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D 8512 51. Jahrgang nr. 14 Montag, 13. April 2015 Na Neue Heimat Deutschland Als Ortskräfte unterstützten sie in Afghanistan die Bundeswehr. Jetzt sind sie hier – das Patenschaftsprogramm der Bundeswehr bietet Hilfe. Die Bundeswehr im Internet In ihrer Heimat haben sie ihr Leben riskiert und mussten fliehen. In Deutschland wagen ehemalige afghanische Ortskräfte der Bundeswehr einen Neustart. Die jungen Afghanen sind hochmotiviert und wollen sich schnellstmöglich integrieren. Das Patenschaftsprogramm der Bundeswehr gibt ihnen Hilfestellung. 205 Paten haben sich bisher freiwillig gemeldet und unterstützen unter anderem bei Integration, Wohnungssuche und Behördengängen. Mehr auf Seite 8 www.bmvg.de www.youtube.com/bundeswehr www.facebook.com/bundeswehr www.twitter.com/bundeswehrInfo www.flickr.com/photos/ augustinfotos www.instagram.com/bundeswehr G 36: Ansprechstelle für Soldaten eingerichtet Berlin. Für Fragen zum Sturmgewehr G 36 hat das Verteidigungsministerium eine zentrale Ansprechstelle eingerichtet. Ziel ist, fundierte Informationen im Zusammenhang mit den Präzisionsproblemen beim Standardsturmgewehr der Bundeswehr schnell zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus nimmt die zentrale Ansprechstelle Anregungen aus der Truppe auf, um sie in den weiteren Prozess im Umgang mit dem G 36 zu integrieren. Laut eines vorläufigen Untersuchungsergebnisses kann es beim G 36 bei hoher Temperatur der Waffe und steigender Schussfrequenz sowie beim Einsatz in heißen und feuchten Gebieten zu deutlichen Abweichungen bei der Treffgenauigkeit kommen. Die zentrale Ansprechstelle dient der bundeswehrinternen Kommunikation. Die Kontaktdaten der zentralen Ansprechstelle gibt es im Intranet der Bundeswehr. r e p a E-P g a t s am mer n im je cho tzt s S f b au vora . www e ehr.d esw bund Foto: Hannemann/RedBw www.bundeswehr.de www.wirdienendeutschland.de 2 aktuell Intern 13. April 2015 Foto: Twardy/RedBW BIlD Der WocHe Gekommen, um zu helfen: Zwei Hubschrauber vom Typ „Bell“ UH-1D im französischen Seyne-les-Alpes. In der Nähe des Alpendorfes liegt die Stelle, an der im März ein Germanwings-Flugzeug abstürzte. Auf Bitten der französischen Regierung haben deutsche Soldaten bei den Bergungsarbeiten unterstützt. Mehr auf Seite 5 Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Redaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin Telefon: (0 30) 886 228 - App. Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41 E-Mail: aktuell@bundeswehr.org Leitender Redakteur (App. 24 20): Oberstleutnant Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh) ZItAt Edi „Wir sind weit davon entfernt, unsere Ziele erfüllt zu haben.“ UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova über das Programm „Bildung für alle“. Laut UNO sind 29 Prozent der Staaten nicht in der Lage, allen Kindern den Besuch der Grundschule zu ermöglichen. Vertreter und Politik (App. 24 21) N.N. Redaktionelle Mitarbeit Streitkräfte/Einsatz (App. 24 22): Fregattenkapitän Peter Vossieg (pev), Peter Mielewczyk (pm), Jörg Fleischer, Hauptmann Patricia Franke (pfr), Major Anika Wenzel (akw) Sport/Vermischtes/Militärgeschichte (App: 28 52): Björn Lenz, Regierungsamtmann Stefan Rentzsch (sr), Gabriele Vietze (vie), Christiane Tiemann (tie), Oberleutnant Jennifer Fiebig-Schulze (jfs), Ulrike Jenssen (uje) Mediendesign: Eva Pfaender (epf, App: 24 23) aktuell als E-Paper und im pdf-Format: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Fachinformationsstelle (FISt)/Bibl. ZInfoA Prötzeler Chaussee 20, 15344 Strausberg Telefon: (030) 886 228-2670 E-Mail: RedaktionBwMediendisposition@ bundeswehr.org ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. KAlenDerBlAtt Vor 20 Jahren: Am 19. April 1995 verübten Rechtsradikale einen Bombenanschlag auf ein Bürogebäude in Oklahoma City. 168 Menschen starben, 650 Menschen wurden verletzt. Zum ersten Mal werden die Vereinigten Staaten Opfer eines Anschlages US-amerikanischer Terroristen. Vor 45 Jahren: Am 17. April 1970 kehren die Astronauten Fred Haise und James Lovell lebend auf die Erde zurück. In ihrem Raumschiff „Apollo 13“ war die Temperatur zeitweise auf 540 Grad Celsius angestiegen. Ein Kurzschluss führte zur Explosion des Sauerstoff-Tanks. Vor 60 Jahren: Am 13. April 1955 gibt die US-Regierung einen Impfstoff gegen den Polio-Virus frei. Seit dem Jahr 1947 suchte der Bakteriologe Jonas Salk zusammen mit anderen Forschern nach einem Mittel gegen den Erreger der Kinderlähmung. Vor 120 Jahren: Am 17. April 1895 endet der chinesisch-japanische Krieg. Mit dem Vertrag von Shimonoseki zwingt die Siegesmacht Japan das politisch marode Kaiserreich China in die Knie. Peking verliert Korea und tritt Taiwan und weitere Inseln an Japan ab. Vor 150 Jahren: Am 14. April 1865 wird der US-Präsident Abraham Lincoln ermordet. Der fanatische Südstaatler John Wilkes Booth erschoss den 16. Präsidenten der USA während einer Aufführung im Ford‘s Theater in Washington D.C. (eb) Abschlussbericht wird für den 17. April erwartet. Eine Kommission unter Vorsitz des ehemaligen grünen Verteidigungspolitikers Winfried Nachtwei und mit dem heutigen Wehrbeaufragten Hellmut Königshaus soll klären, ob die vermuteten Defizite des G 36 bei Gefechten insbesondere in Afghanistan eine Rolle gespielt haben könnten. Parallel soll ebenfalls unter unabhängigem Vorsitz eine Sachverständigengruppe analysieren, welche Organisationsmängel im Wehrapparat dazu geführt haben können, dass Zweifel am G 36 so lange ungeklärt bleiben konnten. Die externen Experten sollen Empfehlungen aussprechen, wie Ähnliches für die Zukunft zu verhindern ist. Andrea Zückert, Chefredakteurin Redaktion der Bundeswehr 13. April 2015 Ministerium / Hintergrund Schneller und flexibel Das alles kostet Zeit – vor allem, wenn die zuständigen Personen nicht greifbar sind. Ehrmanns Fazit: Insbesondere die Organisation von Fahrten, die sich kurzfristig ergeben, gestaltet sich viel zu schwierig. Der pragmatische Vorschlag des Hauptfeldwebels: Die Einführung eines Fahrtenbuchs. Das allein wird den Bestimmungen zwar nicht gerecht. RedBw ochaska/ Grafik: Pr an. Inzwischen können bis zu sechs Fahrstrecken eingetragen wer- Losfahren ohne Dienstsiegel: Hauptfeldwebel Tim Ehrmann. den. „Die Veränderungen sind ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt der Hauptfeldwebel. Oberbefehlshaber aus Estland zu Gast Mit wenig Aufwand auf die Straße Viele Bundeswehrangehörige sehen das genauso. Nutzer, die sich an die Hotline der „Zentralen Militärkraftfahrstelle“ wenden, äußerten sich zu 90 Prozent positiv, teilt das Fachreferat mit. „Insbesondere das Fahrauftragsverwaltungsprogramm hat den Workflow erheblich verbessert und führt zu enormer Zeitersparnis“, so die Bilanz. Die Einführung des Fahrauftrags bekommt das Etikett „problemlos“. Berlin. Militärische Ehren für den Oberbefehlshaber der estnischen Streitkräfte, Generalleutnant Riho Terras: Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, hat Terras vergangene Woche im Verteidigungsministerium in Berlin empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die sicherheitspolitische Lage in Europa und die deutsch-estnische militärische Zusammenarbeit. Vor seiner jetzigen Verwendung war Terras unter anderem Staatssekretär im Verteidigungsministerium in Tallinn (stö). Zwiegespräch in Brüssel Von der Leyen und Juncker sprechen über Verteidigungsunion – Experten machen Vorschlag. EU-Kommissionspräsident Juncker hatte im März für eine Intensivierung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) geworben. Er begründete seinen Vorstoß damit, dass Europa mit gemeinsamen Streitkräften besser auf Bedrohungen reagieren und seine internationale Verantwortung effektiver wahrnehmen könne. Zudem biete Zusammenarbeit erhebliche Sparpotentiale. Ende Februar hat eine internationale Expertengruppe unter der Leitung des früheren EU-Außenbeauftragten und Nato-Generalsekretär Javier Solana eine Studie für das Centre for European Policy Studies vorgestellt. Unter dem Titel „More Union in European Defence“ schlagen die Experten die Schaffung einer Europäischen Verteidigungsunion vor. (stö) Regierung startet Bürgerdialog Foto: dpa/pa Brüssel. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den Präsidenten der EU-Kommission Jean-Claude Juncker in Brüssel getroffen. Im Fokus des bilateralen Gesprächs standen die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und die langfristige Ausgestaltung einer Europäischen Verteidigungsunion. Von der Leyen und Juncker. Verteidigungsausschuss: Hellmich ist designierter Vorsitzender Der 56-jährige Hellmich ist seit 2012 Mitglied des Bundestages für den Kreis Soest und sitzt seitdem im Verteidigungsausschuss. Zuvor war er Hauptamtlicher Geschäftsführer für die SPD in Dortmund und Düsseldorf. Ende März hat die SPD-Bundestagsfraktion von ihrem Erstvorschlagsrecht Gebrauch gemacht und Hellmich als Vorsitzenden des Ausschusses vorgeschlagen. Der Ausschuss tagt nicht öffentlich. Eine wesentliche Aufgabe des Gremiums besteht in Zusammenhang mit der demoFoto: spdfraktion.de/Knoll/Jänicke Berlin. Im Mai bekommt der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags einen neuen Vorsitzenden. Der SPD-Abgeordnete Wolfgang Hellmich soll die Aufgabe übernehmen, wenn der derzeit noch amtierende Hans-Peter Bartels im Frühjahr zum neuen Wehrbeauftragten berufen wird. Bagdad. Staatssekretär Markus Grübel ist vergangene Woche zu einem Besuch in den Irak aufgebrochen. Auf dem Programm standen unter anderem Gespräche im Verteidigungsministerium in Bagdad sowie mit Vertretern des irakischen Verteidigungsausschusses. Im Anschluss reiste Staatssekretär Grübel weiter nach Erbil. Dort besuchte er das Deutsche Einsatzkontingent Ausbildungsunterstützung Nord-Irak. Der Staatssekretär sprach dort unter anderem mit Peschmerga, die von deutschen Soldaten für den Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ ausgebildet werden. (vmd) Foto: Grauwinkel/BMVg Alles viel zu umständlich Aber nach einer dezidierten Analyse, die auch Ehrmanns Vorschlag berücksichtigt, gibt es eine Lösung: Der Zentralerlass B-1050/3 „Bestimmungen für den Betrieb von Dienstkraftfahrzeugen“ bringt durch die Einführung einer elektronischen Signatur und die IT-gestützte Fahrauftragsverwaltung Erleichterungen. Kein Dienstsiegel ist mehr nötig und die Anzahl der auszufüllenden Pflichtfelder wird auf ein Mindestmaß reduziert. Nach zwei Pilotphasen erfolgt zum 1. Juli 2014 im gesamten Geschäftsbereich BMVg die Einführung des neuen Fahrauftrags. Ehrmann – er ist mittlerweile beim ABC Abwehrbataillon 750 in Bruchsal stationiert – ist zufrieden. Die Zeitersparnis bei der Vorbereitung der Fahrt und die Flexibilität im täglichen D ienst, sieht e r als Plus Foto: Janusch Fotodesign Berlin. Überflüssige Regeln werden abgeschafft, Prozesse effizient gestaltet – das waren die Ziele des Ideenwettbewerbs „Deregulierung Einsatz“. Hauptfeldwebel Tim Ehrmann hat sich beteiligt. Das Ergebnis: Umständliche Fahraufträge sind Geschichte. 2013 wird der Wettbewerb ausgerufen. Gesucht werden Vorschläge und Ideen aus der Praxis: Wo existieren überflüssige Regelungen, welche praktischen Verbesserungen erleichtern die Arbeit und führen zu einer Entlastung? Insgesamt erreichen 170 Vorschläge das Ministerium, viele betreffen das Thema „Fahrauftrag“. Auch Hauptfeldwebel Tim Ehrmann meldet sich zu Wort. Der 31-Jährige ist zu diesem Zeitpunkt im Kraftfahrausbildungszentrum Eutin tätig. Zu bürokratisch ist ihm das Prozedere, um an einen gültigen Fahrauftrag zu gelangen und ein Dienst-Kfz endlich bewegen zu können. Das Formular muss vor der Fahrt vom Fuhrparkverantwortlichen besorgt und von einer berechtigten Person unterschrieben werden. Abschließend kommt das Dienstsiegel drauf. 3 Staatssekretär reist in den Irak Fahrauftrag durch Wettbewerb „Deregulierung Einsatz“ verbessert – zahlreiche Vorschläge. von Heike Pauli aktuell kratischen Kontrolle der Streitkräfte und der Verabschiedung des Verteidigungsbudgets. Dem Vorsitzenden obliegt die Leitung der Sitzungen sowie die Durchführung der Beschlüsse. Hellmich über sich selbst: „Die Pflicht zur Mitmenschlichkeit ist Grundlage meiner politischen Grundhaltung.“ (vmd) Berlin. In dieser Woche beginnt der von der Bundesregierung initiierte Bürgerdialog „Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist“. Auch das Bundesministerium der Verteidigung beteiligt sich. In Kooperation mit dem Bundeswehrverband und dem Bundeswehrsozialwerk sind sechs Veranstaltugen geplant. Die erste findet am Mittwoch in Ulm statt. Auf dem Programm stehen Gespräche mit Vertretern des Sozialwerks und geladenen Gästen. Sie bekommen Gelegenheit, Themen vorzutragen, die sie für eine gesellschaftliche Entwicklung – auch in Zusammenhang mit der Bundeswehr – für wichtig halten. Auch Ministerin Ursula von der Leyen wird sich in den kommenden Monaten an Gesprächen beteiligen. (vmd) 4 aktuell Politik / Hintergrund 13. April 2015 Iran: Alles unter Kontrolle? Jemen: USA stocken Militärhilfe auf Teheran hat den Rahmenbedingungen für ein Atomabkommen zugestimmt – vorerst. Foto: imago Die Anlage wird zum Forschungszentrum umgebaut, 15 Jahre keine Anreicherung Die Anlage wird umgebaut, Herstellung von Plutonium ist nicht mehr möglich Urananreicherung nur noch mit alten Zentrifugen, moderne Technik wird abgebaut Teheran Fordo Arak Irak Afghanistan Natans w ai t IRAN kontrollen durch iAeA für bis zu 25 Jahre nur noch 6100 statt 19000 Zentrifugen urananreicherung nur noch auf 3,67 Prozent keine neuen Anreicherungskapazitäten bis 2030 die Herstellung waffenfähigen Materials beträgt mindestens ein Jahr T einer Bombe wird um 90 Prozent angereichertes Material benötigt. Waffenfähiges Material Die Urananreicherungsanlage Fordo darf 15 Jahre nicht zur Anreicherung genutzt werden, wird zum Forschungszentrum umgebaut. Nur in der älteren Anlage von Natans soll noch Uran angereichert werden. Die Dauer zur Herstellung waffenfähigen Materials beträgt mindestens ein Jahr. Washington. Die Mission Resolute Support in Afghanistan hat ein weiteres Todesopfer unter NATO-Soldaten gefordert. Ein Anghöriger der afghanischen Armee eröffnete vergangene Woche das Feuer auf eine US-Delegation vor dem Gouverneurssitz in Dschalalabad. US-Soldaten schossen zurück und töteten den Angreifer. Der Täter war Mitglied einer Trainings- und Beratungseinheit der afghanischen Armee. Bei weiteren Anschlägen im Land starben in der vergangenen Woche mindestens 25 Menschen. (eb) Schwerwasserreaktor Arak Der halbfertige Schwerwasserreaktor in Arak muss so umgebaut werden, dass dort kein Plutonium hergestellt werden kann, das ebenfalls zum Bau einer Atomwaffe taugt. Internationale Inspektionen Alle nuklearen Aktivitäten des Iran unterliegen für bis Saudi Arabien Pakistan Pe rsi sch er Go Grafik: Pfaender • • • • • Toter US-Soldat bei Resolute Support OSZE beklagt Einschüchterung Armenien Ku Aden. Die USA weiten ihre Militärhilfe für Saudi-Arabien und dessen Verbündete im Kampf gegen die Huthi-Rebellen im Jemen aus. Vergangene Woche haben die USA mit der Luftbetankung saudischer Kampfflugzeuge begonnen, die Ziele im Jemen angreifen. Außerdem wurde eine gemeinsame Planungszelle im saudischen Einsatzkommando eingerichtet. Derweil wird die humanitäre Lage im Jemen immer kritischer. Laut Weltgesundheitsorganisation wurden in den vergangenen drei Wochen fast 650 Menschen getötet und 600 000 Menschen vertrieben. (uvs) Turkmenistan Kaspisches Meer lf Vereinte Arabische zu 25 Jahre der Überwachung Emirate durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA). Die Inspekteure erhalten Zugang zu den Atomanlagen, den Uranbergwerken sowie zu den Produktionsanlagen für Brennstäbe und Zentrifugen. Aufhebung der Sanktionen Die USA und die EU heben im Gegenzug das Ölembargo sowie weitere Finanz- und Handelssanktionen schrittweise auf.Verstößt der Iran gegen Regeln, treten die Sanktionen wieder in Kraft. Laut Außenminister FrankWalter Steinmeier soll Teheran durch das Abkommen am Bau von Atomwaffen gehindert, ein ziviles Nuklearprogramm dem Iran aber ermöglichet werden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, er sehe das „Überleben“ seines Landes durch die Vereinbarung gefähr- det. Iran weigert sich, Israel als Oman legitimen Staat anzuerkennen. Israel vermutet, dass der Iran auch nach dem Abkommen unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms an einer Atombombe bauen könnte. Bis Ende Juni soll das endgültige Abkommen stehen – ob es dazu kommt, bleibt trotz Rahmenvereinbarung offen. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat die Erwartungen vergangene Woche gedämpft. Es gebe keine Garantie, dass die Verhandlungen „bis zum Ende“ fortgesetzt würden. Kein Abkommen zu haben sei ehrenhafter als ein Abkommen, das die „Interessen und Größe“ der Nation beschädige. Präsident Hassan Ruhani teilte mit, er werde einem endgültigen Abkommen nur zustimmen, wenn alle Sanktionen gegen sein Land noch „am selben Tag“ aufgehoben werden. (eb/vmd) Kongo: Die UNO bleibt Foto: imago MONUSCO-Mission wird reduziert – trotzdem bleiben 18 000 Blauhelme im Land. K Foto: dpa/pa K Seit 16 Jahren im Kongo: die MONUSCO-Mission. Dem Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Joseph Kabila, wäre lieber gewesen, die Mission wäre noch deutlicher geschrumpft. Er hatte einen sofortigen Abzug von mindestens 6000 UNO-Soldaten und ein Ende der Mission in naher Zukunft gefordert. Auch Außenminister Raymond Tshibanda ist der Meinnung, sein Land solle endlich die „volle Verantwortung für seine Sicherheit“ übernehmen. Schwerpunkt von MONUSCO ist der Schutz der Bevölkerung im Osten des Landes vor den brutalen Übergriffen ugandischer und ruandischer Rebellenmilizen. „Die Situation bleibt instabil. Viele Menschen im Land müssten weiterhin in Angst vor Vergewaltigungen, Gewalt- und Raubtaten leben“, sagte Martin Kobler, Leiter der Friedensmission, bei der UNO in New York. Anfang des Jahres hatte es Proteste gegeben, nachdem Kabila erfolglos versucht hatte, eine Verfassungsänderung durchzusetzen, um sicherzustellen, dass er bei den Wahlen 2016 ein drittes Mal antreten darf. (eb/vmd) 13. April 2015 Einsatz / Bundeswehr aktuell 5 „Wir haben es für die Familien getan“ Foto: dpa/pa Das Transporthubschrauberregiment 30 aus Niederstetten ist in Südfrankreich vor Ort. Die Gedenktafel nahe der Unglücksstelle erinnert an die Tragödie, bei der 150 Menschen ihr Leben gelassen haben. seyne-les-Alpes. Nach dem Flugzeugabsturz in den französischen Alpen am 24. März hat Frankreich Deutschland am 30. März um Hilfe bei den Bergungsarbeiten gebeten. 48 Stunden später trafen zwei Hubschrauber vom Typ „Bell“ UH-1D des Transporthubschrauberregimentes 30 aus Niederstetten im Deutsch-Französischen Heeresfliegerausbildungszentrum „Tiger“ im südfranzösischen Le Luc ein. Unwirkliche Atmosphäre vor Ort Oberstabsfeldwebel Peter Englert geht prüfend um die „Bell“. Dem kritischen Auge des Bordmechanikers entgeht nichts. Über 4000 Flugstunden kann er verzeichnen. Auf die Frage, ob er vor dem Einsatz angespannt oder nervös sei, schüttelt der 53-Jährige den Kopf. „Nein, dafür sind wir ja ausgebildet“, sagt er mit ruhiger Stimme. Mit dem Hubschrauber und einer Geschwindigkeit von 90 Knoten dauert der Weg von Le Luc nach Seyne-le-Alpes nur 40 Minuten. Die Autofahrt hingegen nimmt gut drei Stunden in Anspruch. Sie führt über Autobahnen, kleinere Ortschaften und unzählige Serpentinen, die schließlich in dem kleinen Ort Seyne-les-Alpes enden. Der idyllische Ort mit seinen 1500 Einwohnern liegt am Fuß dunkelgrauer Felswände mitten in den französischen Alpen. Auf Eine Landung für Hubschrauber ist an der steilen Unglücksstelle nicht möglich. Die Rettungskräfte werden bei den Bergungsarbeiten aus großen Höhen abgeseilt. Um die Suche nicht zu gefährden und um keine Spuren zu verwischen, halten die Helikopter Abstand. Die geringe Größe und der vergleichsweise niedrige „downwash“, der das Aufwirbeln von Dreck und Staub minimiert, machen die „Bell“ UH-1D für diesen Einsatz optimal. Schwierigste Bedingungen im Tal Millimeterarbeit für die Crew Zutritt zum gesperrten Bereich haben nur die Rettungskräfte der Gendarmerie, der Bundeswehr, der Feuerwehr und des französischen Militärs. Die Helfer sollen nicht bei ihrer Arbeit gestört werden. Die Bergungsarbeiten auf circa 1600 Meter Höhe sind für die Rettungskräfte anspruchsvoll und schwierig. Täglich werden sie per Hubschrauber an die Unglücksstelle geflogen. Ein Fußmarsch in das entlegene Tal würde bis zu drei Stunden dauern. Der Weg dorthin ist schwierig und ermüdend, die Felswände sind steil und rutschig. 200 Rettungskräfte arbeiten seit dem Flugzeugabsturz direkt an der Absturzstelle, noch einmal 100 im Umkreis. Um die Rettungskräfte in das Einsatzgebiet zu bringen, muss auch das Wetter stimmen. Bei schlechter Sicht ist es für die Hubschrauberbesatzungen und Rettungskräfte zu gefährlich in das Hochtal hinein zu fliegen. Der böige Wind kann im Gebirge schnell drehen, wegen der niedrigeren Luftdichte ist die Wendigkeit des Helikopters geringer als im Flachland. Ein solcher Einsatz erfordert gebirgsflugerfahrene Piloten. Bis zu 45 Meter Seil kann die Seilwinde der „Bell“ UH-1D herunterlassen. Für die Piloten ist das Millimeterarbeit. Sie müssen sich allein auf die Steuer-Kommandos des Bordmechanikers verlassen, der ihnen genaue Anweisungen gibt, um das Seil punktgenau zu Boden zu lassen. „Für mich ist wichtig, dass im Cockpit zwei erfahrene Piloten sitzen, die ihr Geschäft beherrschen, sonst kann ich nicht sauber arbeiten“, sagt Oberstabsfeldwebel Englert. „Man muss in dieser Höhe und bei diesen Bedingungen das Luftfahrzeug ganz ruhig in der Luft halten. Zugleich müssen die Piloten exakt den Kurs so fliegen, wie ich es ihnen per Bordfunk sage. Denn die Piloten sehen das Ziel unter ihnen ja nicht. Also müssen sie sich auf mich verlassen und ich muss mich auf sie verlassen können. Das muss absolut eingespielt sein, so wie bei uns“, erklärt Englert. Ist der Hubschrauber in Position gebracht und hat der Luftfahrzeugführer dem Bordmechaniker das „Go“ gegeben, wird der Helfer abgeseilt. Alternativ kann die „Bell“ UH-1D am Ende des Windenseils auch eine Fracht mit bis zu 275 Kilo aufnehmen. Dabei verändert sich der Schwerpunkt der Maschine, die der Pilot beim Weiterflug einkalkulieren muss. Zusätzlich kann der Hubschrauber über einen Außenlasthaken je nach Beladungszustand und Umweltbedingungen bis zu 900 Kilogramm als Außenlast transportieren. Die Tragödie hinterlässt Spuren Nach dem Rettungseinsatz werden die Helfer vom Unfallort zum Flugplatz geflogen. Unermüdlich haben sie in den vergangenen Tagen an der Absturzstelle menschliche Überreste geborgen und Wrackteile teilweise mit bloßen Händen ausgegraben. Den orangenen Helm halten sie noch in den Händen, die Gurte, die sie zum Abseilen aus dem Hubschrauber benötigen, tragen sie noch am Körper. Die Anstrengungen der vergangenen Tage stehen ihnen ins Gesicht geschrieben. Ganz ruhig gehen sie nebeneinander, kaum einer verliert ein Wort. Schlimm waren die Kuscheltiere „Als wir angefangen haben, fanden wir überall Leichenteile und zerrissene Körper“, erzählt Gabriel Bernard. Der 25-Jährige war einer der ersten am Unglücksort. „Am schlimmsten war es, die persönlichen Sachen der Verunglückten zu finden. Vor allem die Kuscheltiere und die Schulunterlagen der Kinder“ sagt Bernard mit gedämpfter Stimme. Sein Kamerad Jean Sébastian Beaud nickt. „Ja, die Kuscheltiere der Kinder waren am schlimmsten“, sagt er und beide blicken zu Boden. Die letzten eineinhalb Wochen haben die Rettungskräfte an ihre physischen und psychischen Grenzen geführt. Mit 300 Männern und Frauen hat die französische Gendarmerie die Bergungsarbeiten unterstützt. Zusätzlich sind täglich 20 bis 60 Soldaten des 4. Gebirgspanzerregimentes aus dem naheliegenden Gap vor Ort gewesen. Kommandeur Oberst Arnel Dirou versichert, dass alle Rettungskräfte psychologisch betreut werden. Bernard und Beaud sagen, der Einsatz sei surrealistisch und grauenvoll gewesen. „Wir haben es für die Familien getan“, sagt Bernard leise. Beaud nickt. Am Freitag findet die zentrale Trauerfeier zum Unglück im Kölner Dom statt. Bundespräsident Gauck, Kanzlerin Merkel und Vertreter der betroffenen Länder werden daran teilnehmen. Der Beitrag „Hilfe nach Flugzeugabsturz in den Alpen“ unter www. youtube.com/bundeswehr. Foto: Twardy/RedBw von Patricia Franke w dB Re ka/ has c o r P Grafik: den Gipfeln liegt teilweise noch Schnee. Etwa zwei Kilometer südöstlich der kleinen Gemeinde befindet sich in der Senke ein Flugplatz. Dort warten zwei Helikopter EC 145 und ein EC 135 der französischen Gendarmerie. Daneben die zwei deutschen „Bell“ UH-1D. Sie sind bereit zum Abheben, um auf einer Fläche von etwa 400 mal 300 Meter bei den Bergungsarbeiten zu unterstützen. Warten auf den Einsatz: Die „Bell“ UH-1D aus Niederstetten neben dem französischen Helikopter EC 135 in Seyne-les-Alpes. 6 aktuell Bundeswehr aktuell Foto (4): Rippl in einer Situation, in der die Bedrohung noch nicht vorüber ist, schnell und professionell zu helfen. Das Szenario: Nach einem Anschlag müssen schnelle Entscheidungen gefällt werden. Wo soll die Person behandelt, wie dort hin bewegt werden? In solchen Stresssituationen werden zum Beispiel Treppen zu Hindernissen, die gemieden werden sollen. „Das was ich eigentlich sehen will ist, dass sich ein Team entwickelt, dass sie zusammenarbeiten, Aufgaben verteilen und eine funktionierende Kommunikation aufbauen“, erläutert der Ausbilder des Workshops Leonard Rohmann*, Personenschützer und Sanitätsausbilder bei der Polizei Bayern. Die Teilnehmer sollen dafür sensibilisiert werden, was passieren kann und auf was sie sich innerlich und ganz praktisch vorbereiten sollten. Im Fall der Fälle muss eine verletzte Person gegebenenfalls noch im Auto während der Fahrt zum Krankenhaus versorgt werden. Die entsprechende Notfallausrüstung muss griffbereit sein. Extreme Situation: Polizisten, Soldaten und Feuerwehrleute müssen auch in gefährlichen Situationen medizinische Hilfe leisten können. Medics unter Druck In Hammelburg trainierten Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute die Erstversorgung von Verletzten in Bedrohungssituationen. hammelburg. Vor dem Kofferraum ihrer Autos bereiten sich die Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) auf den bevorstehenden Zugriff vor. Maskiert mit schwarzen Sturmhauben, geschützt durch Helm und schusssichere Weste nehmen die dunkelblau gekleideten Polizisten ihre Position vor dem Eingang einer großen Halle ein. Dort drängen sich Menschen entlang der aufgereihten Marktstände, laute Musik dröhnt nach draußen. Eine durch einen lauten Knall simulierte Explosion signalisiert den Beginn der Übung. Nach einer kurzen Befehlsausgabe startet der Einsatzleiter den Zugriff. Die Spezialpolizisten müssen einen bei der Explosion verletzten Politiker samt seiner ebenfalls verletzten Personenschützer aus der Gefahrenzone retten und versorgen, bis weitere Hilfe eintrifft. Mit Pistole und Taschenlampe im Anschlag bahnt sich das SEK seinen Weg durch das dicht verrauchte Areal zu den Verletzten. Während zwei Beamte die Verletzungen des Politikers und der Personenschützer kurz untersuchen, sichern die anderen Polizisten den Ort des Geschehens Zugriff: SEK-Beamte dringen zu den Schwerverletzten vor. ab. Immer wieder müssen sie umherirrende, um Hilfe schreiende Personen zurückdrängen. Nach nur wenigen Augenblicken werden die Verletzten mit Hilfe von Decken an einen sicheren Ort geschleppt, wo die Erstversorgung durch die Polizeibeamten beginnt. Notfallmedizin unter widrigen Umständen Bei den TREMA-Tagen 2015 am Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg tun die Veranstalter alles, um den Teilnehmern eine möglichst stimmige Atmosphäre und praxisorientierte Weiterbildung zu bieten. Die Tactical Rescue & Emergency Medicine Association e.V. – kurz TREMA – ist die deutsche Fachgesellschaft für taktische Einsatzmedizin. Ab Mitte der neunziger Jahre hat sich das Versorgungskonzept „Tactical Combat Casualty Care“ (TCCC) beim Militär beziehungsweise „Tactical Emergency Medical Support” (TEMS) im Bereich der Spezialkräfte der Polizei entwickelt. Die englischen Namen deuten darauf hin: Die USA sind Vorreiter auf diesem Gebiet. Entwickelt wurde die Taktische Notfallmedizin, um die bestmögliche Versorgung von Verletzten in bedrohlichen Einsatzsituationen oder unter anderen widrigen Umständen – extreme Wetterbedingungen oder an abgelegenen Einsatzorten – sicherzustellen. In diesen Fällen braucht es notfallmedizinisch hochqualifizierte Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute, die in ihrer Nebenfunktion als „Medic“ auf diese Einsätze vorbereitet sind. Die Ausbildungsworkshops der TREMA-Tage richtet sich an alle, die in ihrer Haupt- oder Nebenfunktion mit Notfallmedizin konfrontiert werden können. „Man muss immer im Training bleiben“, erklärt Wolfgang Schumann, Lehrrettungsassistent aus Reinbek. „Ich bin hier her gekommen, um das Ablaufschema bei der Erstuntersuchung nochmal zu vertiefen und praktisch anzuwenden.“ Der Ausbilder auf einer Rettungswache ist seit Jahren Mitglied bei der TREMA. Zweimal war er für den Arbeitersamariterbund in der Auslandshilfe im Irak tätig. Ebenso ist er nebenberuflich im Personenschutz tätig und hat die letzten zwei Jahre als „Team- Medic“ Containerschiffe im Indischen Ozean geschützt. Schumann weiß: Erste Hilfe kann in gefährlichen Situationen schnell zur Realität werden. Die Teilnahme an den Workshops für das sogenannte „Initial Assessment“ – die erste Untersuchung des Verletzten vor Ort – ist ihm besonders wichtig. Die empfohlene Reihenfolge der Erstuntersuchung ist zwar möglichst einfach gehalten, erfordert aber ständiges Training, damit die Ersthelfer auch in Stresssituationen professionell handeln können. An zwei Tagen bieten die TREMA-Tage den Teilnehmern nicht nur spektakuläre Übungen. Ebenso sollen die TREMA-Tage gemeinsame Grundlagen schaffen. Bei zahlreichen Workshops üben die Teilnehmer den Umgang mit Patienten und medizinischen Hilfsmitteln. Die Angebote bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, über ihren eigenen Tellerrand zu schauen. Zwar sind die Themen Erstuntersuchung, Anlegen von Bandagen und Tourniquets und Legen von Zugängen kein Neuland. Aber Polizisten, Feuerwehrleute und Spezialkräfte müssen TREMA e.V. Das Konzept “Tactical Combat Casualty Care“ (TCCC) soll die bestmögliche notfallmedizinische Versorgung in militärischen oder anderen taktischen Einsatzlagen sicherstellen. Die deutsche Fachgesellschaft für Taktische Einsatzmedizin wertet Erkenntnisse, Richtlinien und Empfehlungen anderer notfallmedizinischer Fachorganisationen im Hinblick auf die Übertragbarkeit in militärische oder andere taktische Einsatzlagen aus. Dazu fördert sie den medizinischen und taktischen Erfahrungsaustausch zwischen militärischen, polizeilichen und zivilen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene. Viel Praxis: Teilnehmer üben das Legen eines Zugangs (l.) und die Rettung mit Seil aus Höhenlagen (r.). im Notfall in die Rolle des Sanitäters schlüpfen. Da sind sie für jeden Erfahrungsaustausch und jede praktische Übung dankbar. So lassen sie sich von einer erfahrenen Anästhesistin und einem Bundeswehrarzt beim Legen eines intravenösen Zugangs beraten, denn sie wollen ihren Übungspartner nicht unnötig strapazieren. „Es ist gar nicht so schlimm, ein kleiner Stich“, erklärt ein unerschrockener Teilnehmer, während er sich eine Kompresse auf die noch blutende Einstichstelle drückt. „Aber die Spülung der Zugangsstelle fühlt sich an, wie ein kleiner Stromschlag.“ Soeben hat er sich von einem Kollegen zur Übung einen echten Zugang in das Knochenmark seines Brustbeins legen lassen. Das bei der Bundeswehr gebräuchliche „First Access Shock and Trauma“ (FAST) ist ein System zur schnellen Schaffung eines Die gleiche Sprache sprechen „Im Rettungsdienst gehört das natürlich zum Tagesgeschäft“, sagt Schumann. Aber auch im Personenschutz habe er schon Situationen mit Schwerverletzten gehabt. Dann ist es wichtig, dass man im Team die gleiche Sprache spricht und die Situation nach dem gleichen Schema abarbeiten kann.“ Als ausgebildeter Personenschützer nimmt der 47-Jährige natürlich auch an der Personenschutzübung teil. Die Teilnehmer trainieren, verletzten Personen Zugangs in das Brustbein. Gerade nach Explosionen ist die Stelle im Gegensatz zu den Extremitäten häufig noch unverletzt. Durch den „intraossären Zugang“ werden Infusionen und Medikamente in die Knochenmarkshöhle des Brustbeins verabreicht. Das System wird Sanitätern und eingewiesenen Infanteristen zur Verfügung gestellt und ist einfach zu handhaben. Im Workshop können sich Teilnehmer damit vertraut machen. Am Ende der Veranstaltung ist Karsten Ladehof, Präsident der TREMA, zufrieden: „Die Bundeswehr hat uns hervorragend unterstützt.“ Er hofft, dass sie der Bundeswehr auch durch den Mix der Teilnehmer mit ihren unterschiedlichsten Einsatzerfahrungen auch etwas für diese Unterstützung zurückgeben kann. * Name von der Redaktion geändert Erste Hilfe: Ein Sanitäter untersucht den Verletzten. Silikonbein: Verletzungen können realistisch dargestellt werden. „Viele Experten arbeiten am gleichen Ziel“ Foto (4): Kulow/Bundeswehr von Jan Rippl Dankbar für jede praktische Übung 7 Workshop: Ausgewogenes Programm mit Theorie und Praxis. Carsten Dombrowski (48) ist Ausbildungsoffizier am Vereinten Nationen Ausbildungszentrum der Bundeswehr in Hammelburg. Das ist der entscheidende Vorteil der Bundeswehr mit ihrer Infrastruktur. Der Vorteil für die Bundeswehr ist dabei, dass sie sehen kann, wie andere arbeiten. In der TREMA sind sehr viele Experten, die an dem gleichen Ziel arbeiten, nämlich eine gute taktische Verwundetenversorgung. Was macht die TREMA-Tage für die Bundeswehr als Ausbildungsplattform so interessant? Die TREMA besteht aus Mitgliedern verschiedenster Bereiche: Polizisten, Spezialkräfte, Feuerwehrleute, Angehörige der Rettungsdienste. Sie haben ein sehr breites Spektrum an Einsatzerfahrung, an dem sich die Bundeswehr einerseits orientieren kann. Andererseits können wir sehen, was wir voneinander lernen und welche Synergien sich entwickeln können. Stichwort „Taktische Verwundetenversorgung“ – Warum ist das auch für die nicht-militärischen Teilnehmer interessant? Taktische Verwundetenversorgung als Oberbegriff beschreibt ja die Versorgung Verletzter und Verwundeter in verschiedensten Lagen. Die können im Ausland sein, so wie wir sie in Afghanistan erlebt haben. Das gleiche kann ich aber auch im Inland erleben. Beispielsweise gewaltsame Eskalationen bei Demonstrationen, bei denen der Rettungsdienst aufgrund von Gewalttätern nicht unmittelbar zu verletzten Polizisten heran kommen kann. Dort müssen Polizeibeamte, sogenannte Polizei-Medics, die erste Versorgung ihrer Kollegen übernehmen. Was erwarten die Teilnehmer von der Veranstaltung? Viele haben nicht die Möglichkeit in dieser Komplexität zu üben, wie wir sie hier bieten können. 8 aktuell bundeswehr 13. April 2015 „Wir sind am Leben“ Schneller Datenweg gestartet Das Patenschaftsprogramm der Bundeswehr unterstützt afghanische Flüchtlinge in Deutschland. sehr gut. „Wir sind so reich an Dingen, die für andere absoluten Wohlstand bedeuten,“ erklärt der 56-Jährige. Er helfe denen, die der Bundeswehr auch geholfen haben. „Es wäre schön, wenn wir allen helfen könnten“, sagt John. Foto: imago von Patricia Franke R berlin. Sie müssen noch einmal ganz von vorn anfangen. Samir* und seine Familie haben alles zurückgelassen. Nur wenige Dokumente und ein paar Bilder sind ihnen geblieben. Stolz zeigt Samir die Fotos von dem ehemaligen Haus der Familie. Fünf Stockwerke hoch, eine moderne Küche, ein großzügiges Wohnzimmer. Der Familie fehlte es in Afghanistan an nichts. Samirs Mutter war Ärztin, sein Vater hatte einen hohen Posten bei der Polizei, zwei der fünf Geschwister besuchten die Universität. Nun ist die Familie in einem Berliner Flüchtlingsheim untergebracht. Weiterhin großer Bedarf an Paten 20 Jahre Tender „Donau“ R Über sieben Jahre war der 25-Jährige als Sprachmittler für die Bundeswehr tätig. „Ich war sehr froh mit den Deutschen zu arbeiten. Ich hatte die Möglichkeit Geld zu verdienen, meine Fähigkeiten zu verbessern, aber vor allem ein bisschen zur Sicherheit und Frieden meines Heimatlandes beizutragen“, erzählt er in tadellosem Deutsch. Vor einem Jahr wurde die Situation zu gefährlich und die Familie musste fliehen. „Unser Lebensstandard hat sich in Deutschland im Vergleich zu Afghanistan sehr verschlechtert. Aber das Wichtigste ist, dass wir am Leben sind und wir keine Angst haben müssen, dass uns etwas passiert“, fährt Samir Foto: Hannemann/RedBw Sie wollen es unbedingt schaffen Fernab der Heimat: Der Neustart ist für die Flüchtlinge nicht leicht. fort. Auf die Frage, was ihm am besten in Deutschland gefalle, sprudelt es förmlich aus dem jungen Mann heraus: „Die Kultur, die Sicherheit, Disziplin, Frieden, Regeln und Rechte.“ Seine Brüder nicken. Ein Blick in ihre Augen verrät den großen Wissensdurst und die Bereitschaft zur Integration. Sie wollen es schaffen. Samirs 16-jähriger Bruder Jamal hat sich Deutsch bereits selbst übers Internet beigebracht. Der Neustart fernab der Heimat ist dennoch schwierig. Vor allem die Wohnungssuche ist in Großstädten wie Berlin oder Hamburg ein Problem. Hinzu kommen zahlreiche Anträge, die beispielsweise beim Jobcenter zu stellen sind. Aber auch ganz einfache Dinge, wie die Vereinbarung eines Arzttermins oder die Suche nach einem Hausarzt stellt die afghanischen Flüchtlinge vor Herausforderungen. Einer, der ihnen hilft, ist Regierungsdirektor Ingo John. Der gebürtige Saarbrückener hat freiwillig eine Patenschaft für eine ehemalige afghanische Ortskraft der Bundeswehr und deren Familie übernommen. Er kennt die Situation von Samir Bisher haben sich 205 Paten gemeldet. Oberstleutnant Steven Schreeg aus der Abteilung Führung Streitkräfte des Verteidigungsministeriums ist zufrieden. „Das freiwillige Patenschaftsprogramm ist nach dem Aufruf durch den Generalinspekteur auf sehr positive Resonanz gestoßen. Aus allen Bereichen der Bundeswehr – zivil wie militärisch – haben sich in sehr kurzer Zeit viele aktive und ehemalige Angehörige der Bundeswehr als Pate gemeldet.“ Die Bereitschaft, sich freiwillig für ehemalige Mitarbeiter und deren Familien zu engagieren, zeige, dass Kameradschaft auch nach dem Einsatz weiter gelebt werde. Bedarf an Paten bestehe jedoch weiterhin. Samir und seine Familie sind für die Unterstützung sehr dankbar. „Wir wollen etwas zurückgeben und nicht auf Kosten des Steuerzahlers leben.“ * Name von der Redaktion geändert Weitere Informationen zum Patenschaftsprogramm unter: www. bundeswehr.de . Fliegen lernen in dünner Luft Königsbrück. In 6000 Metern Höhe wird die Luft sprichwörtlich dünn. Damit Piloten und Höhenfallschirmspringer dann nicht das Bewusstsein verlieren, lernen sie im Flugphysiologischen Trainingszentrums die Symptome bei Sauerstoffmangel kennen. Hauptfeldwebel Thilo Ulbrich ist einer von sechs Flugmedizinischen Assistenten im Trainingszentrum. Sein Job ist es, die Kameraden auf diesen Ernstfall vorzubereiten. Als sogenannte Innenbegleiter in der Höhen-Klima-Simulationsanlage stellen die Flugmedizinischen Assistenten die Notfallversorgung während der Ausbildung von Piloten und Höhenfallschirmspringern sicher. „Die Verantwortung für die Leute hat man allein. Wenn die Tür zu ist, ist sie zu“, sagt Ulbrich. Er ist einer von sechs Flugmedizinischen Assistenten im Flugphysiologischen Trainingszentrum des Zentrums Luft- und Raumfahrt der Luftwaffe in Königsbrück bei Dresden. Seit fast zehn Jahren arbeitet der 38-Jährige hier und begleitet Soldaten durch die flugphysiologische Ausbildung. Die Lehrgangsteilnehmer erfahren, wie sich das Fliegen in extremen Situationen auf ihren Körper auswirkt. In einer Zentrifuge, einem Desorientierungssimulator und einer Höhen-Klima-Simulationsanlage werden Piloten der Bundeswehr, aber auch Höhenfallschirmspringer und fliegendes Sanitätspersonal an ihre körperlichen Grenzen gebracht. „Die Lehrgangsteilnehmer sollen lernen, beispiels- Foto: Twardy/RedBw Thilo Ulbrich bereitet Piloten in der Unterdruckkammer im Trainingszentrum Königsbrück auf extreme Höhen vor. Mit Atemmaske: Hauptfeldwebel Thilo Ulbrich in der Höhen-Klima-Simulationsanlage. weise unter Sauerstoffmangel richtig reagieren zu können und handlungsfähig zu bleiben“, sagt Ulbrich. In der Unterdruckkammer werden nicht nur die Luftfeuchtigkeit und der Luftdruck in Höhe von 25 000 Fuß (rund 7600 Meter) sondern auch Temperaturen von bis zu minus 50 Grad Celsius simuliert. Aber Ulbrich ist nicht nur Innenbegleiter. Als Lehrgangs- manager koordiniert er die Termine der Lehrgänge und stimmt sie mit den Ausbildungsstätten und dem Ausbildungspersonal ab. Bei zwei bis sechs Lehrgängen pro Woche absolvieren jährlich zwischen 1700 und 2000 Teilnehmer ihre Ausbildungen. Um die Teilnahme am Lehrgang für die Soldaten zu erleichtern, gibt es am Zentrum die Möglichkeit, gemeinsam mit Ehepartner und Kindern anzureisen. „Wir stellen ihnen dafür eine Unterkunft“, sagt Ulbrich. Schon seit Jahren würde im Trainingszentrum Familienfreundlichkeit groß geschrieben. (alm) Mehr auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de 13. April 2015 innere Führung / Militärgeschichte aktuell 9 Startschuss für eine Nation Am 4. Juli 1776 erklären sich die USA für unabhängig – 15 Monate zuvor beginnt der Krieg um die Selbstbestimmung. G kommt es zu Kämpfen, abermals müssen die Briten sich zurückziehen. Sie fliehen nach Boston, das die Milizen daraufhin belagern und einnehmen. Foto: Ullstein Die „Kinder“ rebellieren „Battle of Lexington“: Eine Gravur des amerikanischen Künstlers Cornelius Tiebout aus dem Jahr 1798. den Kolonien. 1754 beginnt der Kolonialkrieg zwischen beiden Ländern in Nordamerika. Während die englischen Siedlungsgebiete aufgrund ihrer wachsenden Einwohnerzahl expandieren, sind die französischen Territorien nur dünn besiedelt, jedoch mit Forts gut gesichert. Der Pariser Frieden von 1763, der die englischen Siedler von der Gefahr einer französischen Einkesselung befreit, stärkt auch deren politisches Selbstbewusstsein. Die Spannungen zwischen den Kolonien und dem Mutterland nehmen zu, als Großbritannien westlich der Appalachen Siedlungen verbietet und direkte Steuern zur Tilgung britischer Kriegsschulden erhebt. 1765 folgt sogar eine Stempel-Steuer für Urkunden, Zeitungen und Bücher, die ein Jahr später allerdings wieder zurückgenommen wird. Dafür werden neue Einfuhrzölle erhoben. 1770 beginnen die Krawalle in Boston und der Boykott britischer Waren. Samuel Adams und Thomas Jefferson gründen ein Komitee zur Unterstützung der Loslösung von England. „No taxation without representation“ Zwar findet die grundsätzliche Forderung nach parlamentarischer Mitbestimmung kein Gehör, die Sondersteuern aber werden zurückgenommen. Die Ausnahme bildet ein Tee-Zoll. Der Unmut, den dieser hervor- ruft, gipfelt 1773 in der Boston Tea Party – dem Bostoner TeeSturm. Drei Schiffsladungen Tee, 342 Kisten, werden im Hafen versenkt, woraufhin die Regierung den Ausnahmezustand verhängt. 1774 tritt der erste Kontinentalkongress in Philadelphia zusammen. Die Abgesandten der Dreizehn Kolonien beschließen die Einstellung des Handels mit dem Mutterland, bis die Rechtslage von vor 1763 wiederhergestellt ist. Am 19. April 1775 stoßen ihre Milizen erstmals mit britischen Truppen bei Lexington zusammen. Die britischen Soldaten hatten eigentlich den Auftrag, Vorratslager der Rebellen auszuheben. Doch die schlecht ausgerüsteten Milizen zwingen sie zum Rückzug. Auch bei Concord Auftakt zur atomaren Abrüstung Am 16. April 1970 werden in Wien die SALT-Gespräche feierlich eröffnet. langen Rüstungsmaßnahmen Die seit 1970 laufende „Konverfügen beide Staaten über ferenz über die Begrenzung die Zweitschlagsfähigkeit. Sie der strategischen Rüstung“ fingewährleistet, dass auf einen det abwechselnd in Wien und massiven ErstHelsinki statt. schlag durch Problematisch den Gegner gestalten sich weiterhin mit einerseits die einem erfolgHerstellung reichen Gegeneines gerechschlag geantten Waffenwortet werden verhältnisses kann. zwischen beiDoch weder den Seiten und den USA noch andererseits der UdSSR ist die Definition es möglich, von strategiden Gegner mit schen Waffen. Atomwaffen Die UdSSR will zu überflügeln. anfangs nur die Vielmehr sind Gelöste Atmosphäre: Leonid Defensivwaffen die wirtschaftli- Breschnew (links) und Richard beschränken, chen Belastun- Nixon greifen nach der Vertrags- w o h i n g e g e n gen, die durch unterzeichnung zum Krim-Sekt. die USA auch die HochrüsOffensivwaffen tung auftreten, ein Grund, eine einbeziehen wollen. gemeinsame EntspannungspoliSALT-I besteht am Ende tik einzuleiten. schließlich aus zwei VereinbaFoto: dpa/pa G rungen: Ein ABM-Vertrag konzentriert sich auf die Raketenabwehrsysteme (Anti-Ballistic Missiles). Sie werden auf zwei Abschussgebiete je Land und die Obergrenze von 200 Abwehrraketen limitiert. Dadurch ist das nukleare Gleichgewicht sichergestellt, denn beide Länder sind weiterhin zu einem Zweitschlag in der Lage. Hinzu kommt ein vorläufiges Abkommen, das das Einfrieren der Angriffswaffen regelt. Die Zahl der Atomsprengköpfe und der strategischen Bomber wird jedoch nicht beschränkt, Am 26. Mai 1972 unterzeichnet US-Präsident Richard Nixon das SALT I-Abkommen zusammen mit dem sowjetischen Staatchef Leonid Breschnew in Moskau. Nixons Reise markiert eine Wende, denn es ist der erste Besuch eines US-Staatsoberhauptes in der UdSSR. 1979 wird mit SALT II ein Abrüstungsabkommen zur Limitierung von Mittelstreckenraketen folgen. (am) Der Kampf mit dem Mutterland stellt die rund zweieinhalb Millionen Siedler vor Herausforderungen. Ihnen fehlen richtige Soldaten, Geld zur Finanzierung von Kriegsgerät und eine militärische Führung. Diese übernimmt der Gutsbesitzer George Washington im Juni 1775. Er kommandiert fortan die Streitkräfte. Sein Gegner ist nicht nur die britische Armee, in deren Reihen etwa 17 000 teils verkaufte Söldner aus Deutschland kämpfen. Hinzu kommen die „Loyalists“, Amerikaner, die weiterhin treu zur Krone halten sowie mit Großbritannien verbündete Indianerstämme. Im Folgejahr erklären die Kolonien ihre Unabhängigkeit, der 4. Juli 1776 markiert die Geburtsstunde der Vereinigten Staaten von Amerika. Sieben Jahre später wird der Krieg enden und Großbritannien die USA im Zweiten Frieden von Paris anerkennen. Autor: Kapitänleutnant d.R. Andreas Müller ist Historiker. Bw Classix In Filmbeiträgen aus sechs Jahrzehnten Bundeswehr – das sind die Bw Classix. Mal informativ, mal humorvoll berichten sie über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse vergangener Zeiten. In diesem Beitrag begleiten wir den Weg eines für militärische Zwecke umgebauten Volkswagen Käfer von der Fertigung bis zur Übergabe an die Bundeswehr Ende der 1970er Jahre. Im ersten Teil sind die Montagestraße und die abschließenden Tests des 0,4 Tonnen schweren „Boliden“ auf dem Prüfstand in der Fertigungshalle zu sehen. Der Beitrag „Neuer Lkw 0,4t Teil 1“ unter www. youtube.com/bundeswehr. 10 aktuell sport 13. April 2015 Starke Form auf dem Parkett Segler setzen Kurs Richtung Olympia segeln. Die deutschen Segler sind in den olympischen Klassen ein Jahr vor den Sommerspielen in Rio weiter auf Erfolgskurs. Beim Champions Sailing Cup vor Mallorca feierte LaserAss Obermaat (BA) Philipp Buhl (Foto) rund zwei Monate nach seinem Weltcup-Sieg in Miami den zweiten Triumph in Serie. Im Endklassement hatte der 25 Jahre alte Sportsoldat 13 Punkte Vorsprung auf den Schweden Jesper Stalheim. Bei den 49ern, einer Bootsklasse für zwei Mann, glänzten Obermaat (BA) Erik Heil und Thomas Plößel mit Platz zwei. Die Europameister mussten nur dem neuseeländischen WeltklasseDuo Peter Burling/Blair Tuke den Vortritt lassen. (sid) Foto: imago Triumph beim Traditionslauf Leichtathletik. Mittelstrecken-Läufer Hauptgefreiter Homiyu Tesfaye (Foto) hat den 69. Paderborner Osterlauf gewonnen. Der 22-jährige WM-Fünfte über 1500 Meter blieb auf der zehn Kilometern langen Strecke lediglich vier Sekunden über dem 22 Jahre bestehenden nationalen Rekord. Tesfaye setzte sich vor dem Kenianer Amos Mitei und dem Niederländer Jesper van der Wielen durch. Bei den Frauen kam Hindernis-Spezialistin Hauptgefreiter Gesa Felicitas Krause als beste Deutsche auf Platz fünf. Den Sieg sicherte sich überlegen die Äthiopierin Sutume Asefa Kebede. (sid) von Nico Schröder und Stefan Rentzsch Lakenheath. Ende März drehte sich für die Basketballmannschaften der Luftwaffe wieder einmal alles um Dunkings, Rebounds und Dreimeterwürfe. Das Headquarter AIRCOM Ramstein lud zum traditionellen Turnier der Luftwaffenteams verschiedener Nationen ins englische Lakenheath ein. Internationale Konkurrenz Foto: Schröder/Bundeswehr Foto: imago Die Teams der Luftwaffe überzeugen beim NATO-Basketball-Turnier mit zwei zweiten Plätzen. Neben den deutschen Damen und Herren hatten auch die Mannschaften der Luftstreitkräfte aus Belgien, Polen, den Niederlanden und des Vereinigten Königreichs den Weg in die Grafschaft Suffolk gefunden. Ausgerichtet wurde das Turnier in diesem Jahr von der US Air Force Europe. Die Erwartungen im deutschen Lager waren nicht gering, schließlich landete man bei den vergangenen Ausgaben immer unter den ersten drei Teams. Beim Heimturnier in München im Jahr 2011 heimsten die Männer sogar den Titel ein. Entsprechend motiviert ging es in die Vorrundenbegegnungen. Während die Herren unter ihrem Trainer Jens Grube im Auftaktmatch gegen die Royal Airforce ihren Größenvorteil gekonnt ausspielten und klar gewannen, erwischten die Frauen im ersten Spiel mit den US-Amerikanerinnen gleich einen schweren Brocken. Bis zur Pause konnten sie das Tempo ihrer Gegnerinnen mitgehen. Am Ende setzten sich die US-Frauen jedoch ab und gewannen verdient. Alles gegeben: Die deutschen Frauen zeigen im Finale gegen die Amerikanerinnen eine Top-Leistung. In Spiel zwei gegen die Niederlande standen die Damen daher bereits unter dem Druck, gewinnen zu müssen. Doch die Sportlerinnen um Kapitänin Hauptfeldwebel Karolin Naß meisterten diese Aufgabe bravourös und gewannen deutlich. Auch die Männer ließen in ihrem zweiten Vorrundenspiel ebenfalls gegen die Niederlande nichts anbrennen. Somit qualifizierten sich wieder einmal beide Teams für das Halbfinale. Einzug in das Herzschlagfinale Dort warteten die Mannschaften der belgischen Luftwaffe. Die Männer machten es hier zunächst spannend, drehten jedoch nach dem Wechsel richtig auf und spielten sich letztlich souverän ins Finale. Die Halbfinalniederlage des vergangenen Turniers noch im Hinterkopf, gingen die Frauen ihr Spiel dagegen deutlich schneller an und ließen den Belgierinnen keine Chance. Das Finale der Frauen gegen die US-Amerikanerinnen wurde zum Thriller. Zwar geriet das Team unter den Augen ihres Trainers Major Martin Eckert früh in Rückstand, konnte diesen jedoch Schritt für Schritt wieder aufholen und führte sechs Minuten vor dem Ende sogar mit drei Punkten. Ein spektakulärer Dreier der Amerikanerinnen in der letzten Sekunde eines Angriffs aus fast aussichtsloser Position machte jedoch den Traum vom Turniersieg zunichte. Am Ende hieß es 80:79 für die US Air Force Europe. Trainer Eckert gab sich dennoch zufrieden: „Zum Schluss fehlte uns ein Punkt zum Turniererfolg, aber der Kampfgeist der Mädels war riesig. Bis zur letzten Sekunde haben sie alles gegeben.“ Deutlich einseitiger gestal- Faire Geste im Finale Sandra Bingenheimer wird Deutsche Meisterin mit dem Florett – Joppich holt neuen Rekord. T Foto: imago Verletzung zwingt Lebherz zur Absage schwimmen. Staffel-Europameister Unteroffizier (FA) Yannick Lebherz kann nicht bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Kasan im Sommer teilnehmen. Der 26-jährige Sportsoldat gab kürzlich bekannt, dass er „aufgrund länger anhaltender muskulärer Beschwerden“ derzeit nicht wettkampffähig sei. Primäres Ziel sei es nun, wieder fit für Olympia 2016 zu werden. (sid) tete sich das Finale der Männer. Vor über 150 Zuschauern spielten die Amerikaner wie aus einem Guss und waren den tapferen Deutschen in fast allen Belangen überlegen. Nach der Schlusssirene stand ein 112:68 für die Amerikaner auf der Anzeigetafel. Für Kapitän Klär stand nach dem Turnier fest: „Die Amerikaner waren vor allem aus der Distanz das bessere Team und haben zu Recht das Turnier gewonnen. Für die Mädels tut es mir besonders leid, denn die waren richtig nah dran an dem Ding.“ Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft: „Wir sind auf einem guten Weg, bei den Militärweltmeisterschaften zwei starke Truppen auf das Parkett zu bringen.“ Für die diesjährigen sportlichen Höhepunkte werden die Teams dann auch durch die Soldaten der anderen Teilstreitkräfte verstärkt. Der Grundstein für weitere Erfolge ist also gelegt. Erfolgreich und fair: Oberfeldwebel Sandra Bingenheimer (rechts) beweist im Finale echten Sportsgeist. zur Bewegung zwingen. Es stehen die Olympiaqualifikationen an und wir brauchen sie in unserem Team. Das Risiko war einfach zu groß. “, erklärte Bingenheimer. Die 27-Jährige gewann dann im Sudden Death – dem Kampf um den entscheidenden Treffer – mit 2:1. Ihre faire Geste wurde vom Publikum mit großem Applaus gewürdigt. Ebenfalls Grund zum Jubeln hatte Stabsunteroffizier (FA) Andre Sanita. Er musste sich im Finale der Florettfechter nur dem viermaligen Weltmeister Peter Joppich knapp mit 14:15 geschlagen geben. Für Joppich war es bereits der sechste Meistertitel. Er ist damit der neue Rekordhalter. Oberfeldwebel Sebastian Bachmann sicherte sich zudem die Bronzemedaille. (sr) 13. April 2015 Vermischtes Weiß, grün oder violett Foto: privat Foto: Rott/Bundeswehr Die Köche Marcel Harms und Sebastian Schwark (v.l.n.r.) freuen sich auf die Spargelsaison. Alternative zur Sauce Hollandaise.“ Da Spargel ein empfindliches, schnell verderbliches Gemüse ist, sollte vorsichtig damit umgegangen werden. Der 24-jährige Schwark gibt weitere Ratschläge, was beim Kauf zu beachten ist: „Die Spargelköpfe sollten geschlossen sein und die Stangen in Dicke und Größe nicht allzu sehr variieren. Ansonsten birgt das Probleme mit der Zubereitung.“ Harms fügt hinzu: „Insgesamt sollte der Spargel fest sein. Er sollte angenehm riechen – keinesfalls sauer. Wenn man ihn aneinander reibt, sollte er leicht quietschen und beim Zusammendrücken der Enden noch ein wenig Saft austreten.“ Auch beim Kochen ist Vorsicht angesagt, da Spargel leicht zerfällt. „Wenn die Spargelstange fast noch gerade ist oder sich leicht biegt, ist sie perfekt gegart“, sagt Harms. So wird das Gemüseessen zum wahren Genuss – ob ganz klassisch mit Sauce Hollandaise, als Suppe oder als Salatvariation. Spargel in einer eiskalten Variante: Spargeleis für 4 Personen: • 250 g weißer Spargel • 250 g grüner Spargel • 200 ml Milch • 100 ml Sahne • 50 g Zucker • 2 Eigelb • 1 Eiweiß • 50 g Zucker • ½ TL gemahlener Ingwer • 3 Blatt eingeweichte Gelatine • 1 Vanilleschote • 1 Limette • eine Prise Salz Den Spargel schälen und schneiden. Spargel in der Sahnemilch mit Zucker kochen bis er zerfällt. Anschließend pürieren. Eigelb, Eiweiß mit Zucker und dem Vanillemark im Wasserbad aufschlagen. Den Saft einer Limette, Salz, gemahlenen Ingwer und Gelatine mit der Spargelmasse vermengen. Zum Schluss die Ei-Mischung unterheben. Das Spargeleis am besten über Nacht gefrieren lassen. Leiche hinterm Gartenzaun Historisch, politisch, spannend: Jan Weilers erster Krimi „Kühn hat zu tun“. M fach schade, hätte noch mehr sein können“. Beschrieben wird, natürlich von Morden begleitet, wie Hauptkommissar Martin Kühn – mitten in einer Midlife-Krise – es nur schwerlich schafft, berufliches und privates Sein im Einklang zu halten. Das Ganze spielt irgendwo in einer Neuhaussiedlung in der Nähe Münchens, die auf dem Gelände einer kriegswichtigen Munitionsfabrik entstanden ist und in der, wie im wirklichen Leben, die Gegensätze von bürgerlicher und Hartz 4-Wirklichkeit aufeinander prallen. Abgesehen von dieser sozialen Dramatik gibt es da die Seelenlandschaft des Kommissars, Kochbuch. Spargel ist typisch deutsch? Weit gefehlt. Spargel mit Sauce Hollandaise und Kartoffeln ist zwar hierzulande der Klassiker, dass er aber auch in anderen Ländern ein weit verbreitetes Gemüse ist, beweist das „Internationale Spargelkochbuch – 70 Rezepte aus 33 Ländern” von Henning Lühr und Lothar Spielhoff. Von Norwegischen Spargelschiffchen mit Lachs über Vietnamesische Spargelsuppe mit Krebsfleisch bis hin zu Couscous-Spargelsalat mit Minzdressing aus Südafrika nimmt uns das Kochbuch mit auf eine kulinarische Weltreise. Die Rezepte stellen Spargel als wahrhaft globales Gemüse vor und sind neben der deutschen Übersetzung auch immer in der Originalsprache abgedruckt. Aquarelle der Worpsweder Künstlerin Ulrike Zipp und Illustrationen von Henning Lühr ergänzen die Rezepte und lassen das Kochbuch so auch zu einem Augenschmaus werden. Das Buch ist eine Empfehlung für alle, die von einem Kochbuch mehr erwarten als Rezepte. Und bei der Vielfalt an Ideen, ist die Spargelzeit am Ende wieder viel zu schnell vorbei. (tie) Foto: imago Deutschland. Für Freunde des Spargels ist es in Kürze soweit – bald wird es in den Geschäften wieder das königliche Gemüse zu kaufen geben. Traditionell beginnt die Spargelsaison im April, der genaue Termin variiert jedoch nach der Anbauregion. Am sogenannten Johannistag, dem 24. Juni, ist dann offiziell Schluss. Auch wenn es heute noch nach dem Stichtag Spargel zu kaufen gibt, hat die alte Bauernregel „stich den Spargel nie nach Johanni“ eine wichtige Auswirkung auf die Ernte des kommenden Jahres – sorgt die Frist doch für eine ausreichende Regenerationszeit der Pflanzen. „Es gibt zig tausende Varianten, wie man Spargel zubereiten kann“, sagt Hauptgefreiter Sebastian Schwark, Koch und Mitglied der Kochnationalmannschaft der Bundeswehr. „Spargel kann gekocht, glasiert, gedünstet, gebraten, gebacken, gegrillt, blanchiert oder kalt genossen werden.“ Gemeinsam mit seinen 13 Teamkameraden gewann Schwark bei der Weltmeisterschaft im November 2014 in Luxenburg die Silbermedaille in der Kategorie Gemeinschaftsverpflegung. Auch Spargel gehörte damals zu ihrem Menü: Eine warme Ziegenkäsecreme an Thaispargelsalat erfreute den Gaumen der Jury. Schwark selbst schwört auf grünen Spar- gel als gedünstete Variante im Spargelsaft. „Grünen Spargel muss man nicht schälen – weißen oder violetten hingegen schon“, sagt Oberstabsgefreiter Marcel Harms, ein Teamkollege aus der Kochnationalmannschaft. Auch zur Resteverwertung geben die beiden Profis Tipps und erklären, was sich aus „Abfällen“ noch zaubern läßt: „Mit den Spargelschalen und -abschnitten kann man einen super Fond zubereiten. Schalen und Abschnitte in Wasser und Weißwein mit einem Spritzer Zitrone, etwas Salz und Zucker kochen. Den Fond kann man entweder zum Spargelkochen im eigenen Saft verwenden oder mit Hilfe einer Mehlschwitze zu einer hellen Soße verarbeiten. Eine perfekte 11 Spargel global – so isst ihn die Welt Mit der Kochnationalmannschaft der Bundeswehr in die Spargelsaison. von Jennifer Fiebig-Schulze aktuell Henning Lühr und Lothar Spielhoff: Internationales Spargel-Kochbuch, 128 Seiten, ISBN 978-3-95651-034-2, KellnerVerlag, 16,90 Euro aktuell verlost zwei Kochbücher. Einfach eine E-Mail mit Adresse und Betreff „Spargelkochbuch“ bis zum 20. April an aktuell@ bundeswehr.org schicken. Gewinnauslosung aktuell 12/2015: der zwar jeden Mörder zum Sprechen bringt, aber wortlos den Neonazi-Aktivitäten seines Jan Weiler: Kühn hat zu tun; 320 Seiten; Kindler-Verlag, ISBN 978-3-463-40643-5, 19,95 Euro Über jeweils ein Hörbuch „Zwetschgendatschikomplott“, gelesen vom Komiker Christian Tramitz, dürfen sich Monika Bayreuther, Sandra Kreidl und Toni Wegener freuen. Herzlichen Glückwunsch! aktuell vermischtes Soldat mit Plaisir Ausgewählte Medienbeiträge 16. April, 16:05 Uhr, N24: „einmal Kunduz und zurück – Die Bundeswehr in ihrem längsten Krieg“ Nach 13 Jahren endete mit dem Jahreswechsel die ISAF- Mission in Afghanistan. Der 2002 begonnene Einsatz sollte das Land am Hindukusch stabilisieren. Heute blickt auch die Bundeswehr zurück auf eine Mission, bei der die Soldaten erstmals seit Gründung der Bundeswehr 1955 in intensive Feuergefechte verwickelt waren.Die Reportage begleitet den Abzug der deutschen Soldaten und zieht rund 100 Tage nach dem Übergang zur Nachfolgefolgemission Resolute Support eine erste Bilanz. (eb) Youtube-video der Woche: Übungsplatz Frankenberg: Die Panzergrenadiere aus Marienberg gehen auf Patrouille, finden Sprengkörper, geraten in einen Hinterhalt und beweisen sich im Häuserkampf. Als Teil der NATO Response Force (NRF) müssen sie in einer 36-stündigen Abschlussübung ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. (eb) Der Beitrag „Panzer grenadiere aus Marienberg“ finden Sie unter www.youtube.com/ bundeswehr. 015 14/2 13. April 2015 Oberleutnant Christian Weiler dient im Heeresfliegerausbildungszentrum „Tiger“ in Frankreich. Le Luc-en-Provence. „Eigentlich bin ich ja Personaloffizier“, sagt Oberleutnant Christian Weiler gern, wenn er sich vorstellt. In den vergangenen Wochen war der 35-Jährige weit mehr als das. Der gebürtige Koblenzer ist im Deutsch-Französischen Heeresfliegerausbildungszentrum „Tiger“ im südfranzösischen Le Luc stationiert. Nach dem Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine war er als nebenamtlicher Presseoffizier Ansprechpartner für bundeswehrinterne und externe Medienvertreter. Er fungierte als Dolmetscher an der Absturzstelle und koordinierte die Pressearbeit. All das macht Weiler mit vollem Einsatz. Er ist mit Leib und Seele Soldat. Am besten gefalle ihm das binationale Arbeiten in Le Luc. Weiler ist nicht nur für 150 Soldaten verantwortlich, sondern auch stellvertretender Vorsitzender des Deutsch-Französischen Freundschaftsvereins AMICALE des Heeresfliegerausbildungszentrums. Was ist Ihr höchstes Gut? Freizeit mit der Familie verbringen zu dürfen. Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig? Der Konjunktiv ist der Regenschirm des Verlierers. Was treibt Sie an? Ein guter Familienvater zu sein und meine Arbeit als Personaloffizier und Abteilungsleiter. Foto: Twardy/ RedBw 12 Den Ausgleich findet er bei Rennradtouren in den französischen Voralpen, direkt vor seiner Haustür. Aufgewachsen ist der studierte Betriebswirt übrigens bilingual. Sein Vater diente als Stabsfeldwebel in der Beratergruppe der Pionierschule der Bundeswehr in Afrika. In Benin besuchte Weiler die französische Schule und lernte in dieser Zeit seine Frau Rime kennen. Mit der Ägypterin mit französischen Wurzeln ist er mittlerweile seit 20 Jahren liiert und hat zwei Kinder. Klar, dass zu Hause Französisch gesprochen wird. Im nächsten Jahr geht es für Weiler und seine Familie wieder zurück nach Deutschland. (pfr) Welche Eigenschaften schätzen Sie an anderen Menschen am meisten? Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit und Toleranz. Wo möchten Sie am liebsten leben? Da wo ich jetzt lebe, in Südfrankreich. Was wäre Ihre berufliche Alternative? Für mich gibt es nur einen Beruf, und das ist der des Berufssoldaten. Über Alternativen hätte ich mir als Zeitsoldat Gedanken gemacht. Für mich stand jedoch fest, dass ich nach meinem Abitur zur Bundeswehr gehe und wie mein Vater Berufssoldat werde. Was ist Ihr Hauptcharakterzug? Meine Direktheit und Ehrlichkeit gegenüber jedem, egal welchen Dienstgrad er hat. Wie lautet Ihr Lebensmotto? „Je pense, donc je suis“ – „Ich denke, also bin ich“ von dem französischen Philosophen René Descartes. Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen? Wenn meine kleine Tochter einen Wunsch hat. Was wäre für Sie das größte Unglück? Jemanden zu verlieren, der mir sehr nahe steht und der noch sein ganzes Leben vor sich gehabt hätte. SUDOKU Vi el G Senden Sie die vier Lösungszahlen, lück die sich aus den farbigen Feldern ! ergeben, per E-Mail mit dem Betreff “Sudoku 14/2015” und Ihrer Postanschrift an: aktuell@bundeswehr.org Einsendeschluss: Sonntag dieser Woche Der Gewinn: Eine Outdoor-Kaffeepresse Lösung der Ausgabe 12/2015: 2826 Gewonnen hat: Anette Ehrenstein Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.