Supply Chain Design

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Supply Chain Design
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management
Kapitel 3
Supply Chain Design
Modul Produktionslogistik
W 2332-02
SS 2016
Haupt- und Teilaufgaben im
Supply Chain Aufgabenmodell
Supply Chain Design
Netzwerk- &
SystemDesign
Langfrist
Supply Chain Planning
Absatzplanung
Kollab.
Bedarf splanung
Mittelfrist
Supply Chain
Execution
SRM
Ergänzende Kollab.
BestandsAufgaben planung
Netzwerkplanung
Beschaf fungsplanung
PLM
Kollab.
Kapazitätsplanung
E-Shop
Kollab.
Bedarf splanung
Produktionsplanung
Distributionsplanung
PLM
Verf ügbar- und Machbarkeitsprüf ung (ATP/CTP)
Kurzf r.
Beschaf fungsplanung
Kurzf r.
Produktionsplanung
Kollaborative Planung
Kollab.
Kapazitätsplanung
CRM
Kurzf r.
Distributionsplanung
E-Shop
Kollab.
Bestandsplanung
Auf tragsmanagement
Supply Chain Event Management
E-Fulf illment
Lagermanagement
Kurzfrist
Fertigungsmanagement
E-Fulf illment
Transportmanagement
Netzwerkintegration
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 2
Supply Chain Design
Welche Aufgaben würden Sie „Supply Chain Design“
zuordnen?
Welche Ziele werden beim Supply Chain Design verfolgt?
Wann wird Supply Chain Design durchgeführt?
Wer ist für das Supply Chain Design verantwortlich?
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 3
Inhalt
3. Supply Chain Design
•
•
•
Definition und Gestaltungsebenen
Typisierung von Supply Chains
Konzepte der Gestaltungsebenen
•
•
•
•
•
Struktur
Prozess
Funktion
Vorgehensmodelle für das Supply Chain Design
Werkzeuge für das Supply Chain Design
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Folie 4
Ebenen des Supply Chain Designs
Struktur- und Prozessplanung
auf Netzwerkebene
Netzwerk /
Teilnetzwerk
Struktur- und Prozessplanung
auf Standortebene
Unternehmens- /
Standortlogistik
Funktionsbereichsplanung
logist. Prozess /
logist. Aktivität
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[Quelle: 4flow AG]
Folie 5
Gestaltungsebenen der Supply Chain:
Netzwerkebene
Netzwerkplanung
Prozessplanung
Festlegung der Standorte für
Produktionsstätten und
Logistikeinrichtungen
Festlegung der Transportrelationen zwischen den Standorten
Zuordnung der Produkte zu
Standorten und Transportrelationen
Zuordnung der Transportmittel
zu Transportrelationen
Funktionsbereichsplanung
[4flow AG]
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Folie 7
Gestaltungsebenen der Supply Chain:
Prozessebene
Netzwerkplanung
Prozessplanung
Auswahl der SC-Konzepte
Gestaltung der einzelnen
Prozessschritte im Ablauf der
Supply Chain
Gestaltung der Informationsprozesse zwischen den Partnern
der SC
Auswahl der IT-Systeme
Funktionsbereichsplanung
[4flow AG]
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Folie 8
Gestaltungsebenen der Supply Chain:
Funktionsebene
Netzwerkplanung
Prozessplanung
Funktionsbereichsplanung
Dimensionierung der
Funktionsbereiche (Lager, WEWA, Produktion, ...)
Gestaltung des Layouts der
Funktionsbereiche
Detaillierung der Prozessschritte
in den Funktionsbereichen
[4flow AG]
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Folie 9
Aufgaben und Gestaltungsfelder des Supply
Chain Design
Lenkung
Prozesse
Strukturen
Ressourcen
Gestaltungsfelder des SCD
Prozesse
•Planen
•Beschaffen
•Herstellen
-Make to Order
-Make to Stock
-...
•Liefern
Strukturen
•Standorte
-Produktion
-Distributionscenter
•...
Ressourcen
•Produktionskapazitäten
•Sicherheitsbestände
•Lagerflächen
•...
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Schnittstellen
•Angleichung
von Systemlasten im Wertschöpfungsnetzwerk
•...
Produkt
•Modularisierung
•Plattformstrategien
•Variantenreduktion
Folie 10
Inhalt
3. Supply Chain Design
•
•
•
•
•
Definition und Gestaltungsebenen
Typisierung von Supply Chains
Konzepte der Gestaltungsebenen
Vorgehensmodelle für das Supply Chain Design
Werkzeuge für das Supply Chain Design
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Folie 11
Zeitpunkt endgültiger
Produktdefinition
Portfolio der logistischen Geschäftsarten
(Siemens)
in der Auftragsabwicklung
(Individual-Produkt)
Systemgeschäft
Anlagengeschäft
in der Entwicklung
(Standard-Produkt)
Produktgeschäft
After Sales
Service
intern
vor Ort
Wertschöpfungsschwerpunkt
[Quelle: H.-H. Wiendahl, Auftragsmanagement der industriellen Produktion, 2011]
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Folie 12
Produktklassifikation nach Fisher
(funktional ↔ innovativ)
Funktionale Produkte
Innovative Produkte
Kundenbedürfnisse
Basisbedürfnisse
Innovation / Mode
Bedarf / Nachfrage
gut prognostizierbar
schwer prognostizierbar
Produktlebenszyklus
Deckungsbeitrag
Produktvariantenvielfalt
Mittlerer Prognosefehler bei
Produktionsbeginn
Mittlere Stockout Rate
Mittlerer Preisnachlass zum
Saisonende
Kundenfokus
mehr als 2 Jahre
6%-20% vom Umsatz
niedrig
3-12 Monate
20%-60% vom Umsatz
hoch
10%
40% - 100%
1% - 2%
10% - 40%
0%
10% - 25%
Preis / Kosten
Innovation / Service
Preissensibilität der Kunden
sehr hoch
niedrig
[Quelle: Alicke, Logistikgerechte Konzeption des Logistiknetzwerkes]
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Folie 13
Charakterisierung der Supply Chains nach Fisher
Physisch-effiziente
Supply Chain
Reaktionsfähige/ flexible
Supply Chain
Dominante
Funktion
Physische Funktion
Marktmediations-Funktion
Primärziel
Optimierung von Produktions-,
Transport- und Lagerkosten
Optimierung von Reaktionszeit,
Stockouts, unverkaufte Ware
Hersteller-Fokus
Hohe Kapazitätsauslastung
Kapazitätsreserven vorhalten
Lagerstrategie
Hohe Umschlagsrate, min.
Bestände entlang der SC
Hohe Sicherheitsbestände am
richtigen Ort
Reduzieren, solange Kosten
nicht steigen
Aggressive Investitionen in
Verkürzung
Kosten, Qualität
Lieferzeit, Flexibilität, Qualität
Performance maximieren,
Kosten minimieren
Modulares Design/
Postponement
Mit Zulieferern
Mit Zulieferern und dem Markt
DurchlaufzeitFokus
Kriterien der
Zulieferer-Auswahl
ProduktdesignStrategie
Kritische
Informationsflüsse
[Quelle: in Anlehnung an Alicke, Logistikgerechte Konzeption des Logistiknetzwerkes]
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Folie 14
Supply Chains erfüllen zwei verschiedene
Funktionen, die unterschiedlich stark ausgeprägt
sein können
„Physische Funktion“
„Marktmediations-Funktion“
Ziel
Transport, Lagerung und
Produkttransformation
Befriedigung der Kundenbedürfnisse,
Bedienung der Nachfrage „Richtiges
Produkt zur richtigen Zeit in der richtigen
Menge am richtigen Ort“
Kritische
Fähigkeit
Prozesse und Kapazitäten
effizient nutzen
Bedarf/Nachfrage frühzeitig
prognostizieren, flexibel reagieren oder
vorsorgen
Kosten
Transport-, Produktions- und
Lagerkosten
Opportunitätskosten, die aufgrund der
Abweichung von prognostizierter und
tatsächlich umgesetzter Ware entstehen:
Preisnachlässe, unverkaufte Ware,
entgangene Umsätze, verlorenes
Kundenvertrauen, ggf.
Konventionalstrafen
[Quelle: Alicke, Logistikgerechte Konzeption des Logistiknetzwerkes]
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Folie 15
Inhalt
3. Supply Chain Design
•
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•
Definition und Gestaltungsebenen
Typisierung von Supply Chains
Konzepte der Gestaltungsebenen
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•
•
Struktur
Prozess
Funktion
Vorgehensmodelle für das Supply Chain Design
Werkzeuge für das Supply Chain Design
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Folie 17
Supply Chain Design: Strukturentscheidungen
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•
•
Sourcing-Konzept (Make or Buy)
Einzel- oder Mehrprodukt-Fabriken
Beschaffungsstrategien
Bevorratungsebenen
Belieferungsstrategien
Lieferfrequenz vs. Lagerbestandslevel
Distributionsstruktur
Distributionsstrategien
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Folie 18
Strukturentscheidung: Make or Buy
Das Versorgungsnetzwerk eines Unternehmens besteht aus internen und
externen Quellen.
Entscheidend für eine Make-or-Buy-Entscheidung ist es,
Potenziale und somit Wettbewerbsvorteile zu differenzieren.
make
Make-or-Buy ist eine strategische Fragestellung.
Die Firmenkultur ist wichtig für Partner und Zulieferer; historische
Barrieren sollten überwunden werden.
or
buy
Eine gemeinsame Zielsetzung der Supply-Chain sollte die nicht
optimalen Zielsetzungen der einzelnen Unternehmen ersetzen.
Abgleich von lokaler und globaler Optimierung
Eine organisatorische Verantwortung für die Make- und BuyBereiche ist sehr hilfreich, um den Integrationsprozess der SC zu
beschleunigen.
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Folie 20
Argumente für das „Make“
Schutz des
Know-Hows
differenzierte Produkteigenschaften basierend auf einer
spezifischen Produktionstechnologie
innovative oder einzigartige Produktionstechnologie mit
Differenzierungspotenzial oder Kostenvorteil
Kosteneinsparung
spezialisierte Technologie führt zu Kostenvorteilen
Volumenbündelung verschafft Wettbewerbsvorteile
evtl. geringere Transportkosten
Qualitätsmanagement
Kundenservice
alle Prozesse unter direkter Kontrolle
intensivere Bindung innerhalb der Organisation
schnellere Verbesserungszyklen
Kundenfokus
Hohes Reaktionsvermögen auf Kundenanforderungen
enge Anbindung an Produktentwicklung
dem Absatzmarkt die Bindung zeigen
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Folie 21
Gründe für das „Buy“
Kosteneinsparung
Nutzen durch Beschaffungsmarktchancen
keine Nachteile durch ungenügend verrechenbare Fixkosten
Nutzen durch große Anzahl spezialisierter Zulieferer
Aufbau von Allianzen mit anderen Firmen
Risikoteilung
Nutzung verschiedener Quellen, um Lieferrisiko zu reduzieren
internationale Ausrichtung gleicht Währungsrisiken aus
Lieferanten müssen Volumenschwankungen abfedern
Vermögensverwaltung
freier Finanzfluss anstatt Kapitalaufwendungen für das
Betriebsvermögen
große Flexibilität, um Zulieferer aufzubauen oder zu wechseln
und somit den Marktgegebenheiten einfach zu folgen
Know-HowVerfügbarkeit
Nutzen durch spezialisierte Innovationspotenziale
enge Know-How-Lücken außerhalb der Kernkompetenz
Vorteil durch einzigartiges Produktions-Know-How der Zulieferer
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Folie 22
Strukturentscheidung: Einzel- versus
Mehrproduktfabriken
jede Fabrik produziert ein Produkt und bedient alle Märkte
Einzelproduktfabriken
+
+
+
+
‒
‒
‒
‒
sehr gute Kapazitätsauslastung
gute Qualitäts- und Prozesskontrolle
eindeutige Technologieverantwortlichkeit
geringe Investitionen
geringe Ausgleichsmöglichkeiten bei Nachfrageschwankungen
hohe Transportkosten
hohe Lagerbestände
höheres Risiko von Lieferausfällen, z. B. infolge Streiks,
Naturkatastrophen, politischen Ereignissen etc.
jede Fabrik produziert alle Produkte und bedient einen Markt
+ Großteil des Transports innerbetrieblich oder marktbezogen
Mehrproduktfabriken
+
+
+
‒
‒
‒
-> moderate Kosten
geringe Lagerbestände
hohe Flexibilität bei Nachfrageschwankungen
Ausgleich von Lieferausfällen durch standortbezogene Risiken möglich
Höhere Investitionen in Betriebsmittel und Personal (-> Redundanzen!)
Geringere Auslastung der Kapazitäten
Höherer Koordinationsaufwand für Sicherstellung einheitlicher Qualitätsund Prozessstandards
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Folie 23
Beschaffungsstrategien im Überblick
Klassifizierungsmerkmal
Beschaffungsstrategie
Traditional Sourcing
Art der zu beschaffenden
Produkte
Modular Sourcing
Black-Box-Sourcing
System Sourcing
Anzahl der
Beschaffungsquellen
(Lieferanten)
Beschaffungsregion
Single Sourcing
Dual Sourcing
Multiple Sourcing
Local Sourcing
Global Sourcing
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Folie 24
Beschaffungsstrategien
- Klassifiziert nach Art der zu beschaffenden Produkte -
Traditional Sourcing:
Fremdbeschaffung einzelner Komponenten
Modular Sourcing:
Fremdbeschaffung eigenentwickelter Baugruppen
Black-box-Sourcing:
Fremdbeschaffung durch Lieferanten entwickelter
Baugruppen
System Sourcing:
Fremdbeschaffung kompletter, mit dem Lieferanten
entwickelter Subsysteme
[Boutellier / Wagner in Koether, R.: Taschenbuch der Logistik, 2011]
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Folie 25
Beschaffungsstrategien (I)
- Klassifiziert nach Anzahl Beschaffungsquellen -
Single Sourcing
Multiple Sourcing
Einzelteil, Komponente, Modul werden von jeweils nur einem
Lieferanten beschafft
längerfristige, intensive Zusammenarbeit mit Lieferanten mit
folgenden Charakteristika:
Aufbau einer auf Dauer angelegten Partnerschaft
Organisatorische Abstimmung
Abhängigkeit zwischen Partnern
Hohes Maß an Kooperationsbereitschaft
1
2
Bezug der Beschaffungsobjekte aus mehreren Quellen, d.h.
mehrere Lieferanten pro Beschaffungsobjekt
Variante: Dual Sourcing
Zwei Lieferanten pro Beschaffungsobjekt
Variante: Cross Sourcing
Zwei Lieferanten pro Beschaffungsobjekt, jedoch
mehrere Leistungen vom gleichen Lieferanten
3
1
1
1
i Beschaffungsobjekt
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Folie 26
Beschaffungsstrategien (II)
- Klassifiziert nach Anzahl Beschaffungsquellen -
Single Sourcing
Multiple Sourcing
Vorteile:
Vorteile:
Ausnutzen von Skaleneffekten, Preis- und Konditionsvorteile
Senkung der Transportkosten durch Konzentration der
Mengenströme
Reduzierung der Anzahl an Schnittstellen im
Beschaffungsprozess
übersichtliche Materialflüsse (Transparente Beschaffung)
kooperative Zusammenarbeit mit dem Zulieferer (Austausch
von Erfahrungen)
Sicherstellung gleichmäßig hoher Qualitätsstandards (Aufbau
von Produkt und Prozess-Know-how und gemeinsamer
Qualitätssicherungssysteme)
Nachteile:
Abhängigkeit der Partner
Wettbewerbseffekte unter konkurrierenden Lieferanten können
nicht genutzt werden
Vernachlässigung der Integration technischer Innovationen
Schwierigkeit des Lieferantenwechsels durch Aufbau hoher
Austrittsbarrieren
Risikostreuung und Vermeidung von Abhängigkeiten
Abfederung von Produktionsstörungen beim Lieferanten
größere Flexibilität bei Bedarfsschwankungen
niedrigere Preise durch mehr Wettbewerb zwischen den
Lieferanten
besonders geeignet bei Standardprodukten
auch kurzfristige Bindungen mit Lieferanten möglich
Nachteile:
große Anzahl an Lieferanten verkompliziert den
Beschaffungsprozess
Ausnutzen von Skaleneffekten nicht möglich
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Folie 27
Beschaffungsstrategien
- Klassifiziert nach Beschaffungsregion Global Sourcing:
Kosten- und Preisvorteile von internationalen Beschaffungsmärkten strategisch nutzen
Systematische Verteilung von Beschaffungsrisiken auf verschiedene Märkte
Trend
Lieferant 1
Lieferant 3
Lieferant 2
National geprägtes Versorgungsnetzwerk
Vorteile- und Chancen:
Höhere Versorgungssicherheit durch Abbau der Abhängigkeit von einem einzelnen Beschaffungsmarkt
Verhinderung von Monopol- oder Oligopolstellungen
Nutzung des internationalen Know-how
Erhöhung der Exportchancen
Vorbeugung vor protektionistischen Maßnahmen
Global geprägtes Versorgungsnetzwerk
Nachteile und Risiken:
Imageverlust durch Beschaffung im Ausland
Gefahr eines ungewollten Know-how-Transfers
Kommunikationsprobleme
Höhere Transportrisiken und -zeiten
Qualitätsprobleme
Höherer Aufwand bei der
Beschaffungsmarktforschung
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Folie 28
Bevorratungsebenen im Netzwerk
Mögliche Funktionen der Bevorratungsebenen in ….
Beschaffung
Vorratsbeschaffung zur Nutzung von Mengenrabatten, Kompensation von Preis- bzw.
Wechselkursschwankungen,
Abnahme von Mindestmengen bzw. fixen Gebindegrößen
Reduzierung des Fehlmengen-Risikos bei störungsanfälligen Beschaffungsprozessen bzw.
kritischen Produktionsprozessen
Produktion
Reduzierung des Absatzrisikos: Bevorratung von Teilen / Material mit Mehrfachverwendbarkeit
Flexibilität bei der Einplanung von Produktionsaufträgen
Entkopplung von Kundenauftrag und Produktionsauftrag, wenn Produktionsdurchlaufzeit
größer als die vom Kunden akzeptierte Lieferzeit
Lagerung von Produkten bei Reife- / Trocknungs- / Abkühlprozessen
Vertrieb (Distribution)
Sicherstellung einer hohen Lieferbereitschaft
Die Funktion einer Bevorratungsebene bestimmt ihre Ausgestaltung
(Standort, Größe, Organisation etc.)
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Folie 29
Belieferungsstrategien im Überblick
•
•
•
•
•
Direktbelieferung
Milkrun und Liefertouren
Lagerhaltung
Sammelgut
Belieferungsstrategien im Handel
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Folie 30
Belieferungsstrategien: Direktbelieferung
Waren werden direkt von Hersteller/ Anbieter zum Kunden
transportiert.
Werke
Vorteile
Keine Kosten für Lager
Kürzere Lieferzeiten
Reduziert den Bullwhip-Effekt (flachere Hierarchie)
Kunden
Nachteile
Risk-Pooling Effekte fallen weg, da es keine Lagerhäuser gibt.
Höhere Distributionskosten, da eine große Transportflotte kleiner Fahrzeuge
unterhalten werden muss zur Durchführung der zahlreichen Transporte.
Ist in der Regel gebräuchlich, wenn
Lieferzeiten entscheidend sind, z.B. bei JiT-Produktion oder falls schnell verderbliche
Waren ausgeliefert werden müssen
Ganzladungssendungen von Kunden nachgefragt werden
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[Quelle: Nickel 2005]
Folie 31
Belieferungsstrategien: Milkrun und
Liefertouren
Teilladungsverkehr ohne Warenumschlag
Lieferant
Kunden
Einsatzbereiche: innerbetrieblich, für Zwischenwerksverkehr sowie zu Kunden bzw. Lieferanten
Innerbetrieblich hohe Verbreitung im Automotivbereich
bzw. Unternehmen mit Serienfertigung
Vorteile
hohe Ausnutzung der Fahrzeuge (LKW, Routenzüge)
weniger Lieferanten, schnelle Belieferung möglich
flexibler Einsatz der LKW
ökonomisch vorteilhaft für mittlere Liefergrößen oder kleinere
Distanzen
geringe Kosten pro Tonne und Kilometer
Belieferung nach „Fahrplan“ -> einfache Bestimmung der
Anlieferzeitpunkte
Nachteile
Hohe Ausnutzung der Fahrzeuge nicht sichergestellt
Versender / Empfänger muss sich nach „Fahrplan“ richten
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Folie 32
Belieferungsstrategien: Lagerhaltung
Vom Lieferanten (oder aus der eigenen Produktion) bezogene
Güter werden in Lagerhäusern zwischengelagert.
Einsatzbereiche: Vorratslager, Zentrallager, Regionallager,
Auslieferungslager, Logistikzentrum
Vorteile
Verbesserung Servicegrad,
Reduzierung Gesamtkosten (economies-of-scale),
Kompensierung von Nachfrageschwankungen oder
Lieferengpässen,
ganzjährige Lieferbereitschaft,
Ausnutzung von Preisschwankungen,
Überdecken schlechter Planung
Nachteile
Lagerkosten,
Bullwhip – Effekt
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Werke
Lager/ UP
Kunden
[Quelle: Nickel 2005]
Folie 33
Belieferungsstrategien: Sammelgut
Hierbei erfolgt die gemeinsame
Beförderung einer Vielzahl verschiedener, relativ kleiner Sendungen als
Sammelladung im Hauptlauf einer
Transportkette.
Die Sendungen werden im Vorlauf
durch einen „Versandspediteur“ und
im Nachlauf durch einen „Empfangsspediteur“ an ihre Empfänger verteilt.
Lieferanten
LogistikDienstleister
Kundenwerke
Vorteile
Einsparung von Versandkosten im Vergleich zur Einzelbeförderung
regelmäßiger Warenumschlag
Nachteile
Ware wird in der Transportkette ggf. mehrfach umgeladen (erfordert entsprechende Verpackung)
Ggf. höhere Transportzeiten als bei Direkttransport
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Folie 34
Belieferungsstrategien (im Handel)
Direktlieferung
1-stufiges
Crossdocking
2-stufiges
Crossdocking
(Transshipment)
Lagerlieferung
Lieferant
Distribution
Center
CrossdockingPunkt
Filiale
Lieferant befördert filialbezogene Einheiten
Lieferant liefert direkt zu
Filialen
Händler kommissioniert Einheiten
Lieferant liefert
filialbezogene Ladungen
für alle Filialen zum
Crossdock des Händlers
Lieferant liefert
artikelspezifische
Ladungen zum
Crossdock des Händlers
Händler sortiert Ladung
am Crossdock und
befördert diese zur Filiale
Händler kommissioniert
Artikel am CD-Punkt
Händler kommissioniert
filialbezogene Artikel am
eigenen Distribution
Center
Kein Lagerbestand
Lagerbestand
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Lieferant liefert Ladungen
mit individuellen Artikeln
Folie 35
Cross Docking
Definition (Michael Johnson, TNT Logistics):
„Eine operative Methode um Produkte zu empfangen, zu kontingentieren, zu
sortieren und zu versenden, während diese an der Laderampe des Distribution
Centers (DC) verbleiben und deshalb nicht auf einen Bestand aus dem Lager
angewiesen sind.“
Cross Docking im engeren Sinn
Umschlag von bereits filialbezogenen, vorkommissionierten Paletten
Ware wird beim Lieferanten kommissioniert
Kleinsendungen verschiedener Lieferanten werden im Terminal filialbezogen
zusammengefasst
Transshipment
Umschlag artikel- bzw. sortenreiner Paletten
filialbezogene Kommissionierung im Terminal
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Folie 36
Gestaltungsfaktoren der
Distributionsstrukturplanung und -logistik
Standortplanung / -Dimensionierung
Gestaltung der Distributionskanäle
Gestaltung der „Transportlogistik“
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Folie 37
Problemstellungen der
Distributionsstrukturplanung
Anzahlproblem
Wie viele Standorte werden benötigt?
Anzahlproblem
Stufenproblem
Standortproblem
Zuordnungs
-problem
Standortproblem
Wo liegen die optimalen Standorte im
Distributionssystem?
Stufenproblem
Über wie viele Distributionsstufen soll
die Belieferung des Kunden erfolgen?
Zuordnungsproblem
Von welchem Standort sollen welche
Kunden beliefert werden?
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[Quelle: Claussen 2004]
Folie 38
Gestaltung der Distributionskanäle
WL
ZL
RL
Al
1. Stufe
Fabrik mit Werkslager
WL
WL
WL
= Werkslager
= Zentrallager
= Regionallager
= Auslieferungslager
2. Stufe
Zentrallager
ZL
ZL
ZL
ZL
3. Stufe
Regionallager
RL
RL
RL
RL
RL
RL
4. Stufe
Auslieferungslager
A A A A A A A A A
L L L L L L L L L
A A A A A A A A A
L L L L L L L L L
A A A A A A
L L L L L L
Kunden
Kunden
Kunden
Endkunden
Kunden
[Quelle: Koether, R.: Taschenbuch der Logistik, 2011 , S. 452
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Folie 39
Charakteristika zentraler
und dezentraler Strukturen
Einflussgröße
dezentrale Lager
Zentrallager
Sortiment
breit
Lieferzeit
länger
Wert der Produkte
Konzentration
der Produkte
Kundenstruktur
spezifische Lageranforderungen
teure Produkte
eine Quelle
homogene Kundenstruktur/
wenige Großkunden
vorhanden
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
schmal
kurz, stundengenau
billige Produkte
mehrere Quellen
inhomogene Kundenstruktur/
viele kleine Kunden
nicht vorhanden
[Quelle: Claussen 2004]
Folie 40
Zentralisierung vs. Dezentralisierung (I)
Sicherheitsbestände
Wenige Lagerhäuser
Risk-pooling Effekte wirken sich
stärker aus,
geringere Supply Chain-weite Sicherheitsbestände
und damit Kosten.
Sicherheitsbestand
Funktionsbündelung
Wenige Einrichtungen
gebündelte Logistikfunktionen,
höhere Effizienz von Betrieb und Verwaltung.
Servicegrad
Weniger Einrichtungen
höhere durchschnittliche Sicherheitsbestände pro Einrichtung,
geringere Wahrscheinlichkeit von stock-outs.
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Folie 41
Zentralisierung vs. Dezentralisierung (II)
Transportkosten
Weniger Einrichtungen
kürzere system-weite
Transportwege,
größere Sendungsvolumen von Werken zu Lagern
geringere Transportkosten im Lagerzulauf
durch economies-of-scale
Mehr Einrichtungen
kürzere Lieferzeiten zum Kunden,
geringere Transportkosten im Lagerablauf
(Transporte vom Lager zu den Kunden),
da regionale Lager näher am Kunden.
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 42
Geberit Logistik-Preis 2011
- Ausgangssituation Situation beim Projektstart in 2005:
Logistik als Anhängsel der
Produktionswerke
Unkoordinierte, dezentrale
logistische Funktionen
Wenig Transparenz innerhalb
der Supply Chain
Auf Kundenseite keine Akzeptanz für Mehrfachlieferungen
Kein zentral koordiniertes
Transportmanagement
Mehrfachanlieferung der Märkte -> eine Bestellung generiert mehrere Anlieferungen beim Kunden:
Jona (CH)
I
CH
Pfullendorf (D)
A
B/NL
Pottenbrunn (A)
D
Weilheim (D)
F
UK
Villadose (I)
ES/PT
PL
Ruse (SL)
OstMkt.
NordEur.
[Quelle: Geberit, 2011]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 43
Geberit Logistik-Preis 2011
Lösungsschwerpunkte: Aufbau einer integrierten Konzernlogistik + eines Logistikzentrums
Logistikzentrum
reduziert Lieferverkehr zwischen
Produktionswerken und Kunden
Integrierte Logistik
bildet die Basis für
durchgängige und effiziente
Logistikorganisation
[Quelle: Geberit, 2011]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 44
Geberit Logistik-Preis 2011
- Fazit Logistik im Entwicklungsprozess → Logistik als fester Bestandteil der Produktentwicklung
→ Einfluss auf die Verpackung und Verpackungseinheiten
Beschaffungslogistik
→ Optimierung der Inbound-Prozesse (Bsp.: Implementierung Milkrun-Systeme)
→ Senkung der Kapitalbindung und Lagerkosten
→ Einkauf Handelsware durch Logistik
Lean Production und Intralogistik → Lean-Philosophie in der Produktion etabliert
→ Produktivitätssteigerung durch konsequente Fließfertigung
Zentralisierung der Distribution
→ Konzentriertes Logistik Know-how
→ Zentrale Koordination der Logistik, dadurch starker Effizienz und Transparenzgewinn
→ Konsolidierte Belieferung der Kunden
Logistikzentrum Pfullendorf
→ Produktivitätssteigerung durch Neukonzeption wichtiger Kernprozesse
→ Professionelles Anlaufmanagement ermöglichte hohe Performance (Systemverfügbarkeit,
Liefertreue, Qualität) vom ersten Tag an bei deutlicher Volumensteigerung
→ Erhöhter Kundennutzen durch Verkürzung der Auftragsdurchlaufzeiten
Standard. Transportmanagement → Schaffung von Synergien (Bündelungseffekte, Standardisierung der Abläufe)
→ Kostenreduktion durch verbessertes Ladungsträgermanagement
IT-Logistiksteuerung
→ Durchgängige SAP-Prozesse durch Einsatz von SAP LES/TRM seit 2006
→ Hohe Sicherheit und Flexibilität durch eigene SAP-Kompetenz
Logistikcontrolling
→ Logistik-Cockpit zur Steuerung und Monitoring der gruppenweiten Logistikprozesse
→ Schnelle Reaktionszeiten dank tagesaktueller Kennzahlen auf kurzfristig sich ändernde
Auftragseingänge
Nachhaltigkeit in der Logistik
→ Deutliche Senkung der CO₂-Emissionen
→ Gemeinsame Verpflichtung auf „grüne Normen“ von Geberit und Spediteuren
[Quelle: Geberit, 2011]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 45
Distributionsstrukturen im Überblick
Direktlauf
L
Vorlauf/ Zulauf
L
L
L
L
E
Straße, Schiene
Straße
Vorlauf
SP
Straße
Vorlauf
SP
Straße
Vorlauf
Straße
L:
E:
UP:
SP
Straße, Luft
Straße,
Schiene
UP
Lieferant
Empfänger
Umschlagpunkt
Hauptlauf
Schiene,
Wasser, Luft
Auslauf
Straße, Luft
UP
SP:
VP:
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Nachlauf
VP
Straße, Schiene, Wasser, Luft
UP
E
Straße
Hauptlauf
Zulauf
Zulauf
Auslauf/ Nachlauf
UP
Straße
Nachlauf
VP
Auslauf
Straße,
Schiene
Straße
VP
Nachlauf
Straße
E
E
E
Sammelumschlagpunkt
Verteilumschlagpunkt
[Quelle: Gudehus2004]
Folie 46
Typische 3-stufige Distributionsstruktur
Vorlauf
Sammeln
Hauptlauf
Nachlauf
Verteilen
Konsolidierungspunkt (Umschlagen)
Depot B
Zulieferer
: Versender bzw. Empfänger
: Depot
: Sammel- bzw. Verteiltour, ggf. nach Bedarf
: Transport i.d.R. nach Fahrplänen
Kunden
[Blunck 2000]
Vor-, Haupt- und Nachlauf des Sendungstransports von Depot A zu Depot B.
Die Sammel- und Verteilprozesse des Vor- und Nachlaufes sind durch die unterschiedlich
starken Pfeilverbindungen zwischen den Versendern bzw. Empfängern dargestellt.
[Quelle: Alicke 2004]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 47
Gestaltung der Transportlogistik
Die Auswahl der für eine Transportaufgabe geeigneten / zu bevorzugenden
Transportmittels ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie z. B.
Eigenschaften des Transportgutes (Gewicht, Volumen, Aggregatzustand,
Temperaturanforderungen etc.)
Wert des Transportgutes
zu erwartendes Transportvolumen
Transportdistanz (lokal, regional, national, kontinental, interkontinental)
Transportdauer (akzeptierbare)
Transportkosten
Transportsicherheit
Im Rahmen des Supply Chain Designs sind die Rahmenbedingungen für die
Transportmittelauswahl zu definieren.
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 48
Transportmittel: Straßenverkehr
Vorteile
Zeit- und Kostenersparnis im Nah- und
Flächenverkehr
flexible Fahrplangestaltung
Eignung für spezifische Ladegüter
Anpassungsfähig bei Annahmezeiten
Nachteile
keine zeitgenauen Fahrpläne
Witterungsabhängigkeit
Abhängigkeit von Verkehrsstörungen
begrenzte Ladefähigkeit
Ausschluss gewisser Gefahrgüter
Bildquellen: www.pressefach.info/oewd/news/20040224-lkw.jpg; http://www.arendt-spedition.de/images/start.jpg
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Folie 49
Transportmittel: Schienenverkehr
Vorteile
Nachteile
größere Einzelladegewichte als beim LKW
exakte Fahrpläne
weitgehend störungsfrei
Gefahrgüter zulässig
Unflexible Fahrpläne
Gleisanschlüsse erforderlich
Zusatzkosten bei Anmietung von
Spezialwaggons
Bildquellen: http://www.railion.com/site/shared/de/bilder/themenbilder/anlagen/bahnanlagen/rangierbahnhoefe/rangierbahnhof__03.jpg
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Folie 50
Transportmittel: Wasser
Vorteile
große Einzelladungsgewichte
große Laderäume
Angebot von Spezialschiffen
günstige Beförderungskosten
Nachteile
eingeschränktes Streckennetz
ohne eigene Anlegestelle erhöhte Kosten
durch sog. gebrochenen Verkehr
Abhängigkeit von Wasserstand und Wetter
(Eis, Nebel, Sturm)
Lange Transportzeiten
Bildquellen: http://www.columbus-cargo.com/images/frachtschiff.jpg; http://www.lehnkering.com/leh/de/unternehmen/presse/bildarchiv/fotoarchiv/schub__bischi_20jpg_20download.jpeg
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Folie 51
Transportmittel: Luftfracht
Vorteile
hohe Transportgeschwindigkeit
Lange Strecken
Wegfall seemäßiger Verpackung
Nachteile
hohe Transportkosten
Abhängigkeit von der Witterung
Bildquellen: http://www.airport-technology.com/projects/cheklapkok_new/images/HK5.jpg; http://www.bergen.co.uk/airfreight.jpg
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Folie 52
Güterverkehr zwischen China und Europa:
Schienenverkehr als Alternative zu
Seeweg und Luftfracht
Seit 2008 betreibt die TEL (Trans Eurasia Logistics GmbH), ein Joint Venture von Deutscher Bahn und
Russischer Eisenbahn, regelmäßige Containerzug-Verbindungen zwischen China und Deutschland.
Zugkapazität: bis 100 TEU*
Containerequipment:
40 ft GPHC oder PWHC
Transportpreis:
zirka 9.000 US-Dollar/ Container
Transportdauer: 18 Tage
Andere Verkehrsträger sind:
Wasser:
Transportdauer: ca. 45 Tage,
Transportkosten: 2/3 günstiger
Wasser / Luft:
Transportdauer: ca. 16 Tage,
Transportkosten: 1/4 teurer
* TEU = Twenty-foot Equivalent Unit (Standardcontainer)
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Quelle: TEL (Trans Eurasia Logistics GmbH), 2013]
Folie 53
Ermittlung optimaler Lieferfrequenzen
bzw. Transportmengen
Abhängigkeit der Bestands- und Transportkosten von der Sendungsgröße:
Kosten
Große Sendungen (z.B. Ganzladungssendungen - GLS) reduzieren die
Lieferfrequenz und die Gesamttransportkosten (economies-of-scale).
Sendungen mit kleinem Volumen führen zu geringeren durchschnittlichen
Lagerbeständen und somit niedrigeren Bestandskosten.
Gesamtkosten
Transportkosten
Lager- /
Bestandskosten
Opt.
Lieferfrequenz
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Lieferfrequenz
Folie 54
Logistikkosten-Trade-Offs
Kostensenkungen in
einzelnen Bereichen…
…können…
…Kostensteigerungen in
anderen Bereichen bewirken.
Lagerbestände
Verpackung
Auftragsabwicklung
Einkauf
Kundenservice
Gesamtkosten
Transport
Lagerhaltung
Transportschäden
Transport
Lagerbestände
Außenlager
Produktion
[Quelle: Pfohl1996, Logistiksysteme, S. 32]
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Folie 55
Inhalt
3. Supply Chain Design
•
•
•
Definition und Gestaltungsebenen
Typisierung von Supply Chains
Konzepte der Gestaltungsebenen
•
•
•
•
•
Struktur
Prozess
Funktion
Vorgehensmodelle für das Supply Chain Design
Werkzeuge für das Supply Chain Design
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 56
Grundlegende Gestaltungsdimensionen der
Prozessebene
Postponement vs. Speculation
- grundlegende Logistikstrategien
- Aufschieben einer Spezifizierungsentscheidung vs. Frühe Spezifizierung
-> Platzierung des Kundenentkopplungspunktes
Push-Prinzip vs. Pull-Prinzip
- Unterscheidung gemäß der Prozesskoordinationslogik innerhalb eines
Segments
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 57
Processing
without order
Shipment to
order
Packaging/
labeling to
order
Design
Design
Design
Design
Design
Design
Design
Purchasing
Purchasing
Purchasing
Purchasing
Purchasing
Purchasing
Purchasing
Fabrication
Fabrication
Fabrication
Fabrication
Fabrication
Fabrication
Fabrication
Assembly
Assembly
Assembly
Assembly
Assembly
Assembly
Assembly
Packaging
Packaging
Packaging
Packaging
Packaging
Packaging
Packaging
Distribution
Distribution
Distribution
Distribution
Distribution
Distribution
Distribution
pure
standardization
segmented
standardization
Assembly to
order
Fabrication to
order
Purchasing
to order
Engineering
to order
customized
standardization
anticipative
speculation
tailored
customization
CUSTOMIZATION
STANDARDIZATION
Lage des Kundenauftragsentkopplungspunkts
zwischen Speculation und Postponement
pure
customization
reactive
postponement
Dividing line between speculation and postponement,
position of the order penetration point/ decoupling point
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Quelle: Delfmann, Supply Chain
Management in the
global context]
Folie 58
Am Kundenauftragsentkopplungspunkt geht eine
auftragsneutrale in eine auftragsbezogene
Produktion über
WE
Prod1
Prod2
15d
WA
Prod3
5d
2d
Push (prognosegesteuert)
Agieren (make-to-stock):
Prognose, Demand Planning
Sicherheitsbestände, etc.
Kunde
Pull (auftragsgesteuert)
Push-Pull
Reagieren (make-to-order):
Boundary
Erfüllen der
Kundenbestellungen
Kundenauftragsentkopplungpunkt
(KEP)
Lage des KEP wird von der Erwartungshaltung der Kunden an die
Reaktionszeit bestimmt
Kennzahl „Wartezeit der Kunden“ wird wichtig
[Quelle: Alicke - Logistikgerechte Konzeption des Logistiknetzwerkes]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 59
Einflussfaktoren auf den
Kundenauftragsentkopplungspunkt
Position im Lebenszyklus eines Produktes
Make-to-order für neue Produkte wg. des hohen Innovationsgrads
Make-to-stock für Produkte an einem späteren Zeitpunkt im Lebenszyklus
Produktstruktur
Make-to-order bei hoher Variantenzahl bzw. Variantenbildung so spät wie möglich
Make-to-stock bei geringer Variantenzahl
Flexibilität der Supply Chain
Make-to-order bedarf einer flexiblen Supply Chain, Make-to-stock einer effizienten
Der KEP sollte den flexiblen Teil der Supply Chain von der effizienten trennen
Engpassressourcen in der Supply Chain
Engpassressourcen sollten möglichst make-to-stock ausgelastet werden
Diese Ressourcen sollten damit vor dem KEP liegen
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 60
Speculation
Typische Verhaltensweisen: Antizipation und Push-Prinzip
- rein prognose-/erwartungsgestützte Beschaffung und Fertigung
- frühzeitige Distribution von Fertigwaren in die kundennahen Auslieferungslager
(ohne konkreten Kundenauftrag)
- Formanpassung, Variantenbildung, Festlegung der endgültigen
Produktspezifikationen zum frühest möglichen Zeitpunkt
Zielsetzung
- Kostenreduzierung
• große Lose, economies of scale, Vermeidung hoher Bestellfrequenzen
- Leistungsaspekt
• hohe Lieferbereitschaftsgrade und -flexibilität, kurze Lieferzeit: Vermeidung
von Lieferunfähigkeit und Kundenverlust
Probleme
- hohes Risiko, hohe Lagerbestände, hohe Kapitalbindung
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 61
Mass Customization
kundenindividuelle Massenprodukte – Mass Customization
Ziel des Mass Customization ist die Flexibilisierung der Serienfertigung, so dass Kundenwünsche
an das Produkt berücksichtigt werden können, ohne dass Kosten und Durchlaufzeiten ansteigen.
Der Kundenauftragsentkopplungspunkt (KEP) wird bei der Mass Customization zum Beginn der
Supply Chain verschoben. Die evtl. dadurch gegebene höhere Reaktionszeit wird durch die
Bereitschaft des Kunden, auf sein individuelles Produkt zu warten, kompensiert.
KEP
Pull
Push (auftragsneutral)
Stoff
Farbe
Schneidern
Distribution
Handel
It = 14 [d], KEP wird verschoben
Pull (auftragsbezogen)
Push (auftragsneutral)
KEP
[Quelle: Alicke 2003]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 62
Postponement
Späte Variantenbildung - Postponement
Unter Postponement versteht man die späte, kundenindividuelle Differenzierung eines
Standardproduktes in verschiedene Varianten.
Ziel des Postponement ist es, die aus der hohen Variantenanzahl resultierenden hohen Bestände
und schlechte Servicegrade durch die Verschiebung des KEP weitmöglichst in Richtung des
Endkunden zu verbessern.
KEP
Pull (auftragsbezogen)
Push (auftragsneutral)
Reaktionszeit
It = 30 [d]
Reaktionszeit
It = 1 [d]
Inv = 0
d = 100/d
GH 1
Hersteller
IST:
SOLL:
Distribution
GH 2
GH 3
Variantenbildung
Inv = 500
Inv = 500
d=0
d=0
a
b
c
Bestand Varianten (a,b,c)
Bestand Generika
Variantenbildung
Bestand Varianten (a,b,c)
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Quelle: Alicke 2003]
Folie 63
Prozessgestaltung des Postponement
Späte Variantenbildung durch Modularisierung der Produkte und Prozesse
Verwendung gleicher Module
modularisierte Produkte verwenden gleiche Module, die in der Produktion zusammengefasst
werden können
Beispiel: Drucker ohne Typenschild, Netzteil, Handbuch
Standardisierung der Komponenten
Nutzung von Standardkomponenten in allen Produkten
Beispiel: Generische Netzteile für 110V und 220V
Zusammenfassung gleicher Prozessschritte
gleiche Prozessschritte von allen Produktvarianten werden zusammengefasst
Beispiel: Aufteilung der Druckermontage in Montage Basismodul und Montage Varianten
Restrukturierung der Prozesse
spätere Prozessschritte sind gleich, durch Vertauschung können sie zusammengefasst werden
Beispiel: - Farbgebung von Textilien nach dem Schneidern
- Variantenbildung durch Einspielen kundenspezifischer Software im letzten Arbeitsschritt
- kundenspezifische Etikettierung von Waren erst im Versand
In Anlehnung an Alicke (2003)]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 66
Postponement bei Benetton
Postponement durch Prozessrestrukturierung bei Benetton
Alt:
Neu:
Garn spinnen
Garn spinnen
Farbgebung
Schneidern
Festlegen Farbe
Festlegen
Größe und Stil
Schneidern
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Farbgebung
Händler
Händler
Folie 67
Inhalt
3. Supply Chain Design
•
•
•
Definition und Gestaltungsebenen
Typisierung von Supply Chains
Konzepte der Gestaltungsebenen
•
•
•
•
•
Struktur
Prozess
Funktion
Vorgehensmodelle für das Supply Chain Design
Werkzeuge für das Supply Chain Design
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 68
Aufgaben der Funktionsbereichsplanung
Funktionsbereichsplanung
Dimensionierung der
Funktionsbereiche (Lager, WEWA, Produktion, ...)
Gestaltung des Layouts der
Funktionsbereiche
Detaillierung der Prozessschritte
in den Funktionsbereichen
Planung der Funktionsbereiche ist im allgemeinen auf einer detaillierten Produktionsoder Logistiksystemebene angesiedelt. Auf dieser Ebene sind Vorgaben bzgl. der
Leistungsfähigkeit der einzelnen Systeme, die aus der Planung der darüber liegenden
Ebene stammen. In die Planung selber fließen aber nur in einem geringen Umfang
organisationsübergreifende Aspekte ein.
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 69
Versorgungskonzepte
mit Zielsetzung „Bestandsminimierung“
und „Fertigungssynchronisierung“
Versorgungskonzept
Einsatzbereiche
Grundidee
JIS
- Just-inSequence -
• hohe Teilevarianz
• hoher Umschlag
• begrenzte
Materialbereitstellfläche
Bei der Bereitstellung nach dem JIS-Verfahren sorgt
der Zulieferer nicht nur dafür, dass die benötigten
Module rechtzeitig in der notwendigen Menge
angeliefert werden, sondern auch, dass die
Reihenfolge (engl. sequence) der benötigten Module
stimmt. JIS wird vor allem in der Automobilindustrie
eingesetzt.
JIT
- Just-in-Time -
• hohes Mengenvolumen
• geringe Varianz (< 10 Var.)
• geringe Lieferantenentfernung
Die JIT-Belieferung ist ein logistisches Abruf- und
Anlieferungsverfahren, bei dem das Material vom
Zulieferbetrieb erst bei tatsächlichem Bedarf direkt in
die Fertigung des Abnehmers geliefert wird.
Kunde keine Bestellungen auf, sondern überlässt
die Entscheidung über Liefermenge und -zeitpunkt
seinem Zulieferer.
VMI
- Vendor-managedinventory (auch:
SMI)
• hohes Mengenvolumen
• geringe Varianz (< 10 Var.)
• geringe Lieferantenentfernung
Dieser disponiert selbstständig, wann das Lager
seines Kunden mit neuen Produkten aufzufüllen ist.
Im Gegenzug versorgt der Kunde den Lieferanten
mit besseren Informationen, wie PoS-Daten,
geplanten Aktionen, eigenen Prognosen,
Marktanalysen etc.
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 70
Vendor Managed Inventory (VMI)
konventionelle KundeLieferantenBeziehung
Zweistufige Lagerhaltung
Lieferant
Lager
Kunde
Produktion
Lager
Lokale Optimierung
Lokale Optimierung
Einstufige Lagerabwicklung
KundeLieferantenBeziehung
mit VMI
Lieferant
Lager
Kunde
Produktion
Versandpuffer
Steuerung/Optimierung Lieferant
Optimierung Kunde
Anstelle des
Lagers kann
der Lieferant
auch direkt in
den Wareneingangspuffer
des Kunden
liefern.
Bestands- und Steuerungsverantwortung liegt beim Lieferanten
Material im Lager gehört dem Lieferanten
Eigentumsübergang erfolgt bei Entnahme aus dem Lager
Entfall der Disposition und Bestellung
Steuerung über vereinbarte Mindestbestände und Bedarfsinformationen
Transportkosten bleiben unverändert
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 71
Inhalt
3. Supply Chain Design
•
•
•
Definition und Gestaltungsebenen
Typisierung von Supply Chains
Konzepte der Gestaltungsebenen
•
•
•
•
•
Struktur
Prozess
Funktion
Vorgehensmodelle für das Supply Chain Design
Werkzeuge für das Supply Chain Design
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 72
Gestaltung von Wertschöpfungsnetzwerken
Kunden
Analyse
Zielsetzung
Wer sind die Kunden
Geschäftsstrategien
Was sind die Anforderungen und
Wünsche der Kunden
Positionierung
gegenüber Kundenanforderungen
Positionierung im
Wettbewerb
SC Prozesse
SC Ressourcen
SC Struktur
Welche Ressourcen
werden benötigt
Wie werden
Ressourcen allokiert
Welche Maßnahmen
sind erforderlich
Welche Struktur wird
benötigt
Welche Maßnahmen
sind erforderlich
Welche Potenziale
sind realisierbar
Wie sind Prozesse zu
gestalten
Welche Verfahren &
IT-Unterstützung
werden eingesetzt
Prozessparameter
Kundenorientierung
Zielsystem
Wechselseitige Beeinflussung
[in Anlehnung an Nyhuis, 2003]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 73
Supply Chain Design: Prozess (I)
Ziele
Projektteam
Service
Kosten
Planer 1
...
Planer 2
Festlegung des Projektteams
Teammitglieder arbeiten auf gemeinsamer
Datenbasis
Planer ...
Teammitglieder arbeiten kollaborativ an einem
Planungsprojekt
Planer n
Festlegung
Planungsumfang
Umfang
Generierung
Planungsdaten
Festlegung Ziele (Service, Kosten, ...)
Behälterstammdaten
...
Artikelstammdaten
Standortstammdaten
Festlegung des zu analysierenden und zu
optimierenden Ausschnitts der Supply Chain
(Regionen, Stufen, Zuliefer- oder Distributionsnetzwerk, Lieferanten, Produzenten,
Händler, Endverbraucher, Prozessketten,
Artikelgruppen, Leergut etc.)
Berücksichtigung bestehender Mengengerüste
(z.B. strategische Planung / Absatzplanung)
Stammdaten und Prozessdaten
Datenmigration und Datenaufbereitung
Datenaktualisierungen (im Projektverlauf)
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Quelle: Wolff, 4flow AG]
Folie 74
Supply Chain Design: Prozess (II)
Modellierung &
Visualisierung
Netzwerkstruktur
3
2
Quelle
Quelle
Quelle
Modellierung &
Visualisierung
Standortebene
2
WE 1
Lager
Lager
Lager
Lager
Senke
Senke
WA 1
Komm
WE 2
Definition der Stufigkeit des Netzwerks
Definition der Standorte
(Quellen, Lager, Produktionswerke, Senken)
Definition der Relationen
(Transportmittel, Lieferfrequenz)
Definition der Funktionsbereiche
(Wareneingang, Kommissionierung,
..., Warenausgang)
WA 2
Definition der standortinternen Relationen
Netzwerkbelegung
Artikelgruppen
Bedarfe
Senke
Quelle
Lager
Lager
Senke
Verteilungen
Zuordnung der Artikelgruppen zu Standorten/
Funktionsbereichen und zu Relationen
Bildung von Bedarfsprognosen
Quelle
Quelle
Bildung von Artikelgruppen
Zuordnung der Artikelgruppenbedarfe zu
Standorten
Auflösung der Bedarfe und Verteilung im
Netzwerk
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Quelle: Wolff, 4flow AG]
Folie 75
Supply Chain Design: Prozess (III)
Analyse
Simulation
Optimierung
(Teil-)Netzwerk
Prozessketten
Standorte
Gesamtkosten
Optimale Struktur:
Quelle
Quelle
Lager
Quelle
Senke
Senke
Anlegen von Relationen
Zuordnung der Artikelgruppen zu
Standorten/Funktionsbereichen und
Relationen
unter Berücksichtigung von
Kosten, Zeiten, Mengen und Kapazitäten
Bewertung geplanter Netzwerkstrukturen und
Strukturalternativen
Bewertung
Strukturalternative A:
Szenario 1
Szenario 2
Strukturalternative B:
Entscheidungsvorlage
Setzen von Standorten
Kostenanalyse:
Szenario 3
Szenario 4
Berücksichtigung unterschiedlicher Szenarien
(Simulation, Sensitivitätsanalysen,
What-if-Fragestellungen)
Aufbereitung der Ergebnisse zur
Entscheidungsfindung
(Berücksichtigung logistischer Aspekte
in der strategischen Unternehmensplanung)
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Quelle: Wolff, 4flow AG]
Folie 76
Datenverdichtung über Artikelgruppenbildung
Ziel: Reduzierung der Planungskomplexität durch Verringerung der Planungsobjekte
hoch
Zusammenfassung
von logistisch gleichen Teilen
Komplexität
der Planung
niedrig
Planungsobjekte
Fahrzeug
(1)
Modul
(1:10)
Artikelgruppen
(1:100)
Artikel
(1:1000-2000)
Kriterien:
Abmaße, Gewicht, Verpackungseinheiten, Wert, existierende Produktgruppen...
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Quelle: Wolff, 4flow AG]
Folie 77
Klassifizierung von Produkten
nach Logistik-Typen am Beispiel FESTO AG
Kunde
Baukastenprodukt
Baueinheiten
Serienprodukt
Sets
Individualprodukt
Sonderanfertigung
Klassifizierung in Logistiktypen
Schwerpunktprogramm
Montage
individueller
Endprodukte
aus Einzelteilen
Montage
individueller
Endprodukte
aus Einzelprodukten
Randsortiment
Definiertes
StandardEinzelprodukt
Individualprodukt
ZusammenMontage defiKundenspeziführen
nierter Produkte, fische Produktindividueller
auftragsspezientwicklung,
Einzelprodukte fische Fertigung Produktion und
zu einem
und Beschaffung
Montage
Gebinde
Abwicklung nach Logistiktypen
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[Dr. Gericke, FESTO AG, 2003]
Folie 78
Inhalt
3. Supply Chain Design
•
•
Definition, Gestaltungsebenen und -regeln
Konzepte der Gestaltungsebenen
•
•
•
•
•
•
Struktur
Prozess
Funktion
Typisierung von Supply Chains
Vorgehensmodelle für das Supply Chain Design
Werkzeuge für das Supply Chain Design
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 79
Evaluierungsmethoden
im Supply Chain Design
Statische
Evaluierung
(Dekomposition
und Modulation)
Mathematische
Modellierung und
Optimierung
Variabler
Detaillierungsgrad
Schnelle Untersuchung
alternativer Szenarien
Berechung eines
Optimums für einen
Teilbereich
Starke Abstraktion
K=
Σ
i=1
n
KF =
Untersuchung
dynamischer
Abhängigkeiten
Detaillierte Kennzahlen
KP + KF + KT
n
KP =
Dynamische
Evaluierung
(Simulation)
Σ
i=1
Positionen i
(Pos / MA) i
X
Kosten
MA
Absatz i
Fläche
X Bestand
Lagerumschlag i
X
i
Kosten
m²
[Prestifilippo, Fraunhofer IML, 2005]
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 80
Werkzeuge für das Supply Chain Design
„Supply Chain Design“-Werkzeuge lassen sich in vier Bereiche einteilen:
1. Netzwerkgestaltung und -optimierung
Abbildung der Standorte (Produktion & Logistik), der Transportrelationen und der eingesetzten Ressourcen
Optimierung der Anzahl der Standorte, deren geographische Lage, der Transportrelationen sowie der
Kapazitätsdimensionierung auf Basis prognostizierter Marktbedarfe unter Verwendung von OR-Verfahren
2. Prozessgestaltung und -bewertung
Abbildung der physischen und informatorischen Prozesse auf Basis der Netzwerkstruktur
Zuordnung von Produkten, Ressourcen und Kosten
Statische Berechnung der Kosten- und Leistungswerte des Netzwerks
Beispiele: Prozessmodellierungswerkzeuge (ARIS), Activity-Based Costing
3. Layout und Dimensionierung von Funktionsbereichen
Abbildung der Layoutstruktur der Funktionsbereiche eines Netzes
Detaillierte Planung der physischen Struktur der Bereiche
Teilweise Integration mit Prozessplanung
Beispiel: Siemens PLM-Software
4. Integrierte Werkzeuge
Simultane Betrachtung mehrerer Entscheidungsebenen des Supply Chain Design
Vorgabe bzw. Berücksichtigung einer durchgängigen Planungsmethodik
Detaillierte Bewertung von Planungsvarianten
Dynamische Betrachtung des Verhaltens der Supply Chain durch Simulation
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 81
Analyse und Optimierung von Netzwerken
Ist-Szenario
Servicegradanalyse
flächendeckender Lieferservice
Überprüfung und Optimierung der Lagerstandorte
Konsolidierung der Hauptlauftransporte
optimiertes Szenario
Legende:
Lagerstandort
Ankunft in 12 Std.
Ankunft in 18 Std.
Ankunft in 24 Std.
Ankunft über 24 Std.
12 Std.-Lieferservice
optimierte Zuordnung von Kunden
zu Lagerstandorten
optimierte Tourenplanung von den
Lagerstandorten zu den Kunden
Einhaltung spätester
Belieferungstermine bei den
Kunden
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 82
Optimierung des Netzwerks
SAP – Network Design (mySAP Supply Chain Management)
Design und Redesign der Supply Chain
Network Design ist ein Modul
innerhalb der von SAP
entwickelten Software APO
(Advanced Planner and
Optimizer), die die Gestaltung,
die Organisation und den
Betrieb von Supply-ChainNetzwerken unterstützt. Network
Design hilft, die Supply Chain zu
analysieren und
Entscheidungshilfen für
mögliche Verbesserungen des
Netzwerkes zu geben.
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 83
Integrierte Werkzeuge für das Supply Chain Design
4flow-vista
Anwendungsbereiche:
Modellierung und Visualisierung
von Strukturen und Prozessen in
geografischer, schematischer und
tabellarischer Ansicht
Analyse der bestehenden
Netzwerke und der Auswirkungen
geplanter Netzwerkänderungen
Umgestaltung von Netzwerken
Optimierung von Netzwerken oder
von Teilen eines Netzwerks
Neugestaltung der gesamten
Netzwerkstruktur und der Prozesse
(„Grüne-Wiese-Planung“)
Berichterstellung über Analysen
und Optimierungen
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 84
Bewertung von Supply Chains
(Wertschöpfungsnetzwerken) anhand
quantitativer und qualitativer Kriterien
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
[A. Prinz, FhG IPA, 2014]
Folie 85
Supply Chain Design
Welche Aufgaben würden Sie „Supply Chain Design“
zuordnen?
Welche Ziele werden beim Supply Chain Design verfolgt?
Wann wird Supply Chain Design durchgeführt?
Wer ist für das Supply Chain Design verantwortlich?
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 86
Stellung des Supply Chain Managements
im Unternehmen
Unternehmensinterne Stellung
des Supply Chain Managements
Zentral
(bereichs- / werksübergreifende
Organisationseinheit)
Dezentral
(nach Funktionsbereichen / Werken)
Unternehmensleitung
Unternehmensleitung
Einkauf
Einkauf
Einkauf
Einkauf
Einkauf
Produktion
Einkauf
Einkauf
Vertrieb
Strat. Einkauf
Akquise von
Produktionsaufträgen etc.
Akquise von
Kundenaufträgen etc.
Supply
Chain Mgmt.
Beschaffungslogistik
Produktionslogistik
Distributionslogistik
Qualität
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Einkauf
Produktion
Vertrieb
Beschaffungslogistik
Produktionslogistik
Distributionslogistik
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Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2016 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
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