Cochabamba 2013 1 (FAM)

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Cochabamba 2013 1 (FAM)
Famulatur im
Instituto de Gastroenterologia
Boliviano - Japones
Cochabamba, Bolivien 21.01.2013 - 08.02.2013
Sabrina Theresa Hammerl sabrina.hammerl@stud.medunigraz.at
Einleitung:
Der Grund warum ich mich entschieden habe in Cochabamba, Bolivien zu famulieren ist schnell
erklärt: Zwei Jahre zuvor - also noch vor Beginn des Studiums- hatte ich einen
Freiwilligeneinsatz in dieser Stadt absolviert. Es war eine wunderbare Zeit in Bolivien, in der ich
auch viele Freundschaften geschlossen habe. Für mich war es somit klar eines Tages dort wieder
„vorbeizuschauen“
Ich habe die Gastroenterologie ausgewählt, da ich mich besonders für die Chagas Krankheit
interessiere und man einen guten Einblick in die typischen lateinamerikanischen Krankheiten
bekommen kann.
Vorbereitung:
Absolutes Muss ist Spanisch! In ganz Bolivien wird praktisch kein Englisch gesprochen und ohne
Grundkenntnisse wird es sehr schwierig werden mit dem Ärzteteam und vor allem mit den
Patienten zu kommunizieren.
Bolivianer sind sehr freundliche und geduldige Menschen. Auch wenn man nur ein bisschen
Spanisch spricht kann man sich gut zu Recht finden.

Unterkunft :
Ich hatte das Glück bei eine bekannten Familie unterzukommen. Für Personen die keine
Freunde oder Bekannte in der Stadt haben kann ich die Sprachschule Runawasi wärmstens
empfehlen, wo man bei einer Gastfamilie untergebracht ist.
Es wird Individual Unterricht angeboten und somit besteht auch die Möglichkeit neben der
Famulatur ein paar Spracheinheiten zu nehmen. Weiterer Vorteil ist, dass man andere Touristen
kennenlernt und man mit diesen die Wochendesausflüge, die von der Sprachschule angeboten
werden, nützen kann. Link : www.runawasi.org/de/

Visum :
Bei Einreise bekommt man ein Touristenvisum das 3 Monate gültig ist. Wer länger bleiben will
kann versuchen sein Visum zu verlängern, oder zahlt bei Ausreise einfach Strafe ( kostet nicht
viel und man erspart sich vieeel Arbeit )

Mitzunehmen:
Weißer Mantel und Stethoskop.
Die Famulatur :
Jeden Morgen um 8 gab es eine Dienstbesprechung. Es wurden die Entlassungen
durchgesprochen und organisatorischen Probleme behandelt (da gibt es so gut wie immer
welche  ). Danach begaben sich die Ärzte auf die jeweilige Station und die Visite begann.
In Bolivien ist es nicht üblich, dass Studierende im 3 Jahr -so wie ich- ein Praktikum in den
Ferien im Krankenhaus absolvieren. Es gibt viele Praktika für die Studenten, die werden aber
von der Uni aus organisiert- das heißt, dass den Ärzten und auch der Krankenhausleitung am
Anfang nicht ganz klar war, wie ich jetzt eingesetzt werden soll.
Ich nahm schließlich den Vorschlag, im Institut tageweise zu rotieren, an. Die Aufteilung war
folgendermaßen gegliedert: Montags -Endoskopie, Dienstag Ultraschall, Mittwoch auf der
Station, Donnerstag in der Ambulanz und Freitag auf der Chirurgie.
Einerseits ermöglichte mir das Rotieren jeden Bereich der Gastroenterologie kennenzulernenIch wurde im Sonographieren eingewiesen, konnte auf der Ambulanz mithelfen und bei einige
interessante OPs zuschauen. Andererseits war ich nur 3 Tage im jeweiligen Bereich und das ist
zu kurz um die Ärzte kennenzulernen und sich besser in die Krankenhausalltag zu integrieren.
Ich würde empfehlen sich einem Arzt zu weisen zu lassen, da diese auch im Krankenhaus
rotieren und man dadurch eine Bezugsperson hat die man gut kennenlernen kann.
Instituto de Gastroenterologia Boliviano - Japones
Grundsätzlich muss man sagen, dass alle Ärzte sehr freundlich und hilfsbereit waren. Wenn ich
etwas nicht verstanden habe wurde es mir erklärt und generell herrschte eine sehr angenehme
Stimmung.
Interessant ist, dass einige Patienten kein Spanisch sprechen und sich nur in Quechua oder
Aymara verständigen (2 der 3 indigenen Sprachen Boliviens). Einige Ärzte sprechen wiederum
nur Spanisch- So kommt es oft vor, dass man zuerst einen Verwandte oder einen anderen Arzt
zum Dolmetschen suchen muss.
Die Ausstattung des Krankenhauses ist für bolivianische Verhältnisse sehr gut. Das ganze
Gebäude und auch ein Großteil der Einrichtungen ist ein Geschenk der japanischen Regierung
und wird durch das strenge Regiment des Direktors gut im Stande gehalten.
Sehr interessant waren für mich die diversen Pathologien die man in europäischen Raum nicht
anfinden kann. Die von Chagas verursachten Pathologen wie Volvulus, Megacolon oder Fecaloma
sind alltägliche Fälle auf der Gastro. Auch parasitäre Krankheiten spielen eine große Rolle- Ich
kann mich zum Beispiel noch gut an eine OP erinnern, wo ein Ascaris vermiculairs, der den
Ductus Choledochus verstopft hatte, entfernt wurde.
Cochabamba:
Cochabamba ist die drittgrößte Stadt Boliviens. Im sogenannten„ Tal des ewigen Frühlings“
herrscht das ganze Jahr ein angenehmes Klima. Es gibt viele Bars und Kneipen wo man sich am
Abend bestens amüsieren kann.
Mein persönliches Highlight der Stadt ist die Cancha. Cancha heißt übersetzt Platz und gemeint
ist damit ein großer Markt, in dem man angefangen von Kleidung, Essen über Fernseher bis
Tiere alles kaufen kann. Es ist ein buntes, wirres Durcheinander, wo man sich nur allzu leicht
verliert.
Die Cancha
Der Markt ist nach Sektoren organisiert. Das führt zu witzigen Konstellationen- wie eine
Einkaufsstraße, wo nur Chilis angeboten werden oder Bereiche in denen man nur Bananen weit
und breit sieht. Der Boden ist meist dreckig und essen kann man leider nichts von den
angepriesenen Köstlichkeiten.
Der Preis ist absolute Verhandlungssache und um nicht den dreifachen Preis zu zahlen braucht
man Verhandlungstalent. Besonders schön finde ich, dass fast alle Frauen am Markt die typische
indigen Kleidung tragen und man auch viel Quechua zu hören bekommt.
Fazit:
Die Famulatur hat mir sehr gut gefallen und ich kann es nur weiter empfehlen 
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