Der weite Weg der Toleranz Il lungo cammino della tolleranza
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Der weite Weg der Toleranz Il lungo cammino della tolleranza
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Der weite Weg der Toleranz Il lungo cammino della tolleranza MITEINANDER INSIEME p. 4 p. 12 p. 14 p. 16 Inhalt Indice 3 Leihgabe 3 Prestito 4 NAHAUFNAHME Toleranza, ein Zeugnis der Liebe 4 VISTO DA VICINO Tolleranza, testimonianza d’amore 6 Apropos Toleranz 6 A proposito di tolleranza 8 Stellungnahme der ELKI über die Situation in Syrien 8 Presa di posizione della CELI sulla situazione in Siria 9 GLAUBE & SPIRITUALITÄT Gifte und Gegengifte 9 FEDE & SPIRITUALITÀ Veleni e antidoti 11 14 16 ELKI OPM-Proiekte Familienfreizeit - Ägypten liegt auf Elba Arco, Rettung eines gefärdetes Kleinodes 11 14 16 CELI Progetti OPM Campo estivo - L’Egitto è all’Eba Arco, salvataggio di un gioiello liberty 19 20 MELANCHTHON ZENTRUM Tobias Küenzlen ist der neue Direktor Studienjahr 2012/13: Caravaggio 19 20 CENTRO MELANTONE Tobias Küenzlen ist der neue Direktor Anno accademico 2012/13: Caravaggio 25 ATTUALITÀ Bullismo: (quasi) tutte cose già viste 28 CULTURA 30 IN EVIDENZA 25 AKTUELLES Bullying: (Fast) alles schon mal dagewesen gegen Menschenrechte 28 KULTUR 30 WICHTIG MITEINANDER ist das Organ der »Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien« INSIEME è l’organo della «Chiesa Evangelica Luterana in Italia» mit Sitz im Dekanat in Rom • con sede a Roma nel Decanato Via Aurelia Antica, 391 - 00165 Roma Tel. 06 66 03 01 04 - Fax 06 66 01 79 93 E-Mail: decanato@chiesaluterana.it HERAUSGEBER • EDITORE: Konsistorium der ELKI/Concistoro della CELI VERANTWORTLICHER DIREKTOR • DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli REDAKTION • REDAZIONE Anna Belli. Collaborazione / Mitarbeit: Nicole Dominique Steiner SPENDEN FÜR DIE ZEITSCHRIFT• CONTRIBUTI PER IL GIORNALE: «ELKI / CELI – Miteinander / Insieme» c/c bancario in Italia: Banca Prossima IBAN IT 96 A 03359 01600 100000061391 BIC: BCITITMX p. 19 Verwendungszweck/causale: Miteinander/Insieme. Oder in Deutschland auf: Evangelische Kreditgenossenschaft e.G., IBAN DE 92 5206 0410 0004 1090 15 BIC GENODEF1EK1 Verwendungszweck/causale: Miteinander/Insieme Autor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49 Stampa • Druck: A. Weger, Bressanone – Brixen Tiratura • Auflage: 3.000 n. 5 2013 Dekanswort | Saluto del Decano 3 Leihgabe Prestito D L ie Toleranz steht wieder einmal auf dem Prüfstand. Der Sommer in der Welt hat uns Bilder von brennenden Kirchen der Kopten in Ägypten beschert. Die letzten Tage der schönen Jahreszeit sind überschattet von Zeichen der Willkür und der Gewalt, vom Kriegsgetrommel und vom Geschrei nach Sanktionen. Toleranz ist schwer, ja unmöglich, wenn die Grenzen von Recht und Anstand gesprengt werden. Mit der gefühlvollen Lutherübersetzung des gregorianischen Da pacem, Domine, in diebus nostris - Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten, mit Luthers Wunsch und Gebet möchte ich diese Ereignisse kommentieren. Interessant für uns - gerade in diesem besonderen historischen Momentkann Luthers Gebrauch des Wortes „verleihen“ werden. Klingt es doch zunächst so, als sei der Friede nur leihweise zur Verfügung gestellt. Mit Dingen, die man geliehen bekommt, soll und muss man besonders sorgsam umgehen, damit sie keinen Schaden nehmen, weil sie einem ja schließlich nicht gehören. Das Verb verleihen weist aber auch auf eine besondere Art der Auszeichnung hin. Titel, Preise und Orden werden verliehen. Gott kann unser Tun und Leben also besonders würdigen, und uns mit Frieden auszeichnen. Wenn wir ihn nicht haben, haben wir ihn nicht verdient. Einen dritten Gebrauch hat „verleihen“ als „edlerer, feierlicherer Ausdruck für 'eine Sache gewähren' aber als Gnade, nicht mit Hoffnung auf Rückgabe.“ So erläutern das die Gebrüder Grimm in ihrem monumentalen „Wörterbuch der Deutschen Sprache“. Vielleicht kommt diese letztgenannte Sicht der Intention Luthers am nächsten und ist auch dem Sinn des alten lateinischen Liedes entsprechend. Friede ist eine Gnade, die unserer Welt gewährt wird, ein himmlisches Gut, das wir Irdischen oft nur mit Mühe bewahren können. Besinnung, Fürsorge und eben ernste Gebete sind nötig, um den Frieden zu erhalten. Nicht als einen Gebrauchsgegenstand, mit dem man nach eigenem Gutdünken verfahren kann, wie man will, sondern als Zeichen des Vertrauens, das Gott in uns setzt. Als Leihgabe eben. Lassen Sie uns unsere Hoffnung und die Kraft unseres Glaubens in den Dienst dieser Aufgabe stellen: den Frieden zu bewahren und ihn zu erbitten. Mit diesen Gedanken grüße ich Sie alle herzlich Holger Milkau, Dekan a tolleranza viene nuovamente messa alla prova. Quest’estate nel mondo ci ha mostrato le immagini delle chiese copte che bruciavano in Egitto. Sugli ultimi giorni della bella stagione è stata gettata un’ombra dai segnali di arbitrio e di violenza, dal rumore dei tamburi di guerra e dal reclamare a gran voce sanzioni. La tolleranza è difficile, anzi impossibile, quando vengono superati i limiti della giustizia e della decenza. Vorrei commentare questi avvenimenti con la sensibile traduzione di Lutero del canto gregoriano Da pacem, Domine, in diebus nostris - Dona pace, Signore, ai nostri giorni (Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten), con l’auspicio e la preghiera di Lutero. Interessante per noi, proprio in questo particolare momento storico, può essere l’uso di Lutero del termine “prestare”. In un primo momento sembra che la pace sia data solo in prestito. Le cose che ci vengono date in prestito dobbiamo trattarle con particolare attenzione, affinché non vengano danneggiate, perché in fin dei conti non ci appartengono. Il verbo verleihen tuttavia indica anche un tipo particolare di riconoscimento. Titoli, premi e ordini vengono conferiti (n.d.t.: in tedesco il verbo “verleihen” indica sia prestare sia conferire). Dio può quindi riconoscere come straordinarie le nostre azioni e la nostra vita e premiarci con la pace. Se non abbiamo questo riconoscimento, non lo abbiamo meritato. Il verbo “verleihen” ha una terza accezione, come “espressione più raffinata e solenne per 'concedere qualcosa'; ma come grazia, non con la speranza di riaverla indietro”. Così viene definito dai fratelli Grimm nel loro monumentale dizionario della lingua tedesca. Forse quest’ultima interpretazione è quella più vicina all’intenzione di Lutero e corrisponde anche al senso dell’antico canto latino. La pace è una grazia che viene concessa al nostro mondo, un bene celeste, che noi di questo mondo possiamo mantenere spesso solo a fatica. Presa di coscienza, cura e serie preghiere sono necessari per il mantenimento della pace. Non come un oggetto d’uso comune che si può trattare come si vuole, ma come segnale di fiducia che Dio ripone in noi. Come un prestito, appunto. Allora, mettiamo la nostra speranza e la forza della nostra fede a servizio di questo compito: mantenere la pace ed esigerla. Con questo pensiero Vi saluto tutti cordialmente Holger Milkau, Decano 4 Nahaufnahme | Visto da vicino Ü ber ein so sensibles Thema wie die Toleranz zu schreiben, ist keine einfache Aufgabe. Je nach unserer Gemütslage können wir ganz unterschiedliche Einstellungen annehmen. Eine Möglichkeit ist die, es zuzulassen, dass Andere verschiedene ethische, politische, religiöse Prinzipien vertreten, unterschiedliche Gesichtspunkte einnehmen und andere Perspektiven und Visionen haben. Toleranz bedeutet, all dies zuzulassen und zu akzeptieren. Es setzt ein Insichgehen voraus, einen kritischen Umgang mit dem eigenen Innenleben auf einer Reise durch die eigene Identität. Toleranz bedeutet Besinnung und konkrete Umsetzung der Sensibilität sowie der kollektiven Fähigkeit zum friedlichen Zusammenleben mit Menschen, die anders handeln und einem anderen Glauben angehören. Interessante Ereignisse, wie die Reformation und die darauffolgende Gegenreformation, haben in der Vergangenheit zu einer Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Entstehung verschiedener Konfessionen geführt. Nach und nach hat die Gesellschaft trotz zahlreicher Schwierigkeiten gelernt, sich moralischer und religiöser Urteile zu enthalten. Nach langen Jahren, in denen der Glaube aufgezwungen und die Wahrheit anhand konsolidierter Vorstellungen und Prinzipien verkündet wurde, kam es zur Entwicklung von neuen, ausführlich diskutierten Grundsätzen, die keinen Absolutheitsanspruch erhoben. Persönlich habe ich die Reformation stets als Revolution der Ideen, der Einstellungen und der Betrachtungsweisen interpretiert. Luther war der erste, der entschlossen die Auffassung vertrat, dass die für die Häretiker vorgesehene Strafe nicht dem Willen des Heiligen Geistes entspricht, und dass der Glaube nicht mit Gewalt auferzwungen werden kann. Wenn man darüber nachdenkt, wird, meiner Meinung nach, dieser große Widerspruch deutlich: Eine Idee, und genauer gesagt ein Glaube kann nicht aufgezwungen werden. Im Verlaufe der Zeit wurde (wird) schrittweise akzeptiert, dass es eine Bandbreite an nicht übereinstimmender religiöser und politischer Meinungen gibt. Und im allgemeinen haben die Kirchen die Auffassung übernommen, dass die Menschenwürde des Einzelnen anzuerkennen und die Religionsfreiheit zu verteidigen ist. Auch die europäische Gemeinschaft bekämpft ihrerseits Diskriminierungen und fördert Toleranz. Die multiethnische Gesellschaft, in der wir heute leben, zeigt uns die Notwendigkeit auf, die Freiheiten zu wahren und über Toleranz, ein Zeugnis der Liebe einen Prozess der Einigung und der Bewusstseinsbildung hinsichtlich der kulturellen Vielfältigkeit an der Toleranz festzuhalten, so dass die unterschiedlichen kollektiven Identitäten unter Rücksichtnahme auf die Willensfreiheit des Einzelnen in Einklang gebracht und geschützt werden können. Diskriminierung kann heute nicht mehr zugelassen werden, denn sie ist mit Vorurteilen verbunden, stellt eine Gefahr dar und ist nicht mehr zeitgemäß. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Toleranz ein Zeugnis der Liebe unseren Mitmenschen gegenüber ist, ein authentischer Ausdruck von Respekt und Achtung und ein Zeugnis unseres Glaubens in Gott. Toleranz erfordert eine konstruktive Haltung und das Offensein für den Dialog mit Andersdenkenden. Cordelia Vitiello T FREEIMAGESLIVE.COM Tolleranza, testimonianza d’amore ra i diversi atteggiamenti che ciascuno di noi può esprimere ed assumere attraverso i propri stati d’animo, vi è quello di ammettere che altri professino differenti principi etici, politici, religiosi, diversi punti di vista, svariate prospettive e visioni. La tolleranza significa ammettere tutto questo, è una ricerca introspettiva all’interno di se stessi, un’analisi della propria interiorità attraverso un viaggio che affonda nell’identità di ciascuno di noi, è una consapevolezza e una manifestazione di sensibilità e di capacità collettiva a coesistere pacificamente con altre persone che agiscono e credono in una maniera differente. Eventi interessanti passati, come la Riforma e la successiva Controriforma, hanno portato alla coscienza della nascita di diverse confessioni. Pian piano, tra molteplici difficoltà, la so- Nahaufnahme | Visto da vicino 5 cietà ha imparato ad astenersi da giudizi morali o religiosi che si differenziano da quelli fino ad ora perseguiti. Dopo un lungo periodo in cui la fede veniva imposta con forza e la verità veniva proclamata attraverso pensieri e principi consolidati, si elaborano oggi principi diversi, non assoluti, di forte discussione. Personalmente, l’ho sempre interpretata come una rivoluzione di idee, di atteggiamenti, di osservazioni. Lutero, fu il primo a sostenere con fermezza che la pena prevista per gli eretici era contraria alla volontà dello Spirito Santo, che non è attraverso la violenza che può essere imposta la fede ed è proprio riflettendo su questo che, a mio avviso, sussiste la più grande contraddizione: un’idea, o più nello specifico, la fede non può essere imposta. Nel lento passaggio dal passato al presente, gradualmente, si è (sta) accettando il ventaglio di possibilità discordi di opinioni sia in ambito religioso che politico. In generale, le Chiese hanno sposato la concezione per la quale è riconosciuta la piena dignità dell’individuo difendendo la libertà religiosa; la Comunità Europea, dall’altro campo, combatte le discriminazioni promuovendo la tolleranza. Oggi, gli scenari multietnici che ci circondano, ci avvertono sulla necessità di conservare le libertà e di perseguire nella tolleranza attraverso un processo di unificazione e di consapevolezza delle diversità di ciascuna cultura e civiltà per conciliare e preservare le disparate identità collettive nel rispetto dell’arbitrio di ognuno di noi. La discriminazione oggi non può essere più permessa, genera minacce è ancorata a pregiudizi ed è anacronistica. In conclusione, credo fermamente che la tolleranza sia un atto d’amore verso il prossimo, una vera e propria manifestazione di rispetto ed una chiara dimostrazione di fede in Dio mantenendosi e mostrandosi in un atteggiamento costruttivo e di dialogo con chi la può pensare diversamente da noi. Cordelia Vitiello 6 Nahaufnahme | Visto da vicino Apropos Toleranz A proposito di tolleranza Von der Duldung zum Respekt Dalla sopportazione al rispetto A uf dem Weg hin zum Jahr 2017 stehen wir dieses Jahr vor der Frage: „Wie haltet Ihr, evangelische Christenleute, es mit der Toleranz?“ Zwei Gedanken möchte ich hierzu schreiben. Ende des Sommers konnte ich sieben Personen auf der Studienreise in unsere Partnerkirchen Österreich und v.a. Ungarn begleiten. Auf Schritt und Tritt stießen wir auf das Erbe von Toleranz oder von Intoleranz. Wir hörten von den Rechten, die das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. von 1781 im österreichischen Kaiserreich zunächst Protestanten und Orthodoxen brachte (auch einige ELKI-Gemeinden verdanken ihre Gründung diesem Patent). Toleranz war hier Zugeständnis von einigen Grundrechten an eine Minderheit, die z.T. Jahrhunderte ungeduldet irgendwie überlebt hatte, im Geheimen Bibeln gelesen und zu Gott gebetet hatte. Aber auch umgekehrt: im heutigen Ostungarn konnten sich die reformierten Protestanten durchsetzen und verboten den Katholiken das Aufenthaltsrecht. Wer einmal um Toleranz bitten musste und sie erfahren konnte, schätzt und verteidigt Freiheit, Grundrechte für sich, aber auch für andere Minderheiten oft mehr als jemand, der zur numerischen Mehrheit gehört und vielleicht unbewusst Minderheiten benachteiligt oder ignoriert. Anfang September sprach die Botschafterin der Rats der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, Prof. Dr. Margot Käßmann in der Waldenserkirche Mailand über „Reformation und Toleranz“, auch im Bezug auf 1700 Jahre des Edikts von Mailand, das in gewisser Weise erstmals freie Religionsausübung im Plural erlaubte. Prof. Käßmann ersparte der ökumenischen Hörerschaft nicht die intoleranten „Schattenseiten“ der Kerngedanken der Reformation. Sie zeigte den langen „Lernprozess“ hin zur Achtung und Verteidigung der grundlegenden Menschenrechte im Protestantismus auf. Und sie sprach von unserer Gegenwart, in der Fundamentalismen oft auch religiöser (inkl. christlicher!) Herkunft das Zusammenleben in demokratischen Gesellschaften ge- „Für die Toleranz braucht es Begegnung und Zeit für Gespräche, Bereitschaft zum Zuhören.“ Margot Käßmann, Theologin “Per la tolleranza occorrono l’incontro, il tempo per conversare, la disponibilità all’ascolto.” Margot Käßmann, teologa I n cammino verso il 2017, quest’anno siamo esposti alla domanda: “Come la mettete, voi cristiani e cristiane protestanti, con la tolleranza?” Vorrei scrivere due pensieri in merito. A fine estate ho accompagnato sette persone, durante il viaggio di studio, nelle nostre chiese gemellate in Austria e soprattutto in Ungheria. Ovunque eravamo, ci siamo imbattuti nell’eredità di tolleranza o di intolleranza. Abbiamo appreso dei diritti che le Lettere Patenti dell’imperatore Giuseppe II, nel 1781, conferirono inizialmente a protestanti e ortodossi nell’Impero austro-ungarico (anche alcune comunità della CELI devono la loro fondazione a tali Patenti). Tolleranza significava allora: concedere alcuni diritti fondamentali a una minoranza che in qualche modo era riuscita per secoli, pur non tollerata, a sopravvivere leggendo la Bibbia e pregando Iddio in clandestinità. Ma abbiamo visto anche il contrario: nell’odierna Ungheria Orientale, si fecero strada i protestanti riformati che, a loro volta, negarono ai cattolici di risiedervi. Chiunque una volta abbia dovuto chiedere e potuto sperimentare la tolleranza, stima e difende la libertà e i diritti fondamentali per sé stesso ma anche per altre minoranze, e lo fa più di chi appartiene alla maggioranza numerica; la quale, magari senza volerno, discrimina o ignora chi è in minoranza. All’inizio di settembre, l’ambasciatrice del Consiglio della Chiesa Evangelica in Germania per l’anniversario della Riforma nel 2017, la prof.ssa Margot Käßmann, è intervenuta nel Tempio Valdese di Milano su “Riforma e tolleranza”, riferendosi anche a 1700 anni dell’Editto di Milano che, in un certo senso, permise per la prima volta il libero esercizio della religione al plurale. La relatrice non ha risparmiato all’uditorio i “lati d’ombra” del pensiero centrale della Riforma. Ha evidenziato il lungo “processo di apprendimento”, nel protestantesimo, verso il rispetto e la difesa dei diritti umani fondamentali. E ha parlato del nostro presente in cui fondamentalisti, spesso anche di provenienza religiosa (anche cristiana!), stanno Nahaufnahme | Visto da vicino 7 fährden, indem sie Mitmenschen das Recht aufs Dasein und Sosein absprechen. Gerne zitiere ich einige Sätze aus dem Vortrag, der auf der ELKI-Homepage abrufbar ist: „Toleranz bedeutet Interesse am anderen, am Gegenüber, an der anderen Religion oder am Nicht-Glauben, an der anderen politischen oder ethischen Option. Dazu braucht es Begegnung und Zeit für Gespräche, Bereitschaft zum Zuhören. Es geht darum, die Differenz auszuhalten um des friedlichen Zusammenlebens willen. Dazu ist Respekt notwendig für die andere Position, auch wenn es für mich manchmal schwer zu ertragen ist. Aber Toleranz heißt nicht Grenzenlosigkeit. Wahre Toleranz wird ihre Grenze an der Intoleranz finden und alles daran setzen, sie im Recht klar zu regeln. Zum Respekt gehört die Achtung vor der Integrität des anderen. Wo sie durch Rassismus, Sexismus, Erniedrigung, Gewalt oder Gewaltandrohung verletzt wird, ist die Grenze der Toleranz überschritten. <…> Nicht um Kleinmut oder Angst vor dem Konflikt geht es, sondern um streitbare Toleranz, die zur eigenen Position ermutigt, aber fähig ist zum Dialog, ja offen für Lernerfahrungen und Horizonterweiterungen. <…>“ Ulrich Eckert minacciando la convivenza nelle società democratiche, negando al prossimo il diritto all’esistenza. Volentieri cito alcune frasi dalla conferenza che si può scaricare dal sito della CELI: “Tolleranza significa interesse per l’altro, per colui che ci sta di fronte, per la religione o la non fede altrui, per l’opzione politica o etica dell’altro. A tal fine occorre l’incontro, il tempo per conversare; disponibilità all’ascolto. Si tratta di sopportare la differenza per la convivenza pacifica. Per questo è necessario il rispetto per l’altra posizione, anche se a volte, per me, può essere qualcosa di difficile sopportare. Tolleranza non significa, però, mancanza di limiti. La vera tolleranza troverà i propri limiti nell’intolleranza e farà di tutto per definirli, codificandoli nel diritto. L’attenzione per l’integrità dell’altro è una componente del rispetto. Quando questa integrità viene lesa dal razzismo, dal sessismo, dall’umiliazione, dalla violenza o dalla minaccia della violenza, allora significa che i limiti della tolleranza sono stati superati. <…> Non si tratta di pusillanimità oppure di paura del conflitto, bensì di tolleranza combattiva, che incoraggia a mantenere la propria posizione, ma che è capace di dialogare, anzi, che è aperta ad esperienze di apprendimento e di ampliamento degli orizzonti. <…> Ulrich Eckert Stellungnahme der ELKI über Syrien Presa di posizione della CELI sulla Siria Syrien, auf der Suche nach andere Wege zum Frieden Siria, trovare altre vie alla pace „E “S s wird schon fast zu einer traurigen Gewohnheit, dass – bei Unruhen in verschiedenen Gebieten der Welt sowie bei erschütternden Konflikten – politische Entscheidungsträger, Intellektuelle und Machtlobbys im Waffeneinsatz die einzige Lösungsalternative für solch konfliktgeladene Situationen sehen. In Syrien scheint dies zum zigsten Mal zu ta ormai diventando una triste consuetudine che – innanzi all’instabilità di alcune aree del mondo e a conflitti che sconvolgono il nostro animo – decisori politici, pensatori e gruppi di potere individuino nell’uso delle armi l’unica via per la soluzione di tali situazioni. E questo rischia di avvenire per l’ennesima volta in Siria, nonostante la sto- Zum Respekt gehört die Achtung vor der Integrität des anderen. M.K. L’attenzione per l’integrità dell’altro è una componente del rispetto. M.K. 8 Nahaufnahme | Visto da vicino geschehen, obwohl selbst die jüngste Geschichte die Erfolglosigkeit und häufig auch die tragischen Folgen dieser Art von Eingriffen gezeigt hat. Es sind Entscheidungen, die die zunehmende Unfähigkeit der Menschen widerspiegeln, im Zeichen des Dialogs, des Austauschs und der Vermittlung nach einer friedlichen Konfliktlösung zu suchen. Gerade im Jahr 2013 ist dies eine besonders bittere Feststellung, da die Lutheraner sich – auf ihrem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 – dieses Jahr dem Thema Toleranz widmen. Allerdings stellt es auch einen Impuls für alle Christinnen und Christen dar, sich für die Bewahrung von Frieden und Dialog einzusetzen“, so Holger Milkau, Dekan der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien. Die Presseerklärung des Dekans Milkau liegt auf einer Linie mit der Stellungnahme des lutherischen Weltbundes (LWB), dem die ELKI angehört. Vor wenigen Tagen wurde vom LWBPräsidenten Bischof Munib A. Younan und dem Generalsekretär Pfr. Martin Junge eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie ihre große Bestürzung und tiefe Sorge über die andauernde Brutalität und den Schrecken des Konflikts in Syrien zum Ausdruck bringen. Younan und Runge rufen in ihrer Stellungnahme die Regierungen, die eine Militärintervention in Betracht ziehen, nachdrücklich dazu auf, von militärischen Aktionen Abstand zu nehmen, um sich auf diese Weise der komplexen Zusammenhänge in Syrien anzunehmen und stattdessen eine politische und diplomatische Lösung des Konflikts anzustreben. Sie sind der Überzeugung, dass die Einzigen, die von einem militärischen Eingreifen des Westens in Syrien profitieren, Extremisten auf allen Seiten sind. Der LWB ist in Jordanien aktiv, wo er SyrerInnen unterstützt, die im Flüchtlingslager Za’atri sowie in angrenzenden Gemeinden im nördlichen Teil des Landes Zuflucht gesucht haben. Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats sind rund 482.000 syrische Flüchtlinge in Jordanien registriert, darunter fast 130.000 in Za’atri. Im Flüchtlingslager Za'atri bietet der LWB den Flüchtlingen psychosoziale Betreuung und materielle Unterstützung an. In den Aufnahmegemeinden außerhalb des Lagers schult der LWB syrische wie jordanische Frauen in Einkommen schaffenden Tätigkeiten sowie Jugendleiterinnen in der Konfliktverhütung und -entschärfung und in der Friedensarbeit. Il Vescovo Munib A. Younan, Presidente della Federazione Luterana Mondiale. ria anche recente abbia dimostrato l’inadeguatezza e, spesso, le tragiche conseguenze di tali azioni. Tali scelte riflettono l’incapacità crescente dell’Uomo a percorrere la strada del dialogo, del confronto e della mediazione. Questa è una constatazione, se possibile, ancora più amara nel 2013 perché – nel percorso di avvicinamento all’anniversario della Riforma nel 2017 – è l’anno dedicato dai noi luterani al tema della tolleranza. Ma è anche uno stimolo a tutte le donne e gli uomini cristiani per impegnarsi a difesa della pace e del dialogo” ha affermato Holger Milkau, Decano della Chiesa Evangelica Luterana in Italia. La dichiarazione del Decano Milkau è in linea con la presa di posizione della Federazione Luterana Mondiale (FLM) – di cui la CELI fa parte – recentemente espressa da una dichiarazione congiunta del Presidente Vescovo Munib A. Younan e del Segretario Generale Rev. Martin Junge: esprimendo grande dolore e profonda preoccupazione per la continua brutalità e l'orrore del conflitto in Siria, hanno invitato con forza i governi ad astenersi da qualsiasi azione militare come mezzo per affrontare le complesse questioni in gioco in Siria; e, al contrario, hanno ribadito la necessità di cercare una soluzione politica e diplomatica del conflitto, nella convinzione che a beneficiare di un eventuale intervento militare occidentale in Siria sarebbero soltanto gli estremisti. La FLM è presente in Giordania, dove offre sostegno ai siriani rifugiatisi nel campo profughi di Za'atri e nelle vicine comunità nella parte settentrionale del paese. L'agenzia per i rifugiati delle Nazioni Unite stima che ci siano circa 482.000 rifugiati siriani registrati in Giordania, tra cui quasi 130.000 residenti a Za'atri. All'interno del campo Za'atri la FLM fornisce supporto psicologico e assistenza materiale ai rifugiati. Nelle comunità di accoglienza, la FLM forma donne siriane e giordane in attività generatrici di reddito, così come gio vani leader nella prevenzione dei conflitti, la mitigazione e la costruzione della pace. BMP Comunicazione, Ufficio Stampa CELI Glaube & Spiritualität | Fede & Spiritualità 9 “Toxic Spirituality” von Eric W. Gritsch - Untersuchung über vier Versuchungnen des Christentums “Toxic Spirituality” di Eric W. Gritsch - indagine su quattro tentazioni del cristianesimo Gifte und Gegengifte Veleni e antidoti A A ntisemitismus, Fundamentalismus, triumphales Gehabe und Morantisemitismo, fondamentalismo, trionfalismo e moralismo: questi i lismus, das sind die vier „Giftstoffe“, die „vier ständigen Versuchunquattro “veleni”, anzi, le “quattro tentazioni costanti per il cristianegen des Christentums“, von denen Eric W. Gritsch in seinem Buch simo” che Eric W. Gritsch individua nel suo libro “Cristianità intossicata”. „Cristianità intossicata“ („Toxic Spirituality“) spricht. Für jedes dieser Gifte Per ognuna di queste tossine, l’autore individua il contravveleno. zeigt der Autor das jeweilige Gegengift auf. L’autore, deceduto pochi mesi fa, è stato pastore luterano e professore di Der vor wenigen Monaten verstorbene Verfasser war bis 1994 lutherischer Storia della Chiesa e di Studi Luterani fino al 1994 presso il Gettysburg LuPastor und Professor für Kirchengeschichte und Lutherische Studien am Gettheran Seminary. Inoltre, fu membro dell’istituto di studi ecumenici, a Stratysburg Lutheran Seminary. Er war auch als Mitglied im Beirat des Ökusburgo, della Federazione Luterana Mondiale e, per l’ELCA, Chiesa luteramenischen Instituts des Lutherischen Weltbunds in Straßburg tätig, und na d’America, fece parte della commissione per il dialogo luterano-cattovertrat die ELCA (Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika) in der US-amelico. A ciò si aggiunge la sua attività nel dialogo cristiano-ebraico. rikanischen lutherisch-katholischen Dialog-Kommission. Darüber Grazie a questa esperienza poliedrica e profonda, Gritsch è in grahinaus wirkte er außerdem im christlich-jüdischen Dialog aktiv mit. do di vedere alcuni difetti del cristianesimo, che all’osservatore posAus der in ruhigem und konstruktivem Ton und in flüssigem Stil sono sembrare legati all’oggi, come delle tentazioni che ritornaausgeführten Untersuchung Gritschs spricht eine profunde und no di continuo. tiefgreifende Kenntnis und Erfahrung mit dem Christentum, die In tono pacato e costruttivo e stile scorrevole, propone gli strumenti es ihm erlaubt, einige der grundlegenden Fehler des Christentums e le strategie per evitarle, avendo individuato le cause di ognuno zu aufzuzeigen. Einer ausführlichen Beschreibung der Ursachen di tali atteggiamenti. dieser negativen Verhaltensweisen folgen Wege und Strategien zur L’antisemitismo si radica nel pregiudizio. Fin dai tempi degli apoVermeidung dieser Versuchungen. stoli, si attua, in ambito cristiano, attraverso l’idea della “sostituDer Antisemitismus ist im Vorurteil verwurzelt. Seit der Zeit der zione”: avendo il popolo eletto rifiutato Gesù come Messia, esso Apostel kommt es durch die Idee der „Ersetzung“ bei den Christen avrebbe perso la propria qualità a favore del nuovo popolo eletTitolo: immer wieder zu Formen des Antisemitismus. Ersetzung im Sinto, cioè i cristiani. Questa interpretazione non tiene conto del fatToxic Spirituality ne von Platzeinnahme; das Christentum tritt an die Stelle des Juto che fosse già stata rifiutata da Pietro, Giacomo e Paolo. I risulAutore: dentum als auserwähltes Volk, da die Juden Jesus als Messias vertati dell’antisemitismo sono tristemente noti. Si può evitare di caErich W. Gritsch leugnen. Diese (Fehl)Interpretation trägt der Tatsache, dass schon derci partendo dalla constatazione che il popolo ebraico resta il poPetrus, Jakobus und Paulus Jesus verleugnet haben, nicht Rechnung. polo eletto di Dio e considerando che tanto gli ebrei quanto i criDie Folgen des Antisemitismus sind uns leider hinlänglich bekannt. stiani sono avviati verso un destino comune di salvezza. Da qui, dal Wenn man aber davon ausgeht, dass das jüdische Volk Gottes ausrispetto e dalla conoscenza si forma l’antidoto all’antisemitismo. erwähltes Volk bleibt, und dass sowohl Juden als auch Christen sich Le cause del fondamentalismo, del trionfalismo e del moralismo auf dem Weg zu einem gemeinsamen Heilsschicksal befinden, kann man vengono individuate da Gritsch rispettivamente nell’ignoranza, nella vermeiden, in diese Falle zu tappen. Respekt und Kenntnis, so Gritsch, sind violenza e nella paura. das wirksame Gegenmittel für den Antisemitismus. La paura del mondo, della vita genera l’ansia del controllo. Da quest’ansia Die Ursachen des Fundamentalismus, des triumphalen Gehabes und des di avere tutto sotto controllo nasce l’irrigidimento nell’interpretazione dei exzessiven Moralismus führt der Verfasser dieser interessanten Studie hinpassi biblici (irrigidimento selettivo, oltretutto, che tiene conto solo di algegen auf Unwissen, bzw. Gewalt und Angst zurück. cuni passi e non di altri e mai li inserisce nel contesto in cui nacquero) del Die Angst vor der Welt, ja vor dem Leben selbst, lässt ein starkes Bedürfnis fondamentalismo. nach Kontrolle entstehen. Dies führt laut Gritsch zu einer für den FundaIl trionfalismo consiste nell’atteggiamento di voler attuare il regno di Dio, 10 Glaube & Spiritualität | Fede & Spiritualità mentalismus typische Versteifung in der Auslegung der Bibelstellen. Eine überaus selektive Versteifung, die darüber hinaus nur einige aus ihrem Entstehungszusammenhang gerissenene Bibelstellen berücksichtigt und bei der Auslegung alle anderen außen Acht lässt. Unter triumphalem Gehabe versteht Eric W. Gritsch das Bestreben, Gottes Reich aus einer rein menschlichen Sichtweise heraus verwirklichen zu wollen. Dieses Gehabe manifestiert sich auf zweierlei Weise, je nachdem wie die spirituelle und die sekundäre Macht gesehen werden. Im Falle einer Verschmelzung dieser zwei Mächte in Form einer Theokratie, mit all ihren negativen Auswirkungen. Im Falle einer klaren Trennung hingegen in einer Polarisierung und gefährlichen „Weltfremdheit“. Die Welt und vor allem ihr politischer Aspekt werden als böse und mit einem Leben im Glauben als unvereinbar betrachtet, als etwas, von dem man sich fernhalten muss. Um die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen schlägt Gritsch vor, die Kirche in eschatologischen Zusammenhängen zu sehen: Als eine, in Erwartung der Rückkehr Christi, vorläufige, nicht für endgültig erachtete Einrichtung. Das letzte der vier Gifte, der Moralismus, manifestiert sich vor allem als moralisierende Tendenz, die im scheinheiligen Urteilen über die Moralität der Anderen zum Ausdruck kommt, schreibt Gritsch: „Das spirituelle Gift ist die Anmaßung, die moralischen Mandate Gottes zu kennen und zu wissen wie diese auszuführen sind.“ Diese Einstellung birgt die Gefahr, dass man sich übermäßig mit den menschlichen Verhaltensweisen beschäftigt und der göttlichen Gnade nicht mehr den ihr zustehenden Stellenwert einräumt. Und genau hier, so Gritsch, liegt der springende Punkt: Diese vier „Giftstoffe“, diese vier falschen Verhaltensweisen entsprechen nichts anderem als Idolatrie. Einer Form von Götzendienst also, in der Abwendung vom wahren Gott, um an seiner Stelle etwas anderes anzubeten. Es handelt sich um eine Falle also, in die sich nicht nur die verschiedenen christlichen theologischen Schulen und Kirchen, sondern auch jeder Christ als Einzelpersonen zumindest einmal im Leben locken lassen. In diesem Sinne ist Gritschs Buch eine wertvolle Hilfestellung, um das eigene Christsein als Anhänger Jesu und des Evangeliums zu überdenken. Gleichzeitig gibt die akkurate Analyse dieser vier „Versuchungen“ und ihrer jeweiligen Entstehungsgeschichte, ihre Entwicklung in den verschiedenen christlichen Gemeinschaften, einen ebenso umfassenden wie interessanten Ausblick auf die wichtigsten Phasen des Christentums. Diese Lektüre hilft dabei, sich die richtigen Fragen zu stellen und regt das Bewusstsein eines jeden Christen dazu an, Antworten zu finden. Eric W. Gritsch, Cristianità intossicata – Quattro tentazioni costanti per il cristianesimo, Claudiana Verlag, Torino, 226 Seiten, 19,50 Euro. Anna Belli naturalmente in base alla visone umana della questione. Il trionfalismo conosce due strade, a seconda di come vengano considerati il potere spirituale e il potere secolare. La prima strada è quella della fusione dei due poteri; la conseguenza è una teocrazia, con tutti i suoi corollari negativi. L’altra strada è quella della separazione netta: in questo caso, il mondo, e soprattutto il suo aspetto politico, sono considerati malvagi, qualcosa da cui stare lontani, inconciliabili. Per rimettere le cose nel loro giusto ordine, Gritsch propone di pensare la Chiesa in termini escatologici, come ad un’istituzione che si considera provvisoria, non definitiva, in attesa del ritorno di Cristo. Sul moralismo, come tendenza a moralizzare, soprattutto esprimendo giudizi sull’altrui moralità, Gritsch scrive che: «Il veleno spirituale è la presunzione di conoscere i mandati morali divini e come devono essere eseguiti.» Il problema, riassumiamo noi, è simile a quello di chi, per guardare il dito, smetta di guardare alla luna: il rischio è che, per occuparsi eccessivamente dei comportamenti umani, alla fine non si dia più il posto che le spetta alla grazia divina. Qui si arriva al punto: per Gritsch, questi quattro atteggiamenti corrispondono a quattro forme di idolatria. Perché l’idolatria consiste nel mettere al posto di Dio qualcosa di diverso. E questa è una trappola in cui non solo sono cadute le varie scuole teologiche cristiane e le varie Chiesa, ma anche noi cristiani come singoli individui, almeno una volta nella vita. Per questo il libro di Gritsch può essere utile: per rimeditare sul proprio essere cristiani come seguaci di Gesù e del suo Vangelo. E poiché Gritsch, nell’esaminare le quattro tentazioni, fa una storia di come siano nate e si siano sviluppate nei vari ambiti cristiani, ne deriva anche, per il lettore, un ripasso delle fasi più importanti della storia del cristianesimo. Una lettura che aiuta a porsi le domande giuste e che sollecita la coscienza di ogni singolo cristiano a trovare le risposte. Eric W. Gritsch, Cristianità intossicata – Quattro tentazioni costanti per il cristianesimo, Claudiana, Torino, pp. 226, EUR 19,50. Anna Belli 8‰ Bozen Bolzano Durch das Auslandsjahr unserer diakonische Praktikantin, Lena Jacobs, wurde unbürokratische, direkte Präsenz bei Menschen aus unserer Gemeinde möglich, die Hilfe brauchten und sie auch bereit waren, anzunehmen. Il periodo di servizio all’estero della nostra praticante diacona Lena Jacobs ha reso possibile essere presenti, in modo informale e diretto, presso persone della nostra comunità che avevano bisogno di aiuto ed erano disposte ad accettarlo. Genua - Musikkurse für Kinder aus sozialschwachen Familien Genova - Formazione musicale per bambini in situazioni di debolezza sociale Ausgehend von dieser Vorstellung hat sich die Gemeinde Genua überlegt, in welcher Form man Kinder an die Musik heranführen kann, besonders Kinder, die in welcher Weise auch immer, keine Gelegenheit haben, sich intensiv und selbstständig mit Musik zu formen. So haben wir mit der Musikpädagogin Veronika Wiethaler vereinbart, in unserem renovierten Luthersaal im Zentrum von Genua , Kindern aus Randgruppen, Flüchtlingskindern und solchen aus sozial- Partendo da quest’idea la comunità di Genova ha riflettuto in che modo poter avvicinare i bambini alla musica, soprattutto bambini che non hanno l’opportunità in qualsivoglia forma e modo di avere una formazione musicale intensa ed indipendente. Per questo ci siamo accordati con l’insegnante di musica Veronika Wiethaler per offrire dei corsi di musica, nella nostra rinnovata Sala Luterana nel centro di Genova, a bambini provenienti da 12 ELKI | CELI schwachen Familien Musikkurse anzubieten. Frau Wiethaler unterrichtet die Kinder in kleinen, nach Altersgruppen geordneten Gruppen in Blockflötenmusik, wobei den Familien keinerlei Kosten entstehen werden. Wir stellen die Instrumente und Noten aus Ottopermille- Mitteln zur Verfügung. Über die Kinder erreichen wir auch eventuell die Mütter und können später auch da hilfreich arbeiten. Auch wird daran gedacht, den Kindern einen kleinen Imbiss zu geben, denn nicht nur über Musik sondern auch über einen leckeren Happen gewinnt man Vertrauen, bringt sich so in das soziale Netz der Stadt ein. Es ist sicher nicht einfach, die Kinder regelmäßig zu unterrichten, denn oft leben sie völlig alleingelassen bei Nachbarn, eventuell auch bei den Großeltern- umso wichtiger ist es, dass die Musik ihnen wirklich Spaß macht und sie gerne und regelmäßig zu uns kommen. Wir hoffen, auch später kleine Konzerte geben zu können, welche das Selbstvertrauen der Kinder sicher nicht unbedeutend stärkt. Viele Projekte besonders auch in Südamerika haben gezeigt, dass Musik ein Weg ist, nicht „auf der Straße“ zu landen. Von solchen Projekten wie das Venezuelanische Jugendorchester sind wir noch Lichtjahre entfernt, aber jeder Marsch beginnt mit dem ersten Schritt und dies ist ein kleiner Schritt auf einem sicher noch recht mühsamen Weg, aber wir möchten zeigen, dass selbst kleine Gemeinden ein großes Herz und viele Ideen haben. Dazu brauchen wir bei den für den Luthersaal angedachten Projekten vor allem freiwillige und engagierte Mitarbeiter. Rom - Frauen u. Familien in Camerun und Mütter in Rom Wir unterstützen ein Projekt in Kamerun, insbesondere für Frauen, welches von Dr. Martin Sobze geleitet wird. Es bietet den Frauen medizinische Unterstützung zur Aids-Behandlung, hilft, finanzielle und versorgungstechnische Probleme der Familien zu verbessern, und lehrt ihnen außerdem, wie man Hasen züchtet. Betrag: 3000 Euro. In Rom haben wir das Projekt „Teddybär, welches sich an mittellose Frauen richtet: wir stellen ihnen Windeln und Begleitung und, nicht weniger wichtig, Plüschtiere für die Kinder. Auch dieses Projekt wird mit 3.000 Euro unterstützt. Außerdem haben wir Unterstützungen für hilfebedürftige Personen des Deutschen Hilfsvereins in Höhe von 1500 Euro geleistet. gruppi marginali, famiglie di profughi e famiglie socialmente deboli. La signora Wiethaler insegna a suonare il flauto dolce ai bambini suddivisi in piccoli gruppi secondo l’età. Le famiglie non devono assumersi nessun costo perché mettiamo a disposizione gli strumenti e gli spartiti grazie ai fondi dell’Ottopermille. Attraverso i bambini possiamo raggiungere eventualmente anche le madri e renderci utili anche a loro. Abbiamo anche pensato di offrire una piccola merenda ai bambini, perché ci si guadagna la fiducia non solo attraverso la musica ma anche grazie ad un boccone appetitoso, inserendoci così nella rete sociale della città. Non è certamente semplice avere una frequenza regolare dei bambini ai corsi, perché spesso vivono, completamente abbandonati, dai vicini o dai nonni, ed è proprio per questo che risulta ancora più importante che la musica li diverta veramente e che vengano a trovarci con piacere e regolarità. Speriamo di poter organizzare più in là anche dei piccoli concerti perché rafforzano l’autostima dei bambini. Molti progetti, soprattutto in Sudamerica, hanno dimostrato che la musica è una via per non finire “sulla strada”. Siamo lontani anni luce dall’orchestra giovanile venezuelana, ma ogni cammino inizia con il primo passo e questo è un piccolo passo su una via sicuramente ancora faticosa, che ci permette tuttavia di mostrare che anche le piccole comunità hanno un grande cuore e molte idee. Per i progetti pensati per la Sala Luterana abbiamo soprattutto bisogno di collaboratori volontari ed impegnati. Roma - Donne e famiglie in Camerun, madri a Roma Sosteniamo un progetto in Camerun, rivolto in paricolare alle donne, diretto dal dr. Martin Sobze. Offre loro assistenza sanitaria contro l’Aids; inoltre, le aiuta a migliorare le condizioni economiche e alimentari delle famiglie insegnando loro come allevare conigli. Importo: Euro 3.000. A Roma abbiamo il progetto “Orsacchiotto”, rivolto a madri prive di mezzi: forniamo loro pannolini e abbigliamento e, non meno importante, pelouche per i bambini. Anche questo progetto ha un importo di Euro 3.000. Inoltre, abbiamo sostenuto le attività assistenziali a persone bisognose del Deutsches HIlfsverein, associazione di soccorso tedesca, con Euro 1500. ELKI | CELI San Remo - Kirche in Togo und Armenfrühstück San Remo - Chiesa in Togo e colazione dei poveri Im Rahmen unserer letzten Gemeindeversammlung haben wir beschlossen, unsere Kollekten nicht mehr auf viele „kleine Anlässe“ zu verteilen, sondern uns ein größeres „Ziel“ zu setzen, das durch regelmäßige Kollekten verstärkt unterstützt werden soll: So wurde das „Projekt Farande“ geboren. Farande ist ein Ort in Togo, zu dessen Gemeinde Familie Betz seit langem persönliche Kontakte pflegt. Die Kirche der Gemeinde muss dringend renoviert werden; dafür werden etwa 5000 Euro benötigt. Gut ein Zehntel dieses Betrags konnten wir durch die Kollekten beim letzten Konzert und beim letzten Gottesdienst vor der Sommerpause sammeln; inzwischen ist die erste Rate überwiesen. Bereits vor der Synode hatten wir ein anderes Projekt “ angedacht”, das perfekt zum Synodenthema passt: eine gemeinsame diakonische Initiative aller christlichen Gemeinden Sanremos. Viele dieser Gemeinden sind zahlenmäßig klein. Dementsprechend gab es gewisse Zweifel zur Durchführbarkeit einer solchen Aktion, aber beim Ökumenischen Pfingsttreffen wurde beschlossen, zumindest einen Versuch zu starten: Unter dem Motto „Non solo pane„ ist ein „Armenfrühstück“ geplant, voraussichtlich in den Räumen unserer Kirche. Es soll, vor allem in der Anfangsphase, erst einmal darum gehen, bedürftigen Menschen eine Anlaufstelle zu bieten, wo sie bei einer Tasse Kaffee und ein paar Keksen Menschen antreffen, die ihnen zuhören, denen sie ihre Nöte anvertrauen können. Im Zeichen der Ökumene wollen wir so ein sichtbares Zeichen unseres gemeinsamen christlichen Glaubens setzen. Die erste Einladung soll im Oktober erfolgen. Nel corso della nostra ultima assemblea della comunità abbiamo deciso di non distribuire più le nostre collette per sostenere molte “piccole occasioni”, ma di prefiggerci un “obiettivo” più grande che sarà sostenuto da collette regolari: così è nato il “progetto Farande”. Farande è un luogo nel Togo, con la cui comunità la famiglia Betz intrattiene da tempo contatti personali. La chiesa della comunità deve essere restaurata urgentemente e per farlo servono circa Euro 5.000. Siamo riusciti a raccogliere ben un decimo di questa somma con le collette del nostro ultimo concerto e del nostro ultimo culto prima della pausa estiva; nel frattempo abbiamo inviato la prima rata. Già prima del Sinodo avevamo “preso in considerazione” un altro progetto che si adattava perfettamente al tema del Sinodo: un’iniziativa diaconale comune di tutte le comunità cristiane di Sanremo. Molte di queste comunità sono numericamente piccole. Per questo sorgevano alcuni dubbi sulla fattibilità di una tale azione, ma durante l’incontro ecumenico di Pentecoste abbiamo deciso almeno di fare una prova: con il motto “Non solo pane” abbiamo progettato una “colazione per i poveri”, che avrà luogo probabilmente negli spazi della nostra chiesa. Si deve trattare, soprattutto nella fase iniziale, di offrire alle persone bisognose un punto d’appoggio dove, gustando una tazza di caffè e sgranocchiando un paio di biscotti, possono incontrare persone che li ascoltano, cui confidare i propri problemi. Vogliamo dare un segnale visibile della nostra fede comune cristiana nel segno dell’ecumene. Il primo invito è previsto in ottobre. Triest - OPM-Projekt SOGIT Trieste - Sostegno all’attività dei Giovanniti della SOGIT Jedes Jahr widmet unsere Gemeinde einen Teil des OPMs, letztes Jahr 5.000 Euro, der SOGIT, dem italienischen Zweig der Johanniter. Erste Hilfe, Transporte, Hilfe verschiedenster Art, Kurse, kostenloser Verleih von Rollstühlen, Krücken etc. sind die Aktivitäten, die die SOGIT in nunmehr 15 Sektionen in Italien durchführt. Die SOGIT ist durch ihr Statut an die evangelische Kirche gebunden und unsere Gemeinde gibt ihren Beitrag, um einen exzellenten Service auch in Zeiten der Krise zu garantieren. Ogni anno la Comunità dedica una quota dell'OPM, l'anno scorso 5.000 Euro, alla SOGIT – Soccorso Ordine di S. Giovanni in Italia. Pronto Soccorso, trasporti, assistenza di vari tipi, corsi, prestito gratuito di ausili sanitari sono le attività che la SOGIT svolge ormai in 15 sezioni in Italia. La SOGIT è legata, per statuto, alla Chiesa evangelica e la nostra Comunità dà il proprio contributo per garantire un servizio di eccellenza anche in tempi di crisi. 13 14 ELKI | CELI Die zweite ELKI-Familienfreizeit auf Elba, vom 24. bis 31. August 2013 Il secondo campo estivo per famiglie della CELI all’Elba, dal 24 al 31 agosto 2013 Ägypten liegt auf Elba L’Egitto si trova all’Elba D M ie spielerische und spielende Annäherung an den den Auszug der Israeliten aus Ägypten sowie Strand, Entspannung und Sport standen im Mittelpunkt der diesjährigen ELKI-Familienfreizeit. Die Insel Elba war wie im vergangenen Jahr idealer Schauplatz für dieses Treffen, organisiert vom Pastorentrio Uwe Habenicht, Ulrike Hesse (Ispra-Varese) und Bernd Prigge (Venedig). Zu Gast waren die ELKI-Familien erneut in der Casa Valdese in Rio Marina. Eine sehr ausgewogene Gruppe in vielfacher Hinsicht: 34 Personen insgesamt, gleich viele Erwachsene wie Kinder, kleine, mittelgroße und Jugendliche dazu die eine oder andere Großmutter. Kleine und größere Familien, Strandbummler und Fahrradfahrer, Exil-Deutsche und Wahl-Protestanten. Familien aus Turin, Mailand, Varese und Venedig, mit italienisch-deutsch-österreichisch-brasilianischen Wurzeln. Schon nach den ersten Kennenlern-Spielen hatte jeder schnell einen Spielgefährten, Diskussionspartner oder Sport-Mitmacher gefunden. Das Thema der Freizeit war dieses Jahr der Auszug aus Ägypten. Bibelexegese der besonderen Art. Die drei Pastoren in immer wieder neue Rollen schlüpfen zu sehen, um ihrem Publikum mit Kostüm und Szenenspiel die wichtigen Geschehnisse aus dem Alten Testament nahe zu bringen, faszinierte und amüsierte Jung und Alt auf gleiche Weise. Wir begegneten Personen wie der grandios tanzenden Schwester von Moses, Miriam, dem herrischen, und von den Kindern viel gescholtenen Pharao oder dem Maler Paul Klee, der auf wundersame Weise in der Kirche immer wieder von Müdigkeit übermannt wurde, um von den Auseinandersetzungen zwischen den Israeliten und dem Pharao zu träumen. Er brachte uns Formen, Farben und seine Liebe zum Mittelmeer nahe und erzählte uns davon, wie es ist, im Exil zu leben. Fester Fixpunkt im Tagesablauf war immer der Morgenkreis nach dem Frühstück. Danach standen verschiedenste Aktivitäten auf dem Programm. Das Motto: Jeder darf, niemand muss. Mal sind wir um eine Halbinsel herum Kajak gefahren, mal haben wir das Dunkel einer Erz-Mine erkundet. Wir haben eine Nachtwanderung und eine Schnitzeljagd ge- are, sport e relax e l’avvicinamento giocoso all’Esodo degli israeliti dall’Egitto sono stati i punti salienti del campo estivo per famiglie della CELI di quest’anno. L’isola d’Elba è stata come l’anno scorso lo scenario ideale per questo incontro organizzato dal trio di pastori Uwe Habenicht, Ulrike Hesse (Ispra-Varese) e Bernd Prigge (Venezia). Le famiglie della CELI sono state nuovamente ospitate nella Casa Valdese a Rio Marina. Eravamo un gruppo equilibrato sotto molti punti di vista: 34 persone in tutto, lo stesso numero di adulti e bambini, piccoli, più grandi ed adolescenti e qualche nonna. Famiglie grandi e piccole, chi amava passeggiare sulla spiaggia e chi amava andare in bici, tedeschi in esilio e protestanti per scelta. Famiglie da Torino, Milano, Varese e Venezia, con radici italiane-tedesche-austriachebrasiliane. Già dopo il primo gioco per conoscersi ognuno aveva trovato un compagno di giochi, un interlocutore o un compagno per le attività sportive. Il tema di quest’anno è stato l’Esodo dall’Egitto. Esegesi biblica di tipo particolare. Vedere i tre pastori trasformarsi in personaggi sempre nuovi, per far conoscere al loro pub- macht, uns im gemeinsamen Gespräch dem Mythos Moses gestellt und für die Kinder eine Plagen-Prüfung geplant. Ein Kanon aus dem Morgenkreis klang noch lange in mir nach: „Lasst was ihr habt, nehmt was ihr seid, der Weg durch die Wüste ist weit, er ist weit“. Das Volk Israel hat die Knechtschaft besiegt und ist durch das Schilfmeer in die Freiheit gezogen. Sie haben alles hinter sich gelassen, was sie hatten und in der Ferne das gefunden, was sie sein wollten: Gottes auserwähltes Volk. Wir haben nicht darüber geredet, was wir an Unfreiheit in unseren Leben hinter uns lassen könnten, um zu finden, wer wir wirklich sind oder wer wir sein wollen. Aber der Pharao, Paul und Miriam haben uns, jeder ELKI |CELI blico con scenette e costumi gli eventi importanti del Vecchio Testamento ha affascinato e divertito grandi e piccini allo stesso modo. Abbiamo incontrato la sorella di Mosè, la grande danzatrice Miriam, l’autoritario faraone, molto sgridato dai bambini o il pittore Paul Klee, che in maniera miracolosa veniva continuamente sopraffatto dalla stanchezza nella chiesa e sognava degli scontri fra gli israeliti e il faraone. Ci ha fatto avvicinare alle forme, ai colori ed al suo amore per il Mediterraneo e ci ha raccontato com’è vivere in esilio. Momento fisso della giornata è stato l’incontro mattutino dopo la prima colazione. Dopodiché il programma prevedeva le più svariate attività. Il motto era: tutti possono, nessuno deve. Una volta abbiamo circumnavigato una penisola con il kayak, un’altra volta abbiamo esplorato l’oscurità di una miniera di metalli. Abbiamo fatto una passeggiata notturna e una caccia al tesoro, discusso alla pari con il mito Mosè e organizzato un ”percorso delle piaghe” per i bambini. Un canone del mattino mi è risuonato ancora a lungo in testa: “Lasciate quello che avete, prendete quello che siete, la strada attraverso il deserto è lunga, è lunga“. Il popolo d’Israele ha vinto la schiavitù ed ha raggiunto la libertà attraversando il Mare di Giunchi. Hanno lasciato tutto quello che avevano dietro di loro e hanno trovato in luoghi lontani quello che volevano essere: il popolo eletto da Dio. Non abbiamo parlato di quali schiavitù potremo lasciarci indietro nella no- auf seine Weise viele Anregungen mitgegeben. Auch die vielen Gespräche mit den ELKI-Menschen ziehen ihre Kreise noch lange in einem nach. Sie sind nach Italien gekommen aus Liebe oder von Berufs wegen oder sie wurden gar dort geboren. Sie gehören der evangelischen Kirche aus den unterschiedlichsten Gründen an. Aus Sehnsucht nach spiritueller Heimat zum Beispiel oder weil sie auf der Suche sind nach neuen Facetten des Glaubens. Wir haben schöne, traurige, lustige Gegebenheiten in unserem Leben miteinander geteilt, uns aneinander erfreut und Erfahrungen und Erkenntnisse aus der grün-weiß-roten Wirklichkeit ausgetauscht. Natürlich war Elba vor allem auch Urlaub. Wir stra vita per trovare chi siamo veramente o chi vogliamo essere. Ma il faraone, Paul e Miriam, ognuno a modo suo, ci hanno dato molti stimoli. Anche le molte conversazioni con le persone della CELI continuano a girarci a lungo in testa. Sono arrivati in Italia per amore o per lavoro o ci sono nati. Fanno parte della Chiesa evangelica per motivi più disparati. Per nostalgia di una patria spirituale ad esempio oppure perché sono alla ricerca di nuovi aspetti della fede. Abbiamo condiviso momenti belli, tristi e divertenti delle nostre vite, ci siamo rallegrati l’un l’altro e scambiato esperienze e conoscenze della realtà bianco-rosso-verde. Naturalmente l‘Elba è stata soprattutto vacanza. Ci siamo riposati e a volte non abbiamo visto per ore i nostri bambini. Ma è stata anche più di una vacanza. Abbiamo capito che anche noi raggiungiamo la libertà attraversando il Mare di Giunchi se condividiamo una realtà spirituale. Un piccolo post scriptum: solo due giorni dopo il nostro ritorno mia figlia mi ha detto: “Mamma, mi sto scervellando per pensare cosa faremo l’anno prossimo all’isola d‘Elba? L’anno scorso il tema era quello dei pirati, quest’anno l’Egitto. Che tema ci sarà l’anno prossimo? L‘Arca di Noè?“. Forse. Vedremo e speriamo di rincontrare molte delle persone cui ci siamo affezionate. Marion Elle haben uns erholt und manchmal unsere Kinder stundenlang nicht gesehen. Aber es gab eben noch mehr als nur Urlaub. Wir haben gespürt, dass auch wir durch das Schilfmeer in die Freiheit kommen, wenn wir eine spirituelle Wirklichkeit miteinander teilen. Ein kleiner Nachtrag: Nur zwei Tage nach unserer Rückkehr sagte meine Tochter zu mir: „Mama, ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf, was wir wohl nächstes Jahr auf Elba machen werden? Letztes Jahr war das Thema Piraten, dieses Jahr Ägypten. Was ist wohl nächstes Jahr dran? Die Arche Noah?“. Vielleicht. Wir werden sehen und hoffentlich viele der liebgewonnenen Menschen wieder treffen. Wir kommen in die Freiheit, wenn wir eine spirituelle Wirklichkeit miteinander teilen. Giungiamo alla libertà se condividiamo una realtà spirituale. 15 16 Testatina tedesca | Testatina italiana Merano Merano Arco, Rettung eines gefährdeten Kleinodes Arco, salvataggio di un gioiello a rischio D D ie Trinitatskirche in Arco ist die einzige lutherische Kirche im Trentino, ein einzigartiges architektonisches Kleinod, mit neugotischen und Jugendstilelementen aus der Zeit um 1900. Ihre eklektische Architektur entstammt der Hand des Meraner Architekten und Malers Heinrich Fricke (1860 – 1917). Seit Jahren schon strebte die Evangelische Gemeinde Meran die Restaurierung der Trinitatiskirche an. Bereits im Jahr 2007 wurde ein Projekt zur vollständigen Restaurierung der Kirche ausgearbeitet (geschätzte Kosten ca. 750.000 e). Die Gemeinde hat dafür einen Zuschuss bei der Autonomen Provinz Trient beantragt, wie er üblicherweise gewährt wird. Doch die Provinz hat keinen Zuschuss zugestanden und der Platz auf der Rangliste der Projekte war aussichtslos. Auch nach der Aufteilung des Projektes in mehrere Teile hat die Provinz Trient dem Projekt keine Unterstützung gewährt. Zwischenzeitlich vergrößerten sich die Schäden im Inneren der Kirche. Nach den Analysen des Architekten und eines Restaurators sind die Schäden hauptsächlich verursacht durch das Eindringen von Feuchtigkeit über Mauern und Fenster. Die Regenwasser werden nicht in geeigneter Weise abgeleitet, die Fenster sind undicht. Die Steine, aus denen die Mauern bestehen, saugen das Wasser auf, welches dann nach innen wandert und den Putz schädigt. Um weitere Schäden zu vermeiden, hat der Kirchenvorstand Meran beschlossen, wenigstens ein Projekt mit Notmaßnahmen zu realisieren. Die entsprechenden Arbeiten haben bereits im Juli begonnen. Bereits durchgeführt sind die Reinigung der Steine und ihre Imprägnierung. Noch vor dem Winter werden die Fenster repariert und versiegelt sowie ein Teil des Putzes renoviert. Für die bessere Wasserableitung werden zusätzliche Regenrinnen angebracht. Die Erneuerung des Putzes im Innern ist für das kommende Jahr vorgesehen (nach der Entfeuchtung der Mauern). Die Kosten werden im Jahr 2013 ca. 90.000 e betragen und im Jahr 2014 weitere ca. 30.000 e. Über eine Pressekonferenz, die mit Unterstützung der Stadtgemeinde Arco zustande gekommen ist, und die anschließend veröffentlichen Zeitungsartikel, ist es gelungen, die Öffentlichkeit für das Projekt zu sensibilisieren. Pfr. Martin Burgenmeister a anni la Comunità Evangelica di Merano intendeva il restauro delle Chiesa della Trinità di Arco. Già nel 2007 è stato elaborato un progetto per il restauro completo della chiesa (costi stimati ca. 750.000 e). La comunità ha chiesto alla Provincia Autonoma di Trento il contributo che al solito è da aspettare. Però la provincia non ha concesso niente e il posto sulla graduatoria è stato senza prospettiva. Anche la spartizione in tre parti non ha facilitato il contributo atteso. Intanto i danni all’interno della chiesa aumentavano. Secondo le analisi dell’architetto e del restauratore i danni sono causati dall’umidità per le acque, che entrano in chiesa attraverso le mura e le finestre danneggiate. Le acque pluviali non vengono dedotte in una maniera adeguata. Le pietre usate per le mura succhiano le acque. L’umidità infiltrante le mura danneggia gli intonaci interni. Per evitare danni ulteriori, il consiglio di chiesa di Merano ha deciso di realizzare almeno un progetto di emergenza. I lavori hanno cominciato nel mese di luglio. Sono già state fatte la pulizia e l’impregnazione delle pietre. Le finestre vengono riparate e sigillate, una parte degli intonaci verrà rinnovata. Verranno aggiunte delle gronde per una migliore deduzione delle acque. Il sanamento degli intonaci interni è previsto all’anno prossimo (dopo la deumidificazione delle mura). I costi saranno in 2013 ca. 90.000 e, in 2014 altri ca. 30.000 e. Attraverso una conferenza stampa fatto con l’aiuto del Comune di Arco e gli articoli seguenti nei giornali il pubblico è stato sensibilizzato per i problemi della gioiello architettonico che è la chiesa evangelica di Arco. La sua architettura eclettica dalla mano dell’architetto Fricke, realizzata un poco prima del 1900, unisce degli elementi dello stile neogotico con degli elementi dello stile liberty. Past. Martin Burgenmeister Fortbildungsveranstaltung für Prädikantinnen und Prädikanten 15.bis 17. November 2013 in Cerro di Laveno Pastorin Ulrike Hesse und Pastor Uwe Habenicht Via IV Novembre, 12 21034 Cocquio Trevisago UHabenicht@web.de und RikeHesse@web.de Tel. 0332700371 Liebe Prädikantinnen und Prädikanten! Wir freuen uns, dass wir Ihnen in Absprache mit Pastor Marcus Friedrich, der ja für die Prädikantenausbildung zuständig ist, im November eine Fortbildungsveranstaltung anbieten können. Für ein Wochenende wollen wir uns liturgischen Stücken und der Predigtarbeit zuwenden, um bisherige Praxis gemeinsam zu reflektieren und neue Möglichkeiten der Gestaltung zu erarbeiten. Am Sonntag werden wir dann gemeinsam den Gottesdienst der Gemeinde in Ispra-Varese gestalten. Für die gemeinsame Arbeit werden wir alle Teilnehmenden bitten, eine Predigt mitzubringen. Die Kosten für Unterbringung und Verpflegung übernimmt die ELKI. Für die Übernahme der Fahrtkosten wenden Sie sich bitte an Ihre Gemeinde. Untergebracht sind wir in der Casa Gesù Bambino, Via sul Monte 5, 21014 Cerro di Laveno. Die Fortbildung wird am Freitag um 18 Uhr beginnen und am Sonntag nach dem Gottesdienst mit einem Rinfresco enden. Anmeldeschluss ist der 30. September 2013. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit! Ulrike Hesse und Uwe Habenicht ANMELDUNG Ich nehme an der Fortbildungsveranstaltung für Prädikantinnen und Prädikanten vom 15. bis 17. November teil. Name, Vorname __________________________________________________________________________________________________ Anschrift ________________________________________________________________________________________________________ Telefon und. Handy _______________________________________________________________________________________________ Gemeinde _______________________________________________________________________________________________________ Datum und Unterschrift __________________________________________________________________________________________ ✃ Die Anmeldung können Sie per Mail an die oben genannten Adressen senden! Corso di aggiornamento per predicatrici e predicatori Dal 15 al 17 novembre 2013 a Cerro di Laveno Pastora Ulrike Hesse e pastore Uwe Habenicht Via IV Novembre, 12 21034 Cocquio Trevisago UHabenicht@web.de und RikeHesse@web.de Tel.,0332700371 Care predicatrici e cari predicatori, siamo lieti di potervi proporre un corso di aggiornamento a novembre in accordo con il pastore Marcus Friedrich, responsabile per la formazione dei predicatori laici. Nel corso di un week-end vogliamo dedicarci ad analizzare testi liturgici e prediche per valutare insieme la nostra prassi ed elaborare nuove possibilità di celebrazione. Infine domenica celebreremo insieme il culto della comunità di Ispra-Varese. Per il lavoro comune chiediamo a tutti i partecipanti di portare una predica. Le spese per vitto ed alloggio sono a carico della CELI. Per l’assunzione delle spese di viaggio vi preghiamo di rivolgervi alle vostre comunità. Saremo alloggiati nella Casa Gesù Bambino, Via sul Monte 5, 21014 Cerro di Laveno. Il corso di aggiornamento inizierà venerdì alle ore 18 e terminerà domenica dopo il culto con un rinfresco. Le iscrizioni chiuderanno il 30 settembre 2013. Siamo lieti di poter lavorare insieme a voi! Ulrike Hesse e Uwe Habenicht ISCRIZIONE Partecipo al corso di aggiornamento per predicatrici e predicatori dal 15 al 17 novembre. Cognome, Nome __________________________________________________________________________________________________ Indirizzo ________________________________________________________________________________________________________ Telefono e cellulare _______________________________________________________________________________________________ Comunità _______________________________________________________________________________________________________ Potete spedire l’iscrizione via mail agli indirizzi sopraindicati! ✃ Data e firma _____________________________________________________________________________________________________ Melanchthon Zentrum | Centro Melantone Tobias Küenzlen ist der neue Studienleiter I ch wurde in einem schwäbischen Pfarrhaus geboren – und zwar buchstäblich. Als jüngstes von vier Geschwistern. Meine Kindheit und Jugend hat sich in dieser schwäbisch-kirchlichen Welt abgespielt an verschiedenen Orten rund um Stuttgart. Als Gymnasiast besuchte ich fünf Jahre bis zum Abitur die Evangelischen Gymnasien (Seminare) in den Klöstern Maulbronn und Blaubeuren. Danach habe ich Theologie studiert in Münster, Marburg und Tübingen. Neben der Theologie hat mich immer die Philosophie und die Kultur- Geschichte fasziniert. Nach meiner Vikarsausbildung war ich mit Freude zehn Jahre lang Gemeindepfarrer in einer Dorfgemeinde bei Böblingen. 2003 kehrte ich als Schulleiter (Ephorus) an meine alte Schule im Kloster Maulbronn zurück. Ich erlebte zehn schöne und auch aufregende Jahre in einer Gemeinschaft von ca. 80 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 14 und 18. Ich hatte Gelegenheit in der Schule nicht nur Religion zu unterrichten, sondern auch Griechisch, Geschichte, Politik. In dieser Zeit konnte ich unzählige auch internationale Gäste im UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn begrüßen und kennenlernen. Vor einiger Zeit hat mich unsere Kirchenleitung gefragt, ob ich mir vorstellen könne, die Aufgabe des Studienleiters am Centro Melantone in Rom zu übernehmen. Ich habe schnell und gerne ja dazu gesagt und ich freue mich auf die Zeit und auf die Menschen in Rom und Italien. Tobias Küenzlen 19 Tobias Küenzlen è il nuovo direttore S ono nato in una casa del pastore, alla lettera, in Svevia. Sono l’ultimo di quattro figli. La mia infanzia e la mia gioventù sono trascorse in questo mondo ecclesiastico svevo, in diversi luoghi nei dintorni di Stoccarda. Da liceale ho frequentato per cinque anni, fino alla maturità, i licei evangelici (seminari) nei monasteri di Maulbronn e Blaubeuren. Successivamente ho studiato teologia a Münster, Marburgo e Tubinga. Oltre alla teologia mi hanno sempre affascinato anche la filosofia e la storia della civiltà. Dopo la mia formazione di vicario sono stato dieci anni pastore di una comunità in un paese vicino a Böblingen. Nel 2003 sono ritornato nella mia vecchia scuola nel monastero di Maulbronn come preside (ephorus). Ho vissuto dieci anni, belli ed anche emozionanti, insieme ad una comunità di circa 80 fra ragazzi e ragazze dai 14 ai 18 anni. In questa scuola ho avuto l’opportunità di insegnare non solo religione, ma anche greco, storia e politica. In questo periodo ho potuto accogliere e conoscere moltissimi ospiti internazionali in visita al monastero di Maulbronn, dichiarato patrimonio dell’umanità dalla UNESCO. Poco tempo fa, il nostro Consiglio di Chiesa mi ha chiesto di assumere l’incarico di direttore didattico del Centro Melantone a Roma. Ho subito accettato, volentieri, e sono molto lieto di poter trascorrere del tempo a Roma e in Italia e incontrare i romani e gli italiani. Tobias Küenzlen 20 Melanchthon Zentrum | Centro Melantone Von der Bedeutung, sich Fragen zu stellen J edes Jahr findet sich eine neue Gruppe von jungen Studentinnen und Studenten unterschiedlicher deutscher Fakultäten im Herzen von Rom ein – Lehramtsstudenten für evangelische Theologie bzw. Studenten der evangelischen Theologie – die eines gemeinsam haben: das besondere Interesse an ökumenischer Arbeit. Auch im Jahr 2012/2013 waren wir eine aus den unterschiedlichsten theologischen Fakultäten Deutschlands zusammengesetzte Gruppe. Von der Studienleiterin Ulrike Eichler, die einen Lehrauftrag an der Ruhr-Universität in Bochum innehat, bis zur Theologiestudentin an der Johannes-Gutenberg-Univeristät in Mainz, waren viele bekannte deutsche Fakultäten vertreten. In Empfang nahmen uns der ehemalige Studienleiter des Melanchthonzentrums Michael Jonas sowie Alexandra Damm, eine der wichtigsten Frauen im Hintergrund des Melanchthon Zentrums und des Dekanates der ELKI. Beide haben uns die ersten Tage und Wochen im sommerlich-heißen Rom durch ihre langjährige Erfahrung so einfach wie möglich gestaltet und uns geholfen, uns schnell in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Michael Jonas haben wir schließlich an einem sehr herbstlichen römischen Abend in seine württembergische Heimat Dell’arte di porsi domande Was fällt mir vor allem auf, wenn Caravaggios David und Goliath vor mir hängt? Che cosa mi colpisce in particolare, quando vedo davanti a me il Davide e Golia di Caravaggio? Foto, Von links / Da sinistra: Stephan Kling; Ulrike Eichler; Uta Stürmann; Lea Seiler; eine Schwester und eine Dame aus Taormina / una suora e una signora di Taormina; Anna-Lena Winkelkotte; Markus Preiser; Katharina Meckbach; André Flimm; Sandra Wels; Tobias Lorenz O gni anno un nuovo gruppo di studenti e studentesse, di diverse facoltà tedesche, come la Facoltà di Teologia Evangelica, ossia studenti di teologia evangelica, si riunisce nel cuore di Roma. Hanno in comune l’interesse specifico per l’attività ecumenica. Anche nell’anno accademico 2012/2013 abbiamo avuto un tale gruppo composito. Dalla direttrice didattica Ulrike Eichler, che ha una cattedra all’Università della Ruhr a Bochum, fino alla studentessa di teologia all’Università Johannes-Gutenberg a Magonza, erano rappresentate molte prestigiose facoltà tedesche. Ad accoglierci c’erano il Direttore del Centro Melantone, Michael Jonas, e Alexandra Damm, una delle donne più importanti per il Centro Melantone e il Decanato della CELI. Grazie alla loro esperienza di anni, hanno reso più semplici i nostri primi giorni e le nostre prime settimane nella torrida Roma estiv, aiutandoci ad inserirci bene nell’ambiente. In una serata romana tipicamente autunnale ci siamo congedati da Michael Jonas che partiva per la sua regione, il Württemberg, in cui ora è pastore di una comunità evangelica. Quella sera, al ristorante, accanto al Decano Holger Milkau era presente anche la nostra direttrice didattica Ul- Melanchthon Zentrum | Centro Melantone verabschiedet, in der er nun Pfarrer einer evangelischen Kirchengemeinde ist. An diesem Abend war im Restaurant neben Dekan Holger Milkau auch unsere neue Studienleiterin Ulrike Eichler anwesend, die mit uns zusammen zehn Monate in Rom verbrachte. Zusammen mit ihr hat unsere Studiengruppe ein interessantes Seminar zu Caravaggio und Artemisia Gentileschi an einem Wochenende in der Facoltà Valdese di Teologia im Herzen Roms erlebt. Gerade ein ökumenisches Studium in Rom bringt das Entdecken und Sich-Beschäftigen mit unterschiedlichsten Motiven der Kunstgeschichte mit sich. Ulrike Eichler hat uns im Seminar nach einer historischen Einordnung einiger Werke von Caravaggio und Artemisia Gentileschi sehr gut ermöglicht, durch das Betrachten des jeweiligen Kunstwerks mit diesem in eine ganz persönliche Beziehung zu treten. „Was fällt mir vor allem auf, wenn Caravaggios David und Goliath hautnah in der Galleria Borghese vor mir hängt? Welche Wirkung hat diese Darstellung gerade in diesem Augenblick auf mich?“ Das sind nur zwei der Fragen, die sowohl die Seminare mit Bildbetrachtungen als auch meine eigenen Museumsbesuche immer wieder bereicherten. Das Seminar hat sich aber nicht nur Kunst und Kunstgeschichte beschränkt, sondern auch versucht, eine Brücke zwischen Kunst und Theologie zu schlagen. Kunstwerke von Caravaggio wie z. B. die „Bindung Isaaks“ oder „David und Goliath“ konfrontieren den Betrachter fast automatisch mit der Frage nach dem Verhältnis, das Gott oder unser Bild von Gott mit jeder Art von Gewalt eingeht. Gibt es eine Verbindung von Gott und unterschiedlichen Formen von Gewalt? Und wenn ja, welche? Diese und andere Fragen sind zum Teil beantwortet worden, mindestens ebenso viele Fragen sind heilsam offen geblieben. Das Nachdenken und Studieren hört mit dem Ende des Seminares keinesfalls auf, sondern wird mich auch während meines weiteren Studiums in Deutschland begleiten. In unserem Jahr, das wir vor allem in Rom verbracht haben, hatten wir die Möglichkeit neben dem Studium an der evangelischen Waldenserfakultät auch die vatikanischen Universitäten zu besuchen. Das Melanchthon Zentrum macht hier eine wohl einzigartige Erfahrung des ökumenischen Studiums möglich, die wir in vielen Universitätsveranstaltungen gerne genutzt haben und an weitere Generationen von Studierenden aus ganz Europa wärmstens weiter empfeh- rike Eichler, che ha passato insieme a noi dieci mesi a Roma. Insieme a lei il nostro gruppo di studenti ha seguito un interessante seminario su Caravaggio ed Artemisia Gentileschi durante un week end alla Facoltà Valdese di Teologia nel cuore di Roma. Proprio uno studio ecumenico a Roma implica lo scoprire e l’occuparsi di diversi temi della storia dell’arte. Nel corso del seminario Ulrike Eichler, dopo averci fornito un’inquadratura storica di alcune opere di Caravaggio ed Artemisia Gentileschi, ci ha permesso di stabilire con queste una relazione personale attraverso l’osservazione della singola opera d’arte. “Cosa mi colpisce in particolare, quando vedo appeso accanto a me il Davide e Golia alla Galleria Borghese? Che effetto ha su di me proprio in questo momento?”: sono solo due domande, che continuano ad arricchire non solo i seminari con l’osservazione dei quadri ma anche la mia visita personale al museo. Il seminario tuttavia non si è occupato esclusivamente di arte e di storia dell’arte ma ha gettato anche un ponte fra l’arte e la teologia. Attraverso i capolavori di Caravaggio come “Il sacrificio d‘Isacco” e “Davide e Golia”, l’osservatore si pone quasi automaticamente la domanda su quale sia il rapporto che Dio o la nostra immagine di Dio intrattiene con qualsiasi forma di violenza. Esiste una relazione fra Dio e le diverse forme di violenza? E se sì, quali sono? Sono state date risposte a molte domande ma altrettante sono rimaste aperte. La riflessione e lo studio non finiscono assolutamente al termine del seminario, ma continueranno anche durante il proseguimento dei miei studi in Germania. Durante il nostro anno, che abbiamo passato prevalentemente a Roma, accanto allo studio alla Facoltà valdese evangelica abbiamo avuto la possibilità di frequentare le università vaticane. Il Centro Melantone rappresenta un’esperienza straordinaria di studio ecumenico, che abbiamo sfruttato in molte manifestazioni universitarie e che possiamo consigliare alle prossime generazioni di studenti di tutta Europa. Nei nostri piani di studi individuali sono rientrati seminari sulla spiritualità, la teologia morale e la filosofia, materie nient’affatto comuni della Teologia Evangelica in Germania. Le esperienze ecumeniche più intense le abbiamo fatte nel Collegium Germanicum et Hungaricum, il Seminario tedesco-ungherese a Roma. Ci siamo incontrati una volta al Gibt es eine Verbindung von Gott und unterschiedlichen Formen von Gewalt? Esiste una relazione fra Dio e le diverse forme di violenza? 21 22 Melanchthon Zentrum| Centro Melantone Welche Vorurteile haben wir eigentlich von der jeweils anderen Konfession? Was heißt es für mich, evangelisch zu sein? Quali sono i pregiudizi che abbiamo nei confronti dell’altra confessione? Cosa significa per me essere evangelico? len können. In unsere selbst erstellten Stundenplan fanden Seminare in Spiritualität, Moraltheologie und Philosophie Eingang – keineswegs alltägliche Fachgebiete der Evangelischen Theologie in Deutschland. Die intensivsten ökumenischen Erfahrungen haben wir dem Collegium Germanicum et Hungaricum, dem DeutschUngarischen Priesterseminar in Rom zu verdanken. Mit katholischen Studenten, die das Priesteramt anstreben oder teilweise schon Priester sind, haben wir einmal im Monat einen ökumenischen Gesprächsgekreis gebildet. Abwechselnd fand er im Priesterseminar, in der Waldenserfakultät bzw. im Dekanatsgebäude der ELKI in Rom statt. Schon während unseres ersten Treffens ging es um das Thema „Katholische und Evangelische Identität“. Welche Vorurteile haben wir eigentlich von der jeweils anderen Konfession? Was heißt es für mich, evangelisch zu sein? Über diese und andere Fragestellungen haben wir uns ausgetauscht. Ein solch abwechslungsreiches und themengeladenes Studienjahr konnte nur mit einem weiteren Höhepunkt enden: der gemeinsamen Studienfahrt aller Teilnehmer nach Sizilien, wo wir unter anderem Taormina, Catania, Palermo und das Anti-Mafia-Zentrum Cinisi besichtigt haben. Am Ende dieses im Flug vergangenen Jahres und unseres neuen Beginns in Deutschland bleibt mir nur, im Namen unserer Gruppe allen Unterstützern des Melanchthon Zentrums und unseres Studienjahres im Speziellen zu danken. Unsere Reise zum Norditalienischen Kirchentag der ELKI wäre ohne die tatkräftige Unterstützung von Alexandra Damm und Holger Milkau mit Sicherheit nicht möglich gewesen. Unvergessen bleibt nicht nur mir ein ausgesprochen gutes Seminar zur Konstantinischen Zeit mit Exkursionen in Rom und lebendig erzählter Geschichte. Dafür und für sein besonderes Engagement im Melanchthon Zentrum möchten wir Martin Wallraff einen besonderen Dank aussprechen. Danke an alle, die ich nicht persönlich genannt habe, die aber immer für uns da waren. Uns ist bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist. In diesem Sinne möchte ich Ihnen allen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche, in der Waldenserkirche und in der katholischen Kirche Mut machen, gerade für so ein Projekt wie es das Melanchthon Zentrum darstellt, es immer wieder von Neuem zu wagen ein bisschen außergewöhnlich zu sein. Tobias Lorenz mese con studenti cattolici che si preparano al sacerdozio e con quelli che lo sono già per un dibattito ecumenico che si è svolto, a rotazione, nel Seminario, nella Facoltà valdese e nel Decanato della CELI a Roma. Del tema dell’identità cattolica ed evangelica ci siamo occupati già durante il nostro primo incontro. Quali sono i pregiudizi che abbiamo nei confronti dell’altra confessione? Cosa significa per me essere evangelico? Abbiamo scambiato le nostre opinioni su queste questioni e molte altre. Alla fine del nostro anno accademico e all’inizio del nostro proseguimento degli studi in Germania non mi resta che ringraziare, in maniera particolare, eina nome del nostro gruppo, tutti coloro che ci hanno sostenuto nel Centro Melantone. Il nostro viaggio al Kirchentag della CELI dell’Italia Settentrionale non sarebbe stato sicuramente possibile senza il sostegno concreto di Alexandra Damm e Holger Milkau. Indimenticabile, e non solo per me, è stato uno straordinario seminario sull‘Epoca di Costantino, con escursioni a Roma e la storia raccontata in maniera vivida. Per questo, e per il suo grande impegno per il Centro Melantone, vogliamo ringraziare in maniera particolare Martin Wallraff. Grazie anche a tutti quelli che non ho nominato ma che sono sempre stati presenti per noi, in primo o in secondo piano. Non è scontato che sia così ogni anno, è qualcosa di straordinario. In questo senso vorrei incoraggiare tutti voi della Chiesa Evangelica Luterana, della Chiesa Valdese e della Chiesa Cattolica, ad essere ogni anno un poco straordinari, per un progetto come quello del Centro Melantone. Tobias Lorenz SEMINAR FRAUENNETZWERK Thema der Lutherdekade 2013 Toleranz: Gestern – heute - morgen Meran 8.-10.11.2013 Einige Grundinformationen fuer alle Interessierten: In der erholsamen und interessanten Umgebung der Kurstadt Meran wollen wir uns dem Thema in vielfaeltiger Weise naehern: mit einem Streifzug durch das Frauenmuseum und einer Stadtfuehrung mit einem Hauptvortrag von einer bekannten Sozialwissenschaftlerin im Tanz mit einer Tanzpaedagogin in einem Workshop zu Frauengestalten der Bibel mit einem Mitglied der juedischen Gemeinde beim Kennenlernen der Christuskirche, beim Friedensgebet und im Sonntagsgottesdienst Daten Anreise Freitag, den 8. November bis 15.00 Uhr, Abreise Sonntagmittag, 10.11. Vorgesehen ist eine maximale Gruppengröße von 25 Personen. Unterbringung: Pension Salvatorianerinnen, Meran, überwiegend in Doppelzimmern. Unterkunft und Verpflegung werden vom Frauennetzwerk großzügig bezuschusst. Für die Fahrtkosten kommen die Teilnehmerinnen selbst auf. Bei manchen Gemeinden kann ggf. ein Fahrtkostenzuschuss beantragt werden. Ein Unkostenbeitrag von 12 Euro für Museumseintritt und Stadtführung wird erbeten. EZ-Zuschlag: 5 Euro. Leitung: Andrea Burgenmeister, Gisela Salomon Anmeldung moeglichst bis 5.10.2013 bei der Nationalreferentin des Frauennetzwerks Gisela Salomon: gallosalomon@virgilio.it ! Ein detailliertes Programm wird Interessentinnen gerne per email zugesandt. Toleranz: gestern – heute - morgen Einladung zu einem Seminar des Frauennetzwerkesin deutscher Sprache vom 8.-10. November 2013 in Meran Ankunft Freitag, 8. November bis 15.00 Uhr bei den Salvatorianerinnen, Abfahrt Sonntagmittag nach Gottesdienst und Imbiss Ich bestelle: n ein Doppelzimmer n ein Einzelzimmer (5 e Zuschlag pro Nacht) Ich teile mein Zimmer mit Frau _____________________________________________________________________________________ Anmerkungen (beispielsweise Vegetarierin, Lebensmittelintolleranz, etc.) ________________________________________________ Ankunft in Meran am Bahnhof um _________________ Uhr, Abfahrt in Meran am Bahnhof um ________________ Uhr Datum __________ Unterschrift (bei email-Anmeldung ist keine Originalunterschrift nötig) _________________________________ Anmeldung möglichst bis 5.10.2013: Gisela Salomon: gallosalomon@virgilio.it , Tel.+ Fax: 0932-871005, Handy: 346-2444499 Unterkunft: Pension Salvatorianerinnen, Schönblickstr. 6, 39012 Meran, Tel.: 0473/498700, http:/www.sds-meran-org ANMELDEFORMULAR Ich nehme an der Fortbildungsveranstaltung für Prädikantinnen und Prädikanten vom 15. bis 17. November teil. Name, Nachname ________________________________________________________________________________________________ Anschrift (Straße, Postleitzahl, Ort) __________________________________________________________________________________ Telefon ______________________________________________ Handy _________________________________________________ Email __________________________________________________________________________________________________________ Mitglied der ELKI n ja n nein ✃ Welche Gemeinde? ______________________________________________________________________________________________ Aktuelles | Attualità Mobbing, Bullying und Schülerterror: 25 Mobbing, bullismo e terrorismo scolastico: (Fast) Alles schon (quasi) tutte cose mal dagewesen già viste J obbing, Bullying und Schülerterror. Diese neuen Furchtworte der Wohlstandsgesellschaft werden von den Medien gerne mit dem Schauer der Sensation präsentiert. Aber bezeichnen diese modernen Wortschöpfungen denn tatsächlich ein neues Phänomen? Wer sich auf die Kinderliteratur der eigenen jungen Jahre oder der eigenen mittlerweile erwachsen gewordenen Kinder besinnt, findet dort die nämlichen Beschreibungen böser Buben, gemeiner Zicken und ebenso verschworener wie verführter Klassengemeinschaften, mit denen ein einzelnes Individuum zurechtkommen muss. Der eigentliche Unterschied, der mit diesen neuen Begriffen gemacht wird - und darin besteht allerdings eine erhebliche Gefahr - liegt in der geradezu diagnostisch-medizinischen Gewichtung, die sie bekommen: Wer gemobbt wird, ist gewissermaßen ein Opfer mit Krankenstatus, erleidet ein Unrecht und Beschädigungen, für das Hilfe, Therapie, natürlich auch Geld, Verurteilung der anderen Seite und die Bestätigung einer absolut reinen eigenen weißen Weste eingeklagt werden können. Werden wir damit dem Phänomen gerecht? Naturwissenschaftlich und nüchtern betrachtet, also ohne moralische oder spirituelle Vorbehalte, aber auch ohne die politisch-demagogischen und opportunistischen Lichtbrechungen unserer andauernden berlusconischen Zeiten, ist der Mensch ein mäßig mit Talenten ausgestattetes bewegliches Lebewesen, das keinen wirklich festen Siedlungsraum hat und nur in der Gruppe überlebensfähig ist. Daraus leitet sich ab, dass er auf Wanderschaft ist und mal unwissentlich mal absichtsvoll in die Lebensräume anderer Kreaturen, auch der eigenen Art, hineingerät. Deshalb müssen Menschenwesen ständig auf der Hut sein. Stets bereit zur Verteidigung aber ebenso imstande, gezielt anzugreifen. Ohne Aggressivität und einen starken Gruppenzusammenhalt geht da nichts. Entsprechend müssen Aggressivität und Schutz der Gruppe einschließlich einer gelingenden Kommunikation gelernt und geübt werden. Dazu gehört natürlich auch das Ma- M obbing, bullismo, terrorismo scolastico. Queste nuove parole della società del benessere che incutono paura vengono presentate volentieri dai media con un brivido sensazionalistico. Ma questi neologismi moderni descrivono effettivamente un fenomeno nuovo? Chi si ricorda della letteratura infantile della propria infanzia o di quella dei propri figli ormai cresciuti, vi trova la stessa descrizione di ragazzi cattivi, streghe malvagie, così come di comunità di classi cospiratrici e traviate, con cui deve cavarsela il singolo individuo. La vera differenza che viene creata con questi nuovi termini e in cui risiede tuttavia un notevole pericolo, è nella valutazione diagnostico-medica che viene loro data: chi subisce del mobbing è in un certo senso una vittima a cui viene dato lo stato di malato, una persona che subisce un torto e dei danni, per cui possono essere rivendicati aiuto, terapia e naturalmente anche soldi, la condanna dell’altra parte e la conferma della propria coscienza assolutamente pulita. Rendiamo giustizia in questo modo al fenomeno? Considerandolo dal punto di vista scientifico e obiettivo, quindi senza riserve morali o spirituali, ma anche senza le rifrazioni politico-demagogiche ed opportunistiche dei nostri tempi berlusconiani, la persona è un essere mobile dotato di moderati talenti che non ha una zona di insediamento realmente fissa ed è capace di sopravvivere solo in gruppo. Da questo ne consegue che si muove in giro e che a volte consapevolmente e a volte inconsapevolmente entra negli spazi vitali di altre creature, anche della stessa specie. Per questo gli esseri umani devono sempre stare all’erta. Essere sempre pronti a difendersi ed essere anche in grado di attaccare in modo mirato. Senza l’aggressività e una forte coesione del gruppo non funziona niente. Di conseguenza bisogna imparare ed esercitare l’aggressività e la protezione del gruppo, cosa che implica anche una comunicazione riuscita. Per far questo occorre naturalmente anche saper gestire gli istinti individuali di sopravvivenza come la fame, la sete, la sessualità, il bisogno di dor- Man muss lernen, mit der Aggressivität und den individuellen Überlebensantr ieben umzugehen. Occorre imparare a gestire l’aggressività e gli istinti individuali di sopravvivenza. 26 Aktuelles | Attualità Not macht zwar erfinderisch, aber Angst macht kopflos. Il bisogno rende creativi, ma la paura fa perdere la testa. nagement der individuellen Überlebens(an)triebe wie Hunger, Durst, Sexualität, Ruhebedürfnisse etc., damit sie nicht innerhalb der Gruppe für Probleme sorgen. Eine Gruppe muss sich also sowohl nach außen als auch nach innen zu orientieren und zu organisieren wissen. Und jede Gruppe entwickelt dabei je nach ihren spezifischen Umweltbedingungen, ihren individuellen Gaben und ihren erworbenen wie erlittenen Erfahrungen eine ganz eigene Form und Verständigung, eine regelrechte Kultur also, mit für alle Gruppenmitglieder verbindlichen Werten, Regeln und Sanktionen. Was hat das mit unserem Thema zu tun? Sehr viel. Gerade neu sich bildende Gruppen wie etwa Kindergarten- und Schulklassen sind empfindliche Gebilde, die sich selber zunächst auf einfachster Ebene und nach elementaren Bedürfnissen konstituieren müssen: Sie streben nach Orientierung, nach Schutz und Halt, nach einem Verständnis von sich selber im Innern wie nach außen. Dafür müssen Positionen, Fähigkeiten, Aufgaben der einzelnen Gruppenmitglieder erkannt und benannt werden und überdies eine einfachste Unterscheidbarkeit angeboten werden zwischen „Wir = diese Gruppe nämlich“ und „Nicht-Wir“ = die Welt ringsum, andere Gruppen etc. Eben dies wird heutzutage in einer überwiegend individuumbezogenen Pädagogik oft nicht genügend beachtet, und die hier erfahrenen Sozialpädagogen gelten oft als allzu teurer Luxus. Vergessen wir nicht, dass es bei Kindern und Jugendlichen immer auch um eine grundsätzliche und andere Erfahrungsdimension geht, nämlich um den Schritt heraus aus dem familiären Nest hinein ins Soziale, vor dem ja in vielen Familien aus Tradition umfassend und kategorisch gewarnt wird: Trau keinem Fremden! Die Welt ist böse! Dass laut Statistiken die meisten Gewalt- und Mißbrauchserfahrungen freilich im trauten Heim erlitten werden, ist dabei immer ein Problem der Anderen. Es ist also klar, dass für Kinder beim Schritt in die weite Welt und in neue Gruppen eine wenig beliebte aber für alles Lernen unverzichtbare Grundkomponente des menschlichen Fühlens und Erlebens allgegenwärtig ist: die Angst. Not macht zwar erfinderisch, aber Angst macht kopflos, und wenn viele in einer Gruppe den Kopf verlieren, setzt sich oft nicht der „Erfinder“ durch, sondern derjenige, der die Angst am besten kanalisieren und zentrieren kann, am besten auf EINEN Feind, EINE Feindgruppe, den oder die alle leicht erkennen können. mire ecc., per non creare problemi all’interno del gruppo. Un gruppo deve sapersi organizzare sia verso l’esterno che verso l’interno. Ogni gruppo a seconda delle sue condizioni ambientali specifiche, delle sue doti individuali e delle sue esperienze acquisite e sofferte sviluppa una propria forma e comunicazione, una vera e propria cultura quindi, con valori, regole e sanzioni vincolanti per tutti i membri del gruppo. Che cosa ha a che vedere con il nostro tema? Moltissimo. Proprio i nuovi gruppi che si formano nelle scuole materne o nelle classi scolastiche sono strutture sensibili che devono costituirsi inizialmente seguendo a livello più semplice i bisogni primari: aspirano all’orientamento, alla protezione e al sostegno, ad una comprensione di se stessi sia all’interno che verso l’esterno. Per far questo è necessario riconoscere e designare le posizioni, le capacità, i compiti dei singoli membri del gruppo e deve essere inoltre proposta la differenziazione più semplice fra “noi = cioè questo gruppo” e “nonnoi” = il mondo intorno, altri gruppi ecc.. Proprio questo non viene considerato sufficientemente ai giorni nostri in una pedagogia orientata prevalentemente all’individuo e gli educatori sociali, esperti in questo campo, vengono considerati un lusso troppo caro. Non dimentichiamoci che nei bambini e negli adolescenti si tratta sempre anche di una dimensione empirica fondamentale e diversa, cioè fare il passo al di fuori del nido famigliare per entrare nel sociale, contro cui molte famiglie tradizionalmente mettono in guardia in maniera totale e categorica: non fidarti di nessun straniero! Il mondo è cattivo! Il fatto che secondo le statistiche la maggior parte delle violenze e degli abusi avvengano nell’intimità della famiglia, è sempre un problema che riguarda gli altri. Risulta quindi evidente che per i bambini il primo passo nel vasto mondo ed in nuovi gruppi comporta una componente basilare del sentire e del vivere umano poco amata ma imprescindibile per ogni apprendimento: la paura. Il bisogno rende creativi, ma la paura fa perdere la testa e quando molti nel gruppo perdono la testa, spesso non si impone l’”inventore” ma chi riesce meglio a canalizzare e a centrare la paura su di UN nemico, UN gruppo nemico, che possa essere facilmente riconosciuto da tutti. Ci siamo allontanati molto dal tema, soprattutto in una rivista cristiana? Non credo: il Vecchio e il Nuovo Testamento sono pieni di storie di nomadismo e di cambiamento, eso- Aktuelles | Attualità Sind wir weit vom Thema abgekommen, vor allem in einer christlichen Zeitschrift? Ich glaube nicht: Das Alte wie das Neue Testament stecken voller Wander- und Wandlungsgeschichten, immer wieder Exodus, immer wieder Krieg, immer wieder Bruderkämpfe, immer wieder elementare Fragen um Hunger, Durst, Neid, Krankheit, Tod und das Ob und Wie des Überlebens. Und immer wieder geht es um Menschengruppen: das auserwählte Volk, der eigene Clan, die Schar der Jünger, die Gemeinden, die Juden etc. Mitten hineingestellt dann einzelne Menschen: Individuen, die ausgestoßen oder auserwählt waren, was oft auf dasselbe hinausläuft: Adam und Eva, Kain, Abraham, Jakob, Josef, Mose, Jesus, die Apostel. Jenseits der Bibel kommen dann weitere Menschen hinzu wie die Wüstenheiligen, wie Franziskus, wie die vielen großen Denker und Reformatoren der katholischen wie protestantischen Welt, zuletzt Menschen wie Bonhoeffer und die namenlosen tätigen Christen in den Unrechtsstaaten dieser Welt. Viele von ihnen könnten behaupten, gemobbt worden zu sein. Wir sind mitten im Thema. Was tun? Die Menge der Antworten und der Fehlschläge ist unübersehbar groß. Wer sich an die Bibel hält, findet darin viele Antworten und darum herum noch mehr Berufene und Unberufene, die die Worte der Bibel in je eigener und veränderlicher Weise auslegen, interpretieren und nicht selten missbrauchen. Woran soll ich mich in meiner eigenen Realität, zumal als Mutter oder Vater halten? Warum nicht an mich selbst? Denn dort, in mir und bei mir, liegen doch der Kern und die Grundlage des Liebesgebotes: Ich darf mich selber lieben und also mein Leben. Ich darf es bejahen, darf es als anvertrautes Geschenk betrachten und also auch nutzen und verteidigen. Eine solche Behauptung ist nicht selbstverständlich; sie ist auch nicht widerspruchsfrei, aber sie darf getätigt und gelebt werden, wenn man an einen gnädigen Gott glaubt, der einem in Einsicht und Begegnung vergibt. Kann man als Mutter oder Vater dem eigenen Kind einen besseren Gedanken als Wegbegleiter mitgeben, wenn es morgens in die Schule geht? Du bist geliebt und gewollt. Du darfst aus dem Vollen leben und schauen was passiert. Wenn etwas schief läuft, komm zurück und lass uns drüber reden. Wenn ich dich sehe, komme ich dir entgegen. Und wenn du willst, begleite ich dich beim nächsten Ausflug für ein gutes Stück. Ingo Stermann di continui, guerre continue, lotte fratricide continue, richieste elementari per fame, sete, invidia, malattia, morte, il se e il come della sopravvivenza. Si tratta sempre di gruppi di persone: il popolo eletto, il proprio clan, lo stuolo dei discepoli, le comunità, gli ebrei ecc. In mezzo si trovano le singole persone: individui, che sono stati cacciati o prescelti, che spesso è la stessa cosa: Adamo ed Eva, Caino, Abramo, Giacobbe, Giuseppe, Mosè, Gesù, gli Apostoli. Al di là della Bibbia si aggiungono altre persone come gli eremiti del deserto, San Francesco, i molti pensatori e riformatori del mondo cattolico e protestante, infine persone come Bonhoeffer e gli anonimi cristiani attivi negli stati antidemocratici di questo mondo. Molti di loro potrebbero sostenere di essere stati mobbizzati. Siamo nel bel mezzo del tema. Che fare? La quantità di risposte e di insuccessi è incalcolabile. Chi fa affidamento sulla Bibbia, vi trova molte risposte ed intorno ancora più esperti e non esperti che interpretano le parole della Bibbia a modo proprio e in maniera variabile e spesso ne fanno un uso indebito. Su cosa posso fare affidamento nella mia realtà di madre o padre? Perché non su me stesso? Perché in me e intorno a me si trova il nocciolo e la base del comandamento dell’amore: posso amare me stesso e quindi la mia vita. Posso avere un atteggiamento positivo nei confronti della vita, posso considerarla come un dono che mi è stato affidato e quindi anche usarla e difenderla. Una tale affermazione non è scontata; e non è nemmeno priva di contraddizioni, ma può essere realizzata e vissuta se si crede ad un Dio misericordioso che perdona nella comprensione e nell’incontro. Quale pensiero migliore si può dare da madre o padre al proprio figlio per accompagnarlo quando va a scuola la mattina se non quello di dirgli: sei amato e voluto. Puoi vivere alla grande e vedere cosa succede. Se qualcosa va storto torna indietro e parliamone. Quando ti vedo ti vengo incontro. E se vuoi ti accompagno per un bel pezzo durante il tuo prossimo viaggio. Ingo Stermann 27 Die Grundlage des Liebesgebotes ist: Ich darf mich selber lieben und also mein Leben. La base del comandamento dell’amore è: posso amare me stesso e quindi la mia vita. CULTURA KULTUR 28 14. Kompositionswettbewerb 2013 Neue Ideen sind immer wertvoll, damit nicht alles zum Selbstverständlichen wird. Die Gewohnheit macht es zwar einfacher,t aber es verliert den Anreiz und die Aktualität. Auch die Natur selbst entwickelt sich ständig weiter. In Übereinstimmung mit den Worten des Dekans, Holger Milkau, hinsichtlich der neuen Gestaltung von Mit/Ins haben auch die Veranstalter des 14. Kompositionswettbewerbs der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Neapel das Bedürfnis verspürt, ihre Initiative zu modernisieren. Und daher Concorso di Composizione XIV edizione 2013 Le idee nuove sono sempre apprezzabili perché è necessario che le cose in genere non diventino scontate. L’abitudine rende l’azione più facile, ma priva di mordente e di rinnovamento. La natura stessa si evolve. In linea con le motivazioni enunciate dal Decano Holger Milkau, anche il Concorso di composizione indetto dalla Comunità Evangelica luterana di Napoli, giunto alla XIV edizione, ha sentito il bisogno di ammo- gibt es seit diesem Jahr einige Veränderungen. Lyrische Texte treten an die Stelle der heiligen Schriften und werden aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung und ihres Inhalts, der sich an den neuen Prinzipien des Wettbewerbs orientieren sollte, ausgewählt: die Spiritualität des modernen Menschen, das Streben nach dem Übernatürlichen, die Hymne der Liebe als impulsgebendes Gefühl des Lebens und der zwischenmenschlichen Beziehungen. Der Wettbewerb untergliedert sich in zwei Teile: Erster Teil: Kompositionen für dreistimmigen Chor, wie unseren “Lutherischen Frauenchor Neapel“, der alters- mäßig und auch hinsichtlich der musikalischen Bildung eine sehr unterschiedliche Zusammensetzung aufweist und der mit Klavierbegleitung oder a cappella singt. Der Chor wurde im Jahr 2000 gegründet und ist seitdem gewachsen. Er wird uns am Abend der Preisverleihung des Wettbewerbs und sicher bei vielen weiteren Gelegenheiten und Konzertveranstaltungen mit seinem Gesang erfreuen. Zweiter Teil: Komposition für ein von Jahr zu Jahr wechselndes Instrument (dieses Jahr für Flöte), wobei sich der Komponist jeweils vom Text der ausgewählten lyrischen Texte inspirieren lässt. Mit dieser Neugestal- tung des Wettbewerbs soll eine aktuelle, unserer Zeit entsprechende musikalische Produktion angeregt werden, die sich auch für Laienkonzerte eignet. Die Vorgaben des Wettbewerbs mit den jeweiligen Texten können auf der Webseite www.lutero.org nachgelesen werden. Wir hoffen, dass die Erneuerung Anklang findet und zu Originalität, Qualität und Umfang der eingereichten Kompositionen beitragen wird. Frist: 30. Novembre 2013. Luciana Renzetti dernamento. Quindi, a partire da quest’anno, modifica la struttura che fin’ora lo aveva caratterizzato. I testi sacri vengono sostituiti da testi lirici che sono e saranno scelti per la validità artistica e per l’adesione del contenuto ai nuovi principi ispiratoti del Concorso; la spiritualità dell’uomo moderno, l’anelito al soprannaturale, l’inno all’amore come sentimento motore della vita e della relazione umana. Il Concorso si articola in due sezioni. I sezione: composizioni che per il “Coro femminile luterano di Napoli”, a tre voci, formato da elementi diversi per età e cultura musicale con accompagnamento del pianoforte o a cappella. Il Coro è nato nel 2000, ed è cresciuto. Si esibirà nella serata di premiazione del Concorso che in altre occasioni o sedi concertistiche. II sezione: prevede una composizione per uno strumento ( quest’anno è il flauto) che cambierà in ogni edizione e il compositore dovrà ispirarsi al testo delle liriche indicate. Tutto questo per stimolare una produzione musicale più attuale, adatta ai nostri tempi e più idonea alla diffusione anche in eventi laici. Nel sito www.lutero.org è pubblicato il regolamento con i relativi testi. Si spera che il cambiamento venga apprezzato e che favorisca l’originalità, la qualità e la quantità delle composizioni partecipanti. Termine di presentazione dei lavori: 30 novembre 2013. Luciana Renzetti Koordinatorin für kulturelle Initiativen der Gemeinde Neapel Coordinatrice delle attività culturali della Comunità di Napoli Kultur | Cultura Herbstkonkerte in Neapel Zum 18. Mal in der Folge freuen wir uns Ihnen, unsere “Herbstkonzerte” ankündigen zu können. Eine Initiative der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Neapel, die dieses Jahr ein besonders umfangreiches Konzertprogramm mit interessanten Musikern und Musik bietet. Die Konzerte finden jeweils mittwochs, um 20.30 Uhr in der Kirche in Via Carlo Poerio statt. Los geht es am 2. Oktober. An diesem Abend steht der Pianist Gianni Gambardel- la auf dem Programm, der mit seinem Konzert “Aneddoti, storie e musiche” („Anekdoten, Geschichten und Musik“) den 200. Geburtstag R. Wagners feiert. Am 9. Oktober spielt das Duo, Raffaele La Ragione (Mandoline) und Giacomo Ferrari (Klavier). Ein Konzert, mit dem wir den 150. Geburtstag des berühmten neapolitanischen Mandolinenbauers Raffaele Calace feiern wollen und außerdem durch eine Ausstellung alter Musikinstrumente bereichert wird. Am 16. Oktober folgt dann ein Konzert des Ensembles “I Flauti di Toscanini”, unter Napoli Concerti d’Autunno La diciottesima edizione dei “Concerti di autunno”, promossa dalla Comunità Evangelica luterana di Napoli, è particolarmente ricca di appuntamenti interessanti per i protagonisti e per i contenuti. I Concerti sono di mercoledì alle ore 20;30 nella chiesa di via Carlo Poerio. Si inizia il 2 ottobre con il pianista Gianni Gambardella che darà vita a “Aneddoti, storie e musiche” per celebrare il bicentenario di Richard Wagner. Il 9 segue l’esibizione del duo Raffaele La Ragione mandolino e Giacomo Fer- 29 der Leitung von Paolo Totti und mit Musiken von Bellini, De Foglio und Veneri. Der Konzertabend am 23. Oktober bietet ein sehr interessantes Programm: “Autori americani del ’900” („Amerikanische Komponisten des 20. Jahrhunderts“) mit dem Flötist Andrea Montefoschi und dem Pianist Marco Marzocchi. Am Mittwoch, 30. Oktober, folgt das Konzert der jungen Violoncellistin Raffaella Cardaropoli aus Salerno, die von Alexandra Brucher am Klavier begleitet wird. Die zwei Musikerinnen spielen Stücke von M.Regli, A. Piatti und P.I. Tschaikovsky. Im November stehen vier Konzertabende auf dem Programm. Am 6. November spielen Francesca Cardone (Harfe) und Danilo Squitieri (Violoncello) Musiken von C. Oberthur und J. S. Bach. Der junge Pianist Genny Basso, Schüler des Maestros Aldo Ciccolini, spielt am 13. November mit Musik von F.Chopin, F. Liszt u. I. Albéniz. Die 15. Ausgabe des Literaturwettbewerbs schließt am 20. November mit der Verleihung der ersten drei Preise sowie mit der Präsentation der Veröffentlichung der zwölf von der Juri ausgewählten Erzählungen ab. Am 20. November dann die “Sunshine Band”: acht Sänger unter der Leitung des Maestros Carlo Morelli. Das abwechslungsreiche Programm der Band besteht aus mit Schwung und technischem Können gesungenen amerikanischen Hits. Die Konzertreihe schließt im Dezember mit drei Konzerten ab, die jeweils mittwochs in den ersten drei Dezemberwochen stattfinden. Da es sich um Chöre handelt, die zur Zeit ihr Repertoire erneuern, steht das endgültige Programm noch nicht fest. rari, pianoforte per celebrare i 150 anni della nascita di Raffaele Calace, celebre costruttore napoletano del mandolino. Il concerto si arricchirà di una mostra degli antichi strumenti. Il 16 ottobre “I Flauti di Toscanini” diretti da Paolo Totti eseguiranno musiche di Bellini, De Foglio, Veneri. L’appuntamento del 23 ottobre presenta un programma interessante “Autori americani del novecento” interpretati dal flautista Andrea Montefoschi e dal pianista Marco Marzocchi. Mercoledì 30 ottobre sarà la volta della giovanissima violoncellista salernitana Raf- faella Cardaropoli, accompagnata al pianoforte da Alexandra Brucher. Eseguiranno musiche di M.Regli, A. Piatti e P.I. Tchaikovsky. Quattro gli appuntamenti nel mese di novembre. Il 6 ci sarà Francesca Cardone all’arpa con Danilo Squitieri al violoncello. Musiche di C. Oberthur, J. S. Bach. Il giovanissimo pianista Genny Basso, allievo del Maestro Aldo Ciccolini, eseguirà il 13 novembre musiche di F. Chopin, F. Liszt e I. Albéniz. La XV edizione del Concorso letterario avrà la sua serata conclusiva il 20 novembre con la proclamazione dei vincitori del primo, secondo e terzo premio e la presentazione del volume che pubblica i dodici racconti selezionati dalla Giuria. Il 20 novembre “Sunschine Band”, formata da otto cantanti diretti dal Maestro Carlo Morelli, interpreterà un variegato programma di successi americani ricco di brio e di bravura tecnica. La rassegna concertistica si conclude in dicembre con tre appuntamenti nei primi tre mercoledì. Il loro programma è ancora in gestazione trattandosi di formazioni corali alle prese con il rinnovamento del loro repertorio. L.R. IN EVIDENZA / WICHTIG 30 D. Kampen, drei Einführungen zum Luthertum D. Kampen, tre introduzioni al luteranesimo Der lutherische Mensch, L’uomo luterano, Gott und die Welt Dio e il mondo Die renommierte katholische Zeitschrift “Il Regno” hat den drei Einführungen zum Luthertum von Pfr. Dieter Kampen eine ganze Seite gewidmet. Mit freundlicher Erlaubnis reproduzieren wir hier den Artikel, in gekürzter Form. E hrwürdiger Vater, wollt ihr aufs Christentum und die Lehre, wie ihr sie gepredigt habt, beständig sterben?“ In der Stube eines anonymen Wirtshauses antwortete Luther mit einem, wahrscheinlich schwachen, aber vernehmlichen „Ja!“. Diese Szene fand in der Nacht des 18. Februar 1546 in Eisleben statt, als Luther auf dem Sterbebett das widerfuhr, um das er Gott stets gebeten hatte: „ein schönes letztes Stündlein“, in dem er sich, um den Teufel, den unerbittlichen Feind zu besiegen, dem Herrn über Leben und Tod gänzlich anvertraute, und vom Ewigen Herren die bedingungslose, unverdiente und unbegründete Erlösung von den Sünden durch die Rechtfertigung allein durch den Glauben - sola grazia - erhielt. (...) Jahrhunderte nach diesen erbitterten Polemiken, die zum gegenseitigen Exkommunizieren bei Katholiken und Lutheranern führten, ist nun Raum für einen Dialog (Vgl. Regno-doc., Supplemento, 11, 2013, 353ss). Dieser Dialog führte unter anderem gewiss auch dazu, dass das breite Publikum in Italien mit Theologien, Ethiken und religiöser Spiritualität anderer christlicher Konfessionen vertraut gemacht wurde. Ein wichtiger Beitrag dazu sind die drei hervorragenden Bücher, deren Verfasser der lutherische Pastor in Triest, Dieter Kampen, ist. Es handelt sich um drei wertvolle Einführungen in die lutherische Theologie, Ethik und nicht zuletzt Spiritualität. (...) Im Mittelpunkt der ersten Einführung (Introduzione alla teologia luterana) steht das Bewusstsein des Einzelnen vor Gott. Der Autor erläutert in diesem Band die wesentlichen Grundsätze der lutherischen Theologie, deren Kernpunkt die Rechtfertigung allein durch die Gnade ist. (...) La prestigiosa rivista cattolica “Il Regno” ha dedicato una pagina alle tre introduzioni al luteranesimo del Past. Dieter Kampen. Per gentile concessione, riproduciamo parzialmente l’articolo. V enerato padre, «volete morire perseverando in Cristo e nella dottrina che avete predicato?». Nella stanza di un’anonima locanda risuona, forse debole ma ferma, la risposta: «Si!». Questa scena si svolse a Eisleben nella notte del 18 febbraio del 1546, sul suo letto di morte Martin Lutero sperimenta cio che aveva sempre chiesto a Dio: una «bella ultima ora» che possa comportare un affidarsi interamente al Signore della vita e della morte per sconfiggere Satana, lo spietato nemico, e ottenere dall’Eterno in modo gratuito, immeritato e immotivato la liberazione dal peccato tramite la giustificazione per sola grazia. (...) A distanza di secoli quelle aspre polemiche che condussero a reciproche scomuniche tra cattolici e luterani hanno lasciato il posto a un dialogo (Cf. Regno-doc., Supplemento, 11,2013,353ss) che, come «effetto collaterale», indubbiamente ha permesso di far conoscere anche nel nostro paese, a un pubblico non specializzato, teologie, etiche, spiritualita religiose di altre confessioni cristiane che fanno parte delle radici storiche di un’unica Europa. E il caso di tre eccellenti libri del pastore luterano di Trieste, Dieter Kampen: tre piccole, preziose Introduzioni alla teologia, all’etica e, da ultimo, alla spiritualita luterana. (...) E proprio sulla coscienza del singolo individuo davanti a Dio che s’incentra la prima delle tre introduzioni (Introduzione alla teologia luterana), tutta tesa a enucleare i principi di fondo della teologia luterana che ha il suo centro nella giustificazione per sola grazia. (…) Per la teologia luterana, precisa Kampen, non e l’essere umano che ascende a Dio, ma, al contrario, e Dio che scende verso di lui. (...) La centralita luterana del sola gratia ha, di fatto, significa- Wichtig | In evidenza In der lutherischen Theologie, verdeutlicht Kampen, ist es nicht der Mensch, der zu Gott aufsteigt, sondern Gott, der sich zum Menschen wendet. (...) Die lutherische Zentralität der sola gratia hat die Christenheit von der Idee befreit, dass man sich das Heil «verdienen» müsse: Es gibt daher keinen Handel mit der Gnade mehr. Die Folge war eine anthropologische Wende, eine neue soziale Kultur, eine neue religiöse Sensibilität, die Mittel- und Nordeuropa stark veränderte und von dem Teil Europas entfernte, der weiter unter dem Einfluss der katholischen Kirche blieb. (...) In der heutigen Zeit, in der viele sich vom christlichen Glauben abwenden, in der andere Glauben sich als Alternativen zu der nihilistische Säkularisierung Westeuropas darstellen, wird das Bedürfnis laut, sich täglich von der Bibel in Frage stellen zu lassen. Und die „Entdeckung“ Luthers in Italien ermöglicht ein Inkontakttreten mit einem christlichen Glauben, der sich als einen ständigen Kampf gegen den Zweifel, gegen den Unsinn der Welt darstellt, und der uns durch Gottes bedingungslose Liebe von der Verzweiflung erlöst. In der Introduzione all’etica (Einführung in die lutherische Ethik) erläutert der Autor den Stellenwert der Verantwortungsübernahme eines jeden einzelnen gerechtfertigten Christenmenschen. Die Erkenntnis, dass in den Heiligen Schriften das Heil das Werk Gottes ist, das den Menschen unabhängig von ihren Werken von Gott geschenkt wird, ermöglicht, so Luther, eine neuen Auffassung der Ethik. (...) Diese lutherische Perspektive führte in die europäische Geschichte zu einer neuen Auffassung der Ethik. Eine Ethik ohne Andachtsformen, in der das menschliche Werk in enger Beziehung zu seinem Vertrauensverhältnis zu Gott steht. Es soll, auf die grundlegende Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium gestützt, ohne Aufsehen zu erregen, alltäglich vollbracht werden. (...) Eine Spiritualität, in der die lutherische Kirche die sakrale Konzeption der Kirche und ihrer Priester mit der katholischen Kirche teilt, sich aber von der römischen Kirche in dem Moment unterscheidet, in dem diese Sakralität «nicht zu einer Eigenschaft der Kirche selbst wird, sondern ein Akt der göttlichen Gnade bleibt» (Introduzione alla spiritualità luterana, S. 52). Diese drei von Pfarrer Kampen verfassten Einführungen sind eine wertvolle Hilfe, um miteinander in Dialog zu treten und gemeinsam unsere Liebe zum Kreuz zu leben. Domenico Segna I libri di D. Kampen, qui recensiti, sono editi dalla Claudiana. Introduzione alla teologia luterana, 2011, 192 pp, EURO 7, 50 Introduzione all’etica luterana, 2012, 92 pp., EURO 7,50 Introduzione alla spiritualità luterana, 2013, 92 pp., EURO 8,50. 31 to liberare la cristianita dall’idea che ci si doveva «guadagnare» la salvezza: non c’e piu, quindi, alcun mercato della grazia e cio ha comportato una svolta antropologica, una nuova cultura sociale, una nuova sensibilita religiosa che ha reso l’Europa del Centro-Nord diversa da quella rimasta sotto l’influenza cattolica. (...) Nei tempi che stiamo vivendo, tempi di fine della cristianita, di fedi che si presentano come risposte alternative alla secolarizzazione nichilista dell’Occidente europeo, si sente la necessita di tornare a farsi interrogare quotidianamente dalla Bibbia e la «scoperta» per il pubblico italiano di Lutero puo significare anche entrare in contatto con una fede cristiana che si pone come una battaglia continua contro il dubbio, contro il non senso del mondo, che salva dalla disperazione perche Dio ci ha amato senza riserve. Nell’Introduzione all’etica l’autore illustra il significato dell’assunzione di responsabilita da parte della singola persona giustificata. Proprio riscoprendo nelle Scritture la salvezza come opera che appartiene a Dio e che viene gratuitamente donata all’umanita a prescindere dalle sue opere e possibile, per Lutero, dare all’etica un nuovo statuto. (...) Con tale prospettiva il luteranesimo fece entrare nella storia dell’Europa un nuovo modo di concepire l’etica scevra da qualsiasi pratica devozionale, ma incentrando l’azione dell’uomo nel suo rapporto di fiducia con Dio stesso. Azione che si svolge nella piu anonima quotidianita.. (...) Una spiritualita che vede la Chiesa luterana condividere con quella cattolica la concezione sacrale della Chiesa, dei suoi ministri ma si divide dalla Chiesa di Roma nel momento in cui questa sacralita «non diventa una qualita della Chiesa stessa, ma resta un atto della grazia divina» (Introduzione alla spiritualita luterana, 52). Tre piccole introduzioni quelle del pastore Kampen, preziose per dialogare, per ritrovarci insieme ad amare la croce. Domenico Segna Articolo riprodotto parzialmente per gentile concessione della rivista “Il Regno”, n. 14/2013, CXXXVI INFO - INTERNET CELI|ELKI Chiesa Evangelica Luterana in Italia | Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien www.chiesaluterana.it - decanato@chiesaluterana.it www.facebook.com/ChiesaEvangelicaLuteranaInItalia Sinodo | Synode presidente.sinodo@chiesaluterana.it Centri studi | Studienzentrum Centro Filippo Melantone a Roma | Melanchthon Zentrum in Rom www.centromelantone.org segreteria@melantone.org A.S.L.I. - Accademia di Studi Luterani in Italia www.studiluterani.it Altri siti | Andere Webseiten Per saperne di più | Um mehr darüber zu wissen www.bollunet.org www.luterani.it Radio Rai Radiouno “Culto Evangelico” la domenica mattina alle 7.30 Per riascoltare le trasmissioni: www.fedevangelica.it/servizi/ssrtvo31.asp Anmerkung der Redaktion ARCO, LUTHERISCHE KIRCHE ARCO, CHIESA LUTERANA Nota della redazione Die Redaktion freut sich über die La redazione gradisce la ehrenamtliche Mitarbeit aller collaborazione a titolo gratuito Leser. Die Artikel sind an di tutti i lettori. miteinander@chiesaluterana.it Gli articoli vanno inviati a zu senden. Die Redaktion behält insieme@chiesaluterana.it. sich das Recht vor, ausschließlich La redazione si riserva, aus unter Umständen unicamente per eventuali ragioni auftretenden Platzgründen und di spazio redazionale e di coerenza zwecks stilistischer Kohärenz der stilistica della testata, di apportare Zeitschrift, eingesandte Texte ohne tagli e/o effettuare rielaborazioni Rücksprache mit dem degli articoli pervenuti, senza Verfasser/der Verfasserin necessità di ulteriori sinnwahrend zu kürzen und/oder autorizzazioni da parte degli zu überarbeiten. Im Falle autori e assicurando la massima erwähnter Änderungen sendet die cura nel rispetto dei contenuti Redaktion vor Veröffentlichung die originariamente esposti. 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