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Jahrbuch 2013/2014 | Hau, Michaela | Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umw elt anpassen? Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umwelt anpassen? Can hormonal processes adapt fast enough to rapid environmental changes? Hau, Michaela Max-Planck-Institut für Ornithologie, Seew iesen Korrespondierender Autor E-Mail: mhau@orn.mpg.de Zusammenfassung Hormone steuern durch komplexe Regelkreise die Anpassungen von Organismen an ihre Umw elt. Verändern sich diese hormonellen Regelkreise schnell genug, um mit den w eltw eit immer schneller w erdenden Umw eltveränderungen mitzuhalten? Am Hormon Kortikosteron w ird bei Vögeln gezeigt, dass verschiedene Arten unterschiedliche Konzentrationen aufw eisen können – je nach ihrem Fortpflanzungsaufw and. Auch innerhalb einer Art passen Kortikosteronw erte zum Fortpflanzungserfolg eines Individuums. Weitere Studien w erden Selektionsdrücke, Erblichkeit und evolutionäre Veränderungen in Hormonen bestimmen. Summary Hormones, as parts of complex regulatory systems, mediate environmental adjustments of organisms. Can hormonal systems change fast enough to keep up w ith rapid changes in the environment? In birds, concentrations of the hormone corticosterone are related to evolved differences in reproductive investment. Even w ithin a bird species corticosterone patterns predict the reproductive success of individuals. Future studies w ill determine selection pressures, heritabilities and rate of evolutionary changes in hormones. Die Mehrheit der Organismen lebt in einer Umw elt, die sich ständig verändert – innerhalb eines Tages, zw ischen den Jahreszeiten und den Jahren. Hormone sind Signalstoffe des Körpers, die es Organismen ermöglichen, sich auf solche Umw eltveränderungen einzustellen. Sie steuern viele Merkmale von Tieren, unter anderem ihr Verhalten, ihren Energiehaushalt und ihre Fortpflanzung. W ährend die W issenschaft große Fortschritte in unserem Verständnis der Evolution morphologischer Merkmale erbracht hat – ein berühmtes Beispiel sind die unterschiedlichen Schnabelformen der Darw infinken [1] – ist unser W issen über evolutionäre Veränderungen in physiologischen Merkmalen w ie Hormonen noch sehr unvollständig. Aufgrund der zur Zeit mit großer Geschw indigkeit voranschreitenden globalen Klimaveränderungen [2] stellt sich nun eine w ichtige Frage: Können sich hormonelle Prozesse schnell genug verändern, um Organismen eine rechtzeitige und erfolgreiche Anpassung an veränderte Umw eltbedingungen zu ermöglichen? Wie könnten sich hormonelle Regelkreise durch Evolution verändern? © 2014 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 1/7 Jahrbuch 2013/2014 | Hau, Michaela | Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umw elt anpassen? A bb. 1: Sta rk ve re infa chte Da rste llung: Möglichk e ite n de r Kopplung zwische n Einhe ite n horm one lle r R e ge lk re ise und Me rk m a le n de s Le be nsstils, die Auswirk unge n a uf e volutionä re Ve rä nde runge n ha be n k önnte n. Kre ise ste lle n e volutionä re Einhe ite n da r (a uf die die Se le k tion e inwirk e n k a nn), wä hre nd P fe ile Te ile de s R e ge lk re ise s da rste lle n. Die Hypothe se de r ‚Evolutionä re n Einschrä nk ung/ Inte gra tion’ (a ), be sa gt, da ss wichtige Kom pone nte n de r Horm onsynthe se und -wirk ung e ng m ite ina nde r und m it de r Ste ue rung de s Le be nsstils ve rwobe n sind. Da durch ble ibt a uch die W e ise , in de r de r Le be nsstil ge ste ue rt wird, e rha lte n (z.B. + Erhöhung de r Fortpfla nzung, - He ra bscha ltung von Se lbste rha ltungsproze sse n). Die Hypothe se de s ‚Evolutionä re n P ote nzia ls’ (b) nim m t da ge ge n a n, da ss die Einhe ite n de s horm one lle n R e ge lk re ise s we itge he nd una bhä ngig vone ina nde r sind. Da durch k a nn a uch die horm one lle Ste ue rung de s Le be nsstils va riie rt we rde n. Vie le Einhe ite n und W e chse lwirk unge n von horm one lle n R e ge lk re ise n wurde n hie r nicht da rge ste llt. © übe rse tzt und m odifizie rt na ch [3], m it Erla ubnis von BioEssa ys/W ile y Inte rscie nce Hormone sind Bestandteile von komplexen Regelkreisen, innerhalb derer Auslöse-, Empfänger- und Rückkopplungsprozesse auf mehreren Ebenen zusammenw irken (Abb. 1). Ein w ichtiger Mechanismus der Anpassung an Umw eltveränderungen sind die gut erforschten kurz- und langzeitigen Veränderungen in Hormonkonzentrationen im Blut. So zeigen Tiere (und Menschen) sow ohl schnelle Hormonveränderungen innerhalb w eniger Minuten nach dem Auftreten eines Umw eltreizes als auch regelmäßige tages- und jahreszeitliche Schw ankungen im Hormonhaushalt. Ähnliche Schw ankungen w erden auch in anderen Teilen von hormonellen Regelkreisen beobachtet, zum Beispiel in hormonbildenden Enzymen oder in Hormonrezeptoren. Es ist w ahrscheinlich, dass sich durch evolutionäre Prozesse das Ausmaß solcher hormoneller Schw ankungen an den Umfang der Umw eltveränderungen, denen eine Art ausgesetzt ist, angepasst hat. Wenn sich aber nun die Umw eltschw ankungen verändern, muss sich w iederum der hormonelle Regelkreis ändern, um eine erfolgreiche Anpassung zu gew ährleisten. W ie und w ie schnell verändern sich hormonelle Regelkreise? Es ist zum Beispiel möglich, dass viele Bestandteile hormoneller Regelkreise, etw a durch genetische Mechanismen, zu Einheiten zusammengefasst sind und sich dadurch miteinander verändern (Abb. 1a; [3; 4]). Es könnte aber auch sein, dass sich die Einheiten des Regelkreises w eitgehend unabhängig voneinander verändern können (Abb. 1b; [3]). In beiden Szenarien sind evolutionäre Veränderungen denkbar, w obei es © 2014 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 2/7 Jahrbuch 2013/2014 | Hau, Michaela | Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umw elt anpassen? noch unklar ist, ob eine Kopplung vieler Einheiten eine evolutionäre Anpassung des Systems eher verlangsamt [3] oder deren Geschw indigkeit sogar erhöht [4]. Kortikosteron und seine Funktionen Um zu verstehen, w ie die Evolution auf hormonelle Regelkreise einw irkt, haben Forscher des Max-PlanckInstituts für Ornithologie in Radolfzell und Seew iesen vor einigen Jahren begonnen, das Hormon Kortikosteron bei Vögeln zu untersuchen. Kortikosteron ist ein Glukokortikoidhormon, das in vielen W irbeltieren vorkommt (Menschen besitzen ein eng verw andtes Hormon, das Kortisol). Kortikosteron steuert w ichtige Körperfunktionen, w ie zum Beispiel die Bereitstellung von Zucker im Energiehaushalt. Bei erhöhtem Energiebedarf w ird dieses Hormon in erhöhten Mengen von der Nebennierenrinde ins Blut ausgeschüttet. Besonders starke Anstiege in der Kortikosteronkonzentration w erden beim Auftreten unangenehmer Situationen beobachtet, zum Beispiel w enn plötzlich ein Fressfeind auftaucht. Solche stark erhöhten, durch Stress verursachten Kortikosteronkonzentrationen unterstützen lebensw ichtige Prozesse, so die Bereitstellung von Energie für die Muskeln zur schnellen Flucht vor dem Fressfeind. Um gleichzeitig einen Energiemangel zu verhindern, w erden Prozesse w ie Verdauung oder Fortpflanzung, die für das unmittelbare Überleben nicht w ichtig sind, heruntergefahren. Man kann die Konzentration von Hormonen bei freilebenden Vögeln bestimmen, indem man – ähnlich w ie bei einer Blutabnahme beim Arzt – aus der Flügelvene eine kleine Menge Blut entnimmt. Für Basalw erte von Kortikosteron w ird eine Blutprobe innerhalb von drei Minuten nach dem Fang genommen, w ährend Stressverursachte Werte gew onnen w erden, nachdem die Vögel 30 Minuten in einem Baumw ollsäckchen gehalten w urden. Kortikosteronkonzentrationen von Vogelarten sind an ihren Lebensstil angepasst Sind Kortikosteronkonzentrationen bei Vogelarten von der Evolution geformt? Bei Tierarten, die in unterschiedlichen Umw elten leben, haben sich über lange Zeiten hinw eg unterschiedliche Lebensstile herausgebildet. So haben Arten, die in den gemäßigten Breiten Europas oder Nordamerikas leben, oft eine kurze Lebensdauer und kurze Brutsaisons, legen aber in der Brutzeit viele Eier und investieren damit viel in die Fortpflanzung. Im Gegensatz dazu haben Arten, die in tropischen Gefilden leben, oft eine längere Lebensdauer und legen nur w enige Eier pro Gelege in ihren langen Brutsaisons. Somit investieren tropische Arten pro Zeiteinheit w eniger stark in die Fortpflanzung. © 2014 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 3/7 Jahrbuch 2013/2014 | Hau, Michaela | Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umw elt anpassen? A bb. 2: Zusa m m e nha ng zwische n Kortik oste ronk onze ntra tion (Me dia ne pro Art, von Mä nnche n in de r Brutze it) und de m Le be nsstil von Voge la rte n. a .) Kortik oste ron-Ba sa lwe rte ne hm e n m it de r Lä nge de r Brutze it a b, wä hre nd b.) Stre ssve rursa chte Kortik oste ronwe rte m it de r jä hrliche n Übe rle be nsra te zune hm e n (e ine hohe jä hrliche Übe rle be nsra te be de ute t La ngle bigk e it). O ffe ne Kre ise : Arte n ge m ä ßigte r Zone n (übe rwie ge nd a us Norda m e rik a ), schwa rze Kre ise : tropische Arte n (übe rwie ge nd a us P a na m a ), Kre uze : Arte n a ride r Zone n, Ste rne : Arte n k a lte r Zone n. © übe rse tzt und le icht m odifizie rt na ch [5], m it Erla ubnis von R oya l Socie ty P ublishing In Zusammenarbeit mit amerikanischen Kollegen haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie die basalen und die Stress-verursachten Kortikosteronw erte von Vogelarten aus unterschiedlichen Breitengraden verglichen [5] (Abb. 2). Tatsächlich hatten die kurzlebigen Arten mit ihrem erhöhten Fortpflanzungsaufw and auch höhere basale Kortikosteronkonzentrationen w ährend der Brutzeit als langlebige Arten mit langen Brutsaisons (Abb. 2a). Dahingegen Kortikosteronkonzentrationen als hatten kurzlebige langlebige Arten (Abb. Arten 2b). höhere Diese Stress-verursachte Zusammenhänge von Kortikosteronkonzentrationen und dem durch evolutionäre Prozesse herausgebildeten Lebensstil einer Art deuten stark darauf hin, dass hormonelle Mechanismen von der Evolution geformt w erden. Kortikosteronkonzentrationen von Individuen sagen ihren Fortpflanzungserfolg voraus Artunterschiede im Lebensstil und in hormonellen Regelkreisen haben sich oft über Jahrmillionen herausgebildet. Um das W irken von Evolution in der heutigen Zeit zu verstehen, begannen die Forscher Studien an einer in Europa w eit verbreiteten Vogelart, der Kohlmeise (Parus major). Kohlmeisen sind Standvögel, w as den Forschern eine w iederholte Probennahme bei den Tieren zu verschiedenen Jahreszeiten erlaubt. Weiterhin brüten Kohlmeisen gerne in Nistkästen, w as eine relativ einfache Bestimmung ihres Fortpflanzungsaufw ands und -erfolgs ermöglicht. Die Darw in’sche Fitness eines Individuums ergibt sich aus der Anzahl der Gene, die es nachfolgenden Generation hinterlässt. Demnach ist ein Individuum, das viele Nachkommen produziert, am ‚fittesten’. Bei Vögeln w ird die Anzahl der ausgeflogenen Jungen pro Brutsaison als gängiges Maß für den Fortpflanzungserfolg eines Tieres bestimmt. © 2014 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 4/7 Jahrbuch 2013/2014 | Hau, Michaela | Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umw elt anpassen? A bb. 3.: Die Kohlm e ise (Parus major) e igne t sich gut a ls Studie nobje k t für Horm on-Evolution. © Ma x -P la nck -Institut für O rnithologie /Zie gle r Tatsächlich konnten die Forscher bei freilebenden Kohlmeisen einen Zusammenhang zw ischen Kortikosteronkonzentration und Darw in’scher Fitness nachw eisen [6]: Meisen, die w enige Wochen vor Legebeginn im März eine hohe Kortikosteron-Basalkonzentration aufw iesen, produzierten mehr Nachkommen pro Jahr als Meisen, die eine niedrige Konzentration des Hormons zeigten (Abb. 4a). Erstaunlicherw eise kehrte sich diese Beziehung zw ischen Hormonkonzentration und Bruterfolg zw ei Monate später um. Im Mai, als die Jungen im Nest Basalkonzentrationen schon einen Kortikosteronkonzentrationen 8-10 Tage größeren fanden die alt w aren, hatten Fortpflanzungserfolg W issenschaftler Meisen (Abb. keinen mit 4b). niedrigen Bei unmittelbaren Kortikosteron- Stress-verursachten Zusammenhang zur Darw in’schen Fitness von Individuen [6]. © 2014 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 5/7 Jahrbuch 2013/2014 | Hau, Michaela | Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umw elt anpassen? A bb. 4.: Zusa m m e nha ng zwische n Kortik oste ronBa sa lk onze ntra tione n (ng/m l) und Fortpfla nzungse rfolg (Anza hl de r a usge floge ne n Junge n pro Ja hr) be i Kohlm e ise n. a.) Vor Le ge be ginn im Mä rz und b.) im Ma i, we nn die Ne stlinge 8-10 Ta ge a lt wa re n. Im Ma i wurde die Anza hl de r a usge floge ne n Junge n pro Ja hr sta tistisch für die Fütte rungsra te de r Elte rntie re k orrigie rt, we il die Fütte rungsra te se hr sta rk de n Fortpfla nzungse rfolg be e influsst und Kortik oste ron-Ba sa lk onze ntra tione n wie de rum sta rk m it de r Fütte rungsra te zusa m m e nhä nge n. Im Mä rz ze igte sich e in positive r Zusa m m e nha ng zwische n Kortik oste ronwe rte n und R e produk tionse rfolg (Me ise n m it hohe n W e rte n produzie rte n vie le Junge n), wä hre nd im Ma i de r Zusa m m e nha ng ne ga tiv wa r. O ffe ne Sym bole : Mä nnche n, schwa rze Sym bole : W e ibche n. © na ch [6], m it Erla ubnis von J. Evol. Biol. Die Evolution von hormonellen Regelkreisen verstehen Diese spannenden Erkenntnisse an Kohlmeisen könnten nun bedeuten, dass sich Homonkonzentrationen durch eine Begünstigung von Individuen mit einem hohen Fortpflanzungserfolg durch natürliche Selektion verändern. Jedoch hingen nicht nur die absoluten Kortikosteronkonzentrationen in März und Mai, sondern auch ihre jahreszeitlichen Veränderungen mit der Fitness zusammen: Meisen, die hohe Basalw erte im März, aber niedrige Basalw erte im Mai hatten, produzierten die meisten Nachkommen. Dies deutet darauf hin, dass die Selektion auch auf jahreszeitliche Veränderungen in der Kortikosteronkonzentration einw irkt. Der Nachw eis, dass Hormonw erte von natürlicher Selektion beeinflusst w erden, w äre ein w ichtiger Schritt zu einem verbesserten Verständnis der Evolution von Hormonkonzentrationen und ihrer Steuerung von Umw eltanpassungen. Jedoch sind Hormonkonzentrationen, auch die des Kortikosterons, stark von direkten Umw elteinflüssen abhängig. Aus diesem Grund ist es nun w ichtig, in w eiteren Studien zu klären, w ie stark die oben gefundenen Zusammenhänge zw ischen Kortikosteronw erten und Darw in’scher Fitness von Umw elteinflüssen und inw iew eit sie von erblichen Faktoren abhängen. Denn nur erbliche Merkmale können sich durch die Evolution verändern. Kortikosteronkonzentrationen eine Züchtungsversuche erbliche haben Komponente gezeigt, haben dass [7]. Stress-verursachte Inw iew eit basale Kortikosteronkonzentrationen erblich sind, ist bislang unbekannt. Um einen Einblick in das Ausmaß der Erblichkeit von Hormonkonzentrationen zu erhalten, w erden die Forscher in kommenden Studien die Verw andtschaftsverhältnisse der Meisen in ihrer Studienpopulation mittels DNSProben ermitteln. Da Kohlmeisen ihr Verbreitungsgebiet in ganz Europa und bis in tropische Gefilde Asiens haben, können in Zukunft auch hormonelle Anpassungen an unterschiedliche Umw eltbedingungen innerhalb © 2014 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 6/7 Jahrbuch 2013/2014 | Hau, Michaela | Können sich Hormone schnell genug an rasche Veränderungen der Umw elt anpassen? dieser Art erforscht w erden. Außerdem kommen nah verw andte Meisenarten in Asien und Afrika vor, w as vergleichende Studien über Artgrenzen hinw eg erlaubt. Durch solche Studien hoffen die Forscher, die große Frage, w ie schnell sich hormonelle Systeme verändern und an die Umw elt anpassen können, Schritt für Schritt beantw orten zu können. Literaturhinweise [1] Grant, P. R.; Grant, B. R. Adaptive radiation of Darwin's finches American Scientist 90, 130-139 (2002) [2] IPCC Working Group Climate Change 2013: The Physical Science Basis http://w w w .de-ipcc.de/de/200.php [3] Hau, M. Regulation of male traits by testosterone: implications for the evolution of vertebrate life histories Bioessays 29, 133-144 (2007) [4] Ketterson, E. D.; Atwell, J. W.; McGlothlin, J. W. Phenotypic integration and independence: Hormones, performance, and response to environmental change Integrative and Comparative Biology 49, 365-379 (2009) [5] Hau, M.; Ricklefs, R. E.; Wikelski, M.; Lee, K. A.; Brawn, J. D. Corticosterone, testosterone and life-history strategies of birds Proceedings of the Royal Society B 277, 3203-3212 (2010) [6] Ouyang, J. Q., Sharp, P., Quetting, M., Hau, M. Endocrine phenotype, reproductive success and survival in the great tit, Parus major Journal of Evolutionary Biology 26, 1988-1998 (2013) [7] Evans, M. R.; Roberts, M. L.; Buchanan, K. L.; Goldsmith, A. R. Heritability of corticosterone response and changes in life history traits during selection in the zebra finch Journal of Evolutionary Biology 19, 343-352 (2006) © 2014 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 7/7