Ausgabe Mai 2012 >
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Ausgabe Mai 2012 >
Da s Schweizer Schneesportmaga zin Doppelzimmer: Joana Hählen und Priska Nufer Mai 2012 CHF 8.– 180° um . . . : Sven Arnold ON THE BIKE Fabienne Suter www.snowactive.ch Editorial s t al JetzatisGr oad im . nl Dow -Store App Snowactive und Swiss-Ski festigen ihre Partnerschaft S nowactive – das grösste und bedeutendeste Schweizer Schneesportmagazin – wurde vor 45 Jahren als «Ski»Magazin gegründet und ist seither ununterbrochen auch das offizielle Verbandsorgan von Swiss-Ski. Das Special-InterestMagazin erschien bisher sieben Mal jährlich und entwickelte sich vom klassischen Fachheft zu einer lebendigen und unterhaltenden Zeitschrift, die aber auch die immer rascher werdende Produktentwicklung im überaus volatilen Wintersportgeschäft vertieft behandelt. Vor wenigen Wochen haben sich Swiss-Ski und die Herausgeber der Zeitschrift Snowactive für eine weitere Zusammenarbeit für die nächsten vier Jahre entschieden. Swiss-Ski Direktor Andreas Wenger und Wolfgang Burkhardt, Geschäftsführer der Strike Media Schweiz AG (Bild unten) haben einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Die als Herausgeberin firmierende Strike Media Schweiz AG hat ihren Sitz im solothurnischen Schönenwerd und besteht aus einem Firmenkonstrukt, das aus der Objektübernahme 2006 vom damaligen Solothurner Verlagsunternehmen Vogt-Schild Medien AG entstanden ist. Im Rahmen eines Management-Buyout wurden die Titelrechte von «Snowactive» und «SnowactiveGuide» übernommen und die Strike Media Schweiz AG von den drei Firmen Prosell AG Schönenwerd (Anzeigenverkauf/Geschäftsführung: Wolfgang Burkhardt und Ralf von Lewinski), Brandl & Schärer AG Olten (Konzept und Design: Röbi Brandl und Kurt Schärer) und Dejo-Press Solothurn (Redaktion: Joseph Weibel und Sabine Schmid) gegründet. Hinter diesen Firmen stehen Personen, die zum Teil schon über viele Jahre mit diesem Produkt verbunden sind und ein bestens eingespieltes Team bilden. Diese Weiterführung einer langjährigen Partnerschaft ist für uns Vertrauensbeweis, aber besonders auch eine Herausforderung, dieses für die Schweiz einzigartige Produkt weiter zu entwickeln. Um auch wieder einmal den Puls von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, besser zu spüren, werden wir in der ersten Ausgabe der neuen Saison (Oktober 2012) wieder eine grössere Leserumfrage lancieren. Wir freuen uns, wenn Sie sich daran aktiv beteiligen. Selbstverständlich interessiert uns Ihre Meinung auch sonst. Zögern Sie nicht, uns zu schreiben oder anzurufen. Wir nehmen Ihre Anliegen oder Kritiken ernst. Wir wünschen Ihnen herzlich einen schönen und sportlich aktiven, aber auch immer wieder einfach ganz gemütlichen Sommer! Joseph Weibel Chefredaktor Snowactive j.weibel@snowactive.ch Swiss-Ski Direktor Andreas Wenger und Wolfgang Burkhardt (rechts), Geschäftsführer der Strike Media Schweiz AG S n owact i v e mai 2 0 1 2 1 Snowactive mai 2012 Dierk Beisel von S w i ss S k i : «Die jahrelangen Bemühungen im Nachwuchsbereich auf verschiedenen Ebenen scheinen langsam Früchte zu tragen.» 30 Rubriken I n h a lt Augenblick4 Hands-up48 Gipfeltreffen54 Schweiz Tourismus 62 Schlusspunkt64 10 Doppelzimmer Joana Hählen und Priska Nufer 13 180° um . . . Sven Arnold 15Nachwuchs Zuversichtlicher Blick in die Zukunft 18 Der GP Migros bewegt 20Breitensport Ein Langlauffest auf dem Langis s t al JetzatisGr oad im . nl Dowp-Store Ap 23Coaching Inside Das Sommertraining für Schneesportler 26Hans Flatschers neue Herausforderung 30 Dierk Beisel «Die neuen Skisportdisziplinen haben ein grosses Potenzial.» 38Beat Feuz 13 goldene Monate 42Ambrosi Hoffmann Abschied mit einer Träne im Knopfloch 54 Gipfeltreffen Caroline Ogi – Hotelière aus Leidenschaft Da s schweizer schneesportmaga zin Doppelzimmer: Joana Hählen und Priska Nufer Mai 2012 CHF 8.– 180° um . . . : Sven Arnold ON THE BIKE Fabienne suter www.snowactive.ch Titelbild: E-Bikes liegen voll im Trend. Stöckli setzt dabei wie beim Ski und Bike voll auf die Schweizer Kultur: Qualität, Präzision und Perfektion. Foto: Erik Vogelsang Sn owacti ve mai 2 0 1 2 3 Foto: Jungfraubahnen augenblick 2000 Besucherinnen und Besucher hat das erste Snowpenair 1998 auf der Kleinen Scheidegg angelockt. Als Headliner engagierte die Organisation um Urs Kessler, dem heutigen CEO der Jungfraubahnen, Gotthard. Heute, 15 Jahre später, pilgerten über 10 000 Zuschauer auf die Kleine Scheidegg, um das Konzert mit Daniel Kandlbauer, Kim Wilde, Polo Hofer und Hauptinterpret Bryan Adams zu geniessen. Damit war das Konzert gleichzeitig auch zum neunten Mal nacheinander ausverkauft. Das Musikspektakel zum Saisonschluss ist eine gewaltige logistische Leistung. 250 Helferinnen und Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf; 200 Tonnen Material werden von Grindelwald Grund auf die Kleine Scheidegg transportiert. Dazu kommen 40 Paletten Food und Getränke und 2500 Meter hauptsächlich im Schnee verlegte Kabel. Das Gesamtbudget für den eintägigen Anlass beträgt 1,3 Millionen Franken. Die Headliner der letzten 15 Jahre waren unter anderem: Status Quo, Deep Purple, Scorpions, DJ Bobo, Toto, Joe Cocker, Amy Macdonald oder James Blunt. 4 Sn owactiv e m a i 2012 augenblick S n owact i v e mai 2 0 1 2 5 Ski-FeS tival Zermat t 21. biS 25. November 2012 e x k lUSiv er SkiSPa S S m i t S tarGÄSt e N Wie schon im letzten Jahr dürfen wir auch am Ski-Festival 2012 wiederum mehrere Stargäste in Zermatt begrüssen. William Besse Maria Anesini-Walliser Erika Reymond-Hess Lilian Kummer Mike von Grünigen Daniel Caduff Urs Räber Bruno Kernen Adolf Ogi Wir machen es nicht zum ersten Mal – aber wir erfinden seit Jahrzehnten Erprobtes immer mal wieder neu: Das exklusive Skierlebnis mit ehemaligen Top-Skistars – vier Tage im Pulverschnee in einem der schönsten Gletschergebiete Europas die Top-Skineuheiten der Saison testen – so lange und so viel man will! erleben Sie auf den Skis das alpenpanorama auf dem Gletscherplateau theodul am Fusse des matterhorns. Geniessen Sie unbeschwerte abfahrten unter kundiger anleitung von ehemaligen Skicracks und anschliessend das Chillen in der après-Ski-bar. Wohnen Sie im exklusiven 5-Sterne-Hotel oder in einer der gemütlichen 4-Sterne-Wohlfühloasen in Zermatt. Top-Shots auf dem Theodulgletscher: es ist wie ein revival der «Goldenen tage von Crans-montana». 1987 war es, als unter anderem eine gewisse erika Hess oder maria Walliser dem Schweizer Skinationalteam edelmetall bescherten und so zur erfolgreichsten Weltmeisterschaft der Schweiz beigetragen haben. beim Ski-Festival Zermatt haben Sie das einzigartige Privileg, gemeinsam mit diesen beiden Damen auf die Skipiste zu gehen. Sie haben aber noch weiter die Wahl: Unsere top-Shots heissen weiter mike von Grünigen und bruno kernen, beide Doppelweltmeister. oder William besse, lilian kummer, Urs räber und Daniel Caduff (mögliche Änderungen vorbehalten). erleben Sie diese Stars, ganz nahe. auf und neben der Piste! SFZ 2012 mit Adolf Ogi: Das Ski-Festival Zermatt 2012 hat aber noch weitere Überraschungen parat: mit von der Partie ist auch ein berühmter berner oberländer. er war erfolgreicher Direktor des Schweizerischen Skiverbandes, führte intersport und sorgte als bundesrat für einen unvergesslichen ausspruch: «Freude herrscht!» anlässlich des Weltallausflugs von Claude Nicollier. richtig! adolf ogi ist am SkiFestival 2012 mit von der Partie. er ist Gast in unserem neuen Partnerhotel Walliserhof. Das 4-Sterne-Haus an der bahnhofstrasse führt seine tochter Caroline ogi mit ihrem ehemann Sylvain Stefanazzi ogi. erleben Sie den ehemaligen magistraten und UNo-Delegierten auf der Piste oder beim Gespräch am kaminfeuer im Walliserhof. Unser exklusives Top-Wohlfühl-Angebot O 4 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet O 4-Gang-Dinner am mittwoch-, Donnerstag- und Freitagabend, am Samstag Gala-Dinner-buffet O Gepäcktransport zum Hotel und zurück O 3-tages-Skipass O testskis à discretion aus unserem speziellen testcenter auf dem trockenen Steg O begleitung durch ex-Skicracks auf den Pisten O viP-Corner mit kaffee und Cüpli auf dem trockenen Steg O 10 % einkaufsvergünstigungen bei den intersport-Geschäften in Zermatt O raclette-bon (restaurant Furri, Furi) O betreuung in den Hotels O täglicher Newsletter O 20 % auf das gesamte Spa-angebot im Grand Hotel Zermatterhof O Wireless laN und Pay-tv (zum teil kostenlos) O Skischuhberatung auf dem trockenen Steg und in den Hotels O Smoker-time mit Davidoff und Singlemalt-Degustation (Grand Hotel Zermatterhof) O Gratis Yoga-lektionen für anfänger und Fortgeschrittene O Willkommensgeschenk Grand Hotel Zermatterhof***** Hotel Pollux**** Hotel Europe**** Romantik Hotel Julen**** S Hotel Walliserhof**** Günstig parkieren in Täsch und bequem nach Zermatt reisen: Gefestigt haben wir auch die letztes Jahr begonnene Partnerschaft mit dem taxi-Service Christophe in täsch. Profitieren Sie von dieser exklusiven Dienstleistung: Zu einem stark vergünstigten Preis können Sie ihren PW geschützt unterstellen lassen und werden zu einem ebenfalls stark reduzierten Preis mit dem taxi nach Zermatt chauffiert und gleich mit dem Hotel-elektrowagen in das Hotel ihrer Wahl geführt. Da dieses angebot im letzten Jahr grossen anklang gefunden hatte, wird eine abgabe des bahntickets täsch–Zermatt als nicht mehr sinnvoll erachtet. mont Cervin Palace wird umgebaut und erst im Dezember wiedereröffnet. mit dem Grand Hotel Zermatterhof geniessen wir Gastrecht in einem top-Hotel und ebenfalls an erster adresse im matterhorndorf. Sie werden sich in jeder beziehung in diesem ebenfalls renovierten Hotel mehr als nur wohlfühlen. Der Zermatterhof verfügt allerdings über ein kleineres Zimmerkontingent als das mont Cervin Palace. Wir empfehlen ihnen deshalb eine frühzeitige buchung! Neuer Partner Grand Hotel Zermatterhof: Das Haus unseres langjährigen Hotelpartners Last but not least: bewährtes soll man nicht verändern. Während der drei oder vier tage (wenn Sie einen Zusatztag buchen) stehen elf top-Skimarken zur auswahl, die Sie nach Herzenslust testen können. Ski-Pass, Ski-test, viP-Corner im testcenter und die begleitung durch ehemalige top-Skistars und weitere Gäste sind in den Pauschalpreisen inbegriffen wie auch unsere weiteren Dienstleistungen (siehe exklusives topWohlfühl-angebot). Hinter dem Ski-Festival steht ein bewährtes team mit Fachleuten der Skiausrüster und weiterer Firmen. Wir wollen, dass es ihnen während den vier tagen an nichts fehlt. Wählen Sie ihre Unterkunft in einem der besten 5-Sterne-Hotels in der Schweiz oder in einem der vier top-4-Sterne-Häuser. SKI-FESTIVAL ZErMAT T 21. BIS 25. NOVEMBEr 2012 Anmeldun g z um 3 3. S k i- F e S t ivAl 2 0 1 2 Name Vorname Geburtsdatum Begleitperson Name Vorname Geburtsdatum Strasse, Nr. PLZ, Ort Telefon Privat Telefon Geschäft Datum Unterschrift Mailadresse ich reserviere/wir reservieren das folgende Arrangement: grand Hotel zermatterhof ***** Standard-EZ (9) CHF 1390.– Grand-lit-Zimmer (10) CHF 1270.– Standard-DZ (18) CHF 1290.– DZ Deluxe (15) CHF 1390.– Junior-Suite (13) CHF 1550.– Medium-Suite (7) CHF 1730.– Chalet-Suite (2) CHF 1920.– Grosse Suite (4) CHF 1920.– Romantikhotel Julen****S EZ (1) DZ zur Alleinbenützung DZ ohne Matterhornblick (10) DZ mit Matterhornblick (10) Junior-Suite (3) Luxus-Suite (2) Hotel Pollux**** EZ im DZ (10) DZ (20) Hotel Walliserhof**** EZ im DZ (4) DZ (11) Junior-Suite (2) CHF 1150.– CHF 1050.– europe Hotel & Spa**** EZ im DZ (4) CHF 1200.– Standard DZ (16) CHF 1050.– Doppelzimmer Design (14) CHF 1150.– orga ni sation Pa rt ne r CHF 1150.– CHF 1280.– CHF 1130.– Anmeldung bitte einsenden an: Brandl & Schärer AG Ski-Festival Zermatt Postfach 4601 Olten CHF 1200.– CHF 1250.– CHF 1350.– Preise verstehen sich pro Person und Arrangement. Die Anmeldungsbestätigungen erfolgen direkt von den jeweiligen Hotels. CHF 1150.– CHF 1050.– CHF 1250.– (In Klammern die Anzahl zur Verfügung stehenden Zimmer.) Online-Anmeldung unter: www.ski-festival-zermatt.ch s ki i n d u str i e o ffi z i e lle r sP o rt s ho P fe s t i va l- n e w s c i ga r & s i n gle M alt d e gu s tat i o n M e d i e n Pa rt n e r vi P - c o rn e r s o n n e n s c hu tz | Doppelzimmer Zwei > Text: Nora Weibel > Fotos: Sophie Clivaz die sich einig sind Nicht einmal drei Wochen trennen die beiden «Wassermänner» voneinander. Joana Hählen, geboren am 23. Januar 1992 und Priska Nufer, geboren am 11. Februar im selben Jahr, sind Teamkolleginnen im C-Kader von Swiss-Ski und dicke Freundinnen. Die beiden Nachwuchshoffnungen verbringen viel Zeit miteinander – nicht nur auf den Skipisten. V or gut zehn Jahren sind sich Joana Hählen und Priska Nufer ein erstes Mal über den Weg gelaufen – oder besser gefahren. «Joana ist mir bei einem JO-Rennen in Frutigen aufgefallen», erinnert sich die Innerschweizerin Priska Nufer zurück. «Unsere Freundschaft hat dann aber erst in der Saison 2007/2008 im Nationalen Leistungszentrum Mitte ihren Anfang gefunden», ergänzt Joana Hählen. Von da an sind ihre Wege praktisch parallel verlaufen, sowohl im Sport als auch in 10 ihrer Ausbildung. An der Sportmittelschule Engelberg besuchten sie gemeinsam die Hotelhandelsschule, welche sie im Oktober 2011 erfolgreich abgeschlossen hatten. Während dieser Zeit teilten sich die beiden Rennfahrerinnen nicht nur während der Wettkampfsaison jeweils das Hotelzimmer, sondern bewohnten in Engelberg mit drei weiteren Praktikantinnen eine Wohngemeinschaft. «Wenn wir unterwegs sind und im Hotelzimmer übernachten, bekommt jede von uns eine Zimmer- hälfte. So ist der Platz relativ fair eingeteilt, doch meistens bleibt bei uns sowieso alles in der Tasche», erzählen die beiden. «Joana ist jedoch etwas unordentlicher als ich», fügt Priska hinzu. Wer weiss, vielleicht werden sie bald anderweitig ein zusätzliches gemeinsames Zimmer bewohnen. Ana und Prisi, wie sie auch genannt werden, beabsichtigen nämlich diesen Herbst in die Spitzensport-RS in Magglingen einzusteigen, da sich diese optimal mit den Bedürfnissen und Anforderungen von Doppelzimmer | Priska Nufers (links) und Joana Hählens Wege haben sich vor rund zehn Jahren ein erstes Mal gekreuzt. Heute sind sie unzertrennlich. Leistungssportlern und vermehrt auch Leistungssportlerinnen vereinbaren lässt. Die Rekrutenschule wäre dann ein weiterer gemeinsamer Meilenstein im Lebenslauf der beiden quirligen Athletinnen, die sehr viel gemeinsam machen. «Am liebsten schauen wir uns gemeinsam Filme an», sagt Priska. Auch auf ShoppingTouren oder im Ausgang sind die beiden 20-Jährigen oft gemeinsam anzutreffen. Für die Berner Oberländerin Joana sind insbesondere die beiden Junioren-WeltS nowactive mai 2 0 1 2 meisterschaften 2011 in Crans-Montana und 2012 in Roccaraso Erlebnisse, die sie miteinander verbinden. Priska nennt strenge Trainingseinheiten oder Schicksalsschläge wie Joanas Kreuzbandriss im letzten Jahr, die den Zusammenhalt der beiden stärkten. Die Alpnacherin findet es bewundernswert, wie schnell sich Joana nach ihrem Unfall wieder zurückgearbeitet hat. Sie mochte ihr die Silbermedaille an der Junioren-WM in Roccaraso diesen März von Herzen gönnen, auch wenn sie selbst im gleichen Rennen einen Ausfall verarbeiten musste. Diese Super-GMedaille war übrigens schon die zweite Medaille für Joana Hählen an einer Junioren-WM. Im Jahr zuvor gewann sie in Crans-Montana Bronze in der Kombination. Doch nicht nur an der Junioren-Weltmeisterschaft, sondern auch im Europacup fuhr die Lenkerin schon aufs Podest. Im Dezember 2010 wurde sie in der Superkombination zweimal Dritte. Im Februar 11 | Doppelzimmer Joana Hählen und Priska Nufer: «Auf der Piste ist jede auf sich alleine gestellt und auch selbst schuld, wenn etwas schief läuft.» Die beiden C-Kader-Athletinnen verbringen viel Zeit miteinander, auch abseits der Skipisten. diesen Jahres realisierte sie ihren dritten Podestplatz im Europacup, diesmal in der Abfahrt. Priska Nufer hingegen hatte bereits dreimal die Möglichkeit, bei den ganz Grossen zu starten. Nachdem die Innerschweizerin beim Weltcup-Debut in Lienz im vergangenen Dezember den zweiten Slalom-Lauf verpasste und ein paar Tage später in Zagreb ausfiel, fuhr sie in der Super-Kombination von St. Moritz Ende Januar erstmals in die Punkte. Priska zeigte schon im ersten Durchgang einen tollen Super-G-Lauf und belegte als drittbeste Schweizerin den 34. Zwischenrang. Nur winzige 29 Hundertstel fehlten ihr und sie hätte den zweiten Lauf eröffnen können. So startete sie als 34. in den Slalom und fuhr nach vorne auf den guten 30. Schlussrang – der erste Weltcup-Punkt 12 war auf ihrem Konto. Im Europacup stand Priska Nufer ebenfalls schon dreimal auf dem Podest. Zweimal als Dritte und einmal als Zweite – stets im Super-G. Während dem Gespräch an der Schweizer Meisterschaft in Veysonnaz schauen sich die beiden Rennbegeisterten immer wieder lachend an. «Bist du damit einverstanden?», fragen sie sich beim Antwortgeben und man merkt schnell, dass sich die beiden gut kennen und vor allem gut mögen. «Ana ist immer positiv eingestellt», sagt Priska und fügt an, «ich würde sie als sehr ehrgeizig, fröhlich und hilfsbereit beschreiben – sie hat immer ein offenes Ohr.» Ebenfalls als hilfsbereit wird Priska von Joana beschrieben. «Zudem ist Prisi spontan und für jeden Spass zu haben. Während sie eher gefühlsmässig aus dem Bauch heraus handelt, bin ich wohl eher ein Kopfmensch und mache mir etwas mehr Gedanken.» Es scheint, als würde es den beiden kommunikativen Athletinnen nie langweilig werden. Die beiden Nachwuchshoffnungen können viel voneinander profitieren, besprechen zusammen die Ideallinie eines Rennens und analysieren anschliessend gemeinsam ihre Fahrten. Das ähnliche Niveau in den Speed-Disziplinen kommt ihnen dabei zugute, in den technischen Disziplinen hinkt Joana infolge ihrer Verletzung ihrer Freundin noch etwas nach. Kommt zwischen den beiden jungen Frauen eigentlich nie Eifersucht auf? «Nein, keinesfalls. Auf der Piste ist sowieso jede auf sich alleine gestellt und auch selbst schuld, wenn etwas schief läuft. Da wird der anderen nie etwas vorgeworfen» sind sich die beiden einig. < S t e ckb ri e f Joana Hählen Geburtstag: 23.01.1992 Grösse: 157 cm Webseite: www.joanahaehlen.ch Liebster Wettkampf: FIS-Riesenslalom an der Lenk Liebstes Essen: Pasta Hobbies: Sport allgemein, Lesen, Kochen Joana über Priska An Priska bewundere ich ihre Spontaneität und ihre Lockerheit. Priska nervt mich, wenn ihr Weck-Klingelton am morgen früh abgeht. Priska hat immer gute Filme dabei. Ich schätze es, dass Priska immer für mich da ist. Für die Zukunft wünsche ich Priska alles Gute und viel Erfolg. Priska Nufer Geburtstag: 11.02.1992 Grösse: 161 cm Webseite: www.nufer-priska.ch Liebster Wettkampf: Nachtslalom in Melchsee-Frutt, Junioren-Weltmeisterschaften Liebstes Essen: Älplermagronen Hobbies: Biken, Schwimmen, Freunde treffen Priska über Joana An Joana bewundere ich ihre stets positive Einstellung und wie sie seit dem Unfall im Frühling 2011 wieder ein Top-Niveau erreicht hat. Joana nervt mich, wenn sie das ganze Zimmer beschlagnahmt. Joana hat immer gute Laune und ihren super Haarföhn dabei. Ich schätze es, wenn Joana mir von Herzen gratuliert, auch wenn es ihr nicht gut lief. Für die Zukunft wünsche ich Joana viel Erfolg und gute Gesundheit. 180° um... | > Text: Christian Stahl > Foto: Swiss-Ski Sven Arnold Trainer Skisprung Damen M eine Aufgaben bei Swiss-Ski bestehen darin, die Leistungen der Schweizer Skispringerinnen weiterzuentwickeln und die Schweizer Damen auf ein Top-Level zu bringen. Ich arbeite bei Swiss-Ski, weil Skispringen eine sehr faszinierende Sportart ist, die mir persönlich sehr viel bedeutet. Schneesport bedeutet für mich neben meiner Arbeit als Trainer Pulverschnee und Spass. Ich liebe es, mit meinem Snowboard im frischen Pulverschnee meine Kurven zu ziehen. Meine ganz persönlichen Ziele als Skisprung-Trainer der Damen sind, ein star- kes Damenteam aufzubauen und zusammen Erfolge zu feiern. Die grösste Herausforderung als Skisprung-Trainer der Damen besteht darin, dass sowohl Athletinnen und Trainer immer vom gleichen sprechen. Gerade im Skispringen hängt vieles von kleinen Details ab, die es zu beachten gibt. Darauf könnte ich gut verzichten: Die langen Busfahrten an die Wettkämpfe brauchen sehr viel Energie und sind oft langweilig, aber es gehört einfach dazu. Diesen Winter hat mich besonders gefreut, dass Sabrina Windmüller das Weltcup-Springen in Hinterzarten gewonnen hat. Dass sich Sabrina nun Weltcup-Siegerin nennen kann, ist die Bestätigung, dass sich ihre harte Arbeit im Training ausbezahlt hat. Das Schönste wäre, wenn es in der Schweiz mehr Skisprungschanzen gäbe und damit mehr junge Leute für das Skispringen begeistert werden können. Meine grosse Stärke ist, dass ich sehr zielorientiert arbeite. Am meisten Freude bereitet mir, wenn im Winter der erste Schnee fällt und ich die Ski oder das Snowboard aus dem Keller holen kann. < S t e ckb ri e f Geburtsdatum: 24. September 1989 Erlernter Beruf: Koch Zivilstand: ledig Wohnort: Unterschächen Hobbies: Snowboarden, Skispringen, Golf Karriere bei Swiss-Ski: zwei Jahre Co-Trainer in der Trainingsgruppe 3, seit 2010 Trainer Skisprung Damen S nowactive mai 2 0 1 2 13 | delegiertenversammlung Herzlich willkommen in Walterswil! losung mitmacht, kann unter anderem ein Flyer-Elektrovelo und Übernachtungen in Grindelwald gewinnen. Nach dem Apéro darf die Stimmung im Festzelt bei Musik und Unterhaltung genossen werden. Die 108. Delegiertenversammlung von Swiss-Ski findet am Samstag, 30. Juni in Walterswil statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, damit das Organisationskomitee und der Skiclub Walterswil die Delegierten und Sportstars gebührend willkommen heissen können. Die DV beginnt etwas früher und wird ohne Bankett durchgeführt – das Programm verspricht dennoch Spannung. > Text und Foto: Adrian Wüthrich, OK- und Skiclub-Präsident P acken Sie am 30. Juni die Gelegenheit und besuchen Sie die Swiss-Ski DV in Walterswil! Nach den vielen bekannten (Ski-)Orten tagt Swiss-Ski für einmal in der kleinen Gemeinde Walterswil. Der Ort liegt im bernischen Oberaargau, an der Grenze zum Emmental, im Herzen der Schweiz. Die rund 550 Einwohnerinnen und Einwohner Walterswils sind 14 stolz auf ihren Skilift. Der 400 Meter lange Bügellift ist der Einzige in der Region. Leider reicht der Schnee nicht immer für die Betriebsaufnahme. Wenn es reicht, organisiert der ortsansässige Skiclub innert Wochenfrist sein Schülerrennen. Ansonsten fahren die Skiclubmitglieder ins Berner Oberland, wo die meisten Clubanlässe stattfinden und auch die JO trainiert. Der rund 100 Mitglieder zählende Skiclub ist der grösste Verein im Dorf. Er ist dem Breitensport verpflichtet und hat keine Kaderfahrer in seinen Reihen. Die Freude am Schneesport soll gefördert werden, ist das Ziel des Vereins seit 1948. Nach vier erfolgreich durchgeführten Delegiertenversammlungen des Regionalverbandes Schneesport MittellandNordwestschweiz wollte der Skiclub Walterswil eine neue Herausforderung annehmen und organisiert die 108. DV von Swiss-Ski. Die Infrastruktur der Mehrzweckhalle ist für den Anlass wie geschaffen. Das eigene Festzelt werden die SCWMitglieder ebenfalls aufstellen und auf dem Vorplatz bereits am Freitag vor der DV zum Fest einladen. Die Festwirtschaft wird auch während des Anlasses offen sein und allen Delegierten und Gästen zur Verfügung stehen. Wie an der DV in Olten im Jahr 2010 wird ein Apéro riche angeboten. Der Bevölkerung wird ebenfalls ein Apéro spendiert, abgerundet mit Autogrammstunde und Athleten-Talk. Wer bei der Ver- Anfahrt und Anmeldung. Walterswil liegt mitten in der Schweiz und ist gut erreichbar. Wer mit dem öffentlichen Verkehr anreist, löst ein Billett bis Kleindietwil. Ab dem Bahnhof Kleindietwil wird ein ShuttleBus-Betrieb eingerichtet. Die genauen Abfahrtszeiten, Hotelempfehlungen und weitere Informationen finden Sie auf der SCW-Website: www.sc-walterswil.ch. Anmeldungen für die DV und den an schliessenden Apéro riche sind aus or ganisatorischen Gründen schriftlich einzureichen. Per Post: Skiclub Walterswil, Hesshaus 67, 4942 Walterswil oder per Email: kontakt@sc-walterswil.ch. Der Skiclub Walterswil dankt allen Sponsoren, insbesondere dem Hauptsponsor Frencys. Die Mitglieder des SC Walterswil freuen sich sehr, zusammen mit Ihnen auf die vergangene Skisaison zurückzublicken. Alle Delegierten und Athleten sind herzlich eingeladen! < P ro gra m m DV S w i ss S k i Samstag, 30. Juni 2012 > Ab 08.30 Uhr Festwirtschaft offen > 10.30–11.30 Uhr Swiss Loppet Preisverteilung > 11.00–18.00 Uhr Ausstellung der Sponsoren und Ausrüster auf dem Vorplatz der Mehrzweckhalle > 11.00–12.30 Uhr Stimmkartenabgabe am Swiss-Ski Stand > 12.30–14.30 Uhr Delegiertenversammlung mit Wahlen in der Turnhalle der Mehrzweckhalle > 14.45–15.45 Uhr Ehrungen mit SF-Moderatorin Sonja Hasler > 16.00–17.00 Uhr Apéro riche für die Delegierten und Gäste im Singsaal und der Turnhalle > 17.00 Uhr Apéro für die Bevölkerung mit Autogrammstunde, Athleten-Talk und musikalischer Unterhaltung auf dem Vorplatz der Mehrzweckhalle > 17.45 Uhr Ehrung Didier Cuche > 18.15 Uhr Verlosung Tombola-Preise > Bis 03.30 Uhr Festwirtschaft mit Weltmeisterbar und musikalischer Unterhaltung Nachwuchs | Zuversichtlicher Blick in die Z ukunft Olympia-Gold und dreimal Bronze an den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck, WM-Gold, dreimal Silber und viermal Bronze an der alpinen Junioren-Weltmeisterschaft in Roccaraso – so lautet die Bilanz des helvetischen Skinachwuchses auf internationaler Ebene. Und auch auf nationaler Ebene verfügen die jungen Athletinnen und Athleten laut Nachwuchschef Franz Hofer über ein erfreulich hohes Niveau: «Wir sind punkto Nachwuchsförderung auf dem richtigen Weg.» > Text: Diana Fäh > Fotos: zVg. Dank der grosszügigen Unterstützung von Verbandshauptsponsor Swisscom können sich die jungen Athletinnen und Athleten professionell auf die Junioren-Weltmeisterschaften vorbereiten. Haben gut lachen: Die Mitglieder der Swisscom Junior Teams haben an der Junioren WM in Italien insgesamt acht Medaillen gewonnen. W enn einer wissen muss, wie es um den helvetischen Skinachwuchs bestellt ist, dann ist das Franz Hofer. Er ist als Nachwuchschef bei Swiss-Ski unter anderem verantwortlich für die nationalen JO-, FIS- und Europacup-Rennen, für die Selektionen im Bereich JO und für die RLZ und NLZ. In seiner Funktion steht er praktisch jeden Tag auf irgendeiner Piste im In- und Ausland, wo ein Nachwuchsrennen durchgeführt wird. Seinem kritischen Auge entgeht nichts, schliesslich trägt er die Verantwortung, dass die Schweiz auch in Zukunft eine Skination ist und auf nationaler wie internationaler Ebene Erfolge feiern kann. Wichtige Nachwuchsserien: Ochsner Sport JO Cup und Oerlikon Swiss Cup. Franz Hofer schaut zuversichtlich in die Zukunft: «Da gib es schon das eine oder andere vielversprechende Talent, von dem wir sicher auch in Zukunft hören werden.» S nowactive mai 2 0 1 2 Als Beispiele nennt er Lorena Käslin und Aline Danioth, welche sich u. a. im Ochsner Sport JO Cup in ihrer Alterskategorie ein hartumkämpftes Kopf-an-Kopf Rennen lieferten, welches schliesslich die 14-jährige Aline aus Andermatt für sich entschied (auf www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin finden Sie alle Sieger). Der Ochsner Sport JO Cup und der Oerlikon Swiss Cup (dessen Finale nach Druckschluss dieser Ausgabe stattfand) sind die beiden wichtigsten Nachwuchsrennserien in der Schweiz. «Nur wer in diesen qualitativ hochstehenden Nachwuchsrennen punktet, kommt weiter», erklärt Franz Hofer. Dank der finanziellen Unterstützung der Firmen Ochsner Sport und OC Oerlikon können die lokalen OKs für ihre super Arbeit entschädigt werden. «Ein grosses Dankeschön gebührt aber auch den Bergbahnen und den Skiclubs mit ihren freiwilligen Helferinnen und Helfern.» Das Swisscom Junior Team. Auch die Verbandssponsoren engagieren sich explizit im Nachwuchsbereich. Speziell zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die Raiffeisen, welche alle elf Ski-Regionalverbände, die drei nationalen Leistungszentren, verschiedene Skiclubs und damit über 20 000 Nachwuchsathleten in der ganzen Schweiz unterstützt, sowie die Swisscom, die mit ihrem Förderprojekt «Swisscom Junior Team» massgeblichen Anteil an den Erfolgen im alpinen Nachwuchsbereich hat. Im Rahmen dieses Förderprojekts ermöglicht der Verbandshauptsponsor Trainings auf optimal präparierten Pisten, damit sich die Nachwuchstalente bestmöglich auf die alpinen Junioren-Weltmeisterschaften vorbereiten können. Helvetia und Alpiq engagieren sich ebenfalls gezielt im Nachwuchsbereich, indem sie einzelne Nachwuchsathleten individuell unterstützen. Gönner und Stiftungen. Um den jungen Talenten auf ihrem langen und beschwerlichen Weg an die Spitze optimale Bedingungen bieten zu können und um eine nachhaltige und professionelle Nachwuchsförderung sicherzustellen, benötigt der Verband zusätzliche finanzielle Mittel. Deshalb sind auch Stiftungen und Gönner, die sich gezielt für die Förderung junger Talente einsetzen, ein wichtiger Eckpfeiler für den sportlichen Erfolg. Gönner wie beispielsweise der «Crystal Club» oder die «Stiftung zur Förderung des alpinen Skisportes in der Schweiz» stellen wertvolle finanzielle Mittel zur Verfügung, dank derer sich talentierten Sportlern zahlreiche Perspektiven eröffnen. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, ist Swiss-Ski auf solch offene und visionäre Persönlichkeiten und engagierte Sponsoren angewiesen, welche die Zukunft des Schweizer Skisports aktiv mitgestalten möchten. < 15 | Breitensport Die grosse Familie des Rivella Family Contest Die Saison 2011/12 des Rivella Family Contest ist zu Ende. Mehr als 2300 Familien haben am legendären Familienrennen von Swiss-Ski teilgenommen und einen Tag auf den Schweizer Skipisten genossen. 27 Skigebiete waren dieses Jahr mit von der Partie und haben die Familien in einer gemütlichen Atmosphäre empfangen. Fünf Tageskarten, ein Teilnehmergeschenk, Spiele, Verpflegung und ein Plauschrennen gab es jeweils für nur 85 Franken! > Text: Sophie Clivaz > Fotos: Swiss-Ski I m Rivella Family Contest Village mit den Ständen von Atomic, Rivella und SwissSki hatten die Eltern und Kinder die Möglichkeit etwas zu essen und zu trinken, gratis Atomic-Skis zu testen und sich bei Spielen zu amüsieren. Nach dem Rennen, 16 bei dem die ganze Familie gemeinsam an den Start geht, um einen spielerischen Parcours zu absolvieren, konnten sich die Teilnehmer entspannen und auf den Pisten vergnügen. Nebst diesen Angeboten organisierten einige Skigebiete auch noch spezielle Animationen für ihre Gäste. Im waadtländischen Villars beispielsweise hatten die Organisatoren für ihre 20. Ausgabe des Rivella Family Contest noch zahlreiche Extras auf dem Programm: ein Konzert von Jack Lagger, ein DJ für Kinder, sowie lustige Maskottchen, das Showteam «cool and clean» und eine Autogrammstunde mit den Athletinnen Fanny Smith (Skicross) und Rabea Grand (ehemalige Skirennfahrerin). Auch in Braunwald feierte der Rivella Family Contest ein Jubiläum. Ein Clown und eine Kinderschminkerin Breitensport | Keiner zu klein, am Rivella Family Contest von Swiss-Ski dabei zu sein. Das traditionelle Familienrennen bietet für alle was: Ein tolles Rennen, Spiele und Attraktionen im Village sowie zahlreiche Preise, die es zu gewinnen gibt. sorgten dort für beste Unterhaltung. In den Flumserbergen war es die mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin Vreni Schneider, die den Familien die Medaillen überreichte! Urs Lehmann und Sandra Frei sind weitere bekannte Namen, die am Familienrennen am Start waren. Beim Rivella Family Contest geht keine Familie leer aus: Bei jeder Rennetappe verlost Reka Reisegutscheine im Wert von S nowactive ma i 2 0 1 2 CHF 1600.– und Atomic schenkt der Pechvogel-Familie des Tages einen Rucksack. Ausserdem erhält jede Familie ein BeachSet und ein Sixpack Rivella. Die Verantwortliche des Rivella Family Contest bei Swiss-Ski ist grenzenlos begeistert: «Es ist einfach genial, bei diesem Projekt wird niemand enttäuscht. Die Familien profitieren von einem günstigen Tag auf den Pisten, den Sponsoren und Part- nern steht eine grosse Plattform zur Verfügung und die Skigebiete gewinnen an Bekanntheit.» Für Swiss-Ski ist es wichtig, die Schneesport-Tradition bei den Schweizer Familien weiterzuführen, der Rivella Family Contest erfüllt diese Aufgabe perfekt.< 17 | Breitensport Der Grand Prix Migros bewegt Der Grand Prix Migros 2012 ging mit dem dreitägigen Finale in Saas-Fee erfolgreich zu Ende. Bei besten Wetterbedingungen und einer anspruchsvollen Piste zeigten die über 650 Finalistinnen und Finalisten Spitzen leistungen. > Text: Nora Weibel > Fotos: Alphafoto.com 18 D ie 8- bis 15-jährigen, die sich an einem der 13 Ausscheidungsrennen zwischen Anfang Januar und Ende März mit einem Podestplatz fürs Finale qualifiziert haben, kämpften zum Abschluss der Saison nochmals um jede Hundertstelsekunde. Alle Kids absolvierten an einem Tag einen Riesenslalom, am anderen Tag ein Kombi-Race. Unter den 8- bis 11-jährigen war in beiden Rennen Callum Cant (2001) aus Leysin der Schnellste, bei den 12- bis 15-jährigen war es im Kombi-Race vom Samstag Semyel Bissig (1998) aus Wolfenschiessen, der die Tagesbestzeit realisierte, im Riesenslalom war es Marco Odermatt (1997) aus Beckenried. «Wir sind mit dem Verlauf des FinalWochenendes sehr zufrieden», bilanziert Projektleiter Roman Rogenmoser. «Die Rennstrecke verlangte den Kindern sehr viel ab, herzliche Gratulation zu den tollen Leistungen.» Am Finale zählte jedoch nicht nur, was auf, sondern auch was neben der Piste geboten wurde. Im grossen Grand Prix Migros-Village vergnügten Breitensport | Strahlende Gesichter, hervorragende sportliche Leistungen, Autogramme von Skicracks, Spiel und Spass neben der Piste – das war das Grand Prix Migros-Finale 2012 in Saas-Fee. sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Melken am Stand von Swissmilk, am Glücksrad bei «Schweizer Fleisch», bei Geschicklichkeitsspielen im Swiss-SkiZelt oder beim Stapeln von FarmerSchachteln. Nordica stellte die neusten Skimodelle zum Testen bereit, Swix schenkte allen Teilnehmenden ein Paar neue Stöcke, im Migros-Globe konnte man sich mit Kaffee und Kuchen eindecken und «Schweizer Fleisch» sorgte für ein warmes Mittagessen. Und was die jungen Rennfahrerinnen und Rennfahrer ganz aus dem Häuschen brachte, waren die Autogrammstunden mit Didier Cuche, Nadia Styger, Silvan Zurbriggen, Justin Murisier, Ralf Kreuzer und Andrea Dettling, die den Anlass aus ihrer Kindheit noch bestens in Erinnerung haben. < S nowactive mai 2 0 1 2 19 | Breitensport Langlauffest auf dem Langis Die besten Mädchen der Trophy v.l.n.r.: Lydia Hiernickel (SC Riedern), Alina Meier (SC Davos), Stefanie Arnold (SC Unterschächen), Tanja Gerber (SC Am Bachtel Wald) und Laura Issler (SC Alpina St. Moritz). Mitte März fand auf dem Glaubenberg im Kanton Obwalden ein wahres Langlauffest statt. Rund 800 Teilnehmer sowie deren Eltern und Betreuer trafen sich auf dem Langis zum grossen Finale der RWS Kidz Trophy und zu den Helvetia Nordic Games. > Text: Nora Weibel > Fotos: zVg. W ährend sich das Helferteam der Helvetia Nordic Games am Samstag auf den vielseitig ausgerichteten Spiel-OL konzentrierte, sorgte der Skiclub Schwendi-Langis für eine reibungslose Durchführung des RWS Biathlon-Kidz-Trophy-Finals. Mit 225 Kindern wurde dabei der bisherige Teilnehmer Die besten Knaben der Trophy v.l.n.r.: Beda Klee (SC Speer EbnatKappel), Jan-Nino Menn (SC Tambo Splügen), Andrea Rogantini (SC Alpina St. Moritz), Dajan Danuser (SC Vättis) und Marino Capelli (SC Davos). rekord klar übertroffen. Dies belegt eindeutig, dass solche Synergien im Bereich der nordischen Nachwuchsförderung sinnvoll und erfolgversprechend sind. Bereits um neun Uhr erfolgte am Sonntag der Startschuss zum Langlauf-Finalrennen in der klassischen Disziplin. In 16 Startblöcken kämpften rund 470 Teilnehmende um die Pokalplätze in 18 verschiedenen Kategorien. In der Gesamtwertung der Helvetia Nordic Trophy konnte Tanja Gerber vom SC Am Bachtel Wald ihre Leaderposition eindrücklich verteidigen. Die 16-jährige drückte vom Start weg aufs Tempo, sodass sie bald alleine an der Spitze unterwegs war und das Rennen klar für sich entschied. Gerber siegte über 37 Sekunden vor Valeria Cavelti (SC Club da skis Trun) und Stefanie Arnold (SC Unterschächen), die in der Gesamtwertung Platz Zwei belegt. Bei den Knaben lag der Bündner Andrea Rogantini (SC Alpina St. Moritz) vor dem letzten Wettkampf noch in Führung. Diese musste er jedoch nach dem Finale auf dem Glaubenberg an den immer stärker laufenden Dajan Danuser vom SC Vättis abgeben, der vor Marino Capelli (SC Davos) und Navin Cerutti (SC Vallée de Joux) siegte. Danuser siegt somit in der Helvetia Nordic Trophy fünf Punkte vor Rogantini und 24 Punkte vor Capelli. In der Clubwertung gewinnt der SC Davos mit über 100 Punkten Vorsprung auf den SC Alpina St. Moritz und den SC Am Bachtel Wald und erhält dafür einen Förderbeitrag von 1200 Franken. Langlauf-Nachwuchschef Edi Zihlmann fand am Ende des zweitägigen Events in der Innerschweiz nur lobende Worte für die Organisatoren: «Es wurde nichts dem Zufall überlassen. Am Samstag fanden die Kids einen herausfordernden Parcours vor, abends wurde ein tolles Rahmenprogramm mit Disco geboten und am Sonntag fand die Helvetia Nordic Trophy mit einem perfekten Rennen ihren Abschluss.»< Die Helvetia Nordic Trophy fand mit den perfekt organisierten Nordic Games auf dem Langis einen fulminanten Saisonabschluss 20 Breitensport | «Der Zug ist angerollt» Olympia- und Gesamt-Weltcup-Sieger Dario Cologna bürgt mit seinem Namen nicht nur für Weltklasseleistungen auf der Loipe, sondern setzt sich auch für eine umfassende Entwicklung des Langlaufsportes bei der Jugend ein. Der nach ihm benannte Fun Parcours hat Schulklassen aus der ganzen Schweiz auf die Langlaufskis gebracht – und für Begeisterung gesorgt. > Text: Anita Suter > Fotos: Swiss-Ski D ie erste Saison des Dario Cologna Fun Parcours war ein voller Erfolg. «Wir vermochten damit rund 7500 Kinder in der ganzen Schweiz zu bewegen», zieht Mariette Brunner Bilanz. «Ich war überrascht, zu sehen, wie die Kinder schon nach kurzer Zeit ohne Stöcke gleiten konnten und nicht mehr ständig hinfielen, obschon sie zum ersten Mal auf Langlaufskis standen», so die Projektleiterin weiter. Während einer zweistündigen Langlauflektion wurden die Schüler jeweils auf spielerische Art und Weise durch fachkundige Leiter in den Langlaufsport eingeführt und hatten beim anschliessenden Swisscom-Sprint die Gelegenheit, sich mit den teilnehmenden Klassen des ganzen Winters zu messen. Zu gewinnen gab es unter anderem einen Besuch von Dario Cologna im Sportunterricht oder einen finanziellen Zustupf an die nächste Klassenreise. Rund 160 Schulklassen – von Ebnat-Kappel bis Mont de Marsens. Gefordert wur- S nowactive ma i 2 0 1 2 den die Organisatoren wegen des langen Ausbleibens von Schneefällen in den tiefen Lagen; Anlässe vom Dezember mussten in den Januar verschoben werden, was wiederum zu Materialengpässen führte. Dennoch konnten rund 160 Schulklassen das Angebot von Swiss-Ski an einem der acht Standorte von Ebnat-Kappel bis Mont de Marsens nutzen und so für einmal ihre Turnstunde in den Schnee verlagern. «Wir haben es geschafft, mit unserem Animationsprogramm bei den Kindern, aber auch bei den Lehrpersonen Begeisterung auszulösen», fasst Mariette Brunner zusammen. Highlight: Engadin Halbmarathon. Das persönliche Highlight der Projektleiterin? 29 Kinder liessen sich am DCFP inspirieren und absolvierten erfolgreich den Engadin Halbmarathon. «Der DCFP-Zug ist angerollt – er soll noch weitere Winter fahren und möglichst viele Kinder einsteigen lassen» wünscht sich Mariette Brunner für die Zukunft. Denn: Langlauf ist jung, Langlauf ist cool – definitiv. < www.dario-cologna-fun-parcours.ch Turnstunde mal anders: Schulkinder am Dario Cologna Fun Parcours. 21 | Breitensport Starke Julia Schärer D ie Saison der Masters-Skirennfahrer fand am Wochenende vom 17./18. März mit der Schweizer Meisterschaft in Airolo ihren Abschluss. Leider konnte das allerletzte Schweizer Rennen des Winters nicht mehr durchgeführt werden. Nebel und Neuschnee verhinderten die Durchführung des Riesenslaloms vom Sonntag. Am Samstag aber fuhren die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Slalomläufe bei guten Bedingungen. Die Tagesbestzeit realisierte bei den Frauen die 61-jährige Julia Schärer aus Bern, bei den Männern war der 51-jährige Freddy Mooser aus Plaffeien der Schnellste. Am letzten Märzwochenende bestritten die Masters-Athleten in Übersee das FIS World Criterium. Im kalifornischen Mammoth überzeugte insbesondere Julia Schärer, die drei Medaillen mit nach Hause brachte, eine goldene und zwei bronzene. Ebenfalls eine Bronzemedaille gab es für Knut Strömstad und Susanne Steger. Die Schlussrangliste des Swiss Masters Cup 2012 mit über 150 Gewerteten ist unter www.swiss-ski.ch in der Rubrik Breitensport/Ski alpin zu finden. Für die Wertung des Swiss Masters Cup zählen die sieben besten Resultate der Saison. < Natascia Leonardi Cortesi und Evgeny Bogdanov gewinnen den Swiss Loppet 2012 S ie hat an fünf Läufen teilgenommen, wovon sie zwei Mal als Siegerin und drei Mal als Zweitplatzierte gefeiert wurde. Er stand neun Mal am Start und strahlte davon drei Mal vom obersten Treppchen. Natascia Leonardi Cortesi und Evgeny Bogdanov heissen die Overall-Sieger des Swiss Loppet 2012. Sie sammelten im Laufe der vergangenen VolkslanglaufSaison 460 respektive 676 Punkte. Auf den zweiten Platz lief die erst 23-jährige Lucy Pichard, die beim Kandersteger Volksskilauf gewinnen konnte. Sie weist auf die Overall-Siegerin Leonardi Cortesi einen Rückstand von 9 Punkten auf. Dritte wurde Rahel Imoberdorf, welche sich durch den Sieg am Einsiedler Skimarathon 100 Punkte sicherte und total 160 Punkte hinter der Leaderin liegt. Bei den Herren rangierte sich Thomas Suter mit 455 Punkten auf Platz zwei, 29 Punkte weniger erreichte der letztjährige Gesamtsieger Bruno Joller auf Rang drei. Zum Swiss Loppet zählen zehn verschiedene Volksläufe in allen Regionen der Schweiz. Begonnen hat die Serie Anfang Januar in Campra – wo die beiden OverallSieger ein erstes Mal triumphierten – abgeschlossen wurde mit dem wohl berühmtesten Volksskilauf der Schweiz, dem Engadin Skimarathon. Die Rangverkündigung für alle Kategorien- und Overall-Sieger findet anlässlich der Swiss-Ski DV vom 30. Juni in Walterswil statt (mehr dazu auf Seite 14). Die Schlusswertung finden Sie unter www. swiss-ski.ch/breitensport/langlauf.< «Eine Woche Winterspass in Tschappina» gewinnt I nsgesamt haben sich am FIS World Snow Day vom 22. Januar 2012 40 Nationen rund um den Globus für Bewegung im Schnee und im Schneesport eingesetzt. Die Schweizer waren dabei besonders aktiv. Swiss-Ski hat unter der Leitung von Breitensport-Projektleiterin Tanja Uhlmann in Zusammenarbeit mit der IG Schnee, Seilbahnen Schweiz, 22 Schweiz Tourismus, Swiss Snowsports und dem Bundesamt für Sport (BASPO) einen Wettbewerb ausgeschrieben und die Schweizer Schneesportdestinationen aufgefordert, anlässlich des World Snow Days Projekte zur Förderung des Schneesports ins Leben zu rufen. «Wir haben total 12 Dossiers erhalten, die von einer Fachjury, bestehend aus den Vertretern der mitwirkenden Organisatoren, bewertet wurden», erzählt Tanja Uhlmann. Am 29. März fand in Oberhofen, beim Sitz der FIS, die Prämierung der besten Projekte statt. Anwesend war auch FISPräsident Gian-Franco Kasper, der den Initianten und Initiantinnen für ihr Engagement dankte. Gewonnen hat das Projekt «Eine Woche Winterspass im Skigebiet Tschappina Heinzenberg», welches von den Skiliften Tschappina Heinzenberg, dem Skiclub Beverin, den Schneesportschulen Tschappina und Snowfactory.ch sowie Viamala Tourismus organisiert wurde. Die Bündner Delegation durfte vom Vizepräsident von Seilbahnen Schweiz, Fulvio Sartori, einen Check im Wert von CHF 3000.– entgegennehmen. Auf Platz zwei landete das Projekt «Postenlauf Schneesport» der touristischen Unternehmung Grächen AG, die einen Check im Wert von CHF 2000.– erhielt. Schneeschuhlaufen, Schlitteln, Snowbiken, Lawinenkunde, Snowboard, Ski und Freestyle waren Inhalte dieses erlebnisreichen Tages. Mit CHF 1000.– wurde der GratisSkitag von Adelboden Tourismus belohnt, welcher mehrheitlich Einsteiger erreichte.< Coaching Inside | DAS SOMMERTRAINING FÜR SCHNEESPORTLER Ein Trainingsprogramm mit dem Schwerpunkt «Verletzungs prävention für den Rücken» > Text und Fotos: Arjen van Duijn I mmer mehr Studien weisen darauf hin, dass im Sport die Rumpfmuskulatur eine zentrale Rolle spielt. Neben einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit ist auch die Vorbeugung von Verletzungen durch systematisches Training der Rumpfmuskulatur möglich. Auch für die Leistung im Schneesport ist die Rumpfmuskulatur immens wichtig. Eine mögliche Vorgehensweise, um die Rumpfstabilität im Frühling aufzubauen, während dem Sommer zu kräftigen und schlussendlich zwei Monate vor Saisonbeginn dynamische Rumpfkraftübungen mit diversen Beinachsenübungen zu kombinieren, wird untenstehend mit einigen Beispielübungen präsentiert. Das Sommertraining in den Regionalen Leistungszentren besteht aus vier bis fünf Trainingseinheiten pro Woche mit verschiedenen Schwerpunkten. Elemente des Rumpfkraft- und Beinachsentrainings werden in jeder dieser Einheit durchgeführt. Zusätzlich steht einmal wöchentlich ein Training auf dem Programm, in welchem der Schwerpunkt auf das Rumpfkraft- und Beinachsentraining gelegt wird. Grundlage für dieses Trainingsprogramm bilden wissenschaftliche Untersuchungen, in welchen festgestellt wurde, dass Rücken- und Kreuzbandverletzungen mittels Krafttraining, Koordinationstraining und Stabilitätstraining in Hüft-, Knie- und Fussgelenken, kombiniert mit Training der Stabilität der Wirbelsäule, verletzungspräventiv wirksam sind. Die wichtigen Ele- mente für die Stabilität der Beinachse werden vorerst in einfacher Form getrennt trainiert und anschliessend sukzessive kombiniert. Hauptsächliche Elemente sind das Krafttraining, plyometrisches Training und die statische und dynamische Koordination der betroffenen Gelenke. Das Rumpfkrafttraining wird ebenfalls in Teilelementen trainiert. Hier wird ein Aufbau angestrebt, der mit Übungen zur Rekrutierung der Tiefenmuskulatur beginnt, gefolgt durch Übungen für die statische und dynamische Rumpfkraft. In der Vorbereitungsphase II (ab September bis Oktober) wird die Beinachsenstabilität und die Rumpfkraft kombiniert trainiert. Die Übungen sind komplex (zum Beispiel: Koordination, Schnelligkeit und Plyometrie kombiniert mit konditionellen Aspekten). Die grosse Herausforderung besteht darin, die Programme und Übungen für die jungen Athleten spielerisch, herausfordernd und effektiv zu gestalten. < Bei spiel ü bu ngen 01 02 03 05 06 07 04 08 Ab April 01 Tiefenmuskulatur aktivieren: Bevor man mit dem Rumpfkrafttraining beginnt, ist es sinnvoll, zuerst die tiefe Rumpfmuskulatur, welche wichtig für die Stabilität der Wirbelsäule wichtig ist, zu aktivieren. Die Lendenwirbelsäule wird in einer Mittelposition stabil gehalten. Man versucht nun sanft und unabhängig von der Atmung die Bauchdecke oberhalb des Schambeins sanft anzuspannen; 10 x 10 Sekunden. S nowactive mai 2 0 1 2 02–05 Statische Rumpfstabilität: In dieser Phase sollten Bewegungen mit Armen und Beinen gemacht werden, ohne dass der Rücken seine stabile Grundposition verlässt. 06–07 Dynamische Rumpfkraft: In diesem Block sind Rumpfkraftübungen vorgesehen, bei welchen die Wirbelsäule bewegt werden darf. Ab September bis Oktober 08–09 Integration der dynami schen Rumpfkraft in Kombina tion mit Gleichgewicht, dyna misch: Der letzte Schritt. Führen Sie Übungen mit den Elementen Kraft, Gleichgewicht und Koordination aus (das Ganze mit viel Abwechslung). Integration Beine und Rumpf, sportspezifisch: Um optimale Verletzungsprävention zu betreiben, sollten Sie nun Übungen ausführen, bei denen Rumpf und Knie in komplexen Bewegungen integriert werden. 09 23 | Sponsoring Herzlich willkommen im neuen House of Switzerland 2013 Soll an der WM 2013 zum Magnetpunkt für Fans, Sponsoren, Medien und Athleten werden: das House of Switzerland. > Text: Caroline Kalberer > Fotos: Schweizer Illustrierte, Swiss-Ski 01 02 03 04 01 Ein besonderes Geschenk: Michael Walchhofer überreicht Didier Cuche einen schweizerisch-österreichischer Renndress. 02 Hugo Wetzel, OK Präsident der WM Kandidatur Engadin St. Moritz (r.) im Gespräch mit Swiss-Ski Direktor Andreas Chr. Wenger. 03 Bewegender Moment: Didier Cuche bedankt sich bei seinen Eltern für die jahrelange Unterstützung. 04 (V.l.n.r.): Svenja Lyhs, Projektleiterin bei Audi, Alain Cuche, Bruder von Didier Cuche, Annalisa Gerber, Leiterin Sponsoring & Events bei Swiss-Ski sowie Didier Cuche. 05 Markus Rutz, Projektleiter bei Raiffeisen, umrahmt von Swiss-Ski Direktor Andreas Chr. Wenger und Caroline Kalberer, Projektleiterin bei Swiss-Ski. 05 S chladming, Freitagabend, 16. März 2012: Im Posthotel am Hauptplatz 10 wird der neue Schweizer Treffpunkt anlässlich der alpinen Skiwelt meisterschaften 2013 bekannt gegeben. Sponsoren, Journalisten und Athleten versammeln sich zum gemeinsamen Diner und stossen auf das Schweizer Haus an. Mann des Abends ist jedoch Didier Cuche. Zusammen mit seiner Familie und seinem Fanclub blickt er nochmals auf seine lange und erfolgreiche Karriere zurück. Die beiden Wegbegleiter Michael 24 Walchhofer und Marco Büchel erweisen ihm ebenfalls die Ehre und trumpfen mit lustigen Anekdoten aus gemeinsamen Zeiten auf. Emotional wird es, als Didier Cuche selbst zum Mikrofon greift und seinen Eltern Marlise und Francis «Merci» sagt. Lieber Didier, an dieser Stelle sagen auch wir nochmals ganz herzlich DANKE für alles was du für den Schweizer Skisport geleistet hast. Du wirst uns fehlen! < Dein Swiss-Ski Team facts & f i gu re s Das House of Switzerland (www.post hotel-schladming.at) fungiert vom 4.–17. Februar 2013 als Gaststätte für alle Skifans. Es liegt an bester Lage in der Fussgängerzone von Schladming und ist nur drei Gehminuten vom Zielstadion Planai entfernt. Die Lokalität bietet Platz für bis zu 300 Personen. Köstliche Schweizer Spezialitäten, Live-Musik und hoffentlich zahlreiche Medaillen-Feiern warten auf die Gäste. Kurz und Bündig | Super-Kombination Frauen: 1.Wendy Holdener (SC Unteriberg) 2. Corinne Suter (SC Schwyz) 3. Priska Nufer (SC Alpnach) Resultate S c hweiz er mei stersc haft 2 0 1 2 i n V e ysonnaz In der Woche vom 19. bis 25. März fand in Veysonnaz bei besten Bedingungen die Schweizer Meisterschaft Ski alpin statt. Nachfolgend die Medaillengewinner und -gewinnerinnen im Überblick. Abfahrt Frauen: 1. Fränzi Aufdenblatten (SC Zermatt) 2. Mirena Küng (SC Bernina Pontresina) 3. Priska Nufer (SC Alpnach) Abfahrt Männer: 1.Vitus Lüönd (SC Hochstuckli Sattel) 2. Fernando Schmed (SC Graue Hörner Mels) 3.Nils Mani (SC Schwenden) Super-Kombination Männer: 1. Luca Aerni (SC Les Barzettes) 2.Ralph Weber (SC Flums) 3. Bernhard Niederberger (SC Beckenried-Klewenalp) Super-G Frauen: 1. Fränzi Aufdenblatten (SC Zermatt) 2. Corinne Suter (SC Schwyz) 3. Priska Nufer (SC Alpnach) Super-G Männer: 1.Thomas Tumler (SC Samnaun) 2. Gino Caviezel (SC Beverin) 3.Vitus Lüönd (SC Hochstuckli Sattel) Riesenslalom Frauen: 1. Lara Gut (SC Sporting Gottardo) 2. Jasmina Suter (SC Stoos) 3. Fränzi Aufdenblatten (SC Zermatt) Riesenslalom Männer: 1. Didier Défago (SC Morgins) 2. Sandro Jenal (SC Samnaun) 3.Thomas Tumler (SC Samnaun) Slalom Frauen: 1. Margaux Givel (Anzère Ski-Team) 2. Corinne Suter (SC Schwyz) 3. Marine Oberson (SC Alpina Bulle) Slalom Männer: 1. Markus Vogel (SC Beckenried Klewenalp) 2.Ramon Zenhäusern (SC Brandegg-Bürchen) 3. Marco Tumler (SC Samnaun) Zwe i Ju n i o re n - W e ltm e i st e r a u s e i n e m Clu b In der vergangenen Saison durfte sich Swiss-Ski über insgesamt vier Junioren-Weltmeistertitel freuen. In Roccaraso feierte Ralph Weber vom Skiclub Flums einen Sieg im Super-G. Aus demselben Skiclub stammt auch die fünffache Junioren-Weltmeisterin im Alpin-Snowboard, Julie Zogg. Zogg gewann sowohl den Parallel-Riesenslalom als auch den Parallel-Slalom in Sierra Nevada und sicherte sich damit die Meistertitel Nummer vier und fünf nach einem Sieg im Jahr 2009 und zwei Siegen im 2011. Der Ostschweizer Skiclub stellt somit zwei aktuelle Junioren-Weltmeister in zwei verschiedenen Sportarten. Herzliche Gratulation! Ebenfalls Junioren-Weltmeister darf sich Kai Mahler nennen. Der Freeskier vom Freestyle-Team Fricktal holte sich Gold im Slopestyle an den Titelkämpfen in Valmalenco. Vo m S p i t z e n s p o rt z u rü c kge t re t e n . . . Adrian Schuler Ambrosi Hoffmann Beat Fischli Benedikt Nadig Carina Schmidiger Christian Stebler Didier Cuche Felix Arnold Franziska Trütsch Gian-Luca Cavigelli Laurin Clavuot Mario Käppeli Moritz Biel Skispringen Ski alpin Snowboard Snowboard Snowboard Biathlon Ski alpin Snowboard Langlauf Snowboard Snowboard Snowboard Freestyle Nadia Styger Ski alpin Pascale Berthod Ski alpin Ralf Kreuzer Ski alpin Sandra Frei Snowboard Silvana Bucher Langlauf Stephanie SchnydrigBiathlon Thomas Singer Ski alpin Vital Anken Skispringen Swiss-Ski bedankt sich bei den Sportlerinnen und Sportlern herzlich für ihren Einsatz und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute. Tale ntsc ou t im J u m p i n Freeski- u nd Aeria ls - N achw u chs g es u cht Die Wasserschanze Jumpin wird ein Aerials- und Freeski-Regionalkader aufbauen. Unter der Leitung von Aerials Junioren-Nationaltrainerin Manuela Müller und Halfpipe- / Slopestyle-Nationaltrainer Misra Noto wird ab Ende Mai den Sommer lang trainiert. Wer sich für das Aerials- oder Freeski-Team qualifizieren möchte, muss sich für den Probe-/Qualifikationstag anmelden. Kriterien für eine Aufnahme sind neben der Leistung auch die Motivation, der Teamgeist und der Einsatz. Gesucht sind Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 bzw. 12 und 16 Jahren. Aerials/Skiakrobatik Probe-/Qualifikationstag: 19. Mai 2012, Treffpunkt 10.00 Uhr im Jumpin, Rossauerstrasse 33, 8932 Mettmenstetten, Teilnahme kostenlos Workshops zu: Freestyle Schanze, Trampolin/Bungee, Slack Line, Slip’n’Slide, Tumbling Gesucht sind: Knaben im Alter von 10–14 Jahren und Mädchen im Alter von 10–16 Jahren Anmeldung/Fragen: freestyle@jumpin.ch Training Regionalkader: Jeweils dienstags und donnerstags von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr Ausserdem: Ein- bis zweimal pro Monat geht es am Wochenende bei der Wintertrainingsanlage in Meiringen-Hasliberg auf die Ski Freeski Probe-/ Qualifikationstag: 13. Mai 2012, Treffpunkt 12.00 Uhr im Jumpin, Rossauerstrasse 33, 8932 Mettmenstetten, Teilnahme kostenlos Workshops zu: Freestyle Schanze, Trampolin, Slackline Gesucht sind: Jugendliche im Alter von 12–16 Jahren S n owact iv e mai 2 0 1 2 Anmeldung/Fragen: freestyle@jumpin.ch Training Regionalkader: Jeweils montags und donnerstags abends Talentscout: Möchtest Du in die Fussstapfen von Olympiasieger Sonny Schönbächler (Lillehammer 1994) und Evelyne Leu (Turin 2006) treten? Dann ist genau JETZT der richtige Zeitpunkt, deinen Traum zu verwirklichen! jumpin.ch 25 H a n s F l at s c h e r > Text: Christian Andiel > Fotos: Erik Vogelsang 26 Sn owactiv e m a i 2012 H a n s F l at s c h e r Er ist der neue Cheftrainer der Swiss-SkiFrauen: Hans Flatscher. In der neuen Funk tion will er einiges bewegen und ein dauer haftes Fundament schaffen. Vor der WM in Schladming 2013 ist ihm nicht bange. S n owact i v e mai 2 0 1 2 27 H a n s F l at s c h e r W ie sieht die Welt zwischen Computer, Telefon und Auto aus? Das Bild mag verschwommen sein, zumindest lässt sich eine gewisse Hektik, eine Heimatlosigkeit nicht daraus verbannen. Aber fragen wir doch Hans Flatscher. Er antwortete auf die Frage, wann ihm ein Treffen zum Gespräch passen würde, genau so: «Lass uns kurzfristig noch mal darüber reden, momentan spielt sich mein Leben zwischen Computer, Telefon und Auto ab.» Gelassen, optimistisch und humorvoll. Nun aber sitzt der neue Cheftrainer des alpinen Schweizer Frauenteams im Hotel Bad Horn, am Ufer des Bodensees. Das Wetter ist zwar trübe, doch man ahnt, wie schön es hier sein kann. Flatscher (44) schwärmt von den Farben, wenn die vielen Apfelbäume blühen, vom Blick, den die Familie vom Haus auf der Anhöhe knapp oberhalb von Horn hat. Er wirkt auch durchaus entspannt. Nichts ist mehr zu spüren von der hektischen, unüberschaubaren Welt, in die er sich mit der Übernahme des neuen Jobs begeben hat. Flatscher lacht viel. Er ist genau so, wie man ihn kennt: gelassen, optimistisch und humorvoll. Und er lacht wieder, wenn er darauf angesprochen wird, dass man ihn in all den Jahren gar nie anders erlebt hat, als er zunächst vier Jahre lang die deutschen Weltcup-Abfahrer trainiert, danach acht Jahre lang den gleichen Job beim Schweizer Männerteam ausgeübt hat. «Ich kann schon auch anders sein», sagt Flatscher dann, und er meint: konsequent, unnachgiebig, fordernd. Schliesslich will er gar nicht erst den Eindruck aufkommen lassen, dass da ein österreichischer Gaudibursch hocke, der «Ich will nicht den Eindruck eines österreichischen Gaudiburschen erwecken.» 28 Sn owactiv e m a i 2012 H a n s F l at s c h e r den Ernst der Lage rund ums Schweizer Frauenteam nicht erkannt habe. «Es ist eine Herausforderung», sagt er, «und so etwas birgt immer auch ein Risiko.» Weltcup statt Skischule. Hans Flatscher ist in Unken, knapp 30 Kilometer südwestlich von Salzburg, auf einem Bauernhof aufgewachsen. Der Onkel hat die Skischule im Ort, es war geplant, dass Hans diese dereinst übernehmen sollte, deshalb machte er die Skilehrerausbildung. Im Bundessportheim am Kitzsteinhorn wurden im Winter die Sportlehrer und Trainer ausgebildet, im Sommer waren die Landeskader auf dem Gletscher. Dort tummelten sich Leute wie Hans Pum (heute Sportdirektor beim ÖSV) oder Sepp Brunner. Und Bartl Neumayr, einer österreichischen Trainerlegende, fiel der junge Skilehrer Hans Flatscher schnell auf, prompt war er in ÖSV-Diensten. Die Skischule übernimmt nun der ältere Bruder Hubert, und Hans kann sich unterwegs im Weltcup ab und zu mit Schwester Elisabeth treffen. Sie arbeitet im ÖSV als Masseurin beim dortigen Frauenteam. In der dritten Märzwoche dieses Jahres stand Flatscher in Veysonnaz an der Piste und verfolgte die nationalen Meisterschaften. Er tat dies wie gewohnt als Speedcoach der Männer, schaute sich den Nachwuchs an, plante die Vorbereitung mit den Arrivierten und den Trainerkollegen. Er hatte sich schon immer mal Gedanken über die Vorgänge beim Frauenteam gemacht, hatte die Umstände bei der Entlassung von Stefan Abplanalp mitbekommen und den freiwilligen Abgang von Mauro Pini registriert. Aber mit ihm direkt hatte das ja nichts zu tun. Er war also in Veysonnaz, als sein Handy klingelte. Dierk Beisel, der Chef Leistungssport bei Swiss-Ski, bat ihn nach Muri bei Bern in die Verbandszentrale. Flatscher vergewisserte sich, dass es sich nicht um eine Bagatelle handelte, sonst hätte er über die sofortige Abreise gerne noch mal diskutiert. «In zwei Tagen wäre ich eh dort vorbeigefahren». Als Flatscher in Muri eintraf, hörte er baff zu, was Beisel vorschwebte. «Daran hatte ich wirklich nie gedacht», sagt Flatscher. Schladming 2013 kommt nicht zu früh. Mittlerweile hat er mit allen Beteiligten gesprochen, er freut sich auf die kommenden Jahre als Frauenchef, will endlich ein dauerhaftes Fundament schaffen und auch im technischen Bereich wieder nach vorne kommen. Er weiss, dass hier die grösste Aufgabe wartet. Bis zum S n owact i v e mai 2 0 1 2 nächsten Grossereignis, der WM, sind nur noch zehn Monate Zeit. Hans Flatscher, kommt Schladming 2013 zu früh? «Nein, wieso?», fragt Flatscher zurück, sehr energisch und bestimmt. Dieses Gerede von «wir brauchen mehr Zeit» habe ihn schon immer gestört. Das habe man im Spitzensport einfach nicht, deshalb sei es mühsam darüber zu lamentieren oder diese Zeit einzufordern: «Wir müssen das Beste aus den Fahrerinnen herausholen, die uns zur Verfügung stehen.» Punkt. «Als ich nach dem Gespräch mit Beisel in Richtung Bodensee fuhr, habe ich erst einmal mit gar niemandem geredet», sagt Flatscher. Daheim warteten Sophia (5) und Anna (4) mit Mutter Sonja Nef, Riesenslalom-Weltmeisterin 2001. Kein Wunder, hatte Flatscher keine Beratung nötig, wenn die eigentliche Fachfrau zu Hause sitzt. «Komischerweise», sagt Flatscher mit einigem zeitlichem Abstand, «haben die Sonja und ich fast zwei Tage gar nichts geredet. Auf jeden Fall viel weniger als sonst.» Sie habe wohl gespürt, dass er erst seine Gedanken habe sor tieren müssen. Als ehemalige Spitzensportlerin wusste Sonja Nef genau: Wenn Flatscher das machen will, ist es wenig hilfreich, ihn bremsen zu wollen. Auch Coaches haben ihren Ehrgeiz, ihr Streben nach Neuem: Auch sie lieben den Kitzel des Risikos. Die ersten fünf Trainerjahre arbeitete Flatscher beim österreichischen Verband mit Frauen. Auf Vergleiche mit der Arbeit mit Männern will er sich nicht einlassen. «Es ist zu lange her, als dass ich noch genau wüsste, wie das war», sagt er lachend. Aber er lernte damals Sonja Nef kennen, und als sie 1996 am Scheideweg ihrer Karriere stand, da griff Flatscher entscheidend ein: Wegen Knieproblemen konnte Nef nie dauerhaft mit dem Team trainieren, immer wieder sei sie nach zwei Belastungstagen heimgekommen. «Das Knie war dick, sie brauchte eine Pause», erinnert sich Flatscher. So konnte es nicht mehr weitergehen. «Deshalb haben wir unser Geld zusammengekratzt.» Und er fragte Sepp Brunner an, den alten Kumpel vom Kitzsteinhorn, ob er nicht Privattrainer von Sonja werden wolle. Brunner sagte zu, es wurde eine Erfolgsstory, doch Flatscher betont, dass es eine Notsituation gewesen sei. Anders gesagt: Er will es nicht mit dem Wunsch von Lara Gut nach einem eigenen Trainingsteam vergleichen. Wie will er dieses seit Jahren schwelende Problem lösen? «So einfach wie möglich für alle Beteiligten», sagt Flatscher. Ruhig, gelassen und zuversichtlich. < 29 INTERVIEW «grosse potenz Dierk Beisel: Im Wintersport sind nach wie vor viele Augen auf die alpine Rennszene gerichtet – aber nicht mehr ausschliesslich. Andere Disziplinen haben stark an Attraktivität gewonnen. Ein Beispiel ist der Biathlonsport. Weil der Schweizer Benjamin Weger plötzlich auf dem WeltcupPodest aufgetaucht ist, übertrug das Schweizer Fernsehen erstmals eine Biathlon-WM live. Die jahrelangen Bemühungen im Nachwuchsbereich auf verschiedenen Ebenen scheinen langsam Früchte zu tragen, sagt auch Dierk Beisel, Chef Leistungssport von Swiss-Ski. > Text: Joseph Weibel > Foto: Barbara Götschmann 30 Sn owactiv e m a i 2012 INTERVIEW es zial» D ierk Beisel, die alpinen Herren haben vergangene Saison für viel Freude gesorgt. Newcomer Beat Feuz hat um Haaresbreite den Gewinn des Gesamt-Weltcups verpasst. Sind Sie mit dieser Bilanz ebenfalls zufrieden? Dierk Beisel: Mich freut es vor allem, dass wir in der Endabrechnung bei den Podestplätzen besser noch besser abgeschnitten haben als letztes Jahr. Alle Swiss SkiTeams – von B wie Biathlon über F wie Freeski bis hin zu T wie Telemark – haben 126 Podestplätze erkämpft – 13 mehr als in der Saison 2010/11. Knapp jeder fünfte Podestplatz geht dabei auf das Konto der alpinen Herren. Diese Tatsache verdeutlicht, dass die Erfolge in den anderen Disziplinen ständig zunehmen. Besonders die Gesamt-Weltcupsiege von Dario Cologna und Patrizia Kummer sind natürlich tolle Erfolge! Ein Wermutstropfen dürfte hingegen die eher magere Bilanz der alpinen Damen sein? 10 von 15 Kaderfrauen haben sich im Laufe der letzten Saison verletzt. Trotzdem sieht die Bilanz im Vergleich zur Saison 2010/11 mit nur einem Podestplatz weniger doch recht erstaunlich gut aus. Den- S n owact i v e mai 2 0 1 2 noch sind die Damen im Nationenklassement auf Platz 6 abgerutscht. Das ist sicher nicht optimal, aber keine Nation kann so viele Verletzte verkraften. Sie haben es eingangs erwähnt: Die Bilanz, über alle Disziplinen gesehen, fällt sehr positiv aus. Snowboard, Freestyle, Skicross, Telemark und eben auch Biathlon sind in unserem Land nicht unbedingt Publikumsmagnete, aber tendenziell Trends, die man nicht unterschätzen darf. Richtet Swiss-Ski seinen Fokus auf die neuen Disziplinen? Es ist sicher kein Zufall, dass wir in den neuen Disziplinen ein wichtiges Wort mitreden. Biathlon, um ein Beispiel zu nennen, war noch bis vor wenigen Jahren überhaupt kein Thema in der Schweiz. Nach der Integration bei Swiss-Ski wurde gezielt in den Nachwuchsbereich investiert. Ein wichtiger Teil dieser Bemühungen ist die Kids Trophy, mit der wir schon viele junge Athleten für die interessante Sportart haben begeistern können. Der Biathlon-Stützpunkt im Nationalen Leistungszentrum in Realp/Brig hat auch die Integration der Westschweiz ermöglicht. Das ist wichtig, weil die Welschen eine grosse Affinität zum Biathlonsport haben. Nun fehlt es aber nach wie vor an einer für Weltcup-Wettbewerbe tauglichen Biathlon-Anlage in der Schweiz. Ab wann können wir uns auf einen ersten Wettkampf freuen? Der Spatenstich für die neue Biathlon-Anlage in Lantsch/Lenz erfolgte bereits letzten Sommer. Das Projekt ist auch Teil des Nationalen Sportanlagenkonzepts NASAK und damit auf kantonaler und nationaler Ebene subventioniert. Kurzfristig ist diese Anlage auf der Lenzerheide mit einer BLizenz ausgestattet, mittelfristig sollen hier auch grössere internationale Wettkämpfe ausgetragen werden. Aufwertung erhält damit auch eine mögliche Kandidatur Graubündens für die Austragung von Olympischen Winterspielen, weil mit Lantsch/Lenz bereits eine weitere wichtige Wettkampfanlage stehen würde. Mich hat aber ganz besonders gefreut, dass das Schweizer Fernsehen zum ersten Mal die Biathlon-WM live übertragen hat. Sprechen wir noch von den anderen Disziplinen. Snowboarding hat sich als moderne Sportart gefestigt und ist seit 1994 eine olympische Disziplin. Sehen Sie ähnliche Perspektiven bei den Sportarten Freestyle, Skicross oder gar Telemark? > 31 INTERVIEW Dierk Beisel: «Wir haben in der Tat Baustellen, auf die wir unseren Fokus künftig noch vermehrt richten müssen.» Die Podestplätze der Telemark-Mannschaften tragen nicht unwesentlich zu unserer erfreulichen Gesamtbilanz bei. Die vielleicht nicht so medienwirksame Disziplin wurde bei Swiss Olympic als offizielle Sportart aufgenommen und damit aufgewertet. Wie sehr sich Telemark als nach wie vor nichtolympische Sportart durchsetzen wird, muss sich zeigen. Eine grosse Zukunft hingegen hat sicher Free ski, weil hier vor allem die ganz junge Generation begeistert werden kann. Wir haben ein Freeski-Team aufgebaut und die Ochsner Sport Freeski Tour ins Leben gerufen. Die Freeskier respektieren den Verband und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten. Mit Elias Ambühl und Kai Mahler haben wir bereits zwei sehr erfolgreiche Athleten. Freeski ist olympisch geworden, deshalb bauten wir diesen Bereich natürlich aus. Ebenso Potenzial hat Skicross, das sich auch als überaus medienwirksame Disziplin erweist. Dass wir gleich seit Vancouver mit Mike Schmid den ersten Olympiasieger hinter uns wissen, ist natürlich ein erfreulicher Einstieg und eine Motivation für diesen Bereich. Bekanntlich haben wir neben Schmid weitere Athletinnen und Athleten ganz vorne an der Weltspitze. Der tödliche Unfall im Weltcup-Rennen in Grindelwald hat gezeigt, dass sich Skicross als recht gefährliche Sportart erweist. Skicross ist eine Risikosportart – ähnlich wie alpines Skirennen. Man wird nun Massnahmen prüfen, wie die Risiken an einem Skicrossrennen minimiert werden können. Sie haben nun bereits die sechste Wintersaison als Chef Leistungssport hinter sich. Trotz der aufgezeigten und breit abgestützten Erfolge in der jüngeren Zeit 32 warnen Sie immer wieder davor, sich zurückzulehnen und auf den Lorbeeren auszuruhen. Wo sieht Dierk Beisel verstärkten Handlungsbedarf? Wir haben in der Tat Baustellen, auf die wir unseren Fokus künftig noch vermehrt richten müssen . . . . . . zum Beispiel auf den Skisprung? Richtig. Wir wollen aber nicht Symptombekämpfung, sondern Ursachenforschung betreiben. Wir wollen in Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden daran arbeiten, dass wieder mehr junge Skispringer in den Clubs mit der Sportart beginnen. Wenn in einem Skiclub Leute sind, die sich stark für den Skisprung engagieren so kann in kurzer Zeit dort wieder eine Skisprung-Gruppe formiert werden. Solche Bestrebungen wollen wir künftig noch vermehrt zusammen mit den Regionalverbänden diskutieren. Wir haben nicht den Anspruch, dass der Skisprungnachwuchs flächendeckend zunimmt, sondern ganz gezielt. Das ist umso wichtiger, weil es in der Schweiz leider schon länger an der nötigen Infrastruktur fehlt. Kurz- und mittelfristig fragen wir uns natürlich trotzdem: Was kommt nach Simon Ammann? Diese Frage ist berechtigt. Vor genau zehn Jahren hat uns Simon Ammann mit seinem Doppel-Olympiasieg zum ersten Mal überrascht. Auch in diesem Jahrzehnt hatten wir neben Andreas Küttel immer wieder einzelne Skispringer mit Potenzial. Die sind inzwischen aber alle zurückgetreten. Marco Grigoli und Gregor Deschwanden sind momentan wohl die Einzigen, die auf Weltcup-Niveau mithalten können. Insbesondere Marco Grigoli hat mit seinem Top15-Resultat beim Weltcup in Trondheim sein Potenzial gezeigt. In Innsbruck fanden im Januar die ersten Olympischen Jugendwinterspiele statt. Also ein Wettbewerb, der höher zu werten ist als eine Juniorenweltmeisterschaft – oder eine weitere Möglichkeit zur Talentsichtung? Olympische Spiele haben immer einen hohen Stellenwert. Für Athletinnen und Athleten bieten sie auch die Möglichkeit, zum ersten Mal einen Grossanlass miterleben zu können. Trotzdem ist für mich die sportliche Aussagekraft schwierig einzuschätzen. Nachwuchsleute, die den «falschen» Jahrgang haben, können möglicherweise nie an Olympischen Jugendwinterspielen teilnehmen. Juniorenweltmeisterschaften, um Ihren Vergleich zu nehmen, finden jedes Jahr statt. Stichwort Langlauf. Jahrzehntelang war das eine Sorgendisziplin bei Swiss-Ski. Mit Dario Cologna hat sich vor vier Jahren alles geändert. Angesichts der Erfolge von Dario Cologna könnte man schon Gefahr laufen, sich bequem zurückzulehnen. Was der Münsterer bisher gewonnen hat, ist wohl unerreicht. Da ist es auch logisch, dass andere Athleten im Team im Schatten des Ausnahmekönners stehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Distanzteam mit Curdin Perl, Toni Livers und Remo Fischer in den letzten Jahren ebenfalls Top-Ten-Resultate lieferte. Oder Perl vergangenes Jahr Vierter wurde in der Tour de Ski. Auch diese grosse Leistung blieb fast unbemerkt. Die Schweiz hat vorletzte Saison den ersten Weltcup-Sieg in der Staffel überhaupt erzielt. Wir bewegen uns also in der erweiterten Weltcup-Spitze. Die positivsten Überraschungen waren für mich im Bereich Langlauf aber der Podestplatz der Sprinterin Laurien van der Graaff beim Weltcup in Düsseldorf sowie die zwei Medaillen an der Junioren-WM in Erzurum. So wie die Dinge stehen, haben wir bei den Männern zumindest Anschlusslösungen im Nachwuchsbereich. Einen zweiten Dario Cologna wird es aber so schnell nicht mehr geben . . . Dierk Beisel, wie sieht Ihre persönliche Leistungsbilanz aus? Als ich im Sommer 2006 bei Swiss-Ski diese Funktion eingenommen habe, war mir bewusst, auf was ich mich da einlassen würde. Ich war selber über 20 Jahre Trainer und wurde einzig an den Erfolgen gemessen. Umso mehr freue ich mich natürlich an den einzelnen Sportarten, die sich im Laufe der letzten Jahre immer weiterentwickelt haben. Der Job ist aber nach wie vor kein einfacher. Und immer wieder ist mein Einsatz als Feuerwehrmann gefragt. (Schmunzelt). Bekanntlich lassen sich nicht immer alle Feuer gleich gut löschen . . . < S teckbrief Name: Dierk Beisel Nationalität: deutsch Zivilstand: verheiratet Wohnort: Engelberg Beruf: Sportlehrer, Sportmanager Heutige Funktion: Chef Leistungssport bei Swiss-Ski Hobbys: MTB, Rennvelo, Windsurfen, Motorradfahren Was ich mag: alles, was mit Geschwindigkeit zu tun hat Was ich gar nicht mag: Unaufrichtigkeit Sn owactiv e m a i 2012 W M - K a ndid a tur S T . Moritz St. Moritz’ langer Anlauf zur fünften WM > Text: Richard Hegglin > Foto: Keystone Hugo Wetzel, Präsident des Kandidatur-Komitees (Mitte) und Swiss-SkiDirektor Andreas Wenger (r.) stellen FIS-Präsident Gian-Franco Kasper (l.) die St. Moritzer WM-Bewerbung vor. Gut Ding will Weile haben. Im dritten Anlauf bewirbt sich St. Moritz beim FIS-Kongress in Südkorea Ende Mai um die Durchführung der alpinen Ski-WM. Es wären nach 1934, 1948 (zugleich OS), 1974 und 2003 die fünften. Kein Ort hat so oft Titelkämpfe organisiert. D ie Vergabe erfolgt am 31. Mai im vier Autostunden von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul entfernten Kang-Wong, das eigentlich fast nur aus einem riesigen Hotelkomplex besteht. Südkorea ist Ausrichter der Olympischen Spiele 2018. Dort fanden auch schon einige Weltcup-Rennen statt. So fern und unbekannt die Destination ist, der Bezug zum Wintersport ist durchaus vorhanden. Eigentlich scheint die Wahl von St. Moritz eine Formsache. Mitbewerber sind Cortina d’Ampezzo, das ebenfalls zum dritten Mal kandidiert, und Åre, das neu einsteigt. Geht man nach der Arithmetik, wäre Swiss-Ski wieder an der Reihe. Die letzte WM in der Schweiz fand 2003 (in St. Moritz) statt, die letzte in Italien 2005 (in Bormio) und die letzte in Schweden 2007 (ebenfalls schon in Åre). In der Regel hält sich die FIS beziehungsweise der FIS-Vorstand, der Wahlbehörde ist, an solche Gesetzmässigkeiten. Und schliesslich ist ja auch FIS-Präsident Gian-Franco Kasper ein St. Moritzer. «Im Prinzip wären wir dran», findet Hugo Wetzel, der Präsident des Kandidaturkomitees. «Wir sind die Favoriten. Aber es ist wie an einem Skirennen. Man muss auch als Favorit als Erster ins Ziel kommen.» Es wäre fahrlässig, sich auf S n owact i v e mai 2 0 1 2 Vorschusslorbeeren auszuruhen. «Der Konkurrent ist Italien», sagt Wetzel und deutet an, dass sich St. Moritz mit einem sportpolitischen Schwergewicht auseinanderzusetzen hat. Wiederholt verloren Schweizer Kandidaten gegen italienische Mitbewerber. Bei der Wahl um die alpine WM 1997 unterlag Laax Sestriere und bei der Wahl um die Olympischen Winterspiele 2006 kassierte Sion/Valais die denkwürdige Niederlage gegen Torino. Für jene Kandidaturen engagierte sich der FIAT-Konzern. Diesmal steht der Erdöl- und Energie-Riese ENI hinter Cortinas Bewerbung. ENI ist das grösste Unternehmen Italiens und das zwölftgrösste Europas, mit einem Jahresumsatz von 87 Milliarden Euro. ENI ist, ähnlich wie FIAT, mit der ganzen Welt vernetzt. Und ihr CEO ist übrigens häufiger (und gern gesehener Gast) in St. Moritz. FIS-Präsident Kasper hält sich aus diplomatischen Gründen zurück: «Ich bin neutral, verhehle aber nicht, dass es mich freuen würde, wenn St. Moritz die WM bekäme. St. Moritz hat 33,3 Prozent Chancen.» Bei der Abstimmung wird Kasper indessen als offizieller Swiss-SkiVertreter Farbe bekennen und logischerweise für die Schweiz voten. «Delikater wäre es», sagt Kasper, «wenn ich bei Stimmengleichheit den Stichentscheid fällen müsste». Stimmberechtigt sind 15 Vorstandsmitglieder plus der Präsident, also 16 Personen. Einer kann an der Abstimmung nicht teilnehmen – ausgerechnet der Vertreter Italiens. Deren Präsident Gianni Morzenti ist wegen einer zivilen Erpressungsaffäre verurteilt worden und deshalb als FIS-Funktionär suspendiert. «Wir wollen gewinnen, weil wir eine gute Kandidatur haben, nicht weil ein Mitbewerber Probleme hat», macht Wetzel auf Fairplay. So übernahm St. Moritz kurzfristig die ausgefallene Superkombination der Frauen von Bansko und führte innerhalb von drei Tagen gleich zwei solche Rennen durch, die nicht unbedingt zu den spektakulärsten Disziplinen zählen. Solche Goodwill-Aktionen werden in der Regel honoriert. Überhaupt ist St. Moritz immer zur Stelle, wenn irgendwo ein Rennen ausfällt. Die WM 2017 wäre der verdiente Lohn – und ist vielleicht die Vorstufe eines noch grösseren Events. Die Wahl als WM-Ort würde auch der projektierten Olympia-Kandidatur für 2022 mit St. Moritz als Host-City Schub verleihen. «Wir möchten den Spatz in der Hand», dämpft Hugo Wetzel, verheimlicht aber nicht, dass die Durchführung von Olympischen Spielen ein reizvolles Projekt wäre: «Schon das Projekt allein hat viele Impulse ausgelöst, bezüglich Verkehrskonzept, der Technologie oder Wirkung auf den Markt». Wenn man sich auf die Phantasie der Engadiner Schüler verlässt, die in einem Wettbewerb mit Kurzgeschichten hundert Jahre vorausblickten, ists vielleicht eine der letzten Chancen, in St. Moritz etwas Grosses zu realisieren. Die ersten drei Preisträger betrachten alle den Skifahrer als aussterbende Spezies – düstere Perspektiven. Der Protagonist der Wettbewerbsgewinnerin Gianna Duschletta bewegt sich im nächsten Jahrhundert nur noch auf Düsenski (ohne Schnee). Für den Zweitklassierten Jan Pinggera sind bis dann alle Menschen auf den Mars umgezogen. Und die Drittklassierte Paula Sophie Bambach fährt im Jahr 2112 im Neopren-Anzug wenigstens noch Snowboard . . . < 33 stöckli > Text: Sabine Schmid > Fotos: Erik Vogelsang/zVg. E-Bikes auf der Überholspur Stöckli ist ein Stück Schweizer Kultur und steht für Qualität, Präzision, Perfektion. Das gilt nicht nur für Stöckli Ski, sondern auch für Stöckli Bikes und neuerdings auch für Stöckli E-Bikes. S töckli ist der einzige Schweizer Skihersteller, der im Weltcup mit dabei ist. Ein Kleiner, der mit den Grossen mitmischt und mithält. Mit Athleten, die von sich reden machen: Tina Maze, Tobias Grünenfelder und Fabienne Suter. Ein Kreuzbandriss hat letztere Ende Januar jäh aus dem Rennen gerissen. Nach der Operation Mitte Februar ist jetzt Aufbautraining angesagt. 34 Kommt dabei ein E-Bike zum Einsatz? «Nein», sagt Fabienne Suter, «sobald ich wieder aufs Bike darf, will ich aus eigener Kraft pedalen.» Zum Beispiel auf dem Amber, dem Paradebike im Stöckli-Stall: grasgrün, ideal für Touren und Trails, komfortabel im Aufstieg, perfekt gefedert für die Abfahrt. Ein Allmountain-Bike, das in grossen Magazintests mit Bestnoten abgeschnitten hat. «Aber», ergänzt Suter, «ich finde EBikes super.» Auch sie kenne Leute, die dank E-Bikes wieder Velo führen und sich freuten über die neugewonnene Bewegungsfreiheit. Mit dem E-Bike geht alles etwas leichter, mit wenig Kraftaufwand ist man schnell unterwegs, und das über lange Distanzen. Wer schon mal auf einem E-Bike sass, weiss, wie diese Leichtigkeit beflügelt. > Sn owactiv e m a i 2012 stöckli Fabienne Suter: «ich finde E-Bikes super, Pedale aber lieber selber.» amber amt s Mit 150 mm Federweg CHF 4690.– (wie abgebildet) S n owact i v e mai 2 0 1 2 Ein Stöckli-Bike vereint viele Schweizer Tugenden: Schweizer Akribie, das Streben nach dem Besten, neueste Technologien, umfassende Services direkt vom Produzenten und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 35 stöckli ens: Schne e n e g r i e Üb r rofiti s öckli p ch auf Bike ln t S i e u B a i r t ke lehre merar m o sport S n ndere nditionen. und a o l ezia k von Sp Fa b ien n e Sut er Geburtsdatum 5. Januar 1985 Wohnort Sattel, SZ Ski Club Hochstuckli Sattel Erster Weltcup-Einsatz 2002 Val d’Isère Individualsponsor Victorinox Ausrüster Ski: Stöckli, Schuhe: Atomic, Bindung: Salomon Palmarès Weltcup 14 Weltcup-Podestplätze, davon 4 Siege 38 Top-Ten-Platzierungen Weltmeisterschaften Åre 2007: 11. Super-G, 13. Riesenslalom Val-d’Isère 2009: 8. Super-Kombination, 11. Super-G, 17. Abfahrt Garmisch-Partenkirchen 2011: 8. Super-G, 13. Abfahrt Olympische Spiele Vancouver 2010: 4. Riesenslalom, 5. Abfahrt, 6. Super-Kombination, 13. Super-G Selbst Anstiege, die bisher viel Kraft erforderten, gelingen mühelos. Die gesundheitsfördernde Wirkung der Bewegung bleibt trotzdem erhalten. Ideal für Menschen, denen die Lust auf zwei Rädern eigentlich vergangen ist. Ideal für Männer und Frauen, die mit ihrem Partner, ihrer Partnerin bisher nicht mithalten konnten und jetzt auf gleicher Höhe in die Pedale treten. E-Bikes sind gefragt. Das E-Bike ist aber längst mehr als ein Sportgerät für die Ü60-Generation. Das belegen auch die Verkaufszahlen. Seit 2005 gehen immer mehr Elektrofahrräder über den Laden36 tisch. 2010 war bereits jedes neunte Velo ein E-Bike. Das heisst, auch Jugendliche, Berufspendler, Geschäftsleute und Familienmenschen schätzen die elektrische Unterstützung, die das E-Bike bietet. Der Geschäftsmann kommt nicht verschwitzt zum Beratungstermin, und erst noch pünktlich, da er den stockenden Stadtverkehr links liegen lässt. Die Hausfrau chauffiert Kinder samt Wocheneinkauf mühelos den Berg hinauf. In dem Sinn ist das E-Bike zum praktischen Zweit wagen geworden. Platzsparend, schnell, ökologisch. Der Verbrauch an elektrischer Energie ist gering. Die Treibstoffkosten liegen wesentlich tiefer als bei Motorfahrrädern mit Verbrennungsmotor. Eine vollständige Ladung Strom kostet rund CHF 0.08. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Zielgruppen sind breit gestreut. Entsprechend viele Anbieter gibt es bereits. Aber Vorsicht vor Billigangeboten! Sie halten häufig nicht, was sie versprechen. Qualität zahlt sich aus. Besser fährt, wer auf Qualität setzt – auf Schweizer Qualität, auf Stöckli zum Beispiel. Der Schweizer Ski- und Bikehersteller findet: «Als Komplettanbieter im Bereich Velo/Bike gehören E-Bikes heute einfach dazu.» Und natürlich nicht irgendein E-Bike, sondern beste Qualität mit besten Komponenten – wie man es von Stöckli gewohnt ist. Zwei Jahre haben Stöckli-Experten in die Entwicklung ihres E-Bikes e. t. gesteckt. E. t. steht für «electro technology» und erinnert augenzwinkernd an unseren Lieblingsalien aus den 80er-Jahren, an E. T., der auf einem klapprigen Fahrrad den Fängen der Regierungsbeamten entkommt. E-Bikes beflügeln, das sagten wir schon. Heute würde E. T. E-Bike fahren. Das Stöckli E-Bike e.t. bietet mehr . . . und zwar bis zu sechzig Prozent mehr Reichweite als vergleichbare E-Bikes. Es hat einen starken Schweizer Motor (250 W oder 500 W), lässt sich modular individuellen Wünschen anpassen und besticht durch ein gutes Ausstattungspaket. In der Version «cross» mit Mountainbike-Feder- gabel und -Pneus ist das Stöckli e. t. sogar geländetauglich. Stöckli e. t. ist nicht gleich Stöckli e. t., das E-Bike gibt es in verschiedenen Ausführungen. Individualität wird gross geschrieben – wie man es von Stöckli gewohnt ist. Es gibt verschiedene Akkugrössen, unterschiedliche Motorenstärken und frei wählbare Komponenten – Federgabeln, Sattel, Lenker, Taschen und so weiter. Jedem das Seine und jedem, wie es ihm gefällt. Selbst die Performance wird auf die individuellen Bedürfnisse eingestellt. Da zu gehören zum Beispiel die Stärke der Vorwärtsbeschleunigung oder die Aktivierungsgeschwindigkeit. Ein weiterer Pluspunkt: Das Stöckli E-Bike spielt Bremsenergie in den Akku zurück und verlängert damit die Reichweite. Dies ist dank einem sogenannten Rekuperationsmodus möglich. Nun ist aber genug geschwärmt. Am besten testen Sie das e. t. selber, jederzeit in einer Stöckli-Filiale oder an einem Testevent. Von April bis Oktober 2012 sind Stöckli-Elektrobikes «on the road», und zwar quer durch die ganze Schweiz! Und dann schreiben Sie, ob es gefällt, das Stöckli E-Bike e. t., zum Beispiel auf der Facebook-Seite von Stöckli Outdoor Sports. < S tö c k li O u t doo r Spo rts k u rz u n d b ü n d i g Gegründet 1935 Hauptsitz Wolhusen Ski Entwicklung & Produktion Malters (LU) Bike Entwicklung & Assembling Wolhusen (LU) Anzahl Mitarbeitende 250 Anteil Winter-/Sommersport 75 % des Umsatzes Wintersportartikel, 25 % Sommersportartikel, Tendenz Sommer: stark steigend. Umsatz CHF 60 Mio. Sn owactiv e m a i 2012 stöckli Fabienne Suter: «ich kenne leute, die dank E-Bikes wieder Velofahren und sich über die bewegungsfreiheit freuen.» Wer Stöckli-Ski liebt, mag auch Stöckli-Bikes. Sie werden mit gleicher Leidenschaft und Präzision in der Schweiz entwickelt und von Stöckli-Bikeathleten auf Herz und Nieren getestet. Auch als «comfort»-Version in Weiss erhältlich. 2 3 1 7 5 4 6 1 Komplettes «Swiss Engineering»: Entwicklung von Rahmendesign, Antrieb und Steuerung sowie von mechanischen Bauteilen in der Schweiz. 2 Das gut leserliche Display verfügt über alle Funktionen eines Velocomputers. Display bequem und sicher vom Lenkergriff aus bedienbar. S n owact i v e mai 2 0 1 2 3 3-stufiger Rekuperationsmodus: Beim Betätigen der Hinterradbremse oder manuell einstellbar. 30-Gang-Schaltung 4 Kinderleichtes Einsetzen und Entfernen des Akkus. 5 Maximierung der Reichweite aufgrund von modularem System. 6 Einzigartiger Stöckli-Hinterradnabenmotor (wahlweise mit 250 W oder 500 W). Montage und Engineering in der Schweiz. 7 Baukastenprinzip: Grundmodell kann mit cleveren Anbauteilen und Optionen für den individuellen Einsatzbereich optimiert werden. 37 B e at F e u z Für Beat Feuz schlägts dreizehn Beat Feuz beziehungsweise sein Fan-Club zeigt Sinn für Symbolik. Ausgerechnet an einem Freitag dem Dreizehnten liessen sie die grosse Party zum Abschluss der grandiosen Saison steigen. Seit diesem Winter ist auch der kleine Flecken Schangnau im hintersten Emmental auf der Ski-Landkarte ein Begriff. > Text: Richard Hegglin; > Foto: Erik Vogelsang W enn einer so gut Skifahren kann, geht man nicht davon aus, dass er aus dem Emmental stammt. Von dort brachte es noch nie einer in die Nationalmannschaft. Selbst TV-Reporter Matthias Hüppi erhielt geographischen Nachhilfeunterricht, nachdem er wiederholt den «Berner Oberländer» Beat Feuz angekündigt hatte. So stimmten beim rauschenden Skifest tausend Kehlen die Regionalhymne «I bin e Ämmitaler . . .» an. Obwohl fast genauso viele Gäste, darunter eine musikalisch beeindruckende GoFöiz-Big-Band, aus dem benachbarten Entlebuch stammten. Die Luzerner Grenze ist nur einen Steinwurf von Schangnau entfernt. Dort spielte Feuz übrigens Fussball beim FC Escholzmatt. Mit angeblich beachtlichem Talent. Nach einem Hattrick riet ihm der dortige Trainer: «Fussball spielen kannst du, jetzt müsstest du nur noch Skifahren lernen . . .» Und sogar das Kufstein-Lied widerhallte vom trutzigen Hohgant-Massiv (2197 m ü. M.). Schliesslich ist Beat Feuz’ Freundin Katrin Triendl Tirolerin und war selbst Weltcup-Fahrerin, ehe sie nach einem Kreuzbandriss ihre Karriere abbrach. Die zwei fuhren in ihrer fünfjährigen Partnerschaft nie länger als ein oder zwei Monate gemeinsam Rennen. Eine(r) von beiden war immer verletzt. Bei ihnen funktioniert auch das Klischee von der österreichischschweizerischen Erzrivalität nicht. «In meinem Umfeld haben alle sogar mehr Freude, wenn Beat gewinnt, als wenn ein Österreicher siegt», verriet die charmante Katrin. «Er ist bei uns sehr beliebt. Aber vielleicht verhalten sie sich wegen mir so . . .» Lauberhorn-Sieg. Im vergangenen Winter hatten Beat Feuz’ Skifans aus Österreich, der Schweiz und dem Rest der Welt oft 38 Gelegenheit, sich über seine grossartigen Leistungen zu freuen: 13 Mal klassierte er sich unter den ersten Drei. Seit Paul Accola im Jahr 1992, als der Bündner den Gesamt-Weltcup gewann, schaffte das keiner mehr. Den emotionalsten Höhepunkt seiner Karriere erlebte Feuz am Lauberhorn. Zuerst überraschte er, bezeichnenderweise ebenfalls an einem Freitag, dem Dreizehnten, mit einem sensationellen 2. Rang in der Kombination, wo er den Sieg nur um zwei Zehntelsekunden Ivica Kostelic überlassen musste. Und dann setzte er mit seinem phantastischen Triumph in der Abfahrt noch einen drauf. Feuz überwältigt: «Die Bilder der Siegerehrung werden mir wohl ein Leben lang im Kopf bleiben. Das ist etwas vom Schönsten, was ein Skirennfahrer erleben kann.» Und so ging es weiter, ehe Feuz erst kurz vor Schluss beim Griff nach den Sternen im Super-G von Schladming für einen kurzen Moment den Boden unter den Füssen verlor. Es wäre fast des Guten zu viel gewesen. Seit seinem ersten Weltcup-Sieg im Februar 2011 lief wirklich alles wie am Schnürchen. Es waren goldene 13 Monate seit seinem ersten Sieg in Kvitfjell im Februar 2011. In dieser Phase sammelte er 95 % der Punkte seiner seit Dezember 2006 (Debut mit einem 33. Rang in der Superkombination auf der Reiteralm) dauernden Weltcup-Karriere, in der er zwei Jahre verletzt war. Die «13», die bei vielen Aberglauben weckt, scheint für Feuz die Glückszahl zu sein. So durfte das OK der Feuz-Party guten Gewissens das Fest auf einen Freitag, den Dreizehnten ansetzen. «Ich hatte mir vorgenommen, an diesem Abend ohne Krücken zu erscheinen», flachste Feuz. Nach Schladming war ihm ein Knochensplitter aus dem Knie entfernt worden, der ihn den ganzen Winter mehr oder minder stark behindert hatte. «Die Operation ist gut verlaufen», vermeldet er, «aber auf die Ski werde ich wohl erst wieder im August stehen». Dann werden es nicht mehr Salomon-, sondern Head-Ski sein. Mit einem Transfer während der Rekonvaleszenz hat er keine schlechten Erfahrungen gemacht. Schon beim letzten Wechsel von Völkl auf Salomon traf er den Entscheid, ohne eine einzige Testfahrt, während dem Heilungsprozess von einem Kreuzbandriss. Und fuhr gleich auf Anhieb wieder schnell. «Keiner findet nach Verletzungen so schnell seine Form wieder wie Beat», staunte sein Gruppentrainer Sepp Brunner wiederholt. Beim gloriosen Einmarsch in die Turnbzw. Festhalle von Bumbach, begleitet von einer Treichler-Gruppe, konnte «Beätu», wie ihn die Emmentaler nennen, ein leichtes Hinken nicht kaschieren. Gegen 1000 Leute drängten in den Saal, längst nicht alle hatten Platz. Deshalb wurden die Ehrungen in drei kleinere Festzelte und auf den Platz vor der Halle übertragen – Public Viewing à la Schangnau. Bauernsohn «Beätu». Dabei zählt die Gemeinde, verteilt auf drei kleine Bezirke, nur 370 Haushaltungen mit 934 Einwohnern. 91 sind Bauernbetriebe. Aus einem solchen, vom Roseggli, stammt Beätu. In die Fusstapfen seiner Eltern Hedi und Hans wollte er aber nicht treten: «Ausgeholfen habe ich auf dem Bauernhof, wenn es mich brauchte, aber aufgedrängt habe ich mich nie . . .». Trotzdem fiel der Apfel nicht weit vom Stamm. «Auch sein Vater war ein ausgezeichneter Skifahrer», verriet Lehrer Ruedi Zesiger, der heutige Manager der SCL Tigers, bei dem sowohl Vater (für kurze Zeit) wie Sohn Feuz in die Schule gingen. Nicht nur im Fussball soll der Skifahrer Beat Feuz überdurchschnittliches Talent Sn owactive m a i 2012 B e at F e u z gezeigt haben. «Auch im Eishockey ist er sehr begabt», erkannte Tigers-Cheftrainer John Fust nach einem Training mit dem NLA-Team: «Er besitzt ein gutes Händchen und viel Übersicht. Nur sein Schlittschuhlaufen ist noch verbesserungsfähig.» Auf zwei Brettern fühlt er sich wohler als auf zwei Kufen. Als «unbezahlbaren Werbeträger für Schangnau» bezeichnete ihn Gemeindepräsident Ueli Gfeller, worauf es sofort in S n owact i ve mai 2 0 1 2 den Ohren von Manager Giusep Fry klingelte. Dieser war ins Fettnäpfchen getreten, als er sich in Schangnau versehentlich als SC Bern-Fan outete. Die Buhrufe waren bis zur Langnauer Ilfis-Halle zu hören . . . Die netteste Geste hatte sich die Schangnauer JO-Gruppe ausgedacht. Jeder Bub und jedes Mädchen hängte seinem Vorbild eine selbstgebastelte Medaille um. Am Schluss baumelten 28 an seinem Hals. «Das ist aber eine happige Vorgabe», meinte Feuz. «Da muss ich wohl noch das eine oder andere Rennen mehr bestreiten als in diesem Winter.» Zum Beispiel die Weltmeisterschaften in Schladming in Österreich? Dort, 2007 in Zauchensee, hat er als Junior schon 3 Mal WM-Gold gewonnen. Und mit Katrin sein privates Glück gefunden. Verheissungsvolle Perspektiven.< 39 M O U N TA I N B I K E H O L I D AY S Die Nachfrage nach geführten Mountainbike-Touren wächst ständig. Kein Wunder: Man spart viel Zeit für Planung und Organisation – ein wichtiges Argument, vor allem bei kurzfristigen Urlaubsbuchungen. Zudem kennen die geprüften Mountainbikeguides die spektakulärsten Aussichten, die verborgensten Trails, die köstlichsten Schmankerln auf den urigsten Almhütten. Mit Kompetenz und einem gewissen Schmäh vermitteln sie nicht nur Anfängern, wie sie ihre Fahrtechnik weiter verbessern können. Eine geführte Tour garantiert ausserdem für mehr Sicherheit. Ein Aspekt, der für viele Teilnehmer ebenfalls wichtig ist. D ie Guides der Zentren kommen in die Hotels der «Mountain Bike Holidays», um die Biker regelmässig zu beraten. Dies unabhängig davon, ob eine geführte Tour gebucht wird oder ob die Informationen für die individuelle Tourenplanung benötigt werden. Drei neue Zentren, unter anderen zwei in Südtirol, sichern den optimalen Tagesverlauf ihrer Gäste. Mountainbiken im Dreiländereck um Nauders. Die Region am Reschenpass wurde schon vor 2000 Jahren entdeckt. Damals gabs noch keine Mountainbikes. Die wichtigste Sprache war Latein und die Berge hatten keine Namen. Die Römer bauten zwischen dem Unterengadin und Vinschgau die «Via Claudia» über den Pass. Sie war damals die wichtigste Verbindungsroute zwischen Mittel- und Südeuropa. Sie ist heute noch zu sehen – auch 40 wenn zeitgemäss asphaltiert. Glückliche Benutzer der aktuellen Via Claudia sind die Biker. Nicht nur die Transalper auf ihrem Weg von Deutschland zum Gardasee, sondern auch die Tourenfahrer, die von Nauders auf einer der unzähligen Mountainbikerouten dieser Region aufbrechen. Die Königstour ist die Dreiländertour. Abgesehen von der Besonderheit, dass sie durch Österreich, Italien und die Schweiz verläuft, bietet die Route landschaftliche Highlights der Extraklasse. Gleich nach dem gemütlichen Einrollen zum Reschenpass wird man vom Ortler-Panorama am Reschensee überwältigt. An klaren Tagen sieht man die vergletscherte Nordseite des höchsten Bergs Südtirols (3905 Meter) zum Greifen nah, und man kann sich die erste Skispur auf der Steilwand lebhaft vorstellen. Der Südtiroler Heini Holzer war in den Siebzigerjahren der Erste, der diese halsbrecherische Abfahrt geschafft hat. In Richtung Vinschgau bis zum Haidersee rollt man leicht bergab, bevor die erste richtige Steigung des Tages kommt. Unterhalb des Watles quert später ein wunderschöner und nicht ganz einfacher Singletrail die Bergflanke. Waldboden wechselt sich mit kniffeligen Wurzelpassagen ab. Der handtuchschmale Pfad erfordert volle Konzentration und Fahrsicherheit. Höchster Punkt der Tour ist der Schlinigpass auf 2311 Metern über Meer. Man klettert oberhalb der Waldgrenze nach Schlinig hinauf und taucht in eine hochalpine Szenerie ein. Ein enges und immer steiler werdendes Tal führt bis zum Plateau, auf dem die Sesvenna-Hütte liegt. Der Weg dorthin ist teilweise so steil, dass Fahren unmöglich wird. Die Belohnung der Mühe ist dann eine Rast auf der Hütte. Bei Apfelstrudel und Apfelschorle bewundert man das Panorama und freut sich auf die Sn owactive mai 2 0 1 2 p ub l i re p o rtag e M O U N TA I N B I K E H O L I D AY S Abfahrt ins Engadin. Diese sucht ihresgleichen in den Alpen. Nach einem komplett fahrbaren Singletrail vom Schlinigpass bis zur Uina-Schlucht wird der Weg selbst zum Spektakel. Auf einer Länge von circa 600 Metern wurde der Pfad in den Felsen gesprengt. Links, weit unten in der engen Schlucht, tobt ein reissender Bach. Fahrfehler sind hier nicht erlaubt, deswegen schiebt man lieber. Man bewegt sich in einer Art Tunnel mitten in der Felswand. Der Abfahrtsspass beginnt gleich wieder nach dieser Verengung und endet erst im Engadin bei Sur En. Das ist der rätoromanische Ausdruck für «auf dem Inn». Im Unterengadin ist diese noch die offizielle Sprache neben Deutsch. Die Rückkehr nach Nauders erfordert die letzten Kräfte, bevor man ins Dorf hinunterrollt. Diese Tour führt über 75 Kilometer und weist insgesamt 2000 Höhenmeter auf. Sie wird auch als Zweitagestour von den Bikeguides des Hotels Central angeboten. Ideal für all diejenigen, die diese Marathondistanz mit gemütlichen Intermezzos wie einer Übernachtung auf der Hütte unterbrechen wollen. Ein Besuch der zwei Seen direkt unterhalb des Dreiländerecks lohnt sich besonders. Der Schwarzsee und insbesondere der Grünsee entsprechen ganz genau der Vorstellung vom Bergidyll. Hier kann man baden und am Ufer ein Picknick geniessen, bevor man zwei Supertrails unter die Stollen nimmt. Als Erstes kommt der schwierige Pfad zwischen Grün- und Schwarzsee. Der Boden muss unbedingt trocken sein, sonst werden die monströsen Wurzelpassagen unfahrbar. Nach dem Passieren des zweiten Sees fährt man bergab auf dem alten Karrenweg nach Nauders. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen, der Spassfaktor steigt aber exponential. Kleine Stufen, schnelle Anlieger, verblock- te Stellen setzen den Biker in einen Rauschzustand, der nie aufhören sollte. In diesem Fall lohnt es sich, wenn man wieder bis kurz vor dem Grünsee hinauffährt und die Abfahrt wiederholt, solange die Kräfte reichen. Das Dorf Nauders hat sich durch den Tourismus kaum verändert. Die alten Gassen mit den vielen Brunnen vermitteln Ruhe und Gelassenheit. Die Nähe zur italienischen und Schweizer Grenze hat seit Jahrhunderten die Gastfreundschaft geprägt. Insbesondere die Landesgrenze zu Italien, jetzt nur durch ein Schild bemerkbar, war in der Vergangenheit Schauspiel von militärischen Manövern. Am Plamord, dem Berg oberhalb des Reschenpasses, sieht man heute während einer schönen Biketour die Reste von Schützengräben. Gleich daneben verläuft die Grenze, symbolisch markiert mit unzähligen in den Boden eingesteckten, leeren Bomben. Die Abfahrt verläuft auf der italienischen Seite auf einer alten Militärstrasse, bevor man bei der berühmten Kirche vom Reschensee landet. Man sieht nur ihren Glockenturm, der Rest ist unter Wasser, wie das ganze damalige Dorf Graun. In den Fünfzigerjahren wurde hier eine Staumauer gebaut und das ganze Gelände, eine Art von Hochtal, verschwand im Reschensee. Das Dorf Graun wurde ein Stück höher am Ufer des Sees neu gebaut. Die schönste Aussicht über den Reschensee geniesst man auf der Reschenalpe. Bei 2000 Metern Höhe bietet die bewirtschaftete Alm ein atemberaubendes Panorama in Richtung Vinschgau und Ortler. Die Auffahrt startet direkt in Reschen. Zuerst ist die Strecke recht steil. Ein asphaltiertes Weglein schlängelt sich langsam, Kurve um Kurve, in luftige Höhen, bevor die Steigung sanfter wird und der Biker zur verdienten Rast kommt. Nach der Pause geht es einsam auf alten « M O U N TA I N B I K E HO LI DAYS » Z E I GT , WA RU M S I C H GÄ S TE WO HLE R FÜ HLE N Für einen gelungenen Bikeurlaub braucht es mehr als ein schönes Hotel. Da stehen Berge, Leidenschaft und vor allem Menschen im Vordergrund. Und: Qualität hat ein Gesicht. Das hat man bei den «Mountain Bike Holidays» erkannt und setzt voll auf die Hoteliers und Guides als Erfolgsfaktoren. Diese nehmen während der ganzen Saison mit ihren Gästen die Region unter die Stollenreifen. Der einheimische Experte kennt die Landschaft, Witterungseinflüsse, Wege und Trails in allen Kategorien. Er beherrscht Gelände und Technik, gibt entscheidende Tipps für einen gelungenen Tag – und das ganz nach dem Wunsch des Gastes. Die Authentizität macht den grossen Unterschied und die ist bei «Mountain Bike Holidays» Erfolgsbasis. «Mountain Bike Holidays» betreibt 62 Hotels in 26 Regionen in Österreich, der Schweiz und Italien. Gratis-Katalog und Information: www.bike-holidays.com mts@bike-holidays.com Tel 0043 6542 80 4 80 28 Militärstrassen in Richtung Dreiländereck weiter. Der zweite Leckerbissen dieser Tour kommt in Form eines ellenlangen Trails, der zuerst über sanfte Wiesen zum Grünsee und später auf dem schon bekannten alten Karrenweg nach Nauders zurückführt. Das Gebiet um Nauders erfüllt alle Wünsche: Gemütliche sowie Extrem-Biker kommen auf ihre Kosten, kleinere Touren wechseln sich mit Alpenklassikern ab, und für den Tag ohne Bike gibt es Wandersowie Ausflugsmöglichkeiten ohne Grenzen. < I NFORMATIONEN Austria.info Ferien Service Center, Postfach 83, A-1043 Wien, Tel. 0842 10 18 18 (aus der Schweiz), ferien@austria.info, www.austria.info Tirol Info Maria-Theresien-Strasse 55, A-6010 Innsbruck, Tel. 0043 512 72 72, info@tirol. at,www.tirol.at, www.bike.tirol.at Tourismusverband Nauders A-6543 Nauders am Reschenpass, Tel. 0043 50 225400, nauders@reschenpass.info, www.nauders.info lungsreiches Bikegebiet. Rund um den Reschenpass sind sanfte Einsteigertouren möglich, in den umliegenden Hochtälern sind anspruchsvollere Routen angesagt. Auf der österreichischen Seite sorgen dichte Wälder für angenehme Temperaturen. In der Schweiz locken die felsigen Schluchten des Engadins, und Italien liefert mit dem Reschensee ein Tourenziel der Extraklasse. Bikehotel Hotel Central, A-6543 Nauders, Tel. 0043 5473 872210, info@hotel-central.at, www.hotelcentral.at Führer/Karten Swiss-Singletrail-Map Scuol–Ischgl, Massstab 1:50 000, reiss-/wasserfest, www.singletrailmap.ch Bike-Explorer Unterengadin, CD-ROM und Karte 1:50 000, www.bike-explorer.ch Claudia Hammerle/Willi Hofer, 106 Mountainbiketouren Tiroler Oberland, Verlag Löwenzahn, ISBN 3-7066-2386-2, www.bikerides.at Bikecharakter Nauders am Reschenpass im Dreiländereck (A–CH–I) ist ein alpines und sehr abwechsS n owact i v e mai 2 0 1 2 publ ireportage MountainBikeGuide Nauders Reschenpass, Verlag Esterbauer, ISBN 3-85000-168-7, www. esterbauer.com Touren-Anbieter Hotel Central, auch für Gäste anderer Hotelbetriebe, Tel. 0043 5473 872210, info@hotelcentral.at, www.hotel-central.at Bahnen mit Biketransport Nauderer Bergbahnen, Nauders, www. reschenpass.net Datenbank mit Bergbahnen: www.seilbahnen.at Shop (mit Bikemiete) Bike-Shop Hutter, Tel. 0043 5473 87235 41 A m b r o s i H o ff m a n n > Text: Richard Hegglin > Fotos: zVg. Amba Ho Ein Highlight für Ambrosi Hoffmann war 2006, als er in Sestriere Bronze errang. 42 Sn owactiv e m a i 2012 A m b r o s i H o ff m a n n Nach 228 Weltcup-Rennen, davon 134 Abfahrten, gab Ambrosi «Amba» Hoffmann seinen Rücktritt vom Skirennsport. Der Bündner, der am 22. März seinen 35. Geburtstag feierte, wird dem Skizirkus fehlen. offmann Abschied mit einer Träne im Knopfloch D as französische Sprichwort drückt die Emotion am schönsten aus: «Partir, c’est mourir un peu.» Auf Deutsch klingt es vielleicht etwas pathetisch: «Abschied nehmen ist auch ein bisschen sterben.» Lassen wir ihn gleich selbst seine Gefühle schildern. «Es ist», so Amba Hoffmann, «ein bewegender und schwerer Moment». Mit einer Träne im Knopfloch nimmt der Davoser Abschied von seiner seiner «zweiten Familie», wie er das Leben in der Skinationalmannschaft bezeichnete. Seine «erste Familie», seine Frau Tamara und seine beiden Kinder Fadri und Dario, die zwangsläufig manchmal etwas zu kurz kamen, wird nun definitiv die Rolle übernehmen, die dem Familienmenschen Amba Hoffmann am Herzen liegt. «Ihnen, meinen Eltern und meiner restlichen Familie», sagt Hoffmann, «möchte ich an erster Stelle meinen Dank aussprechen. Ohne ihre Unterstützung wäre meine Karriere gar nie möglich gewesen. Danken möchte ich aber auch all meinen Trainern und Förderern, vom Skiclub Davos bis zu Swiss-Ski, den Ausrüstern und Sponsoren sowie meinen Teamkameraden und Weggefährten.» Und dann neigt Hoffmann, wie es seinem bescheidenen Naturell entspricht, bereits zum Understatement: «Mein Palmarès ist keine Sensation.» Um doch noch anzufügen: «Aber ich habe mehr als viele, S n owact i ve mai 2 0 1 2 viele andere erreicht.» Das darf er mit Stolz vermerken. Hoffmann war Junioren-Weltmeister in der Abfahrt (1996 auf dem Hoch Ybrig), er war Europacup-Gesamtsieger (2000), sechsmal stand er in einem Weltcup-Rennen auf dem Podest, dazu gewann er 2006 in Sestriere die Olympia-Bronzemedaille im Super-G hinter Kjetil André Aamodt und Hermann Maier, zwei Ikonen des Skisports. Und was am allerwichtigsten ist, aber in keinem Palmarès aufgeführt wird: Amba Hoffmann war innerhalb der Mannschaft, sportlich und charakterlich, ein zu hundert Prozent verlässlicher Wert – ein Teamplayer par excellence. Solche Persönlichkeiten spürt man dann am meisten, wenn sie nicht mehr da sind. Diese Eigenschaft kam vor allem dann zum Tragen, als es der Mannschaft schlecht lief. So brach er 2004 in der Zeit der grössten Krise den Bann und wurde in Kitzbühel Dritter, hinter dem damals «unschlagbaren» Stephan Eberharter und Daron Rahlves. Er erlöste die Mannschaft von einem gewaltigen Druck und trug indirekt dazu bei, dass Didier Cuche eine Woche später in Garmisch gewinnen konnte. Eberharter stand ihm schon zwei Jahre vorher im Weg, als der ihn in AltenmarktZauchensee um 27 Hundertstel auf den zweiten Platz verwies. Während der langen Durststrecke mit 1000 Tagen ohne Schweizer Sieg, markier- te Hoffmann ein weiteres Mal Präsenz, als er 2006 in Sestriere Bronze errang. «Das war für mich das Highlight», sagt Hoffmann, «aber auf die gleiche Stufe stelle ich den dritten Rang von Kitzbühel». Dort lag er während 20 Minuten an der Spitze, ehe ihn Eberharter und Rahlves noch übertrafen. 48 Mal klassierte er sich in den Top Ten, eine eindrückliche Bilanz seiner Konstanz. Nur der grosse Sieg blieb ihm verwehrt. Wenn es um Hundertstelsekunden ging, standen die meist auf der Negativseite: In Wengen, wo er dreimal Vierter war, fehlten ihm einmal 9 und einmal 19 Hundertsel fürs Podest, an der WM 2003 in St. Moritz gar nur vier Hundertstel auf die zeitgleichen Silbermedaillengewinner Bode Miller und Hermann Maier. Der Sieger hiess, einmal mehr, Stephan Eberharter. Auch Verletzungen erwischten ihn meist im dümmsten Moment. Zwei Wochen nach dem Gewinn der Olympia-Medaille in Sestriere erlitt er einen Kreuzbandriss. Im vorletzten Winter plagten in Achillessehnenbeschwerden, und vor dieser Saison brach er sich den Arm. Das nagte an seinem Selbstvertrauen. «Bei der heutigen Leistungsdichte bis du sofort 10, 15 Ränge weiter hinten», musste Hoffmann zur Kenntnis nehmen. So entschloss sich Hoffmann zum Aus- und Umstieg. Künftig wird er im elterlichen Baugeschäft eine neue Karriere starten. < 43 D i e Z IE N E R - S A G A Skihandschuhproduzent Ziener: Trendp Oberammergau – eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen, kennt man vor allem wegen den berühmten Passionsspielen, die sage und schreibe seit 1633 alle zehn Jahre stattfinden. O’gau, wie man den Ort in der Region liebevoll nennt, ist aber seit 1946 auch Sitz der HandschuhManufaktur Ziener. 44 Sn owactiv e m a i 2012 D i e Z IE N E R - S A G A player > Text: Joseph Weibel > Fotos: Joseph Weibel/zVg. M an muss wie Helga in Oberammergau aufgewachsen oder wie Martin zehn Jahre verheiratet sein mit einer Oberammergauerin: Zwei Voraussetzungen, die zumindest bayerische Mannsbilder alle zehn Jahre im Frühling dazu veranlassen, Haare und Bart wachsen zu lassen, um an diesem Spektakel selbst aktiv teilhaben zu können. Die Passionsspiele in Oberammergau locken nicht nur eine gut halbe Million Besucherinnen und Besucher nach Oberbayern; sie machen den gewöhnlich normalen Alltag im beschaulichen Ort mit rund 5000 Einwohnern zu einem täglichen Fest. Von Mitte Mai bis Anfang Oktober ticken die Uhren hier anders; viele Einheimische aus allen Altersgruppen stehen über 100 Mal auf der Bühne im Passionsspielhaus und führen damit eine 1633 eingeführte Tradition fort. Damals legten die Oberammergauer ein Gelübde ab, um die damals grassierende Pestseuche abzuwenden: Sei versprachen, alle zehn Jahre ein grosses Schauspiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Christi auf die Bühne zu bringen. Begonnen hat alles mit Strassenhandschuhen. Diesen Hintergrund kennt natürlich auch Franz Ziener. Einheimischer. 60 Jahre alt. Er führt in dritter Generation das gleichnamige Familienunternehmen, das 1946 gegründet wurde und mit der Pro- S n owact i v e mai 2 0 1 2 allen, aber auf Hochzeiten tanzen will, wo die Musik gespielt wird. Nach einem Blick in die Geschichtsbücher des Unternehmens ist man fast geneigt zu sagen: Ziener ist ein Trendplayer aus Tradition. Franz Ziener leitet das Unternehmen seines Grossvaters seit 1980 als Geschäftsführer in dritter Generation. duktion von Strassenhandschuhen eine eindrucksvolle Firmengeschichte eingeleitet hat. Als Oberammergauer steht man irgendeinmal in seinem Leben auch auf dieser kleinen Weltbühne und fasziniert viele Zehntausende von Menschen. Traditionen sind in Bayern grossgeschrieben. Das färbt immer wieder auch auf Unternehmen ab. Für die Firma Ziener, mit dem überaus unscheinbaren Firmensitz an der Schwedengasse, mitten in einem ruhigen Wohnquartier, ist Tradition jedenfalls kein Fremdwort. Sie wird gepflegt, in mannigfaltiger Art, ohne aber dass der Zeitgeist in der 66 Jahre dauernden Firmengeschichte auch nur einmal verkannt worden wäre. Aus dem Handschuhproduzent ist nämlich ziemlich schnell auch ein Trendplayer geworden. Ein Unternehmen, das nicht auf Ein Patron der ersten Güte. Didi Schweighauser, CEO der Schweizer Vertriebspartnerin CATRADE Sportmarketing AG, macht den Versuch einer Beschreibung dieses Unternehmers mit Namen Ziener, der in typischer Art einen Familienbetrieb führt. Doch wie muss ich ihn mir vorstellen? Grosser Mann mit kräftiger Statur, markanten Gesichtszügen und mit der Führungsart eines unerbittlichen Patrons, der die Richtung, nur eine, nämliche die Seinige, vorgibt. Und als einen Mann, der das Pensionsalter längst erreicht hat, aber nicht loslassen kann. – Alles falsch! Vor mir sitzt ein anderer. Eine dynamische und vor allem auch sympathische Persönlichkeit, die vor drei Stunden erst von einer einwöchigen Asienreise zurückgekehrt ist. Er macht nicht den Eindruck eines übernächtigten, vom Jetlag geplagten Mannes. Im Gegenteil. Er wirkt taufrisch und berichtet seiner Führungscrew, mit welchen Produktionssorgen sich die Partner in Asien derzeit herumschlagen. Er erzählt das in seinem Büro – einem Raum, der vielleicht gut zehn Quadratmeter misst. Wer hier CEO ist, kennt wahrlich nicht die 45 D i e Z IE N E R - S A G A Ziener ist Ausrüster des ZSSV Auch Tobias Thalmann profitiert als ZSSV-Mitglied vom Sponsoring der Firma Ziener. Der erfolgreiche Nachwuchslangläufer ist kommende Saison Mitglied des ZSSV-Junioren-Langlaufkaders. wahren Ansprüche des metropolitisch angehauchten Chief Executive Officer, dessen Büro mindestens doppelt so gross sein muss wie die ohnehin schon grosszügige Vorhalle und das Büro der Vorzimmerdame. – In der Firma Ziener sind unverkennbar andere Werte wichtig. In verschiedenen Sportwelten tätig. So viel zur Geschichte: 1946 gründete sein Grossvater Franz Ziener, der aus dem Erzgebirge in die kleine, oberbayerische Gemeinde zog, einen Kleinbetrieb. Die Produktion von Strassenhandschuhen erwies sich als eine gute Variante; aber weil Oberammergau mitten in den bayerischen Alpen liegt, habe man in den 50er-Jahren auch das Gespräch mit Skisportlern gesucht. Mirl Buchner, eine damals bekannte Skifahrerin aus Garmisch-Partenkirchen, erklärte wie ein Skihandschuh sein müsse, der ihr für die Ausübung ihres Sports dienlich sein könnte. Damit wurde nicht nur ein neuer Geschäftszweig entwickelt, sondern wenig später auch gleich eine vorerst 30 Jahre dauernde Partnerschaft mit dem Deutschen Skiverband (DSV) eingeleitet. Ernst Ziener, der Vater des heutigen Firmenchefs, übernahm 1970 mit Schwester Gerda die Leitung des Betriebs. Seit 1980, sein bisher halbes Leben lang, führt Franz «der Zweite» nun 46 Ziener ist nicht nur seit vielen Jahren offizieller Ausrüster des Deutschen Ski verbands (DSV), sondern auch vom bayerischen Skiverband (BSV), Interski Deutschland, dem Austria Skiteam, dem Deutschen Skilehrerverband und: dem Zentralschweizerischen Skiverband (ZSSV). Mit 15 000 Mitgliedern ist der ZSSV einer der grössten Regionalverbände in der Schweiz und höchst professionell geführt. Der Verband hat sich bereits vor einigen Jahren professionelle Strukturen gegeben und sorgt mit Thomas Braun als vollamtlichem Geschäftsführer, drei festangestellten Alpin- und einem Langlauftrainer für erstklassige Voraussetzungen in der Betreuung junger Schneesportlerinnen und Schneesportler. das Unternehmen – erfolgreich und zwischenzeitlich auch in verschiedenen Sportwelten. Ziener stellt Sporthandschuhe her, produzierte Mitte der Achtziger Jahre als Trendplayer Surftrapeze und Surfaccessoires; später wohl als einer der weltweit Ersten, stellte Ziener Snowboardhandschuhe, dann die dazugehörigen Textilien her, erkannte Mitte der Neunziger Jahre die Carvingwelle und stieg nun ganz in den Textilbereich ein. Um die Jahrtausendwende wandte sich Ziener dann noch dem Bikesport zu, entwickelte die Handschuhe und die nötigen Textilien dazu. Unter dem Strich verlassen heute jährlich rund 1,4 Millionen Einheiten das Lager in Oberammergau. Nicht eingerechnet die Textilkonfektionen, die durch einen externen Vertriebspartner in München in alle Welt verschickt werden. ren wir doch keine Handschuhe», habe es geheissen. Nicht so die Firma Ziener. Und sie sollte recht bekommen, wie Franz Ziener heute rückblickend weiss: «Snowboarding hat das Skifahren revolutioniert und den Carvingtrend eingeleitet. «Und seither stehen wir natürlich auf den Skis und machen keine Verrenkungen mehr im Hüftbereich.» Das sei zwar vorher schön fürs Auge gewesen, aber völlig unnatürlich. Und so habe Skifahren plötzlich wieder Spass gemacht. Und wie reagierte Ziener darauf? Er produzierte neue Skihandschuhe und auch gleich eine eigene Textillinie für Carver. «Und plötzlich macht Skifahren wieder Spass». Wie kommt es, dass das Familienunternehmen immer wieder den aktuelle Trend spürt? «Ganz einfach», sagt Franz Ziener, «wir haben immer Produkte entwickelt und produziert für Sportarten, die wir selber ausüben und wo wir unsere Kernkompetenz einbringen können.» Zum Beispiel erkannte der passionierte Surfer Ziener, dass es mit diesem Sport aufwärts geht, stellte Surftrapeze her und brachte später auch Surfequipment auf den Markt. Und weil das sanfte Gleiten eines Surfbrettes auf dem Wasser später auf dem Schnee übernommen wurde, witterte Ziener eine neue Lücke. Und damit dürfte er wohl als der erste Produzent von Snowboardhandschuhen in die Geschichte eingegangen sein. Das vermutet der Firmenchef. Das war noch die Zeit, als klassische Skifirmen die Augen verschlossen vor diesem Sport, der vornehmlich von Jungen betrieben wurde. Auch in der Skihandschuhbranche hielt sich die Begeisterung in Grenzen. «Für diese Rutscher produzie- Im Bikesport eine neue Nische entdeckt. Nachdem Ziener schon einmal erfolgreich eine Sommertrendsportart mit neuen Produkten versorgt hatte, stieg das Oberammergauer Unternehmen um die Jahrtausendwende in den Bikesport ein und entwickelte neben Radhandschuhen auch das dazugehörige Textilequipment. Der ganze Textilbereich macht heute mittlerweile 30 Prozent des Umsatzes aus. «In der Schweiz haben wir sogar einen überproportional grossen Anteil», freut sich Ziener. Neue Trends zu erkennen ist das Eine, sie richtig zu interpretieren, das Andere. Ziener springt längst nicht auf jeden Zug auf. Beispiel Walking. Er habe mit Geschäftsführer Franz Burig, der später in die Fussstapfen des heutigen Firmenchefs treten wird, den Test gemacht. Sein persönliches Urteil ist kein gutes:«Wissen’s was? Das war einfach richtig undynamisch. Und ich habe Frank gesagt: Das ist echt nichts für unser Geschäft». Ein guter Handschuh muss einfach passen. Zurück zum eigentlichen Kerngeschäft: «Was macht einen guten Handschuh aus?», frage ich Franz Ziener. Dafür gebe es keine pauschale Erklärung. Passen müsse er in erster Linie, warm und Sn owactiv e m a i 2012 D i e Z IE N E R - S A G A trocken sein. Punkt. Dabei denkt er an den Konsumenten. Ein Spitzensportler habe andere Ansprüche. Da ist Funktionalität an erster Stelle. Er müsse schützen und taktil sein – also möglichst eng anliegen, damit der Athlet spürt, was er mit seinen Fingern tut. Das ist einfach ausgedrückt, dahinter steckt aber Millimeterarbeit. «Von der Passform her ist das ein extrem kompliziertes Produkt.» Ein Rennhandschuh etwa bestehe aus mindestens 50 Einzelteilen. Auf ein Paar sind das schon 100. Und weil Handschuhe nun mal in verschiedenen Grössen – konkret von Grösse 6,5 bis 11 – produziert werden, müssen Hunderte von Stanzeisen für die Produktion hergestellt werden. Dazu kommen Futter- und Wattierungselemente. Wenn die Teile erst einmal vorhanden sind, müssen sie vernäht werden. Eine überaus filigrane Arbeit. Die Handschuhe wurden früher in der näheren und weiteren Umgebung von Oberammergau von Heimhandwerkerinnen zusammengenäht. Mit steigendem Wohlstand wollten die einheimischen Frauen keine Handschuhe mehr nähen und die Produktion wurde ausgelagert, an den Plattensee nach Ungarn. Aber auch hier kehrte der Wohlstand ein. In Korea und Taiwan entstanden neue Nähhochburgen. Jedoch auch nicht auf längere Dauer, weil die Computerbranche mit einfacheren und lukrativeren Produktionsaufträgen lockte. In China wurden dann neue Geschäftspartner gefunden. Gute Näherinnen seien heute auch schon gegen 40 Jahre alt und Nachwuchs ist nicht in Sicht. Für Franz Ziener war dies der Moment, nach Vietnam und Indonesien auszuweichen. Und er ist zuversichtlich, dass die Produktion für die nächsten 10 bis 15 Jahre in diesen Ländern gesichert ist. lager. Die rund 8500 Varianten, die multipliziert nach Grössen und Farben, letztlich in einer Millionenzahl an verschiedensten Artikeln enden, werden in einfachen Kartonschachteln gelagert. Diese sind markiert mit Buchstaben und Ziffern. «Das sieht sehr einfach aus», sagt Geschäftsführer Franz Burig. «Es ist aber eine äusserst effektive und bewährte Methode.» Der Erfolg und wenige Reklamationen geben dem Familienunternehmen jedenfalls Recht. Ziener will den Markt spüren, zum richtigen Zeitpunkt Trends erkennen und die nötigen Schlüsse daraus ziehen. Gerade in der Wintersportbranche sei es nicht immer so, dass man den Zeitgeist spüre. Ein Credo des Firmenchefs heisst deshalb: «Wir müssen uns immer wieder in Frage stellen und weiterentwickeln.» Das funktioniere nicht immer gleich gut, weil Erfolg träge mache und der Leidensdruck zu klein sei, um die Welt neu zu erfinden. Deshalb ist sich die Firma Ziener, die sich in der Entwicklung, im Design, in der Musterproduktion, im Marketing, dem Verkauf und der Administration mit 50 Mitarbeitenden überaus schlank organisiert, auch nicht zu schade, auch für Kleinmengen eine Sonderproduktion zu schalten. «Als vergleichsweise kleinem Player haben wir diese Flexibilität», sagt Ziener. leten. Letztere liefern mit ihren Bedürfnissen die nötigen Erkenntnisse, wie man die Produktion eines hochwertigen Handschuhs auf den Hobbysportler herunterbrechen kann. Der Slogan der Firma: «Made by Pros» kommt deshalb nicht von ungefähr. Eine letzte Frage Herr Ziener: Führen Sie als Patron eines Familienunternehmens mit eiserner Hand und patriarchal? Der Patron schmunzelt und zwinkert mit den Augen: «Ich hoffe doch, dass ich führe!», sagt er und wird etwas konkreter. In einer solchen Branche sei Teamarbeit das A und O. «Das ist keine Phrase, sondern wird von mir gelebt.» Dass am Schluss einer die Verantwortung übernehmen und entscheiden müsse, sei klar. «Aber alle müssen in diesen Entscheid miteingebunden werden.» Das halbe Hundert an Mitarbeitenden arbeitet auf engem Raum. Hier muss das einfach funktionieren. Mit und ohne Bart, der mindestens alle zehn Jahre bei vielen Oberammergauern ganz legal wachsen darf. Damit wäre zum Schluss auch noch der Spagat zum mindestens zweitwichtigsten Unternehmen in diesem Ort geschafft: zu den Oberammergauer Passionsspielen!< Teamarbeit ist das A und O. So viel haben wir in diesem Gespräch bereits gelernt. Der Erfolg des bayerischen Handschuhproduzenten basiert einerseits auf der Wachsamkeit im Marktgeschehen, andererseits hat es das Unternehmen immer verstanden, auf die Wünsche seiner Kunden einzugehen. Kunden, das sind Otto Normalverbraucher und SpitzenathDidi Schweighauser (rechts) mit Franz Ziener im Bild, leitet seit Sommer 2010 als CEO die CATRADE Sportmarketing AG. Die 1976 gegründete Schweizer Handels firma im aargauischen Oberentfelden vertreibt neben Ziener unter anderem die Produkte Elan (Ski), Dainese (Protektoren), Kamik (Winterstiefel) und Tubbs (Schneeschuhe). Einfache aber effektive Logistik. Trotz Globalisierung und modernsten Hilfsgeräten geht es im Auslieferungslager an der Moosstrasse in Oberammergau noch ziemlich rustikal zu und her. Da gibt es keine computergesteuerten Hochregal Ei n Kurzporträt Begonnen hat alles mit handgemachten Strassenhandschuhen aus einer kleinen Handschuhfabrik in Oberammergau, gegründet 1946 von Handschuhmacher und Schnittmeister Franz Ziener senior. Der Grundstein für die sportliche Karriere der Firma Ziener wird im Jahr 1952 gelegt, als auf Anregung von Mirl Buchner, einer bekannten Skifahrerin aus GarmischPartenkirchen, die ersten Skihandschuhe gefertigt werden. Aufgrund des grossen Erfolgs beschliesst man im Jahr 1954 die Kooperation mit der deutschen Ski-Nationalmannschaft – gleichzeitig der Startschuss für eine enge ZuS n owact i v e mai 2 0 1 2 sammenarbeit mit zahlreichen Spitzensportlern des Wintersports. Heute entwickelt und produziert Ziener Handschuhe, die speziell für die jeweilige sportliche Betätigung konzipiert werden. Seit einigen Jahren wird das Angebot durch Skibekleidungslinien im Winter sowie Radbekleidung und Radhandschuhe im Sommer komplettiert. Ziener ist seiner Heimat und Tradition stets treu geblieben. Der Firmensitz befindet sich nach wie vor im oberbayerischen Oberammergau. Franz Ziener leitet das Unternehmen seines Grossvaters als Geschäftsführer in dritter Generation. Seine aktive Mitarbeit in der Entwicklung neuer Produkte und sein Enthusiasmus für den Sport verleihen der Firma Ziener eine ganze besondere persönliche Note, die sich in allen Produkten wiederspiegelt. 47 Hands-Up Raiffeisen Raiffeisen ist nicht nur Sponsor von Swiss-Ski, sondern unterstützt auch elf Regionalverbände, die drei nationalen Leistungszentren, diverse Skiclubs und damit über 20 000 Nachwuchsathletinnen und -athleten in der ganzen Schweiz. Damit ist Raiffeisen der grösste Nachwuchssponsor der Schweiz und macht den Weg frei für Schneesport-Talente. In dieser Serie wird gezeigt, wie die RaiffeisenAktion «Hands-up» Regionalverbandsprojekte ermöglicht. 25 JO-Athleten aus vier Regionalverbänden trainieren seit einem Jahr gemeinsam – dem Talentförderungsprogramm «Best JO NLZMitte» sei Dank. Erfahrene Coaches geben ihr Wissen an den Nachwuchs weiter (Bild links). Raiffeisen und Nationales Leistungszentrum Ski Alpin – Mitte Winner-Mentalität Glück gehört im Spitzensport dazu. Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall. Dies weiss man auch im Natio nalen Leistungszentrum (NLZ) Ski Alpin – Mitte in Engelberg und fördert mit dem Projekt «Best JO NLZ – Mitte» die talentiertesten Nachwuchsfahrer. > Text: Martina Niggli > Fotos: zVg. 48 M anchmal muss man dem Glück auf die Sprünge helfen. Ohne hartes, bewusstes und zielorientiertes Training mit langfristigen Zielen hat noch niemand Medaillen gewonnen. Die optimale Förderung beginnt bereits in jungen Jahren, wenn die Motivation, der Ehrgeiz und vor allem die Fortschritte am grössten sind. Mit diesem Wissen im Hinterkopf gleiste Res Gnos, Chef Nationales Leistungszentrum (NLZ) Ski Alpin – Mitte, mit seiner fünfköpfigen Arbeitsgruppe im Frühling 2011 ein neues TalentförderungsProjekt auf. «Best JO NLZ-Mitte» sein Name und das Ziel ist klar: «Wir führen die besten Nachwuchsathleten aus den Regionalverbänden zusammen und motivieren durch den erweiterten Konkurrenz- kampf zu noch mehr Leistung», erklärt Res Gnos. Über Grenzen hinaus wachsen. Zukünftige Medaillensieger brauchen optimale psychische, physische und skitechnische Voraussetzungen, um auf internationalem Niveau bestehen zu können. Auf dem Weg dahin werden Nachwuchsathleten mit dem neuen Projekt «Best JO NLZ – Mitte» begleitet. Wie funktioniert das konkret? Die besten JO II-Athleten aus den vier Regionalverbänden BOSV, ZSSV, ZSV und SSM – das sind 20 bis 25 Personen – trainieren seit einem Jahr gemeinsam. Die 15- bis 16-Jährigen nehmen an vier bis sechs zusätzlichen Trainingskursen à jeweils zwei bis vier Tage teil, absolvieren einen KondiSnowactive m a i 2 0 1 2 p ublir e portag e Raiffeisen Die eneis n ff i Ra aktio eizer Fan Schw s ch .ch/ den für Nachwueisen iff .ra ds-up a www h n Statements: «Mit Konkurrenzkampf pushen» Res Gnos (Chef Nationales Leistungszentrum [NLZ] Ski Alpin – Mitte, Engelberg): «Das Projekt ist gemeinsam mit vier Regionalverbänden (RV) entstanden. Es verfolgt das Ziel, die besten Athleten aus den Regional verbänden zusammen zu führen und durch den erweiterten Konkurrenzkampf zu noch mehr Leistung zu motivieren. Im Zentrum steht die individuelle Entwicklung unter variierenden Bedingungen. Durch das regionenübergreifende Coaching der Athleten entstehen neue und lehrreiche Perspektiven. In diesem Sinne soll auch die sportspezifische Zusammenarbeit unter den RV mit dem NLZ gefördert werden.» Silvano Stadler (Trainer ZSSV und Projekttrainer): «Die Talente haben es verdient, sportlich ideal gefördert zu werden. Mit den gemeinsamen Zusammenzügen wird das Niveau gesteigert. Dadurch können sich die Athletinnen und Athleten gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben. Denn auch international wird hart für den Erfolg gearbeitet. Zusätzlich gibt es uns die Möglichkeit über die Kantonsgrenzen hinauszuschauen und Ressourcen besser zu nützen. Am Schluss fahren alle für die Schweiz – egal, in welchem Teil der Schweiz sie gross geworden sind.» Heli Kreuzer (Trainer Regionales Leistungszentrum [RLZ] Hoch-Ybrig): «Bei den Athleten sind Freundschaften und ein gesunder Konkurrenzkampf entstanden, übergreifend auf andere Verbände. Die gute Zusammenarbeit mit anderen Trainern der Regionalverbände und dem RLZ – Mitte wurden gefestigt und ausgebaut. Ich bin sicher, dass wir so weiterarbeiten müssen.» tionskurs und vier Skikurse. So lautete das Programm im vergangenen Winter. «Nächste Saison wird aufgestockt», verrät Res Gnos. Der Grund dafür ist die internationale Strukturanpassung, welche die JO-Stufe um ein Jahr verlängert. NLZ-Mitte-Chef Res Gnos: «In Zukunft kommen U16-Kaderathleten plus talentierte U14Athleten in Frage.» 2012/13 soll das Angebot auf sechs bis zehn Trainingskurse, drei Konditionskurse und vier bis sechs Skikurse ausgebaut werden. Wie das Programm definitiv aussehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt – aufgrund der laufenden Strukturänderungen im JO-Bereich – noch unklar. Eine stete Vermehrung der Kurse ist das Ziel der Projektverantwortlichen. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Das Hauptziel des Projekts ist ein banales: Immer wieder über seine Grenzen hinauswachsen und immer mehr wagen. «Zusätzlich haben wir die Möglichkeit über die Kantonsgrenzen hinauszuschauen und Ressourcen besser zu nützen», so Silvano Stadler, Trainer ZSSV und Projekttrainer. Und – so weiss man: Gleichaltrige sind die besten Motivatoren. Im gesunden Konkurrenzkampf pushen sie sich gegenseitig zu noch mehr Leistung. Die Sprösslinge im «Best JO NLZ – Mitte»-Programm werden bereits früh auf das FIS-Niveau vorbereitet und verbessern so ihre späteren Erfolgschancen. Schweiz ist nicht nur Sponsor von SwissSki, sondern auch der grösste Nachwuchssponsor der Schweiz. Das Unternehmen greift dort unter die Arme, wo ein nachhaltiges Ergebnis erzielt wird. So auch beim Projekt «Best JO NLZ – Mitte». Raiffeisen füllte die Projektkasse mit 15 000 Franken aus dem «Hands-up»-Fond. Die Bank findet, dass starke JO-Athleten die sportliche Förderung verdient haben. Mit dem Zustupf werden die Trainer des Projekts bezahlt. Jene stellen das NLZ – Mitte und die Regionalverbände zur Verfügung. Gemeinsam helfen sie dem Glück auf die Sprünge und tragen zum zukünftigen Erfolg des Ski Alpin-Nachwuchses bei. < S nowactiv e mai 2 0 1 2 publireportag e Finanzieller Zustupf für Nachhaltigkeit. Ohne Sponsoren kein Projekt: Raiffeisen 49 Erika racing camp > Text: Martina Niggli > Fotos: zVg. Cam für die Stars von morgen Sie ist 31-fache Weltcup-Siegerin, er ehemaliger Swiss-Ski-Nationaltrainer. Gemeinsam sind Erika und Jacques Reymond-Hess ein starkes Team – auf dem weissen und auf dem privaten Teppich. Sie haben einst das Ski Training Center in St. Légier/VD gegründet und bieten seit vielen Jahren das beliebte «Erika Ski Racing Camp» an. 50 Sn owactiv e m a i 2012 Erika racing camp mps N ach der Karriere ist vor der ZweitKarriere – zumindest im Fall von Erika Reymond-Hess. In den 80erJahren hat die heuer 50 Jahre alt gewordene Dominatorin des alpinen Skisports 31 Weltcup-Rennen sowie an den Olympischen Winterspielen 1980 Bronze gewonnen. Sechs Mal wurde sie Weltmeisterin in den technischen Disziplinen. 1987, nach dem Rücktritt mit 25 Jahren, begann eine neue Ära im Leben der gebürtigen Obwaldnerin. Sie heiratete ihren ehemaligen Konditionstrainer Jacques Reymond (62) und zog mit ihm drei Söhne auf. 1989 gründete sie mit ihrem Mann ein Ski Training Center (www.ski-training-center.ch) und das «Erika Ski Racing Camp». S n owact i ve mai 2 0 1 2 Ski Racing Camp: Technik, Skitest und Rennen. «Ich lasse dich von meinen Erfahrungen als Skirennfahrerin profitieren», wirbt Erika Reymond-Hess auf der Webseite für ihr Renn-Camp (www. erikaskicamp.com), das seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte ist. Die Skikurse richten sich an 8- bis 16-Jährige, die bereits gut Ski fahren. «Sie sollten den Kurzund Parallelschwung beherrschen», sagt die Expertin. Einem Skiclub hingegen müssen sie nicht zwingend angehören. In den kommenden Monaten finden insgesamt 13 Camps statt: Vier mit Fokus auf Grundtechnik und Konditionstraining, zwei mit Fokus auf die technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom. Weitere sieben sind zur Rennvorbereitung vorgesehen. Besonderen Anreiz bieten die Skitests während den Renn-Camps. Ausserdem wird den Kindern auch theoretisches Wissen über die Ernährung und allgemeine Lebensweise vermittelt. Training auf hohem Niveau. Die Daten der Camps richten sich natürlich nach den Schulferien. Das erste Camp findet am 15. Juli in Saas-Fee statt. Ende Jahr wird das Race-Camp ins Waadtland nach Les Diablerets verlegt. «Gelände, Pisten und Unterkunft in Saas Fee und Les Diablerets sind optimal und für uns Grund genug, dass wir diesen Skiregionen bis heute treu geblieben sind», sagt Jacques Reymond. 51 Erika racing camp Damit sich die Trainer individuell auf ihre Schützlinge konzentrieren können, ist ein Camp auf maximal 25 Teilnehmer beschränkt. Qualität kommt vor Quantität – diesen Slogan haben sich die Organisatoren auf die Fahne geschrieben. Trainiert wird auf einem überaus professionellen Niveau – ein Erfolgsgeheimnis des langjährigen Camps. Die Trainer, welche das Ehepaar Reymond unterstützen, sind ausgebildete Skiprofis. Darunter befindet sich zwischenzeitlich auch der 23-jährige Sohn Fabian, zugleich Ältester der Familie Reymond-Hess. Neben der Piste sind die Jugendlichen ebenfalls in besten Händen. Erika Reymond-Hess: «Wir betreuen die Kids 24 Stunden lang, vom Aufstehen bis nach dem Lichterlöschen am Abend.» Aus dem In- und Ausland. «Die Hälfte der Camp-Teilnehmer sind Deutschschweizer, die andere Hälfte Romands», so Jacques Reymond. Sogar aus Italien, England und Kanada reist talentierter Skinachwuchs an. Bewusst wird zweisprachig kommuniziert (deutsch/französisch). «Das hilft Sprachbarrieren ab- und Sprachkenntnisse aufbauen», schmunzelt Erika Reymond-Hess. Die Nachfrage nach den Renn-Camps ist nach wie vor unvermindert gross. Bereits 20 Reservationen sind für die kommende Saison eingegangen. «Mittlerweile haben über 8000 Kinder unsere Camps durchlaufen», so Jacques Reymond. Einer davon war übrigens der Techniker Silvan Zurbriggen im aktuellen Swiss-Ski-Team. «Er besucht heute noch ab und zu ein Renn-Camp und ist zu einem 52 Erika un d Jac qu es Reymon d- H ess: «Wir la ssen k i n der un d ju g en dl i c h e vo n unseren erfa h run g en als Pro f i s p ro f i ti eren . Das ist uns ere L ei den schaft.» guten Botschafter geworden», freut sich Erika Reymond-Hess. In aller Munde. Erika Hess – der Name ist noch immer ein Begriff. Bei den Jüngeren ist sie heute eher als Trainerin bekannt, statt als ehemalige Profi-Skirennfahrerin. Für den beruflichen Erfolg tut die gebürtige Engelbergerin noch immer viel. «Auf den Lorbeeren ausruhen gilt nicht, wenn man in aller Munde bleiben will», weiss die Powerfrau. Mit dem Engagement im Ski Training Center ist sie präsenter denn je. Nebst den Renn-Camps organisieren sie und ihr Ehemann auch das bekannte «Erika Hess Open», ein seit 1997 jährlich stattfindendes Volksskirennen, das an drei Durchführungsorten (Les Pleiades, Les Diablerets und La Fouly) jeweils über 300 Personen anzieht. Dazu kommt die Gründung des «Riviera Ski-Team», eine eigene Renngruppe mit den besten JO-Fahrern aus den Skiclubs Blonay, QND Vevey und Montreux-Glion-Caux. Das vorbildliche Engagement im Nachwuchssektor kommt nicht von ungefähr. Sie wollten den Jungen etwas zurückgeben, erklären Erika und Jacques Reymond-Hess. < Date n « E ri k a S k i R ac i n g Camp» 2012/13 Grundtechnik und Konditionstraining: 15.–20. Juli, 22.–27. Juli, 14.–19. Oktober und 21.–26. Oktober 2012 (Preis: jeweils 1150 Franken) Mini-Camp mit Fokus auf (Riesen-)Slalom: 23.–26. August und 14.–17. September 2012 (Preis: jeweils 690 Franken) Rennvorbereitung: 8.–11. November, 22.–25. November, 6.–9. Dezember, 28.–30. Dezember 2012, 3.–5. Januar 2013, 11.–13. Februar und 18.–20. Februar 2013 (Preis: jeweils 690 Franken) Preise inkl. Hotel, Verpflegung und Skipass www.erikaskicamp.com Sn owactiv e m a i 2012 Indoor-Ski-Anlagen > Text: Martina Niggli > Foto: zVg. Skivergnügen auch ohne Schnee Ski-Cracks können im Sommer nicht aufs Skitraining verzichten. Die Anfahrtswege zu den Gletscher-Skiregionen sind jedoch weit. Abhilfe schafft ab Mitte Mai die erste Indoor-Ski-Anlage der Schweiz. Aus dem einstigen Mystery-Park Interlaken wird sozusagen ein kleiner Ski-Dom. D ubai hat eine, Holland, England und Deutschland auch. Die Rede ist von Indoor-Ski-Anlagen, wo in einer Halle auf einem weissen Rollteppich Skifahren möglich gemacht wird. Der Standort der ersten Indoor-Anlage in der Schweiz ist im Jungfraupark, dem ehemaligen Mystery-Park. Eine zentrale Lage und kurze Anfahrtswege waren den Projektverantwortlichen und Anlagebetreibern von Inventra AG wichtig. Die Idee für den Bau einer Indoor-Anlage in der Schweiz hatte übrigens der ehemalige Skicrack Didier Plaschy. Er trainierte mit seinem privaten Rennteam schon verschiedentlich in Hallen in Holland. Wie auf einem Teppich. Wie muss man sich das Indoor-Skifahren denn vorstellen? Der Skifahrer steigt über eine Treppe auf den «Hügel» hinauf und betritt die Kunstpiste. Ein fünf Meter breiter und neun Meter langer weisser Rollteppich bewegt sich – vergleichbar mit der Funktionsweise eines Laufbands – auf den Skifahrer zu. Die Neigung der Anlage sowie S n owact i ve mai 2 0 1 2 die Geschwindigkeit des Rollteppichs sind mit einer Fernbedienung verstellbar. Mit dieser rationellen Betriebsart können bis zu sechs Personen gleichzeitig auf der Kunstpiste trainieren. Am unteren Ende der «Teppichpiste» ist auf der ganzen Breite ein Spiegel zur Selbstkontrolle montiert. Ulo Gertsch, CEO der Steffisburger Firma Inventra AG, hat das Projekt «Indoor-Ski-Anlage» aufgegleist und ist von den Vorteilen der Anlage überzeugt: «Es kann wetterunabhängig trainiert werden. Lange Anfahrtswege in weit entfernte Gletscher-Skigebiete erübrigen sich. Ein solches Sommertraining ist ökologisch sinnvoll.» Ein weiterer Pluspunkt der Anlage: Die Bewegungs- und Haltungsmuster der Fahrer können reproduzierbar eingeübt und unendlich oft wiederholt werden. Das Training ist sehr effizient, weil im Prinzip Hunderte von Kilometern gefahren werden können. Zielpublikum: Jedermann. Die IndoorSki-Anlage richtet sich in der Startphase an Renngruppen, aber auch an Athleten, die nach Verletzungen oder Krankheiten in die Wiederaufbauphase einsteigen wollen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Anlage auch für «normale» Skifahrer und Anfänger geöffnet. Für das Training eignet sich die gewöhnliche Ski-Ausrüstung. «Nur die Kanten der Skis sollten nicht zu scharf sein», so Ulo Gertsch. Die Kleidung darf leicht ausfallen, denn in der Halle herrschen Temperaturen um die 20 Grad. Wer keine Skiausrüstung besitzt, kann sich Ski, Skischuhe und Helm direkt vor Ulo Gertsch, CEO der Inventra AG, mit seiner Erfindung, dem Ski-Synchron-System «Snowrails». Zwei spezielle Carvingskis sind durch zwei Traversen beweglich verbunden, sodass die Skier bei Längsverschiebung stets parallel bleiben und die Aufkantwinkel immer identisch sind, wodurch ein optimaler Kantengriff garantiert ist. Die Doppel-Traversen können mühelos entfernt werden, sodass Snowrails auch wie normale Carvingskis gefahren werden können. Ort mieten. Es gibt allerdings noch eine Herausforderung, welche die Projektverantwortlichen zu meistern haben: Wie bringt man Profi-Athleten und HobbySportler mit unterschiedlichen Fahrniveaus auf einem Teppich zusammen? Ulo Gertsch sieht Reservationen als eine Option. «Man macht Pläne, an welchen Tagen welches Niveau gefahren werden kann. Danach müssten sich die Fahrer richten.» Er orientiert sich dabei an den Indoor-Ski-Anlagenbetreibern in Holland, die mit vier Stärkeklassen arbeiten: Anfänger, Fortgeschrittener, Könner, Profi. Wie das Konzept tatsächlich aussehen wird, ist noch offen. Nebst dem Skifahren können sich Besucher auch dem Fitnesstraining widmen. In der Halle wird eine Trainingsecke mit Kraftübungsgeräten eingerichtet, damit die Sportler ein komplettes Training absolvieren können. Didier Plaschy, der Ulo Gertsch von dieser Idee überzeugen konnte, freut sich auf die Eröffnung: «Ich freue mich, auf der Anlage zu trainieren. Das erspart uns den langen Reiseweg nach Holland.» < 53 g i p f e lt r e f f e n 54 Sn owactiv e m a i 2012 g i p f e lt r e f f e n C O > Text: Hans Bigler > Fotos: Erik Vogelsang Caroline Ogi Hoteliè re aus Le iden sc h a f t S eit dem 1. Dezem b e r 2 0 1 0 f ü hr t Ca r o lin e Ogi mi t i h r em M a n n Sy lva in S t e fa n a z z i O g i z usammen a n der b e r ü hm t e n B a hn ho fs t r asse in Zer m att da s 4 -St e r n e - H ot e l Wa llis e r hof. S n owact i v e mai 2 0 1 2 55 g i p f e lt r e f f e n C O Caroline Ogi: «Die Schweiz als Wintersportland hat viele Trümpfe, die weltweit einmalig sind. Wenn wir noch ein bisschen an der Freundlichkeit und der Gastfreundschaft arbeiten, so haben wir grosse Chancen, im Tourismus zu bestehen.» E s war und ist für das Ehepaar ein Glücksfall. Sylvain, ein Walliser aus Crans-Montana, führt eine feine Küche. Caroline pflegt als diplomierte Hotelière HF zusammen mit einer aufgestellten Crew die Kontakte zu den Gästen und legt selber Hand an im Service. Es gefällt ihnen gut in Zermatt. Da war es auch einfach, unseren Treffpunkt zu fixieren. An einem wunderschönen Frühlingstag trafen wir uns beim Gastgeber Thomas Marbach im Restaurant auf dem Gornergrat in voller Skiausrüstung. Skifahren in Kandersteg. Das Skifahren erlernte sie am «Babylift» beim Grossätti in Kandersteg. Schon mit 2 Jahren sei sie mit den Skis in der Wohnstube herumgewatschelt. In Erinnerung ist ihr auch die Phase als «Testpilot» geblieben, als sie vom älteren Bruder Mathias die Anweisung erhielt, das selbstgebaute Schänzchen als Erste zu befahren. Später, 13-jährig, im Jugendskilager von Swiss-Ski an der Lenk, bewies sie ihren Mut erneut und sprang dort mit den Knaben am Haslerberg um die Wette. Das Juskila war für sie ohnehin ein Hit. Diesen Betrieb mit 600 andern Jugendlichen fand sie total cool. Noch heute hat sie Kontakt mit Teilnehmer/innen aus dem damaligen Lager. Auch am Ovo-Grand-Prix wollte sie ihre Klasse beweisen. Allerdings beendete ein 56 Sturz am GP in Les Diablerets ihre Rennfahrerkarriere. Dies wahrscheinlich eher zur Freude von Mama Katrin und zum Missfallen ihres Vaters. Später in der Studienzeit in La Neuveville war vor allem Snowboard «Trumpf.» In Anzère erteilte sie auch Kinderski unterricht und arbeitete teilzeitlich im Skischul- und Verkehrsbüro. Dieser Ort auf einer sonnigen Terrasse oberhalb von Sion ist ihr in bester Erinnerung geblieben. Ogis verbrachten jedes Jahr im Frühling ein paar Skitage «en famille». Überall wurde die bundesrätliche Familie natürlich von den örtlichen Behörden speziell empfangen. Anzère war in den Augen der Tochter eine löbliche Ausnahme. Der Gemeinderat hatte entschieden, die Familie in Ruhe zu lassen. Das war für Klein-Caroline ein «Aufsteller». Endlich hatte sie den Papa einmal für sich. Ihr Vater Dölf Ogi stand ihr immer mit Rat und Tat zur Seite. «Alle meine Entscheide habe ich mit meinem Eltern besprochen.» Aber eines wollte sie partout nie: als Bundesratstochter von irgendwelchen Privilegien profitieren. Letztendlich bestimmte sie selber ihre berufliche Karriere. Mit 25 entschied sie sich, eine Weltreise anzutreten. Die Begeisterung im Elternhaus hielt sich in Grenzen . . . So flog Caroline alleine rund um die Erde und hat dabei zwangsläufig viel erlebt. Überall traf sie Bekannte, z. T. aus der Studienzeit in Flo- renz, Cambridge und von der Handelsschule in La Neuveville. New York Marathon oder Patrouille des Glaciers. Neben ihrer Leidenschaft für das Reisen hat sie das Bergsteigen entdeckt. Beim Trekking in Nepal kam sie zur Erkenntnis, dass solche Gebirgslandschaften auch in der Schweiz zu finden sind. Inzwischen hat sie rund um Zermatt schon fast alle Viertausender bestiegen. In den Peruanischen Anden kletterte sie zudem auf den 6354 Meter hohen Chopicalqui. Ganz schön ausdauernd betreibt sie den Sport. Schon elf Mal startete sie am GP von Bern und zwei Mal am New York Marathon. In diesem Jahr nimmt sie schon zum vierten Mal – jetzt sogar als Patrouillenführerin – an der Patrouille des Glaciers teil. Im Herbst gehts dann nach München an den Marathon. Dafür muss sie auch gehörig trainieren. Die Zeit am Morgen früh oder in der Zimmerstunde schätzt sie. «Ich brauche im- Sn owactiv e m a i 2012 g i p f e lt r e f f e n Karriere als Hotelière. Das Caroline eines Tages ins Hotelfach einsteigen will, war vorerst gar nicht vorgezeichnet. Ausser ihren beiden Grossmüttern und einer Tante sei niemand ihrer Familie aus dem Fach gekommen. Praktisch 10 Jahre lang arbeitete sie in der Westschweiz in verschiedenen renommierten Hotels wie dem Beau Rivage Palace in Lausanne oder dem Suisse-Majestic in Montreux als Verkaufsund Marktingleiterin. Zusammen mit ihrem Mann Sylvain konnte sie an den Olympischen Spielen in Vancouver die Führung des «House of Switzerland» in Whistler übernehmen. «Diese Ambiance mit den Schweizer Fans, welche die vielen Medaillen der Schweizer Athleten mitten im Zentrum der Skistation feierten, war einmalig. Oft mussten wir sogar das überfüllte Lokal vorübergehend schliessen.» In Kanada gibt es ein Gesetz, das die Gästeanzahl in den Restaurants beschränkt. Unvergesslich bleibt ihr auch die anschliessende Reise durch Kanada mit der überwältigenden Natur und den eindrücklichen Skiorten. Das «Gipfeltreffen» ist eine Serie von Snowactive. Autor ist Hans «Housi» Bigler, der fast vierzig Jahre bei Swiss-Ski – zuletzt als Chef Breitensport – tätig war. Er porträtiert Persönlichkeiten, die sich im Skisport mit all seinen Facetten verdient gemacht haben oder noch immer aktiv sind. Das «Gipfeltreffen» in dieser Ausgabe ist Caroline Ogi, die in Zermatt das Hotel Walliserhof führt, gewidmet. mer ein Ziel vor Augen, deshalb melde ich mich an solche Rennen an.» Zusätzlich ist der Sport für sie eine Art Therapie, um mit dem Tod ihres Bruders Mathias umzugehen. «Der 1. Marathon in New York war nur für ihn, das habe ich ihm noch versprochen». Der Sport ist für sie aber auch ein guter Ausgleich zur täglichen Arbeit. «Freude herrscht!» In Gedenken an Mathias Adolf Ogi wurde unter dem Namen «Freude herrscht» ein Verein gegründet. Jedes Jahr im Juli organisiert die Familie zusammen mit Freunden von Mathias aus dem Stadtturnverein Bern (STB) in Kandersteg ein Aktiv-Wochenende für 50 Kinder. Der Kult-Ausspruch von Dölf Ogi während eines Gesprächs mit dem Schweizer Astronauten Claude Nicollier in seiner Amtszeit als Bundesrat findet also eine sinnvolle Verwendung im Sport. S n owact i v e Mai 2 0 1 2 Perspektiven. Ihre Aufgabe im Hotel Walliserhof erfüllt sie mit Leib und Seele. «Oft spielt man Seelentröster beim Personal, ist Troubleshooter im Service oder muss den Techniker für ein defektes Küchengerät organisieren.» Als Gastgeberin ist sie stolz auf ihren abwechslungsreichen Beruf. Sie kann nicht verstehen, dass viele junge Schweizerinnen und Schweizer nicht in dieses Metier einsteigen wollen. «Die Schweiz als Wintersportland hat viele Trümpfe, die weltweit einmalig sind. Wenn wir noch ein bisschen an der Freundlichkeit und der Gastfreundschaft arbeiten, so haben wir grosse Chancen, im Tourismus zu bestehen.» Hochzeit. Für Caroline und Sylvain stehen die Sterne gut. Nach der Saison lassen sie in Kandersteg ein grosses Hochzeitfest steigen. Die beiden freuen sich, es kommen viele Freunde aus der ganzen Welt zu dieser Feier. Die Gastfreundschaft wird bei Caroline und Sylvain eben 1:1 gelebt. < 57 K n e c h t - R e i s e n - u n d S n o w a c t i v e - L e s e rr e i s e Gönnen Sie sich einmal Winterferien der Extraklasse, erleben Sie Skitage, um die Sie viele beneiden werden, und entdecken Sie die Faszination des American Way of Skiing. Mit viel Pulverschnee, traumhaften Pisten ohne Trubel, dafür aber mit der schon sprichwörtlichen Gelassenheit und Freundlichkeit, für welche die amerikanischen Skigebiete bekannt sind. S kifahren in Colorado – ein Traum für jeden Skifahrer und Snowboarder, denn das bedeutet Snowfahren in seiner vollendeten Form: Trockener Pulverschnee, klare kalte Luft und viele Sonnentage. Westlich von Denver türmen sich die Rocky Mountains zu imposanten Höhen auf. Zahlreiche 4000er bilden eine natürliche Barriere für Tiefdruckgebiete vom Pazifik. Ab Oktober gehen die Niederschläge hier in Schnee über und ab Mitte November sind die Skigebiete geöffnet. Neben den bekannten klassischen Zielen wie Aspen oder Vail, werden wir auch Breckenridge, Keystone, Arapahoe Basin, und Beaver Creek entdecken. Namen, die 58 jedem ambitionierten Skifahrer oder Snowboarder auf der Zunge zergehen und für den komfortorientierten Schneeurlauber genauso reizvoll sind wie für den sportlichen Tiefschneefan. Ein «Trail der Superlative»! Folgen Sie im wahrsten Sinn des Wortes den Spuren der weltbesten Skiathleten. Unsere spektakuläre Schneereise führt Sie zu acht der berühmtesten Snowgebiete der USA. Sie verbringen die ersten fünf Nächte in Vail und die letzten vier in Aspen. Nur 90 Minuten von Denver entfernt, bietet es perfekte Hänge, bequeme und kurze Wege zu den Pisten, Restaurants und Geschäfte und eine zentrale Lage. Ihre Snow Resorts. Vail – seit Jahren das Top-Skigebiet in den USA. Vail ist nicht nur das grösste, sondern auch das beliebteste Skigebiet in den USA. Sein hoher Standard setzt weltweit Massstäbe für alle anderen Skiorte. Wirklich berühmt gemacht haben Vail seine gigantischen Skifahr- und SnowboardMöglichkeiten und natürlich die Weltmeisterschaften von 1989 und 1999. Man kann hier eine Woche Ferien verbringen und dabei niemals zwei Mal die gleiche Piste befahren . . . Beaver Creek – das Fünf-Sterne-Resort. Dieses Resort wurde 1980 eröffnet. SeitSn owactive m a i 2 0 1 2 L e s e rre i s e K n e c h t - R e i s e n - u n d S n o w a c t i v e - L e s e rr e i s e dem gilt es als Inbegriff von Luxus und wurde mit unzähligen Architekturpreisen ausgezeichnet. Beaver Creek ist komplett Ski in – Ski out. Hier finden auch die SpeedDisziplinen der alpinen Skirennläufer Ende November/Anfang Dezember statt. eine Höhe von fast 4000 Metern. Sie können sich auf nahezu unendlich vielen Abfahrten austoben und in ca. 3500 Meter Höhe in der «Alpenglow Stube» einen kulinarischen Höhepunkt geniessen. Keystone – der Gipfel der Natur. In einem ruhigen Seitental, 24 Kilometer östlich von Breckenridge, liegt Keystone und bietet an drei Bergen über 100 Abfahrten. Alle werden wir nicht befahren, denn es ist nur ein Tag Zeit. Für Unermüdliche beleuchten riesige Flutlichtanlagen bis 20 Uhr auch noch das grösste Nachtskifahrgebiet Amerikas. Kurzum, jede Menge Abwechslung, dabei begeben sich die Wintersportler auf Breckenridge – die Goldgräberstadt. Breckenridge, ein viktorianisches Städtchen, ist eines von Amerikas beliebtesten Winterferienzielen. Vier zusammenhängende Skiberge, die alle nur mit Nummern bezeichnet werden, bieten ausgezeichnete Wintersportmöglichkeiten mit den höchsten Liftanlagen Amerikas (bis zu 3960 m), Tiefschneefreunde finden am Peak 7 ihr Areal. Wer lieber auf präparierten Pisten fährt, nimmt Peak 8, und Snowborder ha- Aspen. Beaver Creek. ben hier eine speziell für sie ausgebaute «Spielwiese» . . . Aspen. Denkt man an Aspen, fallen einem sofort zwei Dinge ein: Traumhaftes Skivergnügen und Prominente. Es kann durchaus passieren, dass Ihnen ein Filmstar über den Weg läuft. Es gibt vier erstklassige Skigebiete mit überwältigenden Abfahrtsmöglichkeiten. < Vail. IH R PROGRAMM: Donnerstag, 6. Dezember 2012 Zürich–London–Denver Flug von Zürich via London Heath row nach Denver, wo Sie am Nachmittag (Lokalzeit) eintreffen. Gepäckempfang und Mietwagenbezug. Fr bis Mo, 7.–10. Dezember 2012 Skifahren in den Skigebieten Breckenridge, Vail, Keystone und Beaver Creek Sie erreichen die Skigebiete mit unseren Vans. Unter kundiger Führung unseres Reiseleiters werden wir Ihnen die «Perlen» präsentieren. Dienstag, 11. Dezember 2012 Vail–Aspen Wir checken aus und fahren nach Aspen. Die herrliche Fahrt führt durch die Rockies mit Canyons und Sicht auf zahlreiche 4000er-Gipfel. Mittwoch, 12. Dezember 2012 Aspen Mountain Der Hausberg des berühmten Skigebietes ist der Aspen Mountain oder Ajax. Direkt von der Stadt schweben die bunten Gondeln 1000 Meter hinauf auf 3400 m. Grandiose Aussichten und steile Waldabfahrten sorgen für Abwechslung. S n owact i v e mai 2 0 1 2 L eserreise Donnerstag, 13. Dezember 2012 Aspen Highlands Auch hier warten extreme Waldund Tiefschneeabfahrten sowie bestens präparierte «Runs» auf uns. Ganz besonders spektakuär ist die Abfahrt von der Highland Bowl. Freitag, 14. Dezember 2012 Snowmass Das grösste und höchste Skigebiet (3850 m) Aspens liegt ca. 20 Minuten vom Ort entfernt. Unzählige Waldabfahrten, bestens präparierte «Cruiser», aber auch steile und anspruchsvolle Steilhänge. Es ist unmöglich, an einem Tag, alles abzufahren. Die längsten Runs sind 8 km lang und führen von knapp 3900 Metern etwa 1500 Höhenmeter hinab. Samstag, 15. Dezember 2012 Aspen–Denver–London Fahrt nach Denver und Rückgabe des Mietwagens. Am frühen Abend Abflug nach London. Sonntag, 16. Dezember 2012 London–Zürich Umsteigen in London und Weiterflug nach Zürich, wo Sie gegen Mittag eintreffen. Unterkünfte: Holiday Inn Apex Vail Das Hotel liegt 3 km ausserhalb des Zentrums von Vail. Im Hotel befindet sich ein beheiztes Aussenschwimmbad, ein Indoor-Jacuzzi, ein Spa, eine Sauna sowie ein Fitnesscenter. Kulinarisch können Sie zwischen einem Café, einem Sushi- sowie einem italienischen Restaurant auswählen. Die Lift anlagen von Vail Mountain erreichen Sie bequem mit dem kostenlosen Shuttlebus. Aspen Meadows Umgeben von den spektakulärsten Bergen von Aspen liegt das Hotel der guten Mittelklasse nur wenige Gehminuten vom Zentrum Aspens entfernt. Das Hotel verfügt über eine Hotelbar und ein geheiztes Innen- und Aussenschwimmbad sowie einen Jacuzzi. Im Arrangementpreis inbegriffen sind > Linienflug mit British Airways in der Economy-Klasse von Zürich nach Denver > Sämtliche Transfers ab/bis Flughafen in Mietwagen (4–5 Personen pro Fahrzeug) > 5 Übernachtungen in Vail im DZ ohne Mahlzeiten > 4 Übernachtungen in Aspen im DZ inkl. Frühstück > 4 Tage Skipass für Colorado (Keystone, Breckenridge, Vail und Beaver Creek) & Skipass 4 Tage Aspen > Begleitung durch snowactive Nicht inbegriffen: > Flughafentaxen CHF 480.– (Stand März 2012) >Alle Mahlzeiten ausser Frühstück in Aspen >Trinkgelder (in den USA sind Trinkgelder von 10–15 % üblich) > Persönliche Ausgaben Doppelzimmer CHF 2990.– Zuschlag Einzelzimmer CHF 900.– Flughafentaxe CHF 480.– (nicht inklusive, Stand März 2012) Mindestteilnehmerzahl: 10 Personen Information und Anmeldung knecht reisen ag Tamara Jehle Rämistrasse 5 8001 Zürich Telefon 044 360 46 00 snow@knecht-reisen.ch 59 proviande Spiel, Spass und Schweizer Fleisch Junge Skisportler aufgepasst: Schon bald startet wieder die «Schweizer Fleisch Summer Trophy» und bringt Wettkampfstimmung in die ganze Schweiz. An regionalen Ausscheidungen messen sich sportliche Teams in zehn Disziplinen und beweisen, wie gut ihre Kondition, Koordination und Geschicklichkeit ist. Um am Grand Prix Migros oder bei anderen wichtigen Skirennen auf dem Siegerpodest stehen zu können, darf sich eine gründliche Aufbauarbeit nicht auf den Winter beschränken. Swiss-Ski als Veranstalter und «Schweizer Fleisch» als Hauptsponsor starten deshalb in diesem Sommer die zweite Runde der «Schweizer Fleisch Summer Trophy» für Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis fünfzehn Jahren. Ab dem 16. Juni finden in allen Regionen der Schweiz mehrere Ausscheidungen statt. Im Final vom 8. September in Luzern küren die besten Teams unter sich den Sieger. Teilnahme- berechtigt sind alle JO-Mitglieder der Skiclubs sowie andere Teams aus der gleichen Ortschaft in den beiden Kategorien Youngsters (Jahrgänge 2002–2005) und Juniors (1997–2001). Neben diesen Sommerwettkämpfen unterstützt «Schweizer Fleisch» – neu als Partner von Swiss-Ski – bereits seit Beginn den Grand Prix Migros als Cateringsponsor und verpflegt die Kinder und Jugendlichen im Winter und im Sommer kostenlos mit feinen Schweizer Fleischspezialitäten. Denn so, wie die sportliche Betätigung Teil eines gesunden Lebensstils ist, gehört auch Fleisch – ins- besondere Fleisch aus der Schweiz – zu einer gesunden Ernährung. Nebst feinem Essen kommen aber an allen Veranstaltungen auch Spiel und Spass mit Maskottchen Carnelli nicht zu kurz. www.schweizerfleischsummertrophy.ch www.schweizerfleisch.ch Das aktuelle Schneesportportal. Wir wissen mehr! skionline.ch mayrhofen Sommer 2012 ÜBERIRDISCH BIKEN DER HIMMEL AUF ERDEN ERWARTET BIKER IN MAYRHOFEN AUCH 2012 WIRD EIN RADSOMMER Mayrhofen zählt zu den Topadressen für Biker: Neben Serviceleistungen in speziellen BikeHotels und der Max Hürzeler Station mit CUBE Bike-Verleih sowie Angeboten zu zahlreichen geführten Touren punktet die Destination im Zillertal auch mit 20 Mountainbike-Routen und attraktiven Events. Dazu gehören die CUBE Bike Days vom 21. bis 24. Juni oder das CUBE Women’s Bike Camp vom 16. bis 19. August. Sowohl Singletrails als auch Genussrunden bereiten Bike-Enthusiasten viel Freude in diesem Fahrradrevier. Mayrhofen bietet 20 ausgewiesene Mountainbike-Routen, die von den Wanderwegen getrennt sind. Bei den beiden Singletrails «Himmelfahrt» und «Höllenritt» kommt jeder auf seine Kosten. Über die Jahre hinweg stetig gewartet und gepflegt, geniessen sie bei Kennern längst einen erstklassigen Ruf. Die NorthShore-Elemente, Sprünge, Steilkurven und Wellenbahnen bestehen alle aus natürlichen Materialien wie Holz, Erde oder Stein. Beim Himmelfahrt-Trail können Sie aber auch entspannt auf einem sogenannten «Chickenway» umfahren werden. Das Bike-Mekka hält für Engelchen und Teufelchen jedoch noch viele weitere schlagende Argumente bereit. Wer beispielsweise von München kommend über die Inntalautobahn und die Zillertal-Bundesstrasse in gerade mal eineinhalb Stunden nach Mayrhofen reist, wird neben den beiden Freeride-Strecken mit einer Auswahl von 17 vielseitigen Touren sowie der Penken-Genusstour belohnt. Hierbei geht es mit Penken- und Kombibahn schnell nach oben. Bei herrlichem Ausblick verläuft die Abfahrt gediegen bis zur Abzweigung Richtung Mittelstation der Finkenberger Almbahn oder zum Almstüberl. Von dort bringt die Finkenberger Almbahn Biker wieder nach oben auf den Penken. Weiter führt die Runde vom Plateau mit den gemütlichen Hütten Penkentenne, Penkenjochhaus und Christa’s Skialm wieder hinab bis zur Bergstation der neuen Kombibahn. Diese entspannte Variante hat wenig Anstiege, bietet gemütliches Rollen mit viel Panorama und kann beliebig oft wiederS nowactive März 2 0 1 2 publireportage holt werden. Das Action-Day-Ticket, eine Tageskarte für Biker und Paraglider, kostet 24 Euro, und allein die Penkenbahn kann vier Räder pro Gondel befördern. Übrigens lassen sich einige Geheimtipps auch ideal auf geführten Touren erkunden. Service wird gross geschrieben Zur bestmöglichen Erkundung des vielseitigen Reviers und Spass auf höchstem Niveau wird in Mayrhofen Serviceleistung gross geschrieben. Bei der bekannten Bike-Station Max Hürzeler lässt sich im Ortszentrum eine Tour buchen. Die professionellen Guides kennen die Gegend wie ihre Westentasche und zeigen gerne die besten Varianten. Damit es an nichts fehlt, ist für technischen Service sowie hochwertiges Leih-Equipment gesorgt. Das Rundumpaket an Betreuung geht aber schon in den Hotels los: Fahrradräume, Waschplätze, Werkstätte mit Montageständern und Schmiermittel sowie Unterstützung bei der Tourenplanung sind Standards von speziellen Quartieren für Biker, vom Komforthotel bis zur Ferienwohnung oder Privatpension. Sogar die Speisekarte dieser Bike-Hotels ist passend «getuned» – mit Power-Müslis, Energiepaketen oder fettarmen Abendessen. Abgerundet wird das Bike-Paradies mit rund 800 Kilometern Mountainbike-Wegen im gesamten Zillertal. Viel los in Mayrhofen Höhepunkte des Bike-Sommers 2012 sind natürlich wieder die vielen sportlichen Events. Allen voran lockt ein von CUBE unterstütztes Programm ins Zillertal. Bei den CUBE Bike Days vom 21. bis 24. Juni gibt es an verschiedenen Ständen von allen namhaften Herstellern die aktuelle Hardware zum Anfassen und Probieren. Neben Workshops und geführten Touren steht auch dieses Mal wieder die Erkundung des Zillertals auf dem Plan. Es kann sich jeder anmelden, die Teilnahme ist kostenlos Das CUBE Women’s Bike Camp vom 16. bis 19. August garantiert jede Menge Spass für das weibliche Geschlecht. Durch die limitierte Teilnehmerzahl kann hierbei besonders gezielt auf die Bedürfnisse der Bikerinnen eingegangen werden. Das Programm beinhaltet wieder speziell für Frauen einige Touren, umfangreiche Tests, Fahrtrainings und technische Workshops. Zudem gibt es für die Teilnehmerinnen an diesen Tagen in ausgewählten Lokalen Happy-Hours und Specials. Und im Europahaus gibt es Grilladen und Pasta in grossen Mengen. Rund um das Fahrrad wird im Bike-Sommer 2012 eben wieder richtig viel geboten. I n fo b ox M ayrho f e n www.mayrhofner-bergbahnen.com www.mayrhofen.at CUBE Bike Days 21.–24.06 2012 geführte Bike-Touren, Fahrtechnik-Kurse Kostenlose Teilnahme CUBE Women’s Camp 16.–19.08.2012 inklusive Touren, Workshops, individuelle Beratung und Unterbringung im 4-Sterne-Hotel Preis: 399 Euro > 20 MTB Strecken inkl. Bike-Trails > Bike Singletrails: „Himmelfahrt“ und „Höllenritt“ > Bicycle Holidays Max Hürzeler Bike-Station in Mayrhofen >www.huerzeler.com > 250 hochwertige Leihräder von CUBE > Radsportboutique und Werkstatt > Tourenführung durch lokale Bike Guides Anreise Mit dem Auto: von München ca. 1,5 bis 2 Stunden (149 km) Mit der Bahn: mit den Schnellzügen bis Bahnstation Jenbach, weitere 35 Kilometer mit der Zillertalbahn nach Mayrhofen Mit dem Flugzeug: nahegelegene Flug häfen befinden sich in Innsbruck (65 km), Salzburg (170 km) und München (190 km) 61 Entdecku SCHWEIZ TOURISMUS Mit dem Frühling erwacht nicht nur die Natur, sondern auch die Lust auf Velotouren – ob mit dem City- oder Mountainbike. Ein Klassiker unter den Strassentouren ist die AareRoute. Zwischen dem Aaresprung im Grimselgebiet bis zum Einlauf in den Rhein bei Koblenz/AG liegen stolze 308 Kilometer. > Text: Martina Niggli > Fotos: zVg. E in Klassiker unter den vielen attraktiven, signalisierten nationalen und regionalen Radrouten in der Schweiz ist die 278 Kilometer lange Aare-Route. Sie führt durch drei Kantone, kann in verschiedene Etappen gegliedert werden und folgt dem grössten Schweizer Fluss vom Gletschersee bis zur Einmündung in den Rhein bei Koblenz/AG. Unterwegs lernt man ein Stück Schweiz kennen, das den Charme der Provinz, des Bauerntums und der unverfälschten Natur bewahrt hat. Die AareRoute ist mehrheitlich flach bis hügelig, eher leicht zu radeln und daher auch für Genussfahrer geeignet. Man bewegt sich im Mittelland meist auf 400 bis 600 Metern über Meer. Insgesamt 64 Kilometer fährt man auf ungeteerten Wegen. Die schwierigere Variante beginnt einige Kilometer 62 vor Meiringen, nämlich in Gletsch (1757 m ü. M.), direkt am Fuss des imposanten Rhonegletschers. Von dort geht es über den Grimselpass (2165 m ü. M.). Der steile Aufstieg auf den Grimselpass ist nur geübten Bikern zu empfehlen. Bis am 1. Juli ist das Dorf Gletsch nicht mit dem Postauto erreichbar. Dann starten Power-Biker am besten im Nachbardorf Oberwald. Die beliebte Aare-Route hat einen grossen Vorteil: Man kann starten, wo man will und die Anzahl Reise-Etappen nach Belieben verkürzen, respektive verlängern. «Radeln à la carte». Wer ganz unbeschwert die Radtour geniessen will, bucht einen Gepäcktransport. Die beiden Firmen «Aare-Radweg Info» und «Swiss Trails GmbH» organisieren individuelle Velowandertouren nach dem Motto «Radeln à la carte». Termin, Reisedauer und Unterkunftsart bestimmt der Kunde. Mit dem Reise-Package reserviert der Anbieter auch die gewünschten Hotels und transportiert das Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft. Vom Übernachten in modernen Vier-Sterne-Hotels bis zum Camping und Schlafen im Stroh ist alles möglich. In den Leistungen sind Frühstück und Kartenmaterial inbegriffen. Bei «Aare-Radweg Info» hat man zwei fixfertige Touren zur Auswahl: Genussfahren (278 Kilometer in sieben Etappen, verteilt auf neun Tage) oder sportliches Fahren (319 Kilometer in fünf Etappen, verteilt auf sieben Tage). Bucht man Variante 1, werden folgende Etappen zurückgelegt: Meiringen– Iseltwald–Interlaken (30 km), Interlaken– Thun (28 km), Thun–Bern (30 km), Bern–Biel (50 km), Biel–Solothurn (34 km), Solothurn–Aarau (53 km) und Aarau–Zurzach (53 km). Power-Biker kommen bei Variante 2 ins Schwitzen: Oberwald–Meiringen (45 km), Meiringen–Interlaken– Thun (58 km), Thun–Bern–Biel (80 km), Biel–Solothurn–Aarau (87 km) und Aarau– Zurzach (53 km). Der letzte Reisetag ist jeweils für die Rückkehr an den Startort vorgesehen, falls dort parkiert wurde. «Aare-Radweg Info» ermöglicht für rund Sn owactive m a i 2 0 1 2 p ub l i re p o rtag e ungstour SCHWEIZ TOURISMUS 100 Franken pro Person einen Rücktransfer im Kleinbus. Einfacher ist es, mit dem öffentlichen Verkehr zu reisen. Wer kein eigenes Fahrrad besitzt, kann eines mieten. Die Auswahl ist gross: Standardrad, Tourenrad Top Class, Komfortrad, Rennrad, E-Bike und sogar Tandem. Diese Packages sind in den Sommermonaten (1. April bis 15. Oktober) erhältlich und können über die Webseite www.aare-radweg.info gebucht werden. Kostenpunkt für Variante 1 (inkl. Fahrradmiete und HotelDoppelzimmer): rund 700 Franken pro Person; Kostenpunkt Variante 2: rund 530 Franken pro Person. Swiss Trails GmbH bietet keine vorgeplanten Touren-Varianten an. Der Kunde kann an allen Etappenorten halten, die auf der Webseite www. swisstrails.ch erwähnt sind. Im Angebot stehen zwei- bis achttägige Reisen inklusive Mieträder. Planung ist das A und O. Das Fahrrad ist – nebst Auto und Zug – des Schweizers liebstes Fortbewegungsmittel. Gelenkschonend und umweltfreundlich transportiert es einen von A nach B. Ob Hobbysportler oder Profi-Fahrer – eine Fahrradtour will gut vorbereitet sein. Das Fahrrad muss auf seine Fahrtüchtigkeit (Bremsen, Lichtanlage, Klingel, Reflektoren) überprüft, Sattel und Lenker individuell eingestellt werden. Zudem prüft man vorher besser die Belastbarkeit des Velos auf die Tragfähigkeit für das Gepäck. Die Faustregel lautet: Nur so viel Gepäck mitnehmen, wie die Person tragen kann. Falls auf einen Gepäcktransport verzichtet wird, eignen sich für Touren über mehrere Tage Gepäcktaschen, die sich am Gepäckträger befestigen lassen. Bei der Tourenplanung gilt es zu berücksichtigen, ob Kinder, Untrainierte oder sehr Sportliche dabei sind. Auf das schwächste Gruppenmitglied sind die Route und die Kilometer-Tagesrate anzupassen. Pausen und Zeitfenster für Sightseeing sollte man nicht vergessen. Auf Hauptstrassen müssen Gruppenmitglieder hintereinander fahren. Das Nebeneinanderfahren ist nur auf markierten Radwegen erlaubt. Die Tourenmitglieder sollten geschlossen fahren und sich dem Tempo des schwächsten Gruppenmitglieds anpassen. Jeder einzelne trägt Verantwortung: Vorausschauendes Fahren, Zeichengebung bei Abzweigungen und genügend Abstand zu Passanten sind ein Muss. < « Ra d eln à l a ca rte » a uf d e m A a re - Ra dweg Die Firmen «Aare-Radweg Info» und Swiss Trails GmbH bieten Velowanderern einen individuellen Service mit Gepäcktransport und Hotelübernachtungen an. Der Kunde bestimmt Termin, Dauer, Unterkunftsart und Gepäcktransport der Reise. Er entscheidet auch über die Länge der Tagesetappen, die er zurücklegen will. Teil des Package ist die Reservation der gewünschten Hotels (oder Campingplätze) an den Orten, wo der Kunde Halt machen will. Das Gepäck wird von Unterkunft zu Unterkunft transportiert. Zusätzlich kann bei «Aare-Radweg Info» ein Rücktransfer vom Zielort zum Startort gebucht werden (Kostenpunkt: 87 Franken pro Person; 20 Franken pro Fahrrad). In den Package-Leistungen ist inbegriffen: Frühstück im Hotel, Gepäcktransport, Kartenmaterial, und Hotline. Fahrradmiete ist bei beiden Anbietern möglich – Kostenpunkt: ab 16 Franken («Aare-Radweg Info») respektive ab 30 Franken (Swiss Trails GmbH, inkl. Rücktransport) pro Tag. Die Packages sind noch bis am 15. Oktober erhältlich. Weitere Informationen, Preise und Buchungen unter www.aare-radweg.info (der Anbieter ist Sackmann Fahrradreisen aus Nürtingen Deutschland) und www.swisstrails.ch. Fa hrradtouren in Etap p en Strassenfahrrad Rhone-Route: Vor einer imposanten Bergkulisse geht es talwärts durch das Wallis, über ruhige Wege entlang der Rhone, vorbei an Palmenpromenaden des Genfersees und malerischen LavauxRebbergen. Der Trail von Andermatt bis nach Genf ist in acht Etappen machbar. Einzelne Etappen sind ideal geeignet für Tagesausflüge. Länge: 345 km. Schwierigkeitsgrad: leicht (ohne Furkapass). Packages (mit Hotelübernachtungen und Gepäcktransport) buchbar unter www. swisstrails.ch. Rhein-Route: Von Andermatt über den Oberalppass zum Ursprung des Rheins bis zu den grossen Rheinhäfen von Basel durch die Heimat von Heidi und Alpöhi, vorbei an elf Wasserkraftwerken, Spargelfeldern, sonnenverbrannten Salztürmen und Frachtschiffen. Länge: 430 km. Schwierigkeit: leicht (ohne Oberalppass). Packages buchbar unter www.swisstrails.ch Jura-Tour: Von Basel bis an den Genfersee über die wellenförmigen Höhenzüge des Juras, entlang der französischen Landesgrenze. Der Trail führt über Ajoie, Couvret, Ste-Croix und Nyon. Länge: 319 km. Schwierigkeit: Mittelschwer. Packages buchbar unter www. swisstrails.ch Mountai n bi ke Alpin-Route: Die grosse Herausforderung: Die abenteuerlichste Fernroute in Europa führt von einer Grenze zur anderen. Man fährt von Montreux über Gstaad, Adelboden, Andermatt, Safien, Scuol bis nach St. Moritz über spektakuläre Bergpässe. Länge: über 600 km. Schwierigkeit: Sehr schwierig, anspruchsvolle Aufstiege und Abfahrten, nur für gute Techniker S n owact i v e mai 2 0 1 2 publ ireportage geeignet. Packages buchbar unter www.swisstrails.ch Panorama-Route: Mit dem Bike durch die Voralpen-Regionen (Bodensee, Appenzell, Toggenburg, Einsiedeln, Vierwaldstättersee, Entlebuch, Emmental, Greyerzerland) bis zum Genfersee. Start ist in Rorschach, Ziel in Montreux (Vevey). Länge: 465 km. Schwierigkeit: Leicht. Packages buchbar unter www.swisstrails.ch Rund um den Nationalpark: Der Klassiker führt von Scuol über Val Müstair, Livigno, S-chanf zurück nach Scuol. Länge: 138 km. Schwierigkeit: Anspruchsvoll. Packages für 4 Übernachtungen und Gepäcktransport buchbar auf www.scuol.ch Churfisten-Tour: In Etappen durch das Heidiland, vorbei an den sieben markanten Bergzacken. Vom Start in Weesen über Amden, Flumserberge, Bad Ragaz, Kunkelspass, Chur bis nach Bad Ragaz. Länge: 167 km. Schwierigkeit: Mittelschwer. Packages buchbar unter www.heidiland.com E - B i ke Königstour: Mit Energieschub über die drei Pässe Grimsel, Furka und Susten. Dank dem E-Bike kommen auch Genussradler über die Pässe. Packages für viertägige Tour mit Gepäcktransport buchbar unter http://alpavia.ch Herz-Route: Die bei E-Bikern beliebteste Velowanderroute führt über die Hügel der Voralpenlandschaft, von Laupen über Thun, Langnau im Emmental, Burgdorf, Willisau bis nach Zug. Länge: 314 km. Schwierigkeit: Leicht. Packages buchbar über www. herzroute.ch www.myswitzerland.com 63 schlusspunkt Richard Hegglin war als Agentur-Journalist während vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive, skionline.ch und diverse Tageszeitungen. Die unergründlichen Geheimnisse einer WM-Wahl 1979 besuchte ich erstmals einen FISKongress. Man traf sich in Nizza am Strand, in den Sitzungssälen und auf den Dachterrassen. Einer, der mir auffiel, war Ex-Skirennfahrer Erwin Stricker (†), ein Hansdampf in allen Gassen, der Gott und die Welt kannte. Heute nennt man solche Leute Networker. Und was tat dieser Erwin Stricker in Nizza? Er mietete ein Schiff, lud Leute ein, war grosszügig. Es war immer lustig um ihn herum. Von ihm hatte ich mal eine Colmar-Skijacke erhalten – als kleines Präsent. Als junger Journalist blickte ich nicht durch. Es ging um eine WM-Wahl. Bormio kandidierte für die Austragung der WM 1985, Crans-Montana ebenso. Die Westschweizer liessen Eddy Merckx einfliegen und überbrachten die Grüsse der Landesregierung. Filmchen wurden abgespult. Bormio weibelte mit Erwin Stricker, der Abend für Abend seine Einladungen verteilte. Die WM ging an Bormio, Crans-Montana erhielt zwei Jahre später den Zuschlag. Zwei Jahrzehnte später, Kongress in Christchurch. Wieder kandidierte ein Schweizer Vertreter: St. Moritz. Wieder überbrachte der Verbandspräsident die Grüsse der Landesregierung und wieder lief ein Filmchen. Mehr in Erinnerung geblieben ist mir ein Auftritt eines Grüppchens mit jungen, innovativen Leuten aus Meiringen-Hasliberg, die sich mit einer witzig-frechen Präsentation um die WM in der Skiakrobatik bewarben. Sie bekamen die WM. Die WM der Alpinen ging an St. Anton, St. Moritz erhielt zwei Jahre später den Zuschlag. Als erfahrener Journalist bemühte ich mich um den Durchblick. Karl Schranz, der Promoter der erfolgreichen Kandidatur Hauptsponsor Swiss-Ski von St. Anton, stöhnte: «Es ist leichter, Weltmeister zu werden, als eine Weltmeisterschaft zu bekommen». Angeblich waren in der «Nacht der langen Messer» vor dem Wahltag fünf- bis sechsstellige Beträge geboten worden. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel prangerte diese Machenschaften an: «Wir haben zwar gewonnen, aber das Verhalten gewisser Delegierter ist unhaltbar.» Präsident Marc Hodler fing den zugespielten Ball reaktionsschnell auf und schob der Korruption mit einem flammenden Plädoyer den Riegel: «Es darf nicht sein, dass auf diese Weise Ehre und Glaubwürdigkeit des Skisports aufs Spiel gesetzt werden. Ich schlage vor, die WM-Orte künftig durch den FIS-Vorstand zu wählen. Wer einverstanden ist, ein Bekenntnis zur Ehrlichkeit abzugeben, bezeuge dies durch Erheben von den Sitzen.» Einer nach dem andern erhob sich. Schliesslich standen alle. Wer wollte schon eingestehen, nicht ehrlich gewesen zu sein. 17 Vorstandsmitglieder lassen sich leichter kontrollieren als 200 Delegierte. Wieder einmal steht beim Kongress in Südkorea eine WM-Wahl an. Aber in den Medien dominiert ein anderes Thema: Der Basler Rechtsprofessor und Korruptionsexperte Mark Pieth gibt zu den Reformvorschlägen für die FIFA, dem Internationalen Fussballverband, ein Interview nach dem andern. Den Kerngedanken konnte ich noch nicht ausmachen. Dagegen hat mich irritiert, wie die Massnahme von Joseph S. Blatter, der Exekutive, also dem FIFA-Vorstand, das Wahlrecht zu entziehen und künftig die Delegierten über die WM-Austragungsorte abstimmen zu lassen, rundum Anerkennung fand – trotz genau gegenteiliger Erfahrungen der FIS. Als gestandener Journalist blicke ich nicht mehr durch, noch weniger als seinerzeit in Nizza. So hoffe ich wenigstens, dass am FIS-Kongress nicht eine alte Platte aufgelegt wird: WM 2017 in Cortina, St. Moritz, vielleicht, Zuschlag für 2019. Dafür hätte ich kein Verständnis. Aber Mark Pieth vielleicht eine Erklärung? < Sponsoren Swiss-Ski Fahrzeugpartner Partner Eventpartner Official Broadcaster Swiss Ski Pool Lieferanten | Burgerstein | Ovomaltine | RICOH SCHWEIZ AG | | RITZ AG Print und Media | RUAG | S0NY | Hilti | Gönner Impressum: Snowactive Mai 2012; 45. Jahrgang; erscheint 7-mal jährlich; ISSN 1661-7185; Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; Redaktion Snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn, Telefon 032 624 76 85, Fax 032 624 74 44; Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt; Redaktionsleitung Joseph Weibel (j.weibel@snowactive.ch); Fotoredaktion Erik Vogelsang; Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch), Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch); Ständige Mitarbeiter Christian Andiel, Richard Hegglin, Kurt Henauer; Martina Niggli. Übersetzer Thierry Wittwer; Konzept, Design und Produktionsverantwortung Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer; Aboservice Corinne Dätwyler; Jahresabonnement CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck Nur mit a usdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet; www.snowactive.ch, feedback@snowactive.ch, info@snowactive.ch Swiss-Ski: Redaktion Lorenz Liechti Torre (lorenz.liechti@swiss-ski.ch), Nora Weibel (nora.weibel@swiss-ski.ch); Ständige Mitarbeiter Christian Stahl, D iana Fäh, Christian Manzoni, Nadine Hess, David Hürzeler, Sophie Clivaz; Adressänderungen alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12 Team-Snowactive-Ausrüster: 64 Sn owactiv e m a i 2012