die Fachzeitschrift des AMIV an der ETH
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die Fachzeitschrift des AMIV an der ETH
blitz die Fachzeitschrift des AMIV an der ETH 01 48. Jahrgang 29. September 2014 Open Systems gehört mit seinen Mission Control Security Services im Bereich IT-Sicherheit zu den europaweit anerkannten Anbietern. Wir arbeiten von Zürich und Sydney aus in einem dynamischen Umfeld in über 175 Ländern. Bei uns kannst Du Dein Wissen in einem jungen Team in die Praxis umsetzen und rasch Verantwortung übernehmen. Infos über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten sowie Videos findest Du auf unserer Website. www.open.ch blitz Inhaltsverzeichnis Editorial 4 AMIV Präsikolumne 6 Neuer Amateurfunkkurs startet heute Abend! Funkbude - Newsflash Der blitz ist die Fachzeitschrift des AMIV an der ETH und hat eine Leserschaft von gut 3000 zukünftigen Ingenieuren. Er erscheint jeden zweiten Montag. Autoren können ihre Artikel bis zum vorangehenden Mittwoch um 20.00 Uhr per artikel@blitz.ethz.ch einreichen. Der AMIV ist der Fachverein der Studenten der Departemente Maschinenbau und Verfahrenstechnik (D-MAVT) sowie Informationstechnologie und Elektrotechnik (D-ITET) an der ETH Zürich. Der AMIV gehört zum VSETH, dem Verband der Studierenden an der ETH. Auflage: 1100 http://www.blitz.ethz.ch/ Twitter: @AMIVblitz 10 Studium Prüfungsstatistiken D-ITET 12 13 Prüfungsstatistiken D-MAVT Wissen Bollwerk gegen Hitlers Horden Piraten One Piece 20 Die ANDERE Piratenpartei Île de la Tortue 28 Raubmordkopierer 31 22 14 8 44 Editorial Laura Perez Nun ist er endlich da: Der langersehnte blitz 01 mit den Prüfungsstatistiken. Na los, schau sie dir an! Aber komm nachher bitte wieder zurück und lies das Editorial fertig! In diesem Pratenblitz gibt es nämlich mehr zu endtecken, als nur Statistiken. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Piraten-Insel Tortuga von den Spaniern, Engländern und Franzosen heiss umkämpft wurde? Petros erzählt euch mehr über die kleine Party-Insel. Ninja hingegen hat ein ehemaliges Mitglied der Piraten-Partei getroffen und einige interessante InsiderInformationen erhalten und für uns hier niedergeschrieben. Nik hat die erste Begegnung mit Piraten in seiner Kindheit gemacht. Dort begleitete ihn ein Piraten-Manga (und Anime) namens One Piece. Wer kennt Monkey D. Ruffy nicht? Du?! Dann lerne ihn auf Seite [PASSTENDE SEITE EINFÜGEN] kennen. Ninja führt uns auf einer Foto-Tour durch das Festungsmuseum Hendsberg. Schaut und lest, was er dort alles entdeckt hat! Wenn das Interesse da ist, führen euch der AMIV und Ninja vielleicht auf eine reale Besichtigung der Festung aus… Nun zu etwas ganz anderem: Letze Woche fand die AMIV-GV statt. Unter anderem wurde ein (teilweise) neuer Vorstand gewählt. Unser ehemaliger Präsident Beat schrieb aber trotzdem noch 5 seine letzte Präsikolumne, um sich von den AMIV-Mitgliedern zu verabschieden. Geniesst seine letzte Kolumne und seid gespannt auf die Schreibkünste des amtierenden Präsidenten. Die AMIV-Funkbude mit Rufzeichen HB9ZZ startet heute ihren Amateurfunkkurs, der an vier weiteren Abenden fortgesetzt wird. Zum Kurs gehören auch ein Portabel-Ausflug und die ersten, begleiteten Funkversuche der Kursteilnehmer. Der Kurs bereitet dich optimal auf die Amateurfunkprüfuang des Bundesamtes für Kommunikation vor und – für ITETStudenten – ist er sogar zwei PPS-Punkte wert! Wo die anderen AMIV-Artikel blieben, weiss ich leider auch nicht. Vielleicht haben die HoPo- und IT-Teams, das KulturTeam und der ehemalige Vorstand den Semesterstart verschlafen und somit den Redaktionsschluss verpasst? Viel Spass bein Durchblättern dieses kleinen blitzes! ↯ laura@blitz.ethz.ch 6 AMIV Präsikolumne Beat Hörmann Lieber AMIV, wenn diese Kolumne erscheint, werde ich schon seit einer Woche nicht mehr für den AMIV arbeiten. Jedenfalls nicht in meiner bisherigen Funktion. Denn letzen Mittwoch war es schon wieder einmal soweit: eine Generalversammlung. Der AMIV Vorstand besteht jetzt wieder aus hochmotivierten neuen Gesichtern, die dem AMIV neue Kraft, neue Ziele und nicht zuletzt neue Ideen bringen. Das sind sowohl die neuen Vorstände sowie all die neuen Teammitglieder, die den AMIV zu dem machen, was er ist: der beste Fachverein. Doch ebenso bedeutend wie der Wechsel und der einhergehende frische Wind sind das fortbestehen alten Wissens und bekannter Techniken. Diese letzte Aufgabe des abtretenden Vorstands, die Weitergabe unzähliger Tipps und Hinweise, ist deshalb auch eine der wichtigsten. Doch natürlich tragen auch die verbleibenden zu einem verlustfreien Übergang zwischen den Generationen bei. Ein grosser Vorteil, den ich in meiner Amtszeit geniessen durfte, war, dass man dem AMIV immer verbunden bleibt. So hätte ich sogar meinem Vor-Vor-Vorgänger noch jegliche Fragen persönlich stellen können, und habe das auch teilweise ausgenutzt. Genauso möchte ich auch in Zukunft bei jeglichen Problemen zur Seite stehen. Denn leider stehen oft genau die Informationen, die man am dringendsten benötigt, nicht im AMIV-Wiki. Es bleibt mir, mich von euch zu verabschieden. Ich werde den Herbst in Lausanne verbringen. Relativ sicher kann ich ausserdem sein, dass mein Nachfolger ein grösseres Talent für Kolumnen hat als ich. Sei es der bisher feststehende Kandidat oder ein überraschender Neuling. Ich wünsche ihm und dem neuen Vorstand alles Gute für das neue akademische Jahr, und vor allem: Viel Spass! Euer Beat ↯ president@amiv.ethz.ch 7 8 AMIV Neuer Amateurfunkkur David Krammer Der bewährte Amateurfunkkurs der Funkbude findet auch dieses Semester wieder statt! In fünf Kursteilen bereiten wir dich optimal auf die offizielle Amateurfunkprüfung des BAKOM vor und du hast die Gelegenheit, schon selber zum Mikrofon zu greifen und per Funk mit anderen Funkstationen auf der ganzen Welt zu sprechen. Los geht es bereits HEUTE Montag, 29.09.14, um 18:30 im ETZ E7. Was ist der Amateurfunkkurs? An fünf Kursabenden lernst du alles Nötige für die offizielle Prüfung des Bundesamts für Kommunikation (BAKOM). Diese Prüfung berechtigt dich zum Bezug eines persönlichen, weltweit eindeutigen Rufzeichens (im Format HB9XYZ), mit dem man auf sämtlichen Amateurfunkfrequenzen aktiv sein darf. Weiterhin bist du dann zur Benutzung der Funkbude und unseres Rufzeichens HB9ZZ berechtigt. Die ersten beiden Abende behandeln grundlegendes Amateurfunkwissen mit einem Schwerpunkt auf Sprechfunk. Du erfährst unter anderem, wie Funkgespräche in der Regel so ablaufen, welche Konventionen es gibt und lernst die Fachbegriffe und die «Funkersprache» kennen. Die übrigen Abende bereiten dich auf den technischen Teil der Prüfung vor. Bei einem Ausflug bauen wir zusammen eine batteriebetriebe Funkstation in Zürich auf und versuchen, möglichst viele andere Funker zu erreichen. Dort, sowie bei den (freiwilligen) Sessions im Shack (so nennt man den Funkraum), kannst du das Gelernte schon im Kurs anwenden und auf Wunsch deine ersten Funkverbindungen abwickeln. Das alles mit unserem top modernen Funkgerät und 800W Linear-Endstufe. Neben dem Kontakt mit Gleichgesinnten bietet der Amateurfunk noch viel mehr. Zum Beispiel die Möglichkeit, ausrangierte NASA-Sonden zu steuern. Wie es dazu kam, erzählt Achim Vollhardt in seinem Vortrag über das ISEE 3 Reboot Project [1]. Das vollständige Kursprogramm gibt es unter [2]. Die eigentliche Prüfung findet dann im Januar 2015 an der ETH statt und wird von einem Prüfer des BAKOM abgenommen. Dank unserer Kooperation mit dem IFH bekommen Studenten des ITET 2 PPS-Punkte für die Kursteilnahme. Die Prüfungsteilnahme ist freiwillig, aber es lohnt sich. Viele der ehemaligen Kursteilnehmer sind nun als Funkamateure aktiv und machen in der Funkbude mit. Es ist auch möglich, sich im Selbststudium vorzubereiten. Das Lehrbuch und den Prüfungskatalog stellen wir euch zur Verfügung. Was bietet Amateurfunk? Der Amateurfunk ist sehr vielseitig und erlaubt die Nutzung der Amateurfunk-Frequenzen (von kHz bis GHz) bei Sendeleistungen von bis zu 1 kW. Neben den klassischen Anwendungen des Amateurfunks wie Morsen (CW) und Sprachfunk (SSB, FM,…), haben sich viele andere Gebiete etabliert: Digitale Betriebsarten über den PC (RTTY, PSK31, Packet Radio, PACTOR, SSTV, …), Verbindungen über Amateurfunk-Satelliten, Funk über UKW-Relais, Mailbox-Systeme, EME (Erde-Mond-Erde- AMIV s startet heute Abend! Verbindungen durch Reflexion des Signals am Mond) und viele weitere. Ein Funkgerät und eine Antenne reichen aus, um mit wenigen Watt per Funk um die ganze Welt zu kommen – ganz ohne Unterseekabel oder Satelliten. Dabei ist es kein Problem, aus der Schweiz die USA, Kanada, Südamerika, oder Russland, Japan und Australien zu erreichen. Eine weitere Besonderheit des Amateurfunks ist es, dass man die Erlaubnis hat, selber Sendegeräte für die AmateurfunkFrequenzen bauen zu dürfen. Mit einer Amateurfunklizenz hat man somit auch bei Selbstbauten deutlich mehr Freiheiten als mit den üblichen Sendemodulen in den ISM-Bändern, welche nur mit wenig Leistung senden dürfen. Fast jedes Wochenende finden Wettbewerbe statt, bei denen es darum geht, so viele Verbindungen wie möglich mit Funkstationen auf der ganzen Welt zu schaffen. Beim jährlich stattfindenden HelvetiaContest müssen ausländische Stationen so viele Verbindungen wie möglich mit Schweizer Stationen erreichen und bekommen für jeden Kanton, aus dem sie eine Station im Log hatten, Extrapunkte. In den insgesamt 24 Stunden des Contests erreichen wir jeweils mehrere hundert QSOs in SSB (ein QSO ist eine Verbindung mit einer anderen Station). Bei Contests in digitalen Betriebsarten knacken wir an einem Tag locker die 1000er Marke! Wo gibt es weitere Informationen, wo melde ich mich an? Komm am besten gleich beim Kurs vorbei! Infos zum Amateurfunk allgemein gibt es z.B. auf Wikipedia [3], [4]. Mehr über uns und den Kurs gibt es auf unserer Webseite. Hast du weitere Fragen? Sprich uns direkt an, oder schreibe uns per Mail, Kontaktformular Twitter @AMIVFunkbude. Eine Anmeldung für den Kurs ist nicht nötig. Tipp: Falls du den ersten Abend verpasst hast und trotzdem mitmachen möchtest, melde dich einfach bei uns. ↯ Links: [1] http://spacecollege.org/isee3/ [2] http://hb9zz.ethz.ch/de/ amateurfunkkurs-herbst-2014 [3] http://en.wikipedia.org/ wiki/Amateur_radio [4] http://de.wikipedia.org/ wiki/Amateurfunkdienst krammerd@ee.ethz.ch 9 10 AMIV Funkbude - Newsflash David Krammer Neue Website online Mit dem neuen Semester ist auch unsere neue Website [1] online gegangen. Schon länger gab es den Wunsch, unsere Website um mehr Informationen zu unseren Aktivitäten und den Amateurfunk zu erweitern. Da dies früher nur durch Bearbeiten des PHP/HTML-Quellcodes möglich war, war auch die Schwelle, neue Inhalte zu publizieren, sehr hoch. Dank des Einsatzes von Matthias, der im Januar bei uns die Amateurfunkprüfung abgelegt hat, haben wir jetzt eine neue Website basierend auf dem CMS Drupal. Bereits jetzt finden sich dort mehr Infos als früher und weitere sind in der Pipeline. Die FAQ wird kontinuierlich um neue Fragen und Antworten erweitert. Neu ist auch die Bildergallerie, wo du Fotos unserer Aktivitäten finden kannst. Rauchende Köpfe an der Ersti-Rallye beim Dekodieren eines Morse-Signals Ausflug zur Ham Radio Friedrichshafen im Juni Die Ham Radio ist die größte Messe für Amateurfunk in Europa und somit ein Pflichttermin für die Funkbude. Am 28. Juni machte sich eine Delegation von uns auf den Weg nach Friedrichshafen. Neben den Herstellern von Funkgeräten, Antennen und allerlei Zubehör gab es auch wieder viele Kuriositäten auf dem riesigen Flohmarkt zu sehen. Am wichtigsten war jedoch wieder der Austausch mit vielen Freunden und Bekannten aus der schweizerischen und internationalen Funkerwelt mit denen man sonst oft nur per Funk oder Mail Kontakt hat. Erstmals wurde parallel AMIV zur Ham Radio auf dem gleichen Gelände die Maker World veranstaltet, welche das Neueste in Sachen 3D-Druck und Elektronikbasteln zu bieten hatte. Den kompletten Bericht von Claudia inklusive Fotos gibt es auf [2]. Vortrag zum ISEE-3 Reboot Project am 26.11.14 Amateurfunk ist mehr als nur der Austausch zu Gleichgesinnten. Zum Beispiel der Schlüssel zur Kontaktaufnahme mit einer Weltraum-Sonde. Eine internationale Gruppe an Forschern und Funkern hat sich zusammen getan und die NASA überzeugt, ihnen die unter dem Namen ISEE-3/ ICE bekannte Sonde für wissenschaftliche Zwecke zu überlassen. Ein wichtiger Teil des Projekts fand dabei durch Achim Vollhardt HB9DUN an der Universität Zürich und der Sternwarte statt. Am Mittwoch, 26. November 2014 um 19:15 im HG D3.2 berichtet Achim über dieses bisher einmalige Projekt. 11 Detaillierte Informationen folgen in einer der nächsten blitz-Ausgaben. Eine Anmeldung ist erwünscht und über [3] möglich. ↯ Links: [1] http://hb9zz.ethz.ch/ [2] http://hb9zz.ethz.ch/ de/ham-radio-2014 [3] http://www.amiv.ethz.ch/ anmeldung2/?event=325 krammerd@ee.ethz.ch portable-Ausflug ans Erstsemestrigenwochenende 12 Studium Prüfungsstatistiken D-ITET bestanden 1. Versuch nicht bestanden 1. Versuch 0% 4 104 Block 3 10% 20% 30% 40% Basisprüfung (182 Studenten) Technische Mechanik I Netzwerke und Schaltungen I/II Digitaltechnik Informatik I/II Lineare Algebra Analysis I/II Komplexe Analysis Physik I 50% 60% 70% 0 22 5 82 Block 2 3 0 7 2 19 44 19 100 Basisprüfung Block 1 bestanden 2. Versuch nicht bestanden 2. Versuch 80% 0 21 90% 100% % bestanden Standardabweichung ▼ Notendurchschnitt ▼ ▼ 4.06 0.97 65.4% 4.19 1.12 3.84 1.14 4.28 1.04 4.26 1.06 4.28 1.19 4.00 1.05 3.59 1.29 4.09 1.02 Prüfungsblock 1 (12 Studenten) Technische Informatik I Signal- und Systemtheorie I Analysis III Physik II 4.38 4.08 4.15 3.85 4.94 0.52 0.6 0.63 1 0.65 75.0% Prüfungsblock 2 (110 Studenten) Technische Informatik II Signal- und Systemtheorie II Halbleiter-Schaltungstechnik Diskrete Mathematik 4.33 4.47 4.26 4.4 4.2 0.52 0.76 0.63 0.67 0.83 79.8% Prüfungsblock 3 (129 Studenten) Elektromagnetische Felder und Wellen Halbleiterbauelemente Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik Numerische Methoden 4.49 4.53 4.22 4.64 4.62 0.63 0.75 0.74 0.71 0.76 83.7% 13 Studium Prüfungsstatistiken D-MAVT bestanden 1. Versuch nicht bestanden 1. Versuch 246 Basisprüfung Block 1 39 6 235 Block 3 7 10% 186 56 20 Block 2 0% bestanden 2. Versuch nicht bestanden 2. Versuch 20% 30% 3 42 84 11 3 40% Basisprüfung (527 Studenten) Maschinenelemente/Innovationsprozess Mechanik I/II Werkstoffe und Fertigung I/II Informatik Lineare Algebra I/II Analysis I/II Chemie 50% 60% 70% 80% 0 1 90% % bestanden Standardabweichung ▼ Notendurchschnitt ▼ ▼ 3.99 0.82 54.1% 4.42 0.64 4.31 0.99 4.23 0.75 3.82 0.81 3.89 1.10 3.49 1.20 4.01 0.75 Prüfungsblock 1 (29 Studenten) Thermodynamik I Dimensionieren I Mechanik III Regelungstechnik I Analysis III 4.66 4.19 4.48 5.15 4.74 4.37 0.64 0.88 0.98 0.66 0.95 0.77 89.7% Prüfungsblock 2 (372 Studenten) Thermodynamik II Fluiddynamik I Elektrotechnik I Physik I/II 4.39 4.3 4.38 4.61 4.37 0.63 0.75 0.56 0.60 0.84 74.5% Prüfungsblock 3 (11 Studenten) Fluiddynamik II Thermodynamik III 4.49 4.28 4.61 0.27 0.26 0.48 90.9% 0 100% 14 Wissen Bollwerk gegen Hitlers Die Fotostory aus dem Festungsmuseum Ninja Die Festung Hendsberg wurde 1938 gebaut und hätte im Falle einer Invasion das Rheintal gegen die heranrückende Wehrmacht verteidigen sollen. Ich besuche gerne und viele Museen. In der Regel werden diese durch das Land finanziert, von Experten zusammengestellt und von Mitarbeitern verwaltet und vorgestellt. Dieses Museum ist anders. Es wurde 1993 von einem Verein gegründet und wird bis heute von ihm getragen. Das Besondere: Das ist jederzeit spürbar – im positiven Sinne. Erstens: Man spürt die Liebe der Aussteller zu ihren kreierten Szenen. Oft stammen die Stücke sogar aus Privatsammlungen. Alles, was es zu bestaunen gibt, ist liebevoll zu Szenen gestaltet wor- den, aus deren Kontext sich die Verwendung ergibt. Texte sind knapp, aber informativ gehalten, sodass man nie das Gefühl hat, die Hälfte zu verpassen, weil man sie in der Anstrengung einer mehrstündigen Museumstour nicht alle liest. Zweitens: Texte kann man natürlich lesen, muss man aber gar nicht, weil immer jemand bereit steht, der einem alles lebhaft erzählt – als wäre er dabei gewesen. Keine unmotivierten oder schlecht bezahlten Mitarbeiter, schon gar keine denen man irgendwelches Wissen zum Thema voraushätte. Und weil ihr sowieso lieber Bilder guckt als zu lesen, habe ich ein paar Fundstücke mal zusammengetragen. Der Eingang ist klassisch, wie bei jeder grösseren Bunkeranlage, ein langer, schnörkelloser Gang, der am hinteren Ende mit einem Maschinengewehr versehen ist. Es gibt keine Spalten oder Möglichkeiten, in Deckung zu gehen; gut vierzig Metern ist man dem Abwehrfeuer schutzlos ausgesetzt. Glücklicherweise hat man das MG für uns abgestellt. Auch spätere Türen sind durch kleinere Schiessscharten geschützt. Wissen Horden Hendsberg In der MG-Stellung dann die erste Entdeckung: Liebevoll in die Wand eingearbeitete rote Schächte die direkt vor der Tür münden. Wer will darf gerne eine mit Sand gefüllte Plastikflasche durchwerfen, um sich von der Konstruktion zu überzeugen. Der eine oder andere wird sich schon denken können, wozu die Klappe da ist: Damit kann der Wachhabende MG-Schütze Bierdosen an das Personal vor der Tür weitergeben… Bazinga! Hier was wirklich passiert: Der Feind überwindet (durch Magie?) das MG-Feuer und hopst über einen Berg von Leichen zur Tür. Dann heisst es Klappe auf- Granate rein- Klappe zu-kuller-kuller-kullerBUMS- Nazi tot. Traurige Statistik direkt am Eingang: Nach vier Stunden habe ich etwa ein Drittel der zusammenhängenden Bunkeranlage gesehen. 15 16 Wissen Die Überlebenden des ESWE wurden natürlich direkt in die Krankenstation gebracht. Eine pfiffige Art, einen Patienten zuzudecken und gleichzeitig den Kontakt zur Decke zu vermeiden. So kann keiner sehen, ob er sich an den Eiern spielt. Mit diesem Gerät um den Bauch hätte man nach Spionen im eigenen Land gesucht. Nachdem man eine grobe Funkortung durchgeführt hat, besucht man mit diesem versteckten Gerät Hotels, um vor der Tür nach verdächtigen Frequenzaktivitäten zu suchen. Der obligatorische Hut und der Mantel gehören zur Tarnung eines unflätigen Spanners. [1] Falls sich ein Ersti mal wieder fragt wozu man die ganze Mathe im Basisjahr braucht: Die Einschusslöcher der Artillerie berechnen sich nicht von alleine. Um Panzerzüge und Bahngeschütze der Wehrmacht aufzuhalten, wurde eine geheime Weiche gebaut, die einen feindlichen Zug auf ein abgelegenes Abstellgleis geleitet hätte – wo man ihn mit Strich und Faden, oder vielleicht doch eher Feuer und Flamme auseinander genommen hätte. Wissen Einer der Räume ist mit einem "Fenster” versehen. Man kann die frische Bergluft zwischen Bild und Rahmen förmlich spüren. Ob diese Malereien tatsächlich einen Lagerkoller verzögern können, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Wir wünschen uns diese Frischluftgemälde auch für enge Vorlesungssäle, falls mal wieder jemand einen ziehen lässt. Die berühmte Deutsch-Schweizerische Verbundenheit. Okay im Ernst: Ich war recht überrascht zu lesen, dass alleine Zürich 13 NSDAP-nahe Vereine hatte. (Der AMIV war nicht dabei.) Daneben eine Einladung der Ortsgruppe St.Gallen zum Tanz. Ob die für den Adler Lizenzgebühren gezahlt haben? Die Aussicht aus den Zieloptiken der vorhandenen (aber deaktivierten) Geschütze ist sehr gut. Wer mich kennt, weiss, wie viel Spass ich hatte. Pew-Pew-Pew! Der Autor verteidigt die Autobahn gegen die herannahenden Ausländerhorden die nach den Schweizer Pässen gieren! Pew! [2] 17 18 Wissen Der Bunker führt eine aufgeräumte Sammlung an Infanteriewaffen. Der Clou allerdings… …ist diese Sammlung aus über 1200 aufgeschnittenen Patronen, darunter seltene Stücke wie die hülsenlose Munition der G11 (Kenner nicken hier anerkennend. Alle anderen stehen auf, klatschen zweimal laut und drehen sich einmal um 360°). Der Erschaffer dieser Ausstellung ist der Herr rechts im Bild mit dem Glasreiniger in der Hand. Auf Nachfrage gab er an, eigentlich sei ja Munition gar nicht sein eigentliches Sammelgebiet. Wir sind auf seine Briefmarkensammlung gespannt. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen: Als ich nach etwa vier Stunden die Festung verlassen wollte, kam ich nochmal mit einem Mitarbeiter ins Gespräch und bekam eine private zweistündige(!) Führung durch die umfangreiche Funkabteilung und (!) die aussenliegenden Bunker. Die Funkabteilung enthält über ein Jahrhundert der Militärkommunikation und ist jedem Elektrotechniker wärmstens zu empfehlen! Eine fast hundertjährige Anlage zum Verbinden von Leitungen. Wissen Daneben ein privates militärisches Netz zur Verständigung. Ironisch, dass unser VBS-Chef nun daran denkt ein solches Netz wieder aufzubauen. Einer der aussenliegenden Bunker von Innen(Tiefgeschoss). Leider wurden diese damals ohne Baugenehmigung gebaut und werden deshalb heute kaum an Privatpersonen abgegeben. Stattdessen lässt man sie verrotten. Das ist sehr schade. Wer würde nicht gerne so eine gemütliche Hobbithöhle haben wollen? Eine gemütliche Gelegenheit zum Ausruhen nach einem anstrengenden Tag im Museum. Bleibt nur die Frage: AMIV goes Hendsberg? Interessenten melden sich bei mir! Anregungen und keine Kritik sowie anregende Bilder bitte an: ninja@amiv.ethz.ch Unter allen Einsendungen verlost die Redaktion kein Schlauchboot. ↯ [1] Im Volksmund «Lüstling» genannt. [2] Und bevor hier wieder einer heult: Ich bin selber einer. ninja@amiv.ethz.ch 19 20 Piraten Der ultimative Piratenmanga Nik Ritter Reichtum, Macht und Ruhm. Der Mann, der sich dies alles erkämpft hat, war Gold Roger, der König der Piraten. Als er hingerichtet wurde, waren seine letzten Worte: «Ihr wollt mein Schatz? Den könnt ihr haben. Sucht ihn doch! Irgendwo habe ich den grössten Schatz der Welt versteckt.» Dieser Schatz ist das One Piece und er liegt irgendwo auf der Grand Line. Damit brach das grosse Piratenzeitalter an. Selbst Nicht-Manga-Fans sollten diesen absoluten Kultmanga bereits einmal gesehen haben, sei es beim durchzappen im Fernseher oder in jeder Comicecke eines Bücherladens. One Piece ist ein klassischer Shounen Manga, das heisst für Jungs :-) mit ordentlich Action, Heldenmut und schönen (aber auch mutigen) Frauen. Dabei geht es um einen zu Beginn ganz jungen Piraten namens Monkey D. Ruffy, der unbedingt neuer Piratenkönig werden will. Es ist sein Lebenstraum, das One Piece zu finden und keine Hürde ist ihm dafür zu hoch. Er gründet die Strohhutbande und unterwegs trifft er den ehemaligen Kopfgeldjäger Zorro, die Diebin Nami und den Lügner Lysop, welche seine ersten Mitstreiter sind. Er begegnet immer wieder Piratenbanden, deren Kapitän einen bösen oder verwerflichen Charakter besitzen und Ruffy für die Moral und das Gute in der Welt kämpfen muss. Und so aussichtslos und überlegen die Gegner (zum Teil auch ganze Organisationen) auch sein mögen; Mit reinem Herzen, eisernem Willen und treuen Freunden kannst du alles schaffen. Dabei nimmt es die Strohhutbande mit den Sieben Samurai der Weltmeere, mafiaähnlichen Verbrecherorganisationen und sogar mit der Weltregierung auf, immer gut vertreten durch die Marine. Ein zentrales Thema im Manga spielen die «Teufelsfrüchte», das sind Früchte mit einer seltsamen Form, die einem eine fantastische Fähigkeit schenken. Ruffy isst eine solche Frucht und lebt fortan als Piraten Gummimensch, das heisst, dass er seinen Körper beliebig dehnen und verformen kann. Doch Teufelskräfte fordern ihren Tribut: Man kann nicht mehr schwimmen! Was für einen Piraten eigentlich eine recht nützliche Fähigkeit ist. Der Manga ist sehr ansprechend und lustig gezeichnet, die ständig grösser werdende Vielfalt an Charakteren, Orten und Teufelskräften lassen einen immer weiter lesen. Der Manga ist geeignet für alle Jungs, die mal wieder Jungs sein wollen, um von grossen Schätzen zu träumen und mit herrlicher Naivität die ganze Welt heraus zu fordern und zu Siegen. Denn das Glück belohnt immer die reinen Herzens sind. ↯ Schaut euch mal das Intro zum Anime an (One Piecem, die Legende) http://www.youtube.com/ watch?v=nZk9Nn-U9sM Bildnachweis: •http://www.peronia.de/ anime-und-manga/one-piece/ •http://www.reddit.com/r/OnePiece/ comments/1wy8wg/manga_spoilers_what_is_your_favourite_single/ •http://www.mangapanda.com/ nik@blitz.ethz.ch 21 22 Piraten Die ANDERE Piratenpa Ein geplatzter politischer Traum geschrieben und formuliert von Ninja, erlebt und erzählt von John Doe* 2009 trat John Doe in die Piratenpartei Deutschland ein, drei Jahre später wieder aus. Auch nach seinem Austritt beobachtete er sie weiter. In dieser Zeit wurde die Piratenpartei in Deutschland belächelt, gehasst, mauserte sich in Umfragen auf 13% und ging wenig später nieder. Den Linken haben wir das zu verdanken. Und der Schmierpresse, sagt er. Ein Insiderbericht. Dieser Artikel spiegelt nicht die Meinung des Autors wieder. Es handelt sich weder um Wahlwerbung noch um Diffamierung. Es ist ein Erfahrungsbericht eines einzelnen ehemaligen Mitglieds und ist nicht repräsentativ. Perspektivenwechsel innerhalb des Artikels sind absichtlich und aus dem gemeinsamen Schreiben entstanden. Falls ihr ebenfalls berichtenswerte Erfahrungen mit Parteien gemacht habt, meldet euch bei mir! Euer Ninja Das Pro Da war sie also. Die Piratenpartei, 2006 gegründet und die, Zitat, «in ihrem Programm die Stärkung der Bürgerrechte, mehr direkte Demokratie und Mitbestimmung, die Reform des Urheber- und Patentrechts, freien Wissensaustausch (Open Access), besseren Datenschutz, die Achtung der grundrechtlich garantierten Privatsphäre, mehr Transparenz und Informationsfreiheit, freie Bildung und verwandte Themen propagiert.» [Wikipedia] Von der Stärkung der Bürgerrechte beseelt, liess auch John, ein zu der Zeit eher konservativer Wähler (mit einigen roten Flecken) sich hinreissen und trat 2009, wenige Monate vor der Europawahl, in die Piratenpartei ein. Diese Story liest sich ein wenig anders als das, was man sonst so über die Piraten liest. Das liegt nicht nur daran, dass man John nicht für den typischen Piratenwähler halten würde. Das liegt vor allem daran, dass er eine Seite der Piratenpartei zeigt, die in den Zeiten ihres Höhenflugs gerne verschwiegen wurde. Die Piratenpartei schaffte es 2009 in einzigartiger Weise, junge Nichtwähler zu Piraten rtei begeistern und ältere Politikverdrossene zurückzuholen. Und zwar nicht nur an die Urne, sondern an den Verhandlungstisch. Während die Piratenpartei vornehmlich von jungen Leuten gewählt wurde, trafen sich oft ältere in sogenannten Ortsgruppen, Bezirks- und Landesverbänden, um den Wahlkampf und das politische Programm zu diskutieren. Wir sprechen hier von der Parteibasis. Schon zu diesem Zeitpunkt feuert die Presse aus allen Rohren: Spinner seien sie mit bunten Haaren und Kriminelle sowieso. Und überhaupt sind die Einzigen, die von Anonymität im Internet profitieren, Kinderficker. So zumindest propagiert es gerne die politische Konkurrenz mit den drei Buchstaben. Komisch nur, dass John nie einen von ihnen zu Gesicht bekam. Weder die Kinderficker, noch die mit den bunten Haaren. Aber vielleicht haben die Medien, zumindest bei den bunten Haaren, hier nicht einmal gelogen – sie haben wie so oft einfach nur einen Teil der Wahrheit verschwiegen: Die Piratenpartei ist und war die wohl inhomogenste Partei, die die Republik bis dato gesehen hatte. Und wer die legendären Berichte eines deutschen Privatsenders über die Gamesconvention kennt, kann sich bereits denken, wie das dann aussieht. Natürlich interviewt man dann nicht einfach eines von 34.000 Mitgliedern vor der Kamera. Sondern den mit bunten Haaren. Oder den mit der Latzhose. Kein Wunder also, dass man sich als Mitglied er Piratenpartei ständig erklären musste. (Vom für die ältere Wählerschaft ungünstigen Name mal abgesehen.) John bezeichnet sich selber als Mitglied des «konservativen Lagers» und als ausgesprochenen Realo, sprich, den Leuten denen es hauptsächlich um die Stärkung der Bürgerrechte ging. Insbesondere im Jahr 2009 wurde am deutschen Grundrecht (aka der Verfassung) dermassen gezerrt und gebohrt, dass selbst einige prominente Mitglieder anderer Parteien ihren Hut nahmen und zu den Piraten wechselten. In Arbeitsgruppen und Landtagen wurden politische Themen sachlich und auf erstaunlich hohem Niveau diskutiert. Leute mit bunten Haaren? Fehlanzeige. Altersgruppe? Zwischen 18 und 60. Berufsgruppen? Vom Unternehmer bis zum Maurer alles dabei. Und wer denkt, bei so einem Schnitt durch die Gesellschaft käme nichts heraus, dem sei gesagt, dass die politischen Gespräche an der Uni dem Niveau dieser Diskussionen oft weit hinterherhinken. Aber wenn alles so toll und zielgerichtet war, wo hatten die Medien dann ihre Bilder her? Wo waren all die Spinner? Die Leute die legales oder am besten vom Staat bezahltes Cannabis forderten? Die, die vor der Kamera stolz darauf waren, dass sie von Politik keine Ahnung haben? Nun… 23 24 Piraten Das Contra Tatsächlich ist die Geschichte von John Does Mitgliedschaft eine Geschichte von Frust und Enttäuschung. Wie wir aus der «Truman Show» wissen, basteln wir alle uns unsere eigene Realität zusammen. Was uns täglich umgibt, die Freunde, die Gegend, die Medien, das alles formt unser Bild im Kopf von dieser Welt. Und die Piratenpartei? Die ist und bleibt der inhomogenste Haufen den die Erde je gesehen hat. Vielleicht weil John in einer Studentenstadt war, vielleicht weil man in manchen Teilen der Republik einfach nicht nach Revolution schreit, vielleicht weil es einem einfach zu gut geht; er konnte nicht sehen, was die Piratenpartei in anderen Teilen der Republik ist. Die Wahrheit ist: Der Ortsverband, die Landtage die John besuchte, sie waren Ausnahmen. Wir alle waren politisch Interessierte, Kabarettbegeisterte, sie wollten die Welt verbessern. Andere Landesverbände diskutierten da lieber über die Legalisierung von Drogen, Aktionen gegen vermeintliche Nazis, Kleingartenanlagen… Nichts traf sie da so hart wie die Bundesparteitage auf denen Kindereien und Spinnereien Überhand nahmen. Anträge, die auf Landtagen noch frenetisch bejubelt wurden und mit denen man problemlos der FDP ihr liberales Klientel entrissen hätte, wurden auf Bundesebene zerrissen. Strategisches Denken? Zum Teufel damit! Das ist «voll establishment»-Ieeeeh! Hätten sie das ahnen können…? Ja. Aber hinterher weiss man ja immer mehr. Es hätte sie stutzig machen müssen, dass sie auf ihren Landtagen über Themen, die jeder von ihnen als «heikel» klassifizieren würde, in fünf Minuten alles entschieden haben konnten. Riesige Investitionen planen? Bildung reformieren? Energiewende? Abtreibung? Alles kein Problem. Die genauen Abmasse einer Solarzelle die vom Land subventioniert und auf kleinen oder mittelständischen Agrarbetrieben montiert werden, jedoch nicht zur Zerstörung des Landschaftsbilds beitragen und andererseits den Dung der mitteleuropäischen Fruchtfliege beeinträchtigen sollte? [1] Vier Stunden Diskussion. Minimum drei. Die Medien schrien lauter und immer lauter: Ein-Themen-Partei! Legt euch mal ein vollständiges Wahlprogramm zu! Die grösste Stärke der Piratenpartei, die Inhomogenität, die vielfältig vorhandene Expertise, die Basisdemokratie, sie brach ihnen schon hier das Genick. [2] Die obligatorische Latzhose in diesem Artikel. Wenn man uns damals fragte: «Seid ihr links oder rechts?», antworteten sie «Gerade aus!». Sie dachten, sie hätten diese Klischees überwunden. Nicht verstanden wurde, dass diese Klischees das Einzige sind, was Volksparteien, die diesen Name verdient haben, zusammenhalten. Wenn der bösen Partei mit den drei Buchstaben nichts einfällt, besinnt sie sich auf ein bisschen Ausländerhass und alles ist wieder gut. Das geht bei Themen wie «Urheber- und Patentrecht» eben nicht. Das polarisiert nicht, das kickt einfach nicht. Das produziert keine Ängste und keine Träume. Die Wähler fordern eine Konstante. Etwas, worauf sie sich verlassen können. 25 26 Piraten Und Liquid-Democracy, so leid es mir tut, ist keine Antwort darauf. Man konnte sich auf genau die Themen einigen, für die die Mitglieder eingetreten waren. Alle anderen Themen waren kaum zu händeln. Und wenn es dann mal einen Durchbruch, einen Erfolg, ein vollständiges Wahlprogramm gab, hielt die Presse wieder auf den Idiot mit der Latzhose. Und das Wahlprogramm las auch keiner. Es war hoffnungslos. Hatte die Partei anfangs eine rechtsextreme sowie eine linksextreme Unterwanderung verhindern können, verliessen nun die ersten klugen Köpfe mit Burn-Out die Partei. Auch der konservative Flügel schrumpfte, eine Abwärtsspirale setzte ein. Die, die gingen, fühlten sich enttäuscht von einer Partei, die vermeintlich ihre Rechte stärken wollte anstatt eine Spasspartei zu sein. Die, die übrig blieben, fühlten sich von illusorischen Spinnern umzingelt. Innere Grabenkämpfe um die Deutungshoheit? Fehlanzeige. Zügig verschwand der Realo-Anteil zurück in die Politikverdrossenheit und wurde durch eine zweite Linkspartei ersetzt. Zeitweise wurden sogar Anträge der Grünen einfach abgeschrieben. Auch John verliess die Partei und verabschiedete sich damit von Wahlkämpfen, Diskussionen, Arbeitsgruppen und Gesetzesvorschlägen. Als die Parteiführung dann ihren persönlichen Kleinkrieg in den Medien ausfocht war das Drama komplett. Von 13% auf 2% in wenigen Wochen. Zitat Wikipedia: «Werden die Piraten künftig noch eine Rolle spielen?» antworteten in einer Umfrage, die der Stern am 21. Februar 2013 veröffentlichte, 81 Prozent mit «nein». Man hätte es nicht besser ausdrücken können. Das gute Ende Was bleibt von den Piraten? Zwei Dinge kann man hier vorbehaltlos nennen. Es war ja nicht alles schlecht. Zum einen hat der Berliner Landesverband der nicht gerade für seine Imagepflege bekannt ist es geschafft, trotz Kompetenzlosigkeit, den politischen Alltag von Berlin transparenter zu gestalten indem es Informationen angefordert und weitergleitet hat. Und das ist nur ein Beispiel, wie sie im Kleinen etwas geleistet haben. Zum anderen hat das bundesweite Phänomen Piratenpartei die anderen Parteien, insbesondere die Jungverbände der Parteien, aufgeschreckt. Die zeitweise sehr hohen Umfragewerte haben die etablierten Parteien auf das Thema Netzpolitik aufmerksam gemacht. So gesehen hat sich politisch durchaus etwas bewegt. Nur eben in keinem Verhältnis von Aufwand zu Ertrag. Das schlechte Ende Kurz und knapp: Der «NASA»[3]-Abhörskandal lehrt uns, dass sich, wenn es hart auf hart kommt, gar nichts geändert hat, wir eine netzpolitisch versierte Partei aber sehr wohl gebraucht hätten. Die Überreste der Piratenpartei sind im Umfragegraben zurück und wird vermutlich keinerlei Relevanz mehr haben. Sie haben ihre Kernthemen verschenkt, die Wähler verprellt, bewiesen, dass politische Naivität kein Konzept ist, Träume von Basisdemokratie zerschlagen,… … und wer Protestwählen will, wählt jetzt AfD. Danke. Nachsatz John könnte noch viele Geschichten erzählen. Vom Wahlkampf mit einem Stand neben der FDP, von Hackern und Kleingartenbesitzern. Aber eigentlich möchte er nur kotzen, kotzen über all die verschenkten Möglichkeiten. Und auch bei diesem Ende fragen wir uns, was bleibt? Piraten Gestern Abend spielten wir das «Minderheiten-Quartett». Und was durfte ich da lesen…? Na das nennen wir ja mal ein historisches Vermächtnis. Anregungen und keine Kritik sowie anregende Bilder bitte an: ninja@amiv.ethz.ch Unter allen Einsendungen verlost die Redaktion kein Schlauchboot. ↯ Bilder: Logo, Wahlposter sowie Wahlzettel: Piratenpartei Deutschland-Wiki Minderheiten-Quartett-Spielkarte: rappel-Verlag Latzhose: www.tagesspiegel.de ninja@amiv.ethz.ch *Name der Redaktion bekannt [1] Nur Beispielhaft [2] Es sei anzumerken, dass es ein bekannter Effekt ist, dass in Gemeinderäten stundenlang vortrefflich über die Verwendung von 50 CHF diskutiert werden kann, die Ausgabe von 50.000 CHF aber nach einer konsultierten Expertenmeinung oft diskussionslos durchgewunken wird. Dies liegt daran, dass man eher dazu neigt, sich bei so viel Verantwortung der «Expertenmeinung» zu beugen. Politikprofis wissen das und begrenzen daher die Redezeiten um diesen Effekt in Zaum zu halten. [3] Ja, so hat Harald Range die wirklich genannt. Kompetenz pur! 27 28 Piraten Île de la Tortue Piraten ahoi! Petros Papadopoulos Kaum eine andere Insel hat es je zum Sinnbild der Piraterie geschafft wie die Île de la Tortue. Noch nie von der Insel gehört? Gut möglich, die Schildkröteninsel ist nämlich für ihren spanischen Namen bekannt: Tortuga! «Ich sag dir, wenn die ganze Welt so wäre wie Tortuga, hätte kein Mann mehr das Gefühl, nicht geliebt zu werden!» – Captain Jack Sparrow begrüsst im Film «Pirates of the Carribbean: The Curse of the Black Pearl» die Zuschauer mit einem sehr treffenden Satz auf der Insel Tortuga. Hollywood ist jedoch nicht sehr berühmt dafür, geschichtliche Ereignisse stets korrekt wiederzugeben. War Tortuga tatsächlich ein Ort für Rauf- und Trunkbolde, wo Prostituierte an jeder Ecke um ihre Freier warben? Fest steht, dass die Schildkröteninsel, wie sie zu deutsch heisst, den Ruf und die Figur der Piraten sehr nachhaltig geprägt hat. 1492 von Christoph Columbus mit dem Namen «Tortuga» getauft, wurde die Insel im 16. Jahrhundert von einigen wenigen spanischen Kolonisten besiedelt. Zwischen 1625 und 1640 wechselte die Insel dreimal seine Besitzer, von den Spaniern zu den Franzosen und Engländern, wel- Piraten che die Insel brüderlich teilten und wieder zurück. Ab 1640 wurde die Insel von frazösischen und englischen Bukanieren als Anlaufstelle gebraucht. In den darauffolgenden dreissig Jahren dürfte Tortuga tatsächlich dem Bild entsprochen haben, welches Hollywood uns zu vermitteln versuchte. Zwischen den Engländern und den Franzosen existierten stets Spannungen, welche nicht selten in Schlägereien und anderen körperlichen Tätlichkeiten ausarteten. Der französische Gouverneur der damaligen Zeit wollte die von Männern dominierte Insel etwas zivilisieren und ordnete im Jahre 1645 an, 1650 Prostituierte auf die Insel zu importieren. Der Erfolg dürfte eher bescheiden gewesen sein. Das Bild, welches sich auf der Insel zugetragen haben muss, dürfte der heutigen Vorstellung des Piratenlebens entsprochen haben. Nach einem letzten Versuch der Spanier, die Insel unter ihre Kontrolle zu kriegen, fiel die Schildkröteninsel 1655 endgültig in die französisch-englische Hände. 1660 wurden die Franzosen ein letztes Mal aktiv und übernahmen die Herrschaft über die Île de la Tortue. Die Blütezeit der Insel ging schliesslich zwischen 1670 und 1684 langsam dem Ende entgegen. Um die Piraterie einzudämmen, wurden die sogenannten Kapernbriefe eingeführt. Diese Briefe erlaubten es deren Besitzer, die Schiffe anderer Nationen ganz gezielt und legal zu kapern und zu plündern. Auch dieser Versuch war von eher mässigem Erfolg gekrönt. Erst der Vertrag von Regensburg 1684 zwischen den Franzosen und den Spaniern konnte der Piraterie ein Ende bereiten. Wer nicht in die Dienste seiner Majestät überging, wurde verfolgt und gehängt. Jack Sparrow dürfte mit seinem Einzeiler nicht übertrieben haben, als er Will Turner auf der Insel willkommen hiess. Pardon, Captain Jack Sparrow. ↯ Tortuga dürfte die Partyinsel schlechthin gewesen sein. Wieso sonst hätten sich die Spanier und die Franzosen mit den Engländern viermal kriegerisch auseinandergesetzt, um diese kleine Insel einzunehmen? petros@blitz.ethz.ch 29 30 Ein Job bei Siemens: Nichts für Angsthasen, Stubenhocker und Vorwärtsparkierer. Besuche unsere Hochschul-Events, fahre auf der virtuellen Achterbahn, nimm am Wettbewerb teil und gewinne Preise für den Europapark Rust. Du hast viel Zeit und Engagement in deine Ausbildung investiert und bist nun bereit, das Beste daraus zu machen: Willkommen bei Siemens. ellen Produktivität beizutragen. Gebäude energieeffizienter und sicherer zu machen. Und Städte lebenswerter zu gestalten. 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Dann ist dieser Artikel für dich… oder vielleicht weisst du auch schon alles. Hier ist eine Übersicht über die gängigsten Arten der Datenpiraterie mit kurzer Wertung. Der Austausch von Daten, die in irgendeiner Weise geistiges Eigentum enthalten (englisch: Intellectual Property, kurz IP) wird oft auch als «Piraterie» genannt, meistens mit negativer Konnotation. Doch sind wir ehrlich: Jeder von uns nutzt Filesharing, um seine Musiksammlung zu erweitern, Filme zu schauen oder ein Game mit allen Bonusfeatures zu spielen. Obwohl immer wieder Studien zum Schluss kommen, dass Filesharing einen positiven Effekt auf Verkaufszahlen hat, versuchen Rechteinhaber und Verwertungsgesell- schaften (fortan «Contentmafia» genannt) mit immer satirischer anmutenden Methoden und häufig vergeblich, dies zu verhindern. Dabei kommen einerseits rechtliche Schritte zum Einsatz, primär Aufforderungen zum Löschen von Download-Angeboten gemäss dem US-Gesetz «Digital Millenium Copyright Act» – diese werden als DMCA-Takedowns bezeichnet. Andererseits wird viel Geld in Werbung und Propaganda gesteckt, um Filesharing schlechtzureden. Mangels sachlicher Argumente entstehen dabei dann eben diese diffamierenden Begriffe zur Benennung von Filesharing wie «Piraterie» (eigentlich Angreifen von Schiffen, Entführung und Morden in internationalen Gewässern), «Raubkopieren» (bei Raub nimmt man dem Besitzer mit Waffengewalt etwas weg, was er danach nicht mehr hat). 31 32 Piraten DDL Direktdownload (DDL) via HTTP. Die Dateien liegen bei Filehostern, früher fast ausschliesslich Rapidshare. Die Links darauf werden meistens in Webforen oder auf dedizierten Websites veröffentlicht. Damit die Files nicht laufend via DMCATakedowns wieder gelöscht werden und weil die Filehoster die Dateigrössen beschränken, werden die Daten in gestückelte, oft verschlüsselte Archive verpackt und die Links bei Linkcrypting-Diensten hinterlegt. Pro: Einfacher Zugang, öffentlich erreichbare Links, Webdownload kann jeder. Breite Masse an Angeboten aus allen Bereichen, diverse spezialisierte Sites für Musik, TV-Serien etc. Contra: Grosse Datenmengen manuell downloaden ist aufwändig, weil gestückelt; Downloadmanager beheben dieses Problem grösstenteils. Contentmafia ist hier sehr aktiv mit Takedowns. Downloads von Filehostern sind langsam und Traffic beschränkt, für bessere Konditionen werden Premiumaccounts verkauft. Bittorrent Das wohl bekannteste P2P-Protokoll. Im Bereich Peer-to-Peer (P2P) ist neben Bittorrent vor allem noch das Gnutella2Netzwerk (LimeWire) bekannt. Bei Bittorrent werden Daten in Blöcke gleicher Grösse aufgeteilt und von jedem Block ein Hash berechnet. Eine kleine Deskriptordatei mit den Hashes und Dateinamen wird über Web heruntergeladen. Die Blöcke werden dann unter allen Clients, die die gleichen Daten downloaden (oder schon haben), ausgetauscht. Als Downloader ist man also gleichzeitig Uploader. Mit der Hashliste werden die Blöcke, die von anderen Usern kommen, auf Korrektheit überprüft. Pro: Breites Angebot aus allen Bereichen, hohe Downloadgeschwindigkeit für normal-User, keine Bezahl-Accounts. Contra: Gleichzeitiger Upload ist in der Schweiz widerrechtlich. Contentmafia ist sehr aktiv mit Takedowns und (rechtlichen) Angriffen auf Infrastruktur, deren Betreiber und (selten in der Schweiz) Enduser. Torrents werden unbrauchbar, wenn niemand mehr die Blöcke uploaded. FTP Das File Transfer-Protokoll (FTP) ist ein Client-Server-System. Daten sind auf einem FTP-Server und können ähnlich dem normalen File Browser auf den eigenen PC kopiert werden. Normalerweise sind FTPServer nicht öffentlich zugänglich, sondern von einer Community betrieben oder werden zeitlich und örtlich beschränkt (z.B. an Lan-Partys) betrieben. Pro: Sehr einfache Bedienung, Download-Geschwindigkeit normalerweise nur durch Serveranbindung eingeschränkt. Unerreichbar für Contentmafia, da nicht öffentlich. Daten können direkt in der korrekten Ordnerstruktur geladen werden, kein Archiv-Entpacken nötig. Contra: Server schwer zugänglich. Angebot beschränkt sich meistens auf gemeinsame Interessen der Nutzer. IRC Die XDCC-Erweiterung des Chat-Protokolls IRC erlaubt User-zu-User-Fileversand. Teils in öffentlichen Netzwerken, häufiger auf privaten IRC-Servern gibt es Channels mit XDCC-Bots. Diese akzeptieren bestimmte Kommandos, um Download-Nummern zu suchen und um die Datei mit dieser Nummer anzufordern. Der Bot eröffnet dann einen Filetransfer und schickt die angeforderte Datei. Die Dateilisten sind häufig auch auf Websites. Statt breitem Angebot beschränken sich einzelne Server oder Bots meistens auf bestimmte Bereiche. Pro: Grösstenteils nicht von Contentmafia verfolgt. Du kümmerst dich nicht selbst Piraten um Downloads, die Files werden dir von Bots geschickt, bei guter Konfiguration auch automatisch. Contra: Uploadgeschwindigkeit der Bots meist langsamer als Torrent oder Premium-DDL. Search & RequestSystem nicht intuitiv. Usenet Usenet ist der Vorgänger von heutigen Webforen, die einzelnen Beiträge werden in einem Client angesehen, ähnlich wie bei EMail. Die Daten sind in Usenet-Threads als binary-Anhänge dabei. Usenetserver mit Filesharing-Angeboten sind meistens nicht öffentlich, sondern haben ein Bezahlmodell. Pro: Grösstenteils nicht von Contentmafia verfolgt. Server bieten hohe Downloadgeschwindigkeit. Breite Auswahl aus allen Bereichen. Contra: Du bezahlst für den Zugang bei einer zwielichtigen Firma. Daten wie bei DDL in Archive gestückelt. sic», was sich gegen das Kopieren von Audiokassetten richtete. Pro: Unentdeckt von Contentmafia. Kostenlos bei Austausch mit Bekannten. Con: Angebot beschränkt sich auf die Sammlung deines Freundeskreises. ↯ Home Taping Was früher das Überspielen von Audiokassetten und Disketten war, ist heute der Austausch von Daten mit anderen Leuten via USB-Stick oder Heimserver. Auch auf deinem lokalen Flohmarkt gibt es bestimmt immer mal wieder selbstgebrannte CDs und DVDs. Hier versucht die Contentmafia hauptsächlich mit Imagekampagnen den Austausch schlechtzureden – Frühes Beispiel ist «Home Taping is Killing Mu troll@bastli.ethz.ch 33 34 blitz Impressum Redaktionsleitung Quästor Redakteure Layout Laura Pérez Arnab Das Samuel Gyger Maximilian Huwyler Nadja Müller-Seip Petros Papadopoulos Felicitas Pfann Alex Popert (Auslandskorrespondent) Jana Prautzsch Nik Ritter Patricia Sommerhalder Nava Roger Wallimann Christoph Weber Deniz Esen Druck Schellenberg Druck AG Schützenhausstrasse 5 CH-8330 Pfäffikon ZH Herausgeber AMIV an der ETH Universitätsstrasse 6, CAB E37 8092 Zürich Redaktion Lektoren AMIV blitz Redaktion Universitätsstrasse 6, CAB E37 8092 Zürich Sandro Gähler Lukas Gratwohl Petros Papadopoulos Ronny Steinhaus Judit Jäger Lukas Cavigelli 044 632 49 42 info@blitz.ethz.ch 80-57456-8 (PC) Fotografie Andreas Kurth Bildernachweis Cover: Seiten 4-5: Jesus Lopez Andreas Kurth Andreas Kurth PRAKTIKUM & FESTANSTELLUNG Systemsoftware-Entwicklung „Bei PDF Tools AG gefällt mir, dass ich die Software von A bis Z miterleben kann. Vom Design über Entwicklung bis hin zum Support.” Tobias, Dipl. El. Ing. ETH Entwickler, PDF Tools AG www.pdf-tools.com/ pdf/eth.aspx PDF Tools AG | Kasernenstrasse 1 | 8184 Bachenbülach | Schweiz pdfjobs@pdf-tools.com | www.pdf-tools.com Tragen Sie gerne Verantwortung? Bei uns werden Sie nicht ins kalte Wasser geworfen. Aber Sie beeinflussen und gestalten unsere Projekte von Beginn weg mit. www.awk.ch