„Made in Germany“ mit internationalem Kontext
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„Made in Germany“ mit internationalem Kontext
DEUTZINSIDE Das Magazin der DEUTZ AG Ausgabe 2 I 2012 „Made in Germany“ mit internationalem Kontext 6 x MENSCHEN & MÄRKTE Motorenpower mal 6 INNOVATION & TECHNIK Der König der Piste INHALT EDITORIAL Aktuelles Sicherheit & Qualität Liebe Leserinnen, liebe Leser, Meldungen und Informationen rund um DEUTZ...........................S.4 Messen Neue Löschanlage für Motorenprüfstände DEUTZ sorgt für noch mehr Sicherheit.....................S.25 DEUTZ auf der Intermat 2012 Innovative Technologien rund um Antrieb und Abgasbehandlung......S.7 Six Sigma Methode zur Qualitäts- und Kostenoptimierung trägt Früchte...S.26 Titelthema Faszination & Vision „Made in Germany“ Auf den Spuren eines Qualitätsversprechens...................S.8 Ein Mann mit Visionen Nicolaus August Otto setzte die Welt in Bewegung..........S.27 DEUTZ hat sich als Hersteller von Motoren im Premiumsegment international aufgestellt. Dies ist ein ganz wesentliches Merkmal unseres Geschäftsmodells. Dazu gehört unser Engagement in verschiedenen Regionen der Welt, wie z. B. China, aber natürlich auch dort, wo die DEUTZ AG ihre Herkunft hat: in Deutschland. Wir haben dies zu einer Art Leitthema für diese Sommerausgabe von DEUTZ INSIDE gemacht. Darin erfahren Sie beispielsweise, warum das Prädikat „made in Germany“ auch heute noch wichtig für uns ist, während unser Unternehmen gleichzeitig im Zentrum eines weltweiten Netzwerks von Kunden und Lieferanten steht (S. 8-11). Standortfaktor: Gut ausgebildete Mitarbeiter Interview mit DEUTZ Vorstand Dr. Helmut Leube...........................S.10 Team & Chancen S. 8 TitelTHEMA „Made in Germany“ DEUTZ und der Wirtschaftsstandort Deutschland Gute Idee Das DEUTZ Ideenmanagement startet durch..................................S.28 Menschen & Märkte KURZ NOTIERT S. 22 Motorenpower x 6 Eine Reise durch die deutschen DEUTZ Werke..............S.12 Entkoppelte Prozesse Die Besonderheiten der Xchange-Motoren aus Übersee.....S.14 50 Jahre Komponentenwerk in Herschbach Ein Jubiläumsbericht......................S.15 Kraftvoll durch die Wüste Israelische IC3 Dieseltriebzüge mit DEUTZ-Antrieb Jobfit im Sommer Tipps & Tricks für eine gesunde Ernährung........................S.30 Wussten Sie, dass… … DEUTZ einer der traditionsreichsten Hersteller von Dieselloks war?........................S.30 Zu Gast im Land des Gartenzwergs Der Business Knigge für Deutschland.............................S.16 Unsere deutschen Standorte sind Köln, Ulm, Herschbach und Übersee. Insgesamt rund 1.800 Menschen arbeiten dort in den unterschiedlichsten Funktionen hoch engagiert an der Entwicklung und in der Produktion modernster Baureihen von wasser- oder luftgekühlten Dieselmotoren. Auf den Seiten 12 und 13 laden wir Sie zu einer kleinen gedanklichen Deutschland-Rundreise an unsere Standorte ein. Und mit einem gewissen Stolz dürfen wir auf unseren Firmengründer Nicolaus August Otto verweisen, der maßgeblich dazu beigetragen hat, den Industriestandort Deutschland zu dem zu machen, was er heute ist (S. 27). Otto, der kein gelernter Ingenieur war sondern Kaufmann, hatte eine Vision: eine Kraftmaschine zu konstruieren, die den Menschen die Fortbewegung erleichtert und die zudem kleineren Gewerbebetrieben Antriebsenergie liefern konnte. Das Ergebnis ist bekannt: Hätte Otto nicht an seine Vision geglaubt, so sähe unsere mechanisierte und globalisierte Welt ganz anders aus – falls es sie überhaupt gäbe. Natürlich möchten wir von DEUTZ Ihnen in unserem Magazin nicht nur zeigen, woher wir kommen, sondern auch was wir können – nämlich wirtschaftliche, leistungsfähige und schadstoffarme Dieselmotoren entwickeln und bauen. Ihren Einsatzmöglichkeiten in Fahrzeugen und Geräten sind kaum Grenzen gesetzt. Dies erfahren Sie beispielhaft in Form ausgewählter Applikationsberichte. Da wäre etwa der Dieseltriebzug IC3 (S. 22/23), der in Israel Klimazonen durchfährt, die höchst unterschiedlich sind. Oder der Holder S 990 (S. 18/19), ein kompaktes, selbstfahrendes Mehrzweckarbeitsgerät, das im Winter Pisten und Loipen präpariert, während es zu den übrigen Jahreszeiten eine Vielzahl kommunaler Arbeitseinsätze absolviert – vom Mähen bis zum Straßenkehren. Die Traktorenbaureihe Silver3 von SAME schließlich zeigt auf, wie DEUTZ-Motoren sich in der Landwirtschaft bewähren (S. 20/21). Innovation & Technik S. 24 König der Piste DEUTZ Viertakt-Turbo-Diesel meistert unzugängliches Gelände.........................................S.18 Meister der Vielseitigkeit SAME-Traktoren mit kraftvollem DEUTZ-Herz................S.20 Kraftvoll durch die Wüste IC3 Dieseltriebzüge mit DEUTZ-Antrieb........................S.22 Spatenstich in Porz Neubau des DEUTZ Entwicklungsgebäudes 2 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Spatenstich in Porz Neubau des DEUTZ Entwicklungsgebäudes..................S.24 IMPRESSUM DEUTZ INSIDE Ausgabe 2/2012 Herausgeber: DEUTZ AG, Ottostraße 1, 51149 Köln (Porz-Eil) Verantwortlich: Janina Decker, Unternehmenskommunikation Objektleitung: Janina Decker, Telefon: +49 (0)221 822 24 93, Telefax: +49 (0)221 822 15 24 93, E-Mail: decker.j@deutz.com Redaktion: Janina Decker (DEUTZ AG), Markus Fischer/Klaus Winkler (Diamond media GmbH) Gestaltung: Diamond media GmbH, Miria de Vogt Druck: Druckpartner, Essen Bildnachweis: Janina Decker, DEUTZ AG, dreamstime, fotolia, Max Holder GmbH, Israel Railways Company Ltd., istockphoto, Hartmut Nägele, SAME DEUTZ-FAHR Abschließend noch mein persönlicher Lesetipp, der uns wieder zum Leitthema „Deutschland“ zurückführt: Schauen Sie doch mal in unseren Business-Knigge auf den Seiten 16 und 17. Er klärt nicht nur über den richtigen Umgang mit deutschen Geschäftspartnern auf, sondern enthält auch eine Fülle interessanter und kurioser Fakten zu unserem Land. Wenn Sie als Geschäftsreisender nach Deutschland kommen, werden Sie bestimmt nützliche Dinge erfahren. Wenn Sie so wie ich selbst Deutscher sind, erleben Sie beim Lesen vielleicht einen Aha-Effekt und geraten ein wenig ins Schmunzeln. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen! Mit besten Grüßen Ihr Dr. Helmut Leube 3 AKTUELLES Köln „Girls‘ Day 2012“ bei DEUTZ AKTUELLES Köln Köln Internationaler Besuch bei DEUTZ Volvo wird größter Aktionär von DEUTZ DEUTZ bekommt einen neuen Hauptaktionär 4 DEUTZINSIDE 2 I 2012 „Der Erwerb des Aktienpakets unterstreicht, dass Volvo eine weitere Vertiefung der langjährigen Kooperation mit uns anstrebt und die erfolgreiche Strategie der letzten Jahre mit uns gemeinsam weiterentwickeln will“, begrüßt DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube die Ankündigung. „Zugleich freuen wir uns auf die Fortführung der guten Zusammenarbeit mit unserem Partner SAME DEUTZ-FAHR.“ Die 195 Teilnehmer, die aus verschiedenen Destinationen von Norwegen bis Südafrika angereist waren, begrüßten den intensiven Austausch mit DEUTZ. Im Rahmen ihrer Händlerbewertung zeichnete die DEUTZ AG die besten DEUTZ Service Teams mit einer Urkunde aus. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr: Europa: Kolben Seeger (Deutschland), Ost Europa: Motori & Transmissia (Weißrussland), Middle East: Catelkaya (Türkei), Anglo Africa: Deutz Diesel Power (Südafrika). Köln Köln DEUTZ unterzeichnet Absichtserklärung mit AB Volvo Auszeichung für DEUTZ Logistik Analyse für eine mehrheitlich DEUTZ gehörende gemeinsame Produktionsgesellschaft in China gestartet „Wir möchten den Schülerinnen die Welt der technischen Berufe bei DEUTZ näherbringen und ihnen zeigen, wie spannend auch für Frauen die Arbeit in einem Maschinenbauunternehmen sein kann“, unterstützte auch DEUTZ Vorstandsmitglied Dr. Margarete Haase, den Aktionstag. Im Ausbildungszentrum hatten die 21 Schülerinnen im Alter von 12 bis 16 Jahren Gelegenheit, unter professioneller Anleitung bei ersten technischen Übungen ihre handwerklichen Fähigkeiten zu testen. Zusätzlich informierte sie der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie in einem mit Maschinen und Steuerungen ausgestatteten Infobus über aktuelle Ausbildungsberufe in der Branche. Willkommen hießen sie auch die Ausbilder und Azubis, die ihnen im Schulungsraum die DEUTZ AG als Arbeitgeber vorstellten und sie mit umfangreichem Informationsmaterial versorgten. Der schwedische Baumaschinenhersteller Volvo erwirbt über 22 Millionen DEUTZ-Aktien vom bisherigen Großaktionär SAME DEUTZ-FAHR und wird damit zum größten Aktionär von DEUTZ. Vorbehaltlich der erforderlichen Freigabe durch die Kartellbehörden werden hiernach zukünftig Volvo 25 Prozent plus 1 Aktie und SAME DEUTZ-FAHR rund 8,4 Prozent an DEUTZ halten. Gleichzeitig hat SAME DEUTZ-FAHR erklärt, die erfolgreiche Kunden- und Lieferantenbeziehung sowie die strategische Partnerschaft mit DEUTZ fortsetzen zu wollen. Die DEUTZ AG hat eine nicht-verbindliche Absichtserklärung mit AB Volvo mit dem Ziel unterzeichnet, die Möglichkeit einer Erweiterung der langfristigen Kooperation beider Unternehmen durch die gemeinsame Entwicklung einer nächsten Generation von mittelschweren Motoren für Industrieanwendungen zu untersuchen. Die Absichtserklärung sieht ebenfalls vor, die Bedingungen für die Gründung eines mehrheitlich DEUTZ gehörenden Joint-Ventures in China zu analysieren. Die Produktionsgesellschaft soll das erwartete Wachstum der Volvo Gruppe in Asien mit der Herstellung mittelschwerer Motoren für Industrieanwendungen unterstützen. Die Umsetzung der Vorhaben setzt die Einigung beider Gesellschaften über die endgültigen Regelungen und Konditionen in einem verbindlichen Vertrag voraus. Köln DEUTZ auf der meet@fh-koeln 2012 Am 10. Mai 2012 lud der Career-Service der Fachhochschule Köln zum 12. Mal zur Firmenkontaktmesse “meet@fh-koeln“. Die Firmenkontaktmesse, die sich speziell an Studierende und Absolventen/-innen richtet, präsentiert interessante Arbeitgeber und attraktive Unternehmen der Region. Auch die DEUTZ AG informierte die interessierten Besucherinnen und Besucher über das Unternehmen als möglichen Arbeitgeber nach dem Studienabschluss. Gleichzeitig hatten die Interessenten die Möglichkeit, sich im Austausch mit den Unternehmensvertretern optimal auf die Bewerbungsgespräche vorzubereiten, denn sie konnten vorab ihren Lebenslauf einreichen und individuelle Gesprächstermine vereinbaren. Die DEUTZ AG und ihr Dienstleistungspartner Axit wurden für ihr neues Logistikkonzept, das durch ein Höchstmaß an Transparenz beschleunigte Lieferprozesse und die Vermeidung von Versorgungsengpässen in den DEUTZ Produktionswerken sicherstellt, auf dem Jahreskongress des Arbeitskreises AKJ Automotive in Saarbrücken mit dem eLogistics Award 2012 ausgezeichnet. Der Award, über dessen Vergabe eine Jury aus renommierten Experten der Automobilindustrie und der Wissenschaft entscheidet, prämiert innovative Konzepte und Lösungen für die Logistik und das Produktionsmanagement in der Automobilindustrie. Um seine globale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, hat DEUTZ sein Logistikkonzept in wesentlichen Kernelementen optimiert, so dass mehr als 260 Lieferanten und verschiedene Spediteure in aller Welt ihre Logistikprozesse über die auf der Cloud-Technologie basierende DEUTZ Logistikplattform in Echtzeit synchronisieren können. Jeder Partner der Lieferkette verfügt damit gleichzeitig über alle relevanten Informationen, die für den reibungslosen Versorgungsprozess mit Zulieferprodukten von Bedeutung sind. Ergeben sich Zeitverzögerungen im Lieferprozess, benachrichtigt das System automatisch per E-Mail, so dass rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Da alle Prozesse elektronisch über eine Plattform laufen, entfällt die zum Teil mehrfache manuelle Erfassung und Bearbeitung von Daten. Zu den Vorteilen gehört auch die automatische Erzeugung von Barcode-Labeln, denn auf dem Weg vom Lieferanten bis zur Montagelinie kann nun ein einheitliches Behälter-Label verwendet werden. Damit hat das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren den Durchsatz an Paletten im Wareneingang um 40 Prozent auf 1.400 Paletten am Tag steigern können. Quelle: AKJ Automotive Weiblicher Nachwuchs ist auch bei DEUTZ gefragt. Aus diesem Grund beteiligt sich das Unternehmen jedes Jahr am bundesweiten Mädchen-Aktionstag „Girls‘ Day“. Der „Girls‘ Day“ soll die Schülerinnen an die Bereiche Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaft heranführen und ihr Interesse über mädchentypische Berufe hinaus erweitern. Am 26. April 2012 war es wieder soweit. Die DEUTZ AG lud technikinteressierte Schülerinnen in ihr Ausbildungszentrum ein und gab ihnen, begleitet von Ausbildern und Auszubildenden, die Möglichkeit, einen Einblick in die Welt der technischen Ausbildungsberufe bei DEUTZ zu bekommen. Im März 2012 lud DEUTZ zum europäischen Händlermeeting in den beliebten Ausflugsort Königswinter. Die deutsch- und englischsprachigen Gruppen hatten in der Stadt am Rhein Gelegenheit, intensiv über die Weiterentwicklung der DEUTZ Service Aktivitäten zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Herausforderung der Tier 4 Motorentechnologie im Hinblick auf aktive Marktbearbeitung und Produkt- und Lieferprogrammerweiterung. Finanzkalender Juli bis September 2012 09. August 2012 Zwischenbericht 1. Halbjahr 2012 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren „Durch die Standardisierung der Prozesse ist unsere Supply Chain erheblich schneller geworden. Dadurch sparen wir Kosten und können flexibler auf Kundenwünsche reagieren“, freut sich Wilfried Riemann, Senior Vice President Global Operations Compact Engines bei DEUTZ. Messen Juli bis September 2012 Datum Veranstaltung Segment OrtLand 19.08.12 bis 21.08.12 29.08.12 bis 01.09.12 24.09.12 bis 27.09.12 AGQUIP AFAC MINExpo Agricultural Fire engines Off-highway mobile Gunnedah Sydney Las Vegas Australien Australien USA 5 AKTUELLES MESSEN Antrieb für die Zukunft Dubai DEUTZ auf der MEED DEUTZ auf der Interm t 2012 Enghien DEUTZ Händler treffen sich Die wichtigste Messe der Region im Bereich der Energie, Energieeffizienz und Elektrotechnik: die Middle East Electricity (MEED) in Dubai. Vom 7. bis 9. Februar 2012 stellte die DEUTZ AG im Deutschen Pavillon des Dubai International Exhibition Centre eine Auswahl ihres umfangreichen Motorenportfolios vor. Der Schwerpunkt der Messe lag dabei ganz klar im Hightech Bereich. So hatte DEUTZ speziell für die hohen Anforderungen vor Ort widerstandsfähige und leistungsstarke Motoren im Messegepäck. Neben dem Gen Set Motor 2011, der durch lange Ölwechselintervalle und niedrigen Kraftstoffverbrauch überzeugt, hatte DEUTZ für den Einsatz im höheren Leistungsspektrum den SechszylinderReihenmotor TCD 2013 L6 4V mit robustem Motordesign im Angebot. Den Anspruch des oberen Leistungsbereiches bis 390 kW deckte DEUTZ mit dem neu entwickelten TCD 12.0 V6 für die Emissionsstufe EU Stufe III B/US EPA Tier 4 interim in V-Konfiguration ab, der dank sehr guter Verbrauchswerte, einer einfachen und kostengünstigen Installation sowie langen Serviceintervallen eine hohe Wirtschaftlichkeit verspricht. Für den Einsatz in heißen, trockenen und oftmals einsam gelegenen Gebieten erwarten die DEUTZ Kunden vor allem zwei Dinge von ihren Motoren: Zuverlässigkeit und Qualität. Nicht selten ist der nächste Servicepartner Hunderte Kilometer weit entfernt. Aus diesem Grund setzen die Kunden in der Region vor allem auf die luftgekühlten Motoren von DEUTZ. Bei Temperaturen von mehr als 50°C im Schatten laufen die DEUTZ Motoren nicht nur zuverlässig, sondern zeichnen sich zudem auch durch besondere War6 DEUTZINSIDE 2 I 2012 tungsfreundlichkeit aus. Die DEUTZ AG ist seit dem Jahr 2005 im Mittleren Osten mit einem Vertriebsbüro, der DEUTZ Gulf in Jebel Ali, vertreten. Von dort wird das flächendeckende Händlernetzwerk der Region betreut. Eine gute Wahl für den heißen Einsatz. Vom 12.– 14. April 2012 lud DEUTZ im Vorfeld der Intermat zum Regional Meeting Europe im französischen Enghien. 81 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa, Marokko sowie Südafrika nahmen an dem Händlertreffen teil. Bei einer gemeinsamen Diskussionsrunde am Abend mit DEUTZ Vorstandsvorsitzendem Dr. Helmut Leube hatten die Gäste die Gelegenheit zum Meinungsaustausch. Am zweiten Tag des Meetings informierte Dr. Leube die Teilnehmer über die aktuelle Geschäftslage der DEUTZ AG und zukünftige Technologien. Vom 16. bis 21. April 2012 rückte DEUTZ auf der Intermat die Zukunft ins Rampenlicht. Die innovativen Technologien rund um Antrieb und Abgasnachbehandlung unter der Emissionsstufe Tier 4 weckten großes Interesse bei den Messebesuchern und stärkten den Auftritt von DEUTZ als kundenorientiertes, innovatives Unternehmen für den Sektor „Mobile Arbeitsmaschinen“. ein Abgasnachbehandlungssystem mit geschlossenem Dieselpartikelfilter mit Klappen- oder Brennerregeneration. Starke Motoren für den mittleren Leistungsbereich Europa DEUTZ gibt Motoren für Betrieb mit Biodiesel frei Serienmäßig erste Freigabe von Stufe IIIB Motoren für biogene Kraftstoffe in Europa Die DEUTZ AG hat erstmals Motoren der Abgasemissionsstufe IIIB für den Betrieb mit Biodiesel freigegeben. Mit der Freigabe der Baureihen TCD 6.1 L6 und TCD 7.8 L6 der Abgasemissionsstufe Stufe IIIB mit SCR-Abgasnachbehandlung und 2000 bar Einspritzsystem für den Betrieb mit 100 Prozent Biodiesel nach DIN EN 14214 unterstreicht das Unternehmen seine führende Stellung bei Applikationen mit biogenen Kraftstoffen und entspricht damit als renommierter Hersteller von Landtechnikmotoren auch der wachsenden Kundennachfrage nach alternativen Kraftstoffen. Nach umfangreichen Feldtests zur Absicherung der Biodieseltauglichkeit in Zusammenarbeit mit der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) ist dies die serienmäßig erste Freigabe von Stufe IIIB Motoren für Biodiesel in Europa. DEUTZ weist darauf hin, dass ausschließlich Biodiesel mit der Spezifikation DIN EN 14214 verwendet werden darf und empfiehlt seinen Kunden in Deutschland, die Qualität des Biodiesels durch ein Zertifikat der AGQM (Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V.) zusätzlich abzusichern. Besondere Randbedingungen für den Einsatz von Biodiesel sind im Technischen Rundschreiben 0199-99-1218 „Kraftstoffe“ veröffentlicht. Auch in diesem Jahr konnte die Intermat in Paris mit großen Erfolgen aufwarten: Rund 200.000 Besucher, davon 145.000 Fachbesucher, informierten sich auf dem 375.000 m² großen Messegelände in Paris Nord Villepinte über die zahlreichen Neuvorstellungen im Baumaschinensektor. Von großem Interesse waren hierbei vor allem die Motoren für die Emissionsstufen Tier 4 interim sowie die Lösungen für die nachfolgende Abgasstufe Tier 4/Stufe IV. Hier legte DEUTZ einen großen Auftritt hin und stellte wieder einmal unter Beweis, wie der Antrieb für die Zukunft aussieht. Auf der Intermat 2012 rückte das Unternehmen die „Neuen“ in den Mittelpunkt. Die Neuen, das sind die Motoren für die Abgasstufe EU Stufe IV/US EPA Tier 4, die DEUTZ in Paris erstmals vorstellte. Mit seiner neuen Motorengeneration von 2,9 bis 16,0 Liter Hubraum zeigte DEUTZ, einer der weltweit größten unabhängigen Hersteller von Dieselmotoren, wohin die Zukunft in der Motorentechnologie geht. Der „Kleine“ unter den Großen ist der TCD 2.9 L4. Ausgelegt für sehr kurze und enge Installationen, deckt der ultrakompakte, neu entwickelte TCD 2.9 L4 einen Leistungsbereich von 30 bis 55,4 kW ab. Optional erhältlich als Saugmotor oder turboaufgeladen, mit oder ohne Ladeluftkühlung und ausgestattet mit gekühlter externer Abgasrückführung und Common-Rail Hochdruckeinspritzung bietet der kompakte 4-Zylinder-Reihenmotor hohe spezifische Leistungs- und Drehmomentwerte und erreicht ein um 50 Prozent höheres Drehmoment als vergleichbare Wettbewerbsmotoren. Leistungsstark und völlig neu konzipiert: Der Industriemotor TCD 3.6 L4 deckt den Leistungsbereich von 55,4 bis 97 kW ab. Mit einem herausragenden Drehmoment von 510 Nm und einer Spitzenleistung von 97 kW dringt der äußerst kompakte 4-Zylinder-Motor in eine Leistungsklasse vor, die bislang nur von deutlich hubraumstärkeren Motoren bedient werden konnte und erbringt bei einer Drehzahl von 1.400 – 1.600 U/min-1 eine Leistung vergleichbar mit der eines Tier 3-Motors mit 4,5 Liter Hubraum und Turboaufladung. Für den Leistungsbereich von 80 bis 115 kW hat DEUTZ den wassergekühlten Motor TCD 4.1 L4 im Programm, der bei einer Drehzahl von 1400 bis 1.600 U/ min-1 ein maximales Drehmoment von 610 Nm erbringt. Der Motor verfügt über Der wassergekühlte TCD 6.1 L6 deckt den Leistungsbereich von 100 bis 180 kW ab und verspricht bei einem maximalen Drehmoment von 1.000 Nm eine bis zu 25prozentige Leistungssteigerung gegenüber dem Vorgängermodell. Der 6-Zylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung und Ladeluftkühler sowie elektronisch geregelter DEUTZ Common-Rail (DCR®) Hochdruckeinspritzung, überzeugt durch ausgeprägte Wirtschaftlichkeit, hohe Motorlebensdauer und lange Serviceintervalle. Mit einer Leistung von 160 bis 250 kW ist der wassergekühlte 6-Zylinder-Motor TCD 7.8 L6 der stärkste Motor der mittleren Leistungsklasse. Ausgestattet mit Turbolader mit Ladeluftkühlung, gekühlter externer Abgasrückführung sowie DEUTZ Common-Rail (DCR®) Hochdruckeinspritzung mit 2.000 bar ist der Motor für hohe Belastungen ausgelegt. Gegenüber dem Vorgängermodell zeichnet sich der TCD 7.8 zudem durch eine Kraftstoffersparnis von bis zu 5 Prozent aus. Den Leistungsbereich von 240 bis 390 kW deckt der wassergekühlte V-Motor TCD 12.0 V6 ab. Ausgelegt für hohe Belastungen überzeugt der TCD 12.0 durch herausragende Robustheit und lange Wartungsintervalle und stellt damit eine Optimierung der Betriebskosten sicher. Die kompakte V-Ausführung sowie die vordere und hintere Leistungsabnahme mit bis zu drei Nebenabtrieben reduzieren die Einbaukosten und erhöhen die Zahl der Einsatzgebiete. Zusätzlich gewährleistet ein elektronisch geregelter Wastegate Turbolader eine optimale Geräteperformance. 7 TITELTHEMA TITELTHEMA „Made in Germany“ mit internationalem Kontext DEUTZ und der Wirtschaftsstandort Deutschland Eine Herkunftsbezeichnung wird als Qualitätsmerkmal wahrgenommen: Fast auf das Jahr genau ist „Made in Germany“ so alt wie das Unternehmen DEUTZ. Und dieses bekennt sich zum Standort Deutschland, der so traditionsreich ist wie zukunftsweisend. 8 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Produkte aus Deutschland genießen international hohes Ansehen, die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ wurde bereits vor vielen Jahrzehnten zu so etwas wie einem Qualitätssiegel. „Made in Germany“ ist traditionsreich und modern zugleich – so wie die DEUTZ AG. Auch der Motorenhersteller mit Hauptsitz in Köln bezieht rund 80 Prozent seiner Komponenten aus Deutschland. Folglich kommen 20 Prozent aus anderen Ländern, denn für die Produkte „Made by DEUTZ“ ist vor allem diese Feststellung wichtig: Mehr noch als die Herkunft steht die Qualität im Fo- kus. DEUTZ gehört zu den Herstellern im Premiumsegment. Davon ist zwar eine große Zahl in Deutschland ansässig, aber eben nicht nur dort. Die Bezeichnung „Made in Germany“ geht auf das Zeitalter der europäischen Industrialisierung im 19. Jahrhundert zurück. Demgegenüber sieht die Kräfteverteilung in der Weltwirtschaft heute ganz anders aus. Ostasien ist die Boomregion schlechthin. Dass Indien, Südamerika und Russland spannende und dynamische Zukunftsmärkte sind, wird ebenfalls niemand bestreiten. Doch eines ist über viele Jahrzehnte geblieben: Produkte mit der Herkunftsbezeichnung „Germany“ genießen einen exzellenten Ruf, sei es nun in Shanghai, São Paulo oder Mumbai. Und ebenfalls schon seit Jahrzehnten sind es nicht mehr nur deutsche Hersteller, die gerne darauf verweisen, wo sie ihren Produktionsstandort haben: Nicht ohne Stolz drucken die Hersteller von Schuhen, Kleidung und modischen Accessoires die Bezeichnung „Italy“ aufs Etikett, und dass eine hochwertige Armbanduhr „Swiss made“ sein sollte, es sei denn, sie stammt aus Glashütte in Sachsen, versteht sich ohnehin von selbst. Pluspunkte für den Standort Deutschland Wie alle Wirtschaftsstandorte so lebt auch Deutschland von den Zukunftsperspektiven, die es bietet, und von den Rahmenbedingungen, die gegenwärtig dort vorzufinden sind. Die Standortfaktoren, die im Zusammenhang mit der Bundesrepublik ins Feld geführt werden, sind durchaus geeignet zu polarisieren: Einerseits ist der große Wert politischer Sicherheit nicht zu übersehen, andererseits beklagen Unternehmen die hohe Abgabenlast. Zwar sind hervorragende Infrastruktureinrichtungen vorhanden, was aber gänzlich fehlt und folglich nur über den Weltmarkt beschafft werden kann, sind Rohstoffe – insbesondere die Nichteisenmetalle, wie sie beispielsweise von der Elektronikindustrie in immer größeren Mengen gebraucht werden. Nach Jahrzehnten, in denen in Deutschland ganze Wirtschaftszweige mehr oder weniger weggebrochen sind – Textilindustrie, Werften und Teile des Montanbereichs –, wird zunehmend deutlich, dass es immaterielle Ressourcen sind, die den Standort Deutschland prägen und für ihn sprechen: Vorhandenes Know-how, gute Bildungschancen und vor allem Menschen, die in einem Rahmen von noch immer hoher sozialer Sicherheit Spitzenleistungen erbringen. Für die DEUTZ AG und ihren Vorstandsvorsitzenden Dr. Helmut Leube sind sie, die Menschen, entscheidend (Interview auf den folgenden Seiten). Ohne Zweifel ist DEUTZ einer der klangvollsten und traditionsreichsten Namen unter denjenigen Unternehmen, die sich zum Standort Deutschland bekennen. In Deutschland verwurzelt, in der Welt zu Hause So wie „Germany“ nicht die einzige Herkunftsbezeichnung ist, die auf Qualität schließen lässt, so wäre es geradezu engstirnig, einen Widerspruch zwischen Produktion in Deutschland und dem Gebot des globalen Handelns zu sehen. Wer als deutsches Unternehmen Erfolg hat, erreicht diesen in der Regel dadurch, dass er sich international aufstellt – so wie die DEUTZ AG. Weltweit bedient das Unternehmen die Märkte mit Produkten, die, wo überall nötig, auf die Bedürfnisse der Zielländer zugeschnitten sind. Hierfür operiert DEUTZ mit einer hochmodernen Plattformstrategie sowie einer ausgeklügelten Logistik. Erfolgsgeschichten made in Germany sind so wie das Unternehmen DEUTZ: in Deutschland verwurzelt, in der Welt zu Hause und so international wie seine Kunden. Wie das „Made in Germany“ entstand Ab 1867 schrieb in Großbritannien ein Gesetz, der Merchandise Marks Act, vor, auf Waren das Herkunftsland anzugeben. Entgegen der heute weit verbreiteten Meinung ging es also nicht etwa darum, speziell Produkte aus Deutschland in der Käufergunst herabzuwürdigen. Auch andere Länder, allen voran Frankreich, waren schon damals exportorientierte Wirtschaftsnationen. Was der Merchandise Marks Act jedoch bestimmt nicht beabsichtigte und dennoch bewirkte: Besonders die Herkunftsbezeichnung Deutschland wurde schnell so etwas wie ein Qualitätssiegel. Nicht nur Produkte der Hochtechnologie waren gefragt, sondern auch Alltagsgegenstände wie Messer aus Solingen, Spielzeug aus Nürnberg und später Glas aus Jena. Die Tatsache, dass Deutschland zuerst für England und dann für die USA nicht nur Wirtschaftsrivale, sondern auch noch Kriegsgegner geworden war, tat der Wertschätzung für Ware aus Germany keinen Abbruch. 9 TITELTHEMA TITELTHEMA man sich darüber jedenfalls nicht allzu große Sorgen zu machen. Und jetzt kommt das Wichtigste: Wer soll eigentlich die Arbeit tun? Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der entscheidende Standortfaktor, der für Deutschland spricht. Dabei ist es übrigens ziemlich unsinnig zu behaupten, dass es „die Deutschen“ sind, die so fleißig und präzise arbeiten. Wenn man sich unsere Belegschaft anschaut, dann wird man kaum eine Nation der Erde finden, die dort nicht vertreten wäre. Diese Vielfalt ist gut für uns und wir sind stolz, dass wir in unserem Unternehmen so viele unterschiedliche Kulturen und Nationen vereinen. DEUTZ INSIDE: Es ist ja oft davon die Rede, dass der Faktor Arbeit in Deutschland zu teuer wäre … „Die Mitarbeiter sind der entscheidende Standortfaktor“ Für die DEUTZ AG ist es wichtig, sich auch als international tätiges Unternehmen stets auf die Verwurzelung am Standort Deutschland zu besinnen. Warum eigentlich? Im Interview gibt Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube eine sehr persönliche Einschätzung. DEUTZ INSIDE: Herr Dr. Leube, sind Produkte aus Deutschland besser als andere? Dr. Helmut Leube: Überall auf der Welt wird gute Arbeit geleistet. Wer das nicht kann, überlebt in den globalisierten Strukturen nicht lange. Nun gibt es aber so etwas wie ein positiv besetztes Klischee. Und dieses heißt „Made in Germany“. Ich halte es für vollkommen legitim, darauf hinzuweisen, dass DEUTZ ein weltweit tätiges Traditionsunterneh10 DEUTZINSIDE 2 I 2012 für ihre spätere Automobilkarriere nicht etwa in Stuttgart gelegt haben, wie man meinen könnte, sondern hier bei uns in Köln, als Mitarbeiter von Herrn Otto, darf man an dieser Stelle ruhig einmal erwähnen. DEUTZ INSIDE: Wodurch macht sich denn der Standort Deutschland bezahlt? Dr. Helmut Leube: Hier ist die gut ausgebaute Infrastruktur zu nennen. Prinzipiell könnte man ja ein Montagewerk für Dieselmotoren fast überall errichten. Allerdings stellen sich dann einige Fragen: Wo sind die Aumen mit deutschen „Deutschland ist die Heimat großer tobahnen und die Wurzeln ist. WeltErfinder und Technologiepioniere. Flughäfen mit ihren weit ist Deutschland Frachtterminals, die auch als die Heimat Es macht uns stolz, dass unser man braucht, um großer Erfinder und Unternehmen in der Tradition Technologiepionieunseres Gründers Nicolaus August Material heranzuschaffen und um in re bekannt. Einer Otto steht.“ alle Welt zu exportieder bedeutendsten ren? Wo ist das Netzwerk der Zulieferer, ist unser Gründer Nicolaus August Otto. die zeitnah reagieren können? Und welDass unser Unternehmen in der Tradition chem Logistikpartner soll man all die Güseiner Arbeit steht, macht uns stolz. Und terströme anvertrauen? An Standorten dass Gottlieb Daimler und Wilhelm Maywie Köln, Ulm und Herschbach braucht bach einen entscheidenden Grundstein Dr. Helmut Leube: Teuer ist eine Sache vor allem dann, wenn sie ihr Geld nicht wert ist. Für das, was die Menschen bei DEUTZ leisten, gilt das jedenfalls nicht. de Fachkräftemangel, über den viele Selbstverständlich sind auch in unserer Unternehmen stöhnen – wir können bisRechnungslegung die Personalkosten lang ganz gut damit ein dicker Brocken, „Egal, wo auf der Welt man umgehen. Ich mag aber es ist ja auch ein adäquater Geproduziert, man braucht Leute, die auch dieses Gerede von den so genanngenwert vorhanden: in der Lage sind, diese Arbeit mit Unsere Produktivi- den geforderten Qualitätsmaßstäben ten Billiglohnländern nicht. Es ist doch tät stimmt. Qualifizu verrichten.“ so: Egal, wo auf der zierten Nachwuchs Welt man produziert, man braucht Leukönnen wir direkt aus der Region unsete, die in der Lage sind, diese Arbeit mit rer Standorte rekrutieren. Der drückenden geforderten Qualitätsmaßstäben zu verrichten. Natürlich ist das Lohnniveau in China oder Indien niedriger als in Deutschland. Aber diese Länder sind längst nicht mehr nur die verlängerte Werkbank für westliche Unternehmen, sondern ganz große Player von deren künftiger Bedeutung wir bislang nur eine Vorahnung haben. Deshalb fertigt auch die DEUTZ AG in China, aber eben nicht nur dort. In Zeiten der Globalisierung gilt es, breit aufgestellt zu sein, Präsenz zu zeigen und Schwankungen auf einzelnen regionalen Märkten ab- federn zu können. Deutsche Wertarbeit ist gut und schön, aber wir haben uns wohlweislich so aufgestellt, dass die Standorte in anderen Ländern auch einen Beitrag dazu leisten, unsere Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. DEUTZ INSIDE: Aber ist mit dieser Einschätzung das Siegel „Made in Germany“ nicht bloß noch ein Qualitätszeichen auf Abruf? Dr. Helmut Leube: Leben, Fortschritt – all das basiert auf Veränderung, dem Willen sich zu verbessern, Neues zu lernen, sich anzupassen oder auch Situationen aktiv zu gestalten. Für diesen Prozess sind wir mit unseren „deutschen“ Tugenden sicherlich ganz gut aufgestellt. Das heißt aber eben gerade nicht, dass wir uns auf erreichten Standards ausruhen dürfen. Wer das täte, manövriert sich ganz schnell ins Abseits. Hinter „Made in Germany“ verbirgt sich ja nicht nur handwerkliche Wertarbeit, sondern auch Prozessoptimierungen, ausgefeilte Ingenieurskunst, Erfindergeist und Kreativität. So gesehen steht dem Qualitätszeichen „Made in Germany“ trotz aller Diskussionen um höhere Lohnstückkosten als im internationalen Vergleich sicherlich noch eine glänzende Zukunft offen. 11 MENSCHEN & MÄRKTE 6 Motorenpower x Köln, Herschbach, Ulm und Übersee – in diesen vier deutschen Städten gibt es überproportional viele Menschen mit Diesel im Blut. Insgesamt rund 1.800 Personen arbeiten dort in den unterschiedlichsten Funktionen hoch engagiert in der Entwicklung und der Produktion modernster Baureihen von wasser- oder luftgekühlten Dieselmotoren. Die Rede ist von den Standorten der DEUTZ AG in Deutschland. DEUTZ Inside lädt Sie ein zu einer kleinen gedanklichen Deutschland-Rundreise: DEUTZ-Motorenwerk in Köln-Porz Das Werk in Köln-Porz ist das größte der sechs deutschen DEUTZ-Werke. Bei einer Maximalauslastung könnten hier rund 330.000 Motoren vom Band rollen, das entspräche in etwa einem Motor alle 90 Sekunden. In Porz handelt es sich hierbei um die Motoren der Baureihen 2011, TCD 2.9 L4 und TCD 3.6 L4 in der Klasse bis 4 Liter Hubraum sowie bei 4 bis 8 Liter Hubraum die Baureihen 2012, 2013 2V, 2013 4V, TCD 4.1 L4, TCD 6.1 L6 und TCD 7.8 L6. Um die Produktionsleistung zu bewältigen, arbeiten auf rund 30.000 qm Hallenfläche zur Zeit mehr als1000 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb bei der Montage sowie in den unterschiedlichsten Logistikbereichen. Das DEUTZ-Werk in Köln-Porz zeichnet sich durch schlanke Prozesse, wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und hochflexible Montagekonzepte – Sequenzbildung und Kommissionierung – aus und fungiert als „lead plant“ für das Segment Compact Engines. Lead plant bedeutet, dass Montage-Konzepte, bevor sie in anderen DEUTZ-Werken übernommen werden, in Köln-Porz entwickelt, getestet, optimiert und auf Robustheit geprüft werden. Da alle Motoren am Band mit einer Losgröße von einem Stück gefertigt werden können, werden alle An- oder Einbauteile nicht nur exakt zum Bedarfstermin just-in-time, sondern auch synchron zur Reihenfolge der Produktion an das Montageband angeliefert, also just-in-sequence. Anders wäre die Montage der außergewöhnlich großen Varianz an DEUTZ-Motoren gar nicht möglich. 12 DEUTZINSIDE 2 I 2012 MENSCHEN & MÄRKTE DEUTZ-Motorenwerk in Ulm DEUTZ-Werke Köln-Deutz und Köln-Kalk Auch am traditionsreichen DEUTZ-Standort Ulm laufen Motoren in bewährter DEUTZ-Qualität vom Band. Mehr als 400 Mitarbeiter montieren im Werk Ulm Motoren der Baureihen 1015/2015/ TCD12.0/16.0, 413/513 sowie mit besonderem Schwerpunkt die luftgekühlten Reihenmotoren 912/914. Hinzu kommen zusätzlich Motoren der Baureihe 1013 für Kunden aus der See und Binnenschifffahrt. Eines der Erfolgsrezepte für die hohe Effizienz in der Fertigung im DEUTZ-Werk Ulm ist die kontinuierliche Verbesserung der Arbeits- und Montageprozesse mittels Kaizen-Workshops. So wurden etwa in den vergangenen drei Jahren 1.865 einzelne Maßnahmen umgesetzt. Es erfolgte beispielsweise eine Flächenreduktion von insgesamt 3.670 qm oder eine Reduzierung der Rüstzeit von insgesamt 116 Minuten. Durch das Kaizen konnte nicht nur die Flächenproduktivität deutlich gesteigert, sondern auch die zentrale Vormontage aufgelöst und eine Produktion im One-Piece-Flow organisiert werden. Auch unnötige Lauf- und Transportwege im Ulmer Werk wurden eliminiert – im genannten Zeitraum gelang eine Wegreduzierung von über 15 km. Zusätzlich zum Standort in Köln-Porz fertigt die DEUTZ AG auch in ihren Werken in Köln-Deutz und in Köln-Kalk. In Köln-Kalk werden von etwas über 100 Mitarbeitern auf einer Fertigungsfläche von knapp 12.000 qm Kurbelgehäuse für die Baureihen 2012, 2013, TCD 4.1/6.1 in etlichen Variationen hergestellt. Insgesamt produziert das Kalker Werk jährlich rund 80.000 Kurbelgehäuse für die Motoren der 4–7-Liter-Hubraumklasse. In dem Deutzer Werk arbeiten auf rund 78.000 qm Fertigungsfläche ca. 525 DEUTZ-Mitarbeiter an der Montage verschiedenster Komponenten. Dazu gehören unter anderem Kurbelwellen für die Baureihen 91x, 2011, 2012 2V/4V, 2013 2V, TCD 2.9/3.6/4.1/6.1, Nockenwellen für die Baureihen 91x, 2011, 2012 2V/4V, 2013 2V/4V, TCD 3.6/4.1/6.1/7.8, Kurbelgehäuse für die Baureihen 91x und 2011 sowie rund 10.000 Rohrleitungsvarianten für alle DEUTZ-Motorenbaureihen, etwa für Kraftstoff-, Entlüftungs-, Ladeluft- oder Kühlmittelleitungen. Sämtliche Komponenten werden in der großen DEUTZ-typischen Varianz hergestellt. Das DEUTZ Xchange-Werk in Übersee DEUTZ-Komponentenwerk in Herschbach Auf rund 20.000 qm Werksfläche hauchen im DEUTZ-Werk in Übersee 180 Mitarbeiter alten DEUTZMotoren neues Leben ein. Im Werk in der Nähe des Chiemsees werden jährlich knapp 4.000 hochwertige Motoren gebaut, die alle die gleiche Lebensdauer bzw. Qualität wie Motoren aus der normalen Serienfertigung besitzen. Im XchangeProgramm werden ca. 20 verschiedene Baureihen aus Serienproduktionen zurück bis zum Baujahr 1975 aufbereitet. Und zwar in dem DEUTZ-typischen hoch individualisierten und kundenspezifischen Variantenreichtum. Für die Produktion ergibt sich daraus laut Lars Werner ein Mix aus modernen Qualitätssicherungsmaßnahmen, innovativen Aufarbeitungstechnologien, und traditionellem handwerklichem Know-how einer Motorenschlosserei, um alte, aber aufarbeitungsfähige Bauteile wieder maßhaltig instand zusetzen. Der wöchentliche Auftragseingang pendelt zwischen 50 und 100 Motoren, was von allen Mitarbeitern ein hohes Maß an Serviceorientierung, Flexibilität und den Einsatz unterschiedlichster Arbeitszeitmodelle erfordert. Denn Schnelligkeit ist beim „Austauschmotor“ das A und O. Der Aufbau eines neuen „alten“ Motors gelingt in Übersee innerhalb weniger Werktage. Das bedeutet für die DEUTZ-Kunden: Ausfallzeiten durch defekte Motoren und damit teure Standzeiten der Maschinen werden auf ein absolutes Minimum reduziert. Etwas über fünf Millionen Einzelteile, rund 2.200 Bauteilvarianten in einer großen Losgrößen-Varianz von einem bis zu 15.000 Stück – so lautet die stolze Jahresbilanz des DEUTZ-Komponentenwerks in Herschbach im Westerwald. Angelieferte Gusskomponenten, wie zum Beispiel Steuerungsteile, Lauf- und Leiträder, Gehäuse, Lagerflansche, Drehteile, Schellen für die Abgasnachbearbeitung, Gegengewichte für Kurbelwellen, Konsolen etc. werden in Herschbach in mechanischer Bearbeitung qualitativ weiterverarbeitet, veredelt und gehen danach entweder direkt ins Zentrallager bzw. in die Motormontagen der Werke Köln-Porz oder Ulm, Servicebereiche oder sie landen im werkseigenen Vormontagebereich. Dort werden sie dann in bewährter DEUTZ-Qualität zu Kipphebeleinheiten, Kühlgebläse, Abgasrückführungs-Modulen, Ölkühlern, Kraftstofffiltern, Kompressoren, Lüfterlagerungen und anderen Bauteilen für die Endmontage zusammengesetzt. Als Qualitätslieferant verheiratet das Werk in Herschbach in den Baugruppen auch Einzelkomponenten von weltweiten Fremdlieferanten – bei Übernahme der kompletten Produktverantwortung. Zur Zeit arbeiten in den rund 7000 m² großen Produktionshallen in Herschbach etwa 150 Mitarbeiter. Mehrmals täglich wird die Herschbacher Produktion an das Zentrallager nach Köln-Lind und weiteren Speditionen verladen. Power 13 MENSCHEN & MÄRKTE MENSCHEN & MÄRKTE gewonnen werden. Die “Westerwälder Eisenbahnfreunde“ aus Westerburg und die “Oldtimerfreunde Kroppacher Schweiz“ aus Mörsbach informierten über Fotos und Originalexponate. So gab es beispielsweise einen Dieselmotor aus dem Jahre 1930, der im Betrieb live vorgeführt wurde. Entkoppelte Prozesse Jahre Wenn das menschliche Herz nicht mehr so recht kann oder will, sorgt die moderne Medizin mit Bypass, Stents oder Implantation für ein paar weitere, möglichst beschwerdefreie Jahre. Ein komplett neues, zweites Leben – inklusive Höchstleistungspower und maximaler Belastbarkeit – ist leider nicht möglich. Gänzlich anders sieht es bei in die Jahre gekommenen DEUTZ-Aggregaten aus. Die DEUTZ-Xchange-Motoren stehen für Langlebigkeit, höchste Qualität, volle Garantiezeit und maximale Belastbarkeit – ganz wie ein neuer Serienmotor. Das Zauberwort im DEUTZ-XchangeWerk in Übersee am Chiemsee lautet „entkoppelte Prozesse“. Reparaturbedürftige Motoren wurden hier früher angeliefert, auseinandergenommen, repariert und den Kunden zurückgeschickt. Dieser Prozess war äußerst zeitintensiv. Heute kann im Bedarfsfall, falls irgendwo auf der Welt ein DEUTZ-Motor ausfällt, aus vorhandenen, aufbereiteten und qualitativ hochwertigen Komponenten bzw. Bauteilen alter Motoren innerhalb weniger Werktage ein neuer „alter“ baugleicher Motor produziert, auf dem Motorenstand geprüft und kurzfristig an den Kunden ausgeliefert werden. Alles in gewohnter DEUTZ-Qualität, denn alle wiederaufbereiteten Komponenten entsprechenden den strengen DEUTZ-Qualitätskriterien und erfüllen die gleichen hohen Funktionsparameter wie neue Bauteile. Die Prozessschritte „Demontage des defekten Motors“ sowie „Aufbereitung der wiederverwendbaren Komponenten“ finden losgelöst von der Herstellung des Xchange-Motors statt. Mit anderen Worten: Der Xchange-Motor ist schon lange wieder beim Kunden im 14 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Einsatz bevor der eigentlich defekte Motor in Übersee eintrifft. Diese defekten Motoren werden dann bedarfsgesteuert zerlegt, analysiert und die verwendbaren Einzelkomponenten aufbereitet und dem neuerlichen Produktions-Kreislauf zugeführt. Das ist auch ökologisch sinnvoll, weil es den Rohstoff- und Energieeinsatz reduziert und damit für mehr Nachhaltigkeit sorgt. Rund die Hälfte der in Übersee gebauten Xchange-Motoren sind Motoren aus der laufenden DEUTZ-Produktion. In diesem Fall spielt meist die sehr schnelle Verfügbarkeit die zentrale Rolle. Denn so können DEUTZ-Kunden teure Maschinenstillstand-Zeiten minimieren. Bei den Motoren, die aus der heutigen Produktion ausgelaufen sind, bietet Xchange gegenüber einer konventionellen Reparatur des defekten Motors durch einen x-beliebigen Instandsetzer den unschlagbaren Vorteil, dass der Xchange-Motor den Qualitätsstandard eines neuen Motors bietet, d.h. wieder 100% Lebensdauer. DEUTZ Xchange ist also immer eine gute Wahl. In diesem Jahr wurde das DEUTZ Komponentenwerk Herschbach 50 Jahre alt! Dies nahm die Werksleitung zum Anlass um einen Mitarbeitertag zu veranstalten. Ein Organisations-Team rund um Rudolf Bardutzki, Jens Behrmann, Michael Denter, Werner Friede, Bernd Klein, Marco Lohmeier, Rüdiger Marmé, Mike Morgenschweis, Sabrina Nöller, Lothar Puderbach und Meik Sanner nahm sich der umfangreichen Planungen für die Feierlichkeiten an. Nach aufregenden Wochen der Vorbereitung war es dann soweit. Bei trockenen und teilweise sonnigen Abschnitten konn- Eine Lagerhalle und deren Vorplatz wurden extra für den Tag hergerichtet. Bei Kaffee und Kuchen, der Erlös ging hier zu 100 % an das Kinderhospiz Balthasar, konnten die Besucherinnen und Besucher den Klängen des Musikvereins Herschbach lauschen. Auch für die Unterhaltung der Kleinen war gesorgt, sie konnten sich beispielsweise beim Torwandschießen beweisen oder beim „Hau den Lukas“ ihre Kraft demonstrieren. In der Halle wurden historische Bilder aus den vergangenen fünf Jahrzehnten präsentiert und als besonderes Highlight wurde ein Gewinnspiel mit einer „Schätzfrage“ durchgeführt. Es galt zu erraten, wieviele Kipphebel sich in einer extra bereitgestellten Box befanden. Dem Gewinner winkten unter anderem schöne Miniatur-Motorenmodelle. von mehr als 700 Personen. „Wir sind stolz darauf, dass unser Jubiläumsfest ein solcher Erfolg war. Wir haben so viel positives Feedback erhalten, das ist schon etwas ganz Tolles. Aber ohne die tatkräftige Unterstützung vieler helfender Hände, beispielsweise von unserer örtlichen Feuerwehr, dem DRK aus Herschbach und auch den benachbarten Unternehmen, wäre das so sicher nicht möglich gewesen“, freut sich Werner Friede, Leiter des Komponentenwerks. Dass das Fest ein voller Erfolg war, zeigte nicht zuletzt die stolze Besucherzahl DEUTZ in Herschbach ten die Herschbacher am 12. Mai 2012, dank der Unterstützung vieler motivierter Mitarbeiter und Partner, ihren Besucherinnen und Besuchern ein tolles Tagesprogramm bieten. Im Rahmen von Führungen und Vorträgen an 12 verschiedenen Ausstellungsständen, teilweise mit Live-Bearbeitung, konnten die Mitarbeiter, deren Familienmitglieder, zahlreiche ehemalige Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter sowie geladene Gäste, das große Spektrum an mechanischen Bauteilen und Baugruppen kennenlernen, die das Herschbacher Komponentenwerk als Qualitätslieferant und Komplettanbieter mit weltweitem TeileWareneingang dem DEUTZer Produktionsverbund “Just in Time“ bereitstellt. Auch zwei örtliche Vereine, die sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Unternehmen beschäftigen, konnten für den Tag 15 MENSCHEN & MÄRKTE MENSCHEN & MÄRKTE Deutschland: Ein Land, das 81,8 Millionen Menschen auf einer Fläche von rund 357.121,41 km² beherbergt. Eine Republik, die aus 16 deutschen Ländern gebildet wird und die nicht zuletzt wegen der viel gerühmten deutschen Schrebergartenidylle und Biergartengemütlichkeit geschätzt wird. Business-Kulturen Zu Gast im Land des Gartenzwergs Teil 5 tsch la Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern geht es in Deutschland jedoch in Geschäftsbeziehungen wider Erwarten recht förmlich her. Hoch geschätzt wird eine vertrauensvolle Beziehung, aber das persönliche Verhältnis übt im Allgemeinen nur geringen Einfluss auf geschäftliche Entwicklungen aus. Deu nd Was zählt, sind kompetentes Auftreten und Fachwissen. Diese Eigenschaften strahlen Zutrauen und Seriosität aus – im deutschen Geschäftsalltag unvermeidbare Qualifikationen. Sachlich steht der Deutsche auch übertriebenen Gefühlsausbrüchen oder – für ihn aufgesetzt wirkender – Überemotionalität gegenüber. Schnell entwickelt er hieraus eine Art Skepsis zu seinem Gegenüber, daher sollten zu starke Übertreibungen besser vermieden werden. Vermeiden sollten Sie es wenn möglich auch, zu spät zu vereinbarten Terminen zu erscheinen. Sollten Sie sich verspäten, versäumen Sie es nicht, Ihren deutschen Geschäftspartner frühzeitig zu benachrichtigen und liefern Sie bestenfalls eine gute Begründung für die Verzögerung mit. Noch immer gilt Pünkt- lichkeit als klassische deutsche Tugend und für den Geschäftspartner zeugt es von Respekt, der Zeit des Anderen genau so viel Aufmerksamkeit zu schenken, wie der eigenen. Der gegenseitige Respekt schlägt sich auch in der Form der Begrüßung nieder. Hier geht man auf seinen Geschäftspartner zu, reicht ihm die Hand und begrüßt sich mit festem Händedruck. Dies symbolisiert Wertschätzung, Offenheit und Selbstbewusstsein. Zu plump dürfen Sie dabei allerdings nicht werden. Eine persönliche Anrede mit „Du“ ist in geschäftlichen Beziehungen unüblich. Der Geschäftspartner wird grundsätzlich mit „Sie“ angesprochen und durch die Anrede „Herr“ oder „Frau“ ergänzt. Erst wenn man Ihnen das „Du“ anbietet, spricht nichts gegen die Verwendung. In Deutschland ist das Mittagessen, zu dem man zwischen 11:30 und 13:30 Uhr geht, traditionell die Hauptmahlzeit des Tages. Im Gegensatz zu einem mehrgängigen und mehrstündigen Menü werden dabei meist eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert gewählt. Bei mehreren Gängen wird das Besteck von außen nach innen gewählt, für die Reihenfolge der Gläser gilt: Was als Erstes getrunken wird, steht am nahesten. Überhaupt sind Tischmanieren hier das A und O. Während des gemeinsamen Geschäftsessens ist es üblich, dass alle gleichzeitig mit dem Essen begin- nen. Ausschweifende Gesten mit dem Besteck, Sprechen mit vollem Mund sowie das hektische Greifen über den Teller eines anderen sind tabu. Hastiges Schlingen oder deutlich wahrnehmbare Essgeräusche sind ebenso zu vermeiden wie das Nachbestellen. Eine gepflegte Konversation bei Tisch wird dabei sehr geschätzt, die reine Konzentration auf das Essen oder ein sturer Blick auf den Teller wirken daher nicht besonders souverän. Souveränität drücken Sie übrigens auch über die Wahl Ihrer Kleidung aus. In Deutschland sind Anzug und Krawatte für den Herrn beziehungsweise Kostüm oder Hosenanzug für die Dame immer die richtige Wahl. Deutschland: 10 INTERESSANTE Fakten Sie wird allseits gerühmt – die deutsche Gründlichkeit. Aber welchen Ansprüchen muss man im „Land der Erfinder“, auf deren Innovationsgeist heute Selbstverständliches, wie Aspirin, Buchdruck, Gummibärchen, Zahnpasta und nicht zuletzt natürlich auch Otto‘s Motor, zurückgehen, im Geschäftsalltag entsprechen? DEUTZ INSIDE klärt auf. 16 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Ausgemusterte Geldscheine werden in Deutschland in genau 800 Schnipsel zerhäckselt. Rund 70 Prozent aller weltweit publizierten Bücher zum Thema Steuern wurden auf Deutsch veröffentlicht. Zwei Fässer Bier waren 1836 die erste Fracht, die in Deutschland mit der Eisenbahn befördert wurde. Über 20 Millionen Verkehrsschilder gibt es in Deutschland – das bedeutet, alle 28 Meter eines. Nicht mitgerechnet sind dabei die 3,5 Millionen Wegweiser. Deutsche verbrauchen jährlich rund 52.000 Tonnen Ketchup und 1510 Tonnen Radiergummi. 1896 wurde in Deutschland festgelegt, dass ein Fußballplatz baumfrei sein muss. Die Zeitumstellung auf die Sommerzeit wurde erstmals am 30. April 1916 in Deutschland vorgenommen. Das Ulmer Münster ist mit einer Größe von 161,53 Metern die Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt und ist übrigens Bestandteil des DEUTZ-Logos. Innovationsgeist: U.a. Buchdruck, Gummibärchen, Zahnpasta und auch der Otto-Motor sind deutsche Errungenschaften. Die in den USA gebrauchte Temperatureinheit Grad Fahrenheit wurde von einem deutschen Physiker erfunden: Daniel Gabriel Fahrenheit, geboren 1686 in Danzig. 17 INNOVATION & TECHNIK Der König INNOVATION & TECHNIK der Piste Auf verschneitem, eisigem und steilem Untergrund fühlt sich der Holder S 990 mit seinem neu entwickelten Raupenfahrwerk pudelwohl. Dank einem kraftvollen 92 PS starken DEUTZ Viertakt-Turbo-Diesel mit Abgaswerten nach Tier III, niedriger Geräuschemission auf Grund eines Dual-Drive-Systems sowie den Boden-schonenden Gummiraupen steht auch dem Einsatz in ökologisch schützenswerten Umgebungen nichts mehr entgegen. Der Holder S 990 ist mit seinem speziell abgestimmten Raupenfahrwerk hervorragend geeignet, um auch noch in den idyllischsten Wintersportgebieten an steilsten Hängen Pisten zu präparieren, mit angehängtem Gerät Loipen zu spuren, mit einer Schneefräse Winterwanderwege zu befreien oder simple Räum- und Streudienste auszuführen. Das neu entwickelte Raupenfahrwerk des Holder S 990 ist eine „Bereifung“ der besonderen Art. Vier Gummiraupen halten satten Bodenkontakt auf jeder Art von Untergrund: auf verschneiten, eisigen oder feuchten Gebieten, rutschigem Boden oder steilen Hängen. Die Gummiraupen führen zu einer erhöhten Spur- und Seitenstabilität und sorgen für konstant gute Traktion bei deutlich reduziertem Bodendruck. Da die Verdichtung des Untergrunds durch die minimierte Flächenpressung erheblich zurückgeht, eröffnen sich für die Nutzung des Fahrzeugs etwa in alpinen Gebieten völlig neue Perspektiven: Grasmähen im Gebirge, auf Sumpfwiesen oder in empfindlichen Biotopen sowie das klassische Winterprogramm mit dem Präparieren von steilen Hängen, Loipen, Winterwanderwegen, Rodelbahnen, Einstiegen an Skiliften, dem Umsetzen von Schneekanonen, Versorgungsfahrten zu Hütten und vielem anderen mehr. Aber nicht nur in der Natur, sondern auch auf der Straße bietet der Holder S 990 Vorteile, weil statt der bei Einzweck-Pistenraupen üblicherweise vorzufindenden Panzerlenkung die von Holder erfundene Knicklenkung zum Einsatz kommt. Die bewirkt, dass die Asphaltdecke geschont und damit Folgekosten vermieden werden. Hohe Zug- und Schubleistungen am Hang Ein weiterer Grund für die optimierte Leistungsfähigkeit am Hang ist neben dem Raupenfahrwerk eine im Holder S 990 verbaute so genannte Knicklenkung. Bei Hindernissen in unwegsamem Gelände können sich die Fahrzeugteile gegeneinander verdrehen und behalten so ihre gute Bodenhaftung. Eine Diffe- 18 DEUTZINSIDE 2 I 2012 rentialsperre, die das Durchdrehen der einzelnen Antriebsräder verhindert, ein permanenter Allradantrieb sowie ein Radlastausgleich helfen zusätzlich, die vier Raupen aktiv auf den Boden zu drücken. All das garantiert Spurtreue auch bei Kurvenfahrten mit minimalem Wendekreis und sehr hohe Zug- und Schubleistungen. Zu den technischen Highlights des S 990 gehört das Dual-Drive-System, das zu einer beträchtlichen Treibstoffersparnis und Geräuschminderung führt. Bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h wird vom hydrostatischen Antrieb in einen mechanischen Gang umschaltet. Im Raupenbetrieb erreicht das Fahrzeug dann eine Geschwindigkeit von ca. 25 km/h, mit Rädern sogar bis zu 40 km/h. Unterstützt werden diese umweltfreundlichen Werte durch den Einsatz des DEUTZMotors TD 2011 L4w mit Einhaltung der Abgaswerte nach Tier III. Der wassergekühlte 92 PS starke DEUTZ ViertaktTurbo-Diesel steht mit seinen 2600 U/ min-1 für eine hohe Leistungsentfaltung und kräftige Antriebspower. Der besondere Clou an diesem Motor ist seine überaus enge und kompakte Bauweise. Dadurch ist er allein schon dank seiner Ausmaße für den Einsatz in einer leistungsfähigen Schmalspurmaschine – hier beim S 990 von Holder mit Außenbreiten ab 124 cm bei aufgezogenen Reifen sowie 160 cm mit Raupenfahrwerk – prädestiniert. Neben der Kraftübertragung auf die Straße bzw. den Hang beziehen natürlich auch die Anbaugeräte ihre Kraft vom Ein Kraftpaket für vier Jahreszeiten Der Holder S 990 ist mit seinem Raupenfahrwerk zwar primär für den Einsatz in steilem Gelände gedacht, er kann aber dank eines relativ einfachen Fahrwerkwechsels auf eine einfache Bereifung – die Umrüstzeit liegt unter 1 Stunde – auch in der schneefreien Zeit für kommunale Arbeitseinsätze genutzt werden. Mit einer Vielzahl an Aufsätzen / Anbauten kann der Holder S 990 dann auch zum Mähen, Kehren oder bei der Laubbeseitigung und vielen anderen Tätigkeiten eingesetzt werden. DEUTZ-Motor. Lastschaltbare Zapfwellen mit einstellbaren Drehzahlen sorgen durch eine Leistungshydraulik mit bis zu 120 U/min-1 für einen enorm hohen Wirkungsgrad und Hubkräfte bis 2700 kg. Die große Flächenleistung und hohe Zuladungen ermöglichen so dem Holder S 990 letztlich lange Arbeitszeiten unter härtesten Einsatzbedingungen. 19 INNOVATION & TECHNIK INNOVATION & TECHNIK gate mit Ladeluftkühler kommen in den Silver3-Traktoren von SAME in vier Leistungsstufen – von 62 bis 85 kW – zum Einsatz. Der Hubraum beträgt in allen Ausführungen 3,62 Liter. Die robusten Motoren mit hoher Leistungsdichte verfügen über eine elektronische Motorregelung mit intelligenten Anpassungen zum An triebsmanagement sowie über eine Hochdruckeinspritzung mit DEUTZ Common Rail-System. Das offene DVERT Abgasnachbehandlungssystem (AGN) verfügt über einen DEUTZ Oxidationskatalysator. Speziell für die AGRI-Ausführung ist das Abgassystem so konstruiert, dass es einen großen Radeinschlag ermöglicht. Der AGRIMotor verfügt über eine tragende Ölwanne mit Freigang für die Antriebswelle sowie über ein Massenausgleichsgetriebe, das für einen ruhigen Lauf sorgt. Die hocheffiziente Kraftstoffverbrennung mit gekühlter, externer Abgasrückführung sichert beste Motorperformance bei niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten. Doch mit dem Silver3 wird nicht nur Traktoren der Silver3-Baureihe von SAME ressourcenschonend gearbeitet, auch dem Anspruch der Servicefreundlichkeit ist gedient: Der Betrieb des AGN ist wartungsfrei. Wechselintervalle von 500 Betriebsstunden für das Motoröl und ein wartungsfreier Ventiltrieb tragen gleichfalls zu niedrigen Wartungskosten und der hohen Verfügbarkeit des Schleppers bei. Ebenfalls wichtig: die außerordentliche Drehmomentreserve der DEUTZ-Motoren. Sie ermöglicht beachtliche Zugleistungen und garantiert den problemlosen Betrieb auch unter härtesten Einsatzbedingungen. Das elektronische Motormanagement ist Garant für hohen Komfort und optimale Produktivität sowie für die schnelle Reaktion und die optimierte Zuverlässigkeit der Zapfwellendrehzahl. Über spezielle Sensoren werden alle Betriebsparameter des Motors überwacht und über das Einspritzmanagement optimiert. Zusätzlich zur bestmöglichen Kraftstoffdosierung garantiert die elektronische Motorregelung stabile Leistungen mit prompter, direkter und genau abgestufter Anpassung an die jeweiligen Fahr- und Lastbedingungen. Der bedienerfreundliche Traktor Ergonomie hatte für SAME bei der Entwicklung der Silver3-Traktoren einen hohen Stellenwert. So ist etwa der Handgashebel in der Multifunktionsarmlehne integriert, und mit einer Speichertaste lässt sich in jedem Moment die auf die ablaufende Bearbeitung abgestimmte Motordrehzahl einstellen, speichern und aufrufen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Der Fahrer hat den Traktor bequem und einfach unter Kontrolle, er kann sich ganz auf das Wesentliche – die Feldbearbeitung – konzentrieren. Sozusagen auf die Spitze getrieben wird der Komfort beim SAME Silver3 Continuo mit stufenloser Kraftübertragung. Die Wahl der gewünschten Geschwindigkeit erfolgt feinfühlig, ohne Schalten ausschließlich über das Fahrpedal. Die Anpassung der Motordrehzahl wird von der Elektronik übernommen. So arbeitet der Fahrer immer im wirtschaftlichsten Bereich. Alle Traktoren der Silver3-Reihe, auch die mit konventionellem Getriebe, verfügen über eine modern ausgestattete Kabine mit bester Rundumsicht, weit öffnenden Türen und hochwertigen Materialien. Und auf Wunsch gibt es natürlich auch eine Klimaanlage. Einsteigen und sich wohlfühlen – so lautet die Devise beim SAME Silver3 und Silver3 Continuo. Denn die Feldarbeit ist schließlich schwer genug. Meister der Vielseitigkeit – mit neuen Motoren von DEUTZ Auch im Maschinenzeitalter ist die Arbeit in der Landwirtschaft noch schwer genug. Was also wünscht sich der Landwirt von seinem wohl wichtigsten Arbeitsgerät, dem Traktor? Leistungsstark, zuverlässig und vielfältig einsetzbar soll er sein, ergonomisch und natürlich auch sparsam – ein echter Alleskönner eben. Solche Meister der Vielseitigkeit sind die Traktoren der Silver3-Baureihe von SAME. Wesentlichen Anteil daran hat ihr Herzstück: ein neuer Tier 4-Motor TCD 3.6 AGRI von DEUTZ. 20 DEUTZINSIDE 2 I 2012 SAME, eine Marke der SAME DEUTZFAHR S.p.A. mit Hauptsitz in Treviglio/ Norditalien, ist bekannt dafür, dass sie mit ihren Traktoren und unzähligen technischen Innovationen wertvolle Beiträge zur Modernisierung der Landwirtschaft geleistet hat. Das Vertrauen ganzer Generationen von Landwirten in aller Welt hat SAME buchstäblich „auf dem Feld“ gewonnen. Einen unermüdlichen Arbeitspartner, der Sie nie im Stich lässt finden Sie auch in der neuen Silver3Baureihe. Sie zeichnet sich unter anderem durch ihre hervorragende Bedienerfreundlichkeit aus. Dies gilt besonders für die Modelle mit dem Zusatz „Continuo“, der auf die stufenlose Kraftübertragung verweist. Doch egal, ob bewährtes Schaltgetriebe oder stufenloses Getriebe: Für kraftvollen Vortrieb sowie Power an den Zapfwellen und hydraulischen Hebevorrichtungen sorgen ab dem September 2012 DEUTZ-Motoren vom Typ TCD 3.6 in der AGRI-Ausführung, die speziell auf die Erfordernisse der Landwirtschaft abgestimmt ist. Der Motor für die Landtechnik DEUTZ TCD 3.6 AGRI – das sind moderne, wassergekühlte Vierzylinder-Reihenmotoren mit Turbolader. Die Aggre21 INNOVATION & TECHNIK INNOVATION & TECHNIK Kraftvoll Rund 470 km Distanz vom See Genezareth im Norden nahe der Grenze zum Libanon bis zur Stadt Eilat an der Spitze des Roten Meeres im Süden, nur rund 15 km Breite an der schmalsten Stelle des Landes, dazu eine Mischung aus Wüste, hügeliger Landschaft, Küstenregion und beinahe subtropischem Klima mit Temperaturen weit jenseits der 30° im Sommer und bis nahe -15° im Winter. Das sind die äußeren, rein geographisch-klimatischen Bedingungen unter denen der Dreiwagendieseltriebzug IC3 seinen Dienst verrichtet. Vor dem Hintergrund dieser Anforderungen des Eisenbahnnetzes hatte der Bau von Straßen für den Individualverkehr in Israel hohe Priorität – dennoch wurde dieses Netz (unter anderem aufgrund der deutlich steigenden Population dieses Landes und des Bedarfs an weiteren Strecken) und der komplizierten Trassenführung durch die Negevwüste, 22 DEUTZINSIDE 2 I 2012 die unter anderem zur Erschließung der reichhaltigen Phosphat-Bodenschätze geplant war, bis zum heutigen Tag noch nicht komplett abgeschlossen. Das war die Ausgangslage als im Jahre 1988 die Israel Railways Teil der Port und Railways Authority wurde, den Reisezugverkehr zu modernisieren, kräftig Fahrt aufnahm und Früchte zu tragen begann. Einige Strecken wurden zweigleisig ausgebaut und das ganze Schienennetz erweitert. Am 14. Juni 1992 wurde dann endgültig ein neues Kapitel im israelischen Zugverkehr aufgeschlagen. An diesem Tag traf mit einer IC3-Garnitur ein speziell für den neuen Einsatzort umgerüsteter Dieseltriebzug in Israel ein, der vorher in Dänemark für diesen Einsatz modifiziert wurde. Ab 1992 waren zunächst zehn IC3 im Einsatz, später ab 1995 dann 24 Züge, ab 2002 schließlich 41 IC3 sowie ab 2005 bis zu 48 Züge. Am 23. November 1992 nahmen die ersten IC3 auf der Strecke Tel Aviv – Haifa ihren Regelverkehr auf. Heute werden die IC3 im gesamten israelischen Schienennetz eingesetzt und tragen zum „Schienenbild“ wesentlich bei. Bei dem IC3 handelt es sich um einen Dreiwagendieseltriebzug – auf Hebräisch Krono‘im –, der bis heute hohe Komfortansprüche erfüllt und vorwiegend für den Einsatz auf überregionalen Strecken in Dänemark und Schweden geplant war. Gebaut wurde der IC3 von ABB Scandia, das später zunächst in der Adtrans und dann in Bombardier Transportation aufging. Namengebend für den IC3 ist der Umstand, dass der breite Gliederzug aus drei Waggons besteht, die jeweils auf insgesamt vier Drehgestellen ruhen: zwei mehr oder weniger identisch gestalteten so genannten MFA bzw. MFB (Passagier- durch die Wüste Führerstand. So können maximal fünf und Motorwaggons) am Anfang und am IC3-Einheiten zu einem durchgängigen Ende des Zuges – der IC3 kann dadurch Zug kombiniert werden. Das Verkoppeln wahlweise in beide Richtungen laufen –, der Einheiten erfolgt völlig automatisch in sowie einem als FF bezeichneten PassaKriechgeschwindigkeit, die Verbindung giercenter-Waggons in der Mitte des Zuzweier Waggon-Einheiten ist dank einer diges. Sowohl MFA als auch MFB waren cken Gummimembursprünglich mit je Eine der Besonderheiten des IC3 rane, die die einzelzwei luftgekühlten ist sein wegklappbarer, zu einem nen Waggons über Deutz Dieselmotoren der Baurei- Durchgang umfunktionierbarer Führer- Drehgestelle verbindet, zugluftdicht. he BF8L513LC stand. So können maximal fünf ausgestattet, die IC3-Einheiten zu einem durchgängigen Ab dem Jahr 2005 je 298 kW (400 Zug kombiniert werden. wurden die IC3PS) leisteten, was Motoren der Deutz Baureihe BF8L513LC dem IC3 letztlich eine Antriebsleistung durch Motoren vom Typ BF8L513CP ervon 1.192 kW (1.598 PS) verschafft. Bei setzt. Insgesamt fahren heute rund 48 97 Tonnen Eigengewicht sorgen ein efIC3 in Israel; es sind also insgesamt 192 fizientes mechanisches Getriebe sowie DEUTZ-Motoren im Einsatz. Die Grundmehrere Übersetzungen für ein gutes überholung der Motoren findet IntervallBeschleunigungsverhalten, aber nicht so mäßig alle 600.000 Kilometer statt, insehr für maximal hohe Endgeschwindigzwischen haben die Motoren zum Teil bis keiten. Was aber bei dem überwiegend zu sieben dieser Grundüberholungen abin Israel anzutreffenden Schienennetz, solviert. Dank einer reibungslosen Partdas zumeist nur für Geschwindigkeiten nerschaft im Sinne einer umfassenden bis 140 km/h ausgelegt ist, auch volltechnischen Unterstützung und entsprekommen ausreicht. Drei der Motoren chenden Unterstützung bzw. Schulungstreiben die Achsen an den Drehgestellen maßnahmen durch die DEUTZ AG war über elektronisch gesteuerte Automatikdie Israel Railways Company kürzlich in getriebe an. Der vierte Dieselmotor ist für der Lage, einen speziell für die Bedürfe die Stromversorgung im IC3 – und sodieser Motorentype konzipierten Repamit auch des in diesen klimatischen Beratur-/ Überholungsworkshop eröffnen dingungen wichtigen Klimageräts – von zu können. Auch in anderen Bereichen besonderer Bedeutung. Eine der Besondrückt die Israel Railways Company Ltd. derheiten des IC3 ist sein wegklappbarer, mächtig aufs Tempo. Ein umfassender zu einem Durchgang umfunktionierbarer Entwicklungsplan und das zurück liegende rasante Wachstum haben die Israel Railways Company sowohl im Güter- als auch im Personentransport zur führenden Gesellschaft im israelischen Logistiksektor aufsteigen lassen. Der weitere Ausbau von Trassen, die auch für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt sein sollen, ist bereits in Planung. Die Fahrt von Tel Aviv in die Universitätsstadt Beer Sheva mitten in der Negevwüste soll z. B. auf 42 Minuten halbiert werden – mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde. 23 INNOVATION & TECHNIK SICHERHEIT & QUALITÄT DEUTZ nimmt neue Löschanlage in Betrieb Stetig steigende Anforderungen der Abgasgesetzgebung verlangen von den Motorenherstellern kontinuierliche Weiterentwicklungen und Investitionen in die Abgasmesstechnik und in die Automatisierung der Prüfstände. Die 60 Motorenprüfstände im F&E-Bereich im Werk Porz stellen in der Entwicklung ein zentrales Herzstück dar, mit dem die „Lücke“ zwischen Theorie und Praxis geschlossen wird. Aufgrund der Rahmenbedingungen im Motorenversuch ist das Risiko eines Brandes, trotz hoher Sicherheitsmaßnahmen, aber naturgemäß allgegenwärtig. Um diese Prüfstände in einem Brandfall bestmöglich zu schützen, hat DEUTZ jetzt eine neue Brandmelde- und Löschanlage in Betrieb genommen. Der erste Spatenstich für ein gutes Fundament: Leiter Forschung und Entwicklung Dr. Ralf Marquard; DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube; Gesamtbetriebsratsvorsitzender Werner Scherer. Neues Entwicklungsgebäude für DEUTZ Am 1. Juni 2012 wurde im Werk KölnPorz der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Bürogebäudes für die Motorenentwicklung getätigt. Der 124 Meter lange und 12,75 Meter breite, 3-geschossige Büroneubau wird ab Ende Juli aus über 100 Modulen errichtet und bietet ab Januar 2013 rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze. DEUTZ legte in der Gestaltung sehr viel Wert auf die Umset- zung offener Arbeitsstrukturen durch teambezogene Gruppenarbeitsplätze und Projektarbeitsräume, die die Möglichkeit bieten, projektbezogene Teams zu organisieren. Die Architektur orientiert sich am Gebäudebestand und setzt mit durchgehenden Fensterbändern und dezenten roten Flächen gelungene Farbakzente. Der Neubau wurde erforderlich, da im Bestandsgebäude umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden müssen und darüber hinaus auch zusätzlicher Raum gebraucht wird. Insgesamt investiert DEUTZ rund 6 Millionen Euro in den Neubau dieses Gebäudes. „Wir sind sicher, mit diesem Spatenstich den Grundstein für auch in Zukunft hochwertige Technologien, innovative Lösungen und eine hohe Produktqualität von DEUTZ zu legen“, freute sich Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube beim Spatenstich. Projektdaten Bauherr: DEUTZ AG Fertigstellung: Ende 2012 Bauzeit: 4 Monate Brutto GF: 4.825 m2 Ausführung:Modulgebäude, 3-geschossig Standort: Köln (Porz) Prüfstände stellen einen hohen Wert dar, den es im Brandfall zu schützen gilt. Das betrifft nicht nur den monetären Wert, sondern vielmehr den dann nicht auszugleichenden Zeitverlust in Entwicklungsprojekten durch fehlende Prüfmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit der Werkfeuerwehr hat DEUTZ 30 bisher nur Temperatur überwachte Prüfstände um ein zentrales Melde- und Steuersystem erweitert und ein Hochdruckwassernebel-Löschsystem installiert. Diese Technik gilt heute bei modernen Motoren-Prüfständen als der innovativste Brandschutz mit wesentlichen Vorteilen in der Arbeitssicherheit und Anlagenverfügbarkeit gegenüber herkömmlicher Löschtechnik. Für diese Prüfstände wurde das bereits vorhandene System mit einer weiteren Brandmeldeanlage erweitert und alle neuen Sensoren bis in die zentrale Notrufzentrale der Werksfeuerwehr nach Köln-Kalk geschaltet. Von dort aus ist der gesamte Melde-, Schaltund Steuerprozess kontrollierbar. Mit der Inbetriebnahme und der erfolgten TÜV-Abnahme der neuen Brandmelde- und Löschanlage stellt DEUTZ nicht nur eine höhere Verfügbarkeit der Entwicklungsprüfstände sicher, sondern gewährleistet auch die Sicherheit der an ihnen tätigen Personen. Pro Prüfstand sind vier kombinierte Rauch-und Thermodifferenzialmelder sowie ein Flammenwächter aktiv. 24 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Die Ansteuerung der Löschanlage erfolgt in 2-Melder-Abhängigkeit. Nach dem Ansprechen des ersten Melders werden der Prüfstand und die Versorgungssysteme abgeschaltet und es erfolgt eine örtliche Signalgebung und Meldung zur Werksfeuerwehr. Spricht ein zweiter Melder an, setzt der Löschvorgang unmittelbar automatisch ein. Zusätzlich sind Handauslösungen vor Ort möglich. Hochdruckwassernebel-Systeme bekämpfen Brände mit kleinsten Tropfen unbehandeltem Trinkwassers, welche sich ähnlich wie ein Gas im Löschbereich ausbreiten. 25 SICHERHEIT & QUALITÄT FASZINATION & VISION Six Sigma – Eine Methode fasst Fuß Der Name DEUTZ soll auch in Zukunft für Qualität stehen (DEUTZthe engine company „Unser Unternehmensleitbild“). Zur Unterstützung dieses Anspruchs wird seit 2010 die Six Sigma Methodik eingesetzt. Die Methode ist eine strukturierte Vorgehensweise zur Problemlösung und Kostenoptimierung. Die Vorgehensweise teilt sich in fünf Phasen auf, die so genannten DMAIC Phasen. Innerhalb dieser Phasen werden verschiedene Qualitäts-, Management- und Statistik-Methoden angewendet, die das Six Sigma Team bei der Erreichung der Ziele unterstützen. Ertugrul Aras (VC-Q); Markus Sips (VP-MQ); Volker Vicens (VC-Q); Peter Bremke (VF-QP); Christopher Müller (VF-R), Bernd Kodinger (VC-Q), Georg Diderich (VC) Six Sigma begann bei DEUTZ im Jahre 2010 mit der Schulung der Mitarbeiter in mehreren Schulungsblöcken. Geschult wurden Mitarbeiter aller Hierarchieebenen, vom Bereichsleiter bis zum Sachbearbeiter und Mitarbeiter in der Fertigung und Montage. Die DEUTZ AG hat sich im Jahr 2009 bewusst für diese Methodik zur Qualitäts- und Kostenoptimierung entschieden und mit der Schulung von rund 100 Mitarbeitern den Grundstein der Six Sigma Organisation gelegt. Erste Erfolge, wie z.B. eine 90% Verbesserung der Materialbeschaffung im Sequenzcenter oder eine Reduzierung der Revisionsquote aufgrund von Rauchwertproblemen auf Null Fehler, sprechen für sich. Heute hat DEUTZ drei zertifizierte Black Belts und zwei Green Belts und ausreichend Erfahrung aus den Six Sigma Projekten der ersten „Pilotierungs-Phase“ gesammelt. Die Professionalisierungsphase Mit den Erkenntnissen aus der ersten Phase wurde die zweite „Professionalisierungs-Phase“ konzipiert. Die neue Six Sigma Struktur hat jetzt einen verbesserten Projekt- und Belt-Auswahlprozess. Die Auswahl eines Projektes orientiert sich viel stärker an den Bereichs- und Querschnittszielen, um somit Ressourcen optimal einzusetzen. Belts werden jetzt projektorientiert bestimmt. Geplant ist auch eine gemeinsame Auswahl der Black Belts mit der Personalabteilung. Auch das Coaching bekommt eine größere Rolle, um Projekte erfolgreicher und schneller abzuschließen. Das Ganze wird durch ein stärkeres Program-Management und Cost Controlling gesteuert. Erste Schulungen mit der neuen Vorgehensweise 26 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Nicolaus August Otto Zielsetzungen/Kundenanforderungen (Qualität, Kosten, Zeit) Projektlandschaft Project Engine (Inhalte) People Engine (Akteure) Training (BB&GB extern; YB VC-Q) Projekt Coaching (Master BB extern/VC-Q) Program und Cost Controlling (VC-Q & FC-P/T) sind bereits für Juni 2012 geplant. Die Projekte sollen dann bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Des Weiteren wird die DEUTZ AG auch zum ersten Mal einen Master Black Belt ausbilden, der in der Zukunft Belts coachen und ausbilden soll. Rolle Master Black Belt Champion Black Belt Green Belt Yellow Belt Die dritte Phase „Differenzierung“ soll dann langfristig die DEUTZ AG mit der Six Sigma Methode vom Wettbewerb unterscheiden. Die Six Sigma Methodik wird so zum festen Bestandteil der DEUTZ Kultur. Kurze Beschreibung Der Master Black Belt ist ein Vollzeitverbesserungsexperte; er wirkt als Coach, Trainer und Ausbilder. Der Champion (auch Projekt-Sponsor) ist ein Mitglied des Managements und Auftraggeber für einzelne Six Sigma Projekte im Unternehmen. Champions sind häufig auch die Prozesseigner für den zu verbessernden Prozess. Der Black Belt ist als Verbesserungsexperte tätig; er übernimmt Projektmanagementaufgaben und hat umfassende Kenntnisse in der Anwendung der verschiedenen Six-Sigma Methoden. Green Belt sind entweder Teammitglieder in einem Black Belt Projekt oder leiten selbst unter Berichterstattung an einen Black Belt kleinere Projekte. Diese sind unter dem Green Belt angesiedelt und übernehmen keine Projektleitungsaufgaben und haben Basis-Kenntnisse in der Six Sigma Methodik Der Mann, der seine Vision Wirklichkeit werden ließ Vor 180 Jahren wurde er geboren: Nicolaus August Otto. Der Kölner Kaufmann, auf den die heutige DEUTZ AG zurückgeht, hatte die Vision, eine Kraftmaschine zu konstruieren, die den Menschen die Fortbewegung erleichtert und die zudem kleineren Gewerbebetrieben Antriebsenergie liefern konnte. Was wäre passiert, wenn Otto nicht an seine Vision geglaubt hätte? Nichts weniger als das: Unsere mobile, mechanisierte und globalisierte Welt sähe ganz anders aus – falls es sie überhaupt gäbe. Ansaugen, Verdichten, Verbrennen, Ausschieben: Nach diesem von Nicolaus August Otto entwickelten Prinzip arbeiten alle Viertaktmotoren, die wir heute kennen. Dies trifft übrigens nicht nur auf die Ottomotoren im engeren Sinne zu, sondern auch auf den Diesel- und den Wankelmotor. Ohne Motoren wäre die Welt wie wir sie kennen kaum denkbar. Motoren bilden nicht nur die Basis für individuelle Mobilität in Form des Automobils. Auch die globalen Güterströme müssten ganz anders organisiert werden, gäbe es nicht die Motoren in Schiffen und Lkw, die praktisch jede Ware an jeden beliebigen Ort der Welt bringen. Ottos Idee wurde aus praktischer Anschauung geboren: Beschwerlich war der Weg von A nach B und mühselig die Arbeit in den Manufakturen und Werkstätten um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Beides wird Nicolaus August Otto, Jahrgang 1832, bei seiner täglichen Arbeit als Handlungsreisender bewusst. Ihm schwebt vor, eine Kraftmaschine zu konstruieren, die zur „Fortbewegung von Gefährten auf Landstraßen leicht und nützlich verwendet, sowie auch der kleinen Industrie von erheblichem Nutzen werden könne.“ Dies schreibt der technisch versierte und interessierte Kaufmann im Jahr 1861. auch nicht zum Erfinder des Automobils, doch er hat einen entscheidenden Schritt verwirklicht, der den Kraftwagen überhaupt auf die Straße brachte: Dem Arbeitsprinzip des Lenoir-Motors fügt er den Arbeitstakt der Ladungsverdichtung hinzu. Der Weg zum Durchbruch Schon seit einer Weile gab es Dampfmaschinen, die in den Fabriken die Maschinen antrieben. Kostspielig sind solche Anlagen, für kleinere Betriebe kaum erschwinglich. Für ihren Betrieb braucht man eine ganze Mannschaft, zumindest aber mehrere Heizer, die die gefräßigen Kessel ständig mit Brennmaterial füttern, denn der Wirkungsgrad der Dampfmaschine ist schlecht. Nicolaus Otto erfährt von dem Gasmotor des Franzosen Etienne Lenoir. Von dem Kölner Mechaniker Michael Zons lässt er sich eine Maschine nach jenem Prinzip bauen, mit der er fortan experimentiert. Tonnenschwer ist ein solcher Gasmotor und an seinen Einsatz in einem Fahrzeug ist nicht zu denken. Tatsächlich wurde Nicolaus Otto Gemeinsam mit Eugen Langen, einem Ingenieur aus der Kölner Zuckerbranche, gründet Otto 1864 die Firma „N. A. Otto & Cie.“, die erste Motorenfabrik der Welt, unweit vom Kölner Hauptbahnhof. Das Unternehmen existiert bis heute, als DEUTZ AG, inzwischen mit Hauptsitz im Kölner Stadtteil Porz. Doch seine Erfindungen, zu denen auch die Niederspannungs-Magnetzündung gehört – Voraussetzung für das Verbrennen flüssiger Kraftstoffe und somit für die Unabhängigkeit des bis dahin stationären Motors vom Gasnetz – bringen Otto nicht nur Glück. Nicht zuletzt Patentstreitigkeiten sind es, die seine Gesundheit angreifen. Otto stirbt 1891 im Alter von knapp 59 Jahren. Seine Vision lebt fort – und sie hat unsere Welt geprägt. 27 TEAM & CHANCEN TEAM & CHANCEN „Gutes bleibt“ heißt ein bekannter Spruch. Gutes kann aber auch stets verbessert werden. Dass diese Theorie stimmt, beweist das DEUTZ Ideenmanagement ein Jahr nach seiner Runderneuerung. Das damalige „Betriebliche Vorschlagswesen“ wurde Mitte 2011 einer Runderneuerung unterzogen und ein Rückblick auf den Vergleichszeitraum im Vorjahr zeigt vor allem Eines: dieser Schritt hat sich mehr als gelohnt! e Ide Gute dee Im Januar 2011 belief sich die Zahl der eingereichten Verbesserungsvorschläge auf 1,8 Ideen pro 100 Mitarbeiter. Auf die damalige Mitarbeiterzahl gerechnet bedeutete dies gerade mal 56 Ideen. Ähnlich verhielt es sich im Verlauf der nächsten drei Monate. Waren es im Februar noch 60 Ideen gewesen, die die Beschäftigten eingereicht hatten, so sank die Zahl der Vorschläge bis April auf niedrige 44. Mit einem Wert von 1,1 lag die Quote damit praktisch am Boden. Ganz anders sieht es heute aus. Mit satten 2,7 Ideen hat sich die Quote seitdem deutlich erhöht. Im Januar 2012 wurde der Eingang von 87 Ideen verzeichnet, im April 2012 waren es mit 68 beinahe doppelt so viele Ideen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Erfolg, der sich sehen lassen kann. 28 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Dieser Meinung waren auch die Verantwortlichen für das Ideenmanagement im Betriebsrat, die sich im Mai 2012 in Ulm zur „Arbeitstagung des Kreises aller GesamtbetriebsratsKoordinatoren des DEUTZ Ideenmanagements“ trafen. DEUTZ Ideenkoordinator Giuseppe Nicotra stellte anhand prägnanter Kennzahlen die Entwicklung des DEUTZ Ideenmanagements in den vergangenen Monaten vor und gab einen Ausblick auf kommende Aktionen. Zusätzlich hatten die Vertreter der Standorte die Möglichkeit, lokale Probleme oder Besonderheiten anzusprechen sowie Vor- und Nachteile des neuen Systems zu erörtern. Die gute Entwicklung des Ideenmanagements und die rege Beteiligung wurden dabei besonders hervorgehoben. Starkes m Li ite d i Ed tio su E t h c n Augenmerk lag hierbei auch auf der deutlichen Steigerung der Quote in den vergangenen Jahren. So erhöhte sich diese von durchschnittlich 14,6 Ideen pro 100 Mitarbeiter in den Jahren 2004 bis 2010 auf starke 35,2 Ideen pro 100 Mitarbeiter in 2011. „Das DEUTZ Ideenmanagement konnte in den vergangenen Monaten eine tolle Entwicklung hinlegen“, freut sich Betriebsratsmitglied Karl-Heinz Müller. „Trotzdem dürfen wir uns auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen und müssen auch in den erfahrungsgemäß rückläufigen Urlaubsmonaten am Ball bleiben. Und es lohnt sich im wahrsten Sinne des Wortes,“ spielt Mül- r r. e d fin Idee@deutz.com @ deenmanagement. i ler auf die kreativen Sonderaktionen des DEUTZ Ideenmanagements an. Um den Mitarbeitern die Beteiligung am Ideenmanagement auch weiterhin schmackhaft zu machen, startet das DEUTZ Ideenmanagement am 1. Juli 2012 mit einer neuen Aktion, die die kreativen Einreicher belohnt. Bis zum 31. Dezember 2012 werden monatlich die ersten 100 anerkannten Ideen mit einer limitierten 2 GB USB-Card im praktischen Kreditkartenformat ausgezeichnet. Eine gute Idee! 29 Kurz notiert Jobfit im Sommer Ob Produktionshalle oder Büro – die sommerlichen Temperaturen stellen unseren Körper an jedem Arbeitsplatz vor besondere Herausforderungen. Da zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur weniger Kohlenhydrate und Fett verbrannt werden müssen, sinkt der so genannte Grundumsatz des Körpers, also die Kalorienzahl, die der Mensch bei völliger Ruhe und leerem Magen zum Aufrechterhalten seiner Funktionen benötigt. Das bedeutet: ein leckerer, kalorienarmer Salat aus der Kantine ist gerade bei großer Hitze den schwer verdaulichen opulenten Mahlzeiten unbedingt vorzuziehen. Ideal sind auch mehrere, auf den Tag verteilte Zwischenmahlzeiten mit möglichst wasserhaltigen Obst- oder Gemüsesorten, etwa Melonenstücke, Weintrauben, Äpfel oder auch Gurken und Tomaten. Apropos wasserhaltig: die sommerlichen Temperaturen bringen vor allem den Wasserhaushalt des Körpers durcheinander. Um zu verhindern, dass die Körpertemperatur steigt, produziert der Körper mehr Schweiß, verliert also enorm viel Flüssigkeit. Dieser Flüssigkeitsverlust muss natürlich unbedingt ausgeglichen werden. Ideale Durstlöscher sind: Mineralwasser, grüner Tee oder Fruchtsaftschorlen. Weniger gut geeignet sind entwässernde Getränke, wie zum Beispiel Kaffee und schwarzer Tee, oder kalorienreiche Getränke, wie Energiedrinks oder Limonaden. Also: Kommen Sie fit durch den Sommer… 3 Minuten mit... Name: Nerry Silverio Alter: 34 Beruf: Bürokoordinatorin Standort: Deutz Gulf Dubai, Vereinigte Arabische Emirate Seit wann arbeiten Sie bei DEUTZ? Seit Juni 2009. Sie haben zwei Sätze, um Ihre Tätigkeit zu beschreiben: Ich bin für allgemeine Verwaltungstätigkeiten und Bürodienstleistungen zuständig. Ich unterstütze unsere Händler, OEMs und Kunden in der Golfregion und kümmere mich um allgemeine Anfragen, technische Anforderungen und Fragen rund um Vertrieb und Service. Was macht Ihren Beruf spannend? Meine Aufgaben sind sehr vielfältig, und so kann ich ständig neues Wissen und Erfahrung sammeln. Ich lerne jeden Tag etwas dazu, besonders, was Motoren, das System, Prozesse usw. betrifft. Das finde ich interessant und anspruchsvoll. Ein guter Tag beginnt für Sie mit... ...einer guten Nacht – man sollte immer auf einen ruhigen und erholsamen Schlaf. achten! Wussten Sie, dass... … DEUTZ mit einem Produktionszeitraum von 78 Jahren einer der traditionsreichsten Hersteller von Diesellokomotiven war? Ab 1892 entstanden bei DEUTZ Lokomotiven unterschiedlicher Größenordnung. Die Bandbreite begann mit kleinen Grubenloks, die anfangs über Motoren mit einem einzigen, liegenden Zylinder verfügten. Das Gros in späteren Jahrzehnten bildeten dieselgetriebene Rangierloks. 1970 stellte DEUTZ die Lokomotivenproduktion ein. Zu Ende ist dieses Kapitel der Firmengeschichte allerdings nicht: Bis heute bewähren sich DEUTZMotoren auch in Schienenfahrzeugen. Ein Leckerbissen für alle Eisenbahnnostalgiker: Im Jahr 2004 remotorisierte die Ostmecklenburgische Bahnwerk GmbH eine 40 Jahre alte dieselhydraulische Lok der legendären DB-Baureihe V 200.1 mit modernen Motoren von DEUTZ. Leistung: Zweimal 1.087 kW oder 1.478 PS. Ein besonders zukunftsweisendes Projekt ist die Traxx-Wechselstromlokomotive von Bombardier Transportation. Für das Rangieren auf der „letzten Meile“, dort wo es unter Umständen keine Oberleitung gibt, verfügt die Lok über einen ergänzenden DEUTZ-Dieselmotor. 30 DEUTZINSIDE 2 I 2012 Qualität ist, wenn man’s richtig macht. Alexander Schäfer, Auszubildender Montage Band 2, Standort Ulm DEUTZ AG · Ottostr. 1 · 51149 Köln · Deutschland · Telefon +49 (0) 221 822-0 · Telefax +49 (0) 221 822-3525 · www.deutz.com · E-Mail: info@deutz.com