Patente - Oiltanking

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Patente - Oiltanking
DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 23/1 APRIL 2011
connections
Patente
Partner
“
“
L eitartikel
Denke daran, wir alle können
stolpern, jeder von uns.
Deshalb ist es ein Trost,
Hand in Hand zu gehen.
Emily Kimbrough, amerikanische Autorin
& Dozentin, 1899-1989
Beziehungen und Gegenseitigkeit
Im Privaten sprechen Menschen oft von ihrer „besseren Hälfte” und heben damit hervor, welche
unschätzbare Hilfe, Aufmunterung und Motivation sie von ihren Partnern zu Hause erhalten. Auch
in der Natur sehen wir, wie die Beziehungen unterschiedlicher Spezies ihnen gegenseitig zum
Vorteil gereichen: Man spricht von einer Symbiose. Angesichts dieser positiven Beispiele für
Beziehungen erscheint der Gedanke, auch in der Geschäftswelt professionelle Partnerschaften
aufzubauen, als etwas Natürliches und erweist sich oft als sehr fruchtbar.
Bei Oiltanking machen wir uns diesen Grundsatz nicht nur zu Eigen, sondern wir versuchen, ihn
tagtäglich zu leben. So verfügen wir über erfolgreiche Partnerschaften mit zahlreichen
Jointventure-Partnern und Kunden in aller Welt. Dass wir intern und extern auf solide Beziehungen
bauen können, verdanken wir dem unermüdlichen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Und diese sind wiederum in ein privates Beziehungsgeflecht eingebettet, durch das
sie Vertrauen und Unterstützung erhalten.
I N H A LT
Inhalt
ASIEN
04
06
Bildungspartner
18
20
22
Kraftpakete
EUROPA
08
Mehr als nur Frühjahrsputz
MITTLERER
OSTEN
24
27
Abenteuer in Arabien
NORDAMERIKA
28
30
Preisgekrönte Innovationen
32
36
Vielversprechendes Projekt in Panama
10
Kleine Meerjungfrau auf großer Fahrt
12
We Can, We Care … am Empfang
14
23
Kuck mal, wer da spricht
34
38
Verbindung von Küste zu Küste
40
42
44
45
46
47
48
Beziehungsweise
INDIEN
Lateinamerika
LEUTE &
LOKALES
Es ist daher wohl nur konsequent, dem Thema Verbindungen, Beziehungen und Gegenseitigkeit
eine connections-Ausgabe zu widmen. Ich hoffe, Sie finden darin viel Anregendes für sich selbst.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Rutger van Thiel | Geschäftsführer
IMPRESSUM connections Ausg. 23/1/2011 Herausgeber Oiltanking GmbH, Corporate Center, Admiralitaetstrasse 55, 20459 Hamburg,
Germany, www.oiltanking.com, Telephone +49- 40- 370 99 485, Fax +49- 40- 370 99 499 E-Mail connections@oiltanking.com
Koordination Gabi Wüstenberg, Manager Communications Redaktion Renate Eijkholt Design raz design, Hamburg
Übersetzung benchmark language communication training Druck BEISNER DRUCK GMBH & Co. KG, Hamburg
Veröffentlichung 3 mal jährlich Redaktionsschluss Ausg. 23/2 10.06.2011
2
CONNECTIONS
FREIZEIT &
UNTERHALTUNG
Florierendes Geschäft
Motivierende Auszeichnung
Messe mit schönen Erinnerungen
06
Erweiterung
Arbeitsplatzbezogene Schulung
Neu entdeckte Erdölvorkommen
Attraktive APLA-Accessoires
Interview | Jathavedan Nampoothiri
(Nampoo), Senior Vice President IOT
Kulturelle Erfahrungen | Brückenschlag:
ein Pendler zwischen zwei Kulturen
32
PANAMAKANAL
Nicht
verpassen:
Jede Menge Paare und
noch mehr Babies: der
aktuellste Zuwachs der
Oiltanking Familie.
Sport | Er war dabei!
Lexikon | “Pigs (Molche)”
Sport | Größer, länger und ungekürzt
Nummer 27.814
Leserecke
Zu guter letzt | Symbiotisch verschachtelt
CONNECTIONS
3
A si E N
A si E n
und Schüler tatsächlich Unterstützung verdienen, besuchten
Christine Manasseh, Herman Surya Atmaja und Farkhan Adi
Suryo von PT Oiltanking Merak alle 24 Kinder persönlich zu
Hause und sprachen mit ihren Eltern.
für ein Jahr mindestens IDR 30.000 (EUR 2,50) pro Monat
spendet, erhält als Dankeschön ein solches T-Shirt.
Positives Echo in der Öffentlichkeit
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gesell
Das Interesse von
Marquard & Bahls und ihrer Tochtergesellschaften ist nicht nur auf das Unternehmen selbst, sondern ebenso auf sein gesellschaftliches
Umfeld gerichtet. Dieses Bekenntnis zur sozialen Verantwortung ist im Verhaltenskodex des Unternehmens verankert,
der kürzlich veröffentlicht wurde, um die Prinzipien und die
Philosophie des im vergangenen Jahrzehnt erheblich gewachsenen Konzerns festzuschreiben, und auch für Oiltanking gilt.
Und schon zeigen sich erste, deutliche Erfolge, wie sich an
den jüngsten sozialen Aktivitäten innerhalb Oiltankings
ablesen lässt: Im Januar 2011 brachte Oiltanking Merak
offiziell sein Programm „Shabat Pendidikan Oiltanking” auf
den Weg, was grob übersetzt „Oiltanking, dein bester Partner
in der Bildung” bedeutet. Wie es dazu kam?
Das Terminal in Merak wäre ein potenzieller Arbeitgeber für
die lokale Bevölkerung, aber leider fehlen den hier lebenden
Menschen adäquate Bildungsabschlüsse und die erforder-
4
CONNECTIONS
lichen Qualifikationen für die verfügbaren Stellen. Die
meisten von ihnen haben nicht einmal die Grundschule bis
zum Ende besucht. Ein paar Glückliche gehen vielleicht noch
auf die Oberschule, aber mehr ist meist nicht möglich.
Nachdem man mit den Verantwortlichen in den umliegenden
Gemeinden und im Kollegenkreis des Merak-Terminals das
Problem erörtert hatte, entschloss sich Oiltanking, selbst zur
Lösung beizutragen, indem man den jüngeren Kindern aus
der Nachbarschaft bessere Bildungschancen verschafft.
Oiltanking Merak hat für die Kinder nun zweimal in der Woche
kostenlose Förderklassen organisiert, die in einem kleinen
Gebäude stattfinden, das die Gemeinde bereits für diesen
Zweck gebaut hatte. Da das Niveau in der örtlichen
Grundschule relativ niedrig ist, sollen die Sechstklässler durch
den Förderunterricht auf die staatliche Prüfung vorbereitet
werden, die Anfang Mai 2011 stattfindet. Die Fünftklässler
pauken währenddessen auf die Abschlussprüfung Ende Mai
2011. Oiltanking stellt für die Kinder die erforderlichen Schulund Übungsbücher sowie das Schreibmaterial und die
Schuluniformen bereit, was sich die meisten von ihnen
andernfalls nicht leisten könnten.
Insgesamt hat Oiltanking für das laufende Jahr IDR 60
Millionen (EUR 5.000) gespendet. Natürlich reicht dieser
Betrag nicht aus, um das Vorhaben zu Ende zu führen.
Deshalb hat man die Angestellten von Oiltanking gebeten,
das Programm so weit wie möglich mit eigenen Spenden zu
unterstützen. Jede einzelne Rupiah zählt. Wichtig ist letztlich
das Engagement, mit dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
das Leben der Kinder verbessern wollen. Zunächst gründeten
die Kollegen einen informellen Ausschuss: Schatzmeister
wurden gewählt, um die Gelder zu verwalten, Zuständigkeiten
für die Kommunikation mit der Einrichtung, die die Lehrer für
den Förderunterricht bereitstellt, wurden festgelegt, und auch
zahlreiche kreative Ideen zur Unterstützung des Programms,
z. B. Entwürfe für T-Shirts, sollen ausgetüftelt werden: Wer
Obwohl das Förderprogramm in Merak gerade erst angelaufen
ist, ist die Reaktion in den Gemeinden – und vor allem bei den
Kindern selbst – überwältigend. Bei einer öffentlichen Anhörung zur Umweltgenehmigung von Oiltanking wies der Camat
(Bezirksvorsteher) eigens auf das Programm und das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens hin und dankte
Oiltanking. In der Vergangenheit hatten schon viele lokale
Unternehmen Beiträge geleistet, indem sie Schreibwaren in
den örtlichen Grundschulen verteilen ließen. Aber ein direktes
Engagement für die Kinder selbst, das hat es noch nie
gegeben. Es war bislang nicht einmal gewährleistet, dass die
geleisteten Spenden tatsächlich die Kinder, die sie brauchten,
erreichen würden. Jetzt aber arbeitet man dank Oiltanking
erstmals direkt mit den Gemeinden zusammen. Geplant ist
eine Fortsetzung der Unterstützung für die 24 Auserwählten,
um sicherzustellen, dass sie ohne Probleme weiter zur Schule
gehen können, und das für mindestens sieben oder acht
weitere Jahre bis zum Abschluss der Oberschule. Oiltanking
möchte dann prüfen, ob die Kinder an einer der (staatlichen)
Universitäten des Landes studieren, oder besser eine Berufsfachschule besuchen sollten. Doch in beiden Fällen soll das
Hauptziel sein, ihnen ein möglichst gutes Sprungbrett für den
späteren Beruf zu bieten.
„Dein Partner in der Bildung” Im Rahmen des Programms für
gesellschaftliches Engagement bietet Oiltanking Merak in Indonesien
zweimal wöchentlich Förderunterricht für Schulkinder an.
Der Auswahlprozess
Ein lokaler Bürgermeister berichtete, dass die meisten Kinder
die Grundschule nach der fünften oder sechsten Klasse
verlassen, weil sich die Eltern den Schulbesuch nicht mehr
leisten können. Der Bürgermeister legte eine Liste mit 24
Kindern aus Klasse 5 und 6 vor, die in sozial benachteiligten
Haushalten leben. Um zu überprüfen, welche Schülerinnen
CONNECTIONS
5
ASIEN
f
E
ASIEN
Offensichtlich Die Erweiterung
der Phase 2 ging so glatt wie der
rote Teppich ausgerollt ist.
Florierendes
r
Geschäft
Als im August 2010 in connections die weiteren Ausbaupläne des Oiltanking Terminal Daya Bay in der Volkrepublik
China bekannt gegeben wurden, schien der Vergleich mit
einer Lotuspflanze durchaus angemessen: Trotz aller Schwierigkeiten entfaltet ein Lotus nach und nach seine Blüten.
Heute kann Oiltanking voller Stolz vermelden: Die Blüte
erstrahlt in voller Pracht. Mit der zweiten Ausbauphase sind
im Januar 18 neue Carbon- und Edelstahltanks mit einer
Gesamtkapazität von 66.109 cbm. hinzugekommen. Damit
liegt die Kapazität für chemische Produkte im Terminal Daya
Bay bei nunmehr 88.046 cbm. Mit der im Dayawan
Petrochemical Industry Park gelegenen Anlage in Huizhou
Stadt rund 80 km nordöstlich von Hongkong fungiert
Oiltanking als exklusiver Anbieter von unabhängigen Tanklagerleistungen. Neben Chemikalien plant das Terminal, auch
Mineralölprodukte, Petrochemikalien und
Gase in die Produktpalette aufzunehmen.
Im Terminal Daya Bay, Volksrepublik China, wurde die
Expansion Phase 2 erfolgreich in Betrieb genommen.
Das erste Schiff machte am 7. Januar 2011 am neu errichteten Anleger des Terminals fest.
6
CONNECTIONS
Einweihung Die M.T. Jian
Xing 32 wird als erstes
Schiff, das an einem der zwei
neuen Liegeplätze des
Oiltanking-Terminals Daya
Bay festmachte, mit 1500
Tonnen Methylmethacrylat
beladen, die für den Osten
Chinas bestimmt sind.
und wurde mit 1.500 Tonnen Methylmethacrylat beladen, die
für Abnehmer im Osten Chinas bestimmt waren.
Durch die Fertigstellung der zweiten Expansionsphase und
den Bau des neuen Anlegers hat Oiltanking Daya Bay seine
Position im Petrochemical Industry Park weiter gestärkt.
Gleichzeitig wurden die Weichen gestellt, um die Anlage zu
einem im Weltmaßstab ausgelegten Industrieterminal auszubauen, das nicht nur die Unternehmen des Industrieparks
bedient, sondern Marktteilnehmer aus dem gesamten Süden
Chinas versorgen kann.
Spezieller Status Das Oiltanking
Tanklager ist der alleinige Anbieter
von unabhängiger Tanklagerhaltung im
Dayawan Petrochemical Industry Park.
Zusätzlich zum Lagergeschäft ist Oiltanking
als Mehrheitsanteilseigner an der öffentlichen
Pipelinetrasse (pipe rack) sowie als Managementpartner am öffentlichen Pierbetrieb der
Huizhou Daya Bay Oiltanking Petrochemicals
Public Jetty Co. Ltd. (OTPPJ) beteiligt und
offeriert zwei Liegeplätze für Schiffe mit
10.000 dwt. Am 7. Januar 2011 machte dort
das erste Schiff, die M.T. Jian Xing 32, fest
CONNECTIONS
7
EUROPA
EUROPA
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h
Mneur als
Frühjahrs
putz
-
Vorher Hier der Unterschied: Die
"Putzutensilien" von vorher ...
Vor einem Jahr führte Oiltanking Kopenhagen
erfolgreich das 5S-Programm am Terminal ein.
Eine kürzlich durchgeführte Überprüfung ergab:
Die neuen Standards sind alles andere als
Staubfänger.
Rückblickend könnte man sagen: Das Oiltanking-Terminal in
Kopenhagen war ein bisschen wie eine Frauenhandtasche (bitte mit
Humor nehmen!): vollgestopft mit Allerlei. Angesichts der über
50-jährigen Geschichte des Terminals war es ja auch kein Wunder,
dass sich so einiges angehäuft hatte. Höchste Zeit also für einen
Frühjahrsputz, und genau deshalb wurde das 5S-Programm ins
Leben gerufen.
Leistungsfähigkeit
Obwohl das Tanklager
Kopenhagen schon mehr als
50 Jahre alt ist, fügt es sich
perfekt in den Hafen ein.
Kundenbedürfnisse aus dem
Ostsee- und ARA-Raum,
Skandinavien oder anderen
Orts in Europa können
optimal gedeckt werden.
Management Support bekamen Teams
aus jeweils drei Mitarbeitern einen von
vier Bereichen zugewiesen, in die man
das Terminal unterteilt hatte. Bei der
anschließenden Entrümpelungs- und Aufräumaktion erreichte jedes Team in seinem Bereich ein
tolles Ergebnis. Im Handumdrehen sah das Terminal wieder
wie neu aus. Nun wurden zusätzlich zu den aufgeteilten
Bereichen noch zwei weitere Zonen definiert: Die sogenannte rote Zone, in der nicht benötigte, eindeutig gekennzeichnete Gegenstände vorübergehend zwischengelagert
werden dürfen, sowie ein Bereich für Gegenstände, deren
Schicksal noch nicht besiegelt ist. Und nachdem der Außenbereich des Terminals ausgeputzt war, kam das Bürogebäude
an die Reihe.
Die Sauberkeit und Ordnung am Terminal hat sich erheblich
verbessert. Und dennoch sind die 5S ein langer Prozess, und
Oiltanking Kopenhagen hat die Phase des „ordentlichen
Hinstellens” noch immer nicht abgeschlossen. Viele Dinge
sind noch zu erledigen, und es besteht weiter Verbesserungspotenzial. Aber ein erster wichtiger Schritt in die richtige
Richtung ist gemacht. Die Herausforderung besteht nun darin,
auch die letzten S's erfolgreich umzusetzen und die 5SMethode in den Alltag zu integrieren. Dann erst ist die neue
Qualität mehr als ein frischer Frühlingsduft.
Und nachher! Das
Tanklager Kopenhagen
ist nicht nur sauber,
sondern rein: ein
besser organisierter,
effizienterer und
sichererer Arbeitsplatz
Dank neuer Standards.
Die japanische 5S-Methode (seiri, seiton, seiso, seiketsu, shitsuke =
sortiere, stelle ordentlich hin, säubere, System bewahren, Selbstdisziplin üben) zeigt, wie man seinen Arbeitsplatz organisiert und die
Ordnung beibehält. Ende April 2010 wurden in einer groß angelegten
Aktion unter dem Motto „Im Zweifelsfall raus damit!” alle überflüssigen
Gegenstände aussortiert und den verbleibenden ein fester Platz
zugewiesen. Mit der Unterstützung von Hugo de Donder vom
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CONNECTIONS
CONNECTIONS
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M enschen & O rte
M enschen & O rte
Kleine
Meerjungfrau
auf großer Fahrt
Viele Touristen, die die dänische Hauptstadt Kopenhagen
in den letzten Monaten besuchten, waren sicherlich
enttäuscht: Wer die lange Reise auf sich genommen hatte,
um das berühmteste Wahrzeichen der Stadt, die Kleine
Meerjungfrau, zu sehen, stellte fest: Die Dame war selbst
unterwegs mit dem Auftrag, die Beziehungen ihres Landes
zum Rest der Welt zu stärken.
Die Statue der Kleinen Meerjungfrau ist Kopenhagens
wichtigste Touristenattraktion. Sie ist aus der Stadt schlicht nicht
wegzudenken. Die Dänen haben die kleine Dame fest in ihr Herz
geschlossen. Nun mussten sie jedoch eine Weile ohne ihre
Nymphe auskommen, denn die war in ihrer neuen Rolle als
Botschafterin verreist. Von Mai bis November 2010 hatte
die Kleine Meerjungfrau ihr Zuhause am Langeliniekai
in Kopenhagen gegen den dänischen Pavillon
„Welfairytales” bei der EXPO 2010 in Shanghai
eingetauscht. Damit verließ sie den Hafen von
Kopenhagen zum ersten Mal seit ihrer Enthüllung im
Jahr 1913.
Geschenk an die Stadt vom Gründer der berühmten dänischen
Carlsberg-Brauerei, Carl Jacobsen. Er hatte eine Balletinszenierung des Märchens gesehen und war von der Prima
Ballerina derart fasziniert, dass er sie als Modell vorschlug.
Da sie sich jedoch weigerte, nackt zu posieren, wurde nur ihr
Kopf nachgebildet. Zum Glück konnte der Bildhauer Edvard
Eriksen seine Frau dazu überreden, für den Körper der
Meerjungfrau Modell zu sitzen. Die erste Originalstatue wird
von den Eriksen-Erben an einem geheimen Ort verwahrt; die
Meerjungfrau am Hafen ist „nur” das zweite Original. Letztlich
ist sie eine echte Weltenbürgerin, existieren doch mehrere
Exemplare rund um den Globus, so u.a. in den USA, Rumänien,
China und Brasilien. Während der vergangenen 97 Jahre
hatte die Kleine Meerjungfrau zuweilen schwere Zeiten
durchzumachen. Nicht nur, dass sie mehrmals kopflos wurde
oder ihren rechten Arm einbüßte. Auch mit Farbe und
verschiedenen Maskierungen versuchte man sie mehrmals zu
„verschönern”.
Während ihres China-Aufenthalts wurde sie auf der
Weltausstellung von rund 5,5 Millionen Menschen bestaunt –
das entspricht fast der derzeitigen Bevölkerung Dänemarks.
Ihre Mission hatte schon vor ihrer Ankunft in China
begonnen. In einer aufwendigen Zeremonie hatte
man sie verabschiedet: Zwei als Drachen und Meerjungfrau
verkleidete Tänzer umgarnten einander, während Kinder aus
beiden Ländern Lieder in ihrer jeweiligen Muttersprache
sangen, um die engen Bande zwischen den beiden Ländern zu
verdeutlichen. In Dänemark war die Reise der Kleinen
Meerjungfrau keineswegs unumstritten, doch die meisten
Dänen reagierten positiv. Sie mussten ja auch nicht ganz auf
sie verzichten. Während ihrer Abwesenheit waren in der Nähe
ihres angestammten Sitzplatzes auf einer Leinwand Livebilder
aus Shanghai zu sehen, so dass zwischen den beiden Städten
eine permanente Verbindung bestand.
Jetzt, wo sie wieder in ihrer Heimat ist, geht es daran, die
Früchte ihres Einsatzes zu ernten. Die Anzahl der chinesischen
Touristen in Dänemark hat 2010 um 28% zugenommen: der
höchste Zuwachs aller Länder. Viele machen auf ihrer
Europareise einen kurzen Zwischenstopp in Kopenhagen, um
die Meerjungfrau zu besuchen – oder besser: um ihren Besuch
zu erwidern. Da kann man nur eins sagen: Gut gemacht,
Kleine Meerjungfrau, Auftrag erfolgreich ausgeführt!
Grosse Geschäftsreise Die kleine
Meerjungfrau während der EXPO
2010 in Shanghai. Dort posierte sie
für den Dänischen Pavillon der auf
dem Konzept Welfairytales des
Architekten BIG basierte.
Die Statue, die nach Hans Christians Andersens Märchen
„Die Kleine Meerjungfrau” entworfen wurde, war einst ein
Daheim ist es immer
noch am schönsten
Nachdem sie kurzerhand
nach China geschwommen
war, ruht sich die Kleine
Meerjungfrau nun auf
ihrem gewohnten Stein in
Kopenhagen aus.
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CONNECTIONS
CONNECTIONS
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M enschen & O rte
M enschen & O rte
We Can, We Care
An vorderster
Front Freundlich
und verbindlich
kümmern sich
Gudrun Ramseger
(links) und Susan
Condron um alle
Anliegen der
Kollegen und Kunden
in der OiltankingKonzernzentrale.
Der erste Eindruck ist entscheidend: Diese
Weisheit hat man sich am Empfang der verschiedenen Oiltanking-Standorte zu eigen gemacht. Hier sitzen die ersten Ansprechpartner für
eingehende Anrufe, die zu den jeweiligen Abteilungen weiterverbinden, hier ist die Anlaufstelle
für alle Besucher vor Ort. Am Konzernsitz in
Hamburg haben es sich namentlich zwei Kolleginnen auf die Fahnen geschrieben, Oiltanking
bestmöglich zu repräsentieren. Gudrun Ramseger
besetzt den Empfang von 8.00 bis 13.00 Uhr;
Susan Condron arbeitet für verschiedene Abteilungen, die sich mit den Bereichen Web Office
und Economics beschäftigen, und übernimmt von
13.00 bis 17.00 Uhr den Empfang. Und eines ist
Anrufe am Hauptempfang im Erdgeschoss zu bündeln und
dort auch alle Besucher der verschiedenen Gesellschaften von
Marquard & Bahls zu empfangen. Sobald die OiltankingBesucher jedoch den Hauptempfang passiert haben, werden
sie bei Oiltanking im dritten Stockwerk noch einmal in Empfang genommen. Die Zahl der Anrufe mag sich reduziert
haben, doch der Besucherstrom ist keinesfalls abgeebbt.
Beide freuen sich immer über Gäste; zu vielen - besonders zu
Kollegen aus anderen Niederlassungen - haben sie über die
Jahre eine enge Verbindung aufgebaut. Manche haben als
Aufmerksamkeit auch ein paar schmackhafte Spezialitäten
aus ihrer Heimat im Gepäck. Doch wer die beiden Kolleginnen
kennt, weiß, dass alle Geschenke stolz am Empfang
Ein offenes Ohr für
eines jeden Sorgen
… am
Empfang
Die Oiltanking Organisation hat unterschiedliche Abteilungen, die alle
wesentlich dazu beitragen, dass die innerbetrieblichen Prozesse reibungslos
und zur allgemeinen Zufriedenheit ablaufen. Besuchen Sie heute mit uns
den Empfang in der Hamburger Konzernzentrale, die die 71 OiltankingTerminals in aller Welt repräsentiert.
12
CONNECTIONS
sicher: Wer an vorderster Front tätig ist, muss
mehr können, als nur höflich „Guten Tag” sagen.
So fasst Gudrun mit einem Augenzwinkern
zusammen: „Wir sind für all die 1000 Kleinigkeiten
zuständig, organisieren das Büro und das
Büromaterial, kontaktieren Lieferanten, bereiten
Meetings vor, überprüfen Rechnungen und helfen
anderen Kolleginnen und Kollegen, wenn es
brennt.”
Gudrun erinnert sich noch an jene Zeit, als die
Oiltanking GmbH im dritten Stockwerk des Gebäudes der Marquard & Bahls AG einen eigenen
Empfang hatte. Um die Orientierung für die
Besucher zu erleichtern und die Sicherheit zu
verbessern, beschloss man 2003, alle eingehenden
präsentiert werden, damit jeder, der möchte, die Köstlichkeiten probieren kann.
Bittet man Gudrun und Susan, einen typischen Arbeitstag zu
beschreiben, so antworten sie einhellig, dass kein Tag dem
anderen gleiche und sie daher gelernt haben, auch mit
Überraschungen umzugehen. Natürlich versagt der Kopierer
immer dann, wenn ein Kollege am liebsten schon gestern
ganz viele Fotokopien gebraucht hätte. Auch die Kaffeemaschine gibt gerne den Geist auf, wenn ein wichtiges Meeting bevorsteht. Das sind eben die viel besagten Kleinigkeiten. Um mit den Herausforderungen des Alltags zurechtzukommen, sind bei den beiden Damen Flexibilität und viel
Organisationsgeist gefragt. Manchmal sollen sie nicht weniger als wahre Wunder vollbringen! Kontaktfreudigkeit und
Spaß am Umgang mit Menschen, eine Prise Humor und ein
paar Fremdsprachen (wobei Englisch ein absolutes Muss ist)
helfen beim täglichen Jonglieren ebenfalls weiter. Und wer ihr
positives Denken und freundliches Lächeln einmal kennengelernt hat, freut sich bereits auf den nächsten Empfang.
CONNECTIONS
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K
2
1
Kuck mal,
wer da
4
3
5
spricht
Manche Oiltanking Terminals haben
kein eigenes Empfangspersonal. Doch
welches Terminal Sie auch besuchen
oder anrufen, Sie werden immer von
Kollegen begrüßt, die Ihnen gerne
Auskunft geben. Es gab noch keine
Gelegenheit, Ihre Gesprächspartner
persönlich kennenzulernen? Dann bieten wir Ihnen jetzt die Möglichkeit,
die Stimme, die Sie als Anrufer wahrscheinlich zuerst gehört haben, mit
einem Gesicht zu verbinden.
EUROPA
7
6
9
8
11
13
10
12
1) Eda Kabel aus Tallin, Estland 2) Karin Napierski
aus Hamburg, Deutschland 3) Annette de Bruyn &
Lief Mulkens aus Antwerpen, Belgien 4) Wenn an
der Rezeption und im Kontrollraum in Kopenhagen,
Dänemark, alle Leitungen belegt sind, greifen Maja
Rasborg (links) and Anita Hocke zum Hörer
5) Joe Bezzina aus Birzebbugia, Malta 6) Gudrun
Ramseger & Susan Condron aus Hamburg,
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CONNECTIONS
Deutschland 7) Radoslava Koleva aus Varna,
Bulgarien 8-9) Ellen Van den Berghe, Bea Van de
Kerckhove, Fi Cayir & Lies Smagghe (entweder
als Teilzeitkraft oder an speziellen Tagen) aus Gent,
Belgien 10-11) Chantal Buzeijn & Cindy van
Geersaem aus Terneuzen, Niederlande 12) Gijs
Meerleveldt aus Amsterdam, Niederlande 13) Nina
Kreander aus Kotka, Finnland
CONNECTIONS
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1
3
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NORDAMERIKA
4
5
MITTLERER
OSTEN
1) Talal Al Balushi y Hussain Al Ajmi
aus Sohar, Oman 2) Rolla Kassem
Shakra aus Dschabal Ali, Dubai, Verei-
1) Tammy Kerr aus Texas City, Texas, USA 2) Angela Moore
aus Beaumont, Texas, USA 3) Debbie Watson aus Houston,
Texas, USA 4) Adrienne Conaway aus Joliet, Illinois, USA
5) Chessa Duncan aus Port Neches, Texas, USA
3
2
1
1
nigte Arabische Emirate 3) Leslie Garcia
aus Dschabal Ali, Dubai, Vereinigte
Arabische Emirate
2
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2
1
4
LATEINAMERIKA
ASIEN
4
7
5
6
5
1) Luciana Carrega & Verena Comesaña
aus Buenos Aires, Argentinien 2) Sabrina
Fonseca aus Vitoria, Brasilien 3) Gina
Jones aus Panama Stadt, Panama 4) Cecilia
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CONNECTIONS
1) Amanda Tan aus
Singapur 2) Zhang Jie
aus Daya Bay, China 3)
Nazlah Aini aus Jakarta,
Indonesien 4) Sandra
Rodrigues aus Mumbai,
Indien 5) Hu Ning aus
Nanjing, China
Blando & Erica Romero aus Puerto
Rosales, Argentinien 5) Nelly de León aus
Bogota, Kolumbien 6-7) Miriam Wilson &
Mercedes Flor aus Lima, Peru
CONNECTIONS
17
INDIEN
INDIEN
Ansicht der Kessel die
IOTEP für Tata Power in
Mundra errichtet hat.
Für die NTPC wird IOTEP
hängende Dampfkessel mit
einer Gesamtkapazität von
115.000 Tonnen errichten:
ein einzigartiges Projekt!
Spitzenleistungen seien kein Zufall,
heißt es. Bei IOT Engineering Projects
hat sich dieser Satz wieder einmal als
richtig erwiesen, als man im Dezember
2010 dank der hervorragenden Bilanz,
die man bei der Umsetzung ähnlicher
kleinerer Projekte im Energiesektor
vorzuweisen hatte, den bislang größten
Auftrag ergattern konnte.
Im kleinen Bezirk Barh im indischen Bundesstaat Bihar
sind derzeit jede Menge Menschen und Maschinen unterwegs.
Die National Thermal Power Corporation (NTPC) baut hier ein
neues Kraftwerk. Auch für IOT ist das Projekt von großer
Bedeutung, denn IOT Engineering Projects (IOTEP) wird hier
während der ersten Projektphase über einen Zeitraum von 42
Monaten drei 660 MW-Dampferzeuger mit einer GesamtTonnage von 115,000 Tonnen errichten. Mit einem Volumen
von rund EUR 54 Millionen (INR 3,42 Milliarden) ist es der
größte Einzelauftrag für den Bau von Dampfkesseln, der je an
ein Unternehmen in Indien vergeben wurde.
Im September 2010 erhielt der russische Energiekonzern
Technoprom von der NTPC den Auftrag für die erste Bauphase
des 1980 MW-Kraftwerks. Beinahe zeitgleich begann die Suche
verfüge und damit oft sogar den etablierten Vertretern der
Branche um eine Nasenlänge voraus sei.
Angesichts dieses positiven Feedbacks wandte sich
Technoprom Ende November 2010 mit einem Vorschlag zur
Errichtung der Dampfkessel direkt an IOTEP. Doch die größte
Hürde war noch nicht genommen: Alle ausgewählten Unterauftragnehmer müssen von der NTPC genehmigt werden, die
dabei sehr strenge Auswahlkriterien anlegt. Gerade für IOTEP
war dies eine besondere Herausforderung, da man dem
Unternehmen nur zu leicht mangelnde Erfahrung hätte vorwerfen können. Deshalb wandte sich M. A. Pathan, der
Verwaltungsratsvorsitzende von IOTEP und frühere Verwaltungsratschef von IOC und IOT an den Chef von NTPC und
verbürgte sich persönlich für IOT und deren Tochter IOTEP.
Ein Kran beim IOTEP-Projekt (LINKS)
für Tata Power in Mundra. IOTEPs Projekt für die NTPC zur Errichtung der
Dampfkessel wird noch mehr Kräne erfordern, da die Kessel mehr wiegen und
in Modulen montiert werden müssen.
Von IOTEP ausgeführte Arbeiten
(RECHTS) zur Errichtung der Kessel für
Tata Power in Mundra. Für das NTPCProjekt in Bihar hat IOTEP ein Team von
3000 Arbeitern und 300 Ingenieuren,
die die Arbeiten auf der Baustelle überwachen, zusammengestellt.
Kraft-
pakete
18
CONNECTIONS
nach einem indischen Unternehmen, das in dieser Phase die
Dampfkessel errichten würde. Ohne von Technoproms Suche
zu wissen, arbeitete IOTEP damals gemeinsam mit dem
koreanischen Unternehmen Doosan am Bau von zwei 800 MWKesseln für Tata Power in Mundra im indischen Rajasthan. Als
Technoprom von dem Projekt erfuhr, traten sie sowohl an
Doosan als auch an Tata Power heran, um Hintergrundinformationen über IOTEP zu sammeln: Das damals erst seit
drei Jahren bestehende Unternehmen war noch relativ
unbekannt.
Viel Überzeugungsarbeit war erforderlich, bis NTPC schließlich
ein elfköpfiges Expertenteam nach Mundra schickte, um IOTs
Arbeit für Tata Power unter die Lupe zu nehmen. Das Team
prüfte IOTEPs Ingenieurarbeiten, die Qualitätskontrolle und
die HSSE-Praktiken auf Herz und Nieren. Erst als man von
den Fähigkeiten der IOTEP-Leute hinreichend überzeugt war,
gab die NTPC dem Auftrag grünes Licht. Als Nächstes folgten
die Verhandlungen mit Technoprom über den Preis. Die
Gespräche zogen sich bis spät in die Nacht und wurden
schließlich 45 Tage, nachdem Technoprom erstmals an IOTEP
herangetreten war, abgeschlossen.
Erfahrung als Schlüsselfaktor
Technoprom wollte herausfinden, warum Doosan die scheinbar
noch relativ unerfahrene IOTEP für das Projekt ausgewählt
hatte. Mit der Antwort, die sie von den Koreanern bekamen,
hatten sie nicht gerechnet: Nicht die Erfahrung des Unternehmens, sondern die der Menschen sei entscheidend, und
was das angehe, sei IOTEP kaum zu schlagen. Eine weitere
Einschätzung von Tata Power ergab, dass IOTEP zwar ein
kleines, neues Unternehmen sei, aber durchaus über die
geforderte Kompetenz und die optimale Vorgehensweise
Dieses Projekt, bei dem sich IOTEP gegenüber besser etablierten Branchenvertretern durchsetzen konnte, wird das
Unternehmen nicht nur in die Oberliga der Auftragnehmer für
Kraftwerke katapultieren, sondern ihm auch, nachdem kürzlich innerhalb der EPC-Sparte ein Geschäftsbereich Energie
gegründet wurde, ein festes Standbein im boomenden indischen Energiesektor verschaffen. IOTEPs spektakulärer
Erfolg wie auch die förmliche Anerkennung der IOT-Gruppe
durch die NTPC und BHEL wecken für den neuen Geschäftsbereich Hoffnungen auf weitere ähnliche Abschlüsse.
CONNECTIONS
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I ndi E N
I ndi E N
Motivierende
Auszeichnung
Im November 2010 wurde IOT vom Indischen Nationalen Rat für Arbeitssicherheit
NSC der Sicherheitspreis in Silber verliehen − eine verdiente Anerkennung für die
hervorragende Leistung im Bereich Health, Safety, Security & Environment (HSSE)
bei einem ebenso prestigeträchtigen wie komplexen Projekt.
Preisverdächtige Leistung
Bei einer Personalstärke von über 6000 Männern und Frauen
die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften durchzusetzen ist
eine anspruchsvolle Aufgabe, doch das IOT-Team hatte schon
zu Projektbeginn einen HSSE-Implementierungsplan bereitliegen. Zunächst setzte man sich mit den Subunternehmern
auf der Baustelle zusammen, um die wichtigsten HSSE-Themen zu besprechen; dazu gehörte nicht zuletzt die Bereitstellung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Anschließend folgte noch vor Projektbeginn eine Einführungsschulung
für alle eigenen Angestellten sowie für die Arbeiter der
Subunternehmer. Auch Besucher und Lieferanten erhielten
vor Betreten der Baustelle eine Sicherheitseinweisung.
Die Teams erstellten sodann einen Standortsicherheitsplan,
der vom Projektmanagementberater und von IOC (als Kunde)
genehmigt wurde. Viele Arbeiten während der Projektphase
waren in großen Höhen auszuführen. Um dabei die Sicherheit
der Arbeitskräfte zu gewährleisten, stellte IOT modernste
Ausrüstung und Gerätschaften bereit, wie z.B. Auffangsysteme,
Schweißkabinen und Sicherheitsnetze. Dank dieser Maßnamen konnte die Baustelle ihr Sicherheitsmanagementsystem durch die DNV nach OHSAS
18001:2007 zertifizieren lassen.
Ein integrativer Ansatz
Angelegenheiten in Sachen Sicherheit sind bei IOT in guten Händen,
wie diese Auszeichnung beweist.
Ein Projekt, das für Renommee sorgt
Der Sicherheitspreis in Silber war für IOT eine ganz
besondere Auszeichnung, denn die Verleihung erfolgt durch
Indiens führende Organisation für Arbeitssicherheit, den
National Safety Council (NSC). Formell bekam IOT die
Auszeichnung für die 22,26 Millionen Mannstunden, die ohne
unfallbedingte Ausfälle (mehr als 24-stündige Abwesenheit
vom Arbeitsplatz) absolviert wurden, sowie für weitere
hervorragende HSSE-Leistungen beim Naphthacracker-Projekt EPCC-8 von IOC in der Raffinerie Panipat. Nicht nur
wegen der Einhaltung der Sicherheitsvorschriften, sondern
vor allem auch wegen des positiven, integrativen Ansatzes,
mit dem eine Arbeitssicherheitskultur unter den Arbeitskräften
auf der Projektbaustelle gefördert wurde, entschied sich die
16-köpfige Jury unter Vorsitz von NSC-Generaldirektor VB
Sant für IOT.
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CONNECTIONS
Mit einem Auftragswert von rund EUR 186 Millionen (INR
11,76 Milliarden) war das EPCC-8-Projekt ebenso prestigeträchtig wie komplex, umfasste es doch den Bau von
Lagertanks und -kugeln mit über- und unterirdischen Rohrleitungen sowie Zugangs- und Betriebsplattformen im Tanklager,
von 126 Geräteplattformen und einem Löschwassernetz, von
Kompressoren, Windkesseln und 93 Pumpen. Außerdem mussten im Rahmen des Projekts elektrische Leitungen und Instrumente installiert und jede Menge Tiefbauarbeiten erledigt werden.
Zu Spitzenzeiten waren auf der Baustelle bis zu 6800
Arbeitskräfte unterschiedlicher Qualifikation beschäftigt. Die
Projekt- und HSSE-Teams von IOT hatten also alle Hände voll
zu tun: Vom Management der Subunternehmer bis zur
sozialen Betreuung der Arbeitskräfte musste das Team
sicherstellen, dass die Einhaltung aller Arbeitssicherheitsvorschriften, -systeme und –abläufe für jeden auf der Baustelle zur Selbstverständlichkeit wurde.
Die Arbeitskräfte zu schulen und sie zur
Einhaltung der Sicherheitsvorschriften
zu bewegen war angesichts der
hohen Fluktuation keine leichte
Aufgabe. Statt eine Liste mit
Geboten und Verboten zusammenzustellen, entschieden sich
die Teams für einen positiven, integrativen Ansatz, der die Arbeiter mit einbezog und sie auf die
Sicherheitsvorschriften von IOT
einschwor. Am Ende ihres Arbeitstags konnten sie beispielsweise mithilfe von Gefahrenerkennungs- und bewertungsbögen eigene Vorschläge einreichen, und wer
am meisten Feedback gab,
durfte sich über eine Belohnung freuen. Da viele der
Arbeitskräfte nur begrenzt über eine
formelle Schul- und Ausbildung verfügten, wurden
Anreize in Aussicht gestellt, damit die Absolventen der
Sicherheitsschulungen auch ihre Kollegen auf Sicherheitsrisiken
aufmerksam machten. Etwa 200 Personen, einschließlich
Vorarbeiter und Techniker, wurden für eine positive
Arbeitsschutzbilanz in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich
ausgezeichnet. Überdies wurde in jedem Kleinteam ein
Sicherheitsbeauftragter ernannt, von denen die besten
ebenfalls einen Preis erhielten. Neben Schulungskursen und
monatlichen Programmen wurden drei Motivationsveranstaltungen organisiert, bei denen die gesamte Belegschaft zu
einem aktiven sicherheitsorientierten Verhalten ermuntert
wurde.
Die eigentliche Bedeutung des Preises
Ende September 2010 erhielt IOT eine Mitteilung, dass man
die begehrte Auszeichnung und das Zertifikat gewonnen
habe. Es war ein Augenblick voller Stolz, als Geschäftsführer
Jayanta Bhuyan das durch Laxman Sharma (Leiter der
Projektbaustelle) und Pradeep Bhatt (HSSE-Leiter) vertretene
Team zur Entgegennahme des Preises geleitete, der von
Mallikarjun Kharge, dem indischen Bundesminister für Arbeit
und Beschäftigung, im Rahmen einer prunkvollen Zeremonie
im November 2010 überreicht wurde. Zugegen war
dabei auch Anand Mahindra, einer der führenden
Industriellen des Subkontinents, der auch den
Vorsitz des NSC innehat.
Der Sicherheitspreis in Silber ist eine der
angesehensten Auszeichnungen, die IOT
für
ihre
HSSE-Bilanz
bislang
erhalten hat. Und wenngleich es
einen mit Genugtuung erfüllt,
wenn man einen Preis entgegennehmen darf, liegt die eigentliche
Errungenschaft von IOT im Engagement des gesamten Unternehmens, um die HSSE-Bilanz mit
der aktiven Unterstützung der
HSSE-Abteilung von Marquard &
Bahls fortlaufend und systematisch
weiter zu verbessern.
Säulen des Erfolgs
Für ihre Philosophie
"Sicherheit hat Vorrang"
und ihre Arbeitsbilanz
wurde IOT eine spezielle
Auszeichnung verliehen.
CONNECTIONS
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I m G espr ä ch
I ndi E N
Messe mit schönen Erinnerungen
Im Oktober 2010 nahm IOT an der 9. Petrotech International Oil & Gas Conference
& Exhibition teil, einer Messe der weltweit führenden Öl- und Gasunternehmen. Alle
Geschäftseinheiten gaben ihr Bestes, und so konnte IOT ihre Stärken (im wahrsten
Sinne des Wortes) zur Schau stellen.
Wie alle guten Ideen begann auch diese mit einem ersten,
kleinen Schritt: der Initiative einer Geschäfteinheit, der
Upstream Services (in der Wertschöpfungskette vorgelagerte
Leistungen). Aber wie bei vielen guten Ideen schlug auch
diese voll ein, und so arbeiteten bald schon alle von IOT begeistert auf die Petrotech 2010 hin. Die Messe findet jedes zweite
Jahr in der indischen Hauptstadt Neu Delhi statt und richtet
sich an führende Öl- und Gasunternehmen aus aller Welt.
IOT wollte sich als ergänzender Dienstleister positionieren,
der sich mit durchgängigen Lösungen nahtlos in die Geschäftsabläufe anderer Unternehmen einfügt. Außerdem wollte man
das eigene Profil in Indien selbst wie auch auf dem Weltmarkt
deutlicher sichtbar machen. In Indien erlebt der Öl- und Gassektor dank des NELP-Programms der indischen Regierung
(NELP = New Exploration Licensing Policy, d.h. Lizenzvergabepolitik für neue Explorationsaktivitäten) derzeit einen regelrechten Boom. Mit den Sparten EPC (technische Planung,
Runde Sache Ein kreisförmiger Stand vollendete
die perfekte Präsentation von IOT.
Beschaffung und Bau), Terminalgeschäft, vorgelagerte Bereiche und erneuerbare Energien präsentierte sich IOT gegenüber Kunden und Konkurrenten aus dem Öl- und Gassektor
als Anbieter eines umfassenden Leistungsspektrums aus einer
Hand.
Die Sache hatte nur einen Haken: IOT hatte nur einen knappen
Monat Zeit, um die Teilnahme zu bestätigen und sich auf die
Messe vorzubereiten. Es war ein sprichwörtlicher Wettlauf mit
der Zeit. Doch mit der aktiven Unterstützung aller Geschäftsbereichsleiter und des oberen Managements konnten Marketingmaterialien wie Stellwände, Broschüren und kleine Geschenke für die Besucher des Messestands trotz der begrenzten
Zeit intern entworfen werden.
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CONNECTIONS
Gut positioniert Die Ausstellung war für Jayanta
Bhuyan, Geschäftsführer IOT (rechts) ein ausgezeichnetes
Forum die Service Palette von IOT zu präsentieren.
Fleiß macht sich, wie es so schön heißt, bezahlt, und tatsächlich
trug der Einsatz des Teams, das bis in die frühen Morgenstunden
des ersten Messetags geschuftet hatte, seine
Früchte: Am 31. Oktober pünktlich zur Messeröffnung war der Stand „wie aus dem Ei gepellt”.
IOT glänzte nicht nur unter den 350 nationalen und
internationalen Ausstellern mit seiner Präsenz,
auch das Besucherecho bei diesem wichtigen
Branchenevent war hervorragend. Der strategisch
geschickt platzierte Stand wurde von vielen
Entscheidungsträgern aus der Öl- und Gasindustrie
frequentiert; mehr als 1400 Gäste begrüßte IOT
während der dreitägigen Messe am Stand, und so konnten
zahlreiche neue Chancen für den Technologietransfer und für
Kooperationen ausgelotet werden. Überdies hielt die Personalabteilung von IOT Ausschau nach neuen talentierten Kräften.
Nachdem zahlreiche Größen des indischen und globalen Ölund Gassektors den IOT-Stand besucht und sich mit viel
positivem Feedback ins Gästebuch eingetragen hatten, war
klar: Die Idee, das Unternehmen unter seinesgleichen zu positionieren, war voll aufgegangen. Auf der Petrotech konnte
IOT nicht nur die Synergien seiner verschiedenen Geschäftsbereiche eindrucksvoll demonstrieren. Auch das Team, das
zum ersten Mal eine so große Messe bestritt, hat von dieser
Erfahrung erheblich profitiert.
Wir stellen vor ...
... dieses Mal mit Jathavedan
Nampoothiri (Nampoo), der
als Senior Vice President
(Terminalling)
bei
IOT
Infrastructure
&
Energy
Services Limited tätig ist. Er
ist ein weiterer Kollege,
dessen Gesicht in Oiltankings
internationaler Werbekampagne „We Can, We Care“ zu
sehen ist.
Was wollten Sie als Kind oder Jugendlicher später einmal werden? Ich hatte
viele Ideen: Busfahrer, Polizist, Arzt,
Sänger… Wie haben Sie von IOT
erfahren? Ich kannte IOT als Jointventure
zwischen der Indian Oil Corporation und
Oiltanking. Als sich dann die Möglichkeit
ergab, bei IOT einzusteigen, habe ich mich
genauer auf der Website über Oiltanking
informiert. Was hat Sie neugierig gemacht? Wie lange arbeiten Sie schon
für IOT? Besonders attraktiv fand ich IOTs
Wachstumspotenzial und den beruflichen
Anreiz, an diesem Wachstum mitzuwirken.
Ein weiterer wichtiger Faktor war die neue
Erfahrung, in einem globalen Netzwerk mit
Oiltankern aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Mittlerweile bin ich schon seit über 4
Jahren bei IOT. Was ist Ihre Tätigkeit?
Wie lauten Ihre Aufgaben? Ich bin bei
IOT für das Terminal-Geschäft zuständig.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer
Tätigkeit? Die Möglichkeit, in einer umfassenden allgemeinen Managementfunktion meinen Beitrag
zu leisten. Was gibt Ihnen Inspiration? Die Chance,
etwas bewirken zu können. Wie tanken Sie neue Energie?
Schlafen, Musik hören und Zeit mit meiner Familie verbringen.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Das Haus in Ordnung
bringen (obwohl meine Frau da womöglich anderer Meinung
ist!). Drei Dinge, die Sie mögen? Gute Laune, indische
Musik und Reisen. Drei Dinge, die Sie gar nicht mögen?
An einem Feiertag früh aus dem Bett geworfen zu werden,
versnobte Leute und Staus. Worüber lachen Sie gern?
Es gibt im Alltag so viele lustige Situationen. Was macht
Sie wütend? Unehrlichkeit, eine unfaire Behandlung und
wenn man um den heißen Brei herumredet. Ohne was
können Sie nicht leben? Meine Familie. Was würden
Sie tun, wenn Sie drei Monate frei hätten? Den ersten
Monat würde ich mit meinen Eltern im Haus meiner Kindheit
verbringen. Den zweiten Monat in einem Bergort im Himalaya
mit viel Wandern, Lesen und Musik. Und den dritten Monat
würde ich mich bei einer Organisation sozial engagieren.
CONNECTIONS
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M ittlerer O sten
M ittlerer O sten
Abenteuer
in Arabien
Seit der Aufnahme des Betriebs im Jahr 2006 befindet sich das Terminal von Oiltanking
Odfjell im Oman konsequent auf Expansionskurs. Nachdem die Kapazität im April die
Schallmauer von beinahe 1,3 Millionen cbm durchbrochen hat, ist es an der Zeit, eine
Zwischenbilanz zu ziehen.
Sohar im Norden des Sultanats Oman war nicht nur der
Geburtsort des legendären Sindbad des Seefahrers, sondern es
ist auch der Ort, an dem ein Terminal von Oiltanking eine
märchenhafte Entwicklung zu verzeichnen hat. Was als Projekt
zur Verwaltung zweier Anleger für die Produkte einer benachbarten Raffinerie im Jahr 2006 begann, blühte bald schon zu
einem 912.650 cbm-Terminal mit fünf Anlegern und 39 Tanks
auf, in dem eine Vielzahl von Produkten umgeschlagen werden:
Benzin und Mitteldestillate, Flüssiggas (LPG) und Bulkchemikalien wie Benzol und p-Xylol sowie Spezialchemikalien wie
MDI (Methylendiphenyldiisocyanat) und LAB (lineares Alkylbenzol). Der ganze Prozess dauerte von Anfang bis Ende weniger als drei Jahre. Dabei wurde die Expansion in drei Phasen
durchgeführt, die alle termingerecht und ohne Budgetüberschreitung abgeschlossen wurden. Zum März 2011 sollen noch
einmal fünfzehn Tanks hinzukommen, womit die Gesamtkapazität auf beinahe 1,3 Millionen cbm steigt; ein zusätzlicher
Anleger erhöht die Anzahl auf insgesamt sechs.
Als erstes und bislang einziges unabhängiges Ölterminal im
Oman hatte Oiltanking Odfjell Oman gegen viele Widrigkeiten
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CONNECTIONS
zu kämpfen, die das Unterfangen zu einem regelrechten
Abenteuer werden ließen. Das Unternehmen musste sich um
alles, was fehlte, selbst kümmern: Zulieferer, Systeme, Infrastruktureinrichtungen. So mussten die richtigen Gastester
gefunden werden, den Schweißwerkstätten vor Ort musste gezeigt werden, wie die Siebe von Pumpen instand zu setzen
sind, und vor allem musste man mit der immensen Sommerhitze
bei Temperaturen von über 50°C zurechtkommen. Auch die Beschaffung von Ersatzteilen ist für die Wartungsabteilung, die
rund 90% der vorbeugenden Instandhaltungsarbeiten selbst
ausführt, eine tägliche Herausforderung.
Rückblick
Die Inbetriebnahme der Phase 1 (587.370 cbm) begann im
August 2008 und war Ende Dezember beendet. Die nächsten
Phasen schlossen nahtlos daran an. Im September 2009 wurde
mit den Baumaßnahmen für Phase 4 und 5 begonnen. In den
vergangenen 15 Monaten entwickelte sich das Geschäft jedoch
anders als geplant. Oiltanking Odfjell Oman und ihre Baufirmen
haben daraufhin eine bemerkenswerte Fähigkeit bewiesen, auf
Sicherheit hat Vorrang 4,3 Millionen
Arbeitsstunden wurden von den Baufirmen im
Januar 2011 ohne unfallbedingte Ausfallzeiten
absolviert. Zu Spitzenzeiten arbeiteten dabei
mehr als 1150 Personen gleichzeitig in
verschiedenen Bereichen des Terminals.
veränderte Kundenanforderungen zu reagieren, ohne dabei
den Zeitplan oder das Budget zu gefährden. Anfangs waren die
beiden neuen Bauabschnitte nicht miteinander verbunden.
Doch während der Detailplanung und in mehreren Optimierungsschritten wurden verschiedene Leitungen gelegt, um eine
gewisse Austauschbarkeit bei der Nutzung zu ermöglichen.
Dabei musste in den Betriebsbereichen an laufenden Systemen
gearbeitet werden, um insgesamt 100 Anschlüsse einzubauen.
Neben dem Einbau neuer Anlagen in laufende Betriebseinrichtungen und dem Anschluss neuer Rohrverbindungen an
aktuell genutzte Leitungen bestand eine weitere wesentliche
Herausforderung in der Planung und Realisierung von drei zusätzlichen Anlegerzuleitungen, die in einen engen Korridor
eingepasst werden mussten, der nur von den beiden Enden her
zugänglich war. Dabei waren erhebliche logistische Probleme
zu lösen, um die massiven Stahlbetonträger, die zur Lagerung
der Rohre dienen, in der schmalen Zone richtig zu positionieren.
Kompliziert war auch die Erweiterung der Stromversorgung
von den bestehenden Umspannstationen für das Verbrauchernetz zu einer neuen Umspannstation, da auch diese Arbeiten
während des laufenden Betriebs durchgeführt werden mussten,
ohne dass dabei die Stromversorgung des Terminals unterbrochen werden durfte.
Zu guter Letzt galt es, die Kontroll-, Tanklagerüberwachungsund Notabschaltsysteme in die laufenden Systeme zu integrieren. Dazu mussten die bestehenden Systeme für drei
Wochen abgeschaltet werden und das gesamte Terminal mit
Außeninstrumenten und zusätzlichen Sicherheitsvorrichtungen von Hand betrieben werden. Um dieses riesige
Projekt sicher und effizient durchzuführen – in einem
laufenden Terminal, dessen Durchsatz im Jahr 2010
immerhin bei über 6.5 Millionen Tonnen lag –, wurde ein
stringentes PTW-System (permit to work = Ausführungsberechtigungen für jeden Arbeitsschritt) und MoC
(Management of Change = Organisation von Änderungen
an Anlagen) angewandt. Sämtliche Tätigkeiten und
besonders die Heißarbeiten (d.h. Arbeiten mit Brandgefahr) wurden von der Abteilung HSSE zwischen der
technischen und der betrieblichen Abteilung von Oiltanking
Odfjell, der Kundenbetreuung und den Baufirmen genauestens
koordiniert. Durch kurze Kommunikationswege und durch
Klärung und Berücksichtigung der gegenseitigen Erwartungen
konnten die unterschiedlichen Arbeiten im Rahmen eines
vorbildlichen Teamworks erledigt werden.
Obschon Oiltanking Odjfell Oman bereits strenge HSSENormen implementiert hatte, wollte man nach dem Brand in
Jaipur, Indien, im Jahr 2009 die eigenen Systeme mit Blick auf
die Feuerprävention und die Bereitschaft für Notfälle noch
einmal evaluieren. Ein ausführliches Gutachten der Experten
aus Deutschland fasste zusammen, was die bestehenden
Ressourcen leisten können, und zeigte Verbesserungsmöglichkeiten auf, die anschließend in ein Gesamtoptimierungsprogramm einflossen. Diese und weitere Anstrengungen machten
sich bezahlt: Im Januar 2011 erhielt Oiltanking Odfjell Oman
eine unbefristete Umweltgenehmigung. Zuvor waren BVT(beste verfügbare Technik) und Gap-Analysen (zur Erkennung
von Lücken und Mängeln) nach der EU-Norm zur integrierten
Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
durchgeführt worden. Das Verfahren, das mit der Erteilung der
Genehmigung endete, umfasste mehrere Audits der Anlagen
und Systeme durch Sachverständige der lokalen Umweltbehörde, des Ministeriums für Umwelt und Klimafragen und
Sahnehäubchen
Vertreter der lokalen Umweltbehörde
spendierten einen Kuchen, nachdem
Oiltanking Odfjell Oman als erstes Unternehmen im Hafen von Sohar die unbefristete
Umweltgenehmigung erhalten hat.
CONNECTIONS
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M ittlerer O sten
M ittlerer O sten
Arbeitsplatzbezogene Schulung
Die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter ist bei Oiltanking Odfjell Oman ein fortlaufender
Prozess. Der 9. November 2010 war dabei ein ganz besonderer Tag: Wieder hatten drei
Kollegen erfolgreich ihre einjährige arbeitsplatzbezogene Schulung abgeschlossen.
Ständig auf dem Prüfstand
Durch die
gemeinsamen Anstrengungen der technischen, der
betrieblichen und der HSSE-Abteilung sowie der
beteiligten Baufirmen wurden 82% des Verbesserungsprogramms bereits erfolgreich umgesetzt. Im Folgenden
sind nur einige der vielfältigen Aufgaben aufgeführt, die
es zu erledigen gilt:
 Durchführung einer Schwingungsüberwachungsstudie
zur frühzeitigen Erkennung von Unwuchten an rotierenden Teilen
Brandschutzübung eine von vielen
Maßnahmen, um sicherzustellen, dass
Mannschaft und Ausrüstung auf jeden
denkbaren Notfall vorbereitet sind.
des Rotterdamer Umweltamtes DCMR. Somit war das Zertifikat
alles andere als ein Sonntagsspaziergang mit anschließendem
Kaffeetrinken. Um so angenehmer waren die Kollegen von
Oiltanking Odfjell Oman überrascht, als die Vertreter der lokalen
Umweltbehörde ihnen einen Kuchen vorbeibrachten. Bislang ist
das Terminal das erste und einzige das im Hafen von Sohar
über eine solche Umweltgenehmigung verfügt.
Ausblick
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind alle Aktivitäten glatt und planmäßig über die Bühne gegangen. Wenn das derzeitige Tempo
beibehalten wird, dürften die ersten Produkte noch weit vor
Termin (März 2011) in die neuen Tanks fließen. Schon bald wird
das Terminal mit der Kontruktion von weiteren 12 Chemietanks
(von jeweils 2.000 bis zu 3.000 cbm, Phase 6) starten. Mit
einem derart engagierten Team, dem jüngst erfolgreich geprüften integrierten Managementsystem IMS und der unbefristeten Umweltgenehmigung sowie günstigen Prognosen für
die Geschäftsentwicklung ist Oiltanking Odfjell Oman bestens
auf neue Abenteuer vorbereitet.
Aufgrund des Redaktionsschlusses ist der Inhalts
des Artikels vom Stand Februar 2011.
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CONNECTIONS
 Auf eine Anfrage der Oiltanking Operations Excellence
Group hin testet das Terminal mit Rosemount einen Tankfüllstandsmesser, der das Sumpfvolumen berücksichtigt,
um einen Trockenlauf der Restentleerungspumpen zu
vermeiden. Wegen wachsender Korrosionsprobleme im
Löschwassersystem (das mit Meerwasser betrieben wird)
wurde ein Spülsystem für die Tankkühlringe und Überwachungsvorrichtungen mit einer mobilen Dieselpumpe
eingeführt, die mit Süßwasser aus einem Tanklastwagen
versorgt wird.
 Zur Vermeidung von Korrosion am Fuß der Tanks wurden
die Tankfundamente überarbeitet, wobei derzeit ein Dichtstreifen getestet wird, der in den Zwischenraum zwischen
Tank und Bitumen eingeführt wird; dieses System wird
bereits bei Oiltanking Terneuzen verwendet und funktioniert bei den in Europa üblichen Temperaturen sehr
gut. Jetzt muss geprüft werden, ob es auch bei sommerlichen Temperaturen von über 50°C verwendbar ist.
 Zur Entlüftung der 2,5 km langen molchbaren Anlegerzuleitung (d.h. zum Ablassen von etwa 1000 cbm Luft
beim Komprimieren der Leitung, dem sog. Packing)
arbeitet das Terminal gemeinsam mit der deutschen
Firma Protego am Einsatz von Stetigventilen, um bei der
Belüftung der Leitung einen Flüssigkeitsaustritt zu
verhindern und so den Zeitaufwand zum Komprimieren
der Leitung zu verringern und das Molchen in Richtung
der Tanks sicherer zu machen.
Ein Grund zum Feiern van Asch
van Wijck (rechts) überreicht den
Kollegen deren Urkunden.
Da man das erste und einzige unabhängige Ölterminal im
Oman ist, wollte Oiltanking Odfjell Oman von Anfang an
sicherstellen, dass die Philosophie und die Standards des
Unternehmens auch konsequent umgesetzt werden. Einen
erstklassigen Service und höchste Qualität zu gewährleisten
ist dabei nur einer von mehreren Faktoren. Da die meisten
betrieblichen und wartungsbezogenen Arbeiten von lokalen
omanischen Arbeitskräften ausgeführt werden, legt das
Unternehmen großen Wert auf eine eingehende Schulung.
Seine omanischen „Auszubildenden” stammen aus dem
ganzen Land. Viele von ihnen haben an akademischen
Einrichtungen wie dem National Maritime College, dem Nizwa
College of Technology, dem Shinas College of Technology oder
dem Higher College of Technology in der omanischen
Hauptstadt Maskat einen Abschluss als Facharbeiter, Elektrotechniker, Maschinenbauer oder Ingenieure erworben. Nach
ihrer Einstellung durchlaufen Sie eine einjährige Spezialschulung, um alles Wesentliche für ihren jeweiligen Aufgabenbereich zu lernen, vor allem die besonderen Anforderungen und Spezifikationen von Oiltanking
Odfjell. Die Schulung ist recht anspruchsvoll und
umfasst neben dem Unterricht in der Klasse
Praxiseinsätze, Brandschutzübungen, Erste Hilfe
und Spezialausbildungseinheiten.
Anlass gebührend zu begehen, organisierte das Unternehmen für sie eine Feier im Crown Plaza Hotel, an der
auch das Management und die anderen Angestellten
teilnahmen. In seiner Ansprache betonte Zeger J.J. van
Asch van Wijck, CEO Oiltanking Odfjell Oman, dass das
Unternehmen weder Kosten noch Mühe scheue, um seine
Angestellten so zu schulen, dass sie ihre Aufgaben in
ihrem jeweiligen Bereich optimal erfüllen können. Er wies
auch auf die Anreize hin, mit denen das Unternehmen alle
seine Arbeitskräfte fortlaufend dazu anregen möchte, das
Renommee von Oiltanking Odfjell Oman weiter zu
verbessern. Kaum hatten die ersten „Spezialisten-Azubis”
ihre Positionen als Instandhaltungstechniker eingenommen, stellte das Unternehmen weitere drei Trainees ein,
die das Instandhaltungsteam in Zukunft noch verstärken
sollen. Gleichzeitig wird ein Team von zehn Auszubildenden
im Bereich Operations ab April 2011 durch Schulungen am
Arbeitsplatz in seine Aufgaben im Betrieb eingewiesen.
Außerdem sucht man den Schulterschluss mit benachbarten
Firmen aus dem Hafen- und Industriegebiet, um weitere
umfassende Praxisschulungen anzubieten.
Seit 2006 wurden in vier Abschnitten insgesamt 40 omanische
Ingenieure und Techniker geschult und so auf ihre Aufgaben
im Betrieb und in der Instandhaltungsabteilung vorbereitet.
Der Anteil der omanischen Arbeitskräfte liegt bei Oiltanking
Odfjell Oman bereits bei 70%; im Außeneinsatz sind es sogar
97%: Das ist deutlich höher als die von der omanischen
Regierung festgelegte Quote.
Aufgrund des Redaktionsschlusses ist der Inhalts
des Artikels vom Stand Februar 2011.
Am 9. November 2010 gab es dann bei Oiltanking
Odfjell wieder einmal etwas zu feiern: Drei der
Auszubildenden für die Bereiche Elektro-, Messtechnik und Maschinenbau aus der technischen
Abteilung (Instandhaltung) hatten ihren einjährigen Kurs erfolgreich abgeschlossen. Um den
CONNECTIONS
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N ordamerika
N ordamerika
Preisgekrönte
Innovationen
Im November 2010 bekam Oiltanking Houston zwei wichtige Preise für sein Value
Innovation Program verliehen. Der Total PR Program Award in der Kategorie Public
Relations und der Print Newsletter Award sind nicht nur eine Anerkennung für
bemerkenswerte Erfolge, sondern dienen den Kollegen auch als Motivation, ihre
hervorragende Arbeit fortzusetzen.
“
“
Niemand wäre besser geeignet, unsere Prozesse und
Verfahren zu verbessern, als unsere Kolleginnen und
Kollegen, die tagaus tagein damit arbeiten.
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CONNECTIONS
Marsha Watkins
„Unkonventionelle Ideen? Ja, bitte!” So lässt sich mit
einem Satz zusammenfassen, worauf die Managementgruppe
von Oiltanking abzielte, als sie im September 2008 das „Value
Innovation Project” ins Leben rief: einen Prozess anzustoßen,
um innerhalb von Oiltanking eine Kultur zu schaffen, die die
Mitarbeiter und das Management dazu motiviert, durch
innovative Vorschläge die Wertschöpfung (auf Englisch: value
creation) bzw. das Wertschöpfungspotenzial zu verbessern.
Jedes Mitglied der Managementgruppe war für die Umsetzung
des Programms in seiner jeweiligen Region verantwortlich.
Der für Nordamerika zuständige Marketingleiter Bo McCall bat
daraufhin Marsha Watkins, die die Bereiche Wertschöpfung
und Qualitätssicherung koordiniert, ein Programm zu
konzipieren. Bald schon hatten die beiden zahlreiche Ideen
gesammelt, was in das Programm einfließen sollte, stellten
aber auch fest, dass sie das Fachwissen eines Beraters benötigten. Den fanden sie in Bob Lamons von der Beratungsfirma
Industribrand. Geplant war eine Plattform einzurichten,
auf der jeder Mitarbeiter Ideen einreichen kann, wie man
Oiltanking verbessern und effizienter machen könnte.
Noch einmal vergingen mehrere Monate, bis das Programm fertig ausgearbeitet und im Intranet implementiert
war. Doch dann flatterten auch schon die genialsten
Ideen ins Haus, und der Strom ist noch lange nicht
versiegt: sei es über neue Prozesse, mehr Umweltschutz,
Sicherheitsaspekte, oder gesünderes Essen. Alle Eingaben
werden von einem Lenkungsausschuss geprüft, der auch
die Planung für ihre Umsetzung diskutiert. Nach Standorten geordnet, sind bei jedem Vorschlag der Status und
der Ranglistenplatz auf der internen Scorecard für alle
Kollegen sichtbar und abrufbar. Bislang wurden im
Rahmen des Programms 76 Eingaben gemacht. 12 wurden bereits umgesetzt und haben dem Unternehmen im
Jahr 2010 zusätzliche Einnahmen oder Kosteneinsparungen von über USD 884.000 beschert. Manche Ideen
verwandeln sich sogar Jahr für Jahr neu in klingende Münzen.
Derlei Erfolge begeisterten nicht nur die Oiltanker, sondern
weckten auch das Interesse der Preisrichter bei der BMA
Houston. Die BMA (Business Marketing Association) ist ein
Marketingverband mit 25 lokalen Abordnungen (eine davon in
Houston, Texas) und 3000 Mitgliedern, die sich in einem
lokalen Umfeld für die Vernetzung und das professionelle
Fortkommen von auf Unternehmenskunden spezialisierten
Marketingexperten einsetzen. Vor über zwanzig Jahren
entstanden die Lantern Awards of Texas als Auszeichnungen,
um erstklassige Leistungen und Kreativität in der strategischen
Kommunikation zwischen Unternehmen zu ehren. Bei der
letztjährigen Gala am 16. November 2010 war Oiltanking
Houston einer der Gewinner: Herzlichen Glückwunsch! Das
Value Innovation Program erhielt in der Kategorie Public
Relations den Preis für das beste PR-Gesamtprogramm für
interne Zielgruppen (Total PR Program Award), während Pipe
Up!, das zum Programm gehörige Magazin, mit dem Preis für
den besten gedruckten Newsletter für interne Zielgruppen
(Print Newsletter Award) ausgezeichnet wurde. Die Jury hob
die überzeugende Botschaft des Newsletters sowie die
Tatsache hervor, dass die Mitarbeiter darin umfassend zu
Wort kommen. Selbstverständlich werden unsere texanischen
Kollegen nun alles daran setzen, die berühmten AIDAMarketingkriterien der Jury (Aufmerksamkeit, Interesse,
Drang, Aktion) auch 2011 zu erfüllen.
Festschmaus Beim Bankett erhalten Marsha
Watkins und Bob Lamons den Lantern Award - ein
grosses Kompliment an den Einsatz aller Kollegen
von Oiltanking Nordamerika.
Der Name sagt doch schon alles
Pipe Up! heißt der Newsletter des Value Innovation
Program. Was das bedeuten soll? In den USA hört man
oft den Ausdruck „Pipe down!” („Sei leise!”). Das
Programm wollte genau das Gegenteil davon erreichen:
Die Oiltanker sollten sich lautstark zu Wort melden.
Schon war der Name Pipe Up! geboren. Natürlich steckt
noch eine zweite Bedeutung dahinter, wird bei Oiltanking
doch so ziemlich jedes Produkt früher oder später durch
eine „Pipe” geleitet. Im Jahr 2010 erschien das Magazin
viermal mit ausführlichen Informationen zum Value
Innovation Program und aktuellen Projekten.
CONNECTIONS
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N ordamerika
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Üppige Vorräte Neuen Studien
zufolge könnten die USA aus ihren
Ölschiefervorkommen viele Milliarden
Barrel einheimisches Erdöl gewinnen.
Neu entdeckte
Erdölvorkommen
Eine im Juli 2010 unterzeichnete
Vereinbarung mit einem ersten in
Kanada ansässigen Kunden, der
Nexen Energy Marketing, zeigt, dass
Oiltanking Houston bei den gewaltigen Veränderungen, die derzeit
die nordamerikanische Erdöllogistik
prägen, kräftig mitmischen möchte.
Rohöl aus Ölschiefer könnte zum wichtigsten
neuen Trend am US-Energiemarkt avancieren
Als letzter Schrei gilt bei Erdölförderunternehmen, Raffineriebetreibern und Händlern die Erschließung von Ölschiefervorkommen. Schieferöl wird aus dichten Schieferformationen
gewonnen. Durch hydraulisches Einpressen von Flüssigkeiten
in die Felsformation (sog. Fracturing) wird das Öl herausgelöst
und die für seine Förderung erforderliche Porosität erreicht.
Die größte „förderbare” Ölschieferlagerstätte der USA ist die
Bakken-Formation, die sich von North Dakota über Montana
bis nach Kanada erstreckt. Das Vorkommen ist zwar schon
seit 1951 bekannt, doch durch neue technologische Entwicklungen ist hier nun ein regelrechter Förderboom entstanden. Einer Studie der US-Wissenschaftsorganisation
Geological Survey (USGS) zufolge enthält die BakkenFormation vermutlich mehr als 4 Milliarden Barrel Erdöl, das
gefördert werden kann. Ähnliche Erdölvorkommen wurden
im Barnett Shale („Shale” bedeutet „Schiefer”) nahe Fort
Worth, Texas, und im Eagle Ford Shale südlich von San
Antonio, Texas, entdeckt.
Kanadas Anteil
mit freundlicher Genehmigung von U.S. Geological Survey Photographic Library
In den vergangenen Jahren hat sich in den USA am
Logistiksystem für Rohöl kaum etwas verändert: Ausländisches
Rohöl wird in mehreren Häfen in die USA eingeführt und über
zahlreiche Pipelines im ganzen Land verteilt, um die verschiedenen US-Raffinerien zu versorgen. Obwohl den USRaffinerien auch einheimisches Rohöl zur Verfügung steht,
besitzen die meisten hochmoderne Raffineriesysteme, mit
denen auch mittlere und schwere Sorten mit hohem Schwefelgehalt verarbeitet werden können. Damit erhalten die Raffinerien die notwendige Flexibilität, um preisgünstigeres
ausländisches Erdöl einzukaufen. Mit den jüngst entdeckten
Erdölvorkommen und neuen Pipelineprojekten, die eine Belieferung der US-Golfküste mit kanadischem Rohöl ermöglichen
sollen, wird sich der Schwerpunkt der Erdöllogistik in den USA
erheblich verschieben.
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CONNECTIONS
Über Nexen
Nexen Inc. ist ein unabhängiger globaler Energiekonzern
mit Sitz in Kanada, der an den Börsen in Toronto und
New York mit dem Symbol NXY notiert ist. Das
Unternehmen hat drei strategische Wachstumsschwerpunkte: Ölsande und unkonventionelle Erdgasvorkommen in Westkanada sowie die konventionelle Erkundung und Erschließung von Vorkommen, die vornehmlich
in der Nordsee, vor der Küste Westafrikas und in der
Tiefsee des Golfs von Mexiko liegen. Nexens Wertschöpfung für seine Aktionäre beruht auf der erfolgreichen Bewirtschaftung aller Öl- und Gasexplorationsund erschließungsbereiche, wobei das Unternehmen
höchsten Ansprüchen in Sachen Ethik, Integrität, Unternehmensführung und Umweltschutz genügt.
Neben den neu entdeckten Ölschieferlagerstätten verfügt USNachbar Kanada aufgrund seiner Ölsandvorkommen noch
über zusätzliche umfangreiche Reserven. Die in Alberta gelegenen Abbaugebiete enthalten vor allem Bitumen, eine sehr
schwere Rohölsorte. Die Förderung der Ölsande erfolgt im
Tagebau oder mithilfe von In-situ-Verfahren (bei denen die
Viskosität des Bitumens durch Hitze erhöht wird). Die
kanadischen Ölsandvorkommen werden auf 1,7 Billionen
Barrel Bitumen geschätzt. Durch Pipeline-Projekte von Drittbetreibern, die sich derzeit in der Planungsphase befinden,
soll das kanadische Rohöl an den Golf von Mexiko in die USA
geleitet werden. Zu den großen kanadischen Förder- und
Vermarktungsunternehmen zählt dabei die Nexen Energy
Marketing. Im Juli 2010 schloss Oiltanking Houston mit Nexen
eine langfristige Leistungsvereinbarung; bald darauf wurde
mit dem Bau neuer Tanks begonnen. Da es an der USGolfküste von Tanklagern nur so wimmelt und die Konkurrenz
entsprechend lebhaft ist, hätte sich Nexen auch für einen
anderen Dienstleister entscheiden können. Doch aufgrund
seines Standorts, seiner Anbindungsmöglichkeiten und seines
guten Rufs machte das Oiltanking-Terminal in Houston als
künftiger strategischer Partner von Nexen das Rennen. Durch
diese Möglichkeit, den ihm zustehenden Ölanteil an der
Fördermenge (sog. Equity Crude) an der Golfküste zu vermarkten, eröffnet sich Nexen als Förderunternehmen einen
wichtigen Absatzkanal.
Die Zukunft wird zeigen, ob Schieferöl und Ölsande tatsächlich
so verheißungsvoll sind, wie derzeit allerorten behauptet wird.
Doch angesichts der fortschreitenden Erschließung neuer
Lagerstätten in den USA und Kanada und des Baus neuer
Pipelines für die Weiterleitung der neuen Fördermengen hat
sich Oiltanking schon einmal in Position gebracht, um als
größter unabhängiger Dienstleister in den USA maßgeblich an
dieser Entwicklung zu partizipieren. Die Partnerschaft mit
Nexen, Oiltankings erstem kanadischen Kunden, dürfte den
Weg ebnen für weitere Kooperationen mit Förderunternehmen
aus Kanada und den Bakken und Eagle Ford Shales, die nach
einem zuverlässigen Terminalbetreiber und/oder Dienstleister
an der US-Golfküste für den Umschlag und die Weiterleitung
ihres Rohöls Ausschau halten.
mit freundlicher Genehmigung von U.S. Geological Survey Photographic Library
Sedimentgestein Ölschiefer ist eigentlich ein
Mergelstein - je dunkler die Farbe desto höher
der Gehalt an Ölschiefer.
CONNECTIONS
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L AT E I N A M E R I K A
L AT E I N A M E R I K A
Vielversprechendes Projekt
Taktische Handelsströme Durch
den Panamakanal als wichtigen
Verkehrsknotenpunkt führen derzeit
144 verschiedene Transportrouten
aus nahezu allen Regionen der Erde.
in Panama
Am 29. Dezember 2010 erwarb die Oiltanking Colon S.A., eine in
Panama beheimatete Gesellschaft, 100% der Anteile an der
Colon Oil and Services S.A. und der Colon Port Terminal S.A. Die
Standorte dieser beiden Unternehmen werden Oiltanking als
wichtige Verbindung zwischen Nord- und Südamerika dienen.
Die Panamaer nennen den
engen Korridor des Wohlstands
entlang des Panamakanals
stolz das „Singapur Lateinamerikas”, und das zu Recht,
wenn man Panamas Außenhandelsströme und seinen
Anspruch
betrachtet, das
größte Schiffsregister der
Welt zu haben. In der Bucht
von Coco Solo direkt hinter
den Wellenbrechern, wo der
Panamakanal in den Atlantik
mündet, wird Oiltanking bald
an einer der wichtigsten
Handelsrouten der Welt vertreten sein.
Seitdem Oiltanking im Juli 2008 eine Vertrettung in Panama
Stadt eröffnete, wurden mehrere interessante Projekte
verfolgt. Mit dem Kauf einer 100%-Beteiligung an der
Colon Oil and Services S.A. (COASSA) und der Colon Port
Terminal S.A. (CPT) verfügt die Oiltanking Colon S.A., eine
vollständige Tochtergesellschaft der Oiltanking GmbH, nun
endlich über einen Standort in Mittelamerika. Zu den
erworbenen Anlagen gehört ein Terminal mit einer Kapazität von 300.000 Barrel und einem exklusiven 260 m
langen Anleger. Nach dem Ausbaggern wird das Wasser
12,5 m tief sein, so dass hier Schiffe der Panamax-Klasse
festmachen können. Der Anleger verfügt zudem über zwei
Liegeplätze für Binnenschiffe. Voll betriebsbereit wird das
Terminal voraussichtlich im dritten Quartal 2011 sein.
Dann soll es die steigende Nachfrage nach Treibstoff für
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CONNECTIONS
Schiffe, die den Panamakanal durchqueren oder in
den Häfen der Region
festmachen, bedienen.
Die getroffene Entscheidung ist auch mit Blick auf
Panamas weitere Entwicklung überaus zukunftsweisend. In der panamaischen
Volkswirtschaft
hat
die
Schifffahrtsbranche einen
Anteil von 20% am Bruttoinlandsprodukt und ist der
am schnellsten wachsende
Sektor. In den privatisierten
Häfen des Landes werden
Containerladungen in wachsenden Mengen und mit erstklassiger Effizienz abgefertigt.
Panama ist daher auf dem besten Wege, zu einem Zentrum
für das Umladen von Containern im lateinamerikanischen
und karibischen Raum zu werden. Panama Stadt ist
wiederum eine Drehscheibe zwischen Nord und Süd, wo
Millionen von Passagieren und Frachtladungen von und zu
den Zielhäfen in Nord- und Südamerika durchgeschleust
werden. Dutzende von Banken aus aller Welt haben sich
hier angesiedelt. Tausende von Unternehmen wurden
durch die wirtschaftsfreundliche Steuergesetzgebung für
ausländische Niederlassungen angezogen. Die Colón Free
Zone an der Atlantikküste ist als wichtiges Zentrum für
den Reexport von Gütern die zweitgrößte Freihandelszone
der Welt nach Hongkong.
Zukunftspläne
Nach dem Terminalkauf arbeitet Oiltanking Colon S.A.
bereits an ersten Erweiterungsvorhaben. Dabei soll die
Kapazität um 450.000 Barrel erhöht und eine LkwVerladestation mit zwei Ladeplätzen errichtet werden.
Der Abschluss der Bauarbeiten ist für das Jahr 2012
geplant. Und auch darüber hinaus bestehen weitere
Wachstumsmöglichkeiten, hat doch das Terminal das
Potenzial und die Fläche, um die Kapazität auf mindestens
eine Million Barrel auszuweiten. Angesichts der günstigen
Prognosen für die panamaische Wirtschaft und der
Ausbauarbeiten am Kanal (die 2014 beendet sein sollen)
ist Oiltanking Colon S.A. bestens gerüstet, um ein Land
zu unterstützen, das dabei ist, zu der Verkehrs- und
Logistikdrehscheibe schlechthin zwischen Nord- und
Südamerika zu avancieren.
CONNECTIONS
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M enschen & O rte
M enschen & O rte
Verbindung von
Küste zu Küste
Handelsverbindung
Der Panamakanal ist eine
neutrale internationale
Wasserstraße mit einer
Länge von ca. 82 km.
Er verfügt über ein
Zweikammer-SchleusenSystem, mit dem die
Schiffe in beide Richtungen
Höhenunterschiede
überwinden können.
In zwei Etappen Die Konstruktion des
Panama Kanals wurde erst von den Franzosen
(1881-1888) ausgeführt und dann von den
Amerikanern fertiggestellt(1904-1914).
Obwohl der Panamakanal nur von Schiffen bis
maximal 65.000 t Nutzlast befahren werden kann
(sogenannte Panamax-Schiffsklasse), ist das Verkehrsaufkommen höher, als man je vermutet
hätte. 2009 durchquerten 14.000 Schiffe mit einer
Nutzlast von 299,1 Millionen Tonnen die Wasserstraße. Da die Nachfrage weiter steigt und das
moderne Reedereiwesen nach immer größeren
Schiffen verlangt, wurden 2006 Erweiterungspläne
verabschiedet. Wenn die Bauarbeiten 2014 planmäßig beendet sind, werden doppelt so große
Schiffe wie die der aktuellen Panamaxklasse den
Kanal passieren können.
Das Erste, woran die meisten Menschen denken, wenn
sie Panama hören, ist der Panamakanal. Wen wundert das?
Oft wird behauptet, die Welt habe von Panama erst durch den Kanalbau
überhaupt Notiz genommen.
Was würde Vasco
Nuñez de Balboa wohl
sagen, wenn er heute eine
Verbindung zwischen dem
Atlantischen und dem Pazifischen Ozean vorfände? Er
war der Erste, der 1513
vorschlug, die beiden Weltmeere miteinander zu verbinden. Doch bis sein Traum
Wirklichkeit wurde vergingen mehr als 400 Jahre. Begonnen
wurde das Bauwerk in den achtziger Jahren des 19.
Jahrhunderts von dem Franzosen Ferdinand Marie de Lesseps
(der 1859 auch den Suezkanal baute). Vollendet wurde der
Panamakanal unter US-amerikanischer Führung in den Jahren
1904 bis 1914. Die neue Wasserstraße verkürzte die zuvor
höchst gefährliche und teure Ost-West-Route durch die
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CONNECTIONS
Magellanstraße und um das Kap Horn um 8.000 Seemeilen
(15.000 km). Während eine Seefahrt von New York nach
San Francisco einst mehr als 60 Tage gedauert hatte,
wurde die Entfernung nunmehr halbiert.
Um den 82 km langen Kanal zu durchqueren, muss man
neun bis fünfzehn Stunden einplanen (denn wegen des
hohen Verkehrsaufkommens entstehen häufig lange Wartezeiten). Insgesamt müssen die Schiffe eine Höhe von 26 m
erklimmen, bevor sie durch eine Reihe von Zweikammerschleusen (für beide Richtungen) wieder auf Meereshöhe
hinabgelassen werden. Zum Eingang der ersten Schleusen werden die Schiffe von Schleppern gezogen. Anschließend werden
sie an sogenannten „Maulesel-Motoren” festgemacht, die
dafür sorgen, dass ein Schiff bei der Einfahrt in die zum Unterwasser zeigende Kammer seinen Kurs beibehält.
Auch künftig wird der Panamakanal eine herausragende Handelsroute bleiben, die für Kaufleute
aus aller Welt von immenser wirtschaftlicher Bedeutung ist. Aber auch als großer Arbeitgeber ist
der Kanal für die Bevölkerung in Panama und für
ausländische Arbeitskräfte äußerst wichtig. Und
selbst heute stellt er noch immer eine architektonische Glanzleistung dar.
Panama Stadt Eine
moderne Stadt, die viele
Sprachen spricht und durch
Handel gewachsen ist.
Republik Panama
Lage: Im nördlichen Südamerika zwischen dem Karibischem Meer und dem Pazifischen Ozean gelegen, grenzt das
Land an Kolumbien und Costa Rica.
Regierungsform: Konstitutionelle Demokratie, Unabhängigkeit von Kolumbien seit 3. November 1903, Unabhängigkeit von Spanien seit 28. November 1821
Hauptstadt: Panama
Bevölkerung: 3.410.676 (Schätzung Juli 2010)
Sprachen: Spanisch (Amtssprache), Englisch (14%),
großer zweisprachiger Bevölkerungsanteil
Bevölkerungsgruppen: Mestizen (Mischlinge aus Indios
und Europäern): 70%; Schwarze und Mulatten: 14%;
Europäer: 10%; Indigene: 6%
Klima: tropisches Seeklima, heiß, feucht, wolkenreich, lange
Regenzeit (Mai bis Januar), kurze Trockenzeit (Januar bis Mai)
Natürliche Ressourcen: Kupfer, Mahagoni, Krabben,
Wasserkraft
Währung: Balboa (PAB) und US-Dollar (USD), (100 PAB =
100 USD/73 EUR)
BIP: nach Kaufkraftparität 20,57 Milliarden USD
(Schätzung 2004)
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Attraktive APLAAccessoires
Immer offen für ein Gespräch
Die Oiltanker begrüßten jeden
Kunden und Besucher bei der APLAKonferenz ganz persönlich.
Am runden Tisch
Oiltanker unter
sich während einer
verdienten Pause.
Oiltanking nimmt regelmäßig an der APLA-Konferenz teil und
war bei den letzten vier Jahrestagungen sogar mit einem
kleinen, aber wirkungsvollen Stand vertreten. Angesichts der
Bedeutung dieses Branchenereignisses entschied man sich,
2010 direkt am Veranstaltungsort in der Hauptetage des
Sofitel-Hotels an der Copacabana von Rio de Janeiro einen
eigenen Besprechungsraum zu mieten. Ein nicht zu
übersehenden Modell des brasilianischen Vitoria-Terminals
schmückte den 80 Quadratmeter großen Saal, der eine Art
Bühne für die Präsentation aller lateinamerikanischer
Oiltanking-Terminals mit ihren acht nach Rio gereisten
Vertretern bildete: Julio Tellechea, Präsident für Lateinamerika,
Holger Donath, Geschäftsführer von Oiltanking Terminais Ltd.
Brasilien, Dario Di Luca, Geschäftsführer von Oiltanking
Ebytem, Jean-Claude Vanhaelen, Geschäftsführer von
Oiltanking Colombia S.A., Bruno Sad da Silva, Kaufmännischer
Leiter von Oiltanking Terminais Ltd Brasilien, Rolando
Balsamello, Betriebsleiter von Oiltanking Ebytem, Gabrielle
Martins, Fachassistentin Verwaltung & Marketing bei
Oiltanking Terminais Ltd Brasilien und Jamille Moraes,
kaufmännisch-technische
Auszubildende im Öl- und
Gasbereich von Oiltanking
Terminais Brasilien.
Zum Jahresende 2010 beteiligte sich Oiltanking einmal mehr am Jahreskongress des
lateinamerikanischen Verbandes der petrochemischen Industrie APLA und festigte
damit weiter seinen Ruf als professioneller Dienstleister am lateinamerikanischen Markt.
Wer bei der letzten APLA-Konferenz vom 6. bis 9.
November 2010 in Rio de Janeiro/ Brasilien den Meeting Room
von Oiltanking besuchte und an den Gesprächen teilnahm,
konnte ein passendes Accessoire mit nach Hause nehmen: die
beliebten und berühmten brasilianischen Flipflops mit einem
Oiltanking-Logo. Auch wenn der Name der attraktiven Fußbekleidung (mit dem kleinen Riemen zwischen dem großen und
den übrigen Zehen) das Wort „Flop” enthält, machten sich die
damit ausgestatteten Oiltanker leichten Fußes und hoch
erhobenen Hauptes auf den Heimweg von der Konferenz.
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CONNECTIONS
823 Vertreter von 262 Unternehmen aus 29 unterschiedlichen Ländern nahmen
an der Konferenz teil, und
die Oiltanker waren mit dem
regen Besucherinteresse höchst zufrieden. Während der
vier Tage waren viele Konferenzdelegierte bei ihnen zu
Gast. Und so ergaben sich willkommene Gelegenheiten,
um mit alten Kunden zu plaudern, neue zu akquirieren und
mehr über die Bedürfnisse der Marktteilnehmer zu erfahren. Deshalb freut sich das Team auch schon auf die
nächste Jahrestagung, um auch dann wieder neue
Geschäftsabschlüsse zu ergattern und alte Kontakte zu
pflegen. Bis dahin, até logo in Rio im November 2011!
Attraktion Nicht nur das
Modell des Vitoria Tanklagers
machte etwas her.
Hinter dem Namen APLA verbirgt sich nicht nur der
lateinamerikanische Verband der petrochemischen Industrie
(Asociación Petroquímica de Latino América), sondern auch
die wichtigsten chemischen und petrochemischen Unternehmen jedes Landes. Ziel der jährlichen Tagung ist es, die
Branche mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen und Trends
am Markt auf den neuesten Stand zu bringen. Gleichzeitig
erhalten die zahlreichen Hersteller, Einkäufer und Dienstleister
aus der petrochemischen und chemischen Industrie die
Chance zum Erfahrungsaustausch.
CONNECTIONS
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K U LT U R E L L E E R F A H R U N G E N
K U LT U R E L L E E R F A H R U N G E N
Eindrucksvolle Verbindung
Die Öresundbrücke ist 7,8 km
lang und überbrückt etwa die
halbe Entfernung zwischen
Schweden und Dänemark.
Brückenschlag
ein Pendler
zwischen zwei
Kulturen
beide Bilder mit freundlicher Genehmigung von www.visitdenmark.com, Jørgen Schytte
Bei seiner täglichen Fahrt zur Arbeit liegt das Meer Claus
Lindemann sprichwörtlich zu Füßen: Er fährt über die
berühmte Öresund-Brücke, die längste Straßen-, Eisenbahnbrücken- und Tunnelkombination in Europa. Gleichzeitig
weist die Öresund-Brücke mit 490 m eine der längsten
Schrägseilkonstruktionen der Welt auf, wobei ihr höchster
Pfeiler 204 m in den Himmel ragt. Sie überquert den Öresund,
der Dänemark von Schweden trennt. Der Öresund zählt zu
den meist befahrenen Wasserstraßen der Welt und verbindet
die Ostsee mit der Nordsee und dem Atlantischen Ozean.
Als die Brücke im August 2000 eingeweiht wurde, begann für
Claus, der in Dänemark geboren ist und einen dänischen Pass
hat, ein neuer Lebensabschnitt: Er beschloss, nach Schweden
zu ziehen. Der Schritt fiel ihm nicht allzu schwer, da seine
Familie größtenteils aus Schweden stammt und er bereits
Schwedisch konnte und auch mit der schwedischen Kultur
vertraut war. „Die dänische Mentalität ist direkter, die
schwedische sanfter und zurückgezogener”, resümiert Claus.
Unser dänischer Kollege Claus Lindemann arbeitet im Oiltanking
Terminal Kopenhagen in Dänemark, wohnt aber in Schweden.
mit freundlicher Genehmigung von www.visitdenmark.com, Jørgen Schytte
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CONNECTIONS
Claus, der bei Oiltanking Kopenhagen im Betrieb arbeitet,
scheut sich nicht, von seinem Zuhause bei Eslöv täglich 77
km (einfach) zur Arbeit nach Kopenhagen zu fahren. Die
monatliche Brückenmaut von EUR 400,00 kann er von der
Steuer absetzen. Aber noch etwas versüßt ihm die täglichen
45-50 Minuten, die er je nach Tageszeit unterwegs ist: In
Schweden ist fast alles billiger, von den Lebensmitteln bis zu
den Grundstückspreisen. In Dänemark sind hingegen die
Löhne höher. Deshalb überrascht es kaum, dass viele Dänen
nach Eröffnung der Brücke nach Schweden gezogen sind.
Gleichzeitig haben viele Schweden in Kopenhagen Arbeit
gefunden, da die Arbeitslosigkeit in Dänemark niedriger ist.
Anfangs war das Verkehrsaufkommen auf der Brücke zwar
geringer als erwartet, doch das änderte sich bald. Im ersten
Jahrzehnt ihres Bestehens wurde die Brücke von über 50
Millionen Fahrzeugen genutzt; rund 37 Millionen Fahrgäste
überquerten den Öresund per Zug oder Bus.
Die Brücke eröffnet nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht
Kopenhagen Eine Stadt, die sich ständig vorwärts
bewegt und dabei auch die Vergangenheit hoch schätzt.
neue Möglichkeiten, sondern bietet auch Vorteile hinsichtlich der Erreichbarkeit und der Zeitersparnis. So braucht
man heute von Malmö nach Kopenhagen nur noch 35 Minuten im Vergleich zu einer einst einstündigen Fährüberfahrt.
Zudem verbindet sie zwei Kulturen und hat eine neue
Region entstehen lassen, die sogenannte Öresundregion
mit 3,7 Millionen Menschen auf dänischem und schwedischem Gebiet. Durch das Entstehen der Öresund-Region
haben sich die Hafenbehörden auf beiden Seiten der Brücke
zusammen getan und den Copenhagen Malmoe Port (CMP)
gegründet. CMP besitzt das Grundstück und die Anleger
von denen Oiltanking Kopenhagen agiert, wobei eine enge
Beziehung zwischen CMP und Oiltanking existiert. Und zu
guter Letzt ist die Öresundbrücke ein Blickfang. 2003
wurde das Öresund-Brückenprojekt vom Ingenieurhochbauund Brückenbauverband IABSE (International Association
for Bridge and Structural Engineering) für seine innovative
Planungs- und Baumanagementmethoden sowie für die
Einbeziehung ökologischer Gesichtspunkte mit dem Preis
für herausragende Bauten ausgezeichnet. „Anfangs hat
mich die Konstruktion der Brücke richtig fasziniert, aber
heute”, gesteht Claus, “ist sie für mich einfach nur eine
Autobahnverbindung – die mir freilich die Chance eröffnet
hat, aus der Großstadt aufs Land zu ziehen.”
PORTRÄT
Claus Lindemann startete bei Oiltanking am 15.02.2010
und arbeitet heute im 12-köpfigen Oiltanking Operator
Team. Jeden Tag fährt er für eine Tour 77 km zum Tanklager.
CONNECTIONS
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F reizeit & S pa S S
F reizeit & S pa S S
Beziehungsweise
Jeden Tag sind wir in die unterschiedlichsten Beziehungen eingebunden, was
einem zuweilen so einiges abverlangt.
Wir erläutern, was der ultimative Test für
eine Beziehung ist.
Eines Menschen
bester Freund
… C-3PO, Roboter-MenschKontakter.” Die freundliche
Figur taucht in allen sechs
Episoden der Star-WarsSpielfilmreihe auf. Der
goldene Protokolldroide
wurde vom jungen Anakin
Skywalker gebaut. Seine
Funktion besteht darin, den
Menschen zu dienen und sie in
Fragen der Etikette, Sitte und Tradition zu beraten,
damit die Begegnung unterschiedlicher Kulturen
möglichst reibungslos verläuft.
sich den Hund zum Freund und verehrten ihn. Im
Mittelalter hingegen bezichtigte man Menschen,
die sich kleine Haustiere hielten, der Hexerei.
Das lange vorherrschende Zweckdenken, dass
man Hunde nur für die Jagd und zur Wacht
brauche, änderte sich erst im viktorianischen
Zeitalter. Heute schätzt man nicht nur die
Gesellschaft der treuen Vierbeiner. Auch ihr Mut und ihr Nutzen für die
menschliche Gesundheit sind anerkannt. Letzteres zeichnet überhaupt die Beziehung
zwischen Mensch und Tier aus.
mit freundli
cher
Star Wars™ & © 2011 Lucasfilm Ltd. All rights
reserved. COURTESY OF LUCASFILM LTD.
„Mein Name ist…
Genehmigung
Die Beziehung zwischen Mensch und Hund kann
auf
eine
lange,
faszinierende
Geschichte
zurückblicken. Schon die alten Griechen und
Römer, aber auch die chinesischen Kaiser machten
Kannst du mir einen
Gefallen tun?
Die chinesische Kultur wäre ohne einen wichtigen,
althergebrachten Begriff undenkbar: die Guanxi, was
wörtlich „Beziehungen” bedeutet. Tatsächlich handelt es
sich um ein ganzes Netzwerk von gesellschaftlichen
Beziehungen. Sie entstehen durch wechselseitige Geschäfte, Verbindungen und auch Gefühle zwischen
unterschiedlichen Parteien, die einander unterstützen
und miteinander kooperieren. Die Guanxi stehen vor
allem auch für die wechselseitigen Verpflichtungen, die
man über die Jahre eingeht, indem man Gefälligkeiten in
Anspruch nimmt und gewährt. Dies sollte man stets im
Hinterkopf behalten, wenn man mit einem Chinesen
oder einem chinesischen Unternehmen in Beziehung
tritt. Am ratsamsten ist es, wenn Sie sich von einem
Partner einführen lassen, der sowohl Ihnen als auch der
Gegenseite bekannt ist und der sich für Sie verbürgt.
von William
Wegman "Che
mistry" 1996
Allgegenwärtige Hunde William
Wegman, ein amerikanischer Künstler, der
u.a. an der Universität von Wisconsin
lehrte, wurde nicht zuletzt durch seine
fruchtbare Zusammenarbeit mit
Weimaranern bekannt, die zu zentralen
Figuren in seinen Gemälden, Videos und
Fotografien avancierten, so auch in den
Kalendern „Man’s best friend”.
Matheaufgabe gefällig?
Preis
Wenn Sie mit Mathematik auf Kriegsfuß stehen, könnte man
sagen, Sie haben eine „negative Beziehung” zur Mathematik.
ra
Mit „negativ” (oder besser noch: „invers”) ist hier allerdings
ge
eine mathematische Beziehung gemeint, bei der die
Zunahme der einen Variablen die Abnahme einer anderen
bedingt: Wenn beispielsweise der Preis eines Produkts
steigt, sinkt die Nachfrage.
N
ac
p2
hf
p1
p3
m2
m1
m3
gewünschte
Menge
Süßes Miteinander
Der Honiganzeiger, eine Unterart der Spechte, kann
Bienennester aufspüren, aber nicht aufbrechen, der
Honigdachs kann sie aufbrechen, aber nicht aufspüren.
Beiden Tieren kann geholfen werden: Sie tun sich
einfach zusammen und leben in einer sogenannten
Symbiose, einer engen Beziehung zwischen zwei Lebewesen,
seien es Tiere, Pflanzen, Pilze etc. Dabei fliegt der Honiganzeiger
über die Wiesen auf der Suche nach einer Bienenbehausung, und sobald er ein Nest
gefunden hat, versucht er durch seinen Ruf, den Honigdachs herbeizulocken: Essen
fertig! Dieser bricht mit seinen scharfen Klauen das Bienennest auseinander, und schon
können die beiden die süßen Früchte ihrer Zweckbeziehung ernten.
40
CONNECTIONS
… nein oder doch?
Alexandra Penney, eine amerikanische Autorin, die als
eine der Erfinderinnen und Förderinnen der Rosa
Schleife (Symbol für den Kampf gegen Brustkrebs)
bekannt wurde, behauptet, der ultimative Beziehungstest sei, verschiedener Meinung zu sein und doch
Händchen zu halten. Sind Sie auch dieser Meinung?
CONNECTIONS
41
SPORT
Dabei sein ist alles! Nach der
tollen Erfahrung des Jahres 2010
wird Fernando Graña sicherlich
auch künftig beim New York
Marathon an den Start gehen.
Er war dabei!
mit freundlicher Genehmigung von Victah/Nw York Road Runners
SPORT
NY City Marathon Der weltweit größte Strassenlauf
der jährlich mehr als 100.000 Bewerber anzieht.
Am 7. November 2010 nahm Fernando Graña, der als Assistent der
Geschäftsführung bei Oiltanking Consorcio Terminales in Peru arbeitet,
zum ersten Mal am New York Marathon teil und beendete das Rennen
mit einer spektakulären Zeit von weniger als vier Stunden.
3:56:04
„Ich bin dabei, wir
sind dabei!” So lautet
der Slogan des New
York City Marathon,
eines
Langstreckenlaufs über 26,2 Meilen
(42 km), der zu den größten und populärsten Marathonveranstaltungen der Welt gehört. Schon allein die Teilnehmerzahl war im Jahr 2010 rekordverdächtig. Die meisten wurden
per Los gezogen, und auch Fernando Graña von Oiltanking
Consorcio Terminales in Peru war unter den 44.000 Glücklichen,
die von sich sagen konnten: „Ich bin dabei.”
Ohne zu wissen, ob er überhaupt einen Startplatz bekäme,
hatte Fernando schon sechs Monate vorher ein stringentes
Trainingprogramm begonnen: eineinhalb Stunden Laufen und
Gymnastik um fünf Uhr morgens fünfmal die Woche. So
absolvierte er wöchentlich ungefähr 70 km. Nachdem er in
den zwölf Monaten zuvor bereits an zwei Halbmarathonläufen
in Peru teilgenommen hatte, ging er bei seinem ersten
Marathon nicht nur gut vorbereitet an den Start, sondern
durfte sich auch über exzellentes Laufwetter freuen: Die
Sonne schien bei Temperaturen zwischen 2°C und 8°C.
42
CONNECTIONS
Die mehr als zwei
Millionen begeisterten
Zuschauer
feuerten
Fernando an; zudem
war seine Frau ständig
unterstützend an seiner
Seite. Der Lauf verlief reibungslos, und alles schien unter
Kontrolle – bis zum Kilometer 36. „Von da an wurde das
Rennen richtig beschwerlich. Ich bekam Krämpfe und wurde
allmählich müde. Aber genau dann übernimmt dein Wille das
Ruder, und du merkst, dass du eigentlich alles schaffen
kannst, wenn du nur dein Bestes gibst,” erinnert sich Fernando.
Er biss die Zähne zusammen, lief weiter und passierte
schließlich den Zieleinlauf nach weniger als vier Stunden:
3:56:04, um genau zu sein – selbst gestecktes Ziel erreicht!
„Mit 44.000 Menschen durch Dutzende von kulturell und
ethnisch unterschiedlichen Vierteln im Herzen von New York
zu laufen ist einfach klasse. Unbeschreiblich! Das ist ein
Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann!” blickt Fernando
begeistert auf das Rennen zurück.
Und eine solche Aussage aus dem Mund eines Mannes zu
hören, der bislang nur Tennis und Fußball gespielt hatte und
dachte, laufen sei langweilig, will schon etwas heißen. Ob er
im November 2011 erneut in New York an den Start geht, hat
Fernando noch nicht entschieden. In Lima im Mai 2011 wird er
auf jeden Fall mitlaufen, denn „man muss einfach einmal den
eigenen Stadtmarathon mitgemacht haben”. Ein weiterer
Start soll dann im Herbst folgen. An Auswahl fehlt es dabei
nicht: Chicago, Buenos Aires oder doch wieder New York? Mal
sehen, was läuft!
mit freundlicher Genehmigung von Victah/Nw York Road Runners
Der New York Marathon
Seit dem ersten New York City Marathon im Jahr 1970,
bei dem gerade etwas mehr als vier Runden durch den
Central Park gedreht wurden, fand das Laufspektakel
jährlich statt und ist zu einer der führenden Marathonveranstaltungen weltweit avanciert. Die Route führt
durch die fünf Stadtbezirke New Yorks: Staten Island,
Brooklyn, Queens, die Bronx und Manhattan. Jeden
ersten Sonntag im November kommen Profis und Amateure aus aller Welt an den Big Apple. Obwohl das
Lauffest mittlerweile auch kommerziellen Charakter hat
und einige vor allem wegen des Preisgeldes antreten,
geht es doch um mehr: den Teamgeist, die Förderung
von Gesundheit und Fitness und schließlich dieses
Symbol der Hoffnung: „Alles ist möglich.” Der Startschuss
zum nächsten New York Marathon fällt am 6. November
2011. Sind Sie dabei?
Geschafft! Egal ob professioneller Läufer
oder Laufbegeisterter - die Freude das Ziel
erreicht zu haben ist einfach umwerfend.
CONNECTIONS
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LEXIKON
SPORT
“Pigs”
rden?
r snowboa
ode
en
r
h
same
Ski fa
er gemein
zählt ist d
as
w
al
Eg
chnee.
Spaß im S
(Schweine
bzw.Molche)
Zum neunten Mal in Folge trafen sich Oiltanker aus aller Welt Ende Januar 2011
zum legendären Oiltanking Snowjam.
Schweine machen ein quietschendes Geräusch - klar
- aber was manche Leute verwundern mag: Sie sind ziemlich sauber und intelligent. An den Oiltanking-Terminals
werden Instrumente eingesetzt, die mit den Tieren mehr
als nur den Namen gemein haben: Es handelt sich um
Geräte, die durch das Innere einer Pipeline gedrückt
werden und dabei ein Geräusch verursachen, das dem
Quiecken eines Schweinchens gleicht. Aus dem englischen
Sprachgebrauch entnommen entstand das Kurzwort PIG
(pipeline inspection gauge); im Deutschen wird dafür der
Name "Molch" verwendet. An den Terminals werden sie
vornehmlich für vier Dinge verwendet:
 zur physischen Trennung von Flüssigkeiten, die durch
dieselbe Pipeline transportiert werden
 zur Reinigung einer Pipeline von innen
 zur Überprüfung der Pipelinewand (Dicke)
 zur Erfassung von Daten über die Pipelinegeometrie
(z.B. Größe, Position)
44
CONNECTIONS
Bei der Wartung einer Pipeline sollte der Produktfluss
möglichst nicht beeinträchtigt werden. Deshalb wird der
Molch in einer trichterförmigen Sendestation in die
Pipeline eingebracht, und sobald sich hinter ihm die
Klappe schließt, wird er vom Fließdruck des Produkts
durch die Pipeline bis zur Empfangsstation gespült, der
sogenannten „Molchfalle”.
Das Molchen wird in der Ölbranche seit vielen Jahren zum
Reinigen von Rohrleitungen mit grossem Durchmesser
eingesetzt. Mittlerweile sind Molche mit recht komplexer
Ausstattung und unterschiedlichster Technologie auf dem
Markt. Normalerweise verfügen sie über intelligente
Computertechnik, manche sogar über Ultraschall. Durch
die Verwendung von Molchen spart man sich das Spülen
der Leitung, nachdem ein bestimmtes Produkt durchgepumpt wurde, denn die gesamte Pipeline lässt sich
flink mithilfe eines Molchs säubern. Das reduziert nicht
nur Produkteinbußen, sondern ermöglicht auch einen
schnellen,
zuverlässigen
Produktwechsel.
Kurzum:
Molche sind intelligent, sauber und wirtschaftlich und
schonen obendrein die Umwelt.
Von 22. bis 30. Januar kamen Oiltanker aus der ganzen
Welt zusammen, um sich in der atemberaubenden Landschaft
der österreichischen Alpen mit den Kräften von Mutter Natur
zu messen. Bei Temperaturen, die zwischen 8 Minusgraden im
Tal und 25 Grad unter Null auf dem Gletscher schwankten,
war natürlich ein wenig Standfestigkeit gefragt, aber die
Oiltanker hielten durch.
genoss einen echten österreichischen Grillschmaus (dem die
fantastischste Rodelabfahrt der Welt folgte). Angesichts all
dieser Zusatzaktivitäten hätte man fast vergessen können,
worum es eigentlich ging: Ski fahren (und snowboarden)! Und
mit jeder Menge Schnee, erstklassigen Skieinrichtungen und
echter österreichischer Gastfreundschaft hielt Sölden, was es
versprochen hatte.
Die Veranstalter des diesjährigen Snowjam hatten ihr gesamtes Organisationstalent aufgeboten, um ein tolles Programm zusammenzustellen. Die Gruppe besuchte beispielsweise ein Konzert des bekannten DJ Armin van Buuren, sah
eine spektakuläre Ski-Show mit Feuerwerk auf schwindelerregenden 2200 Höhenmetern, richtete eine eigene KaraokeBar im Hotel ein (mit
besonderer „Erdnussflugeinlage”), nahm
am „akrobatischen
Bowling” teil (bei
der zuweilen auch
Personen als Bowlingkugel herhalten mussten) und
Was diesen Snowjam ganz sicher zu einem unvergesslichen
Erlebnis werden ließ, war die Vielfalt der Teilnehmer. Mit 19
Kolleginnen und Kollegen aus 10 verschiedenen Nationen
(Argentinien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Estland,
Indonesien, Iran, den Niederlanden, Portugal und Russland)
kann es eigentlich kaum noch internationaler zugehen. So
erwies sich die Gruppe als würdiger Vertreter der
einzigartigen globalen Identität von Oiltanking. Ob
das auch anderen Kollegen Lust macht, sich für die
nächstjährige Skiausfahrt anzumelden, die von
Philippe Geeraerts und Ricardo Diogo organisiert
wird? Als Snowboarder werden sie ganz sicher wieder
für ungebremstes Vergnügen sorgen!
Deshalb: bis zum nächsten Jahr in… !?
CONNECTIONS
45
734094545239523082
403479234802340823
840238042480524805
248602486024680246
Nummer
802468024473462345
784025072358249502
935802357023758245
Gesamtzahl der bei Oiltanking im
Jahr 2010 abgefertigten Schiffe
823507235087230750
582375235976956892
734094545239523082
403479234802340823
840238042480524805
248602486024680246
802468024473462345
784025072358249502
F reizeit & S pa S S
27..814
Schiffe, Tanker, Container –
mehr als 90% des internationalen
Güterhandels wird auf dem
Seeweg transportiert. 22% der
7,8
Milliarden
Frachttonnen
entfielen 2009 auf Rohöl.
71 Oiltanking-Terminals in aller
Welt eröffnen neben dem Transport zu Lande die Möglichkeit,
nationale
und
internationale
Märkte mit dem Schiff zu
erreichen: auf Flüssen, Kanälen
oder über das Meer. Im Jahr
46
CONNECTIONS
2010 wurden bei Oiltanking 27.814
Schiffe abgefertigt was im Vergleich
mit dem Vorjahr einen Zuwachs an
Schiffsverkehr an ihren Anlegern
bedeutet. Für das Jahr 2011 wird
man sehen müssen woher der Wind
weht, wobei die Aussichten bis jetzt
positiv sind.
LESERECKE
... und action!
Versuchen Sie unser Rätsel zu lösen und verpassen Sie nicht die
Chance, zu gewinnen! Bitte schicken Sie Ihre Einsendungen an:
connections@oiltanking.com, oder per Post an: Oiltanking GmbH,
Connections Team, Admiralitätstr. 55, 20459 Hamburg, oder per
Fax: 040–37099 499
Glü c k w ü n s c h e
Des Rätsels Lösung
Das lief ja wie am Schnürchen!
Denn die Lösungen für unser
Quiz „Sieben-Meilen-Stiefel”
ließen nicht lange auf sich
warten: Das Paar legte insgesamt 24 km zurück und
erreichte den Berggipfel um 18.30 Uhr, wobei auch 18.20
Uhr oder 18.15 Uhr korrekt gewesen wären, je nachdem,
wie Sie die Entfernung des Berges berechnet haben. Herzlich
gratulieren wir Eduardo Martinez, Oiltanking Panamá, S.A.,
der sich in Top-Form befand und deshalb künftig einen 4GBUSB-Pen mit Laserpointer spazieren tragen darf.
Doch bevor wir zum nächsten Abmarsch blasen,
hier noch die Einzelheiten:
Die gesamte Dauer der Wanderung beträgt 6 Stunden (von 15 bis 21 Uhr), und
das Paar war mit vier unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs (auf ebener
Strecke mit 4 km/h, bergauf mit 3 km/h, bergab mit 6 km/h und schließlich
wieder auf ebener Strecke mit 4 km/h). Wenn sie für den flachen Teil 1½ Stunden
brauchen (hin und zurück = 3 Stunden), dann wären noch 3 Stunden übrig. Da
der Aufstieg doppelt so lange dauert wie der Abstieg, brauchen sie zwei Stunden
bis zum Gipfel, aber nur eine Stunde, um wieder abzusteigen.
Strecke
Geschwindigkeit (s)
Ebene
4 km/h
Aufstieg
3 km/h
Abstieg
6 km/h
Ebene
4 km/h
Total
Dauer (t)
1.5 Stunden
2.0 Stunden
1.0 Stunden
1.5 Stunden
6.0 Stunden
Entfernung (d = s•t)
6 km
6 km
6 km
6 km
24 km
NEW QUIZ
Hören Sie es auch?
Wer bereits errät, dass die Frage für das neue Rätsel mit dem
Thema dieser Ausgabe „Beziehungen” zusammenhängt, hat
noch lange keinen Blumentopf gewonnen. Denn aufgepasst:
Manchmal trügt der Schein! Woher stammt der Ausdruck
„Liebesgeflüster”? Wer uns die richtige Antwort leise ins Ohr
hauchen kann, könnte der glückliche Gewinner eines ReiseApapters sein. Viel Erfolg! Einsendeschluss ist der 10. Juni 2011.
eg…
w
l
a
nm
n
a
d
ind
s
r
i
W
Nein, jetzt sind Sie erst mal dran! Für die nächste Ausgabe
möchten wir Sie einladen, über Ihre lustigste, erstaunlichste oder
atemberaubendste Urlaubsreise zu berichten. Oder vielleicht auch
über Ihre Erfahrungen mit einer anderen Kultur, die Sie während
des Urlaubs gemacht haben. Die drei besten Artikel (ca. 1-2 Seiten
Länge) werden von einer unabhängigen, mit Oiltankern besetzten
Jury ausgewählt und gewinnen eine Überraschung. Und natürlich
werden sie in connections veröffentlicht. Wir sind daher gespannt auf
Ihre Einsendungen. Einsendeschluss: 10. Juni 2011.
CONNECTIONS
47
Dass Menschen eine besondere Beziehung zu ihrer Stadt
pflegen, ist nichts Neues. Dass zwischen einer Stadt und
ihren Bewohnern aber sogar eine Symbiose bestehen kann,
wurde eindrucksvoll mit dem Werk demonstriert, das Daekwon
Park 2008 bei einem Wolkenkratzerwettbewerb des US-Architekturmagazins eVolo einreichte. Sein Wolkenkratzer „Symbiotic
Interlock” (symbiotische Verschachtelung) möchte „die isolierten städtischen Blöcke wieder miteinander vereinen und
ein vielschichtiges Netzwerk öffentlicher Räume, grüner Räume
und Knotenpunkte für die Stadt schaffen.” Es handelt sich
um ein System stapelbarer Module, die die bestehenden
Gebäude um eine zusätzliche Infrastrukturschicht ergänzen:
Rampen, Brücken, vertikale Gärten, Kulturflächen und Windturbinen für die Energieproduktion. Der Entwurf bekam zwar
nicht den ersten Preis, wurde von der Jury jedoch mit einer
Sonderauszeichnung bedacht. eVolo, das sich als „Architektur- und Designmagazin für das 21. Jahrhundert” bezeichnet,
organisiert den jährlichen Wolkenkratzerwettbewerb seit
2006. Dabei sind junge Talente aufgerufen, frische Konzepte
zur Architektur hoher Gebäude vorzulegen. Einzige Anforderung an alle Einsendungen: Die Entwürfe müssen technisch
machbar und ökologisch sinnvoll sein.
B i l d : „ S y m b i o t i c I n t e r l o c k ”, m i t f r e u n d l i c h e r G e n e h m i g u n g v o n D a e k w o n P a r k
Symbiotisch
verschachtelt
Z u guter L etzt