Reha-Kompetenzbroschüre

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Reha-Kompetenzbroschüre
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH
REHA
Nachhaltig Teilhabe sichern
Berufliche Rehabilitation für Menschen mit Behinderung
Partner für eine starke berufliche Zukunft.
www.faw.de
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Eine zentrale Aufgabe der Fortbildungsakademie der Wirtschaft ist es, arbeitslosen Menschen den Weg in den
Arbeitsmarkt zu ebnen. Seit über 25 Jahren ist die FAW ein anerkannter Bildungs- und Personaldienstleister.
Mit über 150 Standorten in 12 Bundesländern knüpft sie ein engmaschiges Netz zu allen Akteuren des Arbeitsmarktes.
Häufige Ursachen für Arbeitslosigkeit sind Unfälle sowie körperliche oder seelische Behinderungen. Sie machen
oft eine berufliche Neuorientierung erforderlich. Diesen Prozess bis zum Wiedereinstieg ins Berufsleben unterstützt und lenkt die FAW.
Unser Ziel: der möglichst schnelle und nachhaltige berufliche Wiedereinstieg.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Dies sind Angebote und Projekte, die Menschen mit Behinderung oder nach einer Krankheit den Schritt ins Berufsleben ermöglichen. Im
engen Dialog mit den Betroffenen, den Leistungsträgern wie Arbeitsagenturen, Renten- und Krankenkassen
sowie mit den Unternehmen der Wirtschaft, entwickeln wir unsere Angebote laufend weiter.
Praxisnah, wohnortnah und individuell
Die dauerhafte berufliche Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist das Ziel der FAW. Deshalb bereiten sich
unsere Teilnehmer und Klienten vor allem in der betrieblichen Praxis, bei Arbeitgebern in ihrer Region, auf das
Arbeitsleben vor. Ambulante Leistungen zur Teilhabe sind ein wichtiger Schritt zu einer inklusiven Arbeitswelt.
Die Leistungen der FAW sind möglichst wohnortnah. Denn ein intaktes soziales Umfeld fördert die erfolgreiche
berufliche Inklusion. So kann auch die Familie gezielt in die Rehabilitation eingebunden werden.
Unsere Angebote orientieren sich immer an den Bedingungen des Einzelnen.
Erfahrene Sozialpädagogen und Psychologen stehen den Teilnehmern zur Seite und
begleiten sie auf dem Weg in die nachhaltige berufliche Integration. Die „Virtuelle
Akademie der FAW“ ermöglicht per E-Learning die frühzeitige Qualifizierung vom
Krankenbett oder von zuhause.
Berufliche Inklusion gelingt am besten, wenn alle an einem Strang ziehen. Deshalb beziehen wir in den Prozess
der Beruflichen Rehabilitation alle mit ein, die direkt und indirekt betroffen sind. Dazu zählt auch die Beratung
und Unterstützung zukünftiger Arbeitgeber von Rehabilitanden. Wir knüpfen ein engmaschiges Netz zwischen
Teilnehmern, Kostenträgern, Arbeitgebern, den Partnern der sozialen Netzwerke und Ausbildungsstellen.
Gemeinsam zum Erfolg
Wichtig für eine nachhaltige berufliche Integration ist die Qualifikation unserer eigenen Mitarbeiter. Deshalb
absolvieren sie im Bereich der Beruflichen Rehabilitation die Ausbildung zur Reha-Fachkraft, die von der Technischen Hochschule Georg-Simon-Ohm in Nürnberg zertifiziert ist. Die FAW ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation e. V. (BAG abR), der Bundesarbeitsgemeinschaft Beruflicher
Trainingszentren (BAG BTZ), in der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR), der Bundesarbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung (BAG UB), der Landesarbeitsgemeinschaft der Integrationsfirmen Sachsen, dem SHV FORUM Gehirn e. V. sowie dem Bildungsverbund CDMP (Certified Disability Manager
Professional).
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„Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst,
sonder n ein Geschenk, das jedem von uns jeder zeit genommen werden k ann.“
Richard von Weizsäcker
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Reha-Management der FAW – passgenau für den Einzelfall
Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderung die volle
Teilhabe am Arbeitsleben und damit am Leben in der Ge-
◗ enge Verzahnung von medizinischer und beruflicher
Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe)
sellschaft zu ermöglichen. Dafür geben wir ihnen unsere
◗ Verkürzung der Rehabilitationsdauer
optimale Unterstützung.
◗ frühzeitige Entwicklung neuer Lebens- und Berufsperspektiven
Da jeder Fall einzigartig ist, haben wir mit dem Reha-
◗ bestmögliche Integration in den Arbeitsmarkt
Management der FAW einen Prozess entwickelt, der alle
Aspekte einbezieht, die den Weg der Beruflichen Reha
beeinflussen. Das Reha-Management der FAW hat sich
bewährt: Mehr als 10.000 Menschen haben seit 1998
damit kompetente Begleitung auf ihrem Weg ins Berufs-
Um besonderen Zielgruppen die optimale Begleitung zu
ermöglichen, bieten wir auch spezielle Angebote z. B. für
Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH) oder
posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) an.
leben erhalten. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere
Inhalt und Dauer der Module des Reha-Managements ori-
Reha-Fachkräfte an den FAW-Akademien, die bundesweit
entieren sich am individuellen Bedarf des Rehabilitanden
individuelle Angebote erarbeiten.
und werden mit ihm und dem Leistungsträger vereinbart.
Die FAW arbeitet im Reha-Management mit mehr als
Das Reha-Management der FAW bedeutet:
◗ enge Einbeziehung des Menschen mit Behinderung in
den Rehabilitationsprozess
50 Kostenträgern, darunter Berufsgenossenschaften,
Unfall- und Rentenversicherungen, Jobcentern (JC) sowie
privaten Versicherungen zusammen.
Phase II
Phase III
Modul I
Modul II
Modul III
Modul IIIa
Anamnese
Einbindung von
Diagnostik
Psychologische
und berufspädagogische Testungen
Berufswegplanung
Feststellung der
beruflichen Eignung,
betriebliche
Arbeitserprobung
Evaluation der
funktionellen
Leistungsfähigkeit (EFL)
Modul IV
Modul V
Berufliche Integration,
Qualifizierung und Praktikum
Betriebliche Ausbildung,
Betriebliche Umschulung
Modul VI
Stabilisierung
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Sozialpädagogische und / oder psychologische Begleitung
Phase I
Individuelle Zusatzleistung
Individuelles modulares Integrationsmodell Reha-Management
Die FAW schreibt Erfolgsgeschichten …
Individuell begleitet ans Ziel
Mit Leib und Seele der Altenpflege verschrieben hatte
Wochentagen erhielt er Einzelunterricht in der Theorie
sich Romuald Hewakowski und in den unterschiedlichs-
der Pflegedienstleitung. Für Romuald Hewakowski ideal:
ten Bereichen der stationären Pflege gearbeitet. Bis er
„Ich hatte damit eine Art Privatlehrer, den ich alles fra-
auf dem Heimweg von der Arbeit unverschuldet einen
gen konnte – das war schon gut. Das kannte ich bisher
schweren Motorradunfall erlitt. Mehrere Frakturen im
gar nicht – normalerweise findet das ja sonst in einer
linken Bein waren die Folge – und eine neue Ausrichtung
Klasse statt“.
der beruflichen Laufbahn.
Auch die verschiedenen Praxiseinsätze beurteilt er
Dass die Folgen des Unfalls seinen Weg zurück in seine
rückblickend positiv: „Ich wollte die Zusammenhänge
gewohnte Tätigkeit in der stationären Pflege verbaut
verstehen – das geht am besten, wenn ich die Praxis
haben, war ihm schnell klar. Seine langjährigen Erfah-
kennenlerne“. Besonders hilfreich empfand er während
rungen wollte er aber bei seinem Wiedereinstieg ins
des gesamten Prozesses der Neuorientierung die Beglei-
Berufsleben weiterhin sinnvoll einsetzen.
tung durch die Reha-Fachkräfte der FAW.
Eine Tätigkeit in der Pflegedienstleitung im ambulan-
Seine letzte Praxisstation war der Mecklenburger
ten Pflegebereich fasste Romuald Hewakowski nach
Pflegedienst Grimm in Dalberg. Dort konnte Romuald
gemeinsamen Gesprächen mit zuständiger Versicherung
Hewakowski mit seiner Kombination von Ausbildung zur
und der Berufsgenossenschaft ins Auge. Die FAW bekam
Pflegedienstleitung in Verbindung mit seinen Kenntnissen
den Auftrag, mit ihrem individuellen Reha-Management
der speziellen Anforderungen in der ambulanten Pflege
zu helfen, den Weg dorthin zu ebnen.
punkten: „So etwas steht in keinem Lehrbuch – viele
Die Reha-Fachkräfte der FAW Schwerin erarbeiteten mit
Romuald Hewakowski eine genau auf seine Situation
zugeschnittene Lösung. Zunächst galt es, ihn in der
Altenpfleger wissen gar nicht, wie es im Detail in einer
ambulanten Einrichtung aussieht“, betont Geschäftsführer Thomas Moll.
EDV fi t zu machen. „Da hatte ich keine Ahnung“, gibt
Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung hat das
Hewakowski offen zu.
Unternehmen Hewakowski fest eingestellt. Doch seine
Es folgte eine zwölfmonatige Einzelqualifizierung zur
Pflegedienstleitung, wobei er an mehreren Tagen in
der Woche in verschiedenen ambulanten Pflegeein-
Entwicklung ist damit nicht zu Ende. Er wird demnächst
eine zusätzliche Weiterbildung zum Qualitätsbeauftragten beginnen.
richtungen Praxiserfahrung sammelte. An den übrigen
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„Die Dinge sind nie so, wie sie sind – sie sind immer das,
was m an aus ihnen m acht.“
Jean Anouilh
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Angebote für Menschen
mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH)
Schädigungen des Gehirns haben ganz unterschiedliche Ursachen und vielfältige Auswirkungen. In jedem Fall
benötigt der Betroffene ein Angebot, das genau auf seine Beeinträchtigung zugeschnitten ist. Dafür bieten wir
seit 2004 ein spezielles Reha-Management für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen an.
Wir bieten Menschen nach
◗ Schädel-Hirn-Trauma
◗ Schlaganfall oder Hirnblutungen
◗ entzündlichen Erkrankungen des Gehirns
◗ Tumor im zentralen Nervensystem (ZNS)
◗ chirurgischen Eingriffen am Gehirn oder
◗ Vergiftungen
die erforderliche psychosoziale Unterstützung und Begleitung auf dem Weg zur beruflichen Integration.
Die Zusammenarbeit mit zahlreichen Netzwerkpartnern ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche
(Wieder-) Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Deshalb knüpfen und pflegen die Mitarbeiter an den Akademien
der FAW ein Netzwerk aus externen Fachkräften wie Neuropsychologen, Therapeuten und Medizinern, aus
Einrichtungen der Selbsthilfe, Integrationsfachdiensten und Angehörigen der Betroffenen.
Die einzelnen Module des Reha-Managements MeH sind Ausdruck des ganzheitlichen und konsequent individuellen Ansatzes der FAW in der Arbeit mit Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen.
Individuelles modulares Integrationsmodell Reha-Management
für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH)
Elemente zur
sozialen Integration
Therapeutische
Intervention
Elemente zur
beruflichen Integration
· Angehörigengespräche
· Training sozialer Kompetenzen
· Vermittlung und Koordination von Netzwerken
·
·
·
·
·
·
·
· Berufliche Interessentestung
· Evaluation der funktionellen
Leistungsfähigkeit (EFL)
· Betriebliche Arbeitserprobung
· Einarbeitungspraktikum
· Probebeschäftigung
· Qualifizierung / Ausbildung /
Umschulung
· Einbindung in das Berufsfeld
· Reha-Assistenz
· Nachbetreuung
· Aufbau und Entwicklung sozialer
und therapeutischer Netzwerke
(Kliniken, niedergelassene Mediziner,
Neuropsychologen, Therapeuten)
Krisenintervention
Psychoedukative Arbeit
Konfliktbewältigungs training
Stressbewältigungstraining
Ergotherapie
Kognitives Training
Externe Fachkräfte
Installierung von sozialen und therapeutischen Netzwerken
Sozialpädagogische und psychologische Betreuung
Eigen- und Fremdanamnese
ZIEL: Soziale Stabilisierung und Integration in den Beruf
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TagesTrainingsZentren (TTZ)
für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen
Mit den TagesTrainingsZentren (TTZ) für Menschen mit
definiert. Dies bedeutet in vielen Fällen eine berufliche
erworbenen Hirnschädigungen in Oschatz (Sachsen) und
Neuorientierung. Denn die berufliche Eingliederung ist
Kamen (NRW) besitzt die FAW die ersten integrativen
immer das Hauptziel. Wenn die Schädigungen allerdings
Zentren für Menschen mit erworbenen Hirnschädigun-
zu groß sind, kann auch die soziale Integration, von der
gen, die sich auf die berufliche Integration spezialisiert
Tagesstruktur bis hin zur Ernährung und Suchtpräven-
haben. Sie schließen die Lücke zwischen der medizini-
tion, in den Vordergrund rücken.
schen Rehabilitation und dem Arbeitsmarkt.
Bei positiver Prognose geht es auf der zweiten Stufe vor
allem um den Aufbau praktischer Fähigkeiten. Dabei
In drei Stufen zurück ins Berufsleben
Multiprofessionelle Teams bereiten die Betroffenen in
einem Stufenprogramm auf den beruflichen Wiedereinstieg vor. In den beiden TagesTrainingsZentren (TTZ) der
FAW geschieht dies in drei Schritten:
wird die Belastbarkeit der Klienten allmählich gesteigert und während betrieblicher Trainings in der Region
getestet. Im Mittelpunkt der dritten Phase steht die
Integration in ein Arbeitsverhältnis in Wohnortnähe, mit
Unterstützung der bundesweiten Kompetenzzentren der
FAW.
Die Eingangsphase dient v. a. der Orientierung über das
Ausmaß der Schädigung. Auf dieser Stufe wird das Ziel
Bundesweite Kompetenzzentren MeH
Wissen und Erfahrung im Einsatz für Menschen mit
Die Kompetenzzentren
erworbenen Hirnschädigungen bündelt die FAW bun-
◗ erweitern und verbessern vorhandene Netzwerke
desweit in ihren Kompetenzzentren für Menschen mit
◗ binden externe Fachkräfte ein
erworbenen Hirnschädigungen (MeH) in den Regionen
◗ ermöglichen bei Bedarf den nahtlosen Übergang
„Nord“, „Berlin-Brandenburg“, „Westfalen-Lippe“,
zwischen den Leistungen der TagesTrainingsZentren
„Rheinland“, „Mitteldeutschland“ und „Mitte“.
(TTZ) Oschatz bzw. Kamen und dem RehaManagement der FAW-Akademien
◗ sichern Kompetenzen und sorgen dafür, dass
Fachwissen laufend aktualisiert wird.
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Die FAW schreibt Erfolgsgeschichten …
Trotz Spätfolgen erfolgreich – Berufliche Rehabilitation nach einer Hirnschädigung
Oft sind es nur Sekunden, in denen Unfälle ein ganzes
„Unsere Aufgabe ist es, nach der ausführlichen Anamne-
Leben entscheidend beeinflussen. Der heute 49-jährige
se-Phase für den Rehabilitanden die genau abgestimm-
Frank Börner wurde Ende der 80er Jahre Opfer eines
ten Maßnahmen zur sozialen und beruflichen Integration
Arbeitsunfalls. Ein herabfallender großer Ast verletzte den
anzuwenden“, erklärt Ilka Reifegerste den individuellen
Forstarbeiter am Kopf so stark, dass er einen Schädel-
Ansatz des Reha-Managements der FAW für Menschen
Basis-Bruch und ein schweres Schädel-Hirn-Trauma
mit erworbenen Hirnschädigungen. Entsprechend
erlitt. Zwei Wochen lag er im Wachkoma, viele Wochen im
vielfältig war das „Programm“ für Frank Börner, das von
Krankenhaus.
regelmäßigen Konzentrations- und Gedächtnisübungen
Zwar erholte er sich zunächst Schritt für Schritt und konnte
wieder zurück an seinen Arbeitsplatz, doch die Spätfolgen
holten Frank Börner ein: „Das Gedächtnis machte die größ-
über Arbeitserprobungen und betriebliche Praktika bis
hin zur intensiven Berufswegplanung, Stellenrecherchen
und Bewerbungstrainings reichte.
ten Probleme“, blickt er zurück. Hinzu kamen Schwierig-
Ein zentraler Punkt dabei: die Eigeninitiative des Rehabi-
keiten mit der Motorik, die vor allem das Laufen beein-
litanden wiederherzustellen. Für Frank Börner markierte
trächtigten. 2004 verlor Frank Börner seinen Arbeitsplatz.
die wiedererlangte Eigeninitiative den Anfang seines
Anfang 2006 wurde die Akademie Merseburg der FAW von
einer Berufsgenossenschaft beauftragt, für Frank Börner
im Rahmen des Reha-Managements der FAW für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH) eine neue
berufliche Perspektive zu finden. Gleich ein ganzes Bündel
von Faktoren behinderte zunächst den Wiedereinstieg ins
Berufsleben.
Frank Börner war aufgrund der Spätfolgen des Unfalls
anfangs nur begrenzt belastbar. „Neben kognitiven Einschränkungen stellten wir auch Probleme in der Planung
von komplexen Handlungsabläufen fest. Hinzu kamen depressive Phasen“, so beschreibt Ilka Reifegerste, die Frank
Börner von Anfang an als Reha-Fachkraft begleitete, die
ursprüngliche Situation. Eine komplexe Ausgangslage, die
für die Folgen von Schädel-Hirn-Verletzungen typisch ist.
beruflichen Wiedereinstiegs. Noch 2006 konnte er die
Evangelische Ganztagsschule in Naumburg als Erprobungsbetrieb gewinnen und wurde dort, begleitet von
der FAW, Schritt für Schritt an die Anforderungen des
Arbeitslebens herangeführt. Schließlich gelang seine
berufliche Integration:
Heute arbeitet er als Hausmeister und anerkanntes Mitglied in „seiner Schule“. „Es hat damals gut
geklappt (…). Ich war sehr zufrieden mit der Betreuung
durch Frau Reifegerste. Sie hat mit allen Ansprechpartnern geklärt, dass der Arbeitsplatz für mich eingerichtet
wurde und mir somit eine Chance gegeben“, so Frank
Börner. Auch Ilka Reifegerste freut sich nicht nur über
die gelungene Integration ihres Klienten, sondern auch
über seine deutlich verbesserte Lebensqualität.
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Umschulungen und Integrationsmaßnahmen
Rehaspezifische betriebliche Umschulungen
Vorbereitung auf den beruflichen Wiedereinstieg
Wenn eine Behinderung die Ausübung des bisherigen
Oft ist es nicht nötig, einen Beruf grundlegend neu
Berufes verhindert, kann in vielen Fällen eine Umschu-
zu erlernen. Entscheidend ist, dass der Betroffene
lung den Weg zurück in Arbeit ebnen. Die FAW bietet
konsequent zielgerichtet auf die Anforderungen am
mit rehaspezifischen betrieblichen Umschulungen wie
neuen Arbeitsplatz vorbereitet wird. Je länger Menschen
der Innerbetrieblichen Rehabilitation durch Umschulung
schon im Berufsleben gestanden haben, desto mehr
(IRU) einen wohnortnahen beruflichen Wiedereinstieg in
Kompetenzen bringen sie mit. Für die neuen Aufgaben
einem passgenauen Ausbildungsberuf. Die Umschulung
benötigen sie häufig nur zusätzliche Kenntnisse.
findet im dualen System in Betrieben der Wirtschaft
statt. So wird der neue Beruf in der betrieblichen Realität, unter Berücksichtigung der aktuellen Anforderungen
der Wirtschaft, erlernt.
Die FAW bietet dazu eine Vielzahl von Integrationsmaßnahmen mit unterschiedlichen Inhalten und Laufzeiten
an. Hierzu zählen Projekte für Menschen mit behinderungsbedingten Einschränkungen, für Menschen, die
Eine betriebliche Umschulung ist in allen anerkannten
zusätzlich eine soziale Stabilisierung benötigen, und
Ausbildungsberufen möglich. Der Umschüler kann sich
auch spezielle Teilzeitangebote für Menschen, die Kinder
in Absprache mit seinem Kostenträger und der FAW
oder ältere Angehörige betreuen oder pflegen. In vielen
für den Beruf entscheiden, der seinen Eignungen und
Projekten ist ein kurzfristiger Einstieg möglich.
Vorstellungen entspricht und der im Hinblick auf den
aktuellen Arbeitsmarkt sinnvoll ist. Die FAW bietet
begleitenden Stützunterricht sowie sozialpädagogische
oder psychologische Begleitung. Um den Umschulungserfolg zu sichern, arbeitet die FAW eng mit den Kammern, der Berufsschule und den Betrieben zusammen.
So optimieren wir die Chancen auf die Übernahme in ein
festes Arbeitsverhältnis.
Mit dem Integrationsprojekt für Menschen mit Hörbehinderungen bietet die FAW an verschiedenen Orten eine
gezielte Unterstützung bei der beruflichen Integration
für gehörlose und hörbehinderte Menschen an. Die
Qualifizierung und sozialpädagogische Begleitung findet
dabei barrierefrei z. B. in Deutscher Gebärdensprache
(DGS) statt.
Eines haben alle Projekte gemeinsam: Sie verknüpfen
die Qualifizierung mit der betrieblichen Praxis – für
maximale Chancen auf (Wieder-) Einstieg in ein festes
Arbeitsverhältnis.
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Die FAW schreibt Erfolgsgeschichten …
Plan B – Unfreiwilliger Branchenwechsel mit Happy End
Jahrelang hatte Tino van Elkan als Anlagenmechaniker
brauchte Hilfe beim Rechnungswesen, also organisierte
gearbeitet. Ein Job, der ihm körperlich viel abverlangte,
die FAW mir eine Nachhilfelehrerin, die mir zweimal pro
aber auch viel Freude machte. 2007 war plötzlich alles
Woche Stützunterricht gab“. Und als er aufgrund einer
anders. Nach einem Arbeitsunfall war klar, dass er zu
Operation nicht mobil war, fand der Stützunterricht auch
einer solch schweren körperlichen Arbeit nicht mehr in
einige Zeit bei ihm zuhause statt.
der Lage sein würde. Von einem Tag auf den anderen
war eine Alternative zu einem handwerklichen Beruf
gefragt.
Als sich abzeichnete, dass für Tino van Elkan die
Umschulung bei einem Immobilienmakler erfolgversprechender als bei der Bank sein würde, konnte ihm die
Ganz neu war dem 27-Jährigen der Gedanke an eine
FAW rasch einen passenden neuen Umschulungsbetrieb
alternative berufliche Ausrichtung nicht: „Ich hatte
vermitteln. In der Firma Immobilienpartner Paderborn
früher schon Interesse, einen kaufmännischen Beruf zu
konnte er nicht nur ein halbes Jahr später seine Aus-
erlernen, habe mich aber als 16-Jähriger dann doch für
bildung erfolgreich abschließen, sondern wurde sofort
eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker entschieden“,
übernommen. Bis heute arbeitet er dort und betreut
so Tino van Elkan.
Immobilien in der Abteilung Technik, so dass er sowohl
An der Akademie Paderborn der FAW begann er eine
ambulante betriebliche Umschulung. Vermittelt durch
seine handwerkliche als auch seine kaufmännische
Ausbildung einbringen kann.
die FAW absolvierte er zunächst ein Praktikum in der
Im Rückblick beurteilt Tino van Elkan die berufliche Pra-
Immobilienverwaltung einer regionalen Bank, die ihn
xis, von Anfang an in Unternehmen, als entscheidend für
für eine betriebliche Umschulung zum Immobilienkauf-
seinen Erfolg – und die Unterstützung durch die FAW:
mann übernahm. Wie alle Teilnehmer einer betrieblichen
„Ohne die enge Betreuung und Hilfe der FAW hätte ich
Umschulung in der FAW bekam auch er genau die
die Umschulung nicht geschafft“. „Auch wenn es in der
Unterstützung, die für eine erfolgreiche Umschulung
Rückschau einfach aussieht“, so ergänzt Julia Tenge,
und einen anschließenden Einstieg in den neuen Beruf
Reha-Koordinatorin der FAW Paderborn, „mussten in der
zweckmäßig ist. Dazu zählen z. B. Stützunterricht,
Umschulung von Herrn van Elkan immer wieder Tief-
sozialpädagogische Betreuung und psychologische
punkte überwunden werden. Es war wichtig, ihn immer
Begleitung.
wieder zu motivieren: „Wir machen das zusammen und
Auch die Hilfestellungen für Tino van Elkan waren ganz
auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten: „Ich
gehen gemeinsam bis zum Ende des Weges“ – und es
hat geklappt“.
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„Behindert ist m an nicht, behindert wird m an.“
Michael F. Schuntermann
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Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
für Menschen mit psychischen Erkrankungen
oder seelischen Behinderungen
Unter den Aufgaben der Fortbildungsakademie der Wirtschaft bildet die berufliche Teilhabe
von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder seelischen Behinderungen einen besonderen Schwerpunkt. Entsprechend groß ist die Vielfalt der ganz unterschiedlich aufgebauten
Maßnahmen für diese Zielgruppe. Je nach Art und Grad der Beeinträchtigung bieten wir Teiloder Vollzeit- sowie Individual- oder Gruppenmaßnahmen an, die in der Regel ambulant und
wohnortnah auf den beruflichen Wiedereinstieg vorbereiten.
Ist eine intensivere Unterstützung erforderlich, bieten die „Beruflichen Trainingszentren“ (BTZ)
der FAW als spezialisierte Einrichtungen umfassende Hilfe für Menschen mit psychischen
Beeinträchtigungen auf ihrem Weg zurück in Arbeit.
Individualisierte Leistungen für Menschen mit seelischen Behinderungen
Wer am Arbeitsleben nicht mehr teilhaben kann, weil er unter einer seelischen Behinderung
leidet, ist besonders auf Angebote angewiesen, die seine ganz individuellen Bedürfnisse
berücksichtigen. Je vielfältiger und spezifischer die Beratungsangebote, desto besser kann
den besonderen psychischen Einschränkungen bei der beruflichen Eingliederung Rechnung
getragen werden.
Die FAW bietet deshalb eine große Vielfalt unterschiedlich aufgebauter Leistungen für
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen an. Dabei werden die Ziele stets gemeinsam
erarbeitet und können von der Steigerung der Belastbarkeit über Anpassungsmaßnahmen bis
hin zu Umschulungen oder Erstausbildungen reichen. Ob ein intensives „Training-on-the-Job“
oder beispielsweise regelmäßige Coachings unterstützend herangezogen werden, wird in enger
Absprache mit allen Beteiligten entschieden.
Für die Betroffenen zählt am Ende der Integrationserfolg. Dazu werden sie von Teams aus Psychologen, Sozialpädagogen, Ergotherapeuten und Job-Coaches begleitet. Die Reha-Mitarbeiter
der FAW sind durch die Ausbildung zur „Reha-Fachkraft“ für die besonderen Anforderungen
der beruflichen Eingliederung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischen
Behinderungen qualifiziert.
Vernetztes Denken und Handeln fördert den langfristigen Erfolg. Die FAW begreift sich als
ein Teil des unterstützenden Netzwerks der Betroffenen. Deshalb pflegen wir nicht nur enge
Kontakte zu therapeutischen, medizinischen und sozialen Einrichtungen, sondern auch zu
Arbeitgebern und Kostenträgern.
Als Mitglied in verschiedenen Gremien, z. B. in der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante
berufliche Rehabilitation e. V. (BAG abR), der Bundesarbeitsgemeinschaft Beruflicher Trainingszentren (BAG BTZ) und der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR), stehen wir in
ständigem Austausch mit allen bedeutenden Akteuren der Beruflichen Rehabilitation, Verbänden und Interessenvertretungen.
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Berufliche Trainingszentren (BTZ) der FAW
Die Beruflichen Trainingszentren (BTZ) der FAW sind
den Erfolg setzen sich multiprofessionelle Teams aus
regionale ambulante Einrichtungen zur beruflichen
Berufstrainern, Sozialpädagogen, Psychologen, Ergo-
Rehabilitation von Menschen mit psychischen Beein-
therapeuten und Integrationsfachkräften ein, begleitet
trächtigungen und seelischen Behinderungen (nach § 35
von einem Facharzt für Psychiatrie und Neurologie als
SGB IX).
Konsiliararzt.
Sie unterstützen Menschen nach einer psychischen Er-
Die Beruflichen Trainingszentren der FAW zählen zu
krankung, die z. B. unter den Folgen von Schizophrenien,
den deutschlandweit 20 Einrichtungen, die sich unter
wahnhaften, affektiven oder neurotischen Störungen
dem Dach der Bundesarbeitsgemeinschaft Beruflicher
bzw. Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung leiden, auf
Trainingszentren (BAG BTZ) zusammengeschlossen
dem Weg in das Berufsleben.
haben und mit ihren einheitlichen Qualitätskriterien eine
Die Beruflichen Trainingszentren helfen zunächst dabei,
dass Betroffene realistische berufliche Ziele ins Auge
leistungsfähige und erfolgreiche berufliche Rehabilitation gewährleisten.
fassen. Wenn die Wiedereingliederung in den allgemei-
Die FAW ist Träger der Beruflichen Trainingszentren
nen Arbeitsmarkt nicht direkt möglich ist, unterstützen
Berlin, Brandenburg, Jena, Kassel, Neuwied und Plauen.
die BTZ bei der Stabilisierung im Vorfeld einer Umschulung oder Ausbildung.
Dafür stellen wir unseren Klienten Trainingsplätze mit
betrieblichen Bedingungen und Anforderungen zur
Verfügung. Ziel ist es, dass die Klienten unter Berücksichtigung ihrer psychosozialen Probleme den Wiedereinstieg in das Berufsleben erreichen. Dafür nutzen wir
ein breitgefächertes Angebot an Methoden, Hilfs- und
Förderinstrumenten, die speziell auf die Bedürfnisse der
Zielgruppen abgestimmt sind.
Die Beruflichen Trainingszentren orientieren sich am
Individualprinzip – von den flexiblen Eintrittsterminen bis
hin zur individuell gestalteten Berufswegplanung. Für
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www.faw-btz.de
Beratung für Unternehmen
Die FAW versteht sich als wirtschaftsnaher Bildungs-
sundheit. Unter den Leitgedanken „Inklusion umsetzen“,
und Personaldienstleister. Denn nur mit Blick auf die
„Arbeitsleistung erhalten“ und „Gesundheit fördern“
aktuellen ökonomischen und technischen Anforderun-
unterstützt die FAW in diesem Projekt Arbeitgeber mit
gen kann nachhaltige Integration gelingen. Wir sind
Blick auf aktuelle und künftige personelle Herausforde-
Ansprechpartner für Arbeitgeber zu allen Fragen der
rungen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Fachkräf-
Ausbildung und Beschäftigung, besonders von Men-
temangel. Neben der individuellen Beratung bietet die
schen mit Behinderungen.
Unternehmensberatung Inklusion auch Informationsver-
Ob es um die Weiterbeschäftigung von erkrankten
anstaltungen und Workshops an.
Mitarbeitern geht oder um die Besetzung von vakanten
Stellen im Unternehmen mit neuen Mitarbeitern mit
Behinderung: Wir beraten und begleiten Arbeitgeber
und Arbeitnehmer, damit der Prozess der Eingliederung
gelingt und nachhaltig bleibt.
Integrationsfachdienste
Integrationsfachdienste (IFD) beraten und unterstützen
sowohl arbeitsuchende als auch beschäftigte Menschen
mit Behinderung oder Schwerbehinderung und deren Ar-
Ein gutes Beispiel für ein Beratungsprojekt, das sich
beitgeber. Sie fördern die Integration von Menschen mit
gezielt an Arbeitgeber richtet, ist die Beratungsinitiative
Schwerbehinderung in das Arbeitsleben und begleiten
Hamburg (BIHA), welche die FAW gemeinsam mit dem
betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um ihr
Integrationsamt Hamburg und dem Unternehmensver-
Beschäftigungsverhältnis abzusichern. Die FAW ist in
band UVNord durchführt. BIHA berät Arbeitgeber, die
verschiedenen Bundesländern Träger mehrerer Integra-
Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigen, unter-
tionsfachdienste mit kompetenten Ansprechpartnern zu
stützt z. B. beim Aufbau von Integrationsvereinbarungen
allen Fragen der beruflichen Integration.
und eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements
(BEM).
In Berlin berät die Unternehmensberatung Inklusion
(ubi) der FAW in Kooperation mit dem Berliner Integrationsamt Unternehmen zum Thema Inklusion und Ge-
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Unterstützte Beschäftigung (UB) – Jobcoaching
Die Unterstützte Beschäftigung (UB) ist ein sehr praxisnahes Angebot zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderung.
Wichtigstes Element ist ein individuelles Jobcoaching. Dies bedeutet, dass Menschen mit Behinderung direkt im Unternehmen arbeiten
und dort zusätzlich von einem Jobcoach der FAW unterstützt werden. Gleichzeitig berät der Jobcoach der FAW das Unternehmen. Mitarbeiter und Unternehmen bekommen dank UB genau die Zeit und Hilfe, die sie für eine funktionierende und langfristige Integration in das
betriebliche Umfeld benötigen.
Ziel der UB ist es, einen für Menschen mit Behinderung adäquaten Arbeitsplatz zu gestalten, der gleichzeitig den ökonomischen Bedarfen
des Unternehmens optimal entspricht. Nicht selten entstehen dabei Arbeitsplätze mit ganz neuem Profil und neuen Aufgaben, die z. B.
andere Bereiche des Unternehmens entlasten. Dies garantiert ein nachhaltiges und langfristiges Arbeitsverhältnis – Inklusion.
Die FAW ist seit 2009 aktiv an der Umsetzung der Unterstützten Beschäftigung beteiligt. An vielen Standorten arbeiten Jobcoaches der
FAW erfolgreich an der Inklusion von Menschen mit Behinderung in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes. Dabei kommt ihnen die
umfangreiche regionale Vernetzung der FAW mit Unternehmen und Verbänden zugute.
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben für Jugendliche
Jugendliche mit seelischen oder körperlichen Behinderungen bedürfen besonderer Unterstützung bei der beruflichen Teilhabe. Deshalb
bietet die FAW differenzierte Angebote, die gezielt in entscheidenden Bildungsphasen ansetzen.
Für den Übergang in Ausbildung richten sich die Angebote der FAW je nach Bedarf vom Ausgleich von Lerndefiziten, z. B. durch individuellen Stützunterricht, bis zur psychischen Stabilisierung, um die Ausbildungsreife zu erreichen, etwa durch „Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen“ (BvB und BvB-Reha).
Wenn es um die Ausbildung geht, bekommen die Jugendlichen alle notwendigen Unterstützungen, um erfolgreich einen Beruf zu erlernen.
In der „begleiteten betrieblichen Ausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf“ (bbA) werden Jugendliche, die sich in der
betrieblichen Ausbildung befinden, sozialpädagogisch und ggf. auch psychologisch unterstützt. Mit der „Ausbildung für behinderte Menschen mit Förderbedarf (Reha-Ausbildung)“ unterstützt die FAW die Ausbildung noch umfassender, indem sie selbst Ausbilder ist. Der
weitaus größte Teil der praktischen Ausbildung geschieht in Kooperationsbetrieben.
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Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Wissenschaftliche Untersuchungen sagen für die nächsten 30-50 Jahre einen Rückgang der Bevölkerungszahl
und die deutliche Zunahme des Anteils älterer Menschen
voraus. Gleichzeitig wird vor allem die Zahl der Berufstätigen zurückgehen. Die Prognosen gehen davon aus,
dass im Jahr 2050 etwa die Hälfte der Bevölkerung älter
als 48 Jahre und ein Drittel mindestens 60 Jahre alt sein
wird: eine gewaltige Herausforderung für Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft.
Angesichts dieser enormen Veränderungen des Arbeitsmarktes wird es immer wichtiger werden, Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen, sie möglichst schnell zu überwinden, bzw. Arbeitsplätze auf veränderte Ansprüche
anzupassen.
Früherkennung und Prävention im Fokus
Über die gesetzlich definierten Ziele des Betrieblichen
Eingliederungsmanagements hinaus verbindet die FAW
mit der Einführung des BEM zusätzlich die Früherkennung und Verhinderung von Faktoren, die den Arbeitsplatz gefährden. Das Ziel: Die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll erhalten oder verbessert
werden.
Eine Möglichkeit zur weiteren Professionalisierung
des Betrieblichen Eingliederungsmanagements bietet
die FAW mit der Ausbildung zum zertifizierten Disability Manager. Dieses Angebot unterbreitet die FAW in
Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Innerhalb einer praxisorientierten
Diesen Zielen dient das Betriebliche Eingliederungsma-
modularen Ausbildung lernen z. B. Berufshelfer, Perso-
nagement (BEM), das seit 2004 gesetzlich verankert
nalverantwortliche, Mitarbeiter in Integrationsämtern
ist. Die FAW, die selbst langjährige Erfahrung mit einem
und Dienstleister für Sozialleistungsträger professionelle
unternehmenseigenen BEM besitzt, berät sowohl klein-
Ansätze für eine erfolgreiche betriebliche (Wieder-) Ein-
und mittelständische Betriebe als auch Großunterneh-
gliederung kennen.
men. Sie unterstützt sie bei der Einführung geeigneter
Strukturen und Prozesse für ein erfolgreiches Betriebliches Eingliederungsmanagement.
Nach absolvierter Ausbildung und Abschlussprüfung erhalten die Teilnehmer das international anerkannte Zertifikat zum Certified Disability Management Professional
(CDMP) und können zu dessen Erhalt an regelmäßigen
Rezertifizierungsseminaren zu aktuellen BEM-Themen
teilnehmen.
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Fachtagungen und Kongresse der FAW
Für die erfolgreiche Arbeit im Bereich „Berufliche Rehabilitation“ ist der kontinuierliche fachliche Austausch mit Betroffenen und
Netzwerkpartnern von großer Bedeutung. Deshalb ist die FAW auf Messen wie der REHACARE in Düsseldorf und bei Fachtagungen vertreten, bietet aber auch als Veranstalter Foren zum intensiven fachlichen Austausch.
Das Plauener Reha-Symposium
Fachtagungen und Netzwerkarbeit
Seit 1997 veranstaltet die FAW jährlich das „Plaue-
Regionale rehabilitationsspezifische Fachtagungen und
ner Reha-Symposium“, eine bundesweit anerkannte
-vorträge zu aktuellen Themen an zahlreichen Standorten
Fachtagung zum Thema Leistungen zur Teilhabe am
der FAW ergänzen die Netzwerkarbeit der FAW. Sie geben
Arbeitsleben. Die Veranstaltungsreihe bietet allen am
Gelegenheit zum Wissenstransfer und zum Networking
Rehabilitationsprozess Beteiligten die Möglichkeit zu
– auch für unsere Partner bei den Unfall- und Rentenversi-
Erfahrungsaustausch und wissenschaftlichem Transfer.
cherungen und weiteren Leistungsträgern.
Themen bisheriger Symposien:
◗ Integration von Menschen mit psychischer Behinderung
in den Arbeitsmarkt
◗ Perspektiven und Wege erfolgreicher Integration
behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt
◗ Sucht – Wege von der medizinischen Rehabilitation zur
beruflich-sozialen Wiedereingliederung
◗ Aktiv in die Zukunft – berufliche Perspektiven für junge
Menschen mit Behinderung
◗ Der individualzentrierte Ansatz in der beruflichen
Rehabilitation
◗ Prävention wirksam und nachhaltig verankern
◗ Mittendrin im Abseits – psychisch kranke Menschen
und Teilhabe
◗ Teilhabe selbstbestimmt
◗ Plötzlich anders – Teilhabe für Menschen mit
erworbener Hirnschädigung
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Kongress „Im Job“ in Berlin
Im Rahmen des bundesweiten Fachkongresses „Im Job“
der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche
Rehabilitation (BAG abR) e. V. 2011 in Berlin präsentierte
die FAW ihre Kompetenzen. Experten aus der Praxis und
Vertreter aus Politik, Ministerien und Verbänden diskutierten dort über erfolgreiche Wege für eine verbesserte
Teilhabe.
Die Veranstaltungsreihe
Im Jahr 2004 hat die FAW eine Veranstaltungsreihe ins
Der Film „Zurück ins Leben“ ist Kernstück des dritten
Leben gerufen, um das Thema „Menschen mit Behin-
Teils der Veranstaltungsreihe „b:hindert“, mit der die
derung“ und die Möglichkeiten der beruflichen Rehabi-
FAW auf die Situation von Menschen mit Behinderung
litation einer breiteren Öffentlichkeit näherzubringen.
und die Chancen der beruflichen Rehabilitation auf-
Der erste Teil der Veranstaltungsreihe gastierte als
merksam macht. Der Film greift das Thema „erworbene
Wanderausstellung während ihrer dreijährigen Laufzeit
Hirnschädigung“ auf und zeigt eindrucksvoll, wie der
an 39 Orten in Deutschland sowie Österreich und zog
Weg zurück ins Arbeitsleben gelingen kann.
rund 20.000 Besucher an.
Der Film erzählt die Geschichte von Menschen, die sich
Im Mittelpunkt der zweiten Auflage der Veranstaltungs-
im TagesTrainingsZentrum (TTZ) der FAW in Oschatz
reihe standen Menschen mit seelischen Behinderungen
auf den Weg zurück in Arbeit machen. Einer der Prota-
und psychischen Erkrankungen. Im Oktober 2008 feierte
gonisten ist Mario Fritz, der nach einem Autounfall mit
das Theaterprojekt in Hamburg seine erfolgreiche Pre-
Anfang 20 vor dem beruflichen Aus stand. Mit Unter-
miere und wurde bis Ende 2010 ebenfalls von mehreren
stützung des Teams des TTZ und der Kompetenzzentren
Tausend Menschen besucht. In szenischen Monologen
der FAW finden er und andere Klienten neue berufliche
wurde das Leben mit psychischen Beeinträchtigungen
und soziale Perspektiven.
eindrucksvoll für die Bühne umgesetzt. Die Grundlage
für das Theaterstück lieferten Texte Betroffener oder
ihrer Angehörigen im Rahmen eines Literaturwettbewerbes der FAW.
Der Film wird deutschlandweit in vielen Städten aufgeführt. Begleitet werden die Veranstaltungen durch
Diskussionsforen und Fachvorträge.
www.zurück-ins-leben.info
Impressum
Herausgeber:
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Konzeption und Gestaltung:
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Wirtschaft (FAW) gGmbH
Gleißbühlstraße 7
90402 Nürnberg
Telefon: 0911 255098-17
Telefax: 0911 255098-60
faw@faw.de
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Zentralabteilung
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Michael Rabenstein (verantw.),
Miriam Scholz
Andreas Hub,
Björn Hagen (S.5),
Michael Rabenstein (S.9,18),
Jan Braun (S.11),
Nils Krüger (S.18 re.),
Jörg Marklein (S.19 li.),
Thomas Müller (S.19 mi.),
Meike Rüger (S.19 re.)
NeuLand Werbeagentur GmbH
97286 Sommerhausen
Oktober 2013
(aktualisierte Wiederauflage)
FAW gGmbH, Marén Beier
Druck:
bfz Hausdruckerei, München
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Niebüll
Schleswig
Barth
Kiel
Fehmarn / OT Burg
Ribnitz-Damgarten
Stralsund
K
Plön
Itzehoe
Neumünster
Lübeck
Barmstedt
Elmshorn
Schwartau
Rostock
Greifswald
Wolgast
Tribsees
Wismar
Grevesmühlen
Norderstedt
Anklam
Ratzeburg
Pinneberg
Schwerin
Hamburg K
Neubrandenburg
Ludwigslust
Templin
Gransee
Eberswalde
Löwenberg
Hennigsdorf
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Berlin
Potsdam
K
Bad Oeynhausen
Frankfurt (Oder)
Brandenburg
Kamen
Wesel
Dortmund
Gelsenkirchen
Essen
Krefeld
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Werl
Hagen
Guben
Dessau-Roßlau
Paderborn
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Merseburg
Leipzig
Wurzen
Mücheln
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Kassel
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Brühl Troisdorf
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Nörvenich
K
Bonn Hennef
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Akademie
Außen-/Nebenstelle
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K Kompetenzzentrum BGM
Berufliches
Trainingszentrum (BTZ)
TagesTrainingsZentrum (TTZ)
für Menschen mit erworbenen
Hirnschädigungen (MeH)
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Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH
Fachbereich Rehabilitation
Telefon: 04541 8997-30
Telefax: 04541 8997-55
E-Mail: reha@faw.de
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Landesverband Aphasie
Rheinland-Pfalz e. V.
Aphasiezentrum Rheinland-Pfalz
Aphasiker-Zentrum NRW e. V.
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