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MARIENHAUS www.marienhaus.de Echo Ausgabe 4 · Oktober 2013 Flörsheim MANGO lebt von Begeisterung (Seite 30) Nürburgring Warum das Famulantencamp immer gute Noten bekommt (Seite 34) Rodalben Zusammen bringen sie es auf fast 100 Dienstjahre (Seite 18) 2 MARIENHAUS AUS DEM INHALT Echo 4/2013 4 Neunkirchen, Marienhaus Klinik St. Josef Kohlhof Das Sozialpädiatrische Zentrum ist „ein Haus des Helfens und Begleitens, des Lernens und des Gesundwerdens“ 20 Hermeskeil, Ambulantes Hospiz Hochwald Projekt zum 10-jährigen Bestehen brachte Schülern die Themen Krankheit, Sterben und Tod nahe 6 Gemeinsame Heimleitungstagung „Menschen folgen Werten, nicht Zahlen“ 23 7 Oberwesel, Loreley-Kliniken Dr. Vincent Sankat feierlich in den Ruhestand verabschiedet Bonn, Gemeinschaftskrankenhaus Dr. Hilmar Hüneburg in den Ruhestand verabschiedet – Nachfolger ist Privatdozent Dr. Pascal Knüfermann 24 Menschen im Unternehmen Unterschiedlichste Gründe haben Sascha Blagoeva, Fatma Gülsen und Irina Schreiner nach Deutschland geführt – heute arbeiten sie im St. Franziskus Seniorenzentrum in Sankt Augustin 8 Marienhaus Unternehmensgruppe Der Träger fördert auch in diesem Jahr zwei Mitarbeiter mit dem Marienhaus-Stipendium 9 Bingen, Heilig-Geist-Hospital Das Caritas-Werk St. Martin übernimmt zum Jahreswechsel die Trägerschaft des Hauses 10 12 13 14 15 16 17 18 27 Marienhaus Akademie Sie bündelt sämtliche Aktivitäten des Trägers in der Aus-, Fort- und Weiterbildung Neuwied, Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Ferienfreizeit für Mitarbeiter-Kinder entlastet berufstätige Eltern 28 Bitburg, Marienhaus Klinikum Eifel Indonesische Pflegekräfte lernten im Rahmen eines Praktikums den deutschen Klinikalltag kennen Hermeskeil, St. Josef Krankenhaus Dr. Wolfgang Schneider leitet als neuer Chefarzt die Abteilung für Innere Medizin 30 Marienhaus Klinikum Saarlouis-Dillingen Dr. Yemenie Aschalew als neuer Chefarzt der Frauenheilkunde und Gynäkologie eingeführt Flörsheim, Marienkrankenhaus Dr. Baba Alimou Barry operiert Menschen in seiner Heimat Guinea – sein Verein MANGO e. V. macht’s möglich 33 Trier, Ökumenisches Verbundkrankenhaus Mit Dr. Jürgen Braun wurde ein „Chirurg der alten Schule“ in den Ruhestand verabschiedet Neuerburg, Marienhaus Klinikum Eifel Chirurg Dr. Ingvo Müller praktiziert ganz bewusst auf dem Land 34 Wadern, St. Maria Altenheim Das „Haus, das voller Leben steckt“, feierte sein 20-jähriges Bestehen Famulanten- und PJler Camp am Nürburgring Warum das Famulantencamp immer wieder gute Noten bekommt 35 Würselen, St. Franziskus Seniorenzentrum Kooperationsvertrag mit Ambulantem Hospizdienst geschlossen 39 Gerolstein, Marienhaus Klinikum Eifel Die psychiatrische Tagesklinik feierte ihr zehnjähriges Bestehen 43 Pilgern auf dem Jakobsweg Ein beeindruckendes Erlebnis trotz schmerzender Füße und Muskelkater 46 Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler Dank einer kostenlosen Operation kann die elfjährige Isabell aus Angola wieder ohne Schmerzen laufen Marienhaus Akademie Hans-Jürgen Börsch ist neuer Projektleiter der Freiwilligendienste Neunkirchen, Marienhaus Klinik St. Josef Kohlhof Mit Dr. Tamás Pinter hat die Gynäkologie und Geburtshilfe einen erfahrenen und versierten Chefarzt gewonnen Rodalben, St. Elisabeth-Krankenhaus Schwester M. Ilsetrud und Schwester M. Trudhilde bringen es zusammen auf fast 100 Dienstjahre und sind noch lange nicht amtsmüde Redaktionsschluss dieser Ausgabe war der 7. Oktober 2013. 12 24 46 MARIENHAUS manchmal sind es die kleinen Dinge, die einem zeigen, dass es auf dem Weg der Um- und Neustrukturierung der Trägerschaft kontinuierlich voran geht. So war die gemeinsame Tagung, zu der die Marienhaus Senioreneinrichtungen GmbH Mitte September alle Heim- und Pflegedienstleitungen aus der Marienhaus Unternehmensgruppe und der cusanus trägergesellschaft trier mbh (ctt) an den Nürburgring eingeladen hatte, nicht die erste Veranstaltung in dieser Zusammensetzung. Die hatte es bereits Ende Januar in Waldbreitbach gegeben. Seit Anfang August allerdings werden die AltenhilfeEinrichtungen der ctt nun per Geschäftsbesorgungsvertrag mit betreut. Der nächste Schritt, im Januar noch angekündigt, ist also getan. Und da passte es sicher auch gut, dass sich Schwester M. Basina Kloos Zeit nahm, den Heim- und Pflegedienstleitungen in einem Impulsreferat zu erläutern, wie sie Führung versteht und was sie von Führungskräften nicht nur in den Altenhilfe-Einrichtungen erwartet. Die Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung machte dabei deutlich, dass es in Zeiten, in denen es um Grundsatz und Umsatz, um Werte und Wirtschaftlichkeit geht, existentiell ist, mit Werten zu führen; denn „Menschen folgen Werten, nicht Zahlen“. So ist auch unser Beitrag auf Seite 6 überschrieben. vorgenommen, Dr. Birgit E. Schmid und ihr Team. „Wir wollen das Unternehmen nach Kräften unterstützen, seine strategischen Ziele zu erreichen“, betont die Leiterin der Marienhaus Akademie. So lautet auch die Überschrift unseres AkademieBerichtes auf den Seiten 10 und 11. Die Trägerschaft wächst. Nicht nur durch die Übernahme der Geschäftsbesorgung für die Altenhilfe-Einrichtungen der ctt, sondern auch um das Heilig-Geist-Hospital in Bingen (HGH). Die Trägerstiftung des Hospitals hatte bereits im Juni das Caritas-Werk St. Martin (CWSM) mit der Geschäftsbesorgung des finanziell angeschlagenen Hauses beauftragt. Ende August machte das CWSM (gemeinsame Gesellschafter sind der Caritasverband für die Diözese Mainz und die Marienhaus Unternehmensgruppe) dann endgültig das Rennen. Das HGH, 1167 erstmals erwähnt und damit sicherlich eines der ältesten Hospitäler überhaupt, verfügt (allen derzeitigen Problemen zum Trotz) über gute Zukunftsperspektiven. Dazu beitragen wird sicherlich auch die enge Zusammenarbeit mit dem Katholischen Klinikum in Mainz. – Mehr dazu lesen Sie auf Seite 9. Anfang 2011 wurde in Neunkirchen die neue Marienhausklinik St. Josef Kohlhof eröffnet. Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) musste ein wenig länger warten, bis es in seine neuen Räumlichkeiten umziehen konnte. Ende August, nach 17-monatiger Bauzeit, war es endlich so weit. Im SPZ behandelt ein multiprofessionelles Therapeutenteam Kinder, die zu Hause oder in der Schule auffällig geworden sind. Die Einrichtung am Kohlhof, die es seit 35 Jahren gibt, genießt weit über das Saarland hinaus einen ausgezeichneten Ruf und ist, wie es ihr Ärztlicher Leiter Dr. Reiner Hasmann formuliert, „ein Haus des Helfens und Begleitens, des Lernens und des Gesundwerdens“. So lautet übrigens auch der Titel unseres Berichtes auf der folgenden Doppelseite. Echo 4/2013 schiedet werden, die – wie Dr. Vincent Sankat in Oberwesel, Dr. Jürgen Braun in Trier-Ehrang oder Dr. Hilmar Hüneburg in Bonn – die Einrichtungen, in denen sie jahrzehntelang gewirkt haben, nachdrücklich geprägt haben, dann gebietet die Chronistenpflicht, dass wir darüber berichten. Ebenso, wenn es mit Asef Amani, Dr. Yemenie Aschalew, Dr. Tamás Pinter, Dr. Wolfgang Schneider und (dem Heimkehrer) Dr. Franz-Josef Theis gleich fünf neue Chefärzte gibt. Und natürlich stellen wir auch Hans-Josef Börsch vor, den neuen Projektleiter für die Freiwilligendienste. Ganz besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen allerdings eine, nein eher zwei Geschichten. Die erste führt uns nach Rodalben. Hier prägen seit Jahrzehnten mit Schwester M. Ilsetrud und Schwester M. Trudhilde zwei Mallersdorfer Franziskanerinnen das St. Elisabeth-Krankenhaus. Zusammen bringen es die beiden Ordensfrauen auf fast 100 Dienstjahre. An die Rente denken sie gleichwohl noch nicht. „Solange wir können und man uns mag, machen wir weiter“, sagen sie frohgemut. Und man glaubt es ihnen aufs Wort. – Lesen Sie ihre Geschichte auf den Seiten 18 und 19. Die zweite führt uns auf den afrikanischen Kontinent, genauer gesagt nach Guinea, das Heimatland von Dr. Baba Alimou Barry, der als Belegarzt im Flörsheimer Marienkrankenhaus arbeitet. Mit seinem Verein MANGO e.V. kümmert sich Barry um die medizinische Versorgung der Menschen in seinem Heimatdorf Koolo Hinde – seit 18 Jahren, und das mit wachsendem Erfolg; denn „MANGO lebt von Begeisterung“, wie unsere Reportage auf den Seiten 30 und 31 überschrieben ist. Im Zuge dieser Um- und Neustrukturierung ist auch die Marienhaus Akademie entstanden, die in der ehemaligen Raiffeisenschule in Neuwied ihre Zelte aufgeschlagen hat. Sie bündelt sämtliche Aktivitäten des Trägers in der Aus-, Fort- und Weiterbildung und koordiniert diese. Ein ambitioniertes Unterfangen, wenn man auf die reinen Zahlen schaut: So absolvieren rund 1.000 vornehmlich junge Menschen in den Schulen des Trägers ihre Ausbildung; hinzu kommen etwa 200 In diesem Sinne wünschen wir Ihnen wie junge Frauen und Männer, die ihr Freiwilimmer viel Spaß bei der Lektüre. liges Soziales Jahr in einer trägereigenen Einrichtung machen. Bliebe noch der BeIhr reich der Fort- und Weiterbildung, der insofern neu ausgerichtet wird, als es zukünftig nur noch Angebote geben wird, Ja, wir geben es gerne zu: In dieser Ausgafür die zuvor ein konkreter Bedarf ermit- be menschelt es an allen Ecken und Entelt worden ist. – Da haben sie sich viel den. Aber wenn Führungskräfte verab- 3 4 „Ein Haus des Helfens und Begleitens, des Lernens und des Gesundwerdens“ Marienhausklinik St. Josef Kohlhof: Der letzte Bauabschnitt ist mit der Fertigstellung des Sozialpädiatrischen Zentrums abgeschlossen Neunkirchen-Kohlhof (as). Der Donnerstag Ende August war ideal zum Umziehen: Die Sonne schien, es war warm und trocken. Nach 17-monatiger Bauzeit war das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) bezugsfertig, und damit ist jetzt auch der letzte Abschnitt des Neubaus der Marienhausklinik St. Josef Kohlhof abgeschlossen. Fast alle Mitarbeiter des SPZ packten mit an bei dem Umzug. Sie hatten schon Tage zuvor ungezählte Kartons gepackt. Am Umzugstag selbst bekamen sie Unterstützung von einem Umzugsunternehmen. Man sah ihnen an, dass sie sich trotz der körperlichen Anstrengung über den Umzug in das neue Haus freuen. „Die Mitarbeiter hatten das neue Gebäude lang ersehnt“, weiß Krankenhausoberin Christel Müller. Denn die Arbeitsbedingungen in dem alten Haus waren trotz angedockter Container beengt und schwierig. Dennoch hätte die Qualität der Arbeit nicht darunter gelitten, betonte Christel Müller. Die Wartezeit hat sich gelohnt: Den Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Patienten des SPZ steht jetzt ein helles, großzügiges Gebäude zur Verfügung. Auf rund 2.500 Quadratmetern wurden 16 freundliche Patientenzimmer sowie 43 Therapie-, Behandlungs- und Aufenthaltsräume eingerichtet. Damit ist das neue Gebäude, für dessen Bau fast 3,9 Millionen Euro investiert wurden, rund drei Mal so groß wie das alte Haus. Die Zahl der Behandlungsplätze hat sich nach dem Umzug jedoch nicht geändert. Das neue SPZ, das mit 20 Kindern direkt voll belegt war, wurde Anfang September in einer kleinen Feierstunde eingesegnet. Der Neubau wurde an das Eingangsgebäude der alten Kinderklinik angebaut. Dieser Teil, der erst zehn Jahre alt war, konnte erhalten werden. Und so wird dem einen oder anderen Neunkircher Bürger der Eingangsbereich noch bekannt vorkommen aus der Zeit, als es hier in die alte Kinderklinik ging. Innen wurde das Gebäude allerdings komplett saniert und umgebaut. „Damit sich die Eltern und ihre Kinder gut in dem Haus zurechtfinden, haben wir ein Farbleitsystem entwickelt“, berichtet die Krankenhausoberin Christel Müller. Jeder Bereich hat seine eigene Farbe. So können sich auch Kinder, die noch nicht lesen können, gut orientieren. Insgesamt wurde viel Farbe bei der Gestaltung der Räume verwendet. In jedem Patientenzimmer sind zwei Wände strahlend gelb Bei idealem Umzugswetter packten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SPZ beim Umzug kräftig mit an. "Die Mitarbeiter hatten das neue Gebäude lang ersehnt", weiß Krankenhausoberin Christine Müller (rechts). Jeder Aufenthaltsraum hat eine Küchenzeile. Gemeinsam werden die Schränke und Regale eingeräumt. Fotos: as/hf MARIENHAUS Echo 4/2013 gestrichen, an den Fenstern hängen orange-rote Gardinen. Das verleiht den Räumen eine freundliche, sonnige Atmosphäre. Die Gruppen- und Aufenthaltsräume haben jeweils eine blau gestrichene Wand. Dieses Blau findet sich auch in den Küchenzeilen wieder, mit denen die Aufenthaltsräume ausgestattet wurden. Orangefarbene und rote Sofas setzen weitere farbliche Akzente. Kinder, die längere Zeit im SPZ behandelt werden, erhalten hier auch Schulunterricht. Dafür wurde eigens ein Diese markante Dachkonstruktion wird vielen Neunkircher Bürgern bekannt sein: Das Schulraum eingerichtet. Bei den Planungen des neuen SPZ wurde viel Zeit darauf verwendet, die Arbeitsund Funktionsabläufe zu analysieren, denn das neue Gebäude sollte den Bedürfnissen und Anforderungen sowohl der Mitarbeiter als auch der jungen Patienten entgegenkommen. „Wir wollten die Chance nutzen, die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter zu verbessern“, so Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Reimund bei seiner Ansprache anlässlich Eingangsgebäude der ehemaligen Kinderklinik konnte erhalten werden und dient jetzt als Eingang in das SPZ. der Einsegnung. Alle, die in diesem Haus Umgebung. „Diese Einrichtung ist etarbeiten, und die Kinder, die hier behan- was ganz Besonderes und hat ein gutes Renommee weit über die Grenzen des delt werden, sollen sich wohl fühlen. Saarlandes hinaus“, weiß Christel MülVor 35 Jahren wurde das SPZ gegründet. ler. Oder wie es Dr. Reiner Hasmann, der Seither behandelt ein multiprofessio- Ärztliche Leiter des Sozialpädiatrischen nelles Therapeutenteam Kinder, die zu Zentrums formulierte: Das SPZ ist „ein Hause oder in der Schule auffällig sind. Haus des Helfens und Begleitens, des Die Patienten kommen schon lange Lernens und des Gesundwerdens“. nicht mehr nur aus Neunkirchen und Das Umzugsunternehmen nutzte einen Aufzug, um Möbel und Kartons aus den oberen Stockwerken des alten SPZ-Hauses zu holen, denn das Treppenhaus ist in diesem Haus sehr eng. Sie sorgten für musikalische Unterhaltung bei der Einsegnung des neuen SPZ: Musiklehrerin Monika Caracioni, Diplompsychologe Olaf Hampel und Sonderpädagogin Nicola Del Fabro (von links). 5 6 „Menschen folgen Werten, nicht Zahlen“ Gemeinsame Heimleitungstagung am Nürburgring: „Volle Kraft voraus! Gemeinsam auf dem Weg“ Mitte September trafen sich die Heim- und Pflegedienstleitungen aus der Marienhaus Unternehmensgruppe und der cusanus trägergesellschaft trier mbh (ctt) zur Klausurtagung am Nürburgring. Fotos: hf Nürburgring. „Volle Kraft voraus! Gemeinsam auf dem Weg“ – wenn nicht hier, wo sonst hätte dieses Motto besser gepasst als am Nürburgring? Mitte September hatte die Geschäftsführung der Marienhaus Senioreneinrichtungen GmbH alle Heim- und Pflegedienstleitungen aus der Marienhaus Unternehmensgruppe und der cusanus trägergesellschaft trier mbh (ctt) – seit Anfang August werden die Altenhilfe-Einrichtungen der ctt per Geschäftsbesorgungsvertrag mit betreut – zur Klausurtagung an die Grand-Prix-Strecke in der Eifel eingeladen. War es beim ersten Treffen Ende Januar im Forum Antoniuskirche in Waldbreitbach vorrangig ums Kennenlernen und darum gegangen, miteinander ins Gespräch zu kommen, so ging es am Nürburgring um die Themenfelder Veränderung (die soll jede/r doch bitte als Chance und nicht vor allem als Bedrohung begreifen) und Führung in Zeiten der Veränderung. Schließlich soll jede/r an seinem Platz so befähigt sein beziehungsweise werden, dass er/sie Führung auch tatsächlich wahrnehmen kann. und Pflegedienstleitungen unternehmerisch denken und handeln und vor Ort in ihrer Einrichtung eigenverantwortlich führen. „Kümmern Sie sich um die Menschen“, schrieb Schwester M. Basina ihnen eindringlich ins Stammbuch. Neben einem gerüttelt Maß an Professionalität zeichne sich eine gute Führungskraft auch durch vier Kompetenzen aus – die Rollenkompetenz, wobei die Vorbildfunktion sicherlich die wichtigste ist; die Fach- und die Prozesskompetenz und schließlich durch Haltungen. Also die Eigenschaften und Fähigkeiten, die eine Führungskraft besitzen muss, will sie Mitarbeiter motivieren. Dazu zählen insbesondere Wahrhaftigkeit und Authentizität, der Umgang mit Konflikten, Begeisterungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen. Diese zentralen Eigenschaften haben lediglich einen (wenn man es so nennen will) Nachteil: Sie lassen sich nicht erlernen. In einer Zeit, in der es um Grundsatz und Umsatz, um Werte und Wirtschaftlichkeit geht, sollen die Führungskräfte in den Einrichtungen der Marienhaus Stiftung, so Schwester M. Basina, mit Werten führen; denn „Menschen folgen Werten, nicht Zahlen“. Was sie von den Heim- und Pflegedienstleitungen in der Trägerschaft erwartet, das machte Schwester M. Basina Kloos in ihrem Impulsvortrag deutlich. Wer „Volle Kraft voraus“ an den Start gehen möchte, der sollte auf alle Fälle gut behütet sein. Für die Vorsitzende des Vorstandes der So meinen es auch die Altenhilfe-Geschäftsführer Marc Gabelmann, Alexander Schuhler und Marienhaus Stiftung müssen Heim- Bernd Wienczierz (von links). MARIENHAUS Echo 4/2013 Er war ein Generalist und ein exzellenter Diagnostiker Die Loreley-Kliniken verabschiedeten Dr. Vincent Sankat in den Ruhestand – die Leitung der Inneren Abteilung hat Asef Amani übernommen Oberwesel. Dass sie an diesem Nachmittag beide nach Oberwesel gekommen waren, um Dr. Vincent Sankat zu verabschieden, das wertete Geschäftsführer Dr. Matthias Psczolla als besondere Wertschätzung für Dr. Sankat und die Loreley-Kliniken. Zu Recht; schließlich kennen und schätzen Schwester M. Basina Kloos, die Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung, und Schwester Edith-Maria Magar, die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, Sankat seit 35 Jahren. 1978 war dieser in die Dienste der damaligen Marienhaus GmbH eingetreten, hatte in Hermeskeil, Burgbrohl und seit August 2002 als Chefarzt in Oberwesel die Innere Abteilung geleitet und ihr seinen Stempel aufgedrückt. Mitte August wurde Sankat feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist Asef Amani, der das Haus und die Abteilung schon gut kennt, hat er in den letzten fünf Jahren doch regelmäßig Urlaubsvertretung für Dr. Sankat gemacht und damit, wie Psczolla schmunzelnd anfügte, seine Probezeit quasi schon erfolgreich absolviert. Sankat, der gebürtig aus Britisch-Guayana stammt, kam 1966 (ausgestattet mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes) nach Deutschland. Er studierte Medizin in Bonn und wurde 1978 Oberarzt im St. Josef-Krankenhaus in Hermeskeil. Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt seine Facharztausbildung noch nicht abgeschlossen hatte, so „haben Sie uns damals bereits als Mensch und als Arzt überzeugt“, erinnerte sich Schwester M. Basina in ihrer Laudatio. mehr aus, dabei sind sie – wie Schwester M. Basina unterstrich – gerade für eine wohnortnahe medizinische Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung unverzichtbar. Deshalb sind die Verantwortlichen der Loreley-Kliniken auch froh, dass sich Asef Amani wie sein Vorgänger als Generalist begreift und damit die Philosophie von Dr. Sankat in diesem wichtigen Punkte fortschreiben will. „Bei uns hat der Patient einen Namen und ist keine Nummer“, bringt es Amani auf den Punkt, wie wichtig ein Umfeld, in dem sich der Patient sicher und geborgen fühlt, für dessen Genesung ist. 1980, mit gerade einmal 32 Jahren, wurde Dr. Vincent Sankat Chefarzt in Burgbrohl. Als die Fachklinik für Innere Medizin im Herbst 1997 geschlossen und in eine Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation umgewandelt wurde, schlug er noch mal ein neues Kapitel in seinem Berufsleben auf und absolvierte an der Uniklinik in Bonn die Zusatzausbildung Onkologie und Hämatologie. Nach einem zweijährigen Gastspiel in Hermeskeil kam Amani stammt gebürtig aus AfghanisSankat dann Mitte 2002 nach Oberwesel. tan, ist mit seiner Familie aber schon vor Jahren in Boppard heimisch geworden. Dr. Vincent Sankat war und ist ein Inter- Zuletzt war er als Oberarzt am Katholinist der alten Schule, ein Generalist mit schen Klinikum in Oberhausen tätig, um einem überaus komplexen medizinischen an diesem Akademischen LehrkrankenWissen. Er ist ein exzellenter Diagnostiker haus der Universität Duisburg-Essen – auch deshalb, wie Schwester M. Basina seine Schwerpunkte weiter auszubauen. hervorhob, weil er sich Zeit für seine Pati- Das ist zum einen die Gastroenterologie enten und sie ernst nimmt, weil er Anteil- und zum anderen die Hepatologie. Aber, nahme zeigt und ihnen mit Herzlichkeit so sagt er, ein kleines und familiäres und Einfühlungsvermögen begegnet. Bei Haus wie die Loreley-Klinik in Oberwesel ihm, so Schwester M. Basina weiter, hät- müsse zu allererst die breite internistiten sich die Patienten immer in guten sche Grundversorgung der Menschen aus der Region sicherstellen. – So setHänden gewusst. zen die Loreley-Kliniken mit ihrer InneIn Zeiten zunehmender Spezialisierung ren Abteilung ganz augenscheinlich auf sterben Generalisten leider mehr und Kontinuität. Feierlich in den Ruhestand verabschiedet wurde am Mittwoch Dr. Vincent Sankat (3. von rechts), der Chefarzt der Inneren Abteilung der Loreley-Kliniken in Oberwesel. Die Leitung der Abteilung hat am 1. August Asef Amani (3. von links) übernommen. Foto: hf 7 8 Mit Leistungen und Talenten und Engagement überzeugen Der Träger fördert in diesem Jahr zwei Mitarbeiter mit dem Marienhaus-Stipendium Um für diese Arbeit noch besser gerüstet zu sein, studiert Frank Kiehl seit dem Sommersemester 2011 an der RheinMain Hochschule in Wiesbaden Soziale Arbeit. Mit der Verleihung des Marienhaus Stipendiums würdigt und unterstützt der Träger sein langjähriges Engagement für Jugendliche und seine Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung. Frank Kiehl (2. von links) und Dr. Arian Emiri sind die Marienhaus-Stipendiaten 2013. Schwester Marianne Meyer, Geschäftsführerin der Marienhaus Holding GmbH (links), und Dr. Birgit E. Schmid, die Leiterin der Marienhaus Akademie überreichten die Urkunden. Foto: hf Bendorf. Dr. Arian Emiri und Frank Kiehl sind die Marienhaus-Stipendiaten des Jahres 2013. In einer kleinen Feierstunde überreichten Schwester Marianne Meyer, Geschäftsführerin der Marienhaus Holding GmbH, und Dr. Birgit E. Schmid, die Leiterin der Marienhaus Akademie, den beiden Preisträgern Mitte September ihre Urkunden. Mit dem Stipendium zeichnet der Träger seit einigen Jahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die mit ihren Leistungen und Talenten und ihrem Engagement gleichermaßen überzeugen. So wie Frank Kiehl. Der 47-Jährige hat Krankenpflege gelernt und kam 1998 in das St. Josef-Krankenhaus Neunkirchen (heute, nach der Zusammenführung mit der Kinderklinik Kohlhof ist es die Marienhausklinik St. Josef Kohlhof). Dort war er in der Pflegedirektion und im Qualitätsmanagement tätig. Im Herbst 2004 übernahm er zusätzlich die Aufgabe, für den Träger im Saarland den Standort des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) aufzubauen. Seit Februar 2013 ist er (und zwar in Vollzeit) FSJ-Koordinator und Seminarleiter. Einen nicht alltäglichen Lebenslauf hat Dr. Arian Emiri. Als er 1992 nach Deutschland kam, hatte er in seinem Heimatland Albanien sein Medizinstudium bereits erfolgreich abgeschlossen. Weil der Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wurde, arbeitete Arian Emiri in der Pflege und kam 1998 in das Gemeinschaftskrankenhaus in Bonn. Er absolvierte die Weiterbildung zum Gefäßassistenten und fasste dann die Gelegenheit beim Schopfe, als sich ihm (eine Gesetzesänderung machte es möglich) die Chance bot, durch die Ablegung der Gleichwertigkeitsprüfung die deutsche Approbation als Arzt zu erlangen. Die hat Dr. Emiri im Mai erfolgreich bestanden und arbeitet seit Anfang Juli als Assistenzarzt in der Gefäßchirurgie des Gemeinschaftskrankenhauses. Dass er diesen beschwerlichen (Prüfungs)-Weg nochmals gegangen ist, belohnt der Träger mit einem Stipendium. Wir sind Ihr Partner für Objekttextilien! besuchen Sie uns unter www.kurtenbach.de Sie finden bei uns Berufs und Objekttextilien namhafter Hersteller Pflegeleichte Berufsbekleidung sowie strapazierfähige, lang lebige Objekttextilien sind in der Pflegebranche ein Muss. Von schicken Kasacks und Hosen für Damen und Herren sowie kochfester Bettwäsche, Handtüchern, wiederverwendbaren Betteinlagen und vielen weiteren Objekttextilien erwartet Sie ein umfangreiches Sortiment an qualitativ hochwertigen Textilien. Am Fleckenberg 2 65549 Limburg Telefon 0 64 31/50 34 20 Fax 0 64 31/50 31 18 MARIENHAUS Echo 4/2013 Das Heilig-Geist-Hospital verfügt über „gute Zukunftsperspektiven“ Das Caritas-Werk St. Martin wird zum Jahreswechsel neuer Träger des Heilig-Geist-Hospitals in Bingen Bingen. Das Heilig-Geist-Hospital in Bingen bekommt zum Jahreswechsel einen neuen Träger. In seiner Sitzung Ende August hat sich der Stiftungsrat des Hospitals für das Caritas-Werk St. Martin (CWSM) entschieden. Gemeinsame Gesellschafter des CWSM, zu dem das Katholische Klinikum Mainz (kkm) gehört, sind der Caritasverband für die Diözese Mainz und die Marienhaus Unternehmensgruppe. Für das HGH, wie das Heilig-Geist-Hospital genannt wird, wird es unter dem Dach des CWSM eine eigene Gesellschaft geben, an der die bisherige Trägerstiftung – Vorsitzender ist Oberbürgermeister Thomas Feser – als Minderheitsgesellschafter beteiligt sein wird. Bereits Anfang Juni hatte das Impressum MARIENHAUS Echo 4/2013 Die Mitarbeiterzeitung der Marienhaus Unternehmensgruppe Margaretha-Flesch-Straße 5 56588 Waldbreitbach Telefon:02638 925-140 Telefax:02638 925-142 E-Mail:heribert.frieling@ marienhaus.de Internet:www.marienhaus.de Herausgeber: Marienhaus HOLDING GmbH Redaktion:Heribert Frieling (Leitung) Anja Loudovici Andrea Schulze Franziska Sprenger Layout:Danuta Laude Anne Orthen Druck:Heinrich Lauck GmbH, Flörsheim am Main Anzeigen:Schäfer Medienberatung, Konz Telefon 06501 6086314 schaefer-medien@t-online.de Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Das Heilig-Geist-Hospital in Bingen bekommt zum Jahreswechsel einen neuen Träger und wird damit auch Teil der Marienhaus Unternehmensgruppe. Foto: hf CWSM die Geschäftsbesorgung für das Heilig-Geist-Hospital übernommen. Geschäftsführer in Bingen ist Michael Osypka, der auch Geschäftsführer der Marienhaus Kliniken GmbH und des kkm ist. Die Kaufmännische Leitung in Bingen übernimmt Lisa Martin, Osypkas bisherige Assistentin. Das Heilig-Geist-Hospital verfügt, obwohl es finanziell stark angeschlagen ist, nach der Einschätzung seines neuen Geschäftsführers über „gute Zukunftsperspektiven“. Das Haus ist generalsaniert und somit baulich in sehr gutem Zustand. Die hohe fachliche Kompetenz und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht außer Zweifel. Und das HGH ist in der Bürgerschaft fest verankert. Beste Voraussetzungen also, so Osypka, das Haus wirtschaftlich zu stabilisieren und in eine gute Zukunft zu führen. Dazu wesentlich beitragen wird sicher auch die enge Zusammenarbeit mit dem Katholischen Klinikum in Mainz. Beide Kliniken sollen, so sehen es die Verantwortlichen, im medizinischen wie im administrativen Bereich kooperieren und damit die berühmten Syner- gieeffekte heben. Profitieren kann und soll das HGH natürlich auch von den Angeboten und dem know how der Marienhaus Unternehmensgruppe. Das Heilig-Geist-Hospital verfügt über 190 Betten und beschäftigt 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Betten verteilen sich auf die Hauptfachabteilungen Chirurgie (sie ist geteilt in eine Allgemein- und Viszeralchirurgie und eine Unfallchirurgie und Orthopädie), Innere Medizin und die Anästhesie, operative Intensiv- und Notfallmedizin sowie die Belegabteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe; Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Urologie. Das HGH ist ein altehrwürdiges Hospital und wurde 1167 erstmals erwähnt. Schenkt man einer legendenhaften Darstellung der hl. Hildegard Glauben, so könnte das Krankenhaus sogar schon im 8. Jahrhundert vom hl. Rupertus gegründet worden sein. Seit Dezember 1854 waren die Schwestern vom hl. Karl Borromäus fester Bestandteil des Lebens und der Arbeit im Heilig-GeistHospital. Die Borromäerinnen werden das Haus zum Jahresende allerdings verlassen. 9 10 „Wir wollen das Unternehmen nach Kräften unterstützen, seine strategischen Ziele zu erreichen“ Die Marienhaus Akademie bündelt sämtliche Aktivitäten des Trägers in der Aus-, Fort- und Weiterbildung – ein Besuch nur mit gut ausgebildeten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingen“, sagt die promovierte Arbeitspsychologin. Deshalb gibt es auch für jeden Programmbereich einen Ansprechpartner, der diesen mit dem entsprechenden fachlichen Know how verantwortet. So kümmert sich Karin Reicherz um Pflege und Seniorenhilfe; Dr. Michael Masanneck um den Bereich der Medizin (das ist die ehemalige Waldbreitbacher Ärzteakademie); und HansJosef Börsch um die Freiwilligendienste. Michaele Günter ist für den Bereich Hospiz und Palliative Care verantwortlich; In Innsbruck hat Dr. Birgit E. Schmid studiert und promoviert. Das Bild aus ihrer zweiten Birgit E. Schmid selbst für Führung und Heimat ist zwar noch nicht aufgehängt, hat seinen Platz aber schon gefunden. Foto: red Organisation. Neuwied. Auf das neue Bildungsportal im Internet ist Dr. Birgit E. Schmid schon ein wenig stolz; denn dieses gibt allen Mitarbeitern und Interessierten einen umfassenden Überblick über die Angebote in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Marienhaus Unternehmensgruppe und ermöglicht ihnen oftmals auch die Online-Anmeldung. Noch gibt es allerdings einige weiße Flecken auf der Programm-Landkarte – das aber, so die Leiterin der Marienhaus Akademie, aus gutem Grund: „Wir ermitteln zusammen mit den Geschäftsführungen der Sparten und den Leitungen unserer Einrichtungen den Bedarf und entwickeln dann entsprechende Fort- und Weiterbildungsangebote.“ Das heißt: Die Nachfrage entscheidet über das Angebot und neue Angebote werden zukünftig nur mehr im Auftrag des Trägers, der Sparten oder Einrichtungen erarbeitet und organisiert. Drei dieser regionalen Kompetenzzentren, in denen der Träger seine schulischen Angebote zusammengefasst hat, gibt es bereits. Das sind die Verbundschule in Lebach, das Bildungszentrum in Neustadt an der Weinstraße und das Rheinische Bildungszentrum in Neuwied. Im kommenden Jahr soll ein viertes hinzukommen, wenn die Schulen im Mosel-Eifel-Raum zusammengeführt werden. Von diesen Standorten aus will die Marienhaus Akademie die gesamte Unternehmensgruppe, ihre Kooperationspartner (wie beispielsweise Hospizvereine) und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedienen. Bildung lebt von Netzwerken und Kooperationen. Deshalb baut die Akademie auch ihre Kontakte zu Hochschulen weiter aus – beispielsweise zur Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar. So konzipiert man mit dem dortigen Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung gerade das Pflegemanagement-Seminar neu und will es 2014 zusammen mit dem IWW anbieten. Und auch mit dem Ethikinstitut an der PTHV wird man intensiver zusammenarbeiten. Themenwechsel. Die Freiwilligendienste „sind zunehmend wichtig für die Nachwuchsgewinnung“, so Birgit E. Schmid. „Wir wollen das Unternehmen nach Da ist das große Engagement des TräKräften unterstützen, seine strategi- gers für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). schen Ziele zu erreichen – und das kann Rund 200 junge Frauen und Männer ab- Entstanden ist die Marienhaus Akademie, die Anfang des Jahres in der Raiffeisenschule in Neuwied Räumlichkeiten bezogen hat, im Zuge der Umstrukturierung der Trägerschaft. Ihr Auftrag ist klar: Sie soll sämtliche Aktivitäten des Unternehmens in der Aus-, Fort- und Weiterbildung bündeln und zentral koordinieren. Angeboten und durchgeführt werden sollen diese dann aber – „das ist langfristig unser Ziel“, sagt Birgit E. Schmid – in und von In der ehemaligen Raiffeisenschule in Neuwied hat die Marienhaus Akademie ihre Zelte regionalen Kompetenzzentren. aufgeschlagen. Foto: hf MARIENHAUS Echo 4/2013 Unter www.marienhaus-akademie.de/bildungsportal oder direkt unter http://bildung.marienhaus-akademie.de können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Trägerschaft über die Angebote der Akademie informieren und diese auch direkt buchen. solvieren in einer Einrichtung der Marienhaus Unternehmensgruppe und der cusanus trägergesellschaft trier mbh ihr FSJ. Viele von ihnen entscheiden sich anschließend für eine Ausbildung in einer trägereigenen Schule. Das reicht der Akademie aber noch nicht. Sie knüpft an neuen Netzwerken schon im Ausbildungs vorbereitenden Bereich. So hat man im Sommer mit der RobertKoch-Schule in Linz am Rhein eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die vorsieht, dass bis zu 33 Schülerinnen und Schüler dieser Fachoberschule für Ge- sundheit während ihres 11. Schuljahres ein Praktikum in einem Krankenhaus oder einer Senioreneinrichtung des Trägers absolvieren. Drei Tage pro Woche arbeiten sie in der Einrichtung mit, zwei Tage gehen sie weiterhin zur Schule. Ein ähnliches Projekt gibt es auch schon im Kreis Ahrweiler. Blieben also nicht zuletzt noch die Schulen, in denen rund 1.000 Schülerinnen und Schüler in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, der Altenpflege, der Physiotherapie und auch als Operati- onstechnische und Medizinisch-Technische-Radiologieassistenten ausgebildet werden. Auch im schulischen Bereich ist viel Bewegung, wie Birgit E. Schmid berichtet. So wird in Neustadt an der Weinstraße in Kooperation mit einem regionalen Partner der Ausbildungsgang zum Medizinisch-Technischen Assistenten für Funktionsdiagnostik aufgebaut – die erste (und damit auch einzige) MTAF-Schule in Rheinland-Pfalz. Auch in der Marienhaus Akademie tut sich also eine ganze Menge. VLG – Vielfalt, Leistung, Genuss! VLG Großverbraucherdienst Südwest GmbH Str. des 13. Januar 9 –13 66121 Saarbrücken Tel.: 0681- 6 87 09 - 0 Fax: 0681- 6 87 09 - 77 19 info@vlggvd.de www.vlggvd.de 11 12 „Wir hätten noch so viel mehr lernen können“ Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg: Zwei Pflegekräfte aus Indonesien absolvierten ein zweieinhalbmonatiges Praktikum Mit großem Interesse nahmen die indonesischen Praktikantinnen Stationsleiterin Maria Benick war die Ansprechpartnerin von Nuni am Unterricht in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege- Nurhayani (rechts) und Wida Aodiah bei der täglichen Arbeit auf der berufe teil. Station. Fotos: red Bitburg (as). Nuni Nurhayani und Wida Aodiah hatten sich intensiv auf ihr Praktikum im Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg vorbereitet. Ein Jahr lang hatten die beiden 30-jährigen indonesischen Frauen Deutsch gelernt und konnten sich deshalb gut verständigen, als sie im Rahmen eines Pilotprojektes, das von Harald Füchsel initiiert wurde, im Mai für zweieinhalb Monate nach Bitburg kamen. Als Senior-Experte engagiert sich Füchsel in Indonesien und leistet dort im Gesundheitsbereich Entwicklungshilfe. In Deutschland hat er unter anderem die Marienhaus Unternehmensgruppe als Kooperationspartner für sein Projekt gewonnen. Mit dem Pilotprojekt wollten die Beteiligten die Pflegeausbildungen in Indonesien und Deutschland vergleichen und ausloten, „ob indonesische Pflegekräfte nach einer entsprechenden Weiterqualifizierung ein Studium im Bereich Krankenhausmanagement zum Beispiel in Remagen anschließen können. So eine Ausbildung ist für Pflegekräfte in Indonesien nämlich nicht möglich“, erläutert Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger. Als Geschäftsführer der Marienhaus Kliniken GmbH und Professor für Krankenhausmanagement am RheinAhrCampus in Remagen ist er Ansprechpartner für Harald Füchsel. Vor acht Jahren haben Nuni Nurhayani und Wida Aodiah in Indonesien ihre Ausbildung absolviert und hervorragend abgeschlossen. „Sie waren die Besten ihres Jahrgangs“, weiß Margret Schilz, die das Praktikum der beiden Frauen koordiniert hat. In Deutschland wird ihr Examen allerdings nicht anerkannt. „Noch etwa neun Monate müssten sie ausgebildet werden, dann könnten sie das deutsche Krankenpflegeexamen ablegen“, so Schilz. Als Nuni Nurhayani und Wida Aodiah, die im Krankenhaus der Stadt Tasikmalya auf der indonesischen Insel Java arbeiten, von der Möglichkeit hörten, in einem deutschen Krankenhaus ein Praktikum zu machen, bewarben sie sich direkt. „Das ist für uns die Chance viel zu lernen“, waren beide überzeugt. Und diese Möglichkeiten haben die beiden Frauen gut genutzt: Mit großem Engagement und vielen Fragen haben sie sich auf den Stationen des Marienhaus Klinikums Bitburg eingebracht. Nuni Nurhayani und Wida Aodiah wurden während ihres Praktikums von examinierten Pflegekräften begleitet und angeleitet. „Zuerst haben wir ihnen die Stationsabläufe gezeigt“, berichtet Margret Schilz. Im nächsten Schritt lernten sie, ihre Kollegen bei den pflegerischen Tätig- keiten zu unterstützen, um dann auch nach Abstimmung eigenständig Aufgaben zu übernehmen. Sie füllten beispielsweise Formulare aus und begleiteten Patienten zu Untersuchungen. „Ihre guten Deutschkenntnisse erleichterten ihnen die Arbeit sehr“, so Margret Schilz. Besonders spannend waren für die Indonesierinnen die Endoskopie, die Radiologie und das Herzkatheterlabor, weil dort modernste technische Geräte eingesetzt werden, die sie aus ihrer Heimat so nicht kennen. Auch spezielle Pflegebereiche wie das Wundmanagement, die Arbeit der Fachpflegekräfte im OP und auf der Intensivstation interessierten sie sehr. Häufig machten sie mit ihren Handys Fotos, „denn wir wollen unseren Kollegen in Indonesien zeigen, wie und mit welchen Geräten hier gearbeitet wird“, so Nuni Nurhayani. Die beiden Frauen hätten gerne noch mehr Zeit in Bitburg verbracht. „Wir haben uns sehr wohl gefühlt und hätten noch so viel mehr lernen können“, bedauert Wida Aodiah. Auch von den Mitarbeitern des Hauses wurde das Pilotprojekt rundum positiv bewertet. Wenn es fortgeführt wird, „wären wir gerne wieder mit dabei“, so Margret Schilz. MARIENHAUS Echo 4/2013 „Das ist ein guter Arzt, er wird unseren Patientinnen gut tun“ Marienhaus Klinikum Saarlouis-Dillingen: Dr. Yemenie Aschalew als neuer Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe eingeführt Häger machte in seiner Ansprache deutlich, dass man es Aschalew zutraue, die Klinik auf einen guten Weg zu führen. Dabei kann er auf ein motiviertes Team bauen, das die sechsmonatige Vakanz mit hohem Engagement überbrückt hat. Dr. Yemenie Aschalew (2. von links) wurde Ende August feierlich in sein Amt als Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marienhaus Klinikums in Saarlouis eingeführt. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit Geschäftsführer Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger (2. von rechts), der Kaufmännischen Direktorin Ulla Herber-Meier, dem Ärztlichen Direktor Dr. Michael Kunz (links im Bild) und Pflegedirektor Rudolf Krasenbrink. Foto: hf Saarlouis. In den zurückliegenden Wochen sei er immer wieder gefragt worden, was er von Dr. Aschalew halte. „Das ist ein guter Arzt, er wird unseren Patientinnen gut tun“, habe er geantwortet. Prof. Dr. Norbert Schöndorf, der knapp 25 Jahre lang die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe erfolgreich geleitet hat und ihr auch im Ruhestand weiterhin eng verbunden ist, wünschte Aschalew, den er aus dessen Zeit in Saarbrücken gut kennt, in seinem Grußwort viel Erfolg. Seit Anfang Juli ist Dr. Yemenie Aschalew neuer Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marienhaus Klinikums in Saarlouis, Ende August wurde er feierlich in sein Amt eingeführt. Die Klinik, die Aschalew nun führt, hat schwere Zeiten hinter sich. Mehrere Wechsel an der Spitze ließen eine kontinuierliche Entwicklung nicht zu. So ist man froh, mit Dr. Aschalew einen „gestandenen Gynäkologen und Geburtshelfer“ mit einem „stringenten Lebenslauf“ verpflichtet zu haben, wie es der Ärztliche Direktor Dr. Michael Kunz in seiner Begrüßung formulierte. Auch Geschäftsführer Prof. Dr. Christof Schenkel- Die Klinik auf einen guten Weg zu führen, dafür bringt der 52-Jährige alle fachlichen Voraussetzungen mit. Dr. Aschalew, der aus Äthiopien stammt und dort auch Medizin studiert hat, absolvierte bereits seine Facharzt-Ausbildung (das war von 1989 bis 1994) an der Universitätsfrauenklinik in Leipzig. Nach Stationen im sächsischen Leising und in Haldensleben kam er erstmals 2003 ins Saarland, und zwar als Oberarzt an der Caritas-Klinik in Saarbrücken. Über Frankenthal und Mannheim ist er nun ins Saarland zurückgekehrt. Die Menschen und ihre Lebensart haben es ihm angetan. So will Dr. Yemenie Aschalew hier nun privat und beruflich heimisch werden und gemeinsam mit seinem Team die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe neu positionieren. Im Bereich der Gynäkologie wird er sich vor allem den Schwerpunkten der minimalinvasiven Chirurgie, den onkologischen Operationen, der Senologie und der Inkontinenz widmen. Die Geburtshilfe möchte er noch weiter voran bringen und sieht hierfür in der engen Zusammenarbeit mit dem Perinatalzentrum, der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Klinik für Kinderchirurgie und -urologie beste Voraussetzungen. Wiederbelebung trainiert Neunkirchen. Die Marienhausklinik St. Josef Kohlhof beteiligte sich Mitte September an der „Woche der Wiederbelebung“, die die Initiative „Ein Leben retten – 100 Pro Reanimation“ ausgerufen hatte. In diesem Rahmen organisierten die Mitarbeiter der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin einen Vortragsabend für Laien: Interessierte waren eingeladen, sich näher mit den Themen Wiederbelebungsmaßnahmen und Erste Hilfe auseinanderzusetzen und an Modellpuppen die Herzdruckmassage zu üben. Ziel war, den Teilnehmern, unter denen auch viele Kinder waren, näherzubringen, was bei einem Kreislaufstillstand zu tun ist und sie zu ermutigen, im Notfall auch zu handeln. Zusätzlich zu der Veranstaltung für Nichtmediziner nahmen Mitarbeiter der Klinik, die nur selten Reanimationsmaßnahmen durchführen müssen, an einer besonderen Auffrischungsfortbildung teil. Denn bei einem plötzlichen Herzstillstand hängt die Überlebenschance des Patienten ganz entscheidend davon ab, wie schnell mit der Herzdruckmassage begonnen wird. 13 14 „Ein Chirurg der alten Schule, einer der letzten Generalisten und ein Freund des klaren Wortes“ Das Ökumenisches Verbundkrankenhaus in Trier verabschiedete Dr. Jürgen Braun in den Ruhestand Trier. Exakt die Hälfte seines Lebens, also 32einhalb Jahre, hat er für die Trägerschaft gearbeitet. Da war es Schwester M. Basina Kloos, wie sie es selbst formulierte, eine Ehrensache, die Laudatio auf Dr. Jürgen Braun zu halten, als dieser Ende August als Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie im Marienkrankenhaus TrierEhrang (und damit des Ökumenischen Verbundkrankenhauses in Trier) in den Ruhestand verabschiedet wurde. Braun war nach den Worten der Vorstandsvorsitzenden der Marienhaus Stiftung „ein Chirurg der alten Schule, einer der letzten Generalisten und ein Freund des klaren Wortes“. – Sein Nachfolger Christoph Pohl hat seine Arbeit bereits Anfang Mai aufgenommen. Jürgen Braun, so erinnerte Schwester M. Basina, ist ein waschechter Saarländer. Hier ist er geboren und aufgewachsen; hier – nämlich in Homburg – hat er Medi- zin studiert. Dass er Chirurg werden wollte, das wurde ihm bereits während einer Famulatur klar. Welch andere Fachrichtung, so fragte sie augenzwinkernd, wäre für ihn auch in Frage gekommen? Denn Braun vereinigt in sich die Eigenschaften, die einen Chirurgen ausmachen: Er ist handfest, direkt, zupackend und entscheidungsfreudig – und deshalb nicht immer pflegeleicht. Ehrang, als ihm im Marienkrankenhaus die Chefarztstelle angeboten wurde. Die Medizin hat in den letzten Jahrzehnten eine rasante Entwicklung genommen. Dr. Jürgen Braun gehörte immer zu denen, die mit der Entwicklung gegangen sind. Dabei war und ist er ein Generalist, wie er im Buche steht, mit einem überaus komplexen medizinischen Wissen, und einer der letzten Allrounder in Nach der Facharztausbildung am Klini- seinem Fachgebiet, wie Schwester M. kum Winterberg in Saarbrücken wechsel- Basina betonte. te er im Herbst 1980 als Oberarzt an die St. Theresia-Klinik (ebenfalls in Saarbrü- Und so wie seine markante Stimme sehr cken). Dort blieb er allerdings nur wenige gut zu dem Bild passt, das viele MenMonate; denn dort traf er Dr. Wolfgang schen von einem Unfallchirurgen haRoth. Dieser wurde zum Chefarzt der Chi- ben, so bestätigt Jürgen Braun auch die rurgie der St. Elisabeth-Klinik in Saarlouis alte Binsenweisheit, dass unter einer berufen und hat ihn davon überzeugt, (vermeintlich) rauen Schale in der Regel mit ihm zusammen nach Saarlouis zu ge- ein weicher Kern steckt. Denn Braun hat hen. So kam Dr. Jürgen Braun im März sich viele Jahre lang für das Hammer Fo1981 zur Trägerschaft und wechselte im rum engagiert. Diese Hilfsorganisation Sommer 1992 von Saarlouis nach Trier- kümmert sich um Kinder und Jugendliche aus Kriegsgebieten beziehungsweise aus Ländern der so genannten Dritten Welt, die dringend eine medizinische Versorgung brauchen, aber keine Chance haben, diese in ihrem Heimatland zu bekommen. So hat Jürgen Braun über die Jahre hinweg 15 oder 16 (die genaue Zahl kann er auf Anhieb auch nicht nennen) Kinder und Jugendliche in Ehrang kostenlos behandelt und ihnen so wieder Lebensmut und Perspektiven für ihr zukünftiges Leben gegeben. Und sich mit der Behandlung dieser kleinen Patienten immer wieder darin bestätigt gefühlt, dass seine Entscheidung vor 40 Jahren, Chirurg zu werden, die richtige war. Schwester M. Basina Kloos war nach TrierEhrang gekommen, um die Laudatio auf Dr. Jürgen Braun zu halten. Foto: red MARIENHAUS Echo 4/2013 Das St. Maria Altenheim ist ein „Haus, das voller Leben steckt“ Das St. Maria Altenheim Wadern feierte sein 20-jähriges Bestehen Wadern (as). „Das St. Maria Altenheim in Wadern ist ein Haus, das voller Leben steckt, und dessen Türen für die Öffentlichkeit offen stehen“, freute sich Heimleiterin Stefani Bernard bei der Jubiläumsfeier anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Einrichtung Anfang Juli. Und damit hat sich ein Wunsch erfüllt, den die damalige Generaloberin Schwester M. Basina Kloos in ihrer Festansprache am 2. Februar 1993 bei der feierlichen Einweihung des neu gebauten St. Maria Altenheims formulierte: Sie wünschte, dass Geist und Leben das Haus erfüllen, damit die Bewohner ein menschenwürdiges, selbst bestimmtes Leben führen können. In den vergangenen Jahren haben sich viele Menschen dafür eingesetzt, dass dieser Wunsch Wirklichkeit werden konnte. Immer sei es Ziel gewesen „eine Kultur und Atmosphäre in unserem Haus zu schaffen, in der die Würde jedes menschlichen Lebens der Maßstab allen Handelns ist“, sagte Stefani Bernard in ihrer Ansprache. Und deshalb wundert es nicht, „dass das Haus in Wadern und Umgebung einen hervorragenden Ruf genießt“, so Geschäftsführer Alexander Schuhler. Ganz entscheidend prägen nach wie vor die Ordensfrauen den Geist des Hauses. Schon bei der Eröffnung 1993 wurden 20 Zimmer für die Schwestern reserviert. Heute leben elf Waldbreitbacher Franziskanerinnen im St. Maria Altenheim und merten. Aus diesem Engagement heraus entstand das St. Elisabeth-Krankenhaus und vor 20 Jahren das St. Maria Altenheim, das an der Stelle errichtet wurde, an der bis 1990 der Altbau des St. Elisabeth-Krankenhauses gestanden hatte. Alexander Schuhler, der Geschäftsführer der Marienhaus Senioreneinrichtungen GmbH, und die Heimleiterin Stefani Bernard freuen sich, dass das St. Maria Altenheims so gut in die Gemeinde Wadern integriert ist. tragen mit dazu bei, dass der Geist der Gründerin der Gemeinschaft, der seligen Rosa Flesch, lebendig bleibt. Hatte Mutter Rosa doch eine besonders innige Beziehung zu Wadern: Auf Schloss Dagstuhl lebte Octavie de Lasalle, mit der sie zeitlebens eine enge Freundschaft verband. In Wadern gründete sie 1865 auf Anregung der Familie de Lasalle die dritte Niederlassung der Ordensgemeinschaft und schickte Mitschwestern, die sich um kranke, alte und arme Menschen küm- Von Anfang an im Haus tätig ist Pater Klaus Schnur. Der inzwischen 99-jährige Seelsorger ist nach wie vor Ansprechpartner für die Bewohner und Mitarbeiter und feiert täglich die Heilige Messe, zu der immer auch viele Gläubige aus Wadern ins Haus kommen. Er ist Mitinitiator der Gruppe Teresiana, deren Mitglieder jede Woche in das Alten- und Pflegeheim kommen, um die Bewohner zu besuchen. Sie lesen vor, singen mit ihnen, hören zu und bringen Zeit mit. Auch die Kinder des benachbarten Kindergarten kommen häufig mit ihren Erzieherinnen ins Haus. „Dieser gute Kontakt ist ein Gewinn für alle Beteiligten“, weiß Stefani Bernard. „Denn die gemeinsamen Treffen machen den Kinder wie unseren Bewohnern jedes Mal große Freude.“ Finanzielle Unterstützung erhält das St. Maria Altenheim durch den Förderverein, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder an Anschaffungen beteiligt hat, die den Bewohnern zugutekommen. Stefani Bernard freut sich über die vielen Kontakte, Verbindungen und Vernetzungen, die das Haus in die Gemeinde Wadern hat. Denn sie tragen maßgeblich dazu bei, dass das St. Maria Altenheim ein Haus ist, das voller Leben steckt. Ein Mann der ersten Stunden: Der 99-jährige Pater Klaus Schnur ist Die Ordensschwestern haben den Geist des Hauses in den 20 Jahren seit der Eröffnung 1993 im Haus als Seelsorger tätig. seines Bestehens immer entscheidend mitgeprägt. Fotos: as 15 16 Jungen Menschen eine berufliche Perspektive aufzeigen Hans-Josef Börsch leitet seit Anfang August die Freiwilligendienste stand der Gesamtmitarbeitervertretung der ctt gewählt. Hierfür ist er freigestellt – seit dem 1. August gehört die Hälfte seiner Zeit nun den Freiwilligendiensten. Wobei diese Arbeit mit 20 Stunden pro Woche nicht getan ist. Hans-Josef Börsch leitet seit Anfang August die Freiwilligendienste in der Marienhaus Unternehmensgruppe und der ctt. Foto: hf Neuwied. Mit jungen Menschen zu arbeiten, „das hat mir immer Freude gemacht“. Außerdem, so sagt Hans-Josef Börsch, bietet ihm seine neue Aufgabe in besonderer Weise die Chance, jungen Menschen eine berufliche Perspektive aufzuzeigen. Und so hat der 47-Jährige auch nicht lange überlegen müssen, als er gefragt wurde, ob er die Projektleitung für die Freiwilligendienste übernehmen wolle. Diese Aufgabe nimmt er seit Anfang August wahr und ist damit Nachfolger von Dr. Uwe Lautz, der zusätzliche Aufgaben in der Marienhaus Stiftung übernommen hat. Hans-Josef Börsch kümmert sich um die Organisation des FSJ, um die Beantragung von Fördermitteln, sucht den Kontakt zu anderen Trägern und versucht vor allem, die Einrichtungen der beiden Träger in Sachen FSJ stärker miteinander zu vernetzen. Und manchmal muss er Einrichtungsleitungen auch noch klar machen, dass so ein Freiwilliges Soziales Jahr ihnen die einmalige Chance eröffnet, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) sieht es organisatorisch übrigens ein wenig anders aus. Hier arbeiten die Träger mit den sozialen Lerndiensten im Bistum Trier zusammen. Die organisieren die pädagogische Begleitung des BFD. mensgruppe und der cusanus trägergesellschaft trier mbH (ctt). Gemeinsam begleiten beide ihre FSJler mit Seminaren (die finden in Waldbreitbach und im Saarland statt) durch den zwölfmonatigen Einsatz – und so ist Hans-Josef Börsch denn auch Organisatorisch sind die Freiwilligendienste in die Marienhaus Akademie in Neufür beide Träger gleichermaßen tätig. wied eingeordnet. Sein Büro (mitsamt SeEr selbst ist von Hause aus Krankenpfle- kretariat für die gesamte Administration) ger, hat eine Weiterbildung zum Lehrer hat Hans-Josef Börsch in der Akademie für Pflegeberufe absolviert und war Kues in Bernkastel-Kues. Aber seit er in der nach seiner Rückkehr an die Mosel (zuvor GMAV ist, ist es Hans-Josef Börsch eh gehatte er im Rhein-Main-Gebiet gelebt wohnt, viel bis ständig unterwegs zu sein. und gearbeitet) ab 1996 als Lehrer an der Das ist er zukünftig nicht nur für seine KolKrankenpflegeschule am Verbundkran- leginnen und Kollegen, sondern auch für Rund 200 junge Leute absolvieren derzeit kenhaus Bernkastel/Wittlich tätig. Darü- die jungen Menschen, die eine berufliche ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer ber hinaus engagierte er sich in der MAV Perspektive suchen. Und das ist eine überEinrichtung der Marienhaus Unterneh- und wurde 2009 erstmals in den Vor- aus lohnende und dankbare Aufgabe. Qualitätssicherung in der Onkologie Bad Neuenahr-Ahrweiler/Bitburg. Die gynäkologischen Abteilungen des Krankenhauses Maria Hilf in Bad NeuenahrAhrweiler und des Marienhaus Klinikums Eifel in Bitburg beteiligen sich regelmäßig an der freiwilligen externen Qualitätssicherung durch das Westdeutschen Brust-Centrum (WBC). Damit nehmen sie teil an dem deutschlandweiten Ver- gleich der Prozess- und Ergebnisqualität (Benchmarking) bei der Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Brustkrebserkrankungen. Beiden Häusern wurde dafür im Juli das Gütesiegel des WBC verliehen, das Marienhaus Klinikum Eifel erhielt diese Auszeichnung sogar schon zum zweiten Mal, da es bereits seit 2011 mit dem WBC zusammenarbeitet. Deutschlandweit sind über 220 Krankenhäuser Partner des WBC und erstellen die geforderten halbjährlichen Benchmarking-Berichte, um die Qualität der Versorgung von Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, zeitnah und objektiv messen und darlegen zu können. MARIENHAUS Echo 4/2013 Für Neunkirchen haben viele Argumente gesprochen Marienhausklinik St. Josef Kohlhof: Dr. Tamás Pinter ist seit Anfang September neuer Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe Neunkirchen. Wenn man ihn fragt, warum er sich gerade für die Marienhausklinik St. Josef Kohlhof entschieden hat, dann zählt Dr. Tamás Pinter spontan eine Reihe von Argumenten auf. Die Geburtenzahlen (im vergangenen Jahr kamen hier 946 Kinder zur Welt) deuten auf eine hohe Akzeptanz der Abteilung hin; die Kinderklinik, die weit über Neunkirchen hinaus einen ausgezeichneten Ruf genießt, bietet vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit; die Klinik ist erst vor zweieinhalb Jahren in Betrieb genommen worden und ist apparativ bestens ausgestattet. Und schließlich hat sofort die Chemie mit den Verantwortlichen in der Klinik gestimmt. – Anfang September hat Dr. Tamás Pinter als Chefarzt die Leitung der Gynäkologie und Geburtshilfe in der Marienhausklinik St. Josef Kohlhof übernommen. Er ist Nachfolger von Dr. Georg-Peter Breitbach, der die Klinik Ende 2012 verlassen hat, um in einer Praxis zu arbeiten. Dr. Tamás Pinter (2. von links) hat Anfang September als Chefarzt die Leitung der Gynäkologie und Geburtshilfe in der Marienhausklinik St. Josef Kohlhof übernommen. Bei seiner Einführung dankte Geschäftsführer Dr. Klaus-Peter Reimund (rechts) Dr. Winfried Holl (2. von rechts) dafür, dass er die achtmonatige Vakanz überbrückt habe. Mit dabei Christa Garvert, die Gesellschaftervertreterin der Marienhaus Unternehmensgruppe. Foto: hf Im St. Josefsstift arbeitete er als Assistenz- und später als Oberarzt. 1993 übernahm Tamás Pinter in Herten seine erste Stelle als Chefarzt. Dort blieb er bis Mitte 2010. Als die Abteilung aufgrund der sinkenden Geburtenzahlen keine Zukunftsperspektive mehr bot, wechselte er nach Jülich. Aber auch dort hat die Geburtshilfe keine Zukunft. Mit seinem Ausscheiden schließt die Abteilung. – Geburtshilfe hat, so sieht es Dr. Pinter aus eigener leidvoller Erfahrung, nur in regionalen Zentren Zukunft. Und eines dieser Zentren ist Neunkirchen, ist er überzeugt. Die Gynäkologie und Geburtshilfe in Neunkirchen ist „eine sehr gut funktionierende Einheit“, hat Pinter bereits festgestellt. So will er denn auch auf Bewährtem aufbauen, hat sich aber gleichzeitig zum Ziel gesetzt, „die operative Gynäkologie zu stärken“. Hier reicht das Spektrum von Krebsoperationen (Brust, Eierstöcke, Gebärmutterhals) über die Therapie der Harninkontinenz und die Behandlung der Endometriose bis zur Rekonstruktion der Beckenbodenmuskulatur. Wenn eben möglich, nimmt Pinter operative Eingriffe minimal-invasiv vor. Herbst sein zehnjähriges Bestehen feiern konnte, ist es, den Bewohnern des Neuwied. Werner Hammes bleibt auch Hauses die Teilnahme am gesellschaftliin den kommenden zwei Jahren Vorsit- chen Leben zu erleichtern. zender des Fördervereins des JosefEcker-Stiftes. Die Mitglieder bestätigten Endoskopie erweitert bei der Jahreshauptversammlung auch Schatzmeisterin Erika Knopp und Beisit- Trier. Die Endoskopie am Standort Ehrzerin Helga Hermes in ihren Ämtern. ang des Ökumenischen VerbundkranNeu im Vorstand sind Hildegard Ulff kenhauses in Trier (ÖVK) ist ausgebaut als stellvertretende Vorsitzende, Inge und erweitert worden. Auch apparativ Schaumburg als Schriftführerin sowie ist die Abteilung jetzt besser ausgestatals Beisitzerinnen Hiltrud Heidrich und tet. So können neben Magen- und DarmMargarethe Günster. Erklärtes Ziel des spiegelungen sowie Spiegelungen von Fördervereins, der im vergangenen Lunge und Bronchien jetzt auch Gallen- gänge und Bauchspeicheldrüse endoskopisch untersucht werden. In den Ausbau der Endoskopie und die Einrichtung einer neuen Zentralsterilisation hat das ÖVK insgesamt 1,5 Millionen Euro investiert. Diese Maßnahme gehört zu den Umstrukturierungen, die das ÖVK mit dem Ziel durchführt, Doppelvorhaltungen abzubauen. So werden seit Mitte des Jahres Operationen, die mit einem stationären Aufenthalt verbunden sind, nur noch am (ehemaligen) Marienkrankenhaus in Ehrang vorgenommen. Ambulante Eingriffe dagegen werden im (ehemaligen) Elisabethkrankenhaus durchgeführt. Mit Dr. Tamás Pinter hat die Marienhausklinik einen überaus erfahrenen und versierten Mediziner gewonnen. 1954 in Budapest geboren, studierte er in seiner Heimatstadt Medizin und arbeitet seit 1979 als Arzt. Dass die Gynäkologie und Geburtshilfe sein Metier wurde, war eher zufällig. Dass er Ungarn 1985 illegal verlassen würde, dagegen mit langer Hand geplant. Seine berufliche Tätigkeit in Deutschland begann er noch 1985 in Bremen. Förderverein mit neuem Vorstand 17 18 „Solange wir können und man uns mag, machen wir weiter“ St. Elisabeth-Krankenhaus Rodalben: Schwester M. Ilsetrud Kappenberger und Schwester M. Trudhilde Busch bringen es zusammen auf fast 100 Dienstjahre – und sind noch lange nicht amtsmüde Rodalben. Damals, während ihres Noviziates Ende der 50er Jahre, hätte Rodalben in der Beliebtheitsskala ihrer jungen Mitschwestern (vorsichtig formuliert) nur einen hinteren Platz belegt, kann sich Schwester M. Trudhilde Busch noch gut erinnern. Als sie selbst dann, das war 1968, aus dem bayerischen Mallersdorf in die Pfalz gekommen sei (und zwar „per Zug nach Pirmasens-Nord“), da habe sie anfangs die Leute in Rodalben auch tatsächlich kaum verstanden. Trotzdem lebt und arbeitet die heute 81-Jährige seither im St. Elisabeth-Krankenhaus und ist Rodalben damit mittlerweile 45 Jahre treu. Als sie nach Rodalben kam, war Schwester M. Ilsetrud Kappenberger bereits neun Jahre hier. Direkt nach dem ersten Noviziatsjahr wurde die heute 76-Jährige nach Rodalben versetzt. Zusammen bringen es die Auch wenn sie die Aufgaben der Verwaltungsdirektorin abgegeben hat, so kümmert sich beiden auf fast 100 Dienstjahre und Schwester M. Ilsetrud Kappenberger nach wie vor um das Finanz- und Rechnungswesen. denken noch lange nicht an die Rente. – beitrat. Schwester M. Ilsetrud wusste Als 1851 Dr. Paul Josef Nardini als Pfarrer Aber der Reihe nach. schon mit 13 Jahren, dass ihr Platz bei nach Pirmasens kam, fand er dort große Beide sind Zugereiste, das hört man den Armen Franziskanerinnen von der materielle und geistliche Not vor. Die Inauch nach so langer Zeit noch heraus: Heiligen Familie, wie die Mallersdorfer dustrielle Revolution hatte damals MilliSchwester M. Trudhilde stammt aus dem Schwestern offiziell heißen, sein würde. onen Menschen entwurzelt und heimatlos gemacht. Nardini suchte Schwestern, Fichtelgebirge, Schwester M. Ilsetrud ist im Bayerischen Wald groß geworden. Wobei wir an dieser Stelle zum besseren die den Menschen Wege aufzeigen sollSchwester M. Trudhilde war 25 Jahre alt Verständnis kurz die Verbindung zwi- ten, wie sie aus dem Teufelskreis von Arund hatte nach der Volksschule elf Jahre schen Mallersdorf, das in der Nähe von mut und Perspektivlosigkeit ausbrechen lang in einer Strumpffabrik gearbeitet, Regensburg liegt, und der Pfalz bezie- könnten. So entstand 1855 die neue Geals sie den Mallersdorfer Schwestern hungsweise Rodalben herstellen sollten: meinschaft, die dann im Jahre 1869 von Pirmasens (das gehörte damals zu Bayern) in die ehemalige Benediktinerabtei Mallersdorf bei Regensburg übersiedelte. So ist zu erklären, warum die Mallersdorfer Schwestern auch heute noch stark in der Pfalz und (seit 1907) auch in Rodalben vertreten sind. Schwester M. Trudhilde machte nach ihrem Eintritt in den Orden eine Krankenpflegeausbildung und arbeitete in ihrem neuen Beruf, bis sie die Ordensleitung 1967 nach Köln-Hohenlind schickte. An der dortigen Caritas-Akademie absolvierte sie die einjährige Fortbildung zur Krankenhaus- und Schulleitung und wurde anschließend nach Rodalben versetzt. Dort baute sie die Krankenpflegeschule auf und leitete sie, bis die Schule vor wenigen Jahren mit dem BildungsAuch mit ihren 81 Jahren macht Schwester M. Trudhilde Busch ihre Arbeit als Oberin des St. zentrum am Krankenhaus Hetzelstift in Neustadt an der Weinstraße zusammenElisabeth-Krankenhauses noch viel Freude. MARIENHAUS gelegt wurde. „Ich galt immer als strenge Lehrerin“, gibt Schwester M. Trudhilde unumwunden zu. Aber wenn sie dann erzählt, was aus ihren Schülerinnen und Schülern über die Jahrzehnte so alles geworden ist, dann kann diese Strenge nicht ganz falsch gewesen sein. 1993 kamen neue Aufgaben hinzu. Schwester M. Trudhilde wurde zusätzlich Pflegedienstleiterin und Krankenhausoberin. Die Pflegedienstleitung hat sie im vergangenen Herbst an Judith Feigl abgegeben – übrigens auch sie eine ihrer ehemaligen Schülerinnen. Heute, mit 81 Jahren, bekleidet sie nur noch das Amt der Oberin und hätte ganz gerne mal, wie sie spitzbübisch lächelnd sagt, eine Stellenbeschreibung für diese Aufgabe von einer ihrer Marienhaus-Kolleginnen. (Was sich sicherlich machen lässt). Schwester M. Ilsetrud ist ein Zahlenmensch. Die Buchhaltung ist ihr Steckenpferd. Dabei wollte sie, als sie 1958 (da wurde sie 21 und damit volljährig) endlich in den Orden eintreten durfte, eigentlich Erzieherin oder Handarbeitslehrerin werden. Erzieherin, so erzählt sie lachend, schied aus, „weil ich nicht singen konnte“. Warum es dann mit der Handarbeit nichts wurde, weiß sie gar nicht mehr. Als sie 1959 nach Rodalben kam, da war das St. Elisabeth-Krankenhaus ein „Wald- und Wiesenkrankenhaus“. Und Schwester M. Angela, die sich um die Verwaltung des Hauses kümmerte, „brauchte jemanden, der ihr hilft“, erinnert sie sich. Das war ihr Auftrag. Schwester M. Ilsetrud machte eine Ausbildung in der Verwaltung, war auf der Sekretärinnenschule die Jahrgangsbeste, studierte in den 90er Jahren berufsbegleitend Betriebswirtschaft in Kaiserslautern und übernahm 1993 offiziell die Verwaltungsleitung. Obwohl sie, wie sie beiläufig erzählt, eigentlich „vorher schon alles gemacht hat“. Und die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Echo 4/2013 der Verwaltung des Hauses haben bei ihr gelernt, sagt sie nicht ohne Stolz. Aus gesundheitlichen Gründen hat sie Mitte dieses Jahres die Verantwortung abgegeben und ihre Aufgaben als Verwaltungsdirektorin in jüngere Hände gelegt. Rainer Kropp war vorher Geschäftsführer im Ökumenischen Verbundkrankenhaus in Trier, und Schwester M. Ilsetrud (Schwester M. Trudhilde übrigens auch) ist sichtlich froh, dass die Wahl auf ihn gefallen ist. Von der Arbeit lassen, das kann sie gleichwohl nicht. „Finanz- und Rechnungswesen“ steht jetzt auf dem Türschild ihres Büros. Während andere darüber stöhnen, dass sie erst mit 67 in Rente gehen sollen, verschwenden Schwester M. Trudhilde und Schwester M. Ilsetrud heute noch keinen Gedanken an den Ruhestand. „Solange wir können und man uns mag, machen wir weiter“, sagen sie frohgemut. Schwester M. Ilsetrud und Schwester M. Trudhilde vor dem Fensterbild von Dr. Paul Josef Nardini, dem Gründer der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, wie die Mallersdorfer Schwestern offiziell heißen. Fotos: hf 19 20 „Es ging im Unterricht auch um die Bewältigung der Angst“ Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens veranstaltete das Ambulante Hospiz Hochwald ein Projekt mit Schulen und organisierte die Aufführung des Theaterstücks Oskar und die Dame in Rosa Anita Ludwig, die Hospizfachkraft des Ambulanten Hospizes Hochwald, (links), die Kunstlehrerinnen Silke Jakobs (rechts) und Jenny Swenne (3. von rechts) freuen sich mit den Schülerinnen und Schülern der Integrierten Gesamtschule Hermeskeil, dass ihre Bilder im Mehrgenerationenhaus ausgestellt wurden. Foto: as Hermeskeil (as). Es war kein leichtes Thema, mit dem die rund 200 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen Ende September im Mehrgenerationenhaus konfrontiert wurden. Im Rahmen eines Projektes der Integrierten Gesamtschule (IGS) und des Gymnasiums Hermeskeil mit dem Ambulanten Hospiz Hochwald besuchten sie das Theaterstück Oskar und die Dame in Rosa, das die Schauspielerin Elke Becker unter der Regie von Florian Burg als Ein-Personen-Stück präsentierte. Die Aufführung, die im Rahmen des Kulturherbstes der Stadt Hermeskeil stattfand, wurde vom Ambulanten Hospiz Hochwald anlässlich seines 10-jährigen Bestehens veranstaltet. „Darüber hinaus ließen sich die Leitungen und die Lehrer beider Schulen von uns dafür begeistern, die Theateraufführung mit einem Projekt zu begleiten“, freute sich Hospizfachkraft Anita Ludwig. So haben alle 10. Klassen in den Wochen vor dem Theaterbesuch im Deutschunterricht den Roman Oskar und die Dame in Rosa von Éric-Emmanuel Schmitt gelesen und sich zusätzlich im Religions- und Kunstunterricht mit der Thematik Krankheit und Tod auseinandergesetzt. Ehrenamtliche Hospizbe- „Krankheit und Tod lösen Ängste aus“, so Waldtraud Hausener. „Auch darüber haben wir mit den ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen gesprochen.“ Zudem haben viele Schülerinnen und Schüler schon eigene Erfahrungen mit dem Thema. „Es ging im Unterricht auch um die „Das Buch Oskar und die Dame in Rosa Bewältigung der Angst“, so Hausener. bewegte die Schüler sehr“, berichtete Deutschlehrerin Waldtraud Hausener. Im Kunstunterricht beschäftigten sich Über die Geschichte des 10-jährigen Os- die Jugendlichen künstlerisch-kreativ kar, der an Leukämie leidet und weiß, mit dem Thema. Entstanden sind zahldass er bald sterben muss, hätten die reiche, unterschiedlich große Gemälde Jugendlichen einen guten Zugang zu in Grauschattierungen. „Ein Detail ihres den Themen Tod und Sterben gefun- Bildes sollten die Schüler in Rosa malen den. Zudem vermittelt das Buch in all und dadurch hervorheben“, berichtete der Traurigkeit auch Hoffnung und Zu- die Kunstlehrerin Silke Jakobs. Zusätzlich versicht. Denn Oskar, dessen Eltern mit gestalteten die Jugendlichen Skulpturen der Situation überfordert sind, begeg- – auch diese in Grautönen mit rosa Aknet in Oma Rosa, eine Dame vom Kran- zenten. Silke Jakobs und ihre Kollegin kenhausbesuchsdienst, einer einfühlsa- Jenny Swenne waren begeistert von men und ehrlichen Gesprächspartnerin. dem Engagement ihrer Schülerinnen Sie schlägt ihm vor, einen Brief an den und Schüler. „Sogar in den Freistunden lieben Gott zu schreiben und darin je- und nach dem Unterricht haben sie an den einzelnen Tag seines Lebens so zu ihren Bilder gearbeitet“, so Swenne. Das betrachten, als seien es zehn Jahre sei- Engagement hat sich für die Jugendlines Lebens. Und so durchlebt Oskar in chen gelohnt. Ihre Bilder und Skulpturen den letzten ihm verbleibenden Tagen werden für einige Monate im Mehrgenedie Lebensstationen Pubertät, erste Lie- rationenhaus ausgestellt. be, Midlife-Crisis, Alter und Tod. gleiter nahmen an einzelnen Unterrichtsstunden teil und berichteten den Schülerinnen und Schülern von der Arbeit des Ambulanten Hospizes und von ihren Erfahrungen bei der Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden. MARIENHAUS Echo 4/2013 Zwei versierte und erfahrene Chirurgen an der Spitze das Klinikum der zunehmenden Spezialisierung in der Chirurgie Rechnung – und hat gleichzeitig mit Dr. Schneider und Dr. Theis zwei versierte und erfahrene Chirurgen an der Spitze der Abteilung, die über eine breite und fundierte Ausbildung verfügen, wie sie heute kaum ein Chirurg noch aufweisen kann. Dr. Franz-Josef Theis (links) und Dr. Claus Schneider führen seit Mitte des Jahres die Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie gemeinsam. Foto: hf Neuwied. Dass 1 plus 1 mehr als 2 sein kann, diesen Beweis wollen Dr. Claus Schneider und Dr. Franz-Josef Theis antreten. Seit Mitte des Jahres leiten die bei- den Chefärzte gemeinsam die Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßmedizin des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth in Neuwied. Mit dieser Doppelspitze trägt Claus Schneider ist seit Anfang 2009 Chefarzt im Marienhaus Klinikum, vorher war er am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig. Er ist Facharzt für Chirurgie und besitzt die Schwerpunktbezeichnungen Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie. Entsprechend groß ist sein OP-Spektrum. Franz-Josef Theis war dies schon einmal von 2002 bis Ende 2005, bevor es ihn für sieben Jahre in seine Heimat nach Dernbach zog. Anfang Juli ist er nach Neuwied zurückgekehrt und kümmert sich vornehmlich um die Patienten, die an Gefäßerkrankungen leiden. HINTER JEDEM ERFOLG STECKT EIN SYSTEM UND EIN STARKER PARTNER. Die Marienhaus GmbH und Konica Minolta, als führender Anbieter von Komplettlösungen für unternehmensweite Druck- und Dokumentenworkflows, arbeiten seit Jahren im Bereich Healthcare erfolgreich zusammen. Diese Partnerschaft ist Garant für Erfolg und eine sichere Zukunft. Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH . Robert Will . Major Account Manager . Office Köln-Bonn Industriestraße 161 . 50999 Köln . Tel.: (02236) 6 00 - 0 . Fax.: (02236) 6 00 - 299 . Mobil: (0151) 52 61 21 02 robert.will@konicaminolta.de . www.konicaminolta.de/business 21 22 Zusammen ins Freiwillige Soziale Jahr gestartet Rund 200 junge Menschen begannen Anfang August ein FSJ in einer Einrichtung der Marienhaus Unternehmensgruppe oder der ctt Trier (fs). „Ein buntes Zeichen der Hoffnung“, unter diesem Motto stand der feierliche Gottesdienst, in dem Anfang August im Trierer Dom rund 650 junge Frauen und Männer in ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Bistum entsendet wurden. Über 200 von ihnen absolvieren ihren freiwilligen Dienst in einer Einrichtung der Marienhaus Unternehmensgruppe oder der cusanus trägergesellschaft trier mbH (ctt), die gemeinsamen ihre FSJler mit regelmäßigen Seminarwochen durch den zwölfmonatigen Einsatz begleiten. Als „bun- tes Zeichen der Hoffnung“ erhielt jeder von ihnen einen sogenannten Seedball als Geschenk, eine kleine Kugel aus Blumenerde und Pflanzensamen, aus der – einmal eingepflanzt – ein kleines, farbenfrohes Blumenmeer hervorgehen wird. Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die Freiwilligen Gelegenheit, ihre Mitstreiter und Seminarleiter in einer ersten Begegnung kennenzulernen. HansJosef Börsch hieß die jungen Frauen und Männer in der Marienhaus Unternehmensgruppe und der ctt willkommen. Hans-Josef Börsch entsandte die rund 200 Freiwilligen der Marienhaus Unternehmensgruppe und der ctt in den Freiwilligendienst und überreichte ihnen als „buntes Zeichen der Hoffnung“ einen sogenannten Seedball als Geschenk. Als Nachfolger von Dr. Uwe Lautz leitet Börsch seit dem 1. August den Programmbereich Freiwilligendienste in der Marienhaus Akademie, die FSJ und BFD in der Unternehmensgruppe organisiert. „Ich freue mich auf die Zeit, in der wir Sie auf Ihrem Weg begleiten dürfen“, begrüßte er die FSJler und dankte ihnen für ihre Bereitschaft, sich freiwillig zu engagieren. Für die kommenden Monate wünschte er ihnen vor allem zahlreiche „gute Erfahrungen und Gespräche, und dass Ihre persönlichen Erwartungen an dieses Jahr in Erfüllung gehen“. Anfang August feierten im Trierer Dom rund 650 junge Frauen und Männer den Beginn ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder ihren Bundesfreiwilligendienst im Bistum mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Fotos: fs Neuer Kaufmännischer Direktor Bonn. Neuer Kaufmännischer Direktor des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn ist seit Anfang September Klaus-Werner Szesik. Der 48-Jährige hat Wirtschaftsund Verwaltungswissenschaften sowie Rechtswissenschaften studiert und war in den vergangenen 18 Jahren als Geschäftsführer für verschiedene konfessio- nell geprägte Krankenhäuser tätig, auch im Raum Bonn. Schwerpunkte seiner Tätigkeit lagen u.a. in der Entwicklung und Umsetzung medizinisch-ökonomischer Konzepte sowie in der IT-gestützten Prozessoptimierung. Von 2006 bis Anfang dieses Jahres war Szesik als Geschäftsführer der Krankenhausgesell- schaft St. Vincenz mbH in Limburg tätig. Mit dem Amtsantritt von Klaus-Werner Szesik endete die gut halbjährige Vakanz auf dem Posten des Kaufmännischen Direktors, die durch das Ausscheiden von Dr. Gregor Zehle entstanden war. MARIENHAUS Echo 4/2013 Die Abteilung genießt einen ausgesprochen guten Ruf Das Gemeinschaftskrankenhaus Bonn verabschiedete Dr. Hilmar Hüneburg in den Ruhestand – neuer Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie ist Privatdozent Dr. Pascal Knüfermann Bonn. 32 Jahre lang war er Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, mehr als 22 Jahre bekleidete er zudem das Amt des Ärztlichen Direktors, eine Woche nach seinem 65. Geburtstag, also Mitte August, wurde Dr. Hilmar Hüneburg feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist seit Anfang September Privatdozent Dr. Pascal Knüfermann. Der 43-Jährige ist, wie sein Vorgänger, ein Allrounder seines Faches. Seine berufliche Heimat war – abgesehen von einem Forschungsaufenthalt in Houston im US-Bundesstaat Texas – die Uniklinik Bonn. Hier war er zuletzt Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Mitte August wurde Dr. Hilmar Hüneburg als Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin. Bruder Peter Berg, der Vorstandsvorsitzende des Barmherzige Brüder Trier e.V. und Gesellschafter des Gemeinschaftskrankenhauses, lobte in seinem Rückblick Dr. Hüneburgs „Blick auf den ganzen Menschen“, seinen „hohen Anspruch an Qualität“, seine wichtige Rolle als „Wegbegleiter vieler Menschen ins Berufsleben“ und sein „Engagement für die uns anvertrauten Patienten“. Größte Herausforderung in seiner langjährigen Amtszeit als Ärztlicher Direktor war zweifelsohne die Fusion des St. Petrus Intensivmedizin und Schmerztherapie des Gemeinschaftskrankenhauses feierlich verabschiedet. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit Bruder Peter Berg, dem Vorstandsvorsitzenden des Barmherzige Brüder Trier e.V. und Gesellschafter des Gemeinschaftskrankenhauses (links im Bild), und Christa Garvert, die als Gesellschafterin die Marienhaus Unternehmensgruppe vertritt. Foto: hf Krankenhauses mit dem St. Elisabeth- Fachs. Sein Verdienst sei es, dass die Krankenhaus (ab 1996) und (im Jahre Abteilung, die auf dem neuesten medizinischen Stand ist und einen ausge2002) mit dem St. Johannes-Hospital. sprochen guten Ruf genießt, den ganzDer Präsident der Deutschen Gesell- heitlichen Ansatz repräsentiere: also schaft für Anästhesie und Intensivme- Anästhesie, Anästhesie-Sprechstunde, dizin, Professor Dr. Christian Werner, Intensivmedizin, Notfallmedizin und nannte Dr. Hilmar Hüneburg in seiner Schmerztherapie anbiete. Festansprache einen Allrounder seines Förderverein spendet Ultraschallgerät Honorarprofessur erhalten Neue Hospizhelfer in Neuwied Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Förderverein des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat Mitte Juli für die Zentrale Aufnahme des Krankenhauses ein hochauflösendes Ultraschallgerät gespendet. Prof. Dr. Jörg Heller, Chefarzt der Inneren Medizin / Gastroenterologie, und Privatdozent Dr. Klaus Prenzel, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, nahmen die Spende im Wert von 22.000 Euro entgegen. Insbesondere für die Diagnostik bei der Erstversorgung von Notfällen ist das neue Gerät gut geeignet. Neuwied. 16 Frauen und Männer haben Anfang Juli ihre Ausbildung als Hospizhelferinnen und -helfer beim Neuwieder Hospizverein erfolgreich abgeschlossen. Susan Sprague-Wessel, die Vorsitzende des Vereins, überreichte den Absolventen ihre Zertifikate. In insgesamt zwölf Monaten haben sie die Grundlagen in der Pflege, Betreuung und Begleitung von sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen erlernt. Einige von ihnen verstärken in Zukunft nun das Team des Ambulanten Hospizes Neuwied bei der Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen. Bendorf/Köln. Dr. Joern W.-P. Michael wurde von der Deutschen Sporthochschule Köln eine Honorarprofessur verliehen. Der Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am Marienhaus Klinikum St. Josef Bendorf trägt damit nun den Titel Professor. Schon seit 2001 ist er in die universitäre Lehre der Hochschule eingebunden. Mit der Honorarprofessur werden seine Leistungen und sein Engagement in Lehrveranstaltungen auf dem Fachgebiet der Orthopädie und Sportmedizin gewürdigt. 23 24 „Und von Altenpflege hatte ich auch keine Ahnung“ Die unterschiedlichsten Gründe haben Sasha Blagoeva, Fatma Gülsen und Irina Schreiner nach Deutschland geführt; heute arbeiten sie alle im St. Franziskus Seniorenzentrum – ein Annäherungsversuch Fatma Gülsen arbeitet seit sieben Jahren im St. Franziskus Seniorenzentrum. Sasha Blagoeva macht gerade ihre Ausbildung zur Altenpflegerin. Sankt Augustin. „Es kommt nicht darauf an, woher man kommt, sondern wer man ist und was man tut“, sagt Irina Schreiner am Ende unseres Gespräches. Dieser Satz könnte auch von Sasha Blagoeva oder Fatma Gülsen stammen; denn auch die beiden, mit denen ich mich zuvor unterhalten habe, schätzen ungemein, welche Möglichkeiten und Chancen jeder normal Sterbliche in Deutschland hat. In den Ländern, in denen sie geboren wurden – von Heimatländern zu sprechen, das würden mir die Drei wahrscheinlich verbieten –, haben sie es alle nämlich anders erlebt. Ein Grund sicherlich auch, warum sie ihnen den Rücken gekehrt haben und nach Deutschland gekommen sind. Jetzt arbeiten sie im St. Franziskus Seniorenzentrum in Sankt Augustin und tun das zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus der halben Welt. Aber das spielt ja eigentlich keine Rolle. Dass sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin begonnen hat (Ende Juni 2014 wird sie diese abschließen), daran hat sicherlich auch die Tochter der Familie ihren Anteil, bei der sie als Haushaltshilfe gearbeitet hat. Denn diese ist Pflegewissenschaftlerin „und hat mir viel beigebracht und erklärt“, wie Sasha Blagoeva erzählt. Sasha („das ist eine Kurzform von Alexandra“) Blagoeva kam im Januar 2010 von Bulgarien nach Deutschland. Über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit bekam sie in der Nähe von Bonn eine Stelle als Hilfe in einem Haushalt, in dem ein pflegebedürftiger älterer Herr lebte. Dieser Job war auf ein Jahr befristet, brachte ihr aber anschließend – das machte das Angebot der ZAV damals so attraktiv – eine unbefristete Arbeitserlaubnis ein. Sasha Blagoeva ist Lehrerin, hat aber nie in diesem Beruf gearbeitet. Wie sollte sie auch, denn von den umgerechnet 180 Euro, die ein Lehrer verdient, kann man auch in Bulgarien nicht leben. Deshalb hat sie zusammen mit ihrem Mann jahrelang ein kleines Café (manchmal spricht sie auch von Kiosk) betrieben. Aber auch das hatte letztlich keine Perspektive mehr. „Die größeren fressen die kleineren Fische“, sagt sie lapidar. Und fügt noch den Satz an, dass in Bulgarien „normale Menschen keine Chance haben“. – So hat sie für sich einen Schlussstrich gezogen und in Deutschland (schon in der Schule hatte sie Deutsch gelernt) neu angefangen. Wobei auch dieser Schritt nicht glatt gelaufen ist, denn bevor sie auf die ZAV stieß, ist sie im Internet erst einmal Betrügern aufgesessen und hat einiges an Lehrgeld zahlen müssen. Natürlich vermisst sie ihre beiden Töchter (17 und 23 Jahre sind die alt) und ihre Eltern, aber ansonsten zieht sie nichts in ihre alte Heimat. Dafür hat Sasha Blagoeva für ihre Zukunft in Deutschland klare Vorstellungen. Nach der Ausbildung will sie sich zügig zur Wohnbereichsleitung weiterbilden, vielleicht auch Pflegepädagogik studieren. Und danach endlich auch den Führerschein machen. Fatma Gülsen kam 1989 mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn nach Deutschland. Die Familie stammt aus Ostanatolien, sie sind Kurden und Aleviten und damit „gleich doppelt benachteiligt“, wie Fatma Gülsen erläutert. Und weil sich ihr Mann politisch engagierte (allerdings nicht in der auch im Westen bekannten PKK, sondern in einer kleineren Partei, die sich für den friedlichen Ausgleich der MARIENHAUS Echo 4/2013 „Ich war immer stolz, Deutsche zu sein – das habe ich von meiner Oma“, sagt sie strahlend. Dabei hatte sie, als sie nach Deutschland kam, nur Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Ihre Eltern sprachen zu Hause zwar Deutsch, „ich selbst aber bin mit Russisch groß geworden“. Das war Anfang der 70er Jahre. Da lebte die Familie in Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, wo man als Deutscher einen ganz besonders schweren Stand hatte. Diese mehr oder minder unverblümte Diskriminierung hat sie immer wieder erlebt. Was dazu geführt hat, „dass ich lernen musste mich zu behaupten.“ Erst unter Gorbatschow habe sich das gebessert, aber dafür hätten sich in dieser Zeit die Lebensverhältnisse nachhaltig verschlechtert, stellt sie rückbliIrina Schreiner hat gerade die Aufgaben der stellvertretenden Pflegedienstleiterin über- ckend fest. nommen. Hier fühlt sie sich aber noch als Lehrling, wie sie sagt. Fotos: hf Volksgruppen einsetzte) und ihm des- Mittlerweile besitzt die Familie Gülsen wegen die Verhaftung drohte, musste auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Einen deutschen Pass zu haben, das die junge Familie fliehen. empfindet Fatma Gülsen als große ErSeit sieben Jahren arbeitet die gelernte leichterung. „Ich fühle mich damit freiKrankenpflegehelferin im St. Franziskus er“, sagt sie. Freier auch bei dem Seniorenzentrum. In Teilzeit, denn sie hat Wunsch, die Welt näher kennenzulernoch einen zweiten Job: Ihr mittlerweile nen. „Wir reisen viel und besuchen je25-jähriger Sohn, Student der Betriebs- des Jahr ein anderes Land.“ In die Türkei wirtschaft, leidet an Muskelschwund und geht es eigentlich nur noch, wenn Famiist deshalb an den Rollstuhl gefesselt. Ihn lienfeiern oder Beerdigungen anstehen. pflegt sie. Selbst diesen Grund gibt es für Irina Ob ihr Herz noch an ihrer alten Heimat Schreiner nicht mehr; denn ihre gesamhängt, frage ich sie. Diese Frage habe te Familie ist Anfang der 90er Jahre als sie sich auch schon häufiger gestellt, Spätaussiedler nach Deutschland geentgegnet sie. Als sie nach 20 Jahren kommen. Ohne sie, denn sie hatte da mit ihrer Familie erstmals wieder in die gerade geheiratet und war mit ihrem Türkei gefahren sei, da hätten sie nicht Mann nach Moldawien gezogen. Seine nur bemerkt, was sich dort alles geän- Familie akzeptierte die Deutsche allerdert habe, sondern auch festgestellt: dings nicht. Als die gewaltsamen Ausei„Wir passen da gar nicht mehr hin.“ Wo- nandersetzungen im Zuge des Zerfalls bei die Familie, wie Fatma Gülsen er- des Sowjetreiches dann auch Moldawizählt, durchaus die Traditionen pflegt en erreichten, reichte es auch Irina und auch in die kurdische Gemeinschaft Schreiner. Sie stellte für sich und ihren in Siegburg eingebunden ist. Aber ne- kleinen Sohn einen Antrag auf Familienben Weinblättern gefüllt mit Reis und zusammenführung und erhielt bereits Jogurt kommen im Hause Gülsen halt nach wenigen Monaten die Einreiseereben auch wie selbstverständlich Schnit- laubnis. zel auf den Tisch. So musste Irina Schreiner also erst einmal Deutsch lernen, als sie in das Land ihrer Vorfahren kam. Im Sommer 1997 hat sie im St. Franziskus Seniorenzentrum angefangen zu arbeiten – ungelernt und als Aushilfe. „Und von Altenpflege hatte ich auch keine Ahnung.“ Das hat sich zwischenzeitlich gründlich geändert. Berufsbegleitend hat sie die Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht und Anfang dieses Jahres auch die Weiterbildung zur Wohnbereichs- und Pflegedienstleitung abgeschlossen. Sie ist Wohnbereichsleiterin und seit wenigen Wochen („ich bin quasi noch Lehrling“) stellvertretende Pflegedienstleiterin. Und macht den Eindruck, rundum zufrieden zu sein. In der Trägerschaft arbeiten etwa 13.800 Frauen und Männer. Unter ihnen sind viele, die nicht in Deutschland geboren wurden oder deren Eltern als Fremde hierher gekommen sind. Wie sie ihren Weg gegangen sind, der sie beruflich in eine Einrichtung der Unternehmensgruppe geführt hat, das wollen wir exemplarisch nachzeichnen. Sasha Blagoeva, Fatma Gülsen und Irina Schreiner haben uns ihre Geschichte für das Marienhaus-Echo erzählt. 25 26 Zentrales Einführungsseminar für Assistenzärzte Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Einführungsseminars zusammen mit Georg Beule (hintere Reihe 2. von links), der über ethische Fragestellungen referierte. Foto: hf Nürburgring. Was macht den Träger aus und unterscheidet ihn von anderen? Worauf legt er besonderen Wert? Was erwartet er von seinen (ärztlichen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – und was dürfen diese von ihm erwarten? Diese und viele andere Fragen stehen bei dem zentralen Einführungsseminar auf der Agenda, das der Träger regelmäßig für die jungen Assistenzärztinnen und -ärzte aus seinen Einrichtungen veranstaltet. In diesen drei Tagen geht es darum, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Unternehmen näher zu bringen und ihnen aufzuzeigen, was ein Träger wie die Marienhaus Unternehmensgruppe seinen Mitarbeitern bieten kann. Aber auch die Medizinethik und die im Träger implementierten ethischen Instrumente stehen bei einem solchen Seminar auf der Tagesordnung. Das gilt auch für das Arbeitsrecht oder für die Kommunikation im Arzt-Patienten-Gespräch, die gerade dann nicht so einfach ist, wenn schlechte Nachrichten überbracht werden müssen. Und weil das Seminar Mitte September parallel zum Famulantencamp am Nürburgring stattfand, spielten die Teilnehmer zusammen mit den Famulanten und PJlern auch die sehr realistischen Notfallszenarien durch und maßen mit ihnen auch die Kräfte beim Kart-Grand-Prix. Führen „heißt, mich selbst ins Spiel zu bringen“ Die Weiterbildung „Kompetenz und Geist“ gibt Führungskräften das Rüstzeug an die Hand, um christliche Werte in den Arbeitsalltag zu integrieren Waldbreitbach (fs). Um Führungskompetenzen zu steigern, gibt es eine Vielzahl an Weiterbildungen. Aber eine Weiterbildung, die das biblische Menschenbild als Grundlage hat – das ist selten. Genau hier setzt das Konzept von „Kompetenz und Geist“ an, einer berufsbegleitenden Weiterbildung der Edith-Stein-Akademie (ESA), die Ende September zum 4. Mal erfolgreich be- Ende September überreichte Josef Grandjean, der Leiter der Edith-Stein-Akademie (rechts), den zehn Absolventinnen und Absolventen der 4. Weiterbildung „Kompetenz und Geist“ ihre Zertifikate. Mit ihnen freuten sich Kursleiter Christina Hacker (2. von rechts) und Arthur Pfeifer SAC (3. von rechts). Foto: fs endet wurde. Bei diesem Angebot kooperiert die ESA mit der PhilosophischTheologischen Hochschule Vallendar und der Stiftung Bildung des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands e.V. Zehn Führungskräfte kirchlicher Einrichtungen erhielten in einer Feierstunde im Rosa Flesch - Tagungszentrum ihre Zertifikate. „Kompetenz und Geist“ gibt ihnen das Rüstzeug an die Hand, christliche Werte in den Arbeitsalltag und in ihre Führungspraxis zu integrieren. Hierfür kamen sie in den letzten zwei Jahren zu zahlreichen Seminaren zusammen, absolvierten Reflexionstage, wurden im Alltag begleitet und fertigten eine Projektarbeit an. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit war dabei ein zentrales Thema: Führen und gute Beziehungen leben, so drückte es Kursleiter Arthur Pfeifer SAC aus, „heißt, mich selbst ins Spiel zu bringen, denn ich kann nur so führen, wie ich bin“. Alles technische Know How funktioniere nur, wenn Wissen und Persönlichkeit ineinander greifen. MARIENHAUS Echo 4/2013 „Fairere Möglichkeiten schaffen und das unsere dazu tun“ Das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied veranstaltete eine Ferienfreizeit für Kinder von Mitarbeitern Neuwied (fs). Die Sommerferien sind für Michaela von Heusinger immer eine schwierige Zeit – wie für viele andere berufstätige Eltern auch. „Wir hangeln uns da jedes Jahr irgendwie durch“, sagt sie. Von Heusinger ist Leiterin der Patientenverwaltung im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied und Mutter von Jonas und Max, zwei Jungen im Grundschulalter. „In den Sommerferien fahren wir drei Wochen meist als Familie in Urlaub, die anderen drei Wochen müssen dann die Großeltern oder eine Tagesmutter die Betreuung übernehmen“, erzählt sie. Dieses Jahr bekam die berufstätige Mutter jedoch von ihrem Arbeitgeber Unterstützung: Die fünfte Ferienwoche verbrachten ihre Söhne in der „Freizeit für Piraten und Piratenbräute“, die das Klinikum für die Kinder seiner Mitarbeiter erst- Bei der Ferienfreizeit wurde es für die Kinder der Mitarbeiter des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied alles andere als langweilig: Hier bekleben sie zum Beispiel zusammen mit mals anbot. ihrer Betreuerin Piraten-Schatzkistchen mit Glitzersteinen. Zwischen 7.45 und 17.15 Uhr „stachen“ zwei Betreuerinnen und ein Betreuer mit sieben Mädchen und Jungen „in See“. Sie sind Mitarbeiter der Familienbildungsstätte Neuwied, mit der das Klinikum für dieses besondere Ferienangebot eine Kooperation geschlossen hat und in deren Räumen die Ferienbetreuung statt- rin Therese Schneider den Hintergrund. Sie hat die Ferienfreizeit angestoßen und gemeinsam mit der Studentin Alexandra Groß umgesetzt. Schneider sieht besonders ab einer gewissen Verantwortungsebene für Frauen die Schwierigkeit, ihrer Familie und dem Beruf gleichermaßen gerecht zu werden. Ein Zeichen dafür ist zum Beispiel, dass auf Assistenzarztebene mehr Frauen als Männer im Klinikum arbeiten, dass sich aber auf ausgeschriebene Oberarzt- und Chefarztpositionen fast ausschließlich männliche Kollegen bewerben. „Wir wollen fairere Möglichkeiten schaffen und das unsere dazu tun“, betont die Krankenhausoberin. Die Die Familienbildungsstätte liegt nur ein Ferienbetreuung sei ein Schritt auf diepaar Minuten vom Marienhaus Klini- sem Weg, „den wir gerne ausbauen kum St. Elisabeth entfernt, sodass die möchten“, so Schneider. Mitarbeiter ihre Kinder bequem auf dem Weg zur Arbeit abgeben und nach Michaela von Heusinger hat auf so ein Feierabend wieder mitnehmen konn- Angebot „nur gewartet“. Und ihren Söhten. „Als Arbeitgeber stellt sich uns die nen hat die Piratenwoche viel Spaß geFrage, was wir dafür tun können, dass macht. Max hat sich für das nächste Jahr es beruftätigen Eltern besser gelingt, schon ein neues Thema gewünscht: Er den Spagat zwischen Familie und Beruf möchte dann auf jeden Fall „was mit Dizu bewältigen“, erklärt Krankenhausobe- nos“ machen. fand. Hier hatten die Kinder jede Menge Platz zum Toben, Spielen und Basteln – und liebevolle, kompetente Betreuer, die viele lustige Spiele und Bastelideen vorbereitet hatten. So war die Woche für die Sechs- bis Elfjährigen alles andere als langweilig: Sie haben Seeräubergeschichten gelesen und Piratenlieder gesungen, sich ein eigenes Piratenoutfit zusammen gestellt, Holz-Säbel gesägt oder wertvolle Schatzkistchen gebastelt. Bei bestem Sommerwetter machten sie einen Ausflug nach Bonn, eine Rallye durch Neuwied und kühlten sich auf einem Wasserspielplatz ab. Die beiden Piratenbräute Anna und Wiebke (von links) überlegen, wie wohl eine Pirateninsel aussehen könnte. Ihr Seeräuberoutfit haben die Kinder bei der Ferienfreizeit selbst basteln dürfen. Fotos: fs 27 28 „Ich bin ein breit ausgebildeter Internist“ Dr. Wolfgang Schneider ist seit Anfang September neuer Chefarzt der Inneren Medizin des St. Josef-Krankenhauses Schwerpunkten zählt Wolfgang Schneider weiterhin die Schlafmedizin. „Das Brüderkrankenhaus hat mich umfassend ausgebildet“, fügt er nicht ohne Stolz an. Trotzdem hat er es Anfang 2011 verlassen, um im Städtischen Klinikum in Lemgo (also in Ostwestfalen) als Leitender Oberarzt die Abteilung für Pulmologie mit aufzubauen. Die Chance, in Hermeskeil eine Hauptfachabteilung nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, und die nach wie vor enge Verbundenheit mit Trier haben letztlich dafür gesorgt, dass Dr. Wolfgang Schneider sich kurzDr. Wolfgang Schneider ist seit Anfang September Chefarzt der Inneren Medizin des St. Josef- fristig für die Rückkehr in die Region entKrankenhauses in Hermeskeil. Foto: hf schieden hat. Hermeskeil. „Ich hätte nie gedacht, dass wir so schnell nach Trier zurückkehren würden“, sagt Dr. Wolfgang Schneider, und die Freude in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Dabei stammen weder er noch seine Frau, wie er erläutert, aus der Region. In den mehr als 20 Jahren, in denen er im Brüderkrankenhaus Trier gearbeitet hat, ist die fünfköpfige Familie gleichwohl hier heimisch geworden. Und so ist er sich mit den Verantwortlichen der Marienhaus Unternehmensgruppe auch rasch einig geworden („Die Chemie stimmte von Anfang an“), als diese ihm anboten, Chefarzt der Inneren Medizin des St. Josef-Krankenhauses in Hermeskeil zu werden. Diese neue Aufgabe hat der 53-Jährige Anfang September übernommen. – Er ist damit Nachfolger von Dr. Karl-Josef Weber, der das St. Josef-Krankenhaus Mitte des Jahres auf eigenen Wunsch verlassen hat, um in Süddeutschland ärztlicher Leiter einer Rehabilitationsklinik zu werden. Wolfgang Schneider ist in Bonn groß geworden und hat in Köln Medizin studiert. Obwohl er familiär nicht vorbelastet war, stand sein Berufswunsch schon sehr früh fest. Eigentlich, so erinnert er sich, wollte er Herzchirurg werden, aber die Chirurgie habe ihn dann letztlich doch nicht gereizt. Die Vorliebe fürs Herz ist allerdings geblieben. So ist einer seiner Schwerpunkte die nicht-invasive Kardiologie. Nach dem Studium und der Zeit als Stabsarzt bei der Bundeswehr kam Schneider 1988 ins Brüderkrankenhaus nach Trier. „Hier bin ich dann hängengeblieben“, kommentiert er schmunzelnd, dass er 22 Jahre an diesem Haus gearbeitet hat. Hier hat er seinen Facharzt für Innere Medizin gemacht und die beiden Zusatzqualifikationen Kardiologie und Pulmologie (hier geht es um die Diagnose und Behandlung der Krankheiten der Lunge) erworben. Zu seinen „Ich bin ein breit ausgebildeter Internist“, antwortet Schneider auf die Frage, was seine Patienten in Hermeskeil von ihm erwarten dürfen. Neben der soliden Grundversorgung, die Oberarzt Dr. Bernhard Lorenz sicherstellt, will er gezielt Schwerpunkte setzen – in der Kardiologie, die er selbst exzellent beherrscht; in der Pulmologie zusammen mit Oberarzt Dr. Uwe Zimmermann, den er aus gemeinsamen Zeiten im Brüderkrankenhaus sehr gut kennt; und in der Gastroenterologie, für die ein zusätzlicher Oberarzt gewonnen werden soll. „Wir brauchen Spezialisten, die zum Wohle unserer Patienten zusammenarbeiten“, sagt Schneider und macht damit deutlich, wie entscheidend er das Team für den Erfolg seiner Abteilung hält. Wobei für ihn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege und aus den Funktionsabteilungen selbstverständlich zum Team dazu gehören. Erfolgreich in Palliative Care ausgebildet Hochdahl. 16 Teilnehmer haben den Palliative-Care-Basiskurs des FranziskusHospizes Hochdahl erfolgreich absolviert. Ende Juli bekamen sie ihre Zertifikate überreicht. Diese Ausbildung bot das Franziskus-Hospiz bereits zum sechsten Mal an. Die Teilnehmer sind Pflegekräfte aus Ambulanten Diensten, Senioreneinrichtungen, Krankenhäusern und Hospizen und kamen zu insgesamt vier Blöcken á einer Woche zusammen. Während dieser Zeit erweiterten sie ihre Kenntnisse über das ganzheitliche Palliativbetreuungskonzept und beschäftigten sich mit den Möglichkeiten der Schmerztherapie und den unterschiedlichen psychischen, sozialen und rituellen Aspekten in der Sterbebegleitung. MARIENHAUS Echo 4/2013 Ein Blick hinter die Kulissen des Marienkrankenhauses Das Marienkrankenhaus St. Wendel feierte sein 25-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür St. Wendel (as). Es braucht schon viel Fingerfertigkeit und große Konzentration, um mit Endoskopie-Instrumenten, deren Bewegung man auf einem Monitor verfolgt, Gummibärchen in einen Becher zu füllen. Diese Erfahrung machten zahlreiche große und kleine Besucher beim Tag der offenen Tür des Marienkrankenhauses Anfang Juli, als sie an einem speziellen Gerät ausprobierten, wie ein Chirurg arbeitet, wenn er minimal-invasiv operiert, also eine sogenannte Schlüsselloch-Operation durchführt. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens war die Bevölkerung eingeladen, hinter die Kulissen des Marienkrankenhauses St. Wendel zu schauen und sich über die Arbeit und Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Fachabteilungen zu informieren. Sie erhielten Einblick unter anderem in Operationssäle, in die Endoskopie-Abteilung und die Stroke unit, in der Patienten behandelt werden, die einen Schlaganfall erlitten haben. An zahlreichen Informationsständen konnten sich die Besucher beraten lassen und ihren Blutzuckerspiegel und Blutdruck messen lassen. In medizinischen Fachvorträgen informierten die Ärzte über die operative Behandlung des Darmkrebses, über Geriatrische Rehabilitation, moderne Verfahren in der Dia- Kinder aber auch erwachsene Besucher probierten endoskopische Instrumente aus und stellten fest, wie viel Fingerfertigkeit notwendig ist, um mit den Instrumenten Gummibärchen zu ergreifen und in einen Becher zu füllen. gnostik und Therapie von Fußerkran- lant gepflegt hatten. Das erste Marienkrankenhaus war schnell zu klein, es kungen und über das Thema Burnout. wurde immer wieder angebaut und verGegründet wurde das Marienkranken- größert. In den 1970er Jahren wurde haus schon vor 130 Jahren von den dann die Entscheidung gefällt, außerWaldbreitbacher Franziskanerinnen. Sie halb der Stadt im Gebiet Am Hirschberg eröffneten das erste Krankenhaus mit- neu zu bauen. Das neue Marienkranten in St. Wendel, nachdem sie zwölf kenhaus wurde am 6. Mai 1988 in BeJahre lang die Kranken der Stadt ambu- trieb genommen. Michael Schwenk, der Lehrer der Verbundschule für Gesundheits- und Krankenpflege in Lebach, half einem Besucher den sogenannten Age man anzuprobieren. In diesem speziellen Anzug kann der Träger nachempfinden, wie sich die körperlichen Einschränkungen alter Menschen auf die Beweglichkeit und die Wahrnehmungsfähigkeit auswirken. Fotos: as 29 30 „MANGO lebt von Begeisterung“ Menschen in Guinea bekommen medizinische Hilfe von MANGO e.V. – Dr. Baba Alimou Barry gründete vor 18 Jahren den Verein und operiert seitdem gemeinsam mit deutschen ÄrzteTeams Menschen in seinem Heimatdorf Frankfurt am Main/Flörsheim (fs). „Das Schönste ist, wie stolz und glücklich die Leute aussehen, wenn sie wieder gesund sind“, sagt Dr. Baba Alimou Barry. „Sie kommen gebeugt und niedergeschlagen zu uns, und wenn sie gehen, lachen sie plötzlich“. Als Dr. Barry das letzte Mal in Guinea war, genauer gesagt in seinem Heimatdorf Koolo Hinde im Zentrum des west-afrikanischen Landes, haben er und ein Team aus freiwilligen Ärzten und Pflegekräften in insgesamt sechs Wochen rund 250 Menschen operiert. Möglich machte das der Verein „MANGO – Medizinische Aktionen in Guinea e.V.“, den Dr. Barry, der als Belegarzt im Marienkrankenhaus in Flörsheim tätig ist und eine Praxis in Frankfurt betreibt, 1995 gegründet hat. Auch nach 47 Jahren in Deutschland lässt den 65-Jährigen das Schicksal der Menschen seiner Heimat nicht los, besonders was die medizinische Versorgung angeht. Guinea hat zwar ein staatliches Gesundheitssystem. Aber auf dem Land gibt es in der Regel kaum jemanden, der einfache Wunden versorgen kann. Operationen werden so gut wie nicht angeboten – es kann sie sich auch fast niemand leisten. Der Verein MANGO e.V. (benannt nach der Nationalfrucht Guineas) organisiert es, dass alle ein bis zwei Jahre bis zu 14 deutsche Mediziner nach Koolo Hinde kommen und die Menschen kostenlos Guinea seit Mitte der 90er Jahre organisiert und finanziert. Der Verein sammelt behandeln. Spenden, um mindestens alle zwei Jahre Alimou Barry wurde 1948 als Sohn einer Ärzte, Pflegekräfte, medizinisches MateVerwalter-Familie geboren. Schon früh rial und Medikamente nach Koolo Hinentwickelte er den Wunsch, Arzt zu de schicken zu können. 25.000 Euro sind werden: Als er fünf Jahre alt war, starb für einen Einsatz nötig. Im Jahr 2000 seine Schwester an den Folgen einer wurde zusätzlich ein eigenes Operatischweren Geburt – es war kein Arzt da, onshaus mit zwei OP-Sälen, einer Amder ihr helfen konnte. Dass er auch ein bulanz und einem Desinfektionsraum Stipendium für ein Studium in Deutsch- fertig gestellt. Auch ein Generator für land bekam, das war alles andere als Strom wurde angeschafft. Ein eigener selbstverständlich. Denn als 1958 der Tiefbrunnen mit Solarpumpe sorgt für Diktator Sékou Touré an die Macht kam, fließendes Wasser. 2012 kam ein kleigalt seine Familie als regierungskritisch. nes Patientenhaus mit insgesamt sechs „Es war ein Wunder, dass ich trotzdem Zweibettzimmern hinzu. das Stipendium erhalten habe“, erinnert er sich. 1966 begann er schließlich in Mittlerweile beteiligt sich die guineische Regierung an dem Projekt und zahlt das Bonn sein Medizinstudium. Gehalt für einen fest angestellten PfleErst 20 Jahre später, nach dem Tod des ger. Dieser ist dauerhaft vor Ort und verDiktators, durfte Barry, der inzwischen sorgt die Menschen zumindest in den Chirurg geworden war, wieder einen Fuß Grundzügen medizinisch. Die Ausstatnach Guinea setzen. Und war erschro- tung des OP-Zentrums stammt vor allem cken über die Zustände. „Alles war ka- aus Sachspenden. Das Marienkrankenputt, die Häuser, die Straßen, selbst die haus in Flörsheim spendete unter andeMenschen. Sie verhielten sich richtig rem Patientenbetten und medizinische apathisch“, so Barrys deprimierende Er- Geräte. Zudem stellt das Krankenhaus fahrung. Er wollte sofort helfen und be- dem Verein kostenlos einen Lagerplatz gann schon damals, die ersten Kranken zur Verfügung, an dem gespendetes Material gesammelt werden kann. zu behandeln. Hier liegen die Wurzeln von MANGO Bei der Ausstattung des OP-Zentrums e.V., mit dem Dr. Barry die Einsätze in legen Dr. Barry und seine Mitstreiter Die MANGO-Teams schulen die Dorfbewohner bei jedem Einsatz Auch nach 47 Jahren in Deutschland lässt Dr. Baba Alimou Barry das auch in Gesundheits- und Hygiene-Fragen. Foto: Uli Sontag Schicksal der Menschen seiner Heimat nicht los. Foto: fs MARIENHAUS großen Wert auf Qualität. „Wir haben hier, verglichen mit anderen Operationssälen in Guinea, ein wenig High Tech geschaffen mit einem EKG oder auch einem Autoklav zur Sterilisation des OP-Bestecks“, ist Dr. Barry stolz. Und auch die nach deutschen Maßstäben eingeschränkten Hygienemöglichkeiten sind für guineische Verhältnisse äußerst umfangreich. Nur auf richtige OP-Lampen verzichten die Ärzte meist zugunsten von Stirnlampen – diese werden nicht so heiß, was bei den afrikanischen Temperaturen eine große Rolle spielt. In Koolo Hinde konzentrieren sie sich vor allem auf chirurgische Eingriffe wie Leistenbrüche, Entfernungen von Tumoren oder Schilddrüsenoperationen sowie auf gynäkologische und urologische Operationen. Um in der kurzen Zeit so viele Patienten wie möglich behandeln zu können, arbeiten die Teams hoch motiviert jeden Tag von 8 bis 18 Uhr. „Das Auswahlverfahren, wen wir in welcher Reihenfolge behandeln, ist sehr streng“, berichtet Barry. Kinder werden zum Beispiel sofort behandelt. Die Regeln sollen verhindern, dass einflussreiche Menschen versuchen, bevorzugt zu werden. Notfälle behandeln die deutschen Ärzte natürlich immer und „wenn wir einem Baby auf die Welt Echo 4/2013 helfen können, dann sind wir alle glücklich“, so Barry, der selbst Vater von drei Kindern ist. Zu Beginn seiner Arbeit in Guinea hatte der Chirurg es nicht unbedingt leicht. „Ich musste erst das Vertrauen der Dorfbewohner gewinnen, die sich nicht vorstellen konnten, dass jemand ihnen ohne Hintergedanken helfen will“, erzählt er. Heute überhäufen sie die Ärzte und Pflegekräfte mit Geschenken, meist Lebensmitteln wie mit Orangen, Hirse oder ganze Hühner. Um nachhaltig etwas zu verändern, versuchen die MANGO-Teams bei jedem Einsatz, einerseits Einheimische für die Arbeit im OP-Zentrum zu begeistern und sie in pflegerischen Aufgaben zu schulen, und andererseits die Menschen im Dorf in Gesundheits- und Hygiene-Fragen aufzuklären. Der nächste MANGO-Einsatz ist für Februar 2014 geplant. Und mittlerweile hat der Verein zahlreiche Namen auf der Liste, die dann wieder mit nach Koolo Hinde reisen wollen. „Wer einmal mitgefahren ist, fährt oft auch mehrmals“, so Barrys Erfahrung. Er freut sich über das große Engagement – denn „MANGO lebt von Begeisterung“. Durch einen Jodmangel sind Schilddrüsenoperationen bei jedem Einsatz fast an der Tagesordnung. Spendenkonto Mango e.V. Frankfurter Sparkasse Konto: 109 439 BLZ: 500 502 01 www.mango-ev.de Im Jahr 2000 stellte MANGO ein eigenes Operationshaus mit zwei Auf richtige OP-Lampen verzichten die Ärzte meist zugunsten von OP-Sälen, einer Ambulanz und einem Desinfektionsraum fertig. Stirnlampen – diese werden nicht so heiß. Fotos: Uli Sontag 31 32 Genaue Diagnostik und individuelles Behandlungskonzept Katholisches Klinikum Mainz: Klinik für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Physikalische Therapie ausgezeichnet kränker sind als im Bundesdurchschnitt und ihre Verweildauer mit 7,8 Tagen auch deutlich unter dem Schnitt mit 11,3 Tagen liegt. Bei Patienten mit entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen sind die Zahlen noch deutlicher: Verlassen hier 75 Prozent der Patienten das kkm in praktisch beschwerdefreiem Zustand, so sind es im Bundesdurchschnitt nur 48 Prozent. Und auch hier ist die Liegedauer mit 6,8 Tagen deutlich kürzer als im bundesweiten Vergleich (11,7 Tage). Freuen sich über die Verleihung des Gütesiegels des Verbandes der Rheumatologischen Akutkliniken e.V.: Chefarzt Prof. Dr. Peter Härle (4. von links) und das Team der Klinik für Rheumatologie. Foto: red Mainz. Die Klinik für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Physikalische Therapie am Katholischen Klinikum Mainz (kkm) hat im August das Gütesiegel des Verbandes der Rheumatologischen Akutkliniken e.V. verliehen bekommen. Die Klinik von Chefarzt Prof. Dr. Peter Härle hatte an einer deutschlandweiten Vergleichsstudie mit 29 anderen Kliniken zur Objektivierung der Versorgungsqualität von rheumatischen Erkrankungen teilgenommen, die vom BQS Institut für Qualität & Patientensicher- Spenden für Ghana heit ausgewertet wurde. Das Gütesiegel ist bis Ende 2014 befristet, danach muss die Klinik ihre Qualität erneut beweisen. Die Klinik für Rheumatologie des kkm hat im Vergleich zu anderen deutschen Kliniken überdurchschnittlich gut abgeschnitten. So verlassen mehr als 65 Prozent der Patienten mit entzündlichem Rheuma das kkm in praktisch beschwerdefreiem Zustand, im deutschlandweiten Durchschnitt sind es nur 45 Prozent. Das wiegt um so schwerer, als die Patienten im kkm Klinikum selbst Kurse für junge Mütter an. Bereits in den vergangenen Jahren Gerolstein. Ende Juli spendete das Mari- hatte das Klinikum ihr Engagement in enhaus Klinikum Eifel St. Elisabeth Ge- Ghana mit Materialspenden unterstützt. rolstein Material aus der geburtshilflichen Abteilung, die im Juni geschlossen Traumazentrum erfolgreich wurde, an ein Hilfsprojekt in Afrika. Gut rezertifiziert erhaltene Wärmebettchen, ein Wehenschreiber, Wäsche und auch ein Ge- Bitburg. Die unabhängige Zertifizierungsburtsbett kommen künftig den Men- gesellschaft DIOcert GmbH hat das Regischen in Have zu Gute, einem kleinen onale Traumazentrum im Marienhaus Ort in Ghana. In dem westafrikanischen Klinikum Eifel in Bitburg rezertifiziert. Land fehlt es besonders in der Geburts- Damit ist offiziell bestätigt, dass das Klihilfe an den nötigsten Geräten. Sonja nikum als Teil des Traumanetzwerkes Liggett-Igelmund hatte die Spendenakti- Saar-(Lor)-Lux-Westpfalz weiterhin die on für ein von ihr gegründetes Hilfspro- Anforderungen erfüllt, um schwerverjekt organisiert. Die Hebamme aus Auel letzte Patienten optimal zu behandeln. bot bis 2007 im Gerolsteiner Marienhaus Dr. Bert Laux, Chefarzt der Abteilung für Die Auszeichnung und das überdurchschnittlich gute Abschneiden bestätigt die Arbeit der Klinik für Rheumatologie, die auf interdisziplinäre Diagnostik- und Behandlungskonzepte sowie gute Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften, Mitarbeitern der Funktionsbereiche und Physiotherapeuten setzt. Die ist bei Patienten mit entzündlichen und nicht-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen ganz besonders gefragt, weil Rheuma praktisch alle Organe und Körperstrukturen betreffen kann. Aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit kann bereits in den ersten Tagen eine genaue Diagnostik und darauf aufbauend ein individuelles Behandlungskonzept erstellt werden. Zusätzlich steht eine leistungsfähige Abteilung für Physikalische Therapie mit Therapiebad zur Verfügung. Unfall- und Gelenkchirurgie, freute sich über die erfolgreiche Auszeichnung, die für weitere drei Jahre gültig ist. Um als Traumazentrum eine Rezertifizierung zu erhalten, sind besondere personelle, strukturelle und organisatorische Voraussetzungen notwendig. Da bei der Behandlung eines Traumapatienten jede Minute zählt, müssen Ärzte und Pflegekräfte aus unterschiedlichen Bereichen perfekt zusammenarbeiten. Dass unter anderem diese Abläufe im Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg reibungslos ineinandergreifen, wurde bei dem erfolgreich bestandenen Audit überprüft. MARIENHAUS Echo 4/2013 „Wir kennen hier noch jeden Patienten persönlich“ Marienhaus Klinkum Eifel: Dr. Ingvo Müller ist ganz bewusst aufs Land gezogen und führt die chirurgische Praxis im Neuerburger Krankenhaus Neuerburg (as). Während landauf landab händeringend Ärzte gesucht werden, die bereit sind, aufs Land zu gehen, hat sich Dr. Ingvo Müller ganz bewusst dazu entschieden: 2008 ist er als Belegarzt nach Neuerburg gezogen und hat die chirurgische Praxis in der Marienhaus Klinik St. Josef übernommen. Es reizte ihn, als niedergelassener Arzt an einem Krankenhaus zu arbeiten. Dass dieses Haus auf dem Land liegt, war für ihn keine Hinderungsgrund. Ganz im Gegenteil: „Ich genieße die Ruhe und die Abgeschiedenheit“, gibt er zu. Dr. Müller bezeichnet sich selbst als „ein Gewächs der Marienhaus GmbH“. Seine Wurzeln hat er im Marienkrankenhaus St. Wendel. Hier arbeitete er schon als Assistenzarzt bei Dr. Rudolf Reinert, dem damaligen Chefarzt der Chirurgie. Bei ihm hat Ingvo Müller seine allgemeinchirurgische Ausbildung absolviert. Dr. Reinert sei es auch gewesen, der ihn für drei Jahre in die Klinik für Unfallchirurgie ins Klinikum Saarbrücken schickte, damit er sich dort zum Unfallchirurgen weiterbilden konnte. In dieser Zeit war Dr. Müller auch regelmäßig als Notarzt im Rettungshubschrauber unterwegs. „So habe ich eine breite Ausbildung erhalten, die meinen Patienten hier in Neuerburg sehr zugutekommt“, freut sich Müller. Dass in dem kleinen Eifelstädtchen ein Chirurg gesucht würde, hat er durch einen Aushang in der Cafeteria des Marienkrankenhauses St. Wendel erfahren. „Die Ausschreibung hat mich angesprochen, und ich habe mich darauf beworben“, erinnert er sich. Voraussetzung für seinen Umzug war allerdings, dass er als Belegarzt im Krankenhaus arbeiten kann; „denn ich operiere sehr gerne und hätte darauf nicht verzichten wollen“, so Dr. Müller. Dienstags und donnerstags sind seine OP-Tage. Innerhalb eines Jahres sind es rund 500 Eingriffe, die er in dem kleinen Krankenhaus durchführt, davon etwa 200 ambulante OPs. Dank seiner umfassenden Ausbildung beherrscht er ein breites allgemein- und visceralchirurgisches wie auch orthopädisches und unfallchirurgisches Spektrum. Dennoch kam es auch mal vor, dass er aus dem Operationssaal einen Kollegen im Marienhaus Klinikum in Bitburg anrief, weil er dessen Einschätzung hören wollte. „Ich stehe schließlich immer allein als Arzt am OP-Tisch und kann mich nicht einfach mal mit einem Kollegen austauschen“, erläutert Müller. So erinnert er sich an den Fall einer Patientin, die er wegen eines Bauchwandbruchs operierte und dabei auf einen gynäkologischen Tumor stieß. „Den Tumor konnte ich problemlos entfernen, habe mir aber zusätzlich den Rat der Gynäkologen in Bitburg eingeholt, um der Patientin bestmöglich zu helfen“, berichtet er. Da er der einzige Chirurg am Krankenhaus und in der Region ist, macht er an bis zu 340 Tagen im Jahr Bereitschaftsdienst. „Ich schlafe immer mit dem Telefon am Bett“, gibt er zu. Denn sollte es einem Patienten im Krankenhaus, den er operiert hat, schlecht gehen, dann schaut er auch mitten in der Nacht nach ihm. Da er nur vier Kilometer von der Klinik entfernt wohnt, ist er in wenigen Minuten beim Patienten. Zusätzlich stellt er auch die ambulante Versorgung sicher – häufig bis 22 Uhr. Geschlossen hat seine Praxis nur an drei bis vier Wochen im Jahr, wenn er Urlaub macht. Denn es ist nicht einfach, einen Arzt zu finden, der ihn vertritt. Viele Erkrankungen kann Dr. Müller in Neuerburg diagnostizieren und behandeln. Reicht es jedoch nicht aus, bei einem Patienten Ultraschall durchzuführen und ihn zu röntgen, dann schickt er ihn zu seinen Kollegen in die Radiologie des Marienhaus Klinikums Eifel Bitburg. Hier kann er im Computertomographen (CT) oder Magnetresonanztomographen (MRT) untersucht werden. Zur Behandlung kommt er dann in der Regel wieder zurück nach Neuerburg. Die Patienten schätzen die familiäre Atmosphäre in dem kleinen Krankenhaus. „Es tut ihnen gut, dass sie in jedem Stadium ihrer Untersuchung und Behandlung die selben Ansprechpartner haben. Wir kennen hier noch jeden Patienten persönlich“, freut sich Dr. Müller. „Das baut Vertrauen auf und gibt ihnen Sicherheit.“ Dr. Ingvo Müller ist der chirurgische Belegarzt in der Marienhaus Klinik St. Josef Neuerburg. Er hat seine Praxisräume im Erdgeschoss des Krankenhauses. In Notfällen ist er rund um die Uhr für seine Patienten da. Foto: as 33 34 Warum das Famulantencamp immer gute Noten bekommt Bereits zum 5. Male veranstaltete die Marienhaus Unternehmensgruppe am Nürburgring ihr Famulanten- und PJler-Camp Nürburgring. Wenn die Marienhaus Unternehmensgruppe alle Jahre wieder Mitte September angehende Medizinerinnen und Mediziner zum Famulantenund PJler-Camp auf den Nürburgring, genauer gesagt ins Medical Center an der Grand-Prix-Rennstrecke, einlädt, dann heißt es für alle Beteiligten: Bitte warm anziehen! Denn Petrus meint es mit Veranstaltern und Teilnehmern nicht unbedingt immer gut; denn warum muss es eigentlich ausgerechnet dann Bindfäden regnen, wenn auf dem weitläufigen Außengelände Notfallszenarien geprobt werden? Dafür entschädigt allemal ein Programm, das straff durchgetaktet und gut organisiert ist; das den Teilnehmern eine Fülle von interessanten Vorträgen bietet und sie in zahlreichen praktischen Übungen selbst Hand angelegen lässt. Da wird sonografiert und genäht, es werden Wundverbände angelegt und die operative Versorgung von Knochenbrüchen mit Implantaten trainiert. Es werden intensiv und anschaulich Geburten simuliert; das Vorgehen beim einem akuten Abdomen besprochen, (erstmals) ein neurologischer Untersuchungskurs angeboten und das Airway-Management (da Wie stelle ich die Sauerstoffzufuhr der Lunge bei einem Verletzten sicher? Diese und andere Fragen behandelte Prof. Dr. Dierk Vagts, der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Krankenhauses Hetzelstift in Neustadt an der Weinstraße, mit den Teilnehmern beim Airway-Management. ten, sie zu informieren und zu instruieren und so Einblicke in und Tipps für ihren (zukünftigen) Beruf zu geben, die sie in Studium und praktischer Ausbildung in so kompakter und anschaulicher Chef- und Oberärzte aus der gesamten Form oft nicht bekommen. Weshalb die Trägerschaft nehmen sich die Zeit, mit Teilnehmerinnen und Teilnehmer (von den angehenden Medizinern zu arbei- kleinen Verbesserungsvorschlägen einmal abgesehen) dem Famulantencamp auch immer wieder gute Noten geben. – In diesem Jahr waren es 19 Famulanten und sechs PJler, die an den Nürburgring gekommen waren; unter den Famulanten erstmals fünf, denen die Kassenärztliche Vereinigung die Teilnahme ermöglicht hatte. geht es darum, wie man die Sauerstoffversorgung der Lunge sicherstellt, wenn die Atemfunktion gestört oder eingeschränkt ist) geübt. Und was wäre das Famulantencamp (auch das wollen wir an dieser Stelle nicht vergessen) ohne die Mitarbeiter des DRK, die mit ihrem Einsatz nicht nur dafür sorgen, dass die Notfallsituationen, mit denen die Teilnehmer konfrontiert werden, absolut realistisch und lebensecht wirken. Schwester M. Basina Kloos, die Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung, zeigte sich am Rande der Notfallübungen beeindruckt vom Famulantencamp. Prokurist Dr. Michael Masanneck erläutert ihr das Programm. Fotos: hf MARIENHAUS Echo 4/2013 35 „Hier weht ein guter Wind“ Das St. Franziskus Seniorenzentrum hat mit dem Ambulanten Hospizdienst der Caritasdienste in der Region Aachen einen Kooperationsvertrag geschlossen Würselen (fs). „Die Rückmeldungen unserer Bewohner sind durchweg positiv“, freut sich Daniel Krückel, der Leiter des St. Franziskus Seniorenzentrums in Würselen. Seit rund einem Jahr stehen den Menschen in seiner Einrichtung in der letzten Lebensphase ehrenamtliche Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter des Ambulanten Hospizdienstes der Caritas Dienste in der Region Aachen zur Seite. Mitte September haben das Seniorenzentrum und der Hospizdienst ihrer Zusammenarbeit nun ein festes Fundament gegeben: In einer Feierstunde unterschrieben Daniel Krückel und die Koordinatorin des Hospizdienstes Stephanie Eßer einen Kooperationsvertrag. „Es war von Anfang an alles stimmig – hier weht ein guter Wind“, berichtet Stephanie Eßer. Ihr ist es wichtig, dass sich die Kooperationspartner gegenseitig darin unterstützen und ergänzen, den Menschen die letzte Lebensphase zu erleichtern. Die Wünsche und Bedürfnisse des jeweiligen Bewohners stehen dabei im Mittelpunkt. „Wir wollen unsere Bewohner bis zuletzt kompetent begleiten“, bestätigt Krückel. Die ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiter des Ambulanten Hospizdienstes erweitern nun das Angebot des Hauses und ergänzen die Betreuung durch die Pflegekräfte. Wünscht ein Bewohner eine hospizliche Begleitung, so besucht ihn Mitte September unterzeichneten Daniel Krückel, der Leiter des St. Franziskus Seniorenzentrums in Würselen, und Stephanie Eßer, die Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes der Caritasdienste in der Region Aachen (rechts) einen Kooperationsvertrag. Mit ihnen freuten sich Pflegedienstleiterin Tanja Schmidt (2. von links) und Julia Kremers, die Leiterin des Sozialdienstes des Seniorenzentrums. Foto: fs einer der Hospizmitarbeiter regelmäßig. Dabei muss er nicht zwingend selbst betroffen sein, auch wenn ihn das Thema Sterben sehr beschäftigt, sind die Hospizmitarbeiter für ihn da. Sie bringen vor allem ausreichend Zeit mit – sei es, um über den Tod oder die eigene Trauer zu reden, oder nur, um beispielweise gemeinsam Familienfotos anzuschauen und sich an Stationen des eigenen Lebens gemeinsam zu erinnern. „Dadurch entlasten und unterstützen sie die Pflegekräfte sehr“, weiß Tanja Schmidt, die Pflegedienstleiterin des Seniorenzentrums. Und die Bewohner schätzen es, dass jemand nur für sie ins Haus kommt, der nicht in die Pflege eingebunden ist. MARIENHAUS KLINIKUM BENDORF - NEUWIED - WALDBREITBACH HAUS ST. ANTONIUS Wir erledigen das für Sie! Im Rahmen der Zuverdienstarbeitsplätze bieten die Bewohner des Die Aufgaben im Rahmen der Zuverdienstarbeitsplätze haben für Marienhaus Klinikums Haus St. Antonius Waldbreitbach ihre Hilfe an. die Bewohner auch eine therapeutische Wirkung. So strukturiert diese regelmäßige Tätigkeit nicht nur ihren Tag, sondern gibt ihnen Wir kümmern uns um: auch das Gefühl gebraucht zu werden. Sie gewinnen mehr Zutrauen Eintüten und Versenden von Serienpost, zu sich selbst, und dies stärkt ihr Selbstbewusstsein. wie Einladungen, Weihnachtskarten, Rundbriefe Verpacken Weitere Informationen zu Organisation und Kosten erhalten Sie bei: Sortieren MARIENHAUS KLINIKUM HAUS ST. ANTONIUS WALDBREITBACH Margaretha-Flesch-Straße 2–4 56588 Waldbreitbach Carsten Durstewitz, Dipl. Sozialpädagoge (FH) Telefon 02638 923-5589 Carsten.Durstewitz@marienhaus.de www.marienhaus-klinikum.de 36 „Man merkt, dass ein innovatives Konzept dahinter steht“ Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zeigte sich begeistert von der Marienhausklinik St. Josef Kohlhof Die Mitglieder des Direktoriums der Marienhausklinik St. Josef Kohlhof und Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger, der Geschäftsführer der Marienhaus Kliniken GmbH (4. von links), freuen sich über den Besuch der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret KrampKarrenbauer (Mitte). Foto: as Neunkirchen-Kohlhof (as). Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die Marienhausklinik St. Josef Kohlhof. Die Krankenhausoberin Christel Müller, der Kauf- männische Direktor Thomas Gärtner und Dr. Ernst-Peter Mues, der Ärztliche Direktor, begleiteten sie durch das Haus. Kramp-Karrenbauer erhielt so Einblick in die verschiedenen Abteilungen, in den Schockraum, die Kapelle und die Wahl- leistungsstation. Sie sprach mit Mitarbeitern und Patienten und zeigte sich begeistert von der Klinik, die neu gebaut wurde und seit zweieinhalb Jahren in Betrieb ist. „Mit 170 Betten ist es zwar eine kleine Klinik, man merkt aber, dass ein innovatives Konzept dahinter steht“, so die Ministerpräsidentin anerkennend. Das mache offensichtlich auch die Attraktivität des Hauses aus. Von Patienten und den niedergelassenen Ärzten werde die Marienhausklinik St. Josef Kohlhof gut angenommen, berichtete Thomas Gärtner. So konnte das Haus im vergangenen Jahr 11.000 stationäre und 25.000 ambulante Fällen verzeichnen. „Unsere Patienten wissen, dass sie bei uns kompetent behandelt werden und sie schätzen die familiäre Atmosphäre“, weiß Gärtner. Hugo Lenzen GmbH & Co. KG • Fachbetrieb für Gebäudemanagement • Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 : 2008 Meisterbetrieb Service ist Vertrauenssache Als mittelständischer Familienbetrieb dürfen wir uns zu den anspruchsvollen Reinigungspartnern in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen zählen. Deshalb sind wir ein Fachbetrieb für: Gebäudeservice Fassadenreinigung Klinikservice Dienstleistung Logistik Glasreinigung Fullservice - Niederlassungen: Bad Kreuznach, Tel.: 0671 69633 • Trier, Tel.: 0651 41917 • Mudersbach, Tel.: 02745 8190 • Vallendar, Tel.: 0261 6407109 www.hlenzen.de • E-Mail: info@hlenzen.de Nikolaus-August-Otto-Straße 8, 56812 Cochem • Postfach 7, 56809 Cochem • Tel.: 02671 9896-0 • Fax: 02671 5449 MARIENHAUS Echo 4/2013 Steigende Anforderungen an immer älter werdende Pflegekräfte Krankenhaus Maria Hilf: Der demografische Wandel hat schon heute Auswirkungen auf die Pflegekräfte Bad Neuenahr-Ahrweiler (as). Immer weniger, aber dafür ältere Pflegekräfte pflegen immer mehr kränkere und ältere Patienten. Das ist eine Auswirkung des demografischen Wandels in den Pflegeberufen und war Thema einer Veranstaltung Anfang September im Krankenhaus Maria Hilf, zu der Pflegekräfte und interessierte Laien eingeladen waren. Auch wenn das deutsche Gesundheitssystem eines der besten der Welt ist, so sehe auch er die Herausforderungen, die sich in der Pflege abzeichneten, so Geschäftsführer Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger. Die Anforderungen an die Pflegekräfte werden weiter steigen, die Zahl der in der Pflege Beschäftigten jedoch deutlich sinken. Gleichzeitig nehmen die Pflegebedürftigen zu. „Es fehlt der Nachwuchs“, gab er unumwunden zu. Vor allem die verkürzten Verweildauern im Krankenhaus erhöhten die Anforderungen und den Druck auf das Pflegepersonal, berichtete Bettina Scherer, die Stationsleiterin der Inneren Medizin und Kardiologie. Zudem würden immer mehr Menschen in den kommenden Jahren an alterstypischen Krankheiten sowie an mehreren Erkrankungen gleichzeitig lei- Diskutierten die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Situation in der Pflege: Geschäftsführer Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger, Stationsleiterin Bettina Scherer, Pflegedirektor Blerim Hetemi, Leiterin der Marienhaus Akademie Dr. Birgit E. Schmid, Chefarzt Dr. Thomas Lepping, die Moderatorin Karin Reichertz und Landrat Dr. Jürgen Pföhler (von rechts). Foto: red den, betonte Dr. Thomas Lepping, der Chefarzt der Aktugeriatrie. Insbesondere neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Demenz und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems würden zunehmen. Diese Folgen einer älter werdenden Gesellschaft müssen von den Pflegekräften, die selber immer älter werden, aufgefangen werden. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen für den Pflege- Gemeinsames Kunstprojekt Betzdorf. Ganz besondere Bilder sind bei einem Projekt entstanden, das die Tagespflege „Sonnenblume“ des Marienhaus Altenzentrums St. Josef in Betzdorf mit der Kindertagesstätte „Haus Nazareth“ in Betzdorf-Bruche Ende August durchgeführt hat. Gemeinsam griffen die meist demenziell veränderten Gäste der Tagespflege mit den Vorschulkindern zu Farben und Buntstiften. Fünf Tage arbeiteten die großen und kleinen Künstler zusammen. Dabei stand jeden Tag ein anderes Thema im Mittelpunkt: So setzten die großen und kleinen Künstler beispielsweise das Thema Apfel künstlerisch um oder ließen sich von Smetanas „Die Moldau“ inspirieren. Im Vordergrund stand der Spaß am künstlerischen Schaffen. Schnell waren die Gäste der Tagespflege und die Vorschulkinder ein Team und gestalteten auch gemeinsame Werke. Das Kunstprojekt, das im Rahmen des Aktionsmonats Demenz stattfand, war für die Gäste der Tagespflege eine kleine Herausforderung. Sie mussten sich auf die Kinder und das Malen einlassen. Anfangs seien die Tagespflegegäste etwas zurückhaltend gewesen, hätten dann aber schnell Freude am Tun und am Miteinander mit den Kindern gefunden, so die Leiterin der Tagespflege Pia Pfeifer-Irle. Wichtig für die demenziell veränderten Menschen waren die Erfolgserlebnisse, wenn ein Gemälde vollendet war. beruf zu begeistern, so Pflegedirektor Blerim Hetemi. Und die derzeit tätigen Pflegekräfte bräuchten Unterstützung zum Beispiel durch eine Dienstplangestaltung, die den Bedürfnissen der einzelnen Pflegekräfte entgegen kommt, durch Weiterbildungen oder auch Beratung, damit sie gesund und zufrieden ihren Beruf ausüben können, betonte Dr. Birgit E. Schmid, die Leiterin der Marienhaus Akademie. 37 38 „Das, was Sie tun, ist Balsam für die Seelen der Kranken“ Marienhausklinik Ottweiler: Vor 20 Jahren wurde die Ökumenische Krankenhaushilfe gegründet – Ehrenamtliche besuchen regelmäßig die Patienten ÖKH schauen in jedes Zimmer und haben für jeden Patienten ein offenes Ohr. „Vor allem am Anfang war das für mich aufregend, denn wenn man vor der Tür steht, weiß man nie, was einen dahinter erwartet“, so Christel Kremp, die schon seit der Gründung mit zum Team gehört. Wie ihre Kolleginnen hat sie Zeit, um mit den Patienten zu reden. „Wir können zuhören“, so Kremp. Und das tue den Kranken häufig sehr gut. Viele haben zu Hause Probleme und machen sich viele Gedanken. Gerade ältere Patienten sind oft einsam. Sie freuen sich, wenn jemand kommt und sind sehr dankbar. „Das, was Sie tun, ist Balsam für die Seelen der Kranken“, hat Krankenhausoberin Christel Müller (links) gratulierte den Ehrenamtlichen der Christel Müller beobachtet. Das nähmen Ökumenischen Krankenhaushilfe, die seit 20 Jahren die Patienten der Marienhausklinik auch die Klinikleitung und die Mitarbeiter auf den Stationen wahr. Deshalb habe Ottweiler besuchen und ihnen ihre Zeit schenken. Foto: as das Haus diesen Dienst immer gerne mitgetragen und unterstützt. sich zum ersten Mal mit einigen Frauen, Ottweiler (as). „Sie verschenken etwas Unbezahlbares – Ihre Zeit“, so Kranken- die sich für einen Krankenhausbesuchshausoberin Christel Müller in ihrem Dank dienst interessierten. Im April 1993 schon Aber auch die Ehrenamtlichen selbst proan die Mitglieder der Ökumenischen hatten sich genug Ehrenamtliche gemel- fitieren von den Gesprächen mit den PatiKrankenhaushilfe (ÖKH) der Marienhaus- det, die diese Aufgabe gerne überneh- enten. „Wir bekommen so viele positive klinik Ottweiler. Vor 20 Jahren gründete men wollten. Seither besuchen die Mit- Rückmeldungen von den Kranken, das die Pfarrerin und Krankenhausseelsorge- glieder des ÖKH – mit einer Ausnahme freut auch uns“, gab Eva Engel zu. Und so rin Ruth Reusch die Ökumenische Kran- sind es alles Frauen – nahezu jeden Pati- wundert es nicht, wenn viele Mitarbeiter kenhaushilfe. „Ich war neu in Ottweiler enten, der in der Marienhausklinik statio- des ÖKH schon lange dabei sind. „Wenn ich aus der Klinik komme, bin ich glückund musste feststellen, dass es mir un- när behandelt wird. lich, weil ich vielen Patienten etwas Gutes möglich war, allen Patienten des Krankenhauses die Aufmerksamkeit zukom- Montags bis freitags kommen die derzeit tun konnte“, so Christel Kremp. Und das men zu lassen, die sie brauchten“, 14 Ehrenamtlichen ins Haus. Die Koordi- ist Motivation genug, diesen Dienst 20 erinnerte sie sich in ihrer Ansprache bei natorin Eva Engel schreibt den Einsatz- Jahre zu machen und immer noch nicht der Feierstunde anlässlich des Jubiläums plan. Sie legt fest, wer wann auf welcher ans Aufhören zu denken. Ende September. Im Herbst 1992 traf sie Station Dienst tut. Die Mitarbeiter des Norwegische Ärzte lernten deutsches Psychiatrie-System kennen Waldbreitbach (fs). „Unsere norwegischen Gäste waren besonders neugierig darauf, wie wir unsere komplementärmedizinischen Ansätze mit der Schulmedizin verbinden“, berichtet Prof. Dr. Jörg Degenhardt. Der Chefarzt der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Marienhaus Klinikum St. Antonius bekam Anfang September Besuch von 15 Ärzten und Pflegekräften aus Sogndal, einer Stadt im mittleren Westen Norwegens. Sie sind Mitarbeiter eines sogenannten Distriktpsychiatrischen Zentrums und interessierten sich für das deutsche System zur Versorgung psychisch kranker Menschen und die hiesigen Behandlungsmethoden. Der Kontakt kam zustande über Gerd Peter Ruscheinski. Der gebürtige Neuwieder arbeitet seit acht Jahren als Oberarzt in der norwegischen Einrichtung. Gemeinsam mit seinen Kollegen besuchte er die verschiedenen Einrichtungen der Klinik. Anhand von Fallbeispielen zeigte ihnen Prof. Degenhardt gemeinsam mit Assistenzärztin Dr. Sonja Thüm die Behandlungsmöglichkeiten auf, die sich mit Akupunktur, Homöopathie, Yoga, Qi Gong, Musik-, Tanz- und Ausdruckstherapie sowie Arbeits- und Ergotherapie ergeben. Diese Ansätze werden bisher in norwegischen psychiatrischen Einrichtungen nur selten angewandt. MARIENHAUS Echo 4/2013 Den Umgang mit psychischen Belastungen erlernen Marienhaus Klinikum Eifel: Vor zehn Jahren wurde die psychiatrische Tagesklinik in Gerolstein eröffnet Gerolstein (as). Als Katrin Schmitz erfuhr, dass ihr Arzt sie in die Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Marienhaus Klinikums Eifel überweisen wollte, war sie froh, dass sie hier auch in einer Tagesklinik behandelt werden konnte. „Für mich war diese Form der Behandlung genau das richtige“, ist die 45-jährige Frau, die unerkannt bleiben möchte, überzeugt. „Denn mir hat es gut getan, abends nach der Therapie und an den Wochenenden nach Hauses gehen zu können.“ Katrin Schmitz war zuvor bei zahlreichen Ärzten. Sie litt seit Monaten unter starken Rückenschmerzen. Allerdings: Eine körperliche Ursache für ihre massiven Beschwerden konnte niemand finden. Ihr Hausarzt war es, der vermutete, ihre Beschwerden könnten eine psychische Ursache haben, und sie zur Behandlung in die Tagesklinik schickte. hören neben einer unter Umständen notwendigen medikamentösen Therapie Einzel- und Gruppengespräche, Ergo-, Kunst- oder Bewegungstherapie sowie das Erlernen von Entspannungstechniken. Gleichzeitig leben die Patienten abends und an den Wochenenden in ihrer vertrauten Umgebung und bei ihrer Familie. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht“, so Chefarzt Dr. Stefan Thielscher. Die Ärzte und Therapeuten behandeln im Marienhaus Klinikum Eifel das ganze Spektrum psychosomatischer Erkrankungen. „Diese entstehen, wenn Menschen auf besondere psychische Belastungen wie zum Beispiel Stress in der Familie oder im Beruf oder auch bei einer Scheidung oder dem Tod eines geliebten Menschen mit körperlichen Symptomen reagieren“, weiß Dr. Stefan Thielscher. Sie können unter Schmerzen leiden wie Katrin Schmitz oder auch Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems oder des Magen-Darm-Bereichs entwickeln. Neben körperlichen Krankheitssymptomen, die sich nicht auf einen Befund zurückführen lassen, zählen unter anderem auch Angststörungen, Depressionen und Essstörungen zu psychosomatischen Erkrankungen. Die Symptome, die Patienten entwickeln, sind vielfältig. Wirklich geholfen werden kann ihnen nur, wenn die eigentliche Ursache, nämlich der persönliche Umgang mit der psychischen Belastung, behandelt wird. „Das erkennen inzwischen auch viele Hausärzte und Allgemeinmediziner und schicken Patienten zu uns, wenn sie den Eindruck haben, dass eine psychosomatische Erkrankung hinter bestimmten Beschwerden stecken könnte“, so die Erfahrung von Dr. Esther Baican-Kadour. Katrin Schmitz konnte dadurch geholfen werden. Als sie nach mehreren Wochen die Klinik verließ, war sie praktisch schmerzfrei. Für dieses neue Lebensgefühl ist sie bis heute dankbar. Seit zehn Jahren ergänzt die Tagesklinik das vollstationäre Angebot der Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. „Patienten, die wie Katrin Schmitz psychisch weitgehend stabil und in der Lage sind, jeden Morgen das Krankenhaus aufzusuchen, behandeln wir häufig in der Tagesklinik“, so Dr. Esther Baican-Kadour, die Oberärztin der Abteilung. Können Patienten jedoch ihre Wohnung nicht verlassen, weil sie unter starken Depressionen oder Ängsten leiden, dann werden sie stationär aufgenommen. Geht es ihnen besser, können auch sie in der Tagesklinik weiter therapiert werden. Das ist für sie der erste begleitete Schritt zurück in den Alltag. Hier finden sie Schutz, Unterstützung und nehmen an dem vielfältigen Therapieangebot teil, das individuell für jeden Pati- Seit zehn Jahren finden Patienten in der Tagesklinik Schutz und Unterstützung und nehmen enten zusammengestellt wird. Dazu ge- an dem vielfältigen Therapieangebot teil. Foto: red Förderverein begrüßte 300. Mitglied Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mitte August hieß Dr. Gerhard Kreuter, der Vorsitzende des Fördervereins des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler, das 300. Vereinsmitglied willkommen. Maria Mies war im Frühjahr selbst Patientin im Krankenhaus Maria Hilf. Sie fühlte sich gut betreut und möchte mit ihrer Mitgliedschaft das Klinikum unterstützen. Rund 600.000 Euro hat der Verein seit seiner Gründung bereits an Spenden und Mitgliedsbeiträgen zugunsten des Kran- kenhauses zusammengetragen. So konnten seit 1994 Jahren viele Projekte umgesetzt werden, die den Patienten des Klinikums zugute kommen. 39 Wir gratulieren! 40 25-jähriges Dienstjubiläum Sabine Altmeyer Marienkrankenhaus St. Wendel Ralf Backes St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Suse Bassler Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Alexandra Rosar St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Danuta-Dolores Sauer Marienhaus Klinikum St. Josef Bendorf Karin Seul Brohltal-Klinik St. Josef Burgbrohl Beate Saxler Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Doris Simon-Molitor Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Dr. Rainer Siebenborn Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Walter Bauer Marienkrankenhaus St. Wendel Ulrich Schorer Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Ulrike Birtel Marienhaus Klinikum Saarlouis - Dillingen Ulrike Schorer-Moser Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Margret Schilz Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Gabriele Brillowski St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Agnes Schweisthal Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Petra Schilz-Zeimens Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Bianca Steimer Marienkrankenhaus St. Wendel Karl Schmitt Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Annette Doll Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Michael Eiden Marienkrankenhaus St. Wendel Klaus Trierweiler Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Hannelore Evers Alten- und Pflegeheim St. Anna Morbach Judith Wadle Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Karin Flamman Marienhaus Klinikum Eifel Neuerburg Margot Windheuser Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Edgar Forneck Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Annegret Wittmann Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Stefan Gemmel Marienkrankenhaus St. Wendel Marion Hentges Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Cornelia Keller St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Cornelia Klees Marienkrankenhaus St. Wendel Silke Kreuder Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Annette Langer Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Tanja Linnerz-Culmus Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Nicole Lißmann Marienkrankenhaus St. Wendel Helmut Marmann Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Brita Martini Alten- und Pflegeheim St. Anna Morbach Claudia Maus Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Lothar Mehlem Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Susanne Meyer Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Marion Mies St. Josef-Krankenhaus Adenau Nicole Molitor-Zöpfchen Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Birgit Münch Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Gertrud Paganetti Marienhaus Klinikum St. Antonius Waldbreitbach Ute Palm Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See Ottilia Pauls Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Andrea Romes St. Josef-Krankenhaus Adenau Rita Schmitt Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See Rita Schmitz Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Doris Steilen St. Josef-Krankenhaus Adenau Monika Tautz Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Katharina Voda Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Sonja Gabler Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Stefanie Gasper St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Winfried Schäfer Marienkrankenhaus St. Wendel 30-jähriges Dienstjubiläum Beate Wagner St. Josef-Krankenhaus Adenau Peter Amann Marienkrankenhaus St. Wendel Renate Bachels Marienhaus Klinikum Eifel Neuerburg 35-jähriges Dienstjubiläum Monika Breuer St. Josef-Krankenhaus Adenau Gabriele Boor Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Inge Detzen Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See Patricia Dunger Marienkrankenhaus Flörsheim am Main Elke Dellere Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Maria Delzeit St. Josef-Krankenhaus Adenau Christine Elgner-Fuchs Marienhausklinik St. Josef Kohlhof Pia Enders Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Edith Hawranke Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Gabriele Engels Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Elisabeth Hilgert-Laux Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See Elisabeth Even Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Steffi Hinkelmann Marienhausklinik St. Josef Kohlhof Marianne Faber Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Ute Hoffmann Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Birgit Gasper Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Rainer Knebel Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Karin Haus Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Waltraud Leiber St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Marion Henn Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Norbert Ludwig Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Mechthild Illien Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Michaela Lutter Marienhaus Klinikum St. Antonius Waldbreitbach Lydia Janssen Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Marianne Mauer Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Birgit Klütsch Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Elisabeth Nicolaysen Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Barbara Lingen Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Christine Niederberger Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Roswitha Mehlem Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Martina Pausch Marienhaus Klinikum St. Josef Bendorf Angela Pattberg-Wolf Marienhausklinik St. Josef Kohlhof Hans-Dieter Rössel St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Irmgard Penning Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg MARIENHAUS Alwine Roth-Jakobs Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Antonius Siebers Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Helma Sünberg Brohltal-Klinik St. Josef Burgbrohl Marita Steinmetzler Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Monika Theobald Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Hans-Georg Thielmann Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Beatrix Träm St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Wolfgang Türkis Marienkrankenhaus St. Wendel Silvia Bläs Marienkrankenhaus St. Wendel Robert Gelautz Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Angelika Gerhard Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Willi Kurt Hartmann Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Therese Hoss Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Anita Kolf Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Karin Wagner Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Gertrud Lukas Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Ute Wald St. Josef-Krankenhaus Adenau Brigitte Manns Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Beate Armbrustmacher Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Claudia Bell Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Elvira Blasius Marienkrankenhaus St. Wendel Gabriele Thomsen Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Marlies Wawers Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Karin Barg Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Monika Lauer Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See 40-jähriges Dienstjubiläum Ernst Steiger Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Marlene Hühner Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Gertrud Wagner Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Dorothea Zimmer St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil Gudrun Schneider Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße 45-jähriges Dienstjubiläum Annemarie Lang Marienhausklinik St. Josef Kohlhof Gerhard Wolf Marienhausklinik St. Josef Kohlhof 4/2013 Karin Huebsch Krankenhaus Hetzelstift Neustadt/Weinstraße Olaf Peters Reha Rhein-Wied Neuwied Maria Winter Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Echo Renate Merkes Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Emilie Rassier Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Johanna Sonnen Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Annemarie Scharenberg Marienhaus Klinikum St. Antonius Waldbreitbach Christa Schmidt Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Adelheid Schneider Marienhaus Klinikum Eifel Gerolstein Gisela Schneider Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Jutta Becker Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Maria Berger Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Marita Hahn Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler Juliane Löw Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Anne Röder Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See Irene Schmitt Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg Hildegard Ulff Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Erna Weinand Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern – St. Josef Losheim am See P. S.: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir in der Rubrik „Wir gratulieren“ nur die Jubilare berücksichtigen können, die uns die Hausleitungen schriftlich mitteilen. – Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 6. Dezember 2013. Spende für den Kinder-Hospizdienst Saar Neunkirchen. Anfang August übergab Dr. Wolfram Jost, Mitglied des Vorstandes der Software AG (3. von rechts), Paul Herrlein, dem Geschäftsführer des Kinder-Hospizdienstes Saar (2. von links), eine Spende von fast 15.000 Euro. Zusammengekommen ist diese Summe durch die Aktion „Move your feet to give a hand“ (Bewege deine Füße, um zu helfen). Mitarbeiter der Software AG sind über 10.000 Kilometer gelaufen und sammelten so 42.000 Euro. Rund ein Drittel des erlaufenen Geldes kommt nun dem Kinder-Hospizdienst zugute. Herrlein freute sich über die Unterstützung. Mit diesem Geld werde der KinderHospizdienst die Betreuung der Geschwisterkinder ausbauen. Denn oftmals müssen gerade sie in Familien mit schwerstkranken Kindern zurückstecken. Auch Heike Kirsch, Koordinatorin des Kinder-Hospizdienstes (3. von links), bedankte sich für die Spende, denn ohne eine großzügige Spendenbereitschaft wären viele Hilfen, die der Kinder-Hospizdienst den betroffenen Familien bietet, nicht möglich. Zurzeit betreut der Kinder-Hospizdienst gemeinsam mit über 80 Ehrenamtlichen 160 Familien. 41 42 Preisgeld kommt schwerstkranken Kindern und ihren Familien zugute Ende September überreichten die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräfte Bettina Leder (2. von links), Dana-Eileen Lassmann (3. von links) und Denis Michels stellvertretend eine Spende an die ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin Heike Jonas-Seemann (2. von rechts), die den Scheck für das Ambulante Kinderhospiz in Koblenz entgegennahm. Mit ihnen freuten sich Kursleiterin Manuela Lohr (links) und Dr. Maria Krupp (3. von rechts), die die Projektarbeit der Schüler betreute. Foto: fs Neuwied (fs). „Wir wollten nicht einfach blind spenden, sondern ein Projekt unterstützen, dass wir kennen“, erklärt DanaEileen Lassmann. Die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin hat vergangenes Jahr ihre Ausbildung am Rheinischen Bildungszentrum abgeschlossen und gemeinsam mit ihrem Ausbildungskurs für ihre Projektarbeit zum Thema Professionalisierungsmöglichkeiten in der Pflege 2012 den Förderpreis des Trägers für Bildungseinrichtungen gewonnen. Das Preisgeld in Höhe von 750 Euro spendeten sie nun Ende September an das Ambulante Kinderhospiz in Koblenz. Und das ganz bewusst: Im Rahmen der theoretischen Ausbildung hatte eine Mitarbeiterin des Hospizes den Schülern von ihrer Arbeit berichtet. Diese Unterrichtseinheit hinterließ Eindruck bei den Auszubildenden, von denen die meisten den Schwerpunkt Kinderkrankenpflege gewählt hatten. Das Hospiz begleitet und entlastet Familien mit schwerstkranken und sterbenden Kindern. Mit ihrer Spende wollen die jungen Pflegekräfte etwas dazu beitragen. Heike Jonas-Seemann vom Kinderhospiz bedankte sich für die willkommene Unterstützung: „Ihre Spende macht es unter anderem möglich, dass wir etwas besonders mit Geschwisterkindern unternehmen können, die sich in dieser schwierigen Situation oft vernachlässigt fühlen“. Kardiologie-Symposium in Ottweiler Ottweiler. Neue und bewährte Therapien bei Herzerkrankungen sowie das Homemonitoring waren die Themen beim Ottweiler Kardiologie Symposium, das die Abteilung für Innere Medizin der Marienhausklinik Ottweiler (Chefarzt Dr. Patrick Müller-Best, Bildmitte) Mitte September bereits zum dritten Male veranstaltete. So erläuterte Privatdozent Dr. Erik Friedrich, der Chefarzt der Kardiologie am Marienhaus Klinikum Saarlouis – Dillingen (links im Bild), internationale Studienergebnisse zur präventiven Therapie bei Vorhofflimmern und die daraus resultierende neue „Vor-Ort-Strategie“; stellte neue Medikamente für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz vor sowie neue diagnostische Möglichkeiten bei koronaren Herzerkrankungen. Ausführlich erläuterte er auch die so genannte CRTTherapie, bei der dem Patienten zusätzlich zu einem 2-Kammer-Defibrillator eine Sonde über der Herzvene implantiert wird. Dadurch kann der Herzrhythmus besser synchronisiert werden. Diese Therapie wird in Saarlouis häufig angewendet. Zum Thema Homemonitoring referierte Dr. Oliver Przibille, Oberarzt am Cardioangiologischen Centrum Bethanien in Frankfurt am Main (rechts im Bild). Dies ist eine elektronische Form der Nachsorge, die bei bestimmten Patienten mit Herzschrittmacher und Defibrillatoren zum Einsatz kommt. Dabei werden tagesaktuelle Daten vom Schrittmacher bzw. Defibrillator über einen Transmitter auf einen zentralen Rechner und von dort aus auf den PC des behandelnden Arztes ge- leitet. Dieser kann im Bedarfsfalle sofort korrigierend eingreifen. Gerade bei Patienten mit Vorhofflimmern und Herzrhythmusstörungen konnten bisher auf diese Weise nachweislich Schlaganfälle verhindert und die Mortalität gesenkt werden. – In Ottweiler wie in Saarlouis werden Patienten, die entsprechende Voraussetzungen mitbringen, per Telemonitoring betreut. MARIENHAUS Echo 4/2013 Ein beeindruckendes Erlebnis trotz schmerzender Füße und Muskelkater Mitarbeiter aus verschiedenen Krankenhäusern der Trägerschaft pilgerten gemeinsam auf dem Jakobsweg Trägerschaft (as). Pilgerwanderungen haben eine lange Tradition in der Kirche. Dass aber Mitarbeiter mehrerer Krankenhäuser gemeinsam einen Teil des Jakobsweges pilgern, hatte es bisher noch nicht gegeben. Anfang September machten sich zwei Gruppen aus der Trägerschaft auf den Weg: 27 Mitarbeiter aus den Häusern in Neunkirchen, Ottweiler und St. Wendel pilgerten von Hornbach nach Rilchingen-Hanweiler. Die 44 Kilometer lange Strecke war zu lang, um an einem Tag bewältigt zu werden, deshalb übernachtete die Gruppe in Gersheim in einem Schullandheim. Aus den Häusern Hermeskeil, Lebach, Losheim und Wadern pilgerten 17 Mitarbeiter. Sie starteten am Grab des Apostels Matthias in Trier. Nach dem Morgengebet und dem Pilgersegen zogen sie vorbei an Konz, über Trassem, Mannebach und Merzkirchen nach Nennig. An zahlreichen Kapellen und Wegkreuzen machte die Gruppe Station. Hier fanden kleine Andachten statt. Diese Impulse begleiteten die Pilgernden dann auf den nächsten Kilometern. Zurück ging es mit dem Zug nach Trier, um den Pilgertag in der Abtei St. Matthias mit dem Abendlob abzuschließen. Die Pilger waren dankbar für eine Rast, um den schmerzenden Füße etwas Ruhe zu gönnen. die Krankenhausoberin aus St. Wendel, die die Veranstaltung gemeinsam mit Christel Müller, der Oberin aus Neunkirchen-Kohlhof und Ottweiler, vorbereitet hatte. Hildegard Marx pilgerte schon einmal vor fünf Jahren anlässlich der Seligsprechung der Ordensgründerin Mutter Rosa mit einer Gruppe in drei Tagen von Schloss Dagstuhl nach Trier. „Die Er„Das 150-jährige Bestehen der Ordens- fahrungen damals waren so gut, dass wir gemeinschaft der Waldbreitbacher Fran- das wiederholen wollten“, so Marx. ziskanerinnen war für uns der Anlass, eine Pilgerwanderung für die Mitarbeiter Die Motivation der Mitarbeiter, an der anzubieten“, berichtet Hildegard Marx, Pilgerwanderung teilzunehmen, sei sehr unterschiedlich gewesen, so Anette Münster-Weber. Die Krankenhausoberin der Häuser Hermeskeil, Lebach und Wadern-Losheim hatte die Route zusammen mit Christoph Eiffler, dem Gemeindereferenten des Dekanats Hermeskeil – Kell – Waldrach, geplant und begleitet. Eine Teilnehmerin zum Beispiel habe sich vorgenommen, nach und nach den gesamten Jakobsweg zu gehen. Eine andere Mitarbeiterin hatte an der Pilgerfahrt des Trägers nach Assisi teilgenommen und freute sich, mal wieder mit einer Gruppe pilgern zu können. Auch wenn der Weg bei dem heißen Wetter für die Pilgernden beschwerlich war, sie mit Muskelkater und schmerzenden Füßen nach Hause kamen, so war es doch ein besonderes, beeindruckendes Erlebnis. Besonders freuten sich die Organisatorinnen darüber, dass sich die Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen auf dem Weg kennengelernt haben und dass Gemeinschaft entstanden ist. 17 Mitarbeiter aus den Krankenhäusern in Hermeskeil, Lebach, Losheim und Wadern pilgerten von Trier nach Nennig. Fotos: red 43 44 „Ehrensache“-Preis 2013 des SWR für den Neuwieder Hospizverein Neuwied/Speyer (as). Der Neuwieder Hospiz e.V. wurde mit dem diesjährigen „Ehrensache“-Preis ausgezeichnet. Stellvertretend für alle Mitglieder des Neuwied Hospizvereins nahm Dr. Ulrike Kirchhof Ende September in Speyer im Rahmen einer Live-Sendung des SWRFernsehens die Auszeichnung aus den Händen des Schauspielers David Rott entgegen. Seit 1995 ist die Ärztin und Theologin als ehrenamtliche Hospizhelferin für das Ambulante Hospiz Neuwied tätig. dazu bei, dass sie die letzte Lebensphase in ihrer vertrauten Umgebung zu Hause verbringen können. Die Hospizhelfer sind Gesprächspartner, machen mit den Kranken Spaziergänge oder begleiten sie zum Arzt. Auch für die Angehörigen und Freunde sind sie Ansprechpartner, bieten ihre Unterstützung an, entlasten sie bei der Betreuung und begleiten sie in ihrer Trauer. Über eine solche Begleitung hat der SWR im Vorfeld mit Ulrike Kirchhof einen Film gedreht, der im Rahmen der Preisverleihung in der SWR Landesschau Rheinland-Pfalz ausgeWie ihre Kolleginnen und Kollegen be- strahlt wurde. treut und begleitet sie schwerstkranke und sterbende Menschen und trägt so Vorgeschlagen für den "Ehrensache"-Preis wurde der Neuwieder Hospizverein von Im Rahmen der SWR Landesschau RheinlandLandrat Rainer Kaul. „Wir freuen uns sehr, Pfalz überreichte der Schauspieler David Rott (rechts) Dr. Ulrike Kirchhof stellvertretend für dass durch diese Auszeichnung die Arbeit den Neuwieder Hospiz e.V. den „Ehrensache“- der Ambulanten Hospize einer breiten Preis 2013. Moderiert wurde die Live-Sendung Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde“, so Susan Sprague-Wessel, die Vorsitzende von Martin Seidler. Foto: SWR/ Carsten Costard des Neuwieder Hospizvereins. Bei der Seniorenolympiade stand der Spaß im Mittelpunkt Eitorf (fs). Zahlenwerfen, Entchenangeln, Kleeblattsieben, Klammerspiel – so die Namen von vier der insgesamt zehn Disziplinen, die Mitte September bei einer besonderen Seniorenolympiade auf dem Programm standen. Das Marienhaus Seniorenzentrum St. Elisabeth Eitorf war Gastgeber und empfing die „olympischen“ Teams des Margaretha-FleschHauses in Hausen und des Alten- und Pflegeheims St. Josefshaus in Neustadt/ Wied. Mit je sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmern gingen die Mannschaften an den Start. „Die Bewohner waren richtig ehrgeizig und mit viel Freude dabei“, berichtet Fatma Mengü. Die Leiterin des Sozialen Dienstes im Margaretha-FleschHaus hatte diese Seniorenolympiade, die bereits zum zweiten Mal stattfand, mit organisiert. Dabei konnte sie auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen, denn in ihrer Einrichtung ist die Seniorenolympiade bereits seit über zehn Jahren Tradition. Punkte sammelten die zwischen 70 und 85 Jahren alten Sportler, indem sie zum Beispiel Gegenstände in einer Fühlbox errieten, auf Zeit so viele Plastikkleeblätter wie möglich aus einem Behälter mit Vogelsand siebten oder mit dem Wasserstrahl des Gartenschlauchs Bälle trafen. Der Siegerpokal ging dieses Jahr nach Hausen – und die Bewohner haben den festen Vorsatz, ihren Titel beim nächsten Mal zu verteidigen. Aber auch ohne den 1. Platz ist für alle Teilnehmer eines klar: Bei der Seniorenolympiade steht der Spaß im Mittelpunkt. MARIENHAUS Echo 4/2013 Der MDK sollte neu organisiert werden bis Fachkräftemangel) eindringlich zu schildern und gleichzeitig aufzuzeigen, wie so ein Klinikum sich für die Zukunft wappnet. Die Kaufmännische Direktorin Claudia Hoffmann (rechts), Krankenhausoberin Therese Schneider und Geschäftsführer Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger (2. von rechts) nutzten die Gelegenheit, Erwin Rüddel die alltäglichen Probleme eines Krankenhauses zu schildern. Foto: red Neuwied. Auch wenn dieser Besuch Anfang September mitten in den Bundestagswahlkampf fiel, war er doch ein wenig mehr als ein klassischer Wahlkampftermin. Schließlich ist Erwin Rüddel vom Fach und gehört dem Gesundheitsausschuss des Bundestages an; und zudem wurde der Abgeordnete des Kreises Neuwied begleitet von Karl-Josef Laumann, dem Bundesvorsitzenden der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft, der 2005 bis 2010 Gesundheitsminister in NRW war. So nutzten denn auch die Verantwortlichen des Marienhaus Klinikums Bendorf – Neuwied – Waldbreitbach die Gelegenheit, den Gästen die alltäglichen Probleme eines Krankenhauses (von Unterfinanzierung Rüddel wie Laumann bemängelten in ihren Statements, dass das Gesundheitssystem auf Misstrauen aufgebaut und deshalb die Bürokratie in Medizin und Pflege so überbordend sei. Das müsse sich dringend ändern. Und so kann sich Laumann beispielsweise gut vorstellen, dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) neu organisiert und in eine unabhängige Stiftung überführt wird. Große Anstrengungen werden, so die beiden CDU-Politiker, in den kommenden Jahren notwendig sein, um die Ärzteversorgung gerade im ländlichen Raum auch in Zukunft gewährleisten zu können. Für einen jungen Mediziner sei es nämlich überhaupt nicht reizvoll, sich als Hausarzt niederzulassen – schon gar nicht auf dem so genannten platten Land, wo die Wege weit, die Zahl der Patienten groß, aber vergleichsweise nur wenig zu verdienen ist. Hier bedarf es sicherlich auch einer engen Vernetzung von Ärzten und Krankenhäusern. Aber auch denen geht es gerade im ländlichen Raum alles andere als gut... Mit dem Deutschen Pflegepreis ausgezeichnet Vallendar. Prof. Dr. Frank Weidner, Dekan der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV), hat Mitte September in Konstanz den Deutschen Pflegepreis 2013 durch den Deutschen Pflegerat (DPR) verliehen bekommen. Im Rahmen der Festveranstaltung verwies Andreas Westerfellhaus, Präsident des DPR, in seiner Laudatio darauf, dass Prof. Weidner sich stets in herausragender Weise für die Verknüpfung von Theorie und Praxis der Pflege eingesetzt habe. Sein besonderes Markenzeichen sei, dass seine Aktivitäten in Lehre und Forschung immer auch Bezug zur Pflegepolitik haben. „In dieser Hinsicht hat Prof. Weidner wegweisende Beiträge zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe und der Pflege in Deutschland geleistet“, so Westerfellhaus. er als Gründungsdekan seit 2006 aufgebaut hat und die sich innerhalb kurzer Zeit mit ihrem Studienangebot als eine der besten Adressen etabliert hat. In Köln hat Weidner das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) seit dem Jahr 2000 als Direktor mit aufgebaut und leitet es bis heute. In den vergangenen Jahren wurden vom dip nahezu einhundert Projekte zur Bildung, Versorgungsqualität, Prävention und Beratung in der Pflege angegangen und umgesetzt. Der Deutsche Pflegerat ist der Dachverband von 16 Pflegeverbänden und -organisationen in Deutschland und versteht sich selbst als Pendant zur Bundesärztekammer. Der Deutsche Pflegepreis des In Vallendar lehrt Weidner an der deutsch- DPR wird seit 1997 alle zwei Jahre verlielandweit einzigen Pflegewissenschaftli- hen. Professor Weidner ist der erste chen Fakultät im Universitätsstatus, die männliche Preisträger. 45 46 Isabell hat sehr gute Aussichten wieder ganz gesund zu werden Marienhaus Klinikum in Kreis Ahrweiler: Dr. Reinhard Schneider operierte ein Mädchen aus Angola, das über das Friedensdorf International in Oberhausen zur Behandlung nach Deutschland gekommen war In einer ersten OP wurde die Eiterung aus der Muskulatur entfernt und eine Keimbestimmung durchgeführt. „Um die Infektion wirkungsvoll behandeln zu können, mussten wir genau wissen, welche Bakterien diese ausgelöst hatten“, so Schneider. Eine Woche später operierte er Isabell dann ein zweites Mal. Bei diesem Eingriff öffnete er den Knochen, entfernte das kranke Knochenmark und legte Antibiotikaketten ein. „Dabei war es wichtig, dass wir uns so nah wie möglich an die Wachstumsfuge heran arbeiteten, ohne diese jedoch zu verletzten oder zu zerstören“, so Dr. Schneider. Als Anfang August Isabells Laborwerte wieder im Normbereich lagen, operierte er sie ein drittes Mal und reinigte noch einmal das Gewebe. Bei der vierten und letzten Operation schließlich entfernte Dr. Schneider die Antibiotikaketten und füllte den Knochendefekt wieder auf. Dr. Reinhard Schneider, der Leitende Arzt der Sektion Unfall- und Gelenkchirurgie, die Gesundheits- und Krankenpflegerin Marion Hermann und die Krankenhausoberin Gaby Frömbgen (rechts) freuen sich mit der elfjährige Isabell aus Angola über den Erfolg der fast dreimonatigen Behandlung. Foto: red Bad Neuenahr-Ahrweiler (as). Als Isabell Ende Juni ins Krankenhaus Maria Hilf kam, konnte sie nicht mehr laufen und litt unter großen Schmerzen. Ihr linker Oberschenkel war stark angeschwollen. An der Oberschenkelinnenseite wölbte sich eine Eiterhöhle vor. „Nach der ersten Untersuchung vermuteten wir eine infektiöse Entzündung des Knochenmarks im Oberschenkelknochen“, berichtet Dr. Reinhard Schneider, der Leitende Arzt der Sektion Unfall- und Gelenkchirurgie. Die elfjährige Isabell stammt aus Angola, und hier drohte ihr die Amputation des Beines, denn in dem südwestafrikanischen Land fehlen die medizinischen Möglichkeiten, um so eine Erkrankung zu behandeln. Über das Friedensdorf International in Oberhausen kam sie zusammen mit rund 60 anderen schwerkranken Kindern nach Deutschland, um hier die medizinische Versorgung zu erhalten, die sie brauchte, um wieder gesund zu werden. Das Krankenhaus Maria Hilf nahm zum ersten Mal ein Kind wie Isabell aus einem Land der sogenannten Dritten Welt auf. „Wir behandelten sie kostenlos und schenkten ihr damit eine gesunde Zukunft“, so Dr. Schneider. Isabell musste er dafür vier Mal operieren. Die Röntgen- und MRT-Untersuchungen zeigten eine Osteomyelitis, eine Knochenmarkseiterung im linken Oberschenkel, die bis an die Wachstumsfuge des Kniegelenks heranreichte. Die Muskulatur war auch schon in Mitleidenschaft gezogen, es hatte sich dort ein großer Abszess gebildet, der teilweise bereits die Muskulatur zerstört hatte. Nach knapp dreimonatiger Behandlung kann Isabell – wenn auch noch etwas unsicher – wieder alleine laufen. Das musste sie mit Hilfe der Krankengymnasten wieder neu lernen. Sie hat keine Schmerzen mehr, die große Narbe am Oberschenkel ist sehr gut verheilt, die Schwellung hat sich völlig zurückgebildet und im Röntgenbild kann man sehen, dass sich der Knochen zunehmend regeneriert. „Die Aussichten für Isabell, wieder ganz gesund zu werden, sind ausgezeichnet“, berichtet Dr. Schneider. Mitte September hat Isabell das Krankenhaus Maria Hilf verlassen, um noch einige Wochen im Friedensdorf Oberhausen zu verbringen. Anfang November wird sie mit all den anderen in Deutschland behandelten Kindern wieder zurück zu ihrer Familie nach Angola fliegen. „Es ist der beste Lohn für unsere Arbeit, wenn man sieht, wie froh Isabell gegen Ende ihrer Behandlung wirkt und wie sie wieder lachen kann“, freut sich Dr. Schneider. „Uns alle, die wir in die Pflege und Behandlung eingebunden waren, macht das richtig zufrieden, und wir sind stolz auf das, was wir zusammen geleistet haben.“ ROSA FLESCH TAGUNGSZENTRUM Kurzurlaub auf dem Waldbreitbacher Klosterberg Winterangebot 2013 / 2014 Angebote: Angebot 1 Für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen der Marienhaus Unternehmensgruppe mit ihren Familien Entdecken Sie uns! Einladung zum Kurzurlaub auf dem Waldbreitbacher Klosterberg Im Winter ist es ganz besonders schön und stimmungsvoll auf dem Waldbreitbacher Klosterberg. Wir laden Sie ein, sich bei einem Kurzurlaub in unserem neuen Rosa Flesch - Tagungszentrum zu erholen. Hier finden Sie optimale Bedingungen, um sich für einige Tage aus der Hektik des Alltags zurückzuziehen und in Ruhe zu entspannen. Wir bieten Ihnen 30 moderne Gästezimmer (für 37 Gäste) mit Dusche und WC. Alle Zimmer sind mit Fernsehern ausgestattet und es ist ein kostenloser Internetzugang über W-LAN möglich. Das Haus ist komplett barrierefrei. Von dem gläsernen Panorama-Aufzug, der an den Eingangsbereich angebaut wurde, und von vielen Gästezimmern haben Sie einen wunderschönen Blick auf den Malberg und das Wiedtal. Das Restaurant Klosterbergterrassen lädt mit seiner hervorragenden Küche und der grandiosen Aussicht zum Genießen ein. Waldbreitbach ist als romantisches Weihnachtsdorf bis nach Holland und Belgien bekannt und bietet gerade in der Winterzeit eine besondere Atmosphäre. Von Dezember bis Februar sind hier zahlreiche Krippen ausgestellt. Die weltweit größte Naturwurzelkrippe wird jedes Jahr in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt aufgebaut. Krippen-Rundwege führen durch den weihnachtlich geschmückten Ortskern zu zahlreichen sehenswerten Krippen in der näheren und auch weiteren Umgebung. Ein besonderes Highlight sind die Christkindchenmärkte am 2. und 3. Adventswochenende in Waldbreitbach. Weitere Informationen zum Weihnachtsdorf Waldbreitbach finden Sie im Internet unter www.weihnachtsdorf-waldbreitbach.de. 2 x Übernachtung, 2 x Frühstück vom Buffet, 2 x Abendessen* Preis pro Person im Zweibettzimmer: Einzelzimmeraufschlag: 80,00 € 10,00 € Angebot 2 4 x Übernachtung, 4 x Frühstück vom Buffet, 4 x Abendessen* Preis pro Person im Zweibettzimmer: Einzelzimmeraufschlag: 148,00 € 20,00 € Angebot 3 6 x Übernachtung, 6 x Frühstück vom Buffet, 6 x Abendessen* Preis pro Person im Zweibettzimmer: Einzelzimmeraufschlag: 204,00 € 30,00 € * Das Abendessen ist ein kaltes Buffet mit einer warmen Beilage. Kinder zwischen 0 – 6 Jahren sind kostenfrei. Kinder zwischen 7 – 12 Jahren zahlen 50% des Angebotspreises. Auf Anfrage und nach Verfügbarkeit – buchbar vom 29. November 2013 bis zum 28. Februar 2014 Reservierung: Ulrike Schwarzbach Tel: 02638 81 - 5031 ROSA FLESCH - TAGUNGSZENTRUM Margaretha-Flesch-Straße 12 56588 Waldbreitbach E-Mail info.rft@marienhaus.de www.rosa-flesch-tagungszentrum.de Neue Mitarbeiter innerhalb der ersten sieben Monate ohne Gesundheitsprüfung. BERUHIGEND. ZUVERLÄSSIG. Unsere Zusatzversicherung für gesetzlich Versicherte lässt Sie beruhigt gesund werden. Schon ab 28,24 € im Monat. Chefarzt- oder Spezialistenbehandlung Zuschüsse für Heilpraktikerkosten, Zahnersatz und Brillen Auslandsreise-Krankenversicherung inkl. Rücktransport in die Heimat Gute Beratung braucht Gespräche. Wir sind für Sie da. Regionaldirektion Eifel-südl. Rheinland Telefon 0221 17915449 martin.kahnt@bruderhilfe.de Regionaldirektion Mittelrhein-Bergisches Land Telefon 02631 345147 bodo.langen@bruderhilfe.de Regionaldirektion Südwest Telefon 06222 75520 michael.tuerk@bruderhilfe.de Menschen schützen. 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