Das versteht kein Kunde - Handwerkskammer Magdeburg

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Das versteht kein Kunde - Handwerkskammer Magdeburg
Handwerk in Sachsen-Anhalt
W
Wirtschaftszeitung der Handwerkskammer Magdeburg, Regionalausgabe Norddeutsches Handwerk 117. Jahrgang, Nr. 10 • 24. Mai 2012 • www.hwk-magdeburg.de • Einzelpreis 1,50 €
betrieb@handwerk.com
2 Optionen bei Nachzahlungen
Laufen die Geschäfte besser als erwartet, stehen bald
Steuernachzahlungen und höhere Vorauszahlungen
ins Haus. Steuerberater Horst Schade gibt Tipps für
den Fall, dass die Last für den Moment zu viel ist.
Handwerk
verbindet
Foto: Bergringfoto – fotolia.com
Betrieb
Smartphone, Laptop oder Tablet-PC – 51 Millionen Deutsche nutzen das Internet.
Und das längst nicht mehr
nur daheim und im Büro.
Unterwegs Mails checken
oder einfach mal die Arbeit in
die Sonne verlegen – möglich
machen das Handwerker.
Das stellten die Macher der
Imagekampagne am 17.Mai
klar, dem Internationalen Tag
der globalen Informationsgesellschaft. Sie wiesen auf
die Arbeit von Elektronikern,
Mechanikern, Metallbauer
und viele weitere Handwerker hin. Sie sind es, die aus
einem Wirrwarr von Kabeln
und Datenströmen eine moderne Kommunikationsinfrastruktur schaffen, auf die sich
alle Nutzer verlasssen. (ha)
4 Sanierungen absetzbar?
Zehn Jahre zehn Prozent steuerlich abschreiben – so
will Bundesbauminister Ramsauer energetische Sanierung fördern. Ein SHK-Unternehmer wünscht sich
Anreize für den Einsatz innovativer Technik.
5 Lügen auf der Spur
Elektromeister Bert Zakrzewski
weiß: Wahre Motive sind am Telefon nicht leicht zu erkennen.
Wir haben Tipps, wie Sie Lügner
enttarnen können.
plus: Fahrzeugtest
6 Lasttier mit Charakter
Der neue Ford Transit trägt das kantige Markengesicht. Der Fahrgastraum bietet zahlreiche Ablagefächer. Im Eco-Modus zieht er fast wie ein Sportwagen
ab. Eine Probefahrt.
Brötchen-Streit
Regionales
regionales@handwerk.com
7 Website im Test
Ronny Sengewald ist beim Wettbewerb „Bester Netzwerker“ dabei.
Der Malermeister erfährt, wie gut
Suchmaschinen seine Seite finden
und was er verbessern kann.
8 Mindestlohn: Für und Wider
Über das Thema Mindestlohn diskutierten vier Experten beim „Frühlingserwachen 2012“ der Handwerkskammer. Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff forderte,
die Festlegung den Tarifpartnern zu überlassen.
Panorama
panorama@handwerk.com
11 Der spezielle Blick
Tiere, Hochzeiten, Panoramen: Jeder Fotograf hat
seinen ganz eigenen Blick. Und das führt zu Spezialisierungen. Wir stellen Fotografen und Beispiele ihrer
Arbeit vor.
12Mit spitzer Zunge
Harry Meisner ist Klempner im Regierungviertel. Bei seiner Arbeit philosophiert er über Merkel und die Welt. Mit
der kantigen Kunstfigur ist der Kabarettist Thilo Seibel unterwegs.
„Das versteht kein Kunde“
Drei Stunden darf Ulrich Ziebart
sonntags Brötchen verkaufen –
danach muss Schluss sein. Dagegen
will der Bäckermeister bis vor das
Bundesverfassungsgericht ziehen.
Birgit Wessel
wessel@handwerk.com
So mancher Kunde macht auf dem Absatz kehrt,
wenn er nach elf Uhr am Sonntag keine frischen
Brötchen mehr bekommt. „Dann holt er sie eben
bei der Tankstelle in der Nähe“, erzählt Ulrich Ziebart,
Inhaber der Elmbäckerei in Braunschweig. Nicht,
dass Ziebart um diese Uhrzeit keine Brötchen mehr
hätte. Nein, er darf sie dann nicht mehr verkaufen.
Das niedersächsische Gesetz über Ladenöffnungsund Verkaufszeiten schreibt vor, dass er nach drei
Stunden den Brötchenverkauf für die Mitnahme nach
Hause einstellt.
Die beschränkten Öffnungszeiten gelten für alle
Bäcker in Niedersachsen, sofern sie nicht in einem
Kur- oder Erholungsort liegen. Nach Thomas Schaper
(wir berichteten) sorgt in Sachen Sonntagsbrötchen
ausgerechnet wieder ein Braunschweiger Bäcker für
Schlagzeilen. Das liegt Ziebart zufolge daran, dass
dort „Neider“ Anzeige erstatten. Danach habe ihm
das Ordnungsamt vor sieben Jahren Testkäufer auf
den Hals geschickt. Vorher habe er sich einfach nicht
um das Verbot gekümmert. „Wo kein Kläger ist, da
ist auch kein Richter“, sagt er.
Mittlerweile hat der Unternehmer insgesamt rund
2000 Euro Strafe bezahlt. Gegen den letzten Bußgeldbescheid vom Amtsgericht Braunschweig hat er
geklagt – und erwartungsgemäß verloren. Doch: „Ich
fechte das aus durch alle Instanzen. Wenn es sein
muss, gehe ich bis vors Bundesverfassungsgericht“,
sagt der Bäckermeister. „Ich würde sogar dafür ins
Gefängnis gehen.“ Ziebart kämpft nicht, weil er mit
den zusätzlich verkauften Brötchen reich werden
könnte. Ihn treiben drei Gründe an, die ihn wirklich ärgern:
• Er findet die Regelung schlicht absurd.
• Die meisten Kunden reagieren verständnislos,
wenn sie nach elf keine Brötchen bekommen.
• Mit seinem Fachbetrieb fühlt Ziebart sich gegenüber den Tankstellen benachteiligt.
Es geht also ums Prinzip. Das zeigt sich auch daran,
dass Ziebart gar nicht alle seine 15 Filialen länger
öffnen will. Lediglich in drei Cafés mit Betrieb von
acht bis 18 Uhr möchte er sonntags nach elf Brötchen
verkaufen.
Beim in der Sache zuständigen Niedersächsischen
Sozialministerium hält man die bestehende Regelung für „sinnvoll und zeitgemäß“. Auf Anfrage dieser
Zeitung heißt es: „Eine Veränderung ist derzeit nicht
Gegenstand der Überlegungen.“ Die „TankstellenSituation“ sei historisch gewachsen. Bereits nach
altem Bundesrecht hätten Tankstellen kaum Öffnungsbeschränkungen gehabt und waren berechtigt, (...) für die Erhaltung oder Wiederherstellung
der Fahrbereitschaft weitere Waren zu verkaufen.
Bettina Emmerich-Jüttner vom Bäckerinnungsverband Niedersachsen-Bremen sieht dagegen gerade die „Diskriminierung gegenüber Tankstellen“ als
Problem. Auch dass es im gesamten Bundesgebiet einen Flickenteppich bei den Bestimmungen gebe, sei
unglücklich. Besonders an den Grenzen zu Ländern
wie Sachsen-Anhalt, Hessen und Nordrhein-Westfalen, wo Brötchenverkauf fünf Stunden am Stück
erlaubt sei, sei die Lage für die Bäcker schwierig. „Unser Vorstand wird sich mit dem Thema befassen und
sich mit den Ministerien auseinandersetzen“, sagt sie.
Bäckermeister Ziebart wird weiterkämpfen. Bis
der Fall vor dem Oberlandesgericht in Braunschweig
weiterverhandelt wird, setzt er auf einen Trick. Er verkauft Brötchen, die mit Butter bestrichen beziehungsweise veredelt sind. Dass es dafür möglicherweise keine rechtliche Grundlage gibt, juckt Ziebart wenig. W
Ausbildung
Handwerk geht Nachwuchs aus
Kenztler: „Betriebe finden zum Teil schon im dritten Jahr in Folge keine Azubis.“
UMFRAGE:
Schlafen Sie gut?
Selbstständige sind einem Schlafforscher zufolge besonders
oft von durchwachten Nächten betroffen.
„Wer mehr über Schlaf weiß und ein
paar Tipps berücksichtigt, findet mehr
Ruhe“, sagt Prof. Jürgen Zulley. Der
Schlafforscher rät zum Beispiel:
• Erwarten Sie nicht durchzuschlafen.
Auch gute Schläfer werden nachts
etwa 28 Mal wach.
• Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie
aufwachen. Denn Anspannung und
Einschlafen schließen einander aus.
• Lenken Sie kreisende Gedanken auf
etwas Schönes um.
• Schreiben Sie wichtige Gedanken
für später auf. (kö/bw)
So haben unsere
Leser auf handwerk.com
abgestimmt:
Das Handwerk schlägt Alarm: „Etwa
11 000 Ausbildungsplätze blieben im
Jahr 2011 im Handwerk unbesetzt“,
sagte Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. „Die Betriebe wollen ausbilden,
sie finden aber oft schon im zweiten
oder dritten Jahr in Folge keine Auszubildenden mehr“, betonte Kentzler.
Das Bemühen der Betriebe um
Nachwuchs dokumentiere auch die
Zahl der bis zum Stichtag 30. April
gemeldeten neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. „Mit 30 891 liegt die
Zahl um 10,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum“, sagte Kentzler. Das
zeige, dass die Betriebe immer früher
um Lehrlinge werben. Neben Hauptund Realschülern gehe das Handwerk
auch gezielt auf Abiturienten zu. Denn
es biete High-Tech-Arbeitsplätze mit
Perspektive, wie etwa im Kfz-Gewerbe.
Rund 20 500 junge Menschen haben bis zum Stichtag 30. September
2011 einen Lehrvertrag zum Kfz-Mechatroniker unterschrieben – knapp zehn
Prozent mehr als im Jahr 2010, betonte
Kfz-Bundesinnungsmeister Wilhelm
Hülsdonk. Auch Abiturienten seien
im Kfz-Gewerbe willkommen. In den
technischen Berufen liege ihre Quote
aktuell bei fünf, in den kaufmännischen Berufen bei 27 Prozent. (ha)
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Betrieb
Steuer
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 2
Die Folgen guter Umsätze: Steuernachzahlungen
plus erhöhte Vorauszahlungen. Was tun, wenn die
Rücklagen nicht ausreichen?
Bereit für
die Nachzahlung?
Jörg Wiebking
wiebking@handwerk.com
Steuererklärungen auf den allerletzten Drücker
sind so eine Sache: Zwar lassen sich so Steuernach­
zahlungen hinauszögern. Doch andererseits drohen
dann besonders satte Nachzahlungen – nicht nur
für das längst vergangene Steuerjahr. 2012 ist dieses
Risiko besonders hoch: Wer die Erklärung für 2010
erst jetzt abgegeben hat, dessen Vorauszahlungen
haben sich wahrscheinlich noch nach dem Ergebnis
von 2009 gerichtet. Doch 2009 war ein wirtschaftlich
schwaches Jahr mit einem Minus-Wachstum. 2010
war die Lage wesentlich besser. Die Folgen:
• Für 2010 könnten satte Nachzahlungen fällig
werden.
• Der Fiskus verlangt nachträgliche Vorauszah­
lungen für 2011.
• Die Vorauszahlungen für 2012 steigen.
Das Problem: Nicht jeder Unternehmer kann sich di­
ese Zahlungen auf einen Schlag leisten. „Das passiert
auch erfahrenen Unternehmern immer mal wieder“
berichtet Steuerberater Horst Schade, Vizepräsident
der Steuerberaterkammer Niedersachsen. Hier seine
Tipps, wie Sie die Steuerlast bewältigen, wenn Sie
knapp bei Kasse sind:
Foto: MEV
1. Nachzahlungen anpassen
Steuerchaos verhindert
Es gibt viele Gründe, aus
denen der Fiskus ein
Fahrtenbuch ablehnen
kann. Die schlimmsten
Fehler zeigt ein aktuelles
Urteil.
Bei Außer-Haus-Lieferungen bleibt alles beim
Alten: Sieben Prozent
Mehrwertsteuer.
Fahrtenbuch statt Ein-Prozent-Regelung? Abgelehnt hat das der Bundesfinanzhof (BFH) in einem aktuellen
Urteil – aus Gründen, die im Streit mit
dem Fiskus immer wieder eine Rolle
spielen:
• Die Entfernungsangaben zu ein
und demselben Ziel schwankten:
Mal legte der Unternehmer nur 232
Kilometer zurück, mal waren es
288 Kilometer. Die Richter machten
deutlich, dass Abweichungen bei
Recht
BFH: Urteil vom 14. März 2012,
Az. VIII B 120/11
Entwarnung für Fleischer und Bäcker:
Für Speisen außer Haus gelten auch
künftig sieben Prozent Mehrwertsteuer, für Speisen plus Catering bleibt
es bei 19 Prozent. Entsprechende
Pläne des Bundesfinanzministeriums seien „ein sehr großer Erfolg
für uns“, freut sich Matthias Lefarth,
Leiter der Abteilung Steuerpolitik
des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks (ZDH). Damit werde ein
Steuerchaos verhindert, das sonst
besonders Fleischer und Bäcker getroffen hätte. Denn nach einem Urteil
Im nächsten Schritt können Sie es mit Ratenzah­
lungen probieren. „Aber Stundung ist ganz schwie­
rig geworden“, berichtet der Experte. Dazu müssen
Steuerzahler ein vierseitiges Formular ausfüllen,
Vermögensverhältnisse und freie Sicherheiten of­
fenlegen und sich von der Bank bestätigen lassen,
dass sie keinen Kredit für die Steuern bekommen.
3. Aussetzung der Vollziehung
Lässt sich der Fiskus auf Ratenzahlung nicht ein,
dann können Sie noch die „Aussetzung der Voll­
ziehung gegen Gewährung von Teilzahlungen“
beantragen. Das ist zwar nichts anderes als Raten­
zahlung, „aber dann befindet sich der Betrieb schon
im Vollstreckungsverfahren“, warnt Schade, „dann
kann jederzeit vollstreckt werden, wenn eine Rate
nicht bezahlt wird.“
Höhere Vorauszahlung
Um nicht in diese Situation zu kommen, sollten
Unternehmer sich in guten Jahren für solche Fälle
wappnen: Entweder, Sie bilden Rücklagen für Steu­
ernachzahlungen. Oder Sie beantragen in guten
Jahren eine Heraufsetzung der Vorauszahlungen.
Dann zahlen Sie zwar früher, „doch dafür kommt
der Betrag nicht auf einen Schlag“, sagt Schade. W
Prüfen Sie sofort Ihr Ergebnis 2011 im Vergleich zu
2010. Fällt es schlechter aus? Dann stellen Sie einen
Antrag auf Herabsetzung der Vorauszahlungen für
2011. Dazu brauchen Sie nur die BWA für 2011. Sie
müssen noch keine Steuererklärung abgeben.
Prüfen Sie auch das bisherige Ergebnis für 2012
und erstellen Sie eine Prognose für das gesamte
Jahr: Fällt das Ergebnis schlechter aus als 2010,
können Sie für 2012 eine Herabsetzung der Vor­
auszahlungen beantragen. Doch Vorsicht: Falls Sie
für 2011 eine Herabsetzung beantragen, dann müs­
sen Sie für 2012 mit offenen Karten spielen. Sind die
Zahlen für 2012 besser als in 2011, dann müssen Sie
den Fiskus darüber informieren. Andernfalls drohen
ein Steuerstrafverfahren und ein Bußgeld, wenn die
Sache später herauskommt, warnt Schade.
Pfusch im Fahrtenbuch
den Strecken durchaus zulässig
seien, wenn der längere Weg auch
der schnellere sei. Doch hier seien
die Abweichungen zu groß. Es sei
nicht auszuschließen, dass hier private Umwege mit verbucht wurden.
• Die Einträge waren teilweise so
unleserlich, dass sie wirklich nur
der Verfasser selbst lesen konnte.
Da das Fahrtenbuch jedoch nicht
als Gedächtnisstütze geführt werde,
sondern als Beleg gegenüber dem
Finanzamt, müsse es leserlich sein.
• Es fehlten oft Angaben zum Ziel und
Zweck der Fahrten wie Name und
Adresse der besuchten Geschäftspartner und der Anlass für die
Fahrt. (jw)
2. Stundung beantragen
des Bundesfinanzhofs hätten solche
Betriebe bei Außer-Haus-Lieferungen
nur noch „Standardspeisen“ zu sieben
Prozent liefern dürfen. Für individuell
nach Kundenwünschen zubereitete
oder warm angelieferte Speisen wären
19 Prozent fällig geworden. „Es ist uns
gelungen, das zu verhindern“, berichtet Lefarth.
Zusätzlich seien zwei kleine Verbesserungen vereinbart worden: Betriebe müssen sich Sitzvorrichtungen
Dritter nicht mehr anrechnen lassen,
und kleine Ablageflächen, etwa an
Marktständen von Fleischern, gelten
nicht mehr als Verzehrvorrichtungen,
berichtet der Experte. In beiden Fällen
dürften Speisen also zu sieben Prozent
abgegeben werden.
Vertreter von Bund und Ländern
arbeiteten bei Redaktionsschluss noch
Kompakt:
Das Problem: Wird die Steuererklärung spät abgegeben und kommt
es zur Nachzahlung, dann werden
gleich Beträge für drei Jahre fällig.
Die Lösung: Wer keine Rücklagen
dafür hat, muss verhandeln - über
Herabsetzung oder Ratenzahlung.
an einer endgültigen einheitlichen
Linie und Details, etwa wie Altfälle behandelt werden sollen.
Lefarth rechnet mit einem baldigen
Schreiben des Bundesfinanzministeriums. Bis dahin empfiehlt der Steuerexperte betroffenen Betrieben, mit
einem Hinweis auf dieses zu erwartende Schreiben ein Ruhen des laufenden Verfahrens zu beantragen. (jw)
Reine Speisen oder
auch Geschirr? Davon
hängt nun ab, wie viel
Mehrwertsteuer fällig
wird.
Foto: MEV
Anonym beleidigt
Wenn ein Mitarbeiter auf
Facebook den Betrieb
beleidigt, kann das ein
Kündigungsgrund sein.
Auch wenn er dabei keine
Namen nennt.
Arbeitsgericht Bochum:
Urteil vom 29. März 2012, Az. 3 Ca 1283/11
Foto: BilderBox.com
Was tun, wenn ein Azubi seinen Arbeitgeber auf Facebook beleidigt,
ohne den Firmennamen zu nennen?
Ganz klar ein Grund für eine Abmahnung – und im Wiederholungsfall für
eine Kündigung, hat das Arbeitsgericht
Bochum entschieden. In dem behandelten Fall hatte ein Azubi seinen Arbeitgeber auf Facebook unter anderem
als „Menschenschinder“ und „Ausbeuter“ bezeichnet. Das Gericht gab zwar
dem gekündigten Azubi recht, doch
nur deswegen, weil in diesem Fall erst
eine Abmahnung angemessen gewesen wäre. Das sei aber kein Freibrief.
Um eine Beleidigung handele es sich
dennoch. Dazu genüge es, dass der
Arbeitgeber erkennen kann, dass er
gemeint ist. (jw)
Schlechte Bezahlung
Wechselt ein Kleinbetrieb vom Festgehalt zum Leistungslohn, müssen
Mitarbeiter zustimmen oder gehen.
Das hat das Landesarbeitsgericht
(LAG) Berlin-Brandenburg entschieden.
In dem Fall hatte ein Arbeitnehmer in
einem Kleinbetrieb die Umstellung auf
Leistungslohn verweigert, weil er dabei
weniger verdienen würde. Daraufhin
erhielt er die Kündigung. Seine Kündigungsschutzklage verlor er vor dem
LAG. Zwar sei es eine unangemessene
Benachteiligung, wenn, wie in diesem
Fall, das Risiko von Mindereinnahmen einseitig und ohne Chance auf
Ausgleich auf Mitarbeiter abgewälzt
würde. Da in Kleinbetrieben jedoch ein
schwächerer Kündigungsschutz gilt,
lasse sich daran nichts ändern. (jw)
LAG Berlin-Brandenburg:
Urteil vom 17. Februar 2012, Az. 6 Sa 2266/11
Arglistig getäuscht
Verschweigt ein Kandidat
im Vorstellungsgespräch
etwas, was für die Stelle
wichtig ist, kann ihn das
den Job kosten.
Fragen nach Krankheiten im
V­ orstellungsgespräch sind tabu - falls sie nicht wichtig für die
auszufüh­renden Arbeiten sind.
Doch falls solche gesundheitlichen
Einschränkungen ­vorliegen, muss
der Bewerber den Arbeitgeber auch
dann infor­mieren, wenn er nicht
gefragt wird. ­Andernfalls kann der
Arbeitgeber sonst den Vertrag anfechten und damit ­sofort beenden. Das hat das Hessische Landesarbeitsgericht (LAG) in einem Urteil
deutlich gemacht. In dem Fall hatte
ein Bewerber einen Arbeitsvertrag
unterschrieben, in dem ausdrücklich
Arbeiten in ­­­Nacht- und Wechselschicht vereinbart ­wurden. Später
legte er jedoch ­ärztliche Atteste vor,
dass er nachts nicht arbeiten könne.
Die Atteste waren eindeutig älter als
der Arbeitsvertrag.
Das Gericht bewertete das als arglistige Täuschung: Der Bewerber habe
bei Vertragsunterzeichnung genau
gewusst, dass er nachts nicht arbeiten
konnte. Folglich habe er dem Arbeitgeber vorgetäuscht, dass das möglich
sei. Da die Nachtarbeit betrieblich notwendig sei und der Mitarbeiter nicht
willkürlich eingeteilt wurde, sei der
Vertrag anfechtbar. (jw)
LAG Hessen:
Urteil vom 21. September 2011, Az. 8 Sa 109/11
Brennpunkt
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 3
Nummer 5 lebt – noch
Ein Student, ein Bauer, ein Metzger. Dieses Trio arbeitet daran, dass
Verbrauchern die Billigwurst im Hals stecken bleibt.
Heiner Siefken
siefken@handwerk.com
Sie wiegt 130 Kilogramm. Sie blickt freundlich in die
Kamera. Sie wird bald sterben. Wer im Online-Shop
MeinekleineFarm.org Wurst kauft, muss das Tier be­
trachten, aus dessen Fleisch die Wurst produziert
wird. Die Bilder zeigen Schweine, die ein schweine­
mäßiges Leben leben, auf einem Freilandacker, art­
gerecht im Schlamm. Und der Kunde erfährt Details
tierischer Biografien: Nummer 5 verbringt ihre (letz­
ten) Tage im Strohgatter, die Sau hat es gerne warm.
Auf der Liste der Produkte, die Nummer 5 liefern soll,
wird es langsam eng. 10 Gläser Rotwurst haben noch
keine Abnehmer gefunden, auch das eine oder ande­
re Glas Sülze ist noch zu haben. Wahrscheinlich wird
Nummer 5 ihren ersten Geburtstag knapp verpassen.
Die Idee, auf der die Internetseite Meinekleine­
Farm.org basiert, ist seltsam, irritierend – und na­
heliegend. „Denn der durchschnittliche Deutsche
kosumiert eine Wurst so achtlos wie einen Schoko­
riegel“, sagt der Portalbetreiber. Dennis Buchmann
will der Wurst ein Gesicht geben. Seine Schweine
stammen von einem Biobauernhof in Brandenburg,
und wenn die letzte Rotwurst ihren Käufer gefunden
hat, fährt Bauer Bernd Schulz die Sau der Wahl 30
Kilometer weiter in die Metzgerei Stefan Zimmer­
mann & Sohn in Görzke.
Der Handwerksbetrieb ist bio-zertifiziert, pro­
duziert aber vor allem konventionell. „Unser The­
ma ist die Fleischverarbeitung in der Region, das
ist viel wichtiger als alles andere“, sagt Junior-Chef
Christopher Zimmermann. Es sei einfach idiotisch
und unnötig, dass Tiere quer durch Europa gekarrt
werden, damit gigantische Schlachthöfe ihre Produk­
tionsanlagen auslasten können. Das Vieh, das von
Zimmermanns 38 Mitarbeitern normalerweise ver­
arbeitet wird, liefert ein Bauernhof, der „keine zehn
Kilometer entfernt ist“. Wie bewertet er Buchmanns
Kompakt:
Artgerecht: Mit dem Online-Shop MeinekleineFarm.org gibt der Student Dennis Buchmann
„der Wurst ein Gesicht“.
Preisgerecht: Er verarbeitet für seine Wurstwaren nur Schweine aus Freilandhaltung. Die
Produkte kosten entsprechend mehr.
Projekt? Dazu sagt der Handwerksmeister erst einmal
nichts. Dann lacht er. Auch eine Antwort.
Posten wie Knoblauchmett oder Leberwurst sind
bereits „ausverkauft!“. Noch wenige Klicks im OnlineShop, dann wird das Leben der Sau Nummer 5 enden,
dann wird ihr Gesicht nur noch auf den Wurstgläsern
zu sehen sein, die Buchmann verschickt. Meineklei­
neFarm.org ist ein Projekt, das Buchmann während
seines Studiums im Studiengang „Public Policy“ ver­
wirklicht. Das Schwein bestimmt das Bewußstsein.
Der Berliner Student interpretiert den Marxschen
Grundsatz eigenwillig, aber so umreißt er die Pro­
blematik perfekt. Tatsache 1: Der Fleischkonsum hat
sich seit den 50er-Jahren verdoppelt. Tatsache 2: Acht
Bockwürste der Marke ja! kosten bei REWE 1,69 Euro
(Stand: 2. Mai). Tatsache 3: Zwischen 2000 und 2010
ist die Zahl der Betriebe des Fleischerhandwerks um
4372 auf 15 496 gesunken.
Dass die Diskussion beim Stichwort Massentier­
haltung schnell unsachlich wird, weiß der Presse­
sprecher des Deutschen Fleischerverbandes, Gero
Jentzsch. „Auch unter standardisierten und konven­
tionellen Bedingungen kann man die Tiere so halten,
dass es ihnen gut geht“, sagt Jentzsch. Die Freiland­
haltung sei da sicherlich nicht der einzige Weg. Das
Fleischerhandwerk habe schon deshalb ein hohes
Interesse am Tierschutz, weil das Wohlergehen der
Tiere gut für die Qualität der Produkte ist.
Die Argumente zur Tierhaltung sind „schwer ob­
jektivierbar“, das räumt auch Buchmann ein. Messbar
sind dagegen die Umweltschäden, die übermäßiger
Fleischkonsum verursacht. Dass sich beispielsweise
die globalen Emissionen von Treibhausgasen „deut­
lich vermindern“ ließen, wenn die Menschheit den
Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten einschrän­
ken würde, haben unlängst Forscher vom PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung (PIK) ermittelt.
„Die Leute sollen ruhig viel Fleisch essen, solange
es Qualitätsfleisch ist“, hält Metzger Zimmermann
entgegen. Kein Wunder, die Wurst, die bei ihm auf
den Tisch kommt, hat nichts mit den entseelten
Produkten der Fleischindustrie zu tun. Das Schwein
bestimmt tatsächlich das BewuRstsein. Und nor­
malerweise hätte Nummer 5 bereits seinen letzten
Grunzer getan. Beim Verladen auf den Hänger, also
quasi auf dem Weg in die Metzgerei Zimmermann,
hat Bauer Schulz allerdings festgestellt, dass die Sau
tragend ist. Buchmann: „Kurzerhand ist Schwein 8
eingesprungen.“ Nummer 5 lebt – noch.
W
Hier hat die Wurst ein
Gesicht: Durch seinen
Online-Shop macht
Dennis Buchmann die
Kreatur hinter dem
Massenprodukt Fleisch
sichtbar.
Fotos: Siefken
peugeot-professional.de
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Nummer 5 wird
verschont: Eigentlich
hätte die Sau längst zu
Rotwurst und Sülze
verarbeitet werden
sollen. Doch auf dem
Weg in die Schlachterei
stellte sich heraus, dass
sie tragend ist.
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1
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Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 4
Bundesrat bremst
Rösler und Röttgen
Der Bundesrat hat die geplante
Kürzung der Solarförderung gestoppt. Die Solarstrom-Reform von
Philipp Rösler und dem inzwischen
zurückgetretenen Norbert Röttgen
muss in den Vermittlungsausschuss – wo sie kräftig eingedampft
werden könnte. Komplett stoppen
kann der Vermittlungsausschuss
die Pläne allerdings nicht. Da es
sich bei dem geplanten Gesetz um
ein Einspruchsgesetz handelt, kann
der Bundestag die Entscheidung
überstimmen – selbst wenn es kein
Vermittlungsergebnis gibt. Da in
der Länderkammer aber nur Bayern, Niedersachsen, Hessen und
Schleswig-Holstein den geplanten
Kürzungen um bis zu 30 Prozent
zugestimmt haben, dürfte es für die
Bundesregierung schwer werden,
ihre Pläne durchzusetzen. Korrekturen an den Einschnitten sind
praktisch vorprogrammiert.
Heftige Proteste kamen vor
allem aus den neuen Bundesländern. Ministerpräsidentin Christine
Lieberknecht (Thüringen) und Sachsen-Anhalts Landesvater Reiner Haseloff warnten entschieden vor dem
Verlust von Arbeitsplätzen in Folge
der geplanten Kürzung.
Für die ausführenden Handwerksbetriebe bedeutet die Anrufung des Vermittlungsausschusses
nun zunächst weitere Unsicherheit.
Schließlich haben die Kunden derzeit keine verlässlichen Rahmenbedingungen, auf deren Grundlage
sie Aufträge erteilen könnten. Das
hatte Hermann Krüger, Chef der
Krüger Elektrotechnik in Großefehn,
schon beim Bekanntwerden der
Kürzungspläne moniert: „Die Politik
ist einfach nicht mehr verlässlich.“
Energetisch
gut?
In die
Diskussion
um die
Energieeinsparverordnung EnEV
2012 kommt
Bewegung.
Foto: Gina Sanders – fotolia.com
Kommen steuerliche Anreize?
Passgenau: Handwerksmeister
Altenhoff empfiehlt der Bundes­
regierung, vor allem den Einsatz innovativer Technik zu fördern.
hamacher@handwerk.com
„Derzeit werden pro Jahr gerade mal 1,5 Prozent
der Gebäude in Deutschland energetisch saniert.
Machen wir so weiter, sind wir in 100 Jahren noch
nicht durch.“ Dr. Heinz-Gert Schlenkermann är­
gert besonders, dass die Frage der steuerlichen
Anrechenbarkeit von energetischen Sanierungs­
maßnahmen noch nicht geklärt ist. „Solange hier
die Regeln nicht klar sind, handelt kein gewerb­
licher Vermieter“, stellt der Hauptgeschäftsfüh­
rer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland
klar.
www.bmvbs.de, www.heinrich-altenhoff.de
„Mehreinnahmen jetzt zurückgeben“
Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
pocht angesichts der
Steuerschätzung auf
­einen konsequenten
Konsolidierungskurs.
Insgesamt zeige die Entwicklung
der Steuereinnahmen, dass eine nachhaltige Konsolidierung der öffentlichen
Finanzen zuallererst durch einen ste-
Dass die Bundesregierung 2016 auf
einen neuen Einnahmenrekord bei
der Einkommenssteuer in Höhe von
rund 687 Milliarden Euro zusteuert,
hat nach Worten von Otto Kentzler
vor allem einen Grund: Die kalte
Progression. Die Lohn- und Gehaltssteigerungen zum Ausgleich der Inflation führen dazu, dass vor allem
die kleinen und mittleren Einkommen
einem effektiv höheren Steuersatz
unterworfen werden, unterstreicht der
ZDH-Präsident.
tigen Wachstumskurs erreichbar sei.
Die nach wie vor gute konjunkturelle
Lage, der hieraus resultierende niedrigere Stand der Arbeitslosigkeit und
auch die weiter steigenden Einnahmen
aus Unternehmenssteuern ermöglichen nach Kentzlers Einschätzung eine
raschere Rückführung der Neuverschuldung der öffentlichen Hand.
Diese Spielräume sollten jedoch
nicht für neue staatliche Ausgaben auch nicht der sozialen Sicherungssysteme - verwendet werden. „Vielmehr
bedarf es in Deutschland - und im
gesamten Euroraum - einer Stärkung
von Wachstum durch verbesserte Investitionsbedingungen und weitere
Strukturreformen. Das ist die Grundlage für einen dauerhaft stabilen Euro“,
sagte der ZDH-Präsigent. (ha)
www.zdh.de
Impressum
2006
Anreiz: Zehn Jahre, zehn Prozent
– über diese Form der steuerlichen
Anrechenbarkeit von Rechnungen
für die energetische Gebäudesanierung denkt Bauminister Raumsauer
nach.
Torsten Hamacher
forderungen. Ob sich der Bundesminister mit seinem
Steuermodell durchsetzen kann, ist ebenfalls noch
vollkommen offen. „Bisher scheitert das an den SPDgeführten Bundesländern“, konstatiert der Minister.
Bernd Altenhoff, Geschäftsführer des gleichna­
migen SHK-Unternehmens in Osnabrück, hofft, dass
die Entscheidungsfindung nicht mehr zu lange dau­
ert: „Gerade die Unsicherheit hindert unsere Kun­
den, bei der energetischen Sanierung noch mehr Gas
zu geben“. Was der Fachmann für Gebäudetechnik
begrüßen würde: „Wenn ein Anreizmodell für den
Einsatz innovativer Technik geschaffen würde.“ Die
Energiewende sei nicht zuletzt durch die hohen Ölund Gaspreise schon gut unterwegs. „Doch bei inno­
vativer Technik wie Mikro-Blockheizkraftwerken tut
sich noch zu wenig, um die Klimaziele zu erreichen“,
stellt der Handwerksunternehmer klar. W
Foto: Pulwey – fotolia.com
Kompakt:
„10 Jahre, 10 Prozent steuerlich abschreiben“ –
auf diese einfache Formel will Bundesbauminister
Peter Ramsauer die Anrechenbarkeit bringen. Gere­
gelt werden soll das nach Ramsauers Worten in der
Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV
2012). Doch die lässt weiter auf sich warten. Der Re­
ferentenentwurf befindet sich derzeit in der Abstim­
mung zwischen den zuständigen Ressorts. Wann das
finale Papier vorliegt, vermochte eine Sprecherin des
Bundesbauministeriums noch nicht einzuschätzen.
Fest steht bisher wohl, dass der Gebäudebestand
bei der Verschärfung der Auflagen für die Energieef­
fizienz außen vor bleibt. „Bei Altbauten setzen wir
weiter auf freiwillige Investitionen, die wir durch
unsere KfW-Programme kräftig unterstützen“, sagte
Ramsauer jetzt in Berlin. Außerdem könne die Bun­
desregierung nicht „grenzenlos ins Eigenheim ein­
greifen“. Bei Neubauten plant die Bundesregierung
eine moderate Verschärfung der energetischen An­
2005
Bundes­bauminister Peter Ramsauer will die energetische
Sanierung mit steuerlichen Anreizen vorantreiben. Wie dabei
innovative Technik gefördert werden könnte, weiß ein
Handwerksmeister aus Osnabrück.
Organ der Handwerkskammern; 117. Jahrgang
Herausgeber
Handwerkskammern Braunschweig-LüneburgStade, Hannover, Hildesheim-Südniedersachsen,
Magdeburg, Oldenburg, Osnabrück-Emsland,
Ostfriesland.
Verlag und Redaktion
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Postanschrift: 30130 Hannover
Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
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Braunschweig-Lüneburg-Stade:
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Hannover: Dipl.-Kfm. Jans-Paul Ernsting
Hildesheim: Ina-Maria Heidmann
Magdeburg: Burghard Grupe
Oldenburg: Manfred Kater
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Ostfriesland: Wiebke Feldmann
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zum Halbjahresende (30.6. bzw. 31.12.). Bei vorzeitiger Beendigung eines Abonnementsauftrages wird der Einzelpreis nachbelastet. Preisänderungen berechtigen nicht zur vorzeitigen Kündigung.
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Einwilligung des Verlages gestattet, kurze auszugsweise Nachdrucke nur mit voller Quellenangabe. Beiträge, die mit Namen oder Initialen
des Verfassers gekennzeichnet sind, geben nicht in
jedem Falle die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und
Illustrationen wird keine Haftung übernommen.
Druck
Küster-Pressedruck, Industriestraße 20 33689 Bielefeld
ISSN 0029-1617
Die Wirtschaftsmedien im Überblick
Wgenau
WNobilis
WNorddeutsches Handwerk
Whandwerk.com
In Teilen der aktuellen Ausgabe ist eine Beilage von der Handwerkskammer Magdeburg und der Handwerkskammer für Ostfriesland, wir bitten um Beachtung.
Kommunikation
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 5
So enttarnen Sie Lügner
am Telefon
Am Telefon lügt es sich leichter, weil es nicht so auffällt. So erkennen Sie Schwindler und reagieren konsequent.
Martina Jahn
redaktion@handwerk.com
Sie sind extrem schwierig zu erkennen: Lügen am
Telefon. „In einem direkten Gespräch enttarnt die
Körpersprache Lügen“, sagt Coach und Berater
Karsten Noack aus Berlin. Am Telefon gibt es hin­
gegen nur wenige Hinweise. Genaues Hinhören und
gezieltes Nachfragen sind deshalb wichtig. Warum
am ­Telefon eher gelogen wird, als im direkten Ge­
spräch, erklärt Noack so: Viele Menschen sind am
Telefon hemmungsloser, weil sie den Gesprächs­
partner nicht sehen. Und Telefonate sind oft ano­
nym, die Gesprächspartner kennen sich nicht, die
Hemmschwelle zum Lügen ist daher noch niedriger.
Das hat auch Bert Zakrzewski erlebt. Der Elek­
tromeister aus Delmenhorst hat mit einer Kundin
einen Auftrag genau abgesprochen und einen Termin
zur Ausführung vor Ort ausgemacht. „Am nächsten
Morgen rief sie an, um den Preis zu drücken“, sagt
Zakrzewski. Er vermutet, dass sie, ohne es zu erwäh­
nen, bei anderen Betrieben Preise eingeholt hat und
deshalb die Arbeiten günstiger haben wollte. Doch
darüber hat der Unternehmer am Telefon auch auf
Nachfrage keine Antwort erhalten.
deuten, dass sich Ihr Gesprächspartner seiner
Sache nicht ganz sicher ist. Es dauert länger, bis
Ihre Fragen beantwortet werden. Auch dann
gilt: genau hinhören!
• Klartext oder nicht? Will Sie jemand auf die
falsche Fährte locken, redet er oft um den hei­
ßen Brei herum. So soll ein gewisser Spielraum
erzeugt werden, beispielsweise für anstehende
Termine.
Und genau das kann sich Handwerksmeister Bert
Zakrzewski nicht leisten. „Wenn ich mich als Ein­
zelkämpfer grundlos im Preis drücken lasse, habe
ich verloren“, sagt er. Auf die telefonische Anfrage
der Kundin hat er sich nicht eingelassen. „Wenn so
etwas vorkommt, ist das Vertrauensverhältnis ge­
stört“, betont Zakrzewski. Schließlich muss er von
den Aufträgen leben.
W
Finger weg von Lügenbolden
Und wie gehen Handwerker mit Kunden um, die
schon einmal gelogen haben? Laut Noack sollten
Sie Ihre Ziele genau vor Augen habe: Will ein dieser
„Lügenbold“ wieder eine Dienstleistung von Ihnen,
sollten Sie sich fragen: Kann ich mir diesen Auftrag
leisten? Oder: Was passiert, wenn es wieder schief­
geht? Wenn Sie vom Kunden also keine Sicherheiten,
etwa in Form einer Anzahlung heraushandeln kön­
nen, ist dieser Auftrag das Risiko einfach nicht wert.
Dann sollten Sie ihn auch nicht annehmen. Die mie­
sen Kunden binden so viel Zeit und Kapazität, dass
die guten möglicherweise auf der Strecke bleiben.
Kompakt:
Das Problem: Am Telefon lügen Kunden
schneller als im Gespräch - weil es nicht so leicht
auffällt.
Die Signale: Erkennen können Sie Lügen dennoch, denn es gibt viele kleine Signale, durch
die sich Anrufer verraten.
Gegensteuern: Wenn Sie Warnsignale erkennen, sollten Sie konsequent gegensteuern.
Alles andere schadet nur Ihrem Betrieb.
Warnsignale am Telefon
Doch wie können Sie erkennen, dass Ihr Gesprächs­
partner lügt? Experte Noack rät:
• Achten Sie auf die Stimme: Die Stimmlage
ist ein wichtiges Indiz. Ändert sie sich bei be­
stimmten Themen oder mehrmals im Laufe des
Gesprächs, sollten Sie hellhörig werden. Wenn
die Stimme erheblich höher wird, bedeutet das,
dass die andere Person Stress hat. Fällt Ihnen
das auf, sollten Sie nachhaken und dranbleiben.
Aber: Nicht jeder Ausrutscher bedeutet gleich,
dass man Sie über den Tisch ziehen will.
• Deuten Sie zögerliche Momente: Die kleinen
Wörtchen „äh“ und „mh“ können darauf hin­
Bert Zakrzewski Foto: Hamacher
Hinhören und reagieren
Noch mehr Tipps, damit
Sie am Telefon nicht
über den Tisch gezogen
werden:
Foto: MEV
Auch auf diese Warnsignale sollten Sie
bei Telefonaten achten.
Details: Auch Detailreichtum kann
auf mangelnde Ehrlichkeit hindeuten.
Wer Ihnen unzählige Informationen
mitteilt, die mit dem Gesprächsthema
an sich nichts zu tun haben, will Sie
möglicherweise von falschen Tatsachen überzeugen. Tipp: Notieren Sie
sich Einzelheiten und fragen Sie nach.
Kann sich Ihr Gesprächspartner nicht
mehr daran erinnern, waren Infos
nicht relevant – Sie sollten nur von der
Unwahrheit überzeugt werden.
Allgemeinplätze: Ungenaue Formulierungen, die keine konkreten
Aussagen beinhalten, sind auch ein
Zeichen. Ihr Gesprächspartner weiß
nicht, wovon er spricht und kommt
nicht auf den Punkt.
Gemeinplätze sind Sätze wie „...man
sagt ja, dass“ oder „dafür kann es 1000
Gründe geben“ oder „...wie Sie vielleicht wissen“.
Widersprüche: Je mehr Informationen und Unwahrheiten jemand
von sich gibt, desto unübersichtlicher
wird die Gesprächssituation – die
Basis für Widersprüche. Kommen Ihnen Aussagen seltsam vor, sollten Sie
nachhaken. Wenn die Antwort auf die
Nachfrage wieder vage ist, hat sich der
Verdacht erhärtet: Sie werden belogen.
Klare Regeln statt Wankelmut
Wenn Sie glauben, dass Sie häufig
belogen werden, sollten Sie an Ihrem
Verhalten arbeiten.
Hartnäckig bleiben: Fragen Sie
gezielt nach, wenn Ihnen im Gespräch
etwas komisch vorkommt. Sprechen
Sie das Thema an, etwa „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier etwas nicht
stimmt“. Geht Ihr Gesprächspartner
nicht darauf ein und bügelt Ihre Bedenken ab, stimmt wahrscheinlich
wirklich etwas nicht.
Geschäftspartner erziehen: Wenn
Sie gute Leistungen erbringen, können
Sie Vorkasse verlangen – ohne dabei
ein schlechtes Gewissen zu haben. Wer
das weiß, wird Sie auch nicht anlügen
oder die Rechnung am Ende doch
nicht bezahlen.
Stellen Sie klare Regeln auf:
Überlegen Sie sich feste Regeln, die
für Ihre Geschäfte gelten. Und seien
Sie sich selbst gegenüber ehrlich,
wenn Zweifel aufkommen. (ja)
NUTZFAHRZEUGE
MOTOR
DER
ZUKUNFT
64. Internationale Automobil-Ausstellung
20. BIS 27. SEPTEMBER 2012
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Foto: MEV
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Fahrzeugtest
Klare Kante
Lutz Odewald
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 6
Was ist der einstige Star des Autoput doch erwachsen geworden! Während in den 60er-Jahren der
rundliche Transit in überladenem Zustand zum Synonym für die Reise der Gastarbeiter gen Süden wurde, ist
der heutige Transporter ein modernes Lasttier geworden. Seine ganz eigene Note hat er behalten.
odewald@handwerk.com
Weichgespült ist der Ford Transit in seiner Ausführung mit Hochdach und Trend-Ausstattung wahrlich nicht. Im Gegenteil: Sein Design hebt sich angenehm ab von den Windkanal-weichgelutschten
Rundungen der Mitbewerber.
Das Markengesicht, welches Ford seinen Nutzfahrzeugen aktuell
auf den Leib schneidert, ist unverwechselbar. Das ist nicht nur für
den Autobauer wichtig, sondern auch für den Firmeninhaber, der
den Lastenesel auch als rollende Reklametafel einsetzt.
Blick in die Kamera
Entert man den Fahrgastraum, fallen zunächst die zahlreichen
Ablagefächer auf. Die Meinungen über den Zusatzstauraum gehen auseinander. Es gibt Handwerker, die hier das Anwachsen von
Müllbergen befürchten. Uns haben die Ablagen gefallen. Die Materialanmutung ist solide, ohne übertrieben hochwertig zu wirken
– passend für ein Nutzfahrzeug.
Beim Blick in den Spiegel fällt ein Kasten oberhalb ins Auge.
Wer beharrlich alle Bedienungsanleitungen ignoriert, erfährt erst
nach Einlegen des Rückwärtsganges, dass sich hier ein äußerst
nützliches Detail versteckt: die Rückfahrkamera. Damit lässt sich
wirklich zentimetergenau an jede Ladekante oder an jedes Hindernis zurücksetzen.
Der Blick auf die Preisliste ernüchtert etwas, denn 900 zusätzliche Euro sind doch etwas happig. Allerdings sind Beulen in der
Hecktür wenig kleidsam und meist noch teurer. Wer also häufig in
Innenstädten unterwegs ist, der lernt die Kamera, die sich knapp
oberhalb des Türgriffes versteckt, schnell schätzen.
Kompakt:
Eigenständiges Design: Ford
gönnt seinem Transit ein wohltuend
eigenständiges Gesicht.
Bärenkräfte: Dank durchzugsstarker
Motoren schwimmt der Transporter
locker im Stadtverkehr mit.
Neue Motorengeneration
Rückwärts ist aber nicht die eigentliche Stärke des großen Fords.
Vorwärts soll es gehen. Dank der ganz neuen Motorengeneration
mit den 2,2-l-Duratorq-TDCi funktioniert das je nach Bedarf vernünftig oder sportlich. Startet der Transit, dann ist normalerweise
der Eco-Modus aktiv. Der sorgt im Stadtverkehr dank Start-Stop und
Bremsenergierückgewinnung für spektakulär geringe Verbräuche
Daten
und die Einhaltung der Euro-5-Norm. Die angegebenen 6,7 Liter
pro 100 Kilometer sind jedoch nur für Menschen mit der Geduld
eines indischen Fakirs zu erzielen.
Realistischer Verbrauch
Aufgeräumt: Das Cockpit des Transit gibt keine Rätsel auf.
Praktisch: Die Rückfahrkamera (Bild oben rechts). Fotos: Odewald, Ford
Denn der Ford zieht dank seines bärigen Drehmoments auch
im Eco-Modus fast wie ein Sportwagen ab, schwimmt locker
mit Pkws mit und stört auch auf großer Tour und linker Spur
­niemanden. Nicht zuletzt ein Verdienst des serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebes, das schön eng gestuft ist. So lässt sich der
Drehmomentberg bis rund 3500 U/Min halten. Das macht Spaß,
kostet aber Express-Aufschlag an der nächsten Tankstelle. In der
Testversion genehmigte sich der Kölner mit seinem hohen Aufbau
rund 9,4 Liter. Gemessen an Größe, Gewicht und Luftwiderstand
ein sehr respektabler Wert. Geht es auf die Autobahn, irritiert
zunächst das Tempolimit von 110 km/h. Doch der Eco-Modus
ist abschaltbar. Wer dann Gas gibt, der kann auch mit Sprinter
und Co. locker mithalten.
Serienmäßig an Bord ist ESP inklusive eines Berganfahrassis­
tenten, was gerade in hügeligen Gegenden ein echter Gewinn ist.
Und die heizbare Frontscheibe erfreut dank Serienausstattung den
winterlichen Fordfahrer ebenfalls.
Die Vielfalt an Radständen, Dachhöhen, Antriebsquellen, angetriebenen Rädern und Ausstattungen lässt die Anpassung an nahezu
jedes Handwerk zu. Allen gemein ist das angenehm lange ServiceIntervall von 50 000 Kilometern oder alle zwei Jahre. Und das Thema
Rost, zu Zeiten des ersten Transits ein steter Begleiter, ist heute kein
Thema mehr: Zwölf Jahre Garantie gegen Durchrostung sind mehr,
als die meisten Transits vor 45 Jahren erlebt haben. W
Mehr Bilder und Fakten zum spar­samen Transit:
www.nh.handwerk.com
Ford Transit Kasten
„Trend“ FT300M
Motor:
2,2-l-Duratorq TDCi mit
140 PS, Frontantrieb mit
elektr. Differenzialsperre
Getriebe: 6-Gang manuell
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7,4–6,5. CO2-Emission in g/km: 195–171. (Alle Werte gemessen nach 1999/94/EG)
* Unverbindliche Preisempfehlung der Honda Deutschland GmbH für gewerbliche Kunden,
zzgl. Umsatzsteuer, bei allen teilnehmenden Honda Händlern.
www.honda.de
Abbildung zeigt Sonderausstattung.
Regionales
Sachsen-Anhalt
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 7
Frischer Auftritt für gute Kontakte im Netz
Malermeister Sengewald ist frisch
im Geschäft in Barleben. Umso
besser, dass seine Website ihn von
Anfang an kräftig unterstützt.
Katharina Kötter
koetter@handwerk.com
Ronny Sengewald in ein längeres Telefonat zu verwickeln ist nicht so einfach. Klar geht der Unternehmer
ans Handy, natürlich ist er freundlich, in erster Linie
aber mit seiner aktuellen Dienstleistung beschäftigt.
Das Telefonat kommt später. Wie gut, dass seine Website malermeister-sengewald.de seit Geschäftsstart vor
eineinhalb Jahren immer Zeit für Suchende hat. Der
erste Eindruck: Hier handelt es sich um einen klar
strukturierten kleinen Betrieb mit einem Markenkern:
Maler- und Lackierermeister Ronny Sengewald.
Auf der Startseite lächelt der Chef seine Kunden
an, um ihn herum frisches Grün, ein prägnantes
Logo und die wichtigsten Infos, die ein potenzieller
Kunde braucht: Leistungen, Kontaktdaten und
ein Qualitätsversprechen. „Mir ist ein stimmiges
Erscheinungsbild wichtig“, sagt Sengewald. Dafür
sei seine Website mindestens ebenso bedeutend
wie die Berufsbekleidung und das Baustellenauto
mit Beschriftung. Kurz und knackig auf den Punkt
sollen die Infos sein, weil Sengewald das bei seinen
Internet-Recherchen genau so mag.
Ein derart schlankes Konzept funktioniert allerdings nur unter einer Voraussetzung: Die Seite muss
im Netz von potenziellen Kunden gefunden werden.
Für den Barleber ist es selbstverständlich, dass Kunden, die ihn nur durch Empfehlungen kennen oder
sich sein Auto gemerkt haben, seine Seite ebenso
googeln wie Architekten oder Bauleiter. Aber spricht
seine Seite auch Suchmaschinen und damit völlig
Fremde an?
Genau das hat der Unternehmer gerade getestet.
Beim aktuellen Wettbewerb „Bester Netzwerker
2012“ prüfte er seine Seite mit dem Webchecker auf
handwerk.com. „Ich hatte das Handwerk in SachsenAnhalt von vorne bis hinten gelesen, dabei den Artikel dazu gefunden und in zwei Minuten den Test
gemacht. Grüne Häkchen zeigten ihm an, dass sein
Webmaster die wichtigsten Grundvoraussetzungen
beachtet hat. Kleine rote Kreuze gaben Hinweise darauf, was noch besser geht. „Praktisch“, meint der
Unternehmer. Zusätzlich können Teilnehmer den
Rat von Internetexperten einholen. „Für die Suchmaschinen wäre es gut, wenn jede Seite eigene Metadaten hätte, also unterschiedliche Seitentitel, eine
passende Seitenbeschreibung und entsprechende
Suchbegriffe“, ist so eine Empfehlung für Sengewalds
Seite.
Noch ein Nebeneffekt des kurzen Internettests:
Aktuell steht der Maler im Rennen um den Preis „Bester Netzwerker 2012“ im Kammerbezirk Magdeburg
glänzend da. Zu gewinnen gibt es außer Aufmerksamkeit auch Online-Marketing-Pakete im Wert von
bis zu 3000 Euro.
Die Handwerkskammer bietet diesen Service zusammen mit der Schlüterschen Verlagsgesellschaft
in Hannover an, damit Betriebe leichter feststellen
können, wie gut ihre Visitenkarte im Netz tatsächlich
aufgestellt ist.
Sie wollen auch wissen, wie Ihre Seite sich macht,
oder können es gar noch besser? Dann nehmen Sie
noch bis zum 31. Juli am Wettbewerb teil. Beispiele,
Tipps, was noch besser geht und Aktuelles zum Wettbewerb lesen Sie in dieser Zeitung. W
Guter Auftritt:
Malermeister
Sengewald punktet
mit seiner Website.
Die Adresse zum Wettbewerb:
netzwerk.handwerk.com/magdeburg
Kompakt:
www.citroen-business.de
Unkompliziert: In
zwei Minuten hat
Malermeister Sengewald seine Seite
getestet.
Ergebnis: Der
Webchecker zeigt,
was gut ist und was
noch besser geht.
Wettbewerb: Läuft
bis zum 31. Juli!
2. Vergabekongress
Das künftige Vergaberecht in der EU war eines
der Themen auf dem
2. Vergabekongress
Sachsen-Anhalt.
Ausgewiesene Spezialisten aus Politik,
Wirtschaft, Justiz und von Öffentlichen
Auftraggebern sorgten am 8. Mai im
Leibniz-Institut für Pflanzengenetik
in Gatersleben für Vorträge und Diskussionen auf höchstem Niveau. Die
210 Teilnehmer - von Vergabestellen,
Beschaffungsämtern, öffentlichen
Verwaltungen, Bietervertretungen und
Unternehmen - wurden mit aktuellem
Fachwissen ausgestattet und erhielten
wertvolle, praxisorientierte Hinweise
für den Umgang mit vergaberecht-
lichen Regelungen. Gleichzeitig fungierte die Veranstaltung als Plattform
für den Informations- und Erfah-
rungsaustausch. Vor allem die teilnehmenden Firmen wiesen darauf hin,
dass man darauf achten sollte, dass
das Vergaberecht vor allem von Praktikern verstanden werden müsse und
nicht nur von Juristen. „Praxisbezogenheit ohne Bürokratieaufbau“ laute
die Devise. Da auch der 2. Vergabekongress großen Zuspruch hatte, steht
der Termin für die Durchführung des
3. Vergabekongress Sachsen-Anhalt
bereits fest: Dieser wird am 29. Oktober
2013 in Gatersleben stattfinden.
Die Auftragsberatungsstelle, ein
Dienstleister der Wirtschaftskammern
in Sachsen-Anhalt, besteht seit 1991.
Sie versteht sich als Mittler zwischen
Wirtschaft, Politik und öffentlichen
Auftraggebern. (ag)
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Kontakt: Auftragsberatungsstelle
Sachsen-Anhalt, Alter Markt 8, 39104
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Runge im Amt bestätigt
Der Landesinnungsverband des Maler- und
Lackiererhandwerks hat
im März in Wittenberg
seinen Landesverbandstag abgehalten.
Bei der Veranstaltung standen zunächst die Vorteile der Innungsmitgliedschaft und handwerkspolitische
Themen an. Einstimmig wurde dann
Uwe Runge als Landesinnungsmeister
im Amt bestätigt. Weiter wurden in
den Vorstand gewählt: Rolf-Werner
Müller (Stendal), Wolfgang Heder
(Halle-Saalkreis-Merseburg), Knut
Curth (Halle-Saalkreis-Merseburg),
René Schönau (Dessau-Anhalt), Rainer
Behrens (Salzwedel/Gardelegen) und
Werner Stadermann (Wanzleben).
Am zweiten Veranstaltungstag gab es
Fachvorträge zum Arbeitsschutz und
über Neue Medien, die bei den Teilnehmern sehr gut ankamen. (ag)
Kontakt: Landesinnungsverband
des Maler- und Lackiererhandwerks,
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und neuer Landesinnungsmeister.
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Regionales
Handwerkskammer Magdeburg Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 8
Betriebsbörse
Im Podium: Birgitta Wolff, Josef
Molkenbur, Therese Klette, Klemens
Gutmann, Peter Schulze (v.l.).
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Gewerbegrundstück im Jerichower Land zu verkaufen. Gute
Foto: Anja Gildemeister
Lage mit sehr guter Straßenanbindung. Werkstatt, Laden und
Was ist ein gerechter Lohn?
Der Mindestlohn war das Thema
beim „Frühlingserwachen 2012“
der Handwerkskammer Magdeburg.
Im Podium:
Prof. Dr. Birgitta Wolff: Wissenschafts- und
Wirtschaftsministerin des Landes Sachsen-Anhalt
Dr. Josef Molkenbur: Vorsitzender Richter am
Landesarbeitsgericht Sachsen-Anhalt
Klemens Gutmann:
Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt
Peter Schulze:
Regionalleiter IG Bauen-Agrar-Umwelt Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen
Anja Gildemeister
agildemeister@hwk-magdeburg.de
Vier Experten diskutierten am 12. Mai im Schloss
Hundisburg vor und mit rund 100 Gästen aus Handwerk, Politik, Kammern und Verbänden über den
Mindestlohn. „Im Handwerk gibt es dazu ein differenziertes Meinungsbild, denn in unseren Gremien
sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer vertreten“, sagte
Handwerkskammer-Präsident Werner Vesterling.
„Beim Mindestlohn gibt es gute Argumente pro und
gute Argumente kontra“, sagte Prof. Birgitta Wolff
in ihrem Eingangsstatement. Sie lehnte einen politisch festgelegten Mindestlohn ab und forderte, die
Festlegung des Mindestlohns den Tarifpartnern zu
überlassen. Die Regierung könne dann einen rechtlichen Rahmen schaffen. „Ein Gesetz ist nur wirksam,
wenn es befolgt wird. Das ist unser Problem“, sagte
Dr. Josef Molkenbur in Hinblick auf den diskutierten
gesetzlichen Mindestlohn. Er berichtete von seinen
Erfahrungen mit Fragen der Lohnsetzung. „Die Ar-
beitsgerichte bekommen da häufig den Schwarzen
Peter“, so Molkenbur.
Für Klemens Gutmann ist ein Lohn gerecht, der dem
Menschen und dem Arbeitsmarkt gerecht wird. „Wir
brauchen eine branchenbezogene und eine ortsbezogene Perspektive“, forderte er. Eine gesetzliche Lohnuntergrenze dürfe laut Gutmann kein „politisierbares,
wahlkampffähiges Produkt“ sein.
„Ein gerechter Lohn ist für mich, wenn die Menschen
stolz darauf sein können, vom Ergebnis ihrer Arbeit in
Würde leben zu können, für die Zukunft ihrer Familie
selbst sorgen zu können und am kulturellen Leben
teilhaben können, ohne auf Transferleistungen angewiesen zu sein“, sagte Gewerkschaftler Peter Schulze.
Im zweiten Teil der Podiumsdiskussion meldeten
sich Handwerker zu Wort, unter anderem aus dem
Maler- und Lackiererhandwerk, dem Steinmetz- und
Bildhauerhandwerk sowie dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Einige davon haben bereits
Erfahrungen mit Branchen-Mindestlöhnen. W
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gesundheitlichen Gründen zu verkaufen. Stabiler Kundenstamm seit 40 Jahren vorhanden. Freie Werkstatt - Service
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Rückwärtswaschbecken, Verkaufstresen, 4 Bedienungsstühle,
4 Bedienungsspiegel, Deckenbeleuchtung. (Chiffre 10894)
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Beratungsangebot
W Rentensprechstunde
Eine Rentensprechstunde für Handwerker, deren Familienangehörige und Mitarbeiter bietet die berufsständische INTERVersicherung im Kammerbezirk Magdeburg an. Sie findet immer
am letzten Donnerstag im Monat in der Geschäftsstelle in 39118
Magdeburg, Harzburger Straße 11 (1. Etage) statt.
Jeweils von 15 bis 17.30 Uhr stehen Ralph Hoffmann oder Hendrik
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Gestaltung der Altersvorsorge zur Verfügung. Spezialgebiet sind
„Rentenlösungen für Handwerker und Einkommenssicherung“.
Hier die nächsten Termine:
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31. Mai
28. Juni
26. Juli
30. August
27. September
Um Anmeldung wird gebeten.
Anmeldung: Festnetz 0391 6119318, Mobilfunk 0172 3410276
Praktikum als Chance
festigter Stellplatz und Hoffläche, 140 m² Wohnfläche. (Chiffre
Bei der 10. Firmenkontaktmesse der Hochschule
Magdeburg am 9. Mai
gab es auch aus dem
Handwerk Jobangebote.
plätze, Rezeption, Wandarmhauben, Vorwärtswaschplatz
„Finde Deinen Traumpartner“ war
das Motto der Veranstaltung, bei der
Studierende auf die Wirtschaft trafen.
Ein gutes Dutzend Handwerksbetriebe
hatte das Angebot der Handwerkskammer Magdeburg zur Kontaktvermittlung genutzt, so dass die
Mitarbeiter am Messestand konkrete
Stellenausschreibungen von Mitgliedsunternehmen anbieten konnten. „Die
Studierenden haben neben Beschäftigungsmöglichkeiten auch nach Praktikumsangeboten und der Möglichkeit
von Abschlussarbeiten im Betrieb
nachgefragt“, berichtete Betriebsberaterin Ivonne Ahlheit, die darin für
Handwerksunternehmen eine gute
Chance sieht, Hochschulabsolventen zu
gewinnen. Ahlheit und ihre Kollegen
informierten die Messebesucher auch
über die Existenzgründung im Handwerk und die Unternehmensnachfolge
als Alternative zur Anstellung. Neben
Jobangeboten gab es auf der Firmenkontaktmesse auch Angebote für Praktika, Abschlussarbeiten, Trainee-Stellen, Nebenjobs, Vorträge über Business
Knigge, Bewerben 2.0, Reverse Engineering, Arbeitgebervorstellungen und
die Absicherung sowie Informationen
zum Auslandsaufenthalt. (ag)
Weitere Informationen:
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Gut erhaltene Kosmetikliege gesucht. (Chiffre 5752)
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Auskunft erteilt: Cornelia Strümpel,E-Mail cstruempel@hwkmagdeburg.de, Telefon 0391 6268243
Handwerkskammer Magdeburg
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 9
Im Podium (v.l.): Gabriele
Herrmann und Hartmut Glöckner
vom Landesverband
Sachsen-Anhalt im Deutschen
Bibliotheksverband, Werner
Vesterling, Präsident der
Handwerkskammer Magdeburg
und Dr. Thomas Brockmeier,
Hauptgeschäftsführer der
Industrie- und Handelskammer
Halle-Dessau.
Seminare
W Fachkosmetikerin
Eine Vollzeit-Weiterbildung zur Fachkosmetikerin (HWK) bietet die Handwerkskammer Magdeburg an. Vermittelt werden
fachtheoretische Grundkenntnisse sowie Fertigkeiten in
Handpflege, Gesichtspflege und dekorativer Kosmetik. Das
Angebot richtet sich an Friseure und andere Interessierte, die
ihr berufliches Wissen im Kosmetikbereich ausbauen oder
neu erwerben möchten. Die Zulassung zur FachkosmetikerPrüfung erhalten auch Quereinsteiger mit mindestens einem
anerkannten Berufsabschluss. Der zertifizierte Kurs läuft vom
18. Juni bis zum 20. Juli 2012 im Berufsbildungszentrum der
Handwerkskammer in Magdeburg, Harzburger Straße 13. Die
Finanzierung ist durch einen Bildungsgutschein oder durch
die Bildungsprämie möglich.
Anmeldung: Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer
Magdeburg, Telefon 0391 62480, Internet www.bbz-bildung.de
Die Anforderungen, die an Immobilien gestellt werden, sind
in den vergangenen Jahren zunehmend komplexer geworden. Gebäude sollen möglichst kostengünstig, effizient, wirtschaftlich und flexibel nutzbar sein. Neben der ökonomischen
Nutzung sollen Gebäude auch ökologischen und sozialen Ansprüchen gerecht werden. Das reine Verwalten ist nicht mehr
ausreichend. Eine professionelle Bewirtschaftung von Liegenschaften ist daher notwendig.
Modernes Gebäudemanagement steht im Mittelpunkt der
bundeseinheitlichen Fortbildungsmaßnahme „Fachwirt/
in für Gebäudemanagement (HWK)“ der Handwerkskammer
Magdeburg. Fachwirte für Gebäudemanagement betrachten
Gebäude vom Keller bis zum Dach, von seiner Hülle bis zu
den einzelnen Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung
als eine Einheit, mit dem Ziel, den Betrieb auch über längere
Zeiträume so kostengünstig wie möglich zu gestalten.
Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter und Führungskräfte
aus Planungs-, Dienstleistungs- und Handwerksunternehmen, wie Betriebswirte, Architekten, Techniker und Handwerksmeister. Der 240 Stunden umfassende berufsbegleitende Fortbildungskurs (Unterreicht ist immer freitags und sonnabends) läuft vom 21. September 2012 bis zum 16. März 2013 im
Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg.
Anmeldung: Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer
Magdeburg, Telefon 0391 62480, Internet www.bbz-bildung.de
Seminar
Antragsberechtigt: alle Bibliotheken in Sachsen-Anhalt
Foto: Anja Gildemeister
W Fachwirt Gebäudemanagement
Modalitäten:
Bewerbungsende: 30. Juni 2012
Preisgeld: 5000 Euro, alle 2 Jahre
Bibliothekspreis
Die Industrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg sowie
die Handwerkskammern Halle und Magdeburg loben gemeinsam den
Bibliothekspreis der mittelständischen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt aus.
Initiator ist der Landesverband Sachsen-Anhalt im Deutschen Bibliotheksverband. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.
Anja Gildemeister
agildemeister@hwk-magdeburg.de
„Immer wieder kritisiert die Wirtschaft die mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen.
Viele Unternehmer stellen fest, dass junge Leuten häufig auch Defizite bei den Kernkompetenzen
Lesen und Schreiben haben. Wir stiften den Bibliothekspreis, um diesen Mangel ein Stück weit
zu beheben. Denn Bibliotheken fördern das Lesen
und Schreiben“, sagte Werner Vesterling, Präsident
der Handwerkskammer Magdeburg, bei der Vorstellung des Preises in der Landespressekonferenz
am 16. Mai. Das Bücherlesen fördere auch die Konzentrationsfähigkeit, eine unerlässliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsausbildung. „Neue
Medien haben sicherlich viele Vorteile, doch nichts
fördert die Konzentration so gut wie die Lektüre
eines Buches“, so Vesterling.
Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer
der IHK Halle-Dessau, verwies auf die kulturelle
Ein Seminar über die E-Vergabe und den Umgang mit dem
eVergabe-Portal Sachsen-Anhalt bietet die Auftragsberatungsstelle an. Angesprochen sind potenzielle Bieter. Das Seminar findet am 2. Juli 2012 von 9 bis 13 Uhr im Ministerium für
Arbeit und Soziales, Turmschanzenstr. 25, 39114 Magdeburg;
Haus C, Raum 107, statt.
Bereits seit dem 1. Oktober 2010 können bei Liefer- und Dienstleistungsaufträgen des Bundes Angebote nur noch elektronisch
abgegeben werden. Angebote in Papierform werden nicht mehr
akzeptiert. Mit Einführung des eVergabe-Portals Sachsen-Anhalt
hat das Thema E-Vergabe auch hierzulande verstärkt an Aktualität gewonnen, denn alle Ausschreibungen im Land SachsenAnhalt sind auf diesem Portal zu veröffentlichen. Das bedeutet
für Bieter, dass sie ihre Beteiligung an öffentlichen Aufträgen
online abwickeln können. Dadurch wird sich die rechtssichere
Beteiligung an öffentlichen Aufträgen enorm erleichtern und
nicht zuletzt auch den Papierverbrauch reduzieren.
Anmeldung: Auftragsberatungsstelle, E-Mail info@sachsenanhalt.abst.de, Fax: 0391 6230447, Telefon: 0391 6230446
Mit guten und sehr guten
Ergebnissen haben fünf
Informationselektroniker
mit Schwerpunkt Bürosystemtechnik ihre Gesellenprüfung abgelegt.
Obermeister Otto Lucke von der Innung
Informationstechnik Anhalt konnte auf
der zentralen Freisprechung der Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld
am 14. März 2012 die Gesellenbriefe
überreichen und Karl Bürger zum
Landessieg im Praktischen Leistungswettbewerb gratulieren. Damit hat er
sich auch für den Bundeswettbewerb
qualifiziert. Karl Bürger wurde für die
besten Leistungen der gesamten Winterprüfung (Gesamtnote 1) mit einer
Informationen: www.bibliotheksverband.de
Foto: KH Anhalt-Bitterfeld
Gesellen
W E-Vergabe für Bieter
Bedeutung der Bibliotheken: „Bibliotheken hüten
ein Kulturgut ersten Ranges. Bücher enthalten geronnenes Wissen. Versammelt in einer Bibliothek
vermitteln sie aber mehr als ‚bloßes’ Wissen – eine
Atmosphäre, die zum Lernen, zum Stöbern und
Entdecken einlädt. Solche Orte zu erhalten ist
uns als Wirtschaftskammern grundsätzlich sowie
insbesondere dort ein Anliegen, wo die Verantwortlichen von Bibliotheken selbst innovative
Ansätze ausprobieren, um attraktiv und wirksam
zu bleiben.“
Mit dem Preis sollen Bibliotheken gefördert werden, die neue Wege gehen, um die Bevölkerung
und speziell Jugendliche zu erreichen. „Wenn sich
die Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen verbessert, ist das auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung“, sind sich die vier Kammern einig.
2012 wird der Bibliothekspreis ausgelobt für innovative Konzepte, die sich der Zusammenarbeit von
Bibliotheken und berufsbildenden Einrichtungen
widmen.
W
besonderen Ehrung bedacht. Den Gesellenbrief erhielten außerdem:
• Christian Teller (büro complett
GmbH Salzwedel, Inh. Frank Kreft)
• Christoph Sterz (BITS GmbH Naumburg, Inh. Thomas Reichenbach)
• Max Thate (Ing.-Büro Hoffmann
GmbH, Halle)
• Sebastian Willmann (büro complett
GmbH Salzwedel) (ag)
Obermeister Otto
Lucke (l.) und
Berufsschullehrer
Wolfgang Singer (r.)
beglückwünschen Karl
Bürger, Christian Teller
und Christoph Sterz.
Betriebe gesucht
Am 29. September 2012 gibt es die dritte
Ausgabe von HANDWERK4YOU, dem
Berufsfindungsevent der Handwerkskammer Magdeburg. Gesucht werden Betriebe, die sich dort präsentieren wollen.
Auszubildende sind nicht mehr so leicht zu
finden, der Fachkräftemangel ist in aller
Munde. Wer die Zukunft
seines Unternehmens
sichern will, muss jetzt
aktiv werden. Betriebe
erhalten die Gelegenheit, sich und ihr
Handwerk vorzustellen.
Anmeldung: Nutzen Sie
den beiliegenden Flyer,
Fax 0391 6268110 oder
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Panorama
Gesundheit
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 10
Stiller Killer Bluthochdruck
Foto: BilderBox.com
Bluthochdruck kann ein Vorbote
todbringender Krankheiten sein.
Tipps vom Arzt, wie Sie das Risiko in
den Griff bekommen.
Klarere Warnsignale sind da noch Atemnot und eine
Tendenz, mit hochrotem Kopf durchs Leben zu gehen. „Bis zu einem oberen Bluthochdruckwert von
weit über 180 merken die meisten Patienten nichts
von ihrem Bluthochdruck“, sagt Menne. Dabei beginne Bluthochdruck ab einem oberen Wert von 140.
Zur Risikogruppe gehöre ab 60 Jahren jeder Zweite.
Die gute Nachricht ist: Bluthochdruck lässt sich
erfolgreich behandeln. Voraussetzungen, um den
eigenen Blutdruck zu senken, sind: Medikamente
einnehmen und seinen Lebenswandel anpassen.
„Wer alle Risikofaktoren einschränkt, kann auf Werte
unter 140 und 90 kommen“, sagt Menne. Seine Tipps:
konsum. Denn das tägliche Feierabendbier legt sich
auf die Hüften und macht Ihrer Pumpe zu schaffen.
Regelmäßige Mahlzeiten: Übergewicht überfordert
Viel Bewegung: Ausdauersport und sogar mäßiger
Ihren Körper langfristig. Stellen Sie Ihre Ernährung
um. Dabei helfen Sie Ihrem Körper, wenn Sie regelmäßig essen und auf späte Mahlzeiten verzichten.
Kraftsport wirken sich positiv auf den Blutdruck aus.
Tückisch: Bluthochdruck fällt oft
zu spät auf. Dabei
können Betroffene
früh gegensteuern.
Katharina Kötter
ist Herz- und Bluthochdruck-Spezialist an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Still und leise verschleißt Bluthochdruck auf
Dauer die Organe. „Viele wachen erst im Krankenhaus auf, wenn die Folgen sich bemerkbar gemacht
haben“, berichtet der Oberarzt. Von früheren Kopfschmerzen, vielleicht Nasenbluten, gelegentlich
Ohrensausen berichten die Patienten dann später.
koetter@handwerk.com
Stiller Killer – so wird Bluthochdruck in der Fachliteratur genannt. Denn wer ihn hat, muss ihn nicht
unbedingt spüren. „Dabei ist Bluthochdruck der
wichtigste Grund für Schlaganfälle und spielt bei
Herzschwäche, Niereninsuffizienz und Herzinfarkt
als Hauptursache mit“, berichtet Dr. Jan Menne. Er
Frischluft suchen: Südeuropäer leiden seltener
unter Bluthochdruck als Nordeuropäer. Ein möglicher Grund: Sie bekommen mehr Sonne ab und
produzieren mehr blutdrucksenkendes Vitamin D.
Das Hormon rückt immer weiter in den Fokus der
Bluthochdruck-Forschung.
Fazit: „So eine Veränderung des Bluthochdrucks ent-
dem Sie aus dem Weg gehen sollten. Sechs Gramm
pro Tag reichen aus, informiert die Weltgesundheitsorganisation WHO. Der Tageskonsum der Deutschen
liegt eher zwischen 12-14 Gramm. Wahre Salzkammern sind Konserven und Fertigmahlzeiten. Entgehen Sie der Falle indem Sie frisch kochen!
Alkohol in Maßen: Reduzieren Sie Ihren Alkohol-
Weitere Tipps finden Sie unter: nh.handwerk.com
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Marktplatz
sind eine fatale Mischung. „Hier bringt reduzieren
gar nichts“, sagt Dr. Menne und rät: Radikal aufhören!
spricht etwa der Umstellung vom Super-Sportwagen
auf eine Diesel-Familienkutsche. Wenn es gut geht,
haben Sie eine zuverlässige Karosse, die läuft und
läuft und läuft“, sagt Dr. Menne. Gut möglich, dass
Sie nach der Diagnose ein Leben lang Tabletten
einnehmen sollten. Eine erfolgreiche Behandlung
bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie Dauergast
im Wartezimmer Ihres Arztes werden.
W
Salz vermeiden: Salz gilt als Bluthochdruck-Treiber,
Kompakt:
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0,2
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0,6
0,8
1,0
Fotografie
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 11
Warum haben Sie
sich spezialisiert?
Nervenkitzel Hochzeitsfotografie
W ... weil es mir liegt und einfach
Spaß macht!
Im Arbeitsalltag von Christian Arne de
Groot gibt es keine zweite Chance für den
passenden Moment am Auslöser. Dafür
aber umso nachhaltigere Ergebnisse:
„Das Schönste ist, wenn das Brautpaar
sich nach Jahren an diesen einmaligen
Tag zurückerinnert fühlt und weiß, dass
es die richtige Entscheidung war, mich
zu buchen“, sagt der Hochzeitsfotograf.
Als ein Bekannter ihm den ersten
Hochzeitsauftrag vermittelte, war er
noch mächtig nervös. Heute sind solche „schönsten Tage im Leben“
sein Kerngeschäft. Den Nervenkitzel liebt er: „Ich muss den ganzen
Tag über jede Sekunde hochkonzentriert sein und auf wechselnde Bedingungen reagieren“, lautet seine Zusammenfassung. Die
Hauptvoraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg seien Empfehlungen. Lange danach folge Google.
Darum fotografiert der Schwaneweder inzwischen nur noch
Brautpaare, die Wert auf seine Fotos legen und ihm sympathisch
sind. Das garantiere schönere Aufnahmen. Wenn der Draht zu seinen Auftraggebern stimmt, bestätigt de Groot anders als viele Kollegen auch kleine Aufträge wie standesamtliche Hochzeiten ohne
weiteres Drumherum.
Der Markt der Fotografen ist hart umkämpft. Umso intensiver
müssen diese Handwerksunternehmer ihre Nische suchen. Wie vier
Fotografinnen und Fotografen den Weg erfolgreich beschritten
haben, stellt das Norddeutsche Handwerk vor.
Wenn Kunden keine Unterschiede zwischen Wettbewerbern im Handwerk erkennen, sind
die Firmen für sie austauschbar. Die bittere Konsequenz daraus: „Der Kunde entscheidet einzig
und allein nach dem Preis“, sagt Marketingexpertin Anne Julia Leisurs. So zugespitzt liegen die
Gründe, warum Handwerksbetriebe sich Gedanken über Spezialisierung machen sollten, auf
der Hand.
Viele Fotografen haben das längst für sich erkannt – und genutzt, wie unsere Umfrage zeigt.
Allen die noch überlegen, wohin die Reise geht, gibt die Zukunfts-Initiative Handwerk ein paar
Tipps auf den Weg. Fragen Sie sich:
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Wozu braucht der Markt Ihr Produkt?
Was ist das Einzigartige oder Besondere an Ihrem Betrieb?
Was machen Sie besser als andere?
Wie unterscheiden Sie sich von Ihren Mitbewerbern?
Unverwechselbarkeit schaffen Sie auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Vielleicht durch
längere Servicezeiten (Öffnungszeiten für Berufstätige), größere Transparenz (weil Sie Ihren Kunden erklären, was Sie tun) oder Produktspezialisierungen. (kö)
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Traumberuf Tierfotografie
Präsentationscoup Panoramafotografie
Realität verändern mit Photoshop
W ... weil Tiere lebendig sind!
W ... weil wir Panoramafotos hierzulande gut
W ... weil die Welt (nicht) perfekt ist!
„Fotografie ist Leben“, das ist die
Philosophie von Handwerkerin
Petra Mette. Weil sie sich selbst als
„Draußen-Mensch“ bezeichnet und
schon immer mindestens einen
Hund um sich hatte, war Ihre Spezialisierung auf Tierfotografie einfach
nur logisch.
Die Handwerkerin aus Gifhorn ist seit 2006 selbstständig und konzentriert
sich heute voll auf Hunde und Pferde als Motiv. Ihr Fotostudio: Die Natur! Im
Zweifel die in Afrika, wo Sie früher Wildlife-Aufnahmen machte. Mettes Erfolgsrezept: Präsenz auf einschlägigen Tierveranstaltungen, Werbung in eigener Sache und die Pflege Ihrer Website.
Dass Ihre Fotomodelle auch mal anders wollen als sie selbst, nimmt die
Selbstständige gerne in Kauf: „Ich fotografiere Tiere, weil sie lebendig sind,
nicht wie ein Auto, das einfach nur rumsteht“, sagt sie. Zu Ihrer Arbeitsweise
zählt außer Handwerk und Begeisterung auch, dass sie sich Zeit nimmt. Denn
sie wirbt damit, die Einzigartigkeit und Persönlichkeit der Tiere einzufangen.
Claudia Depping erinnert sich ganz genau an den Moment, der den Ausschlag für ihre Spezialisierung gab:
Eine Freundin, die in den USA lebt, erzählte ihr von
Panoramafotografie im amerikanischen Immobiliensektor. Sofort war ihr klar, „So etwas können wir in
Deutschland auch gut gebrauchen.“ Ihre Nische war
gefunden.
Welche Vorteile die 360°-Perspektive bei der Vermarktung von Immobilien bietet, davon überzeugt die
gelernte technische Zeichnerin Internetnutzer schon auf ihrer Website www.panoramarooms.
de. Im direkten Vergleich stehen dort statische Raumaufnahmen und Panoramafotos, bei denen
sich der Betrachter per Mausklick in fremden, fernen Räumen drehen und wenden kann, soviel er
möchte. Nicht nur Einzoomen und Auszoomen ist dabei möglich. Man kann auch innen wie außen
den Blick schweifen lassen.
Dieses fürs Internet maßgeschneiderte Fotokonzept geht auch bei Deppings Zielgruppe auf,
den Hoteliers und Immobilenmaklern. Damit die Aufträge nie abreißen, setzt die Fotografin aus
Mittelnkirchen unter anderem auf soziale Netzwerke wie Xing und Facebook und bloggt nebenher.
Schon mit der Ansage „Gute Bilder entstehen erst am PC“, grenzt Alexander
Demandt sich von vielen seiner Berufskollegen ab. Wenn der ehemalige
Physikstudent am PC sitzt, altert zum
Beispiel der hannoversche Hauptbahnhof um Jahrzehnte, die Menschen
verschwinden und Pflanzen schießen
aus dem Boden - pardon: Sie werden
hineinmontiert.
Demandts Leidenschaft gilt der Bildbearbeitung ebenso wie
der Fotografie. Folgerichtig heißt seine Firma PS-ART – benannt
nach dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop. Auffallend
andere Porträt- und Landschaftsaufnahmen sind sein Markenzeichen. Was ihm sonst noch den Rücken stärkt, sind der gute
Kontakt zu seinen Kunden und ein tragfähiges Netzwerk. Dass
der Computerbegeisterte darüber hinaus voll auf Vermarktungswege im Internet setzt, versteht sich fast von selbst.
www.mette-naturfoto.de
www.panoramarooms.de
www.ps-art.de
brauchen können.
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Familienbande und
Verstrickungen
Von der Vergangenheit
heimgesucht
Absurder Krimispaß
aus Hamburg
„Da wo Sie gerade in
der Firma sitzen – da
kann ich mir auch gut
eine Zimmerpflanze
vorstellen.“ Rums. Das
sitzt. Chefweisheiten
wie diese sammelt
Autor Stefan Schultz in
seinem kleinen gelben
Band „Wer lacht, hat noch Reserven“ zusammen. Und die haben es zum Teil wirklich in sich. Keine Frage: Wer so mit seinen
Mitarbeitern umspringt, sitzt auf dem Chefsessel falsch. Aber seien wir ehrlich: Der ein
oder andere gesammelte Spruch ist grandios komisch. Ein kurzweiliges Buch, dessen
Weisheiten aber auf keinen Fall zum Nachahmen empfholen werden können. (ha)
Tom Clancy galt als einer
„der“ Autoren, wenn es
um militärische Spionagegeschichten ging.
Heute tobt der Konflikt
im Mittleren Osten. Und
wie die amerikanischen
Streitkräfte rücken auch
Clancys Helden den
Taliban auf den Pelz. Im Roman verbünden
die sich mit einem mexikanischen Drogenkartell und tragen den Kampf gegen
ihren Erzfeind bis nach Amerika. Um das zu
verhindern schicken die USA ihren neuen
Helden in den Ring: Ex-Navy-SEAL Max
Moore. Clancy-typisch ist die vielschichtige
Handlung. Alles in allem ein Buch für die
Urlaubslektüre von Genrefans. (ha)
Die Figuren von Zeruya Shalev verhalten
sich oft eigenwillig.
Doch die israelische
Autorin schildert ihr
Innenleben so lebendig
und einfühlsam, dass
einfach jede Regung
überzeugt.
In Shalevs neuesten Roman geht es um
die alte Chemda Horovitz, die auf ihr Leben
zurückblickt, und um ihre erwachsenen
Kinder: den Rechtsanwalt Avner, der einer
unerreichbaren Frau verfällt, und um dessen Schwester Dina, die mit der Abnabelung ihrer pubertären Tochter zu kämpfen
hat. Nebenbei erfährt der Leser viel über
das Aufwachsen in einem Kibbuz. (bw)
Das Unheil beginnt für
Sara Silverstein mit dem
Tod ihres Vaters und
setzt sich fort in dem
Entschluss ihres Sohnes,
sich in den USA zum
Afghanistan-Kämpfer
ausbilden zu lassen.
Als sei das nicht genug,
wird die Familie Opfer brutaler Überfälle.
Zunächst scheinen die Vorfälle keinen
Zusammenhang zu haben. Doch nach und
nach verwebt die niederländische Autorin
geschickt die Handlungsstränge. Immer
tiefer durchdringt die Vergangenheit die
Gegenwart in dieser intelligenten Familiengeschichte, die zugleich ein packender
Thriller ist. (bw)
Wer gerne schmunzelt
und Hamburg mag, ist
mit dem neuen Roman
von Frank Schulz bes­
tens beraten. Sein Held
Onno Viets, ein schrulliger Hartz-IV-Empfänger, versucht sich als
selbstständiger Privatdetektiv. Als solcher soll er die Untreue der
Freundin eines bekannten Popmagnaten
beweisen. Bald bekommt der schmächtige
Onno es dabei mit „Händchen“, einer
Kiez­größe und wahren Koloss von einem
Kerl, zu tun. Die Katastrophe ist programmiert. Dabei machen die absurden Szenen
und insbesondere ein irrwitziger Showdown einfach großen Spaß. (bw)
Stefan Schultz: „Wer lacht, hat noch Reserven“, Taschenbuch, 176 Seiten, Verlag
Kiepenheuer & Witsch (2012), 7,99 Euro.
Tom Clancy: Gegen alle Feinde,
gebunden, 848 Seiten, Heyne-Verlag
(2012), 24,99 Euro.
Zeruya Shalev: Für den Rest des Lebens,
gebunden, 528 Seiten, Berlin Verlag (2012),
22,90 Euro.
Jessica Durlacher: Der Sohn, 416 Seiten,
gebunden, Diogenes Verlag (2012), 22,90 Euro.
Frank Schulz: Onno Viets und der Irre vom
Kiez, gebunden, 368 Seiten, Verlag Galiani
(2012), 19,99 Euro.
Panorama
Im Handwerk entdeckt
Norddeutsches Handwerk vom 24. Mai 2012 • Seite 12
Harry kennt sie alle
Handwerker im Regierungsviertel: Der Kabarettist Thilo Seibel
hat eine Figur kreiert, die der Berliner Politprominenz den
Spiegel vorhält.
Harry Meissner ist
Klempner von Beruf.
In der Hauptstadt
noch dazu. Kein
Wunder, dass der
findige Handwerker
im politischen Berlin
wirklich jeden kennt. Fotos: Siefken, Privat
siefken@handwerk.com
Harry Meissner kennt sie alle. Abgeordnete, Lobbyisten, Minister. Denn der Mann ist Klempner
im Regierungsviertel. Und während Meissner den
tropfenden Duschkopf im Badezimmer eines Hinterbänklers repariert, philosophiert er über Merkel und
die Welt. Schließlich ist die Politik auch nur ein Handwerk. „Aber haben Sie jemals von einer PolitikerBerufsschule gehört? Oder von einem Polit-Azubi?
Gut, einen haben wir, den Rösler. Aber normal lernt
das doch keiner!“
Der Kabarettist Thilo Seibel hat für seine Auftritte
eine extreme Kunstfigur kreiert: einen Kölner Handwerker, den es in die Bundeshauptstadt verschlagen
hat. In die Nasszelle des namenlosen Hinterbänklers
hat sich Seibel für ein handwerk.com-Video gestellt.
Klempnermontur, in einer Hand eine Rohrzange, er
gestikuliert wild und reitet weiter auf der mangelnden
Ausbildung der Polit-Profis herum: „Das sind doch
alles Lehrer und Beamte. Würden Sie sich umgekehrt
von einem Lehrer die Wasserleitung verlegen lassen?“
Der Kabarettist hat den Klempner „zufällig“ entdeckt: „Ich habe mit einem Regisseur rumgealbert,
Neun Fragen an …
Myke
Schumburg
4. Ihr letzter großer Auftrag? Das KomplettCatering zum Jubiläum unserer Lokalzeitung
für mehr als 250 Personen.
Firmenname: ­Fleischerei
Schumburg
Ort: Menz bei Magdeburg
Gewerk: Fleischerei
Mitarbeiterzahl: 22
Gründung: 1902
Funktion: Inhaber
5. Was war Ihr größter Ärger mit Kunden?
Steht immer an, wenn Geschirr und Equipment Tage später dreckig zurückkommen. Das
geht gegen den gesunden Menschenverstand.
2. Wie lange telefonieren Sie durchschnittlich pro Tag? Viel zu lange, etwa eine Stunde.
3. Was war Ihre größte unternehmerische
Herausforderung? Das Erreichen der EU Zulassung. Dafür waren umfangreiche Umbauarbeiten und sorgfältige Dokumentation nötig.
Das ermöglicht jetzt den Handel mit Betrieben
in ganz Deutschland und darüber hinaus.
6. Wie lange surfen Sie täglich im Internet? Höchstens eine halbe Stunde. Für mich
steht das Geschäft an der 11 Meter langen
Ladentheke an erster Stelle. Andere Geschäfte
mache ich telefonisch mit langjährigen Partnern aus der Region.
7. Welches Buch liegt gerade auf Ihrem
Nachttisch? In der Schwebe von Tess Gerritsen. Das ist so was von spannend und gut recherchiert – eine Empfehlung meiner Frau.
8. Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Erst Zoologe oder Archäologe, dann Fleischer.
9. Verraten Sie eine Marotte? In Sachen Sauberkeit bin ich unglaublich pingelig. Aber das
passt doch zum Lebensmittelgewerbe, oder?
den nächsten Verbandstag, die Innungsveranstaltung
oder das Betriebsjubiläum. Langeweile geht anders.
Zurück in die Badezimmer-Perspektive. Meissner
regt sich immer noch darüber auf, dass Politiker –
ganz anders als Handwerker – nicht ausgebildet sind.
Und dafür beschwört er den sanitären Notfall: „Die
Scheiße steht Ihnen bis zum Hals. Sie rennen zum
Telefon, rufen den Notdienst-Handwerker. Dann
kommt einer und sagt: ‚Haben Sie keine Angst, ich
bin Jurist‘.“ Gut, dem Kunden sei dann klar, dass der
Mann keine Ahnung von der Technik oder der Montage hat. „Der weiß aber, wie er wieder aus der Sache
herauskommt, wenn er den Auftrag verbockt. Denn
das hat er ja studiert: Jurismus.“
Übrigens: Die Berliner SHK-Innung hat uns darauf hingewiesen, dass Meissner „eigentlich kein
Klempner ist, sondern Sanitärtechniker“. Auch
­wieder wahr.
W
Zwei Videos mit Thilo Seibel finden
Sie unter nh.handwerk.com. Aktuelle
Tournee-Termine des Kabarettisten und seinem hyperaktiven Sanitärtechniker stehen auf www.
thiloseibel.de. Zu guter Letzt
Foto: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
1. Montagmorgen, der Wecker klingelt: Wie
starten Sie in die neue Woche? Bevor es um
5 Uhr 30 zu den Mitarbeitern in die Produktion
geht, lasse ich mir bei einer Tasse Kaffee den
anstehenden Tag durch den Kopf gehen.
hatte eine blaue Jacke an – und irgendwie sah ich
wohl wie ein Handwerker aus.“ Dann kam der Feinschliff und die Frage: Wer könnte ganz nah an der
Politik sein? Na klar, einer der in Berlin arbeitet und
bei Reparaturen alles Mögliche sieht und erfährt. Klischees bedient Meissner auf beiden Seiten, letztlich
veralbert er Politiker und Handwerker gleichermaßen. „Harry Meissner erklärt politische Zusammenhänge in Bildern, die mir normalerweise nicht
einfallen würden. Der Klempner formuliert das alles
schon etwas platter als der Kabarettist“, sagt Seibel.
Seibel eckt gerne an, das ist Teil seiner Berufsbeschreibung. Kürzlich ist er in Wolfsburg in der
Autostadt aufgetreten und hat das Jahresgehalt von
VW-Chef Martin Winterkorn kommentiert. 17,5 Millionen Euro, diese Zahl geisterte ganz aktuell durch
die Medienlandschaft. Sofortiger Zwischenruf: „Das
hat er ja auch verdient.“ Wie verhält er sich in solchen
Situationen? „Gegenhalten, die Aussage begründen
können, den Einwurf in das Programm einbeziehen
– das weicht dann von dem normalen Textverlauf ab“,
antwortet Seibel. Der Zuschauer habe dann ja auch
eine Erwartungshaltung: Mal sehen, wie reagiert der
denn jetzt? Insofern ist Seibel ein eindeutiger Tipp für
Foto: Oleksiy Ilyashenko
– fotolia.com
Heiner Siefken
Im echten Leben
heißt Meissner
Thilo Seibelt. Der
Kabarettist nimmt
als Handwerker die
Politik trefflich aufs
Korn.
Kunst per Mausklick
Katzengejammer
Auch die Kunst bleibt vom Zeitalter der Digitalisierung nicht unberührt. Seit Kurzem sind Rembrandt, Roter Franz und Sachsenspiegel
online verfügbar.
Auf der Plattform „Kulturerbe Niedersachsen“ sind mehr als
10 000 Kulturgüter aus ganz Niedersachsen öffentlich zugänglich,
wie zum Beispiel die „Madonna mit stehendem Kind“ von Peter
Paul Rubens. Das Gemälde hängt im Original im Niedersächsischen
Landesmuseum in Hannover.
Jedermann hat nun im Internet die Möglichkeit, schnell auf
Gemälde und Graphiken, Bücher
und Handschriften und weitere
Kulturschätze niedersächsischer
Museen, Archive und Bibliotheken
zuzugreifen und sich – auch schon
vor einem Museumsgang – darüber zu informieren, was es dort zu
sehen gibt.
Das Projekt wird vom Land und
der Europäischen Union gefördert.
Beteiligt sind sieben Landeseinrichtungen aus ganz Niedersachsen. (sf)
Es ist bekannt, dass Katzen gerne mal alleine die
nachbarlichen Gärten unsicher machen. Dass sie
sich einmauern lassen, ist dagegen eher ungewöhnlich.
Bei einer Badezimmerrenovierung hatten Handwerker in Clausthal-Zellerfeld alle Hände voll zu tun.
Das berichtet das Internetportal express.de. Um an
die Leitungen zur Reparatur eines Wasserschadens zu
kommen, öffneten die Männer die Wand. Unbemerkt
sei die Katze der Hausbesitzerin an den Handwerkern
vorbeigeschlichen und in einem Spalt verschwunden.
Diesen hätten die Handwerker später zugemauert.
Keiner der Beteiligten habe die Katze bemerkt.
Ganze vier Tage hat das Tier laut express.de in seinem unfreiwilligen Gefängnis ausgeharrt, bevor
die verwirrte Hausbesitzerin die Quelle des jämmerlichen Miauens herausfand und die Feuerwehr
alarmierte.
Die angerückten Helfer brachen erneut die Wand
auf und bargen das Tier unbeschadet. „Die Katze war
total verängstigt, ansonsten ging es ihr aber gut.“,
sagte der zuständige Ortsbrandmeister Thomas Bremer dem Internetportal. (sf)
www.kulturerbe.niedersachsen.de
www.express.de