JiM – Das Magazin 34 - Gemeinsam Zukunft Gestalten
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JiM – Das Magazin 34 - Gemeinsam Zukunft Gestalten
kost nix < Juni 2011 < #34 Garantiert ohne EHEC! Zonen-Gaby (37) im Pech (†): Ihre letzte Banane Außerdem: Revolution Nazi-Bauten JuPa MHL Jusos UHK Kabelbruch DJ Mixa NoXeeN SCUM DJ Tari Inhalt Hinweis Anmeldung zum Akustikabend ......... 2 Gemeinsam Zukunft gestalten MuK e.V. verzichtet auf Fördermittel ... 4 Ihr wollt Teil des Akustikabends sein? Euch mit euren musikalischen, künstlerischen oder literarischen Stücken und Arbeiten einem großen Publikum vorstellen? Dann lasst uns Kostproben eures Schaffens zukommen und bewerbt euch für den Akustikabend 2011! Wer kann sich bewerben? Bewerben können sich alle Personen oder Gruppen, die künstlerisch, literarisch und/oder musikalisch tätig sind. Die musikalischen Stücke sollen auf akustischen Instrumenten arrangiert sein. Der Auswahlprozess Bis zum 31.08.2011 könnt ihr über das Bewerbungsportal unter www.akustikabend.de eure Bewerbungsunterlagen hochladen. Wie das genau funktioniert, findet ihr auf der Internetseite beschrieben. Dann wird eine fachkundige, dreiköpfige Jury eine Auswahl für den Akustikabend treffen. Bis zum 30.09.2011 wird euch mitgeteilt, welche Entscheidung die Jury getroffen hat. Was gehört zu euren Bewerbungsunterlagen? Bitte lasst uns folgendes über das Bewerbungsportal unter www. akustikabend.de zukommen: 1. Eine Kurzbeschreibung eurer Person oder Gruppe: Daraus sollte in Kürze hervorgehen, wer ihr seid, was ihr bisher gemacht habt und was ihr beim Akustikabend 2011 gerne umsetzen wollt. Dazu kommt noch eine Kontaktadresse mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Die Kurzbeschreibung kann im pdfoder doc-Format hochgeladen werden. 2. Ein Foto von euch als Gruppe oder Person: Dieses Foto sollte eines sein, dass wir eventuell auch für Pressezwecke nutzen können. Das Foto sollte im jpg- oder gifFormat hochgeladen werden. 3. Zwei bis drei Referenzstücke/arbeiten: Als letztes lasst ihr uns ein paar Kostproben eurer Arbeit zukommen. Dies können Musik/Audiostücke (im mp3-Format), Fotos eurer Kunst (im jpg/gifFormat) oder Textauszüge (im pdf/doc-Format) sein. Videos können nicht hochgeladen werden. Nutzt für Videos bitte die Möglichkeit, diese postalisch auf einer CD/DVD an uns zu senden. Die hochgeladenen Stücke/Arbeiten sind die Grundlage für die Auswahl der Jury und sollten dem entsprechen, was beim Akustikabend präsentiert werden soll. Kontakt/weitere Informationen Ihr könnt uns jederzeit via E-Mail erreichen. Schreibt dazu an: info@akustikabend.de! Weitere Informationen zum Akustikabend und postalische Kontaktdaten findet ihr unter: www.akustikabend.de. Wir freuen uns auf eure Einsendungen! Sven Tasch, Gründer, und Daniel Diegmann, Vorsitzender art.tack global e.V. Oleg Shevchenko, Jusos UHK ......... 22 IG Jugendparlament Mühlhausen .... 26 Tipp Ausstellung “gemüsegarten” .......... 28 Pinnwand Spielplan 3K ............................... 12 Veranstaltungsplan KuFa .............. 13 Tanzt! - Kulturinsel Mühlhausen ....... 14 Beratung für Opfer rechter Gewalt .... 15 Denk mal drüber nach Revolution. Überall Revolution! ....... 21 Warnemünde im Mai .................... 32 Mühlhausen... ............................. 32 Vorgestellt Nazi-Bauten in Berlin ..................... 16 Ausbildung im Brauhaus zum Löwen . 24 Krach und Stille DJ Tari, Meine Musik muss man ....... 30 DJ Mixa, Musik ist die Droge ............ 31 Poster Lass den Kopf nicht hängen ............ 18 Schwarze Poesie Dark Jesus von Stephan Pitelka ....... 33 Interviews Zonen-Horst packt aus .................. 20 Das Letzte Gregor: Für Leerlauf ziehen ............. 34 ...aber garantiert ohne EHEC! Ausschreibung für den Akustikabend am 5.11.11 in der Obereichsfeldhalle in Leinefelde-Worbis Kurz und Knapp Falsche Nummer ............................. 5 Dokumentation über NS-Opfer .......... 5 Staatssekretär übergibt Lottomittel .... 5 NoXeeN Live ................................... 5 Abgesagt ....................................... 6 Friedensfest in MHL ......................... 6 Frühjahrsputz in Mirow ..................... 6 Tag der Jugend ................................ 7 All together ..................................... 7 Interview mit irgendeiner Zeitung ....... 8 Musiker gesucht ............................. 8 Gewinnerin Preisrätsel ..................... 8 SCUM aufgelöst .............................. 8 Neue Jugendpflegerin ...................... 9 Stilbruch in LSZ ............................... 9 Kabelbruch .................................. 10 Klage ........................................... 10 Wütend in Bad Tennstedt ................ 10 Projekttag in der Röbling-Schule ...... 11 >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Gefördert mit Lottomitteln des Freistaates Thüringen durch das Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Technologie >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> www.jim-zone.de 2 3 MuK-Verein verzichtet auf Fördermittel Auf 3.000 Euro an bewilligten Fördermitteln verzichtet der Musik und Kulturverein (MuK) aus Mühlhausen. Der Verein hatte das Geld über das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ beantragt. Er wollte es für ein Friedensfest und eine Tagesveranstaltung mit Seminaren und einem daran anschließenden Konzert „Für Demokratie und bunte Vielfalt“ verwenden. Als Grund für den Verzicht nannte Annett Wunderle, die Vorsitzende des Vereins, eine Demokratieerklärung, die von allen unterschrieben werden muss, die För dermittel aus dem Bundesprogramm nutzen wollen. Mit der Erklärung bestätigen sie schriftlich, dass sie sich zur „freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bekennen und eine den Zielen des Grundgesetzes förderliche Arbeit gewährleisten“. Außerdem bekunden sie, als Träger geförderter Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten „und auf eigene Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass die als Partner ausgewählten Organisationen, Referenten etc. sich ebenfalls den Zielen des Grundgesetzes verpflichten.“ Der Sinn und Zweck dieser Erklärung, was unter ausgewählten Organisationen, Referenten zu verstehen ist, wie deren Einstellung zum Grundgesetz überprüft werden kann und zu wel 4 chen Konsequenzen ein Verstoß gegen die Erklärung führt, wird in einem vierseitigen Anhang mit Hinweisen näher erläutert. „Die Zuwendungen aus dem Bundesprogramm werden zur Durchführung der Projekte dringend benötigt, trotzdem verweigern wir die Unterschrift der Extremismusklausel, wenn diese Voraussetzung für den Mittelabruf sein sollte.“, so die Vereinsvorsitzende. „Mit der Erklärung wird ein Klima des Misstrauens und der Denunziation gefördert, damit werden all diejenigen unter Generalverdacht gestellt, die sich täglich für praktizierte Demokratie und gegen Rechtsextremismus engagieren.“ schreibt sie in einer Pressemitteilung. „Eine unabhängige Zivilgesellschaft stellt einen unabdingbaren Bestandteil einer lebendigen Demokratie dar. Wir betrachten die Klausel als staatlichen Eingriff in zivilgesellschaftliches, politisch-kulturelles Engagement.“ Der Verein hat sich deswegen mehrheitlich dafür entschieden, die Förderung nicht anzunehmen. „Wir weigern uns, unsere Partner auszuspionieren und dabei den Extremismusdefinitionen staatlicher Behörden zu folgen.“ Derzeit wird nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für beide Projekte gesucht. Das Friedensfest soll auf jeden Fall stattfinden, wenn nötig in einem kleineren Rahmen. Das Bun knapp &kurz desprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ zielt darauf ab, ziviles Engagement, demokratisches Verhalten und den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu fördern. Es ist der Nachfolger der Programme „Vielfalt tut gut. - Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ und „kompetent. für Demokratie Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“. Wie diese ist es beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) angesiedelt. Die zuständige Ministerin, Kristina Schröder (CDU), hatte darauf bestanden, dass alle, die Projekte mit Fördermitteln aus dem Nachfolgeprogramm umsetzen wollen, eine Demokratieerklärung unterschreiben müssen. Diese ist nicht nur bei Trägern aus der Region umstritten. Initiativen und Organisationen aus ganz Deutschland demonstrieren dagegen. Verfassungsrechtler, Wissenschaftler und Journalisten lehnen die Klausel ab. SPD, Grüne und Linkspartei wollen sie kippen. Der Berliner Senat wirbt bereits für eine Bundesratsinitiative dagegen. Neben dem grundsätzlichen Misstrauen, das sich in einer solchen Erklärung ausdrückt, haben viele ihrer Gegner vor allem Probleme damit, ihre Partner zu überprüfen. Laut eines Berichts von „WeltOnline“ hatte das BMFSFJ eine Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben. Demnach halten 53 % der Befragten „das schriftliche Bekenntnis der Träger zu unserer Demokratie und Verfassung für sinnvoll“. Im Osten Deutschlands ist eine knappe Mehrheit dagegen. Ob da Erfahrungen von früher nachwirken? Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.toleranzfoerdern-kompetenz-staerken.de Falsche Nummer Die im Interview mit Stefan Wenzel in der letzten Ausgabe abgedruckte Telefonnummer erwies sich zum Leidwesen aller als falsch. Wie auch immer schlich sich eine Sechs zu viel in die Zahlenkombination. Wer Stefan oder einen Künstler seines Labels Unity Heart buchen möchte, wählt die 0175 – 964 20 98 oder die 0152 – 583 960 34. Sorry! <<<<<<<<<<<<<<<<<< Dokumentation über NS-Opfer Für eine Filmdokumentation über die Zeit des Faschismus in Mühlhausen sucht der Musik und Kultur Verein, kurz MuK, Menschen, die Opfer der Nationalsozialisten waren und über ihre Erlebnisse vor der Kamera berichten möchten. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Erfahrungen der Betroffenen für die Nachwelt zu erhalten. Das Projekt wird von sieben Mühlhäuser Jugendlichen durchgeführt. Unterstützt werden diese von DiplomIngenier Dirk Anhalt, der eine Medienagentur betreibt und schon ein ähnliches Projekt in Bad Langensalza betreute. Der fertige Film soll ab Dezember auf DVD erscheinen. Finanziert wird das Projekt aus dem Programm Zeitenspringer der Stiftung Demokratische Jugend. Wer mitmachen möchte oder Kontakt zu jemanden herstellen kann, der die Zeit miterlebt hat, wendet sich bitte an die Vorsitzende des MuK Vereins, Annett Wunderle. Telefon 0175-544 5837, E-Mail foto.netti@gmx.de. Staatssekretär übergab Lottomittel Jochen Staschewski, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, war Anfang Mai zu gast bei JiM - Die Jugendinitiative. Mitgebracht hatte er einen Zuwendungsbescheid über 4.000 Euro. Das Geld stammt aus Lottomitteln des Freistaates Thüringen und ist für die Produktion dieses Magazins bestimmt. Zur Übergabe waren Freunde, Unterstützer und Kooperationspartner des Vereins erschienen. Dabei waren Bernd Münzberg, stellvertretender Landrat des UnstrutHainich-Kreises, Jörg Martin von den Wirtschaftsjunioren, Oleg Shevchenko vom Jugendparlament, Martin Zenge von der Initiative Kulturinsel Mühlhausen und Stefan Wenzel, der das Technolabel Unity Heart betreibt. Im Gespräch mit Herrn Staschewski diskutierten die Anwesenden über die Arbeit des Vereins, die Jugendkultur vor Ort und die Auswirkungen des demografischen Wandels in der Region. Durch die 4.000 Euro aus dem Wirtschaftsministerium kann JiM die nächsten vier Ausgaben des Magazins finanzieren und sich auch weiterhin kritisch mit diesen Themen auseinandersetzen. Für die Unterstützung möchte sich der Verein bei Herrn Staschewski, den Mitarbeitern des Thüringer Wirtschaftsministeriums und allen Lottospielern ganz herzlich bedanken! >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> NoXeeN Live Für alle, die NoXeeN demnächst wieder live erleben möchten, hier die aktuellen Tour-Dates: 08.07. Kulturfabrik Mühlhausen 23.07. TRASH Gera, Landesfinale Localvison Bandcontest 29.07. Kulturfabrik Mühlhausen, Party.-San Warm-Up Party Wer sich vorher schon Mal den Kopf durchblasen lassen möchte, kann das auf der Homepage der Band unter www.myspace.com/ no-xeen4 tun. Geil, aber live kommt natürlich noch brutaler! 5 Abgesagt Tag der Jugend in Bad Langensalza Abgesagt worden ist das Konzert von Nachwuchsbands, das im Anschluss an die diesjährige DGB Veranstaltung am 1. Mai in Mühlhausen stattfinden sollte. In einer Pressemitteilung begründete Linkspartei-Stadtrat Norbert Mros, der sich seit einigen Jahren für eine Jugendveranstaltung nach der offiziellen Maifeier einsetzt, das damit, dass letztendlich nur die Band Plastic Society bereit war, an diesem Nachmittag aufzutreten. Zu wenig, um den organisatorischen und personellen Aufwand zu rechtfertigen. Für das nächste Jahr jedenfalls soll längerfristig geplant werden, um den bereitstehenden Bühnenwagen für Auftritte junger Bands zu nutzen. Ein Friedensfest will der Verein Musik und Kultur (MuK) aus Mühlhausen organisieren. Das Fest soll am 24. September 2011, von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr, auf dem Mühlhäuser Obermarkt stattfinden. Geplant sind Reden zu Thema, Live-Musik und ein buntes Rahmenprogramm, an dem sich alle Vereine aus der Stadt beteiligen können. Bisher haben bereits die Theaterwerkstatt 3K, der Deutsche Frauenring, das Jugendprojekt Boje, der Chor der Margaretenschule und das Stadtjugendhaus ihre Beteiligung zugesagt. Unter anderem ist ein Kuchenbasar geplant, dessen Einnahmen für eine gemeinsame Weihnachtsfeier von Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft in Felchta und der Kindertafel verwendet werden sollen. Wer sich beteiligen möchte meldet sich bitte bei Annett Wunderle, der Vorsitzenden des MuK-Vereins. Telefon 0175-544 5837, E-Mail foto.netti@gmx.de. Am 29.05. entstand unter der Organisation des Kulturvereins Stadtmauerturm, dem BUND, der AJUH und dem Verein Farbklang das 5.Straßenfest „Tag der Jugend“. Vor fünf Jahren noch allein von der Alternativen Jugend UnstrutHainich (AJUH) organisiert, ist daraus ein großes und gut besuchtes Familienfest geworden, an dem sich nunmehr auch viele andere Vereine beteiligen. Doch der Grundgedanke ist geblieben: Wie kann man der Jugend in Bad Langensalza eine kulturelle Plattform bieten? Musikalisch begleitet wurde der Nachmittag vom Gospelchor „Voice and Soul“ aus Bad Langensalza, gefolgt von „der jüngsten Rockband der Welt“, den „Rockspiders“. Zum Schluss legten die DJs von „Dead Disco“ auf. Das Thema der Podiumsdiskussion in diesem Jahr lautete „Jugendkulturen und <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Das Mindeste für 2012: Faire Löhne, Gute Arbeit - und wenigstens drei Bands! >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Friedensfest in MHL Freizeitmöglichkeiten in Bad Langensalza“. Dazu äußerten sich Florian Becker (AJUH), Konrad Nickschick (BUND), Robert Walter (Dead Disco) und Monika Ortmann (Stadträtin, DIE LINKE.). Angemerkt wurde unter anderem, dass keine ausreichenden Angebote vorhanden sind, um die Freizeit sinnvoll gestalten zu können und dass z.B. Proberäume für junge Musiker fehlen. So richtig wollte bzw. konnte sich jedoch keiner der Anwesenden zu dem Thema äußern. Einerseits, weil alle Anwesenden immerhin schon Jahrelang zusammen arbeiten und versuchen das Beste aus der Kurstadt herauszuholen. Andererseits, weil leider keiner der Verantwortlichen der Stadt der Einladung nachkommen konnte. Somit konnte man sich nur untereinander zustimmen, statt konstruktive Kritik zu üben. Keiner wollte er wähnen, dass der Skatepark am Ziegeleiweg, durch puren Vandalismus mittlerweile in einem katastrophalen Zustand ist, dass die Basketballkörbe auf dem Jahnplatz nach 14 Jahren dringend erneuert werden müssen, dass Securities nachts die Straßen der Stadt sichern müssen, weil die Polizei unterbesetzt ist oder das es kaum noch möglich ist eine Party bzw. ein Konzert in Bad Langensalza zu organisieren, da mehr und mehr Locations entweder schließen oder schlichtweg ungeeignet sind. Außerdem interessiert es scheinbar niemanden, dass nachts Jugendliche verprügelt werden, während sich die NPD in aller Ruhe im Europahaus einnistet. Also, was bleibt zu tun als auch in der Zukunft weiter zu versuchen, Bad Langensalza lebenswerter und liebenswerter zu machen? Wort: Jana und Tobias Frühjahrsputz in Mirow Auch in diesem Jahr nutzten viele Mitglieder des Kuturvereins Stadtmauerturm e.V. und deren Freunde das schöne Wetter, um das Bootscamp für den Sommer „fit“ zu machen. Schon Wochen vor der geplanten Aktion traf sich eine kleine Gruppe, um die Materialien für den geplanten Einsatz zu besorgen, Fahrgemeinschaften zu organisieren und für die Verpflegung vor Ort zu sorgen. Am 4. Mai begann der Arbeitseinsatz, an dem sich 23 Personen ehrenamtlich beteiligten. An den fünf Arbeitstagen herrschte in allen Ecken des Camps ein reges Treiben. Es wurde gewartet, erneuert, ausgetauscht, instandgesetzt und das Inventar kontrolliert. Die Bungalows, Zäune und Bänke bekamen einen frischen Anstrich, der Badewagen neue Fenster, eine weitere Dusche und eine neue Verkleidung. Am schwierigsten und zeitintensivsten gestalteten sich die Arbeiten am alten Brunnen. Ein kleines emsiges Küchenteam versüßte die arbeitsreichen und heißen Tage mit vielen leckeren Speisen und nahm liebevoll Rücksicht auf jeden anwesenden Gaumen. Ein herzliches Dankeschön an die zahlreichen helfenden Hände, die es uns ermöglichen das Camp weiter zu erhalten und den kommenden Generationen an Kindern und Jugendlichen durch ihren Einsatz eine naturverbundene, unbeschwerte und erlebnisreiche Sommerzeit ermöglichen. Wort und Bild: Volker Kasperski. 6 All Togehter All Togehter heißt ein Skateevent, das am 16.07. auf dem Jahnplatz in Bad Langensalza stattfinden wird. Die Veranstaltung beginnt 10.00 Uhr mit dem Aufwärmen und endet 22.00 Uhr. Auf mobilen Rampen kann sich, wer will, beweisen und wird dabei von einer Jury bewertet. Die Besten werden selbstverständlich auch belohnt. Neben dem Skateboard-Contest gibt es noch eine FingerboardBahn und natürlich live Musik von Hip-Hoppern aus Bad Langensalza. Organisiert wird das Ganze gemeinsam vom Verein Farbklang und Skatern aus Bad Langensalza. Wort: Jana und Tobias, Bilder: Alexander Röth Mehr Infos gib es im Internet unter: www.my-space.com/farbklang oder via E-Mail, unter der Anschrift: Farbklang@gmx.de. 7 Interview mit irgendeiner Zeitung Inspiriert von der Mühlhäuser Allgemeinen Zeitung (MA), die im Februar ein Interview mit einem Hund veröffentlicht hatte, interviewten wir für die letzte Ausgabe dieses Magazins einen Stuhl. Kurz nach dem Erscheinen des Heftes konterte die MA, indem sie ein Interview mit einer Schaufensterpuppe abdruckte. Nach einem kurzen fragenden Blick waren wir uns in der Redaktion schnell einig, dass man das journalistische Niveau auch noch weiter nach unten drücken kann. Während der Vorschlag, eine Glasscheibe zu interviewen, noch mit der Begründung „Das mach ich nicht! Das ist mir zu durchsichtig!“ abgelehnt wurde, fand sich schnell ein skrupelloser Schreiberling, der bereit war, irgendeine Zeitung zu interviewen. Wort: S.P. JiM: Wir haben dich hier gerade aufgelesen. Du siehst aber sehr zerknittert aus. Woran liegt das? Irgendeine Zeitung: Das liegt fast ausschließlich am Inhalt. Ich denke manchmal, ich hätte doch lieber Abfalleimer werden sollen. JiM: Aber am Zeitung sein ist doch bestimmt auch nicht alles schlecht. Irgendeine Zeitung: Na, ich weiß nicht! Andauernd wird man auf und zugeschlagen, häufig zerrissen und über das, was die Leute sonst noch alles für widerliche Sachen mit einem machen, will ich gar nicht erst reden. JiM: Wie könnte man das denn deiner Meinung nach ändern? Irgendeine Zeitung: Ganz ein wol- fach: Mehr Bilder! Die Leute wollen doch gar nicht mehr so viel lesen, wie früher. Bevor man also unnötig Zeilen schindet, wäre es besser, mehr Fotos zu bringen. Wie im Fernsehen. JiM: Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Irgendeine Zeitung: Ich werde ein bisschen Wellness machen und erstmal eine Zeit lang rumliegen. Dann lasse ich mich schön glätten, falten und schnüren und werde wohl zu meiner großen Liebe, dem Altpapier zurückkehren. Vielleicht sehen wir uns ja schon der kommenden Woche wieder. Dann aber hoffentlich als Beilage eines großen Supermarktes. Die sind viel bunter und werden von vielmehr Menschen gelesen! >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Musiker gesucht! Du singst, spielst Bass oder Schlagzeug und stehst auf Hardrock und Blues ala Guns ´n´ Roses, Black Sabbath und Gary Moore? Dann melde dich unter der Telefonnummer 0163 – 658 8139 bei Phil, der mit verlässlichen und engagierten Leuten eine neue Band aufbauen möchte. Gewinnerin Im Gewinnspiel der letzten Ausgabe fragten wir, welche Wurst nichts zwischen den Hundehaufen zu suchen hat. Aus allen richtigen Einsendungen wurde unter Ausschluss des Rechtsweges ein Gewinner ermittelt. Als Glücksfee fungierte Designerin Sabine Hipp. Gewonnen hat Josi Hohlbein aus Mühlhausen. Wir gratulieren ganz herzlich zu einer limitierten CD “Krempoli, ausgebrannt” von der Band Rondellhund und wünschen viel Spaß damit! 8 Neue Jugendpflegerin Seit kurzem gibt es beim Bildungszentrums der KAB gGmbH eine neue mobile Jugendpflegerin. Sie ist für den Sozialraum 4 zuständig. Dieser umfasst die Gemeinden Dünwald, Menteroda und Weinbergen mit den angeschlossenen Ortschaften. Die Neue heißt Nicole Bischof und ist 30 Jahre alt. Nicole verfügt über Berufserfahrung in der stationären Jugendhilfe und in der Leitung von Maßnahmen mit arbeitslosen Jugendlichen. Über ihre Motivation sagte uns die Pädagogin: „Zusammen mit Menschen etwas bewegen zu können und gemeinsam etwas zu erreichen ist meine persönliche Ambition. Ich bin Neuem gegenüber aufgeschlossen und freue ich mich sehr auf die Arbeit und die Aufgaben als mobile Jugendpflegerin.“ Zu erreichen ist Nicole unter der Telefonnummer 0151 – 182 383 76 oder per E-Mail über die Adresse jugendpflege@kab-menteroda.de. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Stilbruch in LSZ Wort und Bild: Jana und Tobias Die Vernissage zur Ausstellung „Stilbruch“ findet am 15.07., um 19.30 Uhr, in der Schänke in Ufhoven, einem Ortsteil von Bad Langensalza, statt. Danach bleibt die Ausstellung noch zwei Wochen geöffnet. Zwar nur an den Wochenenden aber dafür dann jedes Mal mit einem besonderen Highlight. Ob junge Musiker oder Actionpainting der teilnehmenden Künstler, für Unterhaltung wird gesorgt sein. Nach der erfolgreichen Ausstellung „Über den Tellerrand“ im letzten Jahr, folgt damit nun die zweite Ausgabe. Der Name „Stilbruch“ soll den Kontrast, der Bilder und Fotografien, zur allgemein herrschenden Vorstellung des Begriffes Kunst darstellen. Und er soll zei gen, das Kunst vielseitig ist und keine Einschränkungen kennt. Der Unterschied zum letzten Mal ist, dass drei der Künstler aus dem vorigen Jahr nicht teilhaben werden dafür jedoch zwei neue Fotografen hinzugekommen sind. Mit ihrer Kunst werden begeistern: Peter Reum, Tino Anton, Melissa Domni, Sebastian Gallert, Frances Läger und Manuel Jarowsky. Die Künstler sind allesamt junge und begabte Schüler und Selbstständige im Alter von 18 bis 28 Jahren. Vom Bilderrahmen bis zur Leinwand wird alles selbst finanziert. Und genau das ist neben dem Enthusiasmus und der Liebe zur Kunst das Besondere an dieser Ausstellung. Es war sehr schwer eine passende Location für dieses große Projekt zu bekommen. Stadtangestellte, Kunstinteressierte und Kunstvereine konnten nicht an Gallert, Frances Läger und Manuel Jarowsky. Die Künstler sind allesamt junge und begabte Schüler und Selbstständige im Alter von 18 bis 28 Jahren. Vom Bilderrahmen bis zur Leinwand wird alles selbst finanziert. Und genau das ist neben dem Enthusiasmus und der Liebe zur Kunst das Besondere an dieser Ausstellung. Es war sehr schwer eine passende Location für dieses große Projekt zu bekommen. Stadtangestellte, Kunstinteressierte und Kunstvereine konnten nicht weiterhelfen und bezahlbare Einrichtungen in der Stadt gibt es nicht. Nach endlosen Fragen stellte dann Thomas Sturm, der Wirt der Schänke in Ufhoven, seinen Saal zur Verfügung. Mehr Infos unter www.myspace.com/farbklang oder per E-Mail über: Farbklang @gmx.de. SCUM aufgelöst Überraschend aufgelöst hat sich vor einigen Wochen die Mühlhäuser Punkband SCUM. Die Fahrerei von Mainz, wo Schlagzeuger Felix wohnt, nach Mühlhausen und die Kosten für den Proberaum waren den Jungs einfach zu viel geworden. Die Band war erst im April letzten Jahres gegründet worden und spielte schnellen Punkrock mit kritischen Texten. Die Macher dieses Magazins sind den Ex-Mitgliedern von SCUM zu besonderem Dank verpflichtet, weil uns die Band mit einem Gastauftritt beim Benefizkonzert im Dezember letzten Jahres unterstützte. Was auch immer die Jungs jetzt machen, wir wünschen ihnen jedenfalls alles gute und viel Erfolg! 9 Kabelbruch Wütend in Bad Tennstedt Projekttag in der Röbling-Schule An neuen Songs arbeiten derzeit die Jungs von Kabelbruch. Das sie sich dabei musikalisch voll austoben bestätigte uns Toni, Sänger und Gitarrist der Band: „Wir haben so viel Spaß am ausprobieren und zusammen basteln wie schon lange nicht mehr. Wir freuen uns auf jede Stunde, die wir zusammen proben können, da die gute Laune an solchen Tagen nie zu kurz kommt.“ In Zukunft will die Band auch außerhalb von Mühlhausen die Bühnen rocken. So werden die Vier zum Beispiel zum Kreismusikfest in Weberstedt und zum Biker-Treffen in Niederdorla am Start sein. Außerdem freuen sie sich schon darauf, zur diesjährigen Kirmes gleich mehrmals die Stimmung in den Zelten zum Kochen bringen zu dürfen. Wir sind gespannt. Bild: Christian Habel Wütend zeigte sich eine Gruppe Jugendlicher aus Bad Tennstedt im Gespräch mit einem Redakteur dieses Magazins. Die jungen Leute hatten uns kontaktiert, um ihren Ärger öffentlich Luft zu machen. Sie alle sind bzw. waren Nutzer des örtlichen Jugendclubs. Auslöser für ihre Empörung war die Kündigung einer Mitarbeiterin des Jugendtreffs durch den Träger der Einrichtung. Die Sozialpädagogin hatte viel mit den Jugendlichen unternommen und war darum bei ihnen sehr beliebt. Die Kündigung der Jugendpflegerin war allerdings nicht der einzige Grund für ihre Unzufriedenheit. Unter anderem beklagten sie sich über die geänderten Öffnungszeiten der Einrichtung, die es ihnen kaum noch erlauben würden diese zu nutzen. So hat der Jugendclub nur noch bis 18:00 Uhr geöffnet. In ihren Augen alles andere als Kundenfreundlich, wenn man als Jugendlicher erst gegen 17:00 Uhr aus der Berufsschule nach Hause kommt. Häufig ist der Club sogar bereits früher geschlossen. Außerdem gibt es kaum Angebote oder Möglichkeiten, die ihrem Alter und ihren Interessen entsprechen und die sie gerne nutzen würden. Selbst Fußballspielen ist nicht mehr möglich. Der Träger des Jugendclubs, ein Ortsansässiger Verein, begründet die geänderten Bedingungen mit einem Wechsel sei- Einen Projekttag führten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher des zweiten Lehrjahrs der Mühlhäuser Röbling-Schule am 19. Mai durch. Eingeladen dazu hatten sie Kinder aus Kindergärten und Horten der Kreisstadt und deren Umgebung. Diese nahmen das Angebot dankend an. An verschiedenen Stationen konnten die Kinder spielen, basteln, musizieren und experimentieren. So wurden an einer Station aus Strohhalmen Panflöten, aus Konservendosen und Pappbechern Trommeln und aus Kleiderbügeln und Schrauben Glockenspiele gebastelt. An einer anderen wurde mit den selbst gebastelten Instrumenten musiziert. An einer weiteren Station wurde mit Akustik und Schallwellen experimentiert und durch Trommeln Kerzen gelöscht und Reiskörner zum Tanzen Klage Beklagt hatten etliche aufmerksame Leser das fehlen von Seitenzahlen in der letzten Ausgabe. Wir liefern die fehlende Nummerierung selbstverständlich gerne nach. Die nachfolgenden Zahlen einfach ausschneiden und auf die Seiten aufkleben, auf denen sie fehlen. 3, 4, 6, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 20, 23, 24, 25, 26, 28, 30, 32, 35. Viel Spaß und Danke für den Hinweis! 10 ner Konzeption. So will man sich künftig auf die Arbeit mit jüngeren Jugendlichen konzentrieren. Eine Aussage, mit der die bisherigen Nutzer der Einrichtung verständlicherweise nicht viel anfangen können. Mittlerweile wurde, initiiert durch ein Netzwerk, bei dem Träger eine Zukunftswerkstatt veranstaltet, bei der es auch um die weitere Nutzung des Jugendclubs ging. An dieser nahmen auch einige der Betroffenen teil. Gemeinsam wurden die Probleme analysiert und von den Jugendlichen Lösungsvorschläge erarbeitet. So regten sie z.B. an, einen Raum für junge Leute über 18 Jahre einzurichten. Die dazu notwendigen Arbeiten würden sie in Eigenregie ausführen. Um eine fachgerechte Betreuung und entsprechende Öffnungszeiten absichern zu können, erklärten sie sich sogar freiwillig dazu bereit an einer Jugendleiter-Ausbildung teilzunehmen. Außerdem boten sie unter anderem an, durch das Ballspielen gefährdete Fenster mit selbstgefertigten und selbstangebrachten Gittern schützen zu wollen. Das Baurecht steht dem, wie wir zwischenzeitlich erfuhren, nicht entgegen. Jetzt ist der Träger wieder am Zug und kann zeigen, wie ernst es ihm in der Arbeit mit diesen Jugendlichen ist. Wir bleiben dran und werden berichten, wie sich die Sache weiter entwickelt. Bild: Marko Lehm gebracht. Außerdem konnten die Kinder an Bewegungs- und Gesellschaftsspielen, einem Mitmachtheater und einer Märchenlesung teilnehmen. Obendrein trieben noch zwei Clowns ihr Unwesen und erfreuten die Teilnehmer mit ihren Gags. Animiert und betreut wurden die Kids durch die Auszubildenden des zweiten Lehrjahrs, die sich bei Bedarf durch von Mitschüler des ersten Lehrjahrs unterstützten lassen konnten. Insgesamt nahmen 220 Kinder am Projekttag der Röbling-Schule teil. Die Vorbereitung und Durchführung des Tages war Teil des praktischen Unterrichts. Sie umfasste das Festlegen eines Themas, die Planung und Organisation der einzelnen Stationen und des Gesamtablaufs, die Materialbeschaffung, die Raumgestaltung und die Suche nach Sponsoren. Für die Vorbereitung hatten die Auszubildenden insgesamt vier Tage zeit. Die Anwendung des erlernten theoretischen Wissens wurde benotet. Die Umsetzung diente der Präsentation des Ausbildungsstandes. Bei den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern kamen die Angebote ebenso gut an, wie bei den Pädagogen aus den Kindergärten und Horten. Vor allem die sehr gute Organisation gelobt. Neben mehreren Anfragen, ob die Clowns nicht bereit wären, auch außerhalb des Projekttages aufzutreten, wurden die Auszubildenden von der Margaretenschule eingeladen, sich mit einigen Projekten am Sommerfest der Schule zu beteiligen. Alle Beteiligten wollen sich jedenfalls dafür einsetzen, so einen Projekttag öfter durchzuführen. 11 SPIELPLAN LIVE IN DER KUFA 06/07 Kleinkunstsommer auf dem Mühlhäuser Syndikatshof mit den Stücken: 3K-Spielaktion beim Die Geschichte von den drei kleinen Schweinchen Mittelalterspektakel im Kloster Anrode und dem bösen Wolf Hans Sachs: Der fahrende Schüler im Paradeis und Hans Sachs: Das Kälberbrüten Freitag, 24. Juni, 21.00 Uhr Die Geschichte berichtet von den Erlebnissen der drei kleinen Schweinchen und dem Bau ihrer Traumhäuser: Eines aus Stroh, eines aus Holz und eines aus Stein – doch werden sie auch dem grimmigen und gefräßigen Wolf trotzen? Diana Holzapfel und Astrid Bank beleben mit Puppen, Kinderreimen und Liedern die Abenteuer der drei kleinen Schweinchen. Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen Sonntag, 26. Juni, 16.00 Uhr Lucie und Karl-Heinz Auf wunderbare Weise kombiniert „Lucie und Karl-Heinz“ Puppenund Schauspiel in einer genialeinfach, einfach-genialen Kulisse. Gepaart mit flotten Liedern und jeder Menge Wortwitz entsteht eine Geschichte über Freundschaft, Zusammenleben und Verlassen, die nicht nur Kindern ab 4 Jahren, sondern auch Erwachsenen viel Vergnügen bereiten wird. Sonntag, 3. Juli, 16.00 Uhr Liebesspiel und Weingesang Es erwartet sie ein frivol-spaßiger Liederabend. Freitag, 8. Juli, 21.00 Uhr Sommer-SternenhimmelFest im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen des 3K e.V. Samstag, 2. Juli, ab 14.00 Uhr Kiliani-Kirchhof, Unter der Linde 7, Mühlhausen 12 3K – Kunst, Kultur, Kommunikation e.V. Unter der Linde 7, 99974 Mühlhausen Tel: 03601 - 440 937, Fax: 03601 - 403 784 E-Mail: post@3k-theaterwerkstatt.de Donnerstag, 14. Juli, 14.00 Uhr Buchhandlung Hugendubel, Erfurt Das Märchenkartell Die Kindergruppe der 3KTheaterwerkstatt präsentiert mit „Das Märchenkartell“ von Elisabeth Dünzl eine temporeiche Märchenparodie voll Witz und herzerfrischender Spontanität, in der die Märchen der Gebrüder Grimm heftig durcheinander geschüttelt werden. Eine Parodie, die Märchenelemente mit modernen Gesellschaftserscheinungen mischt, in der es schräg und turbulent zu geht und die jede Menge Spaß und Lacher verspricht. >>>>>>>>> Mittwoch, 6. Juli, 10.00 Uhr Funktionsgebäude des 3K, Unter der Linde 7, Mühlhausen Eintritt: 5,00 EUR Ermäßigt: 4,00 EUR Kinder: 3,00 EUR Kindergruppen: 2,50 EUR p.P. Samstag, 23. Juli Sonntag, 24. Juli Momo Momo ist ein modernes Märchen für Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren, das uns Menschen, die nur noch Hektik und Stress kennen, einen Spiegel vorhält und uns zeigt, was wir weitestgehend verlernt haben: Uns Zeit zu nehmen und Zeit zu haben. Mittwoch, 29. Juni, 10.00 Uhr Kilianikirche Mühlhausen Dienstag, 5. Juli, 10.00 Uhr Kilianikirche Mühlhausen Eintritt: 5,00 EUR Ermäßigt: 4,00 EUR Kinder: 3,00 EUR Kindergruppen: 2,50 EUR p.P. Kulturfabrik Mühlhausen Kartenvorbestellung unter 0173 - 692 71 38 17.06., 21:00 Uhr MAKE präsentiert: LE FREAK 18.06., 21:00 Uhr DEPECHE MODE Party, Live: EXITED (DM Coverband) 24.06., 21:00 Uhr Live-Rock mit drei Bands 25.06., 21:00 Uhr THE PINK FLOYD PROJEKT (Pink Floyd Coverband) 01.07., Audiolightparty mit Captain Capa 16.07., Kassenpatienten (Ärtze Coverband) Support: Moneho 02.07., Liverock mit KLamotte und SPHUNK 23.07., Houseparty 12.08., Houseparty 13.08., Rockfactory 08.07., Metalfete mit Our last wish was Current, Noxeen und Choke Pear 09.07. LORD BISHOP (USA) 15.07., Gothicparty 29.07., Warm Up Party für das Partisan Open Air, Live: Noxeen 30.07., Liverock 19.08. ADAM BOMB (USA) 20.08. LIVE TIOZ (ONKELZ COVERBand) 05.08., Gothicparty 26.08., Kirmes Gothicparty!!! 06.08., Metallparty mit 4 Bands 09.07. LORD BISHOP 16.07. 13 Beratung für Opfer von rechter Gewalt TANZT! Freunde von Indie und elektronischer Tanzmusik aufgepasst: Audiolith ist das Label der Stunde. Mit Acts wie Frittenbude, Egotronic, Supershirt und Bratze sind die Hamburger in aller Munde und in jedem Ohr. Die Erfolgswelle aus dem hohen Norden macht auch vor Mühlhausen nicht halt. Mit Captain Capa schickt Audiolith ein Duo in die Stadt, das selbst in Thüringen zu Hause ist und mit „Saved My Life“ gerade sein zweites, famoses Studio-Album herausgebracht hat. Im Bad Frankenhausen entstand der Nachfolger des Debüts „Tonight Is The Constant“. Unter dem Deckmantel des „perfekten Popsongs” brechen auf „Saved My Life“ EmoGitarren, Brit-Pop-Gesänge und Eighties-Synthies ineinander, ohne rot zu werden. Furchtlos dick aufgetragen, ohne Rücksicht darauf, ob Chiptune-Sounds noch cool sind oder ein Autotune-Refrain zumutbar ist, werden hier melodramatische Hymnen zwischen 1987 Großraumdisco, 1998 ScreamoGig und 2012'er Indie-Floor geschmiedet. Eifersucht, Betrug und verkappte Liebeleien dominieren die Texte, verspielte DancefloorAttitüde die Beats. Unterstützt werden Captain Capa von Rampue und dem Dead Disco DJ-Team. Rampue aus Berlin stimmt die Meute mit „elektronischer Tanzmusik“, wie sein Debütalbum hieß, ein. Hinter Dead Disco verbergen sich vier junge Herren aus Bad Langensal- Die mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt wird seit Kurzem unter der Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) fortgeführt. Mit der Durchführung wurde der Bund der evangelischen Jugend in Mitteldeutschland (bejm) beauftragt. Doch nicht nur der Träger ist neu, auch der Name hat sich geändert. Das Projekt heißt jetzt Ezra, das ist Hebräisch und steht für Hilfe. Der Beratungsdienst agiert nach wie vor in ganz Thüringen. Neue Ansprechpartnerin für den Unstrut-Hainich-Kreis ist Julia Frydetzki, die bis Ende letzten Jahres als Leiterin des Jugendprojekts Boje in Mühlhausen tätig war. Ab sofort berät und unterstützt sie Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer Gewalt sowie deren Angehörige und Zeugen. Dabei wird sie aber nicht nur in Fällen physischer Gewalt aktiv, sondern auch bei solchen Straftaten wie Bedrohung, Ehrverletzung, Nötigung und Sachbeschädigung. Die Beratung findet im Heimatort der Betroffenen statt, ist kostenlos und auf za/Erfurt. Ihre exzessiven DiscoPartys sind mittlerweile auch in Leipzig bekannt. In Mühlhausen garantieren sie die neuesten und besten Hits aus Indie-Rock, Alternative, Britpop und New Rave. Los geht es am 1. Juli in der Kulturfabrik Wunsch anonym. Sie erfolgt unabhängig von staatlichen Behörden und davon, ob Anzeige gegen die Täter erstattet wurde. Die Beraterinnen und Berater behandeln alle Fälle streng vertraulich und sind grundsätzlich mit den Opfern parteiisch. Die Leistungen der Opferberatung bestehen neben der eigentlichen Beratung auch aus praktischen Hilfen und der Prozessbegleitung. Unter anderem werden die Opfer psychologisch betreut und in Gesprächen mit ihnen die Tatfolgen aufgearbeitet, sie werden bei Behördengängen und bei der Beantragung von Opferentschädigung und Prozesskostenhilfe unterstützt, sowie in Gesprächen auf die Verhandlung vorbereitet und zu Terminen begleitet. Außerdem werden Informationsveranstaltungen durchgeführt, die über die psychosoziale und rechtliche Situation der Betroffenen aufklären. Die Opferberatung existiert seit März 2004 und wurde bis Ende 2010 durch den Verein Drudel 11 e.V. aus Jena betrieben. Weil der Verein auch für die Arbeit mit den Tätern verant- wortlich ist, wurde ein Trägerwechsel angestrebt. Die EKM, als neuer Träger, ist Gründungsmitglied des Trägervereins der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus – für Demokratie in Thüringen (mobit) und hat unter anderem mit ihrer Kampagne „Nächstenliebe verlangt Klarheit – Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus“ deutlich gemacht, dass Rechtsextremismus und christlicher Glaube nicht vereinbar sind. Auch die Mitgliedsorganisationen des bejm haben sich mit eigenen Aktionen intensiv an der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus beteiligt. Beide verfügen über ein enges Netzwerk engagierter Unterstützer in ganz Thüringen. Finanziert wird die Opferberatung durch das „Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ und das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“. Kontakt Ezra - Mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt Drei-Gleichen-Straße 35a 99192 Neudietendorf Telefon: 036202-7713-510 Mail: opferberatung@bejmonline.de Mühlhausen, Ledernes Käppchen 1, um 20.30 Uhr, wenn die DJ's von Dead Disco erste Tanzeinladungen verteilen. Veranstaltet wird der Abend von der Jugendinitiative Kulturinsel Mühlhausen. Wort: Martin Zenge Anzeige 14 15 Alexandra Wallbraun und Gabriel Dörner nahmen im März an einer Exkursion des AnneFrank-Zentrums Berlin zum Thema „Nationalsozialistische Architektur in Berlin“ teil. Über Eindrücken und Erfahrungen, die sie im Rahmen dieses dreitägigen Seminars sammeln konnten, berichten sie hier. In Berlin gibt es noch heute einige Gebäude, die in der NS-Zeit erbaut worden sind. Damals war geplant, dass ganz Berlin zu einem nationalsozialistischen Machtzentrum ausgebaut werden sollte, in dem es vor monumentalen Angebergebäuden nur so strotzte! Es gab einen Plan, dass diese Stadt zu einer sogenannten Welthauptstadt mit dem Namen „Germania“ erweitert werden sollte. Albert Speer war Hitlers Stadtplaner, der diesen wahnsinnigen Plan umsetzen sollte. Berlin sollte mit einer riesigen Rissachse durchzogen werden, an der sich die Monumentalbauten reihten. Außerdem wurden Entwürfe zur Umgestaltung des Gleis- und U-Bahnnetzes erstellt. Nur Einiges davon wurde auch umgesetzt, zum Beispiel das Gebäude der Deutschen Reichshauptbank (Bild oben rechts). Es steht in der Unterwasserstraße gegenüber der Museumsinsel. 1933 entschied Hitler, das Haus zu bauen. Die alte Reichsbank gegenüber wurde abgerissen, daneben ein weitaus größe 16 rer Bau mit mehreren Innenhöfen errichtet. Die Gänge sind insgesamt acht Kilometer lang, der längste Flur ist 240m lang! In drei Tiefgeschossen waren Tresor- und Sicherheitstrakte untergebracht. In der DDR-Zeit tagte in diesem kolossalen Haus das Zentralkomitee der SED. Und es steht bis heute. Nun findet man darin einen teil des Auswärtigen Amtes. Ein weiteres umgesetztes Monumentalgebäude ist der Flughafen Tempelhof. Er befindet sich ziemlich zentral, am unteren Ende der geplanten „Germaniaachse“. Dieses riesige Haus, das für damalige Verhältnisse 30mal überdimensioniert war, ist so überwältigend, dass man sich regelrecht eingeschüchtert vorkommt, wenn man davor steht. (Bild unten links). Brauner Muschelkalk bedeckt die sehr hohen Wände, alle Gebäudekanten sind starr, hoch und gerade. Hunderte Quadratmeter Fläche gibt es in diesem riesigen Haus, die nicht mal alle genutzt wurden. Vieles wurde niemals fertig gestellt (Bild rechte Seite, oben links). Die Dimension sollte bloß zum Einschüchtern dienen und von Deutschlands schier unüberwindbarer Macht und Größe zeugen. Als Flughafen wird das Areal nun schon seit einigen Jahren nicht mehr genutzt. Das Haus steht größtenteils leer. Trotzdem wird es permanent geheizt, damit es nicht verfällt und die Rohre zufrieren. Ob es dann im Sommer 50 Grad sind, interessiert niemanden. Manchmal finden dort noch Veranstaltungen und Messen statt. Man kann allerdings auch an einer Führung teilnehmen und das Gebäude bestaunen. Man betritt die Gänge wie ein Flugzeugreisender, der eincheckt, zum Hangar geht und in sein Flugzeug einsteigen will. Sobald man auf dem riesigen, mit einem frei schwebenden Dach überspannten Rollfeld steht, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus (Bild oben rechts). Man kann in scheinbar kilometerlangen Gängen und Bürofluren wandeln. Man schlüpft auch in die atemberaubende Kellerwelt mit einem unterirdischen Schienen- und Transportsystem (Bild unten links) und al ten Bunkern. Sogar ein Chemielagerraum ist zu bestaunen, in dem es wochenlang gebrannt hatte und den man danach erst entdeckte (Bild unten rechts). Bis heute ist man nicht sicher, was darin gelagert wurde. Ein weiteres Gebäude, das nach Speers Entwürfen gebaut wurde, ist das Olympiastadion. Außerdem kann man noch in der Wohnsiedlung „Krumme Lanke“ eine bauliche Spur der Nazis bestaunen: in den Häusern, die hier stehen, durften früher nur Offiziere wohnen. Heute werden sie ganz normale Einfamilienhäuser genutzt. In Berlin gibt es also noch immer viele Spuren der Nazis - in den großen Bauten. Doch nur wenn man das weiß, entdeckt man sie auch. Man kann nicht genau festlegen, welches Haus typisch Nazi- architektur ist. Es gab keine „Architekturepoche der Nationalsozialisten“, die Architektur war nur Ideologieträger. Große Klotzbauten werden auch heute noch gebaut! Wichtig sind immer die damit verbundenen Ziele und die Ideologie. Bei den Nazis waren das: Mit Unüberwindbarkeit Angeben und zur Weltmacht streben. <<<<<<<<<<<<<<<<< Das Anne-Frank-Zentrum in Berlin bietet regelmäßig kostenlose Seminare und Projekte in verschiedenen Städten zu unterschiedlichen Themen an. Mehr Informationen auf: www.annefrank.de, dann „Wanderausstellungen“, „Demokratiekompetenz vor Ort“, „Seminare für Jugendliche“. 17 .. LASS DEN KOPF NICHT HANGEN! WENN´S DIR MAL WIEDER STINKT UND DIR ALLES BIS ZUM HALSE STEHT: Erstes prominentes EHEC-Opfer: Zonen-Gaby (37) tot. Stirbt bald auch die Dummheit? JiM – Das Magazin JiM – Das Magazin sprach mit Zonen-Horst (42), dem Mann von Zonen-Gaby (37†), die durch die Titanic Deutschlandweit weltberühmt wurde. Herausgeber: JiM – Die Jugendinitiative e.V. Burgstraße 13 99974 Mühlhausen Telefon: (03601)407 946 E-Mail: info@jim-zone.de Internet: www.jim-zone.de JiM: Anfang der 90ger kam ihre Frau ja plötzlich zu unerwarteter Berühmtheit. Wie war das damals? Ansprechpartner: Thomas Schabestiel (V.i.S.d.P.) Zonen-Horst: Das war im November 1990. Ich hab die Gaby damals gerade vom Friseur abgeholt. Da hatte die sich gerade die Haare machen lassen. Das hat ja damals alles nischt gekostet. Auf einmal macht der Kohl die Mauer auf. Und wie aus dem Nischt steht da dieser Typ von der West-Zeitung vor uns und schenkt der Gaby eine Banane. Na, da hat sich die Gaby aber gefreut! Die war richtig glücklich. Die hatte ja noch nie auch nur eine richtige Banane gesehen. Es gab ja nischt, außer Geld. Aber das kam pünktlich! Und dann hat der Westjournalist die Gaby mit ihrer ersten Banane fotografiert. Und ein paar Tage später war die dann vorne drauf, auf der Zeitung mit dem Schiff, dass untergeht. Und so ist die Gaby ganz plötzlich in ganz Deutschland weltberühmt geworden. Ja, das war schon was. JiM: Wie hat ihrer Frau die “Banane” denn geschmeckt? Zonen-Horst: Och, eigentlich ganz gut. Aber wir mussten das Ding ja erst einmal aufkriegen. Die Gaby wusste ja nicht, wie das geht. Ich hab der dann mit meinem Taschenmesser geholfen. Auch wenn wir nischt hatten, aber unsere Taschenmesser waren gut. Und die Offiziersdolche auch! JiM: Vor Kurzem ist ihre Frau leider verstorben. Zonen-Horst: Genau. Dabei hab ich noch gesagt: Pass bloß auf und iss ja kein EHEC! Aber die Gaby hat ja so für diese Bananen geschwärmt. Da konnte die einfach nicht von lassen. Und dann hat die Gaby davon gekostet und das hat der dann das Leben gekostet. Das war wirklich traurig. Wie damals, als sie den grünen Pfeil und das Ampelmännchen abschaffen wollten. JiM: Da haben sie aber Glück gehabt, dass sie nicht auch von der “Banane” gegessen haben! Zonen-Horst: Ja. Nee, ich mach mir da nischt draus. Sieht aus wie ne Gurke, riecht wie ne Gurke und lässt sich obendrein schwer aufmachen. Das is mir nischt! Ich glaub ja mittlerweile, der Wessi hat uns verarscht. <<<<<<<<<<<<<<<<<< Stolz präsentiert Gaby ihre erste Banane: Horst mit der Ausgabe des Satiremagazins Titanic, die seine Frau berühmt machte. 20 >>> Impressum <<< Mitarbeit: Jana Anton, Kristin Behlert, Lars Buchenau, Gabriel Dörner, Julia Frydetzki, Volker Kasperski, Charlotte Klaus, Marco Lehm, Stephan Pitelka, Thomas Schabestiel, Oleg Shevchenko, vonaxt, Alexandra Wallbraun, Stefan Wenzel, Annett Wunderle, Martin Zenge sowie Anja und Tobias Anzeigenberatung: Tina Pech Büro- und Marketingservice Eichenweg 5 99976 Anrode/OT Hollenbach Telefon: 03601 - 853 770 Mobil: 0176 - 780 191 10 Fax: 03601 - 853 771 E-Mail: info@tinapech.de Gestaltung: JiM - Die Jugendinitiative e.V. Druck: Druck und Werte, Leipzig Preis pro Heft: 0,00 Euro. Erscheinungsweise: alle 3 Monate. Auflage: 2.500 Exemplare. Verbreitungsgebiet: Landkreis Unstrut-Hainich. Alle Rechte vorbehalten. Alle unverlangt eingesandten Texte, Bilder, usw. gehen in das Eigentum der Redaktion über. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Texte, Bilder, usw. Namentlich bzw. mit Kürzel oder Synonym gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. REVOLUTION. Text: Charlotte Klaus, Bild: vonaxt ... ÜBERALL REVOLUTION! Aus dem spätlateinischen „revolutio“ liegt die Bedeutung klar auf der Hand. Es geht um Umwälzung, Umdrehung. Schon Kopernikus meinte es ginge um Wiederkehrendes. Sozusagen kann man als Kleingärtner behaupten, dass was derzeit in Spanien und Griechenland passiert, so etwas wie das Ackern eines Kleingartens im Frühling ist. Die Erde wird so schön umgepflügt, damit wieder genügend Nährstoffe im Boden ankommen und neue Pflanzen gedeihen können. Ich teile die Meinung der anderen, dass es im Juni schon reichlich spät ist für solcherlei Gartenarbeit. Da sollten die Obstbäume in voller Blüte und die ersten Erdbeeren bereits geerntet sein. Aber nun kann eben jeder machen, was er für richtig hält, solange das Wetter mitspielt. Aktuell formieren sich sogenannte Guerillagärtner bereits in der Hauptstadt, die dafür sorgen wollen, dass auf den Straßen ein gerechtes Verhältnis zwischen Bäumen und Blumen herrscht. So genannte Saatbomben werden auf unbepflanzte Grundstücke geworfen, um so den Schmetterlingen, die jahrelang als Minderheit in der Gesellschaft galten, neuen Raum zu geben. Auch das Bienenvolk beschwert sich. Einen kleinen Eimer Wasser könnte schließlich jeder in den Garten stellen, um so die Arbeitsplätze des Honigvolkes zu sichern. Eine staatliche Revolution schließen die Bienen allerdings aus. Die Monarchie im Bienenstaat sei wichtig, sonst gäbe es keine Show Royal… äh Bienen. Und auch die Wespen müssen die Taille etwas enger tragen. Schließlich muss es für alle reichen. Die Schnecken waren zwar für eine An archie, krochen aber dafür zu langsam mit ihren selbst gemalten Schildern. „Es lebe die echte Demokratie“ brüllte der Maulwurf, der soeben aus der Erde einen kleinen Berg direkt neben der Petersilie gegraben hatte. Daraufhin verschwand er wieder, denn er mochte die Gesellschaft der anderen Tiere nicht sonderlich. Die Fliegen, die schon längst auf ihre Chance gewartet hatten, formierten sich. „Wir können aus Scheiße Gold machen“, summten sie lauthals. So etwas hat ja auch durchaus was Unterhaltsames, dachte sich ein Vogel und kackte vom Apfelbaum hinunter direkt neben einer Rose ins Gras. Er hatte vorher Blaubeeren gegessen und nun ward es der Rose Angst und Bange, das im Laufe der Zeit über Generationen hinweg, irgendwann all ihre Nachkommen von einem Blaubeerbusch vertrieben werden könnten. Sie fing jämmerlich an zu weinen und bat um eine Umsiedlung im Falle einer Ausbreitung des Blaubeerenbusches. Ja doch, mischt sich jetzt auch der Gärtner ein, der sowieso meint, hier wird gerade viel zu viel Gewese um Nichts gemacht. Schließlich kümmere er sich gerade um den Kompost und damit hat er für heute schließlich genug zu tun. „Denn ohne den Kompost, gibt's keine neue Erde“, meint er abschließend, zieht den Hut vom Kopf, wischt sich die Stirn und die Regenwürmer bejubeln seine Rede und beißen sich vor Freude selbst in den Schwanz. Revolution geht auch nur Schritt für Schritt und nicht in allen Ecken gleichzeitig. Da kann sich, egal wer, auf den Kopfstellen und einen Teller auf dem großen Zeh balancieren. Noch einmal den Garten beregnen, war ja schließlich warm heute. Das kühlt die Gemüter wieder ein wenig herunter. Nicht unbedingt ein niederschlagendes Ergebnis, denn am Ende des Tages strahlte ein Regenbogen über dem Garten. Für alle die mehr wollen, gibt es Charlotte Klaus ab jetzt auch im Internet. Einfach mal reinschauen: http://charlotteklaus.tumblr.com/ PS: Das Schaf auf dem Bild hat mit all dem überhauptnichts zu tun. 21 Interview mit Oleg Shevchenko, dem Vorsitzenden der Jusos Unstrut-Hainich-Kreis JiM: Oleg, Du bist Mitglied der Jungen Sozialistinnen und Sozialisten in der SPD, kurz Jusos, der Jugendorganisation der SPD. Was machst Du da? Oleg: Seit November 2009 bin ich Stolzer Juso. Seit November 2010 bin ich Vorsitzender der Jusos Unstrut-Hainich-Kreis geworden und engagiere mich auf Landesebene der Jusos in der Bildungs- und Schulpolitik. JiM: Warum hast Du Dich gerade für die Jusos und nicht für die Jugendorganisation einer anderen Partei entschieden? Oleg: Die Jusos entsprechen meinen politischen Grundwerten: solidarisch, ökologisch, gerecht und LINKS. Die Jusos sind keine veraltete, langweilige Organisation. Bei den Jusos hast du das Gefühl, das du etwas verändern könntest. Zugleich aber hast du jede Menge Spaß auf Partys, aber auch am runden Tisch mit den anderen Mitgliedern. Wir sind vor allem eine Jugendorganisation. Wir wollen keine Erwachsenen spielen. Wir wollen unsere Meinung sagen und Jugendliche bleiben. Mit all dem, was dazugehört. JiM: Wie viele Mitglieder haben die Jusos im Unstrut-Hainich-Kreis und wo liegen die Schwerpunkte ihrer Arbeit? Oleg: Wir sind eine kleine Gruppe von 26 Leuten. Aber einige der Ju 22 sos sitzen in politischen Gremien, wie zum Beispiel im Kreistag oder im Stadtrat von Bad Langensalza. Nach einer Pause haben wir uns als Jugendorganisation seit Ende letzten Jahres wieder ins Zeug gelegt und gewinnen stetig neue Mitglieder. Unsere Organisation beschäftigt sich mit stärkeren Beteiligung von Jugendlichen, aber auch mit Wirtschaftspolitik, Integration, Energiepolitik, Gleichstellung usw. Bei uns bestimmt aber nicht eine Person das Thema, über welches wir diskutieren, sondern der ganze Jugendverband. Einige Mitglieder interessieren sich mehr für Nach- Jugendliche müssen mitbestimmen können haltigkeit und Energiepolitik. Sie engagieren sie sich auf diesem Feld mehr, als auf anderen, und bringen damit auch den Wissensstand des Verbandes nach vorne. Andere Mitglieder interessieren sich hingegen mehr für Wirtschaftspolitik im Kreis oder auch im Land. Auch sie informieren die anderen Mitglieder über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse. Wir sind halt ein sehr vielfältiger Verband. JiM: Wie können sich Jugendliche in die Organisation einbringen? Oleg: Einfach zu unseren Treffen oder zu einer unserer Aktionen kommen. Die nötigen Infos erfährt man auf unserer Homepage www.uhk. jusos-thueringen.de. Dort stehen die Termine sowie Infos zu unseren vorherigen Treffen. Wir haben ein sehr vielfältiges Programm, so kann man sich unterschiedliche Themen auswählen. Vom Landes- oder Bundesverband werden zum Beispiel auch Fahrten angeboten, zu denen man sich anmelden kann. Die Reisekosten und die Verpflegung werden bezahlt! JiM: Du hast die Initiativgruppe für ein Jugendparlament in Mühlhausen (JuPa) gegründet. Warum? Oleg: Bei der Initiative ging es mir darum, endliche Jugendliche in Mühlhausen davon zu überzeugen, sich politisch zu engagieren und etwas verändern zu wollen. Vor allem Mühlhausen ist eine der Regionen, wo es an jugendlichen Aktivismus, aber auch an jugendorientierter Politik mangelt. Jugendliche müssen auch mitbestimmen können. Und wenn das einige Stadträte nicht verstehen, dann sind sie fehl am Platz. setzt Du Dich persönlich besonders ein? JiM: Was bringt eine Mitgliedschaft bei den Jusos? Oleg: Ich setzte mich grade für eine bessere Wirtschaftspolitik im Kreis ein. Der Schuldenberg des Landkreises muss abgetragen werden. Wir müssen nachhaltig an die Sache rangehen. Auch das Umsteigen auf erneuerbare Energien im unseren Landkreis bis 2020 ist eine meiner Forderungen. Auf Landesebene setzte ich mich für eine bessere Schulpolitik, das Wahlrecht mit 16 und die Abschaffung der Residenzpflicht für Asylanten ein. Oleg: Die Mitgliedschaft ist kostenlos und jederzeit kündbar. Es bringt nur Pluspunkte: Keine Fahrtund Unterhaltungskosten bei Seminaren, kostenlose mehrtägige Reisen nach Brüssel (ins Europaparlament) oder Berlin (in den Bundestag). Außerdem lernt man neue, politisch linke, junge Menschen kennen. Bei uns gibt es keine Hierarchie o.ä. Jeder ist herzlich willkommen! JiM: Wie stehen die Jusos eigentlich zur SPD? Weitere Informationen zu den Jusos findet man im Internet unter www.jusos.de oder www.jusosthueringen.de. Oleg: Die SPD ist unsere Mutterpartei. Doch die Positionen der Partei sehen wir immer kritisch. Vieles, was die Partei macht, befürworten wir nicht. Wir sind keine KlonOrganisation. Wir wollen durch unseren Jugendverband neue Ideen in die Partei mit einbringen, aber auch selbst als Verband durch Aktionen wirken. JiM: Welche Angebote sollte man Jugendlichen machen, damit sie sich mehr für Politik interessieren? Oleg: Für die Jugendlichen muss es Seminare geben, die interessant sind. Es muss eine Möglichkeit geben, sich unabhängig von einer Partei in einem politischen Jugendverband zu organisieren. Das soll auch durch die Initiative „Jupa MHL“ gewährleistet werden. JiM: Für welche politischen Ziele Oleg Shevchenko ist 16 Jahre alt und Schüler der zehnten Klasse des Tilesius-Gymnasiums in Mühlhausen. Er ist Vorsitzender der Jusos UnstrutHainich, der regionalen Untergliederung der Jugendorganisation der SPD. www.gemeinsam-zukunft-gestalten.net Immer wieder hört man von Erwachsenen, dass junge Menschen sich für nichts interessieren - schon gar nicht für Politik. Dass dem nicht so ist, wollen wir mit dieser Serie zeigen. Dabei geht es uns nicht darum, Werbung für eine bestimmte politische Partei oder eine bestimmte politische Position zu machen! Vielmehr wollen wir junge Leute vorstellen, die sich auf unterschiedliche Weise engagieren und für sich und andere einsetzen. 23 Ausbildungsplätze im Brauhaus zum Löwen sind noch zu haben Im Mühlhäuser „Brauhaus zum Löwen“ sind in diesem Jahr noch zwei Lehrstellen zu besetzen. JiM – Das Magazin sprach mit Juliana Thon, die dort im 2. Lehrjahr eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert, darüber, was man für die Ausbildung mitbringen muss, was einen im Brauhaus erwartet und welche Perspektiven man danach hat. JiM: Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen sollten vorhanden sein, wenn man eine Ausbildung als Hotelfachfrau oder Hotelfachmann machen möchte? Juliana: Grundsätzlich sollte man über gute schulische Leistungen verfügen und Verständnis für Zahlen und Technik besitzen. Persönlich sollte man offen, freundlich, hilfsbereit und kommunikativ sein, auf Leute zugehen können und Interesse am Umgang mit Menschen haben. Ein gepflegtes Äußeres ist dabei selbstverständlich. Dazu gehört auch, dass man keine Piercings oder Tattoos im Gesicht hat. Da man jederzeit bereit sein muss, um auf die Besonderheiten und Wünsche der Gäste einzugehen, und dabei ständig selbst Ideen entwickeln, Lösungen finden und schnell reagieren muss, ist auch Flexibilität sehr wichtig. Außerdem sollte man Interesse an der Stadt und der Region mitbringen. Zudem benötigt man ein Gesundheitszeugnis. Das muss im Landratsamt beantragt werden. Es kostet 25 Euro und gilt ein Leben lang. Wenn >>>>>>>>>>>>>>>>>> Haben ihren Traum-Job bereits gefunden: Sebastian Meier, KochAzubi im 3. Lehrjahr, und Juliana Thon, Hotelfachfrau-Lehrling im 2. Ausbildungsjahr. 24 man allerdings ein Schulpraktikum absolviert, trägt die Kosten dafür meist die Schule. Abwechslungsreiche Arbeit JiM: Was erwartet einen Auszubildenden im Brauhaus? Juliana: Eine abwechslungsreiche Arbeit, bei der es nie langweilig wird. Viel Verantwortung und eigenständiges Arbeiten, von der Planung, über die Organisation bis zur Durchführung. Dazu gehört das Ausrichten von Banketts ebenso, wie das Erstellen von Angeboten für Reisegruppen, der Service im Restaurant, das Saubermachen AZUBI GESUCHT der Zimmer und die Betreuung der Gäste, um nur einiges zu nennen. Weiterhin erwarten einen Auszubildenden ein ausgezeichnetes Arbeitsklima und nette Kollegen und Ausbilder, die sich Zeit für einen nehmen. Und natürlich eine sehr familiäre Atmosphäre mit netten Gästen, von denen viele Stammgäste sind. JiM: Warum sollte man sich für eine Ausbildung in der Gastronomie gerade für das „Brauhaus zum Löwen“ entscheiden? Juliana: Weil man hier eine grundsolide, bodenständige Ausbildung bekommt. Während dieser kann man auch in anderen Betrieben hin ter die Kulissen schauen. Die Berufsschule befindet sich quasi um die Ecke, in Görmar, was einem viel Fahrerei erspart. Weitere Vorteile sind die Weiterbildungsangebote während der Ausbildung, der jährliche Lehrlingsaustausch mit Frankreich und die Prüfungsvorbereitung durch Lehrgänge über den Firmenausbildungsverbund Nordwestthüringen. Außerdem gibt es im Brauhaus ein tolles Team mit vielen netten Kollegen. Die Zusammenarbeit hier ist wirklich sehr gut und die Ausbilder nehmen sich viel Zeit für die Lehrlinge. Wir treffen uns auch außerhalb der Arbeitszeit, feiern gemeinsam Weihnachten, machen einmal im Jahr einen Betriebsausflug und treffen uns regelmäßig zu Personalfeiern oder Teamabenden. Tolles Team JiM: Was gefällt dir an der Ausbildung im Brauhaus besonders gut und welche Arbeiten machst du weniger gern? Juliana: Am meisten Spaß habe ich daran, die Gäste zu betreuen. Geschirrspülen und Besteck polieren sind nicht so mein Ding. JiM: In der Gastronomie arbeitet man normalerweise in Schichten. Ist das nicht nervig? Juliana: Daran gewöhnt man sich relativ schnell. Letztendlich gleicht sich doch alles aus. Wenn ich am Wochenende arbeiten muss, habe ich dafür in der Woche frei. Und nach dem Frühdienst bin ich am Nachmittag schon zuhause, wenn andere noch arbeiten müssen. Wichtig ist doch nicht, wann man arbeitet, sondern das einem die Arbeit spaß macht. JiM: Man merkt dir an, dass dir die Arbeit spaß macht und das du sie gerne machst. Aber gibt es nicht manchmal auch Probleme? Juliana: Na klar. Aber das ist doch normal. Manchmal kommt es schon vor, dass jemand wegen irgendetwas unzufrieden ist. Ob zu recht oder unrecht ist dabei egal. Das muss man klären. Man darf es aber nicht persönlich nehmen. JiM: Wie lange dauert die Ausbildung und welche Perspektiven hat man danach? Juliana: Die Ausbildung dauert drei Jahre. Danach hat man viele Möglichkeiten. Man kann als Postenchef oder Abteilungsleiter in der Küche oder dem Restaurant arbeiten. Oder zum Beispiel als Empfangsdame an die Rezeption gehen. Man kann auch eine weitere Aus AZUBI GESUCHT bildung zur Hotelkauffrau oder zum Hotelkaufmann dranhängen und danach in die Betriebsleitung oder die Geschäftsführung wechseln. Viele Möglichkeiten Da das Brauhaus zu einem Verbund mehrerer Hotels gehört, gibt es auch die Möglichkeit von einem Hotel aus dem Verbund der GöbelHotels übernommen zu werden. So kann man nach der Ausbildung zum Beispiel ins Göbel-Hotel Rodenberg nach Rotenburg an der Fulda wechseln. Wie gesagt, Möglichkeiten gibt es viele. Aber egal wie man sich entscheidet, aufgrund der guten Ausbildung werden Lehrlinge aus dem Brauhaus von anderen Betrieben gern übernommen. <<<<<<<<<<<<<<<<<< Das „Brauhaus zum Löwen“ in Mühlhausen existiert seit 1992. Es befindet sich in einem historischen Gebäude am Kornmarkt, das 200 Jahre lang als Apotheke genutzt wurde. Zum Brauhaus gehören ein Hotel mit vier Gästehäusern und über 80 Zimmern, ein Restaurant mit Kellergewölbe, Seminarräumen und Biergarten, ein Sudhaus, in dem eigenes Bier gebraut wird, und der Tanz- und Erlebnistreff „Leo“. Das Brauhaus gehört zu den Göbel Hotels, einem Verbund von 13 individuell geführten Hotels. 25 Nase voll? Seit einem knappen Jahr engagieren sich Jugendliche aus Mühlhausen für ein Jugendparlament in der Stadt. Sie schrieben eine Konzeption und eine Satzung. Sie führten Umfragen durch und sammelten Unterschriften. Sie trafen sich mit Politikern aller im Stadtrat vertretenen Parteien, die den jungen Leuten ihre Unterstützung zusicherten. Sie erarbeiteten mit Hilfe des Beigeordneten der Stadtverwaltung, Dr. Bruns (SPD), eine Beschlussvorlage für die Anerkennung durch den Stadtrat. Und sie wiesen immer wieder darauf hin, dass sie KEIN Schülerparlament wollten! Ende Mai entschied der Stadtrat, in Mühlhausen ein Schülerparlament zu installieren. JiM - Das Magazin sprach mit Jugendlichen der Initiative für ein Jugendparlament in Mühlhausen. JiM: Ihr engagiert euch seit langem für ein Jugendparlament in Mühlhausen (JuPa). Warum? JuPa: Wir wollen Mühlhausen attraktiver und lebenswerter für Jugendliche machen. Ein Schülerparlament wird unseren Anforderungen nicht gerecht, da es ein viel zu niedriges Eintrittsalter mitbringt. Wir sind nämlich der Meinung, dass Grundschüler noch nicht die nötige bzw. vorausgesetzte politische Meinung mitbringen, die für ein effektives Vorankommen notwendig ist. Der Stadtrat hat unsere Beschlussvorlage nicht akzeptiert, weil er gedacht hat, dass wir in einem Schülerparlament besser aufgehoben sind und sich keine „elitären Gruppen“ bilden können. Letztendlich werden die Vertreter von allen Schülern Mühlhausens gewählt. Fraglich ist jedoch, ob sich auch wirklich jeder, der gewählt wird, engagiert. Das wagen wir zu bezweifeln. Die größte Unterstützung bekamen wir von den Grünen und von der Linken. Allerdings hat es für eine Mehrheit im Stadtrat nicht gereicht, was sehr traurig ist. Denn man sollte ehrenamtliches 26 Engagement von Jugendlichen nicht stoppen bzw. bewusst formen oder es für Jugendliche unattraktiv machen. Wir werden weiter dranbleiben und für unser Vorhaben kämpfen. JiM: Ende Mai hat der Stadtrat entschieden, in Mühlhausen ein Schülerparlament zu installieren. Das war genau das, was ihr nicht wolltet. Was habt ihr gegen ein Schülerparlament? Jugendliche über 18 dürfen nicht mitmachen JuPa: Die Tatsache, dass die Schülersprecher mehr oder weniger gezwungen werden, daran teilzunehmen. Es werden auch nicht alle Jugendlichen erfasst. Was ist denn mit den Personen, die unter 18 Jahre alt sind, aber nicht in die Schule gehen. Die werden in einem Schülerparlament gar nicht berücksichtigt. Es ist uns klar, dass sich der Großteil dieser Personen nicht engagieren würde, dennoch ist es falsch, ihnen nicht die Möglichkeit dazu zu geben. JiM: Der Beigeordnete der Stadtverwaltung, Dr. Bruns (SPD), hat euch bei der Formulierung einer Beschlussvorlage für den Stadtrat geholfen, in der es um ein Jugendparlament ging. Warum wurde diese Vorlage vom Stadtrat abgelehnt? JuPa: Es gab mehrere Hauptstreitpunkte. Einer ist das Alter gewesen. Wir haben die Altersgrenze von 14 bis 21 Jahre gezogen und somit die Grundschüler außen vor gelassen, weil wir denken, dass sich Personen unter 14 kaum für Politik interessieren. Aber wir wollten, dass es sich das Jugendparlament zur Aufgabe macht auch Möglichkeiten zu finden, um die Jüngeren mit einzubeziehen. Die Stadträte wollten das Alter auf 18 Jahre begrenzen. Parlamentarier sind da meist eigen und meinen, wer das entsprechende Alter hat, kann sich doch in den Stadtrat wählen lassen. Ein Schülerparlament bedeutet auch weniger organisatorischen Aufwand. Schülersprecher und deren Stellvertreter werden so oder so gewählt. Aber bei unserem Jugendparlament hätte man die Daten aller Jugendlichen in Mühlhau- sen erfassen und eine weitere Wahl organisieren müssen. Außerdem hatten einige Fraktionen ein Problem damit, dass wir die Grundschüler eben nicht dabei haben. JiM: Ihr habt mit allen im Stadtrat vertretenen Parteien gesprochen und für euer Projekt geworben. Viele Politiker haben euch ihre Unterstützung zugesichert. Letztendlich hat sich der Stadtrat aber mehrheitlich gegen euer Projekt entschieden. Was denkt ihr, warum die Stadträte anders entschieden haben? JuPa: Eine Gruppe von Schülersprechern, die mehr oder weniger zu einem Schülerparlament gezwungen werden, ist natürlich bequemer, als eine Gruppe von Jugendlichen, die sich für ein Jugendparlament interessieren. Es liegt durchaus im Interesse der Stadträte, dass dieses Schülerparlament vor den Baum geht. Es ist ja schließlich das zweite seiner Art. So könnte man, wenn sich irgendwann noch einmal eine Gruppe finden würde, um eine ähnliche Beteiligungsmöglichkeit für Jugendlichen zu schaffen, argumentieren, dass es die Jugend ja anscheinend nicht will. JiM: Welche Parteien oder Politiker haben euer Vorhaben am meisten unterstützt? JuPa: Die Fraktion DIE LINKE. und die Fraktion Pro Mühlhausen/Grüne haben uns unterstützt. JiM: Und von welchen Parteien oder Politikern seid ihr am meisten enttäuscht? JuPa: Auf der einen Seite von der CDU, da sie uns nicht einmal die Möglichkeit gegeben haben, in ihrer Fraktion zu unserer Idee Stellung zu nehmen. Von der SPD auch, weil die Fraktion einfach für Sozialdezernent Dr. Bruns gestimmt hat, der SPD-Mitglied ist. Am meisten aber sind wir von Dr. Bruns selbst enttäuscht. Wir haben uns mehrfach mit ihm getroffen. Doch anstatt uns bei diesen Treffen auf die Punkte unserer Satzung aufmerksam zu machen, die in nicht gehen, legte er diese in der Stadtratsitzung dar und ließt uns so ins „offene Messer laufen“. Das ist nicht gerade die feine englische Art! JiM: Viele von euch besuchen das Gymnasium. Nun gibt es Politiker, die euch vorwerfen, dass ihr aufgrund eurer Schulbildung eine elitäre Gruppe seit, die nicht alle Jugendlichen in der Stadt erreichen könnten. Außerdem wird behauptet, ihr engagiert euch nur für das Jugendparlament, um Karriere in der Politik zu machen. Was sagt ihr dazu? JuPa: Das ist absoluter Schwachsinn. Eine Gruppe von Jugendlichen, die sich für Politik interessiert, ist doch noch lange keine elitäre Gruppe. Und mal ganz ehrlich: Ist eine Gruppe von Schülersprechern denn nicht eher eine elitäre Gruppe als interessierte Jugendliche? Ich meine, dass unsere Idee sehr „gymnasial-lastig“ sein würde, liegt auf der Hand, aber das liegt sicher auch Interesse der Sache. Es ist klar, dass sich Schüler an Gymnasien eher für Politik interessieren, als Regelschüler. Wir wollen die Schüler, nicht wie im anderen Vorschlag, zu etwas zwingen, sondern wollen interessierten und engagierten jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich für die Jugend einzusetzen. JiM: Hat die Entscheidung des Stadtrates Einfluss auf euer weiteres politisches Engagement? JuPa: Ein klein wenig schon. Wir werden uns nicht in dem bisher erarbeiteten Rahmen als Jugendparlament engagieren und Politik machen, sondern als Initiative. Alles Andere bleibt beim Gleichen. JiM: Wie geht es jetzt weiter? JuPa: Wir werden auf jeden Fall nicht aufgeben. Unser Ziel ist es, unabhängig von Stadtrat und seinen Gremien, als politischer Jugendverband Politik zu machen. Informationen zur Initiativgruppe Jugendparlament Mühlhausen gibt´s im Internet unter: www.jpmmhl.jimdo.com Wie es mit dem vom Stadtrat beschlossene Schülerparlament weitergeht ist noch unklar. Wir bleiben auf jeden Fall dran. Wer mitmachen will kann sich ja schon mal bei uns melden. Die Kontaktdaten findest du im Impressum, auf Seite 20. 27 gemüse Carmen Scholz und Susann Heine zeigen noch bis Mitte Juli eine Auswahl ihrer Bilder im Mühlhäuser Mehrgenerationenhaus (Stadtjugendhaus). garten An die 100 Leute waren gekommen, um der Eröffnung der Ausstellung “gemüsegarten” im Mühlhäuser Mehrgenerationenhaus beizuwohnen. Die Ausstellung zeigt Bilder der jungen Künstlerinnen Carmen Scholz und Susann Heinze. Beide präsentieren ihre Werke das erste Mal in der Öffentlichkeit. Organisiert wurde die Schau in Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Deutschen Frauenrings. Die Laudation hielt Mario Götting vom Kunsthaus Mühlhausen. Musikalisch untermalt wurde die Ausstellungseröffnung von der Gruppe “Maras April”. Die jungen Frauen vereint die Liebe zur Malerei, die sie schon ihr ganzes Leben begleitet. Während die Mühlhäuserin Carmen Scholz das Ziel verfolgt, später von ihrer Kunst leben zu können, malt die Bollstedterin Susann Heinze zur Entspannung. Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis Mitte Juli zu sehen. Der Eintritt ist frei. Einige Bilder können käuflich erworben werden. Carmen Scholz und Susann Heinze vor dem Porträt des Sängers Phil Collins. 28 29 Meine Musik muss man fühlen, um sie hören zu können. Nic Johanning, alias DJ Tary, sprach für JiM - Das Magazin mit Stefan Wenzel. Wann hast du mit der Musik angefangen? Begonnen habe ich als DJ Ende der 90´er Jahre. Als Produzent und Live-Act gibt es mich seid 2008. Was willst du mit deiner Musik ausdrücken? In meiner Musik spiegeln sich Erlebnisse, Emotionen und Gedanken aus meinem Leben wieder. Mit meinen Live Sets beginnt eine Reise in meine, eine andere Welt. ten Actseite. Ebenfalls kann ich im Online-Shop meine Produktionen veröffentlichen und die Bookingagentur vereinfacht Veranstaltern die Möglichkeit mich schnell und unkompliziert zu buchen. Was Unity Heart für mich besonders ausmacht, ist die exzellente und freundschaftliche Betreuung. Was ist derzeit angesagt? Als besonderes Highlight ist Veröffentlichung von meinem neuem Album „Take a Look“ im Juni auf UNITYHAERT.de zu benennen. Es spiegelt meinen neuen Sound wieder und gibt jedem Einblicke in meine kommenden Live-Sets. Musik ist die Droge! Einmal richtig in fahrt interviewte Stefan Wenzel gleich noch DJ MIXA. Im Herbst ist der in Mühlhausen live zu erleben. Welche Ziele hast Du? Musikalisch würde ich gern mal ein Drei-Stunden-Set spielen, in dem ich die Leute auf meine eigene Reise schicken kann. Privat ist mein nächster Wunsch eine Reise nach New York, da mich diese Stadt schon seit vielen Jahren sehr interessiert. Hast du Vorbilder? Sicher haben in der Vergangenheit andere Künstler dazu beigetragen, dass ich heute in der Musik lebe. Ob Monika Kruse oder Dj Rush, es gab einige die mich inspirierten. Spielst du Vinyl oder Digital? Angefangen habe ich mit Vinyl und auch mehrere Jahre damit gespielt. Da in den letzten Jahren viele Produktionen nur ausschließlich digital veröffentlicht werden, habe ich mein Equipment auf digital umgestellt. Man ist dadurch auch flexibler und mit weniger Gepäck unterwegs. Du bist DJ und beim Mühlhäuser Lable Unity Heart unter Vertrag. Wie fühlst du dich dort? In den drei Jahren, in denen ich bei Unity Heart bin, fühle ich mich im Label sehr unterstützt und habe die Möglichkeit mich und meine Musik auf der Webseite zu präsentieren. Auch das familiäre und freundschaftliche Verhältnis zu Stefan Wenzel und vielen anderen Unity Heart Acts macht es für zu einem einzigartigem Label. Bekommst du Unterstützung? Meine Freunde und meine Familie stehen voll hinter meiner Entscheidung, mein Leben der Musik zu widmen. Anfangs war dies nicht immer einfach, doch nachdem alle merkten, wie viel mir daran liegt und wie ernsthaft ich das betreibe, bekam ich von vielen Seiten starkes Feedback. 30 Wer oder was inspiriert dich? Ich lasse mich gern vom Hören im Radio, Besuchen in Klubs und anderen Künstlern musikalisch inspirieren. Welche Pläne hast du als nächstes? Als Nächstes ist ein Auftritt bei „Radio Frei“ im Kalender verzeichnet und ich habe vor kommende Musik-Events zu besuchen. Weiterhin lege ich, wie auch andere Unity Heart Acts, großes Hauptaugenmerk auf die Unterstützung des Labels mit Werbung und Flyerverteilung. Wie viele Produktionen hast du schon gemacht? Seid 2008 habe ich über verschiedene Labels mehrere Alben, EP´s und Remixe produziert, wobei es auf etwa 90 Tracks kommen mag. Du bist bei Unity Heart unter Vertrag. Was tut das Label für Dich? Von Unity Heart werde ich in sehr vielen Hinsichten positiv unterstützt. Auf der Webseite habe ich die Möglichkeit mich als Act zu präsentieren. Man bekommt direkt Kontakt zu mir und meinen priva Wo überall hast du schon aufgelegt? Hauptsächlich im Raum Thüringen u.a. im Brauereikeller in Arnstadt, im New Wave in Vogelsberg und Outer Space in Erfurt. privat Wo kann man dich demnächst hören? Im Herbst ist ein Auftritt von mir in Mühlhausen vorgesehen und derzeit gibt es einen aktuellen Promomix zum kostenlosen Download auf UNITYHEART.DE. 31 Warnemünde im Mai Sitzend auf einer Bank vor einer silbernen Spirale im Park Schaue ich zwei Menschen zu, die wiederrum einem goldenen Hund beim Scheißen zu sehen, dem das scheißegal ist. Ein kurzes Zunicken, eine stille Übereinkunft regelt, wer das Häufchen entfernt. Ein Gentleman weiß, was zu tun ist. Eine Plastiktüte aus ihrer Tasche rettet das nächste Kind vor dem Hineintreten und verschwindet still im Mülleimer. Der Hund rennt völlig uninteressiert durch den Park und überhört die Rufe. Die Vögel zwitschern, außer mir ist selten jemand hier. Schwarze Poesie by Stephan Pitleka Dark Jesus Brich mir beide Beine und ich lauf auf Händen, um dich zu erwürgen. Schlag mich ans Kreuz und ich spuck dir ins Gesicht, um dich mit meinem Speichel zu ertränken. Stich mir beide Augen aus und ich versuch dich totzuschreien. Charlotte Klaus Ich schlage auch die andere Seite, wenn du sie mir hinhältst. Schlag mir beide Hände ab und ich versuch dich mit den Stümpfen zu ersticken. Ich zahle immer alles heim und ob ich schon wandelte im finsteren Tal, glaub mir, ich kehrte immer daraus zurück. Ihr werft statt Blumen Essig auf mein Grab? Dein Leib mein Brot, dein Blut mein Wasser, um mich zu vergiften müßt ihr euch schon mehr ausdenken! Ich verbuch den Gottesdienst unter: Zwischenmahlzeit. Meine Jünger, kommt alle herbei, damit ich euch erhängen kann, so werf ich gern den ersten Stein, denn verraten kann ich mich auch selbst. Mein Gelübde ist doch nichts mehr wert, und reißt der Vorhang dreimal ein. So geh ich mit Maria ins Freudenhaus und mach somit das Beste draus. Geht ruhig beten, für mich seid ihr verloren, heilig bin ich zwar geboren doch heilig bin ich nie geworden. Mühlhausen... Dabei könnte alles so schön sein. Bild: Tobias Stoßmeister (destructz.deviantart.com) 32 Verbrennt meine Zeugnisse und meine Lehren, des Menschen Geist wird nie den Trieb und den Instinkt beherrschen. by SP 28.10.2010 33 34 Bild: Graffiti in der Skatehalle Schmalkalden, 2005. Wort und Bild: T.S. www.jim-zone.de Gregor rannte wie verrückt über das Flugfeld. Er sprang in die Maschine. Das war knapp! Mit hochrotem Kopf brüllte sein Vorgesetzter auf ihn ein. Doch bei dem Motorenlärm verstand Gregor kein Wort. Resignierend zuckte er nach einiger Zeit mit den Schultern und setzte sich. Sein Vorgesetzter schrie noch immer und fuchtelte wild mit den Armen. Das Flugzeug nahm Fahrt auf. Die Gravitation drückte Gregor den Sitz. Seinen Vorgesetzten katapultierte sie gegen die geschlossene Laderampe am Heck der Maschine. Gregor schüttelte gelangweilt den Kopf und schaute desinteressiert über seine Schulter. Aus dem kleinen Bullauge konnte er den Exerzierplatz sehen, der schnell kleiner wurde. An einer Laterne vor dem Kasernentor stand Jenny. Sie sprach mit einem der Posten. Gregor war verwundert darüber, dass dieser Anblick nicht die kleinste Gefühlsregung in ihm auslöste. Er stierte aus dem runden Fenster und dachte an nichts. Nach einiger Zeit fiel sein Blick auf einen silberglänzenden Knauf, der sich neben seinem Sitzplatz befand. „Für Leerlauf ziehen“ war in diesen hinein graviert. Das klang für Gregor logisch. Und wie ein Befehl. Emotionslos, aber interessiert und voller ungeduldiger Erwartung, tat er, was ihm die Aufschrift auftrug. Der Schaden betrug 2,5 Millionen Euro. Die Bergung der Boing und die Beseitigung von Kerosin und Öl aus dem Meer nicht mitgerechnet. Im Gegensatz zu seinen Kameraden hatte Gregor Glück. Er wurde, wie durch ein Wunder, aus der Maschine geschleudert. Sein Fallschirm öffnete sich in einer Höhe von 200 Metern automatisch. Der Rest war Routine. Armylife. GEMEINSAM SIND WIR STARK. MACH MIT! Gregor: Für Leerlauf ziehen