FokusGesundheitsförderung - Sächsische Landesvereinigung für

Transcription

FokusGesundheitsförderung - Sächsische Landesvereinigung für
FokusGesundheitsförderung
Newsletter der
Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.
NR. 02/2013, 23. JAHRGANG
12
Kinder-GartenWettbewerb
13
Schule und
Gesundheit
16
Seite
Gesund
aufwachsen
Seite
09
Seite
Aktives
Altern
Seite
Seite
02
Termine
2014
EDITORIAL
Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern, Geschäftspartnern und Förderern für die gute
Zusammenarbeit in diesem Jahr. Allen Lesern des Newsletters und unseren Mitgliedern
wünschen der Vorstand und die Geschäftsstelle der Sächsischen Landesvereinigung für
Gesundheitsförderung e. V. ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2014!
Liebe Leserinnen und Leser,
ein ereignisreiches Geschäftsjahr für die SLfG liegt fast hinter uns. Mit der Wahl des neuen Präsidenten und des neuen Vorstands im März dieses Jahres hat sich die SLfG auf den Weg gemacht, die Aufgaben für die nächsten Jahre abzustecken
und die dafür richtige Vereinsstruktur zu finden. So ist die neu aufgenommene Koordinierung des Gesundheitszieles „Aktives
Altern“ eine solche neue Herausforderung, der weitere folgen werden, und zum Jahresende wird endlich auch die dringend benötigte neue Homepage fertig. Auch mit weiteren web 2.0-Anwendungen in der Umsetzung von Projektinhalten begeben wir uns auf
neues Terrain. Die dabei so wichtige personelle Kontinuität in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist 2013 gelungen, und diese Kontinuität bleibt auch für 2014 eine große Herausforderung. Die Umsetzung von „Gesund aufwachsen“ mit dazugehörendem Fachtag, der
Abschluss des 3. Sächsischen Kinder-Garten-Wettbewerbs, des Wettbewerbs „Be Smart – Don‘t Start“ und die Projekte der schulischen
Gesundheitsförderung waren gelungene Highlights des Jahres. Darüber hinaus ist in den letzten Monaten deutlich geworden, dass mit
der gesellschaftlichen Debatte über psychische Gesundheit auch ein neuer Umgang mit den Themen Gesundheitsförderung und Prävention in den Blickpunkt rückte. Insofern ist die Zeit reif, dass diesen Themen mehr öffentliche Aufmerksamkeit zukommt. Mit dieser
Erkenntnis gehen wir optimistisch in ein neues Jahr mit neuen Aufgaben für die Gesundheitsförderung in Sachsen.
Mit herzlichen Grüßen aus der Geschäftsstelle
Stephan Koesling
NEWS AUS DER GESCHÄFTSSTELLE
MindMatters – Die psychische Gesundheit durch ein gutes Schulklima fördern
MindMatters ist ein erprobtes und wissenschaftlich fundiertes Weiterbildungspro­
gramm zur Förderung der psychischen
Gesundheit an Schulen. Es kann in der
Grundschule beginnen und bis zum Berufsstart weitergeführt werden. Das Programm
ist ein Gemeinschaftsprojekt von BARMER
GEK, Unfallkasse Nordrhein Westfalen, Ge­
meinde-Unfallversicherungs­verband Hannover, Landesunfallkasse Niedersachsen
und der Leuphana Universität Lüneburg.
MindMatters basiert auf dem Konzept
der guten gesunden Schule. Ziel ist es, in
Grund- und Oberschulen sowie Gymnasien die Schulqualität zu verbessern und
eine Schulkultur zu schaffen, in der sich
sowohl Lernende, Lehrkräfte und Eltern
wertgeschätzt und eingebunden fühlen
als auch sich gegenseitig mit Respekt und
Toleranz begegnen.
Das Programm besteht aus drei Schulentwicklungs- und sechs Unterrichtsmodu-
len. Die Schulentwicklungsmodule stellen
die Basis von MindMatters dar und liefern
zahlreiche Anregungen und Arbeitsmaterialien, mit denen Schulen ihren Bildungsund Erziehungsauftrag gesundheitsförderlich ausbauen können.
In den Unterrichtsmodulen können Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und ihre
Kompetenz erweitern. So gibt es die
Möglichkeit, verschiedene Themen zu erörtern, beispielsweise der Umgang mit
01
umgesetzt werden kann. Alle Begleitmaterialien stehen den Schulen kostenfrei
zur Verfügung und können unter www.
mindmatters-schule.de bestellt werden.
Parallel dazu werden Schulpsychologen,
Sozialarbeiter und Beratungslehrkräfte als
MindMatters-Schulberater und -beraterinnen fortgebildet. Sie helfen dann interessierten Schulen beim Einstieg in das Programm.
Die SLfG wird in Kooperation mit der BARMER GEK Landesgeschäftsstelle Sachsen
ab 2014 die Einführung und Umsetzung
von MindMatters in Sachsen koordinieren sowie Multiplikatorenschulungen für
MindMatters-Schulberater und -beraterinnen durchführen.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für
Gesundheitsförderung e. V.,
Kerstin Schnepel,
Mail: schnepel@slfg.de
Mind Matters-Moduls im MM-Haus
Mobbing, mit Stresssituationen oder auch
der Umgang mit Verlust und Trauer. Genauso können aber auch Inhalte wie der
Umgang und die Akzeptanz von psychischen Auffälligkeiten besprochen werden.
Im Umsetzungsprogramm haben der Aufbau von Netzwerken zwischen Schule und
Schulumfeld sowie die Entstigmatisierung
und Förderung der Akzeptanz von Ver-
schiedenheit einen wichtigen Stellenwert.
MindMatters unterstützt durch verschiedene altersgerechte Module das gemeinsame Unterrichten und Lernen, von der
Primarstufe bis hin zum Einstieg ins Berufsleben.
Das Programm wurde so entwickelt, dass
es von Schulen und Lehrkräften selbstständig im Unterricht und in der Schule
BARMER GEK
Landesgeschäftsstelle Sachsen,
Anett Wagner
(Prävention und Selbsthilfe)
Mail: anett.wagner@barmer-gek.de
Tel.: 0800 332060 23-3602
(für kostenfreie Anrufe aus dem deutschen
Fest- und Mobilfunknetz)
IM BLICKPUNKT
Gesundheitsziel Aktives Altern - Altern in Gesundheit, Autonomie und Mitverantwortlichkeit
Auswertung der Arbeitstagung am 18. November 2013
Sachsen wird aufgrund seiner Altersstruktur früher und intensiver von den gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen des demografischen Wandels erfasst
werden als andere Bundesländer. Deshalb
beschloss der Steuerungskreis „Gesundheitsziele Sachsen“ im März 2008 die Entwicklung des Gesundheitsziels „Aktives
Altern – Altern in Gesundheit, Autonomie
und Mitverantwortlichkeit.“
02
Seit 2013 hat die SLfG die Koordination
für diesen Themenbereich übernommen.
Die Mitte November stattfindende Arbeitstagung „Aktives Altern“ knüpfte an
die bisherigen Ansätze und Ideen der vergangenen Ergebniskonferenz (März 2013)
in der Sächsischen Landesärztekammer
an.
Sechs thematische Herausforderungen
wurden in den Arbeitsforen zur Diskussion gestellt. Es gab weitere Ideen zur Um-
setzung des sächsischen Gesundheitsziels
„Aktives Altern“ bzw. bereits erste Resultate aus den Foren.
Begrüßung
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der Sächsischen Landesärztekammer, Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze. Prof.
Schulze hob die Arbeit und das Engagement hervor, das bereits seit März 2008 in
Prof. Dr. Jan Schulze, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer
Quelle: Sächsische Landesärztekammer
die Entwicklung und Umsetzung des Gesundheitsziels „Aktives Altern – Altern in
Gesundheit, Autonomie und Mitverantwortlichkeit“ geflossen sei, bevor es nach
der Ergebniskonferenz im März 2013 an
die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. als neue Koor­
di­­
nierungsstelle übergeben wurde. 53
säch­sische Akteure gestalteten in vier multiprofessionellen Arbeitsgruppen 24 Teilziele aus, die im Februar 2009 durch den Steuerungskreis „Gesundheitsziele Sachsen“
verabschiedet wurden. Da es aber nicht
nur Erfolge in der bisherigen Umsetzung
gab, sondern auch Schwierigkeiten und
Hindernisse bei der Verwirklichung einiger
Ziele, müsse man sich bei der jetzigen Wiederaufnahme des Themas dieser Probleme
bewusst sein, um in der zukünftigen Arbeit die Erfolge zu stärken. Auch wenn die
konkrete Umsetzung der Gesundheitsziele
nicht immer leicht zu erreichen sei, dürfe
dieses Ziel gerade jetzt, wo eine Priorisierung von Leistungen im Gesundheitswesen
stark diskutiert wird, nicht aus den Augen
verloren werden. In diesem Sinne wünschte Prof. Schulze der Sächsischen Landesvereinigung für Gesund­heitsförderung e. V.
viel Erfolg bei der Wiederaufnahme und
für die zukünftige Umsetzung des Gesundheitsziels Aktives Altern.
Dr. Stephan Koch, Abteilungsleiter Gesundheit im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz
Quelle: Sächsische Landesärztekammer
verstärkt auf kommunaler Ebene aufgegriffen wurden. Der Gesundheitszieleprozess stieß in der Entwicklung durch seine Transparenz, die explizit formulierten
und ergebnisorientierten Ziele auf nachhaltiges Interesse und bestünde in dieser
Form seit langem in Sachsen. Dem Anliegen, das Staatsministerin Christine Clauß
auf der Ergebniskonferenz im März dieses Jahres äußerte, nämlich die sozialpolitischen Thematiken des Aktiven Alterns
noch besser im Gesundheitszieleprozess
zu verknüpfen, käme man mit der heutigen Arbeitstagung nach. Mit der Aufnahme der kommunalen Daseinsvorsorge, des
betrieblichen Gesundheitsmanagements
und des intergenerationellen Ansatzes in
den Prozess seien weitere ergebnisorientierte, praxisbezogene Ansätze hinzugekommen. Die sächsische Staatsregierung
würde unter dem Aspekt „Demographie
und Gesundheit“ europäische Fördermit-
tel anmelden, wofür sich das Sächsische
Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz eingesetzt habe. Dr. Koch
wünschte der Veranstaltung viel Erfolg,
bedankte sich bei der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung
für die Koordination, der Sächsischen Landesärztekammer als Gastgeber und den
zahlreichen Teilnehmenden für ihr Engagement.
Alter(n)sbilder
Stephan Koesling, Geschäftsführer der
Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V., sorgte bei seiner Moderation durch die Veranstaltung
mit einer Abstimmung der Teilnehmenden
zu fünf verschiedenen Alter(n)sbilder für
eine kurze Auflockerung. Die Teilnehmenden konnten grüne und rote Karten heben und so Zustimmung oder Ablehnung
signalisieren.
Alt ist man, wenn man sich beim Schuhezubinden fragt: Was könnte ich noch erledigen, wenn ich schon mal hier unten bin?
Eckart von Hirschhausen
Das Alter hat zwei große Vorteile: Die
Zähne tun nicht mehr weh und man hört
nicht mehr all das dumme Zeug, das ringsum gesagt wird.
George Bernard Shaw
Grußwort
Dr. Stephan Koch, Abteilungsleiter Gesundheit im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz,
zeigte auf, dass die Gesundheitsziele, die
in zahlreichen OECD-Ländern entwickelt
wurden und auf nahezu allen regionalen
Ebenen westlicher Länder bestünden, nun
03
Alter an sich ist keine Leistung.
Daniel Bahr, Bundesgesundheitsminister
Ich bin stolz auf die Falten. Sie sind das Leben in meinem Gesicht.
Brigitte Bardot
Einleitender Vortrag
In ihrem einleitenden Fachvortrag „Stadt
und Land im demografischen Wandel: Ein
architektonischer Blick in die Zukunft“
nahm Dr.-Ing. Gesine Marquardt von der
Technischen Universität Dresden die Teilnehmenden mit auf eine Reise in das Jahr
2045.
Blick ins Auditorium
Quelle: Sächsische Landesärztekammer
Susanne Meves
(Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz)
Impulsbeiträge:
Uwe Wildenauer
(Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH)
Wolfgang Kmetzsch
(Projekt Zukunft e. V. Chemnitz)
Frau Hans
(Hauptamtsleiterin der Stadt Oelsnitz/Erzgebirgskreis)
Foto: © Urban Schnieber
Modell der Ausstellung „Alle Generationen in einem Boot“ auf der MS-Wissenschaft; Quelle: Vortrag Dr.-Ing. G. Marquardt
Am Beispiel von drei Personen im Alter von
rund 80 Jahren wurden verschiedene Szenarien aufgezeigt, die die Erleichterung
des Lebens im Alter durch Weiterentwicklung von Stadtplanung und technischen
Innovationen darstellten. So würde beispielsweise die Mobilität durch seniorengerechte Elektroscooter und einzig dafür
vorgesehene Fahrstreifen erhalten bleiben.
Ein weiterer Blick wurde auf das zukünftige Zusammenleben und gegenseitige
Unterstützen verschiedener Generationen
gelegt. Hier standen Mehrgenerationenhäuser, aber auch die gemeinsame Betreuung von Hochbetagten und Kindern in integrierten Tageseinrichtungen im Fokus.
Weiterhin könnten durch technische Innovationen beispielsweise alltägliche Be-
04
stellungen von Lebensmitteln elektronisch
und auch vollautomatisch durch intelligente Kühlschränke geleistet werden.
Insgesamt eine anregende Vision einer
alternden Gesellschaft und ihrer Umgebung, die eine kontroverse Diskussion und
einen Diskurs über technische Innovationen versus eigene Mobilität auslöste.
Forum 1: Regionale Daseinsvorsorge
im demografischen Wandel – kommunale Konzepte für „Aktives Altern“
Moderation:
Dr. Rotraut Sawatzki
(Vizepräsidentin der Sächsischen Landesver­
einigung für Gesundheitsförderung e. V.)
Modellvorhaben
Daseinsvorsorge 2030
Kommunale Konzepte für Aktives Altern
– ein Austausch darüber bestimmte das
gleichnamige gut besuchte Forum. Neben den Landkreisen und kommunalen
Gesundheits- und Sozialämtern waren
hier Krankenkassen, Pflegeverbände und
Mehrgenerationenhäuser vertreten.
Wie finden sich Freiwillige, die dem Arbeitsmarkt nicht mehr aktiv zur Verfügung
stehen, aber so rüstig sind, dass sie gerne
gesellschaftlich agil bleiben? Welche Aufgaben können ihnen übertragen werden?
Welcher Stellschrauben braucht es, um
deren Tätigkeiten dauerhaft für die Sozial­
planung der Kommunen nutzbar zu machen?
Die Hauptamtsleiterin der Stadt Oelsnitz/
Erzgebirgskreis Frau Hans betonte, dass
die Motivation der Kommune für die Entscheidung zum Modellprojekt von großer Bedeutung sei. Denn nur mit diesem
könne die Lebensqualität und das aktive
Altern der Senioren in der Kommune gewährleistet werden.
Die Initiatoren des Projektes der Wüstenrot-Stiftung „Daseinsvorsorge 2030 – innovativ und modern – eine Antwort auf
den demografischen Wandel“ für die Region Oelsnitz/Erzgebirgskreis stellten sich
den Fragen des Publikums und brachten authentisch auf den Punkt, worum
es geht, wenn positives Selbstwertgefühl
und ehrenamtliches Engagement im Alter zusammenkommen sollen. Ob Hausaufgabenbetreuung, Unterstützung in
schwierigen Lebens- und Familienverhältnissen, assistierende pflegerische Betreuung im Krankenhaus – wesentlich ist, dass
die Freiwilligkeit und Passfähigkeit von erbrachter und erwarteter Leistung gegeben
sind, so war man sich einig.
Allgemeines Fazit: Diese Vermittlung geschieht am besten durch eine bewährte, in
der Region anerkannte Vereinsstruktur, die
solide finanziert und nachhaltig ausgerichtet ist. Thematisiert wurden juristische Fragen wie die Abgrenzungen zum Vergaberecht ebenso wie eine Anpassung des SGB
XI an die aktuellen Pflegeerfordernisse.
Zukünftig sollen diese Themen vertieft
werden. Außerdem muss überlegt werden, welche Vereinsstrukturen für eine
Verstetigung dieses konzeptionellen Ansatzes in Sachsen in Frage kommen. Weitere Infos unter: www.senioren-undehrenamt.de/Start.html
Oliver Siegrist (BGW)
Älter werden und gesund bleiben – Ist das
überhaupt möglich im betrieblichen Kontext? Wenn ja, was braucht es denn dazu?
Prof. Dr.-Ing. Kurt Landau (Gesellschaft für
Gesunde Arbeit Dresden mbH)
Return-to-work-Programme. Mit gezielter
beruflicher Rehabilitation Beschäftigungsfähigkeit erhalten
Stephan Gabriel (BAuA)
Die Initiative „Neue Qualität der Arbeit“ –
Angebote für die regionale Arbeit
Forum 2: Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit in Unternehmen, Betriebliches
Gesundheitsmanagement für ältere
Beschäftigte
Quelle: Sächsische Landesärztekammer
Moderation
Dr. Heinz-Werner Raske (Gesellschaft für
Gesunde Arbeit Dresden mbH)
Impulsbeiträge
Prof. Dr. Jürgen Wegge (TU Dresden)
Trainingsbasierte Stärkung der subjektiven
Gesundheit und Erhalt der Arbeitsfähigkeit bei älteren Beschäftigten im stationären Bereich
Dr. Attiya Khan (SLfG)
Ergebnisse des Arbeitsbewältigungs-Coachings in einem Altenpflegeheim
Das Forum zwei „Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit im Unternehmen, Betriebliches Gesundheitsmanagement für ältere
Beschäftigte“ erhielt großen Zulauf. 30 interessierte Teilnehmende setzen sich unter
Moderation von Herrn Dr. Raske mit der
oben genannten Themenstellung auseinander.
In der auf die Impulsbeiträge folgenden
Diskussion zwischen den Impulsgebern
und dem Plenum war vor allem das Betriebliche
Eingliederungsmanagement
(BEM) ein Thema. Ausgangspunkt hierbei
war die schwierige Handhabung dieses
Verfahrens in der Praxis. Das BEM ist eine
gesetzliche Vorgabe, die im Rahmen des
Arbeitsschutzgesetzes vom Arbeitgeber
zu erfüllen ist. Im Hinblick auf die Praktikabilität zeichneten sich in der Gesprächsrunde vor allem die essentielle Bedeutung
der Verinnerlichung der BEM-Strukturen
und -Prozesse seitens der Betriebe sowie
die Weitergabe dieser an die Mitarbeiter
ab.
Ein weiterer Themenschwerpunkt war die
Verbesserung der Arbeitsgestaltung. Die
Teilnehmenden merkten an, dass nicht
nur die betriebswirtschaftlichen Verbesse­
rungen im Fokus des Interesses stehen
dürften, sondern auch das subjektive Gesundheitsempfinden der Mitarbeiter. Das
Wohlempfinden eines jeden Einzelnen erhöht die persönliche Lebensqualität und
trägt zur individuellen Leistungsfähigkeit
bei. Am Ende der Diskussionsrunde fasste
Dr. Raske die Inhalte anhand der nachfolgenden Fragestellungen zusammen.
1.Wie ist das Handlungsfeld aufgestellt?
2. Wo soll es hingehen?
Verbesserung der Arbeitsgestaltung.
Implementierung einer altersgerechten
Arbeitsgestaltung und Führung in den
sächsischen Unternehmen.
3. Was brauchen wir dafür?
Zum einen muss bewusst gemacht werden, dass der Mensch im Mittelpunkt
der Handlungen steht. Zum anderen
sollten neben der Arbeitsorganisation
auch andere, die Arbeitsfähigkeit des
Menschen beeinflussende, Bereiche
mit in den Fokus genommen werden.
Um arbeitsgestalterische Veränderungen in Gang zu setzen, benötigt es die
Mitnahme und Partizipation von Führung und Mitarbeitern sowie der gezielten Nutzung von Netzwerken. Im Zuge
dessen sollte man sich u. a. bewusst
werden, welche Netzwerkbildung bisher betrieben wurde, welche Strukturen
05
bereits abgedeckt sind und welche Zielgruppen und Regionen aktuell erreicht
werden. Nach Ansicht des Forums bedarf es einer Bestandsaufnahme von
Maßnahmen im Freistaat Sachsen, die
auf den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit von älteren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern abzielen.
Darüber hinaus ist es wichtig, auch vor
Ort an der „Basis“ zu tagen und Betriebe bzw. Unternehmer bei zukünftigen Diskussionen mit ins „Boot“ zu
holen.
Forum 3 und 4: Anforderung an die
Versorgung und regionale Vernetzung
– Diabetes mellitus Typ 2
Moderation
Prof. Dr. oec. habil. Gisela Thiele
(Hochschule Zittau/Görlitz)
Impulsbeiträge
Prof. Dr. med. habil. Otto Bach
(Sächsische Landesärztekammer)
Anforderungen an die ärztliche Fortbildung
PD Dr. med. habil. Dagmar Pöthig
(eVAA e.V. und GerontoNetz VGTL)
Zukunftsfähige Versorgungsstrukturen im
demografischen Wandel: Referenz- und
Praxismodell GerontoNetz VGTL
Florian Meißner (vital.services GmbH)
Prozessorientierte Vernetzung als Grundlage für demografiefeste Versorgungsstrukturen im Gesundheits- und Sozialsystem
PD Dr. med. habil. Ulrike Rothe
(TU Dresden)
Früherkennung eines Metabolisch-Vaskulären Syndroms als Prädikator für Typ2-Diabetes und Koronare Herzkrankheit
Dipl.-Psych. Jaqueline Schwarz
(TUMAINI Institut für Präventionsmanagement GmbH)
Lebensstilintervention und gesundes Altern
In diesem Forum gab es trotz der Vielfältigkeit der Beiträge einen entscheidenden
Konsens. „From case to care“, der Mensch
als Individuum und nicht als Fall betrachtet,
mit seinen ganz individuellen Bedürfnissen.
Prof. Bach betonte in seinem Impulsbeitrag die Unabdingbarkeit eines interdiszi-
06
Quelle: Sächsische Landesärztekammer
plinären Ansatzes in der Versorgung des
einzelnen und dass besonders der soziale Aspekt der Versorgung gestärkt werden
müsse, sodass man dem Begriff „Sprechstunde“ wieder gerecht werden könne.
Gerade in der Versorgung älterer Menschen, die in Gefahr stünden, sozial zu
vereinsamen, sei dies ein enorm wichtiger
Aspekt.
Frau PD Dr. Pöthig stellte das GerontoNetz
VGTL als zukunftsfähiges Versorgungsnetzwerk im demographischen Wandel
vor. Das Ziel dieses regionalen Netzwerkes von Akteuren der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheits- und Sozialsystems ist die patientenzentrierte und
bedarfsorientierte Versorgung, die durch
Effizienz, nicht nur dem einzelnen zugutekommt, sondern auch das Gesundheitsund Sozial­system in seiner Wirtschaftlichkeit unterstützt und somit demografiefest
gestaltet.
Für die Vernetzung der einzelnen Akteure stellte im nächsten Beitrag Herr Meißner ein elektronisches Informations- und
Kommunikationssystem vor, das den einzelnen Akteuren erlaubt, in einer gemeinsamen Fallakte den Versorgungspfad
eines Patienten einzusehen und Informationen einzufügen. Dies soll z. B. Mehrfachbehandlung und Verschreibung von
Medikamenten verhindern und den Informationsaustausch involvierter Akteure erleichtern.
Frau PD Dr. Rothe referierte über das Metabolisch-Vaskuläre Syndrom (MVS) als
Prädikator für Diabetes mellitus Typ 2 und
Koronare Herzkrankheit. Hierzu stellte sie
die von ihr mitentwickelte Praxisleitlinie
MVS vor, die zusammenfassend für alle
anerkannten Leitlinien zu den einzelnen
zusammenwirkenden Faktoren des MVS
steht. Diese Leitlinie zum Chronic Care
Management MVS unterstützt die Frühdiagnostik und -intervention zur Manifestationsprophylaxe in der Risikogruppe und
die integrierte Versorgung und Reduktion
der Krankheitslast bei Betroffenen.
Frau Schwarz stellte die Ausbildung des
Präventionsmanagers im TUMAINI Institut
vor. Weiteren Einblick gab sie in verschiedene Ansätze der Lebensstilintervention,
wobei ein wichtiger Fokus darauf läge,
den Betroffenen besonders das „WIE ändert man Verhalten“ zu vermitteln und sie
mit einer Art „Toolbox“ auszustatten, die
hilft, die Veränderungen anzugehen und
Hindernisse oder Rückfälle in alte Muster
zu überwinden.
Um in Zukunft chronischen Krankheiten
wie z. B. Typ 2 Diabetes mellitus entgegenzuwirken und die Menschen in ihrer Situation bestmöglich zu versorgen und zu unterstützen, müssen alle in die Versorgung
involvierten Akteure „an einen Tisch“ und
die zu versorgende Person mit ihrem individuellen Bedarf immer im Fokus bleiben,
so das Fazit des Forums.
Forum 5: Bewegungsförderung und
Sturzprävention
Moderation
Bernd Fischer (Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege)
davon. In diesem Sinne verfolgt der Landessportbund Sachsen mit diesem Projekt
folgende Ziele:
Quelle: Sächsische Landesärztekammer
Impulsbeiträge
Dipl.-Med. Alexander Defèr
(Bund der Osteologen Sachsen e. V.)
Mobilität schafft Lebensqualität – Verhinderung von Stürzen und Frakturen im Alter
Wolfgang Schmidt
(Landessportbund Sachsen e. V.)
Komm in den Sportverein
Marlen Kofahl von der SLfG als Vertretung
für Gunnar Krisch
(Landeshauptstadt Dresden)
Walking People – It‘s never too late to
start (WHO Gesunde Stadt Dresden)
Dr. Axel Viehweger
(Verband sächsischer Wohnungsgenossen­
schaften e. V.)
Gesundheitsstandort Wohnung – Erfahrungen und Lösungsansätze
Herr Dipl.-Med. Defèr stellte das vollelek­
tronische Anamnesetool unter
www.mobilitaet-schafft-lebensqualitaet.de
vor, mit dessen Hilfe interessierte Personen
ihr persönliches Sturzrisiko einschätzen
können. Anhand von 1.823 eingegangenen Risikofragebögen (Stand 31.10.2013)
informierte er über ausgewählte Ergebnisse des Screenings.
Das Projekt „KOMM in den Sportverein“
wurde von Herrn Schmidt vorgestellt. Ziel
des Projektes ist die Etablierung von Netzwerken zur Bewegungsförderung in den
zwei Zielgruppen der Kinder und Jugendlichen sowie der über 50-Jährigen. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass sportliche Aktivitäten den Alterungsprozess
verlangsamen können. Auch wer erst in
hohem Alter mit Sport beginnt, profitiert
Ausbau gesundheitsorientierter Sport­
an­gebote in den Vereinen und Erstellung konkreter Angebotsverzeichnisse
Aktivierung der Zusammenarbeit mit
Wohlfahrtsverbänden, Ärzteschaft, Kran­ kenkassen, klein- und mittelständischen
Unternehmen
Aktivierung der Zusammenarbeit mit
Seniorenbüros und Ehrenamtsagenturen
Konzipierung einer Qualifizierung für
interessiertes Betreuungspersonal von
Senioreneinrichtungen und -begeg­
nungs­stätten
Durch die Vernetzung von Senioreneinrichtungen sollen insbesondere Personen fortgeschrittenen Alters erreicht werden, die
sportlich wenig ambitioniert sind, welche
aber mit qualifizierten, altersgerechten,
gesundheitsorientierten Bewegungsangeboten ihre körperliche Leistungsfähigkeit
erhalten bzw. verbessern lernen können.
Das EU-Projekt „Walking People – It‘s never too late to start“ zielt auf die Prävention chronischer Erkrankungen durch Bewegung, indem die körperliche Aktivität
durch Schaffung öffentlicher Bewegungsräume unterstützt wird. Dabei werden
insbesondere stadträumliche Differenzen
berücksichtigt, da Sport und Bewegung
in den verschiedenen Stadtteilen unterschiedlich häufig und intensiv ausgeübt
wird. So will das Projektteam in Dresden
bis zum Ende des Projektes im Juli 2014
im Beteiligungsprozess mit den potenziellen Läufern und Walkern mindestens drei
neue Strecken aufbereiten, welche das
Angebot für freizeitsportliche Betätigung
erweitern.
Herr Dr. Viehweger stellte Erfahrungen
und Lösungsansätze des Gesundheitsstandorts Wohnung und das dazugehörende Konzept der kombinierten Lösungsansätze in mitalternden Wohnungen vor.
So werden die Aspekte Gesundheit, Sicherheit, Komfort und Freizeit durch
bautechnische Maßnahmen, technische
Assistenzsysteme sowie durch wohnbegleitende und soziale Dienstleistungen
miteinander verknüpft mit dem Ziel, dass
alternde Menschen so lange wie möglich
in der eigenen Wohnung leben können.
Um Angebote der Bewegungsförderung
und Sturzprävention auszubauen und zu
etablieren, braucht es insbesondere niedrigschwellige Angebote und deren Initiatoren. Ebenso ist es notwendig, beteiligte
Akteure, wie Krankenkassen, Sportvereine, Wohnungsbaugenossenschaften, Gesundheitsdienstleister etc. zusammenzuführen und entsprechende Infrastrukturen
aufzubauen (s. Grafik unten). Um das Ziel
einer dauerhaften Bewegungsförderung
zu verwirklichen, sind vielfältige Komponenten einzubinden und miteinander zu
verknüpfen. Dies wird Schwerpunkt der
weiteren Arbeit im Bereich „Bewegungsförderung und Sturzprävention“ im Gesundheitsziel „Aktives Altern“ darstellen.
Quelle: Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.
07
Forum 6: Pflegende Angehörige
Moderation
Dipl.-Pflegewirtin Lissy Nitsche-Neumann
Impulsbeiträge
Dipl.-Psych. Katharina Roitzsch
(TU Dresden)
Gesund und leistungsfähig: Vereinbarkeit
von Beruf und Pflegeverantwortung
Eva Helms (Convitas – Konzepte und Angebote für Menschen im Alter)
Neues aus dem Mehrgenerationenhaus
Mitarbeiter Pflegen
Im Forum „Pflegende Angehörige“ wurden verschiedene Aspekte aufgegriffen,
die pflegende Angehörige je nach individueller Situation unterstützen und entlasten
können. Die beiden einleitenden Hauptreferate legten den Schwerpunkt in die
Vereinbarkeit von Familienaufgaben und
Berufstätigkeit und stellten jeweils die Aktivitäten der ESF geförderten Projekte vor.
Obwohl gleiche Thematik, konnten doch
unterschiedliche Ansätze erörtert werden.
So entwickelte sich aus den bestehenden
Angeboten des Mehrgenerationenhauses
in Radebeul zunächst ein kommunales Projekt für „Menschen mit Demenz“ mit Hilfe zur Selbsthilfe und inzwischen über den
Zeitraum von insgesamt drei Jahren eine
gelebte „Mitarbeiter pflegen“-Kultur in
Unternehmen. Dabei werden einerseits die
Führungskräfte in interessierten Unternehmen für ein pflegefreundliches Unternehmen z. B. durch die Einführung eines Pflegekoffers, eines festen Ansprechpartners
sensibilisiert. Andererseits erfahren von
Pflege betroffene Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter unmittelbare Hilfe und Unterstützung durch z. B. ehrenamtliche Pflege- und/oder Seniorenbegleitung oder die
Vermittlung weiterführender Dienstleistungen. Ein weiteres interessantes Instrument
für das Thema Vereinbarkeit von Beruf und
Pflege ist der von der TU Dresden im Rahmen des ESF-Projektes entwickelte Kurztest
„zum aktuellen und zukünftigen Vereinbarkeitsbedarf in 170 sächsischen Unternehmen“. In der sich anschließenden Diskussion ging es vor allem um Fragen der
Vernetzung, der Nachhaltigkeit von Maßnahmen und langfristige Lösungen, unab-
08
hängig von Projektförderungen. Denkbar
seien beispielsweise staatliche Anreize für
Unternehmen, die neben Kinderfreundlichkeit auch Pflegefreundlichkeit umsetzen. Einig waren sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des Forums, dass Pflege als
gesamtgesellschaftlicher Auftrag gesehen
werden muss. Da die Zielgruppe sehr heterogen ist und Pflege „vor der Pflegestufe“
beginnt, müssen sich auch die Angebote
sehr differenziert gestalten. Pflegende Angehörige sind Angehörige eines behinderten und/oder kranken Kindes ebenso wie
(Ehe)Partner älterer Pflegebedürftiger. Eine
pflegende Tochter, die noch berufstätig ist,
benötigt andere Angebote als der pflegende Sohn. Der eine Pflegebedürftige kann
das Haus noch verlassen und z. B. eine Tagesstätte besuchen, ein anderer ist der sozialen Isolationsgefahr ausgesetzt, weil
die Mobilität eingeschränkt ist. Hier müssen auch aufsuchende Angebote mitgedacht und umgesetzt werden. Neben der
begrifflichen Erweiterung von Pflegeberatung, die nicht allein durch die Pflegekassen erfolgen kann bzw. zu verantworten
ist, sprachen sich die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer auch für einen grundsätzlich
wertfreien Umgang insbesondere bei von
Pflege betroffenen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in Unternehmen aus. Eine vertrauensvolle Grundhaltung ist die Basis für
alle Maßnahmen für pflegende Angehörige, egal ob im Unternehmen, im Mehrgenerationenhaus, in der Tagesstätte oder zu
Hause mit externen Dienstleistern. Soll heißen, bevor pflegende Angehörige von der
an sich gut ausgebauten Angebotsstruktur
Gebrauch machen, muss mit einer mitunter mühevollen Arbeit in Vertrauensbildung
begonnen werden. Hierbei könnte eine
stärkere Vernetzung vorhandener örtlicher
Strukturen helfen. Erste Vernetzungsimpulse zwischen den Mehrgenerationenhäusern und externen Dienstleistungsanbietern konnten bereits mit der Veranstaltung
angeregt werden und verstehen sich als
weiterführende Aufgabe für die Zielgruppe pflegende Angehörige. Weitere Arbeitsschwerpunkte bzw. Fragestellungen sind
u. a.: Was benötigen Unternehmen, um
pflegende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen zu können? Welche Rolle spielen Mehrgenerationenhäuser bzw.
können diese als Pflegestützpunkte fungieren? Wie stellt sich der Einbezug Ehrenamtlicher zukünftig dar, bei derzeitigem
Rückgang? Welche Angebote sind für den
ländlichen Raum eruierbar?
Verabschiedung und Ausblick
Nach der Vorstellung der Forenergebnisse durch die Moderatoren, verabschiedete
Friedhelm Fürst, Kaufmännischer Vorstand
des Diakonischen Werks der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen e. V., die Teilnehmenden und fasste als Fazit und Ausblick die
Veranstaltung in folgenden Punkten zusammen. Es sei deutlich geworden, dass
der Aspekt des Praxisaustausches, von der
Praxis für die Praxis, der hier ansatzweise
in der Veranstaltung umgesetzt wurde, im
Prozess der Gesundheitsziele noch erweitert werden muss. Des Weiteren müsse die
Vernetzung über die föderalen Strukturen
weiter vorangetrieben werden und vor allem dezentrale, regionale Lösungen gefördert werden. Schnittstellen zu weiteren
Sektoren seien in den Blick zu nehmen,
u. a. in dem Thema „Daseinsvorsorge“
im ländlichen Raum. Man müsse im Blick
behalten, dass Projekte und Maßnahmen
oft nur kurzfristige Lösungen bereithalten,
darüber hinaus aber die Langfristigkeit abgesichert werden muss.
In der öffentlichen Diskussion müssen neben den Chancen des Alters auch deutlich die Beeinträchtigungen und auch die
Schwächen des Alterns angesprochen
werden. Es sei eine gesellschaftliche Aufgabe, auch hier „Generationengerechtigkeit“ für Ältere zu gewährleisten.
Kooperationspartner der Arbeitstagung
waren das Sächsische Staatsministerium
für Soziales und Verbraucherschutz, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst
und Wohlfahrtspflege (BGW), die Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden mbH
und die Sächsische Landesärztekammer
(SLÄK). Eine Fortsetzung der Arbeitstagung
„Aktives Altern“ ist für 2014 avisiert.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e. V.,
Lisa Franke,
Mail: franke@slfg.de
HINWEIS des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz
Verordnung der Sächsischen Staatsregierung zur Änderung der Verordnung zur Anerkennung und Förderung
von Betreuungsangeboten
Nachbarschaftshelfer unterstützen
Demenzkranke und ihre Angehörigen
Das Sächsische Kabinett hat am 26. November den Erlass der Verordnung der
Sächsischen Staatsregierung zur Änderung der Verordnung zur Anerkennung
und Förderung von Betreuungsangeboten beschlossen. Mit ihr will die Sächsische Staatsregierung in Abstimmung mit
den Landesverbänden der Pflegekassen im
Freistaat Sachsen den Nachbarschaftshel-
fer als weiteren Baustein der „Solidarmodelle“ in der sächsischen Pflegelandschaft
konfigurieren.
Pflegebedürftige der Pflegestufen I, II und
III sowie Personen, die noch keine Pflegestufe haben, aber in ihrer Alltagskompetenz erheblich eingeschränkt sind, können
zusätzliche Betreuungsleistungen in Anspruch nehmen. Die Kosten hierfür werden mit einem Grundbetrag von 100 Euro
oder einem erhöhten Betrag von 200 Euro
durch die Pflegekassen ersetzt.
Die neue Verordnung ermöglicht den Betroffenen zu entscheiden, ob sie die zusätzlichen Leistungen wie bisher von
professionellen Pflegediensten oder anerkannten niedrigschwelligen Betreuungsanbietern abrufen oder künftig Unterstützung durch einen Nachbarschaftshelfer in
Anspruch nehmen wollen.
Weiterführende Infos entnehmen Sie bitte
folgender Website:
www.medienservice.sachsen.de
GESUND AUFWACHSEN
Im Rückblick: 8. Fachtag „Gesund aufwachsen“ zum Thema „Seelische Gesundheit stärken.
Von Anfang an!“ am 30. September 2013 in Dresden, DGUV-Akademie
Blick in den Tagungssaal der DGUV-Akademie
„Seelische Gesundheit stärken. Von Anfang an!“ – das war das Motto des diesjährigen Fachtages.
Wie können die emotionalen und sozialen
Kompetenzen der Kinder, Eltern und Fachkräfte unterstützt werden? Wie die psychische Widerstandsfähigkeit gefördert
und erhalten werden? Diese Fragen wurden intensiv von den 246 Teilnehmerinnen
und Teilnehmern der Veranstaltung diskutiert.
Ermöglicht wurde die Veranstaltung u. a.
durch die Unterstützung der Berufsge-
nossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW). Weitere Kooperationspartner waren das Sächsische
Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS), das Sächsische
Staatsministerium für Kultus, die Barmer
GEK und der Deutsche Kinderschutzbund
Landesverband Sachsen e. V. (DKSB LV
Sachsen).
Ein einführendes Referat von Prof. Dr. Raimund Geene, eine Podiumsdiskussion mit
Vertretern des SMS, des DKSB LV Sachsen
und der Deutschen Rentenversicherung
Mitteldeutschland betonten die gemeinsame Herausforderung für das medizinisch-therapeutische und pädagogische
Handeln. Darüber hinaus informierten
zehn thematisch weitgefächerte Workshops zu Hintergründen und gaben Impulse für die praktische Arbeit.
Der „bewegte“ Abschluss der Tagung bot
mit einer Body-Percussion von Axel Schüler einen einzigartigen Ausklang, der alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch mal
zusammenbrachte. So konnten die neuen
Erkenntnisse quasi mit Bewegung „verarbeitet“ und verankert werden, um zukünftig in der Praxis umgesetzt zu werden.
Deutlich wurde, dass seelische Gesund-
heit nur ressortübergreifend und langfristig gestärkt werden kann. Erforderlich ist
ein Hand-in-Hand vieler Professionen unter Beteiligung von Kindern, Eltern und
Fachkräften. Dies spiegelte sich u. a. auch
in der vielseitig zusammengesetzten Teilnehmerschaft wider. Die Besucherinnen
und Besucher der Tagung kamen aus Kindertageseinrichtungen, von freien Trägern
der Kinder- und Jugendhilfe, aus Schulen,
von Jugend- und Gesundheitsämtern und
aus medizinischer sowie therapeutischer
Versorgung.
Eine Herausforderung stellten in diesem Jahr die räumlichen Bedingungen
dar. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl
musste zusätzlich Raum geschaffen werden. Einige Workshops waren daher nicht
schalldicht von den Nachbarräumen getrennt. Dies wird zum nächsten Fachtag
nachgebessert.
Positiv rückgemeldet wurde, dass die Veranstaltung zu vielen Aspekten der seelischen Gesundheit fundierte Hintergrundinformationen bot und Anregungen für
die berufliche Praxis mitgegeben wurden.
Rege genutzt wurde auch die Möglichkeit
des fachlichen Austauschs mit anderen
Professionen.
09
Von den Fachtagsbesucherinnen und -besuchern wurde über die Evaluationsbögen
der große Fortbildungsbedarf zu den angebotenen Themen deutlich gemacht. Es
wurde sich vielfach eine Fortsetzung und
Vertiefung der Themen gewünscht.
Die 9. Fachtagung „Gesund aufwachsen“
wird am 06. Oktober 2014 stattfinden.
Themenwünsche und -bedarfe werden
momentan evaluiert. Sobald hierzu eine
Entscheidung gefallen ist, werden wir sie
veröffentlichen.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e. V.,
Silke Meyer,
Mail: gesund-aufwachsen@slfg.de
„Gesund aufwachsen“ – Handlungsfeld Lebenskompetenzförderung
FREUNDE – Programm zur Lebenskompetenzförderung in Kindertageseinrichtungen
Im vergangenen Quartal fanden in den
Landkreisen Vogtlandkreis, Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge, Zwickau, Mittelsachsen und Bautzen nahezu ausgebuchte FREUNDE-Erzieher-Basisseminare unter
Leitung der regionalen FREUNDE-Trainerinnen und -Trainer statt. Die standardisierten Fortbildungsauswertungen belegen weiter die hohe Zufriedenheit mit
dem Programmkonzept und der methodischen Umsetzung der pädagogischen Vorhaben.
Am 18. September 2013 fand mit 23 Trainerinnen und Trainern das sachsenweite
Vernetzungstreffen statt. Ergänzend zum
Basisseminar wurde auf das Thema „Mädchen und Jungen sind FREUNDE“ und das
pädagogische Vorhaben „Partizipation“
intensiv eingegangen. Für die Bildung regionaler Netzwerke stellte der Austausch
über durchgeführte Fortbildungen und die
damit gemachten Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen eine wertvolle Facette dar. Die FREUNDE-Trainerin Frau Dr.
Monika Sternberg stellte im Rahmen dieser Veranstaltung das Projekt „MediationNetzwerk Sachsen – Kinder lösen Konflikte selbst“ vor.
Erfreulicherweise konnte durch eine weitere Förderung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz auf der Grundlage der
Programminhalte die theaterpädagogische Umsetzung der pädagogischen Vorhaben erstmalig durchgeführt werden.
Die Kindertagesstätte „Regenbogenland“
in Zwickau/Eckersbach nahm zusammen
mit der FREUNDE-Erzieherin, ihren Kolleginnen und Kollegen sowie den 40 Vorschulkindern die Herausforderung an. Sie
setzten dieses ehrgeizige Projekt, inner-
10
halb einer Woche mit den Kindern ein
Theaterstück einzustudieren und vorzuführen, um. So konnte eine quicklebendige FREUNDE-Bande auf der Premierenveranstaltung am 19. November 2013 erlebt
werden, die vor den Eltern und weiteren
Gästen „Das Kirschbaumabenteuer“ vorführten. Das Thema Freundschaft ist zentrales Motiv des etwa 20-minütigen Stücks.
Die Theaterkinder als Hahn, Maus und Schwein
Das Stück wurde von dem Geschichtenerzähler Jan Deicke (Erzähltheater Dresden, Mondschaafs Lauschpalast) und der
Schauspielerin Christina Kraft aus Dresden im Auftrag der SLfG konzipiert, entwickelt und mit den Kindern erprobt. Für
die FREUNDE-Trainerinnen und -Trainer in
Sachsen wird eine Filmaufnahme die Konzeption und Anleitung des Theaterstücks
zur Nachnutzung dokumentieren.
Für 2014 ist eine weitere Qualifizierung der
FREUNDE-Trainerinnen und -Trainer sowie
die Fortsetzung der fachlichen Begleitung
für den Programmtransfer beabsichtigt.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e. V.,
Kerstin Schnepel,
Mail: schnepel@slfg.de
„Gesund aufwachsen“ – Handlungsfeld Sprache
Das neue Landeskompetenzzentrum Sprachförderung
In Leipzig wurde das „Landeskompetenzzentrum Sprachförderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen (LakoS)“
neu gegründet. Es ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins zur Förderung von
Sprache und Kommunikation in Bildung,
Prävention und Rehabilitation e. V., in
Zusammenarbeit mit dem Sächsischen
Staatsministerium für Kultus und dem
Kommunalen Sozialverband.
„Das Landeskompetenzzentrum hat sich
zum Ziel gesetzt, die Akteure der sprachlichen Bildung und Förderung in Sachsen
noch stärker zusammenzubringen“, sagt
Professor Dr. Christian W. Glück, der Leiter
des Zentrums. „Es fungiert als Ansprech-
partner für Einrichtungen, Träger, Fachberater und Erzieher.“ Das Zentrum initiiert und begleitet Vernetzungen zwischen
den verschiedenen Berufsgruppen, die
sich um sprachliche Bildung, Förderung
und Therapie in Kindergarten und Schule bemühen. Des Weiteren unterstützt es
interdisziplinäre Netzwerke von Kindertageseinrichtungen und anderen pädagogischen sowie medizinischen Fachdiensten.
Unter der Leitung von Prof. Glück besteht
eine enge Anbindung an die Universität
Leipzig. Dies ermöglicht, die Sprachförderung an sächsischen Kindertageseinrichtungen wissenschaftlich fundiert und evaluiert weiterzuentwickeln.
In Zukunft wissen die Fachkräfte der
sächsischen Kita-Landschaft noch leichter, an wen sie sich mit konkreten Fragen zur Sprachförderung, auf der Suche
nach Fortbildungsmöglichkeiten für ihre
Mitarbeiter/-innen oder bei der Suche
nach Informationsmaterial, z. B. für die Elternberatung, wenden können.
Kontakt:
Landeskompetenzzentrum Sprachförderung an Kindertageseinrichtungen in
Sachsen (LakoS),
Christine Steinmetzer,
Mail: steinmetzer@lakos-sachsen.de;
www.lakos-sachsen.de
Audit „Gesunde KiTa“
Das Audit „Gesunde KiTa“ ist
ein Verfahren zur Qualitätssicherung und -entwicklung in
Kindertageseinrichtungen.
Es wurde durch die Landesvereinigung für Gesundheit
Sachsen-Anhalt e. V. entwickelt und wird in Sachsen
durch die IKK classic gefördert.
Mit dem Audit soll die Qualität von Gesundheitsförderung reflektiert und verbessert werden. Kitas und Schulen bekommen überprüfbare Indikatoren, um eine
gesundheitsfördernde Entwicklung bewusst zu planen und strukturiert voranzutreiben.
Rezertifizierung für zwei Kitas
Gesund und naturnah – so ist der Alltag in
der Kita „Am Heidelberg“ in Mohorn. Dass
das nicht nur auf dem Papier so ist, sondern in allen Bereichen gelebt wird, davon
konnte sich am Freitag, den 08. November 2013 das Auditorenteam, organisiert
durch die Sächsische Landesvereinigung
für Gesundheitsförderung e. V., überzeugen. Der wöchentliche Sport in der Turn-
halle, Kreis- und Tanzspiele am Vormittag,
die tägliche Obst- und Gemüsepause, der
Umgang mit vielerlei Naturmaterialien im
Haus oder im Wald oder der Gang zum
Kompost, all das bot sich den aus Dresden und Bad Schandau angereisten Auditorinnen beim Rundgang durch das Haus
und das angrenzende Gelände. „,Gesunde KiTa‘ heißt nicht nur gesund und abwechslungsreich essen, es bedeutet auch,
sich viel zu bewegen, im Einklang mit der
Natur zu leben, ein angenehmes Miteinander zu pflegen, kurzum – sich wohlzufühlen“, so Kitaleiterin Iris Petzsch. Die Zertifizierung für die Kita in Mohorn läuft nun
für weitere drei Jahre.
Auch die Kita „Kinderland e. V.“ in Reichenbach hat es geschafft und wurde am
12. November 2013 rezertifiziert. Das Auditorenteam besuchte die Kindertagesstätte Mitte November und konnte sich auch
hier überzeugen, dass Gesundheit in der
Kita einen großen Stellenwert hat. Eine Besonderheit ist die kommunale Unterstützung. Die Kosten der Rezertifizierung wurden vom Landkreis Vogtlandkreis und der
Stadt Reichenbach zu gleichen Teilen übernommen. Aktuell sind von den bundesweit
Übergabe des Zertifikats an die Kita „Am Heidelberg“
in Mohorn
204 „Gesunden KiTas“ 48 in Sachsen. Die
nächste Schulung wird im Frühjahr 2014
stattfinden. Bitte melden Sie sich bei Interesse bei Annekathrin Weber, da die Plätze
limitiert sind.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e. V.,
Annekathrin Weber,
Mail: weber@slfg.de
11
KINDER-GARTEN-WETTBEWERB
3. Sächsischer Kinder-Garten-Wettbewerb
Mit der Auszeichnung der Landessieger fand der 3. Sächsische Kinder-Garten-Wettbewerb seinen Höhepunkt. Seit Januar 2012 ermunterte der 3. Wettbewerb zahlreiche Kitas, ihre Außenanlagen als gesundheitsfördernde Bildungsräume gemeinsam mit Kindern
und Eltern zu gestalten. Vielseitige Beispiele guter Praxis, kollegialer Dialog und fachlicher Austausch regten pädagogische und technische Fachkräfte in Kitas als auch Träger, Landschaftsgestalter und weitere wichtige Akteure an, die Bedeutsamkeit eines Gartens als
Lern- und Erlebnisraum in ihre Arbeit einzubeziehen. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs standen der Erfahrungsaustausch der Einrichtungen untereinander, die Sensibilisierung von pädagogischen Fachkräften und Kooperationspartnern sowie die öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung gegenüber dem Engagement der Verantwortlichen vor Ort.
Rückblick: Exkursionen
Vor-Ort-Besuche der Fachjury
Ein wesentlicher Bestandteil des KinderGarten-Wettbewerbs ist der fachliche Dialog zwischen interessierten Einrichtungen
aus ganz Sachsen, die durch den Wettbewerb eine Plattform für den Erfahrungsaustausch finden. Um sich Beispiele guter
Praxis direkt vor Ort ansehen zu können,
finden jährlich Exkursionen zu den Landessiegern des vorangegangenen Wettbewerbs statt.
Die zehn Kitas des 3. Wettbewerbs wurden vom 02. bis 05. September 2013
durch die Jurygruppen besucht. Die Juroren wurden von den Ansprechpartnern
der Einrichtungen durch die Außenanlagen geführt, erhielten einen Eindruck von
den Gegebenheiten und Entwicklungen
vor Ort und bekamen Informationen zur
Planung und Umsetzung, Einbindung von
Kindern und weiteren Partnern.
Die Bewertung nach den Rundgängen erfolgte anhand des Bewertungskataloges
und war eine der wesentlichen Entscheidungsgrundlagen für die Fachjury.
Vom 28. bis 31. Mai öffneten die Kita
„Käferland“ aus Kamenz, das KinderLehm-Haus in Bahren, die Leipziger Kita
„Treffpunkt Linde“ sowie die Kindervilla
„Pusteblume“ Lößnitz ihre Gartentüren.
Über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Sachsen interessierten sich
für die naturnah, gesundheits- und bildungsfördernde Freiraumgestaltung der
Kitas, darunter pädagogische und technische Fachkräfte aus Kitas, Vertreter der
Eltern sowie der Träger, der Fachberatung
und Landschaftsgestaltung. Die Ansprechpartner der Exkursions-Kitas führten die
Teilnehmenden durch ihr Freigelände
und berichteten vom gesamten Prozess
von der Idee bis zur Umsetzung. Die teilnehmenden Erzieherinnen, Erzieher und
Hausmeister fanden sowohl wertvolle Anregungen für die Gestaltung als auch einfach umsetzbare Tipps. Besonders hervorhebenswert ist in den Einrichtungen die
Einbindung des pädagogischen Konzepts
in die Gartengestaltung, die Vielfalt von
naturnahen Spielmöglichkeiten und das
Engagement der Eltern.
12
6. Fachtagung „Unser Kinder-Garten –
für Alle von Anfang an“
Altersspannen haben und wie man diesen
im Außengelände gerecht werden kann.
Dabei rief er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, sich selbst zu fragen, in welchen Außenräumen sie als Kinder gern gespielt haben und ob sich diese Orte auch
im eigenen Kinder-Garten wiederfänden.
Während der Fachtagung präsentierten
sich die zehn Kitas des 3. Sächsischen Kinder-Garten-Wettbewerbs und luden die
Teilnehmenden ein, sich von der Idee zur
Umsetzung über konkrete Gartenprojekte
auszutauschen und Impulse für die eigene
Praxis mitzunehmen.
Die Dokumentation steht auf unserer
Homepage www.slfg.de zum Download
zur Verfügung.
Auszeichnung der Landessieger
Ein Garten „für Alle von Anfang an“ war
das Thema der diesjährigen Fachtagung
in Dresden. Im Rahmen des Begleitprogramms zum Kinder-Garten-Wettbewerb
kamen am 14. Oktober 2013 über 120
Experten, Fachkräfte aus Kindertages- und
Horteinrichtungen und Schulen, Vertreter
von Eltern und Trägern sowie Landschaftsgestalter zusammen.
Nach der Eröffnung der Fachtagung durch
Lars Rohwer, Präsident der SLfG, und dem
Grußwort von Staatsministerin Brunhild
Kurth folgte der Fachvortrag „Kinder unter drei erobern den Natur-Spielraum –
eine Chance zum gemeinsamen Lernen“
von Markus Brand, Landschaftsarchitekt,
Planer und Gestalter naturnaher Spielräume, zertifizierter Spielplatzprüfer und Geschäftsführer der Ideenwerkstatt Lebens[t]
raum e. V. Deutlich zeigte er die Bedürfnisse auf, die Kleinkinder in verschiedenen
Als Höhepunkt der 6. Fachtagung „Unser Kinder-Garten – für Alle von Anfang
an“ am 14. Oktober 2013 zeichnete Frau
Kurth, Sächsische Staatsministerin für Kultus, die drei Landessieger-Kitas des 3. Kinder-Garten-Wettbewerbes aus.
Die drei Landessieger sind:
Christlicher Kindergarten „Entdeckerland“, Waldweg 3, 09573 Leubsdorf
(Mittelsachsen)
 Kinderhaus cocolores e. V., Holzhofgasse 17, 01099 Dresden
Christlicher Kindergarten „Saatkorn“,
Am Hang 3, 09394 Hohndorf (Erzgebirgskreis).
Staatsministerin Kurth überreichte den
Landessieger-Kitas je einen Gutschein von
2.500 Euro, den die Einrichtungen für die
weitere Gestaltung ihres Außengeländes
nutzen können. Diese Kitas integrieren
ihre naturnah gestalteten Außenanlagen
in besonderem Maße in ein gesundheitsund bildungsförderndes Konzept und beziehen auch Eltern und Kinder in die Umsetzung mit ein.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e. V.,
Marlen Kofahl,
Mail: kofahl@slfg.de
Die Landessieger des 3. Kinder-Garten-Wettbewerbs zusammen mit Lars Rohwer (1. v. l., Präsident der SLfG), Brunhild
Kurth (4. v. l., Sächsische Staatsministerin für Kultus) und Marlen Kofahl (1. v. r., Projektkoordinatorin des Wettbewerbs)
SCHULE UND GESUNDHEIT
Das Thema Gesundheit rückt in sächsischen Schulen als Thema verstärkt in den Fokus.
In diesem Herbst hatte die SLfG Gelegenheit, im Rahmen von drei Veranstaltungen Ansätze, Positionen und Ausblicke vorzustellen und
mit unterschiedlichen Zielgruppen zu diskutieren.
 gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern im Rahmen von „Chemnitz 13“, der Großveranstaltung des Landesschülerrates Sachsen vom 20. bis 23. September 2013 mit dem Dialogforum „Schule, ein Fall für Entwicklungshilfe – Schule macht krank?“ (Stephan
Koesling)
Infos unter: www.lsr-sachsen.de/veranstaltungen/chemnitz13
 mit Lehrerinnen und Lehrern bzw. Personalräten im Rahmen des GEW-Gesundheitstages am 15. Oktober 2013 in der Sächsischen
Landesärztekammer mit einem Workshop zum Thema „Auf dem Weg zur Gesunden Schule“ (Annekathrin Weber, Kerstin Schnepel)
 mit Eltern im Rahmen einer Vollversammlung des Landeselternrates Sachsen am 09. November 2013 in Frankenberg (Stephan Koesling)
Infos unter:www.landeselternrat-sachsen.de/446.0.html
Audit „Gesunde Schule“
Die Internationale
Grund­schule Glauchau
stellte erneut unter
Beweis, dass sich die
Schule zu Recht „Gesunde Schule“ nennt.
Am 16. Oktober 2013
konnten sich ausgebildete Auditoren und Schulpraktiker im Rahmen einer Fremdbewertung davon
überzeugen, dass die Qualitätskriterien
des Gesundheits-Audits in der Internationalen Grundschule Glauchau weiterhin er-
füllt werden und gaben ihre Empfehlung
zur erneuten Zertifizierung.
Damit ist die Internationale Grundschule
eine von fünf Schulen im Landkreis Zwickau, die sich nun für drei weitere Jahre
„Gesunde Schule“ nennen darf. Dem Termin vorausgegangen ist eine interne Bewertung der Schule anhand der fünf vorgegebenen Kategorien, aus der dann ein
Qualitätsbericht erstellt wurde.
An der Internationalen Grundschule Glau­
chau können in enger Zusammenarbeit
zwischen Träger, Schule und Hort viele gesundheitsfördernde Angebote umgesetzt
werden. Schüler und Lehrer lernen und
lehren unter guten räumlichen Bedingungen, auf die gesunde Ernährung wird u. a.
in der schuleigenen Küche viel Wert gelegt und das Außengelände konnte u. a.
durch ein „Klassenzimmer im Grünen“ erweitert werden.
Das Gesundheits-Audit ist ein Verfahren
zur Qualitätssicherung und -entwicklung
in Schulen und ein Angebot an alle Bildungseinrichtungen. Es wurde durch die
Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e. V. entwickelt und wird in
Sachsen durch die IKK classic gefördert.
13
Bundesweit wird das Verfahren mit rund
200 Schulen umgesetzt.
Den Fachtag „Gesunde Schule“ am
27. November (siehe unten, Thema „Gesunde Le­benswelt Schule“) nutzten zahlreiche Qualitätsbeauftragte und Audito­ren
der „Gesunden Schulen“ für Information und Austausch. Die nächste Schulung
wird im Frühjahr 2014 stattfinden. Bitte
melden Sie sich bei Interesse rechtzeitig
bei Annekathrin Weber, da die Plätze limitiert sind.
Fleißige kleine Köche absolvieren den aid-Ernährungsführerschein
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e. V.,
Annekathrin Weber.
Mail: weber@slfg.de
Gesunde Lebenswelt Schule
SÄCHSISCHE
BILDUNGSAGENTUR
Die AOK PLUS lud am Mittwoch, den
27. November 2013, zum Fachtag „Gesunde Lebenswelt Schule – das PLUS für
alle“ ins Seminar- und Tagungszentrum
Waldheim ein.
Bei strahlendem Winterwetter und in einer angenehmen Atmosphäre konnten im
Rahmen des Fachtages neue Impulse gesetzt, Kontakte geknüpft und Erfahrungen
ausgetauscht werden. Die teilnehmenden
Pädagogen, die sich entweder schon seit
Kollegialer Austausch an den Thementischen
14
vielen Jahren für die Gesundheitsförderung an ihrer Schule engagieren oder seit
diesem Jahr das Thema verstärkt in den
Fokus gerückt haben, erlebten gemeinsam mit Schulreferenten, Unterstützern
und Beratern von Schulen einen abwechslungsreichen Tag.
Nachdem die AOK PLUS zunächst die Ergebnisse aus dem Pilotprojekt in Thüringen vorstellte, wurde von den aktuellen
Prozessen an sächsischen Schulen seitens
der SLfG berichtet.
Der kollegiale Austausch lud u. a. ein, „Gesunde Schule“ aus unterschiedlichen Perspektiven der Schüler, der Eltern, der Kollegen zu betrachten und über Erfolge und
Hindernisse ins Gespräch zu kommen. Der
Fachvortrag „Ressourcen stärkendes Training“ von Frau Prof. Dr. Dr. Winkelmann
brachte auf sehr anschauliche und unterhaltsame Weise die Bedeutung der Lehrergesundheit für die Umsetzung von Gesundheitsförderung in den Schulen auf
den Punkt. Bevor sich die Schulvertreter
mit einem kreativ-methodischen Adventskalender der SLfG „Gesund durch den Advent“ auf den Heimweg machten, brach-
te Torsten Wichmann den Teilnehmern die
Idee der Lifekinetik mit praktischen Übungen und viel Spaß nahe.
Die Dokumentation der Tagung finden Sie
auf unserer Website www.slfg.de.
Mit dem Unterstützungsangebot „Gesun­
de Lebenswelt Schule – das PLUS für alle“
möchten die AOK PLUS, die Sächsische
Bildungsagentur (SBA) und die SLfG einen Anstoß für eine nachhaltige gesundheitsfördernde Schulkultur geben und einen umfassenden Ansatz von Gesundheit
als Qualitätsmerkmal von Schule etablieren. Seit März 2013 beteiligen sich neun
sächsische Pilotschulen verschiedener
Schul­­­arten, um ihre Lebenswelt Schule gesundheitsfördernder zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit den Pilotschulen wird
in Bezug auf das Projekt im nächsten Jahr
weitergeführt.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e.V.,
Annekathrin Weber, Mail: weber@slfg.de,
Jana Busse, Mail: busse@slfg.de
Internationaler Wettbewerb zur Förderung des Nichtrauchens „Be Smart – Don‘t Start“
Der seit 17 Jahren bundesweit bewährte Nichtraucher-Wettbewerb „Be
Smart – Don’t Start“
geht in eine neue Runde. Bundesweit haben sich
in diesem Jahr 8.455 Klassen,
davon 222 aus Sachsen, angemeldet (s. Tabelle). Voraussetzung ist, dass die
sächsischen Schüler der Klassenstufe 6 bis
8 sechs Monate lang, vom 11. November
2013 bis 30. April 2014, nicht zur Zigarette greifen. Bei erfolgreichem Durchhalten winken attraktive Preise, wie z. B.
Gutscheine für Paddeltouren oder für den
Kletterpark. Als Hauptpreis gibt es eine
Klassenfahrt zu gewinnen.
Wie in jedem Jahr sind alle beteiligten
Wettbewerbsklassen aus Sachsen aufgerufen, an dem parallel initiierten Kreativwettbewerb teilzunehmen und Aktionen,
Projekte oder Aktivitäten rund um das
Thema Nichtrauchen durchzuführen und
einzureichen.
Des Weiteren möchten wir den beteiligten
Schülern folgende, begleitende Angebote
unterbreiten:
 kostenfreies Rap- und Tanzprojekt:
Für fünf Be Smart-Klassen besteht, vorbehaltlich der Förderung, die Möglichkeit, in Kooperation mit EDUVENTIS
Bildung erleben e. V. das Thema Nichtrauchen mittels Rap oder Tanz zu vertiefen.
 Mitmach-Parcours „KlarSicht“:
Der „KlarSicht“-Koffer ist ein suchtpräventiver Parcours und vermittelt Jugendlichen ab 12 Jahren interaktiv Informationen zu Tabak und Alkohol. Der
Koffer kann im Rahmen von Be Smart
in der SLfG-Geschäftsstelle kostenfrei
ausgeliehen werden.
 „Be Smart – Don‘t Start“-Elternabende:
Für die Durchführung eines themenspezifischen Be-Smart-Elternabends steht
Ihnen die SLfG-Geschäftsstelle gern beratend zur Verfügung. In begrenzter
Anzahl können kostenneutrale Elternabende durchgeführt werden (Veranstaltungsdauer 30 bis 45 Min.).
Bundesland
Baden-Württemberg
814
Bayern
1167
Berlin
263
Brandenburg
376
Bremen
81
Hamburg
457
Hessen
433
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
78
709
Nordrhein-Westfalen
(Rheinland)
1.415
Nordrhein-Westfalen
(Westfalen-Lippe)
1.370
Rheinland-Pfalz
Bei „Be Smart“ geht es vor allem darum,
dass die Schüler gar nicht erst mit dem
Rauchen anfangen. Daher richtet sich der
Wettbewerb besonders an die Klassen, in
denen noch nicht geraucht wird.
Der Wettbewerb wird vom Sächsischen
Staatsministerium für Kultus unterstützt
und durch die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. koordiniert. Weitere Partner des Wettbewerbes in Sachsen sind die AOK PLUS, die IKK
classic, die Knappschaft und der Dresdner
Sportclub 1898 e. V.
Anzahl
179
Saarland
26
Sachsen
222
Sachsen-Anhalt
176
Schleswig-Holstein
535
Thüringen
154
Gesamt
8.455
Tabelle: finale Anmeldezahlen für „Be Smart – Don‘t
Start“ im Schuljahr 2013/2014 (Quelle: IFT-Nord gGmbH)
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
www.besmart.info/besmart/der-wettbewerb.html
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e. V.,
Kerstin Schnepel,
Mail: schnepel@slfg.de
15
Trinklimit! Oder es wird peinlich.
Projekttag für die Klassen 7 a und b der 62. Oberschule „Friedrich Schiller“ in Dresden
Regelmäßig unterwegs: die Trinklimit-Ausstellung
Am 07. Oktober 2013 veranstaltete die
SLfG einen Projekttag zur Förderung des
Nichtrauchens und zur Prävention von Alkoholmissbrauch für zwei siebente Klassen der 62. Oberschule „Friedrich Schiller“
in Dresden. Hierbei lagen die Schwerpunkte zum einen auf der Information
über den „Be Smart – Don’t Start“-Wettbewerb zur Förderung des Nichtrauchens
(s. vorheriger Artikel) und zum anderen
auf dem „KlarSicht“-Parcours der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA). Bei Letzterem wurde an diesem
Tag die Wanderausstellung „Trinklimit!
Oder es wird peinlich.“ als eine Station
TERMINE 2014
Januar
 Workshop: „Mit Kitas twittern,
bloggen oder doch lieber telefonieren? Welche interaktiven Medien eignen sich in der Beratung von Kitas?“
Wann?21.01.2014
Wo? SLfG e. V.
Infos: SLfG e. V., Dr. Attiya Khan
Februar
 Veranstaltung „Relevanz und Nutzen
der nationalen Gesundheitsziele für Verbände und Organisationen – Ergebnisse
und Konsequenzen der Befragung im
Kooperationsverbund“ (Arbeitstitel)
Wann?06.02.2014
Wo? vdek, Berlin
Infos:www.gesundheitsziele.de
 Lehrerfortbildung „Eigenständig
werden“
Wann?26./27.02.2014
Wo? Sächsische Bildungsagentur,
Chemnitz
Infos: SLfG e. V., Kerstin Schnepel,
Annekathrin Weber
März
 Armut und Gesundheit – Der Public
Health-Kongress in Deutschland
Wann? 13./14.03.2014
Wo? Technische Universität Berlin
Infos: www.armut-und-gesundheit.de
16
des Rundlaufes genutzt, an der sich die
Schülerinnen und Schüler eigene Sprüche
ausdenken sollten und die besten ausgewählt wurden. Alle Stationen wurden von
den Schülern mit großem Interesse aufmerksam wahrgenommen, wobei sie viele neue, hilfreiche Erkenntnisse über die
Themengebiete Tabak- und Alkoholkonsum erlangten.
Kontakt:
Sächsische Landesvereinigung für Gesund­
heitsförderung e.V.,
Kerstin Schnepel
Mail: schnepel@slfg.de
IMPRESSUM
 6. Dresdner Kita-Symposium
Wann? 21./22.03.2014
Wo? DGUV Akademie, Dresden
Infos: www.kita-symposium.de
April
 Mitgliederversammlung der SLfG
Wann? 08.04.2014
Wo? N. N.
Infos: SLfG e. V., Stephan Koesling
Oktober:
 9. Fachtag: Gesund aufwachsen
Wann? 06.10.2014
Wo? DGUV Akademie, Dresden
Infos: SLfG e. V., Silke Meyer
Herausgeber:
Sächsische Landesvereinigung für
Gesundheitsförderung e. V.
Stephan Koesling (Geschäftsführer)
Redaktion, Fotos:
Sächsische Landesvereinigung für
Gesundheitsförderung e. V.,
Fotos S. 3 - 7 Sächsische
Landesärztekammer
Kontakt für Infos & Anregungen:
Ines Borchert, Mail: presse@slfg.de
Gestaltung:
Initial Werbung & Verlag
Redaktionsschluss:
24.11.2013
ISBN 978-3-00-044488-3
Die Personenbezeichnungen beziehen sich,
wenn nicht ausdrücklich differenziert, gleichermaßen auf Frauen wie auf Männer.
Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit
wurde jedoch darauf verzichtet, in jedem
Fall beide Geschlechter zu benennen.