kapitän von bord . torjäger bleibt

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kapitän von bord . torjäger bleibt
Ausgabe 5/2015 • WUPPERTALER FUSSBALLSPORT
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KAPITÄN VON BORD . TORJÄGER BLEIBT
WSV, CSC und FSV in der verfolger rolle
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Ausgabe 5/2015 • WUPPERTALER FUSSBALLSPORT
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KAPITÄN VON BORD . TORJÄGER BLEIBT
WSV, CSC und FSV in der verfolger rolle
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EINWÜRFE | 3
„DU
ÜBELTÄTER...
ODER ICH WER SOLL
ür die einen ist er der Kämpfer mit Herz, für
die anderen der größte Treter der Bundesliga.
GEHEN?“
Jetzt ist er weg, der Emir Spahic. Nach seiner
Zum Titelfoto
D
er Kapitän
g i ng von
Bord. Dennis Schmidt provozierte seinen Abgang.
Und Torjäger Marvin
Ellmann (links) soll
bleiben. Mit Ellmann,
mit 18 Treffern bester Oberliga-Torjäger
und in der Wuppertaler TOP TEN hinter dem Cronenberger Nino Paland (27) auf Rang zwei,
will der WSV doch noch den Oberliga-Tabellenführer SSVg Velbert von
der Spitze verdrängen. „Elle“ gibt sich nach dem nicht unwillkommenen
Abgang von Schmidt (11 Treffer) recht kämpferisch: „Velbert merkt, dass
wir nicht locker lassen. Wir werden alles geben, um dran zu bleiben und
wollen nun auch das Nachholspiel am 23. April in Duisburg gewinnen.“
Ob Ellmann nach der Saison seinem „Freund“ Schmidt nachfolgt und den
WSV verlassen wird, steht noch in den Sternen. Er hat noch Vertrag beim
WSV bis 2016. Und Velbert hatte mal angefragt. Doch Dirk Mühlhause, 2.
Vorsitzender bei Velbert, winkte schon ab: „Ellmann wird nicht zu uns
kommen.“ Das ganze Interview lesen Sie auf den Mittelseiten.
EIN AUSFLUG NACH VELBERT...
...am dritten April-Sonntag war weder für unsere Fotogräfin Odette Karbach als auch für die beiden Südhöhenklubs CSC und Linde erfolgreich.
Während er „Ein-Wochen-Spitztenreiter“ Cronenberger SC das LandesligaSpitzenspiel gegen den SC Velbert mit 1:3 (das Gegentor von Ceciri reichte
nicht) verlor, verpasste der stark gefährdete SV Jägerhaus-Linde vorher an
gleicher Stelle durch eine 0:1-Niederlage einen wichtigen Punktgewinn. Ja,
die Niederbergischen kommen aus der Höhle. Velbert (und Bezirksliga-Tabellenführer Heiligenhaus) stehen an der
Spitze. Und die Wuppertaler laufen (noch)
hinterher.
Mit 3:1 gewann der SC
Velbert das LandesligaSpitzenspiel gegen den
CSC. Hier eine Spielszene mit dem Cronenberger Jens Perne.
F
üblen Schlägerei mit den eigenen Bayer-Ordnern wurde der Bosnier bei Leverkusen entlassen.
Ähnlich aber doch anders die Fälle in Hamburg, wo sich
die beiden Schweizer Johan Djourou und Valon Behrami in der Halbzeitpause des Spiels gegen Wolfsburg
(0:2) in der Kabine an die Köpfke kriegten. WSV-Kapitän Dennis Schmidt musste gehen, weil er nach einer nächtlichen Tour seinen Zimmergenossen und „Team“-Kollegen Dirk Jasmund
attackierte, der angeblich die Wohnungstür demoliert haben soll.
Drei Skandale innerhalb weniger Tage.
Bei zwei anderen WSV-Spielern soll ein „überhöhtes Selbstbewusstsein“ zum Ausschluss aus dem Oberligakader geführt haben: Kevin Weggen, nach den Hallenmeisterschaften noch als Torwart gefeiert, und Maximilian Nadidei, ebenfalls Leistungsträger, wurden beim WSV die Stühle vor die Tür gesetzt. Wie den ebenfalls
recht talentierten Tim Kosien und Nils Horneffer, die schon vor der Winterpause
aussortiert wurden und beim westfälischen Oberligisten Westfalia Herne mit offenen Armen aufgenommen wurden.
Talente? Wo bleiben die Talente aus der U 19? Weshalb werden junge Kicker aufgebaut, wenn sie am Zoo kaum Chanden bekommen? Warum bekommt Timo Krampe
zum Beispiel monatelang keine Gelegenheit, sein Können zu beweisen?
Das Argument, dass Blotko den Sprung aus der eigenen U 19 ins Oberligateam geschafft habe, stimmt nicht. Blotko kam von Fortuna Düsseldorf und spielte beim
WSV vor einigen Jahren in der C- und (im ersten Jahr) und B-Jugend.
Durch einen klaren 2:0-Sieg gegen Preußen Münster stellte die U 19 des WSV frühzeitig den Klassenhalt sicher. Und angeblich sollen nach dieser Bundesligasaison
fünf oder sechs U 19-Talente eine Chance bekommen. Fragt sich nur: Eine Chance
für die Bank, eine bei der abgestiegenen Zweiten in der Kreisliga oder eine Chance in der ersten Garnitur.
MANFRED OSENBERG
Spannende Torraumszenen sind bei den WSV-Spielen keine Selbstverständlichkeiten. Gegen Turu Düsseldorf (Foto) gewann der Oberliga-Zweite mit 3:2. Foto:
KURT KEIL
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Wuppertals bunte Fachzeitschrift, erscheint seit
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4 | WSV-HEIMKEHRER
WELTENBUMMLER
SINDI GIBT NICHT AUF
Die ungewöhnliche Fußballstory eines ehemaligen
Jugendspielers, der zum
WSV zurückkehrte.
K
aroj Sindi nimmt die Beschaffenheit des
Bodens sehr ungern als Alibi für die zuletzt eher mäßigeren Auftritte des WSV.
„Natürlich ist der Platz nicht optimal und daher
verspringt der Ball sicher auch des öfteren, aber
mit diesem Problem müssen ja beide Teams zurecht kommen“, sagte der offensive Mittelfeldspieler der Rot-Blauen und machte klar, worauf
es unter solchen Bedingungen ankommt. „Es
gilt, verstärkt den Kampf anzunehmen. Über
den Kampf lassen sich Spiele auch regeln.“
Seit dem vergangenen Sommer schnürt Sindi die
Fußballschuhe für den WSV. Schon zum zweiten
Mal, denn 2008 begann er seine Karriere in der
zweiten Mannschaft der Bergischen. Dort konnte
er sich rasch für höhere Aufgaben empfehlen, wofür er von Trainer Peter Radojewski am 30. April
2010 mit einem Drittligaspiel belohnt wurde. „Der
junge Sindi geht nach einem geglückten Debüt.
Auf diesen jungen Spieler kann der Wuppertaler
SV für die Zukunft durchaus bauen“, schrieb der
Liveticker von „weltfussball.de“, als Sindi beim
1:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena in der 73. Minute für Edgar Bernhardt ausgewechselt wurde.
Es kam anders. Nach dem Abstieg in die Viertklassigkeit verzichtete der WSV auf Sindis Dienste.
„Ich hatte fest vor, dem WSV in der Regionalliga
zu helfen. Keine Ahnung, warum ich diese Chance
nicht bekommen habe“, sagte Sindi. Über den VfB
Homberg und die zweite Mannschaft des VV Venlo landete der in Duisburg aufgewachsene Kurde bei Rot Weiß Oberhausen. Unter Trainer Mario Basler machte Sindi in der Hinrunde 2012/13
bei den „Kleeblättern“ 20 Regionalliga-Spiele, erhielt am Saisonende aber dennoch keinen neuen
Vertrag. „Das ist richtig blöde gelaufen. Ich hatte Schwierigkeiten mit meinem damaligen Berater, der mich unbedingt transferieren wollte,
muss mir selbst allerdings den Schuh anziehen,
nicht auf RWO zugegangen zu sein“, sagte Sindi.
Ein halbes Jahr war er arbeitslos. Um nicht endgültig einzurosten nahm Sindi im Frühjahr 2014
das Angebot des irakischen Erstligisten SC Duhok
an. In seinem Geburtsland zu spielen war für ihn
zwar ein Erlebnis, das Leben in Deutschland aber
hat ihn deutlich geprägt. „Es lässt sich im Irak
mit Fußball durchaus gutes Geld verdienen. Zudem hat Duhok das modernste Stadion des Landes und bei unseren Spielen war es mit 20 000
Fans auch stets super gefüllt. Allerdings werden
die Gesetze hier nicht so genau genommen und
wenn wir zu den weiten Auswärtsspielen in die
südlichen Kriegsregionen mussten, wurde mir
schon klar, was ich an Deutschland habe“, erzählt Sindi.
Der 1. FC Bocholt holte Sindi heim und nach einem
starken Jahr am Hünting wurde plötzlich auch
der WSV wieder auf den schnellen Außenbahnläufer aufmerksam, der zugibt, dass er nicht der
Torjäger vor dem Herrn ist. „Im Training haue ich
die Dinger rein, aber ich muss selbstkritisch zugeben, dass mir im Spiel der Abschluss oft fehlt.
Doch mit meinem Tempo kann ich gut vorbereiten. Und wenn Marvin Ellmann oder Dennis
Schmidt nach meinen Pässen treffen, dann bin
ich auch glücklich“, sagte Sindi.
Sein Vertrag endet im Juni, was danach kommt
interessiert ihn jetzt noch nicht. „Für solche Gedanken habe ich momentan keine Zeit. Wir haben beim WSV eine Aufgabe zu bewältigen und
die heißt Aufstieg“, sagte Sindi.
MARKUS JENSEN/Wuppertaler Rundschau
THEMA DES MONATS | 5
FUSION WSV UND VELBERT?
CASTRO EINER FÜR BAYERN?
D
er Kicker im April - der macht was er
will! Das Trainerbeben in der Bundesliga, dazu die fiesen Tritte und Schläge in Leverkusen und Hamburg - im April spielt
der Fußball verrückt.
„Fusion wird kommen“, war in großen Lettern auf
der Homepage der SSVg Velbert zu lesen. Gemeint
war der Zusammenschluss mit dem Oberliga-Nachbarn Wuppertaler SV. Nun, der künftige Meister
wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus Velbert oder Wuppertal kommen. Aber Fusion? April, April.
Während die Bundesliga und auch die bergischen
Fußballfreunde über die bösen Fouls von Toplak
und die Tätlichkeiten seines Leverkusener Abwehrspieler-Kollegen Spahic reden, rückt ein gebürtiger Wuppertaler Bayer-Kicker immer mehr
in den Blickpunkt: Gonzalo Castro.
Frage: Ist der 27-jährige Allrounder einer für Bayern München? Der Vertrag des Deutsch-Spaniers, der zwar einige A-Länderspiele bestritt, aber
für Bundestrainer Jogi Löw offenbar kein Thema
mehr ist, läuft im Sommer 2016 aus. Noch zögert
der Mittelfeldspieler mit einer Verlängerung - fix
ist noch nichts. „Es wird zeitnah Gespräche mit
Bayer geben“, versicherte Castro.
Bei den Bayern hat er einen großen Fürsprecher:
Michael Reschke. Der Technische Direktor des
FCB, der im Sommer von Leverkusen nach München wechselte, kennt die Qualitäten des 27-Jährigen. Und er kennt seine Vertragsdetails: Castro
hat wohl eine Ausstiegsklausel in Höhe von zehn
Millionen Euro.
Fest steht: Castro zeigt im Bayer-Trikot seit Mona-
ten beste Leistungen. Aber er schied (gegen Bayern
nach Elfmeterschießen) im DFB-Pokal-Viertelfinale
ebenso unglücklich aus wie sein bergischer Kollege
Christoph Kramer (mit Boirussia Mönchengladbach
in Bielefeld). Der ebenfalls aus Solingen stammende
Kevin Kampl ist der letzte Mohikaner aus dem Bergischen Land, trifft mit Dortmund und Noch-Trainer Jürgen Klopp im Halbfinale am 28. April in München auf die favorisierten Bayern, die erst einmal die
1:3-Klatsche von Porto verdauen müssen.
Noch schlimmer erwischte es im Euro-Cup den VfL
Wolfsburg. Zuhause mit 1:4
gegen Napoli zu verlieren - das muss
erst einmal nachmachen. Und auch auf der
Bielefelder Alm haben die „satten“ Wölfe im zweiten Halbfinale am 29. April noch lange nicht gewonnen. Wetten....?
Wuppertaler Klubs im Pokal? Ein einziges Mal errechte der WSV das Halbfinale. Das war im Sommer 1963, genau am 27. Juli, als der WSV im DFB-Pokal-Wiederholungsspiel Hessen Kassel durch Treffer
von Tönges, Nauheimer und „Fifa“ Augustat mit 3:0
besiegte und dann im Viertelfinale gegen die von
Horst Buhtz trainierte Borussia Neunkirchen durch
ein Paschke-Tor mit 1:0 gewonnen wurde.
Das unglückliche Halbfinal-Aus verhinderte den Einzug ins DFB-Pokalfinale. Der WSV verlor nur gegen
den HSV. Das ist der Klub, bei dem sich zwei Teamkollegen an die Köpfe kriegten. Verhältnisse wie beim
WSV. Aber das ist ein anderes Thema...
MANFRED OSENBERG
Gefeuert: WSV-Kapitän Dennis Schmidt
AMB
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Reinigungssysteme
Inhaber:
Karlheinz Zorr
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6 |
KLAUSER-KANONE | 7
DIE NULL
MUSS
STEHEN...
Nino Paland trifft und trifft. Am liebsten in
den Landesliga-Ortskämpfen. Das Foto zeigt
den besten Torjäger Wuppertals im Südhöhenderby gegen die Nachbarn aus Ronsdorf.
schenzeitlich auf den zehnten Rang vor, der am
Ende noch zum Klassenerhalt reichen könnte was allerdings bei den Verantwortlichen keinerlei Euphorie auslöst. Auch Christian Höfer, seines
Zeichens Teammanager der Wülfrather, machte
deutlich: „Es kann nicht unser Anspruch sein,
dass wir damit zufrieden sind, auf einem Relegationsplatz zu stehen und darauf zu hoffen, dass
aus der Oberliga oder sogar aus der Regionalliga keine Mannschaft vom Niederrhein absteigt.“
Das war vor der 0:3-Schlappe in Cronenberg. Die
machte deutlich, wo die Schwächen beim 1. FC
liegen - im Angriff natürlich. Paland machte es
vor, wie man Tore schießt.
3.
Spahija
Sudberg
17
5.
Schmidt
WSV
11
6.
Reinartz
Ronsdorf
7
ZUR GLEICHEN ZEIT...
7.
Cansiz
FSV
7
7.
Musto
FSV
7
9.
Nachtsheim
Ronsdorf
6
...unterlag Landesliga-Tabellenführer SC Velbert gegen Mitfavorit Düsseldorf-West mit 1:3,
und das Schlusslicht SV Union Velbert schickte
die Wuppertaler Grün-Weißen mit 2:1 geschlagen nach Hause.
TOP TEN
Wuppertaler
Torjäger
1.
Paland
CSC
27 Tore
2.
Ellmann
WSV
18
3.
Avanzato
FSV
17
10. Schneider
WSV II
6
10. Jovanovic
WSV II
6
10. Osmani
Sudberg
6
Stand: 20.04.2015
O
ffenbar hatten die Kicker des 1. FC
Wülfrath ihren neuen Trainer Nikolic falsch verstanden. Die „Nullinger“
reisten am letzten März-Sonntag nach Cronenberg, trafen wieder das Tor nicht und - verloren klar mit 0:3.
Der CSC kam - wie nicht anders zu erwarten war
- durch Stürmer Paland zu seinen Treffern, die
die Wuppertaler noch weiter Richtung Tabellenspitze brachten. Der SC Velbert war schon Ostern fast erreixcht.
Und die Kicker aus der Kalkstadt?
Die Wülfrather Landesliga-Fußballer präsentieren sich in der Rückrunde bisher als Minimalisten. Alle drei Spiele endeten mit einem torlosen
Unentschieden - 0:0 beim TSV Bayer Dormagen,
0:0 gegen den SC Düsseldorf-West, 0:0 gegen den
SV Velbert. Die Wülfrather hatten sogar Glück
dabei, denn trotz der mageren Punkteausbeute
konnten sie zwischenzeitlich die direkten Abstiegsplätze verlassen.
Das Team von Zeljko Nikolic rückte also zwi-
8 | TORJÄGER
Torres
Der Remscheider Lopez-Torres
liegt in der Landesliga-Torjägerliste auf Rang zwei hinter
dem enteilten Cronenberger
Nino Paland. Im Höfen schoss
er gegen Grün-Weiß gleich in
der ersten Viertelstunde zwei
Treffer. Endstand: 2:2.
Foto: HOLGER BATTEFELD
WSV-Torwart Joshua Mroß
TORJÄGER | 9
TORRESTORE UND
CRONENBERGER
HÖHENFLÜGE
G
ut möglich, dass der WSV in der Oberliga Besuch vom Cronenberger SC bekommt. Denn der CSC kletterte am 12.
April an die Landesligaspitze und hat nun gute
Aufstiegschancen. Denn der Meister steigt direkt in die Oberliga auf und - sollte keine FVNMannschaft aus der Regionalliga absteigen - die
Landesliga-Zweiten spielen eine Aufstiegs-Relegation.
Es wäre zu einfach, den Höhenflug nur mit dem
Namen Nino Paland zu verbinden. Zugegeben,
der 31-jährige Fußball-Lehrer ist seit einigen Jahren der beste Wuppertaler Stürmer. Doch CSCTrainer Markus Dönninghaus und „Chef“ Egid
Gigl können in erster Linie auf den Teamgeist
setzen. Und auf Talente aus der eigenen U 19
wie Eisenbach Junior oder Timo Leber, die behutsam aufgebaut werden.
Vom Kreisligisten SV Bayer soll - wie der Fuß-
ball-Report berichtete - mit Martin Müller ein
weiterer junger Mann für die Offensive kommen. Müller? Im Kreis ist der Blondschopf besser bekammt als „Torres“. Wie der erblondete spanische Top-Torjäger, der inzwischen bei
Atletico Madrid gelandet ist. Torres heißt aber
auch der über Wuppertal, Düsseldorf und Solingen wieder beim FC Remscheid gelandete Miguel Lopez-Torres. Seine zahlreichen Tore reichen
aber nicht, um die Wupper-Filiale FCR ganz nach
oben zu bringen.
Beim 2:2 im Höfen gegen die Grün-Weißen bewies
Lopez-Torres nur bei seinen beiden Treffern in
der ersten Viertelstunde sein Können. Die Grünen
stehen - wie der TSV Ronsdorf - trotz des Überraschungserfolges in Kalkum-Wittlaer mitten im
Abstiegskampf. Gut, dass der Aufsteiger seinen
Heimkehrer Tarkan Türkmen hat, der beim 3:2Sieg alle drei Tore für Grün-Weiß erzielte.
Martin „Torres“ Müller, hier neben Bayer-Zugang
von Polonia, soll bald für Cronenberg auf Torejagd
gehen. Foto: ODETTE KARBACH
Übrigens: Auch die Zahl der Absteiger hängt
von der Zahl der FVN-Absteiger aus der Regionalliga ab...
FAIRNESS: CSC VORNE
Insgesamt sieben Mannschaften haben derzeit
noch eine weiße Weste und können sich Hoffnung auf den Gesamtsieg machen. Besonders
spannend ist es in der Landesliga 3, in der die
Spielvereinigungen aus Schonnebeck und Sterkrade-Nord die Tabelle mit einem Quotienten
von 0,00 gemeinsam anführen.
Hier die aktuellen
Tabellenführer:
Oberliga:
Ratinger Spvg. Germania 0,00
Landesliga 1: Cronenberger SC 0,00
Landesliga 2: 1.FC Kleve 0,13
Landesliga 3: Spvg. Schonnebeck 0,00 Spvg.
Sterkrade-Nord 0,00
Bezirksliga 1: FC Büderich 0,09
Bezirksliga 2: ASV Mettmann 0,17
Der von Ronsdorf zu Grün-Weiß gekommene Beyenburger Torwart Wasserfuhr
verlor „zwei Zweikämpfe“ gegen LopezTorres.
Foto: HOLGER BATTEFELD
10 | DIE GUTE TAT
KICK FÜR KATARINA
Die Mannschaften: stehend Michael Tappert, Michael Busch, Mujo Isanovic, Marinko Rados, Marco Raukamp, Ali Seif, Branimir Bajic, Christian Hermes, Christian
Maly, Fasil Arafkas, Krysztof Benedyk, Björn Joppe, Stefan Vollmerhausen, Dirk Zimmermann, Dado Knezevic-Tuce, Chrischa Hannawald, Ante Gubic, Ferenc Schmidt, Miki Miljak, Thomas Bielefeld; vorne Peter Ryzek, Marinko Rados, Ralf Derkum, Luciano Velardi, Marius Korpilla, Branislav Matanovic , Mili Hadziabdic ,
Andreas Gensler, Tomasz Pomykol, Jean-Louis Tavarez, Jens Kragl, Michael Röttgen, Daniel Dittrich, Ranko Kovacevic.
Fotos: ODETTE KARBACH (5) und JOCHEN CLASSEN (1)
D
as Spiel für die 11 Jahre alte an Knochenkrebs erkrankte Bosnierin Katarina war
auf Initiative des ehemaligen MSV-Duisburg-Profis Branimir Bajic zustande gekommen, der
bei Trainer Dado Knezevic vom FK Jugoslavija Wuppertal auf offene Ohren gestoßen war. Klar, dass da
alle mitmachten, die Tappi und seine Freunde angesprochen hatten. Fast alle. Achim Weber sagte kurzftristig ab. Grippe. Dafür brachten Dirk Schneider
und Stefan Vollmerhausen einen dicken Scheck mit.
Von der WSV-Jugend.
Nun, einige Ex-Profis kickten mit. Ferry Schmidt zum
Beispiel, einst der schnellste Stürmer der 2. Bundesliga. Mit Sixpack unter dem hautengen, orangenen
Shirt wirkte er nicht wie einer, der im Juli 52 Jahre
alt wird: „Ich bin fast jeden Tag in der Muckibude und
mache in meiner Fußballschule natürlich alles vor.“
Der ehemalige WSV-Torjäger mit ungarischen Vor-
fahren betreibt seit Jahren in Wülfrath seine Schule und lebt seit Jahrzehnten in Erkrath: „Aber der
Max wohnt jetzt in München und ist erfolgreich im
Finanzbereich.“ Max ist sein Sohn und wurde in der
Wuppertaler Zeit des Rocky-Fans gezeugt...
Ferry Schmidt kickte bis Ende der Achtziger beim
WSV und schoss in drei Spielzeiten für den WSV 36
Tore, bevor er zum MSV Duisburg zurückkehrte. Vom
MSV kamen einige Kicker nach Oberbarmen, die die
DIE GUTE TAT | 11
Eigentlich war die Dritte
Halbzeit im überfüllten Clubheim im Höfen interessanter
als das Regenmatch auf dem
glitschigen Kunstrasen. Da
liefen nämlich die Organisatoren des gelungenen Events
„Kicken für Katarina“, Michael Tappert und Dado
Knezevic, zur Hochform
auf und konnten nach der
Sammlung für das schwer
erkrankte Mädchen aus Bosnien stolz Bilanz ziehen: „Es
sind mehr als 10.000 Euro
reingekommen!“ Toll!
Katarina-Hilfe inszeniert hatten.
Die kleine Katarina war aus Bosnien in die Uni-Klinik Münster gebracht worden, wo die Amputation
eines Unterschenkels notwendig war. „Sie ist trotzdem unheimlich tapfer“, so Dado Knezevic, „und wir
tun alles, um die Kosten für die Operation und die
weitere Behandlung aufzubringen.“
Der Eintrittspreis für das Spiel hatte mit vier Euro
nur symbolischen Charakter, doch die meisten zahl-
ten mit Scheinen unterschiedlicher Größe, und die
wortgewaltigen Platzsprecher Thomas Bielefeld und
Ralf Müller konnten laufend weitere Spenden bekannt geben. Sie hatten noch nicht die Aufstellungen durchgegeben, da hatte Krysztof Bendyk
schon das 1:0 für die mit Spielern aus fünf Nationen bestehende Balkan-Auswahl erzielt. Am Ende
des vom langen Wegmann geleiteten Spiels stand
es 5:3 für den Balkan-Express, für den alleine der
dribbelstarke Alleinunterhalter Marinko Rados drei
Treffer beisteuerte.
Fazit: Das Kicken für Katarina lohnte sich in jeder
Beziehung. Finanziell kann die erkrankte Bosnierin unterstützt werden. Und die internationalen Kicker aus Wuppertal bewiesen, dass sie sich durchaus auf dem Fußballplatz verstehen und vertragen
können. Weiter so!
MANFRED OSENBERG
12 | SPORTSTÄTTEN
GRÜN IST der hafen
In der Lüntenbeck und im Sonnborner Hafen hofft man noch auf den Aufstieg. Während
der FSV Vohwinkel in der Bezirksliga seine Jagd auf den Favoriten Heiligenhaus fortsetzen
will, hofft der SC Sonnborn auf ein Schwächeln des Spitzenduos ASV und Jugos in der
Kreisliga A.
SPORTSTÄTTEN | 13
D
er FSV Vohwinkel feiert zwar die offizielle Eröffnung des
Kunstrasenplatzes mit einem Promi-Oldie-Freundschaftsspiel erst am 2. Mai. Doch die ersten Punkte sind im Sack.
Allerdings mussten sich die Bach-Buben bei der Ortskampf-Premiere
auf dem neuen Geläuf in der Lüntenbeck mit einem 2:2 gegen die erstarkten Linder zufrieden geben.
Obwohl Trainer Marc Bach nicht müde wird und stets darauf hinweist,
dass der Wiederaufstieg in die Landesliga erst für 2016 eingeplant sei,
werden die Vohwinkeler sicherlich nicht dagegen sein, wenn schon am
7. Juni nach einem Heimsieg am letzten Spieltag gegen Wermelskirchen
der Bezirksliga-Titelgewinn gefeiert werden könnte.
Kunstrasen im Hafen
Eine Klasse tiefer hat FSV-Nachbar SC Sonnborn andere Sorgen. Der
Tabellendritte der Kreisliga A muss nämlich seine Heimspiele auf dem
Aschenplatz an der legendären Rudolfstraße austragen, weil im Hafen
gebuddelt wird. Oberbürgermeister Peter Jung startete mit einem Spatenstich offiziell das 264.000 Euro teure Projekt, das schon Ende Mai
abgeschlossen werden soll.
Kosten? Die Stadt beteiligt sich mit 110.000 Euro aus der Sportpauschale.
Der Platz wird vom SCS in Eigenregie betrieben. Bei einer Grundsanierung vor einigen Jahren war der Unterbau bereits erneuert worden.
Momentan gibt es in Wuppertal elf städtische und zwei vereinseigene
Kunstrasenplätze. Darüber hinaus stehen 18 Aschen- und fünf Naturrasenplätze zur Verfügung.
Auf dem neuen Kunstrasen in der Lüntenbeck gab es schon beim Ortskampf
zwischen dem FSV und Linde (2:2) rassige Duelle. Vergessen ist die Zeit, als
gebuddelt wurde.
14 | FREUD UND LEID
HEYNCKES-EHRUNG
vor BUHTZ-BEISETZUNG
Es war purer Zufall! WSV-Trainerlegende Horst Buhtz wurde am letzten
Märztag in Langenfeld zu Grabe getragen. Am Tag vorher wurde sein
Lieblingsschüler Jupp Heynckes in Bonn vom DFB für sein Lebenswerk gewürdigt und ausgezeichnet.
B
uhtz und Henckes - zwei erfolgreiche,
aber grundverschiedene Trainer. Nach
der Krönung seiner Laufbahn 2013, als er
mit Bayern München die Champions League, die
Meisterschaft und den DFB-Pokal gewann, widerstand Heynckes der Verlockung, im Ausland
noch mal ein Engagement anzunehmen. „Nach
dem Triple wollten mich einige große spanische
Klubs verpflichten und haben horrende Summen
geboten“, erklärte Heynckes. „Für mich war aber
klar, dass ich meine Karriere beende. 50 Jahre Pro-
ehen !
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Match nach Hause fahren, weil er nicht in
der Anfangsformation von Trainer Hennes
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Doch Heynckes hielt
ihn mit den Worten
zurück: „Auch wenn
der Trainer dich nicht
braucht. Die Mannschaft braucht dich.“
Für Netzer war dies ein
Moment, „bei dem der
große Trainer erstmals
spürbar gewesen“ sei. Schon in der Ära Weisweiler galt der frühere Torjäger Heynckes als heimlicher Assistent.
Offiziell begann er 1979 als Co-Trainer unter
Udo Lattek in Mönchengladbach seine Karriere am Spielfeldrand, die ihn später zu Bayern
München, Athletic Bilbao, Real Madrid, Benfica
Lissabon oder zum FC Schalke 04 führte. „Oft
sind herausragende Spieler keine herausragende
Trainer“, meinte Netzer, den eine 52 Jahre lange
MIT GROSSER
HORST BUHTZ-STORY
Preis
19,90 E
1954 – 200
T-VEREIN
TALER SP
OR
WUPPER
50 JAHRE
1954 – 20
Der W
niemals unSV wird
tergehen !
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Der WSV
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tergehen!‹
50 JAHR
fifußball sind genug.“
Vor seiner Trainerlaufbahn schoss er viele Treffer für das deutsche Nationalteam, noch mehr
in der Bundesliga. Immerhin hat er 1011 Partien als Spieler und Trainer in der Bundesliga absolviert, nur Otto Rehhagel - er wurde 2013 mit
dem DFB-Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgezeichnet - kommt auf eine höhere Anzahl. Für
Kumpel Günter Netzer, der in Bonn die Laudatio hielt, ist das eine „unglaubliche Karriere“,
die der Jupp vom Niederrhein mit „Gradlinigkeit, Ehrlichkeit, Leistungsbereitschaft und Disziplin“ gemacht habe: „Du kamst von ganz, ganz
unten nach ganz oben und wurdest eine Trainerlegende.“
Es war 1973. Der WSV strebte in den letzten Spielen des Saisonfinals noch die Deutsche Vizemeisterschaft an. Spannung versprach aber auch
das DFB-Pokalfinale zwischen dem 1. FC
Köln und Borussia Mönchengladbach, das
der sich selbst eingewechselte Netzer
mit einem Traumtor zum 2:1-Sieg für
Gladbach entschied.
Dabei wollte Netzer schon vor dem
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ODER BEI papier kürten in langerfeld
FREUD UND LEID | 15
Schweigeminute für den verstorbenen WSV-Trainer Horst Buhtz.
Fr e u n d s c h a f t m i t
Heynckes verbindet.
„Du bist der beste Beleg für das Gegenteil.“ Zwei Champions-LeagueSiege, drei deutsche Meisterschaften und ein
DFB-Pokalerfolg gehören zur Titelsammlung
des 69-jährigen Coaches.
Die von Horst Buhtz trainierten Wupperaler gingen in den den letzten Spielen der ersten Bundesligasaison auf dem Zahnfleisch. Kein Wunder, dass der WSV gegen Hannover 96 verlor.
Aber 0:4 am Zoo, damit hatte keiner gerechnet.
Auch keiner der 25.000 Zuschauer, die noch mit
dem Vize-Titel und einem Sieg ihrer Lieblinge
gerechnet hatten. Nach dem Freistoßtor von
Hannovers Kapitän Siemensmeyer stand es 0:2.
Der WSV stürmte und - lief ins Messer der Niedersachsen, die sich durch das unerwartete 4:0
noch retten konnten.
Es sprach für den Sportsmann Buhtz, dass er
all seine ehemaligen Schützlinge von Hannover
zum Klassenerhalt beglückwünschte. Auch Heynckes hatte vorher für die Sechsundneunziger gestürmt und zahlreiche Tore geschossen. „Er war
schon in jungen Jahren ein Klassemann“, meinte
Horst Buhtz, der 91 Jahre alt wurde und an sei-
Fotos: KURT KEIL
nem Wohnort in Langenfeld am 31. März 2015
beigesetzt wurde ebenso.
Heynckes und viele andere Weggefährten des erfolgreichsten Wuppertaler Fußballtrainers aller
Zeiten fehlten. Günter „Meister“ Pröper („Buhtz
hat mich entdeckt und immer gefördert“) aber
gehörte ebenso zu den Trauergästen wie Lothar
Stücker und Peter Pelke als Vertreter des WSV
und ehemalige Trainerkollegen wie zum Beispiel
der Solinger Horst Franz und Dietmar Grabotin,
Trainer des Bezirksliga-Spitzenreiters SSVg Heiligenhaus.
Fotos: KURT KEIL/Text: MANFRED OSENBERG
Immer informativ und pünktlich
Auch hier gibt es die bunte Monatszeitschrift:
seit 30 Jahren…
FUSSBALL
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16 | oberliganews
MALY, MARVIN
UND DER MARTIN
Der WSV liegt vorne! Er führt nicht nur klar die ZuschauerListe an, sondern bietet auch den Besten in der Torjägerliste
auf. Marvin Ellmann hat inzwischen 18 Tore auf dem Konto
und liegt gleichauf mit Philipp Goris (RWO II) an der Spitze. Nur zwei Treffer weniger hat der frühere WSV-Spieler
Hüzeyfe Dogan, der beim 7:0-Schützenfest in Nievenheim
viermal ins Schwarze traf.
K
lare Sache: Die Regularien sind eindeutig
– nur der Tabellenerste steigt am Ende
der Saison in die Regionalliga auf. Bei Lizenz- oder Rückzügen in Liga vier reduzieren sich
die Abstiegsplätze. Der WSV muss also zwingend
Velbert noch überholen, um sich ein drittes Jahr
in der Oberliga Niederrhein zu ersparen.
Aber - wer glaubt noch daran. Finanzvorstand Lothar Stücker und der neue Verwaltungsratvorsitzende Thomas Lenz (links) haben andere Sorgen. Trainer Thomas Richter soll seinen bis 2016
laufenden Vertrag erfüllen. Torjäger Elmman soll
bleiben. Laut Stücker ist der Etat von rund einer
Million gesichert. Aber es werden Sponsoren dringend gesucht. Auch ein neuer Trikotsponsor muss
her. Denn der engagierte Jörg Wolff schied mit seiner Firma ICG, bei der auch Manager Achim Weber
und Trainer Thomas Richter angestellt sind und
in der Stadt Wuppertal „Einiges bewegen wollte“.
Neben Wolff stellten sich bei der Jahreshauptversammlung bei HAKO andere acht im Vorjahr
gewählte Mitglieder des WSV-Verwaltungsrates
aus verschiedenen Gründen nicht mehr zur Wahl.
Aber auch vom neu gewählten Vorstand und Verwaltungsrat waren ein paar Tage später schon
eine Frau und ein Mann nicht mehr dabei. Barbara Neusel-Munkenbeck zum Beispiel, die 2014
eine Pause eingelegt hatte, erhielt zuwenig Stimmen. Und Uwe Heyn, der sich eigentlich neben
Bernd Gläßel für den Vorstand zur Verfügung gestellt hatte, zog seine Zusage schon 24 Stunden
später zurück. Jens Himmelreich bekam – ebenso
wie etwa Ex-Torwart Christian Maly und „Wuppertal Marketing“-Chef Martin Bang („Sport und
Fußball sind wichtig für das Image einer Stadt“)
– viel Zustimmung, Neusel-Munkenbeck nicht.
Alexander Eichner als Sprecher sowie der für den
Fußball zuständige Achim Weber und Finanzvor-
stand Lothar Stücker wurden von der Versammlung bestätigt. Bernd Gläßel kommt neu hinzu.
Ein Vorstand, der trotz aller Sorgen optimistisch
in die Zukunft blickt.
Fotos: JOCHEN CLASSEN/JÖRN KOLDEHOFF
Text: MANFRED OSENBERG
Elf des Monats | 17
WASSERFUHR
GRÜN-WEISS
OSEI
CSC
T. TÜRKMEN
THAMM
WSV
MANSTEIN
GRÜN-WEISS
WSV
PALAND
CSC
SCHMETZ
WSV
FINKE
RONSDORF
ELLMANN
WSV
Erstmals in der Elf des Monats: Sebastian Finke vom TSV Ronsdorf. Papa
Uwe spielte früher als Tor gefährlicher
Mittelfeldspieler bei Union.
ISLER
GRÜN-WEISS
PERNE
CSC
18 | FUSSBALL & MEDIEN
BRUDER STARB IN BRASILIEN
Er hauchte in den Achtzigern gemeinsam
mit Ex-Trainer Rolf Müller der WSV-Stadionzeitung neues Leben ein, war beim unvergessenen Henri Nannen in Emden tätig und
baute vor rund 20 Jahren in Brasilien eine
Filmgesellschaft auf. Zwei Monate nach der
Fußball-WM in Brasilien erlag der Wuppertaler Carsten Bruder einem Herzinfarkt.
A
ls sich die Sportjournalisten des Vereins Bergische Sportpresse (VBS) im
Cinemax den WM-Filmhit „Die Mannschaft“ anschauten, da wussten sie noch nichts
vom plötzlichen Tod ihres Kollegen, der oft unterschätzt, aber auch oft erfolgreiche Presseabeit
geleistet hat. Nicht zuletzt bei seinem Besuch in
seiner Heimatstadt Wuppertal in Begleitung des
ehemaligen Weltklassekickers Julio Cesar bewies
Bruder seine enormen Kenntnisse über den Fußball in Brasilien. Beide, der umtriebige Sportjournalist und der WM-Botschafter meinten damals,
dass es für Deutschland schwer sein würde, in
Brasilien Weltmeister zu werden. Sie irrten sich,
wir seit dem 13. Juli 2014 wissen.
Bruder führte Medienvertreter durch das Land.
Sie trafen Kinder und Jugendliche, die von den
beachtlichen sozialen und wirtschaftlichen Fort-
schritten des Landes
ausgeschlossen sind.
Sie sprachen mit Ju- Julio Cesar (rechts) mit seinem Bruder und mit dem Sportjournalisten Carsten
gendsozialarbeitern Bruder, der fast 20 Jahre in Sampa lebte, rund 50 km südwestlich von Rio de
Janeiro.
in den Favelas, die ihnen dabei helfen, den Teufelskreis aus
friesland und dem VBS-Team. 2:2 endete die Partie
Armut, Gewalt und Drogen zu verlassen. Und sie Das war 1989. Rund zehn Jahre später sammelbesuchten auch soziale Einrichtungen, die ih- te er in Wuppertal Sponsoren, die Geld für seinen bessere
ne Projekte in Brasilien zur Verfügung stellen
Chancen auf Bildung und so neue Zukunftsper- könnten. Zwei Unternehmer aus dem Tal unterspektiven ermöglichen, und diskutierten mit stützten ihn dabei, und er produzierte mit seiKinderrechtsexperten über gesellschaftliche Lö- ner Firma „kreativ“ vor der WM auch Filme über
Fußball und Leute in Brasilien für Fernsehansungen. Die sind immer noch nicht gefunden...
Der Autor erinnert sich an das Grünkohlessen auf stalten in Deutschland.
dem Feuerschiff, an den Besuch des Rathauses Die WM selbst verlief für ihn nicht so optimal. Stress
und der Ausstellung im Henry Nannen-Museum. pur. Rund um die Uhr. Zuviel für das Herz des ElberNatürlich organisierte Carsten Bruder auch das felders. Am 21. August 2014 verstarb Carsten BruFußballmatch zwischen den Journalisten von Ost- der. Wir werden uns noch lange an ihn Erinnerrn.
ÜBERRASCHUNG
M
it einer Überraschung endeten in
der Neuen Welt in Nächstebreck
die Kegelmeisterschaft des Vereins
Bergische Sportpresse (VBS). Zum ersten Mal gewann der als krasser Außenseiter angetretene
Dieter May vor Titelverteidiger Siegfried Jähne
sowie Andreas Dach (Remscheider General-Anzeiger) und Fotograf Kurt Keil, die gemeinsam
den dritten Platz belegten.
Das Foto des unterlegenen Favoriten Kurt Keil
zeigt von rechts den langjährigen VBS-Vorsitzenden Manfred Osenberg, Schatzmeister Dieter May und Sportwart Roderich Trapp. Das Trio
wurde bei der anschließenden Jahreshauptversammlung erneut einstimmig wiedergewählt.
Den VBS-Vorstand komplettieren ZDF-Reporter Martin Schneider (2. Vors.) und Friedemann
Bräuer (Geschäftsführer), der seit einem Vierteljahrhundert für den Fußball-Report und für den
Matchball mit Golf Extra schreibt.
| 19
EMKA Sportzentrum Velbert
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20 | DAS OBERLIGA-DUELL
VELBERT PUNKTET - WUPPERTA
Der Zweikampf geht weiter. Es bleibt spannend. Eine Vorentscheidung könnte am 23. April fallen, wenn der WSV im
Nachholspiel beim MSV Duisburg II antreten muss.
W
SV-Nachbar SSVg Velbert, nach
der Winterpause noch hinter den
Rot-Blauen, punktete auch zu Ostern. Nach ihrem 3:1 beim TuS Bösinghoven standen die Schützlinge von Trainer Andre Pawlak
(mit einem Spiel mehr) weiter sieben Punkte vor
dem WSV.
Pawlaks ehemaliger Spieler in Wattenscheid, der
neue Kapitän Alexander Thamm, blieb Realist:
„Die Situation ist für uns ganz klar unbefriedigend. Wir haben es nicht mehr in der eigenen
Hand, weil wir schlecht in die Rückrunde gestartet sind und dafür sind wir natürlich selbst verantwortlich.“
Die harte Kritik vom Sportlichen Leiter Achim
Weber konterte Thamm (siehe Seite 25). Aber die
Verantwortlichen am Wuppertaler Zoo scheinen
nervös zu werden. Beweis: Die Zwischenstände
des Velbert-Spiels wurden von der Stadion-Regie konsequent nicht übermittelt. Vermutungen,
dass dies auf Anordnung des Mangers geschah,
wies Achim Weber zurück. „Ich habe keine Ahnung, warum das so war. Vielleicht haben sie da
oben das ,V‹ nicht gefunden“, sagte Weber und
ergänzte: „Warum sollte ich so etwas auch veranlassen? Wir können doch eh nur unsere eigenen Spiele beeinflussen. Und um mit denen
nochmal an Velbert heranzurücken, war mir
das zu wenig.“
Während Tabellenführer Velbert weiter seine
spielerische Überlegenheit ausspielte und punktete, wurden beim WSV Spieler aussortiert. Nicht
die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Endspurt.
ES SAGTE
„Das ist ein Marathon-Lauf, und wir haben noch
eine große Strecke vor uns!“
Velberts Trainer Andre Pawlak vor Ostern.
DAS AKTUELLE INTERVIEW | 21
AL NERVÖS „ELLMANN
KOMMT NICHT ZU UNS!“
Dirk Mühlhause wohnt - wie einige Velberter
Entscheidungsträger und Sponsoren - in Wuppertal.
Wir sprachen mit dem 2. Vorsitzenden des OberligaTabellenführers SSVg Velbert.
KEVIN
HAGEMANN
JAGT ELLI
Keine Frage: Es ist seine Saison. In 22 Spielen
traf er schon ein Dutzend Mal ins Schwarze.
So erfolgreich war der
24-jährige Kevin Hagemann noch nie. Natürlich schoss er auch beim
3:3 am Zoo gegn den
WSV „sein“ Tor.
Fotos: KURT KEIL
FUSSBALL-REPORT: Wann unterschreibt WSVTorjäger Ellmann bei Ihnen?
Dirk Mühlhause: In der letzten Saison gab es – wie
zu vielen Spielern – auch Kontakte zu Ellmann. Man
kann aber auch feststellen, dass viele Spieler den Kontakt zur Velberter Vereinsführung aus eigenem Antrieb suchen, da die SSVg Velbert für gute Strukturen
und Verlässlichkeit steht. Nach heutigen Stand kann
gesagt werden, dass keine Spieler des Wuppertaler SV
– weder Ellmann oder andere - in unseren Planungen
eine Rolle spielen.
FUSSBALL-REPORT: Wie sieht denn Ihre Planung aus? Bleibt zum Beispiel auch Ihr Sohn?
Dirk Mühlhause: Wir versuchen den Großteil des Kaders zusammenzuhalten. Dies gilt sowohl für die mögliche Regionalliga, aber auch für die Oberliga. Im Falle
eines Aufstieges muss natürlich die U23-Regelung in
die Planungen mit einbezogen werden. So passt es in
unser Konzept, dass Talente aus unserer NiederrheinA-Jugendmannschaft bereits jetzt an die erste Mannschaft herangeführt wurden. Punktuelle externe Verstärkungen wird es auch geben, hier stehen aber noch
keine Namen fest. Leistungsträger wie Sprenger, Dogan, Trisic, Andersen, Hagemann, Mondello oder Tumanan haben ja bereits verlängert. Auch mein Sohn
Marvin wird weiterhin in Velbert spielen.
FUSSBALL-REPORT: Bleibt Ihr erfolgreicher
Trainer?
Dirk Mühlhause: Unser Trainer André Pawlak, aber
auch Co-Trainer Markus Braasch und das weitere Funktionsteam bleiben der der SSVg Velbert in der kommenden Saison erhalten. Die Verträge sind alle entsprechend unterzeichnet, wobei unser Trainer bereits
im Februar 2015 verlängert hatte.
FUSSBALL-REPORT: Velbert wird voraussichtlich der direkte Wiederaufstieg schaffen. Werden sich die Strukturen verändern?
Dirk Mühlhause: Im Falle eines Aufstiegs in die Regionalliga wird es auch weiterhin kein Profitum in Velbert geben. Wir bieten vielen Spielern berufliche Perspektiven und unterstützen deren Studiengänge oder
Weiterbildungen, dies jedoch mit aller Ernsthaftigkeit
und Nachhaltigkeit im Sinne der Spieler. Dieses „Ge-
samtpaket“ schätzen auch unsere Spieler. Alles andere ist nicht seriös finanzierbar.
FUSSBALL-REPORT: Wie ist Ihr Verhältnis zum
Nachbarn WSV?
Dirk Mühlhause: Als geborener Velberter, der seit mehr
als 15 Jahre in Wuppertal wohnt, beobachte ich natürlich das Geschehen beim WSV. Das Stadion am Zoo mit
seiner Atmosphäre, die treuen Fans und das Potenzial
im Verein sind als solches schon bemerkenswert. Leider gibt es für meinen Geschmack zu viele Eitelkeiten
und Nebengeräusche, die immer wieder vom sportlichen Weg ablenken. Dies kennen wir hier in Velbert
so nicht. Alle ziehen an einem Strang und geben ihr
Bestes im Ehrenamt.
22 |
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THEMA des monats | 23
WENN
DIE
FLITZER
FLITZEN...
1.000 Euro muss der WSV
zahlen, weil einige seiner
unbelehrbaren Fans beim
Auswärtsspiel im März
auf den Platz gelaufen
waren. Der Verband droht
dem Oberliga-Zweiten im
Wiederholungsfall sogar ein
„Geisterspiel“ an.
D
ie Wuppertaler „Flitzer“ sind keine
Seltenheit in diesen Frühjahrs-Wochen. In Gladbach sorgten weiß gekleidete Kölner Rasenflitzer für Aufregung. Der
1.FC Köln wurde hart bestraft. Für Ärger sorgte
eine „freundliche Invasion“ von mehr als einem
halben Dutzend Flitzern beim EM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Georgien.
Bundestrainer Jogi Löw, der sonst nicht so leicht
aus der Ruhe zu bringen ist, schimpfte nach dem
Bleibt er oder geht er? Mats Hummels (Foto) würde gerne bei Borussia Dortmund bleiben. Aber die Angebote
aus dem Ausland will er prüfen. Manchester United hat schon vor einigen Monaten die Fühler nach Hummels ausgestreckt.
2:0-Sieg seines Teams: „Das ist einfach störend.
Das passiert vielleicht mal. Aber zuletzt waren
es zu viele. Das stört auch die Spieler. Und ist
manchmal auch nicht ganz ungefährlich. Das
wünscht man sich nicht.“
Schon vor dem Spiel war ein Fan auf den Rasen des
Nationalstadions gerannt. Während der Partie
und nach dem Abpfiff wiederholte sich die Szene
mehrfach. Die Flitzer waren aber nicht aggressiv,
sondern wollten die Spieler umarmen oder ihnen
die Füße küssen. Eine solche Situation hatte es
auch schon beim Training gegeben, als ein georgischer Journalist Bastian Schweinsteiger auf diese Weise seine Hochachtung ausdrücken wollte.
Auch DFB-Verteidiger Mats Hummels zeigte sich
kritisch. „Dem Flitzertum kann ich gar nichts abgewinnen. Das ist extrem störend. Ich kann auch
nicht nachvollziehen, dass man einem Flitzer das
Trikot gibt oder ihn umarmt. Das motiviert noch
andere, das zu tun“, sagte der Dortmunder. „Am
besten, bestraft man das mit Nichtbeachtung.“
24 | KAPITÄNE
ALS DER WSV IN DIE 2.LiGA AUFS
TRAINER STANDEN IM DAUER
In der EMKA-Zentrale in Velbert werden die Fäden gezogen. Hier, wo Friedhelm Runge
seit fast vier Jahrzehnten der Chef ist, haben zahlreiche Fußballer eine berufliche „Heimat“
gefunden. Zwei von ihnen, Dirk Zilles (Foto) und Dietmar Grabotin, zwei Ex-Profis mussten am letzten März-Sonntag zu gleicher Stunde als Trainer in Wuppertal Punkte lassen.
D
irk Zilles, der 1992 den WSV in die 2.
Bundesliga geführt hat und seit gefühlten zehn Jahren die Düsseldorfer Turu trainiert, hätte fast noch mit seinem
Außenseiterteam im Stadion am Zoo für eine
Überraschung gesorgt. Doch Ellmanns Doppelpack reichte dem WSV schließlich zum 3:2-Erfolg.
Ein paar Kilometer weiter zur gleichen Zeit auf
den Südhöhen schaffte Zilles Kollege Grabotin
mit dem Bezirksliga-Tabellenführer Heiligenhaus das Kunststück, in der Nachspielzeit in
Linde aus einem 1:3-Rückstand doch noch ein
3:3-Unentschieden zu machen. Trainer Grabotin wusste nicht so Recht, ob er sich freuen oder
ärgern sollte. Denn der Vorsprung vor Spätstarter Vohwinkel schmilzt immer mehr. Außerdem
steckt dem Top-Favoriten aus Niederberg immer
noch die 0:5-Klatsche gegen den FSV beim Rückrundenstart in den Knochen.
Grabotins Trainerkollege Björn Joppe, der nach
der Winterpause endlich seine Mannschaft besser präsentieren kann, nahm den Punkt gerne
an und freute sich, dass Orlando Paolo endlich
wieder trifft. Der farbige Stürmer schoss die Tore
zwei und drei für die Ronsdorfer, die dann aber
noch zwei späte Treffer kassieren mussten.
Klar, dass am folgenden Montagmorgen beim
Frühstück in Velbert über den Fußball disku-
tiert wurde. Zilles, Grabotin, dazu Rudi Müller,
der mit Zilles und Achim Weber 1992 im Aufstiegsteam des WSV gestanden hat. In dieser Saison
peilt Müllers Sohn David einen Aufstieg an, nämlich den in die Regionalliga. Mit Velbert.
Die Müllers sind davon überzeugt, dass sie Oberliga-Meister werden, vor dem WSV. Garant für
den Aufstieg ist auch ein weiterer Klassekicker,
der schon beim WSV gespielt hat: Hüzeyfe Dogan.
Das Mittelfeld-Ass arbeitet ebenfalls bei EMKA
in Velbert, wo viele Fäden gezogen werden im
bergischen Fußball.
Foto: JOCHEN CLASSEN
Text: MANFRED OSENBERG
neuer kapitän | 25
STIEG
RREGEN
Turu Düsseldorfs Trainer Frank Zilles und
WSV-Mannschaftsarzt
Dr. Tim Heinz kennen
sich schon viele Jahre.
Das Porträt des vielseitigen Chirurgen lesen
Sie in der nächsten Ausgebe Foto: KURT KEIL
THAMM HAT DIE
SCHNAUZE VOLL
Ostermontag am Zoo. Der WSV siegt mit 2:1 gegen Fischeln und hat als Tabellenzweiter weiterhin Hoffnungen
auf den Aufstieg. Das 2:1 gegen den VfR Fischeln war
schon der 15. Sieg in dieser Saison. Doch nach der Partie
wirkte Alexander Thamm, als Torschütze und Motor maßgeblich am Heimerfolg beteiligt, nicht gerade zufrieden.
D
er Innenverteidiger und zweite Kapitän hinter Dennis Schmidt fand gegenüber dem „Reviersport“ klare Worte in
Richtung „Fans und Rasen“, aber er betont auch,
dass es nicht alle Fans sind, die die Erwartungen
zu hoch hängen: „Ich spiele lieber vor 1200 Leuten, die sich 90 Minuten in den Regen stellen und
Vollgas geben, als vor 7000 Event-Zuschauern gegen Velbert, die nur hier sind, damit wir sie belustigen. Ich ziehe meinen Hut vor denen, die bei
Wind und Wetter in der Kurve stehen und diese
Fans schließe ich auch aus jeglicher Kritik aus.“
„Diese Mentalität geht
mir auf den Geist“
ES WAR 1992. In einem
Herzschlag-Finale wurde
der WSV (48:12 Punkte,
66:19 Tore) dank des besseren Torverhältnisses
Oberliga-Meister vor Rot-Weiß Essen (48:12, 67:21
Tore), das sich als Trost danach immerhin die deutsche Amateur-Meisterschaft sicherte.
Dann legte der WSV los: Nach Siegen vor knapp 20.000
Zuschauern bei Preußen Münster (2:1, Tore: Schweiger, Broos) und gegen Salmrohr (1:0, Tor: Müller) feierte das Team von Trainer Wolfgang Jerat bereits am
dritten Spieltag mit dem 4:2 gegen Münster vor rund
14.000 Fans im Stadion am Zoo den Aufstieg. Die abschließende Begegnung in Salmrohr hatte nur noch
statistischen Wert – und dennoch verwöhnte der WSV
die mitgereisten Fans mit einer tollen Leistung und
einem 4:1.
Der WSV-Kader der Saison 1991/92: Jörg Albracht, Volker Diergardt, Dirk Michelsen – Kurt Balewski, Jörg
Beyel, Siegmar Bieber, Christian Broos, Sven Christians, Matyas Juracsik, Michael Kentschke, Lars Kindgen, Dietmar Klinger, Frank Kremer, Rudi Müller, Rytis Narusevicius, Thomas Pröpper, Dirk Pusch, Hannes
Reif, Gintaras Rimkus, Marc Schweiger, Mirko Vogt,
Achim Weber, Frank Zilles. Trainer: Wolfgang Jerat.
Thamm ärgerte sich: „Wenn zum Beispiel einem
unserer Außenverteidiger der Ball verspringt,
dann geht auf der Tribüne sofort das Gemurmel
los. Da können wir auch sieben Mal die Woche
trainieren, trotzdem wird uns der Ball verspringen, weil der Platz einfach nach 60, 70 Minuten
durch ist. Das sind Sachen, die ärgern mich. Wir
gewinnen 2:1 und trotzdem fühlt man sich als
Verlierer, nur weil man Fischeln nicht 7:0 aus dem
Haus gehauen hat. Da muss man einfach mal wieder einen respektvollen Umgang mit dem Rest
der Liga betreiben.“
Der beste Abwehrspieler des WSV, der im vergangenen Sommer mit Torwart Tonczyk aus Wattenscheid gekommen war, stellt klar: „Natürlich ist
es nicht unser Anspruch Zweiter zu sein. Es ist
aber nun mal so, dass Velbert eine noch bessere
Saison spielt als wir. Wir haben nur drei Spiele
in der ganzen Saison verloren, werden aber von
vorne bis hinten nur beschimpft. Man traut sich
gar nicht mehr sich richtig zu freuen, weil ein 2:1
gegen Fischeln nicht reicht. Sondern es ist die
Erwartung, dass wir denen fünf, sechs oder sieben Stück reinhauen. Diese Mentalität geht mir
einfach enorm auf den Geist, und da müssen wir
ganz schnell umdenken.“
der neue WSV-KAPITÄN
ALEXANDER THAMM
Thamm erklärt auch, warum man momentan keinen besseren Fußball spielen kann: „Man hört
ja immer, man soll mehr Tempo machen. Sollen
wir dem Ball Tempo geben oder mit dem Ball
am Fuß Tempo aufnehmen? Es geht beides nicht,
sondern man muss sich auf die Witterungs- und
Platzbedingungen einstellen. Klar, die anderen
Mannschaften spielen auch auf solchen Plätzen,
aber die werden nicht so kritisch beäugt wie wir.
Bei uns sind alle in der Lage, einen Pass über
fünf Meter an den Mann zu bringen. Ich möchte mich deshalb nicht dafür entschuldigen, dass
wir nur 2:1 gewinnen. Ich entschuldige mich für
keinen Sieg.“
26 | IDYLLISCHE OBERLIGA
VOR DER KAPELLE IN KAPEL
...ließ der WSV zwei Punkte liegen. Denn beim krassen Außenseiter SC Kapellen reichte es
für die Wuppertaler nur zu einem mageren 2:2. Zu wenig für einen Angriff auf Tabellenführer SSVg Velbert.Das wissen auch Sportvorstand Achim Weber und Trainer Thomas Richter.
Flaches Land - flache Pässe und Schüsse. Und der liebe Gott schaut am „katholischen Niederrhein zu. Außerdem rund 500 Fußballfreunde, die an einem Sonntagnachmittag auf dem
Dorf nichts Besseres vorhaben.
Alle Fotos: KURT KEIL
LLEn...
IDYLLISCHE OBERLIGA | 27
28 | SCHIEDSRICHTERGESCHICHTEN
„MEIN GOTT WALTER...“
Haben die Schiedsrichter
heute keinen Humor mehr?
Stehen sie heute zu sehr
unter Druck? Ist die Distanz
zwischen ihnen und den
Spielern zu groß geworden?
„
Damals war es selbstverständlich“, sagt
uns ein ehemaliger Oberliga-Schiedsrichter aus Wülfrath, „dass wir nach dem Spiel
noch mit der Heimmannschaft zusammen ein
Bier getrunken haben. Heute kommt das kaum
noch vor.“
Heute? Seit Jahren werden die Schiedsrichter vor allem in den unteren Klassen - schlecht behandelt. Tätlichkeiten. Spielabbrüche. „Es ist
wirklich kaum zu glauben“, bedauert ein Elberfelder, der sowohl im Wuppertaler BKV-Fußball
als auch DFB-Spiele leitet: „Was auf einigen Plätzen abläuft. Respekt vor dem Unparteiischen?
Gibt`s kaum noch.“
Stimmt. Heute wird auf den Plätzen in Beyenburg, Langerfeld oder auf der Kaiserhöhe kaum
noch gelacht oder geschmunzelt. Ahlenfelder
oder Eschweiler - die Namen früherer Schiedsrichter sind vergessen. Die älteren Leser werden
sich aber zum Beispiel noch an die WM 1982 er-
innern, als Walter Eschweiler nach dem Zusammenstoß mit dem Peruaner Jose Velasquez zu
Boden ging, einen Zahn verlor und trotzdem das
Match des späteren Weltmeisters Italien gegen
Peru (1:1) bis zum Ende leitete.
An diese Episode vom Juni 1982 in Spanien erinnert sich „Mein Gott Walter“ Eschweiler noch
heute gerne. Das Video mit dem Missgeschick
findet man heute noch im Internet unter dem
Namen „Eschweiler“.
„Damals war ich 46“, schildert er die „Eschweiler-Rolle“ in einem Interview mit dem Autor:
„Ich hatte zwar Schmerzen, habe aber schnell
die gelbe und rote Karte sowie meine Pfeife aufgesammelt und die Partie mit den staunenden
Spielern fortgesetzt.“
Die „rheinische Frohnatur“ aus Bonn, der Jahrzehnte als Beamter im Auswärtigen Amt („dabei
habe ich die ganze Welt gesehen“) tätig war, leitete auch in Wuppertal Bundesligaspiele am Zoo,
zum Beispiel den Schlager WSV gegen Borussia
Mönchengladbach, aber später auch einige Promi-Spiele am Uellendahl. Dabei ging es niemals
bierernst zu. „Ich habe immer einen guten Kontakt zu den Spielern gehabt und bin von ihnen
respektvoll behandelt worden!“
Respekt - den vermisst Eschweiler heute, der bis
zum Ende seiner Karriere vor 30 Jahren 150 Bundesligaspiele leitete und 1966 sein erstes Bundesligamatch („Im alten Stadion Rote Erde war es
die 1:2-Niederlage von Borussia Dortmund gegen
Fortuna Düsseldorf“) pfiff.
Einen wie Eschweiler könnte der Fußball im Jahre 2015 gut gebrauchen. Den Mann haben viele
vergessen, seine „Diplomatenrolle“ nicht.
MANFRED OSENBERG
Walter Eschweiler mit den Kapitänen Netzer und
Reichert (oben) und beim Interwiev (unten) mit dem
Autor Manfred Osenberg.
BARMENIA FAIRPLAY | 29
seniorenpokal
Pos. Verein
Punkte
1.
SF Dönberg
93,00
Breite Burschen Barmen
93,00
Union Wuppertal
92,00
3.
4.
FC Wuppertal 1919
85,50
5.
TSV Beyenburg
83,50
6.
Germania 1900 Wuppertal
81,33
7.
Blau-Weiß Langenberg
78,50
8.
1.FC Wülfrath
77,00
9.
TSV Ronsdorf
73,50
10.
Bayer Wuppertal
67,00
11.
SV Union Velbert
63,25
12.
TVD Velbert
62,00
13.
SSVg Velbert
61,33
14.
SV Jägerhaus Linde
58,80
15.
FSV Vohwinkel
58,00
Grün-Weiß Wuppertal
58,00
17.
SSV Sudberg
54,00
18.
FC Mettmann 08
53,00
19.
SC Cronenberg
51,50
20.
SSVg Heiligenhaus
51,33
JETZT FÜHREN
DÖNBERG UND
BEYENBURG
DIE BARMENIAWETTBEWERBE AN
TOP 20
Zwei Kreisliga-Klubs haben
vor dem Saison-Endspurt gute
Aussichten, den diesjährigen
Wettbewerb zu gewinnen. Die
Sportfreunde Dönberg sind im
Haupt-, der TSV Beyenburg
liegt im Jugendwettbewerb
vorne. Verfolgt werden beide
von den Breiten Burschen
Barmen, die darauf hoffen,
dass schon im nächsten Jahr
ihr Platz im Rauental einen
Kunstrasen erhält.
Jugendwettbewerb
Pos. Verein
Punkte
1.
TSV Beyenburg
97,00
2.
Breite Burschen Barmen
96,80
3.
TSV Gruiten
95,21
4.
SV Jägerhaus Linde
94,20
5.
SC Velbert
92,48
6.
SV Union Velbert
91,94
7.
SF Dönberg
89,86
8.
SC Cronenberg
89,80
9.
Bayer Wuppertal
88,73
10.
SV Heckinghausen
88,06
11.
Grün-Weiß Wuppertal
87,92
12.
Langenberger SG
87,75
13.
Viktoria Rott
86,56
14.
Fortuna Wuppertal
85,93
15.
Union Wuppertal
85,89
16.
SSV Sudberg
85,50
17.
TVD Velbert
84,75
18.
CSI Milano Wuppertal
84,00
19.
Blau-Weiß Langenberg
82,40
20.
WSV Borussia
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30 | UMSTEIGER
DIE GRÖSSTEN
SPRÜNGE...
…
von der Wuppertaler Kreisklasse
in die Bundesliga gelangen Jürgen
Berghaus und Lothar Angermund.
Berghaus, inzwischen 61 Jahre alt und noch im
Fahrdienst tätig, kam 1974 in der dritten (und
letzten) Saison des WSV in der höchsten Spielklasse an den Zoo. Der ausgezeichnete Techniker, der noch bis zum Abstieg aus dem bezahlten Fußball Anfang der Achtziger für den WSV
spielte, kam unter dem belgischen Trainer Janos Bedl in sieben Bundesligaspielen zum Einsatz und schoss dabei zwei Treffer.
ZU OFT INS NETZ traf in diesem Jahr der von
Fußball auf Tennis umgestiegene Lothar Angermund. Nun ist es für Fußballer ja eigentlich das
Wichtigste, ins Netz (wenn es nicht das eigene
ist) zu treffen. Doch fatal wird es, wenn sie zum
Tennis übergewechselt sind und die Gewohnheit,
das Netz anzuvisieren, beibehalten.
So erging es kürzlich bei den 26. Wuppertaler
Stadtmeisterschaften im Hallen-Tennis den alten Fußball-Cracks wie Lothar Angermund,
der zu Bundesligazeiten des WSV im Team von
Horst Buhtz etliche Einsätze bekam, dessen Sohn
Sascha (beide Blau-Weiss Elberfeld) und Jürgen
Lehr vom TC Uellendahl, der mit dem WSV 1972
in die erste Bundesliga aufgestiegen war.
Alle drei mussten mit ansehen, wie ihre Bälle
immer wieder im Netz landeten und sie folgerichtig jeweils bei ihrem ersten Spiel in den KORunden ausschieden.
Versteht sich, dass alle drei „Umsteiger“ immer
noch gerne an die guten, alten Bundesligazeiten
zurückdenken.
Mehr als 1.000 Zuschauer kamen in die Sporthalle Heckinghausen,
als der Fußball-Report und die BHZ einen
deutsch-italienischen
Abend veranstalteten.
Erst spielte das Promi-Team mit (von links
oben) Manni Reichert,
Vlado Kovacic, Emil
Meisen, Trainer Herbert Burdenski (im Jahre 2001 im Alter von 79
Jahren verstorben), Jürgen Berghaus und Lothar Dupke sowie unten
mit Rennfahrer Edgar Dören (verstorben
im Jahre 2004), Trainer
Kalli Hoffmann und Rolf
Müller. Danach gewann
die italienische Handballnationalmannschaft
gegen die Beyeröhder
Handballer.
UMSTEIGER | 31
Die Bundesliga-Truppe des WSV vor der Saison
1973/74 im Stadion am Zoo: Oben links: Horst Buhtz,
Günter Pröpper, Manfred Cremer, Bernd Hermes,
Herbert Stöckl, Georg Jung, Claus Spannenkrebs,
Peter Nover, Peter Redder, Erich Miß, Jürgen Kohle.
Unten von links: Gustl Jung, Theo Homann, Jürgen
Galbierz, Detlef Webers, Dieter Lömm, Manfred
Reichert, Emil Meisen, Lothar Angermund, Willi
Neuberger. Sitzend von links: Uli Gelhard, Manfred
Müller.
Der WSV gewann auch
das Bayer-Turnier und
Lothar Angermund den
Pokal.
ACHT
BERGISCHE JUNGS
Damals, vor etwas mehr als 40 Jahren bekamen
Wuppertaler Talente noch vom kürzlich verstorbenen Trainer Horst Buhtz die Chance, in der
höchsten Klasse zu spielen. Nach der ersten Bundesligasaison standen 1973 „acht echte bergische
Jungs“ im Kader, nämlich Jürgen „Boxer“ Kohle,
Manni Reichert, Detlef Webers, Claus Spannenkrebs, Peter Redder, Erich Miß, Uli Gelhard und
Lothar Angermund.
Das war in der ersten Bundesliga. Und heute in
der fünften Liga muss man beim WSV nach heimischen Talenten suchen. Obwohl es diese gibt.
Zum Beispiel in der eigenen U 19...
Talente brauchen eine Chance! Wenn nicht jetzt
- wann dann?
Jürgen Berghaus kam damals von der zweiten
Mannschaft des ASV zum WSV. Auf Empfehlung
des früheren, leider längst verstorbenen Trainers Günter Taudien. Lothar Angermund kickte
bei der SG Langerfeld. Der Autor fuhr mit WSVTrainer Buhtz zur Grundstraße in Langerfeld,
wo Angermund trainierte.
Einer wie Buhtz schaute sich den schmalen Techniker eine halbe Stunde an und entschied: „Den
nehmen wir...“
MANFRED OSENBERG
32 | GA-POKAL 2015
LINDES TANZ
AUF DER RASIERKLINGE
Riesenfreude bei Linde nach dem GA-Pokalsieg 2014. Jetzt muss die neu formierte Mannschaft um den Klassenerhalt in der Bezirksliga bangen. Der Vertrag mit
Trainer Björn Joppe wurde frühzeitig verlängert. Ein gutes Zeichen im Abstiegskampf. Foto: ODETTE KARBACH
Erst die Rückkehr in die Bezirksliga, dann der überraschende Gewinn des GA-Pokals. Der
SV Jägerhaus-Linde feierte im Jahr 2014 das Double im Wuppertaler Fußball und steht
jetzt vor einem ebenso überraschenden Absturz.
D
enn trotz sieben Punktspielen ohne
Niederlagen, davon drei Unentschieden gegen die Spitzenklubs Heiligenhaus, Vohwinkel und ASV Mettmann, droht der
Abstieg.
Kein Wunder, dass die vom Verletzungspech
verfolgte Mannschaft auf Grund der prekären
Situation derzeit noch keinen Bock auf den GAPokal hat, der vom 18. bis 29. Mai mit der ersten
Runde ausgespielt wird. In dieser Quali-Runde
trifft Linde auf dem Freudenberg auf den wiedererstarkten SSV Germania 1900.
Auch die drei Wuppertaler Landesligisten müssen gleich in der Quali ran. Alle auswärts.
Während der Cronenberger SC auf der Kaiserhöhe gegen den BV spielt, muss Ronsdorf Ende
Mai zu Trabzonspor. Grün-Weiß Wuppertal
trifft erstmals auf den Nachbarn Breite Burschen Barmen. Gut möglich, dass die Begegnung
von der Rauentaler Asche auf den Kunstrasen
im Höfen verlegt wird.
Mit dem Achtelfinale geht es vom 28. bis 30. Juli
weiter. Die Viertelfinals werden am 1. und 2. August gespielt, je zwei an einem Tag und auf ei-
ner Platzanlage. Für die Ausrichtung des Finales hat sich der FSV Vohwinkel bereit erklärt.
Das Finale wird wieder als Final-Four ausgespielt und ist für den 8. oder 9. August vorgesehen.
In einer Woche beginnt die neue Saison, die
Meisterschaft in den Ligen des Fußballverbands
Niederrhein. Mit dem noch amtierenden GA-Pokalsieger in der Bezirksliga?
Ein Abstieg mit diesem Kader wäre wirklich
überraschend.
MANFRED OSENBERG
BEZIRKSLIGA NEWS | 33
FSV Vohwinkel
„DAS DING IST DURCH!“
„Was soll ich denn machen?“ SEbastian Dose wechselte im Winter von Linde zum Konkurrenten Sudberg. Aber auch Dose resignierte bei den vielen Niederlagen der Schwarz-Blauen.
Foto: ODETTE KARBACH
FUSSBALL-REPORT-Prognose Anfang April 2015: Der WSV II steigt erneut ab, der FSV
Vohwinkel nicht wieder auf. Und sowohl der SSV Sudberg als auch der SV Jägerhaus-Linde
müssen zittern bis zum letzten Spieltag.
S
tefan Jäger gehört zu den erfahrenen
Trainern Wuppertals. Und zu den treuesten. Nach gefühlten 20 Jahren beim
Achterbahnklub TSV Fortuna Wuppertal ging
der Mann mit der fleischfarbenen Badekappe
freiwillig ins zweite Glied und gibt den als Trainer noch unerfahrenen Marc Bach beim Bezirksliga-Tabellenzweiten erfolgreiche und wichtige
Hilfestellung.
Jäger würde den April am liebsten aus dem Kalender streichen. Die tolle Rückrundenserie endete jäh mit zwei Pleiten in Folge.
Das Remis gegen Linde wurde in der grünen Lün-
tenbeck als Alarmsignal registriert. Das 0:3 gegen den VfB Solingen war wie ein Schock für die
Bach-Stelzen, die durch die Verletzung von Kapitän Toni Musto geschockt wurden. Folge: Aleksic stellte mit seinem Treffer kurz vor der Pause
die Weichen zum 3:0-Erfolg.
Durch die überraschende Niederlage verliert der
FSV im Kampf um den Aufstieg deutlich an Boden. Tabellenführer SSVg Heiligenhaus hat die
0:5-Pleite gegen den FSV zum Rückrundenstart
längst verdaut und gab sich beim 5:0 gegen den
Hastener TV keine Blöße und hat nun wieder ein
Polster von zehn Punkten.
Vohwinkels Trainer Marc Bach ist Realist: „Bei
der aktuellen Tabellensituation brauchen wir
über einen möglichen Aufstieg nicht mehr zu
sprechen. Das Ding ist durch.“
Sudberg beendet seine Misserfolgsserie durch einen 4:2-Sieg gegen die Zweite des WSV, die in der
Rückrunde endlich verstärkt wurde. Zu spät. Das
weiß auch Trainer Micki Miljak, der wahrscheinlich auch in der nächsten Saison in der Kreisliga
A die Zweite trainieren wird.
Auch Björn Joppe bleibt Trainer auf Linde. Selbst
für den Fall eines Abstiegs wurde der Vertrag bis
Juni 2016 verlängert.
34 | KREISLIGA-DRAMATIK
Auf dem Hardenberg bestimmten Zweikämpfe das
Spitzenspiel der Kreisliga B. Hier Union-Torjäger
Drilon Fetahaj (links) gegen Tim Manske.
Foto: ODETTE KARBACH
WENN ZWEI SICH STREITEN...
Mit einem leistungsgerechten 1:1 endete der Hit der Kreisliga B am Hardenberg.
Lachender Dritter ist der TSV Neviges, der das österliche Gipfeltreffen in der Gruppe
2 gegen den TSV Union Wuppertal mit 4:3 gewann und eine ausgezeichnete
Ausgangsposition im Aufstiegsrennen schuf.
I
m mit Spannung erwarteten Spitzenspiel
bei Union Wuppertal konnte die Dritte
des SSV Germania 1900 nach einer durchaus überzeugenden Leistung immerhin einen
Punkt ergattern. In einem ordentlichen Match,
das jederzeit spannend war, hatten dabei beide
Teams die Chance zum Sieg.
Die Freudenberger kamen gut ins Spiel und er-
arbeiteten sich erste Chancen. Allen voran der
glänzend aufgelegte Michele Bakolas brachte
die Abwehr der Hausherren mehrfach in Bedrängnis.
Nach einer Flanke von Peter Jung konnte Marc
Manske die umjubelte Führung erzielen.
Danach übernahm aber der Aufstiegsfavorit von
der Nordhöhe das Kommando. Nach einer Stan-
dardsituation konnte Hoffmann zunächst noch
den Ball parieren, gegen den Nachschuss war er
dann aber machtlos.
Nach dem Wechsel hatten dann beide Teams in
dem kampf betonten Spiel ihre Drangphasen.
Für Union verpassten Boran und Kalle die Führung knapp. Für Germania scheiterten Manske,
Jung und Ngatchou.
AUFSTIEGSKAMPF IN DER KREISLIGA A | 35
Der SC Sonnborn ist in der Rückrunde prima in
Fahrt gekommen. Hier eine Szene aus dem Ortskampf gegen den SV Bayer Wuppertal, der in
der nächsten Saison in der Kreisliga A „angreifen“ will.
HOFFNUNG IM HAFEN
W
ährend sich viele Experten des
Wuppertaler Amateurfußballs
über die winterlichen Wechselspiele am Gelben Sprung wunderten und den
ASV zum klaren Aufstiegsfavoriten hochjubelten, blieb Sonnborns Chefcoach Ralf Schnitzler ruhig: „Die vielen Zugänge des ASV bringen
Unruhe in die Mannschaft. Das kann nur gut
für uns sein.“
Tatsächlich zeigten sich die Barmer Favoriten
in der Rückrunde nicht immer souverän. Nach
drei 3:0-Siegen in Folge und dem klaren 7:2 gegen Grün-Weiß II erhielten die Aufstiegshoffnungen des ASV durch eine nicht eingeplante,
überraschende 2:3-Schlappe bei der Dritten des
SC Velbert einen erheblichen Dämpfer.
Fast alles deutet darauf hin, dass erst am allerletzten Spieltag die Entscheidung fällt, wenn
der ASV beim derzeitigen Tabellenführer Jugoslawija antreten muss. Im vorletzten Auswärts-
match am 25. Mai um 15 Uhr muss der ASV zum
Konkurrenten SC Sonnborn, der Ende Mai auch
noch im GA-Pokal bei Einigkeit Dornap antreten muss, während Konkurrent ASV nach Dönberg „reisen“ muss.
Noch einmal Ralf Schnitzler zur Jagd auf Aufstiegsplatz zwei: „Gut möglich, dass wir bei der
Kunstrasen-Premiere im Sonnborner Hafen gewinnen und am ASV vorbeiziehen werden...“
MAO/Foto: ODETTE KARBACH
36 | SPIEL DES MONATS
HAUPTSACHE, NICHT ZWEIS
In der Leistungsklasse und im Kreispokal eilen die A-Junioren
von Sieg zu Sieg. Aber im Niederrheinpokal-Wettbewerb
wurde der Siegeszug des Cronenberger SC gestoppt.
Gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach gab es vor knapp 300 Zuschauern
an der Hauptstraße eine 1:9 (0:6)-Klatsche.
D
as erwartete Pokal-Aus für den CSC,
der aber für den ersten Paukenschlag
sorgte: Der lange Kapitän Timo Leber,
neben Gastro-Sohn Maxi Eisenbach auch schon
in der ersten Mannschaft eingesetzt, traf nach
nur 17 Sekunden aus 25 Metern den Querbalken.
Ein Zeichen? Der Schuss des starken Leber sorgte
für Stimmung, ein wenig Hoffnung auf die Pokalsensation keimte auf.
Die wurde aber schnell getrübt, als den Cronenbergern eine Abwehraktion misslang und
der Gladbacher Paul Odendahl aus 18 Metern
CSC-Keeper Lukas Hartmann, der trotz der vielen Gegentore eine sehr gute Partie absolvierte
und von Gästetrainer Arie van Lent gelobt wurde, das erste Mal zur frühen Führung überwand.
In den Folgeminuten kombinierten die Gladbacher die CSC-Defensive teilweise schwindelig
und hatten Pech, dass innerhalb von 60 Sekunden dreimal Aluminium getroffen wurde. Aber
es fielen ja noch acht weitere Gegentreffer. Das
Spiel war frühzeitig entschieden.
Immerhin kam der CSC zum Ehrentor. Nach einer Flanke von Gianluca Muzzi traf Nicolas Kaiser
nach 54 Minuten. Nationalspieler Dennis Eckert
stellte mit seinem dritten und vierten Treffer des
Tages den Endstand her.
Das Cronenberger Fazit fiel trotz des 1:9 noch
positiv aus: Gegen das Bundesliga-Spitzenteam
aus Mönchengladbach hatten die Cronenberger
keine Chance. Allerdings ist das Pokal-Aus kein
Grund, den Kopf hängen zu lassen. Jetzt gilt die
absolute Konzentration auf das Kreispokalfinale und die Meisterschaft. Die kommenden Gegner werden sicherlich nicht die Qualität der Gladbacher haben...
STELLIG
Junioren | 37
Das CSC-Team: Hartmann – Feußner (Ellrich/51.),
Cakolli, Aid Hasan, Rieseberg – Eisenbach
(Muzzi/44.), Wülfrath (Kroll/84.) – Kaiser
(Burruano/69.), Ottenbruch, Zoubae – Leber.
38 | das letzte
Rückendeckung
Auch „Tava“ konnte den
für den FC Remscheid stürmenden Ex-Wuppertaler Lopez-Torres nicht entscheidend
bremsen. Dass Jean-Louis Tavarez von Grün-Weiß zum
WSV zurückkehren wird war
ebenso ein April-Scherz in der
April-Ausgabe wie der „Hinweis“, dass ab 1. April die
starke U 19 des WSV für ihre
blasse Oberligamannschaft
einspringen soll. Offensichtlich war unser „Wink mit dem
Zaunpfahl“ nicht ohne Wirkung geblieben. TATSÄCHLICH sollen jetzt ENDLICH die
eigenen Talente eine Chance in der ersten Garnitur des
WSV bekommen.
Foto: HOLGER BATTEFELD
IN SONNBORN...
Presse plätze
...trifft ein 40-jähriger Mann
einen gleichaltrigen Hundebesitzer. „Hören Sie mal. Ihr Hund hat
meine Schwiegermutter gebissen.
„ - „Oh. Tut mir leid. Jetzt wollen
Sie wohl Schmerzensgeld haben...“ - „Aber nein: Ich möchte
den Hund kaufen!“
FRAGE
Wie nennt man einen BeamtenWindhund? Schildkröte.
IM STADION...
...kommt ein farbiger Ex-Profi in
den Innenraum und trägt einen
Papagei auf der Schulter. Fragt
ein Fan: „Wo haste den denn
her?“ - Krächzt der Papagei:
„Aus dem Senegal!“
Wenn der Fotograf
zum Klo muss...
Notfalls hilft ein
Mülleimer weiter...
| 39
Stanztechnik · Werkzeugbau
Umformtechnik · Komponenten
MÜHLHAUSE GMBH · Auf‘m Angst 9 - 10 · 42553 Velbert
info@muehlhause.de · www.muehlhause.de
Als Hersteller von Stanzteilen aller Art setzen wir
Kundenwünsche in spezifische Lösungen und Produkte um.
Mühlhause ist stolzer Sponsor der SSVg Velbert 02
Saisonfinale - nur noch drei Heimspiele bis zum Ziel!
Die nächsten Spiele in unserer Christopeit- Sport Arena:
03.05.2015 · TV Jahn Hiesfeld
17.05.2015 · TURU Düsseldorf
31.05.2015 · Krefeld - Fischeln
Aktuelle Informationen rund
um die SSVg Velbert 02
unter www.ssvg.de.
SSVg Velbert 02 - Sport für Velbert - mein Verein!
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