Ausgabe Juli 2015 - Klinikum Itzehoe

Transcription

Ausgabe Juli 2015 - Klinikum Itzehoe
Ihr persönliches Exemplar
zum Mitnehmen
Metalheads als Lebensretter!
Typisierungsaktion beim W:O:A S.19
Foto G. Krause
Hebammenpraxis
in Elmshorn feiert 1. Geburtstag S. 8
Foto R. Adam
Ausgabe Juli 2015
Teddy auf Reisen
Natur pur auf Mallorca S. 32
Von Mensch zu Mensch
Neues & Interessantes aus dem Klinikum Itzehoe
Inhalt
Inhalt
Neuigkeiten aus dem Klinikum Itzehoe
Foto M. Kottmeier
Metalheads – Euer Typ ist gefragt!“
» Aktuelles
Lebensretter gefunden! Wieder
Aktion beim W:O:A
KlinikLeben
Leckere Auswahl am rollenden Buffet
Medizin, Pflege, Gesundheit
Besserer Service für die Patienten
Wohin im Notfall?
Neue Struktur soll Wartezeiten in der
» Mitarbeiter & Teams
Notfallambulanz verkürzen
4
Von Mensch zu Mensch
Keine Angst vor dem Beatmungsgerät
Hilfe auch nach der Entlassung
5
Mein Kind hat „Zucker“ – was nun?
Rat und Tat in der Kinder-Diabetes-Ambulanz21
Hilfe nach dem Erdbeben
Spenden für Paten-Klinik in Nepal
6
Hilfe für pflegende Angehörige
Neues Team in der Familialen Pflege
23
Sommer, Sonne, Sonnenbrand?
Kinderhaut braucht Schutz! 7
Von Mensch zu Mensch
Klinikum persönlich
24
Rundumbegleitung für Mutter & Baby
Hebammenpraxis in Elmshorn besteht
seit einem Jahr
25 Jahre Geriatrie
Klinikum Itzehoe als Vorreiter
»
Liebe Patientinnen und Patienten,
sehr geehrte Leserinnen und Leser
dieser Zeitschrift,
seit gut einem Jahr bin ich nun Pflegedirektor im
Klinikum Itzehoe. Und ich kann sagen, dass ich es
hier Tag für Tag berufsübergreifend mit sehr engagierten Mitarbeitern zu tun habe. Ich bin stolz
darauf, in so einem Klinikum arbeiten zu dürfen!
Ich habe in dieser Zeit auch festgestellt, wie stark
sich die Menschen in der Region mit „ihrem“
Klinikum identifizieren. Wir wollen auch in der
Zukunft alles dafür tun, dass dies so bleibt. Neben
unserem hervorragenden medizinischen Angebot
sorgen wir auch für vernünftige bauliche Strukturen. Wie Sie in dieser Ausgabe lesen können,
wurden zwei Allgemeinchirurgische Stationen
renoviert, das Treppenhaus wird brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht, der
zweite Bauabschnitt des Ärzte- und Dienstleistungszentrums nimmt Formen an.
Doch eben so wichtig ist es auch, die Zukunft der
Pflege nachhaltig zu sichern. Zur Stärkung der Organisation in der Pflege sind im letzten Jahr Bereichsleitungen etabliert worden. Das bedeutet,
dass noch mehr die Prozesse rund um den Patienten im Vordergrund des Handelns stehen.
Für die Pflegenden wird an einer Pflegephilosophie gearbeitet. Die Mitarbeiter sind aktiv an
der Gestaltung beteiligt. Weitere Entwicklungsschritte werden der Ausbau des Belegungsmanagements sowie die Sicherstellung von sozialer Beratung und der pflegerischen Überleitung
sein.
Bei alledem haben wir ein Ziel im Blick: Wir wollen die bestmögliche Behandlung für unsere Patienten nachhaltig gewährleisten.
Mit herzlichen Grüßen
Michael Müller
Pflegedirektor
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Aktuelles
Neuigkeiten aus dem Klinikum
Kurznotizen
aus dem Klinikum Itzehoe
Für den Brandschutz
Bauarbeiten im Treppenhaus
Umbau abgeschlossen
Mehr Komfort auf Station 17/18
Tagsüber gut betreut
Tagespflege im Seniorenzentrum
Itzehoe Olendeel
3
8
9
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13
14
Kreative Schüler
Plakatwettbewerb zur Händehygiene
Stoßwellen zertrümmern Nierensteine
Maschine jetzt dauerhaft im Einsatz
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„Leichte“ Erfolge
Doc Weight® geht weiter
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Zur Vereinfachung verwenden wir im Folgenden
ausschließlich die maskuline Form von Personengruppen. Die feminine Form ist damit selbstverständlich eingeschlossen.
20
» Fit in Form
Training für den Ernstfall
Simulationstage für Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
19
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Fitness und Ernährung
Fitness für alle
Dynamisches Aufwärmen für Läufer
Fit für die Anden
Höhentraining für unbeschwerten Urlaub 27
Gesunde Durstlöscher im Sommer
Ungesüßte Getränke sind die beste Wahl
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28
» Berufe ABC
Berufsvorstellung
Schönes & Kulinarisches
Tipps aus der Region
31
Termine Elterninformationsabende
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Teddy auf Reisen
32
Rezept der Saison
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Denkspurt
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Was macht ein Praxisanleiter?
Ansprechpartner im Klinikalltag
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» Klinik, Freizeit, Reisen
» Erweiterung der Blutspendetermine
Montag:
10.00 - 14.00 Uhr
Dienstag:
10.00 - 18.00 Uhr
Mittwoch:
10.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag:
11.00 - 19.00 Uhr
Freitag:
07.30 - 13.30 Uhr
Samstag:
09.00 - 14.00 Uhr
(jeden letzten Samstag im Monat)
Sie haben die Möglichkeit, unter
04821 772-2531 oder 0800 8842566
einen Spendetermin zu vereinbaren.
Veranstaltungen:
» Aufgrund des großen Erfolges in 2014
Typisierungsaktion beim W:O:A-Festival
in Kooperation mit der DKMS
in der Zeit vom 29.07. - 01.08.2015
täglich 10.00 - 18.00 Uhr
» Blutspende-Sonderaktion
mit dem BVB-Fanclub Itzehoe
Samstag, 27.06.2015
9.00 - 16.00 Uhr
im Blutspendedienst, 2. Untergeschoss
» Patienten-Café für betroffene Frauen vor und nach einer Brustkrebserkrankung
jeden 3. Montag im Monat
16.00 - 17.30 Uhr,
Onkologische Tagesklinik, 3. Obergeschoss,
Raum „Wartebereich“
Aktuelle Baumaßnahmen:
Liebe Patienten, liebe Besucher,
um Ihnen den Aufenthalt in unserem
Klinikum angenehmer zu gestalten, sind
Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen
unumgänglich.
Wir bitten während der Bauphase um Ihr
Verständnis für die Unannehmlichkeiten.
„Von Mensch zu Mensch“ finden Sie zum
» Impressum
Kontakt
35
» Klinik im Dialog
Programm Juli 2015 - Oktober 2015
36
Download unter: www.klinikum-itzehoe.de
Wünsche, Anregungen, Kritik und Lob nimmt
gern die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
entgegen. Kontakt: siehe Impressum
3
KlinikLeben
KlinikLeben
Wohin im Notfall?
Keine Angst vor dem Beatmungsgerät
Neue Struktur soll Wartezeiten in
der Notfallambulanz verkürzen
Hilfe auch nach der Entlassung
Kontakt
Der Unterschied ergibt sich aus
dem Krankheitsbild: Herzrasen,
Blinddarmreizung oder Lähmungserscheinungen – wer mit akuten
Notfall-Beschwerden aus den Bereichen Allgemein-, Gefäß- und
Viszeralchirurgie, Innere Medizin,
Neurologie und Psychiatrie ins
Klinikum kommt, landet in der
ZA. Ein Team aus Experten verschiedener Fachrichtungen steht
dort rund um die Uhr bereit
und entscheidet nach der Erstversorgung über eine Verlegung auf
eine Station oder die Entlassung
zur ambulanten Versorgung.
4
Für alle, die einen Unfall hatten
oder als orthopädischer Notfall
zum Beispiel nach einem Sturz
ankommen, ist dagegen die Notfallambulanz in der Klinik für
Unfallchirurgie und Orthopädie
die Anlaufstelle. Ärzte sowie
qualifiziertes Pflegefachpersonal
gewährleisten rund um die Uhr
auch die Versorgung schwerster
Verletzungen – die Klinik ist auch
als Regionales Traumazentrum
zertifiziert. „Wir sind eines
der wenigen Häuser, in denen jeden Tag drei Unfallchirurgen Dienst haben“,
betont Chefarzt Dr. Michael
Kappus.
Doch die Reihenfolge der
Behandlung erfolgt nicht
unbedingt in der Reihenfolge der Ankunft, sondern
richtet sich nach der Dringlichkeit. Daher kann es
zu längeren Wartezeiten
kommen. Für die Patienten eine Geduldsprobe.
Deshalb soll der Ablauf
noch effizienter gestaltet
werden. „Es sind konzeptionelle Veränderungen geplant“, erklärt Kappus. Im
Bereich der ZA ist zudem
ein Umbau vorgesehen,
es soll ein neuer großzügiger Wartebereich entstehen. Die Patienten melden sich künftig an einem
Tresen, von dem aus sie den
Behandlungsräumen zugeordnet werden. So laufe
auch der Kontakt mit den
Patienten ruhiger ab.
„Wir brauchen ein straffes
Organisationsmanagement,
wie man es aus Arztpraxen
kennt“, unterstreicht Birgit
Witt, Bereichsleitung für die
Unfallchirurgie. Viele kleine
Dinge seien schon verändert worden, in einem fließenden Prozess soll die Umstrukturierung
vollendet
werden. Über allem stehe
ein Ziel: „Die Ressourcen
sollen besser genutzt und
die Wartezeiten für die Patienten verkürzt werden.“
Claudia Rak, Stationsleitung
Foto M. Kottmeier
Der Haus- oder Facharzt vereinbart
einen Aufnahmetermin mit der
Station, der Patient kann zum vereinbarten Zeitpunkt direkt „einchecken“ – so läuft es ab, wenn
Krankenhausbehandlungen vorhersehbar sind. Doch Notfälle
sind nicht planbar. Was passiert
dann? Im Klinikum Itzehoe gibt es
zwei Anlaufstellen, die beide nahe
des Haupteingangs liegen und eng
verzahnt sind: Die Zentrale Aufnahme (ZA) und die Notfallambulanz. Sie haben gemeinsam: Es
sollen dort wirkliche Notfälle behandelt werden, keine Bagatellerkrankungen wie Erkältungen
oder kleine Schürfwunden.
Medizinische Klinik,
Station 8
Tel. 04821 772-1080
c.rak@kh-itzehoe.de
Dr. med. Michael Kappus
Gut betreut: Rita Weibelzahl ist auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Claudia Rak und ihre
Kollegen helfen, falls es dabei zu Problemen kommt.
Ihre Lunge schafft es alleine nicht
mehr – Patienten, die zum Beispiel an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung oder an
Atemmuskelschwäche leiden, benötigen ein Beatmungsgerät. Im
Klinikum Itzehoe ist das kein Problem. Dort stehen rund um die Uhr
Ärzte und Pflegefachkräfte zur Verfügung, die sich mit den Geräten
auskennen. Rückt allerdings die
Entlassung nach Hause näher,
wächst die Sorge. „Viele Patienten
haben dann einfach Angst“, weiß
Claudia Rak, Stationsleitung der
Station 8 in der Medizinischen Klinik.
Eingangsbereich Notaufnahme
Denn wenn das Gerät piept oder
auf dem Display eine Fehlermeldung erscheint, ist die Verunsicherung groß. Die Mitarbeiter
der Medizintechnikfirma Linde, mit
der das Klinikum zusammenarbeitet, sind zwar bei technischen Problemen schnell mit Rat und Tat zur
Stelle. Doch liegt keine technische,
sondern eine medizinische Ursache
zugrunde, sind sie nicht die richtigen Ansprechpartner. „Manchmal
legen die Patienten dann aus Verunsicherung sogar das Gerät einfach ganz weg – bis es irgendwann
der Hausarzt merkt“, sagt Claudia
Rak. Dabei saß vielleicht nur die
Maske falsch.
Deshalb begleitet das Klinikum
Itzehoe seine Patienten jetzt auch
nach ihrer Entlassung. Die Gesundheits- und Krankenpfleger Annika
Fischbach und Eileen Willberg
haben eine Weiterbildung zum
Atemtherapeuten abgeschlossen
und können beatmete Patienten
zuhause anleiten. In Zusammenarbeit mit der Familialen Pflege
betreuen sie die Betroffenen bis zu
sechs Wochen nach ihrem Klinikaufenthalt. Sie machen sie mit der
Technik vertraut und weisen auch
auf die kleinen Tücken hin – so darf
zum Beispiel keine Tischdecke unter
dem Gerät liegen. „Oft sind es
Kleinigkeiten, die schädlich sein
können“, sagt Claudia Rak. „Es ist
einfach etwas ganz anderes, wenn
jemand direkt vor Ort ist und alles
sieht.“ Manchmal wird bei der Gelegenheit auch gleich noch festgestellt, dass ein anderes Hilfsmittel
fehlt, das dem Patienten das Leben
erleichtern könnte. „So greift alles
ganz eng ineinander über.“
Auch wenn ein Patient nach dem
Krankenhausaufenthalt ins Pflegeheim umzieht, helfen die Atemtherapeuten und schulen das
dortige Personal im Umgang
mit dem Gerät. „Die Patienten,
ihre Angehörigen oder die HeimMitarbeiter können jederzeit hier
anrufen, dann fahren unsere Atemtherapeuten hin“, erklärt Claudia
Rak.
Das Projekt ist gerade erst gestartet. Doch schon jetzt zeigt
sich der Erfolg. „Die erste Patientin war hellauf begeistert“, sagt
Claudia Rak. Und auch bei den
Angehörigen wurde das Angebot
dankbar aufgegriffen. „Es nimmt
auch den Familien die Angst.“
5
KlinikLeben
KlinikLeben
Interviewpartner
Hilfe nach dem Erdbeben
Dr. med. Georg Hillebrand
Chefarzt der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin,
Neonatologie und
Pädiatrische Intensivmedizin
Spenden für Paten-Klinik in Nepal
Tel. 04821 772-2201
paediatrie@kh-itzehoe.de
Sommer, Sonne, Sonnenbrand?
Fotos W. Kluge
Kinderhaut braucht Schutz
Das Ampipal Hospital liegt ca. 80 km entfernt vom Epizentrum des Erdbebens,
Rechts: Fotos von einem der letzten Besuche Dr. med. Wolfram Kluges in Nepal.
„Schrecklich! Entsetzlich!“ Als
Dr. Sabine Zinke, Oberärztin der
Klinik für Allgemein-, Gefäßund Viszeralchirurgie, sowie Dr.
Wolfram Kluge, Oberarzt der
Klinik für Anästhesiologie, in den
Nachrichten Anfang Mai von dem
Erdbeben in Nepal hörten, war
ihre Betroffenheit groß. Denn die
beiden Mediziner des Klinikums
Itzehoe sind dem Land und den
Menschen dort besonders verbunden: Schon zweimal waren
sie vor Ort, um im Amppipal Hospital zu helfen.
Das kleine Krankenhaus liegt rund
160 Kilometer von Kathmandu
entfernt mitten im Bergland Nepals, ganz in der Nähe des Epizentrums des Erdbebens. Über Mitteilungen von Nepalmed, einem
Verein zur Unterstützung der
medizinischen Versorgung in
Spendenkonto
»
Nepalmed e. V.
Nepal sowie über das soziale
Netzwerk Facebook halten sich
Dr. Sabine Zinke und Dr. Wolfram Kluge seither auf dem Laufenden. Erleichtert stellten sie
fest, dass das Amppipal Hospital funktionstüchtig ist und alle
Mitarbeiter überlebt haben. Allerdings wurden viele von ihnen
durch das Erdbeben obdachlos,
bis zu 90 Prozent der Häuser in
der Umgebung wurden zerstört.
Schnell war klar, dass geholfen
werden muss. Es wurden Spendenboxen im Klinikum Itzehoe
aufgestellt, deren Inhalt an Nepalmed fließt. 2115,23 Euro kamen zusammen. Sie werden in
der Region um Amppipal gezielt
beim Wiederaufbau helfen.
Info im Internet:
www.nepalmed.de
n
Wir danke
dern
allen Spen !
ich
ganz herzl
Volks- und Raiffeisenbank Muldental eG
IBAN:DE67 8609 5484 5000 1667 76
BIC: GENODEF1GMV
Verwendungszweck: Nepalmed + Erdbeben
6
Sommer, Sonne, Ferienzeit: Ob an
der Nordsee oder auf Mallorca,
auf dem Spielplatz oder am Strand
– bei schönem Wetter genießt es
die ganze Familie, draußen zu
sein. Damit der Sonnengenuss zur
ungetrübten Freude wird, muss
aber die Haut geschützt werden.
Und das gilt insbesondere für die
empfindliche Haut von Kleinkindern.
„Kinder sollten nie ungeschützt
in die Sonne, auch wenn sie ein
dunkler Hauttyp sind“, betont Dr.
Georg Hillebrand, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
„Die Haut hat ein lebenslanges
Gedächtnis. Jeder Sonnenbrand
schadet und erhöht das Risiko für
spätere Hautschäden!“ Der Schutz
vor UV-Strahlen sei unabdingbar.
Kinder können auf verschiedene
Arten geschützt werden. Bei Babys könne man schon den ersten
Schritt dafür tun, indem man mit
ihnen nur am frühen Vormittag
oder am späten Nachmittag nach
draußen geht. „Von 12.00 bis
15.30 Uhr steht die Sonne steil
oben und hat die höchste Intensität“, erklärt Hillebrand.
Wenn es raus an den Strand oder
auf den Spielplatz geht, sollte man
die pralle Sonne besser meiden
und zum Beispiel eine Strandmu-
schel nutzen oder einen schattigen Bereich suchen, rät Hillebrand.
Als Faustregel gelte: So lange der
Schattenwurf kleiner ist als die
Körperlänge, sollten Kinder nicht
in der direkten Sonne spielen.
Allerdings ist auch im Schatten
eine Sonnencreme notwendig.
Generell sei bei Kindern mindestens Lichtschutzfaktor 20 nötig,
bei hellen Hauttypen können
sogar 40 oder 50 angebracht
sein, erklärt der Arzt. Cremes
mit physikalischen Substanzen
seien die beste Wahl. Dabei
handelt es sich um weiße Pasten,
die beispielsweise Zink enthalten.
„Chemische Substanzen ziehen
zwar besser ein, aber können auch
Reaktionen der Haut auslösen“,
erklärt Hillebrand. Die Creme
muss vor dem Sonnenbad aufgetragen und gut verteilt werden.
Spätestens nach drei Stunden
sowie nach dem Baden ist Nachcremen erforderlich.
Wer sich das dauernde Cremen
ersparen will, kann – insbesondere beim Strandurlaub – auch zu
spezieller Sonnenschutzkleidung
greifen. Dabei handelt es sich
um Shirts und Hosen aus UV-undurchlässigem Material, ähnlich
wie ganz dünnes Neopren. Die
Kleidung sei im Surferbereich in
Australien entwickelt worden und
kann auch im Wasser getragen
werden. Sie ist in kindgerechten
Farben und Mustern inzwischen in
vielen Läden und im Versandhandel erhältlich. Wichtig sei aber,
dass es sich tatsächlich um ein
entsprechend zugelassenes Sonnenschutz-Material handelt. „Ein
einfaches Shirt reicht nicht“, betont Hillebrand.
Vor allem Babys und Kleinkinder
sollten auf jeden Fall auch einen
Sonnenhut oder eine Kappe tragen, damit zumindest der Kopfund Gesichtsbereich vor ganz starker Strahlung geschützt ist.
Und wenn es doch mal schief
geht? „Natürlich wird jedes Kind
einmal einen Sonnenbrand haben“, weiß der Chefarzt. „Deshalb
muss niemand in Panik verfallen.“
Bei einem leichteren Sonnenbrand kann die Haut gekühlt werden, auch feuchte Umschläge
verschaffen Linderung. Außerdem
ist das Auftragen einer hautpflegenden After-Sun-Pflegelotion gut
– natürlich sollte diese speziell für
Kinder geeignet sein. Ist der Sonnenbrand allerdings großflächig
oder es treten sogar Blasen auf,
muss das Kind einem Kinderarzt
vorgestellt werden. Denn: „Ein
so schlimmer Sonnenbrand kann
krank machen und zum Beispiel
zu Kreislaufproblemen führen.“
7
KlinikLeben
KlinikLeben
Hebammenpraxis in Elmshorn besteht seit einem Jahr
Treffpunkt & Kontakt
Hebammenpraxis
Klinikum Itzehoe
Standort Elmshorn
g
ur tsta
1. Geb
Bild re.: Hebammen Grit Guschl (li.) und
Gesche Schmidt
Hermann-Ehlers-Weg 2,
25337 Elmshorn
Wer ein Baby erwartet, ist beim
Team des Klinikums Itzehoe in
guten Händen – und das nicht
nur im Kreißsaal und auf der
Wochenstation, sondern auch in
der Zeit davor und danach. „Als
Babyfreundliche Geburtsklinik begleiten wir Mütter während der gesamten Schwangerschaft und im
ersten Lebensjahr ihres Kindes“,
erklären die Hebammen Gesche
Schmidt und Grit Guschl. Sie leiten
die Hebammenpraxis in Elmshorn,
die dem Klinikum Itzehoe angeschlossen ist. Gerade wurde der
erste Geburtstag der Einrichtung
gefeiert.
Die Hebammenpraxis soll Schwangeren und Eltern im Kreis Pinneberg eine wohnortnahe Betreuung ermöglichen. Sie können sich
hier vor der Geburt über das
Perinatalzentrum in Itzehoe informieren. Alle Fragen, persönlichen Wünsche, Anregungen und
Bedenken können in einem umfangreichen Beratungsgespräch
beantwortet werden. Außerdem
besteht die Möglichkeit, sich
direkt in Elmshorn für die Geburt im Klinikum Itzehoe anzumelden.
8
Tel. 04121 8709011
»
In den Elmshorner Räumen wird
ein breites Spektrum an Kursen
und Vorträgen angeboten. Kreißsaalhebammen aus Itzehoe geben Geburtsvorbereitungskurse,
die Chefärzte des Itzehoer Perinatalzentrums, Dr. Uwe Heilenkötter
hebammenpraxis@kh-itzehoe.de
und Dr. Georg Hillebrand informieren an Themenabenden z. B.
über Erste Hilfe bei Kleinkindern.
Heike Brosch, Therapeutin für
Emotionelle Erste Hilfe, bietet
bindungsorientierte Kurse sowie
eine Babysprechstunde an. Dr.
Julia Huber, Frauenärztin im Klinikum Itzehoe, leitet Yoga-Kurse
für Schwangere. Wöchentlich
öffnet das Babycafé seine Türen,
dort werden fachliche Fragen zur
Säuglingsernährung, zum Stillen
und zur Säuglingsentwicklung beantwortet. Die Beleghebamme
Nani Dama ergänzt das Angebot.
„Im Mittelpunkt unserer Arbeit
steht die Förderung der Bindung
zwischen Eltern und Babys“, betont Grit Guschl. Mit viel Liebe zum
Detail wurden die Praxisräume
gestaltet.
Britta Oser und Tochter Jördis (8
Monate) besuchen regelmäßig
das Babycafé. „Es ist toll. Wir
sind gerne hier“, sagt die Elmshornerin. Der Kontakt untereinander sei sehr gut. „Wir unterstützen uns gegenseitig.“ Es haben sich schon Freundschaften
entwickelt, auch ein Spielzeugund Kinderkleider-Tausch ist entstanden. „Wir Mütter können Fragen stellen und werden ernst genommen. Und für die Kinder ist es
super, dass sie andere Kinder
sehen.“ Das unterstreicht auch
Anke Kühl, die mit Clarissa
(5 Monate) Stammgast ist. Die
Räume seien sehr schön und
der Rückbildungskurs sei ebenfalls toll gewesen, schwärmt
sie. „Man fühlt sich hier richtig
wohl.“
Kleine und große Babycafé-Besucher haben eine schöne Zeit.
25 Jahre
Geriatrie
Klinikum Itzehoe
als Vorreiter
Sie sind besondere Patienten:
Ältere Menschen leiden oft an
mehreren unterschiedlichen Problemen gleichzeitig, sie müssen
früh mobilisiert werden, um aus
dem Krankenbett wieder auf die
Beine zu kommen – und sie sind
nicht ohne weiteres in der Lage,
ins häusliche Umfeld zurückzukehren. Sie benötigen eine spezielle Form der Behandlung. Diese
Erkenntnis setzte sich Ende der
1980er Jahre auch in der Politik allmählich durch. Man stellte
fest, dass die absehbare demographische Entwicklung und die
herkömmliche Medizin nicht
mehr zusammenpassten. Und so
begann vor 25 Jahren in Schleswig-Holstein das, was Dr. Bernd
Sgries, Chefarzt der Klinik für Geriatrie im Klinikum Itzehoe, heute
als „eine Erfolgsgeschichte in der
Medizin“ bezeichnet: 1990 wurden die ersten beiden Fachabteilungen für Altersmedizin (Geriatrie) eröffnet – eine davon im
Klinikum Itzehoe.
Die Landesregierung entwickelte
das Konzept der Akutgeriatrie am
Krankenhaus: „Die Rehabilitation
von Alterspatienten beginnt möglichst frühzeitig im Rahmen der
Akutbehandlung im Krankenhaus
und wird solange fortgesetzt,
bis das mögliche Therapieziel erreicht ist“, erklärt Sgries. Unter
dem Motto „Behandlung aus einer Hand“ soll der Patient dabei
in speziellen Kliniken für Geriatrie
fachübergreifend versorgt werden, statt in den jeweiligen Fachdisziplinen kleine Einheiten für Alterspatienten zu schaffen. Denn
die Erkrankung, die zur Aufnahme
im Krankenhaus führt, ist oft nur
ein Mosaikstein im Gesamtbild.
Fotos M. Kottmeier
Rundumbegleitung für Mutter & Baby
Speziell auf die Bedürfnisse älterer Patienten abgestimmt: Die Behandlung in der Geriatrie.
„Der Generalist ist der Spezialist
in der Geriatrie“, betont Sgries.
Die Beratung durch Fachärzte anderer Disziplinen sei dabei aber
nicht aus-, sondern explizit eingeschlossen. Das Ganze wurde
als „Projekt Geriatrie des Landes Schleswig-Holstein“ wissenschaftlich begleitet, um Kosten
und Nutzen des Systems zu untersuchen.
Das Ergebnis, das
1995 veröffentlicht
wurde: Geriatrie im
Krankenhaus verursacht mehr Kosten
und lässt die Behandlungdauer der
Patienten steigen –
Dr. med. Bernd Sgries doch in der Nachfolge können mindestens die gleichen Kosten in anderen Sozialsystemen wieder eingespart werden. Denn der Anteil der Alterspatienten, die nach der Krankenhausbehandlung in ihr eigenes
Wohnumfeld zurück konnten,
lag um 40 Prozent höher als zuvor. Damit war die Grundlage für
eine flächendeckende Geriatrie in
Schleswig-Holstein gelegt.
In der Medizin herrschte allerdings zunächst Skepsis. „Viele Fachdisziplinen sahen in der
Geriatrie keine sinnvolle Ergänzung, sondern eine Konkurrenz
– schließlich ist der Großteil der
Patienten in Krankenhäusern
älteren Jahrgangs“, sagt Sgries.
So dauerte es mehrere Jahre, bis
die dritte Geriatrie im Land ihre
Tore öffnete.
Heute sind Kliniken für Geriatrie
in allen Kreisen und kreisfreien
Städten des Landes etabliert, die
Bettenzahl ist seit 1990 um das
20-fache gestiegen. Und auch die
Zahl der tagesklinischen Plätze
hat stark zugenommen. Als dritter Baustein kam die Ambulante
Geriatrisch-Rehabilitative Versorgung (AGRV) dazu. Auch hierbei
war das Klinikum Itzehoe Vorreiter: Es war eine der vier Einrichtungen, die AGRV in der Modellphase erprobten, und wendet es
inzwischen auch im Regelbetrieb
erfolgreich an.
„Die Geriatrie kann die vielfältigen Krankheiten und Leistungseinschränkungen von Alterspatienten oftmals nicht gänzlich heilen“,
weiß der Chefarzt. „Aber unser
Fachgebiet kann dazu beitragen,
dass die Patienten ein möglichst
selbstständiges und beschwerdearmes Leben in ihrem gewohnten
Umfeld führen können.“
Ansprechpartner
Dr. med. Bernd Sgries
Chefarzt der
Klinik für Geriatrie
Tel. 04821 772-5201
geriatrie@kh-itzehoe.de
9
KlinikLeben
KlinikLeben
Kurznotizen
aus dem Klinikum Itzehoe
Azubis von Thies Medicenter: Blutspender
Alexander Pink wird von Birgit Wachholz
„angezapft“.
Spende für die Kinderklinik: der Vorstand des
jüngst aufgelösten Bürgerclubs verteilt das
Vereinsvermögen.
Unser Klinik-Teddy und sein Dänemark-Reisebegleiter Stephan Fuchs holen ihr Dankeschön
ab.
» Azubis spenden Blut
» Geldspende vom Bürgerclub
» Gutschein-Gewinner
S
E
s war die letzte Handlung für
den Itzehoer Bürgerclub von
1857: Der einstige Vorstand
übergab 870 Euro an die Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin im
Klinikum Itzehoe. Damit hat der
ehemalige Vorsitzende Peter
Künne als Liquidator den letzten
Rest des noch bestehenden Vereinsvermögens verteilt, der Club
ist nun Geschichte. Weil sich
nicht mehr genügend aktive Mitstreiter fanden, wurde der Verein
schweren Herzens aufgelöst.
Ü
Mit dem Anteil der eisernen Reserve, die der Bürgerclub angespart
hatte, wolle man der Kinderklinik
für die gute Arbeit danken, sagte
Vorstandsmitglied Gisela Kröger.
Ein Aufenthalt im Klinikum sei für
Kinder und Jugendliche keine leichte Zeit. Umso wichtiger sei es, immer eine kleine Summe „in der
Schublade“ zu haben, um Wünsche zu erfüllen, mit denen man
die Patienten „etwas fröhlicher
machen kann“.
ie wollten etwas Gutes tun –
das führte sechs Auszubildende
der Firma Thies Medicenter zum
Blutspendedienst im Klinikum Itzehoe. „Der Vorschlag wurde unter mehreren ausgewählt“, erklärt
Mona Reimer aus der Marketingabteilung des Unternehmens.
Dass es eine gute Wahl war, zeigte sich schon, als die Aktion in
der Firma bekannt wurde: „Ich
habe viele Anfragen von anderen
Mitarbeitern bekommen, ob sie
auch mitkommen können“, erzählt Mona Reimer. Doch diesmal
war der Termin den Azubis vorbehalten, die als Dankeschön dafür
von der Geschäftsleitung für den
Rest des Tages freigestellt wurden. „Aber wir überlegen, ob wir
die Aktion nicht noch ausweiten“,
sagt Mona Reimer. Immerhin habe
Thies Medicenter inzwischen 250
Mitarbeiter – es sei also ein großes
Potenzial vorhanden.
»Unser herzlicher Dank
10
gilt allen Spendern!
ber einen Speise-Gutschein
des Burger Fährhauses am
Nord-Ostsee-Kanal durfte sich
Stepahn Fuchs aus Hohenlockstedt freuen. Unser Klinik-Teddy
begleitete ihn in den letzten
Herbstferien an die dänische
Nordseeküste.
» Herzlichen Glückwunsch!
»Mit Ihre Spende helfen
Sie uns!
Wir unterstützen und betreuen Familien mit schwer erkrankten und chronisch erkrankten Kindern, für die sich
das Leben oft von einem auf
den anderen Tag verändert.
Tel. 04821 772-1401
bunterkreis@kh-itzehoe.de
www.klinikum-itzehoe.de
Spendenkonto
Sparkasse Westholstein
IBAN DE16 2225 0020 0000 4008 90
BIC NOLADE21WHO
Kontoinhaber
Gesundheit aktiv gGmbH
Verwendungszweck
Bunter Kreis Westholstein Itzehoe
Vielen Dank !
Die „Adler Princess“ wartet im Hafen von
Brunsbüttel auf die zu ehrenden Jubilare und
Ruheständler.
Zufrieden: Bewohnerin Lotti Fiebig (Mitte) mit
Einrichtungsleiterin Ines Kellner (r.) und Pflegedienstleitung Sabine Kohlberg.
Ärzte und Pflegefachkräfte der Klinik für
Neurologie informierten im Schlaganfallbus
am Berliner Platz.
» Mitarbeiter auf großer Fahrt
» Spitzennoten fürs Olendeel
» Schlaganfallvorsorge im Bus
S
V
E
ie sind dem Klinikum Itzehoe
seit vielen Jahren treu oder sind
nach langjährigem Dienst ausgeschieden - 138 Mitarbeiter wurden
dafür geehrt. Zum Dank werden
die Jubilare und Ruheständler
jährlich zu einer Schifffahrt eingeladen. Von Brunsbüttel ging es
nach Glückstadt, unter anderem
sorgte ein Musik-Quiz für Unterhaltung. Mit dem Fest wolle der
Arbeitgeber seine Wertschätzung
ausdrücken, sagt Pflegedirektor
Michael Müller. Die Stimmung sei
sehr gut gewesen. Die hohe Zahl
der Jubilare zeige, dass trotz aller
Belastungen ein gutes Arbeitsklima herrsche, betont Verbandsvorsteher Dr. Reinhold Wenzlaff.
»
on diesen Noten träumt jeder Schüler: Der Medizinische
Dienst der Krankenkassen (MDK)
hat die Pflegequalität im Seniorenzentrum Itzehoe Olendeel in
seinem jüngsten Prüfbericht mit
1,2 bewertet. Die Einzelnoten für
die soziale Alltagsgestaltung und
für Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene lagen sogar bei 1,0. Und auch die Bewohner erteilten dem Haus bei der
Befragung zu ihrer Zufriedenheit
eine glatte 1. Damit hat sich das
Seniorenzentrum gegenüber dem
Vorjahr um 1,0 verbessert – und
liegt jetzt sogar über dem Bundesdurchschnitt von 1,4.
» Herzlichen Glückwunsch!
r zog alle Blicke auf sich: In
einem roten Londonbus klärte
ein Team der Klinik für Neurologie
auf dem Berliner Platz über Risiken
und Symptome des Schlaganfalls
auf. „Vorbeugen ist besser als heilen!“, betonte Chefarzt Prof. Dr.
Andreas Thie. Viele Interessierte
nutzten die Gelegenheit, bei der
Ultraschall-Demonstration mitzumachen, sich beraten, Blutdruck
und Blutzucker messen zu lassen.
Auch Bürgermeister Dr. Andreas
Koeppen war vor Ort. Es sei wichtig, dass viele Menschen wissen,
wie sie bei einem Schlaganfall
richtig reagieren, sagte er. „Er ist
weit verbreitet, aber nicht genug
im Bewusstsein.“
Benefizkonzert – Künstler für die gute Sache im theater itzehoe
Von Shantys bis Popsongs, von Liedermachern bis zum Cheerleading
– und Clown Krümel mischte auch
mit: Beim Benefizkonzert für den
Bunten Kreis Westholstein Itzehoe
am 23. Mai im theater itzehoe war
wirklich für jeden etwas dabei. Die
Zuschauer waren begeistert von
den Auftritten der Künstler aus
der Region, die von Moderator
Peter Labendowicz, Schirmherr
des Bunten Kreises, charmant vorgestellt wurden.
Ob Glasstones,
De Molenkieker,
Panthers Cheerleading Krempe,
Florian Lindemann
oder der Popchor
Sing For Fun –
niemand durfte
ohne Zugabe von
der Bühne. Und
spätestens beim
großen Finale, bei
dem es zum gemeinsam gesungenen „Hallelujah“ bunte
Luftballons regnete, hatte wohl
jeder Besucher Gänsehaut.
„Es wird ein vergnüglicher
Abend“, hatte Angelika Perlett,
Leiterin des Bunten Kreises, angekündigt und sie behielt Recht.
11
KlinikLeben
KlinikLeben
Für den Brandschutz
Bauarbeiten im Treppenhaus
ür Ihr
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D
Vielen
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Verstän uphase!
der Ba
Umbau abgeschlossen
Mehr Komfort auf Station 17 und 18
mit besonderem Komfort wie
individuellen Fernsehgeräten an
jedem Bett ausgestattet. Außerdem gibt es dort im Badezimmer
eigene Duschen. Doch auch die
zentrale Dusche für die Patienten
der Drei-Bett-Zimmer wurde runderneuert. „Sie hat jetzt einen
eigenen Umkleidebereich, sodass die Patienten dort ungestört
sind“, erklärt Neipp.
Der Brandschutz wird auf den aktuellen Stand gebracht – deshalb
wird das Treppenhaus im Klinikum
Itzehoe zur Baustelle. „Wir wollen
den neuesten Stand der Technik
zur Sicherheit der Personen im Gebäude umsetzen“, erklärt Werner
Christiansen, Technischer Leiter
des Klinikums.
12
Im 1. und 2. Untergeschoss wurde der Umbau bereits in den vergangenen zwei Jahren angepackt,
jetzt sind das Erdgeschoss und
das 1. Obergeschoss an der Reihe.
Brandschutzwände werden neu
hochgezogen, zum Teil müssen
die Decken geöffnet werden. „Die
Maßnahme wird in viele kleine Abschnitte unterteilt, damit sie im
laufenden Betrieb möglich ist“, erklärt Christiansen. Um Patienten,
Besucher und Mitarbeiter nicht zu
sehr zu strapazieren, wurde der
Baubeginn, der eigentlich schon
im vorigen Jahr geplant war, verschoben. „Wir wollten warten, bis
der Umbau der Allgemeinchirurgischen Station abgeschlossen ist“,
sagt der Technische Leiter. Doch
nun sind die Handwerker bei der
Arbeit. Ganz ohne Auswirkungen
wird das nicht bleiben. „Man wird
teilweise Umwege in Kauf nehmen
müssen, es kann auch Änderungen
beim Zugang zu den Stationen
geben“, erklärt Christiansen. Hinweisschilder sorgen aber dafür,
dass trotzdem jeder ans Ziel
kommt.
Bis Ende des Jahres soll der aktuelle Bauabschnitt abgeschlossen
sein. Das Budget liegt bei 1,25
Millionen Euro. Danach werden
sich die Handwerker Stück für
Stück weiter nach oben vorarbeiten. „Das wird sich noch über die
nächsten Jahre hinziehen“, kündigt Christiansen an. Er hofft bei
Beeinträchtigungen auf Verständnis: „Es dient der Sicherheit.“
In einem der neuen Zimmer (v. li.): Stv. Stations leitung Sylke Lokenvitz, Stationsleitung Brigitte Paulsen und Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Neipp.
Station 17 und 18 zur Verfügung.
Vom Bodenbelag über das Waschbecken bis zu den Vorhängen
wurde alles auf Vordermann gebracht. „Alles wurde kernsaniert
und ist jetzt neu und schick“, sagt
Prof. Dr. Michael Neipp, Chefarzt
Knapp sieben Monate wurde gebaut – inzwischen konnten die
Patienten der Allgemeinchirurgischen Station ihre neuen Zimmer
beziehen. Neun Drei-Bett-Zimmer,
vier Zwei-Bett-Zimmer sowie ein
Ein-Bett-Zimmer stehen nun auf
Alles aus einer
Hand:
Willkommen im
» Tagespflege Seniorenzentrum
» Kurzzeitpflege Itzehoe Olendeel
» Stationäre
Pflege
Wände eingerissen: Technischer Leiter Werner Christiansen (li.) und Maurermeister
Andreas Ahlf auf der Baustelle.
der Klinik für Allgemein-, Gefäßund Viszeralchirurgie. Die Einund Zwei-Bett-Zimmer, die Privatpatienten, aber auch gesetzlich
Versicherten im Rahmen der
Wahlleistung gegen Zuzahlung
zur Verfügung stehen, sind
Foto D. Jasdz
An der Staubschutzwand: Technischer Leiter Werner Christiansen (li.) und Maurermeister
Andreas Ahlf.
Tel. 04821 6808-0
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Wilhelm-Biel-Straße 2
25524 Itzehoe
www.olendeel.de
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Nicht nur für die Patienten erhöht sich der Komfort, auch für
die Mitarbeiter hat sich der Umbau gelohnt: Die Funktionsräume
wurden umstrukturiert, um die
Arbeit zu erleichtern. „Die
Arbeitsabläufe für die Pflege
verbessern sich durch die besseren
Rahmenbedingungen“,
sagt
Pflegedirektor
Michael
Müller. Dadurch könnten die
Pflegefachkräfte gezielter für
die Patientenversorgung eingesetzt werden.
Selbstständigkeit
durch Hilfe!
» Ob Groß, ob Klein
Gesundheit aktiv pflegt daheim
Ambulante Krankenpflege Tel. 04821 772-1400
ambulantekrankenpflege@kh-itzehoe.de
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Ambulante Kinderkrankenpflege und Bunter
Kreis Westholstein Itzehoe Tel. 04821 772-1401
bunterkreis@kh-itzehoe.de
Robert-Koch-Straße 2a, 25524 Itzehoe
13
KlinikLeben
KlinikLeben
Tagsüber gut betreut
Tagespflege im Seniorenzentrum Itzehoe Olendeel
Die Bewegungen sind eingeschränkt, die Bewältigung des
Alltags fällt schwer, ein Ausflug ist
nicht mehr ohne weiteres
möglich – dadurch rutschen allein
lebende ältere oder körperlich
und psychisch beeinträchtigte
Menschen leichter in die Isolation. Das möchte das Seniorenzentrum Itzehoe Olendeel verhindern: In der Tagespflege bietet
es die Möglichkeit, den Tag unter
qualifizierter Betreuung in einer
kleinen Gruppe von maximal 16
Personen zu verbringen.
Erfahrene Pflegefachkräfte kümmern sich in den seniorengerechten Räumen um die Tagesgäste.
Dabei wird auf die fachkundige
pflegerische Begleitung ebenso
viel Wert gelegt wie auf die Geselligkeit. „Unsere Mitarbeiter unterstützen und fördern die körperliche und geistige Beweglichkeit“, erklärt Ines Kellner, Einrichtungsleiterin des Seniorenzentrums Itzehoe Olendeel. Hilfe bei
der Körperpflege oder therapeutische Maßnahmen sind möglich,
aber auch der Spaß und die Unterhaltung kommen nicht zu kurz:
Es wird aus der Tageszeitung vorgelesen und gemeinsam gegessen. Spiele oder Singen und sogar
kleine Ausflüge gehören zum wöchentlichen Programm. Auch ein
großer Garten steht zur Verfügung, wo die Tagesgäste gerne in
der Sonne sitzen und klönen. „Sie
haben sich immer eine Menge zu
erzählen, es ist wie eine kleine
Familie“, sagt Sabine Kohlberg,
Pflegedienstleitung im Seniorenzentrum Itzehoe Olendeel. All
das fördere die sozialen Kompetenzen und das Selbstwertgefühl.
Außerdem sei gerade bei älteren
Menschen ein strukturierter Tagesund Wochenablauf wichtig, um
sich im Alltag zurechtzufinden.
14
Kreative Schüler
Plakatwettbewerb zur Händehygiene
Hygiene ist das „A und O“ im Klinikalltag. Aber wie bringt man
dieses wichtige Thema auch anschaulich „an den Mann“? Das
sollten sich die Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule
überlegen. Bei einem Plakatwettbewerb ging es darum, das Thema nicht nur fachlich kompetent,
sondern auch kreativ zu bearbeiten. Mit pfiffigen Ideen machten
sich die Schüler ans Werk, texteten, reimten, malten und fotografierten.
Spaß beim Spielen: Rudolf Ahsbahs (li.) und Erna Rechter (re.) mit Pflegefachkraft Ute Perner.
Die Tagesgäste können entweder
die ganze Woche in die Tagespflege kommen oder nur an einem
bestimmten Tag. Es werden auch
Schnuppertage angeboten, um
die Einrichtung kennenzulernen.
Doch nicht nur die Senioren,
sondern auch die Angehörigen
profitieren davon, insbesondere
wenn sie die Familienmitglieder
selbst pflegen. „Durch die Tagespflege werden pflegende Angehörige entlastet, ihnen wird
eine regelmäßige, planbare Verschnaufpause verschafft“, betont
Ines Kellner. Auch die Wiederaufnahme oder Fortsetzung der
Berufstätigkeit könne ihnen so
ermöglicht werden. Die Pflegekasse beteiligt sich an den Kosten,
auch eine Kombination mit ambulanter Pflege ist möglich.
„Wir haben uns konzeptionell ganz neu ausgerichtet“,
erklärt Ines Kellner. So wurde
beispielsweise der Vorschlag von
Mitarbeitern umgesetzt, den
Transportdienst teilweise selbst
sicherzustellen. Viele Angehörige
bringen und holen die Tagesgäste inzwischen auch eigenständig.
„Wir mussten früher bis zu 260 Kilometer täglich fahren“, verdeutlicht die Einrichtungsleiterin.
Zudem wurde das Marketing angekurbelt, Ärzte und Ambulante
Pflegedienste wurden über das
Angebot der Tagespflege informiert. Auch die Netzwerkarbeit,
zum Beispiel mit der Familialen
Pflege, dem Sozialdienst, der
Ambulanten Pflege und dem
Case Management im Klinikum
Itzehoe klappe gut. „Die Zahl der
Tagesplätze konnte in konstruktiver Zusammenarbeit mit der
Heimaufsicht sowie der Pflegekasse von zwölf auf 16 ausgeweitet werden“, erklärt Ines Kellner.
Eine Jury aus Hygienefachkräften
und Mitarbeiter der Abteilung für
Öffentlichkeitsarbeit bewertete
die Ergebnisse. „Wir waren positiv
überrascht über das, was abgeliefert wurde. Es waren richtig
tolle Arbeiten dabei“, sagte die
Leitende Hygienefachkraft Gaby
Lorenzen-Fey.
Das Rennen machte schließlich
die Klasse GK 12/15, die sich
als Lohn über ein Frühstück für
die gesamte Klasse freuen kann.
Auf sechs Plakaten hatten die
Schüler das Thema Händehygiene vielfältig dargestellt –
von Schwarzlichtfotos bis zu gemalten Bildern eines „Bakteriums
auf Reisen“ war alles dabei. Auch
bei den Texten hatten sie sich
große Mühe gegeben und sogar
gereimt: „Ein einfacher Test lässt
schon sehen: Mit Nagellack wird
gar nichts gehen!“
„Sie haben sich echt Gedanken gemacht, wie man das Thema kurz
und einprägsam rüberbringen
kann“, lobte die angehende Hygienefachkraft Andrea Block. „Das
muss man erstmal so hinkriegen.“
Es sei gar nicht so einfach gewesen, gab Schülerin Sarah Stothfang
zu. „Wir mussten ja alles selbst
zusammenstellen, das Logo richtig platzieren und die passenden
Farben finden“, erklärt sie. „Das
hat schon sehr viel Arbeit gemacht. Aber auch ganz viel Spaß!“
Ihre Ansprechpartner zum Thema Hygiene
Gaby Lorenzen-Fey
Leitende Hygienefachkraft
Knut Petscheleit
Hygienefachkraft
Tel. 04821 772-2508
Tel. 04821 772-2513
Derzeit wird in der Tagespflege
des Seniorenzentrums Itzehoe
Olendeel umgebaut. „Dadurch
werden wir in Pflege und Betreuung noch besser auf die
Individualität der Tagesgäste
eingehen können“, freut sich
Ines Kellner. Sie weiß, wie wichtig das vielseitige Angebot
gerade für die älteren Gäste ist:
„Man braucht doch etwas, worauf man sich freuen kann!“
Ansprechpartnerin
Ute Perner, Pflegefachkraft
Tel. 04821 6808-102
info@olendeel.de
Schüler der Gewinnerklasse mit ihren kreativen Werken: Stefan Sohn, Erik Werdt, René Petermann, Sarah Stothfang und Alina Willke (v. li. n. re.).
15
KlinikLeben
KlinikLeben
Training für den Ernstfall
Simulationstage für Gesundheits- und Krankenpflegeschüler
eher unsicher. Fehler zu machen
ist erlaubt, denn nur so kann eine
Verbesserung erreicht werden.
Foto R. Petermann
Die Resonanz der Schüler, Praxisanleiter und Lehrer ist überwältigend. Man vergisst nahezu, dass
man mit einem Simulator kommuniziert und auch das Klima des
stressigen Klinikalltags kann fast
perfekt nachempfunden werden.
Pflege am Simulationspatienten: Gesundheits- und Krankenpflegeschüler Patrick Jürs.
„Training für die Realität im Klinikalltag“ – so lautete an drei aufeinander folgenden Tagen das
Motto für 32 Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule.
Erst vor kurzem wurde in der
Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Langen Peter ein Simulationszentrum eingerichtet, in
dem Schüler lehrreiche Erfahrungen für den späteren Arbeitsalltag sammeln können. Die Idee
stammt aus der Luftfahrt, in der Piloten an Simulatoren verschiedene Szenarien durchlaufen müssen.
Das Simulationszentrum ist mit
drei Patientenbetten und darin
befindlichen Simulatoren ausgestattet, an denen unterschiedliche Pflegehandlungen, zum Beispiel das Messen von Blutdruck
und Puls oder das Wechseln von
Verbänden vorgenommen werden können. Die Einheit ist unterteilt in Patientenzimmer und
Pflegearbeitsplatz. In einem Nebenzimmer verfolgt der Lehrer
und Praxisanleiter über eine Kamera das Geschehen und kann
über einen Lautsprecher, der die
Stimme des Patienten ersetzt,
mit den Schülern kommunizieren.
In dem Patientenzimmern finden
16
die Schüler sämtliche Materialien,
die auch auf Station verwendet
werden, im Pflegearbeitsplatz
stehen zudem verschiedene Medikamente zur Verfügung, an denen das Aufziehen von Spritzen
oder das Anrichten von Infusionen
geübt werden kann.
Jeder Schüler konnte dabei in
den drei Tagen mindestens eine
Simulation durchlaufen. Die Zeitspanne der Simulation beträgt ca.
20 Minuten Teamarbeit zu dritt
am Patienten, wobei hier auch
ein Augenmerk auf die Dokumentation im Anschluss der Pflegetätigkeit gelegt wird. Über ein
Telefon können die Schüler im
Notfall den Lehrer erreichen, der
dann einen Arzt mimt. Dies soll
auch die Kommunikation zwischen einzelnen Berufsgruppen
verstärken.
Nach der durchlaufenen Simulation können sich die Schüler das
Geschehene auf Video anschauen
und müssen ihr Handeln selbstkritisch reflektieren. Hierbei kann
der Schüler auf jede Kleinigkeit
eingehen und beispielsweise erläutern, bei welcher Tätigkeit er
sich sicher fühlte und bei welcher
Da nicht alle Schüler gleichzeitig
an einer Simulation teilnehmen
können, recherchierten einige
Schüler nebenbei und erarbeiteten sich eigenständig Informationen zu verschiedenen Medizinprodukten. Besonders technische
Hilfsmittel wie Perfusoren wurden
unter die Lupe genommen, da
auch in Zukunft die Apparatemedizin weiter zunehmen wird und
Auszubildende schon früh im Umgang mit technischen Geräten
geschult werden sollen und sicher
sein müssen.
In der staatlich anerkannten
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege/Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Itzehoe soll zukünftig das Simulationstraining
weiter ausgebaut und seine Inhalte vertieft werden, sodass jeder Schüler in seiner Ausbildung
mehrere Simulationen durchläuft
und seine eigene Kompetenz steigert – und so vorbereitet ist für
den Ernstfall, um Patienten entsprechend versorgen zu können.
Stoßwellen zertrümmern Nierensteine
Maschine jetzt dauerhaft im Einsatz
Jeder 20. ist im Laufe des Lebens
mindestens einmal davon betroffen: Nieren- und Harnleitersteine.
„Sie haben inzwischen fast den
Charakter einer Volkskrankheit“,
sagt Dr. Wolfgang Höppner, Chefarzt der Klinik für Urologie und
Kinderurologie im Klinikum Itzehoe. Solange sie ruhen, bleiben
sie meist unbemerkt und werden erst zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt.
Manchmal verursachen sie allerdings auch eine Harninfektion
oder Blut im Urin. Bleiben sie im
Harnleiter stecken, lösen sie
Koliken mit fast unerträglichen
Schmerzen aus. Insbesondere für
Patienten, bei denen sich immer
wieder Steine bilden, stellen sie
ein wirkliches Problem dar.
„85 Prozent der Steine gehen von
alleine ab, wenn auch unter Beschwerden“, erklärt Dr. Wolfgang
Höppner. Für die Behandlung der
übrigen 15 Prozent gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten – von der offenen Operation
mit einem großen Schnitt über
endoskopische Verfahren bis zur
Extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL).
„Dabei werden die Steine ins Fadenkreuz genommen und durch
Stoßwellen, die außerhalb des
Körpers erzeugt werden, zertrümmert“, erklärt Dr. Wolfgang
Höppner. Die zerfallenen Steine
können dann auf natürlichem
Wege über den Urin ausgeschieden werden.
Am Klinikum Itzehoe können alle
Methoden angewendet werden.
„Wir haben uns zu einem Harnsteinzentrum entwickelt“, sagt
Höppner. Deshalb freut er sich
besonders, dass das Gerät zur
ESWL-Therapie dem Klinikum nun
dauerhaft zur Verfügung steht.
Bislang konnte es nur einmal
wöchentlich genutzt werden.
Nun müsse kein Patient mehr
vertröstet werden. „Wir sind dadurch viel flexibler geworden.
Wenn ein Patient zum Beispiel
nachts kommt, kann er gleich
am nächsten Tag damit behandelt werden.“ Sieben bis acht
Mal pro Woche kommt die Maschine inzwischen zum Einsatz.
Das sei umso erfreulicher, da die
Stoßwellen-Methode für den Patienten die einfachste Variante ist.
Es ist keine Narkose notwendig,
Ansprechpartner
Dr. med. Wolfgang Höppner
Chefarzt der Klinik für
Urologie und Kinderurologie
Tel. 04821 772-2601
es wird lediglich ein leichtes
Schmerzmittel verabreicht. „Oft
reicht schon ein Zäpfchen aus“,
sagt Dr. Wolfgang Höppner. Nach
rund 40 Minuten ist alles vorbei.
Einziger Haken: „Manchmal geht
der Stein nicht beim ersten Mal
kaputt und man muss mehrfach
behandeln“, sagt Höppner. Bei einigen Patienten ist die ESWL-Therapie allerdings grundsätzlich
nicht geeignet. „Es hängt von
der Lage, Größe und Zusammensetzung der Steine ab, welche
Methode man wählt“, erklärt der
Chefarzt. Doch als Steinzentrum
sei die Klinik für alle Fälle gerüstet. „Wir haben jetzt alle Möglichkeiten hier“, freut sich Dr. Wolfgang Höppner. „Damit ist uns die
Perfektionierung der Steintherapie gelungen.“
Bild re.: Dr. med. Wolfgang Höppner, Chefarzt
der Klinik für Urologie und Kinderurologie an
der „Steinmaschine“ für das Extrakorporale
Stoßwellenlithotripsie-Verfahren, die sogenannte ESWL-Therapie.
René Petermann
Gesundheits- und Krankenpflegeschüler GK 12/15
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Infos h
17
KlinikLeben
KlinikLeben
„Leichte“ Erfolge
Metalheads – Euer Typ ist gefragt!
Doc Weight® geht weiter
Endlich abnehmen! Für viele Menschen steht dieser Wunsch Jahr für
Jahr im Fokus: Sie starten mit dem
guten Vorsatz ins neue Jahr oder
versuchen mühsam, sich rechtzeitig zum Sommer noch ein paar
Kilos abzuhungern.
Auch Brigitte Doege hatte sämtliche Diäten hinter sich. „Irgendwann dachte ich mir: Im Alter
muss ich nicht mehr abnehmen“, sagt die Mittsechzigerin.
Dann las sie vom Programm „Doc
Weight®“, das am Klinikum Itzehoe angeboten wird. Sie setzte
alles daran, mitzumachen. Obwohl sie eigentlich zu wenig dafür
wog, denn der Kurs richtet sich an
Menschen mit einem Body-MassIndex von über 40. Ab diesem Wert
sprechen Mediziner von Adipositas
Grad III, krankhafter Fettsucht.
Und genau für diese Gruppe gab es
kein Programm. „Deshalb haben
wir ein eigenes gestartet“, sagt Dr.
Nadja Beuge, Oberärztin der Klinik
für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie. Zu Beginn im Herbst
2013 war das Therapieprogramm
zum dauerhaften und aktiven Gewichtsmanagment das erste dieser
Art in Schleswig-Holstein. Es läuft
über 52 Wochen, viele Krankenkassen übernehmen einen Großteil der Kosten. Wenn Begleiterscheinungen wie Diabetes oder
Bluthochdruck vorliegen, können
Adipositas Zentrum Itzehoe
Klinik für Allgemein-, Gefäßund Viszeralchirurgie
Dr. med. Nadja Beuge,
Adipositaschirurgin
Dr. med. Dorothee Staiger,
Diabetologin
Dr. med. Myrto Theodorakopoulou,
Ernährungsmedizinerin
Termine unter
Tel. 04821 772-2471 oder 2401
18
auch schon Personen mit einem
BMI ab 35 mitmachen.
Die Teilnehmer
werden von einem Team aus
Ärzten, Diätassis- Mit Doc Weight® erfolgreich abgenommen: Brigitte Doege.
tenten, Psycholonahme sind. Wenn sie bei der
gen und Bewegungstherapeuten
Stange bleiben, können sie nach
begleitet. Im Mittelpunkt stehe
dem Kurs in ein neues, leichteres
nicht unbedingt die Zahl der verloLeben starten, so wie Brigitte
renen Kilos, sondern es gehe darDoege. Obwohl sie mit einem verum, „dass die Teilnehmer gesüngleichsweise geringen Ausgangsder werden“, betont Dr. Nadja
gewicht startete, hat sie 20 KiloBeuge. Sie sollen lernen, ihre Ergramm abgenommen. „Es war
nährung umzustellen und Sport
eine unheimlich nette und bunt
zu treiben - das falle in der Grupgemischte Gruppe, das Projekt
pe leichter als alleine, weiß Ernähist sehr gut“, sagt die
rungsmedizinerin
Itzehoerin. Ihre Werte
Dr. Myrto Theodohaben sich „wahnsinnig
rakopoulou.
verbessert“, sie habe ein
neues Körper- und ein
Für die Gruppe
ganz anderes Essgefühl.
aus maximal zwölf
„Doc Weight® ist immer
Teilnehmern steht
in meinem Kopf drin.“ Sie
zum Beispiel Erhabe gelernt, bewusst zu
nährungberatung
essen, ohne dabei auf
und Verhaltenstheetwas verzichten zu müsrapie auf dem Prosen. „Ich fühle mich gegramm, sie erhalten
sund und wohl und mein
Rezepte und AnreSelbstwertgefühl ist gegungen, gemeinsam
stiegen.“
wird im Trainingszentrum MediFit im
Von anderen Teilnehmern
Klinikum trainiert.
„Sogar ein Einkaufs- Team des Adipositas-Zentrums: (v. li.) hat das Doc Weight®training gab es“, er- Dr. med. Nadja Beuge, Dr. med. Team ebenfalls positive
Staiger und (vorne) Rückmeldungen bekomzählt Brigitte Doege. Dorothee
Dr. med. Myrto Theodorakopoulou.
men. Und sollte sich im
Einzelfall herausstellen, dass das
Viele Patienten haben bereits eine
Abnehmprogramm alleine nicht
lange Leidensgeschichte hinter
ausreicht, kann über operative
sich, wenn sie sich zur Teilnahme
Methoden wie einen Magenbyentschließen, weiß Dr. Dorothee
pass nachgedacht werden. Diese
Staiger, Oberärztin und Diabetokann insbesondere bei stark überlogin der Medizinischen Klinik. Desgewichtigen Diabetes-Patienten
halb sei es wichtig, dass sie komsinnvoll sein, denn die hormonellen
petent begleitet und aufgefanAuswirkungen der Operation sorgen werden. Eine Eingangsuntergen bei ihnen für sehr gute Heisuchung stellt sicher, dass sie gelungschancen.
sundheitlich in der Lage zur Teil-
Lebensretter gefunden! Wieder Aktion beim W:O:A
Man muss nur ein Wattestäbchen in den Mund stecken –
so einfach kann der erste Schritt
auf dem Weg zum Lebensretter
sein. 2.700 Besucher des Wacken
Open Air taten es im vergangenen Jahr und ließen sich so als
potenzielle Stammzellenspender
für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) typisieren.
Jörg Ohrt bei der Blutspende.
» W:O:A-Fans brechen Rekorde
E
in Metalhead kennt keinen
Schmerz! Deshalb strömten
am 29. und 30. Mai wieder zahlreiche Fans des Wacken Open Air
(W:O:A) ins Klinikum Itzehoe. Dort
fand bereits zum fünften Mal eine
Gemeinschaftsaktion des W:O:A
mit dem Blutspendedienst statt.
184 Spender machten mit, davon
66 Neuspender. „Ein super Ergebnis – und eine Steigerung gegenüber der vorherigen Aktion“, freut
sich Robert Adam, Leiter des Blutspendedienstes. Auch Jörg Ohrt
(43) aus Itzehoe ließ sich wieder
„anzapfen“. Seit der ersten Aktion ist er regelmäßig dabei – „aus
Überzeugung heraus“. Schlimm
findet er das Prozedere nicht:
„Es ist nur ein kleiner Pieks, alles
gut“, sagte der eingefleischte
Wacken-Fan. Bartosch Meermann
war sogar extra aus Marl im Ruhrgebiet für die Aktion angereist.
Er nutzte die Gelegenheit, um
seinen Freund Mario Döhnert in
Glückstadt zu besuchen.
Der Blutspendedienst des Klinikums Itzehoe begleitete die Aktion. „Wir waren mit 30 Helfern
dabei: Mitarbeiter des Blutspendedienstes, Krankenpflegeschüler
sowie Auszubildende und Mitarbeiter aus anderen Bereichen des
Klinikums“, erzählt Robert Adam,
Leiter des Blutspendedienstes.
Tatkräftige Unterstützung gab es
auch von der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein
(RKiSH).
„Die Menschen waren alle sehr,
sehr nett – beim W:O:A sind ja
alle extrem entspannt“, erzählt
Robert Adam. Sogar einige Prominente wie Sängerin Doro Pesch
und Comedian Bülent Ceylan
ließen sich typisieren. „Es war ein
besonderes Erlebnis“, sagt Robert
Adam. Doch die Veranstaltung
hat nicht nur Spaß gemacht, sie
war auch rundum erfolgreich: Einer der Metalheads, der sich in
Wacken registrieren ließ, hat inzwischen Stammzellen gespendet
und so ein Leben gerettet. Außerdem kamen 4.800 Euro an Spenden zusammen, auf die die DKMS
dringend angewiesen ist. „Die
Kosten für eine einzige Typisierung betragen 50 Euro“, weiß
Robert Adam. Er hat weitere
gute Nachrichten: Auch Melissa
(13), die erkrankte Tochter des
W:O:A-Produktionsleiters, die den
Anlass für die Typisierungs-Aktion
gegeben hatte, hat inzwischen
einen Spender gefunden.
arbeiter des Klinikums für den guten Zweck im Einsatz. Sie hoffen,
dass möglichst viele Metalheads
teilnehmen. Alleine in Deutschland wird alle 16 Minuten einem
Patienten die Diagnose Blutkrebs
gestellt. Und nur in einem Drittel
der Fälle eignet sich ein Familienmitglied als Spender. Es kann jeden
treffen – doch gemeinsam lässt
sich der Blutkrebs besiegen!
Kontakt
Blutspendedienst
im Klinikum Itzehoe, 2. UG
Robert Adam,
Leiter Blutspendedienst
Tel. 04821 772-2530
blut@kh-itzehoe.de
Auflösung des Denkspurts
von Seite 35:
Deshalb stand für alle Beteiligten
schnell fest: Die Aktion wird in
diesem Jahr wiederholt. Sie findet
von Mittwoch bis Sonnabend, 29.
Juli bis 1. August, jeweils von 12
bis 18 Uhr auf dem Festival-Gelände statt. „Die Wacken Foundation stellt den Platz und Bänke
zur Verfügung“, erklärt Robert
Adam. Und wieder sind viele Mit-
19
KlinikLeben
Mitarbeiter & Teams
Leckere Auswahl am rollenden Buffet
Besserer Service für die Patienten
teren positiven
Effekt mit sich:
„Er fördert die
Mobilität und die
Kommunikation.“
Denn während
der Patient auf
dem Flur steht
und sich überlegt, was er essen
möchte, kommt
er automatisch
mit der Servicekraft oder mit anderen Patienten
ins Gespräch.
Doreen Köster (re.) sucht sich bei Svea Dechau am Buffetwagen ihr Frühstück aus.
Wurst? Käse? Oder doch lieber
Marmelade? Was er am nächsten Morgen frühstücken möchte,
muss der Patient bei der elektronischen Mahlzeitenerfassung
schon am Vortag bestellen. Am
Morgen wird das, was er sich ausgesucht hat, auf dem Tablett ans
Bett geliefert. Womöglich hat er
aber inzwischen viel mehr Lust
auf Honig statt Käse. Oder die
Wurst ist ausgerechnet von der
Sorte, die er gar nicht mag.
Mit dem neuen Buffetwagen ist das
kein Problem mehr. Eine Servicekraft macht mit dem rollenden
Buffet täglich zu festgelegten Zeiten auf dem Flur vor der Zimmertür Halt und jeder Patient kann
sich direkt aussuchen, was er haben
möchte. „Es gibt einen gekühlten
Bereich mit Wurst, Käse, Quark und
Joghurt“, erklärt Michaela Pinter,
Leiterin des Patientenservice.
Außerdem sind verschiedene
Brotsorten,
Brötchen,
Honig,
Konfitüre, Butter, Margarine, Obst,
20
Kaffee, Tee sowie Milch und Buttermilch an Bord. Am Abend rollt
der Buffetwagen mit einer herzhaften Auswahl wie Wurstsalat
oder Gewürzgurken über die
Flure. „Der Patient kann sich anschauen, was dabei ist und spontan entscheiden, worauf er Lust
hat und in welcher Menge er es
möchte“, erklärt Michaela Pinter.
„So wird auch viel weniger weggeworfen.“ Sonderkostangebote
zum Beispiel für Allergiker, werden ebenfalls bedacht. Selbstverständlich tauscht sich die Servicekraft mit dem Pflegepersonal aus,
um zu erfahren, ob jeder Patient
alles essen darf oder ob jemand
zum Beispiel wegen Untersuchungen nüchtern bleiben muss.
Durch den Buffetwagen werden
die Versorgungsqualität und der
Service für den Patienten deutlich
verbessert, sagt Michaela Pinter.
„Er ist eine Bereicherung für unsere Patientenversorgung.“ Der Buffetwagen bringe noch einen wei-
Seit einigen Monaten ist der
Buffetwagen auf
den Komfortstationen 14 und 28
sowie auf der Geburtsstation im
Einsatz. „Wir bekommen ganz
viel positives Feedback der Patienten“, sagt Michaela Pinter. Das
kann Doreen Köster nur bestätigen. „Ich finde es super“, sagt
sie, als sie sich bei Svea Dechau
ihr Frühstück aussucht. „Man
kann selbst seine Auswahl treffen
und kommt dadurch auch mal
aus dem Zimmer raus und kommt
miteinander ins Gespräch.“
Nach den guten Erfahrungen
sollen nun Schritt für Schritt weitere Stationen dazukommen.
Ansprechpartnerin
Michaela Pinter
Leiterin des
Patientenservice
Tel. 04821 772-1256
m.pinter@kh-itzehoe.de
Das Kinderdiabetes-Team: (hinten v. li.) Natalie Schütt, Erik Meyerhof, Dr. med. Klaus-Peter Otto, Imke Hagen und Dr. med. Georg Hillebrand sowie (vorne v. li.)
Nadine Scheffler, Ulrike Hans und Sandra Reimers.
Mein Kind hat „Zucker“ – was nun?
Rat und Tat in der Kinder-Diabetes-Ambulanz
„Ihr Kind hat Diabetes!“ Für
Eltern ist das ein Schock. Denn
die sogenannte Zuckerkrankheit
ist eine Diagnose auf Lebenszeit:
„Diabetes ist eine nicht heilbare
chronische Erkrankung, die immer
mehr junge Kinder betrifft“,
erklärt Dr. Klaus-Peter Otto,
Kinderdiabetologe in der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin.
Die betroffenen Familien stehen
vor großen Herausforderungen –
doch sie sind damit nicht alleine:
Das Kinderdiabetes-Team des Klinikums Itzehoe unterstützt sie.
Darin arbeiten Mitarbeiter verschiedener Fachrichtungen zusammen: Fachärzte, Psychologen,
Diabetesberaterinnen und Diätassistenten. Bei Bedarf wird
auch die Nachsorgeeinrichtung
Bunter
Kreis
Westholstein
Itzehoe hinzugezogen. Durch das
Kinderdiabetes-Team gebe es die
Möglichkeit, eine chronische Erkrankung regional vor Ort zu
versorgen, betont Dr. Georg
Hillebrand, Chefarzt der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin.
Das sei längst nicht überall so.
Am Anfang steht die stationäre
Aufnahme. Etwa zehn Tage lang
bleiben die kleinen Patienten mit
ihren Angehörigen im Klinikum. In
dieser Zeit wird die medizinische
Behandlung sichergestellt. Es
wird das Messen des Blutzuckers
trainiert und den Familien erklärt, wann und wie das nötige
Insulin verabreicht werden muss.
Gleichzeitig geht es darum, sich
den Ängsten und Fragen der
Familien zu widmen. „In den
ersten zwei Wochen schwirrt der
Kopf“, weiß Otto. „Wir schauen
die gesamte Familie an und
nehmen ihre Sorgen ernst.“
Nach dem stationären Aufenthalt
beginnt die Langzeitbetreuung in
der Kinder-Diabetes-Ambulanz.
„Wir betreuen den Patienten vom
1. Tag der Diagnose bis zum 21. Lebensjahr“, erklärt Sandra Reimers,
Medizinische Fachangestellte und
Diabetesberaterin. Anfangs kommen die Familien alle fünf bis acht
Tage ins Klinikum, dann 14-tägig
und am Ende etwa einmal pro
Quartal. Drei Aspekte stehen im
Mittelpunkt, erläutert Otto: „Wie
bewältige ich die Erkrankung und
halte die Motivation aufrecht –
schließlich muss man fünfmal am
Tag Blutzucker messen und die Ergebnisse dokumentieren. Welche
Einflussmöglichkeiten gibt es zum
Beispiel durch Bewegung und
Fortsetzung »»»
21
Mitarbeiter & Teams
Mitarbeiter & Teams
Hilfe für pflegende Angehörige
Neues Team in der Familialen Pflege
»»» Fortsetzung:
Ernährung? Und schließlich die
medizinische Seite.“ Dort sei die
Veränderung rasant, sagt Nadine
Scheffler, Kinderdiabetologin. So
werden ständig neue Utensilien
zum Blutzucker messen und
Insulin spritzen entwickelt. „Es
ändert sich fast täglich etwas.
Man muss viel dafür tun, um am
Ball zu bleiben“, betont Scheffler.
Gerade die erste Zeit sei für die
Familien ein „emotionaler Ausnahmezustand“, weiß Sandra
Reimers. „Viele brauchen ein
Jahr, um den Diabetes in die Familie zu lassen.“ Doch auch danach bleibt die Belastung groß.
„Die Familien haben ein Leben
lang keinen Urlaub vom Diabetes“, sagt Reimers. „Sie schlafen
oft 15 Jahre nicht durch, weil
jede Nacht Blutzucker gemessen
werden muss.“ Umso dankbarer sind sie für ein Angebot, das
der Förderverein mobile Diabetesschulung Schleswig-Holstein
(www.fmdsh.de) für Kinder mit
Diabetes Typ 1 jedes Jahr anbietet: 25 betroffenen Kindern
zwischen 9 und 14 Jahren wird
die Gelegenheit gegeben, unbeschwert an einem Sommercamp teilzunehmen. Ein fachkundiges Team sorgt dafür,
dass auch für den Diabetes gut
gesorgt ist – sowohl tagsüber als
auch in der Nacht. Die komplexe
Diabetes-Therapie
überfordert
Kinder in der Regel, so dass
sie nicht ohne Unterstützung an
üblichen Freizeitangeboten teilnehmen können. „Der Austausch
zu anderen betroffenen Kindern
ist wichtig“, sagt Reimers. „Und
den Kindern wird vermittelt, dass
sie genauso leistungsfähig sind
wie andere, das stärkt das Selbstbewusstsein.“ Für die Eltern wiederum bedeute es, einfach mal
wieder durchschlafen zu können.
Reizvolle an ihrer Aufgabe. „Man
durchlebt alles mit: Kindergarten,
Schule, den ersten Freund, die
Ausbildung. Die Anbindung ist
sehr eng – man darf zu Gast sein
in den Familien“, sagt Sandra
Reimers. „Es ist schön, die
Familien über Jahre zu begleiten.
Diese persönliche Bindung war
für mich auch ein Grund, in diesen Bereich zu gehen“, ergänzt
Scheffler. Man sei nicht nur als
Arzt gefragt, sondern auch als
Mensch, unterstreicht Otto. „Es ist
eine sehr persönliche Medizin.“
Die Erkrankung ist nicht heilbar. Für die Mitarbeiter im
Diabetesteam ist dieser Aspekt
der Diagnose zugleich auch das
Tel. 04821 772-1016
s.reimers@kh-itzehoe.de
Die betagte Mutter ist gestürzt.
Der Ehepartner erlitt einen Schlaganfall. Der Opa ist nach einer
schweren Infektion nicht wieder
auf die Beine gekommen. Im
Klinikum Itzehoe wurden sie behandelt. Doch nun steht die
Entlassung an – und die Angehörigen möchten ihr Familienmitglied gerne zu Hause in der gewohnten Umgebung versorgen.
Aber ist das überhaupt zu schaffen? Und wie macht man das
eigentlich richtig? Worauf muss
man achten? Eine ganze Reihe von
Fragen und Sorgen schwirrt den
Betroffenen durch den Kopf.
Ansprechpartnerin
Doch sie sind in dieser einschneidenden Phase nicht alleine: Das
Team der Familialen Pflege steht
den Angehörigen zur Seite. Neben
Gesundheits- und Krankenpflegerin Karina Trede, die das Modellprojekt am Klinikum Itzehoe von
Anfang an begleitet, sind jetzt
auch Martina Schröder- Detering
und Klaudia Falcone mit im Team,
zwei weitere Kolleginnen für den
psychiatrischen Bereich sollen
noch dazu kommen. Noch während der Patient im Klinikum behandelt wird, sind sie für die Angehörigen schon mit Rat und Tat
zur Stelle. „Viele Angehörige sind
ratlos, was ihnen zusteht und
welche Hilfsmittel es gibt“, sagt
Martina Schröder-Detering. Dazu
kommt die Angst vor dem, was sie
erwartet. Denn oft ändert sich der
komplette Lebensrhythmus. Nach
dem Erstgespräch folgt das Familienberatungsgespräch. Durch Einbeziehen aller Angehörigen wird
nach alltagstauglichen Lösungen
für die neue Lebenssituation gesucht.
Sandra Reimers
Diabetesberaterin
Es gibt auch einen Qualitäts-Check
zu Hause. „Wir schauen, ob noch
22
»
etwas vorbereitet werden kann,
ob zum Beispiel ein Haltegriff in
der Dusche angebracht werden
muss oder ein Pflegebett gebraucht wird“, erklärt Klaudia Falcone. In Trainingseinheiten werden zudem die pflegerischen Handlungen beigebracht, zum Beispiel
das Umsetzen vom Bett in den
Rollstuhl. Das vermittelt den Angehörigen Sicherheit.
Bis zu sechs Wochen nach Entlassung des Patienten können die Beratungsgespräche und Trainingseinheiten in Anspruch genommen
werden – entweder im Klinikum
oder zu Hause. Voraussetzung dafür ist neben dem vorausgegangenen Klinikaufenthalt allerdings
auch das Vorliegen einer Pflegestufe. „Das kann auch Pflegestufe 0
sein“, betont Klaudia Falcone.
Unabhängig vom Entlassungszeitpunkt und einer Pflegestufe
gibt es zudem jeden Monat Pflegekurse im Klinikum. An drei Nachmittagen mit jeweils vier Unterrichtsstunden wird theoretisches
und praktisches Wissen vermittelt,
zum Beispiel zu krankheitsvorbeugenden Maßnahmen, Hygiene,
Pflegetechniken und rückenschonender Arbeitsweise. Außerdem
können die Teilnehmer untereinander ihre Erfahrungen austauschen. Unterstützung auf emotionaler Ebene gibt es auch beim
Gesprächskreis für Angehörige an
jedem zweiten Donnerstag im
Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr
sowie jeden letzten Donnerstag im Monat von 16 bis 18 Uhr
im Restaurant „Himmel & Erde“ in
der Kirchenstraße 5. Es findet ein
lockerer Austausch statt, die Teilnehmer geben sich gegenseitig
Tipps und spüren, dass sie mit ihrer Situation nicht allein sind.
„Alle Angebote sind kostenfrei“,
betont Martina Schröder-Detering.
Denn das Programm wird von der
AOK Nordwest unterstützt und
finanziert – unabhängig von der
Kassenzugehörigkeit der Teilnehmer. Die Universität Bielefeld hat
das Projekt entwickelt und begleitet es wissenschaftlich.
Für die beiden neuen Teammitglieder ist die Beschäftigung in
der Familialen Pflege eine erfüllende Tätigkeit. Es sei ein schönes
Gefühl, Angehörigen zur Seite
stehen zu können, sagt Klaudia
Falcone. „Vor allem hat man Zeit
und ist nicht geprägt vom Blick
auf die Uhr. Man kann in Ruhe zuhören und helfen.“ Viele stünden
sonst ganz alleine da, weiß Martina Schröder-Detering. Man könne
ihnen die Angst nehmen und Mut
machen. „Wenn man ihnen die
Unsicherheit nimmt, tut das auch
denjenigen, die gepflegt werden,
gut.“
Das Angebot werde dankbar angenommen. „Viele kommen sogar
noch zum Angehörigentreff, obwohl der Partner schon gestorben
ist“, erzählt Martina Schröder-Detering. Sollte der zu pflegende
Angehörige erneut im Klinikum
behandelt werden, nehmen viele
dankbar die erneute Beratungsmöglichkeit wahr: „Endlich darf
ich wieder!“
Die neuen PflegekursTermine finden Sie auf
der nächsten Seite!
Anmeldung und Kontakt
Tel. 04821 772-2233
k.trede@kh-itzehoe.de
Bild li. : Das Team der Familialen Pflege stellt sich vor: (v. li.) Klaudia Falcone, Martina Schröder-Detering und Karina Trede.
23
Mitarbeiter & Teams
Mitarbeiter & Teams
Von Mensch zu Mensch
» Wenn die Familie
pflegt ...
Kostenfreies Pflegetraining
und Pflegeberatung für Angehörige und interessierte
Menschen, kostenfrei und
kassen- und pflegestufenunabhängig
Pflegekurs Termine
Juli - Oktober 2015
Do. 02.07.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Do. 09.07.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Do. 16.07.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Fr. 21.08.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Sa. 22.08.2015 09.00 - 12.30 Uhr
So. 23.08.2015 09.00 - 12.30 Uhr
Fr. 28.08.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Fr. 04.09.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Fr. 11.09.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Di. 06.10.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Di. 13.10.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Di. 20.10.2015 16.00 - 19.30 Uhr
Geplant sind auch Demenzkurse.
Wir unterstützen Sie und
helfen Ihnen!
»» Tel. 04821 772-2233
Montag - Freitag09.00 - 17.00 Uhr
k.trede@kh-Itzehoe.de
Karina Trede
Pflegetrainerin
24
Foto M. Kottmeier
das landesweit erste EDV-gestützte Dokumentationssystem mit.
„Darüber habe ich viele Vorträge
in ganz Deutschland gehalten“,
erzählt er.
Nach 32 Jahren als
Oberarzt
Dr. med. Helmut Wolgast im Ruhestand
L
änger als er war am Klinikum
Itzehoe noch nie ein Oberarzt im Dienst: Seit 1983 war Dr.
Helmut Wolgast in der Klinik für
Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie im Einsatz, jetzt ging er
in den Ruhestand.
Hinter dem „Dinosaurier der Chirurgie“, wie er sich selbst bezeichnet, liegen rund 9.000 Arbeitstage, 3.000 Bereitschaftsdienste und
1.200 Wochenenddienste. Er hat
unter fünf Chefärzten gearbeitet
und war im Jahr 2008 selbst Kommissarischer Chefarzt. Während
seiner Dienstzeit hat er an rund
30.000 Operationen mitgewirkt
und dabei auch ein Stück Medizingeschichte hautnah begleitet. Die
Fortschritte im Bereich der Diagnostik – zum Beispiel durch Computer- und Kernspin-Tomographie
sowie Video-Endoskopie – waren ebenso beachtlich wie in der
chirurgischen Technik. So wurden zum Beispiel moderne Klammernaht-Geräte eingeführt und
es entstand die laparoskopische
Chirurgie, bei der mit Hilfe eines
optischen Instrumentes Eingriffe
innerhalb der Brust- und Bauchhöhle vorgenommen werden.
Wolgast hat 1990 die erste laparoskopische Gallen-OP am Klinikum Itzehoe und in ganz Schleswig-Holstein durchgeführt.
Der Leitende Oberarzt war außerdem am Aufbau der externen Qualitätssicherung in Schleswig-Holstein beteiligt und entwickelte
Klinikum persönlich
Stünde er noch einmal am Anfang, würde der Mediziner den
gleichen Weg wählen: „Immer
wieder Chirurgie!“ Das Unmittelbare mache die Chirurgie aus. „Es
gibt einen unmittelbaren Erfolg –
oder manchmal auch Misserfolg“,
sagt er. Auch der direkte Kontakt
zu den Patienten sei wichtig und
schön.
Und auch im Klinikum Itzehoe hat
sich der Oberarzt immer wohlgefühlt. „Die Chefs, die ich hatte,
haben uns immer die Möglichkeit
und Freiheit gegeben, uns weiterzuentwickeln, neue Techniken
einzuführen, Fortschritte durchzusetzen und auf dem neuesten
Stand zu bleiben“, betont er. Das
spiegele sich auch in den Zertifikaten, die die Klinik erhalten hat,
zum Beispiel als Darmzentrum
und Kompetenzzentrum für laparoskopische Chirurgie wider.
„Herr Wolgast war ein sehr wichtiger Mitarbeiter mit einem großen
Operationsspektrum“, lobt Prof.
Dr. Michael Neipp, seit 2009 Chefarzt der Chirurgischen Klinik. „Er
wird uns fehlen.“ Doch die Klinik
sei „in der glücklichen Situation,
dass wir in den eigenen Reihen
hochmotivierte und versierte Mitarbeiter haben“. So wird Dr. Nadja
Beuge als Leitende Oberärztin die
Nachfolge von Wolgast antreten.
„Frau Beuge hat ihre chirurgische
Weiterbildung am Klinikum Itzehoe absolviert und schon zahlreiche neue Operationsverfahren am
Standort etabliert“, erklärt Neipp.
Helmut Wolgast fällt der Abschied
nach 32 Jahren nicht leicht. „Aber
es gibt ein Leben nach der Chirurgie“, sagt er. Langweilig dürfte es
nicht werden: Seine drei Enkelkinder werden den Itzehoer auf Trab
halten, außerdem stehen Törns
mit dem Boot sowie sportliche Aktivitäten auf dem Programm.
Wünsche-Erfüller geht in
den Ruhestand
Gerhard Krause, Leiter Zentraler Einkauf
und Logistik
V
om Anspitzer bis zur Zettelbox, vom Absaugkatheter bis
zur Zange – 20 Jahre lang hatte
Gerhard Krause den Überblick
über – fast – alles, was im Klinikum Itzehoe gebraucht wird. Seit
dem 1. Juni 1995 war der „Hamburger Jung“ als Abteilungsleiter
Zentraler Einkauf und Logistik dafür verantwortlich, dass kein Bedarf ungedeckt blieb. Jetzt ging
er in den Ruhestand.
Medikalprodukte,
Wirtschaftsund Bürobedarf, Formulare, medizintechnisches Zubehör, technischer Bedarf: 1.777 Artikel sind
im Lager vorhanden, 32.464 Artikel als „Durchläufer“, die nicht
lagermäßig bevorratet werden,
gelistet. Ein „geht nicht“ gab es
bei Gerhard Krause nie. Durch
Marktbeobachtung, Firmen- und
Messebesuche hielt er sich auf
dem Laufenden. „Oder man muss
losgehen und suchen, heute vor
allem über das Internet“, sagt er.
Auch ein Blick darauf, wie etwas
in anderen Häusern gehandhabt
werde, lohne sich. Und notfalls
bleibe immer noch, ein Produkt
extra anfertigen zu lassen. Das
Kurioseste, was er in seiner Berufslaufbahn beschaffen musste,
sei ein Reißverschluss zur Bauch-
spülung eines Intensivpatienten
gewesen. Natürlich gelang auch
das. Und den
teuersten Einkauf
konnte Gerhard
Krause kurz vor
dem Ruhestand
noch abwickeln:
Den
Hybrid-OP
für das neue Ärzte- und Dienstleistungszentrum: „Ein hoher
sechsstelliger Betrag – alleine das
Gerät!“
Was das Schönste an seinem Beruf war? Da muss Gerhard Krause
nicht lange überlegen: „Am meisten macht es Spaß, Wünsche von
Personen zu erfüllen, die etwas
bewegen wollen.“ Es habe sich
während seines Arbeitslebens viel
getan im Bereich der Medizin,
stetig kamen neue Behandlungsmethoden dazu. „Es war immer
interessant, dafür die medizintechnischen Geräte zu beschaffen.“ Außerdem sei der Umgang
mit Menschen schön. Dieser war
ihm immer besonders wichtig.
„Der Kontakt wird leider immer
weniger“, bedauert er. Deshalb
habe er immer das persönliche
Gespräch gesucht, wollte auch
die Menschen hinter den E-Mails
persönlich kennen lernen.
Täglich vor neuen Aufgaben und
Herausforderungen zu stehen,
„unter Dampf zu sein und gefordert zu werden“, das wird Gerhard Krause im Ruhestand fehlen.
Vor Langeweile fürchtet er sich
trotzdem nicht. Arbeiten an Haus
und Garten, Radsport und Laufen,
soziales Engagement – „ich weiß
schon gar nicht, wie ich das, was
ich mir alleine von Juni bis August
vorgenommen habe, schaffen
soll“, sagt er lachend.
Michaela Haack
bereichert das Qualitätsmanagement
S
ie machte
eine Ausbildung zur Gesundheits- und
Krankenpflegerin und arbeitete 15 Jahre lang
auf der Operativen Intensivstation. Doch
i r g e n d wann fragte sich Michaela
Haack: „Ist das alles?“ und beschloss, sich weiterzubilden. Sie
entschied sich für das Studium
zum „Bachelor of Arts in Social
Health Care and Education Management“, das von der Steinbeis
Business Academy berufsbegleitend angeboten wird. Drei
Jahre dauerte das Studium, in
dem unter anderem Sozial- und
Wirtschaftsrecht, Marketingstrategien im Gesundheitswesen,
Ökonomie und Unternehmensführung sowie Fallsteuerung auf
dem Plan stehen. „Der Schwerpunkt lag auf Case Management
und Projektmangement“, erklärt
Michaela Haack, die als Studienprojekt im Klinikum Itzehoe die
Familiale Pflege mit aufbaute.
Vor kurzem schloss die 38-Jährige das Studium ab – und zwar
so gut, dass sie das Erlernte nun in einem zweieinhalbjährigen berufsbegleitenden Master-Studiengang an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg vertieft. Im
Klinikum Itzehoe ist sie jetzt im
Qualitätsmanagement eingesetzt,
wo sie unter anderem für das Beschwerdemanagement, die Zertifizierung der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege/Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
sowie des Endoprothetikzentrums
zuständig ist. Dass sie neben dem
theoretischen Wissen auch über
die praktischen Erfahrungen verfügt, kommt ihr dabei zugute: „Ich
spreche aus Erfahrung, kenne beide Seiten und die Strukturen, das
ist ein großer Vorteil“, sagt sie.
25
Fit in Form
Fit in Form
Der Experten-Tipp für Ihre Fitness
Fitness für alle
Dynamisches Aufwärmen
für Läufer
Bitte bei der Ausführung beachten:
Zunächst sollte man vorab für 5 –10 Minuten mit
schnellem Gehen die Körpertemperatur erhöhen.
Die folgenden Übungen lassen sich nahtlos in das
Aufwärmen integrieren.
Ca. 2 x 6-10 Wiederholungen und dazwischen
wieder schnelles Gehen oder leichtes Joggen
zusammengestellt von Vasco Sterner
Rücken-/Reha-Trainer,
stv. Leiter des MediFits
Unsere Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 08.00 - 21.00 Uhr
Samstag/Sonntag
09.00 - 14.00 Uhr
Tel. 04821 772-6772
medifit@kh-itzehoe.de
Unser Empfangsteam informiert Sie gern über
unser aktuelles Angebot.
Knie hochziehen
(für den Hüft-Beugemuskel und die Kräftigung der Fußgelenke)
Ausführung Übung 1
» Stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und heben Sie den
Oberschenkel so an, dass er parallel zum Boden steht.
»
Wichtig: Behalten Sie eine stabile Körpermitte und halten Sie den Körper in einer Linie von der Ferse bis zum Hinterkopf. Versuchen Sie die Übung auch während des Gehens.
Übung 1
Beinpendel seitlich (für die Mobilisation
und Aktivierung der Hüften und der Fußgelenke)
Ausführung Übung 2
» Lassen Sie ein Bein vor dem Körper kontrolliert von rechts nach links pendeln.
»
Behalten Sie einen stabilen Oberkörper und den Standfuß
flächig am Boden.
Übung 2
Ausfallschritt mit Oberkörperrotation (für die Beweglichkeit der Hüfte und des
Übung 3
Oberkörpers, die Stärkung der Kniesehnen und die Dehnung des unteren Rückens)
» Achten Sie bei dieser Übung auf Ihr Gleichgewicht!
Ausführung Übung 3
» Machen Sie einen langen Ausfallschritt vor und lehnen den
Oberkörper über das vordere Bein. Stützen Sie sich mit
beiden Händen am Boden oder auch auf einem erhöhtem
Gegenstand ab.
»
Wenn das linke Bein vorn ist, drehen Sie sich nun zur linken
Seite raus.
»
Folgen Sie mit dem Blick und dem Oberkörper Ihrer linken
Hand, die nun nach oben ausgerichtet wird.
26
Fit für die Anden
Höhentraining für
unbeschwerten Urlaub
Von Santiago de Chile über
Bolivien, Machu Picchu nach Lima
– einmal quer durch die Anden
führte die Urlaubstour von Pflegedienstleiterin Heiderose Killmer
und ihrem Ehemann Rolf im April.
In die Vorfreude mischte sich eine
gewisses Unbehagen. Denn die
Schlafhöhe sollte auf 3800 Metern
Höhe liegen – und dort liegt der
Sauerstoffgehalt statt bei 21 Prozent nur noch bei rund 14 Prozent.
Und das könnte die so genannte
Höhenkrankheit auslösen.
Doch von den typischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit wollte sich das
Ehepaar nicht den Urlaub verderben lassen. Deshalb haben die
beiden vorgesorgt. Sechs Wochen
lang absolvierten sie ein Höhenanpassungstraining im Trainingszentrum MediFit am Klinikum Itzehoe. Zweimal in der Woche stiegen Heiderose und Rolf Killmer in
dem Raum mit sauerstoffreduzierter Luft auf Laufband, Crosstrainer
und Fitnessrad.
Es war das erste Mal, dass sie sich
so intensiv auf einen Urlaub vorbereiteten. Und es war anstren-
gend. „Man ist
etwas schneller
aus der Puste“,
hat Heiderose
Killmer festgestellt.
„Man
muss tief durch- Unbeschwerter Urlaub: Heiderose und Rolf Killmer in Peru.
atmen. Und daGefühl dafür, was man sich
nach ist man verstärkt müde, die
zumuten kann, sagt Rolf Killmer.
Erholungsphase ist etwas länger
Beim ersten Mal seien sie einfach
als sonst“, bestätigt ihr Mann.
losgelaufen – und schnell war der
Aber beide hielten tapfer durch.
Puls auf 150 und die Atmung
„Wenn man ein bestimmtes Ziel
knapp gewesen. Im Laufe der Zeit
hat, hat man die Motivation und
hätten sie gelernt, so zu trainieren,
zieht es durch“, sagt Rolf Killmer.
dass der Puls zwischen 130 und
Entscheidend sei die gute Betreu140 bleibt. „So hat man im Geung, meint er. „Und das machen
birge dann auch ein Gefühl dafür,
die Mitarbeiter im MediFit hervorwie stark man sich belasten kann.“
ragend. Alle sind kompetent und
sehr freundlich.“
Das Höhentraining schlage zwei
Fliegen mit einer Klappe, sagt
Schon bevor das Training startet,
Vasco Sterner. „Man hat zum einen
werden die Vitalwerte gemessen
die Höhenanpassung, so dass man
und die Trinkmenge des Tages abdann nicht das Gefühl hat, der
gefragt. „Viel Trinken ist wichtig,
Sauerstoffmangel erschlägt einen.
das soll die Verträglichkeit verUnd außerdem wird die körperliche
bessern“, weiß Heiderose Killmer.
Fitness verbessert.“ Deshalb ist das
„Wenn zu wenig getrunken wurde,
Höhentraining auch nicht nur zur
darf nicht so intensiv trainiert
Vorbereitung auf Hochtouren gewerden, beziehungsweise die Leiseignet, sondern auch zur Verbestung wird schwächer ausfallen“,
serung der allgemeinen Ausdauererklärt Vasco Sterner, stellvertreleistungsfähigkeit. Deshalb nutzen
tender Leiter des MediFit. Wähbeispielsweise auch Sportler die
rend des TraiHöhenkammer zur Vorbereitung
nings kommt
auf einen Marathon. Auch beim
etwa alle zehn
Abnehmen leistet das Training
Minuten ein
gute Dienste – denn der FettstoffMitarbeiter in
wechsel wird verbessert.
den Raum, um
die SauerstoffFür Heiderose und Rolf Killmer hat
sättigung im
sich das Training auf jeden Fall geBlut zu messen
lohnt. „Unsere Kondition ist besser
und das Traigeworden“, betonte das Ehepaar
ning entspreschon vor dem Urlaub. Und nach
chend zu steuder Rückkehr fällt das Fazit rundern. Man beum positiv aus.
komme auch
selbst ein gutes
Bilder li.: Urlaubsvorbereitung: Heiderose und Rolf Killmer beim
Höhentraining im MediFit.
27
Fit in Form
Fit in Form
Gesunde Durstlöscher im Sommer
Ungesüßte Getränke sind die beste Wahl
„Pass auf, dass du genug trinkst!“
Das ist gerade jetzt im Frühling
und Sommer häufig zu hören.
Aber wie viel ist genug? Und worauf sollten wir bei der Auswahl
unserer Getränke achten?
Der erste Schritt für die Gesundheit ist schon getan, sobald auf
die eigene Trinkmenge geachtet
wird. Denn Wasser übernimmt für
unseren Körper viele wichtige Aufgaben. 50 bis 60 Prozent unseres
Gewichts besteht aus Wasser, der
Körper braucht es als Transportmittel oder zur Regulation der Körpertemperatur.
Als Faustregel für die benötigte
Menge gilt: 30 Milliliter Flüssigkeit
pro Kilogramm Körpergewicht.
28
Dazu trägt zum einen Wasser aus
Lebensmitteln bei, zum anderen
aus Getränken. Jeden Tag sollten
wir etwa 1,5 Liter trinken. An warmen Tagen oder bei sportlicher
Aktivität aber verliert der Körper
durch das Schwitzen Wasser, so
dass dann bei gesunden Menschen drei Liter oder sogar mehr
angebracht sind. Ein gesunder
Mensch muss keine Bedenken haben, dass er zu viel trinken könnte: überschüssige Flüssigkeit kann
über die Nieren ausgeschieden
werden.
Die besten Durstlöscher im Sommer sind kalorienfreie Getränke.
Dazu gehören Mineral- und Trinkwasser. Sie liefern Mineralstoffe,
die wir beim Schwitzen verlieren.
An das Trinkwasser aus der Leitung werden in Deutschland vom
Gesetzgeber hohe qualitative Anforderungen gestellt, so dass die
mikrobielle Belastung kein Problem darstellt. Trotzdem sollte man
über Nacht abgestandenes Trinkwasser aus dem Hahn ablaufen
lassen und anderweitig – zum Beispiel zum Putzen – benutzen und
nur frisches für die Ernährung verwenden. Mit Ingwer, Zitronensaft
oder Pfefferminze lässt sich für Abwechslung im Geschmack sorgen.
Außerdem sind ungesüßte Kräuter- und Früchtetees gesunde
Durstlöscher. Grüner und schwarzer Tee sowie Kaffee werden heute zwar auch als Flüssigkeits-Lieferanten gezählt, sollten aber in
Maßen getrunken werden. Eine
weitere gute Alternative mit Geschmack sind Frucht- und Gemüsesaftschorlen, bei denen naturreiner Saft im Verhältnis 1:3 bis
1:5 mit Mineralwasser gemischt
wird. Sie liefern auch besonders
nach intensivem Sport sowohl
Flüssigkeit als auch Energie- und
Mineralstoffe, die dem Körper verloren gegangen sind.
Vorsicht ist bei sogenannten
„Sportlergetränken“ geboten: Aufgrund häufig sehr hoher Zuckergehalte sind diese Getränke für
den allgemeinen Freizeitsport und
als Durstlöscher nicht notwendig
oder sogar ungeeignet. Ebenfalls
abzuraten ist von kalorienhaltigen
Getränken, da sie das Risiko für
Übergewicht deutlich erhöhen.
Dazu zählen Eistee, purer Obstsaft, Cola, Limonaden oder alkoholhaltige Getränke. Wer auf den
Geschmack von Cola & Co nicht
verzichten will, sollte zumindest
überlegen sie zu verdünnen oder
auf die „light“-Varianten umzusteigen, die Süßstoffe enthalten. Laut
der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE) sind Süßstoffe,
die in der EU zugelassen sind, weiterhin unbedenklich. Doch auch
hier gibt es Fallen: So enthält zum
Beispiel die neue „Cola life“, die
mit Stevia gesüßt ist, trotzdem Zucker und zählt somit zwar zu den
energiereduzierten, aber nicht
energiefreien Getränken. Auch die
Bubble Teas, die seit einigen Jahren zum Sommer-Modegetränk
geworden sind, gehören in die
Kategorie stark zuckerhaltiger Getränke und könnten vom Energiegehalt eine vollständige Mahlzeit
ersetzen. Die Sättigung ist allerdings nicht vergleichbar.
In den letzten Jahren ist ebenfalls
die Auswahl an Energy-Drinks stark
angestiegen. Da auch sie häufig
viel Zucker enthalten, sind sie als
gesunde Erfrischungsgetränke ungeeignet. Außerdem ist Koffein
darin oftmals in so hohen Mengen
enthalten, dass gesundheitlich bedenkliche Nebenwirkungen wie
Magenbeschwerden, Unruhe oder
Kopfschmerzen auftreten können.
Für diejenigen, die Probleme damit haben, ihre tägliche Trinkmenge zu erreichen, gibt es ein paar
Tipps: Langsames Trinken, nicht zu
viel auf einmal und nicht zu kalte
Getränke sind oft besser verträglich und lassen somit die Lust auf
Trinken nicht so schnell vergehen.
Frisches Obst und Gemüse mit viel
Wasser – zum Beispiel Melonen,
Tomaten und Gurken – tragen außerdem zum Flüssigkeitshaushalt
bei. Ebenso können Smoothies
Flüssigkeit liefern. Sie zählen laut
DGE zwar nicht zu den Getränken,
dürfen pro Tag aber eine der fünf
empfohlenen Obst- und Gemüseportionen ersetzen.
Die Getränke-Tipps
wurden zusammengestellt von der
Ernährungsberatung
Ansprechpartner
Ulrike Hans
staatlich geprüfte
Diätassistentin,
Ernährungsberaterin DGE,
Diabetesberaterin DDG
Tel. 04821 772-2375
u.hans@kh-itzehoe.de
Imke Hagen
Ökotrophologin
Tel. 04821 772-2376
i.hagen@kh-itzehoe.de
Weitere Informationen gibt
es auch auf den Internetseiten der DGE:
www.dge.de
»
und der Initiative „In Form“
des Bundesministeriums
für Ernährung und Landwirtschaft:
www.in-form.de
»
29
Berufe ABC
Klinik · Freizeit · Reisen
Was macht ein Praxisanleiter?
kann man dem Schüler auch zeigen, wo er sich Hilfe holen kann“,
sagt Thomas Schröder. Im Nachgespräch wird das Ganze noch
einmal reflektiert.
Thomas Schröder ist es wichtig,
dass der Schüler „versteht, warum er etwas tut“. Er solle es nicht
einfach nur machen, weil man es
ihm sagt, sondern sein Handeln
auch begründen können. Im Idealfall hat der Schüler am Ende
das gelernt, was er lernen wollte
– und noch ein bisschen mehr.
„Es sind die schönen Momente,
wenn einer sagt: ‚Es hat mir was
gebracht‘“, sagt der 48-Jährige.
Praxisanleiter Thomas Schröder zeigt Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin Johanna
Dutz (re.) wie man einen Stützverband anlegt.
In der Theorie sitzt das Wissen:
der Gesundheits- und Krankenpflegeschüler kann erklären, wie
zum Beispiel ein Verband gewechselt oder ein Patient umgelagert wird. Aber wie sieht es in
der Praxis aus? Früher erprobten
das die Schüler im Klinikalltag
„nebenbei“, betreut durch die
Pflegefachkräfte, die auf den
Stationen arbeiten.
Das passiert natürlich auch heute
noch. Doch zusätzlich gibt es
festgelegte Stunden, in denen
ganz gezielt ein Ausbilder einem
Schüler für bestimmte Aufgaben
zur Seite steht. Diese sogenannten Praxisanleitungen sind seit
2004 gesetzlich vorgeschrieben.
Ausgeführt werden sie von Praxisanleitern, die eine spezielle Weiterbildung absolviert haben. Mindestens einer von ihnen arbeitet
fest auf jeder Station, meist sogar
mehr, dazu kommen Kollegen,
die von der Gesundheits- und
Krankenpflegeschule extra für Anleitungen entsandt werden.
30
Einer von ihnen ist Thomas
Schröder. Nachdem er viele
Jahre lang als Gesundheits- und
Krankenpfleger in der Geriatrie gearbeitet hatte, entschied er sich
zu der Weiterbildung. Regelmäßig steht er Schülern mit Rat
und Tat direkt am Patienten zur
Seite. Vor dem Termin wird festgelegt, was das Thema und Ziel
der Anleitung sein soll, damit
sich sowohl Anleiter als auch
Schüler gezielt vorbereiten können. Durch die Vorbereitung lernt
der Auszubildende auch gleich
noch das Erstellen von Dokumenten und das Einhalten von
Terminen.
Im Patientenzimmer zeigt dann
entweder Thomas Schröder die
richtigen Handgriffe und der
Schüler macht es nach, oder
aber der Schüler führt die Schritte selbst aus und der Praxisanleiter greift nur ein, wenn es nötig
ist. Und sollte der Anleiter selbst
einmal nicht weiter wissen, wird
ein Spezialist hinzugezogen. „So
Ergänzt wird die Ausbildung am
Klinikum Itzehoe durch Simulationstraining (siehe S. 16) und
Bereichsanleitungswochen, in denen eine Woche lang die Schüler
unter Aufsicht eigenverantwortlich für die Pflege der Patienten
auf einer Station zuständig sind.
„Wir stellen das System breit
auf“, sagt Schröder. „So entsteht
ein ständiger Austausch zwischen
Theorie und Praxis.“
Kontakt
Staatlich anerkannte
Schule für Gesundheits- und
Krankenpflege/Gesundheitsund Kinderkrankenpflege
Itzehoe
Sekretariat
Tel. 04821 772-1006
Thomas Schröder
Praxisanleiter,
Assistent der Schulleitung
Tel. 04821 772-1023
t.schroeder@kh-itzehoe.de
Tipps aus der Region
Schönes und Kulinarisches in Ihrer Nähe:
Café Uhrendorf – Pause in der Idylle
Durch das satte Grün der Wiesen
schlängeln sich die Stör und die
Wilster Au, auf idyllischen Wegen
geht es am Deich entlang. Die
Wilstermarsch ist wie geschaffen
für einen Ausflug mit dem Fahrrad oder dem Motorrad. Wer
unterwegs eine Rast machen
möchte, kann das Café Uhrendorf
ansteuern. Das gilt auch für Segler
oder Kanuten – denn das Café liegt
nur einen Steinwurf von der Stör
entfernt. So lässt sich der Ausflug
zum Beispiel auch mit einer Fahrt
auf der Seilfähre Else verbinden.
Inhaberin Christl Klausenitzer hält
für die Besucher hausgemachte
Leckereien bereit, die im künstlerischen Ambiente der beiden
Gasträume genossen werden
können. Im Sommer lädt der idyllische Garten zum Ausruhen ein,
im Winter wird es vor dem Kamin
so richtig gemütlich. An Sonnund Feiertagen gibt es auch eine
leckere Frühstücksauswahl.
Und nicht nur Feinschmecker
kommen bei einem Besuch des
Cafés auf ihre Kosten, auch für
Kunstinteressierte lohnt sich der
Ausflug. Denn Christl Klausenitzer
fertigt seit vielen Jahren bunte
„Papiergeschöpfe“, die die Gasträume schmücken.
Fotos Café Uhrendorf
Ansprechpartner im Klinikalltag
»Öffnungszeiten
März bis Oktober
Freitag und Sonnabend
13.00 - 18.00 Uhr
Sonntag und feiertags
10.00 - 18.00 Uhr
November bis Dezember
Sonnabend
13.00 - 18.00 Uhr
Sonntag
10.00 - 18.00 Uhr
Januar und Februar geschlossen
Café Uhrendorf
Uhrendorf 1
25573 Beidenfleth
Telefon 04829-902817
www.cafe-uhrendorf.de
Elterninformationsabende
in Itzehoe
»»immer donnerstags,
alle zwei Wochen
19.30 - 21.00 Uhr
02.07.2015
16.07.2015
30.07.2015
13.08.2015
27.08.2015
10.09.2015
24.09.2015
08.10.2015
22.10.2015
05.11.2015
»»Treffpunkt
Elternschule e. V.
Maria-Bornheim-Weg 2
25524 Itzehoe
»»Sekretariat
Tel. 04821 772-2701
oder 04821 772-2201
www.klinikum-itzehoe.de > Startseite > Zentren > Perinatalzentrum
(Level 1/höchste Versorgungstufe)
Leckere Torten und ein tolles Frühstücksangebot lockt viele Gäste ins Café Uhrendorf.
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Klinik · Freizeit · Reisen
Klinik · Freizeit · Reisen
Teddy auf Reisen
Wer sagt, dass
Mimosen überempfindlich sind?
Reif für die Insel – Natur pur auf Mallorca
Für diese Puppe
kommt jede
Hilfe zu spät ...
Fotos G. Krause
... endlich
Zeit zum
Sonnenbaden
am Pool!
Fast wie 'ne Zwergdommel, oder?
... gibt‘s hier etwa Haie?
Als ich erfuhr, dass es dieses Mal
nach Mallorca geht, dachte ich
„ach Du Sch...: Ballermann, Sangria aus Eimern, feiern bis der Arzt
kommt …“ Aber was soll‘s: ich zog
mich an und packte artig meinen
Koffer. Leider erwischte ich in der
Eile den falschen Kasack, einen mit
altem Logo - na, das ging ja gut
los!
Zunächst meine große Begeisterung, dass wir mit der „Bärlin“
Linie flogen; dann kurz vorm
Boarding die Ernüchterung: unser
Flugzeug hatte einen technischen
Defekt. Wir sahen, wie die Piloten die Maschine verließen und
unsere Koffer wieder entladen
wurden; wir wurden zu einem
anderen Gate beordert, im Bus
zu einer anderen Maschine auf‘s
Rollfeld gefahren und starteten
mit fast einstündiger Verspätung.
Aber unser Pilot gab Gas und holte
einen Teil der Verspätung wieder
rein; wir drei durften in die freie
Reihe am Notausgang wechseln
und nutzten den Flug mit guter
Beinfreiheit bei Getränken und
Snacks zum ersten Kennenlernen.
Am Gepäckband in Palma war wieder Geduld gefragt, bis wir alle Gepäckstücke hatten. Aber Gerhards
Freunde holten uns im Auto ab,
die Sonne schien bei wunderba-
32
ren 23° C und wir brausten über
die Autobahn Richtung Norden
nach Port d‘Alcúdia. Unser Hotel:
eine schnuckelige Anlage mit nettem Personal, gutem Service und
super Halbpension – weit und
breit kein Ballermann! In mir
keimte Hoffnung – und ich sage
Euch: es wurden wunderbare Tage!
Und diese Serpentinen fahren
die Radfahrer freiwillig ...!
Jaaaah, es gibt sie .. (am Buffet)!
zugeparkt und wir Touristen
spielten keine Rolle. Der Ort feierte seine jährliche „Fira nàutica
i de la sípia“, drei Tage rund um
den Bootssport und TintenfischLeckereien in allen Variationen.
Dazu Kinderbelustigung, Musikund Tanzdarbietungen und ein
Markt mit Kunsthandwerk und
regionalen Lebensmitteln unter freiem Himmel. Spanische
Lebensfreude pur bis spät in die
Nacht.
Der Jachthafen daher voll belegt
– da lagen schon Schätze! Mir
hatte es ein schickes Boot aus
Hamburg angetan; damit heim zu
segeln, wär ein Traum! Der Eigner
war einverstanden, ich war schon
an Bord, als ich Annes trauriges
Gesicht sah ... Ich schwang mich
schnell zurück an Land: ”Späßle
g‘macht“!
Gerhard und seine Freunde waren
ja nun zum Rennrad-Fahren auf
der Insel; ich schwang mich lieber
in Annes Fahrradkorb zu Sightseeing und Fotosafari mit ihrem
Cityrad. Am Wochenende war
der Ort aber voller Spanier: alle
mit Kind und Kegel in Festtagsstimmung und -kleidung und
Verkehrschaos pur. Die ”Policía
Local“ musste die Verkehrsströme
lenken, jeder freie Flecken wurde
Per Segeltörn zurück nach
Hamburg? Schön wär‘s ...
Montag kehrte wieder Alltag ein
im Ort; den Fähranleger ”Estació
Marítima“ fanden wir – mit Ausnahme dreier Mädels hinter den
Ticketschaltern – komplett menschenleer; er wirkte völlig überdimensioniert, ein Fall für den
spanischen Rechnungshof? Aber
wie wir hörten, entfliehen die Festlandspanier den sommerlichen
Temperaturen Barcelonas wohl in
Scharen auf die Inseln. Und dann
wollen ja auch alle versorgt sein
– beim Beladen einer Fähre verschwanden fast ausschließlich
große LKWs im Schiffsrumpf.
Meist waren wir aber in der Natur
unterwegs auf der Suche nach
lohnenden Tiermotiven. Ihre wohl
sensationellsten Fotos hatte Anne
mit einer Zwergrohrdommel in einem brachliegenden Gelände mit
zugewachsenen Entwässerungsgräben mitten im Ort gemacht.
Enttäuschend, daß wir nun dort
Bulldozer antrafen: Hamburg ist
scheinbar nicht die einzige wachsende Stadt. Immerhin fanden
wir eine Ecke, wo Schilfrohr und
Mimosen noch beinahe undurchdringlich standen und ich einen
Eindruck von der ehemaligen Urwüchsigkeit bekam.
Aber wir wurden andernorts fündig, z. B. im Naturpark S‘Albufera,
einem weiten Feuchtgebiet, Eldorado für die Vogelwelt und für‘s
„Birdwatching“. Hier durften wir
früh morgens, bevor der lärmende „Homo touristicus“ die umliegenden Hotels verlässt, Nacht-
reiher in ihren Schlafbäumen
beobachten, springende Fische
bewundern, einer Kuh- und Seidenreiherkolonie beim Nestbau
zusehen und -hören (was für ein
Gezeter!) und dem Gesang der
Balearengrasmücke lauschen.
Am Ruhetag unserer Radler ging's
zu einem Ausflug nach Sa Calobra – Gottlob mit dem Wagen. Eine
schier unglaubliche, enge und
schließend gab‘s ein Eis in Port de
Sóller.
So raste die Woche dahin und eh
ich mich versah, wurde ich wieder
in aller Herrgottsfrühe aus dem
Bett gejagt und zum Flughafen gefahren. Auto und Koffer abgeben,
Im TÜV-geprüften TeddySchalensitz sicher ans Ziel!
Flughafen-Sicherheitskontrolle!
ab durch die Sicherheitskontrolle
und zufrieden und glücklich zurück in die Heimat.
Gerhard Krause, Hamburg
mit Autos, Bussen und Radfahrern
(!) stark befahrene Straße führt
über 10 km bergauf und -ab in
Serpentinen gut 680 sonnenbeschienene Höhenmeter runter
ans Meer und überholt sich im
sog. „Krawattenknoten“ in einer
270°-Kurve sogar selbst. Mit nur
einem Ziel: Sa Calobra, einem
ehemaligen Fischerdorf – heute Touristen-Magnet mit gebührenpflichtigem Parkplatz aber
wunderschöner Bucht. Mittag
machten wir in Fornalutx, einem
urwüchsigen Ort, der bereits
mehrfach zum schönsten Dorf
Spaniens gekürt wurde. Und an-
Möchten Sie unseren KlinikTeddy mit auf Ihre nächste
Reise nehmen?
Er wartet bereits im Büro der
Öffentlichkeitsarbeit auf Sie.
Die Autoren der veröffentlichten Reiseberichte erhalten
einen Gutschein der unter der
Rubrik „Tipps aus der Region“
vorgestellten Restaurants &
Cafés!
Mehr Informationen erhalten
Sie unter: 04821 772-3102
Wir gratulieren Stepahn Fuchs, dem
Gewinner der letzten Ausgabe, zu
einem Speise-Gutschein des „Burger
Fährhauses“ am Nord-Ostsee-Kanal.
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Klinik · Freizeit · Reisen
Klinik · Freizeit · Reisen
Denkspurt
Rezepte der Saison
Fruchtig und eiskalt erfrischt in der heißen Jahreszeit
» Impressum
Herausgeber:
Klinikum und Seniorenzentrum
Itzehoe
Akademisches Lehrkrankenhaus
der Universitäten Kiel, Lübeck
und Hamburg
Zweckverband des Kreises Steinburg und der Stadt Itzehoe
Robert-Koch-Straße 2
25524 Itzehoe
Tel. 04821 772-0
info@kh-itzehoe.de
Zuständige Aufsichtsbehörde:
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung
Schleswig-Holstein
Unschlagbar im Sommer - Erfrischung und Leckerei: Eis aus Früchten
»Pfirsichjoghurteis »Melonen-Granité »Erdbeersorbet
Zutaten (6 Portionen)
»
»
»
500 ml Naturjoghurt
150 ml Ahornsirup
250 g frische Pfirsiche
Zubereitung
Pfirsiche häuten, entsteinen und in
kleine Stücke schneiden. Joghurt
und Sirup gut vermengen, dann
die Pfirsichstücke unterheben.
Die Mischung in eine Eismaschine
geben, solange gefrieren lassen,
bis sie portionierbar ist. Ohne
Eismaschine: Mischung in eine
flache Gefrierschale geben und
für ca. 2 Stunden gefrieren, zwischendurch 1-2 mal glatt rühren.
Die angefrorene Mischung aus der
Eismaschine oder der Gefrierschale
mit einem Löffel in viereckige
Förmchen (ca. 5 cm) lang umfüllen,
Eisstiele einstecken und gefrieren
lassen.
Vor dem Servieren Behälter ganz
kurz in heißes Wasser tauchen und
die „Eiswürfel“ vorsichtig herauslösen.
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Zutaten (für ca. 600 ml)
Zutaten (6 Portionen)
» 150 ml Wasser
» 150 g Zucker
» 1 ¾ kg Melone
(Wasser- oder Honigmelone)
»1 Zitrone (unbehandelt)
»
»
»
»
»
Zubereitung
Zubereitung
Zuckersirup:
Zucker und Wasser in einem Topf
zum Kochen bringen, rühren bis
der Zucker aufgelöst ist. Vom Herd
nehmen und abkühlen lassen.
Zuckersirup:
200 ml Wasser mit dem Zucker
ca. 2 Min. kochen dann ganz abkühlen lassen.
Melonenpüree:
Melonenkerne entfernen und Melonenstücke pürieren, durch ein
Sieb in einen großen flachen Gefrierbehälter streichen. Sirup, den
Saft und die abgeriebene Schale
der Zitrone dazu geben, alles gut
vermischen.
Für ca. 2 Stunden gefrieren, dann
mit einer Gabel aufkratzen und die
Eiskristalle zerdrücken, weiter 2
Stunden gefrieren und das Granité
wieder mit der Gabel bearbeiten.
In Gläser portionieren, mit dickem
Strohhalm und Löffel servieren.
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:
Bernhard Ziegler,
Krankenhausdirektor
Dr. med. Michael Kappus
Ärztlicher Direktor, Chefarzt der
Klinik für Unfallchirurgie und
Orthopädie
Michael Müller, Pflegedirektor
200 ml Wasser
200 g Zucker
500 g Erdbeerren
1 EL Zitronesaft
2 frische Eiweiß
Für 250 g Erdbeerpüree:
Erdbeeren säubern und in Stücke
schneiden, dann pürieren, dann
durch ein feines Sieb streichen.
Zitronensaft unterrühren.
Lösungswort
1
2
3
4
5
6
Bilderrätsel „Hin und weg“
8
Auf dem Baustellenfoto (Abb. 2) haben wir insgesamt fünf Details
verändert. Viel Spaß beim Suchen und Finden!
Fotos ohne Namen des Fotografen:
Klinikum Itzehoe/Abteilung
Öffentlichkeitsarbeit
Druck:
Druckerei Halberstadt,
Neumünster
Eischnee:
Eiweiß steif schlagen.
Erscheinungsweise:
4 x jährlich
Zuckersirup und Püree verrühren,
Eischnee mit dem Schneebesen
unterheben. Mischung in die Eismaschine geben und cremig gefrieren lassen.
»Guten Appetit!
7
Redaktion:
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Petra Gröger
Tel. 04821 772-3102
info@kh-itzehoe.de
Text:
Katrin Götz
Layout und Satz:
Inga Jönsson, Carola Wedekind
Auflage:
5.000
1
2
» Die Auflösung der Rätsel finden Sie auf Seite 19.
Der Nachdruck der Beiträge dieser Ausgabe bedarf, auch auszugsweise, der ausdrücklichen Genehmigung des Herausgebers.
www.kh-itzehoe.de
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Klinik im Dialog
Foto M. Kottmeier
Eine kostenlose Vortragsreihe
des Klinikums Itzehoe für Patienten
und Interessierte
» Programm
Juli - Oktober 2015
» Mittwoch, 08.07.2015, 18.30 Uhr
Leben mit einem künstlichen Darmausgang – Tipps
und Tricks vom Profi
Dr. med. Nadja Beuge, Oberärztin der Klinik für Allgemein-,
Gefäß- und Viszeralchirugie
Helga Maaß, Selbsthilfegruppe Deutsche ILCO e. V. – Region
Itzehoe-Heide-Elmshorn
Ellen Eichberger, Fachkraft für Wund- und Stomatherapie
» Mittwoch, 09.09.2015, 18.30 Uhr
Operative Therapie bei Darmkrebs – was die moderne
Chirurgie alles kann
Prof. Dr. med. Michael Neipp
Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirugie,
Leiter des Darmzentrums
Ulrike Baade-Heinrich,
Zentrumskoordinatorin des Darmzentrums
» Mittwoch, 13.10.2015, 18.30 Uhr
Quälgeister Harnsteine – Vorbeugung und moderne
Behandlung
Dr. med. Wolfgang Höppner
Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie
» Veranstaltungsort
Klinikum Itzehoe
Robert-Koch-Str. 2, 25524 Itzehoe
Sitzungszimmer 4, 1. Untergeschoss
Der Veranstaltungsraum ist ab dem
Haupteingang ausgeschildert.
» Dauer
90 Minuten
(inklusive Vortrag und Dialogrunde)
» Informationen
Weitere Informationen zu unseren
Vorträgen entnehmen Sie bitte
unseren Flyern, unserer Homepage
www.klinikum-itzehoe.de oder der
Tagespresse.
» Anmeldung
Bitte melden Sie sich telefonisch
unter 04821 772-3110,
04821 772-3113 oder per
E-Mail unter info@kh-itzehoe.de an.
Wenn Sie Ihre Anmeldung auf unseren
Anrufbeantworter gesprochen haben,
erfolgt kein Bestätigungsrückruf. Selbstverständlich informieren wir Sie, falls die
Veranstaltung ausgebucht sein sollte.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.