Magazin - German Airways

Transcription

Magazin - German Airways
GerAir
44. Ausgabe
September 2005
Magazin
Neuer Chef
bei Easyjet
Der ehemalige Chef des
britischen
Automobilclubs RAC, Andrew Ha rrison, wird neuer Chef
der britischen Billigfluglinie EasyJet. Der 48Jährige werde das Amt
von Ray Webster übernehmen, der nach jahrelanger Führung des Unternehmens im Dezember in den Ruhestand
gehe, teilte die Gesellschaft mit. Harrison hatte in diesem Jahr den
Royal Automobile Club
(RAC) nach der Übernahme durch den britischen Versicherer Aviva
verlassen. EasyJet verwies darauf, dass Harrison über große Erfahrungen in einem kundenorientierten
Unternehmen
verfüge
und
sich auch im Kostenmanagement einen Namen
gemacht habe. EasyJet
suchte
nach
einem
Nachfolger, seit Webster
im Mai seinen vorzeitigen Abschied angekündigt hatte. Webster war
für EasyJet seit der
Gründung 1995 tätig.
Frankreich mit
„Schwarzer Liste“
Frankreich hat nach der
jüngsten Häufung von
Flugzeugunfällen
eine
Liste
mit
verbotenen
Fluggesellschaften veröffentlicht. Air Koryo aus
Nordkorea, die amerikanische Air Saint-Thomas,
International Air Service
aus Liberia und Lineas
AER aus Mosambik sowie
Phuket Airlines aus Thailand seien von dem
Start- und Landeverbot
betroffen, hieß es auf
der
Internetseite
der
zivilen
französischen
Luftfahrtbehörde DGAC.
Die meisten dieser Verbote wurden im vergangenen Jahr ausgesprochen. Das Verbot für Air
Koryo geht auf April
2001 zurück. In ersten
Medienkomme ntaren
wurde
"Enttäuschung"
geäußert. Angesichts der
Fülle unsicherer Fluggesellschaften sei diese
kurze Liste "ein Tropfen
im Ozean", hieß es im
französischen Rundfunksender Europe 1.
Swiss rutscht
tiefer ins Minus
Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss ist im
ersten Halbjahr tiefer in
die roten Zahlen gerutscht. Der Fehlbetrag
habe sich von 33 Mio.
Franken vor einem Jahr
auf 89 Mio. Franken ausgeweitet, teilte die Fluggesellschaft, an der die
Lufthansa beteiligt ist, in
Basel mit. Der Verlust
gehe weitgehend auf den
hohen
Finanzaufwand
zurück,
welcher
von
Währungsschwankungen
stark
in
die
Höhe
getrieben worden sei.
Der Verlust vor Steuern,
Zinsen und Umstrukt urierungskosten
verringerte sich von 19 Mio.
Franken vor einem Jahr
auf neun Mio. Franken.
Dabei
machten
hohe
Treibstoffkosten
starke
Verbesserungen
durch
Umstrukturierungen zunic hte, teilte die Swiss
International Air Lines
Ltd mit. Lufthansa ist mit
49 Prozent an der Swiss
beteiligt
und
plant,
sämtliche
Anteile
der
Fluglinie zu übernehmen.
1
In der realen Fliegerei
wird Segelfliegen oft
als Königsdisziplin der
Luftfahrt bezeichnet.
Viele sammeln ihre
ersten Flugerfahrungen auf Segelflugze ugen und viele wollen
danach nichts mehr
mit einem Motor (abgesehen von einem
einklappbaren Eigenstarter
am
Segler)
fliegen. Nur im Flugsimulator war Segelfliegen bisher nur was
für wirkliche Fans und
konnte nicht authe ntisch umgesetzt we rden – bis jetzt.
Der Simulator
Condor: The Competition
Soaring Simulator – so
heißt der neue Segelflugsimulator, der endlich Abhilfe schaffen soll.
Bisher gab es zwar
schon SFS, SotS und
Silent Wings, allerdings
waren diese entweder zu
teuer oder zu unrealistisch, und so wurde immer wieder auf den altbewährten Flight Simulator von Microsoft zurückgegriffen, der immer
weiter modifiziert wurde,
um virtuellen Segelflug
zu ermöglichen. Doch so
viele Dinge, die die reale
Fliegerei
ohne
Motor
interessant
machen,
konnten alle Simulatoren
nicht in einem Stück
anbieten, etwa Hangfliegen und Welle. Im Gegensatz
dazu
bietet
Condor nun die Möglic hkeit, Segelfliegen sehr
realistisch zu simulieren.
Bis jetzt kann man nur
in Slowenien fliegen. Auf
der Karte kann man so-
wohl im Flachland als
auch im Gebirge fliegen.
Von der Größe her reicht
die Szenerie für ausgedehnte Flugstrecken. Als
Erstes jedoch legt man
sich sein Flugbuch an,
auch mehrere Benutzer
sind möglich. Hier kann
auch die Registrierung
manuell gewählt werden,
das
Sportkennzeichen
auf dem Seitenleitwerk
setzt sich dann aus den
Initialen
des
eigenen
Namens zusammen. Nun
steht dem virtuellen Anfänger erstmal eine effektive Flugschule, alle rdings in Englisch, zur
Verfügung.
Nachdem
man sich die Theorie
angeeignet hat, kann
man sich das gelernte an
einem Video ansehen
und danach selber probieren.
Dann kann man entweder einen Free Flight
durchführen, also offline
und allein, oder sich online gegen andere Segelflieger behaupten. Es
stehen zur Abendstunde
fast immer 3 bis 5 Server bereit, an denen
man teilnehmen kann.
Eine akt uelle Liste findet
man auf der Homepage
www.condorsoaring.com.
Flugplanung
Die Möglichkeiten bei der
Flugplanung sind sehr
vielfältig. Besonders gefällt mir dabei die Wetterplanung. Hier wird
einem die Möglichkeit
gegeben, die Höhe der
Basis, also der Wolkenuntergrenze, anhand von
Temperatur und Taupunkt zu bestimmen, die
Höhe der Inversion, Turbulenzen usw.
Das Flugzeug kann vor
dem Start mit Wasser
gefüllt werden, wobei
auch die Veränderung
der
Polare
angezeigt
wird.
Zusätzlich können Hilfen
wie
Thermikanzeigen
usw. eingestellt und oder
deaktiviert werden. Somit ist also eine ausführliche Flugplanung gut
möglich.
Die Flugzeuge
Zur Auswahl stehen in
der Standard- Klasse die
2
gung. Einen F-Schlepp
habe ich in der Realität
noch nicht mitgemacht,
aber der Windenstart ist
unglaublich
realistisch.
Wem das alles noch zu
schwer ist, kann auch
aus einer vorher festgelegten Höhe starten.
ASW28, Discus2, Fox
und LS8. Die 15-MeterKlasse bietet die ASW27,
LS6 sowie den Ventus2
an. In der offenen Klasse
muss man sich zwischen
der gewaltigen ASW22
und dem Nimbus4 entscheiden. Die Grafik der
Flugzeugmodelle
von
außen ist gut gelungen,
doch viel mehr überzeugt das virtuelle Cockpit. Die Instrumente sind
gestochen scharf sowie
flüssig und können noch
gezoomt werden. Beim
Bewegen der Klappen
bewegt sich die Hand
des virtuellen Piloten,
also ist man auch kurzzeitig
Steuerungsunfähig, wenn das Fahrwerk
eingefahren wird – wunderbar.
wenn man in diese hineinfliegt. Das Erfliegen
der Thermik ist nicht
unbedingt einfacher als
in der Realität, natürlich
nur solange die Thermikanzeige
deakt iviert
ist. Etwas komisch, dass
sich die Thermik mit zunehmender Höhe nicht
ausbre itet, muss man
unten eng kre isen, so
geht das bis zur Basis so
weiter.
Startarten
Bisher hat noch ke iner
der Segler einen Eigenstarter, also einen einklappbaren
Propeller.
Daher steht die Winde
und F-Schlepp (F steht
für Flugzeug) zur Verfü-
Flugdy namik
Auch hier zeigen sich die
Stärken des neuen Simulators. Im Gegensatz
zum FS2004 fahren die
Segler nicht wie auf
Schienen. Hier rütteln
die Turbulenzen an den
Tragflächen und erfordern schon im sauberen
Geradeausflug für den
Anfänger, genau wie in
der Realität, etwas Übung. Weiterhin kann
man prima trudeln und
slippen, einfach fantastisch. Wenn man die
Flugzeuge mit Wasser
beladen hat, verändern
sich wie in Realität die
Flugeigenschaften. Das
Ablassen des Wassers
wiederum sieht nicht nur
gut aus, sondern verändert auch wieder ständig
das Verhalten des Flugzeuges.
Online fliegen
Wie der Name ‚The
Competition Soaring Si-
Grafik
Die Grafik der Szenerie
ist sehr viel besser als
bei den bisherigen Segelflugsimulatoren. Teilweise reicht sie qualitativ an die des FS2004
heran. Eine dichte Vegetation und scharfe dreidimensionale
Gebäude
erzeugen eine stimmige
Umgebung. Die Wolken
sind sehr voluminös und
es ist unglaublich realistisch
und
gefährlich,
3
man bei Onlineflügen
fast ausschließlich reale
Piloten an. Für 39,99€
erhält man die Download-Version
1.0.2
von
www.condorsoaring.com.
Für weitere 10€ kann
man sich auch die CD
zuschicken lassen.
mulator’ schon sagt, ist
Condor als Wettkamp fsimulator
ausgelegt.
Offline zu fliegen dient
nur als Übung und man
ist allein am Himmel.
Online jedoch finden sich
immer viele Simmer, die
mit einem Fliegen. Dabei
geht es darum, eine Distanz in möglichst kurzer
Zeit zu bewältigen, halt
ein Rennen. In Zukunft
wird man wohl auch den
Condor Grand Prix sowie
Kunstflugwettbewerbe
erwarten dürfen.
Fazit
Ich als Segelflieger finde
den
Simulator
richtig
toll, und das nicht nur
wegen der Grafik, sondern weil er unglaublich
realistisch ist. Der Meinung sind auch die Meisten
meiner
Kollegen.
Wenn das Wetter zum
richtigen
Fliegen
zu
schlecht ist, veranstalten
wir manchmal eine LAN,
um zusammen virtuell
auf Strecke zu gehen J.
Hier könnten sich alle rdings
auch
Probleme
zeigen. Für den reinen
Anfänger ist dieser Simulator wohl etwas zu
realistisch und die Flugschule führt einem nun
auch wieder nicht tiefgründig in die Materie
ein. Aber Übung macht
ja bekanntlich den Meister.
Trotzdem
richtet
sich dieser Simulator
wohl eher an den erfahrenen Piloten, so trifft
Blick in die Zukunft
Zurzeit kann man sich
das Update auf Version
1.0.4 kostenlos runterladen. Condor befindet
sich aber immer noch in
Entwicklung. Im Gegensatz zur MSFS-Szene
entwerfen hier die Fans
nur die 3D-Modelle. Diese kann man an das
Condor-Entwickle rteam
schicken, welche dann
die Flugdynamiken programmieren und wahrscheinlich am Ende des
Sommers ein Paket mit
zusätzlichen Flugzeugen
herausbringen. Informationen dazu und zu vielen
anderen
Themen
findet man im Forum,
der Support ist dort auch
Klasse. Man darf sich auf
eine
interessante
Entwic klung freuen.
Marko GEW220
4
Heute: Georg Paschek
Ich wurde gebeten
hier im GerAir-Magazin kurz mein Cockpit
bzw. Büro vorzustellen.
Zweitgenanntes
trifft in letzter Zeit
eher zu, da die Zeit
zum
Fliegen
leider
immer weniger wird…
Nun aber zum eigentlichen
Thema
zurück.
Hauptbestandteil meines
Arbeitsplatzes ist, wie
sollte es auch anders
sein, ein PC. Herz des
guten Stücks ist ein Pentium 4-Prozessor mit 3
GHz auf der Brust. Für
die Grafik verantwortlich
zeichnet sich eine MSI
GeForce FS5600 Pro mit
268MB. Abgerundet wird
das ganze durch 1024
MB DDR- RAM Arbeitsspeicher
und
dem
P4C800 Deluxe Motherboard von Asus. Für den
Flugsimulator auf jeden
Fall genügend.
Entsprechend
unserer
Firmenphilosophie, die ja
größtenteils auf einen
großen
europäischen
Flugzeughersteller
abzielt, habe ich mich bei
der Wahl des Steuergeräts für einen Joystick
entschieden. Die Wahl
fiel auf den Microsoft
Sidewinder Force Feedback 2, den ich bisher
uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Neuestes Mitglied meines Arbeitsplatzes ist der Bildschirm: Der Philips 190S
(19“ TFT) verleiht dem
Flugsimulator erst so
richtig den Durchblick.
Zum Abschluss steht für
das Drucken, Scannen
und Kopieren je nach
Bedarf ein HP2355 zur
Verfügung, der im Gegensatz zum EPSONVorgänger bisher absolut
zuverlässig
und
einwandfrei seine Dienste
verric htet.
Kommen wir nun zur
Software. Ich nehme
hier nur Bezug auf den
Flugsimulator, denn das
ist ja schließlich auch
das, was uns eigentlich
alle am meisten interessieren
dürfte.
Neben
dem FS2004 stehen mir
auf meinen Flügen noch
einige Addon’s zur Verfügung.
„Standardmäßig“ natürlich die GAPReihe
sowie
der
PSSA320. Hinzu ko mmen unzählige Freewa-
re-Szenerien für Europa,
die mittlerweile fast das
gesamte
europäische
Streckennetz von Ge rman Airways abdecken.
Einige weitere ausgewählte Payware Addon’s,
wie z.B. die SimwingsSzenerien für die Balearen
und
Kanarischen
Inseln,
die
PMDG737
aber auch kleine und
spannende
Tools
wie
Airliners
Environment
2004 runden den FlusiGenuß ab.
Ich hoffe, dass der Blick
auf meinen Arbeitsplatz
interessant
war
und
freue mich schon auf die
nächsten Ausgaben des
GerAir-Magazins, in denen du dann hoffentlich
auch dein Cockpit vorstellst.
Georg GEW100
5
GEW ist dabei! Du auch?
Am 8. Oktober ist es
wieder soweit. Zum
dritten Mal veranstaltet die Fa. Aerosoft in
Zusammenarbeit mit
diversen
Sponsoren
diese
Vera nstaltung,
die sicher zu den
wichtigsten Flugsim ulatortreffen
im
deutschsprachigen
Raum zählt.
Zur Konferenz reisen alle
Namhaften Szene Größen aus dem In- und
Ausland an. Alle die rund
um das Thema Flugsimulation was beisteuern
sind dort zu treffen. Neben der German Airways
VA, die z.B. die virtuellen
Fluggesellschaften präsentiert, gibt es Verkaufsstände von Softund
Hardwarefirmen.
Weiterhin sind alle wic htigen Onlineflug Netzwerke
vertreten
und
auch der Flugsimulator
Club FSC e.V. wird dort
sein.
Neben der Ausstellung
wird es ein Vortragspro-
gramm geben. In einer
Vortragshalle referieren
einige Namhafte Gäste
über verschiedene Themen rund um das Thema
Flugsimulation.
Rund
600 Gäste waren im
letzten Jahr in Paderborn
- eine gute Gelegenheit
um einige Leute zu treffen die man sonst nur
von Emails oder Foren
her kennt. Einige Mitglieder vom FXP Forum
sowie IVAO haben sich
bereits dort zu einem
Treffen verabredet.
Auch die German Airways VA wird in Paderborn präsent sein. Zusammen mit unserem
Partner IVAO (Onlineflug
Netzwerk, www.ivao.de)
werden wir einen gemeinsamen Stand haben. Die Skizze zeigt den
derzeit geplanten Messe
Stand.
Wir werden zusammen
mit IVAO das Onlinefliegen präsentieren. Man
kann an unserem Teil
des Standes probieren
wie das mit dem Online-
fliegen so geht. Unter
Fachkundiger Hilfe werden wir interessierten
Besuchern die Möglic hkeit bieten eine kleine
Runde unter Radarkontrolle zu fliegen. Gleich
neben an am Stand sitzt
dann
der
zuständige
Contro ller der den Flug
"kontrolliert"
(leitet).
Man kann so schön sehen wie Controller und
Pilot zusammen agieren.
Weiterhin werden wir
natürlich mit Flyern und
Prospekten auf die Ge rman Airways VA aufmerksam machen und
den Messe Besuchern
das fliegen in einer virtuellen Fluggesellschaft
erläutern. Dazu werden
einige von unseren Piloten in Paderborn dabei
sein.
Wer möchte, ist natürlich
herzlich eingeladen nach
Paderborn zu kommen
um den German Airways
VA Stand und den Rest
der Konferenz zu besuchen.
6
Nach der Flugsimulator
Konferenz, die gegen
17-18:00 endet, wird es
eine Abendveranstaltung
(Captians Dinner) geben,
bei der einige Awards
vergeben werden. Es
werden Preise z.B. in
den Kategorien "bestes
Addon", "beste Szenerie"
oder "bester Support"
vergeben. Anschließend
ist der gemütliche Teil
angesagt.
Zu
dieser
Veranstaltung muss man
sich aber schriftlich anmelden. Diese Anme ldung und auch weitere
Informationen z.B. zum
den
Vortragsthemen
kann man unter dieser
Adresse finden:
http://www.aerosoft.de/
shoprd/links/konferenz/konfe
renz.html
Zum Schluss möchte ich
mich schon mal im Voraus bei allen bedanken
die im Vorfeld helfen
oder uns finanziell unterstützen.
Ich hoffe, dass wir uns in
Paderborn zahlreich treffen und uns, soweit noch
nicht geschehen, dort
einmal kennen lernen
können.
Ich werde kurz vor der
Konferenz eine Grafik ins
Forum stellen, die eine
Art "German Airways Piloten Ausweis" darstellt. Dieser kann dann
von jedem, der möchte,
mit einem Bild von sich
bestückt werden. Der
Ausweis kann dann als
"Erkennungs-Hilfe“
für
uns oder auch anderen
Besuchern
gegenüber
getragen werden.
Frank GEW111
Die “Queen of Skies” erobert die virtuellen Lüfte
Es war am 19. November 2003, also kurz nach
der ersten deutschsprachigen Flugsimulatorkonferenz in Paderborn, als
Marc Störing vom Flight
Xpress Team den Stein
ins Rollen brachte. Wie
man
im
FXP-Forum
nachlesen kann, hatte
der FXP Autor in einem
persönlichen
Gespräch
mit dem PMDG (Precision Manuals Development
Group) Entwickler Lefteris Kalamaras in Erfahrung bringen kö nnen,
das man bei der FS Qualitäts-Schmiede an einer
Umsetzung der Boeing
747-400 arbeite. Auch
eine erste Panel Bit-Map
gab es damals schon zu
bestaunen. Nun, viele
Monate sind seither ins
Land gezogen und nach
einer
Entwic klungszeit
von über 18 Monaten
wurde der Jumbo unter
dem Titel „Queen Of The
Skies“ vor erst wenigen
Wochen released. Doch
schauen wir uns doch
vorher einmal die „echte“ Boeing 747-400 etwas genauer an.
Die Boeing 747 ist das
wohl bekannteste Flugzeug in der heutigen
zivilen Luftfahrt. Kein
anderes Flugzeug schafft
es, auch von den meisten
Nicht-LuftfahrtEnthusiasten, sofort erkannt und bestaunt zu
werden. Ihre schnittige
Form, die großen Dimensio nen und Größenverhältnisse aber auch
ihre unendliche Eleganz
beim Abheben von ir7
gendeinem der großen
Weltflughäfen
hat
zu
ihrem Mythos beigetragen. Die 400er Serie
wurde erstmals 1989
vorgestellt, als sie in den
Liniendienst der Northwest Airlines überging.
Boeing hatte an der
neuesten Generation der
747 Familie einige Anpassungen
vorgenommen. So erhielt der
Jumbo komplett übera rbeitete
Flügel
mit
Winglets, die den Luftwiderstand erheblich senken sollten. Außerdem
bekam die Flotte ein völlig
neues
(2-Mann)
Cockpit,
überarbeitete
Instrumente
und
ein
komplettes
Entertainment System. Weiterhin
war (und ist) die B747400 das schnellste zivile
Unterschallflugzeug mit
einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0.855 oder 85.5% der Schallgeschwindigkeit.
Aber genug von der echten 747-400, wenden wir
uns nun dem virtuellen
Äquivalent zu. Zur Zeit
ist die 747-400 Queen of
the Skies nur als Downloadversion von der Seite der Entwickler unter
http://www.precisionma
nuals.com zu beziehen,
eine Boxed Version ist
laut
AerosoftAnkündigung allerdings
in Arbeit. Bezahlt werden
muss der neue Flieger
standesgemäß mit der
Kreditka rte zum stolzen
Preis von 54,95 US$! Vor
dem Kauf muss man sich
allerdings bei PMDG ein
Nutzerkonto
anlegen,
samt E-Mail Adresse und
Passwort, welches dann
auch für spätere Käufe
bei PMDG benutzt werden kann. Nach dem
Kauf bekommt man eine
Kaufbestätigung per EMail und anschließend
eine weitere Mail mit
einem 3 Tage gültigen
Downloadlink und einem
Aktivierungscode (Order
ID). Der Download an
sich ist knappe 60MB
groß,
sodass
man
mindestens über eine
ISDN Internetverbindung
verfügen
sollte,
DSL
wäre
natürlich
noch
besser. Die Installation
an sich bereitet keine
Probleme, lediglich eine
Internetverbindung muss
auf dem zu installierenden Rechner vorhanden
sein, da der Installer
während
des
Installationsprozesses EMail Adresse, Passwort
und Order ID abfragt.
Nach
erfolgre ichem
Überspielen finden wir
die neue 747 im FS9 im
Verzeichnis
Flugzeuge
unter dem Eintrag Boeing-PMDG.
Der Jumbo
kommt in insgesamt drei
verschiedenen Turbinenvarianten: Mit General
Electric
CF6-80C2B1F,
mit Pratt & Whitney
PW4000 und mit Roll
Royce RB211. Außerdem
trägt jeder Jumbo die
Hausbemalung der Precision Manuals Development Group. Viele weitere Bemalungen können
8
aber kostenlos von der
Herstellerseite heruntergeladen werden. Ein Installationstool alla Tex-oMatic wie bei Flight1 ist
nicht notwendig, da jede
Bemalungen mit einem
eigenen Installer kommt,
der die Livery für die
entsprechende
Turbinenvariante
installiert.
Zur Zeit sind bei PMDG
34 verschiedene Liverys
verfügbar, darunter alle
bekannten 747 Operator
wie Lufthansa, United,
JAL, ANA und Co. Der
Erfahrung halber muss
man aber sagen, dass
sich diese Zahl bald erhöhen wird, für die 737
NG Serie z.B. wurden
insgesamt 133 Liverys
erstellt.
Des Weiteren
wurde vor kurzem ein
Paintkit
veröffentlicht,
sodass bereits mehrere
duzend Bemalungen von
Hobby-Paintern bei Avsim.com zu finden sind.
Allerdings kann man sich
dort nur die eigentlichen
Texturen herunterladen,
sodass dann die Einarbeitung für den jeweiligen Flieger per Hand
erfolgen muss.
Neben dem Jumbo und
den Bemalungen ist im
Kaufumfang auch noch
ein Manual im PDF Format und ein Loadmanager enthalten. Wer den
Loadmanager
bereits
von der 737 kennt, der
wird auch hier nicht enttäuscht
sein.
Einiges
wurde sogar noch verbessert. So kann man
nun zu jedem Platz einzeln einen Passagier zuweisen, auch die Position
einer jeden Frachtpalette
darf der Simmer selbst
bestimmen.
Das Manual entspricht
erwartungsgemäß ganz
den Proportionen des
dazugehörigen Fliegers.
Auf nicht weniger als
383 Seiten wird jedes
System
im
Einzelnen
beschrieben und erklärt.
Man sollte sich hier auf
jeden Fall einlesen, ansonsten kann es passieren, dass man noch nic ht
einmal die Triebwerke
zum Laufen bringt. Wo
wir gerade beim Thema
sind, schauen wir uns
doch einmal genauer an,
welche Systeme überhaupt umgesetzt wur-
den. Hier eine kleine
Auswahl:
• komplettes
Avionik
Paket samt interakt ivem EICAS
• hoch detailliertes Fuel
Management System
(wohl das komplizierteste am ganzen Flieger)
• Autostart Modus für
die Triebwerke wie in
der realen 400er
• Verschiedene
Schadenszustände
der
Systeme und Turbinen
• Verschiedene Schäden
durch Überbenutzung
(z.B. break pad overheat bei zu straker
Benutzung der Bre msen oder auch Engine
Flame outs)
• Komplettes Flight Management
System
(FMS)
• IRS System mit verschiedenen Alignment
Zeiten (15 sek. bis
real 10min.)
• CAT II/III autolandfähiger Autopilot samt
LNAV,
VNAV
und
FLCHG Modus
• Schadensgenerator
wie
bei
der
LevelD/Wilco B767
Dazu kommen noch sehr
akkurate Flugeigenschaften die auf verschiedene
Beladungs-/Fuelstände
entsprechend reagieren
und dem Jumbo so ein
ganz anderes Handling
verleihen. Viele Einstellungen kann man auch
individuell im PMDG eigenen Menü anpassen
und den Flieger so an
seine
Gegebenheiten
anpassen.
Eigentlich müsste man
über die Systemtiefe des
Jumbos hier seitenweise
Worte verlieren, doch
das überlasse ich unse9
nel scheint etwas missglückt. Man hat eher das
Gefühl auf der Center
Konsole zu sitzen als im
linken Sitz. Hie rbei muss
man aber eindeutig sagen, dass dies generell
ein Pro blem von den
meisten FS Fliegern ist
und dass eigentlich nur
die Add-On Schmiede
Dreamfleet dieses Problem in ihrer Umsetzung
der 737-400 und 727
elegant gelöst hat.
rem Kollegen Julio der
uns in der nächsten Ausgabe mit einem detaillierten Bericht über Systeme und Feinheiten der
Queen informieren wird.
Schauen wir uns zu guter Letzt noch das Panel
und das Außenmodell
etwas genauer an. Natürlich lässt auch da
PMDG nichts anbrennen.
Das Außenmodell wurde
bis ins kleinste Detail mit
Gma x
modelliert
und
verfügt über diverse Animationen wie z.B. realistischen Flap, Slat und
Gear Bewegungen, sich
öffnende Türen und den
entsprechenden Meldungen dazu im Cockpit und
weichen
Bewegungen
aller Kontrolloberflächen.
Der gute Eindruck setzt
sich innen weiter fort.
Das 2D Panel wirkt sehr
aufgeräumt und sauber
ausgearbeitet.
Alle
Schalterbeschriftungen
sind auf meinem 17 Zoll
CRT Monitor gut ablesbar. Das gleiche gilt
auch für die Vektor Gauges. Sie sind schon wie
in der 737 sehr akkurat
und des Weiteren auch
noch separat vergrößer-
bar. Viele weitere SubPanels sind zudem implementiert und auch wer
ganz real als Firt Officer
auf dem Jumbo anfangen möchte, kann dies
tun. Man kann die Queen
nämlich von rechts und
links fliegen. Einzig und
allein der Throttle Quadrant enttäuscht ein wenig. Hier scheint man
sich bei der 2D Umsetzung nicht sonderlich
große Mühe gegeben zu
haben, das sah bei der
737 NG deutlich besser
aus! Auch die Sitzposition des Captains und des
First Officers im 2D Pa-
Bewegt man sich aber
nun eine Dimension weiter, in das virtuelle
Cockpit, so ist dies alles
vergessen. Sofort wird
einem bewusst welches
Ass PMDG hier noch neben
der
allgemeinen
Systemtiefe im Ärmel
hat. Wer schon jemals
das Vergnügen hatte,
sich in einem Jumbo
Cockpit
aufhalten
zu
dürfen (zumindest alle
Teilnehmer
des
GEW
Treffens vor 2 Jahren in
FRA können sich hier
dazuzählen) spürt sofort
den ungemein hohen
Widererkennungswe rt.
Es ist, als säße man tatsächlich in einem Jumbococ kpit. Grund dafür
10
ist sicherlich unter anderem die Tatsache, dass
jeder einzelne Knopf und
Schalter in 3D umgesetzt
wurde.
Dabei bewegt sich alles
wie in einem Jumbo und
keine Aktion bleibt ohne
Reaktion, es ist einfach
eine wahre Freude, die
unglaubliche Ko mplexität
dieses Add-Ons zu erkunden.
Wer
diesem
genialen Jumbo bis jetzt
noch nicht gnadenlos
verfallen ist, der tut dies
spätesten wenn es dunkel wird. Die Stimmung
die im Flight Deck durch
die unterschiedlich starke Beleuchtung erzeugt
wird ist einfach nur genial. Wer da bei einem
Langstreckenflug
über
Sibirien ans Schlafengehen denkt ist einfach
selber schuld. Überhaupt
kann man sich gar nicht
satt sehen an den vielen
Details, es gibt immer
wieder etwas zu entdecken, sei es nun das virtuelle Oberdeck oder die
bewegliche Sonnenblende. Das Beste an der
ganzen Sache ist jedoch,
das die Frames stets in
akzeptablen
Bereichen
bleiben und der Leistungsunterschied
zwischen 2D Cockpit und VC
bei nur ca. 1.5 bis 2 fps
liegt.
Ich hoffe ich habe es
geschafft euch ein wenig
auf dieses wundervolle
Add On einstimmen zu
können, welches meiner
persönlichen
Meinung
nach
neue
Maßstäbe
setzt. Das hier geschriebene ist auch nur ein
kleiner Anteil von dem,
was
das
eigentliche
Flugzeug ausmacht, ein
kleines Preview vor dem
Review sozusagen.
Wie oben schon erwähnt
dürfen wir uns in der
nächsten Ausgabe des
Ger Air Magazins über
eine genauere und detailliertere Beschreibung
des Jumbos von unserem Online Chef Julio
freuen. Bis dahin wünsche ich allen Cockpitcrews happy landings im
neuen Flieger.
Flo GEW141
PS: Ich möchte mich für die
etwas dürftige Qualität der
Screenshots entschuldigen.
Durch die hohe JPEG Kompression und die geringe
Auflösung kann man gerade
auf den Nachtshots zum
Teil nicht alles erke nnen.
Wer gerne die Shots in
voller 1024x768 Auflösung
habe möchte, der kann sich
entweder im Forum oder
bei mir per Mail melden:
diegofeatgod (at) web.de
11
Anfang Oktober ´05
erstellt von Frank Eiterig & Georg Paschek
Wünsche, Kritik und Berichte an:
frank@gerair.de
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