NACHBEHANDLUNG OPERATION KLINIK FÜR ALLGEMEIN– UND

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NACHBEHANDLUNG OPERATION KLINIK FÜR ALLGEMEIN– UND
OPERATION
NACHBEHANDLUNG
Wir führen die TAPP-Operation stationär in Vollnarkose mit drei kleinen Schnitten auf der Bauchdecke minimal-invasiv durch.
Der Bruchsack wird unter Schonung der Leistenstrukturen (Samenleiter, Hodengefäße, Nerven) in
den Bauchraum zurückpräpariert und die Leiste
mit einem ca. Postkartengroßen Kunststoffnetz bedeckt.
Das Netz wird mit kleinsten
Spiralknöpfchen befestigt und
das Bauchfell über dem Netz
wieder verschlossen.
Nach der endoskopischen Operation (TAPP /
TEPP) kann der Patient am 2.-3. Tag das Krankenhaus schon wieder verlassen.
Nach einer Kontrolluntersuchung in unserer chirurgischen Sprechstunde nach einer Woche werden
die Fäden entfernt und bei unauffälligem Befund
die Vollbelastung erlaubt.
Fremdkörperreaktionen gegen das eingelegte
Kunststoffnetz sind eine Rarität.
Alternativ kann die TEPP-Operation ohne Spiegelung der Bauchhöhle mit jedoch aufwändigerer
Präparation der Leisten im präperitonealen Raum
ebenfalls minimal-invasiv durchgeführt werden.
Beiden Methoden ist eine geringe Rezidivrate von
unter 2% zu eigen.
Die „offenen“ Operationen werden bei jungen und
gesunden Patienten ambulant, bei vorerkrankten
Patienten stationär in Vollnarkose, Spinalanästhesie oder örtlicher Betäubung durchgeführt. Über
einen schrägen Hautschnitt in der Leiste wird der
Bruch von den Samenstrang-strukturen befreit und
bei der Shouldice-Methode die Bruchlücke durch
„Nahtraffung“ der Leistenhinterwand verschlossen
und die Leiste stabilisiert. Bei der LichtensteinMethode kann die Nahtraffung entfallen, hier wird
ein Kunststoffnetz zur Stabilisierung auf die Leistenhinterwand genäht. Die offenen Operationen
weisen Rezidivraten bis zu über 10% auf.
KLINIK FÜR ALLGEMEIN–
UND VISCERALCHIRURGIE
LEISTENBRUCH
(LEISTENHERNIE)
Nach der offenen Operation erfolgt in der Regel
eine Kontrolluntersuchung in unserer Sprechstunde, bevor der Hausarzt/niedergelassene Chirurg
die Weiterbehandlung übernimmt. Sollte die Operation stationär durchgeführt werden, so richtet
sich der Entlassungszeitpunkt nach den Vorerkrankungen und dem Stand der Wundheilung.
Bei den offenen Methoden ist im Allgemeinen eine
körperliche Schonung von 4-6 Wochen nach der
Operation notwendig.
Zentrum für
Minimal-Invasive Chirurgie
Kontakt
Chefarzt-Sekretariat
Helga Leuchtges
T (02161) 668-2203
Email: Helga.Leuchtges@kh-neuwerk.de
Chefarzt
Prof. Dr. F.A. Granderath
KRANKHEITSMERKMALE
UND DIAGNOSTIK
Der Leistenbruch (Leistenhernie) ist das häufigste
allgemeinchirurgische Krankheitsbild mit ca.
150.000 Operationen in Deutschland pro Jahr.
Männer sind neunmal häufiger betroffen als Frauen, die rechte Seite dominiert mit ca. 60%.
Als Leistenbruch bezeichnet man eine ein- oder
beidseitige Ausstülpung des Bauchfells
(Bruchsack) durch die muskelfreie Bauchwand
(Bruchpforte) der Leistenregion.
Verläuft der Bruch entlang des Leistenkanals/
Samenstranges, so spricht man von einer indirekten-lateralen Hernie, diese ist erworben oder angeboren. Eine direkte-mediale Hernie verläuft gerade
durch die Bauchdecke und ist
immer erworben. Reicht der
Bruch bei Männern bis in den
Hodensack, so spricht man von
einer Skrotalhernie.
Als Bruchinhalt kommen Dünn- oder Dickdarm,
Wurmfortsatz (Appendix vermiformis, „Blinddarm“),
Eierstock, Harnblase oder Fettgewebe (Omentum
majus) in Frage.
Häufig wird zunächst ein Schmerz oder Fremdkörpergefühl in der Leiste bei Belastung oder im Sitzen bemerkt, bevor sich hier eine Vorwölbung bemerkbar macht. Je nach Bruchinhalt können weitere Beschwerden bei der Verdauung, dem Stuhlgang oder Wasserlassen hinzukommen.
THERAPIE
Ursächlich für Leistenhernien ist neben der angeborenen Hernie eine chronische Drucksteigerung
im Bauchraum (Verstopfung, Prostatavergrößerung, Darmtumor oder Einengung, Lungenerkrankungen mit chronischem Husten, starke körperliche Belastung) in Verbindung mit Erschlaffung des
Bindegewebes ab dem 40. Lebensjahr.
Kann man die Vorwölbung spontan oder auf Druck
wieder zurückdrücken, so ist die Hernie reponibel.
Gelingt dies nicht, ist die Hernie irreponibel oder
gar eingeklemmt (inkarzeriert). In diesen Fällen
muß dringend operiert werden.
Da die Gefahr der Einklemmung und der Gewebsschädigung des Bruchinhaltes bei jeder Hernie
existiert, besteht prinzipiell bei jeder Hernie die
Operationsnotwendigkeit.
Man sollte es auf keinen Fall auf eine Notoperation
ankommen lassen, da hier im Extremfall auch Organteilentfernungen, Bauchfellentzündung und
Lebensgefahr drohen.
Die Diagnose eines Leistenbruches ergibt sich
meist schon aus der klinischen Beobachtung und
Untersuchung.
Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) unterstützt die Diagnostik und gibt Hinweise über die
Größe der Bruchpforte und den Bruchinhalt.
Weitere Untersuchungen sind meist nicht notwendig. Allerdings sollte bei entsprechenden Beschwerden eine Untersuchung des Dickdarms
oder der Prostata erfolgen.
Die Therapie des Leistenbruches besteht in der Operation.
Da dies heutzutage risikoarm
und in vielen Fällen auch minimal-invasiv durchgeführt werden kann, ist eine Behandlung
mit einem Bruchband nur bei Patienten gerechtfertigt, die aufgrund ihrer Begleiterkrankungen nicht
operationsfähig sind.
Um das Wiederauftreten von Brüchen zu vermeiden (Rezidiv), gilt die „spannungsfreie“ Operation
als das Maß der Dinge. Hierbei wird die Bruchlücke mit einem Kunststoffnetz bedeckt, welches
vom Körper durchwachsen wird und somit die
Bruchlücke verschließt. Diese Operation kann sowohl „offen“ über einen Leistenschnitt
(Lichtenstein-Methode) als auch minimal-invasiv
über die Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden.
Da für die laparoskopischen Methoden eine Vollnarkose erforderlich ist, wird die LichtensteinMethode für ältere Patienten favorisiert, für die eine Vollnarkose zu riskant wäre.
Junge schlanke Patienten können auch ohne Einsetzung eines Kunststoffnetzes mit einer Straffung
der Leistenwand operiert werden, da hier die Festigkeit des Bindegewebes noch voll gegeben ist
(Shouldice-Methode).
Für die meisten Patienten ist die minimal-invasive
Operation in Form der TAPP (transabdominelle
präperitoneale Hernioplastik) oder TEPP Methode
(total extraperitoneale Hernioplastik) die Therapie
der Wahl.