DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 22/3 DEZEMBER 2010
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DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 22/3 DEZEMBER 2010
DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 22/3 DEZEMBER 2010 connections I N H A LT I N H A LT Inhalt Ausgabe 22/3 03 58 59 60 Oiltanking Routenplaner Nummer 24/7 Leserecke Zu guter letzt Scherben bringen Glück Mittlerer Osten & Afrika 36 AsienPazifik 04 Mitteleuropa 12 04 Die asiatischen Tiger treten ins Rampenlicht 12 Urgrossmutter aller Oiltanking Terminals 06 07 08 10 Applaus für das Erreichte 14 15 Optimal gelegen Auf gutem Wege “Hallom??” Für flinke Finger We Can, We Care … in der Abteilung Geschäftsentwicklung Nordamerika 42 Lateinamerika 52 36 Mit Effizienz unterwegs zu neuen Märkten 42 Mit Professionalität und Sorgfalt 52 Perfekte Position trotz Pendelbewegung 38 Kulturelle Erfahrungen Nein lässt man als Antwort nicht gelten 44 Die gemeinsamen Anstrengungen tragen Früchte 54 41 Im Blickpunkt 45 46 48 Jüngster Zugang Interview | Martin Redivo, technischer Leiter für Lateinamerika 55 56 Ein Greifer auf Streife 49 50 Lexikon | "Expatriaten" Sport | Hoch zu Ross „Houston, wir haben ein Problem!” Immer auf Achse: Expatriaten Grün vor Neid? Nordeuropa 16 16 18 19 20 Ein starkes Trio 21 „Mit herzlichen Grüßen von der Nachtschicht” Feuer und Flamme Heiß im Eis Das bringt die (Oiltanking-) Welt auf Trab Südeuropa & ARA 22 22 24 Kapitales Wachstum 25 26 28 Sport | Auf Rekordkurs 29 Sport | Olitanking Classic 2010 Zukunftsorientierte Vereinbarung Mir san mim Radl do Sport | Die Zeit zurückdrehen … Indien 30 30 32 Unternehmergeist 34 Pikante Mischung Partnerschaft mit Katoen Natie L eitartikel E inleitung Die LänderAusgabe Oiltanking Routenplaner In der vorangegangen Ausgabe von connections haben wir die globale Organisation mit den acht Oiltanking-Regionen vorgestellt. In dieser Ausgabe finden Sie nun, wie versprochen, detailliertere Informationen. Doch bevor wir uns gemeinsam auf den Weg machen, sind hier noch einmal die acht geografischen Zuständigkeitsbereiche mit ihren Regionalverantwortlichen aufgeführt: Rein Maenniste Walter Dornhof Mitteleuropa Südeuropa & ARA Gerard Reumer Jayantha Bhuyan Indien Koen Verniers Nordeuropa Daan Vos Um die Erde in 80 Tagen? Eine Weltreise mit Besuchen in zahlreichen unterschiedlichen Ländern, um neue Kulturen und Gebräuche zu erkunden, steht bei vielen Menschen ganz oben auf der Wunschliste, wenn sie nur genügend Zeit und Geld hätten. In dieser neuen „Länder-Ausgabe” von connections laden wir Sie ein, uns auf einer solchen Reise zu begleiten. Auf den folgenden rund 80 Seiten lernen Sie die Regionalverantwortlichen kennen und erfahren mehr über die Terminals und Regionen, für die sie zuständig sind. Ganz nebenbei berichten wir auch noch über die wichtigsten geschäftlichen Neuigkeiten. Anschließend werden Sie nach Hause zurückkehren mit einzigartigen Eindrücken von einigen dieser Länder mit ihrem eindrucksvollen kulturellen Hintergrund. Bitte legen Sie daher nun Ihre Sicherheitsgurte an, es geht los! Eine gute Reise wünscht Dezentralisierung ist eine der „zentralen” Strategien für den künftigen Erfolg, mit der Oiltanking rund um den Globus Flagge zeigt. Rutger van Thiel Geschäftsführer Oiltanking GmbH IMPRESSUM connections Ausg. 22/3/2010 Herausgeber Oiltanking GmbH, Corporate Center, Admiralitaetstrasse 55, 20459 Hamburg, Germany, www.oiltanking.com, Telephone +49- 40- 370 99 485, Fax +49- 40- 370 99 499 E-Mail connections@oiltanking.com Koordination Gabi Wüstenberg, Manager Communications Redaktion Renate Eijkholt Design raz design, Hamburg Übersetzung benchmark language communication training Druck BEISNER DRUCK GMBH & Co. KG Veröffentlichung 3 mal jährlich Redaktionsschluss Ausg. 23/1 11.02.2011 2 CONNECTIONS Carlin Conner Nordamerika Julio Tellechea Lateinamerika Mittlerer Osten & Afrika Asien-Pazifik CONNECTIONS 3 W o sind wir ? AsienPazifik Etwa 20 Jahre ist es her, dass Oiltanking sich in Singapur angesiedelt hat. Seitdem wurde viel unternommen, um vom anhaltenden Wachstum des asiatischpazifischen Raums zu profitieren und weitere geschäftliche Chancen zu nutzen. Koen Verniers Regional Manager Asien-Pazifik W o sind wir ? Die asiatischen ins Tiger treten Rampenlicht Seit der Ankunft der ersten Ladung eines Kunden bei Oiltanking Singapur im Jahre 1990 ist viel passiert, und das Unternehmen ist fulminant gewachsen. Angefangen hat das Terminal mit einer Kapazität von 260.000 cbm. Heute verfügt Oiltanking in Singapur über Tanks mit 1,7 Millionen cbm. Zum ursprünglichen Ölterminal (das als Oiltanking Singapore firmiert) ist vor rund zehn Jahren ein Chemikalienterminal von Weltmassstab hinzugekommen: das Oiltanking Odfjell Terminal Singapore. Insgesamt umfassen die Anlagen 160 Tanks, in denen 46 unterschiedliche Produkte gelagert werden und 16 Anleger fertigen bis zu 3800 Schiffe im Jahr ab. Singapur ist und bleibt aufgrund seiner strategisch günstigen Lage ein äußerst wichtiger logistischer Knotenpunkt, der ein attraktives Investitionsklima sowie Zugangsmöglichkeiten für Schiffe mit großem Tiefgang bietet. Deshalb eignet sich der Stadtstaat hervorragend zur Konsolidierung und Auflösung von Sammelladungen für die gesamte Region. Die in Singapur umgeschlagene Ölmenge dürfte in den kommenden Jahren um weitere 30–40% zunehmen, weshalb Oiltanking aktiv prüft, wie den Kunden auf und um die Insel weitere Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden können. Mit Singapur als Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung konnte sich Oiltanking in den vergangenen zehn Jahren auch in anderen aufsteigenden 4 CONNECTIONS Volkswirtschaften der Region etablieren. So ist man mittlerweile in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, seit etwas mehr als einem Jahrzehnt präsent und besitzt im Süden (Daya Bay in der Provinz Guandong) und im Osten (Nanjing am Jangtse-Fluss) eigene Terminals. Beide sind strategisch in den großen, schnell wachsenden Industrieregionen Chinas gelegen. Einen weiteren Meilenstein nahm Oiltanking in der Region mit der vor zwei Jahren getroffenen Investitionsentscheidung, auch in Indonesien Fuß fassen zu wollen, einer Wirtschaft mit beeindruckendem Wachstumspotenzial. Das Terminal in Merak in der Provinz Banten erbringt kostengünstige Versorgungslösungen für den Großraum Jakarta und ist das erste unabhängige Lagerterminal mit einer Zolllagerlizenz. Aus diesem Grund kann es das anfallende Import- und Exportvolumen ohne hohe Abgabenlasten abwickeln. Natürlich hält der asiatisch-pazifische Raum für Oiltanking noch viele Chancen bereit, um auch künftig weiter zu wachsen. Deshalb wird viel Sorgfalt darauf verwendet, die Anforderungen der Kunden genau zu verstehen und den Markt eingehend zu beobachten, denn nur so kann der optimale Standort für die Logistikdrehscheiben der Zukunft gefunden werden. Neben den Wachstumsmöglichkeiten in den bereits genannten Ländern verfolgt Oiltanking weitere Projekte in Japan und Südkorea sowie in einigen der dynamischsten Volkswirtschaften Südostasiens, wie z.B. Vietnam oder auch Australien. Im wirtschaftlich, politisch und finanziell anspruchsvollen Umfeld der heutigen Zeit ist auch der asiatisch-pazifische Raum vor Turbulenzen nicht gefeit. Allerdings besitzt die Region noch immer ein riesiges Potenzial und ist wild entschlossen, weiter zu wachsen. Damit winkt nicht nur den Menschen in Asien eine rosige Zukunft, sondern auch allen dort tätigen Unternehmen, und eines davon heißt Oiltanking. S ingap U R N anjing Tanzt aus der Reihe Der große Ballsaal ist der einzige runde Tanzsaal Singapurs. Vielleicht lief auch deshalb der Abend so rund! Sicherheit geht vor Dieser Slogan gilt nicht nur auf den Oiltanking-Terminals; bevor Koen Verniers ans Rednerpult trat, erhielt das Publikum zunächst einige Sicherheitshinweise zum Veranstaltungsort. Die Weichen sind gestellt Der Plan für die neue Eisenbahnverladestation sieht zwei Nebengleise vor. Applaus für das Erreichte Am 7. Oktober 2010 feierte Oiltanking in Singapur zwei wichtige Meilensteine in der Geschichte des Unternehmens: das 20. Jubiläum der Gründung von Oiltanking Singapur und das 10. des Oiltanking Odfjell Terminals. Die riesige übermannshohe Tanknachbildung, die man mitten im dezent ausgeleuchteten großen Ballsaal des vornehmen Capella Hotel auf der Sentosa-Insel in Singapur aufgestellt hatte, war ein überaus eindrucksvoller Blickfang. Doch im Vergleich zu dem, was Oiltanking am Standort Singapur in den letzten Jahren erreicht hat, nahm sich das Tankmodell eher bescheiden aus. Zur Feier des 20. Jahrestags der Gründung von Oiltanking Singapur und des 10. Jubiläums des Oiltanking Odfjell Terminals hatte man 300 Gäste zu einem unvergesslichen Abend eingeladen. Koen Verniers, Präsident Oiltanking Asien-Pazifik, hieß die Gäste herzlich willkommen und hob hervor, wie dankbar das Unternehmen für all die Jahre verlässlicher Unterstützung und erfolgreicher Zusammenarbeit sei. Zu den Klängen einer Live-Band ließ Oiltanking in einer ansprechenden Bildershow das Erreichte Revue passieren. Anschließend wurden die Gäste mit exquisit 6 CONNECTIONS Auf gutem Wege zubereiteten frischen Austern, japanischem Sashimi, Gnocchi und Wagyu-Rindfleisch und einer ebenso attraktiven wie verführerischen Dessertauswahl verwöhnt, während man sich angeregt unterhielt und das Ambiente genoss. Spektakulär waren auch der Ausblick auf das ruhige Südchinesische Meer und die üppige Tropenvegetation im Garten des Hotels. Ebenso aussichtsreich dürfte sich Oiltankings Zukunft im Inselstaat darstellen: Bei dem in Singapur umgeschlagenen Ölvolumen geht man in den kommenden Jahren von einer Steigerung um weitere 30–40% aus. Kein Wunder, dass Oiltanking alle Optionen für eine weitere Expansion prüft, um den Kunden in und um Singapur zusätzliche Kapazitäten anbieten zu können. Darüber hinaus entwickelt sich auch das Chemikaliengeschäft beachtlich, da die Cracker-Kapazitäten und die nachgelagerten Segmente auf der Insel weitere Zuwächse erwarten lassen. Am 23. August 2010 gab Oiltanking (Nanjing) Co. Ltd. grünes Licht für den Bau eines Schienenportalkrans und wird so zum ersten Terminal werden, das seinen externen Partnern im Nanjing Chemical Industry Park (NCIP) und im Großraum Nanjing eine Eisenbahnverladestation anbieten kann. Alle Wege führen nach Rom, lautet ein bekanntes Sprichwort. Doch schon in naher Zukunft werden in China viele Wege zu Oiltanking Nanjing führen. Mit dem Startschuss zum Bau eines Portalkrans im November 2010 möchte Oiltanking Nanjing die grundlegende Infrastruktur des Terminals vervollständigen. Zusätzlich zu den vorhandenen Pipelineund Straßenverbindungen ist das Terminal im Chemiepark von Nanjing auch in der Lage, Schiffe mit 30.000-40.000 dwt an einem strategisch günstig gelegenen Standort am Nordufer des Jangtse abzufertigen. Nun wird darüber hinaus auf einem 2,3 ha großen Grundstück mit zwei Nebengleisen ein hochmoderner Eisenbahnportalkran errichtet, der über Verladeplattformen zum Abfertigen und Abstellen von bis zu 34 Waggons verfügen soll. Die Verladeanlagen eignen sich ebenso für Ganzzüge, wie zum Be- und Entladen von Einzelwaggons. Über eine Verteilerstation wird das Verladeportal an die Tanks der ersten Bauphase angeschlossen, wobei zusätzliche Anschlüsse für künftige Tankanbauten bereits vorgesehen sind. Da in der Region Nanjing ein hoher Bedarf an Methanol besteht (der Verbrauch liegt bei beinahe zwei Millionen Jahrestonnen), dürfte dieser Alkohol eines der Hauptprodukte sein, die an der neuen Eisenbahnverladestation von Oiltanking Nanjing umgeschlagen werden. Abnehmer aus der Industrie beschaffen ihr Methanol im In- und Ausland, wobei die meisten chinesischen Methanolhersteller im Nordwesten des Landes angesiedelt sind. Durch die neue Verladeanlage kann Oiltanking Nanjing künftig den Transport vom Landesinneren zu den verbrauchsintensiven Gebieten am Jangtse besser unterstützen. Sobald der neue Portalkran betriebsbereit ist, sind die Weichen gestellt, um aktuelle und künftige Investoren anzulocken, die ihre Logistikprozesse optimieren wollen. Dann nämlich wird Oiltanking Nanjing als erstes Terminal einen Eisenbahnportalkran betreiben, der auch externen Partnern zur Verfügung steht. Es wird damit zu den wenigen Terminals am JangtseFluss gehören, die sowohl per Seeschiff (dank eines Tiefwasseranlegers) als auch per Schiene zu erreichen sind. CONNECTIONS 7 A sien - P azifik A sien - P azifik * Japanische Stäbchen sind kürzer, eher gerundet und vorne spitz. Überdies gibt es unterschiedliche Ausführungen für Männer und Frauen. Sie werden immer paarweise geliefert, sind traditionell 23–25,4 cm lang*, rechteckig im Querschnitt, haben stumpfe Enden und werden in der Volksrepublik China und Taiwan, in Japan, Korea und Vietnam zum Essen verwendet, wobei die Chinesen sie als Erste schon vor rund fünftausend Jahren benutzten. Die Anfänge der Essstäbchen standen in Verbindung mit dem Aufkommen primitiver Ackerbaumethoden sowie mit der Entdeckung und Entwicklung der Töpferkunst. Essstäbchen waren ein intelligenter Ersatz für frühere Essutensilien wie Zweige, Bambusstöckchen oder Tierknochen. Auch die Tatsache, dass kleine Speisestücke schneller gar werden und weniger Brennstoff verbrauchen, dürfte 8 CONNECTIONS Für Menschen aus dem Westen ist es oft langwierig und mühsam, für Asiaten hingegen ein Kinderspiel: mit Stäbchen zu essen. Lassen Sie sich von uns eine paar delikate Häppchen zu diesem kniffligen, traditionsreichen Essbesteck auftischen. ihre Attraktivität gesteigert haben. Und da die Nahrung zu jener Zeit knapp war, musste sie in kleine Bissen zerteilt werden, die man herumreichen konnte was mit Stäbchen leichter fiel als mit einem Löffel. Angeblich soll auch der große Gelehrte Konfuzius (551 – 479 v. Chr.) seinen Anteil an der Entwicklung der Essstäbchen gehabt haben. Seines Zeichens Vegetarier, wies er die Menschen an, bei Tisch keine Messer zu verwenden, die ihn, wie er sagte, an die Rohheit der Schlachthäuser erinnerten. Essstäbchen können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Bambus ist kostengünstig, hitzebeständig, geruchs- und geschmacksarm; es ist daher am gebräuchlichsten. Aber auch Holz (z. B. Zeder, Sandelholz, Teak oder Pinie) oder Knochen sind beliebt. Die Reichen besaßen dereinst sogar Stäbchen aus Jade, Elfenbein, Korallenachat, Messing oder Edelmetallen. Und während der Tang-Dynastie (618 – 907 v. Chr.) waren Gold- und Silberstäbchen der Sie möchten mehr über Essstäbchen erfahren? Vielleicht haben Sie ja einmal Gelegenheit, das Kuaizi-Museum in Shanghai, China, zu besuchen. Mehr als 1000 Paar sind dort ausgestellt, wobei die ältesten Exemplare bis in die Tang-Dynastie (618 – 907 v. Chr.) zurückreichen. heutzutage werden die Stäbchen auf Chinesisch Kuaizi genannt; das altchinesische Wort hieß jedoch Zhu. (Kuaizi) (Zhu) DAMIT MAN NICHT DEN STAB ÜBER SIE BRICHT… In der Welt der Essstäbchen gilt es, ein paar wichtige Regeln zu beachten; sie helfen Ihnen, einen unverzeihlichen Fauxpas zu vermeiden. Essstäbchen werden immer paarweise verwendet und sind gleich lang, weil die Zahl Zwei in der chinesischen Kultur eine besondere Bedeutung hat: Sie symbolisiert Gleichheit, Harmonie, Freundschaft und Liebe. Essstäbchen unterschiedlicher Länge, Farbe oder unterschiedlichen Designs zu verwenden ist absolut tabu, da dies auf ein schlechtes Verhältnis mit dem Partner oder den Familienangehörigen hindeutet oder ein Omen dafür wäre, dass ein Elternteil früher als das andere stirbt. Machen Sie beim Essen mit Stäbchen bloß nicht die folgenden Fehler, die als Ausgeburt schlechten Benehmens gelten und/oder Unglück bringen: Mit den Stäbchen Geräusche erzeugen, auf andere Leute zeigen oder herumwedeln. Über Kreuz mit den Stäbchen über die einer anderen Person hinwegreichen, um sich von einem Teller oder aus einer Schüssel zu bedienen. Ihre Stäbchen senkrecht in eine Schüssel Reis stecken; dies symbolisiert eine Opfergabe für die Toten. Die Stäbchen nach Ende der Mahlzeit nicht ordentlich auf den Tisch neben den Teller legen. picture: courtesy of Sven Partzsch flinke Finger letzte Schrei. Die Menschen glaubten, dass man mit Silberstäbchen vergiftetes Essen identifizieren könnte, weil sie schwarz anlaufen. Heute weiß man jedoch, dass Silber nicht auf Arsen oder Zyanid reagiert. Bei faulen Eiern, Zwiebeln oder Knoblauch kommt es indes aufgrund der freigesetzten Schwefelwasserstoffe zu Farbveränderungen. „Ein einzelnes Stäbchen zerbricht leicht, eine Handvoll nur schwerlich.” Dieses Sprichwort wird chinesischen Kindern von Eltern und Schule beigebracht, um ihnen die Bedeutung von Teamarbeit und Gemeinsinn zu vermitteln. Das Wort „Kuaizi” wird wie die chinesischen Wörter für „schnell” (kuai) und für „Sohn” (zi) ausgesprochen. Deshalb waren Essstäbchen eine wichtige Beigabe für die Mitgift einer Braut (und sind es in bestimmten Regionen auch heute noch). Solche Stäbchen werden allerdings nicht zum Essen verwendet, sondern sind ein Symbol für die Fruchtbarkeit der Frischvermählten. Stabile Tradition Stäbchen sind nach wie vor ein wichtiges Merkmal der asiatischen Esskultur. CONNECTIONS 9 M enschen & O rte We Can, We Care … in der Abteilung Geschäftsentwicklung Nach oben hin besteht grenzenloses Potenzial für das engagierte, international besetzte Business-Development-Team im asiatisch-pazifischen Raum (von links nach rechts): Mauricio Prudencio (Bolivien), Jan Willem van Velzen (Niederlande) und Kristiina Unnuk (Estland). M enschen & O rte „Guten Morgen, ich hätte gerne Jan Willem van Velzen gesprochen.” … „Tut mir leid, er ist heute nicht im Haus.”… „Könnten Sie mich stattdessen mit Kristiina Unnuk oder Mauricio Prudencio verbinden?” … „Leider sind sie ebenfalls in den nächsten Tagen nicht im Haus.” Wer diesem Telefonat lauscht, könnte meinen, dass unsere Oiltanking-Kollegen in Singapur viel Freizeit haben, doch die meiste Zeit, die sie nicht im Büro verbringen, arbeiten sie umso fleißiger (es sei denn, sie haben tatsächlich einmal Urlaub). Das internationale Trio aus Bolivien, Estland und den Niederlanden ist von Singapur aus für die Geschäftsentwicklung im asiatisch-pazifischen Raum zuständig, und das erfordert eine rege Reisetätigkeit. Um Oiltankings strategische Wachstumsziele in der Region Asien-Pazifik umzusetzen, wurde 1998 eine eigene Abteilung Business Development gegründet. Das unternehmensinterne Netz von Tankterminals kann entweder durch die Akquisition bestehender Tanklager oder durch den Bau von neuen erweitert werden. Anders ausgedrückt, kümmert sich die Abteilung darum, neue Aufträge und Kunden zu gewinnen. „Unsere Aufgaben sind ganz pragmatisch verteilt”, erläutert Jan Willem van Velzen. „Wenn es mit einem Projekt ernst wird und das Ganze Fahrt aufnimmt, verwenden wir umso mehr Zeit darauf. Mauricio beschäftigt sich derzeit hauptsächlich mit einem Projekt in Yeosu/Südkorea. Oiltanking befindet sich dort beim Bau eines großen Terminals für Mineralölprodukte auf der Zielgerade. Kristiina und ich kümmern uns derweil um das übrige Südost-Asien und Australien. Außerdem unterstützen wir unsere Kollegen in China.” Bevor neue geschäftliche Chancen entdeckt werden und man in „neue” Länder oder Märkte vorstoßen kann, muss das Team zunächst vom Schreib- 10 CONNECTIONS In den Oiltanking-Terminals gibt es unterschiedliche Abteilungen, die alle wesentlich dazu beitragen, dass die innerbetrieblichen Prozesse reibungslos und zur allgemeinen Zufriedenheit ablaufen. Besuchen Sie heute mit uns die Abteilung „Business Development” im Oiltanking Terminal Singapur. tisch aus umfassende Recherchen betreiben. Zur Vorbereitung liest man sich in die asiatische Geschichte und die verschiedenen Kulturen ein und macht sich mit der Etikette im Geschäftsleben des betreffenden Landes vertraut. Sobald ein Projekt genehmigt wurde, handelt das Team mit den Marktakteuren (Ölgesellschaften, Händlern, Chemikalienherstellern) entsprechende Angebote aus. Außerdem muss es das Projekt koordinieren und das interne Berichtswesen pflegen. Dabei arbeitet man eng mit den erfahrenen Spezialabteilungen in Singapur zusammen: Technik (Engineering), Finanzen, Betrieb (Operations), HSSE und Personal. Hinzu kommen noch die Betreuung anderer laufender Projekte und die Beobachtung der neuesten Entwicklungen am Markt. Wer das Geschäft entwickeln will, muss auch ständig seine eigenen Fähigkeiten und sein kulturelles Verständnis weiterentwickeln. Was die Arbeit in der Geschäftsentwicklung so attraktiv macht, ist das unternehmerische Element, gekoppelt mit der Möglichkeit, verschiedene Kulturen aus erster Hand kennenzulernen und die raschen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in Asien mitzuverfolgen. Natürlich ist der Abschluss eines Vertrags, wenn „das Kind endlich in trockenen Tüchern ist”, ein erheben- des und sehr befriedigendes Gefühl. Doch auch mit den gar nicht so seltenen Kinderkrankheiten auf dem Weg dorthin muss man fertig werden. Und aus vielen potenziellen Projekten zur weiteren Geschäftsentwicklung wird am Ende (aus den unterschiedlichsten Gründen) schlicht überhaupt nichts, obwohl man so viel Zeit und Mühe darauf verwendet hat. Wer in der Geschäftsentwicklung arbeiten möchte, braucht solide analytische Fähigkeiten. „Man muss beharrlich sein und unternehmerisch denken”, sinniert Jan Willem van Velzen: „Und eine umfassende Kenntnis der asiatischen Märkte kann auch nicht schaden.” Abgesehen davon sei Vorbereitung das A und O. Wenn man unterwegs sei, laufe eben nicht immer alles nach Plan: „Einmal blieb mein Taxi an einem Flussufer im Schlamm stecken, und es schien weder vor noch zurück zu gehen.” Auch die Sprachbarriere kann einen (trotz der Übersetzer und Dolmetscher) in kuriose Situationen bringen. „Manchmal komme ich mir vor wie Bill Murray in dem Film Lost in Translation!”, lacht Jan Willem van Velzen. „Am effektivsten lernt man durch Erfahrung, wie in Asien Geschäfte gemacht werden. Das Prinzip der Guanxi (Beziehungen) ist in der Region essentiell. Doch trotz aller Bemühungen hinzuzulernen ist mir bewusst, dass ich die asiatische Kultur und das Verhalten der Menschen hier nie ganz begreifen werde. Und trotzdem werden meine Kollegen und ich diesen Weg des Lernens voller Begeisterung und Engagement fortsetzen.” CONNECTIONS 11 W o sind wir ? W o sind wir ? Mitteleuropa Die Region Mitteleuropa mit Oiltanking Deutschland ist die Geburtsstätte der gesamten Oiltanking Gruppe. Heute dienen die Terminals dieser Region insbesondere der Inlandsversorgung. Walter Dornhof Regional Manager Mitteleuropa Urgrossmutter Wie fing das eigentlich mit Oiltanking an? 1957 wurde das allererste Tanklager von Oiltanking in Deutschland erbaut. Somit ist das Tanklager Karlsruhe, das damals unter dem Namen KTL („Karlsruher Tanklager Gesellschaft mbH“) firmierte, die „Urgrossmutter“ aller Oiltanking Terminals. Die Tanklager Organisation entstand, da die Marquard & Bahls Gruppe mit Hilfe von Terminals der eigenen Handelsgesellschaft Mabanaft den Ölhandel erleichtern wollte. Nach und nach kamen neue Terminals in Deutschland hinzuwie in Bendorf, Honau oder Deggendorf, vor allem entlang des Rheins, um eine Versorgung aus dem ARA Raum zu ermöglichen. Meilensteine waren hierbei der Bau des Tanklagers Berlin im Jahre 1969 (zu Zeiten des eisernen Vorhanges!) sowie der Bau des ersten Seehafentanklagers in Hamburg im Jahr 1971. Erster Meilenstein 1969 − Bau des Tanklagers Berlin Jedes dieser Terminals war eine eigene Gesellschaft und firmierte unter eigenem Namen, bis sie im Jahr 1972 in Oiltanking umformiert wurden. Dies war insbesondere auch eine Entscheidung den Weg eines unabhängigen Tanklagerbetreibers einzuschlagen, der alle Kun- 12 CONNECTIONS aller Oiltanking Terminals den neutral bedient. Die Unabhängigkeit von Oiltanking wird seither immer wieder betont und ist Firmenphilosophie. Heutzutage schlagen alle großen Mineralölkonzerne ihre Produkte in Tanklagern von Oiltanking um. Um nach der Wiedervereinigung auch in der ehemaligen DDR vertreten zu sein, akquirierte Oiltanking Deutschland Anfang der 90er Jahre ein Grundstück in Gera und baute trotz enormer politischer Widerstände ein neues Tanklager. Die Übung im Umgang mit schwierigen politischen Verhältnissen half wenige Jahre später in der postkommunistischen Zeit ein Tanklager in Budapest, Ungarn, zu akquirieren. Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten, insbesondere auf Grund der Monopolstellung der staatlichen ungarischen Mineralölgesellschaft, entwickelte sich das Terminal an der Donau hervorragend. Heutzutage stellt es einen wichtigen Umschlagspunkt für ganz Ungarn dar. Eine Besonderheit der Tanklager der Region Mitteleuropa gegenüber den meisten anderen Oiltanking Terminals ist deren Funktion. Sowohl in Deutschland als auch in Ungarn dienen die Tanklager überwiegend der Inlandsversorgung per Binnenschiff, Kesselwagen oder Tankwagen. Und, obwohl diese Region relativ klein ist, gibt es doch große regionale Unterschiede, die man im täglichen Leben bemerkt. Sei es Hochwasser am Rhein oder auch nur Unterschiede in der Mentalität der Mitarbeiter. „Obwohl die Region Mitteleuropa die älteste der Oiltanking Regionen ist und bereits schwierige Zeiten wie die Ölpreiskrisen etc. erlebt hat, sind wir nach wie vor optimistisch und sehen auch neuen Herausforderungen wie den schrumpfenden Märkten in unserer Region flexibel und motiviert zugleich entgegen“, so Walter Dornhof. Mittlerweile verfügt die Region Mitteleuropa über 12 Tanklager in Deutschland und eines in Ungarn mit einer Gesamtkapazität von ca. 2,3 Mio. to. Hinzu kommen die Betriebsführung eines Tanklagers in Hannover sowie eine Beteiligung an einem Jointventure Tanklager in Bremen. CONNECTIONS 13 DEUTSCHLAND M enschen & O rte Telefon Hírmondó Tivadar Puskás’ Telefonzeitung war in Ungarns Hauptstadt Budapest so etwas wie eine frühe Rundfunkstation, die 1893 den Betrieb aufnahm. Optimal gelegen Pittoresk und professionell Der Standort des Oiltanking-Terminals in Honau am Rhein eignet sich für einen Abstecher zum Straßburger Münster auf der französischen Flussseite. Dieses Meisterwerk hochgotischer Baukunst befindet sich in nur 15 km Entfernung. Das Oiltanking-Terminal in Honau, Deutschland, hat mit dem Abschluss eines Expansionsvorhabens am 1. Juni 2010 die Weichen für eine sichere Jet A1Versorgung der umliegenden Regionen in Deutschland und Frankreich gestellt. Die wunderschöne Altstadt von Straßburg liegt praktisch um die Ecke, der malerische Schwarzwald nur einen Steinwurf entfernt, und der romantische Rhein fließt direkt vor der Haustür vorbei: Kann man sich ein idyllischeres Plätzchen vorstellen? Allerdings ist das OiltankingTerminal in Honau-Rheinau nicht nur ein idealer Ausgangsort für Ausflüge, sondern auch ein idealer Standort fürs Geschäft. Das Terminal befindet sich am begradigten Teil des Rheins zwischen Straßburg und Freiburg, wo der Schifffahrtsverkehr nicht durch niedrige Wasserstände beeinträchtigt wird. Der Standort des Tanklagers eignet sich überdies perfekt für die Weiterverteilung von Flugbenzin in Regionen ohne eigene Terminalinfrastruktur. 14 CONNECTIONS Seit seiner Gründung im Jahr 1972 spielt das Terminal eine wichtige Rolle für die Gewährleistung der allgemeinen Versorgungssicherheit. Von Honau aus können Zielorte sowohl in Südwestdeutschland als auch im Nordosten Frankreichs beliefert werden. Zum 1. Juni 2010 wurden nun vier neue Tanks mit einer zusätzlichen Kapazität von 129.000 cbm in Betrieb genommen. Damit hat sich die Gesamtlagerkapazität auf 245.000 cbm erhöht. Künftig kann das Terminal noch effektiver ausreichende Mengen Jet A1 bevorraten. Und die neuen Tanks sind schon fast voll, denn das Terminal verfügt über einen Anschluss an das Central European Pipeline System (CEPS). “Hallom??” Was sagen Sie, wenn Sie das Telefon abnehmen: Ihren Namen? Oder einfach nur „Hallo”? Wer hätte gedacht, dass das „Hallo”, an das wir uns alle so gewöhnt haben, auf das Jahr 1877 zurückgeht? Damals versuchte der große ungarische Erfinder Tivadar Puskás, jemanden in Boston/USA per Fernsprecher zu erreichen. Als er die Stimme des Angerufenen am anderen Ende der Leitung vernahm, schrie er voller Begeisterung „Hallom!” (was auf Ungarisch „Ich höre Sie!” bedeutet). Tivadar Puskás (1844 – 1893) war nicht nur ein Pionier des Telefons, sondern war auch der Erfinder der telefonischen Vermittlungszentrale. 1887 führte er den MultiplexVermittlungsschrank ein und revolutionierte damit die Fernsprechvermittlungstechnik. gene Botschaft laut und deutlich Edisons Fernsprecher höchstens zuhören konnten; sobald eine wurde, konnte keiner mehr etwas vernehmen, während bei 50 Personen gleichzeitig 51. Person zugeschaltet hören. 1893 führte Tivadar Puskás in Budapest, Ungarn, Telefon Hírmondó, „eine sprechende Zeitung” ein. Leider meldete diese einen Monat später die traurige Nachricht seines Todes, und so geriet sein Name trotz seiner zahlreichen brillanten Erfindungen bald schon in Vergessenheit. Mit seiner Erfindung eines Fernsprechsenders, der in vielerlei Hinsicht ein Vorläufer des Radios war, konnten Nachrichten über größere Entfernungen übertragen und verbreitet werden. Angeblich konnte eine halbe Million Menschen mit Puskás' Apparat die übertra- Damalige Zeiten Der Konzertraum der Telefonzeitung (links) und deren Reporter (1901). CONNECTIONS 15 W o sind wir ? W o sind wir ? Nordeuropa In der Organisationsstruktur von Oiltanking umfasst die Region Nordeuropa drei Länder: Dänemark, Estland und Finnland. Jedes dieser Länder hat seine Geschichte und seine Besonderheiten, die es zu berücksichtigen gilt. Rein Maenniste Regional Manager Nordeuropa Ein starkes Trio Unter den drei Geschwistern im Norden verfügt Dänemark über das älteste Terminal. Als Oiltanking den Standort in Kopenhagen in den frühen Siebzigerjahren kaufte, lag die Kapazität bei 105.000 cbm. Wegen der Ölkrise zu Beginn des Jahrzehnts mussten sämtliche Expansionspläne jedoch zunächst auf Eis gelegt werden. Als Erstes galt es, das Terminal angesichts des ungünstigen Marktumfelds nach außen hin abzusichern; historisch war es vor allem von Händlern als Contango-Lager genutzt worden, was es anfällig für konjunkturelle Schwankungen machte. In den letzten Jahren konnte das Terminal verstärkt sein strukturelles Geschäft ausbauen. So versorgt es beispielsweise den Flughafen von Kopenhagen über eine Jet-A1-Pipeline. Die Geschäftsentwicklung hat sich dadurch verstetigt, und mit einer Kapazität von 385.000 cbm blickt man optimistisch in die Zukunft. Auch das Schwester-Terminal, das Oiltanking 1999 in Tallin, Estland, erwarb, musste sich erst einmal „warm anziehen”. Zunächst wegen des rauen Klimas, schwanken die Temperaturen in der estnischen Hauptstadt doch zwischen +30°C im Sommer und –30°C im Winter. Man kann sich kaum vorstellen, was die Kollegen durchmachen, wenn sie im Monat durchschnittlich 2500 16 CONNECTIONS Tankwaggons entladen müssen, und das selbst bei extrem kalter Witterung. Darüber hinaus haben die politischen Spannungen zwischen Estland und Russland, einem Land, mit dem das Terminal langjährige, enge Geschäftsbeziehungen pflegte, für eine gewisse Eiszeit gesorgt. So ist es neuerdings sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, in Russland eine Genehmigung zu bekommen, um Eisenbahnwaggons nach Estland zu schicken. Dadurch hat sich der Durchsatz des Terminals deutlich reduziert. Gleichwohl bietet seine günstige Lage (Lagerkapazität: 80.679 cbm) am Hafen von Muuga mit seinen Handelsrouten, die Russland und die übrigen Staaten der früheren Sowjetunion über die Ostsee mit dem Rest der Welt verbinden, ein enormes Potenzial, so dass man künftig mit vielen neuen Chancen rechnen darf. wurde auch das finnische Terminal in den Jahren 1999/2000 erworben und wurde zum ersten Chemikalienterminal von Oiltanking. In Finnland herrschen ebenfalls extreme Witterungsbedingungen, und auch hier sind die Verbindungen nach Russland traditionell sehr eng. Bevor Finnland 1917 seine Unabhängigkeit erlangte, war es unter schwedischer und russischer Besatzung. Russland hatte den Finnen zwar eine gewisse Autonomie gewährt, das Land jedoch über 100 Jahre lang besetzt gehalten. Angesichts dieser Historie ist verständlich, warum die Geschäftsentwicklung des Terminals eng mit dem Schicksal der russischen Wirtschaft verknüpft ist. Derzeit hofft man auf eine Aufhellung der wirtschaftlichen Lage. Dabei setzt man vor allem auf eine Belebung der Ein- und Ausfuhren von Flüssigprodukten aus Russland und den übrigen GUS-Ländern. Eines haben jedoch alle drei Terminals in den vergangenen Jahren gelernt: Eis und Schnee (und sonstige widrige Bedingungen) werden früher oder später tauen, und es gibt immer einen Silberstreifen am Horizont. Die Dritte im Bunde ist das Terminal von Oiltanking Sonmarine Oy in Finnland, dessen Gesamtkapazität bei 84.000 cbm liegt. Wie die estnische Schwester CONNECTIONS 17 DÄNEMARK FINNLAND Bereit zum Einsatz Acht Mitglieder aus einem der beiden Oiltanking-Teams, die an der Feuerwehrschulung teilnahmen. Heiß im Eis Die Sauna ist in Finnland nicht nur sehr beliebt; sie ist ein fester Bestandteil des täglichen Lebens und damit ein Thema, an dem niemand so leicht vorbeikommt. Feuer und Flamme Seit August 2010 verfügt Oiltanking Kopenhagen über eine eigene Werksfeuerwehr. Doch schon als die Idee dazu geboren wurde, waren unsere Kollegen hellauf begeistert. Dass die Verantwortlichen wissen, was bei Ausbruch eines Brandes zu tun ist, ist sicherlich keine eigene Meldung wert. Vielmehr ist dies in den umfassenden HSSE-Notfallreaktionsplänen von Oiltanking geregelt. Doch dass Oiltanking Kopenhagen nun eine eigene Werksfeuerwehr besitzt, ist schon eine Neuigkeit! In der Vergangenheit mussten die Kollegen am Terminal auf die örtliche Feuerwehr warten und sich währenddessen, um Zeit zu gewinnen, mit Handfeuerlöschern und einem in die Jahre gekommenen, unterirdischen Rohrleitungssystem behelfen, durch das ein Schaum-WasserGemisch zu den Tanks und Pits gepumpt wurde. Obwohl die örtliche Feuerwehr nur zehn Minuten entfernt lag, war Karl Henrik Dahl (Geschäftsführer) und Caspar Lavall (Betriebsleiter) nie ganz wohl bei dem Gedanken, von anderen abhängig zu sein, und so beschlossen sie, etwas dagegen zu tun. Als man die örtliche Feuerwehr darauf ansprach, stellte sich heraus, dass vor kurzem ein Spezialprogramm ins Leben gerufen worden war, um bei Unternehmen Atemschutzträger und Feuerwehrleute auszubilden, die als schnelle Eingreiftruppe direkt vor Ort verfügbar sind. Einsatz vor Ort koordinieren könnten. Dank der Schulung kann die Werksfeuerwehr von Oiltanking Kopenhagen nun auch Hand in Hand mit dem Einsatzteam der örtlichen Feuerwehr zusammenarbeiten, sobald diese am Einsatzort eintrifft. Seit August verfügt Oiltanking Kopenhagen über einen hochmodernen Löschwagen sowie eigene Atemschutzausrüstugen und Spezialanzüge. Das Werksfeuerwehrteam umfasst mindestens drei betriebliche Mitarbeiter. Letztlich nahm aber die gesamte Betriebscrew von Oiltanking Kopenhagen (zwölf betriebliche Mitarbeiter plus Vorarbeiter, Technischer Leiter, HSSE-Koordinator und Betriebsleiter) an einer anspruchsvollen Schulung für Atemschutzträger zur Brandbekämpfung teil. Sollte es tatsächlich einmal zum Ernstfall kommen, wären mindestens drei Operators für die Brandbekämpfung verfügbar, während die Vorarbeiter und Führungskräfte den Die neue Werksfeuerwehr würde natürlich nur dann eingreifen, wenn das Eigentum oder der Betrieb von Oiltanking gefährdet wären – oder wenn ein benachbartes Unternehmen Hilfe benötigt. Insgesamt gibt es in Kopenhagen nämlich zwölf Feuerwachen, von denen jede über mindestens einen Löschwagen verfügt. Nach den Plänen der örtlichen Feuerwehr könnte das Feuerwehrauto von Oiltanking Kopenhagen auch in das Brandbekämpfungsnetz der gesamten Insel integriert werden. Doch noch ist es zu früh, um zu sagen, ob dieser Vorschlag zündet oder sich in Rauch auflöst. 18 CONNECTIONS Dass sich solche Vorkehrungen bezahlt machen, zeigte sich an einem Vorfall in der ersten Hälfte des laufenden Jahres, als ein Schiff am 250 m entfernten Terminal-Anleger Jet A1 löschte. Die Arbeiter von Oiltanking Kopenhagen entdeckten bei einem benachbarten Unternehmen ohne eigene Brandbekämpfungssysteme ein Feuer und verständigten sofort die Feuerwehr. Sieben Minuten später waren die Einsatzkräfte vor Ort und konnten nach weiteren sieben Minuten dem Feuer zu Leibe rücken – schneller geht es kaum. Hätte Oiltanking Kopenhagen jedoch bereits über das neue Löschfahrzeug verfügt, wäre die Reaktionszeit noch einmal kürzer ausgefallen, und das Feuer wäre binnen Minuten gelöscht gewesen. Im vorliegenden Fall musste der Betrieb bei Oiltanking Kopenhagen wegen des Brandes für 2 Stunden und 40 Minuten unterbrochen werden. In Finnland wird es im Winter manchmal mehr als kalt. Temperaturen von 20 Grad unter null sind nichts Ungewöhnliches. Doch genauso kann es unglaublich heiß werden, wenn das Thermometer bis auf 80°C oder sogar 110°C steigt, und zwar gar nicht unbedingt im Sommer! Mit den 1,6 Millionen Saunen des Landes steht jeweils drei Finnen eine Schwitzbox zur Verfügung, die gerne ein- bis zweimal die Woche genutzt wird. Familien versammeln sich zu jeder Jahreszeit in der Heimsauna. Denn Saunieren bedeutet für die Finnen mehr als nur Entspannung und Wellness. Die Sauna war schon immer ein bedeutender Teil der finnischen Kultur. Ein Grund dafür mag in den langen, kalten und dunklen Wintern liegen. Eine Sauna bietet dann eine gemütliche Zufluchtsstätte, um sich ein bisschen aufzuwärmen. Für die Finnen ist sie aber auch ein Ort, um die Seele zu reinigen und den Geist zu erfrischen und zu verjüngen. Früher wurden sogar die meisten finnischen Kinder in der Sauna entbunden, weil sie das sterilste Plätzchen war, das man sich vorstellen konnte. Und obschon es makaber klingen mag, gingen die Finnen einst auch zum Sterben in die Sauna, denn hier konnte die Seele friedlich den Körper verlassen, während sich die Verwandten in aller Ruhe verabschiedeten. Ein altes finnisches Sprichwort, das noch immer gern zitiert wird, mag erklären, warum die Finnen ihre Sauna eher als Lebenselixier denn als Luxus betrachten und warum sie ein so inniges Verhältnis zu ihr haben: „Wenn Alkohol, Teer und die Sauna nicht mehr helfen, ist die Krankheit tödlich.” Ein Saunabesuch dauert in der Regel zwischen einer halben und zwei Stunden, je nach persönlicher Präferenz und der Anzahl der Gänge, die man absolviert. Sobald die Sauna aufgeheizt ist, setzt man sich auf kleine Bänke, im Adamskostüm oder allenfalls mit einem Handtuch bedeckt. Wird die Hitze unerträglich, geht es zum Abkühlen nach draußen in die Eiseskälte. Anschließend kühlt man bei einigen Erfrischungen in einem Liegestuhl oder auf einer Sonnenbank ein wenig aus, bevor man sich zu einem weiteren Gang zurück in die Hitze begibt. Zum Abschluss wäscht man sich gründlich. Manchmal machen sich die Leute mit der sogenannten vihta einen besonderen Spaß: Mit kleinen, frisch geschnittenen Birkenzweigen, deren Laub zusammengebunden wird, versetzen sie sich und den Mitsaunierenden ein paar leichte Peitschenschläge. Das soll gesund sein, da es die Durchblutung anregt, den Schmutz aus den offenen Poren treibt und dazu noch angenehm duftet. Ein Saunabesuch ist nicht nur ein privater Zeitvertreib zum Entspannen und Plaudern; auch geschäftliche Meetings sind in der Sauna nichts Ungewöhnliches. Angeblich sollen sogar einige der folgenschwersten Entscheidungen (politisch, geschäftlich oder privat) auf den Saunabänken getroffen worden sein. Und wie ein alter Spruch verrät, soll der menschliche Körper dreißig Minuten nach der Sauna dem göttlichen Zustand am nächsten sein. Hitzefrei Auch das OiltankingTerminal in Kotka/ Finnland verfügt über eine eigene Mitarbeitersauna. Besonders im Winter wärmen sich die Arbeiter nach ihrer Schicht in der Eiseskälte gerne auf und legen die Füße hoch, bevor sie sich auf den Nachhauseweg machen. CONNECTIONS 19 DÄNEMARK ESTLAND Das bringt die (Oiltanking-) Welt auf Trab 13.048 km, 111 Tage, 14 TeilnehmerInnen und 2 Teams, so lauten einige der Zahlen, die das Oiltanking-Terminal Kopenhagen bei der diesjährigen Global Corporate Challenge, die unter dem Motto „Get the world moving” stand, für sich verbuchen konnte. Unternehmen) an. Da er die Vorzüge des Programms von einer früheren Stelle aus eigener Erfahrung kannte, beschloss er, den Wettbewerb im Rahmen einer Gesundheitsinitiative beim Zielvereinbarungstreffen im Februar 2010 vorzustellen. „Getting the world moving” (was so viel heißt wie: „Die Welt auf Trab bringen”) ist eine unterhaltsame und effektive Methode, um ein dynamischeres, gesünderes und produktiveres Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Menschen dazu anregt, sich mehr zu bewegen, gesünder zu leben und auf diese Weise mit Bewegungsmangel verbundene Krankheitsrisiken zu reduzieren. Am 20. Mai 2010 standen schließlich zwei Teams mit sieben Kollegen für das 111-tägige sportliche Kräftemessen bereit. „Während der gesamten Programmdauer haben wir versucht, für die Büromitarbeiter täglich kurze Wanderungen auf der Insel zu organisieren”, erläutert Karl Henrik Dahl. Zu FuSS durchs Terminal Bevor man beschloss, dass Dabei trug jeder an der Hüfte einen Schrittman für das Programm nur auf öffentlichen Wegen unterzähler, um aufzuzeichnen, welche Strecke er wegs sein wolle, mussten Teilnehmerinnen wie Anita Hocke jeden Tag zurückgelegt hatte. Bald schon (rechts) und Maja Rasborg ihre gesamte persönliche Schutz-ausrüstung (PSA) anlegen. setzte bei den Kollegen ein Denkprozess ein: Habe ich wirklich genug Bewegung? Viele nahmen fortan die Treppe anstelle der Roll„Ach, wenn ich nur öfter Sport treiben würde.” „Wenn treppe und das Fahrrad anstelle des Autos. Und so machten ich nur ein paar Kilos loswerden könnte.” Klingt das vertraut? sich die Entschlossenheit und der ansteckende Enthusiasmus Doch Sie kommen zu Hause nicht dazu? Karl Henrik Dahl, der Teams bald bezahlt: Von den 1554 möglichen Stufen hat Geschäftsführer Oiltanking Kopenhagen, hatte all das schon Oiltanking Kopenhagen 93% absolviert. Damit haben die tausendmal gehört und dachte sich eines Tages: Jetzt melde Angestellten auf ihren Streifzügen eine Gesamtstrecke von ich Oiltanking Kopenhagen einfach bei der GCC (Global 13.048 km zurückgelegt, ein Drittel der Länge des Äquators, Corporate Challenge, einem Gesundheitswettbewerb für wobei die durchschnittliche Schrittzahl pro Angestelltem als 20 CONNECTIONS „äußerst aktiv” eingestuft wurde. Diese repräsentativen Zahlen haben sich natürlich auch im Wohlbefinden der Teilnehmenden niedergeschlagen, das sich deutlich verbessert hat. Doch nicht nur in Kopenhagen nehmen die Oiltanker Gesundheitsfragen ernst, sondern im gesamten Unternehmen, das sich mit Kurs- und Unterstützungsangeboten um das Wohlbefinden seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmert, damit man sich beispielsweise das Rauchen abgewöhnen kann. Auch Fahrräder wurden angeschafft, damit sich die Arbeiter im Terminal und auf der Insel fortbewegen können, ohne ins Auto steigen zu müssen. Worauf warten Sie also noch? Bringen auch Sie Ihren Kreislauf auf Trab! „Mit herzlichen Grüßen von der Nachtschicht” Es war ein wunderschöner Wintermorgen zur Jahreswende 2009/2010. Die Kolleginnen vom Oiltanking-Terminal in Tallinn, Estland, kamen ins Büro und wurden von einem unbekannten Tierchen begrüßt, das da draußen vor ihrem Fenster hockte: Völlig weiß war es und sah ziemlich putzig aus! Später fanden die Damen von der Logistikabteilung heraus, dass der „Sneti”, wie er fortan genannt wurde (von Schnee + Tier), von den Arbeitern der Nachtschicht als Geschenk modelliert worden war. Die Damen taten alles, um den Sneti gut durch den Winter zu bringen (sie brachten ihm Kuchen hinaus, streichelten sanft über sein kühles, weißes Fell und plauderten sogar ab und an ein paar Takte mit ihm). Doch als der Frühling kam, hatte er sich wie in Luft aufgelöst. Vielleicht kommt er ja mit dem nächsten Winter zurück! Der „Sneti” ein herzerwärmendes Überraschungsgeschenk CONNECTIONS 21 W o sind wir ? W o sind wir ? Kapitales Wachstum Südeuropa & ARA Die Geschichte von Oiltanking in der ARA-Region (Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen) und in Südeuropa reicht bereits einige Jahre zurück. Immerhin war das Tanklager in Gent schon bei der Gründung der Oiltanking GmbH Teil des Terminalportfolios, das 1972 von der Schwestergesellschaft Mabanaft eingebracht wurde. Daan Vos Regional Manager Südeuropa & ARA 22 CONNECTIONS Schon zu jener Zeit gehörte der ARA-Raum zu den wichtigsten Umschlagsplätzen für Mineralölprodukte und Chemikalien, und so entschloss sich Oiltanking bereits kurz nach seiner Gründung zum Bau neuer Öltanks mit einer Kapazität von 400.000 cbm im Hafen von Amsterdam. Geleitet wurden die Bauarbeiten damals von Jürgen Rübsteck und Yke Vermeijden, die ihr Büro in einem legendär gewordenen niederländischen Wohnwagen bzw. Wohnmobil eingerichtet hatten, das direkt auf dem Firmengelände geparkt war. Heute ist Oiltanking Amsterdam eines der größten Terminals des Konzerns mit über 1,5 Mio. cbm; zudem ist der Standort Amsterdam in NordwestEuropa führend im Bereich BenzinBlending. Als Nächstes wurde das Cluster um ein Tanklager in Malta ergänzt, dessen Bau 1990 im Rahmen eines Jointventure mit den maltesischen Hafenbehörden begann. Der Markt brauchte einige Jahre, um auf das neue Oiltanking-Terminal im Mittelmeer aufmerksam zu werden. Mittlerweile ist Malta jedoch zu einer wichtigen Drehscheibe für unsere FuelOil-Kunden geworden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion streckte Oiltanking dann seine Fühler nach Osteuropa aus und brachte ein TerminalProjekt im bulgarischen Varna auf den Weg. Hier wird in speziellen Anlagen für einen einzigen Kunden Schwefelsäure umgeschlagen. Zu Beginn des neuen Jahrtausends baute Oiltanking mit der Akquisition des früheren Chemikalien-Terminals von Van Ommeren und GATX in Antwerpen im Rahmen einer Ausschreibung seine Präsenz in Belgien aus. Gleichzeitig schloss man einen langfristigen Vertrag mit Dow Chemical für den Bau eines hochmodernen externen Tanklagers, das auf die Expansionspläne des Kunden abgestimmt war; dieser plante einen Chemiekomplex im niederländischen Terneuzen. In den vergangenen fünf Jahren sind all diese Terminals deutlich gewachsen. Besonders im ARA-Raum haben die Standorte Gent, Amsterdam und Antwerpen aufgrund der beträchtlich gestiegenen Nachfrage im Mineralölbereich allesamt ihre Tankkapazitäten verdoppelt. Angesichts dieses fulminanten Wachstums und der damit verbundenen regen Bautätigkeit wurde automatisch eine Neuausrichtung erforderlich. Heute zeichnet sich das Portfolio im ARA-Raum und in Südeuropa durch 4,4 Mio. cbm Lagerkapazität und vor allem durch Vielfalt aus – nicht nur mit Blick auf die Standorte, sondern auch bei den Produktschwerpunkten und den funktionellen Ressourcen. Eines haben aber alle Terminals gemeinsam: den Geist von Oiltanking, der für Engagement, Kundennähe, unternehmerisches Denken und die Priorisierung von Betriebsund Arbeitssicherheit steht. Immer wieder hört man, Europa sei ein gesättigter Markt ohne nennenswerte Entwicklungsmöglichkeiten für die hier tätigen Unternehmen. Oiltanking wird indes nicht müde, im Rahmen seiner strategischen Ausrichtung auch künftig neue und interessante Projekte zu verfolgen. Überdies sind neue Jointventure-Partner wie Stolt-Nielsen und der 3i-Infrastrukturfonds hinzugekommen. CONNECTIONS 23 B elgi E N NIEDERLANDE Zukunftsorientierte Vereinbarung Am 4. Oktober 2010 wurde bei Oiltanking Stolthaven Antwerpen die offizielle Unterzeichnung einer langfristigen Vereinbarung zur Erbringung von Lagerleistungen für SABIC (Saudi Basic Industries Corporation*) vollzogen, welche 2013 in Kraft tritt. Der Geschäftsabschluss ist exemplarisch für die exzellente Teamarbeit innerhalb von Oiltanking und seinem Jointventurepartner Stolthaven. „Dieses spannende Projekt wäre ohne die große Kreativität und Flexibilität aller beteiligten Abteilungen nicht möglich gewesen”, betonte Luc Jorissen, Geschäftsführer von Oiltanking Stolhaven Antwerpen. * SABIC (Saudi Basic Industries Corporation) gehört zu den sechs weltweit führenden Petrochemiekonzernen. Das Unternehmen betreibt 19 im Weltmaßstab ausgelegte Chemiekomplexe in Saudi-Arabien. Darüber hinaus produziert es für den globalen Markt in Nord-/Südamerika, Europa und Asien-Pazifik. Bei der Produktion von Polyethylen, Polypropylen und anderen hochwertigen Thermoplasten sowie bei Glykolen, Methanol und Düngemitteln gehört es zur Weltspitze. Auf Rekordkurs Strahlende Gesichter bei der Unterzeichnungszeremonie auf der EPCA in Budapest, Ungarn: Die Vereinbarung stellt für Oiltanking Stolthaven Antwerpen einen wichtigen Meilenstein dar. Obwohl die Laufzeit des langfristigen Vertrags zwischen Oiltanking Antwerpen und SABIC erst 2013 beginnt, steht seine Nützlichkeit für die beiden Vertragspartner schon jetzt außer Frage. Für SABIC als global führendem Unternehmen in der Chemie- und Kunststoffbranche stellt die strategische Vereinbarung einen wichtigen Schritt dar, um im Rahmen einer neuen Initiative die Logistik innerhalb der globalen Wertschöpfungskette zu straffen und so schneller auf sich ändernde Kundenbedürfnisse reagieren zu können. Mit dem Vertrag wird die unterbrechungsfreie Versorgung von SABICs zwei großen Naphthacrackern in Geleen, Niederlande, mit Einsatzstoffen sichergestellt. Zu diesem Zweck soll die bestehende 133 km lange PALL-Verbindung (Pipeline Antwerpen-Limburg-Lüttich) genutzt werden, eine 18-ZollRohrleitung, die SABIC selbst gehört. Bei den Einsatzstoffen handelt es sich vornehmlich um Gaskondensate und Naphtha, die von großen Hochseetankern im Oiltanking StolthavenTerminal angeliefert werden. 24 CONNECTIONS Oiltanking Stolthaven stärkt mit dem neuen Auftrag weiter seine Position als Hauptumschlagsknoten für Chemikalien in Antwerpen und im ARA-Gebiet (Amsterdam-RotterdamAntwerpen), wo man hervorragend an die umliegenden petrochemischen Betriebe angebunden ist. Die Vereinbarung markiert nicht nur den Anfang einer langfristigen Geschäftsbeziehung mit SABIC, sondern könnte auch als Wegbereiter für weitere Aufträge dieses wichtigen Branchenführers in der Chemieund Kunststoffindustrie dienen. Der Grossteil des SABIC Projekts werden die neuen Tanks sein, die entsprechend den neuesten Sicherheits- und Umweltstandards der Industrie gebaut werden. Da man künftig mit weiteren Zuwächsen rechnet, baut Oiltanking Stolthaven Antwerpen derzeit zwei neue Anleger, um die Schiffe von SABIC mit einer Geschwindigkeit von 6.000 cbm pro Stunde entladen zu können. Gruppendynamik Die Oiltanker übertrafen ihre eigenen Bestmarken und setzten damit Massstäbe. Am 11. September 2010 traten sechs Kollegen von Oiltanking Amsterdam, allesamt begeisterte Läufer, beim 8,2 km langen „Pierloop IJmuiden” an, einem Pierlauf für Büroteams in IJmuiden, Niederlande. Obwohl dieser Langstreckenwettbewerb bereits auf eine zwanzigjährige Tradition zurückblicken kann und zu den wichtigsten Laufereignissen der Region gehört, war der Start der Oiltanker ein Novum. Viele (doch längst nicht alle) reagierten überrascht, als das Team den zweiten Platz belegte und mit einer Zeit von 3 h 15 min 20 s einen ruhmreichen Pokal zurück ins Büro brachte. Aber das war erst der Anfang. Schließlich war IJmuiden nur als Vorbereitung für den „Dam tot Damloop” gedacht, der eine Woche später in Amsterdam stattfinden sollte. Dieser Lauf, der vom Dam, dem zentralen Platz im Herzen Amsterdams, zum Dam im benachbarten Zaandam führt, ist der größte der Niederlande und sogar der größte für Unternehmensteams weltweit. Als am 19. September 2010 zum 26. Mal in Amsterdam der Startschuss fiel, stellten sich über 30.000 Läufer der Herausforderung. Neben Topathleten traten auch drei Teams mit zehn Oiltanking-Kollegen aus Antwerpen/Belgien, Hamburg und Amsterdam an, die sich für den Zehn-Meilen-Kurs (16,1 km) entschieden hatten. Nicht nur die Wettergötter waren milde gestimmt, sondern auch Nike, die griechische Siegesgöttin, schenkte ihre Gunst den Kollegen: Jeder von ihnen konnte seine persönliche Bestzeit verbessern; gleichzeitig wurden alle Vorjahresrekorde gebrochen! Die Stimmung war dementsprechend gut, alle hatten Spaß, nahmen eine wohlverdiente Medaille mit nach Hause und versprachen, auch im kommenden Jahr wieder am Start zu sein. CONNECTIONS 25 NIEDERLANDE NIEDERLANDE Mir san mim Radl do Pedalplackerei Ferdi Simsek von Oiltanking Amsterdam auf dem Weg zum Anleger Nr. 8. Angeblich können kleine Holländer ja schon Rad fahren, noch bevor sie laufen oder sprechen lernen. Das ist natürlich übertrieben, aber eines gilt als sicher: Die Kinder wachsen mit und auf Fahrrädern auf! Wenn Eltern ihre Kinder unterwegs dabei haben, sitzen diese oft im Radanhänger oder im Cargobike, so auch bei Dirk Huizinga aus der HSSE-Abteilung von Oiltanking Amsterdam. Doch schon im frühesten Alter lernen die Kinder, auch selbst in die Pedale zu treten (und zwar wohlgemerkt ohne Stützräder). Wenn sie elf Jahre alt werden, machen sie in der Schule ihren Radfahrtest, bei dem Kenntnisse über die wichtigsten Verkehrsregeln geprüft werden. Kurzum: Fahrräder gehören in den Niederlanden genauso zum Landschaftsbild wie Tulpen und Windmühlen. Die Liebe der Holländer zu ihren Rädern reicht weit in die Geschichte zurück. Alles begann im Jahre 1866, als ein gewisser Pierre Michaux auf die Idee kam, an das Vorderrad eines Laufrads eine Tretkurbel mit Pedalen zu montieren. Er nannte seine Erfindung Veloziped. Die Konstruktion eines Modells aus 26 CONNECTIONS Führend beim Fahrrad Mit rund 430 Mio. Rädern dürfte China über die größte Flotte der Welt verfügen, bei den Pro-Kopf-Zahlen liegen jedoch die Europäer vorne, angeführt von den Niederländern. Dass auch die Deutschen leidenschaftliche Fahrradfahrer sind beweist dieses Radgeschäft in Altlandsberg/Berlin eindrucksvoll. Die Holländer sind durch mehrere Dinge berühmt geworden: begnadete Maler, herzhafte Käsesorten und Unmengen von Fahrrädern und Radfahrern. Wir erklären, was sie so sattelfest macht. Stahl weckte das Interesse des niederländischen Barons Otto Groenix van Zoelen, der das Vehikel sogleich nachbauen ließ. Während das Vergnügen einer Radtour zunächst den Reichen vorbehalten war, wurde es schließlich auch beim kleinen Mann populär, frei nach dem 1896 geprägten Slogan: „Jeder auf einem Fahrrad”. Heute kommt auf jeden Niederländer sogar mehr als ein Drahtesel. Und wer seinen eigenen gerade nicht verfügbar hat, kann sich an Bahnhöfen und in Radläden problemlos einen für eine Stunde, einen Tag, eine Woche oder sogar noch länger ausleihen. Die Gründe, warum die Niederländer eine so inniges Verhältnis zu ihren Fahrrädern haben, sind vielfältig: Zum einen ist das Land relativ flach und dicht besiedelt. Zum andern ist das Klima günstig, und ein Fahrrad ist vielfältig nutzbar. Radfahren ist zudem günstig, flexibel und umweltfreundlich. Dass die Niederlande unter den Industrienationen eine unangefochtene Führungsposition bei der Förderung der Fahrradnutzung beanspruchen, belegt auch der Fahrradmasterplan, der vom nieder- ländischen Ministerium für Transport, Bauwesen und Wasserwirtschaft verabschiedet wurde. Ein weitläufiges, gut gepflegtes Radwegenetz (mit 18.000 km im ganzen Land) sowie zahlreiche Abstellmöglichkeiten sind nur zwei Bonbons, mit denen die Radfahrer verwöhnt werden, ganz zu schweigen von den Verkehrsregeln, die ihnen zahllose Privilegien einräumen. Sogar das Gesetz ist auf ihrer Seite: Von Rechts wegen wird gemeinhin angenommen, dass bei Zusammenstößen mit Radfahrern die Schuld normalerweise beim Autofahrer liegt. Kein Wunder also, dass sich die Niederländer so gerne in den Sattel schwingen: Im Durchschnitt legt der gemeine Holländer jeden Tag 2,5 km per Fahrrad zurück. Dabei gibt es für jeden Zweck das passende Modell: Rennräder, Geländeräder, TreckingRäder, Liegeräder (auf denen man auf dem Rücken liegt), Shopping-Räder, Tourenräder, Klappräder (zur Mitnahme im Auto oder Zug), Kinderräder, Seniorenräder, Elektroräder, Lastenfahrräder etc. Das Fahrrad ist ein ernstzunehmendes Verkehrsmittel. Der Mobilitätsstudie Niederlande 2007 (AVV) zufolge fahren unabhängig von der Gesellschaftsschicht 29% der Holländer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Auch der vorige Sozial- und Arbeitsminister Piet Hein Donner lässt es sich nicht nehmen, die vier Kilometer zu seinem Büro mit dem Fahrrad zurückzulegen. Selbst wenn er die Monarchin, Königin Beatrix, in ihrem Palast besucht, fährt er mit dem Fahrrad vor, wie der ehemalige holländische Botschafter in Singapur, Chris Sanders, zu berichten weiß. Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren ist eine hervorragende Methode, um in Form zu bleiben, wie auch die jüngste Studie des unabhängigen niederländischen Forschungsinstituts TNO beweist: Angestellte, die ins Büro radeln, sind seltener krank und fehlen im Durchschnitt einen Tag weniger als Kollegen, die © Fahrradhof-Altlandsberg nicht schon frühmorgens in die Pedale treten. Wenn es den niederländischen Arbeitgebern daher gelingen würde, ein weiteres Prozent ihres Personals dazu zu bewegen, mit dem Fahrrad zur Arbeitsstätte zu kommen, könnten jährlich Kosten in Höhe von 27 Mio. Euro eingespart werden. Auf diese Weise hält das Fahrrad nicht nur die Arbeitnehmerschaft, sondern auch Finanzen und Umwelt gesund. Sind auch Sie heute mit dem Radl da? Orangefarbene Schichtbegleiter In einem Radfahrerland wie Holland würde jeder tippen, dass die meisten Kolleginnen und Kollegen von Oiltanking Amsterdam mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Doch weit gefehlt: Fast alle sitzen im Auto. Vier bemühen sich jedoch, wenigstens einmal pro Woche das Fahrrad aus der Garage zu holen: Boris Oudenbroek (Kundenbetreuung), Dirk Huizinga (HSSE) sowie Mimoum Bouaissa und Robert Peemen (beide Operations). Am Terminal selbst stehen den Schichtarbeitern im Arbeitsalltag jeweils zwei Fahrräder zur Verfügung, um zwischen den 17 Schiffsanlegern hin und her zu pendeln. Um jederzeit gut erkennbar zu sein, sind die Leichtmetall-Alurahmen in orange gehalten. Besonders nützlich erweist sich die Ausstattung mit einem Werkzeugkorb. Einige der Schiffsbesitzer verfügen ebenfalls über (eigene) Zweiräder, die sie gerne besteigen, um beim Lademeister ihre Papiere abzuholen; andernfalls hätten sie von manchen Anlegern bis zum OiltankingBüro einen hübschen Fußmarsch zu absolvieren. CONNECTIONS 27 NIEDERLANDE S port Segel setzen Mehr als 600 eindrucksvolle Schiffe konnten während der SAIL-Parade in Amsterdam, Niederlande, bewundert werden. Oiltanking Classic 2010 Die Zeit zurückdrehen… Kreation des sechsten Monuments Überglücklich feierten die Teilnehmer in Antwerpen ihre Ankunft im Ziel. Und der Oiltanking Classic 2011 ist bereits in Planung. … konnte man vom 19. bis zum 23. August 2010 in Amsterdam/Niederlande bei der SAIL-Parade, dem größten Segelschifffestival der Welt. Kanoniere der Salutbatterie Bastion der berittenen Artillerie in Naarden schossen für über 600 Schiffe Salut, darunter mehrere Großsegler. Begrüßt wurden sie nach der jahrhundertealten Tradition am Ende des Sixhaven, einem Yachthafenbecken hinter dem Amsterdamer Hauptbahnhof. Natürlich durfte auch Oiltanking bei dem Großereignis, das alle fünf Jahre stattfindet, nicht fehlen. Am Vormittag des ersten Tages begrüßte Coen Huebner, Geschäftsführer Oiltanking Amsterdam, die Kunden des Unternehmens an Bord des edlen Schoners „Willem Barentsz” (*), um an der Segelparade teilzunehmen. Am Ufer des Kanals drängten sich Tausende von Zuschauern und beobachteten ein buntes Spektakel mit kleinen Booten und altehrwürdigen, historischen Großseglern, die, angeführt von einem nach der Stadt benannten Klipper, von der IJmuidenSchleuse zum Amsterdamer Hafen fuhren. Das Wetter war prächtig, die Atmosphäre an Bord der Willem Barentsz hervorragend, und während man bei unterhaltsamer Musik Erfrischungen und einen schmackhaften Imbiss zu sich nahm, verging die Zeit genauso schnell und leicht wie die Schiffe, die vorbeizogen. (*) Willem Barentsz (auf Deutsch: Barents) (1550 – 1597) war ein niederländischer Seefahrer, Kartograph und Entdecker, der frühe Expeditionen ins Polarmeer leitete. Am Abend der Festivaltage konnten die Oiltanker und ihre Partner das geschichtsträchtige Ambiente an Bord der Willem Barentsz auf dem Weg zum Amsterdamer Hafen genießen und 28 CONNECTIONS eindrucksvolle historische Segelschiffe, die am Kai vertäut lagen, in Augenschein nehmen, während ein Feuerwerk den Abendhimmel erleuchtete. Mit ihren belgischen und niederländischen Radleridolen Eddy Merckx und Jan Jansen vor Augen beschlossen einige Oiltanker aus Antwerpen und Gent in Belgien und Terneuzen in den Niederlanden, ihren eigenen Radklassiker zu organisieren. All jenen, die sich im Radsport nicht ganz so gut auskennen, sei verraten: Als „Klassiker” gelten verschiedene besonders prestigeträchtige Ein-Tages-Straßenrennen für Profis, die in unterschiedlichen Ländern Westeuropas stattfinden. Irgendwann haben also die Oiltanker Jean Pierre Cools (Gent), Pascal Pauwels (Terneuzen) und Ben Van de Craen (Antwerpen) die Köpfe zusammengesteckt, und schon war das „Oiltanking Classic 2010” geboren: ein 110 km-Rennen von Terneuzen über Gent nach Antwerpen. Nach einem erfolgreichen Testlauf war der große Tag schließlich gekommen: Der 5. Juni 2010 war ein sonniger Samstag, an dem die drei Organisatoren Radsportgeschichte schreiben wollten, gemeinsam mit zwanzig weiteren begeisterten Kollegen, die sich ebenfalls vorgenommen hatten, fest in die Pedale zu treten. Bei einer kurzen Pause in Gent erweiterten noch einmal elf Oiltanker das Feld. Dann legte man für die letzten 60 km noch einen Gang zu, um der Strecke alle Ehre zu machen. Wie echte Profis eben! CONNECTIONS 29 W o sind wir ? W o sind wir ? Unternehmer- Indien Im Jahr 1997 begann Oiltanking, sich über ein Jointventure mit der Indian Oil Corporation Ltd. (IOC) als unabhängiger Tanklagerdienstleister in Indien zu engagieren. Von Anfang an bewies das neue Unternehmen, das zunächst als Indian Oiltanking firmierte (mittlerweile in IOT Infrastructure & Energy Services Ltd. umbenannt), ein feines Gespür für innovative Geschäftsideen. Jayantha Bhuyan Regional Manager Indien 30 CONNECTIONS Unabhängige Tanklagerbetreiber sehen sich in Indien nach wie vor mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, da die indische Ölindustrie von den staatlichen Ölvermarktungs- und Raffineriegesellschaften beherrscht wird. Diese besitzen in den Häfen und im Landesinneren eine große Anzahl von Terminals. Überdies ist Indien nicht gerade ein Umschlagsknoten für den Mineralölhandel, sodass kaum freie Hafenkapazitäten verfügbar sind, um reibungslose Produktströme zu gewährleisten. Obschon das erste Terminal in Navghar bereits 1998 den Betrieb aufnahm, musste das Unternehmen anfangs einige herbe Durststrecken durchstehen. Doch mit Beharrlichkeit und mehreren Erweiterungsschritten wurde die Kapazität in Navghar auf mittlerweile 250.000 cbm erhöht, wobei das Terminal im Produkteingang und -versand mehrere Transportmodi abdecken kann. IOT nutzte die Erfahrung, die man im Projektmanagement beim Bau des Navghar-Terminals gewonnen hatte, um von 1998 an im Geschäft mit Ingenieur-, Beschaffungs- & Bauleistungen (EPC) Fuß zu fassen, wobei man sich zunächst auf Bauprojekte im Zusammenhang mit Tanklagern konzentrierte. Durch seinen einzigartigen Kompetenzmix im Terminalund EPC-Geschäft konnte IOT seinen Kunden unterschiedliche Eigentumsund Betreibermodelle für den Terminalbereich anbieten und hat so das eigene geist Portfolio auf 16 Terminals mit 1,1 Mio. cbm Lagerkapazität ausgeweitet. Das jüngste und größte IOT-Terminal wird demnächst in Paradip an der Ostküste Indiens den Betrieb aufnehmen und über eine Kapazität von 1,4 Mio. cbm für Rohöl und die Mineralölprodukte indischer Ölraffinerien verfügen. 2006 erhob sich IOT in die Lüfte und stieg über ein Jointventure mit Skytanking und IOC (Indian Oil Skytanking Ltd.) in den Flugzeugbetankungssektor ein, wo man lukrative Aufträge von den Flughäfen in Bangalore und Neu Delhi ergattern konnte. 2008 wagte man sich mit der Akquisition von Newsco Asia, einem der führenden Anbieter von Richtbohrleistungen in Indien, in vorgelagerte Servicebereiche vor. Durch organisches Wachstum hat IOT diesen vorgelagerten Geschäftsteil zu einem Angebot für seismische Untersuchungsleistungen ausgebaut. Und mit der Gründung eines Jointventure mit Mabagas im Jahr 2010 zum Aufbau eines Geschäfts im indischen Sektor für erneuerbare Energien stellte IOT einmal mehr seinen Pionier- und Unternehmergeist unter Beweis. Markt beschränkt. Vielmehr ist man heute ein internationaler Akteur, der eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (gemessen am Gründungsjahr 1997) von 60% beim Umsatz und von 65% beim Vorsteuergewinn vorweisen kann. Die Marktpräsenz des Unternehmens soll nun mit einer globalen Marke weiter ausgebaut werden. Gleichzeitig will man aber auch die exponentiell wachsende indische Wirtschaft im Auge behalten, denn dieser Markt hält für IOT neben dem Öl- und Gassektor und den erneuerbaren Energien beispiellose weitere Wachstumsmöglichkeiten in vielen interessanten Industriezweigen bereit: Energieerzeugung, Häfen, Flughäfen, Wasserwirtschaft, Düngemittel und Erze. Kurzum: Mit seinem Unternehmergeist wird sich IOT künftig voll und ganz „glokal” engagieren! Mittlerweile verfügt IOT über ein breit gefächertes Geschäftsportfolio, das sich nicht mehr allein auf den indischen CONNECTIONS 31 I ndi E N INDIEN Knowhow trifft auf Knowhow Fabian Leroy (Katoen Natie Gruppe) und Jayanta Bhuyan (IOT) (rechts) bei der Unterzeichnung der Jointventure-Vereinbarung. Partnerschaft mit Katoen Natie umfasst alle großen Chemiehersteller der Erde. IOT hat sich als passender Partner hervorragend in Indien etabliert und kann nicht nur auf umfassende Erfahrung im Geschäft mit Ingenieur-, Beschaffungs- & Bauleistungen (EPC) verweisen, sondern kennt auch die Bedingungen und das Umfeld in Indien aus erster Hand. Überdies ist IOTs strategische Terminal-Geschäftseinheit der führende unabhängige Lagerbetreiber und Logistikanbieter des Landes. Als Tochtergesellschaft eines weltweit führenden Konzerns erbringt IOT erstklassige Terminal- und technische Dienstleistungen für die Öl- und Gasindustrie. Als JointventurePartner von IOC pflegt man zudem enge Beziehungen zu Indian Oil, der wichtigsten Raffinerie- und Ölvermarktungsgesellschaft des Subkontinents. Feststoffspezialchemikalien anbieten und dabei Lager-, Umschlags-, Verpackungs- und Transporteinrichtungen als Eigentümer führen, entwickeln, betreiben und instand halten (und ebenso die entsprechenden Ingenieur-, Beschaffungs- & Bauleistungen erbringen). Hinzu kommen Dienstleistungen in Bereichen wie Zollabfertigung, Speditionsund Reedereiwesen. Angesichts des hohen Wirtschaftswachstums und der derzeit noch geringen ProKopf-Konsumausgaben gilt Indien als zuwachsstarker Polymermarkt mit hohem Potenzial für das Jointventure. Und so haben Katoen Natie und IOT durch gemeinsame Marketingaktionen in den vergangenen drei Jahren bereits zukunftsweisende Geschäftsbeziehungen mit potenziellen Kunden in Indien geknüpft. Katoen Natie wird an dem neuen Jointventure-Unternehmen, das seinen Sitz in Mumbai haben soll, mit 51% beteiligt sein, während der Anteil von IOT bei 49% liegen wird. Die neue Gesellschaft möchte in Indien umfassende Logistiklösungen für Polymere und andere Im Juli 2010 unterzeichnete die IOT Infrastructure & Energy Services Limited (IOT) (vormals Indian Oiltanking) eine Jointventure-Vereinbarung mit Katoen Natie in Antwerpen, Belgien, um neue Lösungen im Bereich Lagerung, Umschlag, Verpackung und Transport von Polymeren und anderen Feststoffspezialchemikalien in Indien zu entwickeln. Die bekannt gegebene Vereinbarung zeugt von einer breiten Übereinstimmung in der strategischen Ausrichtung der beiden Unternehmen und einer gemeinsamen positiven Einschätzung ihrer Chancen auf dem indischen Markt. Das Jointventure ist aber auch ein gegenseitiger Vertrauensbeweis der beiden Partner, deren wesentliche Stärken sich exzellent ergänzen. Auf dieser Grundlage strebt man eine effektive Entwicklung des Geschäfts, ein professionelles Management 32 CONNECTIONS Mit Handschlag besiegelt Die Vereinbarung wird es IOT Infrastructure & Energy Services ermöglichen neue Lösungen zu entwickeln und das Marktpotential in Indien, ein starker Wachstumsmarkt für Polymere, auszuschöpfen. und eine zeitnahe Fertigstellung der Projekte an und möchte so die Kapital- und Betriebskosten optimieren. Katoen Natie ist die weltweite Nr. 1 beim Polyolefinumschlag und verfügt mit mehr als 25 Jahre Erfahrung über eine solide Erfolgsbilanz bei Konzeption, Bau, Betrieb und Instandhaltung von standorteigenen und fremden Polymer-Logistikterminals auf der ganzen Welt. Der Kundenstamm von Katoen Natie CONNECTIONS 33 I ndi E N I ndi E N Pikante Mischung Schärft die grauen Zelen Jüngste Studien haben ergeben, dass Kurkuma, das einer Curry-Sauce die typisch gelbe Farbe verleiht, womöglich sogar vor Gedächtnisschwäche schützt. Kreuzkümmelsamen + Kurkumapulver + Korianderpulver + Ingwerpulver + Fenchelsamen + zerstoßener schwarzer Pfeffer + Schwarzkümmel + Senfsamen + Lorbeerblatt = CURRY??!* Das Wort Curry kann je nach kulturellem Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben. In Indien versteht man darunter eine Sauce oder eine Art Schmorgericht, das von Region zu Region völlig anders schmecken kann. Im Westen denkt man bei Curry hingegen eher an das Gewürzpulver und die damit gewürzten Gerichte. Normalerweise denkt man gar nicht so viel darüber nach. Bei genauerer Betrachtung jedoch ist das Currypulver kein einzelnes Gewürz, sondern eine ganze Gewürzmischung. Es kann mild oder scharf schmecken und ist in zahlreichen Farbvariationen erhältlich: eine breite Palette von Möglichkeiten also! Aber keine Angst: Wenn man die Zutaten für Currypulver zusammenstellt, kann man nicht viel falsch machen, denn es gibt keine festen Regeln, welche Gewürze in welchen Mengen zu verwenden sind. Manche CurryMischungen bestehen aus zwanzig oder mehr Einzelgewürzen. Die Zusammensetzung hängt vor allem von den Vorlieben des Kochs in punkto Geschmack, Geruch und Aussehen ab und natürlich davon, ob man ein Fisch-, Fleisch- oder Gemüsegericht zubereiten möchte. 34 CONNECTIONS Der Ursprung des Wortes „Curry” ist unklar. Manche vermuten, dass es vom tamilischen Wort karil kommt, das „gewürzte Sauce” bedeutet; andere glauben, dass es auf die HindiWörter karahi oder karai zurückgeht, die einen wokförmigen Kochtopf bezeichnen. Auch wer Curry erfunden und zum ersten Mal verwendet hat, ist Gegenstand von Diskussionen. Angeblich soll das erste bekannte Rezept für Fleisch mit würziger Sauce und Brot in der Nähe von Babylon in Mesopotamien entdeckt worden sein und aus der Zeit um 1700 vor Christus stammen. Heute gelten Curry-Gerichte jedoch gemeinhin als indische Spezialität, wobei die britische Kolonialherrschaft sicherlich eine bedeutende Rolle beim Aufstieg des Curry spielte. Heute ist Curry nämlich auch weit jenseits der Grenzen Indiens beliebt und hat seinen festen Platz in der internationalen Küche, besonders in Thailand, Großbritannien und Japan. Alle haben erkannt: Ein wenig Würze im Leben hat noch keinem geschadet. Curry-Gerichte selbst gemacht Unsere Kollegin von Oiltanking Indien, Rashmi Surve aus Mumbai, hat freundlicherweise ihre Rezept-Schatulle für uns geöffnet und tischt uns zwei leckere Curryrezepte auf. ZUTATEN 1 2 12 je 2 1 großes Hähnchen (zerlegt) Kokosnüsse rote Chilis Teelöffel Anis- und Koriandersamen Esslöffel Kreuzkümmelsamen ½ Teelöffel gemahlener Muskat 2 Esslöffel Mohn je 4 Esslöffel geklärte Butter und Pflanzenöl 6 große Zwiebeln 1 limonengroße Tamarinden- 6 8 1 Knoblauchflocken Pfefferkörner Teelöffel Bockshornkleesamen 2 HÜHNCHENCHACOOTY frucht Esslöffel Essig Salz nach Geschmack Zubereitung Alle Gewürze und die Chilis in wenig Öl anbraten, bis sich das Öl rot verfärbt. Dann zu einer Paste zermahlen. Eine Kokosnuss reiben, mit Mohn und drei Zwiebeln in Öl goldgelb anbraten und zu einer weichen Paste verarbeiten. Aus der anderen Kokosnuss drei Tassen dünne und eine Tasse dicke Kokosmilch extrahieren. Die Tamarinde fünf Minuten in heißem Wasser einweichen, dann den Saft auspressen. Vier Esslöffel Ghee (ausgelassene Butter) und Öl erhitzen und die übrigen Zwiebeln goldbraun anbraten. Das Hähnchen, Salz, die Gewürze und die zerkleinerte Kokosnuss hinzugeben. Gut verrühren, die dünne Kokosmilch hinzugeben und köcheln lassen, bis das Hähnchen fast gar ist. Dann die Tamarinde hineingeben und kochen lassen, bis das Hähnchenfleisch zart und die Sauce eingedickt ist. Den Essig und die dicke Kokosmilch unterrühren und leicht erwärmen. Vom Herd nehmen und zum Servieren mit Korianderblättern dekorieren. ZUTATEN BUTTERFISCHCURRY 1 ½ 1 3 Butterfisch Kokosnuss Esslöffel Kreuzkümmelsamen rote Chilis einige Curryblätter je 2 Esslöffel Koriandersamen und Mohn 1 große Zwiebel 4 grüne Chilis aufgeschnitten ZUBEREITUNG Den Fisch säubern und in Scheiben schneiden. Mit Salz und Kurkuma bestreuen. 15 Minuten ziehen lassen, dann leicht anbraten. Zwiebel, rote Chilis, Knoblauch, Kokosnuss, Koriander, Kreuzkümmel und Mohn gemeinsam anrösten und zusammen mit der Tamarinde 3 4 10 1 Kokums Knoblauchflocken Cashewnüsse limonengroße Tamarindenfrucht 700-950 l Wasser Öl zum Kochen Salz nach Geschmack zu einer Paste verarbeiten. Drei Esslöffel Öl erhitzen, die Paste gut anbraten und immer wieder Wasser hinzugeben, bis ein angenehmes Aroma entsteht. Wasser und die Kokums hinzugeben und zum Kochen bringen; dann den in Scheiben geschnittenen Fisch hineinlegen. Köcheln lassen, bis der Fisch gar ist und die Sauce eingedickt ist. Mit Korianderblättern dekorieren und servieren. * nach ayurvedischer Empfehlung CONNECTIONS 35 W o sind wir ? W o sind wir ? Mittlerer Osten & Afrika Im Jahr 2004 engagierte sich Oiltanking erstmals im Mittleren Osten mit einer Beteiligung in Dschabal Ali in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate (VAE). Drei Jahre später startete im Oman das größte Neubauprojekt, das es je gab. 2009 schließlich machte Oiltanking sich auf den Weg nach Südafrika. Gerard Reumer Regional Manager Mittlerer Osten & Afrika 36 CONNECTIONS Mit Effizienz Die Länder des Mittleren Ostens sind vor allem berühmt für ihre Ölressourcen. Ihr natürlicher Reichtum hat nicht nur die Region selbst, sondern die ganze Welt entscheidend geprägt. Aber auch hier hat die globale Finanzkrise ihre Spuren hinterlassen. Dank seiner Bodenschätze wird der Mittlere Osten jedoch relativ schnell alle wirtschaftlichen Turbulenzen überwinden. Und so hat auch Oiltanking aus der Region viel Positives zu berichten. Als 2004 mit Star Energy in Dschabal Ali, VAE, eine Jointventure-Vereinbarung unterzeichnet wurde, etablierte sich Oiltanking im viertwichtigsten Erdölförderland der Welt. Immerhin verfügen die VAE über 9% der nachgewiesen Ölvorkommen der Erde. Seit diesen Anfängen hat das Oiltanking-Terminal rasch expandiert und verfügt heute über eine Gesamtkapazität von 857.000 cbm. Dschabal Ali liegt 30 km von Dubai City entfernt und dürfte der größte künstliche Hafen der Welt sein. Das Terminal war eines der ersten großen Investitionsobjekte der Privatwirtschaft in diesem Hafen. Seine strategische Lage und die Möglichkeit, auch von Seeschiffen mit großem Tiefgang angelaufen zu werden, machen es zu einer idealen Drehscheibe für den internationalen Warenumschlag. Eine weitere Funktion liegt in den Umladungs- und Weiterverteilungsvorgängen zur Versorgung des Mittleren Ostens, des indischen Subkontinents und Ostafrikas. Außerdem werden hier Ladungen zum Weitertransport an weiter entfernte Zielorte konsolidiert. Im Verbund mit Dubais erstklassiger Binneninfrastruktur sorgt das Terminal für eine sichere, schnelle und kosteneffiziente Abfertigung. unterwegs zu neuen Märkten Das Terminal in Oman kann ebenfalls stolz auf seine Entwicklung sein. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Oiltanking-Odfjell-Terminal im Jahr 2007 hätte günstiger nicht sein können, waren damals doch in der arabischen Golfregion die Tankkapazitäten knapp. Auch heute noch betreibt Oiltanking Odfjell das einzige unabhängige Flüssiggutterminal in dem neu gebauten Hafen. Sohar liegt strategisch günstig direkt außerhalb der Straße von Hormus am Eingang zum arabischen Golf. Von hier aus kann das Terminal die Handelsströme im Mittleren Osten selbst sowie den Güterverkehr aus dem arabischen Golf zu anderen Kontinenten und Regionen (besonders nach Indien, Ostafrika und in den Fernen Osten) optimal zu unterstützen. Kurz nach Abschluss der ersten Bauphase wurden bereits weitere Expansionspläne geschmiedet. So soll die Gesamtkapazität bis zum zweiten Quartal 2011 eindrucksvolle 1.267.500 cbm erreichen – mit der Option auf weitere Ausbaustufen für die Zukunft. Die Strategie des Unternehmens, Sohar zu einer internationalen Drehscheibe für die Lagerung und den Umschlag von Flüssiggut zu machen, hat sich als richtig erwiesen. 2009 wagte sich Oiltanking auf einen neuen Kontinent vor und ging ein Jointventure mit Calulo Terminals in Südafrika ein. Der Unternehmenszweck von Oiltanking Calulo, das seinen Sitz in Kapstadt hat, besteht in der Konzeption, der baulichen Durchführung und dem Betreiben von Flüssiggutlagerprojekten in Südafrika. Über Fortschritte, die erzielt wurden, berichten wir in Kürze. Neben Südafrika statten OiltankingMitarbeiter auch immer häufiger anderen schwarzafrikanischen Ländern Besuche ab, um dort verschiedene Projektoptionen zu prüfen. Oiltanking Middle East & Africa Limited ist die Regionalvertretung von Oiltanking für den Mittleren Osten und Afrika. Von Dubai aus agiert sie als Koordinator im Auftrag der Oiltanking GmbH, leitet die regionale Geschäftsentwicklung und unterstützt die Profit Center in dieser sich rasch verändernden Weltregion. CONNECTIONS 37 K ulturelle E rfahrungen K ulturelle E rfahrungen NEIN lässt man als Antwort nicht gelten Erwin Mortelmans von Oiltanking Antwerpen wechselte als kaufmännische Führungskraft im Januar 2010 zu Oiltanking Oman. Zwölf Monate später ist bereits klar: Sein positiver Eindruck von diesem Land wird ein Leben lang bestehen bleiben. Er erläutert, warum. Entdeckungspfad Erwin Mortelmans und seine Familie wurden nicht nur Zeuge einer spektakulären Landschaft während einer ihrer Wadi Ausflüge im Oman. Freudiger Kulturaustausch unter den Jüngsten und den jung gebliebenen im Haus von Mortelmans Freunden. Meine Frau und ich hatten oft Berichte über die sprichwörtliche omanische Gastfreundschaft gehört, und unsere nicht-omanischen Kollegen halten sie für den ausgeprägtesten Charakterzug der Omaner. Sie haben recht. Bei einem unserer Ausflüge in die Wadis* wurde uns diese Gastfreundschaft selbst zuteil. Hoch oben in den wilden, zerklüfteten Bergen kamen wir zu einem kleinen Haus, das, wie sich herausstellte, von drei Generationen einer omanischen Familie bewohnt wurde. Kaum hatten sie uns erblickt, verwickelten sie uns in ein lebhaftes Gespräch, wenn man es so nennen mag, denn sie sprachen kaum ein Wort Englisch, und wir konnten nur sehr wenig Arabisch. Trotzdem war es ein herzlicher Austausch, und wir verstanden, dass sie uns in ihr Zuhause einladen wollten. Also nahmen wir gerne an. Natürlich fühlten wir uns geehrt und waren auch ein wenig neugierig, als man uns hineinbat. Gleichzeitig machte sich aber auch etwas Nervosität breit: Was genau würde geschehen, und wie hatten wir uns zu verhalten? Viel Zeit, darüber nachzudenken, blieb uns nicht, da uns umgehend alle Familienmitglieder vorgestellt wurden, und wie gesagt: Es lebten drei Generationen unter einem Dach, angefangen vom Großvater, der sich aber bei seinem Mittagsschläfchen nicht weiter stören ließ. Dann zeigte man uns höflich das Haus und den umliegenden Garten und erläuterte uns so manches Detail. Unter anderem wurden uns dabei auch die Wasserversorgung und das Vieh vorgeführt. Während dieser Führung muss sich jemand eifrig in der Küche zu schaffen gemacht haben, denn von dort wurde plötzlich ein üppiges Mahl aufgetragen. Es war klar, dass man ein Nein als Antworten nicht gelten lassen würde, und so entschlossen wir uns, überwältigt von so viel Gastfreundschaft, zu bleiben. Anfangs begegneten wir all dieser Freundlichkeit mit der typischen europäischen Reserviertheit und warteten nur 38 CONNECTIONS darauf, dass man uns lokales Kunsthandwerk unter die Nase halten würde oder eine Bezahlung für die erbrachten Dienste verlangen würde. Doch nichts von alldem, diese Gastfreundschaft war echt! Drei Stunden später (nach einem opulenten Mahl, einigen persönlichen Plaudereien und der obligaten Hennabehandlung für meine Frau) erteilte man uns schließlich die Erlaubnis, uns zu verabschieden – allerdings erst, nachdem wir versprochen hatten, bald wieder vorbeizuschauen. * Wadi = trockenes Flussbett, das sich hervorragend für Off-Road-Touren eignet. Portrait Erwin Mortelmans kam im Juli 2007 zu Oiltanking Stolthaven Antwerpen, Belgien. Zu Beginn des Jahres 2010 wurde er zu Oiltanking Odfjell Oman als Commercial Manager versetzt. CONNECTIONS 39 K ulturelle E rfahrungen F lüssige F akten Im Blickpunkt Eines der am meisten gepflegten und gehegten Steckpferde von Oiltanking ist der HSSE-Bereich. Um den Kolleginnen und Kollegen in aller Welt einen Anreiz zu bieten, ihre HSSE-Kennzahlen weiter zu verbessern, wurde vor zwei Jahren die Idee geboren, den Terminals mit der besten Sicherheitsbilanz einen Preis zu verleihen. Jedes Jahr werden die Terminals in den „Blickpunkt” gerückt und erhalten als Preis einen "Leuchtturm” für die Leistung im Hinblick auf die wichtigen KPI's inklusive der Berichte über Beinahe-Unfälle. Der diesjährige goldene Leuchtturm geht an Oiltanking Odfjell Oman für die beste Gesamtbilanz, und Oiltanking Odfjell Singapore erhält den weißen Leuchtturm für die größten Verbesserungen. Und natürlich sind wir schon gespannt, wer im kommenden Jahr auf das Siegertreppchen steigen wird. Modell des Preises ist der Leuchtturm "Roter Sand", das erste auf Meeresgrund errichtete Bauwerk überhaupt, welches 1885 als Symbol technischen Fortschritts galt. Fundamentale und nationale Charaktereigenschaft Erwin Mortelmans Frau umgeben von Gastfreundschaft für die die Omanis bekannt sind. Zwei Wochen später erhielten wir eine SMS von einem Familienmitglied, das uns mitteilte, er sei gerade in unserer Nähe und würde uns gerne besuchen. Kein Problem, dachten wir: Jetzt sind wir an der Reihe. Doch nun sollten wir die andere Seite der omanischen Höflichkeit kennenlernen: Als Dankeschön dafür, dass man sie als Gast empfängt, bringen Omaner nicht etwa einen Blumenstrauß oder eine Flasche (alkoholfreien) Wein mit. Weit gefehlt. Sie präsentieren einen ganzen Einkaufswagen voller Köstlichkeiten aus allen Abteilungen des Supermarktes. Für uns Europäer war das eine sehr seltsame Erfahrung, und es fiel uns schwer, das Geschenk anzunehmen. Doch auch hier ließ man ein Nein als Antwort nicht gelten. Natürlich wollten wir unserem Gast dieselbe Gastfreundschaft bieten, die wir bei seiner Familie erfahren hatten, und luden ihn zum Abendessen ein. (Unseren Wasseranschluss haben wir ihm allerdings diskret vorenthalten.) Seine Gesellschaft machte uns viel Freude. So bogen wir uns beispielsweise vor Lachen, als unser Gast meiner Frau ein gut gemeintes Kompliment machen wollte und sagte, ihr Essen sei „genauso gut wie bei McDonald's”. (Nur um die Ehre meiner Frau als Köchin zu retten, sei darauf hingewiesen, dass man, wenn man in den omanischen Wadis lebt, McDonald's als etwas ganz Besonderes erachtet.) Ein paar Wochen später beim Fest des Fastenbrechens zum Ende des Ramadans, dem Idu l-fitr, fuhren wir noch einmal in den Wadi, um der Familie ein herzliches „Idu l-fitr mubarak” (Gesegnetes Fest) zu wünschen. Und diesmal waren wir vorbereitet. Richtig: Wir hatten einen Einkaufswagen voller Lebensmittel mitgebracht und ließen ein Nein als Antwort nicht gelten. Strahlende Sieger Die Kollegen vom Terminal in Singapur präsentieren stolz ihre HSSE-Trophäe: den weißen Leuchtturm; der goldene ging an das Team von Oiltanking Odfjell Oman. Besondere Gunst Die Hände von Erwin's Frau Danielle wurden von einer ihrer Omani Freunde kunstvoll im Mehndi Stil mit Henna verziert. 40 CONNECTIONS CONNECTIONS 41 W o sind wir ? W o sind wir ? Mit Professionalität und Sorgfalt Nordamerika In Nordamerika befand sich Oiltanking in den letzten Jahren auf Wachstumskurs. Heute gehört das Unternehmen zu den Hauptakteuren an der amerikanischen Golfküste, die für den internationalen Handel einen Dreh- und Angelpunkt bildet. Darüber hinaus deckt man das Zentrum des Kontinents ab und verfügt auf den (zu den USA gehörigen) Jungferninseln über Anlagen für den Umschlag von Trockenmassengut. Carlin Conner Regional Manager Nordamerika 42 CONNECTIONS Zusätzlich zur Lagerung von Rohöl übernahm das Oiltanking-Terminal in Houston/Texas als erstes in Nordamerika auch den Umschlag von Aragonit (einem trockenen sandartigen Material). Doch auf Sand ist die Zukunft des Unternehmens keineswegs gebaut. 1977 hatte das Terminal mit einer Kapazität von gerade einmal 1,2 Mio. Barrel (190.000 cbm) begonnen. Doch aufgrund seiner Lage am Houston Ship Channel in einem der umschlagsstärksten Seehäfen der USA wurden die Kapazität und die Produktpalette in den Folgejahren stetig erweitert. Heute ist das Terminal eine führende Einrichtung für den Import und Export von Rohöl, Raffinerieprodukten, chemischen Einsatzstoffen und Flüssiggas. Dank zahlreicher Pipelineverbindungen zu Raffinerien und nahe gelegenen Produktionsstätten sowie einer hervorragenden Infrastruktur zur Abfertigung von Schiffen gilt es als erstklassiges Lager- und Umschlagzentrum. 2001 konnte Oiltanking mit dem Erwerb eines zusätzlichen Terminals in Beaumont, Texas, östlich von Houston seine Präsenz an der amerikanischen Küste des Golfs von Mexiko weiter ausbauen. Das Beaumont-Terminal liegt in der Nähe mehrerer Raffinerien und petrochemischer Anlagen in der Region Port Arthur. Mit einer Gesamtkapazität von 5,7 Mio. Barrel (906.000 cbm) spielt es eine wichtige Rolle zur Befriedigung der Kundennachfrage. „Alle Aufgaben mit Professionalität und Sorgfalt zu erledigen ist ein Ziel, das wir ebenso stringent wie strukturiert verfolgen”, betont Carlin Conner. Und tatsächlich hat Oiltanking mit dem Erwerb eines Chemikalienterminals in Texas City/Texas zusätzlichen Schwung erhalten, denn damit verfügt das Unternehmen nunmehr über drei Standorte an der US-Golfküste. Gleichzeitig avancierte man zu einem wichtigen Akteur an einem der drei Hauptumschlagsplätze für Chemikalien weltweit. Um den eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen, expandiert Oiltanking auch im Landesinneren und erwarb 2009 das Joliet-Marine-Terminal in Channahon/Illinois. Mit 1,9 Mio. Barrel (300.000 cbm) Lagerkapazität ist das neue Terminal auf aggressives Wachstum im Großraum Chicago und im nördlichen Mittleren Westen sowie im US-Chemikalien- und Petrochemikalienmarkt ausgelegt. Im Juli 2010 wurde dann die strategische Entscheidung getroffen, in den Markt für Trockenmassengut einzusteigen: In einem Jointventure mit Dupré Logistics LLC wurde Oiltanking Dupré in St. Croix auf den US-Jungferninseln gegründet. Oiltanking Dupré richtet sich an Kunden, die Umschlagsleistungen für Petrolkoks sowie weitere Raffinerieserviceangebote nachfragen. Mit der Eröffnung eines Terminals in Port Neches baute Oiltanking Nordamerika im August 2010 seine Präsenz im Südosten von Texas weiter aus. Sobald die Aufrüstung des Terminals abgeschlossen ist, wird es Tanklagerkapazitäten in der Größenordnung von 2 Mio. Barrel (320.200 cbm) verfügen und kann damit einen Teil der Rohöllogistik in der Region Port Arthur übernehmen. Am Horizont zeichnen sich für Oiltanking Nordamerika bereits zahlreiche Chancen ab, um weiter organisch zu wachsen und dabei auch künftig neue Standorte für Flüssig- und Trockengut zu erschließen. CONNECTIONS 43 NORDAMERIKA NORDAMERIKA Die gemeinsamen Anstrengungen tragen Früchte Im Rahmen der strategischen Bemühungen von Oiltanking, den Schüttgutumschlag in Nordamerika auszubauen, hat man im Juli 2010 ein Jointventure mit Dupré Logistics LLC vereinbart. Bald darauf ergatterte das neue Unternehmen einen ersten langfristigen Auftrag von HOVENSA LLC. Wenn sich zwei Firmen mit ihrem spezifischen Knowhow und ihren Ressourcen zusammentun und beschließen, maßgeschneiderte Servicelösungen anzubieten, muss daraus zwangsläufig eine „Win-Win-Situation” entstehen. Dupré Logistics LLC brachte seine Erfahrung im Materialumschlag mit, Oiltanking konnte ein globales Netz und umfassendes Knowhow als Terminalbetreiber beisteuern. Das Ergebnis ist eine einzigartige Kombination von Serviceleistungen, die in der Branche auf eine breite Nachfrage treffen. Die neue Gesellschaft hat ihren Sitzen in Houston, Texas, und bietet ihren Kunden Umschlagsleistungen für Petrolkoks an. Schon bald nach der Gründung wurde dem neuen Jointventure von HOVENSA L.L.C. ein erster langfristiger Auftrag erteilt. Hovensa ist eine der zehn größten Raffinerien der Welt und mit einer Rohölverarbeitungskapazität von 500.000 Barrel pro Tag (79.000 cbm) eine der modernsten der gesamten USA. Oiltanking-Dupré LLC übernimmt bei Hovensa den Betrieb und die Wartung des Petrolkoks-Transportsystems und der Schiffs-verladekais auf der Karibikinsel St. Croix, die zu den US-Jungferninseln gehört. Seit dem 1. August 2010 koordiniert Oiltanking-Dupré St. Croix LLC nun den Transport des Petrolkoks aus der Koksgrube zum Kai. Petrolkoks Neben gasförmigen und flüssigen Produkten fällt beim Cracking als fester Rückstand auch Petrolkoks an. Jüngster Zugang Durch den Abschluss eines Zeitpachtvertrags mit Motiva Enterprises LLC für das Flüssiggutterminal in Port Neches, USA, im August 2010 hat Oiltanking noch ein zweites Terminal in Südost-Texas hinzubekommen; in den USA sind es mittlerweile fünf. Im Rahmen des mit Motiva Enterprises geschlossenen Zeitpachtvertrags übernahm Oiltanking am 1. August 2010 die Betriebsführung in dem bereits bestehenden Seeterminal von Port Neches. Der Vertrag sieht vor, dass Oiltanking die vorhandenen Anlagen modernisieren und um 600.000 Barrel (95.000 cbm) erweitern wird. Durch die Kapazitätsaufstockung wird die Gesamtkapazität auf 1,5 Mio. Barrel (238.480 cbm) anwachsen. Das Investitionsvorhaben hat ein Volumen von ca. USD 52 Mio., wobei die Umsetzung etwa 18 Monate dauern wird. Die konzeptionellen und technischen Arbeiten sowie weitere Verbesserungen an den Tanks sind bereits in vollem Gange. Sobald die neuen Tanks betriebsbereit sind, kann Oiltanking mehr als 300.000 Barrel pro Tag von der vergrößerten MotivaRaffinerie in Port Arthur abnehmen und weitertransportieren. Das neue Terminal in der Stadt Port Neches liegt in der Region von Beaumont-Port Arthur am Neches River 44 CONNECTIONS etwa 20 Meilen (32 km) hinter der Küste des Golfs von Mexiko. Zusammen mit dem bereits bestehenden Terminal in Beaumont, das mit seinen 6 Mio. Barrel Gesamtkapazität (952.000 cbm) nur 13 km entfernt ist, wird es die Präsenz von Oiltanking in Südost-Texas weiter stärken. Zudem ist es ein wichtiger Standort für die lokale Wirtschaft von Port Neches, einer Stadt, für die der Neches River seit jeher eine wichtige Lebensader darstellt: Auf ihm werden landwirtschaftliche Erzeugnisse, Nutzholz, Öl und Kunststoffe transportiert. Das Flussgebiet ist überdies ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen, die hier fischen, jagen, Vögel beobachten, Boot fahren und vielen anderen Naturaktivitäten nachgehen. Gib mir fünf Mit dem Port Neches Terminal ist Oiltanking nun an fünf Standorten in den USA vertreten. CONNECTIONS 45 NORDAMERIKA NORDAMERIKA wohltätige, erzieherische und wissenschaftliche Zwecke organisiert. Heute ist sie nicht nur die größte Nutztierausstellung der Welt, sondern auch das umfassendste, reguläre Rodeosaisonturnier – kurzum: die beliebteste Großveranstaltung im Südwesten der USA. Beinahe 24.000 freiwillige Helferinnen und Helfer, darunter seit vielen Jahren auch die Kollegen von Oiltanking Houston, tragen mit ihrer Zeit, ihren Ressourcen und ihrem Können dazu bei, Gelder für das Bildungswesen zu sammeln. Dann nämlich kann der General Rodeo Fund als Koordinator wieder Schülerbeihilfen, Mittel für Schulstiftungen sowie Stipendien für Agrarstudenten bereitstellen. Sechs Fragen an einen Profi Ross © Robby Freeman Acht Sekunden muss der Reiter für die Qualifikation im Sattel bleiben; diese Regel dient auch der Sicherheit und dem Wohlergehen des Tieres. Wenn von Texas die Rede ist, denkt man automatisch an Rodeoturniere: Der Staat des einsamen Sterns (Lone Star State), wie sich Texas selbst nennt, hat Rodeowettkämpfe auf seine eigene Weise definiert und gibt in der Rodeokultur den Ton an. Hier haben wir ein paar Hintergrundinformationen für all jene zusammengestellt, die sich noch nicht hundertprozentig sattelfest fühlen. Ein wütend bockender Bulle und ein gewandter furchtloser Mann in Cowboystiefeln, der das wilde Biest mit einem Lasso zu zähmen versucht: Das ist das Bild, das man mit Rodeos assoziiert. Was für die Cowboys, die ihre Rinderherden hüteten, einst zur alltäglichen Arbeit gehörte, hat sich zu einem modernen Sport und einem einzigartigen Spektakel entwickelt. Unter der Führung der Rodeoverbände, deren größter in Nordamerika Professional Rodeo Cowboys Association heißt, hat der Rodeo seinen Siegeszug angetreten – und das nicht nur in Texas: Auch in Kanada, Südamerika und Australien erfreut sich dieser Sport riesiger Beliebtheit. Weltweit werden Jahr für Jahr Tausende von Turnieren abgehalten. Dabei sind die größten wegweisenden Rodeos professionell und kommerziell organisierte Wettkämpfe, die oft in klimatisierten Arenen ausgetragen werden. Manche mögen bei Rodeos aus Tierschutzgründen mit der Stirn runzeln, andere mögen sie als Überbleibsel des Wilden Westens abtun, doch ist das Bullenbändigen längst nicht nur zu einem populären Sport, sondern auch zu einem lukrativen Geschäft avanciert. Wer erst einmal über die Zeit kommt, kann mit dem Geld das dem Gewinner winkt, auch lange auch über die Runden kommen. Doch bevor der wilde Ritt beginnt, zieht jeder Teilnehmer per Los 46 CONNECTIONS das Tier, gegen das er antreten muss. Das Rodeoturnier selbst besteht aus mehreren unterschiedlichen Disziplinen, die durch eigene Wettkampfstile, Regeln und Auszeichnungen definiert sind. Lässt man die regionalen Unterschiede einmal beiseite, so gehören bei den meisten professionellen Rodeos folgende sieben Disziplinen (in der üblichen Wettkampfreihenfolge) zum Standardrepertoire: Bareback-Riding (Ritt ohne Sattel)*, SteerWrestling (Ochsenringen), Team Roping (Lassowerfen im Team), Saddle Bronc (Ritt auf einem gesattelten halbwilden Pferd, Bronc genannt)*, Tie-down Roping (Einfangen von Kälbern mit dem Lasso), Barrel Racing (Wettreiten) und Bull Riding (Bullenritt)*. Dabei gibt es zwei Kategorien: das Zureiten (Roughstock)* und das Zeitreiten. Erstere ist gefährlich und pumpt jede Menge Adrenalin in die Adern. Die Turnierteilnehmer treten gegeneinander an, und das Pferd oder der Ochse wird nur einmal pro Tag aus der Box gelassen, während der Cowboy oder das Cowgirl sich acht Sekunden auf dem Rücken des Tieres halten muss. Beim Zeitreiten hingegen entscheidet die Stoppuhr über den Sieg. Doch beim Rodeoreiten geht es um mehr als üppige Preisgelder und eine Ehrenrunde für den Sieger. Die erste Houston Livestock Show and Rodeo wurde vor 78 Jahren für Connections: Was ist das Besondere am Rodeo? Robey Condra: Irgendwann hat man es im Blut: die Herausforderung und das Gewinnenwollen. Es ist wie eine eigene Welt, in der jeder jeden kennt. Außerdem ist Rodeoreiten ein athletischer Sport, der viel Disziplin und Entschlossenheit erfordert. Wo liegen die Unterschiede zwischen einem Profi und einem normalen Rodeoreiter? Profi-Rodeoturniere sind für diejenigen, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen wollen. Ein Amateur-Turnier gibt es praktisch jedes Wochenende auf dem Feld hinter irgendjemandes Haus, bei Profi-Rodeos geht es hingegen um viel mehr Geld. Sie finden daher nicht so häufig statt, dafür aber in den ganzen USA und sogar in Kanada. Was ist das Schwierigste am Rodeoreiten? Das Reisen! Als Rodeo-Profi muss man riesige Distanzen zurücklegen, um von einem Turnier zum nächsten zu kommen. Manchmal werden Flüge gestrichen, manchmal macht das Auto schlapp. Das verursacht unerwünschten Stress, wenn man sich immerzu fragt, ob man es überhaupt zum nächsten Turnier schafft. Ob man dort ankommt oder nicht, die Startgebühr wird auf jeden Fall fällig, und sie beträgt zwischen 100 und 500 USDollar. Wer nicht erscheint, muss sogar noch eine Strafe zahlen. Wie ist das, wenn man auf einem Ochsen reitet? Beim Reiten denkt man nicht nach, denn dafür ist schlicht keine Zeit. Manchmal tut einem etwas weh, manchmal hat man sich irgendeinen Knochen gebrochen. Aber Geld gibt es nur für den, der reitet. Deshalb muss man alles andere aus seinem Geist verbannen und sich nur auf das konzentrieren, was nötig ist, um die Sache durchziehen zu können. Wie oft müssen Sie trainieren? Man muss in guter körperlicher Verfassung sein. Wettkämpfer fahren zu über 150 Rodeoturnieren im Jahr. Dazu muss man auf jedem Fall vor oder nach dem Wettkampf Krafttraining machen. Sie waren sehr erfolgreich und haben viele Preise gewonnen. Warum haben Sie irgendwann die Stiefel ausgezogen und gesagt: Jetzt ist Schluss! Zu viele Knochenbrüche? Wer Rodeos reitet, verletzt sich auch. Das ist unvermeidlich und liegt schlicht im Wesen dieser wilden Tiere. Auch ich habe meine Abreibung bekommen: mehrere Gehirnerschütterungen, viele genähte Platzwunden, gebrochene Beine und Rippen, ein Riss im Schädel sowie Knieoperationen, und das ist längst nicht alles. Aber als ich dann Vater eines kleinen Mädchens wurde, habe ich mich für einen weniger gefährlichen Job entschieden, damit ich für meine Kleine da sein kann. Beide Bilder: © Robby Condra Hoch zu Wir sprachen mit Robey Condra, Operator bei Oiltanking Houston, der 18 Jahre lang an Rodeoturnieren teilnahm, 12 davon als Profi. Dreimal qualifizierte er sich (als einer der 15 Besten in den USA) für das nationale Rodeo-Finale, zweimal (als einer der 45 besten Bullenreiter der Welt) für das Weltfinale der Professional Bull Riders. Beide Wettkämpfe finden in Las Vegas, Nevada, statt und gehen über jeweils zehn Runden und einen Zeitraum von zehn Tagen: für jeden, der auch nur vage mit der Kunst dieses Sports in Berührung gekommen ist, sind es die prestigeträchtigsten Rodeoturniere überhaupt. Alls im Griff Robey Condra überflügelt seine Konkurrenten wie beim Calgary Stampede in Kanada 2003. CONNECTIONS 47 F reizeit & S pa S S L exikon „Houston, wir haben ein Problem!” Für Sie alles kein Problem, denn unser Crashkurs durch die „Welt” englischer Redewendungen macht Sie fit für die Reise. Und natürlich gehört immer eine gute Prise Humor dazu. China Not for all the tea in China. Um nichts auf der Welt. A bull in a China shop. Ein Elefant im Porzellanladen. Schweiz Like a Swiss watch. Wie ein Schweizer Uhrwerk (d.h. absolut zuverlässig). Mexiko A Mexican standoff. In dieser Auseinandersetzung gibt es keine Sieger (nämlich wenn sich zwei Westernhelden mit gezücktem Revolver gegenüberstehen). England Schottland Carry coals to Newcastle. Eulen nach Athen tragen (oder Kohlen in die Bergbauregionen Nordenglands, d.h. etwas völlig Überflüssiges tun). Scotch mist. Luftschlösser. (Die englische Redewendung bezieht sich auf den in Schottland häufig auftretenden Nebel.) Frankreich Nierderlande Pardon my French. Verzeihen Sie die Ausdrucksweise (z.B. wenn man flucht). Double Dutch. Kauderwelsch oder Geschwafel. French leave. Sich auf Französisch empfehlen / verdrücken (d.h. ohne Abschied oder ohne Erlaubnis einfach verschwinden). Griechenland Beware of the Greeks bearing gifts. Hüte dich vor den Griechen, wenn sie Geschenke bringen. (Der Satz nimmt Bezug auf das Trojanische Pferd und bedeutet, man soll niemals seinem Gegner trauen.) It’s all Greek to me. Ich verstehe nur Bahnhof. (Die englische Redewendung bezieht sich auf die Schwierigkeiten, die Gymnasiasten früher mit Griechisch hatten.) 48 CONNECTIONS Let’s go Dutch. Getrennt zahlen (z.B. im Restaurant). USA Indien Indian file. Im Gänsemarsch. Italien When in Rome, do as the Romans do. Andere Länder, andere Sitten. (Die englische Redewendung geht auf ein Zitat des Heiligen Ambrosius zurück). “Houston, we have a problem.” Einem Bericht zufolge lautete so ein Funkspruch, um eine lebensbedrohliche Situation während einer Mondmission an Bord von Apollo 13 zu melden; mittlerweile wird der Satz für jede Art von Problem verwendet. Im Ausland tätige Mitarbeiter: "Expatriaten" Wer das Land, in dem er aufgewachsen ist bzw. in dem er seinen gesetzlichen Wohnsitz hat, freiwillig verlässt, um für eine gewisse Zeit (oder auch für immer) anderswo zu leben (und zu arbeiten), wird neudeutsch als Expatriat bezeichnet (in Anlehnung an das englische Wort „Expatriate”). Normalerweise wird der Begriff für Mitarbeiter verwendet, die von ihrem Arbeitgeber ins Ausland geschickt werden. Das Gegenstück dazu sind vor Ort eingestellte Arbeitskräfte (bei denen es sich ebenfalls um Ausländer handeln kann). Im Gegensatz zu Migranten, die normalerweise dauerhaft in einem anderen Land leben möchten und dort auch die Staatsbürgerschaft beantragen, planen die meisten Expatriaten, nur für eine bestimmte Dauer zu bleiben, und behalten daher ihre Staatsbürgerschaft. As American as apple pie. Deutscher / amerikanischer etc. geht's nicht. All roads lead to Rome. Alle Wege führen nach Rom (d.h. es gibt immer mehrere Wege zum Ziel). CONNECTIONS 49 M enschen & O rte M enschen & O rte Anpassungsgrad Immer auf Achse: Expatriaten 6.5 6.0 Meisterschaft Flitterwochen In den Kurven gut festhalten Die entsandten Mitarbeiter durchlaufen während ihres Auslandsaufenthalts unterschiedliche emotionale Phasen. 5.5 5.0 4.5 Anpassung www.munich-business-school.de 4.0 3.5 Innerhalb des Personals von internationalen Konzernen, so auch bei Oiltanking, kommt den sogenannten „Expatriaten” eine wichtige Rolle zu: Sie werden oft entsandt, um internationale Standorte zu betreuen. Wir haben Detlef Arlt, den Leiter der Personalabteilung bei der Marquard & Bahls AG, gebeten, uns zu erklären, was sich hinter dem glamourös klingenden Begriff verbirgt. connections: Was versteht man unter einem „Expatriaten”? Detlef Arlt: Ein Expatriat (bzw. Expatriatin) oder auch „Expat”, wie man im Englisch kurz und bündig sagt, ist jemand, der vorübergehend oder dauerhaft seinen Wohnsitz in ein anderes Land verlegt, dessen Staatsbürgerschaft er nicht besitzt und dessen Kultur nicht der entspricht, in der er aufgewachsen ist. Das Wort kommt vom lateinischen „expatriātus”, das sich zusammensetzt aus der Präposition „ex” (aus) und dem Substantiv „patriā”, dem Ablativ von „patria” (Heimat, Vaterland); die lateinischen Wörter sind wiederum griechischen Ursprungs: „exo” bedeutet „außerhalb” und „patrida” bedeutet „Land, Heimat”. Der Begriff „Expat” wird insbesondere dann verwendet, wenn qualifizierte Experten von ihrem Arbeitgeber ins Ausland geschickt werden. Was sind mögliche Gründe, um Mitarbeiter ins Ausland zu entsenden? Ein klarer Grund ist, dass international tätige Unternehmen ständig versuchen, neue Märkte zu erschließen. Sie benötigen Expatriaten, um die Standards, die im Heimatmarkt gelten, auch in anderen Ländern umzusetzen und zu garantieren (z. B. hinsichtlich Qualität, Sicherheit und HSSR). Da diese Experten bereits mit dem Unternehmen vertraut sind und über das erforderliche Fachwissen verfügen, erscheint es sinnvoll, von ihrem wertvollen Knowhow auch außerhalb der Landesgrenzen Gebrauch zu machen. Ein weiteres Motiv ist, dass solche 50 CONNECTIONS Auslandseinsätze ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung der entsandten Mitarbeiter sein können, denn es ist immer eine Herausforderung, in einer anderen Kultur tätig zu sein und zu lernen, damit zurechtzukommen. Wie wird man Expatriat, und wie viele Expatriaten gibt es derzeit bei Oiltanking? Es gibt bei Oiltanking ein wesentliches Kriterium, das man erfüllen muss, um Expatriat zu werden: Man muss mobil sein und die Bereitschaft mitbringen, entweder allein oder mit der Familie im Ausland zu leben. Überdies ist es natürlich wichtig, spezifische Kenntnisse und umfassende Erfahrung in der aktuellen Tätigkeit zu besitzen, die man auch in das neue Projekt einbringen kann. Englisch ist ein Muss, idealerweise sollten Bewerber aber mehrere Fremdsprachen sprechen. Neben einem entsprechenden Bildungshintergrund sollten sie hochmotiviert und engagiert sein, aber vor allem auch kerngesund. Selbstverständlich braucht man zudem ein hohes Maß an sozialer/interkultureller Kompetenz. Die Internationalisierung des Oiltanking-Geschäfts hat dazu geführt, dass die Anzahl der Expatriaten gewachsen ist, die die internationalen Standorte unterstützen und betreuen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind 55 Oiltanker als Expatriaten tätig, wobei ihre Auslandseinsätze je nach Land, Aufgabenstellung und zu erledigenden Arbeiten unterschiedlich lang ausfallen. Welche Rolle spielt die Personalabteilung für die Expatriaten? Zunächst einmal muss die Personalabteilung alle potenziellen und künftigen Projekte kennen, um Personalentscheidungen, die voraussichtlich anstehen werden, entsprechend prognostizieren und planen zu können. Dadurch, dass wir regelmäßig eingebunden sind, können wir sicherstellen, dass die richtigen Leute zur richtigen Zeit die entsprechende Aufgabe übernehmen, und gleichzeitig die internationale Karriereplanung unterstützen. Die Personalabteilung sieht ihre Rolle außerdem darin, während des gesamten Prozesses als Betreuer und Ansprechpartner für die Expatriaten zur Verfügung zu stehen. Sie unterstützt die Expatriaten von der ersten Minute an, sobald sie sich entscheiden, in ein anderes Land zu ziehen, und das in drei Bereichen: vor, während und nach der Entsendung. In jeder Phase gibt es unterschiedliche Bedürfnisse, wie z. B. die interkulturelle Vorbereitung, Sozialversicherungs- und Steuerfragen, Koordination des Umzugs usw. Und zu guter Letzt gilt: Wir haben immer ein offenes Ohr und sind nur einen Anruf entfernt, um zu helfen. Wie kann der Status der entsandten Mitarbeiter abgesichert werden? Mithilfe einer weltweiten Richtlinie stellen wir sicher, dass unabhängig von Herkunftsland, Funktion und Gehaltsklasse stets klar ist: Wer einen Auslandseinsatz absolviert, bekommt eine transparente, faire, berechenbare und gerechte Behandlung. Finanziell sollten keinerlei Nachteile entstehen. Und um die gesundheitliche Betreuung des Expats (und seiner Familie) sicherzustellen, haben wir einen internationalen medizinischen Betreuungsplan ausgearbeitet und bieten verpflichtende medizinische Beratungen sowie Sicherheitsschulungen für besonders risikoreiche Länder an. Worauf müssen sich Expatriaten einstellen? Ins Ausland zu gehen bedeutet eine komplette Umstellung in praktisch allen Lebensbereichen eines Expatriaten. Es geht nicht nur um die künftige Aufgabe im Ausland oder um die Frage, wie man sich darauf vorbereiten soll, sondern ebenso um die Auswirkungen des Auslandsaufenthalts auf das Privat- 3.0 2.5 Kulturschock 2.0 1.5 1.0 0-2 3-4 4-6 6-9 10-12 13-24 25-36 46-49 49+ Zeit in Monaten leben des Mitarbeiters und seiner Familie. Normalerweise macht jeder Expatriat einen Kulturschock durch. Der Anpassungsprozess an eine ausländische Kultur folgt einer U-förmigen Kurve, die vier Phasen umfasst. So ist der Expatriat zunächst „verliebt” in die neue Heimat (und freut sich auf all das Neue), erfährt dann einen Kulturschock (weil er die neue Umgebung plötzlich in einem weniger idealisierten und realistischeren Licht sieht und auch negative Aspekte des Gastgeberlandes wahrzunehmen beginnt), tritt anschließend in eine Anpassungsphase ein (in der er erkennt, wie viel ihm die neue Kultur zu bieten hat) und bringt es schließlich mit der Herausbildung einer doppelten kulturellen Identität (Bikulturalismus) zur interkulturellen Meisterschaft. Die Anpassung an eine neue Kultur, neue Arbeitsstelle und neue Kollegen fällt nicht immer ganz leicht. Aber wenn die Expatriaten und ihre Familien sich der möglichen Hindernisse bewusst sind und ein hohes Maß an Frustrationstoleranz mitbringen, finden sie die Zuversicht, sich ein neues, funktionierendes Leben aufzubauen und gleichzeitig ihre persönlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Jede neue Herausforderung kann einen Zugewinn bedeuten. Einmal Expatriat, immer Expatriat? Gibt es einen Weg zurück, und was bedeutet das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber? Natürlich gibt es die Möglichkeit der Rückkehr, doch das hängt von den Bedürfnissen und Erwartungen auf beiden Seiten ab, beim Expatriaten und beim Unternehmen. Wenn ein Mitarbeiter nach Hause möchte, ist es wichtig, dass er dies so früh wie möglich kommuniziert, damit in der Personalplanung rechtzeitig die Weichen für seine Rückkehr gestellt werden können. CONNECTIONS 51 W o sind wir ? W o sind wir ? Lateinamerika Oiltankings Aktivitäten in Lateinamerika waren eng verzahnt mit den in Argentinien (1994), Peru (1996) und Bolivien (2000) durchgeführten Privatisierungen. Seitdem ist jedoch ein neues Szenario entstanden, das in diesen Ländern und in anderen Märkten für viele neue Aufträge gesorgt hat. Julio Tellechea Regional Manager Lateinamerika Perfekte Position trotz Pendelbewegung Die größte Herausforderung, mit der sich Oiltanking in Lateinamerika konfrontiert sah, waren sicherlich die politischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten, die in dieser Region besonders ausgeprägt waren. Man spricht im Zusammenhang mit Lateinamerika daher häufig von einer Pendeltheorie, schwanken diese Länder doch immer wieder zwischen einer Politik, die ausländische Investitionen begünstigt, und einer, die auf nationales Eigentum setzt. Daraus ergibt sich seit jeher ein Umfeld, in dem Unternehmen von einem auf das andere Jahr aufsteigen oder zugrunde gehen können. Als sich Argentinien als einer der ersten Märkte Lateinamerikas für private Investoren öffnete, wagte Oiltanking sogleich den Sprung ins kühle Nass und erwarb in Puerto Rosales 1994 ein erstes Terminal. Seitdem sind ein weiteres in Brandsen sowie ein Bürostandort in Buenos Aires hinzugekommen, womit sich die Lagerkapazität in Argentinien auf insgesamt 591.000 cbm erhöht hat. Kurz darauf ergriff Oiltanking in Lateinamerika eine weitere einmalige Chance und ging 1996 ein Jointventure mit Graña Montero ein. Die neun zugehörigen Terminals sind über ganz Peru verteilt und bieten zusammen mit den jüngsten Projekten in Lima und Matarani eine Gesamtlagerkapazität von 383.000 cbm. Die schwierigste Aufgabe, der sich Oiltanking immer wieder stellen muss, ist jedoch die Verlängerung der Verträge und Konzessionen, die man in den Neunzigerjahren in Peru abgeschlossen hat, 52 CONNECTIONS denn mittlerweile setzt die Politik wieder verstärkt auf nationales Eigentum. In den brasilianischen Markt stieß Oiltanking 2008 mit dem Bau eines hochmodernen Terminals in Vitoria vor. Brasilien ist der größte Markt in der Region und das Land mit dem stärksten Wachstumspotenzial für das Geschäft von Oiltanking. Hier besteht die Herausforderung darin, den Marktanteil deutlich auszuweiten. Ein weiterer historischer Meilenstein für das Unternehmen war der Startschuss in Kolumbien im Jahr 2009. Damit drang man in einen neuen Markt mit einem riesigen Potenzial vor, auf dem man im Gegensatz zu wichtigen Kunden und Konkurrenten bislang nicht vertreten gewesen war. Heute ist das Terminal mit einer geschätzten Kapazität von 22.900 cbm fest integriert und verfügt über einen soliden Kundenstamm. Mit den jüngsten Projekten in Panama – dem Bau von zwei Bunkerterminals (mit einer Kapazität, die zunächst auf 358.000 cbm ausgelegt ist) – wird sich Oiltanking fest in einer zentralen Logistikdrehscheibe für Nord- und Südamerika etablieren und erschließt sich neue Geschäftschancen im atlantischen und pazifischen Raum. Ein wichtiger Bestandteil von Oiltankings aktuellen und künftigen Aktivitäten in der Region ist die Zusammenarbeit mit starken lokalen Partnern und die Abstimmung auf ihre Geschäftsstrategien. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, ihre Bedürfnisse genau zu kennen und die geschäftliche Planung gemeinsam zu koordinieren. Ein anderer ist, die nationalen Ölkonzerne in den Kundenstamm zu integrieren. Dazu muss Oiltanking ihre künftige Nachfrage, die nicht nur von ihrer eigenen Geschäftsstrategie, sondern auch von der nationalen Energiepolitik des jeweiligen Landes abhängt, richtig einschätzen und prognostizieren. In den letzten Jahren hatten Länder wie Brasilien, Chile, Peru und Kolumbien ein deutliches Wirtschaftswachstum zu verzeichnen und haben sich auch politisch stabilisiert. Damit hat die Region entscheidende Weichen für ihre Zukunft (und für die von Oiltanking) gestellt. Die Hauptaufgabe besteht nun darin, die erreichte wirtschaftliche und politische Stabilität weiter zu festigen und auf solche Länder auszuweiten, die noch nicht vollständig in diesen Prozess integriert sind. Viel wird von Brasilien in den kommenden Jahren abhängen, da es in der Region mittlerweile eine klare Führungsrolle innehat. Und um das erreichte Wachstum auch langfristig absichern zu können, muss Lateinamerika als junge Region die erforderliche Infrastruktur bereitstellen, um seinen regionalen Bedarf decken und seine Produktionsüberschüsse exportieren zu können. CONNECTIONS 53 INTERVIEW P eru Wir stellen vor… Ein Greifer auf Streife … dieses Mal Martin Redivo, der als technischer Leiter für Lateinamerika von Argentinien aus tätig ist. Martin ist ein weiterer Kollege, dessen Gesicht in Oiltankings internationaler Werbekampagne „We Can, We Care“ zu sehen ist. Über die Einhaltung der HSSENormen und die Umsetzung umweltfreundlicher Lösungen wacht Oiltanking bekanntlich mit Adleraugen. Auf der Camisea-Meeresplattform in Peru nehmen die Oiltanker diese Einstellung sogar wörtlich. 54 CONNECTIONS Eine friedliche Stimmung liegt über der Camisea-Plattform draußen vor der Küste. Die Maschinen zur Beladung eines Schiffes surren seit Stunden, und das Geräusch ist eher beruhigend als irritierend. Doch plötzlich zerreißt, scheinbar aus dem Nichts kommend, ein gellend hoher Ton das Idyll. Einer der „Spezialisten” lässt seine Pfeife ertönen; er hilft mit, sicherzustellen, dass keine geflügelten Eindringlinge die Plattform beschädigen. Sekunden später kommt der Greifer im Sturzflug zurück zum Terminal und landet auf dem Arm seines Falkners, um weitere Anweisungen zu empfangen. courtesy of Dr Jörg Walter Was wollten Sie als Kind oder Jugendlicher später einmal werden? Astronaut, aber ich merkte bald, dass das gar nicht so einfach ist. Als ich einen Chemie-Experimentierkasten geschenkt bekam, begann ich mich für Chemie zu interessieren. Zum Glück ist unser Haus nicht abgebrannt. Wie haben Sie von Oiltanking erfahren? Mein Vater arbeitete im Puerto Rosales Terminal von Oiltanking und hatte über das Unternehmen nur Gutes zu berichten. Als eine Stelle als Projektingenieur frei wurde, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mich beworben. Was hat Sie neugierig gemacht? Wie lange arbeiten Sie schon für Oiltanking? Die von Initiativgeist gekennzeichnete Unternehmenskultur, das freundliche, multikulturelle Arbeitsumfeld, das Geschäft an sich und die Karrieremöglichkeiten. Mittlerweile bin ich schon seit zehn Jahren bei Oiltanking. Was sind Ihre Aufgaben? Seit letztem Jahr bin ich als technischer Leiter für Lateinamerika zuständig. Ich betreue die Profit-Center der Region bei technischen Fragen im Zusammenhang mit den Terminals, so z.B. auch bei der Erschließung neuer Projekte. Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Tätigkeit? Jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit sich, neue Situationen, die neue Lösungen erfordern und mir die Möglichkeit bieten, immer mehr Erfahrung zu sammeln. Mich motiviert auch, von der Konstruktion bis zur Inbetriebnahme in einem Projektteam zu arbeiten. Und natürlich ist die Möglichkeit, in andere Länder zu reisen und Kollegen aus unterschiedlichen Kulturkreisen kennen zu lernen, ebenfalls ein großes Plus. Wie würden Sie sich selbst mit drei Worten beschreiben? Ich bin immer optimistisch, selbst wenn es einmal hart auf hart kommt. Was gibt Ihnen Inspiration? Menschen, die in ihrem Beruf voller Leidenschaft nach Höchstleistungen streben. Wie tanken Sie neue Energie? Wenn ich mit meiner Familie in Urlaub fahre, einen Abend bei meinen Eltern verbringe, meine Frau zum Essen ausführe oder eine tolle Band live erlebe. Was machen Sie Klein, aber oho Mit einer Größe von gerade einmal 30 cm gehört der Sperber auf der Camisea-Plattform zu den eher kleineren Greifern. Auf der Jagd ist er jedoch ein ganz Großer. in Ihrer Freizeit? Das Übliche, z.B. am Haus etwas reparieren, lesen, Musik hören, ins Kino gehen oder am Wochenende kochen. Drei Dinge, die Sie mögen? Loyalität, Schwimmen im klaren, türkisen Meer und ein Glas MalbecWein. Drei Dinge, die Sie gar nicht mögen? Neid, Lügner und rohe Tomaten. Worüber lachen Sie gern, und was macht Sie wütend? Ein lustiges Theaterstück. Politikerreden. Ohne was können Sie nicht leben? Meine Familie, aber das behaupten ja die meisten Leute. Und ohne ein paar anständige Rolling-Stones-Platten wäre das Leben ein ganzes Stück langweiliger. Was würden Sie tun, wenn Sie drei Monate frei hätten? In Europa herumreisen, einige spektakuläre historische Sehenswürdigkeiten besuchen und das Ganze mit einer unvergesslichen Mittelmeer-Kreuzfahrt abrunden. Es ist ein Sperber, der schon seit 2008 auf der Camisea-Plattform lebt und „arbeitet”. Vogelkot ist mitunter sehr säurehaltig und kann an den Gerätschaften Korrosion verursachen. Deshalb musste etwas geschehen: nicht nur der Ästhetik wegen, sondern auch aus Sicherheits- und Kostengründen. Oiltanking hatte in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, das Problem zu lösen, aber vergeblich. Dann schlug ein Kunde, Pluspetrol, vor, einen Sperber zu beschäftigen. Er hatte gesehen, wie solche Greifvögel Weinberge vor anderen Vögeln schützen. Und seit auch Oiltanking sich von dem prächtigen Jagdvogel unterstützen lässt, gab es von oben keine unerwünschten Geschenke mehr. Bevor ein Sperber seine Arbeit aufnehmen kann, wird er in der Falknerei eines Serviceunternehmens ausgebildet, das sich auf die Falken- und Sperberzucht spezialisiert hat. Zur regulären Oiltanking-Crew auf der Plattform sind nun noch ein Sperber und zwei Trainer gestoßen, die schichtweise arbeiten, um den Zeitraum von 7 Uhr morgens bis 11 Uhr nachts abzudecken. Während der Nacht hat der Sperber frei, da anscheinend auch alle anderen Vögel schlafen. Die Trainer werden von dem Greifer gut akzeptiert, denn sie gelten als loyale und damit vertrauenswürdige Nahrungsbeschaffer. Deshalb reagiert der Sperber sofort auf ihren Pfiff. Zur Belohnung bekommt er eine Wachtel. Außerdem redet der Trainer beruhigend auf den Vogel ein und vermittelt ihm so ein Gefühl von Aufmerksamkeit und Intimität. Auch wenn der Sperber wieder sicher in seinem Käfig verstaut ist, kümmert sich der Trainer um sein Wohlbefinden und prüft täglich sein Gewicht. Immer mehr Unternehmen setzen Greifvögel als umweltfreundliche Wachposten ein. Der Sperber auf der CamiseaPlattform verhält sich bei der Arbeit zwar aggressiv, ist aber sonst, sobald er auf dem Arm des Falkners gelandet ist, absolut folgsam und lässt sich sogar streicheln. CONNECTIONS 55 SÜDAMERIKA SÜDAMERIKA Grün vor Neid? Mit welcher Farbe würden Sie die folgenden drei südamerikanischen Länder assoziieren: Kolumbien, Brasilien, Peru? Was fällt Ihnen spontan ein? Wir hatten folgende Assoziation: Grün! Ja, Grün! Doch was für ein Grün? Tannengrün, Moosgrün, Dschungelgrün, Apfelgrün, Pistaziengrün oder Lindgrün? Uns schwebte ein ganz besonderer, ein einzigartiger, schimmernder Grünton vor: Smaragdgrün. Obwohl die leuchtenden Edelsteine in mehreren Ländern rund um den Globus gefördert werden, ist Kolumbien historisch gesehen der weltweit wichtigste Smaragdproduzent. Der Preis der Steine richtet sich nach ihrer Transparenz, ihrer Kristallisation und ihrem Glanz. Aus den drei Hauptfördergebieten des Landes, Muzo, Coscuez und Chivor, stammen einige besonders rare und teure Exemplare. Der USGeologiebehörde Geological Survey zufolge kamen zwischen 1995 und 2005 etwa 47% der weltweiten Smaragdfördermenge aus Kolumbien. Was das Abbauvolumen angeht, könnte Sambia zwar mittlerweile an Kolumbien vorbeigezogen sein, doch fördern die Kolumbianer noch immer die größten Steine, wie der Präsident des kolumbianischen Smaragdverbands Oscar Baquero im August 2010 in einem Interview betonte. 56 CONNECTIONS Grünes Licht Um als Smaragd eingestuft zu werden, muss das Mineral grünes Beryll Spuren von Chrom (wie im Falle der kolumbianischen Steine) oder Vanadium (wie die brasilianischen) enthalten. Das Wort „Smaragd” stammt vom griechischen „smaragdos”, was „grüner Edelstein” bedeutet. Schon in der Antike wurden Smaragde hoch geschätzt; so gelten die altägyptischen Smaragdminen gemeinhin als die ersten bekannten Schürfstellen. In Mittel- und Südamerika erfreuten sich bei den Inkas, Azteken, Tolteken und Mayas Smaragde aus Kolumbien großer Beliebtheit – lange vor der Eroberung der Region durch die Spanier. Doch erst im 16. Jahrhundert erlangten die Smaragdvorkommen des Landes umfassendere Bekanntheit. In Muzo begann im Jahr 1568 der Abbau im größeren Stil; seitdem stammt ein erheblicher Teil des Weltmarktangebots aus den kolumbianischen Minen. Weitere atemberaubende Anblicke Die (ungiftige) grüne Hundskopfboa findet man in Südamerika. Weniger exotisch aber ebenso attraktiv: Irland mit den legendären 40 Grüntönen. In Kolumbien werden viele Smaragde entdeckt, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllen: Ihr faszinierendes, wunderschönes Farbspiel wird als derart hinreißend beschrieben, dass selbst deutlich sichtbare Einschlüsse nicht nur hingenommen werden, sondern in manchen Fällen sogar den Wert steigern. Edle Smaragde werden allerdings auch in anderen Ländern, z.B. Südafrika, Sambia, Zimbabwe und Pakistan, geschürft. Und in den frühen Sechzigerjahren wurden auch in Brasilien erste Vorkommen entdeckt. Abbaugebiete befinden sich in den Bundesstaaten Bahia, Goias und Minas Gerais, wobei die brasilianischen Steine in Sachen Qualität den anderen Erzeugerländern in nichts nachstehen. Ihre Farbgebung ist zwar heller als die der kolumbianischen Steine, doch dafür sind sie zumeist frei von Einschlüssen. Überdies werden hier auch sehr seltene Steine, wie beispielsweise Katzenaugensmaragde, gefunden. Entstehung von Smaragdvorkommen: Voraussetzung sind ungewöhnliche geologische und geochemische Bedingungen. Wird Ihnen vor lauter Smaragden schon ganz grün vor Augen? Eines müssen Sie noch wissen: Smaragde können bei einem harten Schlag zerbrechen; überdies büßen sie bei abrupten Temperaturänderungen ihre Farbe ein. Ein lupenreiner Smaragd mit einem schönen Farbspiel ist indes heiß begehrt und erzielt von allen Edelsteinen den höchsten Preis. Als Faustregel gilt: Je fahler die Farbe, desto geringer der Wert. Doch letztlich, wie wir alle wissen, liegt die Schönheit im Auge des Betrachters. Noch mehr Grünzeug Der sogenannte Smaragdschliff weist eine rechteckige Form mit abgekanteten Ecken auf und wurde eigens entwickelt, um während des Schleifens den Druck auf die Steine zu reduzieren. Der Smaragdbuddha ist eine winzige Buddhastatue (die allerdings nicht aus Smaragden, sondern aus Jade ist). Sie befindet sich in der Kapelle des Smaragdbuddhas (Wat Phra Kaew) im Großen Palast von Bangkok/Thailand. Steht bei Ihnen das 20-, 35- oder 55-jährige Hochzeitsjubiläum ins Haus? In manchen Kulturen sind Smaragde ein traditionelles Geschenk, um ein solches Fest zu begehen. Mit 858 Karat ist der Gachala-Smaragd einer der größten der Welt. Benannt ist der Kristall nach dem kolumbianischen Ort Gachala, wo er 1967 in der Mine Vega San Juan entdeckt wurde. Dank einer Schenkung durch den berühmten New Yorker Juwelier Harry Winston kann er mittlerweile im Smithsonian Museum in den USA bewundert werden. Haben Sie im Mai Geburtstag? Dann ist der Smaragd Ihr Geburtsstein. Irland wird wegen des üppigen Grüns oft als Emerald Isle (smaragdene Insel) bezeichnet. In dem von L. Frank Baum verfassten Romen 'Der Zauberer von Oz' hat alles in der „Smaragdstadt” eine smaragdgrüne Farbe: Menschen, Speisen usw. Seattle wird wegen des vielen Regens und der üppigen Vegetation liebevoll die Smaragdstadt genannt. CONNECTIONS 57 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 NUMMER 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 03:20 06:11 02:12 9:58 07:31 08:44 10:03 07:49 01:14 06:38 11:18 08:44 F R E I Z E I T & U N T E R H A LT U N G LESERECKE ... und action! Versuchen Sie unser Rätsel zu lösen und verpassen Sie nicht die Chance, zu gewinnen! Bitte schicken Sie Ihre Einsendungen an: connections@oiltanking.com, oder per Post an: Oiltanking GmbH, Connections Team, Admiralitätstr. 55, 20459 Hamburg, oder per Fax: 040–37099 499 24/7 Gute Nacht Singapur, guten Morgen Lima! Egal, wo Sie sich auf der Erde befinden: Irgendwo ist immer ein Oiltanker bei der Arbeit – ob es bei Ihnen Tag ist oder Nacht. Um stets einen hervorragenden Service bieten zu können, stehen Ihnen rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche hilfsbereite und kompetente Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung, um die Wünsche der Kunden bestmöglich zu erfüllen und einen reibungslosen Betriebsablauf sicherzustellen. Auf 21 Länder rund um den Erdball sind die Terminals von Oiltanking mittlerweile verteilt. Dank der Standardisierung der Zeit in 24 Zeitzonen, die 1884 auf der Internationalen Meridiankonferenz erfolgte, und die Festlegung eines Nullmeridians lässt sich leicht erkennen, wo die Menschen auf der Erde gerade wach sind und wo sie tief und fest schlafen. Das hilft jedoch kaum weiter, wenn man selbst unterwegs ist und durch Zeitverschiebungen die sog. „circadiane Rhythmik”, d.h. der 24-Stunden-Rhythmus des Körpers, durcheinandergerät. Die innere Uhr, die als kleine Gruppe von Gehirnzellen sich um die zeitliche Steuerung der biologischen Funktionen kümmert, wird gestört, wenn es zur „falschen Zeit” draußen hell oder dunkel wird. Da es in solchen Fällen je nach Zeitempfinden wichtig ist, sich entweder hellem Licht auszusetzen oder es zu meiden, bietet das Okura Hotel in der japanischen Hauptstadt Tokio als erstes Hotel der Welt einen Jetlag-Service an: Besonders helle Leuchten in den Zimmern sollen Symptome des Jetlags wie Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder Desorientierung abmildern helfen. Wie wäre es daher mit einem kleinen Abstecher nach Tokio? Dann könnte sich vielleicht auch der Jet Lag Advisor der British Airways, ein Onlinerechner zur Bewältigung der „Uhrumstellung”, als nützlich erweisen: (www.britishairways.com: “jetlag”) 58 CONNECTIONS G lü c kwüns c he Des Rätsels Lösung Offenbar war unser letztes Quiz „Ozapft is” für Sie zu leicht. Sie wussten genau, was zu tun ist, um aus einem Fass Öl mithilfe eines Dreiund eines Fünf-Gallonen-Gefäßes genau eine Gallone abzuzapfen. Man füllt das Drei-Gallonen-Gefaß und entleert es in das Fünf-Gallonen-Gefäß. Man füllt das Drei-Gallonen-Gefaß erneut und füllt damit das Fünf-Gallonen-Gefäß bis zum Rand. Dabei werden zwei Gallonen aus dem Drei-GallonenGefäß entnommen, und es bleibt eine Gallone übrig. Unserem „Ölbaron”, Herman Van Loo, Oiltanking Ghent, gratulieren wir herzlich und wünschen gute Entspannung mit dem Oiltanking Wellness-Set. NEUES QUIZ Sieben-Meilen-Stiefel Ein Paar ist von 15 bis 21 Uhr zum Wandern unterwegs. Sie gehen eine ebene Straße entlang, erklimmen einen Berg und kehren wieder nach Hause zurück. Ihre Geschwindigkeit liegt auf der ebenen Strecke bei ca. 4 km/h, bergauf bei 3 km/h und bergab bei 6 km/h. Wir möchten nun von Ihnen wissen, wie viele Kilometer sie insgesamt zurückgelegt haben und zu welcher Zeit (auf eine halbe Stunde genau) sie den Berggipfel erreichten. Lassen Sie Ihre Antworten zu uns rüberwandern, vielleicht gewinnen Sie ja einen 4GB USB Stift mit Laserpointer. Einsendeschluss ist der 10. Februar 2011. Viel Glück! Ja-Worte In der nächsten Ausgabe von Connections möchten wir Ihnen wieder die neuesten Zugänge zur Oiltanking-Familie aus der Zeit 2010/2011 vor- stellen. Falls Sie also in der Zwischenzeit Ihre(n) Liebste(n) vor den Traualtar führen, würden wir uns über ein Hochzeitsbild freuen. Ebenso sind Bilder von Ihrem Nachwuchs stets willkommen. Bitte schicken Sie uns Ihre Bilder bis 28. Februar 2011. Bis dahin, alles Gute! CONNECTIONS 59 Bild: Li Xiaofeng, „Traum vom Yong Le”, 81 x 75 x 35 cm, Porzellanfragmente aus der Ming- und der Qing-Dynastie, 2006-2008, mit freundlicher Genehmigung der ArtSpace/Virginia Miller Galleries, Coral Gables (Miami), Florida, USA. Z u guter L etzt Scherben bringen Glück Die Chinesen stellten ungefähr im Jahr 700 vor Christus das früheste bekannte Porzellan her und hielten über eintausend Jahre ein Monopol auf seine Produktion. Deshalb wird Porzellan im Englischen heute noch häufig als „china” bezeichnet. Für den Pekinger Künstler Li Xiaofeng ist Porzellan eine Leidenschaft, die ihn zusammen mit seiner Kreativität und dem Wunsch, Kultur sichtbar zu machen, dazu inspiriert hat, etwas von einzigartigem Charme zu schaffen. Als Abgänger der Pekinger Zentralakademie der Schönen Künste arbeitete er zunächst als Wandmaler. Mittlerweile ist er aber vor allem wegen seiner Skulpturen aus Porzellanfragmenten bekannt geworden. Die Klei- dungsstücke werden aus traditioneller chinesischer Keramik hergestellt, die auf ein Lederuntergewand genäht werden; die Löcher, die dabei den Silberfaden aufnehmen, sind schon für sich genommen eine künstlerische Leistung. Li Xiaofengs Atelier ist voller Keramikscherben, die in Behältern verstaut sorgsam nach Datum, Farbe und Form sortiert sind. 2010 wurde er von LACOSTE gebeten, für die 2010 Holiday Collector Serie des Unternehmens ein Poloshirt aus Porzellan zu kreieren. Kunstliebhaber mögen darüber diskutieren, ob es sich um Keramik- oder Schneiderkunst handelt; eine fesselnde Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist es allemal.