Sonny Kittel - Gießener Allgemeine Zeitung
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Sonny Kittel - Gießener Allgemeine Zeitung
7. Jahrgang · 11/2014 Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Sonny Kittel Der Eintracht-Profi aus Gießen nach seiner langen Leidenszeit im Exklusiv-Interview Blickpunkt Kultur Hallo Studierende! Willkommen in der neuen Heimat Seite 4 Gießen. »Künstlertreff« vor dem Aus? Die Nachteile der ZwischenSeite 40 nutzung. Editorial Dass die vielen Studierenden unsere Stadt bereichern, haben wir vom streifzug ja bekanntlich noch nie bestritten. Dennoch waren wir nach der Recherche zu dieser Ausgabe überrascht, wie viele Veranstaltungsreihen und Initiativen die »Studis« tatsächlich in Gießen entwickelt haben und seitdem mit Leben füllen. WG-Flohmarkt, WG-Festival und Diskurs sind nur einige davon. Die wahrscheinlich erfolgeichste Reihe der Studenten für Gießen feiert in diesem Monat sogar schon den zehnten Geburtstag. Es ist »Gießen kocht!«. Zum Jubiläum rechnen die Veranstalter mit so vielen Teilnehmern, dass es schwer war, eine geeignete Location für die »After-Dinner-Party« zu finden. Wer einmal dabei war, wird es nicht bestreiten: Studenten und Gießen – das ist eine Win-Win-Situation. Weitere Gründe, die das aus der anderen Sicht belegen, liefern in dieser Ausgabe sieben Experten von JLU und THM. Zudem zeigen wir schon mal, wie sich der Campus in Gießen in den nächsten Jahren verändern wird. Auch das macht Lust auf mehr. Apropos mehr – außerdem auf den folgenden Seiten: Eintracht-Profi Sonny Kittel im Gespräch über seine lange Leidenszeit, wahre Geschichten aus dem Gießener Notaufnahmelager zum Mauerfall und eine Story über die Probleme der kreativen Zwischennutzung auf dem Gail-Gelände. Das alles in der Hoffnung, dass auch wir das Leben in unserer Stadt bereichern. Zumindest ein bisschen. Marc Schäfer Fotos: Schepp Inhalt BLICKPUNKT 4 Ein Studentenheft: Mit welchen Initiativen sie die Stadt bereichern · Wie sich ihre Welt verändert · Und was der Mann im Turm zu all dem sagt MEDIATHEK 10 Alter Schwede: Lars Ruppel bringt neues Buch heraus STADTGESPRÄCH 20 Eine Erinnerung an den Alltag im DDR-Notaufnahmelager zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls BLICK IN DIE REGION 22 Warum Brings die »Superjeilezick« an den Dutenhofener See holen UNTERWEGS 24 AM MAIN 35 IMPRESSUM 38 42 Die Krankenakte des Sonny Kittel: Gießener Fußballprofi über seine lange Leidenszeit VINOTHEK streifzug Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Tanz im Quadrat mit Tarek Assam SPORTWELT 40 Der Kampf um den »Künstlertreff« in einer alten Gießener Fabrikhalle Oliver Polak möchte nicht mehr Adolf Hitler sein · Würdigung eines Frankfurter Kleinods, in dem Banker und Punks zusammenkommen KULTUR KULTUR 44 Das Neujahrs-Varieté der Ovag fehlt in Gießen · Tickets für Vince Ebert gewinnen Würdevoller Heiliger zu Pasta, Pute und Polenta AUSLESE 26 SPERRSITZ VERANSTALTUNGSKALENDER 28 Tickets gewinnen: Ein Schotte macht noch keinen Sommer 45 Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409; PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr.Max Rempel (Gießen). Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der »Gießener Allgemeinen Zeitung«, »Alsfelder Allgemeinen Zeitung« sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten Auslagestellen. Auflage: 40 000 Exemplare Anzeigenleitung: Jens Trabusch Anzeigenverkaufsleitung: Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 62 vom 1. Januar 2014 streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Titelbild: Eintracht/Rhode Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen 11/2014 streifzug 3 BLICKPUNKT Kleine Baustelle Große Pläne Am Philosophikum haben die Arbeiten für den neuen Campus begonnen. Noch ist nicht allzu viel zu sehen an der Rathenaustraße, den Auftakt macht ein eher unscheinbares Hörsaalgebäude. Doch weit mehr soll in den kommenden Jahren folgen. Seit Jahren gibt es Probleme am Fuße des Schiffenbergs: In vielen Räumen lässt sich die Temperatur nicht richtig regulieren. Manchen Häusern mangelt es an der Barrierefreiheit. Vor allem aber kann das Philosophikum die Masse an Studenten schon lange nicht mehr richtig fassen. Im Schnitt sind hier jeden Tag 10 000 junge Leute unterwegs. Zu Beginn des Semesters drängen sie sich in vielen Seminarräumen. Und Parkplätze sind ab zehn Uhr morgens ohnehin nur schwer zu bekommen. »Es ist ein existenzielles Areal für die JustusLiebig-Universität«, sagt auch Joybrato Mukherjee als Präsident der Justus-LiebigUniversität: Unter anderem findet hier, am Philosophikum 2, die wichtige Lehrerausbildung statt. Und die Theaterwissenschaftler, für die Gießen bundesweit bekannt ist, sind hier ebenfalls untergebracht. Doch 4 streifzug 11/2014 auf dem Campus sind die Voraussetzungen alles andere als optimal für sie. Nun kündigen sich mit einer kleinen Baustelle große Veränderungen an: Vor einigen Wochen begannen die Arbeiten zu einem neuen Seminargebäude am Alten Steinbacher Weg. Das soll inklusive Gerätekosten rund 9,1 Millionen Euro kosten und gegen Ende kommenden Jahres fertiggestellt werden. Allein sicherlich keine Lösung für die Probleme. Doch ist das Haus nur die erste Neuerung von vielen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Neben weiteren Gebäuden sollen eine neue Mensa und eine neue Bibliothek entstehen. Das Land investiert für die erste Ausbaustufe insgesamt rund 150 Millionen Euro. Langfristig sieht der Plan für das Philosophikum sogar noch mehr vor: Das Konzept verfolgt den Komplettabriss des Philo- sophikums 1, das Anfang der 1970er Jahre bezogen wurde und das in einem baulich sehr schlechten Zustand ist. Die etwas jüngeren Häuser des Philosophikums 2 sollen grundlegend saniert und erhalten bleiben. Zudem sieht der Plan vor, die Rathenaustraße zur Tempo-30-Zone zu machen, mit einem zentralen Campusplatz als verkehrsberuhigtem Abschnitt. Welche Konsequenzen das hat, ist derzeit kaum absehbar: Momentan befahren zu den Stoßzeiten – am frühen Morgen und am späten Nachmittag – etwa 450 Wagen pro Stunde die Rathenaustraße. Dass bereits die erste, vergleichsweise kleine Baustelle für Ärger suchen könnte, weiß auch Oberbürgermeisterin Dietlind GrabeBolz. Immerhin liegt das Philosophikum nicht nur zwischen Innenstadt und Naherholungsraum, sondern auch in unmittelbarer Umgebung zu einem großen Wohnge- Illustration/Fotos: Archiv BLICKPUNKT biet: »Für die Umgestaltung des Areals bedeutet das eine gewisse Herausforderung«, erklärt sie. Denn es müsse Rücksicht auf die Anwohner genommen werden. Beim kaum vermeindbaren Baulärm auf dem Weg zum neuen Campus, da scheinen sich die Verantwortlichen einig, sei man auf das Verständnis der Studenten und Mitarbeiter der Justus-Liebig-Universität, aber genauso auf das der Bürger angewiesen. Wissenschaftsminister Boris Rhein dagegen ist sich bereits sicher: »Der künftige Campus wird dazu beitragen, den Hochschulund Forschungsstandort Mittelhessen im Wettbewerb zu stärken.« Mit dem Neubau des Campus reagiert das Land selbstredend auf die steigenden Studentenzahlen. »Der Zustrom zeigt auch, wie hoch die Justus- Liebig-Universität geschätzt wird«, meint er. Das neue Seminargebäude am Alten Steinbacher Weg, das nun in einem ersten Schritt entsteht, soll zehn größere Seminarbzw. Hörsäle beherbergen. Ein großer erster Schritt, um die Probleme am Fuße des Schiffenbergs zu lösen. Spannender jedoch werden wohl jene, die in den kommenden Jahren folgen. Florian Dörr Hier passiert noch mehr an Gießens Hochschulen Eigentlich sollte der Neubau der Chemie am Leihgesterner Weg schon in diesem Frühjahr bezogen werden. Doch der Termin ließ sich nicht halten. Nun aber liegt der Ausbau des Komplexes, der insgesamt weit über 100 Millionen Euro kosten wird, in den letzten Zügen. Nach dem Neubau des Klinikums wird die Chemie damit der teuerste Neubau in der Geschichte Gießens werden. Der Komplex der Justus-LiebigUniversität besteht aus einem Instituts- und einem Hörsaalgebäude mit zusammen über 13 000 Quadratmetern. Das kleinere Hörsaalgebäude schließt sich quer zum Institutsgebäude in Richtung Wartweg an. Vorlesungen im Kinopolis und im Roxy? Die Technische Hochschule Mittelhessen scheut keine neuen Wege, wenn es um die Gewinnung von Räumen geht. Auch baulich tut sich eine Menge. Doch gibt es einen Ort, an dem nicht mehr viel gemacht werden musste, um den Alltag der Studenten positiv zu beeinflussen: So war der neu geschaffene Platz an der THM in unmittelbarer Nähe zum Schwanenteich nach Ende der Landesgartenschau zwar bis vor Kurzem nicht freigegeben, wird sich aber nun zu einem Anziehungspunkt direkt an den Gebäuden der Technische Hochschule Mittelhessen in der Wiesenstraße entwickeln. Seit drei Jahren laufen die Bauarbeiten für die neue Kleintier- und Vogelklinik der Justus-Liebig-Universität, die derzeit am Hollerweg zwischen Veterinärmedizin und Bahngleisen entsteht. 2015 oder 2016 soll der Einzug gefeiert werden. Richtung Schienen soll eine fellartige Fassade als eine Art Visitenkarte der Stadt entstehen. Die neue Klinik wird auf rund 7500 Quadratmetern Büros, Labore sowie Behandlungs-, Operations- und Tierhaltungsräume bekommen. Weitere Besonderheiten sind die von außen sichtbaren Vogelvolieren, ein Katzenbalkon mit Klettereinrichtung und ein Hundeauslauf in einem vorgelagerten Gebäudeteil. 11/2014 streifzug 5 » Ich wurde im Jahr 2000 durch die ZVS zum Psychologiestudium nach Gießen geschickt, worüber ich als Kölnerin anfangs sehr traurig war. Bald habe ich jedoch gemerkt, dass das Studienangebot super ist, die Professorinnen und Professoren nett sind und dass man hier einfach gut studieren kann. Nicht zuletzt habe ich mich durch die tolle Studieneinführungswoche schnell wohlgefühlt in der Stadt und an der Uni. Ich habe meine Entscheidung, hier zu studieren, nie bereut und würde immer wieder an die Uni Gießen gehen.« Hanna Rindfleisch · Studienberaterin an der JLU 6 streifzug 11/2014 » Wer vom Dachcafé umherblickt, stellt fest: Gießen ist ein grüner Kern, umgeben von noch mehr Grün. Wandelt man durch die Straßen, muss man konzentriert darauf sein, die vielfältige Vegetation wahrnehmen zu wollen; doch: Sie ist da. Manchmal hilft ein Wechsel des Beobachtungspunktes, das Bild einer Stadt zu erkennen. Was hat dies mit »Studienqualität« zu tun? Natürlich könnte ich jetzt den Fokus auf die Hochschulen lenken und deren hochwertige Studien- und Forschungsangebote. Doch das wäre ein eingeschränkter Blick auf das, was Studium und Bildung ausmacht. Als Studiengangsleiter eines Umweltstudiengangs an der THM gebe ich den Studienanfängern mit, dass sie neben dem Studium das Leben leben sollen. Leistungsbereitschaft und -erbringung sind zwar zentral, doch abgerundet werden sie erst durch die Einbettung des individuellen Studienerlebnisses in die Lebensumwelt. Und diese findet man hier in einer Vielfalt und Qualität, die man zunächst möglicherweise nicht erkennt. »Gießen liegt im Grünen« ist nur eine Wahrheit, die Studierenden dargelegt werden kann. Gießen bietet für jeden etwas: Theater und Kino, Sportangebote und eine reichhaltige Gastronomie. Wenn man mir die Aufgabe stellen würde, zu schreiben, warum man nicht in Gießen studieren solle: Ich fände keine Worte.« Prof. Dr. Harald Platen · Fachbereich Krankenhaus- und Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie. » Fotos: Schepp Wir stehen zu Gießen Ein Studium an der Universität Gießen lohnt sich, denn die Professoren und Mitarbeiter sind meiner Meinung nach sehr engagiert. Außerdem ist Gießen eine echte Studentenstadt und sehr familiär. An der JLU zu arbeiten, ist übrigens auch schön! Die Tätigkeiten sind vielfältig, und ich lerne viele neue Studierende und Doktoranden kennen. Oft kommen sie aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen, was den eigenen Horizont erweitert. So lerne ich jeden Tag etwas Neues hinzu.« Annalena Mehl · Sekretärin am Institut für Botanik der JLU Gießen ist nicht München, nicht Hamburg, nicht Köln – und auf den ersten Blick auch kein anderer trendiger Ort, den man sich zum Studieren aussucht. Das wissen wir selbst. Aber gibt es gute Gründe für Gießen? Wir haben Studien-Experten gefragt … » Warum Gießen, nicht München, Berlin oder Frankfurt? Warum »Provinz« und nicht Großstadt? Gießen ist vielleicht nicht hip, aber jung. Mehr als 35 000 Studierende können nicht irren. Die Angebote sind vielseitig – hier ist für jeden etwas dabei. Nach fünf Jahren THM, kann ich sagen, ich bin froh, dabei zu sein.« Saskia Marschner · Persönlich Referentin des Vizepräsidenten für Forschung. » Durch meine Tätigkeit bin ich in vielen Bereichen der Uni unterwegs. Aus meiner Sicht ist die Justus-Liebig-Universität eine sehr saubere Uni. Das liegt unter anderem daran, dass die JLU eigenes Reinigungspersonal beschäftigt. Auch fällt mir immer wieder auf, dass es in allen Bereichen der technischen Abteilung und der Verwaltung sehr engagierte Leute gibt, die alles dafür tun, damit Forschung und Lehre gut laufen.« Guido Bramer · Vorarbeiter Hausmeister Campusbereich Seltersberg » Gießen ist mehr als nur eine Stadt ohne Meer: Weil rund 35 000 Studierende in einer Stadt mit 80 000 Einwohnern eine spannende Mischung ergeben. Und weil die Gießener Universität mit dem breiten, traditionsreichen und interdisziplinären Fächerspektrum dafür sorgt, dass man über den Tellerrand blickt. Und wer richtig Kontakte knüpfen will, sollte unbedingt viel Zeit in den Bibliotheken verbringen. In der Universitätsbibliothek kann man alleine oder gemeinsam mit anderen schon frühmorgens lernen, tagsüber zwischendrin in der cUBar chillen und Kaffee trinken – und wenn die UB nachts um 23 Uhr zugeschlossen wird, dann ist es Zeit, durch die Ludwigstraße zu ziehen.« Claudia Martin-Konle · Leiterin der Zweigbibliothek im Philosophikum II » Die Justus-Liebig-Universität Gießen mit ihrem breiten Fächerangebot und den Schwerpunkten in den Geistes-, Kultur- und Lebenswissenschaften zieht mehr Studierende denn je an – insgesamt rund 27 500 Studierende werden es an Hessens zweitgrößter Hochschule in diesem Wintersemester sein. Die Universitätsstadt Gießen mit ihren beiden Hochschulen ist als Studierendenhochburg sehr attraktiv. Das freut uns an der JLU, bedarf aber einer umfassenden Planung und aufwendigen Organisation im Vorfeld, die von allen Beteiligten höchsten Einsatz erforderlich macht. In den Vorjahren haben wir ja schon gezeigt, dass wir unsere Verantwortung für die junge Generation sehr ernst nehmen.« Prof. Dr. Adriaan Dorresteijn · JLU-Vizepräsident für Studium und Lehre 11/2014 streifzug 7 BLICKPUNKT Wie Studenten die Stadt bereichern Ohne seine Studenten wäre Gießen nicht nur ungleich kleiner, sondern auch wesentlich trister. Unzählige Veranstaltungsreihen und Initativen wurden von ihnen ins Leben gerufen. Einige bereichern das Leben in der Stadt schon seit Jahren. Eine Auswahl. WG-Flohmarkt Refugee Law Clinic Elephant Toilet Die Stadt als Flohmarkt: Eine Idee mit Tradition in Gießen. Zum vierten Mal verwandelten sich im vergangenen Sommer die WGs der Stadt in Trödelstände. Ohne den Kampf um die besten Plätze. Ohne den eigenen Kram verkauft werden soll, vorher durch die Stadt schleppen zu müssen. Ohne den Krampf des frühen Aufstehens. Denn der WG-Flohmarkt startet traditionell erst am Nachmittag. Einst von den Jungs und Mädeln von »wtfg« ins Leben gerufen, ziehen zu diesem etwas anderen Trödel inzwischen Mal für Mal mehr Gießener durch die Stadt. Eine Karte mit den WGs, die mitmachen, in den Händen. Und auf der Suche nach spannendem Kram. Die Idee, die Stadt in einen Flohmarkt zu verwandelt, kam übrigens, als die heutigen Macher bei einer anderen Veranstaltungsreihe zusammensaßen, die von Studenten organisiert wird: Gießen kocht. Unterstützung von Flüchtlingen im Paragraphendschungel des Migrations- und Flüchtlingsrechts, das haben sich die Studenten der Refugee Law Clinic auf die Fahne geschrieben. 2007 gegründet gehörte sie zu den ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Hintergrund war die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen, in der Flüchtlinge zu Beginn ihres Asylverfahrens untergebracht sind. Dadurch besteht zum einen ein Bedarf an Beratung vor dem Hintergrund der Komplexität des deutschen Migrations- und Flüchtlingsrechts. Zum anderen verfügen Asylsuchende in der Regel nicht über die finanziellen Mittel, um sich bereits zu Beginn ihres Verfahrens anwaltlich vertreten zu lassen. Hier springen die Studenten der Refugee Law Clinic ein. In den USA gibt es ähnliche Einrichtung für ganz unterschiedliche Bereiche: Insolvenzrecht, Familienrecht oder auch Strafrecht. Vor vier Jahren fing alles an. Als vier Medizinstudenten eine Kabarettgruppe gründeten. Ihr Ziel: Als Elephant Toilet einen Abend mit Sketchen und Liedern für Kommilitonen und Kollegen auf die Beine zu stellen. Inzwischen hat sich das ganze verselbstständigt: Zuletzt traten die Studenten etwa mit dem Programm »untenrum feucht« auf dem Gelände der Landesgartenschau auf. Doch heute ist Elephant Toilet sogar mehr: Eine Art Plattform, unter deren Dach komplette Bühnenprogramme, Musik, Solonummern und projektbezogene Auskopplungen von Kleingruppen entstehen. Das Verbindungsstück bleibt immer die Medizin. Die vier Medizinstudenten von damals sind heute durch die zehnten Nachfolger ersetzt worden. Unter den bisherigen Auskopplungen von Elephant Toilet: Tante Doktor. Am 12. November stellen die Musiker ihre neue Platte im Ulenspiegel vor. 8 streifzug 11/2014 Fotos: Archiv/Laux BLICKPUNKT WG-Festival Gefangenes Wort Diskurs Das WG-Festival ist ein heimisches Kunstfestival, das sich auf unkonventionelle Art mit Ausstellungsorten und Präsentationsformen junger Kunst und weiteren Ereignissen wie Konzerten, Lesungen oder Theater in der Innenstadt auseinandersetzt. Das Badezimmer wird zur Lesebühne, die Küche zum Ausstellungsraum und der Flur zur Theaterbühne. Zuletzt präsentierten vorwiegend Studenten im Mai ihre Kunst an verschiedenen Orten in Gießen. Bespielt wurden unter anderem die inzwischen geschlossene Schanzenstraße oder die Kupferschmiede, aber auch ganz normale Wohnräume. Dieses Jahr kam das WG-Festival ohne öffentliche Gelder aus, stattdessen setzte man auf ein Höchstmaß an Autonomie. Wer sich ansonsten kaum für Kunst und verschiedene Präsentationsformen interessiert: Das WG-Festival war zuletzt stets eine Gelegenheit, damit anzufangen. Sie wollen auf die bedrohliche Situation jener Menschen in der Welt aufmerksam zu machen, die aufgrund ihrer literarischen, journalistischen, verlegerischen oder künstlerischen Tätigkeiten unter Repressionen leiden, zensiert, bedroht oder inhaftiert werden. Der Verein Gefangenes Wort, zusammengehalten von Studenten und Hochschulmitarbeitern, kooperiert hierbei eng mit PEN und organisierte zuletzt etwa die Ausstellung »Von Rebellen, Ketzern, Träumern und Tollköpfen. Meinungsfreiheit und Zensur weltweit« in Gießen und Lich. Aktuell: Auch in diesem Jahr veranstaltet der Verein Gefangenes Wort wieder einen Bücherflohmarkt, dessen Erlös verfolgten, inhaftierten oder im Exil lebenden Schriftstellern zugutekommt. Er findet am 15. November im KiZ sowie in der darauffolgenden Woche am Dienstag und Mittwoch im Philosophikum 1 statt. Noch bis zum 14. Dezember feiert das Diskurs-Festival sein 30-jähriges Bestehen mit einem internationalen Festival. Inspirierende Gästen, experimentelle Formate und anregende Diskussionen versprechen die Organisatoren. Wie in der Vergangenheit wird das Diskurs-Festival von Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft organisiert. Jeden Sonntag von 12 Uhr mittags bis Mitternacht wird ein anderer thematischer Schwerpunkt ge- und an einem anderen spezifischen Ort in der Stadt umgesetzt. Eingeladen sind Gäste aus ganz unterschiedlichen Disziplinen: Vom sozialkritischen Ansatz der Social Space Agency über Insiderwissen des Hackers Nathan Andrew Fain bis hin zu Künstlern des experimentellen Musiktheaters. Gäste, Orte und weitere inhaltliche Details zu den einzelnen Sonntagen des Diskurs-Festivals finden sich auf www.diskursfestival.de. 11/2014 streifzug 9 MEDIATHEK Hilfe fürs Smartphone Zeit ist Geld. Alles muss schnell gehen. Wann fährt die nächste S-Bahn? Fix mal nachgeschaut. Das Smartphone sollte die Antwort ja liefern können. Sollte. Denn der kleine Alleskönner streikt mal wieder. Anstatt rasch an die benötigte Info zu kommen, quält sich das Gerät geradezu durch die Menüs. Neue Screens laden in Zeitlupe, der Touch-Sensor spinnt, die App stürzt ab – und die Geduld beim Nutzer lässt spürbar nach. S-Bahn verpasst, Vorstellungsgespräch adé. Unrealistisch? Vielleicht. Unnötig? Definitiv. Denn für den treuen Begleiter in der Hosentasche gibt es nützliche Anwendungen, die das Smartphone flott und stabil halten. Bei Nutzern beliebt ist derzeit die kostenlose AIO All in One Toolbox mit 29 Hilfsmitteln, die dem Telefon einen ordentlichen PerformanceSchub verpassen. Die Bedienung ist dank eines gut zu verstehenden Menüs recht einfach. Mit wenigen »Klicks« schafft die App massig Speicherplatz, über den Boost-Button erhöht sich die Geschwindigkeit des Smartphones merklich. Per Toolbox lassen sich erweiterte Einstellungen erreichen. Unter anderem Backup und Wiederherstellung, Deinstallation, App2SD und Boot Speedup. Im Selbstversuch verringerte sich die Startzeit des Gerätes von 1:50 min auf 1:26 min. Massig Zeit auch ohne Geld. fk Alter Schwede Das Leben könnte so schön sein in diesem Dorf fern der großen Stadt: »Da tanzen Kinder auf den Straßen/den Soundtrack singt der Eichelhäher/Welt, hier bist du in Ordnung«, schreibt Lars Ruppel und schiebt nach: »Wenn da nicht Heide Witzka wäre.« Der gebürtige Mittelhesse hat mit »Holger, die Waldfee« ein Gedichtband über die Akteure deutscher Redensarten veröffentlicht. Und es ist ein Fest. Da macht sich Schmidts Katze auf, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Da bringt Herr Gesangsverein die Musik in die Plattenbausiedlung. Ins Schwarze »Die Typen im Spiegel sind hässlich, aber trotzdem noch wir«, stellt Felix Brummer in dem Song »Zwei Dosen Sprite« fest. Und damit hat der Frontmann der Band Kraftklub recht, zumindest zu 50 Prozent. Denn die Chemnitzer Kombo bleibt sich auf ihrem zweiten Album »In Schwarz« musikalisch treu. Fetziger Sound und eingängige Gitarrenriffs, die zum Tanzen einladen, sowie scharfzüngige Texte, die auch vor den eigenen Fans nicht haltmachen. Die seien nämlich jetzt Mainstream. Den fünf Vollblutmusikern hingegen scheint der Erfolg des ersten Langspielers »Mit K« nicht zu Kopfe gestiegen zu sein. Ganz im Gegenteil: Viele Songs klingen, als wären sie bereits 2012 geschrieben, aber jetzt erst veröffentlicht worden, und fügen sich nahtlos in die lange Reihe der poppig-rockigen Ohrwürmer ein. Getreu dem Motto: Never change a Winning-Songwriter-Team. Auch wenn es deutlich mehr nachdenkliche Textzeilen gibt und man einen Megahit wie »Songs für Liam« vergeblich sucht, bietet »In Schwarz« alles, was man von einem guten Deutschrock-Album erwartet. fk Und die fiese Heide Witzka? »Im SeidenKu-Klux-Klan-Pyjama schleicht sie nachts in Gärten rum/tritt mit ihren Springerstiefeln/ Gänseblümchenbabys um.« Lars Ruppel ist als Organisator und Moderator von diversen Poetry Slams aktiv. Nicht nur in Mittelhessen. Eigene Gedichte trägt er seit einiger Zeit nur in Ausnahmefällen auf den Bühnen des Landes vor. Entsprechend ist »Holger, die Waldfee«, das im Satyr Verlag erscheint, ein echtes Geschenk für seine Anhänger. Wie ihm die Idee zu einem Gedichtband über deutsche Redensarten kam? »Das erste Mal traf ich Frau Hempel zufällig auf einem Poetry Slam. An der Kasse sagte sie ihren Namen, weil sie auf der Gästeliste stand. Ich war zufällig in der Nähe und sprach sie an, ob sie Mitglied der berühmten Familie Hempel sei, unter deren Sofa es so unaufgeräumt sein solle«, verrät er im Vorwort. Ein Bewusstsein für oft viel zu sorglos verwendete Worte war geweckt: Wer ist eigentlich dieses Donnerlittchen? Was macht der Alte Schwede überhaupt in seiner Freizeit? Und: Warum schaltet Volker Racho nicht mal einen Gang runter? In »Holger, die Waldfee« liefert Lars Ruppel aus Mittelhessen die Antworten. Sie sind nicht immer schmeichelhaft für die Akteure der deutschen Redensarten. Dafür sind sie unfassbar witzig. Sogar die fiese Heide Witzka übt sich dann im Lustigsein: »Sahnetortenzielwurftechnik/Gleiten auf Bananenschalen/Stolpern über Gegenstände/ Bunte Schmetterlinge malen.« fd 014 g · 11/2 gan 7. Jahr Magaz Stadt in für nd und La kreis Werde Freund und erfahre, was in deiner Stadt passiert und was im Nachtleben angesagt ist! ttel Sonny Ki-Profi aus Gießen cht szeit Der Eintra langen Leiden ner iew nach sei iv-Interv im Exklus nkt Blickpu rende! Studie Hallo in mmen mat Willko en Hei Seite 4 der neu . Gießen 10 streifzug @ Gießen Kultur « vor lertreff »Künst ? Die Nachdem Aus ZwischenSeite 40 teile der g. nutzun 11/2014 Gutschein IM WERT VON 200,- Beim Kauf von zwei Gleitsichtgläsern Ihrer Wahl.* Jetzt einlösen bei Ihrem Neusehland! Pro Gleitsichtgläserpaar 1 Gutschein einsetzbar. Gutschein gültig bis 03.01.2015 *Nicht kombinierbar mit unseren Dauerniedrigpreis-Gläsern. Himmlisch schön! Gönnen Sie sich zu Weihnachten Ihre Traum-Brille: ganz einfach mit dem GleitsichtgläserGutschein von Neusehland. Die große Gleitsichtgläser-Freude: 200,- Weihnachtsgeld geschenkt! 2 x in Gießen / Alsfeld / Bad Homburg v.d.H. 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Zum einen durch das Miterleben des Leidensweges und späteren Todes eines an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung erkrankten starken Rauchers in meinem Heimatort Bünde in Westfalen. Wie er sich kurz vor seinem Ableben bei seinen engsten Verwandten dafür entschuldigte, nicht mit dem Rauchen aufgehört und seinen frühen Tod damit quasi selbst verschuldet zu haben, hat mich stark berührt. Ein weiterer Grund ist, dass die Tabakindustrie mit ihrer Werbung gezielt junge Leute als Zielgruppe hat. Dazu kamen die Erlebnisse im Rahmen eines Auslandssemesters 2011 an der Texas A&M Universität in den USA. Welche Ereignisse dort haben Sie beeinflusst? Von Kollegen erfuhr ich von einem Projekt, bei dem Medizinstudierende an die dortigen Schulen gingen, um die Schüler vor dem Konsum von Kautabak zu warnen. Das Genussmittel stellt gerade in Texas ein großes Problem für die Gesundheit der Menschen dar, da Kautabak verschiedene Krebsarten im Mund und Rachenraum verursachen kann. Ich habe mir die Arbeiten an dem Projekt angesehen und festgestellt, dass man so eine gezielte Prävention für Jugendliche auch auf Deutschland übertragen sollte. Letztlich haben Sie aber ein eigenes Konzept entwickelt? Ja, weil die Studenten in den USA in den Klassen vorwiegend Schockbilder einsetzten, also die Schüler über die Angst erreichen wollten. Ich entschied mich, mehr über die Information zu kommen und auch mehr Themen als den Bereich Gesundheitsfolgen anzusprechen, mit denen man sich bei der Beantwortung der Frage für oder gegen Rauchen auseinandersetzen sollte. Bei unseren Besuchen in Schulklassen geht es beispielsweise auch um die Kosten, die durchs Rauchen entstehen, um die Inhaltsstoffe von Zigaretten und um deren Wirkungen, um damit einhergehende Tierversuche, auch um die Werbung. Zudem präsentieren wir zu Beginn immer einen Patienten, der aus seiner Krankengeschichte berichtet. Die daraus entstehende Interaktion mit den Schülern ist ein zentraler Punkt der Besuche. Wer ist Ihre Zielgruppe? Die Klassen 6 bis 8, dann sind die Schüler zwischen 10 und 15 Jahre alt. In diesem Alter ist die Gefahr am größten, mit dem Rauchen anzufangen. In jüngerer Vergangenheit haben wir uns vor allem auf Haupt- und Real- sowie Berufsschulen konzentriert. Dort wird unserer Erfahrung nach mehr geraucht als in anderen Schulformen. Wie kam es dann zur Vereinsgründung? Ich habe nach meiner Rückkehr aus den USA meine Idee weiterentwickelt und schließlich auf der Basis der aktuellen Studien ein Konzept erstellt. Es hatte das Ziel, die Bereiche Forschung und Prävention einzubinden, eine möglichst große Reichweite zu haben, kosteneffizient zu sein und die Ausbildung der Medizinstudenten zu verbessern. Das Konzept habe ich dann einigen meiner Dozenten am Fachbereich Medizin vorgetragen. Sie haben mich unterstützt, wie auch bei der folgenden Vereinsgründung. Anschließend habe ich am Fachbereich und über die sozialen Netzwerke Werbung betrieben, und schon bei der Gründungsversammlung Anfang 2012 wollten um die 20 Kommilitonen mitmachen. Studenten haben bei der Arbeit an Schulen den Vorteil, dass der Altersunterschied zu den Schülern nicht so groß ist, sie damit authentischer rüberkommen. Wie hat sich der Verein in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren entwickelt? Aktuell hat unser Verein allein an der Justus-Liebig-Universität um die 50 Studierende, die an Schulen gehen. Darüber hinaus haben sich an 22 anderen Universitäten in Deutschland ähnliche Gruppen gebildet, sodass wir hierzulande etwa 500 Mitstreiter haben. Mittlerweile sind wir auch in Österreich und der Schweiz präsent. Wir erreichen somit um die 10 000 Schüler pro Jahr. Welche Vorteile haben die Studierenden von der Mitarbeit? Zum einen nehmen sie an einem Seminar teil, in dem sie auf den Umgang mit Schülern und die am meisten gestellten Fragen vorbereitet werden. Dann geht es direkt an die Schule, wo sie wie Mediziner und nicht wie Lehrer auftreten sollen. Zum anderen wurde am Fachbereich ein Wahlfach eingeführt, in dem es um die gezielte Schulung zur Suchtprävention geht. Ein zentraler Anspruch von mir ist auch, dass die Kommilitonen im Laufe ihrer Mitarbeit erkennen, dass Rauchen eine chronische Erkrankung darstellt, die fast nie behandelt wird, obwohl es gute Behandlungsmöglichkeiten gibt. Nur zwei Prozent der Erkrankten werden therapiert. Das ist völlig unzulänglich. An der Universität Gießen hat man das inzwischen erkannt und mit einem neuen Wahlfach ein Pilotprojekt gestartet. Andere Unis wollen da nachziehen. Wie finanziert sich Ihr Verein? Zum einen zahlen die Schulen einen gewissen Betrag. Der wurde zuletzt von 25 Euro pro Besuch auf 50 Euro erhöht. Dazu kommen Spenden, und es ist natürlich auch hilfreich, wenn Zuwendungen von anderer Seite kommen. So wurde der Verein für sein Engagement im Rahmen des Wettbewerbs »startsocial« als Bundessieger mit 5000 Euro ausgezeichnet. Wir benötigen viel Geld für Werbung, weil wir rasch wachsen wollen, um möglichst viele Schüler zu erreichen. Zudem sind wir gerade auf der Suche nach Identifikationsfiguren, die für die Ziele unseres Vereins werben. Vielleicht wird in Kürze ein Sportler den Verein in der Öffentlichkeit vertreten. Um Schüler zu erreichen, schrecken Sie vor kreativen Maßnahmen nicht zurück. Unser jüngstes Projekt führt Schülern vor Augen, dass das Rauchen auch auf deren Haut ausgesprochen unschöne Auswirkungen haben kann. Die Haut verliert nämlich durch die Giftstoffe im Zigarettenrauch ihre Elastizität. Dadurch stellen sich früher Falten ein, die Bildung von Akne wird gefördert, die Augen wirken kleiner, das Gesicht müder. Und diese Entwicklung kann man mit einem Programm im Internet aufzeigen. Die Schüler müssen bei gegentabak.de ein Bild von sich hochladen und können dann erkennen, welche Folgen 15 Jahre Tabakkonsum an ihrer Gesichtshaut zeitigen kann. Da Jugendliche in diesem Alter bezüglich ihres Aussehens erfahrungsgemäß sehr eitel sind, kann das für viele ein aufrüttelndes Erlebnis sein. Ab Oktober soll das Programm als App auch für mobile Endgeräte verfügbar sein. Der Name Ihres Vereins »Aufklärung gegen Tabak« ist an Eindeutigkeit nicht zu überbieten. Wir wollten schon mit der Namensgebung klar machen, welche Ziele wir verfolgen. Die Tabakindustrie steckt jährlich etwa eine Milliarde Euro in Werbemaßnahmen, mit denen sie vor allem Jugendliche zum Rauchen verführen will. Dem wollten wir ein klares Signal entgegensetzen. Zunächst hatten ich auch »Aufklärung über Tabak« ins Kalkül gezogen, aber Umlaute sind für Domains und für Abkürzungen überhaupt nicht geeignet. Eine Agentur hat den Namen später als gut eingestuft. Ulrich Strack 11/2014 streifzug 13 Fotos: Schepp Eine feste Größe Der Mann im Turm schafft den Spagat. Wenn auch nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Er bringt der Legende nach großes Unheil über manche Studenten. Und trotzdem erfreut er sich großer Beliebtheit. Dem streifzug hat »MiT« sein erstes Interview gegeben. Er spricht darin über seine Kollegen, seine Familie und seinen besonderen Wert an Schnitzeltagen. Lieber Mann im Turm, sind Ihre Tage gezählt? MiT: Sie spielen auf die großen Veränderungen an, die für das Philosophikum geplant sind. Aber keine Sorge: Meine Zukunft ist noch nicht abschließend geklärt. Die Gespräche laufen noch. Prinzipiell ist mein Job aber eher einer mit Zukunft: Wenn Sie etwa ins Europaviertel fahren, werden sie einen meiner Kollegen finden, der erst vor einigen Jahren in die Branche eingestiegen ist. Arbeitgeber verlangen in der heutigen Zeit von Angestellten aber vor allem Mobilität. 14 streifzug 11/2014 MiT: Ja, ja. Ich weiß. Offensichtlich ist das nicht meine Stärke. Dafür verliere ich aber nicht so leicht den Überblick. Wie genau würden Sie Ihre Aufgabe hier in Gießen vor der großen Mensa denn beschreiben? MiT: Ich bin Visionär. Außerdem springe ich als Werbeträger für verschiedene Initiativen ein. Doch das ist sicherlich noch ausbaufähig. Zum Beispiel könnte ich mir DreiWetter-Taft sehr gut als Kunden vorstellen. Haben Sie auch andere Perspektiven? MiT: Die Möglichkeiten sind natürlich eingeschränkt. Meine Haut ist ein bisschen grobporig. Daher wird es mit einer Modelkarriere langfristig wohl eher nichts. Auch Yogalehrer wäre vielleicht nicht das Richtige, schließlich bin ich nicht der Beweglichste. Dann traue ich mir eher zu, als Lokführer oder Pilot zu arbeiten. Oder als Bauarbeiter. Die brauchen doch immer mindestens einen, der rumsteht und sich die Baustelle in aller Ruhe anschaut. Intendantin Cathérine Miville soll Ihnen sogar ein Angebot gemacht haben, Sie ins BLICKPUNKT Ensemble des Stadttheaters aufzunehmen. Stimmt das? MiT: Ja. Das stimmt. Ich habe aber sofort abgelehnt. Ich finde, die haben schon genug von den immer gleichen Gesichtern. Aber machen Sie sich auch hier bitte keine Sorgen. Denn bisher ist noch jeder in meiner Familie immer irgendwo untergekommen. Sie haben Familie? MiT: Selbstverständlich. Einen großen Bruder zum Beispiel. Er misst 5 Meter 70 und steht seit einigen Jahren vor dem AxelSpringer-Haus in Berlin. Haben Sie noch nie von ihm gehört? Doch. Ich wusste nur nicht, dass sie verwandt sind. Ehrlich gesagt, hat er es ein bisschen weiter gebracht als Sie. MiT: Naja. Andererseits hat er auch den weitaus stressigeren Job. Vor zwei Jahren wurde er zum Beispiel mit Farbe übergossen. Ein kleiner Bruder, der kürzlich in einem Turm in Kassel stand, wurde auch harsch kritisiert. Ein bisschen neidisch bin ich auf meinen Cousin, der mir meinen Traumjob weggeschnappt hat. Er steht in Hamburg auf der Außenalster auf einer Boje und kann den ganzen Tag in Richtung Jungfernstieg schauen. Sie wissen vielleicht, dass da immer sehr hübsche Frauen spazieren gehen. Ich habe es aber auch nicht schlecht erwischt. Ich bekomme hier sogar immer wieder Besuch von Leuten, die mir warme Klamotten gegen die Kälte des Winters hinaufbringen. Das war sehr spannend. Mittlerweile ist es einsamer. Und Nachts kann es hier auch schon mal gruselig werden. Ich freu mich ja mittlerweile schon, wenn die Gießen 46ers ein Heimspiel haben – und die Fans auf dem Nachhauseweg endlich wieder gute Laune haben. In den letzten Jahren haben sich sehr viele von ihnen nach den Spielen bei mir ausgeheult. Ein Manager war sogar so verzweifelt, dass er mich ins Team holen wollte. Er meinte, es würde völlig reichen, wenn ich mich bloß unter einen Korb stellen würde. Die anderen Spieler wären auch nicht schneller als ich. unter meinem Turm durchführt, klingelt bei mir natürlich die Kasse. Sie werden nach verhindertem Abschluss bezahlt? MiT: Ja, aber mir geht es weniger ums Geld. Ich brauche nicht viel. Ein bisschen Sonnencreme. Ein bisschen Farbe. Den Rest schicke ich an Stephan Balkenhol. Der hat Sie einst erschaffen. Aber wie kamen Sie damals nach Gießen? MT: Auf dem Pferd. Ein sehr treues Tier. Es wartet noch immer vor dem Philosophikum auf mich. »Yogalehrer wäre vielleicht nicht das Richtige, schließlich bin ich nicht der Beweglichste« Haben sich die Studenten in den vergangenen Jahrzehnten sehr verändert? MT: Selbstverständlich. Vor allem aber hat sich das Klima gewandelt. Schauen Sie sich meine Haut an. Inzwischen werde ich häufiger gefragt, ob ich ein Farbiger bin. Freuen Sie sich denn auch schon auf den Semesterbrunch am 8. November? Immerhin haben Sie da ja auch Gesellschaft. MiT: Das ist ein ganz besonderer Tag. Ein bisschen ärgerlich ist natürlich, dass die Leute immer früher kommen. Es ist ja immer ein Samstag und da genieße ich es eigentlich, mal ein bisschen länger stillzuhalten. Naja. Dieser Tag ist aber auch mit viel Arbeit verbunden. Wenn die Schlange der wartenden Leute vor der Mensa einmal Welche Pläne haben Sie für die Zukunft, sollte Ihre Zeit am Phil doch enden? MiT: Ach, mir wird auf keinen Fall langweilig. Im Zweifel habe ich noch meine Freunde in der Stadt, mit denen ich die Zeit schon totschlagen könnte. Ich freue mich schon seit Jahren total auf ein Schwätzchen im Seltersweg mit Mariechen, Waldemar und Justus. Ein anderer guter Freund lebt am Marktplatz. Ein wahrer Engel. Auch ihn würde ich in Zukunft gerne häufiger sehen. Florian Dörr/Marc Schäfer Das klingt in unseren Augen aber durchaus überraschend, bringen Sie den Studenten doch vor allem Unglück. MiT: Das täuscht. Natürlich: Wer unter meinem Turm hindurchgeht, schafft seinen Abschluss nicht. Doch die Leute haben das akzeptiert, wissen auch meine Vorteile durchaus zu schätzen. Besonders augenscheinlich werden die an Schnitzeltagen in der Mensa: Wenn die Studenten dann wieder zurück ins Philosophikum gehen, schaffen sie es meist nicht in einem Anlauf, können sich auf halben Weg an meinen Turm anlehnen. Die Leute mögen mich. Schließlich bin ich auch seit Jahrzehnten eine feste Größe in der Stadt. Sie mögen Gießen sehr. Was war für Sie persönlich die schönste Zeit in der Stadt? MiT: Vor einem Jahrzehnt etwa gab es einen großen Streik. Da hatte ich nicht nur am häufigsten Besuch in meinem Turm. Ich war auch nie allein. Weil die Leute am Philosophikum eine Zeltstadt aufgebaut hatten. 11/2014 streifzug 15 Eine Stadt wetzt die Messer Gießener Studenten organisieren eine der erfolgreichsten Veranstaltungsreihen der Stadt: Für den 27. November rufen die Organisatoren von »Gießen kocht!« zur zehnten Runde in Gießens Wohngemeinschaften. Das größte Problem ist inzwischen der Erfolg. Der nächste Morgen ist wahrlich kein Vergnügen: Belag auf der Zunge. Pochen gegen die Schädeldecke. Brennen in den Augen. Die Veranstaltungsreihe »Gießen kocht!« ist eine Institution: Zum inzwischen zehnten Mal laden die Organisatoren in die Wohngemeinschaften der Stadt. Das Konzept ist noch immer dasselbe: Jeder Teilnehmer ist mit einem völlig Fremden für ein Gericht zuständig. Zu jedem Gang lernen die Küchenpartner an einem neuen Ort vier neue Leute kennen. Ein bisschen wie das »Perfekte Dinner« läuft das ab. Ohne Kameras. Ohne Werbung. Ohne Perfektionismus. Das stellen auch die Organisatoren heraus: »Es geht nicht darum, die meiste Kohle rauszuhauen. Der Spaß steht im Vordergrund.« Im Notfall wird das Gericht mit Käse überbakken. Hat bislang immer geholfen. An den Tischen gibt es für die Teilnehmer immer etwas zu quatschen. Jeder hat eine kleine Geschichte zu erzählen: WG-Horror. 16 streifzug 11/2014 Bewerbungs-Horror. Gießen-Horror. Irgendein Leid vereint jeden mit seinem Tischnachbarn. Oder eine Freud. Wer sich ein Bild von einer Generation machen will, der sollte mit ihr essen. Und Wein trinken. Doch dieses Mal hielt sich die Freude zunächst in Grenzen, als die Organisatoren von »Gießen kocht!« vor einigen Wochen via Facebook fragten, was die Anhänger von einer After-Dinner-Party in der Admiral Music Lounge halten. Der schicke Club passe nicht zur eher alternativen Veranstaltungsreihe, hieß es da zum Beispiel. Ebenso wurden jede Menge Vorschläge mit anderen Locations gemacht: Audimax, MuK, Hessenhallen. Sogar der Verzicht auf eine zentrale Feier und die Verlagerung der After-Dinner-Party in mehrere WGs in der Stadt. Das werde Gießen viel eher gerecht. So richtig überzeugen konnte aber keiner der Vorschläge. Und die Location im Oberlachweg fand auch Befürworter. Das Problem der Gießener Studenten hinter der Veranstaltungsreihe war der Erfolg des Konzepts: Bei der bislang letzten Runde von »Gießen kocht!« waren 738 Teilnehmer dabei. Potenziell sind das ziemlich genau 738 Partygäste. Und es ist zu erwarten, dass der Rekord zum Jubiläum am 27. November noch einmal eingestellt wird. Es gibt nicht viele Locations in der Stadt, die eine solche Masse an Leuten aufnehmen können. Das Café International, wo die letzte After-Dinner-Party gefeiert wurde, hatte zuletzt mitgeteilt, dass »Gießen kocht!« zu groß für die Räume am Eichendorffring geworden sei. In den Hessenhallen hätten die Organisatoren von »Gießen kocht!« alles in Eigenregie organisieren müssen. Von der Musik bis zur Security. Entsprechend geht es nun am 27. November in die Admiral Music Lounge. Auch bei den Anhängern der Veranstaltungsreihe fand sich dafür auf Facebook zuletzt eine Mehrheit. An der ursprünglichen Idee der Veranstaltungsreihe, die eigentlich in Münster ins BLICKPUNKT Interaktive Karte als »Gießen Guide« Fot o : fo toli a Die neuen Erstsemester sind nun schon seit einigen Wochen in der Stadt. Um ihnen den Start in den neuen Lebensabschnitt zu vereinfachen, haben die Kollegen der Gießener Allgemeinen Zeitung mithilfe ihrer Leser die wichtigsten Anlaufstellen in der Stadt in einer interaktiven Karte zusammengefasst: Zu sehen gibt es den »Gießen Guide« im Internet unter: www.giessener-allgemeine.de/uni Leben gerufen und von Gießener Studenten übernommen wurde, ausländische Studenten und Erstsemester schneller in Kontakt mit Alteingesessenen zu bringen, halten die Organisatoren fest. Doch gibt es inzwischen nicht wenige Leute, die schon zum fünften, sechsten, siebten Mal dabei sind. Übrigens nicht nur Gießener: »Wir haben auch Teilnehmer aus den umliegenden Gemeinden«, heißt es bei der Organsitatoren. Die melden sich dann nicht mit einer eigenen Wohngemeinschaft an, sondern werden einem Küchenpartner aus der Stadt zugeteilt. Und am Ende? Geht es vielleicht zu ihr oder zu ihm. Schließlich wartet dort noch der Abwasch. Der nächste Morgen ist dann meist wahrlich kein Vergnügen: Der Magen ist flau. Die Haut ist fahl. Das Gemüt ist trüb. Doch bislang hat sich der verlorene Tag nach »Gießen kocht!« noch immer gelohnt. Zum Jubiläum soll sich das nicht ändern. /// Ob Cafés, Kulturelles oder Serviceeinrichtungen der Hochschulen: Im »Gießen Guide« können sich die neuen Erstsemester einen ersten Eindruck von Gießen verschaffen. Dazu gibt es jeweils Adresse, Kontaktdaten, Stil und eine kleine Beschreibung. Mal sinnvoll. Mal nicht. So heißt es zum Dönerdreieck etwa: »Wen des Nachts der Hunger plagt, der hier recht oft nach Döner fragt.« Definitiv sinnvoll in diesem Fall also. Basis für die Einträge in die interaktive Karte waren die Vorschläge der Leser. Entsprechend freuen sich die Kollegen der Gießener Allgemeinen Zeitung über weitere Rückmeldungen: Welche wichtigen Anlaufstellen für Erstsemester wurden im »Gießen Guide« vergessen? Vorschläge bitte per Mail an: streifzug@giessener-allgemeine.de Am 27. November steigt also die nächste Runde von »Gießen kocht!« mit After-Dinner-Party in der Admiral Music Lounge. Die Feier wird exklusiv für die Veranstaltungsreihe organisiert. Anmeldung ist über die Website www.giessen-kocht.de ab Anfang November möglich. Florian Dörr 11/2014 streifzug 17 BLICKPUNKT Die Wohnheimtutoren Der Studienbeginn kann schwierig sein. Von der neuen Stadt keinen Plan, von neuen Freunden noch keine Spur – und nicht mal eine Idee, wo im Wohnheim die Waschmaschine steht. Vor allem Studierende aus fremden Ländern haben am Anfang oft Schwierigkeiten. Das Fotos: bf/Glinke Wohnheimtutorenprogramm des Studentenwerks Gießen bietet Hilfe – und Freunde. Das »WoTuPro« gibt es seit 2001. Das Angebot soll das Einleben und das Knüpfen von Kontakten aller in den Wohnheimen des Studentenwerks lebenden Studierenden aller Nationalitäten erleichtern und besonders den kulturellen Austausch fördern. In 18 streifzug 11/2014 den großen Wohnheimen Eichendorffring, Grünberger Straße, Unterhof sowie in Friedberg und Fulda gibt es Wohnheimtutoren, die den Neulingen in regelmäßigen Sprechstunden für die verschiedensten Belange zur Verfügung stehen. Gleichzeitig organisieren die Tutoren verschiedene Unternehmungen, gemeinsames Kochen, Spieleabende, Sportevents, Ausflüge, aber auch Partys oder Grillabende stehen auf dem Programm. Für Danielle Gnipieven stand schnell fest, dass sie sich als Wohn- BLICKPUNKT heimtutorin beim Studentenwerk bewerben würde. 2011 kam die heute 25-Jährige aus Kamerun zum Medizinstudium nach Gießen, bereits im Frühjahr 2012 übernahm sie den Posten einer Wohnheimtutorin, zunächst in der Grünberger Straße, dann zog sie zum Unterhof um. Den Job im Unterhof teilt sie sich mit Yosef Kifle – der 29-jährige Mannheimer mit eritreischen Wurzeln ist seit dem 1. September Wohnheimtutor, lebt und studiert aber bereits seit 2010 in Gießen. Gnipieven kann sich noch gut erinnern, wie es ihr damals ging, als sie nach Gießen kam. »Gerade die internationalen Studenten haben am Anfang oft noch Sprachprobleme, wissen nicht, wo etwas ist und auch nicht, wen sie fragen können«, sagt Gnipieven. Sie selbst sei interessiert daran, neue Leute und unterschiedliche Kulturen kennenzulernen. Das WoTuPro passt also bestens zu ihr. Gnipieven kam durch einen Zufall dazu: »Ich habe hier in Gießen einen Freund aus Kamerun wiedergetroffen«, sagt sie. Dieser Freund engagierte sich damals als Wohnheimtutor und schlug Danielle vor, sich zu bewerben. Die aufgeschlossene junge Frau passte perfekt ins Team, denn die Bewerber sollen »kontaktfreudig sein und an einem guten Zusammenleben im Wohnheim interessiert«, fasst Dr. Silke Moehring zusammen, die beim Studentenwerk für das WoTuPro verantwortlich ist. Des Weiteren sollen die Bewerber gute Deutsch- und Englischkenntnisse haben und noch für mindestens zwei Semester im Wohnheim leben. Neben der wöchentlichen Sprechstunde – in Wohnheimen mit zwei Tutoren gibt es zweimal die Woche Sprechstunde – organisieren die Wohnheimtutoren Ausflüge und gemeinsame Unternehmungen. Außerdem gibt es zu Beginn des Semesters Wohnheimführungen, Spieleabende im Unterhof und die beliebte »Kick-off«-Party im »Lokal International« im Wohnheim Eichendorffring, bei der Bewohner aus allen Wohnheimen und andere Studierende aufeinandertreffen. Dass dabei die Kulturen so bunt durchmischt sind, liegt nach Kifles Einschätzung daran, dass die meisten internationalen Studierenden eben in Wohnheime ziehen, während die Einheimischen oft andere Möglichkeiten zum Wohnen hätten. Wohnheimtutoren lernen andere Kulturen kennen und können ihre Sozialkompetenz steigern In der Sprechstunde werden die Tutoren mit den unterschiedlichsten Problemen konfrontiert: Wo gibt es eine Waschmaschine? Kann man irgendwo Geschirr leihen? Ist etwa das Licht im Flur kaputt, nehmen die Tutoren das auf und informieren den Hausmeister. Doch oft gibt es auch Probleme mit dem BAföG oder Stress in der neuen WG – immer versuchen die Wohnheimtutoren zu vermitteln, zu helfen und zu schlichten. Mit Weiterbildungen, etwa zum Thema Konfliktlösungen, werden die jungen Leute geschult und für die Tätigkeit qualifiziert. »Für mich als angehender Lehrer ist es super, dadurch meine Sozialkompetenzen zu steigern«, freut sich Yosef Kifle, der Ernährungswissenschaft und Chemie auf Lehramt studiert, »das ist super hilfreich«. Jeder Tutor organisiert – neben den gemeinsamen Events wie der »Kick-off-Party« darüber hinaus noch zwei Veranstaltungen pro Semester. Danielle Gnipieven etwa bietet dieses Semester eine Exkursion zum Frankfurter Flughafen an. »Es ist schön, wenn man anderen helfen kann«, freut sie sich über ihre Aufgabe. »Es macht mir außerdem Spaß, andere Kulturen kennenzulernen und sich auszutauschen.« Insgesamt leben in den Wohnheimen des Studentenwerks knapp über 2500 Studierende. Dazu kommen die Wohnheime in Friedberg und Fulda. Alle Bewohner der kleineren Wohnheime, die keine eigenen Tutoren haben, können sich natürlich an die anderen Tutoren wenden. Danielle Gnipieven und Yosef Kifle sind etwa auch für die Wohnheime am Leihgesterner Weg zuständig. Alle Wohnheimtutoren und deren Sprechzeiten sowie Kontaktdaten gibt es im Internet unter www.wotupro.de. Dort finden sich auch alle Veranstaltungen, die seitens WoTuPro angeboten werden. WoTuPro gibt es außerdem auf Facebook – auch dort ist immer alles aktuell. Sabine Glinke Danielle Gnipieven und Yosef Kifle helfen Neu-Gießenern bei allen Problemen rund ums Studentenleben 11/2014 streifzug 19 Foto: Archiv STADTGESPRÄCH »Wie in einer Jugendherberge« Gießen als Synonym für Freiheit: 900 000 Flüchtlinge aus der DDR wurden im Notaufnahmelager am Meisenbornweg versorgt. Spektakuläre Fluchten fanden hier ein glückliches Ende. Stundenlanges Warten gehörte hier zum Alltag. Richtig sicher fühlten sich die Leute aber auch in der neu gewonnen Freiheit vor allem dort, wo sogar Erich Honecker alleine hinging. Umgeben von einem hohen Zaun erinnert der Bau an eine Kaserne. Wegen der Stacheldrahtkrone vielleicht sogar ein wenig an ein Gefängnis. Doch über Jahrzehnte war das Notaufnahmelager am Meisenbornweg ein Synonym für die Freiheit. Gegründet 1946 zur Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen, wird es 1949 zum zentralen Aufnahmelager der US-Besat- 20 streifzug 11/2014 zungszone für Flüchtlinge aus der späteren DDR. Weil vergleichbare Einrichtungen geschlossen werden, steigt der Stellenwert Gießens mit der Zeit. Bis zur Schließung 1990 sollen hier insgesamt rund 900 000 Leute versorgt werden. Dazwischen tummeln sich zeitweise Journalisten aus aller Welt, um über die Ereignisse zu berichten. Es ist das Jahr 1989. Aus der DDR kommen innerhalb weniger Monate rund 120 000 Leute nach Gießen, nachdem der Eiserne Vorhang zwischen Österreich und Ungarn die ersten Löcher bekommen hat. Doch schon früher waren die Flüchtlinge gekommen. Abenteuerliche Wege haben sie sich gesucht: Auf einem Surfbrett schafft es etwa ein Mann über die Ostsee nach Dänemark. STADTGESPRÄCH Den »Wind of Change« im Rücken. Sein Kollege, mit dem er die Flucht gemeinsam plante, bleibt unterwegs zurück, scheint gefasst von Grenzpatrouille. In Gießen treffen sie sich wieder. Andere hingegen hatten weniger Glück. Im Jahr 1989 dann einer der meisterzählten Witze hinter dem Eisenen Vorhang: Der im Krankenhaus liegende Erich Honecker lehnt Genesungswünsche in Form von Blumen strikt ab. Gießen kann er nicht mehr hören. Was die Leute hinter dem hohen Zaun mit der Stacheldrahtkrone dieser Tage machen? Erst warten sie vor der Pforte. Vom Mann hinter dem Tresen gibt es vielleicht ein Bonbon für die Kinder. Dann warten sie vor der Essensausgabe. Der Handel, etwa mit Essensmarken, blüht im Notaufnahmelager am Meisenbornweg. Es wird mit Tricks und Kniffen gearbeitet: »Man merkt halt, dass wir aus der DDR kommen«, wird ein Zeitzeuge erzählen. Später warten sie vor den Dienststellen. Wie lassen sich Gründe für eine Flucht in Beamtendeutsch beschreiben? Sogar das Arbeitsamt hat in einem der neun Gebäude eine Außenstelle eingerichtet. Auch hier wird gewartet. Eigentlich ist Platz für 600 Leute im Notaufnahmelager am Meisenbornweg. Doch es gibt Tage, da kommen weit über 2000 Flüchtlinge aus der ✮ ✮ ✮ DDR. Für einige von ihnen hat die Abkürzung einen neuen Sinn: »Der dumme Rest« ist hinterm Eisernen Vorhang geblieben. Sie sollen hier neue Papiere bekommen und auf die Bundesländer verteilt werden. Die Zimmer: Ein Tisch. Drei Stühle. Zwei Schränke. Zwei Betten. Doch weil im Jahr 1989 schon bald der Platz nicht mehr reicht, werden in Fluren und Zimmern Feldbetten aufgestellt. »Das war wie in einer Jugendherberge«, erinnert sich ein Zeitzeuge. Eine andere beschreibt: »Rammelvoll« sei es gewesen. Doch Konflikte habe es trotz der Enge nicht gegeben. »Er war alles ein großes Miteinander.« Ein wenig sollte sich das mit der Zeit allerdings relativieren: So kamen bald auch Abenteurer nach Gießen, so genannte Eheflüchtlinge und Männer, die sich vor Unterhaltszahlungen drücken wollten. Das führte zwangsläufig zum Akzeptanzverlust der Flüchtlinge. Ein anderes Problem: Auch Spitzel der Stasi sollen sich unter die Flüchtlinge mischen. So richtig sicher fühlen sich die Leute vor allem dort, wo sogar Erich Honecker alleine hingeht. »Ich habe hier in Freiheit geschissen«, steht da etwa auf der Wand einer Toilette. Auch Kirchen, Bundeswehr, Kliniken bieten Notunterkünfte an. Zwei Tage sollen die Die ersten Weihnachtsmärkte in der Region Gießen Gedern 28. 11. bis 22. 12. Innenstadt Mo.–Do. 11.00 bis 21.00 Uhr Fr.–Sa. 11.00 bis 22.00 Uhr So. 12.30 bis 21.00 Uhr 29. 11. und 30. 11. Schlosshof 13.00 bis 18.00 Uhr ✮ Alsfeld ✮ 5. bis 14. 12. Marktplatz Mo.–Fr. 11.00 bis 19.00 Uhr Sa. 10.00 bis 20.00 Uhr So. 11.00 bis 20.00 Uhr ✮ Buseck 29. 11. Auf dem Anger, Kaiserstraße 15.00 bis 22.00 Uhr Ebsdorfergrund 29. 11. Schlosspark Rauischholzhausen 13.00 Uhr ✮ Leute aus der DDR eigentlich bleiben. Doch weil die Beamten mit der Situation überfordert sind, dauert es oft länger, bis der neue Personalausweis ausgehändigt werden kann. Und das Begrüßungsgeld. Der erste Weg aus dem Notaufnahmelager am Meisenbornweg führt die meisten in eine unbekannte Stadt. In den Supermärkten sieht man Leute vor den Regalen stehen, schütteln den Kopf, sagen: »Wer soll denn das alles essen?« Andere Zeitzeugen erinnern sich: »Blumen. Ich habe Blumen gekauft. Der Geruch, die Farben, das gab es bei uns nicht.« Erst im Laufe des Jahres 1990 ebbt der Zustrom nach Gießen dann deutlich ab. Drei Monate vor der Wiedervereinigung im Oktober wird das Aufnahmeverfahren abgeschafft. Ein Umzug von Dresden nach Frankfurt ist nun genauso problemlos möglich wie ein Wohnungswechsel zwischen Hamburg nach Düsseldorf. Der Bau am Maisenbornweg bleibt. Hinter einem hohen Zaun mit Stacheldrahtkrone. Noch immer erinnert er ein wenig an eine Kaserne. Oder eben an ein Gefängnis. Und noch immer platzt der Bau aus allen Nähten. Nun als hessische Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge vorwiegend aus dem Osten Afrikas, aus dem Balkan, aus dem Mittleren Osten. bf ✮ ✮ ✮ Herborn 28. 11. bis 29. 12. Innenstadt Mo.–Sa. 10.00 bis 20.00 Uhr So. 12.00 bis 20.00 Uhr Langgöns ✮ ✮ Laubach 7. bis 9. 11. Schloss, Schlosshof, Remisen 11.00 bis 19.00 Uhr 29. 11. und 30. 11. Burg 11.00 bis 20.00 Uhr 29. 11. bis 23. 12. Elisabethkirche tgl. 11.00 bis 20.00 Uhr So. 12.00 bis 20.00 Uhr 29. 11. bis 24. 12. Marktplatz tgl. 11.00 bis 20.00 Uhr So. 12.00 bis 20.00 Uhr Lahnau Pohlheim 29. 11. Alter Ortskern, Waldgirmes 15.00 Uhr 29. 11. Kulturelle Mitte Holzheim 12.00 Uhr ✮ ✮ ✮ Schlitz 29. und 30. 11., 6. und 7. 12., 13. und 14. 12., 20. und 21. 12. Innenstadt 12.00 bis 20.00 Uhr ✮ Schotten Marburg 29. und 30. 11. Innenstadt Sa. 14.00 Uhr/So. 11.00 Uhr ✮ Ronneburg ✮ Limburg 24. 11. bis 30. 12. Innenstadt tgl. 11.00 bis 20.00 Uhr (Feiertage geschlossen) 6. und 7. 12. Linden 29. 11. und 30. 11. rund ums Heimatmuseum, Leihgestern Sa. 16.00 Uhr/So. 11.00 Uhr ✮ ✮ 29. und 30. 11. Sa. 14.00 Uhr/So. 11.00 Uhr ✮ Ulrichstein Museum im Vorwerk 29. 11. und 30. 11. Sa. 13.00 bis 17.00 Uhr So. 10.00 bis 17.00 Uhr Wetzlar ✮ 28. 11. bis 23. 12. Schillerplatz So.–Di. 10.30 bis 21.30 Uhr Mi.–Sa. 10.30 bis 22.30 Uhr 11/2014 streifzug 21 Zur Einstimmung auf die 5. Jahreszeit steigt am 7. November am Dutenhofener See erneut eine »Kölsche Nacht«. Highlight des Abends wird der Auftritt der Erfolgsband Brings sein, die die Hits »Superjeilezick« oder »Kölsche Jung« zum Besten geben wird. Im Vorfeld des Gastspiels der Karneval-Experten hat sich der streifzug mit Peter Brings unterhalten. Oktoberfeste sind ein »Exportschlager«, ist das bei »Kölschen Nächten« auch so? Ich weiß nicht, ob sie auch ein »Exportschlager« sind, aber es funktioniert. Aber Karneval können nur Kölner, oder? Nein, zum Karneval in Köln kommen Menschen aus aller Welt, was auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt ist. Alle Besucher können feiern. Mir gefallen die närrischen Feiern in den Dörfern aber besser – in der Eifel und im Bergischen Land. Dort wird urtümlicher Karneval gefeiert. Der Kölner ist doch immer gut drauf? Der Kölner ist wie jeder andere auch. Im Rheinland sind die Menschen zwar offen, aber tief greifende Freundschaften zu entwickeln, ist in Köln so schwer wie überall. Man bekommt in Köln jedoch schnell Anschluss. 22 streifzug 11/2014 Sie haben sich mit der Zeit mehr auf Karnevalslieder konzentriert. Wie kam’s? Wir hatten mit »Superjeilezick« einen Riesenerfolg. Es war unser erster bundesweiter Hit, und der war bitter nötig. Ohne das Lied hätten wir heute nicht das Leben, das wir haben. Danach kam dann ein Karnevals-Hit nach dem anderen, wie »Poppe, Kaate, Danze«. Wobei »Superjeilezick« gar nichts mit Karneval zu tun hat. Die Melodie ist eher Polka, was Volkstümliches. Und inhaltlich geht’s um kiffen, koksen und fi… Wir hätten nie gedacht, dass das im spießigen Karneval eine Chance hat. Dabei ist es doch so: Im Karneval will die Uschi dem Klaus an den Hintern greifen oder umgekehrt. Es war an der Zeit, dass da mal einer den Lauten macht. Es gab die ein oder andere Kritik an den Liedtexten. Ja. Ich weiß noch, wie mein Konterfei auf dem »Express« abgebildet war. Daneben die Botschaft: Festkomitee verbietet Brings zu singen. Die Anfragen für andere Auftritte kamen danach erst recht. Macht es Ihnen weniger Spaß, Hochdeutsch zu singen? Nein. Bei »Nur nicht aus Liebe weinen« singen wir ja zum Beispiel hochdeutsch. Der Dialekt hat einen viel kleineren Wortschatz. Wichtig ist eher die Phonetik, die ist beim Kölschen und beim Englischen ziemlich ähnlich. Können Sie uns verraten, was es mit der Schotten-Kleidung auf sich hat, die die Band trägt? Wir hatten im Karneval schon immer Kostüme, und bei dem schottischen Stil haben wir Foto: Agentur Lampenfieber ist eine Droge BLICK IN DIE REGION uns an den Sex Pistols orientiert. Wobei mein Bruder Stefan der Einzige von uns ist, der einen Schottenrock trägt. Er kann es sich erlauben. Er ist Radfahrer und hat die entsprechenden Beine. Sie engagieren sich auch gegen Rechtsextremismus? Genau. Wir bringen uns bei »Arsch huh, Zäng ussenander!« ein. Das ist eine Aktion, bei der sich viele Künstler in Köln gegen Rechts starkmachen. Wir wollen, dass die Stadt lebenswert bleibt und die Rechten so wenig Boden wie möglich bekommen. Wie sehr, denken Sie, ist rechtes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft angekommen? Die AfD gräbt am megarechten Rand, und die NPD sorgt leider dafür, dass sich in bestimmten Regionen Menschen nicht mehr auf die Straße trauen. Wenn etwas nicht läuft, wird schnell auf Ausländer geschimpft. Die Leute, die sich über Ausländer aufregen, sollen sich mal vorstellen, wie sich fühlen würden, wenn sie auf der Flucht wären. Wir lassen uns bei unserem Einsatz gegen Rechts nicht das Maul verbieten. Zurück zur Musik. Sie stehen seit mehr als 20 Jahren auf der Bühne. Haben Sie noch Lampenfieber? Klar. Vor einem Auftritt schlage ich immer das Kreuz, damit der liebe Gott auf der Bühne bei mir ist. Lampenfieber ist die Droge des Musikers. Wie groß ist die Aufregung, ob ein neues Lied zum Erfolg wird? Oder sind Sie sich da sicher? Nein, da ist man sich nie sicher. So ging es uns auch bei »Kölsche Jung« und bei »Halleluja«. Auch bei unserem aktuellen Projekt müssen wir schauen, wie es ankommt. Wir arbeiten gerade gemeinsam mit Florian Silbereisen. Der Titel heißt »Polka, Polka«. Da geht es darum, dass die Menschen doch lieber saufen und tanzen sollen, als sich gegenseitig umzubringen. Was genau sind die nächsten Pläne? Wir arbeiten am neuen Album, das Ende 2014 oder Anfang 2015 rauskommen wird. Die meisten Songs sind geschrieben und aufgenommen. Außerdem veröffentlichen wir gerade das Buch »Superjeilezick – Das Leben ist ein Rockkonzert«. Das wird es auch als Hörbuch geben, gelesen von Gerd Köster. Damit gehen wir auf Tour. Und natürlich bereiten wir uns auf den Karneval vor. Ich glaube, das reicht als Pensum. Christoph Agel Der See ruft Es regnet. Der Biergarten ist verlassen, der Strand leer gefegt, und auch im Restaurant »Anker« ist keine Menschenseele zu finden. Doch der Schein trügt. Der Dutenhofener See hat sich unter »Manager« Markus Strasser längst zu einer Partyhochburg entwickelt. Der 43-Jährige sorgt seit 2006 für den Badebetrieb, ist der Chef der Gaststätte und außerdem für den Campingplatz verantwortlich. Einen großen Teil seiner Arbeit nimmt aber die Organisation zahlreicher Feierlichkeiten ein, die die partywütigen Mittelhessen zahlreich an den Rand der Lahnaue locken. Strasser hat den Dutenhofener See aus dem Dornröschenschlaf geholt und bietet fast das ganze Jahr über eine bunte Eventpalette. Gerade ist das Oktoberfest zu Ende gegangen, am 7. November steigt die »Kölsche Nacht« im Festzelt – mit dabei die Kultband Brings und Bruce Kapusta. Beinahe direkt danach geht es mit Weihnachtsfeiern weiter, dann schließen sich die feuchtfröhlichen Grenzgänger an. Es geht Schlag auf Schlag. Strasser macht das, was er kann: Eventgastronomie und pure Freude! »Wir sind kein Gala-Restaurant, das wollen wir auch gar nicht sein. Wir sind bürgerlich-zünftig«, schränkt er ein. Dass Strasser die Chance bekam, die Bewirtschaftung des Geländes zu übernehmen, war ein großer Zufall. Als Gast schnappte er auf, dass die Gaststätte verkauft werden sollte. Strasser war da schon im Geschäft, hat gemeinsam mit Willibald Aufegger und Ingo Müller die «Grundmühle« in Kölschhausen betrieben. Auch heute sitzen die drei noch in einem Boot. Das Grundangebot sei unverändert geblieben, sagt er. See, Campingplatz und Gaststätte waren vorher da. Wir haben den Biergarten erweitert und diverse Veranstaltungen aus der Taufe gehoben«, sagt er. Der 43-Jährige scheint das Rezept für eine florierendes Geschäft gefunden zu haben. Die Highlights sind Seefest, Oktoberfest, Kölsche Nacht und Nacht der Legenden. Die Gäste wünschten eine sehr gute Qualität. So müsse beispielsweise ein Oktoberfest mehr sein als eine weißblaue Fahne, Ballermann-Musik und Bier. Der Service müsse stimmen, für Sicherheit müsse gesorgt werden und, und, und, sagt Strasser. Bei den Planungen hat er sich an anderen Partys orientiert. Warum nicht eine Idee kopieren, wenn sie gut ist? »Erfunden haben wir weder das Oktoberfest, noch die Kölsche Nacht«, gibt er zu. Auch die Konkurrenz in der Region sei groß. Es gebe durchaus ein Überangebot an Festivitäten, außerdem feierten die Menschen auch sehr viel in den eigenen vier Wänden. Dennoch: Strasser ist davon überzeugt, dass Traditionsveranstaltungen gut funktionieren, sei es beispielsweise das Backhausfest mit Mundartgruppe und Kuchen oder ein Apfelmarkt. »Das klappt auch ohne Halligalli«, sagt der gebürtige Österreicher. Apropos Halligalli: Der Dutenhofener See liegt am Rande eines Naturschutzgebietes, daher spielen die mit Flora und Fauna verbundenen Auflagen in den Gedankenspielen des Gastronomen eine wichtige Rolle. »Ich bin definitiv ein Naturschützer«, sagt er. Dennoch liege sein Areal an einer Grenze zu dem sensiblen Gebiet und nicht innerhalb. Es sei wichtig, dass alle Interessensgruppen, die mit dem See zu tun haben, aufeinander Rücksicht nehmen. Woran sich Strasser richtig stört, ist die Verkehrsführung: »Geben Sie mal Dutenhofener See ins Navi ein. Wissen Sie, wo es sie hinführt? An den Heuchelheimer See.« Bei anderen touristisch attraktiven Orten würden die Menschen mit »Herzlich willkommen« begrüßt, in Richtung Dutenhofener See stehe hingegen ein Schild mit der Aufschrift »Durchfahrt verboten«. Dennoch hat Strasser es geschafft, dass der Dutenhofener See zu einem Publikumsmagnet geworden ist. agl 11/2014 streifzug 23 UNTERWEGS Neujahrs-Varieté Foto: Ovag Vom 7. bis 27. Januar im Jugendstiltheater des Dolce in Bad Nauheim Hätte er vor einem Vierteljahrhundert auf den Rat der Ärzte gehört, würde der Kubaner Ernesto Planas heute nicht auf der Bühne stehen. 1990 musste er sich nach einem Autounfall acht Operationen unterziehen, ein Jahr das Krankenhausbett hüten. »Die haben gesagt: Du wirst nie mehr laufen können.« Doch Planas gab nicht auf. Ein Jahr schaffte er sich im Rollstuhl und auf Krücken durchs Leben, tüftelte eine Magieshow aus, in der er sitzend seine Kunststücke zeigte – und erntete dafür stehende Ovationen. Mit etlichen Tricks hat er die Menschen im Laufe seiner Karriere überzeugt. Aber: »Der größte magische Moment für mich war, als ich am 31. Dezember 1992 zum ersten Mal nach diesem Unfall wieder laufen konnte.« Über beinahe jeden der 45 Artisten, die sich beim Internationalen Neujahrs-Varieté der OVAG präsentieren, ließe sich eine außergewöhnliche Geschichte erzählen. Vom 7. bis 27. Januar ist es im Jugendstiltheater des Dolce in Bad Nauheim wieder so weit. Was gut ist: Denn die Wetterau ist nicht weit. Was nicht so gut ist: Die Gastspiele in Gießen gehören inzwischen der Vergangenheit an. Der streifzug meint: Fehlt definitiv in Gießen! Dennoch: In diesem 24 streifzug 11/2014 Jahr dürfte mit fast 27 000 Zuschauern ein neuer Rekord aufgestellt werden. Nicht so tragisch wie die Geschichte von Ernesto Plantas, sondern mit Zuckerguss überzogen, ist die Erzählung der 25-jährigen Alina Bader, die vor sechs Jahren in jenem Hotel am Bodensee, in dem sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolvierte, den italienischen Rollschuhartisten Eugenio Nistorov sah, sich mit ihm unterhielt, ihn wiedertraf, sich verliebte – und ein halbes Jahr später mit ihm verheiratet war. Nistorov bietet mit seinen Schwester Ofelia und Robbi eine der rasantesten Rollschuhnummern der Welt. Mit der Zeit wurde es Bader aber langweilig, sie trainierte – »nur zum Spaß« – mal mit und ist mittlerweile fester Bestandteil der Truppe, kommt gerade zurück von einer zweijährigen Tournee quer durch die USA. Dass er dereinst in Häusern wie dem »Lido« zu den Stammkünstlern zählen würde, war am Anfang der Laufbahn von Jérôme Murat nicht unbedingt ausgemacht. Um seine Ausbildung zu finanzieren, trat der Franzose als Straßenkünstler in Paris auf. Dabei beobachtete er, wie sehr sich die Passanten von einem benachbarten Denkmal angezogen fühlten. Dies war der Im- puls für die Darbietung, mit der er bis heute die Menschen in aller Welt fasziniert. Bevor es jedoch so weit war, durchlief Jérôme Murat die Schule von Weltstar Marcel Marceau. Heute ist er weltweit unterwegs mit einer faszinierenden Pantomimenummer. Und ansonsten? Jongliert der Schweizer Eddy Carello wie ein Derwisch, zaubert und belustigt der Franzose Geatan Bloom zugleich, wagt die Vietnamesin Thu Hien den Spagat über dem dünnen Drahtseil, fliegen die Dobrovitskys aus Moskau durch die Luft, lässt Melany Chy aus Las Vegas mit ihren Handständen auf einem Motorrad staunen. Kurz: Drei Stunden abwechslungsreiche Unterhaltung bietet das Internationalen Neujahrs-Varieté der OVAG. bf /// Der streifzug verlost 5x 2 Tickets für die Show. Wer dabei sein will schickt bis zum 30. November eine Mail mit Kennwort »OVAG« an streifzug@giessener-allgemeine. de. Name und Telefonnummer nicht vergessen. Tickets zwischen 28 und 32 Euro gibt es auch telefonisch bei der OVAG unter 0 60 31/68 48 11 13 sowie im Internet unter www.giessen-tickets.de. UNTERWEGS … aus den Tiefen des Tinnitus Sissi Perlinger mit Rundumschlag Als »Hohepriesterin der gehobenen Lachkultur« wird sie angekündigt. Doch Sissi Perlinger soll noch reifer und sozialkritischer geworden sein. Mit »Gönn dir ’ne Auszeit« präsentiert sie am 21. November in der Sportund Kulturhalle Garbenteich einen Rundumschlag gegen alle Denkgewohnheiten, die sich nach näherer Betrachtung als kontraproduktiv erweisen. Dabei will sie ihrem Publikum einiges beibringen: Wie aus den unheilvollen Tiefen eines schweren Tinnitus zu entkommen und bis in die höchste Höhe des beständigen Glücks vorgedrungen werden kann, zum Beispiel. Die »Kaiserin der Comedy« schlüpft dafür in diverse Rollen, singt und tanzt. Auch entwickelt sich Sissi Perlinger zur Vollblut-Musikerin, die mit Gitarre, Schlagzeug und Djembee ihre eigenen Songs begleitet. Infos und Tickets: www.kultur-in-mittelhessen.de. … aus der Wissenschaft Tickets für Vince Ebert gewinnen Der menschliche Organismus ist unbestritten ein Wunderwerk. Hautzellen werden alle vier Wochen regeneriert, rote Blutkörperchen alle 120 Tage. Man schätzt, dass nach sieben Jahren jede Zelle in unserem Körper komplett erneuert wurde. Der Wissenschaftskabarettist Vince Ebert beschäftigt sich in seinem neuen Programm mit dem größten Thema überhaupt: dem Geheimnis des Lebens. Zu sehen am 9. November in der Kongresshalle Gießen. Vor rund 3,5 Milliarden Jahren entstand die erste Lebensform in einem ölig-schleimigen Tümpel, quasi die Vorform eines Versicherungsvertreters. Wir haben uns gegen Dinosaurier, Säbelzahntiger und Pestviren durchgesetzt. Selbst Lehmann-Brothers, Fernsehköche und Doku-Soaps konnten uns nicht aus der Bahn werfen. Doch was ist der Schlüssel zur einzigartigen Karriere des Homo sapiens? Der Streifzug verlost 3x 2 Tickets für Vince Ebert, der seine Antworten am 9. November in der Kongresshalle Gießen präsentiert. Wer gewinnen will, schickt eine Mail mit Betreff »Wissenschaft« an streifzug@giessener-allgemeine.de. Name und Telefonnummer nicht vergessen. … aus einer geilen Welt Funny van Dannen mit neuer Platte Dreizehn Alben hat Funny van Dannen bis heute veröffentlicht. Mit Songs wie »Als Willy Brandt Bundeskanzler war«, »Nana Mouskouri«, »Freundinnen« oder »Herzscheiße« bewegt sich der Sänger und Liedermacher zwischen Komik und Melancholie. Obwohl er sich den gängigen Vermarktungsmechanismen bis heute weitestgehend verweigert und sich selbst als »widerwilliger Prominenter« bezeichnet, schaffen es seine Alben regelmäßig in die Hitlisten. Nach zweieinhalb Jahren Pause erschien nun, lange erwartet von Freunden und Publikum, wieder ein Longplayer: Das Album »Geile Welt« wird Funny van Dannen auch im Gepäck haben, wenn er am 20. November in der Kongresshalle gastiert. Die 14 neuen Lieder auf dem neuen Album wurden übrigens, ungewöhnlich für den Sänger und Liedermacher, begleitet von mehreren Musikern eingespielt. Infos und Tickets: www.giessen-tickets.de. 11/2014 streifzug 25 AUSLESE Schlager-Schlaraffenland Sie können es nicht! So weit, so klar. Viel schlimmer ist allerdings: Sie können es nicht lassen! Auch in diesem Jahr erklingen im Gießener Ulenspiegel allerlei Töne der Schlager-Barden von THE Immerechtscheiße. Voller vokaler Inbrunst und instrumenteller Wollust zelebrieren die Bekleidungsbanausen am 1. November ihre ureigenen Versionen ehemals wohlklingender 70er-Jahre-Perlen von Peter Maffay, Dschinghis Khan oder Geburtstagsopa Udo Jürgens. Dem hoffentlich leidensfähigen Publikum bleibt wie immer die Möglichkeit, ihren Melodiefrust in verbale Missgunst zu übersetzen und sich so zu benehmen, als wäre es in einer schalldichten Gummizelle, 107 Meter unter dem Vogelsberg, und das Ganze nachts. Auf der zum Waagrecht-Paternoster mutierten Bühne tragen fröhlich frohlockende Gast-Musikantinnen und Gast-Musikanten zum unvergesslichen Gefühls-Potpourri bei. GLANZLICHTER DES MONATS Verschüttete Zeit Allstars des Poetry Slam Sie sind die besten Slammer der Republik, quasi die Champions League im Verdichten origineller Klangstücke. Und sie kommen nach Mittelhessen, um ihr Werk mit dem Publikum zu teilen. Unter anderem werden der amtierende deutsche Meister Jan-Philipp Zhymny, der Meister von 2011, Patrick Salmen und den amtierenden Meister in der Team-Kategorie Julian Heun ihre Poesie am 8. November unter das Volk bringen. Schauplatz ist das Bürgerhaus Reiskirchen, die Moderation zelebriert Stefan Dörsing. Überschattet von den Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus und verschüttet durch die Kriegstrümmer des Zweiten Weltkriegs lag die Geschichte des Ersten Weltkrieges in Gießen bislang weithin im Dunkeln. Ein weißer Fleck in der Stadtgeschichtsschreibung. Nun widmet sich die Ausstellung »Gefangen im Krieg. Gießen 1914 – 1919« dem Thema. Vom 4. November ist sie bis Jahresende im KiZ zu sehen. Auf Voranmeldung können Führungen durch die Ausstellung angeboten werden. Zur Eröffnung ist am ersten Tag um 17 Uhr geladen. Wenn man genauer hinsieht, erweist es sich, dass Stadt und Universität in elementarer Weise mit der Geschichte des Ersten Weltkriegs verwoben sind: Die Gießener hungerten, sie liefen in Lumpen und hatten vielfach große Teile ihres Vermögens verloren. No Angel spielt die gute Fee 150 000 Zuschauer haben »Cinderella – das Popmusical« bereits gesehen. Nun kommt diese aufwändige und schöne Produktion für Familien am 29. November nach Wetzlar in die Rittal-Arena. Kostüme, poppige und mitreißende Songs, humorvolle Szenen, ein buntes Bühnenbild und professionelle Musicaldarsteller entführen die Zuschauer ins Reich der bekanntesten Prinzessin der Welt. Das Popmusical erzählt die Geschichte für Familien von heute: Da wird nicht nur gesungen, sondern auch gerappt und gerockt, die gute Fee fliegt mit dem Navigationsgerät ein. Die gute Fee wird in dieser Inszenierung von Lucy Diakovska gespielt. Lucy wurde mit den No Angels, der erfolgreichsten deutschen Castingband, auch international bekannt. Die stimmgewaltige Sängerin begeistert die Zuschauer immer wieder aufs Neue. Tickets für »Cinderella – das Popmusical« gibt es ab 21,15 Euro. Kinder bis 12 Jahre zahlen einen ermäßigten Preis. 26 streifzug 11/2014 AUSLESE J.B.O. rocken in Gießen J.B.O. gelten als Erfinder des Fun-Metals und können auf ein 25-jähriges Band-Jubiläum zurückblicken. Passend dazu veröffentlichten sie am 15. August ihr zehntes Studioalbum »Nur die Besten werden alt«, das Platz 5 der deutschen Albumcharts erreichte. Ob die Metal-Hommage »Vier Finger für ein Hallelujah«, die AliceCooper-Verneigung »Schule aus«, »Death Is Death« (frei nach OPUS‘ »Live Is Life«), oder »Metal No. 666« (»Mambo No. 5«) – die Band beweist, dass sie in Sachen Identität, Wiedererkennungswert und Humor eine Klasse für sich ist. Am 14. November gastieren J.B.O. um 20 Uhr in der Gießener Hessenhalle. Außer den neuen Songs werden dabei auch Perlen aus 25 Jahren Bandgeschichte zelebriert. Die Band legt Wert auf die Information, dass die Konzerte sehr gut sein werden. Dies sei vorher genannt, weil so etwas für den Laien oft nur schwer zu erkennen ist. Tote Hunde Hollywood im Stadttheater Als Teil des Duos FaberhaftGuth verzückte Dietrich Faber über viele Jahre hinweg sein kabarettbegeistertes Publikum mit musikalischer Kreativität, bevor sein Partner Martin Guth und er sich auf ihre Solokarrieren zu konzentrieren begannen. Auch hier war der Erfolg groß. Faber veröffentlichte in diesem Jahr seinen mittlerweile dritten Vogelsberg-Krimi um Kommissar Bröhmann unter dem Titel »Tote Hunde beißen nicht«. In diesem führt es die Hauptfigur zunächst nach Berlin, bevor das Morden beginnt: Unter den Opfern sind diesmal nicht nur Menschen, sondern auch Hunde! Da die Lesetour zum Roman ein Erfolg wurde, gibt der Langgönser am 27. November in der Gießener Kongresshalle eine Zusatzvorstellung seiner Schreib- und Lesekünste. Live-Erlebnis oder 3D-Brille? Theater oder Kino? Warum entscheiden, wenn auch beides geht? Und genau dies beherzigt in diesem Jahr das Gießener Stadttheater, wenn es seine längst zum Kult gewordene Lange Theaternacht ankündigt. Am 6. November heißt es Theatropolis – Tür an Tür mit Hollywood. Dann verwandelt sich das gesamte Haus in einen einzigen Schauplatz, an dem die Besucher in die Theaterwelt hineingesaugt werden. Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit dem Stück For a »Look or a Touch«, danach lassen quer über den Berliner Platz Theaterparodien und Filmadaptionen die Grenzen zwischen Projektion und Wirklichkeit verschwimmen. Zum Finale lädt das Stadttheater ab Mitternacht zur großen After-Show-Party in die neue taT-studiobühne ein. D n Hochsaison, er. Kerzen habe ub , Za n ne ge n um die Wette seinen ei enen Plätzche er Winter hat ck e ba di ge s st un lb en se n mit d versüß Orangen dufte ang zurück un G n el m ne m ei n Bu lte m scha eine und auch wir m Beispiel mit nen Dingen. Zu Georg Graf zu hö rl sc Ka it et m fn en öf ht h ac ac hn ub ei La W In r . vo kt Zeit hen Mar rweihnachtlic durch einen vo Novem9. s bi h vom 7. Solms-Laubac of und Schloss, den H ber wieder sein ber Lauau r den Winterz die Remisen fü teller ss Au 0 en rund 10 bach. Hier setz Szene – wunderbar in die Winterzeit ionen für lichen Dekorat mit weihnacht n für den ke ten, Geschen Haus und Gar eiKl en m ohlig-war Gabentisch, w eien er ck Le n ge würzi dungsstücken, ten. ka erklichen Uni ckeln und kunsthandw Fa , er ht gen Windlic Über all das le t. ch Li es m ihr war und Feuerkörbe 11/2014 streifzug 27 VERANSTALTUNGEN IM NOVEMBER Ihre Veranstaltungen in der Kongresshalle Gießen 01.11. | Samstag | 18 Uhr Das Moskauer Katzentheater Kucklachev 06.11. | Donnerstag | 20 Uhr Blickfang »Costa Rica in 3D« www.michael-fleck.de 07.11. | Freitag | 20 Uhr Caveman www.caveman.de 09.11. | Sonntag | 19 Uhr Vince Ebert »Evolution« www.s-promotion.de 20.11. | Donnerstag | 20 Uhr Funny van Dannen www.kbemmert.de 27.11. | Donnerstag | 20 Uhr Dietrich Faber »Tote Hunde beißen nicht« 28.11. | Freitag | 20 Uhr Martin Rütter – Ausverkauft www.s-promotion.de 29.11 | Samstag | 12-17 Uhr Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt Kulturamt der Stadt Gießen 30.11. | Sonntag | 12-17 Uhr Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt Kulturamt der Stadt Gießen 03.12. | Mittwoch | 10-17 Uhr Multivisionsshow »Naturwunder Erde« Greenpeace 04.12. | Donnerstag | 20 Uhr Gernot Hassknecht www.s-promotion.de 05.12. | Freitag | 20 Uhr Abschlussball der Tanzschule Bäulke www.tanzschule-baeulke.de 06.12. | Samstag | 20 Uhr Nikolausballnacht der Tanzschule Bäulke www.tanzschule-baeulke.de 07.12. | Sonntag | 19 Uhr Konzert: Yurij Shatunov www.starsarena.de Veranstaltungen 1 SA FLOHMÄRKTE BÜHNE Gießen Gießen BÜHNE Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Str. Gießen Buseck Doris und die Amsel Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Yuri Kuklachev Moskauer Katzentheater 18.00 Kongresshalle Crazy Broadway 2 Musical-Hommage 19.00 Astaire’s Knowing not Knowing The Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Der große Gatsby Premiere 19.30 Stadttheater Die Wanze Insektenkrimi 20.00 taT Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Solistenportrait Sarah Wegener (Sopran) 15.00 Stadttheater Doris und die Amsel Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne I wanna be loved by you Musiktheater mit Liveband 19.30 Stadttheater Die Wirrnis der Pinguine Tanzstück 20.00 taT Biebertal Gute Lügen leben länger Lustspiel mit der Theatergruppe des TSV 19.30 Zur Post DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.00 Astaire’s Karaoke Mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub 90er Party 21.00 Haarlem Rock of Ages 22.00 Scarabée Wetzlar Laubach Klangcollagen Mit Philipp Gerschlauer und Georg Pfister 20.00 Schloss Lich The Gregorian Voices 19.30 Kloster Arnsburg, Dormitorium Wetzlar Kunsthandwerkermarkt 10.00 Hörsaal Wettenberg Dampf- und Gattertag 11.00 Holz- und Technikmuseum SPORT DISCO/PARTY Gießen Discofoxparty 20.30 Astaire’s Ulrichstein Gießen Alsfeld Liebigs Suppenfest und Lindenplatzfest 11.00 Innenstadt Pohlheim Marburg Gießen MÄRKTE/MESSE Allerheiligenmarkt 9.00 Innenstadt Herbstmarkt 10.00 Adolf-Spießhalle Gute Lügen leben länger 17.00 Zur Post Gespensterball 14.00 Museum im Vorwerk Hungen Lauterbach Biebertal White Ties Abschiedskonzert 19.30 Bürgerhaus Büblingshausen Kinder- und Spielzeugbörse 10.00 Stadthalle Martinsmarkt 10.00 Ortsmitte FESTE/FESTIVAL FLOHMÄRKTE Gießen Antik- & Trödelmarkt 8.00 Hessenhallen Pro-A-Basketball Gießen – Baunach 17.00 Sporthalle Ost SONSTIGES Gießen Tanzcafé 15.00 Astaire’s 3 MO DISCO/PARTY Gießen Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel SONSTIGES Gießen Pub Quiz 21.00 Irish Pub Buseck VORTRÄGE Modellbaubörsen 10.00 Sammler- und Hobbywelt Gießen Gießen VORTRÄGE Das verspätete Oktoberfest Stimmung mit der Tanzband Trojanos 19.00 Saalbau Schepers Grünberg Bruce Kapusta – Der Clown mit seiner Trompete 19.00 Bürgerhaus Fernwald 2 SO FESTE/FESTIVAL Pohlheim Bunter Abend mit Musicalaufführung Die große Chance 19.00 Sport- und Kulturhalle Garbenteich 11/2014 Turbo Sapienowa & Shmalz Balkanmusik 20.00 Jokus The Immerechtscheiße Schlagercover 21.00 Ulenspiegel Heuchelheim Erntedank Bauern-Erntedankfest mit der Tanzgruppe der Landjugend und der Kapelle Kleeblatt 20.00 Limeshalle Grüningen Halloween-Party Kostümierung erwünscht 21.00 Bobo’s Eventhaus Weinfest 19.30 Bürgerhaus Albach 28 streifzug KONZERTE Gießen Schokoladenmarkt 12.00 Marktplatz Read & Ramble – Musikalische Lesung Charly Weller liest aus Eulenkopf 20.00 Barfüßerkloster AUSSTELLUNGEN Gießen Juul Kraijer Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin 11.30 Kunsthalle KONZERTE Lollar Pohlheim Man(n) singt Deutsch 16.00 Volkshalle, Watzenborn-St. MÄRKTE/MESSEN Allendorf Nikelsmarkt 11.00 Innerorts Alsfeld Weiberschätze Der Markt der Frauen! 11.00 Stadthalle Vom Sektionstisch zum Schreibtisch Bestsellerautor Dr. Veit Etzold live mit seinem Thriller Todeswächter 19.30 Kinopolis Archäologische Forschungen Vortragreihe zur Ausgrabung Kirchenplatz 20.00 Pankratiuskirche 4 DI BÜHNE Wetzlar Sven Görtz Die Prophezeihung von Bad Löwenau. Krimi-Show mit Musik 20.00 Kellertheater VERANSTALTUNGEN IM NOVEMBER KONZERTE Gießen 2. Sinfoniekonzert 20.00 Stadttheater SONSTIGES Gießen Lachtreff/Yoga 19.30 Familienzent- rum Bernhard Itzel Oma und Bella Kinoreihe Anders blicken! Für Menschen mit und ohne Demenz 20.00 Kino-Center 5 MI DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Study Azubi Night 21.00 Irish Pub KONZERTE Gießen Steps to Heaven and Back Swingende und groovende Musik der 50er & 60er Jahre 20.30 Ulenspiegel MÄRKTE/MESSEN Allendorf 644. Nikelsmarkt 8.00 Innerorts SONSTIGES Gießen Männer im Stresstest – Männerabend Ich selbst bleiben trotz all der vielen Aufgaben und Herausforderungen. Mit Journalist, Liedermacher und Theologe Christoph Zehendner 19.00 ev. Gemeindehaus Lützellinden VORTRÄGE Gießen Idolatrie und Grapholatrie Abschiedsvorlesung von Prof. Eckhard Nordhofen. Eine Medienkonkurrenz der monotheistischen Religionen und Konfessionen 18.00 Philosophikum II, Raum B 030 Die Subway Generation Vortragsreihe Leben lernen. Jugendliche zwischen globalem Stress und Selbstverwirklichung 18.30 Uni-Aula Club der jungen Dichter W.I.E. (Writers In Exile) erzählt … Teshome Damtew – Der äthiopische Autor erzählt vom Leben und Schreiben im Exil und stellt seinen neuen Roman Der Graf von Motta vor 19.30 KiZ Darf’s ein bisschen fair sein? Konsum zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Referentin: Gabriele Beckers 19.30 Kongresshalle Hermann Levi Der Mensch, der Künstler. Ein Portrait zum 175. Geburtstag. Vortrag von Dieter Steil 20.00 Altes Schloss, Netanya-Saal 6 DO BÜHNE Gießen Lange Theaternacht For a Look or a Touch, anschl. After-Show-Party 19.30 Stadttheater DISCO/PARTY Gießen Elektro, House, EDM, Trap 23.00 Scarabée Lange Theaternacht After-Show-Party 0.00 taT-Studiobühne KONZERTE Gießen E-Flat Blues/Americana 21.00 Irish Pub SONSTIGES Gießen Affentheater Science Slam 19.30 HermannHoffmann-Akademie Flimmerkiste – Das Unikino Her (USA, 2013, Sci-Fi-Romanze) 20.00 Zeughaus VORTRÄGE Gießen Christian Daniel Rauch Lichtbildervortrag 15.30 Altes Schloss Ferrara – Die Stadt der Este Vortrag von Richard Konstantin Blasy 19.15 Altes Schloss B+A+C+H=14 Vortragsreihe Musik & Mathematik 19.30 Mathematikum Sterbebegleitung? Mit Werner Seeger. 19.30 Kongresshalle Costa Rica Digitale 3D-Projektion mit Stephan Schulz 20.00 Kongresshalle 7 FR BÜHNE Gießen Im Satz des Pythagoras Tanzabend 19.30 Stadttheater Cavemann – Du Sammeln – ich jagen Theater-Comedy 20.00 Kongresshalle Pohlheim Ein Hof voller Narren 20.00 Kulturelle Mitte DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Der Untergrund lebt 22.00 Scarabée Dingsbums 23.00 MuK Wetzlar Kölsche Nacht 19.00 Dutenhofener See KONZERTE Gießen Musik bei Vitos Chorabend 20.00 Vitos-Klinik Black Dust Road Classic Rock 21.00 Irish Pub Alte Liebe Roman von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder, gelesen von Carolin Weber und Roman Kurtz taT 8 SA Dirk Großhaus Maler- und Lackierermeister Geprüfter Restaurator im Maler- und Lackiererhandwerk COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung Raum- und Fassadengestaltung BÜHNE Gießen Frau Holle Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Der große Gatsby 19.30 Stadttheater Der Weibsteufel 20.00 taT Die toten Augen von London Premiere. Kriminalstück 20.00 Bonifatiuskirche Biebertal Gute Lügen leben länger 19.30 Zur Post Auszubildende für 2015 gesuch t Wir bieten: Aufgabenvielfalt durch breites Leistungsspektrum, Innovationskraft durch vielseitiges Lernen von atz Leistungsträgern unter Eins hochwertiger Materialien. ail Bewerben Sie sich per E-M d.grosshaus@t-online.de Weißenburgring 5 · 35415 Pohlheim-Garbenteich Telefon 0 64 04/6 15 79 · www.dirk-grosshaus.de Langgöns Jetzt oder nie Krimikomödie 19.00 Bürgerhaus Pohlheim Ein Hof voller Narren Lustspiel 14.00 und 20.00 Kulturelle Mitte DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.00 Astaire’s Rock of Ages Rock bis Metal 22.00 Scarabée Grünberg cinderella-popmusical.de Kaffeehaus Trio 20.30 Zum Bahnhof MÄRKTE/MESSEN Alsfeld Erlebnis Herbstmesse 9.30 Hessenhalle Laubach Winterzauber 11.00 Schloss SONSTIGES Gießen Hilfe! Selbsthilfe! 13.00 BGH Klein-Linden VORTRÄGE Gießen Der kleine Drache Kokosnuss im Spukschloss Bilderbuchkino mit Edgar Zeiss 16.00 Stadtbibliothek Nachts im LiebigMuseum 0.00 Liebig-Museum 29 NOV WETZLAR RITTAL ARENA 15.30 Uhr Tickets: eventim.de + VVK LUCY (No Angels) als Fee “Tolles Familien-Erlebnis! ” Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker DIE WELT RÜCKT NÄHER 18.12.2014 - GIESSEN, KONGRESSHALLE Karten an allen bekannten CTS und AD Ticket Vorverkaufsstellen, oder telefonisch unter 0 23 65 - 50 35 500. Infos und weitere Termine unter: www.handwerker-promotion.de ANZEIGENHOTLINE › › › 06 41/30 03-2 23 11/2014 streifzug 29 VERANSTALTUNGEN IM NOVEMBER Marburg Randgruppenbeschallung 22.00 MuK Knoxville Morning Folk aus Irland 21.00 Molly Malones FLOHMÄRKTE Wetzlar Gießen Reinhard Mey 20.00 Rittal-Arena Norie Takahashi Soloabend am Klavier 20.00 Musikschule Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Straße Buseck Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Alsfeld FÜHRUNGEN 9.30 Hessenhalle MÄRKTE/MESSEN Erlebnis Herbstmesse Gießen Laubach Antisemitismus in Gießen 15.00 Stadtkirchenturm Winterzauber 11.00 Schloss KONZERTE Gießen SONSTIGES Linger Rock Pop Covers 21.00 Irish Pub Stärke ohne Fäuste Selbstbehauptung und Konfliktlösungen für Jungen von 9 bis 12 J. 10.00 Jokus Laubach Reiskirchen Belle Mélange Kabarett-Konzert. Cherchez la femme – Was Mann wissen muss 20.00 Wetterfeld Poetry Slam Wettbewerb der besten acht Slam-Poeten Deutschlands 20.00 Bürgerhaus Gießen SPORT Pro-A-Basketball Gießen – Vechta 20.00 Sporthalle Ost Vince Ebert – Evolution Wissenschaftliche Comedy 19.00 Kongresshalle Erklärt Pereira 20.00 taT VORTRÄGE Biebertal Gießen Alsfeld Im Reich der Maya Multivisionsshow 20.00 Kulturscheune Berfa Grünberg O Alhambra, deine Sterne Musikalische Lesung. mit Burkhard Wolk 20.00 Barfüßerkloster 9 SO BÜHNE Gießen Der dickste Pinguin vom Pol 11.00 taT Frau Holle Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Gute Lügen leben länger 17.00 Zur Post 09.11. GIESSEN Kongresshalle 04.12. GIESSEN Kongresshalle SONSTIGES Pohlheim Ein Hof voller Narren Lustspiel 19.00 Kulturelle Mitte DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s FÜHRUNGEN Gießen Pflanzen erleben Von Baumwürgern und Aufsitzerpflanzen – Lebensformen im Tropischen Regenwald 11.15 Bot. Garten Führung durch das Mathematikum 14.00 Mathematikum I. Kammerkonzert 11.00 Stadttheater Refugees Welcome Benefizkonzert mit der Band Strom und Wasser und Die Flüchtlingsfrauen 19.30 Stadttheater Alsfeld Erlebnis Herbstmesse 9.30 Hessenhalle Deutschland, wir müssen reden Idil Baydar 14.01.15 WETZLAR Stadthalle 18.01.15 GIESSEN Kongresshalle 23.01.15 GIESSEN Kongresshalle 24.01.15 GIESSEN Kongresshalle INGMAR STADELMANN U-BAHN KONTROLLÖRE DIETER NUHR MARTIN RÜTTER OLAF SCHUBERT MICHL M Ü LLER MARIO BARTH MICHAEL MITTERMEIER 31.01.15 WETZLAR Rittal Arena 27.02.15 GIESSEN Kongresshalle 10.+11.04.15 WETZLAR Rittal Arena 12.02.15 ALSFELD Hessenhalle 06.03.15 GIESSEN Kongresshalle 24.04.15 WETZLAR Rittal Arena TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06073-722 740 30 streifzug 11/2014 Buseck Antik- und Sammlermarkt 9.00 Sammler- und Hobbywelt Nebelgrind Kinoreihe Anders blicken! Für Menschen mit und ohne Demenz 19.00 BGH Langgöns 11 DI SONSTIGES Gießen Daddy be cool 10.00 Jokus VORTRÄGE Gießen Counter-Attack Englische Kriegslyrik. Mit Ulrich Horstmann 19.00 KiZ Beutelspachers Sofa Zu Gast: Michel Junge 19.30 Mathematikum Mordsgeburtstag Krimifestival. Krimifarce um ein skurriles Ermittlertrio mit Ralf Kramp und Sascha Gutzeit 20.00 Kinopolis 12 MI DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Study-Azubi-Night 21.00 Irish Pub KONZERTE Gießen Winterzauber 11.00 Schloss Tante Doktor Band von Musikern und Ärzten am Uniklinikum 20.30 Ulenspiegel SONSTIGES SONSTIGES Laubach 14.12. GIESSEN Kongresshalle 18.01. WETZLAR Rittal Arena URBAN PRIOL BODO BACH Karaoke 21.00 Irish Pub Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel Langgöns MÄRKTE/MESSEN 08.12. GIESSEN Kongresshalle 12.12. WETZLAR Rittal Arena Gießen Jetzt oder nie Krimikomödie 16.00 Bürgerhaus Gießen VINCE EBERT DISCO/PARTY Langgöns KONZERTE EVOLUTION 10 MO Gießen Stärke ohne Fäuste 10.00 Jokus Flamenco für Kinder 14.00 MuK Tanzcafé 15.00 Astaire’s Lich Gospel Mass von Robert Ray 11.00 ev. Kirche Muschenheim Gießen Poetry Slam 20.00 Jokus 13 DO BÜHNE Gießen Anton – Mäusemusical Premiere. Familienstück 10.00 Stadttheater Da kommt noch wer 20.00 taT DISCO/PARTY Gießen Elektro, House, EDM, Trap 23.00 Scarabée KONZERTE Gießen Philip Bölter & Band 20.30 Ulenspiegel Louis Fitz 21.00 Irish Pub SONSTIGES Gießen Flimmerkiste – Das Unikino 20.00 Zeughaus VORTRÄGE Gießen Shakespeares Theater Lichtbildervortrag. Von Prof. Ingo Berensmeyer 15.30 Altes Schloss Club der jungen Dichter Dragica Rajcic. Die kroatische Lyrikerin liest 19.30 KiZ Lauterbach Der letzte Kaiser von Afrika Der Vulkan lässt lesen. Haile Selassie, Kaiser von Äthiopien, war eine der bedeutendsten politischen Gestalten des 20. Jahrhunderts. Lesung mit Prinz Asserate 20.00 Sparkasse Oberhessen 14 FR BÜHNE Gießen Die Entführung aus dem Serail 19.30 Stadttheater Tschick 20.00 taT Die toten Augen von London 20.00 Bonifatiuskirche Biebertal Gute Lügen leben länger 19.30 Zur Post Hungen Der Hauptmann von Köpenick Mit dem H²THinterHofTheater 20.00 MZH Trais DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s VERANSTALTUNGEN IM NOVEMBER Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Oldschool 23.30 Scarabée FESTE/FESTIVAL Gießen Hessisches Jazzpodium Jazzfestival 20.00 Rathaus KONZERTE Fernwald Der Hauptmann von Köpenick 20.00 MZH Trais Musical, Pop and more 19.30 BGH Annerod DISCO/PARTY Langgöns Gießen Thios Omilos Chorkonzert 19.30 Oberkleen Von Rebellen und Ketzern, Träumern und Tollköpfen Vernissage. Zensur und Meinungsfreiheit weltweit 18.00 Universitätsbibliothek Gießen Tanzparty 20.00 Astaire’s Rock of Ages 22.00 Scarabée Sternstunde 23.00 MuK Gießen FESTE/FESTIVALS J.B.O. Humor & Heavy-Metal 20.00 Hessehalle FAB3 21.00 Irish Pub Brain on Furs 22.00 Scarabée Gießen Grünberg Groovin’4you 20.30 Zum Bahnhof Laubach Jazz für den Frieden Mit Valentin Garvie 19.30 Friedrich-Magnus-Gesamtschule SONSTIGES Gießen 200 Jahre Frauenklinik 11.00 Klinikstraße 33 Alles was Recht ist Rechtsfragen in der Kinder- und Jugendarbeit 17.00 Jokus 15 SA Livercheese Booth Corporation 21.00 Molly Malones Staufenberg Hessisches Jazzpodium 19.00 Rathaus Rumpelstilzchen 16.00 Kleine Bühne Im Satz des Pythagoras 19.30 Stadttheater Erlärt Pereira 20.00 taT Die toten Augen von London 20.00 Bonifatiuskirche i a o, o o Doris und die Amsel 16.00 Kleine Bühne I wanna be loved by you 19.30 Stadttheater Die bitteren Tränen der Petra von Kant 20.00 taT Benefizgala U.a. mit Mary Roos, Anja Herber, Duo Traumstern 20.00 BGH Lollar FLOHMÄRKTE Alsfeld Antik-, Sammler- und Trödelmarkt 9.00 Hessenhalle SONSTIGES Gießen Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Straße Bücherflohmarkt Erlös zugunsten der inhaftierten Autoren in Äthiopien und Kamerun 9.00 KiZ Buseck Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Joy of Live 19.00 Vitos-Klinik Kaljushny-Trio 19.00 Petruskirche Booster Rock 21.00 Irish Pub Biebertal New Georgia Groove Benefizkonzert zugunsten des Familienbades 20.00 Bürgerhaus Gießen Alles was Recht ist Rechtsfragen in der Kinder- und Jugendarbeit 11.00 Jokus Dinner-Krimi Requiem für Onkel Knut. Delikate Morde zum 4-Gänge-Menü 19.30 Hotel Köhler Discofoxparty 20.30 Astaire’s FESTE/FESTIVAL Gießen Hessisches Jazzpodium 16.00 Rathaus KONZERTE Winterkonzerte 17.00 ev. Kirche Wißmar Herbst-Boßeln 11.00 Schlossparkeingang MÄRKTE/MESSEN SPORT Alsfeld Gießen Pro-A-Basketball Gießen – Essen 20.00 Sporthalle Ost VORTRÄGE Antik-, Sammler- und Trödelmarkt 9.00 Hessenhalle SONSTIGES Gießen Gießen Mathematik am Himmel Kindervorlesung 11.00 Mathematikum da a d eeo a So o o s p ese t 19.03.2015 / 19:30 Uhr / Gießen / Kongresshalle Wettenberg Buseck DAS INTERGALAKTISCHE SHOWERLEBNIS 06.02.2015 / 20 Uhr / Gießen / Kongresshalle DISCO/PARTY Gießen Tickets- die perfekte o Gießen MÄRKTE/MESSEN Lollar 17.01.2015 / 19:30 Uhr / Gießen / Pankratiuskapelle BÜHNE Duo Li-dou 19.00 Kirche Daubringen KONZERTE BÜHNE AUSSTELLUNGEN Marburg Gießen Gießen 16 SO Hungen Tanzcafé 15.00 Astaire’s Darkdinner Essen bei Dunkelheit 17.30 Jhrings 26.03.2015 / 19:30 Uhr / Gießen / Kongresshalle Tickets in Gießen: Dürerhaus Kühn, Gießener Allgemeine, Tourist Information und bei allen bekannten VVK-Stellen. Tickets & Infos: www.star-concerts.de Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im streifzug ? Schreiben Sie bis zum 14. November per E-Mail an: streifzug@giessener-allgemeine.de Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr. GESCHENKIDEE AU S BE KA NN T IE ZW EI“ „D RT L-S HO W Musik und Comedy von einem anderen Stern Freitag, 05.12.14 - 20 Uhr Rittal Arena Wetzlar Freitag, 20.02.15 - 20 Uhr Rittal Arena Wetzlar Freitag, 13.03.15 - 20 Uhr Rittal Arena Wetzlar Außerdem im Verkauf: KAstelruther spAtzen · 20.03.15 rittal Arena Wetzlar Karten bei der und allen bekannten Vorverkaufsstellen Sonntag, 19.04.15 - 19 Uhr Stadthalle Wetzlar I Samstag, 16.05.15 - 20 Uhr Rittal Arena Wetzlar lOrD OF the DAnCe · 12.11.15 rittal Arena Wetzlar hotline 0561- 203 204 · www.mmkonzerte.de 11/2014 streifzug 31 VERANSTALTUNGEN IM NOVEMBER 18 DI HAUSGEMACHTES Zeitlos um 7 zwei Bands und Kunstausstellung 19.00 Café Zeitlos FLOHMÄRKTE Vernissage. Eine Entdeckungsreise durch mathematische Phänomene des Alltags 16.00 Mathematikum VORTRÄGE Gießen Gießen 9.00 Phil I Gießen VORTRÄGE Tanzparty 20.30 Astaire’s Study-Azubi-Night 21.00 Irish Pub Bücherflohmarkt Vicky Kyriakopoulou Internationales Erzählcafé. 11.00 ZiBB Gießen 17 MO DISCO/PARTY Gießen Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel SONSTIGES Gießen Pub Quiz 21.00 Irish Pub VORTRÄGE Gießen Haut, Haare, Nägel Referentin: Ingeborg Quambusch. Nur für Frauen 19.00 FrauenKulturZentrum Medizin aktuell Von der Organspende bis zur Lungentransplantation – Von Wilhelm Stertmann 17.00 Institut für Anatomie und Zellbiologie, Großer Hörsaal Gefangen im Krieg Das Kriegsgefangenenlager in Gießen. Vortrag von Utz Thimm 19.00 KiZ 19 MI AUSSTELLUNGEN Gießen Du machst mehr Mathe als du denkst! DISCO/PARTY FLOHMÄRKTE Gießen Bücherflohmarkt 9.00 Uni, Phil I KONZERTE Gießen Bakad Kapelye Osteuropäische Folklore 20.30 Ulenspiegel SONSTIGES Gießen Tippen, Wetten, Zocken Jugendliche und Glücksspiele 9.00 Jokus Langgöns Nebelgrind Kinoreihe Anders blicken! Für Menschen mit und ohne Demenz 19.00 Bürgerhaus Langgöns VORTRÄGE Gießen Pflanzen in der Friedhofs- und Grabgestaltung Damals und heute. Vortrag von Dagmar Kuhle 20.00 Netanya-Saal Alsfeld Isabel Ein Roman von zwei verlorenen Seelen und dem Auftauen vereister Herzen. Lesung mit Feridun Zaimoglu 20.00 Marktcafé 20 DO BÜHNE Gießen Ukrainischer Flamenco 19.00 BGH Wieseck Tschick 20.00 taT DISCO/PARTY Gießen Elektro, House, EDM 23.00 Scarabée KONZERTE Gießen Funny van Dannen Geile Welt Tournee 20.00 Kongresshalle Florian Faber Acoustic-Gitarrist 20.00 Weinbar Trocken & Lieblich Carly Bryant British Roots 20.30 Ulenspiegel Miller & Heath 21.00 Irish Pub Marburg Anne Clark New-Wave-Legende 20.00 KFZ SONSTIGES Flimmerkiste – Das Unikino Blue Jasmine (USA, 2013, Drama) 20.00 Zeughaus VORTRÄGE Gießen Typisch Verdi Was macht Verdis Musik so unverwechselbar? Vortrag mit Prof. Norbert Abels 15.30 Altes Schloss, Netanya-Saal 32 streifzug 11/2014 Die Demokratie der Töne Vortragsreihe Musik und Mathematik 19.30 Mathematikum Sterbebegleitung? 19.30 Kongresshalle 21 FR BÜHNE Gießen Die Ratten Tragikomödie 19.30 Stadttheater Erklärt Pereira 20.00 taT Die toten Augen von London 20.00 Bonifatiuskirche Hungen Der Hauptmann von Köpenick 20.00 DGH Langd Pohlheim Sissi Perlinger Comedy. Gönn dir ’ne Auszeit 20.00 Kulturhalle Garbenteich DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys The Spirit of Rock’n’Roll 23.30 Scarabée KONZERTE Gießen Orgel rockt Klassiker der Rock-, Pop- und Filmmusik auf der Pfeifenorgel mit Patrick Gläser 20.00 kath. Kirche St. Thomas Morus Daniel Schulz Trio Jazz des Great American Songbook 20.00 Vitos-Klinik Good Stuff Blues, Bluesrock 21.00 Irish Pub Captain Overdrive Power Funk 21.00 Scarabée Wettenberg Dorfrocker-Abend 20.30 Bürgerhaus Launsbach SONSTIGES Gießen Interkultureller Abend ZiBB-Trommelgruppe Daf. Iranische Folklore 19.00 ZiBB 22 SA BÜHNE Gießen Dornröschen 16.00 Kleine Bühne Crazy Broadway 2 19.00 Astaire’s Der große Gatsby 19.30 Stadttheater Der Weibsteufel 20.00 taT Laubach Der Hauptmann von Köpenick 20.00 Bürgerhaus Wetterfeld Wetzlar Die Katze und der Kanarienvogel Premiere. Krimi 20.00 Neues Kellertheater DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.00 Astaire’s Rock of Ages 22.00 Scarabée Electronic Dance Party 22.00 MuK FLOHMÄRKTE Gießen Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Straße Buseck Flohmarkt 8.00 Sammlerund Hobbywelt FÜHRUNGEN Gießen Führung durch das Mathematikum 11.00 Mathematikum KONZERTE Gießen C.U. Next Rock Covers 21.00 Irish Pub Grünberg 20. Jazz-Meeting 19.30 Gallushalle MÄRKTE/MESSEN Laubach Künstlermarkt 14.00 Mehrgenerationenhaus 23 SO BÜHNE Gießen Anton – Mäusemusical 15.00 Stadttheater VERANSTALTUNGEN IM NOVEMBER Dornröschen Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Die toten Augen von London Kriminalstück 18.00 Bonifatiuskirche For a Look or a Touch Musikdrama 20.00 taT Wetzlar Die Katze und der Kanarienvogel Krimi 17.00 Neues Kellertheater DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s KONZERTE Buseck Kirchenkonzert mit dem Musikchulchor TONikum 16.00 ev. Kirche Großen-Buseck Wetzlar Wise Guys Vokal-Popgruppe 20.00 Rittal-Arena SONSTIGES Gießen Tanzcafé 15.00 Astaire’s 24 MO DISCO/PARTY Gießen Independent tanzbar Rock, Alternative 21.30 Ulenspiegel Karaoke Mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub 25 DI BÜHNE Gießen Michl Müller Kabarett. Ausfahrtfreihalten 20.00 Kongresshalle KONZERTE Marburg Northern Lies Folk-Pop aus Norwegen 21.00 Knubbel VORTRÄGE Gießen Medizin aktuell Moderne Therapie von Erkrankungen der Hauptschlagader in Gießen. Vortrag von Prof. Andreas Böning 17.00 Institut für Anatomie und Zellbiologie, Großer Hörsaal Gefangen im Krieg Gießen 1914–1919. Erzählungen und Tagebucheinträge aus der Zeit von 1912 bis 1922. Wilhelm Krull liest im Rahmen der Stadtarchiv-Ausstellung 19.30 KiZ, Kongresshalle Alsfeld 26 MI Lollar BÜHNE Vier Kerzen für ein Halleluja Vogelsberger GipfelKabarett mit Jess Jochimsen 20.00 AlbertSchweitzer-Schule, Aula DISCO/PARTY Gießen Elektro, House, EDM, Trap 23.00 Scarabée FLOHMÄRKTE Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Alsfeld KONZERTE Na und – wir leben noch Katja Ebstein in familiärer Clubatmosphäre 20.00 Kulturscheune Berfa Gießen DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Geiz ist geil 21.00 Haarlem Study-Azubi-Night 21.00 Irish Pub KONZERTE Gießen Thanks Soul-Rock 19.00 MuK SONSTIGES Gießen Vielfalt, Macht, Diskriminierung Anti-Bias-Fortbildung als Perspektive in der Kinder- und Jugendarbeit 9.00 Jokus VORTRÄGE Gießen Refugee Law Clinic Ein praxisorientiertes Ausbildungsprojekt an der JLU stellt sich vor. Referentin: Laura Hilb 19.00 FrauenKulturZentrum 27 DO BÜHNE Gießen Dietrich Faber: Tote Hunde beißen nicht Zusatzvorstellung zum Buch mit Liveband 20.00 Kongresshalle Alexander Liebe und Band Mischung aus perkussiven Sounds, Pop-, Blues-, Jazzelementen 20.30 Ulenspiegel Tobias Wessel Acoustic-Rock, Blues und Balladen 21.00 Irish Pub SONSTIGES Gießen Vielfalt, Macht, Diskriminierung Anti-Bias-Fortbildung als Perspektive in der Kinder- und Jugendarbeit 9.00 Jokus Flimmerkiste – Das Unikino BoyHood (USA, 2014, Drama) 20.00 Zeughaus VORTRÄGE Gießen Sterbebegleitung? Sterbehilfe? Streitwert? Oder Barmherzigkeit? Sichtweise aus Medizin, Pflege, Recht und Seelsorge mit Prof. Werner Seeger 19.30 Kongresshalle, Kerkradezimmer 28 FR BÜHNE Gießen The Importance of being Earnest Keller Theatre 19.30 Kleine Bühne Im Satz des Pythagoras Tanzabend 19.30 Stadttheater Die Verwirrungen des Zöglings Törless Wiederaufnahme 20.00 taT-Studiobühne Martin Rütter Comedy. nachSITZen 20.00 Kongresshalle Restaurant Schlosskeller Peter und Frank Haas GbR Brandplatz 2 · 35390 Gießen Telefon 06 41/3 83 06 www.schlosskeller-giessen.de Wetzlar Die Katze und der Kanarienvogel Krimi 20.00 Neues Kellertheater DISCO/PARTY Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Birthday Party 21.00 Haarlem Party tanzbar Rock, Hip-Hop, Charts & Party-Classics 21.30 Ulenspiegel Wein, Weib und Gesang Dudelsack und Rockgitarren 22.00 Scarabée Gib dem Affen Zucker Shooter Night 22.00 Monkeys streifzug Magazin für Stadt und Landkreis Gießen DEZEMBER-AUSGABE › Erscheinungstermin: 27. 11. 2014 › Anzeigenschluss: 14. 11. 2014 Sichern Sie sich schon heute Ihren Anzeigenplatz in einem informativen und ansprechenden Umfeld! präsentiert: BeAtsteAks Creepmagnet Tour 2014 04.11.14 siegen - siegerlandhalle JAn GArBArek & the Hilliard ensemble 09.11.14 Marburg - luth. Pfarrkirche st. Marien BAdesAlz „Dö Chefs!“ 18.+19.11.14 limburg - AusverkAuft 28.02.15 Wetzlar - stadthalle funny vAn dAnnen Geile Welt Tour 20.11.14 Gießen - kongresshalle eure Mütter Wir beraten Sie gerne! Telefon 06 41/30 03-2 23, -2 24 Fax 06 41/30 03-3 00 anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de „Bloß nicht menstruieren jetzt!“ 05.12.14 limburg - stadthalle 17.01.15 Gießen - kongresshalle stoPPok Solo Tour 20.12.14 Gießen - kongresshalle conni - dAs MusicAl Jobsuche? 01.02.15 Gießen - kongresshalle 14.03.15 Wetzlar - stadthalle fettes Brot Toten Manns Disco 06.02.15 siegen - siegerlandhalle HAnnes WAder Wir haben über 35 000 Stellen! 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Support: Andrea Hofmann 19.00 MuK skizze BLAU Songwriter-Funk 21.00 Irish Pub Grünberg Heiko Ommert Quartett Jazzkonzert 20.30 Zum Bahnhof, Gewölbekeller MÄRKTE/MESSEN Gießen Gießener Weihnachstmarkt Eröffnung 11.00 Innenstadt SONSTIGES 29 SA BÜHNE Gießen Rumpelstilzchen Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Der große Gatsby 19.30 Stadttheater Der Weibsteufel 20.00 taT-Studiobühne Wettenberg Dornröschen Premiere 17.00 Mehrzweckhalle KrofdorfGleiberg Wetzlar Lange Nacht der Wissenschaft Mitmachaktionen, Zaubereien und mehr 19.00 Mathematikum Marburg Marburg b(u)y Night Lichterglanz und Einkaufsvergnügen bis Mitternacht. Historische Sehenswürdigkeiten, Brücken, Bäume werden im Lichterglanz erstrahlen Innenstadt ❄ Gießen Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Straße Lollar Scheunenflohmarkt 10.00 Alte Schmiede Ruttershausen KONZERTE Gießen Mono für alle und Triple TH Rockband mit Orgelklängen 20.00 Jokus Bet on Rouge Rock und Popmusik 21.00 Irish Pub Die Katze und der Kanarienvogel Krimi 20.00 Neues Kellertheater Alsfeld DISCO/PARTY Pohlheim Gießen Gießen FLOHMÄRKTE Just Men Zumba Fitness Party 19.00 Mehrzweckhalle Allendorf Tanzparty 20.00 Astaire’s Rock of Ages Rock bis Metal 22.00 Scarabée Biebertal 7. ROCKnacht mit DJ Olli & Heiko 20.00 Landgasthof zum Dünsberg, Fellingshausen Konzert Show and Brass Band der FFW Alsfeld 20.00 Stadthalle Peter Orloff & der SchwarzmeerKosaken-Chor 20.00 Bürgerhaus, Hausen Wetzlar Cinderella Popmusical mit Lucy Diakovska (ehemals No Angels) 15.30 Rittal-Arena MÄRKTE/MESSEN Gießen Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt 12.00 Kongresshalle Buseck Rumpelstilzchen Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Die Wirrnis der Pinguine Zum letzten Mal. Tanzstück 20.00 taT-Studiobühne Busecker Samstag 13.00 Rund um das Thal’sche Rathaus Lahnau Weihnachstmarkt 15.00 Alter Ortskern Laubach Weihnachstmarkt 14.00 Innenstadt Wettenberg Dornröschen 15.00 Mehrzweckhalle KrofdorfGleiberg Linden Weihnachstmarkt 16.00 Innerorts DISCO/PARTY Pohlheim Weihnachstmarkt 12.00 Kuturelle Mitte Holzheim Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s SONSTIGES KONZERTE Gießen Gießen Wortspiel Poetry-Slam-Workshop mit Stefan Dörsing 12.00 Jokus Orgelvesper zum Advent Gloria Soli Deo – Kammerchor der KHG Gießen und Regionalkantor Ralf Stiewe 16.00 St.-ThomasMorus-Kirche Klassik trifft Pop Benefizkonzert mit Ayumi Paul (Violine), Jördis Tielsch (Violine & Gesang). Acoustic Pop mit Jazz- und Folkelementen zugunsten der Jugendwerkstatt Gießen 16.00 Rathaus, Konzertsaal 30 SO BÜHNE Gießen Der Kuss der Spinnenfrau Vorgestellt. Musical 11.00 Stadttheater Wie Ida einen Schatz versteckt und Jakob keinen findet Für alle ab 4 Jahren 11.00 taT-Studiobühne Anton – Mäusemusical Familienstück für alle ab 6 Jahren 15 u. 18 Stadttheater Laubach Brass ON Lustige Moderation und Posaunenchormusik vom Feinsten 17.00 ev. Kirche Freienseen Reiskirchen Konzert für Kinder Mit dem Kinder- und Jugendblasorchester Reiskirchen 16.00 Bürgerhaus Wetzlar Jethro Tull Classic Rock mit Querflöte 20.00 Rittal-Arena MÄRKTE/MESSEN Gießen Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt 10.00 Kongresshalle Heyligenstaedt Weihnachtsmarkt 11.00 Hotel Heyligenstaedt Laubach Weihnachstmarkt 11.00 Innenstadt Linden Weihnachstmarkt 11.00 Innerorts SONSTIGES Gießen Wortspiel Poetry-Slam-Workshop mit Stefan Dörsing 12.00 Jokus Tanzcafé 15.00 Astaire’s Adventsbasteln 15.00 Mathematikum Teufel in Seide Filmvorführung nur für Frauen 16.00 FrauenKulturZentrum Einen Gang zurückschalten und genießen ❆ –Anzeige – Winterzauber auf Schloss Laubach, 7. bis 9. November 2014 Der Winter hat seinen eigenen Zauber. Draußen kommt die Natur zur Ruhe und macht Pause, drinnen wird das Heim für die letzten Festlichkeiten des Jahres herausgeputzt. Kerzen haben Hochsaison, Orangen duften mit selbstgebackenen Plätzchen um die Wette, und auch wir schalten einen Gang zurück und versüßen uns die Zeit vor Weihnachten mit schönen Dingen. Zum Beispiel mit einem Bummel durch einen vorweihnachtlichen Markt. In Laubach öffnet Karl Georg Graf zu Solms-Laubach vom 7. bis 9. November wieder sein Schloss, den Hof und die Remisen für den Winterzauber Laubach. ❆ Hier setzen rund 100 Aussteller die Winterzeit wunderbar in Szene – mit weihnachtlichen Dekorationen für Haus und Garten, Geschenken für den Gabentisch, wohlig-warmen Kleidungsstücken, würzigen Leckereien und kunsthandwerklichen Unikaten. An den mit leuchtenden Sternen geschmückten Ständen buhlen zum Beispiel Kränze aus Tannenzweigen oder aus bunten Kugeln um die Gunst der Besucher. Elche, geschnitzt aus Holz, tragen stolze Schaufeln, Engelchen aus Metall und Ton schauen unschuldig drein, kleine Krippen und glänzender Baumschmuck kündigen Weihnachten an. Handschuhe, Mützen und Schals aus Alpakawolle gibt es ebenso wie Geschirr, Kerzenhalter und Textilien für einen festlich gedeckten Tisch. Tees, Punsch und Glühwein verströmen ihr Aroma, Früchtebrot, Stollen und anderes Gebäck locken Naschkatzen an. Über all das Schöne legen Windlichter, Fackeln und Feuerkörbe ihr warmes Licht. Oh ja, der Zauber des Winters ist zum Genießen da. ❄ ❆ Winterzauber, Schloss Laubach, 7. bis 9. November 2014. Geöffnet: 11.00 bis 19.00 Uhr, letzter Einlass 18.30 Uhr. Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei, bis 17 Jahre 1 Euro. Informationen: www.gartenfestivals.de oder Telefon 05 61/2 07 57 30. 34 streifzug 11/2014 W interzauber märchenhaft S chloSS l aubach 7.-9. November 2014 Vorweihnachtlicher Markt Rund 100 Aussteller | täglich 11-19 Uhr Kunsthandwerk · Weihnachtsdeko · Geschenke Leckereien · Glühwein · besinnliches Rahmenprogramm Tel. 05 61-2 07 57 30 od. 0511-35 37 96 70 ❆ www.Gartenfestivals.de ❆ Fotos: Sven Stinn Herrlicher Unsympath Erst war er Jude, dann Adolf Hitler. Nun zeigt Oliver Polak mit seiner radikal autobiografischen und provokativen Show, wie Stand-up-Comedy amerikanischer Prägung auch in Deutschland funktionieren kann. Zu sehen am 3. November in der Brotfabrik. ler drehenden Welt nicht mehr mit- und zurechtkommen, geht der 37-Jährige voran und führt seine Zuhörer tief in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele. Er bricht aber auch mit überholten Denkmustern und verhandelt Pädophilie, Homophobie, Rassismus, Geschmacklosigkeit, Sodomie, Philosophie sowie Religion. Vor allem geht es Polak darum, den absurden Normalitätsbegriff unserer Gesellschaft infrage zu stellen. Denn: Was ist schon normal? Nein, ein nettes Kerlchen ist Oliver Polak nicht. Er kann ein Unsympath sein, ein Klotz, der sein Publikum nach Strich und Faden beleidigt. »Entweder man lacht, oder man lacht nicht, das ist für mich die einzige Maßgabe«, sagt er. In Deutschland, mosert er, reiche es schon, zu jonglieren oder Klavier zu spielen, einfach nur nett zu sein. Er steht da auf der Seite von Robin Williams, der auf die Frage geantwortet hat, warum es in Deutschland so wenige Menschen mit gutem Humor gebe: »Weil ihr die lustigen Leute umgebracht habt.« So ganz stimmt das wohl nicht, denn die Nähe sucht Polak zu Musikern wie Tocotronic und Künstlern wie Daniel Richter, mit denen er zusammenarbeitet. »Deichkind und Farin Urlaub sind keine Komiker«, sagt er zu »Brand eins«, »aber so viel lockerer und lustiger als alle vermeintlichen Comedians.« Zu sehen ist Polak am 3. November in der Brotfabrik; los geht’s um 20 Uhr. Absolut empfehlenswert, aber als Zuschauer sollte man ein dickes Fell mitbringen. Dafür gibt es genug zu lachen. Wenn das einem nicht im Hals stecken bleibt. Kays Al-Khanak Foto: Daniel Josefsohn »Politische Korrektheit ist etwas, das ich ignoriere. Das ist kein Maßstab, das ist eine Lüge.« Oliver Polak weiß, wie er provozieren kann. Wie hier im Interview mit dem Magazin »Brand eins« zum Beispiel. Doch es ist nicht die reine Lust am Tabubrechen. Vielmehr geht es ihm darum, Missstände auch wirklich beim Namen zu nennen. Und damit der Gegenpol zu sein für die Cindys und Hirschhausens, die Polak als Synonym sieht für die Comedy-Szene Deutschlands: harmlos, anbiedernd. »Die deutsche Fernsehunterhaltung ist krank«, sagt er. Den meisten Komikern sei es wichtig, gemocht zu werden. Gerade darauf legt er keinen Wert. Polaks Markenzeichen ist er selbst und seine Biografie, die er hemmungslos ausschlachtet: Joggingklamotten, Übergewicht, Turnschuhe. Behaart wie ein Bär. Der 37-Jährige versteht es, die Grenzen zwischen Kunstfigur und realer Person verschwimmen zu lassen. Aufgewachsen ist er im Emsland. In einem »Holocaust-Museum« habe er dort gelebt. Sein Vater, Jahrgang 1925, ist Jude und war jahrelang in einem Konzentrationslager gefangen. Gerade deshalb hat Polak in seinem ersten Programm als Jude und anschließend als Adolf Hitler in einem Video der Rapper K.I.Z. gedachte humoristische Grenzen überschritten – und wie Sarah Silvermann in den USA gezeigt, dass Humor als Kunstform auch Unfassbares, Ungeheuerliches, Unaussprechliches thematisieren kann, ja, geradezu muss. Doch nach seinem Bestseller »Ich bin Jude, ich darf das« und einer Tour über drei Jahre bricht Polak zusammen. Diagnose: schwere Depression. Zwei Monate lang ist er in einer Psychiatrie. In seinem neuen Programm »Der jüdische Patient« behandelt er genau das. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen von Burn-out reden, mit der für sie immer schnel- Oliver Polak ist ein grober Klotz, ein unkorrekter Komiker. Herrlich. 11/2014 streifzug 35 AM MAIN Zwischen Handkäs, Curry und Rindswurst Wo stehen Banker, Hippies, Senioren, Punker und Touristen brav Schlange? Wo preist der deutsche Metzger neben dem türkischen Gemüsehändler und dem indischen Curry-Koch seine leckere Ware an? In der Frankfurter Kleinmarkthalle. Das denkmalgeschützte Kleinod feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. 2016 soll das Gebäude saniert werden. Ein Rundgang. Zuerst aber schnell eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Im Februar 1879 wird die Vorgängerhalle zwischen Fahr- und Hasengasse eröffnet. Acht Jahre zuvor hatte der Magistrat der Stadt den Bau der Markthalle beschlossen. Der Treffpunkt für den Handel mit frischen Lebensmitteln aus der Region war überaus beliebt. Verkauft wurden Käse, Wurst, Backwaren und Gemüse, viele Nahrungsmittel kamen später hinzu. Nachdem die Nazis den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hatten, zerstörten 1944 Bomben der Alliierten die Halle im Stil der Neurenaissance. Erst zehn Jahre später konnte die Kleinmarkthalle wieder aufgebaut werden. Nicht am gleichen Ort, sondern etwa 200 Meter südwestlich des alten Standorts – zwischen Hasengasse und Liebfrauenberg. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Hatte es die neue Kleinmarkthalle – liebevoll auch Hall genannt – deshalb schwer gehabt? Mitnichten, denn die Frankfurter hatten ihren Treffpunkt vermisst; der Neubau wurde mit großer Anteilnahme verfolgt. Dass die Halle nicht unbedingt die schönste ist, sondern eher – wie es nach dem Krieg üblich war – eher funktional, stört bis heute nicht. Denn hier passt der alte Sinnspruch: Der Charakter zählt. Und wie! Veranstaltungen in Frankfurt Samstag, 1. November Dienstag, 4. November Mittwoch, 12. November Konrad Beikircher Peter Kraus & Band St. Vincent Der deutsche Hüftenschwinger geht auf Abschiedstour. Titel: Das Beste kommt zum Schluss. Na dann sind wir aber zum Bersten gespannt. ➛ 20.00 Alte Oper Klangwelten zwischen Barock und Futurismus, zwischen Indierock und Kammerpop. Die 31-Jährige Annie Erin Clark gibt eines ihrer drei Deutschlandkonzerte in Frankfurt. ➛ 21.00 Mousonturm Cannibal Corpse Donnerstag, 13. November Seit 35 Jahren steht der Österreicher auf deutschsprachigen Kabarettbühnen. Das feiert er mit einer Tour. ➛ 20.00 Die Käs Sonntag, 2. November Hubert von Goisern Der Erfinder des Alpenrocks reist viel herum. Er erfindet sich dank der Eindrücke, die er auf seinen Reisen sammelt, immer wieder neu. ➛ 20.00 Jahrhunderthalle Montag, 3. November Oliver Polak Für Polak hat Komik etwas mit Wahrhaftigkeit zu tun. Deshalb macht er Witze über seine Depression und über den Umgang der Deutschen mit dem Holocaust. Sein Programm heißt: Der jüdische Patient. ➛ 20.00 Brotfabrik 36 streifzug 11/2014 Kontrastprogramm zur Musik von Peter Kraus gefällig? Dann auf zu Cannibal Corpse, den Death-Metal-Göttern, die mittlerweile ihr 13. Album veröffentlicht haben und dieses auf ihrer Tour vorstellen. ➛ 20.00 Batschkapp Donnerstag, 6. November Der Sandmann E. T. A. Hoffmanns Schauermärchen mit Rückgriffen auf die schwarze Romantik feiert Premiere und ist noch bis Ende des Monats zu sehen. ➛ 20.00 Katakombe Sebastian Pufpaff Er ist gerade dabei, sich in die erste Liga der Kabarettisten Deutschlands zu spielen. Verdient. Denn sein Programm ist nicht nur Programm, sondern eine handfeste Meinung. ➛ 20.00 Die Käs Billy Idol »Rebel Yell« und »Dancing With Myself« sind ein Muss auf 80er- und Dark-Wave-Partys. Privat hat er die Exzesse nach einem schweren Motorradunfall hinter sich gelassen; seine Musik atmet diesen Geist aber weiter. ➛ 20.00 Jahrhunderthalle AM MAIN Die Kleinmarkthalle ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen gibt es am Samstag, 8., und Samstag, 22. November, ab 10 Uhr. Wer also den Fress- und Verkaufstreff noch vor der Umbauphase näher kennenlernen will, sollte so langsam in die Gänge kommen. Kays Al-Khanak Foto: Faust/Archiv Die Kleinmarkthalle ist ein Frankfurter Mikrokosmos: Das Warenangebot ist vielfältig. In der einen Ecke ist es, als laufe man durch ein Blumenmeer. In der Mitte stehen sich vor allem in der Mittagspause Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Pensionäre und, und, und, die Beine in den Bauch, um sich ein Brötchen zu holen. Daneben die indische Küche, die mit authentischen Gerichten überzeugt (Unglaublich lecker: Palak Panneer, Spinat mit Käse). Daneben der türkische Händler, der den Passanten mit einem Augenzwinkern Nüsse zum Probieren gibt. Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer machte öfters Halt bei den Obst- und Gemüsehändlern der Familie Frieser, die den Politiker mit Abnehmtipps versorgten (Salat und Ananas!). Auch vor der Metzgerei Dey ist Geduld gefragt, denn Frankfurter Würstchen und Fleischwurst verkaufen sich hier wie geschnitten Brot. Und in der ersten Etage sitzen manche mit Sektglas und Austern und genießen den Trubel von oben. Zoff gibt es bei den 60 Händlern auf 1200 Quadratmetern untereinander nicht. Im Gegenteil: Gerade die Abwechslung der Angebote und die verschiedenen Kulturen machen den Reiz der Kleinmarkthalle aus. Kulturelle und religiöse Unterschiede sind kein Problem; es ist eher so, dass mit den Gastarbeitern Ende der 60er Jahre richtig Schwung in den Laden gekommen ist. Die Kleinmarkthalle wird von den Frankfurtern liebevoll Hall genannt. Freitag, 14. November Dienstag, 18. November Sonntag, 23. November The Gaslight Anthem Konstantin Wecker Warpaint Samstag, 15. November Seit 40 Jahren gehört der Musiker zu Deutschlands Liedermacherszene wie das Weißbier zu seiner Heimatstadt München. Aber noch immer hat der Mann etwas zu sagen. ➛ 20.00 Alte Oper Warpaint ist keine skandinavische BlackMetal-Band sondern die Gruppe von vier Indie-Rock-Frauen aus Los Angeles. Ihr Sound ist melancholisch und düster und verträumt. ➛ 20.00 Batschkapp Jens Friebe Dienstag, 25. November Das Gothic- und Metalltheater zeigt den zweiten Teil seiner Geschichte »Gothenland – Deströction«. Die Macher kündigen an, dass es viel Sperma, Bier und Blut geben wird. Ob wir das sehen wollen? ➛ 20.00 Das Bett Kommerziell gesehen haben die Bendzkos und Poisels in Deutschland die Oberhand gewonnen. Nur gut, dass es da noch Jens Friebe gibt, der mit seiner Band Popmusik für Erwachsene macht. ➛ 20.00 Brotfabrik Brunori Sas Der aus Kalabrien stammende Musiker zählt zu den besten Songwritern seiner Generation. ➛ 20.00 Das Bett Sonntag, 16. November Mittwoch, 19. November Marteria Deutschland, deine Hessen Mando Diao Das Quartett aus New Brunswick kann Punkrock und Stadionhymne, Brat- und Akustikgitarre. Im Gepäck haben sie mit »Get Hurt« das aktuelle Album. Sehr hörenswert. ➛ 19.30 Jahrhunderthalle Dark Kasperle Theater Walter Renneisen widmet sich augenzwinkernd den eigenwilligen Hessen und ihrer mindestens ebenso eigenwilligen Mundart. ➛ 11.30 Fritz-Remond-Theater Der schwedische Rockexport Nummer eins kommt mit dem neuen Album »Aelita« auf Tour. ➛ 20.00 Jahrhunderthalle Mittwoch, 26. November Ein deutscher Rapper, den man mal ernst nehmen kann. Marteria verdankt seinen fast schon kometenhaften Aufstieg vor allem seiner Live-Präsenz, seinem Umgang mit Sprache und seiner musikalischen Abwechslung. ➛ 20.00 Batschkapp 11/2014 streifzug 37 Fotos: Wegst Der Tanz des Pythagoras Denkt man bei dem Titel des neuen Tanzstücks der Tanzcompagnie Gießen am Stadttheater zunächst bloß an Zahlen und starre Formeln, denkt man schlicht zu kurz. Denn der sogenannte »Satz des Pythagoras« (a²+b²=c²), der der Produktion ihren Namen verleiht, wird hier nicht nur auf mathematisches Denken bezogen. Um nichts Geringeres als die Welt und das Sein soll es gehen, wenn unter der Choreografie von Tarek Assam die metaphysische Lehre des Pythagoras beleuchtet wird. Vereinfacht gesagt bedeutet Pythagoras’ Satz: Wenn man über zwei Komponenten einer Formel verfügt, lässt sich eine dritte Unbekannte errechnen. »Das Faszinierende an Pythagoras für mich als Choreograf ist aber weniger die Mathematik«, sagt Assam, »sondern die philosophische Grundidee, dass die Welt eine Matrix ist, die Antworten zu allen nur erdenklichen Fragen liefern könnte«, und folgert: »Ich komme also über dieses Dreieck zur Erfassung des Kosmos«. Dimensionen lassen sich erforschen und numerisch abbilden – aber wie lässt sich dies ins Verhältnis zu seiner Tanzsprache setzen? 38 streifzug 11/2014 Erstaunlich gut, stellt man bei der Uraufführung von »Im Satz des Pythagoras« fest. Das Motiv sei gleichzeitig historisch und aktuell, so Assam, und eigne sich hervorragend, das »Heute« mit ästhetischen Mitteln darzustellen. Es ist eine extrem komplexe Struktur entstanden, bei der die einzelnen Komponenten Bewegung, Raum und Musik stimmig ineinandergreifen und die Produktion als kompaktes Gesamtkunstwerk wirken lassen. Unterstützung für diesen bemerkenswerten Tanzabend über das Pythagorasprinzip hat sich der Compagnieleiter aus anderen Disziplinen geholt, die wiederum ihrerseits mit zeitgemäßen elek- KULTUR tronischen Mitteln arbeiten. So wird die Bühne mit Videoprojektionen bespielt, bei denen Spezialkameras die Bewegungen der Tänzer aufzeichnen (sogenannte »Biomotion« vom Sportwissenschaftlichen Institut der JLU), die synchron zum Tanz projiziert werden. Das war eine erkenntnisreiche Zusammenarbeit für Assams Compagnie: »Die Vielfältigkeit der Bewegung eines menschlichen Körpers ist etwas, das wir normalerweise nicht in Zahlen ausdrücken, sondern es geht uns um die Schönheit des Bewegungsflusses. Wir versuchen also nicht, die Geometrie auf den Tanz zu übertragen, aber, wie wir hier sehen können: Der menschliche Köper ist Geometrie.« Bemerkenswert und weit mehr als bloße Soundkulisse ist auch die Musik, die das Philharmonische Orchester Gießen unter GMD Michael Hofstetter gemeinsam mit dem Musiker-Duo »Piano Particles« aufführt. Die Komposition zu »Pythagoras« stammt von Steffen Wick, einem Schüler Moritz Eggerts, der zu seinen Einflüssen Arvo Pärt und Steve Reich zählt. Wick und sein Kollaborateur Simon Detl arbeiten seit 2006 unter dem Label »Piano Particles« zusammen; sie haben bereits verschiedene interdisziplinäre Projekte u. a. für Film und Theater realisiert und bilden im Gießener Orchestergraben mit Dirigent Hofstetter eine musikalische Trias. In Zusammenarbeit mit dem Orchester ist so eine Musik entstanden, die gleichzeitig collagenhaft einzelne Instrumente wie Klarinette, Marimba oder Triangel hervorhebt, als auch einen Dialog zwischen Wicks Piano und den elektronischen Sounds und Beats Detels entspannt – und so das Thema nicht nur untermalt, sondern schlüssig in Szene setzt. »Das abstrakt-auratische Element ist in der Orchestermusik sehr wichtig«, betont Komponist Wick. »Wir wollten die mystische Aura des Pythagoras, die Spärenwahrnehmung unterstreichen und damit das magische Moment.« Tarek Assam Steffen Wick Dass ein kosmisches Ur-Rauschen existiere, ist eine der pythagoräischen Thesen. Diese Vorstellung wird aufgerufen und klingt in der elektronischen Musik z. B. im leisen Sirren verzerrter Töne an. »Die Basis für diese musikalische Matrix ist eigentlich ein Rauschen – man hat alle Frequenzen und diese sind gleichgeschaltet«, erklärt Klangregisseur Detel, »aus diesen Partikeln kann man einen Kosmos bauen.« Erstaunt darüber, wie passend sich ihre Arbeit zur Choreografie verhält, waren die Musiker allerdings schließlich selber. Wie man sowohl Geometrie als auch das Weltbild des Pythagoras durch Bewegung ausdrücken kann, zeigen die zwölf beteiligten Tänzer auf der Bühne, die vor der Sternenhimmel-Kulisse zur Sphärenmusik agieren. Quadrat und Dreieck lassen sich in ihren Bewegungen erahnen, sie bilden gemeinsam eine Linie, geometrische Formen werden befragt und diskutiert: »Can you make a square?« Einzelne von ihnen auf hohen Regiestühlen fordern nahezu Unmögliches von den tanzenden Kollegen am Boden, um diese danach wie Linienrichter zu beurteilen und sich gleichsam als pythagoräische Schüler darüber auszutauschen: Was genau ist überhaupt eine Linie? Setzt sie sich nicht aus einzelnen Elementen zusammen? Gibt ein Dreieck auch Aufschluss über die Linien, die dieses bilden? So und ähnlich wird der mathematisch-philosophische Diskurs von der Compagnie geführt und tänzerisch experimentell umgesetzt. Installationen aus geometrisch zusammengefügten Leuchtstoffröhren strukturieren dabei das Bühnenbild (Fred Pommerehn), digitale Zahlenkolonnen, die an Sci-Fi-Filme erinnern, laufen im Hintergrund und bilden sich auf Haut und Kostümen der Tänzer ab. Tarek Assam hat in seiner Choreografie nicht nur den bewährten Mitgliedern der TCG beeindruckende Szenen zugedacht (ausdrucksstark wie stets sind Magdalena Stoyanova, Sven Krautwurst und Michael Bronczkowski, Jennifer Ruof überzeugt als »Fläche a²«), sondern zeigt auch vier neue Tänzer, die anspruchsvolle Leistungen souverän und präzise liefern (besonders faszinierend: der energetisch-expressive Auftritt William Banks). Wenngleich die Choreografie bisweilen spielerisch leicht anmutet, ist nicht zu übersehen, wieviel professionelle Körperbeherrschung sie abverlangt – und es überrascht, wie geschlossen sich die Tanzcompagnie Gießen bereits in der ersten Produktion der neuen Spielzeit zeigt. Tänzer, Musiker, Bühnen-, und Kostümbildner sowie Lichtregie leisten – wie die Zahlen in der Matrix – ihre jeweils künstlerischen Teile zur Interpretation des Themas und bilden eine überaus gelungene Synthese im »Satz des Pythagoras«. Sabine Wolfrum Im November steht die Tanzcompagnie Gießen am 7., 15. und 28. (jeweils um 19.30 Uhr) mit dem »Satz des Pythagoras« auf der Bühne des Stadttheaters. 11/2014 streifzug 39 Foto:s Schepp Zwischen den Räumen Matthias Biedenkopf-Riedel hat einen Ort für Freidenker geschaffen. Auf dem ehemaligen Gelände der Keramikfabrik Gail dient dem Künstler und seinen Mitstreitern schon seit acht Jahren eine alte Fabrikhalle am Waldrand als Werkstatt, Galerie und Zufluchtsort. Doch die Tage sind wohl gezählt. Es bahnt sich ein Ende der künstlerischen Zwischennutzung an. Ein für Kulturschaffende bekanntes Problem. Die schwere Eisentür am Eingang lässt sich nur mit Mühe aufschieben. Doch die Anstrengung lohnt sich. Allein die Größe der alten Fabrikhalle ist bemerkenswert. Biedenkopf-Riedel und seine Kollegen haben sich ein Kreativ-Paradies erschaffen. Kunstwerke in Entstehung und Vollendung säumen den Weg durch das Areal, das in seiner Komplexität an ein Wimmelbild erinnert. Der »Hausherr auf Zeit« sitzt an einem runden Tisch. Brille, Teppichmesser, Feuerzeug 40 streifzug 11/2014 und Tabakdose griffbereit. Die Aschenbecher sind schon lange nicht mehr geleert, die Kaffeetassen schon lange nicht mehr ausgespült worden. An diesem Tisch wird er in den nächsten Tagen auch Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz zu einem Gespräch empfangen. Ein Krisengespräch. Es geht um die Zukunft des »Künstlertreffs«. Die Chancen, diesen Ort auf dem Gelände am Erdkauter Weg für die Kreativen zu erhalten, sind gering. Die Räumung droht. Das Gelände ist seit Langem an eine griechische Bank verkauft, einzelne Gebäude werden noch zur Lagerung von Fliesen-Restbeständen genutzt, überall nagt unbarmherzig der Zahn der Zeit. »Dies ist die einzige Halle, die noch einigermaßen intakt ist«, sagt BiedenkopfRiedel. Er hat sie nicht nur selber als Holzund Metallwerkstatt genutzt, sondern in der insgesamt 4600 Quadratmeter fassenden ehemaligen Produktionshalle auch einen KULTUR System der DDR nicht vereinbar«, sagt er über seine Vergangenheit. Die Indoktrination des SED-Staates nahm er bereits früh deutlich wahr und erinnert sich: »Zum Beispiel als Jugendlicher in der FDJ. Der erste Buchstabe hier bedeutet ja Frei – das war es aber nicht.« Den Wehrdienst hatte er verweigert – »weil ich es nicht eingesehen habe, für ein Land zu dienen, hinter dem ich nicht stehe« –; dadurch war seine spätere Berufswahl eingeschränkt, die Ausbildung an einer Kunstakademie zum Restaurator nicht möglich – obgleich er, der als Junge von seinem Großvater das Schnitzen, die »Erzgebirgische Volkskunst«, erlernt hatte, künstlerisch nicht untalentiert war. Die DDR, die er als »das größte Gefängnis der Welt« bezeichnet, hatte seine Talente im Malen und Holzarbeiten nicht gefördert. Schon bald stellte er daher seinen Ausreiseantrag: »Ich wollte als junger Mensch die Welt sehen und nicht nur bis zum Stacheldraht kommen.« Als 22-Jähriger in der BRD angekommen, galt es, schnell neue Wege zu finden: im Aufnahmelager Bielefeld zu dritt in einem Zimmer, als Maschinenführer in einer Saftfabrik, später mit eigener Wohnung und einem Lotto-Gewinn als Kneipenbetreiber in Köln; und dann nach der Wende beim Zusammentreffen mit seiner ersten Frau, über die er später erfuhr, dass sie für die Stasi ermittelt hatte. Erfahrungen von Ohnmacht und Frustration, Zusammenbrüche, ein zeitweiliges Leben als Obdachloser … Seine vielschichtige Biografie, in mittlerweile 17 Kapiteln selbst verfasst, hat ihn nicht nur äußerlich gezeichnet. Konstanten seines Lebens sind sein Freiheitsdrang und die kreative Praxis, die ihm half, die prägenden Ereignisse zu verarbeiten. »Ich lege die Dinge ab«, sagt er, »indem ich darüber schreibe oder Skulpturen mache. Das ist wie eine Therapie – da kann ich mich ausdrücken.« Sich selber bezeichnet der Autodidakt nicht als Künstler, obwohl die vielen Skulpturen in Holz und Metall, die er im »Künstlertreff« ausstellt, mindestens von hohem handwerklichen Vermögen zeugen. »Zum Künstler haben mich die Leute gemacht, die meine Sachen kaufen.« Der Vermittlung eines Sammlers und Mäzens war es auch zu verdanken, dass er sich auf dem Gelände der 2000 Insolvenz angemeldeten Firma Gail mit Werkstatt und Atelier niederlassen, und hier Raum für andere Kreative bieten konnte. In den vergangenen Monaten hat Biedenkopf-Riedel rund 500 Unterschriften gesammelt, um jetzt mit der Stadt in das Gespräch über den Erhalt und die potenzielle Weiternutzung der »Künstlertreff«-Halle zu treten. Er hofft auf offene Ohren für die Notwendigkeiten freier Kulturschaffender. Bisher war aber auch die Suche nach Ersatzräumen ergebnislos geblieben. »Günstiger Raum für Kulturschaffende entsteht meist als Zwischennutzung in leer stehenden Gebäuden. Und wenn dies vorbei geht, sucht man neu. Das ist überall so«, sagt Boje und fügt an: »Ob wir nun helfen können, etwas anderes Adäquates zu finden, das diesen Rahmenbedingungen entspricht, weiß ich nicht. Ich hoffe aber, dass das Gespräch nochmals neue Ideen bringen kann. Herrn Biedenkopf wäre es zu wünschen – und uns auch. Denn klar ist, dass wir froh wären, diesem Künstler in unserer Stadt eine weitere Werkstatt-Heimat zu ermöglichen. Sein Schaffen ist eine Bereicherung unserer Kulturszene«, sagt Boje. Sabine Wolfrum/Marc Schäfer Fotos: Schepp Kreativraum für andere Kulturschaffende entstehen lassen. Einen »Runden Tisch für Freidenker«, habe er schaffen wollen, sagt der 54-Jährige, der in dieser Halle Ausstellungsräume, Werkstätten und ein großes Podium für Musiker bietet. Umweltgerechte Sanierung des Gebäudes, ein vernünftiges Energiekonzept, kleine Parzellen zu moderaten Mietpreisen für Ateliers und Probenräume – das würde er sich für die alte Industrieanlage wünschen. Ob dies ein Zukunftstraum bleibt, der Erhalt der Halle überhaupt gesichert werden kann, ist derzeit jedoch völlig unklar. Die fristlose Kündigung droht bereits seit zwei Jahren. Sollten die Besitzer einen Investor finden, der das marode und stark sanierungsbedürftige Gebäude kaufen würde, wäre die Weiterexistenz Geschichte. Dennoch träumt Biedenkopf-Riedel davon, die wegen ihres Standorts am Waldrand für kulturelle Nutzung – zum Beispiel für Probenräume – geradezu ideale Immobilie zu retten. Die Stadt würde gerne helfen. Die Möglichkeiten sind jedoch begrenzt. »Letztlich ist das alles natürlich sehr, sehr ärgerlich. Aber auch ein bekanntes Problem. Oftmals schaffen günstige Zwischennutzungen von alten Industriebrachen erst die Voraussetzung für neues, innovatives künstlerisches Schaffen. Eben den erwähnten Werkstattcharakter. Diese Zwischennutzungen funktionieren aber eben nur auf Zeit – solange der Inhaber des zwischengenutzten Gebäudes das Gebäude nicht braucht. Irgendwann geht das zu Ende – so wie hier«, sagt Claudia Boje, die Sprecherin der Stadt. Der Inhaber wolle weiterentwickeln, die Stadt habe da natürlich keinen Einfluss. Selten enden Zwischennutzungen so wie beim Musik- und Kulturverein in Gießen an der Automeile. Ein absolutes Positivbeispiel. Dort gelang es, den Eigentümer für das Konzept zu begeistern. »Der Bunker war aber auch offenbar den Planungen nicht im Weg und auch nicht so leicht zu entfernen. An anderer Stelle ist das eben schwerer«, sagt Boje. Biedenkopf-Riedel, der bei Chemnitz als Betriebsschlosser für Textiltechnik ausgebildet worden war, kam 1995 nach Gießen. Ein bewegtes Leben hatte er zu dieser Zeit bereits hinter sich: 1982 als Ausgewiesener und ehemaliger Häftling der DDR (im Umfeld der Biermann-Ausbürgerung kam er unter Verdacht, Agitation für den »Staatsfeind« zu betreiben), war der Neustart im Westen nicht nur rosig. Für ihn dennoch einzige Möglichkeit, sein Leben frei bestimmt zu führen. »Meine politische Meinung als kreativer Mensch war mit dem 11/2014 streifzug 41 SPORTWELT Fotos: Eintracht/Rhode Endlich wieder am Ball: Eintracht-Profi Sonny Kittel aus Gießen »Einfach nur gesund bleiben« Die Krankenakte des Gießeners Sonny Kittel ist beinahe so dick wie das Telefonbuch von Frankfurt. Der Fußball-Profi der Eintracht hat seit 19. April 2011 99 Pflichtspiele mit den Adlerträgern verpasst. Kreuzbandriss, Knorpelschaden und noch einmal Knorpelschaden. Insgesamt wurde der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler bereits dreimal am Knie operiert. In diesen Tagen schuftet das Talent wieder mit der Mannschaft und hofft, den Trainingsrückstand bald aufgeholt zu haben. Coach Thomas Schaaf hat seinem Nachwuchsmann zuletzt in einem Testspiel endlich mal wieder 90 Minuten zugestanden. »Die positive Nachricht war, dass Sonny wieder spielen konnte. Er hat das gut gemacht. Man sieht seine Qualität«, lobte der Coach. Das tat gut. 42 streifzug 11/2014 SPORTWELT 46ers@home Die Reha ist ein gutes Stichwort. Das ist immer so ein bisschen die Zeit des Leidens für einen Fußball-Profi. Wie haben Sie es da empfunden? SK: Ich war ja nun schon zum dritten Mal in der Reha, von daher habe ich da schon etwas Erfahrung mit. Man lernt in dieser Zeit seinen Körper auch ein Stück weit besser kennen. Aber das ist harte Arbeit und irgendwo auch ein harter Kampf, um wieder zurück zur Mannschaft zu kommen. Eigentlich ist das das Schlimmste für jeden Fußballer – vor allem, wenn es so schwere Verletzungen sind. Aber ich denke, da muss jeder Sportler mal durch, und am Ende zahlt es sich dann hoffentlich auch aus. Eine sehr wichtige Frage ist in diesem Zusammenhang, wie es psychisch aussieht. Immer wieder diesen Kampf zu kämpfen und Rückschläge zu erleiden, da zermürbt man doch … SK: Ja klar. Es war ein großer Schock jetzt nach dem dritten Mal. Wenn es einmal passiert, dann denkt man sich: Okay – das kann mal passieren. Das erlebt fast jeder Profisportler mal. Aber wenn es dann dreimal in so kurzen Abständen passiert, dann ist das brutal. Aber man muss das annehmen und das Beste daraus machen. Ich hätte mich zu Hause hinlegen und trauern können. Doch mir war von vorneherein klar, dass ich noch härter arbeiten muss und dass eine Reha harte Zeiten sind. Aber irgendwann kommen hoffentlich auch wieder schöne Tage. Was hat Ihnen denn in dieser schwierigen Zeit vor allem Kraft gegeben? SK: Die Liebe zum Fußball. Ich bin Straßenkicker und habe das Fußballspielen quasi auf der Straße gelernt. Da muss du dich immer durchsetzen. Deswegen habe ich das so in mir – und das motiviert mich und pusht mich. Es ist doch toll, die Perspektive zu haben, vor 50 000 Menschen aufzulaufen. Und natürlich ist die Familie da, die mich unterstützt und mir Kraft gibt, wenn es mal nicht so gut läuft. Wie wichtig ist da Gießen als Ihre Heimat? SK: Sehr wichtig. Ich bin Gießen immer noch sehr verbunden. Das ist meine Heimat, da bin ich geboren und da lebe ich. So weit von Frankfurt ist es ja nicht und deshalb habe ich mir auch da eine Wohnung gemietet. Meine Familie ist auch da. Und die Nähe zur Familie ist mir sehr wichtig. Das tut mir ganz gut. Viele Fans schreiben Ihnen Briefe oder hinterlassen gut gemeinte Nachrichten. Wie wichtig ist das für Sie? SK: Auf jeden Fall wichtig. Sie sehen, dass ich mich mit der Eintracht identifiziere. Ich bin bei der Eintracht groß geworden und spiele hier, seit ich sechs Jahre alt bin. Das ist mein Verein. Das sind auch Dinge, die einen motivieren. Welche Ziele verfolgen Sie in den kommenden Wochen? SK: Für mich geht es eigentlich erst einmal nur darum, gesund zu bleiben. Das ist das Wichtigste. Jan Martin Strasheim Foto: ras Sonny Kittel, eine lange Leidenszeit liegt hinter Ihnen. Die wichtigste Frage ist offensichtlich: Wie geht es Ihnen? SK: Es geht mir sehr gut. Ich bin froh, dass ich wieder im Training dabei sein kann und nicht irgendwo in der Reha arbeiten muss. Beim Testspiel gegen Rüsselsheim konnte ich auch wieder erstmals über 90 Minuten spielen. Das hat mir sehr gutgetan, auch wenn es am Ende natürlich schon ein bisschen hart war (lacht). Der erste Monat in der zweiten Basketball-Bundesliga ProA ist vorbei, und die Gießen 46ers tun sich noch etwas schwer mit den Gegnern. Das soll sich im November nun ändern: Gleich dreimal treten die 46ers in diesem Monat vor heimischem Publikum an – und das direkt nacheinander. Am 2. November (17 Uhr) kommt Aufsteiger Baunach in die Sporthalle Ost, der, angeführt vom ehemaligen Nationalmannschaftskapitän Steffen Hamann, einen starken Saisonstart hingelegt hat. Am 8. November (20 Uhr) wiederum warten die Niedersachsen von Rasta Vechta auf Jonathan Malu (Foto) und Co., die in der vergangenen Saison noch in der BBL gespielt haben, und mit Chase Griffin einen Ex-46ersAkteur mitbringen. Gleich zwei bekannte Gesichter bringen die ETB Baskets Essen mit an die Lahn, die am 15. November um 20 Uhr ihre Visitenkarte in der Osthalle in Gießen abgeben: Marco Buljevic und Robin Christen liefen beide bereits für Gießen in der Bundesliga auf. Abgerundet wird der »stressige« November mit zwei Auswärtsspielen: am 23. November geht es zum Nürnberger BC, eine Woche später reist das Team zu den Paderborn Baskets nach Ostwestfalen. mv 11/2014 streifzug 43 WEIN DES MONATS Vinothek in Wedes Monats Miguel Torres »Santa Digna« Chile, Carmenere, 2011, 14 Prozent Alkohol, knapp zehn Euro, Bezug über den Rewe-Markt in Bad Nauheim oder per Internet. Würdevoller Heiliger Die Weine von Miguel Torres sind in aller Munde. Der umtriebige Spanier aus dem Penedes lässt auf drei Kontinenten Rebstöcke pflanzen. Seine Gewächse werden in 150 Länder verkauft und erwirtschaften eigenen Angaben zufolge jährlich einen Umsatz von 280 Millionen Dollar. Grund genug, einen weiten Bogen um diese Massenware zu machen. Gäbe es da nicht Tropfen wie den »Santa Digna« aus Chile. Hier hat Papa Torres, der ebenfalls Miguel heißt, aber zur Unterscheidung vom Sohnemann ein A. zwischen Vor- und Familiennamen trägt, 1979 seine Fühler ausgestreckt und die ursprünglich aus Frankreich stammende und dort Mitte des 19. Jahrhunderts der Reblausplage zum Opfer gefallene Carmenere-Traube wiederentdeckt. Sie ist empfindlicher gegen kühle Nächte und reift langsamer als ihre französischen sik Muzum Wein 44 streifzug Schwestern, was ihr im warmen Andenstaat ein feines Leben beschert. Carmenere ergibt dunkelbeerige Weine mit eigenem Charakter. Torres steckt seinen »Santa Digna« sieben Monate ins Eichenfass und notiert dafür ein »Reserve« auf dem Etikett. Im Glas dichtes Rubinrot. In der Nase schwarze Beeren, rote Paprika, Eukalyptus und Weinautor Süßholz. Am Gaumen frisch Manfred Merz und fleischig, mit reifer Frucht (Schwarzkirsche, Brombeere), Vanille und mildem Tannin, das für eine Zartbitternote sorgt, dazu wieder rote Paprika und kräftige Würze, die ins mittellange Finish führt. Der »Santa Digna« schmeckt zu Pasta ebenso wie zu Pute und Polenta. Er trägt das »Fair trade«-Siegel und gibt damit in allen Belangen den »würdevollen Heiligen«. Draußen regnet es seit Tagen, also halten wir drinnen dagegen: mit dem unverwüstlichen »Rain« von Status Quo. So macht der »Santa Digna« auch im miesesten November Laune. mm 11/2014 Schreiben Sie an Manfred Merz: vinothek@mdv-online.de SPERRSITZ Ein Schotte … … macht noch keinen Sommer – Start: 20. November – Kinocenter Doug (David Tennant) und Abi (Rosamund Pike) sind auf dem Weg in die Scheidung, aber vorher wartet noch ein Familientreffen in den Highlands auf die beiden, bei dem sie mit ihren Kindern die heile Familie vorspielen wollen. Das gestaltet sich jedoch schwerer als gedacht, denn der übermütige Nachwuchs könnte den Plan jeden Moment sabotieren. Ständig drohen die Kinder damit, das Geheimnis auffliegen zu lassen – was das Noch-Paar vor versammelter, ungeliebter Familie aber um jeden Preis vermeiden will. Die Mischung aus angespannter Stimmung und chaotischer Verwandtschaft führt schon bald zu allerhand unerwarteten Ereignissen. Doug und Abi sehen ein, dass die Familie ihr Auseinanderbrechen zumindest für einen gewissen Zeitraum einstellen muss, weil sie angesichts der Wendungen nur als Gemeinschaft erfolgreich sein kann. Oder gelingt es dem Noch-Paar gar, ihre Differenzen zu überwinden? GEWINNSPIEL Der streifzug verlost mit den Gießener Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung des Films »Ein Schotte macht noch keinen Sommer« am 20. November. Wer den Film sehen möchte, sollte bis zum 10. November eine Karte mit dem Kennwort »Kino« an streifzug, Marburger Straße 20, 35390 Gießen oder eine E-Mail an streifzug@giessener-allgemeine.de senden. 11/2014 streifzug 45 SPERRSITZ Neu im Gießen Kinocenter Gießen Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08 Kinopolis Gießen Ostanlage 43–45, Telefon 06 41/5 65 57 89 Kommunales Kino Jokus Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95 Grünberg Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69 Kino Labyrinth des Schweigens Historiendrama – Start: 6. November – Kinocenter Lich Kino »Traumstern« Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10 Weitere Kino-Tipps finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine Zeitung oder auf unserer Internetseite unter www.giessener-allgemeine.de/kino. Vorhang auf in den Gießener Kinos! KINOCENTER Gießen KINOSAISON 27.10.2014 | 20:15 Uhr Verdi: I due Foscari 26.11.2014 | 20:15 Uhr Donizetti: L‘elisir d‘amore 29.01.2015 | 20:15 Uhr Giordano: Andrea Chénier Mehr Infos und alle Termine unter www.royalope rahousekino.de Musterabbildungen Life Reimagine d Werbekampagne. Bilder Das Beste zum Feste! 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Nur der junge Staatsanwalt Johann Radmann (Alexander Fehling) schenkt ihm Gehör und will die Vorgänge aufklären. SPERRSITZ Ruhet in Frieden Thriller – Start: 13. November – Kinopolis Acht Jahre ist es her, dass Matthew Scudder (Liam Neeson) den Polizeidienst quittierte, nachdem er beim Versuch, die Täter eines Überfalls zu stellen, einen unschuldigen Passanten erschoss. Inzwischen verdient er seinen Lebensunterhalt als Privatermittler, hat dem Alkohol entsagt und lebt zurückgezogen. Als Scudder von dem Drogendealer Kenny (Dan Stevens) den Auftrag erhält, die Männer ausfindig zu machen, die seine Frau gekidnappt und brutal ermordet haben, führt ihn der Fall tief in die Unterwelt von Tribute von Panem 3 Fantasy – Start: 20. November – Kinopolis New York. Langsam offenbart sich, dass die Entführung nicht die einzige war, sondern Teil einer ganzen Serie äußerst gewalttätiger Straftaten – immer mit tödlichem Ausgang. Scudder sieht sich auf seiner Suche nach Gerechtigkeit gezwungen, selbst die Grenzen des Gesetzes zu überschreiten, während die Täter bereits ihr nächstes Opfer ins Visier nehmen … Nachdem Katniss (Jennifer Lawrence) erfahren musste, dass ihr Heimatdistrikt 12 vollständig zerstört wurde, begibt sie sich dorthin, um das Ausmaß selbst in Augenschein zu nehmen. Bis auf die Unterkünfte für die Sieger der Spiele wurde der gesamte Bezirk von der Regierung in Schutt und Asche gelegt, allein der Familienkater Butterblume hat überlebt. Katniss bringt das Tier in ihr neues Zuhause: Distrikt 13. Dessen Bewohner leben im Untergrund, besitzen Kernwaffen und stehen der Regierung feindlich gegenüber. Katniss ist noch immer das Gesicht der Revolution, der auch ihr Freund Gale Hawthorne (Liam Hemsworth) angehört. Sie weigert sich aber anfänglich, an Propaganda-Aktionen für den Aufstand teilzunehmen, da sie um das Leben von Peeta (Josh Hutcherson) fürchtet. Der wird von der Regierung als Lockvogel eingesetzt und warnt in einer Sondersendung die Revolutionäre vor einem Militärschlag seitens der Regierung, sollten diese sich nicht ergeben. Auf das Versprechen hin, dass Peeta im Falle eines Sieges nicht bestraft wird und sie den Präsidenten des Kapitols selbst töten darf, willigt Katniss schließlich doch ein, den Revolutionären zu helfen. Ich darf nicht schlafen Thriller – Start: 13. November – Kinocenter Die 47-jährige Schriftstellerin Christine Lucas (Nicole Kidman) ist nach einem schrecklichen Unfall, den sie in ihren Zwanzigern hatte, unfähig, neue Erinnerungen zu behalten. Sie wacht jeden Tag auf und kann sich weder an den vorhergehenden Tag noch an irgendetwas aus den vergangenen Jahren erinnern. Ihr Ehemann Ben (Colin Firth) und ein Videotagebuch helfen ihr jeden Morgen aufs Neue, ihr Leben zu rekonstruieren. Doch an eine Verbesserung ihres Zustandes ist nicht zu denken. Deswegen besucht sie den Psychologen Dr. Nash (Mark Strong), der ihr helfen soll. Mit ihm begibt sie sich auf eine aufwühlende Reise in die eigene Vergangenheit, bei der sie sich irgendwann nicht nur fragen muss, wem sie noch trauen kann und wer sie denn selbst ist. 11/2014 streifzug 47 Verschenken Sie ein Stück Erholung! Gutscheine erhältlich. „Wenn Sie keine Zeit dafür haben, ist es Zeit zu entspannen.” Kennen Sie die faszinierende Wirkung einer Salzgrotte? Eine Salzgrotte vereint in beeindruckender Atmosphäre das von Ärzten empfohlene heilsame Klima von Meer und Salzstollen. Die positiven Einflüsse von natürlichen Salzen auf den menschlichen Organismus sind seit hunderten Jahren bekannt. Sinnvoll bei ... Einlass zur vollen Stunde raß e rst rte kfu Fra n e rga ret en hü tte raß Ba ch we g Henriette-Fürth-Str. 8 35398 Gießen Tel. 06 41/740 07 www.salzgrotte-giessen.de Ma Öffnungszeiten Mo – Fr........ 9.45 – 18.00 Uhr Sa ............... 9.45 – 15.00 Uhr Lah nst Salzgrotte Einzelkarte ........................ 12€ 5er Karte............................... 53€ 10er Karte.......................... 100€ B42 9 Anspannung, Erschöpfung Depression Schlafstörungen Herz-Kreislaufproblemen Atemwegserkrankungen Heuschnupfen Hauterkrankungen Kopfschmerzen Tinnitus Entzündungen Rheuma Jodmangel B4 9 Gutscheine auch per Post erhältlich!