„Made in Germany“ mit internationalem Kontext

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„Made in Germany“ mit internationalem Kontext
DEUTZINSIDE
Das Magazin der DEUTZ AG
Ausgabe 2 I 2012
„Made in Germany“ mit
internationalem Kontext
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MENSCHEN & MÄRKTE
Motorenpower mal 6
INNOVATION & TECHNIK
Der König der Piste
INHALT
EDITORIAL
Aktuelles
Sicherheit & Qualität
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Meldungen und Informationen
rund um DEUTZ...........................S.4
Messen
Neue Löschanlage für
Motorenprüfstände
DEUTZ sorgt für
noch mehr Sicherheit.....................S.25
DEUTZ auf der Intermat 2012
Innovative Technologien rund um
Antrieb und Abgasbehandlung......S.7
Six Sigma
Methode zur Qualitäts- und
Kostenoptimierung trägt Früchte...S.26
Titelthema
Faszination & Vision
„Made in Germany“
Auf den Spuren eines
Qualitätsversprechens...................S.8
Ein Mann mit Visionen
Nicolaus August Otto
setzte die Welt in Bewegung..........S.27
DEUTZ hat sich als Hersteller von Motoren im Premiumsegment international aufgestellt. Dies ist ein
ganz wesentliches Merkmal unseres Geschäftsmodells. Dazu gehört unser Engagement in verschiedenen Regionen der Welt, wie z. B. China, aber natürlich auch dort, wo die DEUTZ AG ihre Herkunft hat:
in Deutschland. Wir haben dies zu einer Art Leitthema für diese Sommerausgabe von DEUTZ INSIDE
gemacht. Darin erfahren Sie beispielsweise, warum
das Prädikat „made in Germany“ auch heute noch
wichtig für uns ist, während unser Unternehmen
gleichzeitig im Zentrum eines weltweiten Netzwerks
von Kunden und Lieferanten steht (S. 8-11).
Standortfaktor:
Gut ausgebildete Mitarbeiter
Interview mit DEUTZ Vorstand
Dr. Helmut Leube...........................S.10
Team & Chancen
S. 8
TitelTHEMA
„Made in Germany“
DEUTZ und der Wirtschaftsstandort Deutschland
Gute Idee
Das DEUTZ Ideenmanagement
startet durch..................................S.28
Menschen & Märkte
KURZ NOTIERT
S. 22
Motorenpower x 6
Eine Reise durch die
deutschen DEUTZ Werke..............S.12
Entkoppelte Prozesse
Die Besonderheiten der
Xchange-Motoren aus Übersee.....S.14
50 Jahre Komponentenwerk
in Herschbach
Ein Jubiläumsbericht......................S.15
Kraftvoll durch die Wüste
Israelische IC3 Dieseltriebzüge mit DEUTZ-Antrieb
Jobfit im Sommer
Tipps & Tricks für eine
gesunde Ernährung........................S.30
Wussten Sie, dass…
… DEUTZ einer der
traditionsreichsten Hersteller
von Dieselloks war?........................S.30
Zu Gast im Land des Gartenzwergs
Der Business Knigge
für Deutschland.............................S.16
Unsere deutschen Standorte sind Köln, Ulm, Herschbach und Übersee. Insgesamt rund
1.800 Menschen arbeiten dort in den unterschiedlichsten Funktionen hoch engagiert an
der Entwicklung und in der Produktion modernster Baureihen von wasser- oder luftgekühlten Dieselmotoren. Auf den Seiten 12 und 13 laden wir Sie zu einer kleinen gedanklichen
Deutschland-Rundreise an unsere Standorte ein. Und mit einem gewissen Stolz dürfen wir
auf unseren Firmengründer Nicolaus August Otto verweisen, der maßgeblich dazu beigetragen hat, den Industriestandort Deutschland zu dem zu machen, was er heute ist (S. 27).
Otto, der kein gelernter Ingenieur war sondern Kaufmann, hatte eine Vision: eine Kraftmaschine zu konstruieren, die den Menschen die Fortbewegung erleichtert und die zudem
kleineren Gewerbebetrieben Antriebsenergie liefern konnte. Das Ergebnis ist bekannt: Hätte Otto nicht an seine Vision geglaubt, so sähe unsere mechanisierte und globalisierte Welt
ganz anders aus – falls es sie überhaupt gäbe.
Natürlich möchten wir von DEUTZ Ihnen in unserem Magazin nicht nur zeigen, woher wir
kommen, sondern auch was wir können – nämlich wirtschaftliche, leistungsfähige und
schadstoffarme Dieselmotoren entwickeln und bauen. Ihren Einsatzmöglichkeiten in Fahrzeugen und Geräten sind kaum Grenzen gesetzt. Dies erfahren Sie beispielhaft in Form
ausgewählter Applikationsberichte. Da wäre etwa der Dieseltriebzug IC3 (S. 22/23), der
in Israel Klimazonen durchfährt, die höchst unterschiedlich sind. Oder der Holder S 990
(S. 18/19), ein kompaktes, selbstfahrendes Mehrzweckarbeitsgerät, das im Winter Pisten
und Loipen präpariert, während es zu den übrigen Jahreszeiten eine Vielzahl kommunaler
Arbeitseinsätze absolviert – vom Mähen bis zum Straßenkehren. Die Traktorenbaureihe
Silver3 von SAME schließlich zeigt auf, wie DEUTZ-Motoren sich in der Landwirtschaft
bewähren (S. 20/21).
Innovation & Technik
S. 24
König der Piste
DEUTZ Viertakt-Turbo-Diesel
meistert unzugängliches
Gelände.........................................S.18
Meister der Vielseitigkeit
SAME-Traktoren mit
kraftvollem DEUTZ-Herz................S.20
Kraftvoll durch die Wüste
IC3 Dieseltriebzüge
mit DEUTZ-Antrieb........................S.22
Spatenstich in Porz
Neubau des DEUTZ Entwicklungsgebäudes
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DEUTZINSIDE 2 I 2012
Spatenstich in Porz
Neubau des DEUTZ
Entwicklungsgebäudes..................S.24
IMPRESSUM
DEUTZ INSIDE Ausgabe 2/2012
Herausgeber: DEUTZ AG, Ottostraße 1,
51149 Köln (Porz-Eil)
Verantwortlich: Janina Decker,
Unternehmenskommunikation
Objektleitung: Janina Decker,
Telefon: +49 (0)221 822 24 93,
Telefax: +49 (0)221 822 15 24 93,
E-Mail: decker.j@deutz.com
Redaktion: Janina Decker (DEUTZ AG),
Markus Fischer/Klaus Winkler
(Diamond media GmbH)
Gestaltung: Diamond media GmbH,
Miria de Vogt
Druck: Druckpartner, Essen
Bildnachweis: Janina Decker, DEUTZ AG,
dreams­time, fotolia, Max Holder GmbH,
Israel Railways Company Ltd., istockphoto,
Hartmut Nägele, SAME DEUTZ-FAHR
Abschließend noch mein persönlicher Lesetipp, der uns wieder zum Leitthema „Deutschland“ zurückführt: Schauen Sie doch mal in unseren Business-Knigge auf den Seiten 16
und 17. Er klärt nicht nur über den richtigen Umgang mit deutschen Geschäftspartnern
auf, sondern enthält auch eine Fülle interessanter und kurioser Fakten zu unserem Land.
Wenn Sie als Geschäftsreisender nach Deutschland kommen, werden Sie bestimmt nützliche Dinge erfahren. Wenn Sie so wie ich selbst Deutscher sind, erleben Sie beim Lesen
vielleicht einen Aha-Effekt und geraten ein wenig ins Schmunzeln.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!
Mit besten Grüßen
Ihr
Dr. Helmut Leube
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AKTUELLES
Köln
„Girls‘ Day 2012“ bei DEUTZ
AKTUELLES
Köln
Köln
Internationaler Besuch bei DEUTZ
Volvo wird größter Aktionär von DEUTZ
DEUTZ bekommt einen neuen Hauptaktionär
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DEUTZINSIDE 2 I 2012
„Der Erwerb des Aktienpakets unterstreicht, dass Volvo eine
weitere Vertiefung der langjährigen Kooperation mit uns anstrebt und die erfolgreiche Strategie der letzten Jahre mit uns
gemeinsam weiterentwickeln will“, begrüßt DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube die Ankündigung. „Zugleich freuen wir uns auf die Fortführung der guten Zusammenarbeit mit
unserem Partner SAME DEUTZ-FAHR.“
Die 195 Teilnehmer, die aus verschiedenen Destinationen von Norwegen bis Südafrika angereist waren, begrüßten den intensiven Austausch mit DEUTZ. Im Rahmen ihrer
Händlerbewertung zeichnete die DEUTZ AG die besten DEUTZ Service Teams mit einer
Urkunde aus. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr: Europa: Kolben Seeger (Deutschland), Ost Europa: Motori & Transmissia (Weißrussland), Middle East: Catelkaya (Türkei),
Anglo Africa: Deutz Diesel Power (Südafrika).
Köln
Köln
DEUTZ unterzeichnet Absichtserklärung mit AB Volvo
Auszeichung für DEUTZ Logistik
Analyse für eine mehrheitlich DEUTZ gehörende gemeinsame
Produktionsgesellschaft in China gestartet
„Wir möchten den Schülerinnen die Welt
der technischen Berufe bei DEUTZ näherbringen und ihnen zeigen, wie spannend auch für Frauen die Arbeit in einem
Maschinenbauunternehmen sein kann“,
unterstützte auch DEUTZ Vorstandsmitglied Dr. Margarete Haase, den Aktionstag. Im Ausbildungszentrum hatten die
21 Schülerinnen im Alter von 12 bis 16
Jahren Gelegenheit, unter professioneller Anleitung bei ersten technischen
Übungen ihre handwerklichen Fähigkeiten zu testen. Zusätzlich informierte sie
der Arbeitgeberverband der Metall- und
Elektroindustrie in einem mit Maschinen
und Steuerungen ausgestatteten
Infobus über aktuelle Ausbildungsberufe in der Branche.
Willkommen hießen sie auch
die Ausbilder und Azubis, die
ihnen im Schulungsraum die
DEUTZ AG als Arbeitgeber
vorstellten und sie mit umfangreichem Informationsmaterial versorgten.
Der schwedische Baumaschinenhersteller Volvo erwirbt über
22 Millionen DEUTZ-Aktien vom bisherigen Großaktionär
SAME DEUTZ-FAHR und wird damit zum größten Aktionär von
DEUTZ. Vorbehaltlich der erforderlichen Freigabe durch die Kartellbehörden werden hiernach zukünftig Volvo 25 Prozent plus
1 Aktie und SAME DEUTZ-FAHR rund 8,4 Prozent an DEUTZ
halten. Gleichzeitig hat SAME DEUTZ-FAHR erklärt, die erfolgreiche Kunden- und Lieferantenbeziehung sowie die strategische Partnerschaft mit DEUTZ fortsetzen zu wollen.
Die DEUTZ AG hat eine nicht-verbindliche Absichtserklärung mit AB Volvo mit dem
Ziel unterzeichnet, die Möglichkeit einer Erweiterung der langfristigen Kooperation
beider Unternehmen durch die gemeinsame Entwicklung einer nächsten Generation
von mittelschweren Motoren für Industrieanwendungen zu untersuchen. Die Absichtserklärung sieht ebenfalls vor, die Bedingungen für die Gründung eines mehrheitlich
DEUTZ gehörenden Joint-Ventures in China zu analysieren. Die Produktionsgesellschaft soll das erwartete Wachstum der Volvo Gruppe in Asien mit der Herstellung
mittelschwerer Motoren für Industrieanwendungen unterstützen. Die Umsetzung der
Vorhaben setzt die Einigung beider Gesellschaften über die endgültigen Regelungen
und Konditionen in einem verbindlichen Vertrag voraus.
Köln
DEUTZ auf der meet@fh-koeln 2012
Am 10. Mai 2012 lud der Career-Service
der Fachhochschule Köln zum 12. Mal zur
Firmenkontaktmesse “meet@fh-koeln“. Die
Firmenkontaktmesse, die sich speziell an
Studierende und Absolventen/-innen richtet, präsentiert interessante Arbeitgeber und
attraktive Unternehmen der Region. Auch
die DEUTZ AG informierte die interessierten
Besucherinnen und Besucher über das Unternehmen als möglichen Arbeitgeber nach
dem Studienabschluss. Gleichzeitig hatten die Interessenten die Möglichkeit, sich im Austausch mit den Unternehmensvertretern optimal auf die Bewerbungsgespräche vorzubereiten, denn sie konnten vorab ihren Lebenslauf einreichen und individuelle Gesprächstermine vereinbaren.
Die DEUTZ AG und ihr Dienstleistungspartner Axit wurden für ihr neues Logistikkonzept, das durch ein Höchstmaß an Transparenz beschleunigte Lieferprozesse und die
Vermeidung von Versorgungsengpässen in den DEUTZ Produktionswerken sicherstellt,
auf dem Jahreskongress des Arbeitskreises AKJ Automotive in Saarbrücken mit dem
eLogistics Award 2012 ausgezeichnet. Der Award, über dessen Vergabe eine Jury aus
renommierten Experten der Automobilindustrie und der Wissenschaft entscheidet, prämiert innovative Konzepte und Lösungen für die Logistik und das Produktionsmanagement in der Automobilindustrie. Um seine globale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, hat
DEUTZ sein Logistikkonzept in wesentlichen Kernelementen optimiert, so dass mehr als
260 Lieferanten und verschiedene Spediteure in aller Welt ihre Logistikprozesse über die
auf der Cloud-Technologie basierende DEUTZ Logistikplattform in Echtzeit synchronisieren können. Jeder Partner der Lieferkette verfügt damit gleichzeitig über alle relevanten
Informationen, die für den reibungslosen Versorgungsprozess mit Zulieferprodukten von
Bedeutung sind. Ergeben sich Zeitverzögerungen im Lieferprozess, benachrichtigt das
System automatisch per E-Mail, so dass rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Da alle Prozesse elektronisch über eine Plattform laufen, entfällt die zum Teil
mehrfache manuelle Erfassung und Bearbeitung von Daten. Zu den Vorteilen gehört auch
die automatische Erzeugung von Barcode-Labeln, denn auf dem Weg vom Lieferanten
bis zur Montagelinie kann nun ein einheitliches Behälter-Label verwendet werden. Damit
hat das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren den Durchsatz an Paletten im Wareneingang um 40 Prozent auf 1.400 Paletten am Tag steigern können.
Quelle: AKJ Automotive
Weiblicher Nachwuchs ist auch bei
DEUTZ gefragt. Aus diesem Grund beteiligt sich das Unternehmen jedes Jahr
am bundesweiten Mädchen-Aktionstag
„Girls‘ Day“. Der „Girls‘ Day“ soll die
Schülerinnen an die Bereiche Technik,
IT, Handwerk und Naturwissenschaft
heranführen und ihr Interesse über mädchentypische Berufe hinaus erweitern.
Am 26. April 2012 war es wieder soweit.
Die DEUTZ AG lud technikinteressierte
Schülerinnen in ihr Ausbildungszentrum
ein und gab ihnen, begleitet von Ausbildern und Auszubildenden, die Möglichkeit, einen Einblick in die Welt der technischen Ausbildungsberufe bei DEUTZ zu
bekommen.
Im März 2012 lud DEUTZ zum
europäischen
Händlermeeting
in den beliebten Ausflugsort Königswinter. Die deutsch- und
englischsprachigen
Gruppen
hatten in der Stadt am Rhein
Gelegenheit, intensiv über die
Weiterentwicklung der DEUTZ
Service Aktivitäten zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Herausforderung der
Tier 4 Motorentechnologie im Hinblick auf aktive Marktbearbeitung und Produkt- und
Lieferprogrammerweiterung.
Finanzkalender
Juli bis September 2012
09. August 2012
Zwischenbericht 1. Halbjahr 2012
Telefonkonferenz mit Analysten und
Investoren
„Durch die Standardisierung der Prozesse ist unsere Supply Chain erheblich schneller geworden. Dadurch sparen wir Kosten und können flexibler auf Kundenwünsche reagieren“,
freut sich Wilfried Riemann, Senior Vice President Global Operations Compact Engines
bei DEUTZ.
Messen Juli bis September 2012
Datum
Veranstaltung
Segment
OrtLand
19.08.12 bis 21.08.12
29.08.12 bis 01.09.12
24.09.12 bis 27.09.12
AGQUIP
AFAC
MINExpo
Agricultural
Fire engines
Off-highway mobile Gunnedah Sydney Las Vegas
Australien
Australien
USA
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AKTUELLES
MESSEN
Antrieb für die Zukunft
Dubai
DEUTZ auf der MEED
DEUTZ auf der Interm t 2012
Enghien
DEUTZ Händler treffen sich
Die wichtigste Messe der Region im Bereich der Energie, Energieeffizienz und
Elektrotechnik: die Middle East Electricity (MEED) in Dubai. Vom 7. bis 9.
Februar 2012 stellte die DEUTZ AG im
Deutschen Pavillon des Dubai International Exhibition Centre eine Auswahl ihres umfangreichen Motorenportfolios vor.
Der Schwerpunkt der Messe lag dabei
ganz klar im Hightech Bereich. So hatte
DEUTZ speziell für die hohen Anforderungen vor Ort widerstandsfähige und
leistungsstarke Motoren im Messegepäck. Neben dem Gen Set Motor 2011,
der durch lange Ölwechselintervalle und
niedrigen Kraftstoffverbrauch überzeugt,
hatte DEUTZ für den Einsatz im höheren
Leistungsspektrum den SechszylinderReihenmotor TCD 2013 L6 4V mit robustem Motordesign im Angebot. Den
Anspruch des oberen Leistungsbereiches bis 390 kW deckte DEUTZ mit dem
neu entwickelten TCD 12.0 V6 für die
Emissionsstufe EU Stufe III B/US EPA
Tier 4 interim in V-Konfiguration ab, der
dank sehr guter Verbrauchswerte, einer
einfachen und kostengünstigen Installation sowie langen Serviceintervallen eine
hohe Wirtschaftlichkeit verspricht.
Für den Einsatz in heißen, trockenen und
oftmals einsam gelegenen Gebieten erwarten die DEUTZ Kunden vor allem zwei
Dinge von ihren Motoren: Zuverlässigkeit
und Qualität. Nicht selten ist der nächste Servicepartner Hunderte Kilometer
weit entfernt. Aus diesem Grund setzen
die Kunden in der Region vor allem auf
die luftgekühlten Motoren von DEUTZ.
Bei Temperaturen von mehr als 50°C
im Schatten laufen die DEUTZ Motoren
nicht nur zuverlässig, sondern zeichnen
sich zudem auch durch besondere War6
DEUTZINSIDE 2 I 2012
tungsfreundlichkeit aus. Die DEUTZ AG
ist seit dem Jahr 2005 im Mittleren Osten
mit einem Vertriebsbüro, der DEUTZ Gulf
in Jebel Ali, vertreten. Von dort wird das
flächendeckende Händlernetzwerk der
Region betreut. Eine gute Wahl für den
heißen Einsatz.
Vom 12.– 14. April 2012 lud DEUTZ im
Vorfeld der Intermat zum Regional Meeting Europe im französischen Enghien.
81 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
ganz Europa, Marokko sowie Südafrika
nahmen an dem Händlertreffen teil. Bei
einer gemeinsamen Diskussionsrunde am
Abend mit DEUTZ Vorstandsvorsitzendem Dr. Helmut Leube hatten die Gäste
die Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
Am zweiten Tag des Meetings informierte
Dr. Leube die Teilnehmer über die aktuelle
Geschäftslage der DEUTZ AG und zukünftige Technologien.
Vom 16. bis 21. April 2012 rückte DEUTZ auf der Intermat die Zukunft ins Rampenlicht. Die innovativen Technologien rund um Antrieb und Abgasnachbehandlung unter der Emissionsstufe Tier 4 weckten großes Interesse bei
den Messebesuchern und stärkten den Auftritt von DEUTZ als kundenorientiertes, innovatives Unternehmen für
den Sektor „Mobile Arbeitsmaschinen“.
ein Abgasnachbehandlungssystem mit
geschlossenem Dieselpartikelfilter mit
Klappen- oder Brennerregeneration.
Starke Motoren für den mittleren Leistungsbereich
Europa
DEUTZ gibt Motoren für Betrieb mit Biodiesel frei
Serienmäßig erste Freigabe von Stufe IIIB Motoren für biogene
Kraftstoffe in Europa
Die DEUTZ AG hat erstmals Motoren
der Abgasemissionsstufe IIIB für den
Betrieb mit Biodiesel freigegeben. Mit
der Freigabe der Baureihen TCD 6.1 L6
und TCD 7.8 L6 der Abgasemissionsstufe Stufe IIIB mit SCR-Abgasnachbehandlung und 2000 bar Einspritzsystem
für den Betrieb mit 100 Prozent Biodiesel nach DIN EN 14214 unterstreicht
das Unternehmen seine führende Stellung bei Applikationen mit biogenen
Kraftstoffen und entspricht damit als
renommierter Hersteller von Landtechnikmotoren auch der wachsenden Kundennachfrage nach alternativen Kraftstoffen. Nach umfangreichen Feldtests
zur Absicherung der Biodieseltauglichkeit in Zusammenarbeit mit der Union
zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) ist dies die serienmäßig
erste Freigabe von Stufe IIIB Motoren
für Biodiesel in Europa. DEUTZ weist
darauf hin, dass ausschließlich Biodiesel
mit der Spezifikation DIN EN 14214 verwendet werden darf und empfiehlt seinen Kunden in
Deutschland, die Qualität des Biodiesels durch ein Zertifikat der AGQM (Arbeitsgemeinschaft
Qualitätsmanagement Biodiesel e.V.) zusätzlich abzusichern.
Besondere Randbedingungen für den Einsatz von Biodiesel sind im Technischen Rundschreiben 0199-99-1218 „Kraftstoffe“ veröffentlicht.
Auch in diesem Jahr konnte die Intermat
in Paris mit großen Erfolgen aufwarten:
Rund 200.000 Besucher, davon 145.000
Fachbesucher, informierten sich auf dem
375.000 m² großen Messegelände in Paris
Nord Villepinte über die zahlreichen Neuvorstellungen im Baumaschinensektor.
Von großem Interesse waren hierbei vor
allem die Motoren für die Emissionsstufen
Tier 4 interim sowie die Lösungen für die
nachfolgende Abgasstufe Tier 4/Stufe IV.
Hier legte DEUTZ einen großen Auftritt hin
und stellte wieder einmal unter Beweis, wie
der Antrieb für die Zukunft aussieht.
Auf der Intermat 2012 rückte das Unternehmen die „Neuen“ in den Mittelpunkt.
Die Neuen, das sind die Motoren für die
Abgasstufe EU Stufe IV/US EPA Tier 4,
die DEUTZ in Paris erstmals vorstellte.
Mit seiner neuen Motorengeneration von
2,9 bis 16,0 Liter Hubraum zeigte DEUTZ,
einer der weltweit größten unabhängigen
Hersteller von Dieselmotoren, wohin die
Zukunft in der Motorentechnologie geht.
Der „Kleine“ unter den Großen ist der
TCD 2.9 L4. Ausgelegt für sehr kurze und
enge Installationen, deckt der ultrakompakte, neu entwickelte TCD 2.9 L4 einen
Leistungsbereich von 30 bis 55,4 kW ab.
Optional erhältlich als Saugmotor oder
turboaufgeladen, mit oder ohne Ladeluftkühlung und ausgestattet mit gekühlter
externer Abgasrückführung und Common-Rail Hochdruckeinspritzung bietet
der kompakte 4-Zylinder-Reihenmotor
hohe spezifische Leistungs- und Drehmomentwerte und erreicht ein um 50
Prozent höheres Drehmoment als vergleichbare Wettbewerbsmotoren.
Leistungsstark und völlig neu konzipiert:
Der Industriemotor TCD 3.6 L4 deckt den
Leistungsbereich von 55,4 bis 97 kW ab.
Mit einem herausragenden Drehmoment
von 510 Nm und einer Spitzenleistung
von 97 kW dringt der äußerst kompakte
4-Zylinder-Motor in eine Leistungsklasse
vor, die bislang nur von deutlich hubraumstärkeren Motoren bedient werden konnte und erbringt bei einer Drehzahl von
1.400 – 1.600 U/min-1 eine Leistung vergleichbar mit der eines Tier 3-Motors mit
4,5 Liter Hubraum und Turboaufladung.
Für den Leistungsbereich von 80 bis 115
kW hat DEUTZ den wassergekühlten
Motor TCD 4.1 L4 im Programm, der
bei einer Drehzahl von 1400 bis 1.600 U/
min-1 ein maximales Drehmoment von
610 Nm erbringt. Der Motor verfügt über
Der wassergekühlte TCD 6.1 L6 deckt
den Leistungsbereich von 100 bis 180
kW ab und verspricht bei einem maximalen Drehmoment von 1.000 Nm eine
bis zu 25prozentige Leistungssteigerung
gegenüber dem Vorgängermodell. Der
6-Zylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung und Ladeluftkühler sowie elektronisch geregelter DEUTZ Common-Rail
(DCR®) Hochdruckeinspritzung, überzeugt durch ausgeprägte Wirtschaftlichkeit, hohe Motorlebensdauer und lange
Serviceintervalle.
Mit einer Leistung von 160 bis 250 kW
ist der wassergekühlte 6-Zylinder-Motor
TCD 7.8 L6 der stärkste Motor der mittleren Leistungsklasse. Ausgestattet mit
Turbolader mit Ladeluftkühlung, gekühlter
externer Abgasrückführung sowie DEUTZ
Common-Rail (DCR®) Hochdruckeinspritzung mit 2.000 bar ist der Motor für hohe
Belastungen ausgelegt. Gegenüber dem
Vorgängermodell zeichnet sich der TCD
7.8 zudem durch eine Kraftstoffersparnis
von bis zu 5 Prozent aus.
Den Leistungsbereich von 240 bis 390
kW deckt der wassergekühlte V-Motor
TCD 12.0 V6 ab. Ausgelegt für hohe Belastungen überzeugt der TCD 12.0 durch
herausragende Robustheit und lange
Wartungsintervalle und stellt damit eine
Optimierung der Betriebskosten sicher.
Die kompakte V-Ausführung sowie die
vordere und hintere Leistungsabnahme
mit bis zu drei Nebenabtrieben reduzieren die Einbaukosten und erhöhen die
Zahl der Einsatzgebiete. Zusätzlich gewährleistet ein elektronisch geregelter
Wastegate Turbolader eine optimale Geräteperformance.
7
TITELTHEMA
TITELTHEMA
„Made in Germany“
mit internationalem
Kontext
DEUTZ und der
Wirtschaftsstandort
Deutschland
Eine Herkunftsbezeichnung wird
als Qualitätsmerkmal wahrgenommen: Fast auf das Jahr genau ist
„Made in Germany“ so alt wie das
Unternehmen DEUTZ. Und dieses bekennt sich zum Standort
Deutschland, der so traditionsreich
ist wie zukunftsweisend.
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DEUTZINSIDE 2 I 2012
Produkte aus Deutschland genießen
international hohes Ansehen, die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“
wurde bereits vor vielen Jahrzehnten
zu so etwas wie einem Qualitätssiegel. „Made in Germany“ ist traditionsreich und modern zugleich – so wie die
DEUTZ AG. Auch der Motorenhersteller mit Hauptsitz in Köln bezieht rund
80 Prozent seiner Komponenten aus
Deutschland. Folglich kommen 20 Prozent aus anderen Ländern, denn für die
Produkte „Made by DEUTZ“ ist vor allem
diese Feststellung wichtig: Mehr noch
als die Herkunft steht die Qualität im Fo-
kus. DEUTZ gehört zu den Herstellern
im Premiumsegment. Davon ist zwar
eine große Zahl in Deutschland ansässig, aber eben nicht nur dort.
Die Bezeichnung „Made in Germany“
geht auf das Zeitalter der europäischen
Industrialisierung im 19. Jahrhundert zurück. Demgegenüber sieht die Kräfteverteilung in der Weltwirtschaft heute ganz
anders aus. Ostasien ist die Boomregion
schlechthin. Dass Indien, Südamerika
und Russland spannende und dynamische Zukunftsmärkte sind, wird ebenfalls niemand bestreiten. Doch eines ist
über viele Jahrzehnte geblieben: Produkte mit der Herkunftsbezeichnung „Germany“ genießen einen exzellenten Ruf,
sei es nun in Shanghai, São Paulo oder
Mumbai. Und ebenfalls schon seit Jahrzehnten sind es nicht mehr nur deutsche
Hersteller, die gerne darauf verweisen,
wo sie ihren Produktionsstandort haben:
Nicht ohne Stolz drucken die Hersteller
von Schuhen, Kleidung und modischen
Accessoires die Bezeichnung „Italy“ aufs
Etikett, und dass eine hochwertige Armbanduhr „Swiss made“ sein sollte, es sei
denn, sie stammt aus Glashütte in Sachsen, versteht sich ohnehin von selbst.
Pluspunkte für den Standort Deutschland
Wie alle Wirtschaftsstandorte so lebt
auch Deutschland von den Zukunftsperspektiven, die es bietet, und von den
Rahmenbedingungen, die gegenwärtig
dort vorzufinden sind. Die Standortfaktoren, die im Zusammenhang mit der
Bundesrepublik ins Feld geführt werden,
sind durchaus geeignet zu polarisieren:
Einerseits ist der große Wert politischer
Sicherheit nicht zu übersehen, andererseits beklagen Unternehmen die hohe
Abgabenlast. Zwar sind hervorragende
Infrastruktureinrichtungen
vorhanden,
was aber gänzlich fehlt und folglich nur
über den Weltmarkt beschafft werden
kann, sind Rohstoffe – insbesondere die
Nichteisenmetalle, wie sie beispielsweise
von der Elektronikindustrie in immer größeren Mengen gebraucht werden. Nach
Jahrzehnten, in denen in Deutschland
ganze Wirtschaftszweige mehr oder weniger weggebrochen sind – Textilindustrie, Werften und Teile des Montanbereichs –, wird zunehmend deutlich, dass
es immaterielle Ressourcen sind, die den
Standort Deutschland prägen und für ihn
sprechen: Vorhandenes Know-how, gute
Bildungschancen und vor allem Menschen, die in einem Rahmen von noch
immer hoher sozialer Sicherheit Spitzenleistungen erbringen. Für die DEUTZ AG
und ihren Vorstandsvorsitzenden Dr. Helmut Leube sind sie, die Menschen, entscheidend (Interview auf den folgenden
Seiten). Ohne Zweifel ist DEUTZ einer
der klangvollsten und traditionsreichsten
Namen unter denjenigen Unternehmen,
die sich zum Standort Deutschland bekennen.
In Deutschland verwurzelt, in der Welt
zu Hause
So wie „Germany“ nicht die einzige Herkunftsbezeichnung ist, die auf Qualität
schließen lässt, so wäre es geradezu
engstirnig, einen Widerspruch zwischen
Produktion in Deutschland und dem Gebot des globalen Handelns zu sehen.
Wer als deutsches Unternehmen Erfolg
hat, erreicht diesen in der Regel dadurch,
dass er sich international aufstellt – so
wie die DEUTZ AG. Weltweit bedient das
Unternehmen die Märkte mit Produkten,
die, wo überall nötig, auf die Bedürfnisse
der Zielländer zugeschnitten sind. Hierfür
operiert DEUTZ mit einer hochmodernen
Plattformstrategie sowie einer ausgeklügelten Logistik. Erfolgsgeschichten made
in Germany sind so wie das Unternehmen DEUTZ: in Deutschland verwurzelt,
in der Welt zu Hause und so international
wie seine Kunden.
Wie das „Made in Germany“ entstand
Ab 1867 schrieb in Großbritannien ein Gesetz, der Merchandise Marks Act, vor, auf Waren
das Herkunftsland anzugeben. Entgegen der heute weit verbreiteten Meinung ging es
also nicht etwa darum, speziell Produkte aus Deutschland in der Käufergunst herabzuwürdigen. Auch andere Länder, allen voran Frankreich, waren schon damals exportorientierte Wirtschaftsnationen. Was der Merchandise Marks Act jedoch bestimmt nicht
beabsichtigte und dennoch bewirkte: Besonders die Herkunftsbezeichnung Deutschland
wurde schnell so etwas wie ein Qualitätssiegel. Nicht nur Produkte der Hochtechnologie
waren gefragt, sondern auch Alltagsgegenstände wie Messer aus Solingen, Spielzeug
aus Nürnberg und später Glas aus Jena. Die Tatsache, dass Deutschland zuerst für England und dann für die USA nicht nur Wirtschaftsrivale, sondern auch noch Kriegsgegner
geworden war, tat der Wertschätzung für Ware aus Germany keinen Abbruch.
9
TITELTHEMA
TITELTHEMA
man sich darüber jedenfalls nicht allzu große Sorgen zu machen. Und jetzt
kommt das Wichtigste: Wer soll eigentlich die Arbeit tun? Gut ausgebildete und
motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der entscheidende Standortfaktor, der für Deutschland spricht. Dabei ist
es übrigens ziemlich unsinnig zu behaupten, dass es „die Deutschen“ sind, die so
fleißig und präzise arbeiten. Wenn man
sich unsere Belegschaft anschaut, dann
wird man kaum eine Nation der Erde finden, die dort nicht vertreten wäre. Diese
Vielfalt ist gut für uns und wir sind stolz,
dass wir in unserem Unternehmen so
viele unterschiedliche Kulturen und Nationen vereinen.
DEUTZ INSIDE: Es ist ja oft davon
die Rede, dass der Faktor Arbeit in
Deutschland zu teuer wäre …
„Die Mitarbeiter sind
der entscheidende
Standortfaktor“
Für die DEUTZ AG ist es wichtig, sich auch als international tätiges Unternehmen stets auf die Verwurzelung am Standort Deutschland zu besinnen.
Warum eigentlich? Im Interview gibt Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut
Leube eine sehr persönliche Einschätzung.
DEUTZ INSIDE: Herr Dr. Leube, sind
Produkte aus Deutschland besser als
andere?
Dr. Helmut Leube: Überall auf der Welt
wird gute Arbeit geleistet. Wer das nicht
kann, überlebt in den globalisierten
Strukturen nicht lange. Nun gibt es aber
so etwas wie ein positiv besetztes Klischee. Und dieses heißt „Made in Germany“. Ich halte es für vollkommen legitim, darauf hinzuweisen, dass DEUTZ
ein weltweit tätiges Traditionsunterneh10 DEUTZINSIDE 2 I 2012
für ihre spätere Automobilkarriere nicht
etwa in Stuttgart gelegt haben, wie man
meinen könnte, sondern hier bei uns in
Köln, als Mitarbeiter von Herrn Otto, darf
man an dieser Stelle ruhig einmal erwähnen.
DEUTZ INSIDE: Wodurch macht sich
denn der Standort Deutschland bezahlt?
Dr. Helmut Leube: Hier ist die gut ausgebaute Infrastruktur zu nennen. Prinzipiell könnte man ja ein Montagewerk für
Dieselmotoren fast überall errichten. Allerdings stellen sich dann einige Fragen:
Wo sind die Aumen mit deutschen
„Deutschland ist die Heimat großer tobahnen und die
Wurzeln ist. WeltErfinder und Technologiepioniere.
Flughäfen mit ihren
weit ist Deutschland
Frachtterminals, die
auch als die Heimat
Es macht uns stolz, dass unser
man braucht, um
großer Erfinder und
Unternehmen in der Tradition
Technologiepionieunseres Gründers Nicolaus August Material heranzuschaffen und um in
re bekannt. Einer
Otto steht.“
alle Welt zu exportieder bedeutendsten
ren? Wo ist das Netzwerk der Zulieferer,
ist unser Gründer Nicolaus August Otto.
die zeitnah reagieren können? Und welDass unser Unternehmen in der Tradition
chem Logistikpartner soll man all die Güseiner Arbeit steht, macht uns stolz. Und
terströme anvertrauen? An Standorten
dass Gottlieb Daimler und Wilhelm Maywie Köln, Ulm und Herschbach braucht
bach einen entscheidenden Grundstein
Dr. Helmut Leube: Teuer ist eine Sache
vor allem dann, wenn sie ihr Geld nicht
wert ist. Für das, was die Menschen bei
DEUTZ leisten, gilt das jedenfalls nicht.
de Fachkräftemangel, über den viele
Selbstverständlich sind auch in unserer
Unternehmen stöhnen – wir können bisRechnungslegung die Personalkosten
lang ganz gut damit
ein dicker Brocken,
„Egal, wo auf der Welt man
umgehen. Ich mag
aber es ist ja auch
ein adäquater Geproduziert, man braucht Leute, die auch dieses Gerede
von den so genanngenwert vorhanden:
in der Lage sind, diese Arbeit mit
Unsere Produktivi- den geforderten Qualitätsmaßstäben ten Billiglohnländern
nicht. Es ist doch
tät stimmt. Qualifizu verrichten.“
so: Egal, wo auf der
zierten Nachwuchs
Welt man produziert, man braucht Leukönnen wir direkt aus der Region unsete, die in der Lage sind, diese Arbeit mit
rer Standorte rekrutieren. Der drückenden geforderten Qualitätsmaßstäben zu verrichten. Natürlich ist
das Lohnniveau in China oder Indien niedriger als in Deutschland. Aber diese Länder sind längst nicht
mehr nur die verlängerte Werkbank für westliche
Unternehmen,
sondern ganz große
Player von deren künftiger Bedeutung wir
bislang nur eine Vorahnung haben. Deshalb
fertigt auch die DEUTZ
AG in China, aber eben
nicht nur dort. In Zeiten der Globalisierung
gilt es, breit aufgestellt
zu sein, Präsenz zu zeigen und Schwankungen auf einzelnen regionalen Märkten ab-
federn zu können. Deutsche Wertarbeit ist gut und schön, aber wir haben
uns wohlweislich so aufgestellt, dass
die Standorte in anderen Ländern auch
einen Beitrag dazu leisten, unsere Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.
DEUTZ INSIDE: Aber ist mit dieser
Einschätzung das Siegel „Made in
Germany“ nicht bloß noch ein Qualitätszeichen auf Abruf?
Dr. Helmut Leube: Leben, Fortschritt
– all das basiert auf Veränderung, dem
Willen sich zu verbessern, Neues zu lernen, sich anzupassen oder auch Situationen aktiv zu gestalten. Für diesen Prozess sind wir mit unseren „deutschen“
Tugenden sicherlich ganz gut aufgestellt. Das heißt aber eben gerade nicht,
dass wir uns auf erreichten Standards
ausruhen dürfen. Wer das täte, manövriert sich ganz schnell ins Abseits. Hinter „Made in Germany“ verbirgt sich
ja nicht nur handwerkliche Wertarbeit,
sondern auch Prozessoptimierungen,
ausgefeilte Ingenieurskunst, Erfindergeist und Kreativität. So gesehen steht
dem Qualitätszeichen „Made in Germany“ trotz aller Diskussionen um höhere
Lohnstückkosten als im internationalen
Vergleich sicherlich noch eine glänzende Zukunft offen.
11
MENSCHEN & MÄRKTE
6
Motorenpower
x
Köln, Herschbach, Ulm und Übersee – in diesen vier deutschen
Städten gibt es überproportional
viele Menschen mit Diesel im Blut.
Insgesamt rund 1.800 Personen
arbeiten dort in den unterschiedlichsten Funktionen hoch engagiert in der Entwicklung und der
Produktion modernster Baureihen
von wasser- oder luftgekühlten
Dieselmotoren. Die Rede ist von
den Standorten der DEUTZ AG in
Deutschland. DEUTZ Inside lädt
Sie ein zu einer kleinen gedanklichen Deutschland-Rundreise:
DEUTZ-Motorenwerk in Köln-Porz
Das Werk in Köln-Porz ist das größte der sechs deutschen DEUTZ-Werke. Bei einer Maximalauslastung könnten hier rund 330.000 Motoren vom Band rollen, das entspräche in etwa einem Motor alle 90 Sekunden. In Porz
handelt es sich hierbei um die Motoren der Baureihen 2011, TCD 2.9 L4 und TCD 3.6 L4 in der Klasse bis 4 Liter
Hubraum sowie bei 4 bis 8 Liter Hubraum die Baureihen 2012, 2013 2V, 2013 4V, TCD 4.1 L4, TCD 6.1 L6 und
TCD 7.8 L6. Um die Produktionsleistung zu bewältigen, arbeiten auf rund 30.000 qm Hallenfläche zur Zeit mehr
als1000 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb bei der Montage sowie in den unterschiedlichsten Logistikbereichen.
Das DEUTZ-Werk in Köln-Porz zeichnet sich durch schlanke Prozesse, wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und
hochflexible Montagekonzepte – Sequenzbildung und Kommissionierung – aus und fungiert als „lead plant“ für das
Segment Compact Engines. Lead plant bedeutet, dass Montage-Konzepte, bevor sie in anderen DEUTZ-Werken übernommen werden, in Köln-Porz entwickelt, getestet, optimiert und auf Robustheit geprüft werden. Da alle
Motoren am Band mit einer Losgröße von einem Stück gefertigt werden können, werden alle An- oder Einbauteile nicht nur exakt zum Bedarfstermin just-in-time, sondern auch synchron zur Reihenfolge der Produktion an das
Montageband angeliefert, also just-in-sequence. Anders wäre die Montage der außergewöhnlich großen Varianz
an DEUTZ-Motoren gar nicht möglich.
12 DEUTZINSIDE 2 I 2012
MENSCHEN & MÄRKTE
DEUTZ-Motorenwerk in Ulm
DEUTZ-Werke Köln-Deutz und Köln-Kalk
Auch am traditionsreichen DEUTZ-Standort Ulm laufen Motoren
in bewährter DEUTZ-Qualität vom Band. Mehr als 400 Mitarbeiter montieren im Werk Ulm Motoren der Baureihen 1015/2015/
TCD12.0/16.0, 413/513 sowie mit besonderem Schwerpunkt die
luftgekühlten Reihenmotoren 912/914. Hinzu kommen zusätzlich
Motoren der Baureihe 1013 für Kunden aus der See und Binnenschifffahrt. Eines der Erfolgsrezepte für die hohe Effizienz in der
Fertigung im DEUTZ-Werk Ulm ist die kontinuierliche Verbesserung der Arbeits- und Montageprozesse mittels Kaizen-Workshops. So wurden etwa in den vergangenen drei Jahren 1.865
einzelne Maßnahmen umgesetzt. Es erfolgte beispielsweise eine
Flächenreduktion von insgesamt 3.670 qm oder eine Reduzierung der Rüstzeit von insgesamt 116 Minuten. Durch das Kaizen
konnte nicht nur die Flächenproduktivität deutlich gesteigert, sondern auch die zentrale Vormontage aufgelöst und eine Produktion im One-Piece-Flow organisiert
werden. Auch unnötige Lauf- und
Transportwege im Ulmer Werk wurden eliminiert – im genannten Zeitraum gelang eine Wegreduzierung von
über 15 km.
Zusätzlich zum Standort in Köln-Porz fertigt die
DEUTZ AG auch in ihren Werken in Köln-Deutz
und in Köln-Kalk. In Köln-Kalk werden von etwas über 100 Mitarbeitern auf einer Fertigungsfläche von knapp 12.000 qm Kurbelgehäuse für die Baureihen 2012, 2013, TCD
4.1/6.1 in etlichen Variationen hergestellt. Insgesamt
produziert das Kalker Werk jährlich rund 80.000 Kurbelgehäuse für die Motoren der 4–7-Liter-Hubraumklasse. In dem Deutzer Werk arbeiten auf rund 78.000 qm Fertigungsfläche ca. 525
DEUTZ-Mitarbeiter an der Montage verschiedenster Komponenten. Dazu gehören unter anderem Kurbelwellen für die Baureihen 91x, 2011, 2012 2V/4V, 2013 2V, TCD 2.9/3.6/4.1/6.1,
Nockenwellen für die Baureihen 91x, 2011, 2012 2V/4V, 2013
2V/4V, TCD 3.6/4.1/6.1/7.8, Kurbelgehäuse für die Baureihen
91x und 2011 sowie rund 10.000 Rohrleitungsvarianten für alle
DEUTZ-Motorenbaureihen, etwa für Kraftstoff-, Entlüftungs-, Ladeluft- oder Kühlmittelleitungen. Sämtliche Komponenten werden in der großen DEUTZ-typischen Varianz hergestellt.
Das DEUTZ Xchange-Werk in Übersee
DEUTZ-Komponentenwerk in Herschbach
Auf rund 20.000 qm
Werksfläche hauchen im DEUTZ-Werk in Übersee 180 Mitarbeiter alten DEUTZMotoren neues Leben ein. Im Werk in der Nähe des Chiemsees werden jährlich knapp 4.000 hochwertige Motoren gebaut, die alle die gleiche Lebensdauer bzw. Qualität wie Motoren aus der normalen Serienfertigung besitzen. Im XchangeProgramm werden ca. 20 verschiedene Baureihen aus Serienproduktionen zurück bis zum Baujahr 1975 aufbereitet. Und
zwar in dem DEUTZ-typischen hoch individualisierten und kundenspezifischen Variantenreichtum. Für die Produktion ergibt
sich daraus laut Lars Werner ein Mix aus modernen Qualitätssicherungsmaßnahmen, innovativen Aufarbeitungstechnologien,
und traditionellem handwerklichem Know-how einer Motorenschlosserei, um alte, aber aufarbeitungsfähige Bauteile wieder
maßhaltig instand zusetzen. Der wöchentliche Auftragseingang
pendelt zwischen 50 und 100 Motoren, was von allen Mitarbeitern ein hohes Maß an Serviceorientierung, Flexibilität und den
Einsatz unterschiedlichster Arbeitszeitmodelle erfordert. Denn
Schnelligkeit ist beim „Austauschmotor“ das A und O. Der Aufbau eines neuen „alten“ Motors gelingt in Übersee innerhalb weniger Werktage. Das bedeutet für die DEUTZ-Kunden: Ausfallzeiten durch defekte Motoren und damit teure Standzeiten der
Maschinen werden auf ein absolutes Minimum reduziert.
Etwas über fünf Millionen Einzelteile, rund 2.200 Bauteilvarianten in einer großen Losgrößen-Varianz von einem bis zu 15.000
Stück – so lautet die stolze Jahresbilanz des DEUTZ-Komponentenwerks in Herschbach im Westerwald. Angelieferte Gusskomponenten, wie zum Beispiel Steuerungsteile, Lauf- und Leiträder,
Gehäuse, Lagerflansche, Drehteile, Schellen für die Abgasnachbearbeitung, Gegengewichte für Kurbelwellen, Konsolen etc. werden in Herschbach in mechanischer Bearbeitung qualitativ weiterverarbeitet, veredelt und gehen danach entweder direkt ins Zentrallager bzw. in die Motormontagen der Werke Köln-Porz oder
Ulm, Servicebereiche oder sie landen im werkseigenen Vormontagebereich. Dort werden sie dann in bewährter DEUTZ-Qualität
zu Kipphebeleinheiten, Kühlgebläse, Abgasrückführungs-Modulen, Ölkühlern, Kraftstofffiltern, Kompressoren, Lüfterlagerungen
und anderen Bauteilen für die Endmontage zusammengesetzt.
Als Qualitätslieferant verheiratet das Werk in Herschbach in den
Baugruppen auch Einzelkomponenten von weltweiten Fremdlieferanten – bei Übernahme der kompletten Produktverantwortung. Zur Zeit arbeiten in den rund 7000 m² großen Produktionshallen in Herschbach etwa 150 Mitarbeiter. Mehrmals täglich
wird die Herschbacher Produktion an das Zentrallager
nach Köln-Lind und weiteren Speditionen verladen.
Power
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MENSCHEN & MÄRKTE
MENSCHEN & MÄRKTE
gewonnen werden. Die “Westerwälder Eisenbahnfreunde“ aus
Westerburg und die “Oldtimerfreunde Kroppacher Schweiz“
aus Mörsbach informierten
über Fotos und Originalexponate. So gab es beispielsweise einen Dieselmotor aus dem
Jahre 1930, der im Betrieb live
vorgeführt wurde.
Entkoppelte Prozesse
Jahre
Wenn das menschliche Herz nicht mehr so recht kann oder will, sorgt die moderne Medizin mit Bypass, Stents oder
Implantation für ein paar weitere, möglichst beschwerdefreie Jahre. Ein komplett neues, zweites Leben – inklusive
Höchstleistungspower und maximaler Belastbarkeit – ist leider nicht möglich. Gänzlich anders sieht es bei in die
Jahre gekommenen DEUTZ-Aggregaten aus. Die DEUTZ-Xchange-Motoren stehen für Langlebigkeit, höchste Qualität, volle Garantiezeit und maximale Belastbarkeit – ganz wie ein neuer Serienmotor.
Das Zauberwort im DEUTZ-XchangeWerk in Übersee am Chiemsee lautet
„entkoppelte Prozesse“. Reparaturbedürftige Motoren wurden hier früher angeliefert, auseinandergenommen, repariert
und den Kunden zurückgeschickt. Dieser
Prozess war äußerst zeitintensiv. Heute
kann im Bedarfsfall, falls irgendwo auf
der Welt ein DEUTZ-Motor ausfällt, aus
vorhandenen, aufbereiteten und qualitativ
hochwertigen Komponenten bzw. Bauteilen alter Motoren innerhalb weniger Werktage ein neuer „alter“ baugleicher Motor
produziert, auf dem Motorenstand geprüft
und kurzfristig an den Kunden ausgeliefert
werden. Alles in gewohnter DEUTZ-Qualität, denn alle wiederaufbereiteten Komponenten entsprechenden den strengen
DEUTZ-Qualitätskriterien und erfüllen die
gleichen hohen Funktionsparameter wie
neue Bauteile. Die Prozessschritte „Demontage des defekten Motors“ sowie
„Aufbereitung der wiederverwendbaren
Komponenten“ finden losgelöst von der
Herstellung des Xchange-Motors statt.
Mit anderen Worten: Der Xchange-Motor
ist schon lange wieder beim Kunden im
14 DEUTZINSIDE 2 I 2012
Einsatz bevor der eigentlich defekte Motor in Übersee eintrifft. Diese defekten
Motoren werden dann bedarfsgesteuert
zerlegt, analysiert und die verwendbaren
Einzelkomponenten aufbereitet und dem
neuerlichen Produktions-Kreislauf zugeführt. Das ist auch ökologisch sinnvoll,
weil es den Rohstoff- und Energieeinsatz
reduziert und damit für mehr Nachhaltigkeit sorgt.
Rund die Hälfte der in Übersee gebauten Xchange-Motoren sind Motoren aus
der laufenden DEUTZ-Produktion. In
diesem Fall spielt meist die sehr schnelle Verfügbarkeit die zentrale Rolle. Denn
so können DEUTZ-Kunden teure Maschinenstillstand-Zeiten minimieren. Bei den
Motoren, die aus der heutigen Produktion
ausgelaufen sind, bietet Xchange gegenüber einer konventionellen Reparatur des
defekten Motors durch einen x-beliebigen
Instandsetzer den unschlagbaren Vorteil, dass der Xchange-Motor den Qualitätsstandard eines neuen Motors bietet,
d.h. wieder 100% Lebensdauer. DEUTZ
Xchange ist also immer eine gute Wahl.
In diesem Jahr wurde das DEUTZ Komponentenwerk Herschbach 50 Jahre alt!
Dies nahm die Werksleitung zum Anlass
um einen Mitarbeitertag zu veranstalten.
Ein Organisations-Team rund um Rudolf Bardutzki, Jens Behrmann, Michael Denter, Werner Friede, Bernd Klein,
Marco Lohmeier, Rüdiger Marmé, Mike
Morgenschweis, Sabrina Nöller, Lothar
Puderbach und Meik Sanner nahm sich
der umfangreichen Planungen für die Feierlichkeiten an.
Nach aufregenden Wochen der Vorbereitung war es dann soweit. Bei trockenen
und teilweise sonnigen Abschnitten konn-
Eine Lagerhalle und deren Vorplatz wurden extra für den Tag
hergerichtet. Bei Kaffee und Kuchen,
der Erlös ging hier zu 100 % an das Kinderhospiz Balthasar, konnten die Besucherinnen und Besucher den Klängen
des Musikvereins Herschbach lauschen.
Auch für die Unterhaltung der Kleinen war
gesorgt, sie konnten sich beispielsweise
beim Torwandschießen beweisen oder
beim „Hau den Lukas“ ihre Kraft demonstrieren. In der Halle wurden historische
Bilder aus den vergangenen fünf Jahrzehnten präsentiert und als besonderes
Highlight wurde ein Gewinnspiel mit einer
„Schätzfrage“ durchgeführt. Es galt zu
erraten, wieviele Kipphebel sich in einer
extra bereitgestellten Box befanden. Dem
Gewinner winkten unter anderem schöne
Miniatur-Motorenmodelle.
von mehr als 700 Personen. „Wir sind
stolz darauf, dass unser Jubiläumsfest ein
solcher Erfolg war. Wir haben so viel positives Feedback erhalten, das ist schon
etwas ganz Tolles. Aber ohne die tatkräftige Unterstützung vieler helfender Hände,
beispielsweise von unserer örtlichen Feuerwehr, dem DRK aus Herschbach und
auch den benachbarten Unternehmen,
wäre das so sicher nicht möglich gewesen“, freut sich Werner Friede, Leiter des
Komponentenwerks.
Dass das Fest ein voller Erfolg war, zeigte nicht zuletzt die stolze Besucherzahl
DEUTZ in Herschbach
ten die Herschbacher am 12. Mai 2012,
dank der Unterstützung vieler motivierter
Mitarbeiter und Partner, ihren Besucherinnen und Besuchern ein tolles Tagesprogramm bieten.
Im Rahmen von Führungen und Vorträgen an 12 verschiedenen Ausstellungsständen, teilweise mit Live-Bearbeitung,
konnten die Mitarbeiter, deren Familienmitglieder, zahlreiche ehemalige Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter sowie geladene
Gäste, das große Spektrum an mechanischen Bauteilen und Baugruppen kennenlernen, die das Herschbacher Komponentenwerk als Qualitätslieferant und
Komplettanbieter mit weltweitem TeileWareneingang dem DEUTZer Produktionsverbund “Just in Time“ bereitstellt.
Auch zwei örtliche Vereine, die sich seit
vielen Jahren intensiv mit dem Unternehmen beschäftigen, konnten für den Tag
15
MENSCHEN & MÄRKTE
MENSCHEN & MÄRKTE
Deutschland: Ein Land, das 81,8 Millionen Menschen auf einer Fläche von
rund 357.121,41 km² beherbergt. Eine
Republik, die aus 16 deutschen Ländern gebildet wird und die nicht zuletzt
wegen der viel gerühmten deutschen
Schrebergartenidylle und Biergartengemütlichkeit geschätzt wird.
Business-Kulturen
Zu Gast
im Land des
Gartenzwergs
Teil 5
tsch
la
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern geht es in Deutschland jedoch in
Geschäftsbeziehungen wider Erwarten
recht förmlich her. Hoch geschätzt wird
eine vertrauensvolle Beziehung, aber
das persönliche Verhältnis übt im Allgemeinen nur geringen Einfluss auf geschäftliche Entwicklungen aus.
Deu
nd
Was zählt, sind kompetentes Auftreten
und Fachwissen. Diese Eigenschaften
strahlen Zutrauen und Seriosität aus
– im deutschen Geschäftsalltag unvermeidbare Qualifikationen. Sachlich
steht der Deutsche auch übertriebenen
Gefühlsausbrüchen oder – für ihn aufgesetzt wirkender – Überemotionalität
gegenüber. Schnell entwickelt er hieraus
eine Art Skepsis zu seinem Gegenüber,
daher sollten zu starke Übertreibungen
besser vermieden werden.
Vermeiden sollten Sie es wenn möglich
auch, zu spät zu vereinbarten Terminen
zu erscheinen. Sollten Sie sich verspäten, versäumen Sie es nicht, Ihren deutschen Geschäftspartner frühzeitig zu
benachrichtigen und liefern Sie bestenfalls eine gute Begründung für die Verzögerung mit. Noch immer gilt Pünkt-
lichkeit als klassische deutsche Tugend
und für den Geschäftspartner zeugt es
von Respekt, der Zeit des Anderen
genau so viel Aufmerksamkeit zu
schenken, wie der eigenen.
Der
gegenseitige
Respekt
schlägt sich auch in der Form
der Begrüßung nieder. Hier geht
man auf seinen Geschäftspartner zu, reicht ihm die Hand und
begrüßt sich mit festem Händedruck. Dies symbolisiert Wertschätzung, Offenheit und Selbstbewusstsein. Zu plump dürfen Sie
dabei allerdings nicht werden. Eine
persönliche Anrede mit „Du“ ist in geschäftlichen Beziehungen unüblich.
Der Geschäftspartner wird grundsätzlich mit „Sie“ angesprochen und durch
die Anrede „Herr“ oder „Frau“ ergänzt.
Erst wenn man Ihnen das „Du“ anbietet,
spricht nichts gegen die Verwendung.
In Deutschland ist das Mittagessen, zu
dem man zwischen 11:30 und 13:30 Uhr
geht, traditionell die Hauptmahlzeit des
Tages. Im Gegensatz zu einem mehrgängigen und mehrstündigen Menü
werden dabei meist eine Vorspeise, ein
Hauptgericht und ein Dessert gewählt.
Bei mehreren Gängen wird das Besteck
von außen nach innen gewählt, für die
Reihenfolge der Gläser gilt: Was als Erstes getrunken wird, steht am nahesten.
Überhaupt sind Tischmanieren hier das
A und O. Während des gemeinsamen
Geschäftsessens ist es üblich, dass
alle gleichzeitig mit dem Essen begin-
nen. Ausschweifende Gesten mit dem
Besteck, Sprechen mit vollem Mund
sowie das hektische Greifen über den
Teller eines anderen sind tabu. Hastiges
Schlingen oder deutlich wahrnehmbare
Essgeräusche sind ebenso zu vermeiden wie das Nachbestellen.
Eine gepflegte Konversation bei Tisch
wird dabei sehr geschätzt, die reine
Konzentration auf das Essen oder ein
sturer Blick auf den Teller wirken daher
nicht besonders souverän. Souveränität drücken Sie übrigens auch über die
Wahl Ihrer Kleidung aus. In Deutschland
sind Anzug und Krawatte für den Herrn
beziehungsweise Kostüm oder Hosenanzug für die Dame immer die richtige
Wahl.
Deutschland: 10 INTERESSANTE Fakten
Sie wird allseits gerühmt – die
deutsche Gründlichkeit. Aber
welchen Ansprüchen muss man
im „Land der Erfinder“, auf deren
Innovationsgeist heute Selbstverständliches, wie Aspirin, Buchdruck, Gummibärchen, Zahnpasta und nicht zuletzt natürlich
auch Otto‘s Motor, zurückgehen,
im Geschäftsalltag entsprechen?
DEUTZ INSIDE klärt auf.
16 DEUTZINSIDE 2 I 2012
Ausgemusterte Geldscheine werden
in Deutschland in genau 800 Schnipsel zerhäckselt.
Rund 70 Prozent aller weltweit publizierten Bücher zum Thema Steuern
wurden auf Deutsch veröffentlicht.
Zwei Fässer Bier waren 1836 die erste Fracht, die in Deutschland mit der
Eisenbahn befördert wurde.
Über 20 Millionen Verkehrsschilder
gibt es in Deutschland – das bedeutet, alle 28 Meter eines. Nicht mitgerechnet sind dabei die 3,5 Millionen
Wegweiser.
Deutsche verbrauchen jährlich rund
52.000 Tonnen Ketchup und 1510
Tonnen Radiergummi.
1896 wurde in Deutschland festgelegt, dass ein Fußballplatz baumfrei
sein muss.
Die Zeitumstellung auf die Sommerzeit wurde erstmals am 30. April 1916
in Deutschland vorgenommen.
Das Ulmer Münster ist mit einer Größe von 161,53 Metern die Kirche mit
dem höchsten Kirchturm der Welt
und ist übrigens Bestandteil
des DEUTZ-Logos.
Innovationsgeist: U.a. Buchdruck, Gummibärchen,
Zahnpasta und auch
der Otto-Motor sind
deutsche Errungenschaften.
Die in den USA gebrauchte Temperatureinheit Grad Fahrenheit wurde von
einem deutschen Physiker erfunden:
Daniel Gabriel Fahrenheit, geboren
1686 in Danzig.
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INNOVATION & TECHNIK
Der König
INNOVATION & TECHNIK
der Piste
Auf verschneitem, eisigem und steilem Untergrund fühlt sich der Holder
S 990 mit seinem neu entwickelten
Raupenfahrwerk pudelwohl. Dank
einem kraftvollen 92 PS starken
DEUTZ Viertakt-Turbo-Diesel mit
Abgaswerten nach Tier III, niedriger
Geräuschemission auf Grund eines Dual-Drive-Systems sowie den
Boden-schonenden Gummiraupen
steht auch dem Einsatz in ökologisch schützenswerten Umgebungen nichts mehr entgegen. Der
Holder S 990 ist mit seinem speziell
abgestimmten Raupenfahrwerk hervorragend geeignet, um auch noch
in den idyllischsten Wintersportgebieten an steilsten Hängen Pisten
zu präparieren, mit angehängtem
Gerät Loipen zu spuren, mit einer
Schneefräse
Winterwanderwege
zu befreien oder simple Räum- und
Streudienste auszuführen.
Das neu entwickelte Raupenfahrwerk
des Holder S 990 ist eine „Bereifung“
der besonderen Art. Vier Gummiraupen
halten satten Bodenkontakt auf jeder
Art von Untergrund: auf verschneiten,
eisigen oder feuchten Gebieten, rutschigem Boden oder steilen Hängen. Die
Gummiraupen führen zu einer erhöhten
Spur- und Seitenstabilität und sorgen für
konstant gute Traktion bei deutlich reduziertem Bodendruck. Da die Verdichtung
des Untergrunds durch die minimierte
Flächenpressung erheblich zurückgeht,
eröffnen sich für die Nutzung des Fahrzeugs etwa in alpinen Gebieten völlig
neue Perspektiven: Grasmähen im Gebirge, auf Sumpfwiesen oder in empfindlichen Biotopen sowie das klassische
Winterprogramm mit dem Präparieren
von steilen Hängen, Loipen, Winterwanderwegen, Rodelbahnen, Einstiegen an
Skiliften, dem Umsetzen von Schneekanonen, Versorgungsfahrten zu Hütten
und vielem anderen mehr. Aber nicht nur
in der Natur, sondern auch auf der Straße
bietet der Holder S 990 Vorteile, weil statt
der bei Einzweck-Pistenraupen üblicherweise vorzufindenden Panzerlenkung die
von Holder erfundene Knicklenkung zum
Einsatz kommt. Die bewirkt, dass die Asphaltdecke geschont und damit Folgekosten vermieden werden.
Hohe Zug- und Schubleistungen am
Hang
Ein weiterer Grund für die optimierte
Leistungsfähigkeit am Hang ist neben
dem Raupenfahrwerk eine im Holder
S 990 verbaute so genannte Knicklenkung. Bei Hindernissen in unwegsamem
Gelände können sich die Fahrzeugteile
gegeneinander verdrehen und behalten
so ihre gute Bodenhaftung. Eine Diffe-
18 DEUTZINSIDE 2 I 2012
rentialsperre, die das Durchdrehen der
einzelnen Antriebsräder verhindert, ein
permanenter Allradantrieb sowie ein
Radlastausgleich helfen zusätzlich, die
vier Raupen aktiv auf den Boden zu drücken. All das garantiert Spurtreue auch
bei Kurvenfahrten mit minimalem Wendekreis und sehr hohe Zug- und Schubleistungen.
Zu den technischen Highlights des S 990
gehört das Dual-Drive-System, das zu
einer beträchtlichen Treibstoffersparnis
und Geräuschminderung führt. Bei einer
Geschwindigkeit von 20 km/h wird vom
hydrostatischen Antrieb in einen mechanischen Gang umschaltet. Im Raupenbetrieb erreicht das Fahrzeug dann
eine Geschwindigkeit von ca. 25 km/h,
mit Rädern sogar bis zu 40 km/h. Unterstützt werden diese umweltfreundlichen
Werte durch den Einsatz des DEUTZMotors TD 2011 L4w mit Einhaltung der
Abgaswerte nach Tier III. Der wassergekühlte 92 PS starke DEUTZ ViertaktTurbo-Diesel steht mit seinen 2600 U/
min-1 für eine hohe Leistungsentfaltung
und kräftige Antriebspower. Der besondere Clou an diesem Motor ist seine
überaus enge und kompakte Bauweise. Dadurch ist
er allein schon dank seiner
Ausmaße für den Einsatz
in einer leistungsfähigen
Schmalspurmaschine – hier
beim S 990 von Holder mit
Außenbreiten ab 124 cm bei
aufgezogenen Reifen sowie
160 cm mit Raupenfahrwerk – prädestiniert. Neben
der Kraftübertragung auf
die Straße bzw. den Hang
beziehen natürlich auch die
Anbaugeräte ihre Kraft vom
Ein Kraftpaket für vier
Jahreszeiten
Der Holder S 990 ist mit seinem Raupenfahrwerk zwar primär für den Einsatz in
steilem Gelände gedacht, er kann aber
dank eines relativ einfachen Fahrwerkwechsels auf eine einfache Bereifung
– die Umrüstzeit liegt unter 1 Stunde –
auch in der schneefreien Zeit für kommunale Arbeitseinsätze genutzt werden. Mit
einer Vielzahl an Aufsätzen / Anbauten
kann der Holder S 990 dann auch zum
Mähen, Kehren oder bei der Laubbeseitigung und vielen anderen Tätigkeiten eingesetzt werden.
DEUTZ-Motor. Lastschaltbare Zapfwellen mit einstellbaren Drehzahlen sorgen
durch eine Leistungshydraulik mit bis
zu 120 U/min-1 für einen enorm hohen
Wirkungsgrad und Hubkräfte bis 2700
kg. Die große Flächenleistung und hohe
Zuladungen ermöglichen so dem Holder
S 990 letztlich lange Arbeitszeiten unter
härtesten Einsatzbedingungen.
19
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
gate mit Ladeluftkühler kommen in den
Silver3-Traktoren von SAME in vier Leistungsstufen – von 62 bis 85 kW – zum
Einsatz. Der Hubraum beträgt in allen
Ausführungen 3,62 Liter. Die robusten
Motoren mit hoher Leistungsdichte verfügen über eine elektronische Motorregelung mit intelligenten Anpassungen zum
An­
triebsmanagement sowie über eine
Hochdruckeinspritzung
mit DEUTZ Common
Rail-System. Das
offene DVERT Abgasnachbehandlungssystem (AGN)
verfügt über einen
DEUTZ Oxidationskatalysator. Speziell für die
AGRI-Ausführung ist das
Abgassystem so konstruiert, dass es einen
großen Radeinschlag
ermöglicht. Der AGRIMotor verfügt über eine
tragende Ölwanne mit
Freigang für die Antriebswelle sowie über ein Massenausgleichsgetriebe, das
für einen ruhigen Lauf sorgt.
Die hocheffiziente Kraftstoffverbrennung
mit gekühlter, externer Abgasrückführung sichert beste Motorperformance bei
niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten. Doch mit dem Silver3 wird nicht nur
Traktoren der Silver3-Baureihe von SAME
ressourcenschonend gearbeitet, auch
dem Anspruch der Servicefreundlichkeit
ist gedient: Der Betrieb des AGN ist wartungsfrei. Wechselintervalle von 500 Betriebsstunden für das Motoröl und ein wartungsfreier Ventiltrieb tragen gleichfalls zu
niedrigen Wartungskosten und der hohen
Verfügbarkeit des Schleppers bei. Ebenfalls wichtig: die außerordentliche Drehmomentreserve der DEUTZ-Motoren. Sie
ermöglicht beachtliche Zugleistungen
und garantiert den problemlosen
Betrieb auch unter härtesten
Einsatzbedingungen. Das
elektronische Motormanagement
ist Garant für
hohen Komfort
und optimale
Produktivität sowie für die schnelle Reaktion und die
optimierte
Zuverlässigkeit der Zapfwellendrehzahl. Über spezielle
Sensoren werden alle
Betriebsparameter des
Motors überwacht und über
das Einspritzmanagement optimiert. Zusätzlich zur bestmöglichen Kraftstoffdosierung garantiert die elektronische
Motorregelung stabile Leistungen mit
prompter, direkter und genau abgestufter
Anpassung an die jeweiligen Fahr- und
Lastbedingungen.
Der bedienerfreundliche Traktor
Ergonomie hatte für SAME bei der Entwicklung der Silver3-Traktoren einen hohen Stellenwert. So ist etwa der Handgashebel in der Multifunktionsarmlehne
integriert, und mit einer Speichertaste
lässt sich in jedem Moment die auf die
ablaufende Bearbeitung abgestimmte Motordrehzahl einstellen, speichern
und aufrufen. Der Vorteil liegt klar auf
der Hand: Der Fahrer hat den Traktor
bequem und einfach unter Kontrolle,
er kann sich ganz auf das Wesentliche
– die Feldbearbeitung – konzentrieren.
Sozusagen auf die Spitze getrieben wird
der Komfort beim SAME Silver3 Continuo mit stufenloser Kraftübertragung.
Die Wahl der gewünschten Geschwindigkeit erfolgt feinfühlig, ohne Schalten
ausschließlich über das Fahrpedal. Die
Anpassung der Motordrehzahl wird von
der Elektronik übernommen. So arbeitet
der Fahrer immer im wirtschaftlichsten
Bereich. Alle Traktoren der Silver3-Reihe,
auch die mit konventionellem Getriebe,
verfügen über eine modern ausgestattete Kabine mit bester Rundumsicht,
weit öffnenden Türen und hochwertigen
Materialien. Und auf Wunsch gibt es natürlich auch eine Klimaanlage. Einsteigen
und sich wohlfühlen – so lautet die Devise beim SAME Silver3 und Silver3 Continuo. Denn die Feldarbeit ist schließlich
schwer genug.
Meister der Vielseitigkeit –
mit neuen Motoren von DEUTZ
Auch im Maschinenzeitalter ist die
Arbeit in der Landwirtschaft noch
schwer genug. Was also wünscht
sich der Landwirt von seinem wohl
wichtigsten Arbeitsgerät, dem
Traktor? Leistungsstark, zuverlässig und vielfältig einsetzbar soll er
sein, ergonomisch und natürlich
auch sparsam – ein echter Alleskönner eben. Solche Meister der
Vielseitigkeit sind die Traktoren
der Silver3-Baureihe von SAME.
Wesentlichen Anteil daran hat ihr
Herzstück: ein neuer Tier 4-Motor
TCD 3.6 AGRI von DEUTZ.
20 DEUTZINSIDE 2 I 2012
SAME, eine Marke der SAME DEUTZFAHR S.p.A. mit Hauptsitz in Treviglio/
Norditalien, ist bekannt dafür, dass sie
mit ihren Traktoren und unzähligen technischen Innovationen wertvolle Beiträge
zur Modernisierung der Landwirtschaft
geleistet hat. Das Vertrauen ganzer Generationen von Landwirten in aller Welt
hat SAME buchstäblich „auf dem Feld“
gewonnen. Einen unermüdlichen Arbeitspartner, der Sie nie im Stich lässt
finden Sie auch in der neuen Silver3Baureihe. Sie zeichnet sich unter anderem durch ihre hervorragende Bedienerfreundlichkeit aus. Dies gilt besonders für
die Modelle mit dem Zusatz „Continuo“,
der auf die stufenlose Kraftübertragung
verweist. Doch egal, ob bewährtes
Schaltgetriebe oder stufenloses Getriebe: Für kraftvollen Vortrieb sowie Power
an den Zapfwellen und hydraulischen
Hebevorrichtungen sorgen ab dem September 2012 DEUTZ-Motoren vom Typ
TCD 3.6 in der AGRI-Ausführung, die
speziell auf die Erfordernisse der Landwirtschaft abgestimmt ist.
Der Motor für die Landtechnik
DEUTZ TCD 3.6 AGRI – das sind moderne, wassergekühlte Vierzylinder-Reihenmotoren mit Turbolader. Die Aggre21
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
Kraftvoll
Rund 470 km Distanz vom See Genezareth im Norden nahe der Grenze
zum Libanon bis zur Stadt Eilat an der Spitze des Roten Meeres im Süden,
nur rund 15 km Breite an der schmalsten Stelle des Landes, dazu eine Mischung aus Wüste, hügeliger Landschaft, Küstenregion und beinahe subtropischem Klima mit Temperaturen weit jenseits der 30° im Sommer und
bis nahe -15° im Winter. Das sind die äußeren, rein geographisch-klimatischen Bedingungen unter denen der Dreiwagendieseltriebzug IC3 seinen
Dienst verrichtet.
Vor dem Hintergrund dieser Anforderungen des Eisenbahnnetzes hatte der Bau
von Straßen für den Individualverkehr in
Israel hohe Priorität – dennoch wurde
dieses Netz (unter anderem aufgrund
der deutlich steigenden Population dieses Landes und des Bedarfs an weiteren Strecken) und der komplizierten
Trassenführung durch die Negevwüste,
22 DEUTZINSIDE 2 I 2012
die unter anderem zur Erschließung der
reichhaltigen Phosphat-Bodenschätze
geplant war, bis zum heutigen Tag noch
nicht komplett abgeschlossen. Das war
die Ausgangslage als im Jahre 1988 die
Israel Railways Teil der Port und Railways
Authority wurde, den Reisezugverkehr
zu modernisieren, kräftig Fahrt aufnahm
und Früchte zu tragen begann. Einige
Strecken wurden zweigleisig ausgebaut
und das ganze Schienennetz erweitert.
Am 14. Juni 1992 wurde dann endgültig
ein neues Kapitel im israelischen Zugverkehr aufgeschlagen. An diesem Tag
traf mit einer IC3-Garnitur ein speziell
für den neuen Einsatzort umgerüsteter
Dieseltriebzug in Israel ein, der vorher in
Dänemark für diesen Einsatz modifiziert
wurde. Ab 1992 waren zunächst zehn
IC3 im Einsatz, später ab 1995 dann
24 Züge, ab 2002 schließlich 41 IC3
sowie ab 2005 bis zu 48 Züge. Am 23.
November 1992 nahmen die ersten IC3
auf der Strecke Tel Aviv – Haifa ihren Regelverkehr auf. Heute werden die IC3 im
gesamten israelischen Schienennetz eingesetzt und tragen zum „Schienenbild“
wesentlich bei.
Bei dem IC3 handelt es sich um einen
Dreiwagendieseltriebzug – auf Hebräisch
Krono‘im –, der bis heute hohe Komfortansprüche erfüllt und vorwiegend für
den Einsatz auf überregionalen Strecken
in Dänemark und Schweden geplant war.
Gebaut wurde der IC3 von ABB Scandia,
das später zunächst in der Adtrans und
dann in Bombardier Transportation aufging. Namengebend für den IC3 ist der
Umstand, dass der breite Gliederzug aus
drei Waggons besteht, die jeweils auf
insgesamt vier Drehgestellen ruhen: zwei
mehr oder weniger identisch gestalteten
so genannten MFA bzw. MFB (Passagier-
durch die Wüste
Führerstand. So können maximal fünf
und Motorwaggons) am Anfang und am
IC3-Einheiten zu einem durchgängigen
Ende des Zuges – der IC3 kann dadurch
Zug kombiniert werden. Das Verkoppeln
wahlweise in beide Richtungen laufen –,
der Einheiten erfolgt völlig automatisch in
sowie einem als FF bezeichneten PassaKriechgeschwindigkeit, die Verbindung
giercenter-Waggons in der Mitte des Zuzweier Waggon-Einheiten ist dank einer diges. Sowohl MFA als auch MFB waren
cken Gummimembursprünglich mit je
Eine der Besonderheiten des IC3
rane, die die einzelzwei luftgekühlten
ist sein wegklappbarer, zu einem
nen Waggons über
Deutz Dieselmotoren der Baurei- Durchgang umfunktionierbarer Führer- Drehgestelle verbindet, zugluftdicht.
he
BF8L513LC
stand. So können maximal fünf
ausgestattet, die IC3-Einheiten zu einem durchgängigen
Ab dem Jahr 2005
je 298 kW (400
Zug kombiniert werden.
wurden die IC3PS) leisteten, was
Motoren der Deutz Baureihe BF8L513LC
dem IC3 letztlich eine Antriebsleistung
durch Motoren vom Typ BF8L513CP ervon 1.192 kW (1.598 PS) verschafft. Bei
setzt. Insgesamt fahren heute rund 48
97 Tonnen Eigengewicht sorgen ein efIC3 in Israel; es sind also insgesamt 192
fizientes mechanisches Getriebe sowie
DEUTZ-Motoren im Einsatz. Die Grundmehrere Übersetzungen für ein gutes
überholung der Motoren findet IntervallBeschleunigungsverhalten, aber nicht so
mäßig alle 600.000 Kilometer statt, insehr für maximal hohe Endgeschwindigzwischen haben die Motoren zum Teil bis
keiten. Was aber bei dem überwiegend
zu sieben dieser Grundüberholungen abin Israel anzutreffenden Schienennetz,
solviert. Dank einer reibungslosen Partdas zumeist nur für Geschwindigkeiten
nerschaft im Sinne einer umfassenden
bis 140 km/h ausgelegt ist, auch volltechnischen Unterstützung und entsprekommen ausreicht. Drei der Motoren
chenden Unterstützung bzw. Schulungstreiben die Achsen an den Drehgestellen
maßnahmen durch die DEUTZ AG war
über elektronisch gesteuerte Automatikdie Israel Railways Company kürzlich in
getriebe an. Der vierte Dieselmotor ist für
der Lage, einen speziell für die Bedürfe
die Stromversorgung im IC3 – und sodieser Motorentype konzipierten Repamit auch des in diesen klimatischen Beratur-/ Überholungsworkshop eröffnen
dingungen wichtigen Klimageräts – von
zu können. Auch in anderen Bereichen
besonderer Bedeutung. Eine der Besondrückt die Israel Railways Company Ltd.
derheiten des IC3 ist sein wegklappbarer,
mächtig aufs Tempo. Ein umfassender
zu einem Durchgang umfunktionierbarer
Entwicklungsplan und das zurück liegende rasante Wachstum haben die Israel
Railways Company sowohl im Güter- als
auch im Personentransport zur führenden
Gesellschaft im israelischen Logistiksektor aufsteigen lassen. Der weitere Ausbau
von Trassen, die auch für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt sein sollen, ist
bereits in Planung. Die Fahrt von Tel Aviv
in die Universitätsstadt Beer Sheva mitten
in der Negevwüste soll z. B. auf 42 Minuten halbiert werden – mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde.
23
INNOVATION & TECHNIK
SICHERHEIT & QUALITÄT
DEUTZ nimmt neue
Löschanlage in Betrieb
Stetig steigende Anforderungen der Abgasgesetzgebung verlangen von den
Motorenherstellern kontinuierliche Weiterentwicklungen und Investitionen in
die Abgasmesstechnik und in die Automatisierung der Prüfstände. Die 60
Motorenprüfstände im F&E-Bereich im Werk Porz stellen in der Entwicklung ein zentrales Herzstück dar, mit dem die „Lücke“ zwischen Theorie
und Praxis geschlossen wird. Aufgrund der Rahmenbedingungen im
Motorenversuch ist das Risiko eines Brandes, trotz hoher Sicherheitsmaßnahmen, aber naturgemäß allgegenwärtig. Um diese Prüfstände in einem Brandfall bestmöglich zu schützen, hat DEUTZ jetzt
eine neue Brandmelde- und Löschanlage in Betrieb genommen.
Der erste Spatenstich für ein gutes Fundament: Leiter Forschung und Entwicklung Dr. Ralf Marquard; DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube;
Gesamtbetriebsratsvorsitzender Werner Scherer.
Neues Entwicklungsgebäude für DEUTZ
Am 1. Juni 2012 wurde im Werk KölnPorz der erste Spatenstich zum Bau
eines neuen Bürogebäudes für die Motorenentwicklung getätigt. Der 124 Meter lange und 12,75 Meter breite, 3-geschossige Büroneubau wird ab Ende
Juli aus über 100 Modulen errichtet und
bietet ab Januar 2013 rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive
Arbeitsplätze. DEUTZ legte in der Gestaltung sehr viel Wert auf die Umset-
zung offener Arbeitsstrukturen durch
teambezogene
Gruppenarbeitsplätze
und Projektarbeitsräume, die die Möglichkeit bieten, projektbezogene Teams
zu organisieren. Die Architektur orientiert
sich am Gebäudebestand und setzt mit
durchgehenden Fensterbändern und
dezenten roten Flächen gelungene Farbakzente. Der Neubau wurde erforderlich,
da im Bestandsgebäude umfangreiche
Sanierungsarbeiten durchgeführt werden
müssen und darüber hinaus auch zusätzlicher Raum gebraucht wird. Insgesamt investiert DEUTZ rund 6 Millionen
Euro in den Neubau dieses Gebäudes.
„Wir sind sicher, mit diesem Spatenstich
den Grundstein für auch in Zukunft hochwertige Technologien, innovative Lösungen und eine hohe Produktqualität von
DEUTZ zu legen“, freute sich Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube beim
Spatenstich.
Projektdaten
Bauherr:
DEUTZ AG
Fertigstellung: Ende 2012
Bauzeit:
4 Monate
Brutto GF:
4.825 m2
Ausführung:Modulgebäude,
3-geschossig
Standort:
Köln (Porz)
Prüfstände stellen einen hohen Wert
dar, den es im Brandfall zu schützen
gilt. Das betrifft nicht nur den monetären
Wert, sondern vielmehr den dann nicht
auszugleichenden Zeitverlust in Entwicklungsprojekten durch fehlende Prüfmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit der
Werkfeuerwehr hat DEUTZ 30 bisher
nur Temperatur überwachte Prüfstände
um ein zentrales Melde- und Steuersystem erweitert und ein Hochdruckwassernebel-Löschsystem installiert. Diese
Technik gilt heute bei modernen Motoren-Prüfständen als der innovativste
Brandschutz mit wesentlichen Vorteilen
in der Arbeitssicherheit und Anlagenverfügbarkeit gegenüber herkömmlicher
Löschtechnik.
Für diese Prüfstände wurde das bereits
vorhandene System mit einer weiteren
Brandmeldeanlage erweitert und alle
neuen Sensoren bis in die zentrale
Notrufzentrale der Werksfeuerwehr
nach Köln-Kalk geschaltet. Von dort
aus ist der gesamte Melde-, Schaltund Steuerprozess kontrollierbar.
Mit der Inbetriebnahme und der erfolgten TÜV-Abnahme der neuen Brandmelde- und Löschanlage stellt DEUTZ
nicht nur eine höhere Verfügbarkeit der
Entwicklungsprüfstände sicher, sondern
gewährleistet auch die Sicherheit der an
ihnen tätigen Personen.
Pro Prüfstand sind vier kombinierte
Rauch-und Thermodifferenzialmelder
sowie ein Flammenwächter aktiv.
24 DEUTZINSIDE 2 I 2012
Die Ansteuerung der Löschanlage erfolgt in
2-Melder-Abhängigkeit. Nach dem Ansprechen
des ersten Melders werden der Prüfstand und
die Versorgungssysteme abgeschaltet und es
erfolgt eine örtliche Signalgebung und Meldung
zur Werksfeuerwehr. Spricht ein zweiter Melder
an, setzt der Löschvorgang unmittelbar automatisch ein. Zusätzlich sind Handauslösungen
vor Ort möglich.
Hochdruckwassernebel-Systeme bekämpfen
Brände mit kleinsten Tropfen unbehandeltem
Trinkwassers, welche sich ähnlich wie ein
Gas im Löschbereich ausbreiten.
25
SICHERHEIT & QUALITÄT
FASZINATION & VISION
Six Sigma – Eine Methode fasst Fuß
Der Name DEUTZ soll auch in Zukunft für Qualität stehen (DEUTZthe engine company „Unser Unternehmensleitbild“). Zur Unterstützung dieses Anspruchs wird seit 2010 die Six Sigma Methodik eingesetzt. Die Methode ist eine strukturierte Vorgehensweise
zur Problemlösung und Kostenoptimierung. Die Vorgehensweise
teilt sich in fünf Phasen auf, die so genannten DMAIC Phasen. Innerhalb dieser Phasen werden verschiedene Qualitäts-, Management- und Statistik-Methoden angewendet, die das Six Sigma
Team bei der Erreichung der Ziele unterstützen.
Ertugrul Aras (VC-Q); Markus Sips (VP-MQ); Volker Vicens
(VC-Q); Peter Bremke (VF-QP); Christopher Müller (VF-R),
Bernd Kodinger (VC-Q), Georg Diderich (VC)
Six Sigma begann bei DEUTZ im Jahre
2010 mit der Schulung der Mitarbeiter in
mehreren Schulungsblöcken. Geschult
wurden Mitarbeiter aller Hierarchieebenen, vom Bereichsleiter bis zum Sachbearbeiter und Mitarbeiter in der Fertigung
und Montage. Die DEUTZ AG hat sich im
Jahr 2009 bewusst für diese Methodik zur
Qualitäts- und Kostenoptimierung entschieden und mit der Schulung von rund
100 Mitarbeitern den Grundstein der Six
Sigma Organisation gelegt. Erste Erfolge, wie z.B. eine 90% Verbesserung der
Materialbeschaffung im Sequenzcenter
oder eine Reduzierung der Revisionsquote aufgrund von Rauchwertproblemen auf
Null Fehler, sprechen für sich. Heute hat
DEUTZ drei zertifizierte Black Belts und
zwei Green Belts und ausreichend Erfahrung aus den Six Sigma Projekten der
ersten „Pilotierungs-Phase“ gesammelt.
Die Professionalisierungsphase
Mit den Erkenntnissen aus der ersten
Phase wurde die zweite „Professionalisierungs-Phase“ konzipiert. Die neue Six
Sigma Struktur hat jetzt einen verbesserten Projekt- und Belt-Auswahlprozess.
Die Auswahl eines Projektes orientiert sich
viel stärker an den Bereichs- und Querschnittszielen, um somit Ressourcen optimal einzusetzen. Belts werden jetzt projektorientiert bestimmt. Geplant ist auch
eine gemeinsame Auswahl der Black
Belts mit der Personalabteilung. Auch das
Coaching bekommt eine größere Rolle,
um Projekte erfolgreicher und schneller
abzuschließen. Das Ganze wird durch
ein stärkeres Program-Management und
Cost Controlling gesteuert. Erste Schulungen mit der neuen Vorgehensweise
26 DEUTZINSIDE 2 I 2012
Nicolaus August Otto
Zielsetzungen/Kundenanforderungen (Qualität, Kosten, Zeit)
Projektlandschaft
Project Engine
(Inhalte)
People Engine
(Akteure)
Training (BB&GB extern; YB VC-Q)
Projekt Coaching (Master BB extern/VC-Q)
Program und Cost Controlling (VC-Q & FC-P/T)
sind bereits für Juni 2012 geplant. Die
Projekte sollen dann bis Ende des Jahres
abgeschlossen sein. Des Weiteren wird
die DEUTZ AG auch zum ersten Mal einen
Master Black Belt ausbilden, der in der
Zukunft Belts coachen und ausbilden soll.
Rolle
Master Black Belt
Champion
Black Belt
Green Belt
Yellow Belt
Die dritte Phase „Differenzierung“ soll
dann langfristig die DEUTZ AG mit der
Six Sigma Methode vom Wettbewerb
unterscheiden. Die Six Sigma Methodik wird so zum festen Bestandteil der
DEUTZ Kultur.
Kurze Beschreibung
Der Master Black Belt ist ein Vollzeitverbesserungsexperte;
er wirkt als Coach, Trainer und Ausbilder.
Der Champion (auch Projekt-Sponsor) ist ein Mitglied des Managements und Auftraggeber für einzelne Six Sigma Projekte im
Unternehmen. Champions sind häufig auch die Prozesseigner
für den zu verbessernden Prozess.
Der Black Belt ist als Verbesserungsexperte tätig; er übernimmt
Projektmanagementaufgaben und hat umfassende Kenntnisse in
der Anwendung der verschiedenen Six-Sigma Methoden.
Green Belt sind entweder Teammitglieder in einem Black Belt
Projekt oder leiten selbst unter Berichterstattung an einen Black
Belt kleinere Projekte.
Diese sind unter dem Green Belt angesiedelt und übernehmen
keine Projektleitungsaufgaben und haben Basis-Kenntnisse in
der Six Sigma Methodik
Der Mann, der seine Vision
Wirklichkeit werden ließ
Vor 180 Jahren wurde er geboren: Nicolaus August Otto. Der Kölner Kaufmann, auf den die heutige DEUTZ AG
zurückgeht, hatte die Vision, eine Kraftmaschine zu konstruieren, die den Menschen die Fortbewegung erleichtert
und die zudem kleineren Gewerbebetrieben Antriebsenergie liefern konnte. Was wäre passiert, wenn Otto nicht
an seine Vision geglaubt hätte? Nichts weniger als das: Unsere mobile, mechanisierte und globalisierte Welt sähe
ganz anders aus – falls es sie überhaupt gäbe.
Ansaugen, Verdichten, Verbrennen, Ausschieben: Nach diesem von Nicolaus
August Otto entwickelten Prinzip arbeiten alle Viertaktmotoren, die wir heute
kennen. Dies trifft übrigens nicht nur auf
die Ottomotoren im engeren Sinne zu,
sondern auch auf den Diesel- und den
Wankelmotor. Ohne Motoren wäre die
Welt wie wir sie kennen kaum denkbar.
Motoren bilden nicht nur die Basis für
individuelle Mobilität in Form des Automobils. Auch die globalen Güterströme
müssten ganz anders organisiert werden, gäbe es nicht die Motoren in Schiffen und Lkw, die praktisch jede Ware an
jeden beliebigen Ort der Welt bringen.
Ottos Idee wurde aus praktischer Anschauung geboren: Beschwerlich war
der Weg von A nach B und mühselig die
Arbeit in den Manufakturen und Werkstätten um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Beides wird Nicolaus August Otto,
Jahrgang 1832, bei seiner täglichen Arbeit als Handlungsreisender bewusst.
Ihm schwebt vor, eine Kraftmaschine
zu konstruieren, die zur „Fortbewegung
von Gefährten auf Landstraßen leicht
und nützlich verwendet, sowie auch der
kleinen Industrie von erheblichem Nutzen
werden könne.“ Dies schreibt der technisch versierte und interessierte Kaufmann im Jahr 1861.
auch nicht zum Erfinder des Automobils, doch er hat einen entscheidenden
Schritt verwirklicht, der den Kraftwagen
überhaupt auf die Straße brachte: Dem
Arbeitsprinzip des Lenoir-Motors fügt er
den Arbeitstakt der Ladungsverdichtung
hinzu.
Der Weg zum Durchbruch
Schon seit einer Weile gab es Dampfmaschinen, die in den Fabriken die Maschinen antrieben. Kostspielig sind solche Anlagen, für kleinere Betriebe kaum
erschwinglich. Für ihren Betrieb braucht
man eine ganze Mannschaft, zumindest
aber mehrere Heizer, die die gefräßigen
Kessel ständig mit Brennmaterial füttern,
denn der Wirkungsgrad der Dampfmaschine ist schlecht. Nicolaus Otto erfährt von dem Gasmotor des Franzosen
Etienne Lenoir. Von dem Kölner Mechaniker Michael Zons lässt er sich eine Maschine nach jenem Prinzip bauen, mit der
er fortan experimentiert. Tonnenschwer
ist ein solcher Gasmotor und an seinen
Einsatz in einem Fahrzeug ist nicht zu
denken. Tatsächlich wurde Nicolaus Otto
Gemeinsam mit Eugen Langen, einem
Ingenieur aus der Kölner Zuckerbranche, gründet Otto 1864 die Firma „N. A.
Otto & Cie.“, die erste Motorenfabrik der
Welt, unweit vom Kölner Hauptbahnhof.
Das Unternehmen existiert bis heute, als
DEUTZ AG, inzwischen mit Hauptsitz im
Kölner Stadtteil Porz. Doch seine Erfindungen, zu denen auch die Niederspannungs-Magnetzündung gehört – Voraussetzung für das Verbrennen flüssiger
Kraftstoffe und somit für die Unabhängigkeit des bis dahin stationären Motors
vom Gasnetz – bringen Otto nicht nur
Glück. Nicht zuletzt Patentstreitigkeiten
sind es, die seine Gesundheit angreifen.
Otto stirbt 1891 im Alter von knapp 59
Jahren. Seine Vision lebt fort – und sie
hat unsere Welt geprägt.
27
TEAM & CHANCEN
TEAM & CHANCEN
„Gutes bleibt“ heißt ein bekannter Spruch. Gutes kann aber auch stets
verbessert werden. Dass diese Theorie stimmt, beweist das DEUTZ Ideenmanagement ein Jahr nach seiner Runderneuerung. Das damalige „Betriebliche Vorschlagswesen“ wurde Mitte 2011 einer Runderneuerung unterzogen und ein Rückblick auf den Vergleichszeitraum im Vorjahr zeigt vor
allem Eines: dieser Schritt hat sich mehr als gelohnt!
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Ide
Gute dee
Im Januar 2011 belief sich die Zahl der
eingereichten Verbesserungsvorschläge
auf 1,8 Ideen pro 100 Mitarbeiter. Auf
die damalige Mitarbeiterzahl gerechnet
bedeutete dies gerade mal 56 Ideen.
Ähnlich verhielt es sich im Verlauf der
nächsten drei Monate. Waren es im Februar noch 60 Ideen gewesen, die die Beschäftigten eingereicht hatten, so sank
die Zahl der Vorschläge bis April auf niedrige 44. Mit einem Wert von 1,1 lag die
Quote damit praktisch am Boden. Ganz
anders sieht es heute aus.
Mit satten 2,7 Ideen hat sich die Quote seitdem deutlich erhöht. Im Januar
2012 wurde der Eingang von 87 Ideen
verzeichnet, im April 2012 waren es mit
68 beinahe doppelt so viele Ideen wie im
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Erfolg, der sich sehen lassen kann.
28 DEUTZINSIDE 2 I 2012
Dieser Meinung waren
auch die Verantwortlichen für das Ideenmanagement im Betriebsrat,
die sich im Mai 2012 in Ulm
zur „Arbeitstagung des Kreises aller GesamtbetriebsratsKoordinatoren des DEUTZ Ideenmanagements“ trafen. DEUTZ
Ideenkoordinator Giuseppe Nicotra
stellte anhand prägnanter Kennzahlen
die Entwicklung des DEUTZ Ideenmanagements in den vergangenen Monaten
vor und gab einen Ausblick auf kommende Aktionen. Zusätzlich hatten die
Vertreter der Standorte die Möglichkeit,
lokale Probleme oder Besonderheiten
anzusprechen sowie Vor- und Nachteile
des neuen Systems zu erörtern.
Die gute Entwicklung des Ideenmanagements und die rege Beteiligung wurden
dabei besonders hervorgehoben. Starkes
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Augenmerk lag hierbei
auch auf der deutlichen
Steigerung der Quote in
den vergangenen Jahren.
So erhöhte sich diese von durchschnittlich 14,6 Ideen pro 100 Mitarbeiter
in den Jahren 2004 bis 2010 auf starke
35,2 Ideen pro 100 Mitarbeiter in 2011.
„Das DEUTZ Ideenmanagement konnte in
den vergangenen Monaten eine tolle Entwicklung hinlegen“, freut sich Betriebsratsmitglied Karl-Heinz Müller. „Trotzdem
dürfen wir uns auf diesen Lorbeeren nicht
ausruhen und müssen auch in den erfahrungsgemäß rückläufigen Urlaubsmonaten am Ball bleiben. Und es lohnt sich im
wahrsten Sinne des Wortes,“ spielt Mül-
r
r.
e
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fin
Idee@deutz.com
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deenmanagement.
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ler auf die kreativen Sonderaktionen des
DEUTZ Ideenmanagements an.
Um den Mitarbeitern die Beteiligung am Ideenmanagement auch weiterhin schmackhaft zu machen, startet das DEUTZ Ideenmanagement am 1. Juli 2012 mit einer
neuen Aktion, die die kreativen Einreicher
belohnt. Bis zum 31. Dezember 2012 werden monatlich die ersten 100 anerkannten
Ideen mit einer limitierten 2 GB USB-Card
im praktischen Kreditkartenformat ausgezeichnet. Eine gute Idee!
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Kurz notiert
Jobfit im Sommer
Ob Produktionshalle oder Büro – die sommerlichen Temperaturen stellen unseren Körper
an jedem Arbeitsplatz vor besondere Herausforderungen. Da zur Aufrechterhaltung der
Körpertemperatur weniger Kohlenhydrate und Fett verbrannt werden müssen, sinkt der
so genannte Grundumsatz des Körpers, also die Kalorienzahl, die der Mensch bei völliger
Ruhe und leerem Magen zum Aufrechterhalten seiner Funktionen benötigt. Das bedeutet:
ein leckerer, kalorienarmer Salat aus der Kantine ist gerade bei großer Hitze den schwer
verdaulichen opulenten Mahlzeiten unbedingt vorzuziehen. Ideal sind auch mehrere, auf
den Tag verteilte Zwischenmahlzeiten mit möglichst wasserhaltigen Obst- oder Gemüsesorten, etwa Melonenstücke, Weintrauben, Äpfel oder auch Gurken und Tomaten. Apropos wasserhaltig: die sommerlichen Temperaturen bringen vor allem den Wasserhaushalt
des Körpers durcheinander. Um zu verhindern, dass die Körpertemperatur steigt, produziert der Körper mehr Schweiß, verliert also enorm viel Flüssigkeit. Dieser Flüssigkeitsverlust muss natürlich unbedingt ausgeglichen werden. Ideale Durstlöscher sind: Mineralwasser, grüner Tee oder Fruchtsaftschorlen. Weniger gut geeignet sind entwässernde
Getränke, wie zum Beispiel Kaffee und schwarzer Tee, oder kalorienreiche Getränke, wie
Energiedrinks oder Limonaden. Also: Kommen Sie fit durch den Sommer…
3 Minuten mit...
Name:
Nerry Silverio
Alter: 34
Beruf: Bürokoordinatorin
Standort: Deutz Gulf Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Seit wann arbeiten Sie bei DEUTZ?
Seit Juni 2009.
Sie haben zwei Sätze, um Ihre Tätigkeit
zu beschreiben:
Ich bin für allgemeine Verwaltungstätigkeiten und Bürodienstleistungen zuständig.
Ich unterstütze unsere Händler, OEMs
und Kunden in der Golfregion und
kümmere mich um allgemeine Anfragen,
technische Anforderungen und Fragen
rund um Vertrieb und Service.
Was macht Ihren Beruf spannend?
Meine Aufgaben sind sehr vielfältig, und
so kann ich ständig neues Wissen und
Erfahrung sammeln. Ich lerne jeden Tag
etwas dazu, besonders, was Motoren,
das System, Prozesse usw. betrifft. Das
finde ich interessant und anspruchsvoll.
Ein guter Tag beginnt für Sie mit...
...einer guten Nacht – man sollte immer
auf einen ruhigen und erholsamen Schlaf.
achten!
Wussten Sie, dass...
… DEUTZ mit einem Produktionszeitraum von 78 Jahren einer
der traditionsreichsten Hersteller von Diesellokomotiven war?
Ab 1892 entstanden bei DEUTZ Lokomotiven unterschiedlicher Größenordnung. Die
Bandbreite begann mit kleinen Grubenloks, die anfangs über Motoren mit einem einzigen, liegenden Zylinder verfügten. Das Gros in späteren Jahrzehnten bildeten dieselgetriebene Rangierloks. 1970 stellte DEUTZ die Lokomotivenproduktion ein. Zu Ende ist
dieses Kapitel der Firmengeschichte allerdings nicht: Bis heute bewähren sich DEUTZMotoren auch in Schienenfahrzeugen. Ein Leckerbissen für alle Eisenbahnnostalgiker:
Im Jahr 2004 remotorisierte die Ostmecklenburgische Bahnwerk GmbH eine 40 Jahre
alte dieselhydraulische Lok der legendären DB-Baureihe V 200.1 mit modernen Motoren von DEUTZ. Leistung: Zweimal 1.087 kW oder 1.478 PS. Ein besonders zukunftsweisendes Projekt ist die Traxx-Wechselstromlokomotive von Bombardier Transportation. Für das Rangieren auf der „letzten Meile“, dort wo es unter Umständen keine
Oberleitung gibt, verfügt die Lok über einen ergänzenden DEUTZ-Dieselmotor.
30 DEUTZINSIDE 2 I 2012
Qualität ist, wenn man’s richtig macht.
Alexander Schäfer, Auszubildender Montage Band 2, Standort Ulm
DEUTZ AG · Ottostr. 1 · 51149 Köln · Deutschland · Telefon +49 (0) 221 822-0 · Telefax +49 (0) 221 822-3525 · www.deutz.com · E-Mail: info@deutz.com