vermittlung fachspezifischer Inhalte in der Lehre
der Fachhochschulen. Gemäss dem Bologna-Abkommen ist Forschung eine notwendige Grundlage für die Gestaltung
der Folgestudien zum Master oder Doktor.
6
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Wie weiter?
Hebammenforschung in der Schweiz ist
eine relativ neue Tätigkeit, die sich mit der
Gesundheit von Frauen und ihren Kindern
und Familien in der perinatalen Periode befasst. Bisher wurde die Forschung in diesem Bereich von verschiedenen anderen
Disziplinen wie Medizin, Pflege, Soziologie,
Psychologie und Public Health geprägt. Im
Rahmen des Aufbaus der Hebammenforschung sind momentan die ersten Strukturen entstanden. An vier Standorten –
Winterthur, Bern, Lausanne und Genf –
arbeiten akademisch ausgebildete Fachpersonen. Im Auftrag der Berufskonferenz
Hebamme wurden im April 2011 – gemeinsam mit einigen Hebammenexpertinnen aus der Praxis – thematische Schwerpunkte, also eine «Forschungsagenda»
formuliert. Diese Schwerpunkte sollten
nicht nur als Orientierung für Forschungsprojekte, sondern insbesondere auch zur
Erstellung zukünftiger Angebote der beruflichen Weiterbildung, wie eines MasterProgrammes für Hebammen, dienen. Damit sind auch wertvolle Grundsteine gelegt, um die Herausforderung einer weiteren Professionalisierung anzugehen. Diese
beinhaltet prioritär die Förderung des
Nachwuchses, in Zusammenarbeit mit Professorinnen des In- und Auslandes, und
von entsprechenden Positionen in der beruflichen Praxis (zum Beispiel als «Hebammenexpertinnen», oder Tätigkeit in der
«Klinischen Hebammenforschung»). Mittels dieser Strukturen kann Hebammenforschung auch in der Schweiz tatsächlich
einen Beitrag zur Verbesserung der perinatalen Betreuung und der Gesundheit von
Müttern und ihren Familien leisten.
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Hebammenforschung: ein Überblick
Prof. Dr. Claudia König ist Gesundheitssoziologin
und leitet die Gruppe Forschung und Entwicklung
(F&E) am Institut für Hebammen der ZHAW seit deren
Gründung im Jahr 2008.
E-Mail: claudia.koenig@zhaw.ch
Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Marlen Amsler, cand. MSN, Hebamme und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gruppe F&E Hebammen der ZHAW.
E-Mail: marlen.amsler@zhaw.ch
Gesetzliche Grundlage
für Hebammenforschung
an Fachhochschulen
Hebammenforschung findet in der
Schweiz primär an Fachhochschulen statt.
Fachhochschulen haben in vier Bereichen
einen gesetzlichen Leistungsauftrag:
• Sie bereiten mit praxisorientierten Studiengängen (Bachelor- und Masterstudiengänge) auf berufliche Anforderungen vor,
• betreiben Forschung und Entwicklung
(F&E),
• bieten Weiterbildungen und
• Dienstleistungen an.1
Auch an Universitäten, insbesondere in
der Ethnologie, der Medizin, der Soziologie und der Psychologie wird vereinzelt
zu hebammenrelevanten Themen geforscht. Zudem kommt es vor, dass eine
Hebamme ein Forschungsprojekt, etwa
im Rahmen ihrer Dissertation, in Angriff
nimmt.
Die Forschung kann unterschiedlich organisiert sein. Während es etwa an der
Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften (ZHAW) eine eigenständige Gruppe für Hebammenforschung
gibt, ist an anderen Schweizer Fachhochschulen die Hebammenforschung Teil
einer multidisziplinären Forschungsgruppe. Es sind aber auch dort primär Hebammen, die Forschungsprojekte zu hebammenrelevanten Themen initiieren und
durchführen. Diese beiden Organisationstypen finden sich auch im Ausland.
Formen der Hebammenforschung und ihre Finanzierung
gilt auch hier die oben erwähnte Schwierigkeit bezüglich vieler Gesuche und begrenzter finanzieller Ressourcen.
Fachhochschulen haben zwar einen
gesetzlichen Forschungsauftrag, die Forschungsprojekte müssen allerdings durch
Drittmittel finanziert werden. Es gibt dabei unterschiedliche Formen der Forschung und deren Finanzierung:
Weshalb und wo werden
Forschungsresultate
publiziert?
Auftragsforschung
Ein Aufraggeber oder eine Auftraggeberin (das kann bspw. ein Geburtshaus, ein
Spital, ein Verband oder auch der Bund
sein) kommt auf die Forschenden zu und
hat ein konkretes Anliegen oder eine
konkrete Forschungsfrage, die er oder sie
erforscht haben möchte. Häufig wird ein
Auftrag ausgeschrieben und verschiedene Forschungsgruppen werden eingeladen, Offerten zu unterbreiten, wie und
zu welchen Konditionen sie den Auftrag
zu bearbeiten gedenken.
In der Regel stellen die Auftragsgebenden die finanziellen Mittel zur Verfügung
und die Resultate gehören ihnen, es sei
denn, es werde vertraglich anders geregelt.
Angewandte Forschung
Dies ist die an Fachhochschulen am häufigsten anzutreffende Forschungsform
und hat einen ausgewiesenen Praxisbezug. Für die Hebammenforschung bedeutet dies, dass die Projekte in enger Zusammenarbeit mit der Praxis entwickelt
und durchgeführt werden. Die Resultate
sollen in der Praxis angewendet werden.
Angewandte Forschungsprojekte werden in der Regel über Drittmittel finanziert. Das heisst, der Schweizerische Nationalfonds (SNF)2, Stiftungen oder die
Kommission für Technologie und Innovation (KTI)3 bezahlen den Personalaufwand und sonstige Kosten. Die Realisierung einer solchen Finanzierung ist nicht
immer einfach, da diese Geldgeber sehr
viele Forschungsgesuche erhalten und
nur einen kleinen Teil unterstützen können.
Grundlagenforschung
Aus dem bestehenden Wissen der Praxis
oder Literatur ergeben sich Fragen, die
erforscht werden und die in der Regel die
Grundlage für weitergehende Forschung
legen. Diese Projekte sind häufig theoretischer Art, ohne direkten Praxisbezug.
Grundlagenforschungsprojekte werden
meist durch den SNF finanziert. Allerdings
Primär sollen die gewonnenen Erkenntnisse der Praxis und anderen Forschenden zur Verfügung gestellt werden.
Forschung ist teuer und aufwändig, deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele
vom gewonnenen Wissen profitieren. Zudem können die Forschenden über Publikationen ihre Expertise ausweisen, was
mitunter den Erfolg von Finanzierungsgesuchen für weitere Forschungsprojekte
ausmacht. Durch Publikationen kann belegt werden, dass das Forschungsteam
über die Erfahrung verfügt, Projekte erfolgreich durchzuführen.
Publiziert wird in der Regel in Zeitschriften (Journals) oder in einem Sammelband. Während Monografien (Bücher)
häufig das Resultat einer Dissertation
sind. Bei den Zeitschriften wird zwischen
peer-reviewed und non peer-reviewed
Journals unterschieden. Peer-reviewed bedeutet, dass wissenschaftliche Beiträge
von unabhängigen Gutachtern beurteilt
werden. Diese können Artikel zur Überarbeitung zurückweisen oder ganz ablehnen und garantieren damit für die
Qualität der im Journal publizierten Arbeiten. Beispiele für peer-reviewed Journals mit Beiträgen aus der Hebammenforschung sind Birth (USA)4 oder Midwifery (UK)5. Während es im englischen
Sprachraum noch eine Reihe weiterer
peer-reviewed Journals gibt, existierte
bisher im deutschen Sprachraum keine
Zeitschrift explizit für Publikationen aus
der Hebammenforschung. Deshalb wurde häufig in der Zeitschrift Pflege6 publiziert. Zukünftig wird es im Hebammenforum des Deutschen Hebammenverbands
eine Beilage geben, in der wissenschaftliche Originalarbeiten7 peer-reviewed veröffentlicht werden können.8
Sogenannte non peer-reviewed Journals sind häufig Verbandszeitschriften
wie die «Hebamme.ch» des Schweizerischen Hebammenverbandes (SHV) oder
das «Hebammenforum» des Deutschen
Hebammenverbandes. Auch diese Zeitschriften publizieren wissenschaftliche Beiträge, die Verantwortung liegt dabei aber
bei der Redaktion und es gibt kein unabhängiges Gutachtergremium. Die Zielgruppe von non peer-reviewed ZeitschrifHebamme.ch
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ten sind primär praktizierende Hebammen und weniger die Forschungsgemeinschaft.
Wer einen Überblick über aktuelle Themen der Hebammenforschung gewinnen will, dem bietet sich die Lektüre von
«Journals» an. Für den vorliegenden Artikel machten wir dies, in dem alle Originalartikel, die 2011 im Birth oder Midwifery publiziert wurden, analysiert und
thematisch gruppiert wurden.
In Birth wurden 2011 34 Artikel publiziert. Die Mehrheit dieser Beiträge bezog
sich auf quantitative Arbeiten (26). Deutlich weniger Studien nutzten qualitative
Methoden (7) oder basierten auf einer
Kombination der beiden (mixed Methods) (1). Die Mehrheit der Erstautorinnen waren Hebammen mit einer akademischen Ausbildung. Es gab Beiträge aus
den USA (8), Australien (7), Grossbritannien (5), Schweden (5), Kanada (3), Belgien, Dänemark, Italien, Neuseeland,
Niederlande und Norwegen (je 1).
In Midwifery wurden 2011 143 Beiträge
veröffentlicht. In diesem Journal werden
etwas häufiger qualitative (62) als quantitative Arbeiten veröffentlicht (52), weniger Arbeiten basieren auf mixed Methods (12). Auch hier sind mehr als die
Hälfte aller Erstautorinnen Hebammen.
Die Beiträge kommen aus der ganzen
Welt, jedoch wiederum mehrheitlich aus
dem englischen Sprachraum: Grossbritannien (30), Australien (27), Schweden
(17), USA (8), Brasilien (8), China (6), Taiwan (5), Irland (4), Kanada (4), Schweiz
(4), Iran (3), Jordanien (3), Norwegen (3),
Finnland (2), Griechenland (2), Niederlande
(2), Südafrika (2), Türkei (2), Deutschland, Indien, Indonesien, Kroatien, Mexiko, Palästina, Slowenien, Spanien, Tansania, Uganda und Zimbabwe (je 1).
Aktuelle Forschungsthemen
Thematisch dominieren bei der Hebammenforschung drei grosse Gebiete:
die klinische Forschung, die Forschung
zur Sicht und zum Erleben von Frauen
1
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT),
Die Schweizer Fachhochschulen. Ein Überblick für Gutachterinnen und Gutachter in Akkreditierungsverfahren Akkreditierung von Fachhochschulen und ihren
Studiengängen, Bern, (2009).
2
www.snf.ch
3
www.kti.admin.ch
4
http://eu.wiley.com/WileyCDA/WileyTitle/productC
d-BIRT.html
5
www.sciencedirect.com/science/journal/02666138
6
www.verlag-hanshuber.com/zeitschriften/journal.
php?abbrev=PFL
7
Das bedeutet, die Befunde wurden bisher noch nicht
veröffentlicht.
8
www.hebammenverband.de/index.php?id=2139
9
SNF DORE (DO REsearch) war von 2004 bis 2011 das
Förderungsinstrument des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) für praxisorientierte Forschung an den
Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen.
8
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oder ihrer Partner und die Versorgungsforschung.
• Die klinische Forschung beschäftigt sich
primär mit der Überprüfung der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit von Interventionen. Dies
erfolgt anhand messbarer, objektiver
Kriterien.
• Im Gegensatz dazu interessiert die Forschung zur Sicht und zum Erleben explizit die subjektive Wahrnehmung.
Was bedeutet es für eine Frau mit Übergewicht schwanger zu sein oder wie
fühlen sich Väter während der Geburt
resp. was brauchen sie?
• Die Versorgungsforschung konzentriert
sich auf Fragen rund um die Organisation, Angebote und Dienstleistungen des
Gesundheitssystems. In dieses Gebiet
fallen beispielsweise Studien über die
Sicherheit von Hebammengeburten.
• Weitere Forschungsfelder sind: Babyernährung, Ausbildungsforschung, Forschungsmethoden und neue Medien.
Zudem gibt es vereinzelt Studien, welche die Hebamme selber oder verwandte Gesundheitsberufe im Fokus
haben.
Natürlich gibt es immer auch Überlappungen zwischen den verschiedenen
Themen.
Forschungsprojekte
in der Schweiz
In der Schweiz wird an allen vier Fachhochschulstandorten Bern, Lausanne, Genf
und Winterthur Hebammenforschung betrieben. Als Beispiele wird hier von jedem
Standort ein aktuelles, drittmittelfinanziertes Forschungsprojekt präsentiert.
Die Berner Fachhochschule (BFH) befasst
sich im Projekt «MatHER-ch.ch» mit der
Entwicklung und Evaluation berufsbezogener Assessments und Interventionen.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines
Instrumentes zur Erfassung der Qualität
der Gesundheit und Wirksamkeit der Betreuung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Hier interessiert
auch die Sicht der Klientinnen 8 bis 12 Monate nach der Geburt ihres Kindes. Dieses
Projekt wird in Zusammenarbeit mit der
«Praxis für die Frau» in Spiez und verschiedenen Mütter- und Väterberatungsstellen
durchgeführt.
Die Haute Ecole de Santé de Vaud
(HESAV) erforscht im Projekt «La prise de
décision lors de complications d’accouchement à domicile ou en maison de naissance: perspectives de sages-femmes et de
parturientes» gemeinsam mit der ZHAW
die Entscheidungsprozesse bei unerwarteten Komplikationen während einer Hausoder Geburtshausgeburt. Dabei werden
Hebammen wie auch Frauen und ihre Partner befragt. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen soll eine Theorie entwickelt
werden die helfen soll, diese Prozesse besser zu verstehen. Dieses Projekt, mit Unterstützung des SHV und der Interessengemeinschaft der Geburtshäuser der Schweiz
(IGGH), wurde vom DORE-Programm des
Schweizerischen Nationalfonds (SNF)9 finanziert.
Die Haute Ecole de Santé de Genève
(HEDS) realisierte 2006–2008 das erste
vom DORE-Programm finanzierte Hebammenforschungsprojekt an einer Fachhochschule: «Evénements stressants, soutien
social et stratégies d’ajustement chez des
mères primipares pendant la période postpartum». Auch in dieser Studie stand die
Sichtweise der Mütter im Zentrum. Es interessierte, welche Ereignisse nach der Geburt Mütter als belastend wahrnahmen,
wie ihre Copingstrategien aussahen und
inwiefern sie soziale Unterstützung mobilisierten und erhielten.
Das ZHAW-Forschungsprojekt «Sterben
am Lebensanfang» befasst sich mit der Situation einer fetalen letalen Diagnose
während der Schwangerschaft. Dabei werden einerseits betroffene Eltern als auch
involviertes Gesundheitspersonal zu ihren
Erfahrungen befragt. Ziel der Studie ist es,
das Unterstützungsangebot in der Schweiz
zu beleuchten und Entwicklungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Versorgung und
Betreuung aufzuzeigen. Dieses Projekt in
Kooperation mit der Fachstelle Fehlgeburt
und perinataler Kindstod in Bern ist Teil des
Nationalen Forschungsprogramms NFP 67
«Lebensende» des SNF (siehe auch S. 14 in
diesem Heft).
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden,
dass Hebammenforschung sowohl qualitativer als auch quantitativer Natur ist und
häufig von Hebammen initiiert wird. Es
handelt sich dabei meist um multidisziplinäre Forschungsgruppen. Auffallend,
wenn auch nicht überraschend ist weiter,
dass in Ländern mit einer längeren Hebammenforschungstradition mehr publiziert
wird. Dies ist insofern nicht verwunderlich
als anzunehmen ist, dass sich in diesen Ländern eine wissenschaftliche Gemeinschaft
formieren konnte und auch eher Forschungsgelder zur Verfügung stehen. In
der Schweiz ist die Hebammenforschung
zwar noch jung und befindet sich noch im
Aufbau. Sie hat aber bereits eine Reihe
qualitativ hochstehender Forschungsprojekte vorzuweisen. Damit sich auch hier eine Hebammenforschungstradition entwickeln kann, ist der Zugang zu genügend
Forschungsgeldern entscheidend.
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Fokus
Hebammendiagnosen – brauchen
wir das für unsere Arbeit?
Ein Gespräch mit Regula Lanter und Barbara Stocker Kalberer
Rückenschmerzen sind nicht gleich Rückenschmerzen. Rückenschmerzen im Kontext einer schwangeren oder
gebärenden Frau haben viele Facetten, die wiederum mit dem fachspezifischen Wissen und der Erfahrung der
Hebamme erfolgreich behandelt werden können. Dazu können «Hebammendiagnosen» ein angemessenes Mittel
sein. Es geht dabei jedoch nicht um die Entwicklung einer neuen Hebammensprache, sondern um die Ausdifferenzierung des Hebammenhandelns. Die Arbeit von Regula Lanter und Barbara Stocker Kalberer ermöglicht einen
vertieften Blick auf die Berufsinhalte der Hebamme und zeigt eindrücklich, wo das Selbstverständnis der Hebamme
in Hinblick auf ihre Tätigkeit heutzutage liegt.
Regula Lanter (links), Hebamme MSc, Ko-Gesamtleitung Pflege, Wochenbett- und Geburtenabteilung, Spital Limmattal, Schlieren, und Barbara
Stocker Kalberer, Hebamme MSc, freiberufliche
Hebamme und Studienleiterin Hebamme, Weiterbildung und Dienstleistung an der Berner Fachhochschule (BFH), verfassten im Rahmen ihres Masterstudiums an der Donau Universität im österreichischen
Krems eine Masterarbeit mit dem Titel «Hebammendiagnosen: Eine Fachsprache zur Beschreibung
geburtshilflicher Phänomene und deren Behandlung
durch die Hebamme. Eine Meta-Analyse zum Stand
der Entwicklung und der Einführung von Hebammendiagnosen in der Schweiz».
E-Mail von Regula Lanter:
regula.lanter@bluewin.ch
E-Mail von Barbara Stocker Kalberer:
bastocker@swissonline.ch
Was hat Sie bewogen eine Masterarbeit
zum Thema Hebammendiagnostik zu
schreiben?
In den letzten Jahren wurden wir bei unserer Arbeit im Spital immer wieder mit
dem Thema Pflegeprozesse, Pflegediagnosen und deren Einführung sowohl auf der
Wochenbett- als auch in der Geburtenabteilung konfrontiert. Auf den jeweiligen
Abteilungen wurde mit den Pflegeexpertinnen diskutiert, welche Pflegediagnosen
auf die vielfältigen, schnell wechselnden
Situationen rund um die Geburt übertragen werden können. In einer Weiterbildung des Schweizerischen Hebammenverbandes (SHV) mit dem Titel «Hebammendiagnosen», geleitet von Eva Cignacco
und Jürgen Georg, realisierten wir, dass es
bis anhin keine eigentlichen Hebammendiagnosen gibt und aus Sicht der Referentin und des Referenten ein dringender
Handlungsbedarf besteht, Hebammenarbeit sichtbar zu machen, abzubilden und
zu belegen. Uns wurde bewusst, wie wichtig dies in Zukunft sein wird, damit Hebammenstellen, vor allem in den Gebärabteilungen, gesichert bleiben und gebärende Frauen weiterhin eine umfassende Betreuung durch Hebammen beanspruchen
können.
Wir wollten mit unserer Masterarbeit erforschen, was Hebammen in der Schweiz
über das Thema «Hebammendiagnosen»
denken und wie weit deren Entwicklung
und Einführung in der Schweiz fortgeschritten ist.
Welches sind nun Ihre wesentlichen
Erkenntnisse?
Die 2011 bei den SHV-Mitgliedern
durchgeführte Befragung hat unseren Eindruck bezüglich der Dringlichkeit des Themas bestätigt. Über 70 Prozent der Befragten gaben an, dass Hebammendiagnosen in der Praxis angewendet werden
sollten. Eine deutliche Mehrheit äusserte
Befürchtungen, dass ihre Tätigkeiten ohne
Hebammendiagnosen zukünftig nicht benannt werden und dadurch keine Abgeltung der Leistungen durch die Krankenkasse erfolgen könnte. Auch die Aussage,
ohne Hebammendiagnosen werde die
Leistung der Hebamme gegenüber der
ärztlichen Leistung in den Fallpauschalen
abgewertet und die Hebammen würden
dadurch nicht als eigenständige Berufsgruppe wahrgenommen, fand in der Befragung deutliche Zustimmung.
Wo vermuten Sie dank Hebammendiagnostik eine Outcome-Verbesserung
für die Frau, das Kind und die Familie?
Wir sind davon überzeugt, dass sich
Hebammendiagnosen grundsätzlich positiv auf die Betreuungsqualität auswirken
würden. Die Erfahrungen aus dem Spitalalltag zeigen, dass durch die systematische Vorgehensweise im Rahmen des
pflegediagnostischen Prozesses Informationen und Massnahmen im Schichtbetrieb einheitlicher gehandhabt werden.
Schwangere und Wöchnerinnen können
strukturiert in ihren Betreuungsprozess involviert werden, fühlen sich in ihren Bedürfnissen ernstgenommen und können
selbstbestimmter entscheiden. Ob daraus
aber eine Outcome-Verbesserung resultiert, müsste sicherlich weiter erforscht
werden.
In unseren Augen wäre die Optimierung
durch Hebammendiagnosen primär ökonomischer Natur, denn Hebammenarbeit
ist effektiv bei niedrigeren Kosten. Die damit eingesparten Mittel könnten beispielsweise in die Finanzierung einer 1:1-Betreuung während der Geburt investiert
werden und so indirekt wiederum zu einer
Verbesserung der Betreuungsqualität beitragen.
Wie kann die Selbst- und Gesundheitskompetenz der Frauen mit Hilfe von
Hebammendiagnosen gefördert werden?
Hebammen gehen primär von der Physiologie aus. Diesem Aspekt müssten
Hebammendiagnosen Rechnung tragen.
Durch die Betonung der vorhandenen
Ressourcen und einem überwiegend
edukativen Betreuungsansatz würden
Selbst- und Gesundheitskompetenz gefördert. Dies steht im Gegensatz zu den
mehrheitlich defizitfokussierten NANDADiagnosen1. Diese Defizitorientierung
wurde denn auch in der Befragung für
die Hebammenarbeit als ungeeignet eingestuft.
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Abstract
Hebammen in der Schweiz gelingt es zu wenig,
die Qualität und Quantität ihrer Leistungen zu
dokumentieren, auszuwerten, anzupassen, deren Wirksamkeit zu belegen und abzurechnen.
Hebammendiagnosen können eine geeignete
Methode sein, um die geburtshilflichen Phänomene, deren Diagnose und deren Behandlung
durch die Hebamme zu benennen. Um aufzuzeigen, welche Faktoren die Entwicklung und die
Einführung von Hebammendiagnosen in der
Schweiz beeinflussen, wurde eine Meta-Analyse
durchgeführt. Eine Querschnittstudie mit quantitativer und qualitativer Datensammlung bei
den Mitgliedern des Schweizerischen Hebammenverbandes (SHV) und eine Literaturrecherche gaben Aufschluss darüber, ob der Begriff
Hebammendiagnose bei den Schweizer Hebammen bekannt ist. Es wird dargestellt, welche förderlichen und hinderlichen Kontextfaktoren die
Entwicklung und die Einführung von Hebammendiagnosen in der Schweiz beeinflussen.
Weiter wird ermittelt, wer für die Koordination
einer Entwicklung und Einführung zuständig
sein soll. Die Wünsche, Vorstellungen und Befürchtungen der Hebammen werden erfragt.
Einem beträchtlichen Teil der SHV-Mitglieder ist
der Begriff «Hebammendiagnose» bekannt.
Jedoch setzt sie nur eine Minderheit im Arbeitsalltag ein. Häufig werden NANDA-Pflegediagnosen im geburtshilflichen Kontext verwendet,
weil keine Auflistung für Hebammendiagnosen
besteht. Die Befragten stehen einer Übertragung von Pflegediagnosen nach NANDA auf die
Hebammenarbeit kritisch gegenüber, da diese
vornehmlich defizitorientiert formuliert und in
den schnell ändernden Situationen unter der
Geburt nur bedingt anwendbar sind. Die befragten Hebammen unterstützen mehrheitlich
die Aussage, dass eine einheitliche Fachsprache
in Form von Hebammendiagnosen entwickelt
werden muss, um die erbrachte Arbeit abbilden
zu können. Der Handlungsbedarf wird als dringlich eingestuft. Die Autorinnen sind der Ansicht,
dass es eine Aufgabe des SHV ist, die Koordination bei der Entwicklung und Einführung von
Hebammendiagnosen zu übernehmen.
Welchen Einfluss könnten Hebammendiagnosen auf das künftige Kompetenzprofil
einer Hebamme haben?
Unserer Ansicht nach führen Hebammendiagnosen kurzfristig betrachtet nicht
zwingend zu einer Kompetenzerweiterung, langfristig hingegen schon. Beispielsweise ist gemeinhin eine Diagnosestellung
dem ärztlichen Dienst vorbehalten. Stellt
nun auch die Hebamme eine Diagnose,
entsteht ein völlig anderes Bild in Bezug auf
ihre Position. Dies würde die Ausübung der
ursprünglich absolut eigenverantwortlichen Arbeitsweise in den Kernkompetenzen der Hebammen deutlich unterstützen.
1
Laut NANDA (1999) ist eine Pflegediagnose « ... eine
klinische Beurteilung der Reaktion eines Individuums,
einer Familie oder einer Gemeinschaft auf aktuelle
oder potentielle Gesundheitsprobleme/Lebensprozesse.
Pflegediagnosen bilden die Grundlage für eine definitive Behandlung zur Erreichung von Ergebnissen für
welche die Pflegeperson verantwortlich ist.» NANDA:
www.nanda.org
10
Hebamme.ch
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Begriffsdefinition «Hebammendiagnose»
Die gängigen Suchmaschinen liefern für «Hebammendiagnose» – im Gegensatz zu «Pflegediagnose» – keine Einträge. Den Begriff gibt es
also eigentlich noch gar nicht. Unter Hebammendiagnose verstehen wir eine Abbildung der
Hebammenarbeit, die das Resultat von Beobachtungen, Fachwissen und daraus abgeleiteter Handlungen ist. Oft ist Hebammenarbeit
nicht invasiv, unspektakulär und darum auch
nicht explizit beschrieben. Nicht invasiv bedeutet aber nicht «nichts tun». Hebammendiagnosen könnten helfen, Hebammenarbeit zu beschreiben und sichtbar zu machen.
Ein Beispiel für eine Hebammendiagnose
Jede Hebamme erkennt Rückenschmerzen bei
einer Frau unter der Geburt. Sie kennt auch
mögliche Massnahmen um die Frau adäquat zu
begleiten und zu betreuen. Hebammen ergreifen viele nicht-invasive Massnahmen, um
Rückenschmerzen zu lindern und die Frau im
Umgang mit dem Schmerz zu unterstützen: zu
Lagewechsel animieren, erleichternde Positionen instruieren, den Partner anleiten, Massage
usw. Hebammen leisten mit diesen nicht-invasiven, jedoch sehr gezielten Interventionen einen
grossen Beitrag zum Wohlergehen der Frau und
zur Förderung des physiologischen Geburtsvorganges. Diese «kleine» Diagnose Rückenschmerzen, die Massnahmen und ihr Ergebnis
werden jedoch häufig nicht erwähnt und nicht
erfasst – es geschieht «unsichtbar». In der Standardliteratur ist kaum Platz für die Beschreibung
von spezifischer Hebammenarbeit in ausgewählten, berufstypischen Situationen. Wichtige
Kompetenzen der Hebamme, beispielsweise eine
Situation richtig einzuschätzen oder psycho-soziale Verhaltensweisen einer Schwangeren, Gebärenden oder Wöchnerin wahrzunehmen und
entsprechende Interventionen zu planen, sind in
den deutschsprachigen Lehrbüchern wenig
strukturiert und standardisiert aufgelistet.
Was erhoffen Sie sich vom Thema
Hebammendiagnostik?
Wir erhoffen uns langfristig eine Stärkung
des Hebammenberufes und eine Steigerung
der Betreuungsqualität! Der Weg ist jedoch
noch lang. Zuerst müsste sich jemand verantwortlich fühlen und die Entwicklung und
Koordination von Hebammendiagnosen
übernehmen. Es müsste abgeklärt werden,
ob bestehende Pflegediagnosen auf Hebammenarbeit übertragen werden können
und wenn ja, welche. Einzelne Spitäler definieren hauseigene Diagnosen und adaptieren Pflegeprozesse. Der Wunsch nach einer
Koordination ist bei unserer Befragung aber
sehr deutlich sichtbar geworden. Schlussendlich ist es wieder eine Ressourcenfrage:
Wer stellt die finanziellen Mittel zur Verfügung und wer hat Kapazität Hebammendiagnosen zu entwickeln? Wichtig sind gute
EDV-Kenntnisse, damit Hebammendiagnosen so aufbereitet werden können, dass sie
die Arbeit der Hebamme erleichtern und
nicht einen dokumentarischen Mehraufwand bedeuten, der dann zu Lasten der zu
betreuenden Frauen geht.
Wo wird Hebammendiagnostik, so sie
denn einmal definiert ist, Einfluss haben?
Mit der Einführung der Fallpauschalen Anfang dieses Jahres wurde der Wert der physiologischen Geburt bereits heruntergesetzt.
Sie bringt dem Spital nicht viel Geld. Hebammen werden in Zukunft immer häufiger
belegen müssen, was sie wirklich arbeiten,
sonst werden sie durch billigere, weniger
qualifizierte und weniger gut ausgebildete
Mitarbeiterinnen ersetzbar. Schlussendlich
muss es uns gelingen zu beweisen, dass unsere nicht invasive Hebammenarbeit das
Wohlergehen von Frau und Kind verbessert,
unsere Arbeit wichtig und für das teure
Gesundheitssystem kostensenkend ist. Mit
Hebammendiagnostik können wir dies belegen. Aber es geht nicht nur um Geld und um
die Vergütung von Leistungen. Mit Hebammendiagnosen wird Hebammenwissen strukturiert festgehalten und weitergegeben.
Haben Sie Ideen für konkrete Projekte,
bei denen Hebammendiagnosen eine
Grundlage bilden könnten?
Hebammendiagnosen könnten als Grundlage und Argumentationshilfe beigezogen
werden, wenn es darum geht, hebammengeleitete Projekte in Kliniken zu institutionalisieren, zum Beispiel Hebammengeburten
oder -sprechstunden. Sie könnten aber auch
helfen, Betreuungskompetenzen von Hebammen zu erweitern. Wir denken da an die
Betreuung von Risikoschwangeren zu Hause
oder an die Betreuung von Frauen mit Erschöpfungsdepression im erweiterten Wochenbett.
Wie gedenken Sie nun, den Inhalt Ihrer
Master-Thesis an die Frau zu bringen,
respektive umzusetzen? Bestehen Pläne,
z.B. für ein Buch?
Nach Ansicht der befragten Kolleginnen
sollten sich sowohl der SHV als auch die Fachhochschulen dem Thema annehmen. Dies
wurde von uns an die entsprechenden Stellen
weitergegeben. Bisher waren die Reaktionen
jedoch eher ernüchternd. Das Interesse
scheint nur sehr begrenzt vorhanden zu sein.
Wir planen nun eine Posterpräsentation
an der 2. Zukunftswerkstatt, der Herbstfortbildung der Sektion Bern, die am 5. und 6.
November in Bern stattfindet. Und natürlich
erhoffen wir uns durch dieses Interview Hebammenkolleginnen für dieses berufspolitisch
sehr wichtige Thema zu sensibilisieren.
Das Gespräch führte Markus Stadler, Leiter Pflegeentwicklung, Spital Netz Bern AG und Lehrbeauftragter
Studiengang Hebammen Bern und Winterthur.
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Mosaik
Elternschaft nach Frühgeburt
Erfahrungen, Herausforderungen und Auswirkungen auf das elterliche Belastungserleben
Die Erfahrungen und das Belastungserleben von Eltern nach einer Frühgeburt sind im schweizerischen Kontext
noch wenig erforscht. Die hier beschriebene Studie ist der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen und Herausforderungen eine Frühgeburt für Eltern mit sich bringt. Dabei wurde eine Gruppe Eltern von Frühgeborenen mit
Eltern von Termingeborenen verglichen.
Natascha Schütz Hämmerli arbeitet als Forschungsassistentin am Institut für Pflegewissenschaft in Basel.
Sie ist pädiatrische Intensivpflegefachfrau und hat
während ihren 20 Jahren Berufserfahrung auf unterschiedlichen Gebieten der Pädiatrie gearbeitet, zuletzt
auf der interdisziplinären Intensivstation des Kinderspitals Zürich. Sie schliesst Ende November 2012 ihr
Masterstudium in Pflegewissenschaft mit der Arbeit
«Elternschaft nach Frühgeburt – Erfahrungen, Herausforderungen und Auswirkungen auf das elterliche
Belastungserleben» ab. Diese Arbeit ist Teil eines grossen Forschungsprojektes, das gemeinsam durch das
Institut für Pflegewissenschaft (Dr. Eva Cignacco) und
das Institut für Psychologie (Dr. Sakari Lemola) der
Universität Basel durchgeführt wurde.
E-Mail: natascha.schuetz@unibas.ch
Die Anzahl Frühgeburten hat in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen [1].
Während Ende der 1970er Jahre in der
Schweiz noch ungefähr 350 Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als
1500g zur Welt kamen, liegt dieser Wert
heute bei fast 800 Kindern pro Jahr [2].
Durch die medizinischen und technischen
Fortschritte überleben immer mehr Kinder,
die sehr früh zur Welt kommen [3]. Hingegen sind Fortschritte in der Betreuung der
Eltern, die mit diesem Ereignis konfrontiert
werden, nicht gleichermassen vorhanden [4]. Um unterstützende Betreuungsangebote anzubieten, muss zunächst ein
umfassendes Verständnis dafür entwickelt
werden, welche Erfahrungen Eltern nach
einer Frühgeburt, während der Hospitalisation der Kinder, im Übergang vom Spital
nach Hause und in den ersten Lebensjahren der Kinder durchlaufen und wie sie
diese Herausforderungen meistern.
Hintergrund
Die Frühgeburtenrate in der Schweiz
liegt bei ungefähr 7.1 %, jene von frühen
bis sehr frühen Frühgeburten (Geburt <
32. Gestationswoche) liegt bei ungefähr
1.0 % [5]. Risikofaktoren für die Zunahme
von Frühgeburten in den Industrienationen sind die neuen Reproduktionsmöglichkeiten, mit daraus resultierenden Mehrlingsgeburten und das zunehmende Alter
der Mütter bei der Geburt [4, 6].
Je früher ein Kind zur Welt kommt, desto höher ist das Risiko, dass schwerwiegende Komplikationen, wie Bronchopulmonale Dysplasie, Sepsis, intraventrikuläre Blutungen oder periventrikuläre Leukomalazie, entstehen können. Die unreife
Lungenfunktion birgt zudem ein weiteres
Risiko für eine Sauerstoffunterversorgung
des Gehirns, was zu dessen Schädigung
beitragen kann [3]. Durch diese möglichen
Komplikationen haben Frühgeborene ein
erhöhtes Risiko für andauernde kognitive
und emotionale Entwicklungsstörungen [3, 7].
Die Geburt eines Kindes ist für die meisten werdenden Eltern ein Ereignis, das
von überwältigenden Gefühlen geprägt
ist. Generell gilt der Übergang zur Elternschaft als bedeutsamer Entwicklungsprozess mit wichtigen Auswirkungen auf die
Mütter und Väter, auf das Paar, auf die
Familie als Ganzes, auf die Eltern-KindBeziehung und auf die Entwicklung des
Kindes [8, 9]. Der Übergang zur Elternschaft
beinhaltet insbesondere auch die Entwicklung der Elternrolle. Das bedeutet,
dass Kompetenzen, Fähigkeiten und
Sicherheit im Umgang mit dem Kind zu
lernen sind, welche das Überleben des
Kindes sichern und dessen kognitive,
emotionale und soziale Entwicklung fördern [10]. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Eltern als auch die Krankheit
des Kindes können zu einer erhöhten
elterlichen Belastung (Parenting Stress)
führen und somit die Eltern-Kind-Beziehung und die kindliche Entwicklung beeinflussen [9, 11, 12].
Die Eltern von Frühgeborenen sind im
Übergang zur Elternschaft und in den
darauffolgenden Jahren in besonderem
Masse gefordert. Die meisten Frühgeborenen benötigen intensivmedizinische Be-
treuung und werden dafür auf eine neonatologische Intensivstation (NICU) verlegt. Die Sorge um das kranke Kind, die
Konfrontation mit der hochtechnischen,
fremden Umgebung und die eingeschränkten Möglichkeiten zur Ausübung
der Elternrolle sind dabei die prominenten
Erfahrungen betroffener Eltern [13–15]. Hilflosigkeit, Traurigkeit, Angst und möglicherweise depressive Symptome oder
Zeichen posttraumatischer Belastungsstörungen können daraus resultieren und
weit über die Spitalentlassung hinaus
anhalten [15, 16]. Eltern mit Beeinträchtigungen in der psychischen Gesundheit
wiederum können weniger einfühlsam
auf die kindlichen Bedürfnisse eingehen.
Aufgrund dessen kann die kindliche Entwicklung zusätzlich negativ beeinflusst
werden [17–19].
Die bisherige Forschung nach einer
Frühgeburt hat vor allem auf psychologische Aspekte früh im Übergang zur Elternschaft fokussiert und dabei fast ausschliesslich das mütterliche Erleben untersucht. Väter wurden bisher nur selten in
diese Forschungen einbezogen. Die Erfahrungen, Bewältigungsmechanismen
und Anpassungen bei Müttern und Vätern nach einer Frühgeburt sind jedoch
unterschiedlich [20 –22], weshalb ein Vergleich zwischen Müttern und Vätern zur
Erkennung unterschiedlicher Bedürfnisse
wesentlich ist. Es ist bekannt, dass Eltern
nach einer Frühgeburt, während des Spitalaufenthalts und in den ersten Lebensjahren des Kindes Unterstützung benötigen, um negativen Folgen vorzubeugen
[14, 18, 23]
. Das Angebot wirksamer Interventionen bedingt ein gründliches Verständnis der elterlichen Erfahrungen und
Bedürfnisse [23].
Studienziele
Die Studie des Instituts für Pflegewissenschaft hatte zum Ziel, die Erfahrungen
von Eltern Frühgeborener im Vergleich zu
Eltern Termingeborener im Übergang zur
Elternschaft und in den ersten drei Lebensjahren des Kindes zu vergleichen
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Abbildung 1: Zeithorizont der Untersuchung
Schwangerschaft
Übergang zur Elternschaft
SpitalAufenthalt
Eltern sein
Geburt
3 Jahre
Spitalentlassung
Interview Daten:
Zusammenfügen der
Resultate:
Mixed
Methods
Erfahrung/Erleben
Fragebogen:
Outcome/Parenting Stress
und herauszukristallisieren in welchem
Ausmass diese Erfahrungen das Belastungserleben 3 Jahre nach der Geburt erklären. Dabei sollten Mütter und Väter zu
ihrem Belastungserleben quantitativ und
qualitativ befragt werden, um allfällige
Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu eruieren. Im Rahmen qualitativer
Interviews ging die Studie den Fragen
nach, welche Erfahrungen Mütter und
Väter während der Hospitalisation, nach
dem Spitalaustritt ihres Kindes und
während den ersten 2 bis 3 Lebensjahren
durchlaufen. Abbildung 1 zeigt den Zeithorizont, der für die diese Studie von Interesse war.
Um der Komplexität dieser Erfahrung
gerecht zu werden wurde ein Mixed-Methods-Vorgehen gewählt. Dieser Ansatz
ist der innovative Teil der Studie. Dabei
wurden quantitative und qualitative Daten gleichzeitig erhoben, separat ausgewertet und gemeinsam interpretiert. Die
quantitativen Ergebnisse wurden im qualitativen Teil eingebettet [24].
Insgesamt wurde eine Stichprobe von
190 (105 Eltern Termingeborener, 85 Eltern Frühgeborener) Elternteilen mittels
Fragebogen zur aktuellen elterlichen Belastung (Parenting Stress) befragt. Im
qualitativen Teil wurden mit 38 (18 Eltern
Termingeborener, 20 Eltern Frühgeborener) Elternteilen halbstrukturierte Interviews zur retrospektiven Ermittlung ihrer
Erfahrungen durchgeführt.
Die Datenerhebung ist abgeschlossen.
Derzeit werden die letzten Daten analysiert. Das Forschungsprojekt wird Ende
2012 beendet. Die Resultate daraus, die
insbesondere auch für die Hebammenbetreuung von Eltern nach Frühgeburt eine
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hohe Relevanz haben, werden im Jahr
2013 in dieser Zeitschrift vorgestellt. Referenzen
[1] Beck S., et al. The worldwide incidence of preterm birth: a systematic review of maternal
mortality and morbidity. Bull World Health Organ, 2010. 88: p. 31–38.
[2] Bundesamt für Statistik. Frühgeburten in der
Schweiz: 7.5 % der Kinder kommen zu früh zur
Welt. Gesundheit der Neugeborenen 2008,
2010. Nr. 035-1003-10.
[3] Hack M. and A.A. Fanaroff. Outcomes of children of extremely low birthweight and gestational age in the 1990’s. Early Hum Dev, 1999.
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[4] Lumley J. Defining the problem: the epidemiology of preterm birth. BJOG, 2003. 110 Suppl
20: p. 3–7.
[5] Bundesamt für Statistik. Lebendgeburten nach
Gestationsalter seit 2007. 2011. p. 1.
[6] Goldenberg R.L., et al. Epidemiology and causes of preterm birth. Lancet, 2008. 371(9606):
p. 75–84.
[7] Bhutta A.T., et al. Cognitive and behavioral outcomes of school-aged children who were born
preterm: a meta-analysis. JAMA, 2002. 288(6):
p. 728–37.
[8] Cowan C.P. and P.A. Cowan. Interventions to
Ease the Transition to Parenthood: Why They
Are Needed and What TheyCan Do. Family Relations, 1995. 44(4): p. 412– 423.
[9] Smith M. Good parenting: Making a difference.
Early Hum Dev, 2010. 86(11): p. 689–93.
[10] Bryanton J. and C.T. Beck. Postnatal parental
education for optimizing infant general health
and parent-infant relationships. Cochrane Database Syst Rev, 2010(1): p. CD004068.
[11] Abidin R.R. Parenting Stress Index. Professional
Manual. 3 ed. 1995, Odessa, FL: Psychological
Assessment Resources, Inc.
[12] Belsky J. The Determinants of Parenting: A Process Model. Child Development, 1984. 55: p.
83–96.
[13] Mackley A.B., et al. Forgotten parent: NICU paternal emotional response. Adv Neonatal Care,
2010. 10(4): p. 200–3.
[14] Dudek-Shriber L. Parent stress in the neonatal
intensive care unit and the influence of parent
and infant characteristics. Am J Occup Ther,
2004. 58(5): p. 509–20.
[15] Holditch-Davis D., et al. Patterns of distress in
African-American mothers of preterm infants. J
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[16] Holditch-Davis D. and M.S. Miles. Mothers’ stories about their experiences in the neonatal intensive care unit. Neonatal Network, 2000.
19(3): p. 13–21.
[17] Singer L.T., et al. Longitudinal predictors of maternal stress and coping after very low-birthweight birth. Arch Pediatr Adolesc Med, 2010.
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[18] Holditch-Davis D., et al. Posttraumatic stress
symptoms in mothers of premature infants. J
Obstet Gynecol Neonatal Nurs, 2003. 32(2): p.
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[19] Treyvaud K., et al. Parenting behavior is associated with the early neurobehavioral development of very preterm children. Pediatrics, 2009.
123(2): p. 555–61.
[20] Doering L.V., K. Dracup and D. Moser. Comparison of psychosocial adjustment of mothers
and fathers of high-risk infants in the neonatal
intensive care unit. J Perinatol, 1999. 19(2): p.
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[21] Mundy C.A. Assessment of family needs in neonatal intensive care units. Am J Crit Care, 2010.
19(2): p. 156–63.
[22] Doucette J. and J. Pinelli. The effects of family
resources, coping, and strains on family adjustment 18 to 24 months after the NICU experience. Adv Neonatal Care, 2004. 4(2): p.
92–104.
[23] Cleveland L.M. Parenting in the neonatal intensive care unit. J Obstet Gynecol Neonatal Nurs,
2008. 37(6): p. 666–91.
[24] Creswell J.W. and V.L. Plano Clark, eds. Designing and Conducting Mixed Methods Research. 2 ed. 2011, SAGE Publications Inc.: Los
Angeles, London, New Delhi, Singapore, Washington DC.
Autorinnen
Natascha Schütz Hämmerli, BScN, RN,
Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel
Dr. Sakari Lemola, Institut für Psychologie,
Universität Basel
Dr. Eva Cignacco, RM, Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel
Das Institut für Pflegewissenschaft
Das Institut für Pflegewissenschaft der Universität
Basel wurde im Jahr 2000 gegründet und war das
erste seiner Art in der Schweiz. Es bietet Pflegenden eine fundierte Ausbildung zu Advanced Practice Nurses.
http://nursing.unibas.ch/
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Das Nationale Forschungsprogramm NFP 67 «Lebensende»:
Hintergrund, Ziele und Schwerpunkte
Das Wahrnehmung und Gestaltung
des Lebensendes unterliegen gegenwärtig einem markanten Wandel. Neue Institutionen wie Einrichtungen der Palliative
Care oder Sterbehilfeorganisationen befassen sich mit den Bedürfnissen von
Menschen am Lebensende. Der demografische Wandel und die Veränderung
der Familienformen stellen traditionelle
Modelle der Begleitung und Versorgung
von Menschen am Lebensende in Frage.
Das Ziel des NFP 67 «Lebensende» besteht darin, Handlungs- und Orientierungswissen für den Bereich der letzten
Lebensphase wissenschaftlich zu erarbeiten und dieses Entscheidungsträgerinnen
und -trägern im Gesundheitswesen, in der
Politik und den Berufsgruppen, die sich
mit der Betreuung von Menschen am Lebensende befassen, bereitzustellen. Konkret soll dieses Wissen dazu beitragen:
• die Versorgungssituation für Menschen
am Lebensende besser einschätzen und
insbesondere Versorgungslücken oder
problematische Versorgungssituationen
identifizieren zu können;
• den Betroffenen sowie den Angehörigen
der Behandlungsteams eine vertiefte
Grundlage für angemessene Entscheidungen und Abläufe zur Verfügung zu
stellen;
• Bedingungen einer gerechten und würdigen Ausgestaltung der gesundheitlichen Versorgung am Lebensende zu
erkennen, notwendige rechtliche Regulierungen zu entwickeln und ethische
Implikationen zu reflektieren;
• gesellschaftliche Entwicklungen besser
zu verstehen und zukünftige Entwicklungen besser abschätzen zu können;
• die wissenschaftlichen Kompetenzen
im Bereich der Lebensende- und Palliative-Care-Forschung zu stärken.
Das NFP 67 umfasst vier Schwerpunkte:
1. Sterbeverläufe und Versorgung: Gegenstand sind die heute in der
Schweiz bestehende Versorgungssituation von Menschen am Lebensende, Verläufe des Sterbens und zugehörige Praktiken unter besonderer
Beachtung der Palliative Care.
2. Entscheidungen, Motive und Haltungen: Hier geht es um Entscheidungen,
die während des Sterbeprozesses
getroffen werden, und um diesen zugrunde liegende Beweggründe, Einstellungen sowie Haltungen.
3. Regelungen und Handlungsvorschläge: Gegenstand dieses Schwerpunkts
sind normative Regelungen, etwa
rechtliche Regelungen umstrittener
Praktiken, ethische Richtlinien oder
Fragen der Verteilungsgerechtigkeit.
4. Kulturelle Leitbilder und gesellschaftliche Ideale: Sterben und Tod stossen
seit einigen Jahren auf grosses öffentliches Interesse. In diesem Schwerpunkt sollen Fragen zur Sinngebung
von Sterben und Tod, zu kulturellen
Leitbildern und gesellschaftlichen Normierungsprozessen untersucht werden.
Mehr Informationen zum NFP 67, wie z.B. den
Ausführungsplan und die im April 2012 bewilligten Forschungsprojekte, finden Sie unter:
www.nfp67.ch
Entscheidungen am Lebensende extrem Frühgeborener
in der Schweiz
Prof. Dr. med. Thomas M. Berger, Chefarzt der
Intensivstation des Kinderspitals Luzern, 1979–1985
Studium der Medizin an der Universität Basel, 1986
Medical Officer in Bophuthatswana (damaliges
Homeland in Südafrika), 1987–1990 Weiterbildung in Chirurgie (St. Gallen) und Pädiatrie
(Luzern), anschliessend 6-jähriger Aufenthalt in
den USA. Seit 1997 Leiter der interdisziplinären
neonatologischen und pädiatrischen Intensivstation des Kinderspitals Luzern. 2005 Habilitation
(Universität Bern), 2010 Titularprofessur (Universität Bern). Forschungsschwerpunkte: neonatale
Lungenerkrankungen, insbesondere bronchopulmonale Dysplasie (BPD), ethische Fragen an der
Grenze der Lebensfähigkeit.
E-Mail: thomas.berger@luks.ch
Ausgangslage
Ziele und Methoden
Jährlich kommen in der Schweiz rund
200 bis 250 extrem Frühgeborene nach
einer Schwangerschaftsdauer von weniger
als 28 Wochen zur Welt. Viele dieser Patienten versterben bereits im Gebärsaal
(ca. 20% der Lebendgeborenen) oder später auf der Neugeborenen-Intensivstation
(weitere 25%). Im Zusammenhang mit
diesen Todesfällen wird oft diskutiert, ob
der Einsatz lebenserhaltender Massnahmen sinnvoll ist oder ob eine primäre palliative Betreuung im Gebärsaal oder später
auf der Intensivstation im Sinne einer redirection of care vorzuziehen wäre. Retrospektive Untersuchungen lassen vermuten,
dass relevante Faktoren für diese Entscheidungen an den neun Perinatalzentren der
Schweiz unterschiedlich gewichtet werden.[1,2] Zentrumsspezifische Merkmale
haben wahrscheinlich einen erheblichen
Einfluss auf die Überlebenschancen extrem Frühgeborener.[3]
Mit diesem Projekt will das Forschungsteam analysieren, wie Entscheidungen
am Lebensende extrem Frühgeborener
getroffen werden. Über einen Zeitraum
von zwei Jahren werden die Umstände aller Todesfälle extrem Frühgeborener in
der Schweiz erfasst und analysiert. Neben
demographischen Daten – einschliesslich
der Identifikation des Perinatalzentrums,
an welchem die Betreuung erfolgt – werden die physiologische Stabilität der Patienten und das Ausmass der angewendeten intensivmedizinischen Massnahmen
erfasst. Zusätzlich sammelt das Team Informationen darüber, wie Entscheidungen zum Verzicht auf intensivmedizinische Massnahmen oder über deren
Abbruch getroffen werden und welche
Rolle dabei den Eltern der betroffenen
Frühgeborenen zukommt.
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Bedeutung
In der Schweiz existieren zwischen den
neun Perinatalzentren erhebliche Unterschiede in den Überlebensraten extrem
Frühgeborener.[1,2] Es ist wichtig, die
Gründe für diese Unterschiede besser zu
verstehen, um daraus Massnahmen zur
Qualitätsverbesserung ableiten zu können. Entscheidungen über den Einsatz
lebenserhaltender Massnahmen bei extrem Frühgeborenen müssen primär anerkannte ethische Grundprinzipien be-
Referenzen
rücksichtigen und bezüglich prognostischer Überlegungen möglichst evidenzbasiert sein. Der Ort der Betreuung sollte
bei diesen Entscheidungen eine untergeordnete Rolle spielen.
[1] Fischer N., Steurer MA., Adams M., Berger TM.
Swiss Neonatal Network. Survival rates of extremely preterm infants (gestational age <26 weeks)
in Switzerland: impact of the Swiss guidelines for
the care of infants born at the limit of viability. Arch
Dis Child Fetal Neonatal Ed. 2009 Nov; 94(6):
F407–13. Epub 2009 Apr 8.
[2] Berger TM., Steurer MA., Woerner A., Meyer-Schiffer P, Adams M. for the Swiss Neonatal Network.
Trends and centre-to-centre variability in survival
rates of very preterm infants (< 32 weeks) over a
10-year-period in Switzerland. Arch Dis Child Fetal
Neonatal Ed. 2012 Jan 12. (Epub ahead of print) .
[3] Berger TM. Decisions in the gray zone: evidencebased or culture-based? J Pediatr 2010; 156: 7–9.
Sterben am Lebensanfang
Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Fehlgeburt und perinataler Kindstod, Bern
Prof. Dr. Valerie Fleming RM, PhD, Consultant,
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), emeritierte Professorin der Glasgow
Caledonian University, Grossbritannien.
Registered Nurse (Scotland, 1977), Registered Midwife (Scotland, 1979). Hebammenarbeit in Schottland, Indien, Neuseeland. Beraterin für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 1997. Professortitel 2001, Glasgow Caledonian University. Seit
2002 Leitung von Entwicklungs- und Forschungsprojekten im Kosovo, in Palästina und in Malawi.
Leiterin der EU MSc Midwifery 2007–2010, Regional Adviser for Nursing and Midwifery WHO Europa 2011–2012.
E-Mail: flem@zhaw.ch
www.gesundheit.zhaw.ch
Ausgangslage
Werdende Eltern, welche die Diagnose
erhalten, dass ihr ungeborenes Kind nicht
lebensfähig ist, stehen einer enormen
Herausforderung gegenüber. Nach der
Diagnose, werden Eltern in der Regel mit
der Entscheidung konfrontiert, die
Schwangerschaft vorzeitig zu beenden
oder das Kind auszutragen, bis es spontan während der Schwangerschaft oder
kurz nach der Geburt verstirbt. Diese Entscheidung wird unter den Begriffen des
«chosen loss [1]» bzw. des «lost choices [2]» diskutiert, welche die Unaus-
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weichlichkeit des Verlusts eines gewünschten Kindes verdeutlichen. Nach
einem solchen Schwangerschaftsabbruch treten oft Trauerreaktionen, aber
auch psychische und psychiatrische Erkrankungen auf [3, 4].
In der Schweiz wird ein Mangel an Optionen für die betroffenen Familien sowie an orientierenden Grundlagen für
die Information, Beratung und Betreuung festgestellt. Dies wirft die Frage auf,
welche Versorgungsangebote derzeit in
der Schweiz gegeben sind, wie diese von
den betroffenen Familien erfahren werden und welche Anpassungen erforderlich sind, um eine bedürfnisorientierte
und interdisziplinäre Versorgung leisten
zu können. Studien haben nämlich gezeigt, dass eine bedürfnisorientierte Versorgung der Eltern zu deren Entlastung
beiträgt und sie darin unterstützt, den
Sterbeprozess des Kindes zu begleiten [5].
Ziel und Methoden
Das Projekt erstellt eine Bestandesaufnahme der Versorgungsangebote in der
Schweiz und klärt ab, wie die vorhandenen Angebote hin zu einer bedürfnisorientierten Versorgung weiterentwickelt
werden können.
Das Projekt zielt darauf ab, den Umgang mit dem Sterben des Kindes aus der
Perspektive der Eltern und Fachpersonen
zu untersuchen. Zu diesem Zweck werden qualitative Interviews mit mindestens
30 Eltern sowie 30 Fachleute durchgeführt. Daten werden thematisiert und
mittels Inhaltsanalyse kategorisiert.
Bedeutung
Die Ergebnisse des Projekts tragen dazu bei, die bestehende Praxis vor dem
Hintergrund der Erfahrungen betroffener
Eltern und Fachpersonen zu reflektieren.
Auf dieser Grundlage können Empfehlungen abgeleitet werden, wie das Handeln und die Zusammenarbeit des Gesundheitspersonals zu verbessern ist. Insgesamt soll ein Beitrag zur Prävention
schwerwiegender gesundheitlicher Spätfolgen bei den betroffenen Familien geleistet werden.
Links: www.nfp67.ch
Fachstelle Fehlgeburt und perinataler Kindstod:
www.fpk.ch
Referenzen
[1] Sandelowski M., Barroso J. The travesty of choosing after positive prenatal diagnosis. JOGNN:
Journal of Obstetric, Gynecologic & Neonatal Nursing. 2005; 34(3): 307–18.
[2] Wool C. Systematic review of the literature: parental outcomes after diagnosis of fetal anomaly.
Advances in Neonatal Care. 2011; 11(3): 182–92.
[3] Korenromp MJ., Christiaens GCML., van den Bout J.,
Mulder EJH., Hunfeld JAM., Bilardo CM., et al. Longterm psychological consequences of pregnancy
termination for fetal abnormality: a cross-sectional
study. Prenatal Diagnosis. 2005; 25(3): 253–60.
[4] Kersting A., Kroker K., Steinhard J. Psychiatric
morbidity after termination of pregnancy for fetal
anomaly. American Journal of Obstetrics & Gynecology. 2010; 202(4): e6; author reply e-7.
[5] Cignacco E. Between professional duty and ethical
confusion: midwives and selective termination of
pregnancy. Nursing Ethics. 2002; 9(2): 179–91.
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Neues aus der Forschung
Anne M. Howarth, Nicola Swain and Gareth J.Treharne, Universität von Otago, Neuseeland
Erstmalige Mütter, die persönliche Verantwortung für ihr Wohlbefinden übernehmen, sind zufriedener mit der
Geburt (Taking personal responsibility for
well-being increases birth satisfaction of
first time mothers).
Erschienen in: Journal of Health Psychology, November 2011, 16: 1221–1230
Zusammenfassung
Die Studie hat gezeigt, dass Zufriedenheit
mit der Geburt die Fähigkeit von erstgebärenden Frauen, ihre Identität als Mutter
zu entwickeln, verbessert, was in der Konsequenz das psychosoziale Wohlbefinden
der ganzen Familie positiv beeinflusst. Bisher gibt es wenige Untersuchungen dazu,
welche Vorstellungen die Mütter von einer
zufriedenstellenden Geburt haben.
Was charakterisiert Frauen, die möglichst
natürlich, ohne Schmerzmittel und Interventionen, gebären wollen? (What characterizes women who want to give birth
as naturally as possible without painkiller
or interventions?)
Tone Kringeland, Anne Kjersti Daltveit,
Anders Møllerc
Erschienen in: Sexual & Reproductive Healthcare,
Volume 1, Issue 1, February 2010, S. 21–26
Studienziel: Beschreibung der Charakteristika von schwangeren Frauen, die möglichst natürlich, ohne Schmerzmittel und
Interventionen, gebären wollen
Studiendesign: Nationale Kohortenstudie
Setting: Norwegisches Institut für Public
Health
Untersuchte Gruppe: 55 859 schwangere
Frauen, die im Zeitraum von 1999 bis
2007 antenatale Betreuung in Anspruch
nahmen
Ziel dieser Studie war es, verstärkte Einsichten in die Geburtserfahrungen von
neuseeländischen Frauen nach der ersten
Geburt zu erlangen. Dazu wurden zehn
Mütter interviewt, die zwischen der 36.
und 41. Schwangerschaftswoche vaginal
geboren hatten und durchgängig von
einer Hebamme betreut wurden. Die Interviews wurden mit einer phänomenologischen Form der thematischen Analyse
ausgewertet.
Aus den Ergebnissen konnten drei
Hauptthemen eruiert werden: persönliche
Verantwortung; Beziehungsaspekte und
Sicherheitsnetz. In diesem Artikel liegt der
Fokus auf dem Übernehmen von persönlicher Verantwortung. Die Subthemen Informationen suchen; persönliche Anpassung und Vorbereitung; gewünschte Ge-
burtsoption; Umgebung und Atmosphäre;
persönliche Kontrolle während der Geburt
veranschaulichen das Hauptthema.
Jene Studienteilnehmerinnen, die das
«neoliberalistische Ideal» von persönlicher
Verantwortung als gut informiert und gut
vorbereitet für jede Art von Geburtserfahrung schilderten (oder beschrieben, bezeichneten), waren im Hinblick auf die Geburt ihres Kindes sicherer und besser dazu
in der Lage, die Geburt zu bewältigen, unabhängig davon, wie sie verlaufen war.
Methoden: Mit einem Fragebogen in der
30. Schwangerschaftswoche wurden Daten zum Interesse der Frauen an einer
natürlichen Geburt und zu einer Gruppe
von möglichen Prädiktoren erhoben und
mit Daten des Medizinischen Geburtsregisters Norwegens kombiniert.
Wichtigste Masseinheiten für das Resultat: Natürliche Geburt und Charakteristika
von schwangeren Frauen, die natürlich
gebären wollen.
Resultate: Interesse an einer natürlichen
Geburt wurde über den beobachteten
Zeitraum konsistent von 72 Prozent der
Frauen geäussert. Positive Erfahrungen mit
einer früheren Geburt, Erstgeburt, Zweitgeburt oder spätere Geburt, keine Angst
vor der Geburt, und positive intra-psychische Phänomene (wie Selbstbewusstsein
oder Lebenszufriedenheit), können signifikant in Verbindung mit dem Wunsch nach
einer natürlichen Geburt gebracht werden.
Schlussfolgerung: Positive Erfahrungen
mit früheren Geburten und keine Angst
vor der Geburt sind die beiden wichtigsten Faktoren, die den Wunsch nach einer
natürlichen Geburt beeinflussen. Diese
Aspekte sollten im Gesundheitswesen angemessen berücksichtigt werden.
Zusammenfassung und Übersetzung:
Wolfgang Wettstein
Zusammenfassung und Übersetzung:
Wolfgang Wettstein
Hebamme.ch
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9:32 Uhr
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Gut aufgehoben bei SWICA
Bei Ihrer Gesundheitsvorsorge sind Sie
bei SWICA in guten Händen. Sie erhalten grosszügige finanzielle Beiträge
aus den Zusatzversicherungen an Ihr
Engagement für einen gesunden
Lebensstil. Mitglieder des Schweizerischen Hebammenverbands (SHV) erhalten diese zu Sonderkonditionen.
kommt, dass die Aufnahme der Komplementärmedizin provisorisch für sechs
Jahre befristet ist. COMPLETA TOP anerkennt Behandlungen durch Therapeuten.
Als ganzheitliche Kranken- und Unfallversicherung hat sich SWICA seit jeher
für die Gleichberechtigung von Schulund Komplementärmedizin eingesetzt.
Deshalb leistet sie aus der Zusatzversicherung COMPLETA TOP grosszügige
Beiträge an komplementärmedizinische
Behandlungen. Hinzu kommen Leistungen an Kuren, Brillen, Zahnstellungskorrekturen bei Kindern sowie Medikamente, die von der Grundversicherung
nicht übernommen werden.
Mehrkosten vermeiden
Auch die Spitalversicherung HOSPITA ist
ein wichtiger Versicherungsschutz. Wer
sich in einem ausserkantonalen Spital
behandeln lässt, braucht eine Spitalversicherung, um das Risiko von Mehrkosten
auszuschliessen. Die Grundversicherung
bezahlt nur den Tarif der Listenspitäler
des Wohnkantons. Zudem ermöglicht
die HOSPITA halbprivat und privat die
Wahl eines Einer- oder Zweierzimmers,
freie Arztwahl und bevorzugte Behandlung. HOSPITA deckt auch Zusatzleistungen wie eine Haushalthilfe während und
nach dem Spitalaufenthalt sowie die Verlegung oder Repatriierung.
Zusatzversicherung garantiert
Deckung
SWICA empfiehlt ihren Versicherten eine
COMPLETA TOP abzuschliessen, weil die
fünf Methoden, die seit Anfang Jahr wieder in den Leistungskatalog der Grundversicherung aufgenommen wurden
(Neuraltherapie, Phytotherapie, anthroposophische Medizin, Traditionelle Chinesische Medizin, Homöopathie) nur
übernommen werden, wenn sie von
einem Arzt durchgeführt wurden. Hinzu
Doppelt profitieren
Die Mitglieder des Hebammenverbands
und ihre im gleichen Haushalt lebenden
Familienangehörigen profitieren doppelt
beim Abschluss einer Spitalversicherung
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Rabatt auf die HOSPITA und kommen
gleichzeitig in den Genuss des Abschlussaltertarifs: Der SWICA-Kunde bezahlt ab
dem 46. Lebensjahr das ganze Leben jenen Tarif, zu dem er die Versicherung abgeschlossen hat. Die Prämien steigen
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Hebamme.ch
10/2012 Sage-femme.ch
nicht alle fünf Jahre sprunghaft an, sondern werden lediglich der tatsächlichen
Kostenentwicklung angepasst. Somit
bleibt die Spitalversicherung auch im
Alter finanziell tragbar – gerade dann,
wenn man sie braucht.
Kollektivvertrag
mit SWICA
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Entdeckungsreise zur weiblichen Mitte
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Der Beckenboden ist heute in der Therapie oder
Prävention nicht mehr wegzudenken. Der Lehrgang wird als Zusatzangebot für Hebammen, als
Ergänzung in der Physiotherapie, für med. Praxisassistentinnen und für Bewegungstherapeuten
empfohlen. Die Anforderungen an die Kursleiterinnen sind hoch und je nach Ausbildung braucht
es eher theoretische- oder praktische Zusatzkomponenten.
Achtsamkeit und Geduld mit den Teilnehmerinnen sind gefordert, um den leider immer noch
überwiegend tabuisierten Beckenboden-Muskel
(wieder) zu wecken und zu integrieren. Ein Re-
pertoire an Übungen ist gefragt, um das Training
spannend und motivierend zu gestalten. Das verantwortungsvolle Üben, um anschliessend sicher
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Stillen vom Baby und den Berufsalltag der Mutter zu vereinbaren. Der Neuanfang am Arbeitsort
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Hebamme.ch
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Schweizerischer Hebammenverband SHV / Fédération suisse des sages-femmes FSSF / Federazione svizzera delle levatrici FSL / Federaziun svizra da las spendreras FSS
SHV/FSSF
Präsidentin/Présidente
Liliane Maury Pasquier, SHV,
Rosenweg 25 C, Postfach,
CH-3000 Bern 23
V e r b a n d s n a c h r i c h t e n /N o u v e l l e s d e l a F é d é r a t i o n
S e k t i o n e n /S e c t i o n s
Aargau-Solothurn
Anne Steiner, Waltersburgstr. 16,
5000 Aarau, Tel. 062 822 81 21,
079 455 69 29
annehin@web.de
Daniela Freiermuth-Hari,
Solothurnerstr. 53, 4702 Oensingen,
Tel. 078 625 54 43
danielahari@hotmail.com
Bas-Valais
Daniela Sintado, Rue de Lausanne 24,
1950 Sion, tél. 079 471 41 60
dsintado@bluewin.ch
Isabelle Mabeau, Ch. Des Mûres 27,
1926 Fully, tél. 027 746 36 53
imab61@hotmail.com
Beide Basel (BL/BS)
Doris Strub, Gartenweg 156,
4497 Rünenberg, Tel. 061 983 08 44
d.strub@datacomm.ch
Regina Burkhardt, Ostenbergstr. 3,
4410 Liestal, Tel. 061 322 33 64
gina99ch@yahoo.de
Bern
Marianne Haueter, Gotthelfstr. 14,
3013 Bern, Tel. 031 333 58 73
shv-sektionbern@bluewin.ch
Fribourg
Valentine Jaquier-Roduner,
Rte En Champ Didon 134,
1740 Neyruz, tél. 026 477 05 76,
v.jaquier@sage-femme.ch
Genève
Béatrice Van der Schueren,
13, chemin du Signal, 1233 Bernex
tél. 022 757 29 10, 079 328 86 77
beavds@bluewin.ch ou
fssf.ge@bluewin.ch
Oberwallis
Ruth Karlen, Mühlackerstr. 26a,
3930 Visp, Tel. 027 945 15 56
ruthkarlen@gmx.ch
Ostschweiz (SG/TG/AR/AI/GR)
Madeleine Grüninger,
Weidenhofstr. 3, 9323 Steinach,
Tel. 071 440 18 88, 079 238 40 78
grueninger.madeleine@bluemail.ch
Schwyz
Christine Fässler-Kamm,
Chappelihof 26, 8863 Buttikon,
Tel. 055 445 21 54, 079 733 18 48
christinessler@bluewin.ch
Marie-Gabrielle von Weber,
Urenmatt, 6432 Rickenbach,
Tel. 041 811 13 26, 079 516 08 59
mgvonweber@pop.agri.ch
Ticino
Francesca Coppa-Dotti, Via Raslina 5,
6763 Mairengo, Tel. 091 866 11 71,
fsl.ti@hotmail.com
Simona Pagani Scarabel,
I runch da vigana 21, 6528 Camorino,
076 616 74 06, fsl.ti@hotmail.com
Vaud-Neuchâtel-Jura (VD/NE/JU)
Fabienne Rime, Route du Martoret 5,
1870 Monthey, tél. 079 654 64 71
f.rime@bluemail.ch
Zentralschweiz (LU/NW/OW/UR/ZG)
Karien Näpflin-Defloor,
Dorfhalde 40, 6033 Buchrain,
Tel. 041 442 08 00, 079 743 88 14,
hebammmeundmehr@hispeed.ch
Carmen Zimmermann-Steiger,
Gärtnerweg 20, 6010 Kriens,
Tel. 041 320 63 06, 079 565 05 82,
kontakt@hebamme-luzern.ch
Zürich und Umgebung (ZH/GL/SH)
Stephanie Hochuli,
Köschenrütistrasse 95, 8052 Zürich
Tel. 079 711 80 32
stephanie.hochuli@shinternet.ch
An der Sitzung vom 24. August 2012 hat der
SHV-Zentralvorstand …
• entschieden, das Pensum der
Bildungsbeauftragten für die
Deutschschweiz,
Marianne
Luder, auf Grund der steigenden Nachfrage nach SHVFort- und Weiterbildungen,
auf 1. Januar 2013 zu erhöhen.
• zur Kenntnis genommen, dass
sich vom Zentralvorstand niemand für das SHV-Präsidium
zur Verfügung stellt.
• den Halbjahresabschluss 2012
zur Kenntnis genommen.
• die Evaluation und den Abschluss des diesjährigen SHVKongresses zur Kenntnis genommen.
• die Evaluation des World-Cafés zum Thema «Hebammen
mit einem Masterabschluss»,
das an der Delegiertenversammlung in Schwyz durch-
geführt wurde, zur Kenntnis
genommen und entschieden,
basierend auf den Ergebnissen, eine Stellungnahme zu
erarbeiten.
• seine Stellungnahme zum
Entwurf der geplanten Broschüre zum Kaiserschnitt verabschiedet.
• Katharina Jenzer aus der Sektion Bern, Andrea Weber aus
der Sektion Ostschweiz, Cristina Marinello aus der Sektion
Aargau-Solothurn, Susanne
Clauss aus dem Zentralvorstand und Doris Güttinger als
SHV-Geschäftsführerin in die
Arbeitsgruppe «Tarifverhandlungen» gewählt. Um die
Arbeitsgruppe zu vervollständigen werden noch Geburtshäuser und Hebammen aus
der Westschweiz angefragt.
• Bénédicte Michoud aus Lausanne in den redaktionellen
Beirat gewählt.
• einen ausserordentlichen Antrag an den Fonds für Rechtsfälle bearbeitet.
• das aus seiner Sicht wichtige
Thema Hebammendiagnosen
diskutiert und den Handlungsbedarf erkannt. Leider
verfügt der SHV jedoch nicht
über die notwendigen Ressourcen, dieses Thema seriös
zu bearbeiten. Aus Sicht des
Zentralvorstandes handelt es
sich dabei zudem um ein
komplexes Thema, das auf
Ebene Fachhochschule oder
im Bereich der Forschung behandelt werden müsste.
Liliane Maury Pasquier,
SHV-Präsidentin
Lors de sa séance du 24 août 2012,
le Comité central a …
• décidé, en raison de la hausse
des demandes de formations
continues proposées par la
FSSF, d’augmenter le taux
d’activité de Marianne Luder,
la responsable de formation
pour la Suisse alémanique,
dès le 1er janvier 2013.
• constaté
qu’aucune
des
membres du Comité central
ne souhaitait reprendre la
présidence de la FSSF.
• pris acte de la situation semestrielle des comptes 2012.
• pris acte de l’évaluation et du
bilan du Congrès FSSF 2012.
• décidé de rédiger une prise de
position sur les «Sages-femmes titulaires d’un master»
basée sur l’évaluation du
World-Café qui s’est tenu lors
de l’Assemblée des déléguées
à Schwyz.
• approuvé le projet de brochure «Césarienne».
• nommé au groupe de travail
«Négociations tarifaires»: Katharina Jenzer de la section
Berne, Andrea Weber de la
section Suisse orientale, Cristina Marinello de la section
Argovie-Soleure, Susanne
Clauss du Comité central et
Doris Güttinger, Secrétaire générale de la FSSF. Quelques
contacts seront encore pris en
Suisse romande et auprès des
maisons de naissance pour
compléter le groupe.
• nommé au conseil consultatif
de rédaction Bénédicte Michoud, de Lausanne.
• examiné une demande de financement extraordinaire par
le «Fonds pour cas juridiques».
• discuté l’important sujet des
diagnostics établis par les
sages-femmes et constaté
qu’une action s’imposait en la
matière. Toutefois, la FSSF n’a
pas les ressources nécessaires
pour s’occuper de manière
approfondie de ce sujet complexe qui, selon le Comité central, devrait être traité plutôt
au niveau HES ou dans le domaine de la recherche.
Liliane Maury Pasquier,
Présidente FSSF
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In occasione della riunione del 24 agosto 2012,
il Comitato Centrale ha:
• deciso di aumentare le ore
della responsabile per la formazione continua della Svizzera tedesca Marianne Luder
dal 1° gennaio 2013, visto
l’aumento della domanda di
formazioni continue FSL.
• preso atto che nessun membro del comitato centrale desidera postulare per la presidenza della FSL.
• preso atto della chiusura semestrale dei conti.
• preso atto della valutazione e
del bilancio del Congresso
svizzero 2012 della FSL.
• deciso di redigere una presa di
posizione per le «levatrici titolari di master», sulla base della valutazione del World-Café
che si è tenuto all’assemblea
delle delegate di Svitto.
• approvato la sua presa di posizione sul progetto dell’opuscolo «Cesarei».
• nominato il gruppo di lavoro
«negoziati tariffali» composto
da: Katharina Jenzer sezione
Berna, Andrea Weber sezione
Svizzera Orientale, Cristina
Marinello sezione ArgoviaSoletta, Susanne Clauss Co-
mitato Centrale e Doris Güttinger, segretaria generale
della FSL. Per completare il
gruppo di lavoro saranno ancora contattate levatrici della
Svizzera Romanda e delle case
da parto.
• nominato nel consiglio consultivo di redazione Bénédicte
Michoud, di Losanna.
• esaminato una richiesta finanziaria straordinaria per il «Fondo di casi giuridici».
• discusso l’importante tema
della diagnosi stabilita da levatrici e constatato che un’azio-
ne in merito s’impone. Purtroppo la FSL non ha le risorse
necessarie per occuparsi in
modo approfondito di questo
tema complesso e ritiene che
dovrebbe essere trattato dalle
scuole Superiori Specializzate
o nel campo della ricerca.
SHV-Website im Bereich «Mitglieder» unter «Verband» aufgeschaltet.
Gesucht wird ein integrierend
wirkendes SHV-Aktivmitglied mit
Kompetenzen und Erfahrung in
den Bereichen Berufspolitik, Verbandsmanagement, Kommuni-
kation und Medienarbeit. Sehr
gute Französisch- oder Deutschkenntnisse bzw. gute Kenntnisse
der jeweils anderen Landessprache ist Voraussetzung für das
Präsidium. Sind Sie interessiert
oder haben Sie Fragen? Dann
melden Sie sich bei der Ge-
schäftsführerin Doris Güttinger
oder bei der amtierenden Präsidentin Liliane Maury Pasquier.
sociation, de communication et
de relations avec les médias. La
maîtrise du français ou de l’allemand, ainsi que de bonnes
connaissances de l’autre langue
nationale, sont exigées. Si cette
fonction vous intéresse ou si
vous avez des questions, contactez notre secrétaire générale,
Doris Güttinger, ou la présidente actuelle, Liliane Maury Pasquier.
Liliane Maury Pasquier,
Presidente della FSL
SHV-Präsidium
Für die Amtsperiode 2013 bis
2017 ist das SHV-Präsidium
neu zu besetzen.
Gemäss Statuten ist auch ein
Co-Präsidium möglich. Das Reglement des Zentralvorstands
(inkl. Anforderungsprofil und
weitere Dokumente) sind auf der
d.guettinger@hebamme.ch
l.maurypasquier@sage-femme.ch
www.hebamme.ch
Die Geschäftsstelle
Présidence de la FSSF
Pour la période de 2013 à
2017, la présidence de la
FSSF est à repourvoir.
Statutairement, une coprésidence est également possible.
Le règlement du Comité central
et le profil d’exigences, ainsi que
d’autres documents utiles, peuvent être consultés sur le site de
la FSSF sous «Domaine pour les
membres», rubrique «Fédération».
Nous recherchons une membre
FSSF active, sachant travailler de
manière intégratrice et ayant
des compétences et de l’expérience en matière de politique
professionnelle, de gestion d’as-
d.guettinger@sage-femme.ch
l.maurypasquier@sage-femme.ch
www.sage-femme.ch
Le Secrétariat
2. Konferenz der Leitenden Hebammen der Schweizer Spitäler
Am 28. August 2012 hat in Bern
die zweite Konferenz der Leitenden Hebammen der Schweizer
Spitäler stattgefunden. 45 Hebammen aus 35 Spitälern in der
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Hebamme.ch
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Sage-femme.ch
Deutschschweiz und 13 Hebammen aus 8 Spitälern in der Westschweiz haben zusammen mit einigen Vertreterinnen der vier
Fachhochschulstandorte und des
SHV-Zentralvorstands die Themen Clinical Assessement, Hebammenkompetenzen im Spital
und Skills- und Grademix diskutiert. Die Präsentationen zu den
verschiedenen Themen sind auf
www.hebamme.ch unter Verband aufgeschaltet.
Die Geschäftsstelle
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SHV/FSSF
V e r b a n d s n a c h r i c h t e n /N o u v e l l e s d e l a F é d é r a t i o n
2e conférence des sages-femmes cheffes de service des
maternités suisses
Le 28 août 2012 a eu lieu à Berne la deuxième conférence des
sages-femmes cheffes de service des maternités suisses. 45
sages-femmes de 35 maternités
en Suisse alémanique et 13
sages-femmes de 8 maternités
en Suisse romande ont participé
aux discussions avec des représentantes des quatre sites HES
et du Comité central de la FSSF
sur les sujets «Evaluation clini-
que» (Clinical Assessement),
«Compétences des sages-femmes actives en milieu hospitalier» et «Diversité des compétences» (Skill-Grade-Mix). Les
présentations de ces sujets sont
disponibles sur le site www.
sage-femme.ch, sous «La Fédération», rubrique «Sages-femmes cheffes».
Le Secrétariat
Geburtshilfliche Versorgung neu gestalten:
Das Potenzial von Hebammen nutzen!
Liebe Hebammenkolleginnen
Jedes Jahr besuchen wir den
SHV-Jahreskongress und kommen dabei auch immer wieder
zum Schluss, dass die aktuelle
geburtshilfliche Versorgung in
der Schweiz für uns Hebammen
unbefriedigend ist. Wir sind
unzufrieden mit unseren Anstellungsverhältnissen, unserer Entlöhnung und den Stellenplanberechnungen sowie den Kompetenzregelungen in den Spitälern. Wir sind auch traurig
darüber, wie Frauen durch die
medikalisierte Geburtshilfe verunsichert werden. Wir beklagen
die hohen Kaiserschnittraten
und die vielen medizinischen
Interventionen in der Geburtshilfe. Aber, Jammern und Klagen nützt nichts! – nur gemein-
sam können wir ein Zeichen setzen und uns für unsere Hebammenarbeit stark machen zum
Wohl aller Frauen!
Unsere Vision ist, dass Hebammen die führenden Gesundheitsfachleute für Frauen ohne
Komplikationen sind und in der
anderen Rolle die Koordinatorinnen der Betreuung. Mit viel Engagement haben wir ein Kongressprogramm erarbeitet, das
wegweisend sein soll bei der Verwirklichung unserer Vision. In
der Schweiz und in anderen europäischen Ländern gibt es bereits verschiedene hebammengeleitete Geburtshilfemodelle,
jedoch verfügen wir Hebammen
hierzulande meist nicht über unsere volle Handlungskompetenz.
Am Kongress 2013 wollen wir
unterschiedliche Erfahrungen
und Forschungsergebnisse von
hebammengeleiteter Geburtshilfeversorgung vorstellen und
die Kongressteilnehmenden dafür sensibilisieren. Wir möchten
mit den geladenen Fachleuten
aus der Politik, der Wirtschaft,
mit den Vertretern von Krankenversicherern, mit den Vertreterinnen von Frauenorganisationen und mit Hebammen und
Gynäkologinnen und Gynäkologen bestehende Hürden und
Widerstände diskutieren und
dabei auch der Frage nachgehen, welche Strategien und Veränderungen es braucht, um
neue hebammengeleitete Modelle in Schweizer Spitälern zu
implementieren.
Das Kongresskomitee der Sektion Bern freut sich, diesen Tag
mit zahlreichen Hebammen zu
15. und 16. Mai 2013
KKT, Kultur- und
Kongresszentrum Thun
Seestrasse 68, CH-3601 Thun
verbringen und im Thuner Kongresszentrum zu begrüssen. Seid
dabei beim ersten Schritt in
Richtung Veränderung!
Repenser la prise en charge obstétricale: utiliser les ressources
des sages-femmes!
Chères collègues sages-femmes,
A chacune de nos participations
au Congrès annuel de la FSSF,
nous devons nous rendre à l’évidence: l’obstétrique telle qu’elle
est pratiquée actuellement en
Suisse ne nous donne pas satisfaction, à nous autres sagesfemmes. Nous critiquons nos
conditions de travail, nos salaires,
la planification des effectifs et la
valorisation de nos compétences
dans les maternités. Nous déplorons le sentiment d’insécurité
que la médicalisation des accouchements provoque chez les parturientes. Nous réprouvons les
taux élevés de césariennes et les
nombreuses interventions médicales qui entourent un accouchement. Or les jérémiades et les
critiques ne servent à rien! Unissons-nous pour donner un signal
fort dans le but d’exercer notre
profession pour le bien de toutes
les femmes!
Nous estimons que la sage-femme doit être à la fois la première professionnelle qui répond
des parturientes ne présentant
pas de complications et la coordinatrice des soins qui leur sont
prodigués. Le programme de ce
congrès, que nous avons mis en
place avec beaucoup d’engage-
ment, doit permettre de concrétiser peu à peu cette approche.
Car des modèles de prise en
charge obstétricale pilotés par
des sages-femmes existent déjà
en Suisse et dans d’autres pays
européens. Mais ils ne permettent pas toujours aux sagesfemmes de mettre à profit l’ensemble de leurs compétences.
Au Congrès 2013, nous souhaitons présenter des expériences
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SHV/FSSF
V e r b a n d s n a c h r i c h t e n /N o u v e l l e s d e l a F é d é r a t i o n
et des recherches faites en matière de de systèmes de prise en
charge obstétricale par des
sages-femmes et y sensibiliser
les participantes. Avec des spécialistes de la politique et de
l’économie, des représentants
des assurances-maladie, des
membres des organisations féminines, des sages-femmes et
des gynécologues, nous souhaitons examiner les obstacles et
les résistances qui existent et
nous interroger sur les stratégies et les changements qui
sont nécessaires pour que de
nouveaux modèles d’accouchements conduits par des sagesfemmes puissent être appliqués
dans les maternités suisses.
Le Comité du Congrès de la section Berne, se réjouit d’accueillir
un grand nombre de sagesfemmes au Centre des congrès
de Thoune et de vivre cette journée avec elles. Participez aux
premiers pas vers le changement!
Ripensare l’assistenza ostetrica: utilizzare il potenziale
delle levatrici!
Care colleghe levatrici,
Ogni anno partecipiamo al Congresso svizzero della FSL e tutte
le volte arriviamo alla conclusione che l’attuale assistenza ostetrica in Svizzera non ci soddisfa
molto in quanto levatrici. Non
siamo contente delle condizioni
di lavoro, dei nostri salari, dei
calcoli degli organici e delle
competenze assegnateci negli
ospedali. Siamo anche spiacenti
di costatare l’insicurezza delle
donne di fronte alla gestione del
parto medicalizzato. Deploriamo pure gli elevati tassi di tagli
cesarei e i molti interventi medi-
ci in ostetricia. Ma, solo rammaricarsi e lamentarsi non serve! –
Insieme possiamo fare la differenza, per rafforzarci nella difesa della nostra professione e per
la salute delle donne!
La nostra visione è che le levatrici siano la figura sanitaria professionale che gestisce gravidanza e puerperio fisiologici e
che funga da coordinatrice delle cure nei casi patologici.
Con molto impegno abbiamo
sviluppato un ricco programma
per il prossimo congresso che
dovrebbe aprire la strada alla
realizzazione della nostra visione. In Svizzera e in altri paesi eu-
ropei ci sono già alcuni modelli
di ostetricia condotti da levatrici, in generale però, nel quotidiano, le nostre competenze sono ridotte.
Al prossimo Congresso nel
2013 vogliamo presentare diverse esperienze e risultati di ricerche di assistenza ostetrica,
condotte da levatrici, per sensibilizzare in questo modo i partecipanti al congresso. Vogliamo
discutere con invitati ed esperti,
esponenti del mondo politico o
economico, rappresentanti delle assicurazioni malattia e delle
organizzazioni femminili, e certamente con le levatrici, le gine-
cologhe ed i ginecologi, per individuare assieme gli attuali
ostacoli e resistenze, e per vagliare le possibilità, le strategie e
i cambiamenti che sono necessari per implementare nuovi
modelli di assistenza ostetrica
gestita dalle levatrici negli ospedali svizzeri.
Il Comitato del Congresso della
sezione di Berna si rallegra di
poter trascorrere con tante colleghe questa giornata di arricchimento al centro congressi di
Thun.
Fate insieme a noi il primo passo verso il cambiamento!
Gestalten Sie die Hebamme.ch mit!
Die Hebamme.ch, die offizielle Zeitschrift des Schweizerischen Hebammeverbandes (SHV) mit Sitz der Redaktion in Bern, sucht
zwei Beirätinnen für die deutschsprachige Redaktion
Die Hebamme.ch dient der fachlichen Fort- und Weiterbildung der Hebammen. Sie orientiert ihre Leserinnen und Leser über Anliegen und Veranstaltungen des SHV und seinen Sektionen. Sie behandelt berufsspezifische und berufsverwandte sowie gesundheits- sozial- und gesellschaftspolitische Themen, die für die beruflichen Alltag der Hebammen von Bedeutung sind. Die Hebamme.ch trägt den Interessen der Hebammen aller Regionen Rechnung.
Aufgaben der Beirätinnen sind:
– Mitarbeit bei der Planung der Jahresthemen sowie
der Konzeption der Hebamme.ch
– Beratung des Redaktors bei fachlichen Fragen
– Unterstützung des Redaktors bei der Beschaffung,
Erstellung und der Übersetzung von Artikeln
– Kommentieren von (Fach-)Artikeln, Rezensieren von
Publikationen
– Teilnahme an den Sitzungen des Beirats in Bern
(4 bis 6 Mal pro Jahr)
Die Vergütung erfolgt gemäss SHV-Spesenreglement.
Voraussetzungen für die Mitarbeit im redaktionellen Beirat sind:
– Sie sind aktives SHV-Mitglied.
– Sie haben Interesse an berufs- und gesundheitspolitischen Themen.
– Sie sind entweder frei praktizierende Hebamme oder arbeiten
in einem Spital oder in einem Geburtshaus.
– Sie kennen das Berufsfeld der Hebamme auf nationaler und auf
internationaler Ebene.
– Sie sprechen Englisch und Französisch.
– Sie sind konsensfähig, initiativ und arbeiten gerne in einem Team.
Bewerbungen richten Sie bitte mit einem kurzen Lebenslauf oder einem Curriculum Vitae sowie einem Motivationsschreiben an:
Wolfgang Wettstein, Redaktor Hebamme.ch, w.wettstein@hebamme.ch. Er steht Ihnen auch bei Fragen zur Verfügung unter:
044 420 18 60 (Zürich) oder 031 331 35 20 (Bern, nur am Dienstag).
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Sektionen
Sections
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Beide Basel BL/BS
061 983 08 44
061 322 33 64
Neumitglied
Runkel Kim Eva, Grellingen,
2011, Neuseeland
Jahresweiterbildung
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Schwangerschaft, Geburt
und Post Partum
8. November 2012
9.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Kantonsspital Baselland,
Standort Liestal, Hörsaal
Anmeldung bei:
jeanette.groebli@bluewin.ch
Fribourg
026 477 05 76
Nouveau membre
Mettraux Zoe, Bern, 2011,
Genève
Ostschweiz
071 440 18 88
Neumitglied
Studer Jeannette, Eschlikon,
Studentin an der ZHAW
Zürich und
Umgebung
079 711 80 32
Neumitglieder
Hamdani Jadia, Glattbrugg,
2011, Giessen/Hessen D;
Meineke Heidi, Zürich, 1983,
Braunschweig D
2. Zukunftswerkstatt 2012 in der Schweiz
Visionen für Forschung und Praxis in der Geburtshilfe im Rahmen der Berner Hebammenfortbildung
Montag, 5. und Dienstag, 6. November 2012
Auditorium «Ettore Rossi» der Kinderklinik, Inselspital Bern, Freiburgstrasse 15, CH-3010 Bern
Programm
5. November 2012
13.30 –13.40 Begrüssung
Ans Luyben, Leiterin Forschung & Entwicklung / Dienstleistung Hebamme, BFH
Isabelle Romano, KBHF-Mitglied, Dozentin Bachelorstudiengang Hebamme, BFH
13.40 –14.10 Einführungsreferat
Luigi Raio, stv. Chefarzt Geburtshilfe Universitätsklinik für Frauenheilkunde Bern
Parallel laufende Workshops und Posterpräsentationen
14.15 –17.20
A
B
17.30 –19.00
Vertiefung: Einführung in die Forschung in der Geburtshilfe
und im Hebammenwesen
Claudia Oblasser
Thematischer Workshop
Aufbau eines wissenschaftlichen Schwerpunktes, Gestaltung eines Projektes
anhand eines Themas aus der Praxis Moderation: Ans Luyben, Isabelle Romano
(Bitte entscheiden Sie sich für einen Workshop)
Individuelle Beratung auf Anfrage (ca. 30 Minuten pro Projekt)
Moderation: Expertinnen
6. November 2012
08.45 – 09.00 Begrüssung
Marianne Haueter, Präsidentin SHV-Sektion Bern, Dozentin Bachelorstudiengang
Hebamme, BFH
Ans Luyben, Leiterin Forschung & Entwicklung/Dienstleistung Hebamme, BFH
Dorothée Eichenberger zur Bonsen, Leiterin Bachelorstudiengang Hebamme, BFH
09.00 – 09.30 Vorstellungen von erstmals schwangeren Frauen über das Wochenbett
und die frühe Mutterschaft
Ursula Hölzli Reid
09.30 –10.00 Mutter werden – Mutter sein: «…man kann es sich vorher nicht vorstellen,
wie es wirklich ist…»
Marianne Haueter
10.00 –10.30 Präkonzeptionelle Beratung durch die Hebamme – eine Zukunftsvision
Christina Roth
10.30 –11.00 Pause
11.00 –11.30 Einführung der Akupunktur auf der Geburtsabteilung
Martina Gisin, Brigitte Bühler, Katharina Fierz
11.30 –12.00 Der Beitrag der frei praktizierenden Hebammen zur Gewaltprävention
in der Schweiz. Fakten und Handlungsbedarf
Ruth Forster Fink
12.00 –13.00 Mittagspause
13.00 –13.30 Hebammenarbeit klassifizieren – ein «work in progress»
Markus Stadler, Barbara Stocker, Katrin Krähenbühl, Dieter Baumberger
13.30 –14.00 Neugeborenenikterus und Heimfototherapie
Jan Teller, Prisca Rindisbacher, Corinne Brechbühler, Karin Stalder, Matthias Nelle
14.00 –14.30 Pause
14.30 –15.00 Auswirkungen der Anwendung von Wehenmittel bei Erstgebärenden
unter der Geburt
Cornelia Bretscher, Melanie Eicher
15.00 –15.30 Kommunikatives Handeln in der Hebammenarbeit – Chancen und Herausforderungen durch die Ausbildung der Hebammen auf Bachelorstufe
Inge Loos
15.30 –16.00 Schlusswort und Evaluation (schriftlich)
Anmeldung bis 31.10. 2012 unter: www.bernerhebamme.ch/fortbildungen
Kontaktadresse KBHF-Mitglied: Corinne Brechbühler, Zäziwilstrasse 11, CH-3532 Mirchel
Tel. +41 (0)78 891 33 61, E-Mail: corinne@hebammenpraxis-langnau.ch
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Fortbildung SHV
Formation FSSF
Kursorganisation
Bildungsbeauftragte Deutschschweiz: Marianne Luder-Jufer, Huttwilstrasse 55, 4932 Lotzwil,
Telefon 062 922 15 45, E-Mail: m.luder@hebamme.ch
Anmeldungen für SHV-Kurse: Schriftlich an die SHV-Geschäftsstelle in Bern.
Sie finden das Kursprogramm unter: www.hebamme.ch
Weiterbildungsangebot
2013/2014
In den kommenden drei Monaten beschäftige ich mich vor allem mit dem Zusammenstellen
des Weiterbildungsangebotes
für die Periode August 2013 bis
Juli 2014. Es ist mir wichtig, ein
interessantes und bedürfnisorientiertes Angebot zu organisieren, mit dem Ziel, dass alle
Hebammen, die in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig sind,
angesprochen werden.
Zudem sollen die kommenden
Weiterbildungsangebote eine
gute Mischung zwischen berufsspezifischen und berufsübergreifenden Themen aufweisen. Es ist
mir ein grosses Anliegen, kompetente Dozentinnen und Dozenten zu engagieren, die über profundes pädagogisches Grundwissen und über grosse klinische
Erfahrung verfügen, damit der
Wissenstransfer in die Praxis
möglichst erfolgreich ist. Zudem
bin ich bemüht, die Kosten möglichst tief zu halten, im Wissen
darum, dass die Mehrheit der
Teilnehmerinnen die Seminare
Wiederholungsangebote 2012
2013 / 2014
Fort- und
Weiterbildungsprogramm
Weiterbildung 23a
Yoga in der Schwangerschaft/
Grundkurs, 7. / 8. Dezember
2012, Bern
Dieser Kurs ist eine Einführung
in das Schwangerschaftsyoga.
Die wohltuenden Körper-Atemund Entspannungsübungen sind
eine hilfreiche Geburtsvorbereitung und psychische Unterstützung bei der Geburt.
Schweizerischer Hebammenverband
selber bezahlen müssen. Einige
der bereits im Jahr 2012 angebotenen Weiterbildungen werde
ich auch in der nächsten Periode
erneut ausschreiben.
An der nächsten Sitzung mit meinen Kursbegleiterinnen suchen
wir nach neuen Angeboten. Für
mich wäre es wertvoll zu wissen,
welche Themengebiete und Inhalte von den Hebammen in der
Praxis gewünscht werden. Aus
diesem Grund bitte ich euch, mir
Wunschthemen über folgendes
E-Mail m.luder@hebamme.ch mitzuteilen.
Weiterbildung 1b
Das kranke Neugeborene,
18. Januar 2013, Olten
Die Teilenehmerinnen vertiefen
und ergänzen bestehendes Wissen rund um das kranke Neugeborene und können die gewonnenen Erkenntnisse in ihren
Berufsalltag transferieren.
Wochenbettprozesse und erarbeitet Instrumente für eure professionelle Arbeit.
Weiterbildung 39a
Manuelle Medizin rund um die
Geburt, 26. Januar und 9. März
2013, Zürich
Kennen Sie Kreuzschmerzen in
der Schwangerschaft oder das
nicht Tiefertreten des kindlichen
Kopfes unter der Geburt? Solche und viele weitere Situationen können mittels der manuellen Medizin diagnostiziert und
behandelt werden.
Marianne Luder,
Bildungsbeauftragte
Deutschschweiz
Weiterbildung 20a
Professionelle Betreuung in der
sensiblen Phase Wochenbett,
11. / 12. Januar 2013, Bern
Wochenbettbetreuung bedeutet weit mehr als das Kontrollieren relevanter Parameter. Ihr
vertieft euer Verständnis für die
Fortbildungsangebot 2012/13
Kursnummer und -themen
Datum/Kursort
DozentIn
55
Mo, 29. 10. 2012
Mo, 9. 11. 2012
Olten
Jo Marty
Dozent Biochemie & Gemmotherapie
Schüsslersalze in der Hebammenarbeit
Aufbaukurs
2013
42
Basale Stimulation in der Pflege
Mo und Di, 21. und 22. 10. 2013
Mo, 11. 3. 2013
Stilli
Janine Cuennet
Praxisbegleiterin Basale Stimulation, Ausbildnerin
43
Diabetes in der Schwangerschaft
Do, 21. 2. 2013
Olten
Dr. Silvia Schwab
Leitende Ärztin Diabetologie, SRO Oberaargau, Langenthal
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Gemmotherapie
Mo, 4. 3. 2013
Olten
Jo Marty
Dozent Biochemie & Gemmotherapie
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Hebamme.ch
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Fortbildung SHV
Formation FSSF
Organisation des cours de la FSSF
Chargée de la formation la Suisse romande et le Tessin, Valentine Jaquier-Roduner,
Rte En Champ Didon 134, 1740 Neyruz, tél. 026 477 05 76, e-mail: v.jaquier@sage-femme.ch
Inscriptions aux cours de la FSSF: Secrétariat central de la FSSF à Berne, par écrit
Vous trouverez le programme complet des cours sur www.sage-femme.ch
Cours 21/2012–2013
Stimulation basale®: séminaire de base
Stimulation basale (du latin basal = fondamental et sans condition et stimulatio = l’incitation,
stimulation) signifie la stimulation des domaines de perception et celle des expériences du
corps et du mouvement primaires ainsi que des incitations
à la formation d’une forme de
communication non verbale individuelle chez les personnes.
Le Stimulation basale® a été développée par Andreas D. Fröhlich à partir de 1975. Elle s’entend exclusivement comme concept pédagogique et non comme technique thérapeutique.
Pendant que Fröhlich développait le concept pour le domaine
de la pédagogie curative, il a été
parallèlement développé pour le
domaine des soins en collaboration avec Christel Bienstein.
Bases de la stimulation:
1. Trouver un rythme régulier
entre temps actifs et temps
calmes
2. Création d’espaces vitaux
convenables et d’espaces
éducatifs
3. Organisation des offres
d’interaction et possibilités
d’interaction
4. Structuration des relations
personnelles
La Stimulation basale® est encore très peu répandue en Suisse romande. C’est pourtant une
approche de l’être humain qui
vaut la peine d’être découverte.
En prenant part au séminaire de
base, les participantes connaissent les fondements du concept
de la Stimulation basale® en se
penchant sur la perception de
leur propre corps de manière à
expérimenter et à comprendre
les effets des stimuli somatiques, vestibulaires et vibratoires.
Les participantes sont capables
de proposer de soins propices
au développement de l’enfant
et elles savent instruire les parents.
Janine Cuennet a formé tout le
personnel de la néonatologie de
l’Hôpital Cantonal de Fribourg.
La Stimulation basale® est désormais intégrée dans le quoti-
dien du personnel et des petits
patients. Je suis persuadée que
la Stimulation basale® devrait
être acquise par tout le monde.
Avec des gestes très simples et
concrets, nous pourrions faciliter et stimuler le développement de tout nouveau-né.
En espérant avoir suscité votre
intérêt, il ne vous reste qu’à
vous inscrire.
Janine Cuennet, praticienneformatrice stimulation basale®
dans les soins, formatrice.
Renseignements et inscription
jusqu’au 26 mars 2013:
www.sage-femme.ch
26–27 avril et 24 mai 2013,
9h–17h, Lausanne
Formation organisée
par la FSSF
Il reste encore des places pour les cours suivants:
13. Etre à l’aise pour aborder la sexualité, 15 novembre 2012 à Colombier/Neuchâtel
14. Vaccins: pratique réfléchie, 14 décembre 2012 à Lausanne
15. Accouchement et plancher pelvien, 14 janvier 2013 à Lausanne
16. Suture périnéale: théorie et pratique, 24 janvier 2013 à Fribourg
17. Animer des cours «mouvement maman-bébé», 8–9 mars 2013 à Lausanne
18. Le portage: un besoin essentiel pour les bébés, 13–14 mars 2013 à Yverdon
19. Post-partum: comment aborder la sexualité avec les femmes?, 21 mars 2013 à Colombier/Neuchâtel
20. Yoga et maternité, 19–20 avril 2013 à Lausanne
21. Stimulation basale: séminaire de base, 26–27 avril et 24 mai 2013à Lausanne
22. Je suis SAGE, je suis FEMME, 17 mai et 7 juin 2013 à Lausanne
23. Sages-femmes et médicaments, 27 mai 2013 à Lausanne
Hebamme.ch
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Actualité
«Bien regardé, bien protégé»
Neuf nouveaux symboles de danger
La Suisse passe à un nouvel étiquetage des produits chimiques. Elle reprend le système général harmonisé (SGH) des
symboles de danger, qui constitue le standard au niveau mondial. Début septembre 2012, l’Office fédéral de la santé
publique (OFSP) a lancé une campagne nationale, intitulée «Bien regardé, bien protégé», pour présenter le SGH à la
population.
Bien souvent, le consommateur ne lit pas les informations
figurant sur ces produits. Le
slogan de la campagne – «Bien
regardé, bien protégé» – l’incite à le faire afin qu’il sache
comment se protéger et préserver autrui des dangers en la
matière. Les accidents impliquant des produits chimiques
se sont multipliés ces dernières
années. Le Centre suisse d’information toxicologique (CSIT)
indique que ses activités de
conseil en cas d’incidents dus à
des produits chimiques domestiques ont augmenté de 30%
entre 2004 et 2011.
La campagne est d’autant plus
importante qu’un tiers de la
population pense encore que
les produits chimiques portent
une étiquette précisant leur
classe de toxicité. Or, ce n’est
plus le cas depuis 2005, où
la Suisse a passé au système
d’étiquetage utilisé dans
l’Union européenne, qui comprenait des symboles de danger orange. Ces derniers font
désormais place au SGH, développé par les Nations Unies, et
qui constitue le standard mondial. Les neuf symboles du SGH
représentent les dangers inhérents aux produits chimiques.
Ils sont dessinés en noir sur
fond blanc et inscrits dans un
cadre rouge.
Le SGH peret de mieux protéger
la santé humaine et l’environnement sur toute la surface du
globe et de simplifier le commerce international des pro-
duits chimiques. En Suisse, le
passage à ce nouveau système
se fait progressivement. En effet, les produits munis de l’ancien étiquetage, c’est-à-dire des
symboles orange, pourront être
écoulés jusqu’à fin 2017.
Applications pour mobile
Les sites www.cheminfo.ch (d)
et www.infochim.ch (f/i) présentent des informations destinées au grand public ou aux
entreprises sous forme de brochures, de fiches d’information, de matériel et de film didactiques ou de dépliants qu’il
est possible de télécharger.
Une application mobile gratuite est lancée dans le cadre de
la campagne. Elle fournit des
informations sur les nouveaux
symboles de danger, sur la façon de manipuler des produits
chimiques et permet d’appeler
le 145, numéro d’urgence en
cas d’intoxication ou de suspicion d’intoxication. L’appel
parvient ainsi directement au
CSIT, qui fonctionne 24 heures sur 24 et donne des conseils médicaux gratuitement.
Source: Communiqué OFSP du
3. 9. 2012.
Restrictions et précautions
Traitement de la carence en fer chez la femme enceinte
Avec quel médicament la carence en fer peut-elle être traitée chez la femme enceinte? Les préparations intraveineuses
à base de fer peuvent-elles être nocives pour la mère et l’enfant? Ces questions sont actuellement au centre d’un
débat dans les médias duquel n’est pour l’heure malheureusement ressortie aucune réponse claire.
Les carences en fer sont loin
d’être rares chez les jeunes
femmes. En effet, lorsqu’elles
ont leurs règles, elles perdent
du fer, celui-ci étant contenu
dans l’hémoglobine, substance qui donne sa couleur rouge
au sang. Par ailleurs, une carence sévère en fer empêche
la synthèse de quantités suffisantes d’hémoglobine, d’où
une anémie. Quant à la grossesse, elle entraîne une augmentation du besoin en fer
qui, s’il ne peut être couvert
par l’alimentation, nécessite
l’apport de fer par voie médicamenteuse.
Particularités pour les
femmes enceintes
Des restrictions et précautions
supplémentaires doivent être
observées chez les femmes
30
Hebamme.ch
10/2012 Sage-femme.ch
enceintes en cas d’administration par voie intraveineuse
(i.v.) des préparations Venofer
et Ferinject. Ces restrictions
sont identiques pour les deux
préparations:
• Pendant le premier trimestre de la grossesse, les
préparations injectables à
base de fer sont contre-indiquées par mesure de précaution, car à ce stade de
développement, le fœtus
est particulièrement sensible. En effet, malgré l’absence de données suggérant une toxicité chez l’être
humain pouvant conduire à
des malformations, celles
recueillies chez des femmes
pendant les trois premiers
mois de leur grossesse sont
insuffisantes pour exclure
tout risque.
• La prudence est également
de rigueur par rapport à
l’administration de fer par
voie intraveineuse à partir du
quatrième mois de grossesse, car les expériences faites
avec les deux préparations
précitées sont limitées. Aussi les experts recommandent-ils de n’administrer du
fer par voie i.v. aux femmes
enceintes qu’en cas de carence sévère en fer (avec
anémie) et bien entendu
uniquement lorsque les préparations orales à base de
fer ne peuvent être utilisées.
Bénéfice/risque
Une évaluation approfondie
du rapport bénéfice-risque
s’impose. Le bénéfice attendu
est le comblement d’une carence en fer de la mère, car
elle conduit à une anémie néfaste pour la mère et le fœtus.
Concernant les risques liés à
l’administration de fer par voie
i.v., il s’agit principalement de
réactions d’hypersensibilité
qui peuvent être graves dans
de rares cas (p. ex. chute de
la pression artérielle, troubles
respiratoires) et mettre la mère
et l’enfant en danger.
Le médecin doit donc être prêt
à faire face à de telles réactions et déterminera avec prudence et au cas par cas la dose
adaptée à chaque femme enceinte.
Source: Communiqué de presse Swissmedic 17.8.12.
Actuel_S30_31
3.10.2012
8:11 Uhr
Seite 31
Internet
Utilisation excessive
par les jeunes
En Suisse, les adolescents et les jeunes adultes surfent en
moyenne deux heures par jour sur Internet. Seule une
minorité d’entre eux adopte un comportement excessif,
donc problématique. Telles sont les conclusions d’un rapport du Conseil fédéral en réponse aux postulats ForsterVannini et Schmid-Federer qui traitent des dangers
potentiels d’Internet et des jeux en ligne.
Internet constitue l’un des
passe-temps favoris des
jeunes Suisses: en semaine,
les adolescents surfent en
moyenne deux heures par
jour, et près d’une heure de
plus le week-end. Ces durées
peuvent toutefois fortement
varier: si certains ne se connectent que durant quelques
minutes, d’autres surfent quotidiennement pendant plusieurs heures. La plupart des
adolescents et des jeunes
adultes passent un temps raisonnable sur Internet.
Seuls 2,3% d’entre eux ont
un comportement problématique, à savoir des aspects de
leur vie quotidienne tels que le
sommeil, l’alimentation, le travail ou les loisirs sont négligés,
et que leurs centres d’intérêt
se concentrent de plus en plus
sur l’univers virtuel. La perte
de la notion du temps passé
sur Internet constitue égale-
ment un signe d’utilisation
problématique. Une utilisation
excessive d’Internet s’accompagne souvent de problèmes
physiques et psychiques car la
perte de contrôle du temps
passé en ligne a un impact
sur l’alimentation, l’activité
physique et le sommeil. Par
ailleurs, une position assise
prolongée devant un écran
peut entraîner une fonte musculaire et des troubles posturaux. Les personnes surfant
de manière excessive ont également parfois tendance à
consommer des stupéfiants et
souffrent plus souvent de problèmes psychiques tels que
troubles de l’anxiété, dépression ou TDAH (troubles de
déficit de l’attention / d’hyperactivité) que le reste de la
population.
Source: Communiqué de presse OFSP,
15.8.2012.
Recherche en Suisse
Quelle prévention
du tabagisme?
Sakari Lemola et Yvonne Meier-Leu ont participé à une
étude sur la prévention du tabagisme. En tout, 486 gynécologues et 366 sages-femmes (membres de la FSSF) ont
complété un questionnaire sur le dépistage du tabagisme.
Un article publié en anglais en
résume les résultats. A cette
occasion, les auteures remercient la FSSF pour sa collaboration. Elles montrent qu’une
grande majorité dépistent
toutes leurs patientes, leur
expliquent les risques et leur
recommandent de cesser de
fumer. Toutefois, seule une
minorité s’engage dans de
réels efforts de prévention. Il
en résulte un besoin de formation professionnelle complémentaire.
Source: Lemola, S., Meyer-Leu, Y., Samochowiec, J. & Grob, A. «Control beliefs
are related to smoking prevention in prenatal care». In: Journal of Evaluation in
Clinical Practice (IF 2011: 1.229).
DOI: 10.1111/j.1365–2753.2012.01891
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Rejoignez les lectrices de
Sage-femme.ch
Dans la plupart des numéros de Sage.femme.ch,
nous vous proposons une
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Comment ça marche?
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éditeurs qui attendent en
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pourrez choisir un autre
livre ou demander une petite pause.
Renseignements: Josianne Bodart Senn,
j.bodartsenn@sage-femme.ch
Hautes écoles de Suisse
Moins de 5% ont des enfants
Les étudiantes et étudiants des
hautes écoles de Suisse sont
4,8% à avoir des enfants. Ce
taux est relativement faible
comparé à ceux d’autres pays
européens: ils sont plus de 10%
dans les pays scandinaves, au
Portugal et en Irlande.
Surcharge de travail
Les étudiantes et étudiants
avec enfants consacrent
chaque semaine 72,1 heures
aux études, à l’exercice d’une
activité rémunérée et aux
tâches familiales et domestiques, soit 20 heures de plus
que leurs camarades sans enfant. Cette différence est due
pour l’essentiel au travail domestique et familial. Si les
mères consacrent plus de
temps aux tâches domestiques
et familiales (32,9 heures par
semaine, contre 18,4 heures
pour les pères), les pères s’investissent davantage dans
l’exercice d’une activité rému-
nérée (24,9 heures par semaine, contre 11,5 pour les
mères).
Conséquences sur
les études
Elles sont plus lourdes pour les
mères que pour les pères: les
premières indiquent plus souvent devoir renoncer à suivre
certains cours (moyenne de 3,1,
contre 2,3 pour les pères, sur
une échelle allant de 1=pas du
tout à 5=entièrement), ne pas
pouvoir effectuer un séjour
d’études (moyenne: 2,8; pères
2,1) ou souffrir de problèmes
de santé à force du cumuler vie
de famille et études (moyenne:
2,4; pères: 2,0).
Source: Communiqué de presse Office
fédéral de la statistique, 12. 7. 2012.
Hebamme.ch
Sage-femme.ch 10/2012
31
Dossier_fr_S32_40
3.10.2012
8:47 Uhr
Seite 32
Dossier
Editorial
La recherche par les sages -fe
Formes de recherche et
de financement
Légalement, les HES doivent financer
leurs projets de recherche par des fonds
externes. Il existe toutefois différentes formes de recherche et de financement:
Chère lectrice, cher lecteur,
Au début de cet été, Viviane Luisier
et Sébastien Riquet ont été élus au
conseil consultatif rédactionnel et
ils se sont immédiatement mis au
travail. Je les remercie vivement.
En cette fin d’été, c’est Bénédicte
Michoud qui nous a rejoints. Ainsi,
nous sommes prêts à vous concocter
de solides dossiers qui, nous l’espérons, attireront votre attention et
nourriront votre intérêt. Vos remarques et suggestions sont néanmoins
toujours bienvenues.
Pour «La recherche par les sagesfemmes», nous ne voulions pas faire
une sorte de manuel de la méthodologie de la recherche spécifique pour
les sages-femmes. Il n’était non plus
pas possible – ni utile à nos yeux –
de faire une liste exhaustive de toutes
les recherches faites, en chantier ou
en projet. Nous nous sommes plutôt
concentrés sur les questions d’actualité et nous vous proposons une
«photographie 2012» des diverses
implications possibles des sagesfemmes dans la recherche.
Les recherches sont des travaux de
longue haleine qui se déroulent souvent en équipe. Les sages-femmes y
sont impliquées à plusieurs niveaux.
Comme toujours, elles aident à
sélectionner des participantes, à
faire signer des consentements et à
recueillir des données. Mais, petit à
petit, elles collaborent aux travaux de
conception et aux préparatifs, puis
à l’analyse et à la rédaction finale.
Certaines dirigent même des recherches ou font partie de l’équipe de
référence et on parle désormais de
«sage-femme de recherche»…
C’est de cette lente évolution que
nous avons voulu rendre compte.
D’autres «photographies» – par
exemple en 2017, 2022, etc. –
viendront peut-être compléter ces
constatations du moment.
En attendant, je vous souhaite une
lecture fructueuse de ce numéro.
Josianne Bodart Senn
32
Hebamme.ch
10/2012 Sage-femme.ch
Prof. Dr. Claudia König, sociologue de la santé,
elle dirige, depuis leur création en 2008, le groupe
Recherche & Développement R&D de l’institution
de formation des sages-femmes ZHAW à Winterthour.
E-Mail: claudia.koenig@zhaw.ch
L’article a été rédigé en collaboration avec Marlen
Amsler, MSN en cours: sage-femme et collaboratrice scientifique au sein du groupe R&D du ZHAW.
E-Mail: marlen.amsler@zhaw.ch
Bases légales de la
recherche par les sagesfemmes au sein des HES
En Suisse, la recherche par les sagesfemmes est réalisée principalement au sein
des hautes écoles spécialisées. Celles-ci
remplissent un quadruple mandat légal:
• Elles préparent aux exigences professionnelles par des filières orientées sur
la pratique (Bachelors et Masters),
• Elles s’occupent de Recherche & Développement (R&D),
• Elles proposent des Offres de formation
continue
• Elles réalisent pour des tiers et à la demande diverses Prestations.1
Par ailleurs, dans les hautes écoles, en particulier dans les départements d’ethnologie,
de médecine, de sociologie et de psychologie, des recherches sont également menées
sur des thèmes obstétricaux. Il arrive ainsi
qu’une sage-femme en initie elle-même
une, par exemple dans le cadre d’une thèse.
La recherche peut être organisée de différentes manières. Alors que la Haute école
zurichoise pour les sciences appliquées
(Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW) dispose d’un groupe
indépendant pour la recherche menée
par des sages-femmes uniquement, les
autres HES suisses intègrent des groupes de
recherche multidisciplinaires. Toutefois, là
aussi, des sages-femmes initient et réalisent
des projets de recherche sur des sujets spécifiques aux sages-femmes. On retrouve ces
deux types d’organisation à l’étranger.
Recherche sur mandat
Un mandant (qui peut être par exemple
une maternité, un hôpital, une association
ou la Confédération elle-même) s’adresse
aux chercheurs avec une demande concrète ou une question de recherche bien précise qu’il voudrait voir étudiée. Souvent, le
mandat est décrit en détails et plusieurs
groupes de recherche sont invités à participer. Des offres sont diffusées, indiquant
qui et sous quelles conditions le mandat
peut être mis en œuvre. Généralement, les
mandants mettent des moyens financiers
à disposition et les résultats leur appartiennent, à moins que le contrat ne prévoie
d’autres dispositions.
Recherche appliquée
Dans les HES, c’est la forme la plus fréquente et elle constitue une pratique éprouvée.
Pour la recherche par les sages-femmes,
cela signifie que des projets sont développés
et réalisés en lien direct avec leur pratique.
Les résultats peuvent être appliqués dans la
pratique. Les projets de recherche appliquée
sont généralement financés par des fonds
externes, à savoir le Fonds national de la recherche scientifique (FNS)2 ou la Commission pour la technologie et l’innovation
(CTI)3 qui paient les charges salariales ainsi
que d’autres frais accessoires. Ce financement ne se fait pas facilement, parce que le
mandant reçoit beaucoup de requêtes et ne
peut en soutenir que quelques-unes.
Recherche fondamentale
A partir des connaissances actuelles de la
pratique ou de la littérature, des questions
sont posées qui peuvent susciter d’autres
analyses ou recherches plus poussées. Ces
projets sont en principe théoriques, sans
lien direct avec la pratique. Les projets de
recherche fondamentale sont financés par
la FNS. Leur financement peut susciter
également bien des difficultés, les requêtes étant fort nombreuses pour des ressources financières restreintes.
Possibilités de publier les
résultats des recherches?
Les résultats d’expériences et de recherche devraient être largement diffusés. La re-
Dossier_fr_S32_40
3.10.2012
8:47 Uhr
Seite 33
es -femmes: un aperçu
cherche coûtant très cher, elle devrait pouvoir faire profiter le plus grand nombre possible de personnes de ses avancées. Les
chercheurs peuvent diffuser leurs résultats
par le biais des publications, ce qui suscite
de nouvelles requêtes de recherche. En publiant, l’équipe de recherche met en évidence ce qui a réussi dans son projet.
Les publications se font en règle générale
dans des revues scientifiques (en anglais:
Journals) ou bien dans des ouvrages collectifs. Les thèses de doctorat sont publiées
sous la forme d’une monographie (souvent
un livre). Les revues scientifiques sont de
deux types: ou bien peer-reviewed Journals
(publications approuvées par des pairs), ou
bien non peer-reviewed Journals (publications non approuvés par des pairs). Peerreviewed signifie que les contributions
scientifiques ont été évaluées par des experts indépendants, ce qui garantit une
certaine qualité. Pour la recherche réalisée
par les sages-femmes, il s’agit par exemple
de Birth (USA)4 ou de Midwifery (UK)5.
Dans le monde anglophone, il existe ainsi
toute une série de revues dont les publications sont approuvées par des pairs alors
que, dans le monde germanophone, il n’en
existe aucune. C’est pourquoi on a alors
recours à la revue Pflege6. Dans un proche
avenir, le forum des sages-femmes de l’association allemande (Hebammenforum des
Deutschen Hebammenverbands) publiera
une annexe permettant la diffusion d’un
travail scientifique original7 qui aura été
accepté par des pairs8.
Les revues dont les publications ne sont
pas approuvées par des pairs (non peerreviewed Journals) sont souvent des revues
d’associations professionnelles, comme
Sage-femme.ch de la Fédération suisse des
sages-femmes (FSSF) ou le forum des sagesfemmes allemandes déjà mentionné. Ces
revues professionnelles publient également
des articles scientifiques, mais sous la seule
responsabilité de la rédaction, pas celle
d’un groupe d’experts indépendants. Il faut
ajouter que leur public cible est constitué
avant tout de sages-femmes praticiennes et
non d’une communauté de recherche.
Pour avoir un aperçu des thèmes actuels
de la recherche par les sages-femmes, il
faut donc se référer aux périodiques
anglais. Lors de la préparation de cet article, nous avons consulté tous les articles
originaux de Birth et de Midwifery de
l’année 2011; nous les avons analysés et
regroupés par thème.
En 2011, Birth a publié 34 articles. La
plupart de ces contributions se réfèrent à
des travaux quantitatifs (26). Nettement
moins d’études ont utilisé des méthodes
qualitatives (7) ou se sont basées sur une
combinaison des deux (mixed Methods)
(1). La majorité des auteures principales
étaient des sages-femmes ayant une formation académique. Il y a avait des contributions des USA (8), d’Australie (7), de
Grande-Bretagne (5), de Suède (5), du
Canada (3), de Belgique, du Danemark,
d’Italie, de Nouvelle-Zélande, des Pays-Bas
et de Norvège (1 chaque fois).
En 2011, Midwifery a publié 143 articles. Les travaux qualitatifs y étaient plus
nombreux (62) que les travaux quantitatifs
(52), alors que peu de travaux reposaient
sur les méthodes mixtes (12). A nouveau,
plus de la moitié des auteures principales
étaient des sages-femmes. Les contributions venaient du monde entier, avec toutefois une prédominance dans l’espace
anglophone: Grande-Bretagne (30), Australie (27), Suède (17), USA (8), Brésil (8),
Chine (6), Taiwan (5), Irlande (4), Canada
(4), Suisse (4), Iran (3), Jordanie (3), Norvège (3), Finlande (2), Grèce (2), Pays-Bas (2),
Afrique du Sud (2), Turquie (2), Allemagne,
Inde, Indonésie, Croatie, Mexique, Palestine, Slovénie, Espagne, Tanzanie Ouganda
et Zimbabwe (1 chaque fois).
Thèmes actuels de
la recherche
Trois grands thèmes dominent: la recherche clinique, la recherche du point de
vue des femmes ou de leur partenaire et à
partir de leur vécu et la recherche sur les
prestations de soins.
• La recherche clinique s’occupe avant
tout d’évaluer l’efficacité, l’opportunité
et la rentabilité des interventions. Ces
travaux se basent sur des critères objectifs mesurables.
• A l’inverse, la recherche du point de vue
de la femme et à partir de son vécu met
en évidence la perspective subjective.
Que signifie une grossesse pour une
femme en surpoids ou que ressent un
père durant l’accouchement et de quoi
a-t-il besoin?
• La recherche sur les prestations de soins
se concentre sur les questions portant
sur l’organisation, les offres et les services du système de santé. Ce domaine
de recherche comprend par exemple la
sécurité des naissances gérées par des
sages-femmes.
• D’autres terrains de recherche existent:
alimentation des bébés, formation,
méthodes de recherche et nouveaux médias. Dans ce domaine, il existe peu de
recherches menées par des sages-femmes seules ou en équipe avec des professions apparentées.
Il existe bien sûr aussi des chevauchements
entre divers thèmes. Par exemple: une
étude sur le lien entre l’alimentation des
femmes et une intervention spécifique ou
un modèle de prise en charge.
Projets de recherche
en Suisse
En Suisse, les quatre lieux de formation
des sages-femmes (Berne, Lausanne, Genève et Winterthour) font de la recherche.
Citons par chacun d’eux un projet de recherche en cours, financé par des moyens
externes.
La Haute école spécialisée de Berne
(BFH) s’occupe du projet «MatHER-ch.ch»
incluant le développement et l’évaluation
d’un outil spécifique d’appréciation des
interventions. Il s’agit de développer un
instrument pour mesurer la qualité de la
santé et l’efficacité de la prise en charge
durant la grossesse, l’accouchement et le
post-partum. Le point de vue des clientes
8 à 12 mois après la naissance de leur enfant est pris en compte. Ce projet est mené
en collaboration avec «Praxis für die Frau»
à Spiez et plusieurs services de conseil aux
mères et aux pères.
En collaboration avec la ZHAW, la Haute
école de santé du canton de Vaud (HESAV)
participe au projet «La prise de décision
lors de complications d’accouchement à
domicile ou en maison de naissance: perspectives de sages-femmes et de parturientes». Des sages-femmes mais aussi des
femmes avec leur partenaire y sont interviewées. Ces données devraient déboucher sur une théorie qui devrait améliorer
la compréhension du processus de décision. Ce projet, soutenu par la FSSF et l’Association suisse des maisons de naissance,
est financé par le programme DORE du
1
Office fédréral de la formation professionnelle et de la
technologie (OFFT), Les hautes écoles spécialisées suisses. Vue d’ensemble à l’intention des experts oeuvrant
dans les procédures d’accréditation, Berne, (2009).
2
www.snf.ch
3
www.kti.admin.ch
4
http://eu.wiley.com/WileyCDA/WileyTitle/productCdBIRT.html
5
www.sciencedirect.com/science/journal/02666138
6
www.verlag-hanshuber.com/zeitschriften/journal.
php?abbrev=PFL
7
Ce qui signifie que les résultats n’auront pas été diffusés d’une autre manière.
8
www.hebammenverband.de/index.php?id=2139
9
Pour rappel, de 2004 à 2011, DORE (DO REsearch) a
été un instrument d’encouragement du Fonds national
de la recherche scientifique (FNS) pour la recherche
orientée vers la pratique dans les hautes écoles spécialisées et les hautes écoles pédagogiques.
Hebamme.ch
Sage-femme.ch 10/2012
33
Dossier_fr_S32_40
3.10.2012
8:47 Uhr
Seite 34
Fonds national pour la recherche scientifique (FNS)9.
Entre 2005 et 2008, la Haute école de
santé de Genève (HEDS) a réalisé le premier projet de recherche des sages-femmes financé par le programme DORE:
«Evénements stressants, soutien social et
stratégies d’ajustement chez des mères
primipares pendant la période post-partum». Cette étude se concentrait également sur le point de vue de la mère. Elle
s’intéressait aux événements qui surchargent la mère après la naissance, aux stratégies de «coping» envisagées et au soutien
social à mobiliser et à maintenir.
Le projet de recherche du ZHAW «Mourir
au début de la vie» («Sterben am Lebensanfang») s’occupe de la situation délicate
dans laquelle un diagnostic de mort fœtale est posé. Des parents concernés, mais
aussi le personnel de santé impliqué, ont
été interviewés. Le but de cette étude est
de clarifier l’offre de soutien fournie en
Suisse et de montrer des possibilités de
développement dans le cadre des prestations de soins et des prises en charge globales. Ce projet est réalisé en collaboration
avec le Fachstelle Fehlgeburt und perinataler Kindstod de Berne et il fait partie du
Programme national de recherche PNR 67
«End of Life».
Conclusions
Globalement, on peut dire que la recherche par les sages-femmes est autant
qualitative que quantitative et qu’elle est
souvent initiée par des sages-femmes
elles-mêmes. Ce sont souvent des groupes
multidisciplinaires qui y sont impliqués.
Manifestement, les pays ayant une longue
tradition de recherche par les sages-femmes sont davantage disposés à publier. Ce
qui n’est pas surprenant dans la mesure où
une communauté scientifique a pu s’y
former et où un subventionnement de la
recherche y est à disposition. En Suisse, la
recherche par les sages-femmes est relativement jeune et encore en train de se
construire. Elle a pourtant déjà réalisé une
série de projets de recherche de haute
qualité.
Traduction libre: Josianne Bodart Senn
Témoignages
Deux sages-femmes donnent leur point de vue
«La pratique et la théorie entreraient alors dans un bal qui deviendrait
harmonieux»
Entretien avec
Viviane Luisier,
sage-femme indépendante
à l’Arcade sages-femmes
de Genève
Un jour, les sages-femmes ont commencé
à «penser» à faire elles-mêmes de la
recherche … Vous souvenez-vous de
ce moment-là?
Il n’y a pas eu «un jour». C’est plutôt
que la recherche médicale a pris son essor
il y a plus de 20 ans et les médecins ont
alors eu besoin de la collaboration des
sages-femmes. Depuis longtemps, dans
les maternités universitaires, celles-ci sont
mobilisées pour informer les femmes au
sujet des études auxquelles on leur propose de participer.
Avec l’avènement des hautes écoles spécialisées (HES), une certaine effervescence
a eu lieu dans le domaine de la recherche,
puisque les professeur(e)s de l’école de
sages-femmes sont censé(e)s conduire des
études. D’autres collègues ont commencé
des doctorats et des masters. Le mouvement est lancé: les sages-femmes sont dé-
34
Hebamme.ch
10/2012 Sage-femme.ch
sormais aussi capables de penser, et pas
seulement d’exécuter!
Comment l’avez-vous vécu
personnellement?
J’ai participé moi-même aux études
conduites par les médecins, pendant ma
vie hospitalière. Mais j’ai rapidement eu
besoin de réaliser des travaux – et d’y trouver un certain intérêt – dont la base était
mon questionnement de sage-femme.
Pour avoir accès aux femmes, il faut passer
par un comité d’éthique, c’est normal.
Dans le cadre universitaire, il faut être
«chapeautée» par un médecin de l’institution. Il faut donc être capable de convaincre le médecin qui mettra l’étude sous
sa responsabilité. Ensuite, c’est la sagefemme qui fait tout: l’élaboration de
l’étude, le plan de déroulement, le recrutement, la collecte des données et leur
analyse. Autant dire qu’il faut savoir s’entourer de personnes compétentes.
La recherche autonome par les
sages-femmes est-ce un leurre?
Ou y croyez-vous vraiment?
Engager une recherche de manière autonome est actuellement difficile. Si on ne
passe pas par l’hôpital, on doit passer
par … l’AMG (Association des médecins
genevois) qui a elle aussi un comité
d’éthique, mais qui ne se réunit que 3– 4
fois par année. Donc, ce ne serait pas encore une recherche autonome: elle resterait soumise à l’autorité médicale. Une voie
pourrait peut-être s’ouvrir aux HES: ce serait alors des sages-femmes professeur-e-s
qui prendraient sous leur aile des sagesfemmes indépendantes, qualifiées par
ailleurs pour effectuer des recherches. Ce
cadre ne serait pas encore «autonome»,
mais il resterait au moins complètement
dans des mains de sages-femmes.
Aujourd’hui, les «nouvelles» diplômées
ont toutes été initiées à la recherche.
Peuvent-elles ainsi renforcer leur
profession?
Depuis que les élèves sages-femmes sont
initiées à la recherche, et jusqu’à aujourd’hui, j’ai toujours entendu des commentaires négatifs sur cet enseignement. Il me
semble que la promesse qu’il contient, à
savoir lier pratique et théorie, problèmes
de terrain et recherche, cette promesse n’a
pas encore été tenue.
Est-ce parce que la sensibilisation à la
recherche n’approfondit pas suffisamment
le lien entre le travail de la sage-femme et
les études en cours? Est-ce parce que l’élève sage-femme sait très précisément ce
qu’elle veut faire dans sa profession, sans
que le questionnement ait une place suffisante pour comprendre l’intérêt de cet enseignement? Est-ce enfin parce que, pour
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les élèves, la sage-femme modèle n’est pas
celle qui se promène aux heures de bureau
avec une liasse de papiers dans la main?
Il est à relever que le travail de fin
d’études ou mémoire a pris la forme, comme dans les autres écoles d’ailleurs, d’une
étude miniature. Pendant une période, les
élèves devaient même faire une vraie récolte de données auprès de vraies femmes … pour en tirer des résultats qui n’allaient évidemment avoir aucune incidence
dans la réalité. Ce temps est révolu et les
élèves travaillent plutôt sur la recherche de
littérature, ce qui est moins pénible pour
les femmes, par ailleurs très sollicitées par
des projets de recherche venant de tous
azimuts.
A l’Arcade des sages-femmes de Genève, nous sommes aux première loges
pour constater l’augmentation des demandes d’accès aux parents (et aux sagesfemmes) pour toutes sortes de travaux
d’ordre psychologique, sociologique, anthropologique.
Pensez-vous que les sages-femmes
soient réellement intéressées par
la recherche?
Le lien entre la recherche sage-femme et
la pratique sage-femme n’est pas encore
bien établi. S’il est vrai que les recherches
des médecins modifient parfois certains
protocoles, il n’en va pas facilement de
même pour les recherches effectuées par
les sages-femmes, car leurs recherches
sont moins souvent d’ordre biomédical –
plus souvent d’ordre psychosocial – donc
par définition plus difficiles à traduire en
protocoles. Les élèves n’ont par conséquent pas toujours conscience de l’incidence de la recherche sur la pratique.
On ne peut sans doute pas généraliser
mais, autour de vous, comment les
«anciennes» diplômées considèrentelles la recherche dans son état actuel?
Pour ne pas généraliser, je vais parler en
mon nom propre, en tant qu’ancienne
diplômée toujours active dans la pratique.
Et plutôt que de «considérer la recherche
dans son état actuel» et de la critiquer,
j’essaierai de dire comment je crois qu’elle
devrait pouvoir évoluer. Ce sera aussi mon
mot de la fin. Pour moi, la recherche devrait surgir directement de la pratique
sage-femme. Nous devrions avoir la possibilité, comme sages-femmes de terrain,
de faire des demandes précises à nos
collègues formées pour chercher les réponses. Cela engendrerait peut-être des
difficultés et des contradictions avec les
protocoles médicaux en cours, mais cela
permettrait peut-être aussi de les améliorer! De ce fait, la pratique et la théorie
entreraient alors dans un bal qui devien
drait harmonieux.
Propos recueillis par
Josianne Bodart Senn et Sébastien Riquet
«Il existe une réelle volonté d’encourager l’implication des sages-femmes
dans la recherche clinique»
Karine Lepigeon, sage-femme dédiée à la
recherche clinique, CHUV à Lausanne.
C’est en côtoyant l’Unité de recherche
et développement en obstétrique de la
maternité des HUG que m’est venue l’envie de me former en recherche clinique.
C’est ainsi que j’ai obtenu le certificat of
advanced study (CAS) en recherche clinique en 2010. Il s’agit d’une formation
sur une année en cours d’emploi à l’université de Lausanne (UNIL). On y enseigne
la méthodologie de la recherche clinique,
l’épidémiologie, les statistiques, l’éthique
de la recherche clinique et diverses
thématiques en lien avec la recherche
comme par exemple comment rédiger un
article scientifique, la lecture critique
d’article, la recherche documentaire.
Par la suite, dans le contexte de ma
fonction de sage-femme échographiste
à la maternité, j’ai eu l’opportunité de
m’impliquer dans plusieurs travaux de recherche. J’étais sollicitée essentiellement
par les médecins assistants du Département de gynécologie-obstétrique (DGO)
pour des analyses statistiques.
En novembre 2011, sur l’impulsion de
la direction du département, la maternité
m’a offert un poste dédié à la recherche
clinique. La mission de ce poste est d’assurer la réalisation des études cliniques
menées au sein de la maternité et d’apporter un soutien aux équipes et aux
investigateurs pour la conduite de leur
étude. Cette ouverture de poste s’inscrit
dans une volonté de la direction des soins
d’encourager l’implication des sagesfemmes dans la recherche clinique.
Le tiers de mon activité se déroule dans
les services. Il s’agit de faire le lien entre
les investigateurs de l’étude et les équipes qui vont le mettre en œuvre. Dans ce
contexte, je m’occupe des aspects pratiques de la mise en place de l’étude
(organisation du recrutement, matériel
pour les prélèvements, etc.). Je m’assure
que tous les soignants reçoivent suffisamment d’informations pour répondre
aux demandes des investigateurs mais
aussi pour comprendre les enjeux du
projet et les bénéfices attendus pour les
patientes. En cas de difficulté des équipes
avec une étude, il est essentiel de trouver
un compromis entre les besoins de l’investigateur et les nécessités du terrain.
Le reste de mon activité se passe dans un
bureau. Les médecins et les soignants
qui souhaitent approfondir une question
clinique ou mettre en place une étude
peuvent me solliciter. Il peut s’agir par
exemple de faire le point sur les données
de la littérature sur une question précise,
de proposer une méthodologie adéquate
pour répondre à une question de recherche ou de réaliser les analyses statistiques de première ligne et leur interprétation.
Grâce à cette activité, je rencontre et
je collabore avec différents partenaires
au sein du DGO. Beaucoup de collègues
ont un intérêt ou s’investissent pour la
recherche et certaines ont poursuivi des
formations et développé des compétences qui permettent de développer la
recherche dans le département.
Je suis soutenue et conseillée par la direction des soins et par un médecin cadre.
Nous explorons actuellement plusieurs
axes de recherche, comme par exemple
les méthodes mécaniques de maturation
cervicale, l’apport de l’intervention ostéopathique pendant la grossesse et le suivi
échographique des tumeurs bénignes de
l’ovaire après abstention chirurgicale.
Dans le cadre de ces projets, nous envisageons de collaborer avec les unités
de recherche clinique suisses et internationales (Toronto au Canada, Louvain en
Belgique).
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Recherches en cours
Qui fait quoi?
Nous avons recueilli quelques exemples de recherches en cours en Suisse romande, ce qui ne constitue bien sûr pas
une liste exhaustive. Notre intention était de montrer que les sages-femmes y sont impliquées de diverses manières
et de savoir quelle est la portée de ces études pour l’avenir de la profession.
Josianne Bodart Senn, avec l’aide précieuse
du Pr. M. Boulvain, de Marie-Julia Guittier,
de Karine Lepigeon, de Véronique OtheninGirard, d’Alice Panchaud.
Les antidépresseurs
et le lait maternel
Cheffe de projet: Dr. Alice Panchaud, responsable de recherche, Unité de Pharmacie clinique et
Division de Pharmacologie et Toxicologie cliniques, CHUV
Malgré un nombre croissant de
femmes sous traitement médicamenteux
lors de l’allaitement, les données disponibles sur la sécurité d’emploi des médicaments pendant cette période critique
restent très limitées. Cette carence d’information peut malheureusement conduire à un arrêt prématuré de l’allaitement ou à une utilisation sous-optimale
de traitements nécessaires, par peur
d’éventuels effets délétères pour le nourrisson.
Il est rapporté, dans la littérature,
qu’entre 7 et 20% des femmes présentent des symptômes de dépression majeure durant la grossesse et 10 à 15% des
mères souffrent de troubles post-partum,
allant d’une légère modification de l’humeur à des troubles dépressifs majeurs.
La dépression maternelle peut affecter
le lien mère-enfant, mais également le
développement comportemental, psychomoteur et cognitif de l’enfant. C’est
pourquoi l’identification systématique et
le traitement optimal de la dépression en
période puerpérale sont des enjeux importants pour la santé de la mère et de
l’enfant.
A ce titre, une étude multicentrique
(Vaud, Genève, Lyon, Nancy), dont le
centre de coordination se trouve au
CHUV, va débuter. Ce projet devrait permettre d’établir (a) quelle quantité d’antidépresseur passe dans le lait maternel,
(b) quel facteur peut modifier la quantité
excrétée et (c) quel impact l’exposition
de l’enfant aux quantités retrouvées dans
le lait a sur son développement à long
terme.
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Rôles des sages-femmes
dans l’étude
En plus des sages-femmes indépendantes vaudoises, d’autres sages-femmes vont œuvrer à la bonne marche de
ce projet: des sages-femmes de recherche de la maternité du CHUV et des
HUG dans la mise en place de l’étude;
des sages-femmes conseillères de la maternité du CHUV dans le recrutement
des patientes; des sages-femmes en
salles d’accouchement et post-partum
dans la récolte d’échantillon de lait et de
plasma.
une évaluation d’un intérêt pour les issues de l’accouchement.
Tenter de traiter ces malpositions fœtales par une technique posturale bien
acceptée par les femmes nous semble
une façon assez facile à mettre en œuvre
mais nécessitant au préalable une évaluation scientifique de l’efficacité. Le
dernier essai clinique randomisé sur ce
thème a été réalisée en 2005. Actuellement, aucun essai clinique randomisé sur
ce sujet ne figure dans le répertoire du
«Clinicaltrials.gov».
Objectif
Posture maternelle et
correction des variétés
de présentations fœtales
occipito-postérieures: un
essai clinique randomisé
Responsables: Marie-Julia Guittier, Véronique
Othenin-Girard, Rhimou Azbar, Pr M. Boulvain,
HUG, Genève
Les variétés de présentations fœtales
occipito-postérieures représentent 10%
à 34% des présentations céphaliques en
début de travail. La majorité effectuera
une rotation spontanée en mode occipito-antérieur au cours du travail, mais 5 à
8% persisteront en mode postérieur pour
la phase expulsive de l’accouchement.
Des observations ont montré que pour
celles-ci, le risque de travail anormalement long, d’épuisement materno-fœtal,
d’accouchement instrumenté, de lésions
périnéales graves, et de césarienne, est
augmenté.
L’attitude habituelle lors du diagnostic
de variété postérieure est l’expectative.
Des techniques posturales ont été décrites dans plusieurs ouvrages d’obstétrique pour favoriser l’eutocie du travail.
Une posture maternelle destinée à faciliter la rotation fœtale en mode antérieur
a été décrite précisément par le Dr de
Gasquet. Une revue Cochrane sur le sujet
a montré que des postures similaires sont
bien acceptées par les femmes et réduisent les douleurs lombaires. Par contre, la
taille d’échantillon des études inclues
semblait insuffisantes pour permettre
Evaluer l’intérêt de la technique posturale
décrite par le Dr de Gasquet pour corriger
les variétés de présentation occipito-postérieures durant la phase de dilatation.
Méthode
Essai clinique randomisé: «Posture du Dr
de Gasquet» versus «Expectative» pendant une heure.
Rôles des sages-femmes dans
l’étude
Une des deux sages-femmes de recherche a participé à la revue de la littérature et à la rédaction du recueil de
données lors de la préparation de cette
étude.
Pour le recrutement des patientes en
salle d’accouchement, les sages-femmes
de recherche passent toutes les 2 heures
pour suivre la progression de la dilatation
des patientes et proposer de faire l’échographie diagnostique entre 2 et 9 cm de
dilatation (position du dos et type de
présentation). Si le diagnostic de présentation postérieure est posé et que la
femme est éligible, la sage-femme de
recherche explique l’utilisation de différentes postures en cours de travail et
l’étude qui a pour objectif de valider certaines positions maternelles, décrites
par le Dr B. de Gasquet, en cas de présentations fœtales occipito-postérieures.
Des photos sont montrées à la patiente
pour qu’elle visualise ces postures et,
si elle le souhaite, elle peut participer
à l’étude en signant le formulaire de
consentement.
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La sage-femme de recherche aide la
sage-femme pour la randomisation sur
intranet (validation des critères d’éligibilité puis randomisation) et éventuellement
donne un coup de main pour installer la
femme dans la position qu’elle a choisie
ou pour tenir le capteur du monitoring
pendant la position maternelle.
Dans un service où l’activité est souvent
marquée par l’urgence, il est important
d’être régulièrement présent pour rappeler l’étude aux sages-femmes et aux
médecins. Un tableau hebdomadaire est
affiché en salle d’accouchement pour
relater la progression des inclusions de
cette étude.
Après l’accouchement, la sage-femme
récupère le recueil de données, le complète avec les données de l’accouchement et du post-partum.
Prise en charge psychologique des mères à risque
d’accouchement avant
terme
Responsables: Zarina Qayoom, Iona Le Scouezec,
Pr Michel Boulvain, Rhimou Azbar, Véronique
Othenin-Girard, HUG, Genève
Peu d’interventions ont été jusqu’à
présent démontrées efficaces pour réduire ce risque. Des études épidémiologiques ont montré récemment le lien
entre le vécu psychique de la grossesse et
son issue. La menace d’accouchement
prématuré y apparaît comme l’expression
somatique d’une difficulté psychologique
à vivre la grossesse. Une étude conduite
en France par N. Mamelle a suggéré
qu’une intervention psychothérapeutique simple permettrait de diminuer de
50% le risque d’accouchement avant terme. L’intervention consistait à verbaliser
et donner du sens à des conflits et traumatismes actuels ou infantiles, source
d’angoisse pendant la grossesse. Ce vécu
psychique conflictuel accentue le sentiment de défaillance maternelle, qui renforce le doute existant chez ces femmes
de porter jusqu’au terme leur grossesse.
La psychothérapie permet de travailler
sur ces fragilités maternelles. Malgré ces
résultats prometteurs, certaines limitations méthodologiques de cette étude
(étude avant-après, non randomisée) ne
permettent pas de déterminer avec certitude le bénéfice de cette intervention.
Objectifs
Le but de cet essai clinique randomisé est
d’évaluer l’impact de la prise en charge
psychothérapeutique chez les femmes à
risque d’accouchement prématuré. Cette
prise en charge a le potentiel de diminuer
le risque d’accouchement avant terme et
ses conséquences. Elle pourrait prévenir
les troubles de la relation mère-bébé. Pour
évaluer l’impact immédiat de la psychothérapie sur le stress, nous dosons aussi le
cortisol salivaire chez les femmes inclues.
Les participantes complèteront les questionnaires de l’étude et 30 d’entre elles
auront un contrôle biologique du stress
prénatal (cortisol salivaire).
Rôles des sages-femmes
dans l’étude
La sage-femme de recherche passe quotidiennement dans le service prénatal et
s’informe des nouvelles hospitalisations
pour menace d’accouchement prématuré (MAP). Elle complète un formulaire
d’éligibilité pour chaque hospitalisation
et rencontre les patientes éligibles afin de
leur expliquer l’étude (30 minutes). Avant
de partir, elle distribue le dépliant explicatif de l’étude avec les coordonnées de
l’équipe. En général, la psychologue se
présente pour expliquer le suivi proposé
dans le groupe «intervention» de cette
étude randomisée. Après un temps de
réflexion fixé en général par elle-même,
la femme signe le consentement si la recherche l’intéresse et si elle a envie d’y
participer.
La sage-femme procède alors à la randomisation (ouverture d’une enveloppe scellée, numérotée) puis annonce le
groupe dans lequel la femme est allouée.
Enfin, elle remet un questionnaire prénatal (EPDS; SEMO, etc.) qu’elle récupère
24 heures après. Les femmes qui restent
hospitalisées plus de 24 heures auront
une mesure biologique du stress par le
dosage du cortisol salivaire. La sage-femme de recherche explique alors les conditions de prélèvement puis achemine le
test qui sera répété 48 heures après.
La sage-femme passe parfois pendant
le séjour pour s’assurer que la patiente
est contente, spécialement pour les participantes du groupe sans suivi psychologique.
Après l’accouchement, la sage-femme
va féliciter la participante; elle distribue le
questionnaire postnatal puis complète le
recueil de données dans le dossier médical de la mère et du bébé.
Impact du mode d’accouchement sur le vécu de
l’accouchement par les
femmes: une étude qualitative exploratoire
Le contexte international actuel reconnaît l’importance d’identifier les besoins
des femmes autour du moment de la
naissance, et de considérer les expériences de naissance comme le point central dans la santé psychologique des
femmes. Nous savons qu’une expérience
de la naissance bien vécue peut conduire
la femme à des sentiments profonds
d’accomplissement, de confiance en soi,
à l’acquisition de connaissances et de
compétences parentales. Mal vécue, elle
peut avoir d’autres conséquences qui ont
été décrites comme un sentiment de «détresse maternelle», pouvant aller jusqu’à
la dépression du post-partum et au syndrome de stress post-traumatique. Le
vécu maternel, positif ou négatif, a aussi
des répercussions sur l’attachement à
l’enfant et la relation conjugale.
Objectif
Explorer les facteurs associés au vécu de
l’accouchement, et particulièrement les
différences en fonction du mode d’accouchement (césarienne versus accouchement par voie basse).
Méthode
Recherche qualitative avec analyse thématique de contenu d’entretiens semidirigés auprès d’environ 24 primipares, 4
à 6 semaines après l’accouchement.
Rôle de la sage-femme
dans l’étude
«Mon rôle de chercheuse sage-femme
consiste à mettre en évidence un questionnement clinique pertinent, élaborer
un protocole de recherche pour l’explorer
au mieux, chercher un financement si
besoin, mettre en place une collaboration
avec une maternité (celle des HUG étant
la plus sollicitée de par sa proximité géographique et son importance cantonale),
superviser le déroulement de la phase de
recrutement réalisée par des collègues
sages-femmes assistantes de recherche,
analyser les résultats, les diffuser par des
publications dans des revues professionnelles internationales et nationales, ainsi
que par des présentations lors de congrès. Pour ne parler que du présent, je
suis l’investigatrice principale de cette recherche et d’autres. Pour chacune d’elle,
des collègues sages-femmes de terrain
sont associées (Marie-Julia Guittier, Professeure HES Filière Sage-femme, Haute
Ecole de Santé Genève)».
Investigatrice: Marie-Julia Guittier, professeure
HES Genève
Co-investigateur: Nasir Jamel, homme sage-femme à la maternité des HUG
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Focus
La recherche: un outil au service d’un
management pour les sages-femmes
cadres
Les sages-femmes cadres sont responsables de la qualité des soins en maternité dans les institutions hospitalières.
A ce titre, il nous faut donc être capable de faire de la qualité: la recherche nous sert à le prouver et plus seulement
à l’affirmer. Les résultats de nos recherches peuvent nous aider à manager les équipes soignantes et être garant
de l’organisation des soins relevant de nos compétences.
Sébastien Riquet,
sage-femme cadre, HIB Payerne. Doctorant en santé
publique, Université Paris 13
Nous pensons que la recherche est
aussi un champ d’action pour l’évolution
de la sage-femme cadre: faire de la recherche, c’est une façon d’être acteur
dans les soins obstétricaux du service
dont nous avons la responsabilité. Faire
de la recherche revient à se rendre juge
de sa propre activité, donc pour les sagesfemmes cadres à mieux manager leur domaine professionnel.
L’intérêt de faire de la recherche pour
les sages-femmes cadres est de ne pas
rester sur des affirmations et des certitudes selon les habitudes de service telles
que: «nous travaillons bien» ou encore
«nos patientes sont satisfaites». La recherche nous permet de travailler dans
un souci d’améliorations profitables pour
les femmes que nous prenons en charge
en évaluant comment nous travaillons et
si réellement nos patientes sont satisfaites.
Une évaluation des
pratiques professionnelles
La recherche par l’évaluation des pratiques professionnelles (EPP) est un bon
exemple. Elle consiste en une approche
clinique et professionnelle à partir de
l’analyse de l’activité, selon les recommandations tirées des données médicales
en vigueur [1]. Elle est sous-tendue par la
diffusion de l’application par les praticiens d’attitudes de références donc de
qualité, en prenant en compte les don-
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nées actuelles – scientifiques et professionnelles (EBM) – et les contraintes du
contexte où l’on exerce.
C’est ainsi qu’en 2010 a été réalisé sur
la maternité du HIB Payerne la première
EPP [2] par des sages-femmes cadres sur
notre pratique des accouchements dans
l’eau effectués de manière autonome par
nos sages-femmes. Les résultats positifs
que nous avons pu démontrer nous ont
ainsi permis de pérenniser notre pratique
face aux suspicions de certains médecins
et même de la développer.
Car c’est ici un autre intérêt de la recherche: celui de valoriser les pratiques
professionnelles des sages-femmes par
leur cadre. Car la recherche, à partir du
moment où elle requiert la participation
d’autres personnes, est aussi une question de management en termes d’organisation de service, et de motivation du
personnel. Si, à la suite de notre EPP en
2010, nous avons réalisé 10% de nos accouchements dans l’eau en 2011, nous
voulons penser que cela relève de l’intérêt et de la confiance que les sagesfemmes du service ont perçu de la recherche sur leur pratique professionnelle
et aussi de l’envie qu’elle leur a donné à
la valoriser.
La sage-femme cadre qui participe à
des recherches ou qui les initie dans son
service, développe aussi une pédagogie
axée sur la recherche auprès de son équipe. Ce en quoi les autres sages-femmes
sont prêtes à adhérer si elles voient leur
responsable mobiliser un discours emprunt de validité scientifique, favorisant
une amélioration de leur qualité de travail
et intégrant leurs revendications pour
une pratique professionnelle plus autonome et respectée au sein du service. Car
le management de la recherche avec les
médecins met en avant la profession
montrant notre niveau de capacité, en
tant que cadre sage-femme à intervenir,
nous légitimant dans les débats sur l’organisation et la gestion des maternités.
Nous regrettons que cette acticité soit
trop peu investie par les sages-femmes
cadres, comme tout autre cadre de santé.
C’est évident que la recherche demande
du temps mais également des bases
méthodologiques car, sans connaissance
des outils, il est peu probable de produire
un travail de qualité et d’arriver à influencer les pratiques en investissant ses collaborateurs.
Ainsi, nous souhaiterions, comme
d’autres [3], que les postes de sagesfemmes cadres dans les maternités soient
investis par des sages-femmes formées à
un niveau Master universitaire, de préférence à finalité recherche, afin de mener
à bien leurs missions. Aujourd’hui, cette
voie est possible avec l’European Master
of Science in Midwifery coordonné par
l’université de Glasgow ou encore par
des Masters de Santé publique en management des institutions sanitaires ou en
ingénierie des formations en santé délivrés par des universités telles que Bordeaux ou Paris 13. Un Master de Santé
publique et environnement, spécialisé en
périnatalité vient de démarrer en 2011 à
Dijon, offrant une formation de niveau
universitaire à l’attention des sages-femmes cadres. L’université a cette double
vocation: celle de former et de produire
des résultats issus de la recherche.
La finalité de la recherche pour les
sages-femmes cadres est l’amélioration
du service médical rendu aux femmes en
promouvant la qualité des soins, la sécurité, l’efficacité, l’efficience et en intégrant des dimensions de prévention, plus
généralement de santé publique – domaine d’intervention des sages-femmes
et de leurs cadres.
Voici des exemples de méthodes de
recherche que les sages-femmes cadres
peuvent donc entreprendre dans le cadre
de leurs activités:
– Recherche par comparaison (étude de
dossiers pour décrire ce qui est fait dans
un service et comparer avec ce qui se
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fait ailleurs, audit clinique ciblé [4], revue
de pertinence de soins, enquête de pratique);
– Recherche par processus (évaluer les
protocoles ou les pratiques courantes
qui ne sont pas forcément validées par
la littérature);
– Recherche par problèmes (analyse des
causes, revue de mortalité-morbidité);
– Recherche par indicateurs (faits cliniques observés pour objectiver ce qui
était perçu sans preuve);
– Recherche par satisfaction (prendre en
compte les attentes, les besoins et la
satisfaction des patientes).
Toutes ces recherches nous permettront
d’améliorer la qualité des prestations offertes aux femmes dont nous avons la
responsabilité dans les maternités. Il est
d’autant plus facile à la sage-femme
cadre d’entreprendre ces recherches que
ces données sont à la porté de ses mains,
dans les dossiers de son service.
La démarche de recherche pour enrichir ou acquérir des connaissances sur
nos pratiques – soit en terme d’inédit, soit
en terme de clarification – peut utiliser
différentes méthodologies. Ou bien de
manière quantitative prenant appui sur
des données chiffrées à visée de preuves
significatives comme nous l’avons fait
pour évaluer les issues biomédicales de
nos accouchements dans l’eau en 2010 [2];
ou bien de manière qualitative à visée
exploratoire comme dans notre nouvelle
recherche, que nous avons conduit en
2011 sur un essai d’identification d’un
profil socioéconomique [5]. Cette perspective compréhensive a eu pour objectif de
mieux cibler les femmes que nous accompagnons et de retravailler la qualité de
l’information que nous leur dispensons
pour continuer à promouvoir au plus
grand nombre l’accouchement dans l’eau
au HIB Payerne.
Les choix et l’orientation des axes prioritaires du système de santé dans nos maternités est du ressort des politiques mais
aussi des médecins chefs de service et de
la direction générale de l’établissement.
Néanmoins ils les font en s’appuyant sur
des données qui argumentent leurs décisions. C’est donc à nous, sages-femmes
cadres, de mettre en évidence ces données, car nous sommes responsables de
cette qualité propice à la recherche sur
nos pratiques, permettant également des
prises de décisions et des orientations en
termes de philosophie de soin dans nos
services.
Définir les recherches qui orientent la
philosophie de soin d’une maternité est
aussi un projet d’équipe, à mener avec les
sages-femmes du service, pour les investir sur la nécessité à la clarifier et à être
actrices dans la reconnaissance de leur
travail autonome. C’est pourquoi la recherche, spécifiquement pour la sagefemme cadre, s’oriente aussi vers le travail réel des sages-femmes en termes de
conditions de travail et de charge de travail. Car entreprendre une recherche
dont les résultats sont inexploitables suite à la non-analyse entre les possibilités
du terrain et les applications qui en découlent ne permettra pas l’amélioration
de pratiques escomptées. Cela risque
même d’entraîner un épuisement et une
frustration pour l’équipe qui aura été
investie dans le projet. Ce qui obligera
ensuite la sage-femme cadre – au prix de
stratégies managériales «sensibles» – à
remotiver les soignants dans un contexte
de travail lié aux soins et à leur production contrôlée – et non pas autonome –
faute de résultats valides ou non applicables dans son service.
soignants autour d’objectifs communs
d’amélioration de la qualité des soins, des
services et de la sécurité des femmes.
Avec des compétences avérées en recherche, la sage-femme cadre favorise le
processus de concertation et de décision,
par une responsabilisation partagée des
professionnels, acteurs et responsables
du changement sur les bases de ses résultats de recherche.
Références
[1] Rivière M., Guillaume S. Compétences médicales
et pratiques professionnelles. La Revue sagefemme. 2007; (6): 125–128.
[2] Riquet S. Accouchement dans l’eau, un choix
donné aux femmes à la maternité de Payerne.
Journal Sage-femme.ch 2011; (4): 39–41.
[3] Singly C. Rapport de la mission cadres hospitaliers. Septembre 2009, 124 p.
[4] Haute Autorité de Santé. L’audit clinique ciblé.
Evaluation des pratiques professionnelles. Paris:
HAS; 2006.
[5] Riquet S. Identification du profil socioéconomique des femmes ayant accouché dans l’eau à la
maternité de Payerne. 2011 (non publié).
Un outil pour reconfigurer
le paysage périnatal
L’environnement de la naissance a évolué et les missions des sages-femmes
cadres, acteurs de santé publique, doivent s’adapter à la reconfiguration du
paysage périnatal. La recherche peut les y
aider. Nous l’avons explicité: elle est un
outil prometteur indispensable à l’expansion de la profession sage-femme au sein
des maternités, et elle peut être un allié
de poids au service du management pour
les sages-femmes cadres, en rendant visible le travail des sages-femmes.
Car les pratiques professionnelles sont
constituées à la fois de pratiques individuelles et collectives et elles comportent
une dimension organisationnelle. Pour
assurer le développement professionnel
continu, la sage-femme cadre doit mettre
en place un système de management
et de responsabilisation qui rallie les décideurs – politiques et médecins – et les
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Mosaïque
Résumé
Elaborer des principes de travail
La recherche par les sagesfemmes est un phénomène relativement récent. Durant des
millénaires, les connaissances
professionnelles ont été transmises oralement de sage-femme en sage-femme sans être
systématiquement fondées.
Jusqu’à la seconde moitié du
20e siècle, les connaissances
en obstétrique se fondaient
donc sur l’autorité, la tradition, l’intuition, l’expérience et
sur les résultats des recherches
des autres disciplines. Tandis
que la médecine réussissait
à faire chuter la mortalité et
la morbidité maternelles par
une évaluation systématique
et une amélioration des interventions, un appel urgent se
fit sentir également du côté
des sages-femmes pour fonder leur pratique sur des bases
scientifiques. Dès les années
1970, en particulier aux USA
et en Grande-Bretagne, a
émergé une exigence de recherches menées et réalisées
par les sages-femmes ellesmêmes afin d’accumuler des
preuves d’efficacité des suivis
mais aussi d’accroître la participation des clientes.
Les premières études étaient
fortement ancrées dans la pratique, par exemple l’étude Ina
May Gaskin examinant 82 cas
d’application de la célèbre «All
Fours Manœuvre» afin de réduire la dystocie des épaules.
Ce sont les ateliers de l’ICM
qui ont permis d’étendre la recherche par les sages-femmes
aux pays non anglophones.
Par ailleurs, les stratégies de
l’OMS pour atteindre les «Objectifs du millénaire pour le développement liés à la santé»
ont également joué un rôle im-
portant dans la constitution
d’un corpus de connaissances
professionnelles qui, à leur
tour, renforcent et améliorent
la prise en charge périnatale.
En Suisse, la recherche par
les sages-femmes s’est constituée dans le sillage de la mise
en place d’une formation académique des sages-femmes
au sein des HES, dès 2002
pour la Suisse romande. Mais
en 1994 déjà se constituait,
avec le soutien de la FSSF, un
réseau national pour assurer la
promotion de la recherche par
les sages-femmes. En 1998, la
Croix Rouge suisse énonçait
de nouvelles lignes directrices
pour la formation des sagesfemmes incluant un curriculum scientifique. C’est alors
que toujours plus de sagesfemmes ont entamé des formations continues jusqu’au
Bachelor ou au Master. Certaines d’entre elles ont alors
été amenées à réaliser de petits projets dans leur cadre de
leurs études ou sur mandat de
leur employeur. En avril 2011,
un «agenda de recherche»
a été élaboré sur mandat de
la Conférence professionnelle
Sage-femme. Il servira non
seulement pour l’orientation
future des projets de recherche, mais aussi pour la
mise en place de formations
professionnelles continues, y
compris un programme de
Master.
Josianne Bodart Senn
Texte original en allemand: Ans Luyben: «Hebammenforschung in der
Schweiz: Grundlagen für die Arbeit
gestalten», voir ce numéro p. 4 – 6.
Livre
Yvonne Knibiehler
La virginité féminine
Mythes, fantasmes, émancipation
Odile Jacob, 2012, 221 p.
ISBN = 2-7381-2767-9
A près de nonante ans, l’historienne française pensait – comme beaucoup d’entre nous –
que la virginité n’était plus une
question d’actualité. Jusqu’au
jour où elle a entendu parler de
la demande croissante de réfections d’hymen chez les jeunes
musulmanes. C’est ainsi qu’elle
a entrepris cette enquête historique sur un phénomène social
très particulier, puisque le fait
biologique et le fait culturel s’y
entremêlent de toutes sortes
de manières. Elle s’est toutefois
limitée à l’Occident et invite
ses collègues à procéder à des
études complémentaires.
Depuis les sociétés grecque et
romaine et, avec ses talents ha-
40
Hebamme.ch
10/2012 Sage-femme.ch
bituels de conteuse, Yvonne
Knibiehler nous fait traverser le
temps jusqu’à interroger nos
propres préoccupations en ce
début du XXIe siècle. Elle
montre ainsi les doutes et les
contradictions que connaît la
virginité à travers toute une
série d’enjeux politiques, religieux, familiaux, mais aussi parfois personnels. Ainsi, au début
du Christianisme, la virginité a
pu être perçue comme la seule
occasion pour les femmes de
s’émanciper de la domination
masculine et des contraintes – à
cette époque particulièrement
lourdes – de la procréation.
Coté anatomique, l’hymen est
finalement «peu de chose»,
parfois juste un repli et non une
solide membrane. Ou du moins,
il présente tant de formes qu’il
devient impossible de «prouver» une virginité ou son
contraire. Côté culturel, bien
des sociétés ont négligé l’existence de l’hymen, voire l’ont
tout simplement «ignoré», lui
préférant la notion de chasteté,
alors que d’autres sociétés en
ont surestimé le sens pour
mieux répondre à leurs enjeux
collectifs et à leurs priorités.
C’est à cette diversité – autant
anatomique que culturelle –
que nous convie Yvonne Knibiehler. Pour conclure, elle précise que ce qui reste invariant à
travers les siècles, c’est qu’il y a
toujours, pour la femme comme pour l’homme, une «première fois»... Pourtant, même
à l’heure d’Internet, cette «première fois» n’est jamais une
aventure en solitaire: elle s’ins-
crit dans une relation à l’Autre
et elle engage des liens sociaux
et affectifs plus ou moins forts,
plus ou moins durables. C’est
pourquoi une éducation sexuelle et affective optimale est toujours et encore nécessaire, non
pour imposer des normes mais
pour poser des jalons permettant de traverser au mieux ce
rite de passage de la «première
fois».
Josianne Bodart Senn
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