Leseprobe -Das letzte Aufgebot
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Leseprobe -Das letzte Aufgebot
Leseprobe des Buches „Letztes Aufgebot zur Verteidigung des Reichsgebiets: Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte „ Autor : Rolf Hinze Verlag : Leonidas-Verlag Kategorie: Bücher General AAS ISBN : 9783940504029 Seiten: 256, Taschenbuch, Leonidas-Verlag Preis ab 19,00 Euro Ich empfehle jedem Leser, der sich für das Ende der Ostfront des 2. WK interessiert, dieses literarische Werk käuflich zu erwerben. Sie lesen hier die Seiten zur Probe 162 – 164, 164 – 171, 171 - 176, 177 – 222 und eine Aufstellung aller aufgeführten Truppen, sowie das Inhaltsverzeichnis. Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte (S. 162 bis 164) März-Kämpfe Immer wieder mußten Truppen verschoben werden, von einer Armee zur anderen, und zwar wegen Treibstoffmangels, vorwiegend per Bahn. Erstaunlich ist, was die Eisenbahn und zwar jetzt nicht mehr die „feldgraue“ Eisenbahn, sondern die „blaue“ Eisenbahn an Leistungen vollbrachte. Zunächst hatte sie zigtausende von Ostwallgräbern aus Schlesien zum Ausbau des „Ostwalls“ zu befördern, so an jedem Wochenende 100 Züge mit 100.000 Menschen, worunter der Berufsverkehr nicht leiden durfte. Hinzu kamen die Räumungszüge, zunächst mit Abtransport aus den Räumen Tarnowitz und Kreuzberg über Oppeln. Hinzu kamen Pendelzüge aus dem nördlichen Industriegebiet in den nahe gelegenen Aufnahmeraum Neisse, Ziegenhals, Freiwaldau, außerdem Vor- und Nachzüge zu den bis 20. Januar in Richtung Breslau und Wien verkehrenden Personenzügen. Etwa 1,7 Millionen Menschen kamen allein mit den Räumungszügen ins tiefere Reichsgebiet. Hinzu kamen Lazarettzüge. Die zahlreichen Truppenverschiebungen erforderten jeweils für einen Restbestand der pferdebespannten Infanterie-Divisionen je 65 Transportzüge, für die Kampfgruppe einer Panzerdivision 40 Züge. Hinzu kam die Materialabfuhr. Die Rybniker Kohlengruben lieferten bis Ende März Kohlen, das Kohlenrevier um Mährisch-Ostrau bis zuletzt, das Waldenburger Gebiet noch am 8. Mai. Aus dem Karwiener Revier ostwärts Mährisch-Ostrau gelangten zwischen Februar und zweiter Hälfte April täglich 16.000 Tonnen Kohle und Koks ins Reich = 12 Eisenbahnzüge zu 60 Waggons. Eine Strecke mußte die Bahn wegen fehlender Elektroloks auf Dampfloks umstellen. Um den Kohletransport aus dem Kohlengebiet zu sichern, ließ die Reichsbahndirektion Oppeln innerhalb von zehn Tagen eine Umgehungskurve von 1,5 Kilometer Länge, mit einer zehn Meter langen Behelfsbrücke, mehreren Durchlässen und Signalanlagen im Abschnitt Jägerndorf errichten, weil der 1 Bahnhof Ratibor unter feindlichem Artilleriefeuer lag. Die Bahn stellte auch die Strecke Oderberg-Rybnik, nachdem diese bereits gesprengt war, innerhalb von zwei bis drei Wochen wieder einsatzfähig her. Erdkämpfe Aus dem Raum Strehlen-Schweidnitz kamen die Kampfgruppen der 19. PzD., der 10. PGD sowie der 20. PzD in den Raum nördlich Neisse. Den von Grottkau nach Süden zielenden Stoß feindlicher Panzer sollten sie bremsen, gelangten aber selbst in die Abwehr und konnten den nächtlichen Übergang der Sowjets über die Neiße bei Rothaus (16. auf 17. März) nicht verhindern. Auch der südlich Neisse nach Osten unternommene Angriff der Fs-PzD „HG“ drang nicht durch, denn einzelne Teile dieses Verbandes kamen aus früherem Einsatz im Brückenkopf Muskau nicht rechtzeitig zum Angriff heran. Die Schlacht um Neise (23. bis 24. März) endete schließlich mit dem Verlust der „Festung“ Neisse. Die hinter den Biele-Abschnitt zurückverlegte Front südlich Neisse hielt jedoch, ebenso wie die nach Osten gerichtete Kampffront nördlich Neisse. In den Kämpfen um Neisse waren jedoch erhebliche Verluste an Soldaten entstanden, auch an schweren Waffen, und zwar bei der 344. ID und der 18. SS-PGD, auch der 168. ID und 20. SS-Division (estnische Freiwillige). Außerdem waren trotz rechtzeitiger Anordnung wiederum Trecks mit Frauen, Kindern und Greisen in die Schlacht geraten. 2 Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte (S. 164 bis 171) Neue Schlacht um das Mährisch-Ostrauer Industriegebiet (8. bis 21. März) Die Lageentwicklung hatte die Heeresgruppe Anfang März veranlaßt, auf den geplanten weiteren Entsatzangriff für das eingeschlossene Breslau zunächst zu verzichten. Die hierfür in Aussicht genommenen Truppen des 24. PzK mit der 16. PzD und 17. PzD sowie FührerBegleitdivision mußten in den Raum Leobschütz, Jägerndorf, Teschen verlegen, desgleichen die 254. ID. Die 1. Panzerarmee löste die 8. PzD aus der Front heraus und stellte sie für den Einsatz am linken Flügel des 59. AK bereit. Die 78. V-StDiv. räumte ebenfalls ihre Stellungen südlich Saybusch. Mit dem Beginn der neuen sowjetischen Offensive der 4. ukrainischen Front rechnete man nach Gefangenenaussagen am 10. März. Am 9. März gab deshalb das 59. AK den Befehl zur Einnahme der Großkampf-Hauptkampflinie. Das vorbereitende sowjetische Artillerietrommelfeuer und die eingesetzten Schlachtfliegerangriffe gingen auf die verlassenen deutschen Stellungen nieder. Der nachfolgende feindliche Infanterieangriff stieß ins Leere. Der spätere Angriff gegen die Großkampf-HKL zerbrach in einzelne Kampfhandlungen, ohne zusammengefaßtes systematisches Artilleriefeuer. Ihre bereitgestellten Panzer setzten die Sowjets nicht mehr ein, was den deutschen Verbänden zu einer Verschnaufpause verhalf, während derer die 16. PzD über Freistadt und die 8. PzD östlich Sohrau in Stellung gingen. Durch die Störung der sowjetischen Angriffsvorbereitungen im Coseler Brückenkopf und das Ausweichen in eine Großkampfstellung wurden die sowjetischen Absichten durchkreuzt. Die Rote Armee mußte ihre Verbände zunächst wieder ordnen. Die Panzer der 4. ukrainischen Front blieben vorerst untätig. An den Folgetagen griffen dann wieder starke Panzerverbände nördlich und südlich Schwarzwasser an. Die 3. Geb.-Div., die die Sowjets nach Ausweichen in die Großkampf-HKL zurückgewiesen hatte, trat am 11. März zum Gegenangriff an und nahm ihre alten Stellungen wieder. Dabei fiel ihnen ein Stoßtrupp des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ in deutschen Uniformen in die Hand. Lediglich am Nordflügel des 59. K gelang den Sowjets bei der stark geschwächten 75. PzD ein fast sieben Kilometer tiefer Einbruch in Richtung Sohrau. Die 8. PzD mit Geb.-Jäg.-Rgt. 91 fing den Einbruch ab. Ein Bataillon Gebirgsjäger stieß im Gegenangriff fünf Kilometer über die eigenen Linien hinaus vor. Am 15. März brach zwischen Cosel und Grottkau eine neue Schlacht an. Diese traf zwischen Ratibor und Cosel auf das 11. SS-Korps am Nordflügel der 1. Panzerarmee. Am ersten Tage konnte dieses Korps die Sowjets auffangen. Am zweiten Schlachttag, dem 16. März, erzielten diese jedoch tiefe Einbrüche in Richtung Leobschütz. Sofort mußte die 254. ID von der mittelschlesischen Front der 17. Armee heran und von der 1. Panzerarmee die 16. PzD aus der Kampffront südwestlich Schwarzwasser. Der Abwehr in diesem Raum kam besondere Bedeutung zu, um den Durchbruch der Sowjets durch das Mährisch-Ostrauer Gebiet zu verhindern. Außerdem hätte ein Durchbruch über Leobschütz auf Jägerndorf für den Südflügel der Sowjetkräfte im Raum Cosel, Grottkau, Neisse Hilfe bewirken können. Am 16. und 17. März faßte die 4. ukrainische Front noch einmal alle Kräfte zusammen, um zum Durchbruch zu gelangen, zurückgewiesen von der hart kämpfenden 544. ID, 3. Geb.Div., 4. Geb.-Div. und 253 ID nordwestlich Schwarzwasser, der 8. PzD. Zusammen mit der 75. ID, 68. ID und Teilen der 4. Geb.-Div. wurden in der Schlacht bei Schwarzwasser 65 3 Panzer abgeschossen. Das 59. AK hielt stand. Ständig konnten die Sowjets neue Verbände in die Schlacht werfen, damit auch die Kräfteverhältnisse der beiderseitigen Truppen jeweils verändern. Die größere Beweglichkeit der Sowjets verschaffte diesen hierbei bedeutende Vorteile. Bei Cosel stand die 344. ID mit der aus Ungarndeutschen bestehenden Kampfgruppe der 18. SS-PGD. Mit erheblichem Artillerieaufwand betrommelten die Sowjets die deutschen Stellungen, was ihnen südlich Cosel schließlich zum Durchbruch nach Westen verhalf. Verschiedene kleine Ortschaften gewannen durch die Gefechtsberichte Bedeutung: Gnadenfeld, Schneidenburg, Schönhain, Drosselschlag, Matzkirch. Am 17. März erreichten die Sowjets als südlichsten Punkt Borrowitz und erzielten größere Geländegewinne an der bei Gnadenfeld im Bogen verlaufenden Reichsstraße 145 zwischen Leobschütz und Cosel. Bei diesem Vorstoß rissen die Sowjets die Front der 371. ID und 18. SS-PGD auf und drängten diese nach Norden zur 344. ID im Raum Cosel-Krappitz ab. Die divisionseigenen Sturmgeschütze der 344. ID unternahmen Einzelangriffe von Reinschdorf nach Pirchwitz (südlich Cosel), sicherten Neumannhöh, kämpften bei Kobelwitz, Juliusburg, Nesselwitz, zwischen Neumannshöh und Hartenau an der Reichsstraße 115 (Cosel-Oberglogau) gegen den Einbruch der Sowjets. Nachdem diese Krappitz besetzten, ging die Verbindung der 344. ID zur 17. Armee verloren und damit zum Kommando „Korpsgruppe Schlesien“ (56. PzK) mit 168. ID und 20. (estnischer) SS-Div. Auch im Süden ging der Anschluß zu den in Front stehenden Divisionen des 11. AK verloren. Gleichzeitig drückten die Sowjets, beginnend mit dem 15. März, von Grottkau nach Süden über die Glogauer Neiße in Richtung Rothhaus. Die inzwischen (17. März) ausgeladenen Teile der FS-PzD „Hermann Göring“ unternahmen sogleich einen scharfen Angriff gegen die Westflanke des auf Steinau-Neustadt zielenden Stoßkeils der Sowjets, mußten sich nach Anfangserfolgen jedoch im Raum Kaundorf-Oppersdorf, südostwärts Neisse, zur Verteidigung einrichten. Um eine Überquerung des nächsten Flusses, nämlich der Biele zu verhindern, bildete die Führung durch Zusammenfassung greifbarer Truppenreste einen Sperrverband, bestehend im wesentlichen aus einem abgekämpften Infanterie-Bataillon sowie zwei Bau-Bataillonen mit einer schweren Feldhaubitze. Später folgte Verstärkung durch Teile der Division „Hermann Göring“. Dieser Sperrverband, später verstärkt sogar durch zwei „Wespen“, hielt eine Linie von Neisse bis südlich Ziegenhals. Währenddessen drangen weitere Kräfte von Krappitz nach Westen und die von Grottkau eingebrochenen Sowjetverbände in südlicher Richtung nach Neustadt mit dem Ziel, sich mit den südlich Cosel eingebrochenen Kräften südlich Deutsch-Rasselwitz zu treffen. Damit hatten die Sowjets mehrere Verbände eingekreist, die versuchen mußten, sich zu befreien. Der Kommandeur der 344. ID – Generalleutnant Jollasse – sah sich außer Stande, zur nördlich eingekreisten Korpsgruppe des Generals Koch-Espack der 17. Armee durchzubrechen. Hinzu kam dieser Tage die Räumung Cosels (18. März) und dann das Durcheinander mit den Trecks der Zivilbevölkerung aus Cosel und näherer Umgebung – und das nächtlich bei starkem Regen. Nur wenige deutsche Verbände standen zur Abwehr zur Verfügung, so einige Batterien des Oberst Kiewitt im Raum Nesselwitz, die zahlreiche Feindpanzer abschossen und damit das Vordringen der Sowjets verzögerten. An der gesamten Offensivfront wurden bis zum 17. März 121 sowjetische Panzer abgeschossen. 4 Das größte Leid ergab sich bei den flüchtenden Zivilisten aus Cosel und Umgebung – sofern die Sowjets ihrer habhaft werden konnten – wenn sie ihren blinden Haß an den Zivilisten entluden. Panzerketten zermalmten die Treckwagen. Rotarmisten spannten die Pferde aus, durchwühlten die Wagenladungen und vergewaltigten die Frauen in allen denkbaren Räumen und Stellungen und erschossen solche, die sich wehrten und deren Männer, die sie schützen wollten. Nur wenigen gelang es, sich nach Westen durchzuschlagen. Soweit Männer überlebten, schaffte man diese in Bahntransporten später nach Sibirien, von denen nur einzelne wieder zurückkehrten. Als in Plieschnitz im Gefecht ein sowjetischer Offizier fiel, wurden daraufhin zwanzig Männer, die man fassen konnte, sogleich erschossen. Die Sowjets durchstöberten die Häuser, erschossen Zivilisten und verwundete deutsche Kriegsgefangene. Nur wenige der Zivilisten kehrten jeweils in ihre Dörfer zurück. Erschütternde Berichte liegen aus einigen Ortschaften vor. Die Rotarmisten schossen rund um sich herum, gleich ob es Polizeibeamte, französische Gefangene oder deutsche Gefangene und Verwundete traf. Die an den Rändern der sowjetischen Vorstöße liegenden, nicht unmittelbar angegriffenen deutschen Verbände hielten ihre Stellungen, so die 97. Jäg.-Div. und 1. Ski-Jäg.-Div. Einen schweren Stand hatten die 371. ID, 254. ID, 78. VSTD und 344 ID, welch letztere zusammen mit der 18. SS-PGD nach Norden abgedrängt wurde. Die 8. PzD kam zu Hilfe, ebenso die 16. PzD, die sich den Sowjets entgegenwarf und diese im Gegenschlag zurückdrängten, während die 78. VST-Div. sich an den Stadträndern von Leobschütz zur Verteidigung einrichtete. Versuche der Sowjets, beiderseits der Stadt den Durchbruch zu erzielen, schlugen fehl. Ende März trat eine gewisse Beruhigung in den Kämpfen ein. Den Durchbruch durch das Mährisch-Ostrauer Industriegebiet hatten die Sowjets noch nicht geschafft. Zehn Tage der sowjetischen Offensive hatten ihnen allenfalls fünf bis acht Kilometer Bodengewinn gebracht. Neuer Vorstoß der Sowjets Die deutsche Führung erwartete allerdings einen weiteren Angriff der 1. ukrainischen Front und der 4. ukrainischen Front aus dem Raum Leobschütz in Richtung Troppau nach Süden, um die deutsche Verteidigungslinie bei Mährisch-Ostrau zu hintergehen. Hinzu kam die Feststellung, daß die 2. ukrainische Front aus Ungarn über Neutra nach Nordwesten drängte, dem Vorstoß Leobschütz in Richtung Troppau entgegen. Daraus ergab sich die Schlußfolgerung, daß die Sowjets ihren Kampf um die Enge von Mährisch-Ostrau noch nicht aufgegeben hatten. Die deutschen Gefechtserfolge in diesem Abschnitt mit den zusammengeschrumpften, beschränkt beweglichen Divisionsteilen stellte ein Wunderwerk an Einsatzbereitschaft, Organisation und Versorgung dar. Treibstoff gab es nur in geringer Menge. Solcher wurde oft erst kurz vor Beginn einer befohlenen Bewegung herangebracht. An Diesel-Kraftstoff fehlte es im allgemeinen nicht, weshalb die Verbände, um sich beweglich zu machen, die ottobetriebenen Gefechtsfahrzeuge im Stangenschlepp hinter ihren Diesel-LKW von Stellung zu Stellung mitführten. So ergab sich das eigenartige Bild, daß vereinzelt der Feldküchen-Lkw eine 8-Tonnen-Zugmaschine mit schwerer Feldhaubitze zog, um Treibstoff für die Zugmaschine zu sparen. Die ottobetriebenen Gefechtsfahrzeuge (Pkw, Lkw, Zugmaschinen) mußten großteils mit Alkohol vorlieb nehmen, aus früheren Brennereien im Generalgouvernement Polen, nunmehr den Resten Oberschlesiens. Mährisch-Ostrau durfte seinerzeit von keinem Feldgrauen in Uniform betreten werden, um der Roten Luftwaffe keinen Anlaß zu Angriffen zu bieten. In MährischOstrau wurde nämlich nicht nur Alkohol für Treibzwecke gebrannt, sondern auch Munition gefertigt. Soweit die Bahn überfordert war, kam Nachschub mit holzgasbetriebenen 5 Fahrzeugen zur Truppe. Aus den Ersatztruppenstandorten und Truppenübungsplätzen trafen die Transporte mit im Frieden gefertigter Munition mit Kupferführungsringen ein, diese sogar aus entlegenen Reichsteilen. Immerhin gab es für die Truppe an der Mährisch-Ostrauer Front eine kurze Verschnaufpause. Ausbruch eingeschlossener Teile Die bei dem sowjetischen Vorstoß vom 15. bis 18. März eingeschlossenen Verbände kämpften sich mühsam durch, nachdem man ihnen den rechtzeitigen Ausbruch seitens der obersten Befehlsstellen versagt hatte. So hatten die 344. ID und die 18. SS-PzD nach eigenem Entschluß des Divisionskommandeurs der 344. ID (Jollasse) am 19. März den Ausbruch über den Hotzenplotz durchzuführen. Zu den in Richtung Deutsch-Rasselwitz ausbrechenden Marschkolonnen der 344. ID kamen noch abgesplitterte Teile der „Korpsgruppe Schlesien“ hinzu, die weiter nördlich eingeschlossen, deren Ausbruch nach Westen im Raum Neustadt gescheitert war. Der Ort Deutsch-Rasselwitz mußte erst genommen werden, um hier den sowjetischen Einschließungsring zu durchbrechen, bewehrt durch dauernden Beschuß der Roten Armee. Ein schweres Geländehindernis stellte nach zwei Kilometern südwestlich Deutsch-Rasselburg der Hotzenplotz dar, dessen Brücke gesprengt war. Durch sumpfigen Boden suchten die Rückmarschierer eine geeignete Übergangsstelle. An dieser verlor die 344. ID den Rest ihres schweren Materials, darunter die gesamte Artillerie, sogar letzte Sturmgeschütze und die übrigen Fahrzeuge. Beim Ort Hotzenplotz erreichten die Verbände um Mitternacht mit ihren vordersten Teilen die eigenen Linien. Die Korpsgruppe „Schlesien“ (General Koch-Erpach, 56. PzK) mit Kampfgruppen 168. ID und 20. (estnische) SS-Freiwilligen-Division hatten gegen Neustadt in Richtung AltvaterGebirge nach Süden hin den Durchbruch versucht. Hinzu kamen die in Oppeln eingeschlossenen Gruppen Wennsauer, nachdem Oppeln von den Sowjets besetzt und weitgehend in Flammen gesetzt worden war. Die letzte Stellung dieser Gruppe lag zwölf Kilometer südwestlich von Oppeln in Gegend von Gumpertsdorf. Sie unterstand dem Kommandeur der 168. ID, General Schmidt-Hammer. Die Gruppe Wennsauer gelangte in der Nacht vom 20. auf 21. März in Gegend von Altwalde, fünfzehn Kilometer nordwestlich von Neustadt, durch die feindlichen Linien. Diese Rückmarschierer stärkten dann mit den aus dem Kessel der Korpsgruppe Schlesien nachgeholten etwa 3.400 Mann künftig den Sperrverband des Oberst Capelle. Weiter südlich griffen die Sowjets aber auch an. Die hier liegenden Verbände, 97. Jäg.-Div., 68. ID, 75. ID, 8. PzD, 4. Geb.-Div., 253. ID des 59. AK hielten aber allen Angriffen stand. 6 Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte (S. 171 bis 176) Weitere Kämpfe im Raum Leobschütz Die der 8. PzD unterstehende „Gruppe von Einem“ lag im Raum Katscher und erhielt Auftrag, nach Norden zur Unterstützung der 371. ID vorzurücken. Während des Angriffs erhielt sie jedoch Befehl zur Einstellung desselben, um sich weiter in den Raum Leobschütz zu begeben, wo man einen größeren sowjetischen Aufmarsch erkannt hatte, und zwar offensichtlich zum beabsichtigten Durchbruch nach Süden auf Troppau. Um 5.00 Uhr früh begann die sowjetische Artillerie, die deutschen Stellungen im Gebiet Bladen-Neudorf mit Trommelfeuer zu belegen. Der nachfolgende Angriff brachte sie auf die Hochebene nördlich von Bladen, prallte dann auf einen über Hennerwitz südlich Bladen in breiter Front anlaufenden Gegenstoß deutscher Panzer. Diese zerschlugen den sowjetischen Angriff mit der herangeeilten 17. PzD, die vier Kilometer südlich Leobschütz 59 T34 abschoß. Ostwärts von Leobschütz und beiderseits Hotzenplotz verloren die Sowjets insgesamt 143 Panzer. Sie ließen mit ihren Angriffen nicht nach, so daß es in den nächsten Tagen zu harten Kämpfen im Raum Leobschütz kam. Die deutschen Linien hielten jedoch. Panzer der 8. PzD und der Führerbegleitdivision schossen an einem Tage noch insgesamt 101 sowjetische Panzer im Raum Leobschütz ab (22. März). Am 23. März entlud die aus Italien herangeführte 715. ID (General von Rohr), unzulänglich ausgerüstet, vor allem ohne jede Kriegserfahrung. Die Sowjets durchbrachen deren Abwehrlinie sofort, was bei vollem Unverständnis für die Lage bei Hitler Mißbilligung fand und zu der Anordnung führte, Orden und Ehrenzeichen abzulegen. Die deutschen Verluste an diesem Tage betrugen 1.200 Mann, davon viele von der 715. ID. Der Schwerpunkt verlagerte sich am folgenden Tage auf Loslau mit Artilleriefeuer und Schlachtfliegerangriffen. Ein Gegenstoß der 8. PzD warf die Sowjets wieder vom Südwestrand der Stadt zurück, aus dem Stadtgebiet heraus. Nach anfänglichen Abschußverlusten auf deutscher Seite führten eigene Panzer einen Gegenstoß. In Nahkämpfen drangen die Soldaten vor und zwangen einen sowjetischen Bataillonstab zur Übergabe, erbeuteten eine Menge Waffen, vor allem Panzerbüchsen (Kokschütz). In einer Ortschaft Krähenbusch, Kreis Neustadt, die den Sowjets in die Hände gefallen war, fanden sich Massengräber von 300 deutschen Soldaten eines Pionier-Ersatz-Bataillons. Insgesamt wurden hier sechs- bis siebenhundert deutsche Soldaten erschossen. Die Angriffe im Abschnitt des 11. AK und 59. AK, so insbesondere über Ratibor, Jägerndorf, zielten in Richtung Troppau, wo sie sogleich auf Verbände der 16. PzD stießen, die im Raum Troppau personell aufgefrischt werden sollten. 42 ausgebrannte sowjetische Panzer blieben auf den Äckern liegen. Die 1. Ski-Jäg.-Div. führte eine Kompanie mit Beute-T34 in den Einsatz. Zugleich traf auch die 17. PzD zur Unterstützung der Abwehr ein, und zwar im Raum Rogau. Der hier vorgetragene Angriff verlief anfangs erfolgreich, blieb dann bei Feschdörfel am Oder-Westufer im Abwehrfeuer der Sowjets liegen. Die 4. Geb.-Div. hatte nach den unglücklichen Ereignissen bei der 715. ID ihren Frontabschnitt nach links verbreitert, mußte dennoch ein Bataillon an die 68. ID abgeben. Die 8. PzD wich in hinhaltendem Kampf in den Raum Groß-Gorschütz, sechs Kilometer nordwestlich Oderberg aus. In der Zeit vom 10. März bis 4. April verloren die Sowjets im Frontabschnitt 1.423 Panzer und Sturmgeschütze sowie zweihundert abgeschossene Flugzeuge. 7 Zu dieser Zeit drohte aber bereits das Vordringen der Sowjets, und zwar der 2. ukrainischen Front an Wien vorbei in Richtung Olmütz, weshalb die 8. PzD sich aus dem Brückenkopf herauslösen und in den Raum Kremsier, 83 Kilometer südlich Olmütz, verlegen mußte. Kämpfe im Oppa-Abschnitt Die Kämpfe verschoben sich schließlich in das frühere tschechische Grenzbunkergebiet im Oppa-Abschnitt. Hinzu kam eine Feldausbildungs-Division (158.), die sich aber noch als völlig kampfungewohnt erwies. Deshalb mußten wieder andere Verbände, je nach den Aufklärungsergebnissen, ihre Stellungen wechseln: 4. Geb.-Div., 97. Jäg.-Div., 19. PzD, Bewährungs-Btl. 500. Das Panzer-Regiment 27 der 19. PzD hatte in der Zeit vom 15. März bis 10. April 103 sowjetische Panzer und Sturmgeschütze abgeschossen, sowie 104 Geschütze vernichtet oder erbeutet. Dennoch mußte sich die 19. PzD herauslösen zur Verlängerung des Südflügels, und zwar nach Brünn. Auch die 17. PzD löste sich aus ihrem Einsatzabschnitt heraus, um als Eingreif-Reserve nach Swoboda-Weißkirchen zu verlegen, nachdem hier tschechische Partisanen rückwärtige Truppendienste störten. Die 344. ID verlud am 16. April in Ottmachau zur 4. Panzerarmee in den Raum Spremberg, südlich Cottbus. Die 20. PzD verlegte aus dem relativ ruhigen Abschnitt in den Raum Görlitz. Mitte April begannen die Sowjets erneut mit harten Angriffen. Ostwärts Troppau blieben 68 sowjetische Panzer abgeschossen liegen. Den Durchbruch hatten sie nicht erzielt, allerdings den rechten Flügel der deutschen Linie auf Deutsch-Karwarn (Oppa) zurückgedrängt. Harte Kämpfe entwickelten sich bei Klein-Hoschütz und Groß-Hoschütz. Bei der 4. Geb.-Div. begannen die Sowjets mit Artilleriewerfern und Schlachtfliegern am 16. April früh morgens 4.00 Uhr. Am gleichen Tage begann auch der sowjetische Angriff mit 40.000 Geschützen auf Berlin. Harte Kämpfe gab es um den 21. bis 24. April um Troppau. Ein massiver sowjetischer Angriffsstoß zerschlug vorübergehend den Frontzusammenhang an der rechten Verteidigungsflanke. Die deutschen Verbände fingen sich jedoch jenseits der Oppa wieder und verhinderten einen tiefen Einbruch der Sowjets. Am 22., 23. und 24. April ging das erbitterte Hin und Her der Kämpfe weiter. Nach mehrmaligem Ansatz drangen die Sowjets am 25. April in Troppau ein. Die im Abschnitt Mährisch-Ostrau liegenden Divisionen hatten mehrere Tage hindurch heftige Angriffe der Sowjets abzuwehren. Diese Angriffe führten dazu, daß auch die 16. PzD wieder an den rechten Flügel nach Mährisch-Ostrau verlegt wurde. Die 371. ID räumte am 1. Mai nach Übergang über die Oder die Stadt. Im Südraum Troppau stand die 16. PzD und Führerbegleit-Division sowie Ski-Jäg.-Div., am Nordwestrand Troppau die 17. PzD, um von Norden den Durchbruch der Sowjets auf Olmütz zu verhindern. Damit war wenige Tage vor der Kapitulation der Wehrmacht der Kampf um Oberschlesien abgeschlossen. Kämpfe an der Lausitzer Neiße In Mittelschlesien hatte es für die Front in der Lausitzer Neiße eine gewisse Beruhigung gegeben. Glogau wesentlich schwächer als Breslau für den selbständigen Kampf als Festung ausgestattet, stellte Ende März den Kampf ein. Die Besatzung brach unter großen Verlusten aus. Im April gelang es dagegen, Niesky, Weißenberg und Bautzen zu befreien, damit Schlesiens Nordflanke zu schützen. Am 16. April begannen die Sowjets mit zwei Phasen Trommelfeuer und anschließendem Angriff. Sie stießen an zwei Hauptstellen über die Neiße vor, beiderseits Rothenburg und südlich Muskau bis Forst. In beiden Angriffsräumen erzielten sie am 17. April Durchbrüche. An der nördlichen Stelle zwischen Muskau und Forst ließ sich 8 das Loch nicht mehr stopfen, so daß die Sowjets nunmehr über Spremberg-Cottbus freie Bahn zum Vorgehen gegen die Südfront Berlins gewannen. Der südliche Durchbruchskeil traf auf Kräfte des 20. PzD und Fs-PGD „HG“, drang nicht sogleich durch. Die Division „HG“ schoß an einem Tage 65 Panzer ab und ging zwischen Zodel (an der Neiße) und Ullersdorf zur Verteidigung über, während die 20. PzD ihren Gegenangriff bis 19. April fortsetzte. An der Südflanke der geschlagenen Lücke, etwas behindert, stießen die Sowjets nach Westen weiter vor, nahmen Niesky, Weißenberg und Bautzen erneut. Die Sowjets traten hier mit einem größeren Panzerverband auf. Es handelte sich um das 1. polnische Panzerkorps, auf sowjetischer Seite aufgestellt, das sich friedensmäßig entwickelte und auf Kodersdorf zurollte. Als die ersten feindlichen Panzer auf etwa fünfzig Meter heran waren, eröffneten die deutschen Panzer das Feuer. In zwanzig Minuten standen 43 feindliche Panzer abgeschossen im Gelände. Der Rest zeigte weiße Fahnen. Zwölf unbeschädigte Panzer fielen in deutsche Hand, darunter drei vom Typ Stalin, die wenige Stunden später mit Balkenkreuzen ihren Dienst auf deutscher Seite versahen. Im Raum nordwestlich Görlitz trafen die wieder geordneten Teile der 17. PzD ein und griffen am 20. April rechts der 20. PzD nach Nordwesten an, die 42. ID als Reserve. Der Stoß führte zur Befreiung eingeschlossener Verbände und Bewohner von Niesky. Vor allem führte der Vorstoß dazu, im Raum Görlitz wieder volle Operationsfreiheit zu gewinnen und die Eisenbahn Görlitz-Lauban von Störungen freizuhalten. Die Division „Brandenburg“ erhielt den Auftrag, Weißenberg zu befreien, sobald die Division aus der Abwehr in Gegen Rothenburg in zwei Teile gerissen sich wieder gesammelt habe. Sie befreiten von Norden und Süden angreifend am 21. und 22. April Weißenberg und vernichteten hier eine sowjetische Division. Große Beute fiel in deutsche Hände, etwa 200 bis 300 Lastkraftwagen, zusammengeschossene Geschütze und erhebliche Mengen an Gefangenen. Die 20. PzD erreichte später (siehe unten) die Befreiung der Stadt Bautzen unter Mitbeteiligung der von Süden angreifenden Division „HG“. Die Gesamtkämpfe brachten für die Sowjets erhebliche Verluste, so den Abschuß von 355 Feindpanzern, 322 Geschützen aller Art – zerstört oder in deutsche Hand gefallen – etwa 7.000 Tote gezählt und 800 Gefangene. Das betraf die 94. sowjetische Schützendivision, 7. Garde-mech. Korps, 1. poln. Panzerkorps, 16. Panzerbrigade, 5., 7., 8. poln. und 254. sowjetische Schützendivision. Den Vorstoß der Sowjets von Süden auf Berlin zu verhindern, gelang nicht. Die Sowjets gewannen somit Raum nicht nur zum Vorgehen auf Berlin, sondern auch in Richtung Westen nach Dresden. Zumindest brachten diese Kämpfe eine Verzögerung, die das Abtrecken großer Flüchtlingsmengen ermöglichte. 9 Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte (S. 181 bis 222) Kämpfe um die Mährische Pforte Während die Sowjets im Norden, also in Mittelschlesien Wert darauf legten, nach Westen vorzustoßen in Richtung Dresden, ferner nach Berlin einzuschwenken, kam es ihnen in Oberschlesien darauf an, die Mährische Pforte zu durchbrechen. Ein Vorstoß an dieser verkehrsmäßig günstigen Stelle versprach den Sowjets einen weiteren Vorstoß nach Böhmen hinein, wo sie sich die beginnende Unruhe unter der tschechischen Bevölkerung zunutze machen konnten. Die sowjetischen Südkräfte gelangten im übrigen auch in der Ostmark ins Reichsgebiet hinein und bei Erfolgen konnten diese Verbände nach Norden einschwenken und damit einem durch die Mährische Pforte geführten Stoß begegnen. Das wiederum bot die Möglichkeit, die in der Slowakei stehenden deutschen Truppen abzuschneiden und diesen wie auch den an der Mährischen Pforte eingesetzten Verbänden den Rückweg weiter nach Westen, etwa nach Bayern, zu versperren. Der von den Sowjets Mitte März unternommene Großangriff von Cosel nach Leobschütz brachte den Sowjets teilweise Erfolge. Gegen jeden Vorstoß schaffte die deutsche Führung sogleich irgendwelche dezimierte, aber zumindest bewegliche Kampfverbände heran, um die Sowjets aufzuhalten. Ein Durchbruch gelang den Sowjets ungeachtet harter Kämpfe um Oderberg und Troppau nicht. Deshalb entschieden sich die Sowjets für eine Umgehung dieser Sperre durch Vorgehen von Leobschütz auf Troppau, um damit die harte deutsche Verteidigung um Oderberg (8. PzD, 19. PzD, 16. PzD, 544. ID) in der Flanke zu treffen. Damit war die Sperrung der Mährischen Pforte weiterhin gelungen, trotz tagtäglich erfolgender Angriffe mit kleineren Truppeneinsätzen in dem einen oder anderen Frontabschnitt, und zwar jeweils beginnend nach Stalins Taktik mit einer munitionsaufwendigen Artelleriefeuervorbereitung. Die sowjetische Führung plante jedoch weit voraus, und diese Pläne gewannen Gestalt, nachdem die Sowjets am 14. April Wien einnahmen. Die sowjetische Heeresgruppe Plijew stieß nämlich nordwestwärts an Wien vorbei nach Norden. Es handelte sich um die 2. ukrainische Front. Schleunigst mußten deutsche Verbände aus anderen Frontabschnitten herangebracht werden, so eine in Dresden verladene Division nach Olmütz (Pz.-Div. Brandenburg und Flieger eines Generals von Falkenstein), sodann die 401. Jäg.-Div., die noch Verstärkung durch die 25. PzD erhielt (10. April). Die 16. PzD hatte ebenfalls in den Raum Brünn verlegt, mußte aber mit Rücksicht auf einen neuerlichen Angriff der Sowjets an der Mährischen Pforte wiederum in den alten Einsatzbereich zurück. Zur Vereinheitlichung der Befehlsführung im südlichen Abschnitt unterstellte das OKW die nördlichste Armeegruppe der Heeresgruppe Süd, nämlich das 29. AK am 11. April dem Befehl der Heeresgruppe Mitte, damit der 1. Panzerarmee. Das 57. AK folgte am 15. der gleichen Befehlsabschnittsänderung. Währenddessen griffen die Sowjets im Verlaufe des Monats Mai die deutschen Linien im Raum Mährisch-Ostrau wiederholt an, so u. a. im Raum nordostwärts Troppau, wo die deutschen Verbände sich schließlich auf die Linien der ehemaligen tschechischen Befestigung zurückzogen. Diese Linie hatte schon 1938/39 ihre Schleifung erfahren, so daß die Sowjets sie bis zum 22. April besetzen konnten, damit auch 10 Troppau. Nach einem erfolglosen Gegenangriff in die brennende Stadt Troppau verhinderte die 17. PzD seitliche Umfassungen der brennenden Stadt Troppau, insbesondere zwischen Troppau und Jägerndorf. In diesem Abschnitt half die inzwischen eingetroffene 16. PzD am 23. April mit hartem Widerstand im Raum Troppau-Wigstadtl, in loser Verbindung zur 1. Ski-Jäg.-Div., der 4. Geb.-Div. und der Führerbegleitdivision. Während der Kämpfe ab Mitte April hatten die Sowjets unter starkem Artillerie- und Panzeraufwand gegen die langsam ausblutenden deutschen Verbände Erfolge erzielt, Boden gewonnen. Der Durchbruch durch die Mährische Pforte blieb ihnen bis Ende April verwehrt. Die Sowjets versuchten, diesen schließlich dadurch zu erzielen, daß sie weiträumig einen Ring um die sich weiterhin verteidigenden deutschen Verbände zogen. Anders kann jedenfalls der intensive Vorstoß der Sowjets von Jägerndorf nach Troppau und schließlich Richtung Hultschin nicht gewertet werden, zumal im Zusammenhang mit dem Vordringen sowjetischer Kräfte aus Ungarn ostwärts an Wien vorbei nach Norden in Richtung Olmütz und Brünn. Gerade diese letzteren Bewegungen zwangen die deutsche Führung, Verbände aus dem Mährisch-Ostrauer Abschnitt abzuziehen, weil die Sowjets ansonsten die Versorgung der kämpfenden Verbände leicht unterbrechen konnten. Es ging auch nicht nur um diese Versorgung, sondern ebenfalls um die Freihaltung des Fluchtweges für die treckenden oder mit Bahn reisenden Flüchtlinge aus Schlesien und nunmehr auch aus dem Norden und Osten Mährens. Zwar hörte man von Unruhen im tschechischen Hinterlande. Vereinzelt hatten Partisanen auf deutsche Soldaten geschossen, so im Raum Mährisch-Weißkirchen, auf Fahrzeuge und auch auf Lokomotiven, ohne dadurch jedoch die Versorgung zu unterbrechen. Der Zugverkehr aus dem Mährisch-Ostrauer Bereich durch Böhmen ins Reich klappte dank der straffen Organisation der Reichsbahn zufriedenstellend. Die Flüchtlingstransporte führten vielfach aus dem Raum Troppau, Freiheitsau, Hultschin nach Sachsen, zumal das Vordringen der Amerikaner soweit noch nicht die Flüchtlingsbewegungen gestoppt hatte. Verwundetenzüge und Flüchtlingszüge fuhren auch über Prag nach Bayern. Verlängerung der Frontlinie nach Süden Für die Führung ergab sich nunmehr die schwierige Aufgabe, die deutsche Frontlinie nach Süden zu verlängern. Das im Westen der Slowakei stehende 49. AK hatte schon viele Verbände abgegeben, mit Bahnbeförderung nach Oberschlesien, mußte aber Boden nach Westen gewinnen, um sich der Abschneidung durch die von Süden vordringenden Sowjetkräfte zu entziehen. Die Bewegungen dieses Korps litten zunehmend stärker unter aufkommender Tätigkeit der Partisanen. Unter sowjetischer Führung führten diese Brückensperrungen, Straßensperren und Infanteriefeuer auf einzelne Fahrzeuge durch. Der Rückmarsch der Truppe mußte folglich unter Einhaltung aller Vorkehrmaßnahmen erfolgen. Die vom 24. PzK in den Raum Olmütz verlegten deutschen Einheiten erhielten Auftrag, Olmütz für den Zugang der Verbände des 49. AK offenzuhalten. Die Zugriffsmöglichkeit der Führung auf Verbände im Raum Mährisch-Ostrau verschlechterte sich zusehends. Die 371. ID sollte am 16. April in Ottmachau zur 4. Panzerarmee in den Raum Spremberg, südlich Cottbus, verladen [werden]. Die 20. PzD verlud zwischen dem 15. und 17. April in den Raum Görlitz. Wiederum änderte sich der Oberbefehl. General der Infanterie Hasse trat an die Stelle des Generals Schulz. Neuer Durchbruchsversuch der Sowjets Eine Reihe Divisionen boten die Sowjets auf, um erneut den Durchbruch im Raum Troppau zu versuchen und erzielten gewisse Erfolge gegenüber der hart kämpfenden 1. Ski-Jäg.-Div. 11 Deshalb mußte die in Auffangstellung bereitliegende Kampfgruppe der 17. PzD bei Klebsch erneut in die Kämpfe eingreifen. Den Durchbruchsversuch schlugen die deutschen Verbände unter Abschuß von 68 sowjetischen Panzern nordostwärts Troppau wiederum ab. Lediglich in Deutsch-Krawarn faßten die Sowjets Fuß. Auch die 16. PzD führte harte Abwehrkämpfe im Süden von Rogau. Groß-Gorschütz fiel in Feindeshand. Südwestlich Groß-Gorschütz und am Stadtausgang von Uhilsko stand die 16. PzD gegen die in ihre Stellungen eingedrungenen Sowjets harte Kämpfe aus. Der Ort selbst blieb zunächst in deutscher Hand. Trotz schwer angeschlagenen Personalbestands unternahmen die deutschen Einheiten Gegenangriffe, so im Raum Klein-Gorschütz. In recht schwieriger Gefechtslage zog sich die 16. PzD zur Verladung nach Brünn aus dem Kampfabschnitt heraus. Die 371. ID verlor südlich Behrdorf am 17./18. April an Boden. Ein Ort namens Haatsch wechselte mehrfach in der Nacht vom 20. auf den 21. April den Besitzer. Wie festgestellt, erlitten die Sowjets in diesen Kämpfen erhebliche Personalverluste. An den Folgetagen gingen die Kämpfe gegen die verbliebenen deutschen Verbände weiter, insbesondere gegen die hart kämpfende 1. Ski-Jäg.-Div. Der Angriff richtete sich am 25. April auch gegen die Stellungen der 4. Geb.-Div., beginnend mit einem kaum zu überbietenden zusammengefaßten Feuerüberfall der Artillerie, schwerer Infanteriewaffen, Panzer und Schlachtflieger. Das Artillerieregiment schoß am rechten Flügel mit Gebirgsschützen acht T 34 ab. Bei der rechterhand eingesetzten 78. VSD (VolkssturmDivision) brachen die Sowjets auf Mährisch-Ostrau durch. Tatsächlich erzielten diese hier eine Frontlücke, die sich auch am nächsten Tag noch nicht schließen ließ. Rückzug des 49. AK Am rechten Flügel der Heeresgruppe Mitte gelegen mußte dieses Korps nach Vordringen der Sowjets durch das Generalgouvernement wiederholt Verbände nach links abgeben und auch Abschnittsverlängerungen nach links hinnehmen. Die Verbände dieses Korps unterlagen aber doch wesentlich anderen Bedingungen als die weiter links eingesetzten Verbände. Es ging hier um völlig anderes Gelände, das für die unter sowjetrussischer Führung stehenden Partisanengruppen viele Angriffsmöglichkeiten bot, rückwärtige Versorgungsdienste zu stören, Feldküchen auf dem Wege zur Truppenversorgung zu überfallen. Einheimische Slowaken führten diese Gruppen durch versteckte Waldwege, Schluchten, Höhlen und dergleichen ins Hintergelände. Die polnischen Widerständler erwiesen sich nicht als deutschfeindlich. Sie waren nur auf die Tschechen schlecht zu sprechen, möglicherweise wegen der Auseinandersetzungen um das Teschener Ländchen, das an Oberschlesien angrenzt. Die 3. Geb.-Div. erhielt Nachschub an Waffen und vor allem an Personal im Rahmen der „Gneisenau“-Zuführungen und erreichte eine beachtliche Stärke von 16.000 Mann. Mit Hilfe von Volkssturmmännern baute die Division Stellungen mit Schwerpunkt bei Skotschau, das an der Weichselbrücke der Straße Bielitz-Teschen liegt, befestigter Stützpunkt. Unangenehm bemerkbar machten sich die von den Sowjets eingesetzten Stoßtrupps des Nationalkomitees Freies Deutschland in deutschen Uniformen, von denen einige sogar gefangengenommen werden konnten. Ihre Tätigkeit bestand darin, einsame Vorposten zu überfallen. Der Divisionskommandeur bemühte sich um die Fabrikarbeiter, damit die Kohleförderung, die Kohlehydrierung und die Eisengießereien weiter arbeiteten. Die Frontbreite der 3. Geb.-Div. betrug im April etwa fünfzig Kilometer. Der rechte Flügel stand auf den Beskiden-Kämmen mit Abwehrflanke in Gegend Jablonka, etwa bei Freistadt. Tschechische Kommunisten führten die Sowjets durch unterirdische Stollen der Schächte hinter die Linien der Stützpunkte der Divisionen bei Korwin und Mährisch-Ostrau. 12 Die Truppe hatte allerdings Fahrzeug-Abgaben vorzunehmen und war später transportmäßig nicht in der Lage, die in den Wäldern liegenden erheblichen Lager von T-Minen und Artilleriemunition abzufahren und mußte diese Mengen am 4. April sprengen. Der Vorstoß der Sowjets von Süden auf Brünn zu zwang die 3. Geb.-Div. allerdings am 9. April zur Zurücknahme ihrer Stellungen ostwärts der Weichsel. Die Gefechtslage bei der 97. Jäg.-Div. und bei der 4. Geb.-Div. machte eine Verbreiterung der Bataillonsbreiten erforderlich. Am 1. Mai erfolgte die Rücknahme bis zur Olsa. Nunmehr mußte sich die 3. Geb.-Div. nach rückwärts freikämpfen, nachdem die Sowjets Friedick eingenommen hatten (3. Mai). Der Angriff stieß auf eine starke Pak- und Abwehrsperre gegenüber dem GJR 138, die Artillerie vorwiegend nach Westen gerichtet. Die Feindsperre in Friedeck bewirkte, daß die Gleise voll von Zügen mit dampfenden Lokomotiven standen, mit Flüchtlingstrecks und Truppen, die nach Westen drängten und auf den Erfolg des Angriffs warteten. Schließlich eröffnete sich für die Division die Möglichkeit eines Umwegs südlich Friedeck an den Hängen des Gebirges entlang. So bewegte sich die 3. Geb.-Div. vom 4. auf 5. Mai durch das Kuhländchen, das Quellgebiet der Oder, über Misteck, Freiberg, Neu-Titschein, später Richtung Mährisch-Weißkirchen, Olmütz. Die Sowjets drängten von Osten scharf nach, was GJR 144 und GJR 138 zu schweren Abwehrkämpfen zwang, die Artillerie des öfteren im direkten Richten [Rücken?]. Panzerjäger, Sturmgeschütze und Pioniere trugen bei den Nachhutkämpfen die Hauptlast. Am 5. Mai starteten die Sowjets Panzerangriffe auf AltTitschein. Nach Scheitern derselben verlagerten sie ihren Schwerpunkt nach Westen, um die Division zu umgehen. Der 6. Mai wurde ein heißer Tag. Bei Neu-Titschein ging der größte Teil des Ortes verloren. Die Truppe mußte nunmehr die March überqueren, um nach Westen Vorsprung zu gewinnen, mit Fahrzeugen, überladen mit Frauen und Kindern der flüchtenden Bevölkerung. Am 7. Mai standen die Sowjets bereits bei Olmütz. Teile der Division unterstanden dem Festungskommandanten zur Durchführung eines erfolgreichen Angriffs am Südrand der Stadt. So konnte die 4. Geb.-Div. Olmütz durchqueren. Gegen 1.00 Uhr sprengten die Pioniere die Brücke. Am 8. Mai saßen die Sowjets wider in Olmütz und wurden erneut von der 10. ID mot. hinausgeworfen. Panzerkämpfe wogten rund um Olmütz hin und her. Die deutschen Verbände genossen zu dieser Zeit sogar Jägerschutz durch Messerschmitt-Jäger. Am Nachmittag des Kapitulationstages stand der Divisionsstab südlich Olmütz an einem Bahnübergang zum großen vollbelegten Verschiebebahnhof bei Brodek auf dem Ostufer der March. Durch die Lücken der Waggonketten hindurch schossen die Pak und Sturmgeschütze noch manchen sowjetischen Panzer ab. Die Sowjets versuchten, wie auch an anderen Stellen, von Süden her in die Marschkolonne hineinzustoßen. Entsprechend den Anordnungen aus Anlaß der Kapitulation marschierten die Verbände weiter in westlicher Richtung auf DeutschBrodt und Iglau zu, nach Vernichtung des Kampfmaterials, beweglich gemacht durch Verladung auf LKW, Bespannfahrzeuge oder auf Pferde und Fahrräder. Nach der Kapitulation begannen sowjetische Tiefflieger mit Bombenangriffen, fanden die Kolonnen überall aufgestaut. Die Fahrzeuge mußten mangels Kraftstoff schließlich stehenbleiben, so daß nur noch Bewegungen auf Pferden oder zu Fuß möglich blieben. Manchem glückte es, sich der Gefangenschaft zu entziehen, der Masse jedoch nicht. Kämpfe im Frontbogen um Mährisch-Ostrau-Brünn Währenddessen stand die 8. PzD zusammen mit der 16. PzD (24. PzK) in mehrtägigen Panzerkämpfen südlich Olmütz und im Südraum von Brünn. Die 1. PzA schlug die letzte 13 Panzerschlacht des 2. Weltkriegs an historischer Stätte von Austerlitz. Die Sowjets drückten weiter nach Westen, weshalb die Masse der 8. PzD in den Raum nunmehr westlich Brünn abrücken mußte. Das 24. PzK erhielt die PGD „Feldherrnhalle“ und die 8. Jäg.-Div. zugeführt. Wegen der Lage im Raum Mährisch-Ostrau mußte die 16. PzD wiederum in den Abschnitt Troppau verlegen. Das 24. PzK sah sich damit außerstande, den Raum Brünn noch zu halten und gab die Stadt frei. Auch im Raum Mährisch-Ostrau reichte die deutsche Truppenbesetzung keinesfalls, um dem sowjetischen Angriff auf Dauer standzuhalten. Die verbliebene Kampfgruppe der 371. ID wurde nach Südosten über Hultschin auf Wrablowetz zurückgedrängt, sechs Kilometer von Mährisch-Ostrau entfernt. Am 28. April ging Bobrownik im äußersten Südzipfel des Kreises Ratibor verloren. Bis 14.00 Uhr hatten die Bergleute in diesem Gebiet noch Schichten gefahren, ähnlich die Kumpels im Karwiner Revier, ostwärts Mährisch-Ostrau, die bis tief in den April hinein täglich rund 16.000 Tonnen Kohle und Koks zum Abtransport schlugen und förderten. Im Abschnitt der Kampfgruppe der 371. ID drangen die Sowjets fünf Kilometer über die oberschlesische Provinzgrenze hinaus. Die 4. Geb.-Div. fing sich in ihrem Rückzug aus dem Oppa-Abschnitt in einer improvisierten Stellung vor Wagstadt wieder, mit Anschluß zu beiden Nachbarn. Am 1. Mai ging die Kampfgruppe der 371. ID nach Mährisch-Ostrau über die Oder zurück und räumte die Stadt. Ihre Artillerie deckte wie üblich den Rückzug. Letzte Geschütze der 371. ID setzten sich im Schutze der Dunkelheit ab. Am gleichen Tage unternahm die Ski-Jäg.-Div. zusammen mit der 16. PzD und der Führerbegleitdivision im Raum westlich Mährisch-Ostrau einen Gegenstoß nach Norden. Auch am Folgetage unternahm die 1. Ski-Jäg.-Div. und 16. PzD einen gemeinsamen Angriff (3. Mai) bei Brisau, fünfzehn Kilometer südlich Troppau, die 16. PzD mit ihren letzten sechs Panzern. Die Kampfgruppe der 17. PzD stand nunmehr im Raum Troppau eingesetzt und versuchte am 5. Mai den Durchbruch der Sowjets nach Süden auf Olmütz zu verhindern. Der Kampfkommandant von Olmütz, Generalmajor Hacks, hatte Auftrag, Olmütz so lange zu halten, bis die noch weit ostwärts im Rückmarsch befindlichen Teile des 49. Geb.-AK (General von le Suire) Olmütz erreichten. Allerdings standen bei Olmütz nicht viele Verbände. Aus dem Raum Dresden herangeführt fand die Division „Brandenburg“ hier Einsatz und die für Infanteristeneinsatz vorgesehene Fliegerdivision des Generals von Falkenstein. Aufstand in Prag Die Versorgung der Truppe schien nach dem Prager Aufstand (6. Mai) auf Dauer nicht mehr gesichert. Die Truppen erhielten von Großadmiral Dönitz Befehl, sich schnell unter Rettung möglichst vieler deutscher Soldaten weitmöglichst nach Westen abzusetzen – mit der Absicht, diese weitgehend sowjetischer Gefangenschaft zu entziehen. Damit geriet Bewegung in die Front des rechten Flügels der 17. Armee in Westoberschlesien, mit Räumung der Dörfer im Abschnitt Neisse-Ziegenhals. Die 1. Ski-Jäg.-Div. wich auf Freiwaldau aus. Das 40. PzK erhielt in der Nacht vom 7. auf 8. Mai Befehl zum Weitermarsch in den Raum Landskron. Die Kapitulation Am 9. Mai um 0.00 Uhr sollte nunmehr der Waffenstillstand in Kraft treten. Der Wehrmachtsbericht vom 8. Mai meldete noch „heftige Abwehrkämpfe südöstlich Brünn und im Großraum Olmütz“. Generalmajor Hacks hatte seinen Auftrag ausgeführt, Olmütz bis zum 14 8. Mai 12.00 Uhr zu halten, ohne daß aber Verbände des 49. Geb.-AK den Raum bisher erreicht hatten. Schon in den letzten Nächten vor dem Tag der Kapitulation brodelte es in Mähren und vor allem in Böhmen erheblich. Die von der OT errichteten Panzersperren lagen von tschechischen Zivilisten zugeworfen. Auf den Bergen brannten „Freiheits“-Feuer. Die Marktplätze standen voller Menschen, so daß es schwierig für die sich westwärts bewegenden Verbände war, die befohlenen Marschstrecken zurückzulegen. Diese Lage nutzten die Sowjets sogleich zum weiteren Nachdrängen, einmal im Raum Mährisch-Ostrau mit Vorstoß über Sternberg. Die 10. PGD bremste hier den sowjetischen Vorstoß. Gleichzeitig drangen die Sowjets aber auch von Süden in Richtung Iglau vor. Die um Olmütz eingesetzten Verbände erhielten von GFM Schörner Befehl, alle schweren Waffen und Geräte liegenzulassen und sich mit den Mannschaften an das Westufer der Moldau in Gegend Budweis zu retten. Der Nachtmarsch gestaltete sich infolge schwierigen Geländes und vereinzelten Infanteriewaffenfeuers von tschechischen Zivilisten schwierig. Als die Verbände am 9. Mai früh Iglau erreichten, trafen sie mit der von Süden her vordringenden Panzerspitze der sowjetischen Umfassungskräfte zusammen, die die in Richtung Bayern zurückgehenden, westwärts marschierenden deutschen Verbände aufzufangen trachteten. Die 97. Jäg.-Div., am 8. Mai noch bei Prossnitz, südwestlich von Olmütz, setzte sich ebenfalls in Marsch in den Raum Deutschbrod-Iglau, kam jedoch nicht weit. Die Sowjets fingen sie ab. Die 3. und 4. Geb.-Div. überquerten am 6. Mai die March. Ostwärts vorgestaffelt kämpften noch Teile des 49. Geb.-AK, vor allen Dingen die 3. und 4. Geb.-Div. Für den Rückzug auf Olmütz blieb am 7. Mai nur noch ein schmales „Loch“ frei. Nochmals mußte die 4. Geb.-Div. in der Schutzstellung Olmütz Front machen. Erst am 8. Mai bekam sie Befehl zum Absetzen hinter die March. Diesen Augenblick ließen sich die Sowjets jedoch wiederum nicht nehmen, in die deutschen Marschkolonnen hineinzustoßen. Die 17. PzD verfeuerte den Restbestand ihrer Artilleriemunition (AR 40) und solche der schweren Infanteriewaffen, sprengte Lafetten und Geschütze. Die 1. Ski-Jäg.-Div. erreichte am 8. Mai Landskron und erhielt hier Funkbefehl des 40. PzK, im Raum südlich Landskron zu sperren. Die Division gab aber dann den Befehl heraus: „Sammeln in Wildenschwert“, von dort 45 Kilometer ostwärts der Linie Königgrätz-Pardubitz nach Westen weiterzumarschieren. Dorthin waren jedoch alle Straßen verstopft, so daß ein Weitermarsch ausgeschlossen erschien. Die Sowjets versperrten zudem die nach Westen führenden Straßen. Auch die Verbände, die noch den amerikanischen Besatzungsbereich erreichten, so etwa die 17. PzD und 4. Geb.-Div., blieben nicht im westlichen Gewahrsam, sondern wurden an die Rote Armee ausgeliefert. Diesen stand damit der gleiche Leidensweg im „Gulag“ bevor, wie den anderen Divisionen, die unmittelbar – teils aufgelöst, teils in geschlossenen Formationen – nach dem Kapitulationszeitpunkt der Roten Armee in die Hände fielen. Der letzte Großangriff Am 30. April traten die Sowjets zum letzten Großangriff zur Gewinnung der Mährischen Pforte an, um auch die letzen Teile des Mährisch-Ostrauer Industriegebiets an sich zu reißen – dies nach mehrmonatigen harten Kämpfen um schlesischen Boden. Für die deutsche Führung kam es nunmehr darauf an, für die Truppen und auch die Flüchtlinge aus diesem Raum die Rückwege freizuhalten, desgleichen den Nachschubweg für die weit ostwärts vorgestaffelte, in Schlesien stehende 17. Armee. Hinzu kam die weitere 15 Aufgabe, dem noch in den Beskiden stehenden deutschen Gebirgskorps Versorgungswege und Rückweg nach Mähren und Böhmen freizuhalten. Die Abschneidung der 17. Armee und der mit dieser marschierenden Trecks aus Mittelschlesien konnte allenfalls im Zusammenwirken mit den im Raum Neisse vorgestoßenen Sowjetkräfte erfolgen, also durch Abwinkeln des durch die Mährische Pforte geführten Vorstoßes nach Norden, während das deutsche 49. Geb.-K. in der Slowakei einen Vorstoß durch die Pforte nach Süden befürchtete. Die 17. Armee verhinderte das mögliche Vorgehen der Sowjets dadurch, daß sie ihren rechten Flügel nach Kleinmurau in die vorbereitete Kampfstellung des Altvater-Gebirges zurückzog, hierbei die 1. Ski-Jäg.-Div. einsparte, die nach Mährischen Höhenberg gelangte, um den Einbruch der Sowjets in den Glazer Kessel zu verhindern. Die Gefahr nach Süden und von Süden verstärkte sich mittlerweile erheblich, nachdem die Sowjets Brünn eingenommen hatten, nach Westen hin keinerlei deutsche Verbände standen, eine breite Lücke also den Vormarsch der Sowjets in Richtung Sachsen ermöglichte. Im Eiltransport verlegte die 1. Panzerarmee deshalb die 19. PzD per Bahn nach Olmütz und per Achse weiter in den Raum nördlich Brünn. Unter ständigem Bordwaffenbeschuß umherkreisender sowjetischer Flieger verluden die Einheiten der 19. PzD in einem Vorort von Mährisch-Ostrau, mit Verladung sogar von der Waggon-Seite in wohl noch nie erlebter Geschwindigkeit. Von Mährisch-Ostrau bis Brünn stand dann immerhin eine lückenhafte deutsche Abwehrlinie. Letzte Teile Schlesiens befanden sich auch zu diesem Zeitpunkt noch in der Hand deutscher Truppen, und zwar Teile des Kreises Leobschütz und das Hultschiner Ländchen, außerdem Teile der Bezirke Freudenthal, Jägerndorf, Freiwaldau, in Niederschlesien die Grafschaft Glatz und das Gebirgsvorland mit Reichenbach, Schweidnitz, Hirschberg und Lauban, im Görlitzer Raum der schlesische Teil westlich der Lausitzer Neisse. Die Kämpfe haben die Sowjets erhebliche Verluste gekostet, und zwar das mehrfache an Menschen, als bedauerlicherweise auf deutscher Seite an Verlusten zu beklagen war, auch das mehrfache an Panzern. Allein die 1. Panzerarmee meldete den Abschuß von über 1.000 Panzern. Die größten Verluste hatte aber die Zivilbevölkerung erlitten, weil die Räumungsbefehle teilweise zu spät eintrafen oder überhaupt nicht ergingen, so daß die Bevölkerung teils eigenmächtig, jedenfalls schlecht organisiert trecken mußte, wiederholt mit Geländeschwierigkeiten, Klimaschwierigkeiten und Beeinträchtigungen durch die Kampfhandlungen. Von Panzern übergemangelte Treckfahrzeuge lagen an der Straße. Erfrorene Kinder, Frauen und Greise in den Straßengräben, erschossene Zivilpersonen in den Ortschaften. Die letzten Tage der „Festung Breslau“ Zwischen dem Kampabschnitt Oberschlesien und dem Kampfabschnitt Niederschlesien befand sich noch die Festung „Breslau“, die deutscherseits hinsichtlich der Truppen-, Waffenund Munitionszuteilung eine Schöpfung aus dem Stegreif darstellte. Den Hauptbestandteil der Truppen bildeten die von 269. ID und der 70. ID nach Breslau abgeschobenen oder abgedrängten Truppenteile und Großwaffen, dazu Unteroffiziers-Schule Striegau Fahnenjunkter-Bataillon der Kriegsschule Gnesen Aufklärungs-Ersatz- u. Ausbildungsbataillon 8 aus Oels sechs Sturmgeschütze 7,5 cm der Sturmgeschützbrigade 311 eine Abteilung (3 Batterien) schwere Feldhaubitzen (15 cm) eine Batterie (2 Geschütze) 21 cm Mörser mit rund 50 Schuß Teile des Pionier-Bataillons 269 16 Teile der Nachrichtenabteilung 17 und zahlreiche Pferdefahrzeuge der 17. ID. Die in die Festung abgedrängten Teile der 269. ID hatten noch am 12. und 13. Februar im Raum südlich Breslau versucht, die aus den Brückenköpfen Brieg und Steinau vorstoßenden Sowjets an der Vereinigung zu hindern. Beim Versuch war es allerdings geblieben. Südlich der Kampfgruppe hatten die Sowjets den Ring um Breslau bereits geschlossen und die Verbände von ihrem Troß getrennt. Der beabsichtigte Durchbruch in der Nacht vom 13. auf 14. Februar nach Süden mißlang. Es kam nun darauf an, die Verbände zur wirkungsvollen Abwehr nach allen Seiten zu organisieren, außerdem eine Bestandsbilanz hinsichtlich der vorhandenen Waffen und Munition zu erstellen. Bei Durchkämmung von Depots und Güterbahnhöfen fanden sich 100 „Ofenrohre“ mit 6.000 Schuß, außerdem bei den FamoWerken in Ausbesserung befindliche Panzer. Die durch die Einschließung begründeten organisatorischen Maßnahmen schienen anfangs eine Haltedauer von allenfalls drei Wochen zu versprechen, obgleich das Stadtinnere selbst noch nicht den Eindruck einer Hauptkampflinie machte, sogar die Straßenbahn noch fuhr. Während hinsichtlich Bekleidung und Verpflegung kein Mangel bestand, zeigte sich ein solcher bezüglich Waffen und Munition. Aus Halbfertigerzeugnissen, die sich in den Fabriken befanden, mußten notgedrungen Waffen und Munition gefertigt werden. Hinzu kam, daß Breslau über ein recht großquerschnittiges Kanalisationsnetz verfügte. Folglich mußte verhindert werden, daß die Sowjets durch diese Kanäle zur Stadtmitte vordrangen. Außerdem kam es darauf an, die nördlich der Oder liegenden Rieselfelder zu überschwemmen, um Kräfte an der Nordfront einsparen zu können. Die dicht oberhalb des Breslauer Stadtrandes in die Oder mündende Ohle mußte von der technischen Kompanie angestaut werden. Es ging hierbei um Breslaus Südflanke. Die Sowjets griffen wiederholt von Süden her an, gewannen auch Haus um Haus, schließlich ganze Straßenzüge, so daß die Bevölkerung sich mehr zur Mitte Breslaus hin zurückziehen mußte. Bei der Schwäche, in der sich die Festungsbesatzung befand, mußten alle denkbaren Abwehrmöglichkeiten genutzt werden, Sprengung von Überführungsbrücken, Straßensperren, um sofortiges Nachstoßen feindlicher Panzer zu verhindern. Mit großem Aufwand an Artilleriemunition und Bordwaffenbeschuß der Roten Luftwaffe drangen die sowjetischen Kräfte hausweise voran. Vor allem kam es darauf an, die zahlreichen Wehrmachtsangehörigen aus rückwärtigen Diensten und alten Wehrsturmmänner sowie die jungen Hitlerjungen in der Waffennutzung zu unterweisen und im infanteristischen Kampf. Munition mußte eingeflogen werden. Zu Anfangs bereitete dies Schwierigkeiten, weil die Sowjets das Funkpeilsystem der deutschen Flieger kannten, so daß erst ein Abwehrgerät herangeschafft werden mußte. Die Anlandungen erfolgten auf dem Flughafen Gandau, der den Sowjets deshalb ein Dorn im Auge blieb und gegen den sie mehrfach vorgingen. Die Sowjets konnte die Anlandungen auch wiederholt durch Granatwerferbeschuß stören, was Pioniereinsatz von Volkssturmangehörigen zur Beseitigung von Flugzeugtrümmern und Einebnen von Bombentrichtern erforderlich machte. Für die in den Werkstätten gefundenen Panzerwracks mußten Geschützrohre eingeflogen werden. Außerdem fehlten für viele Beutegeschütze die Zieleinrichtungen und Schußtafeln. Auch diese kamen schließlich per Lufttransport heran. In den Famo-Werken baute man einen Eisenbahn-Panzerzug, der dem Ziel dienen sollte, mit Geschützen rasch vorstoßend in die 17 Kämpfe eingreifen zu können, um diese dann mit dem Panzerzug wieder verschwinden zu lassen, bewaffnet u. a. mit unbeweglichen 8,8 Flak-Geschützen. Nachdem der Flugplatz Gandau in Feindeshand gefallen war, mußte im Stadtinnern eine Landemöglichkeit geschaffen werden, die General von Ahlfen auf der Fritzenwiese errichten wollte und am Stadion ostwärts des Scheitniger Parks. Außerdem sollte eine Landebahn auf der von Südwest nach Nordost verlaufenden Kaiserstraße in Länge von 1.300 Meter geschaffen werden, was das Entfernen von Masten, Laternen und Straßenbahn-Fahrleitungen erforderlich machte, Beseitigen der Bäume der Mittelpromenade, Einebnung eines großen Teils der beiderseitigen Häuser. Die Überlebensverhältnisse in der Festung verschlechterten sich ständig. Die Überflutung der Ohle-Niederung und das Ansumpfen der Rieselfelder sowie Absperren der Kanalisation trugen zur größeren Sicherung bei. Eine technische Kompanie sorgte unter Beseitigung vieler Störungen für Wasser und elektrischen Strom – wichtig insbesondere für die Lazarette. Pioniere errichteten neue „innere Ringe“ unter Einrichtung bestimmter massiver Bauten für den Kampf. Am 5. März flog General Niehoff als Nachfolger des Generals von Ahlfen als Festungskommandant ein. Die Errichtung neuer Stellungen machte es auch erforderlich, deutsche Wohnungen zu räumen und zweckzuentfremden. Im Monat Februar hatte die Truppe in Breslau keine Bewegungskämpfe abzuwickeln. Die gepanzerte Kompanie der PanzerjägerAbteilung schaltete sich wiederholt in die Straßenkämpfe ein, bekämpfte von Süden her wirkende feindliche Pak. Die Sturmgeschütze hatten viel zu schaffen mit sowjetischer Pak. Einsatzbereit standen diese zu jeder Tages- und Nachtzeit und schossen die Straßen entlang. Die wichtigste Aufgabe stellte während dieser Zeit aber die Weiterbildung der vorhandenen Wehrkräfte dar, unter Nutzung des Einfallsreichtums der Truppe, insbesondere für die Verbesserung der eigenen Stellungen. Durch die Kellerwände der Häuser zog man Lauf- und Verbindungsgräben zu den vordersten Stellungen. Großen Einfallsreichtum entwickelten die Techniker verschiedener Sparten, um die Verteidigungskraft zu erhöhen, insbesondere durch Schaffung von Munition. So fand man in einer Lagerhalle etwa 100.000 leere leichte Feldhaubitz-Granat-Hülsen. Zünder hierzu mußten eingeflogen werden. Die Detonationsladung entnahm man den zahlreichen sowjetischen Blindgängern. Dazu mußte man aber wiederum erst eine Möglichkeit finden, den Sprengstoff dieser Granaten umzufüllen in die IFH-Granat-Hülsen, was eine Erhitzung des Stoffes erforderlich machte. Einige Goliath-Panzer fanden Einsatz. Erfolge in der Panzerabwehr erzielten vor allem die wenigen Sturmgeschütze. Am 1. April begannen die Sowjets mit erneutem Feueraufwand, die Festung reif zu schießen. Im Verlauf der Kämpfe der nächsten Tage gelang es ihnen lediglich, den Flugplatz zu gewinnen. Das stellte allerdings einen schweren Schlag für die Versorgung Breslaus dar, weil über diesen Weg Munition hereinkam und vor allem Verwundete ausgeflogen werden konnten. Der „Lebensraum“ der verbliebenen Bevölkerung und Festungsstreitkräfte verengte sich immer mehr. Es gelang den Technikern aber, die Wasserversorgung und Stromversorgung ständig in Gang zu halten, darüber hinaus auch den Fernsprechverkehr innerhalb der Stadt, sowie den Funkverkehr über Dezimalfunkwellen unabhörbar von der Festung nach außerhalb derselben. Stück für Stück drangen die Sowjets weiter vor, zunächst über den südlichen Bahndamm, dann später über den Bahndamm Posener Eisenbahnbrücke beim Bahnhof Nikolaitor. Das Halten der Festung bereitete dennoch weitere Schwierigkeiten mit Rücksicht auf den ständigen Kräfteschwund und Munitionsmangel. Unterstützung erhielt 18 die Festung des öfteren auf Anforderung hin durch deutsche Flieger. Sobald diese erschienen, verschwanden sowjetische Flieger aus dem Blickfeld. Die Sowjets starteten gelegentlich Lautsprecherwerbung, einmal über die greifbaren Sender einen Aufruf an die Zivilbevölkerung, sich marschfertig zu machen, um nach Süden an bestimmter Stelle den Ausmarsch aus dem Festungsring durchzuführen, diese Sendung so aufgezogen, als sei sie von einer deutschen Dienststelle ergangen. Noch rechtzeitig konnte die Bevölkerung jedoch gewarnt werden. Zu dem von der sowjetischen Propaganda vorgesehenen Zeitpunkt ging auf die Ausfallstraße ein erheblicher Feuerzauber nieder. Nachdem die April-Offensive zum Verlust des Flugplatzes Gandau geführt hatte, vergrößerten sich die Engpässe der Verteidigung in Bezug auf Munitionsnachschub. Außerdem starteten die Sowjets wiederholt Lautsprecherpropaganda mit plumpen Versprechungen, von denen man schon früher im Rußland-Feldzug erlebt hatte, daß sie niemals erfüllt wurden. Dennoch hielten die Linien der Festungsbesatzung auch im letzten Drittel des April weiter. Eine Aufspaltung deutscher Kräfte oder ein Einbruch in den Stadtkern gelang den Sowjets nicht. Mit dem Fall von Berlin mußte die Führung aber damit rechnen, daß von dort sowjetische Kräfte nach Breslau abgezogen würden mit dadurch zu bewirkendem noch größerem Kräfteungleichgewicht. An einen Ausbruch aus der Festung war zu der Zeit ohnehin nicht mehr zu denken. Einen solchen hätten die Sowjets angesichts ihrer Übermacht an Waffen und Munition im Blute ersticken können. General Niehoff faßte dann nach eingehender Betrachtung der Lage den Entschluß zur Kapitulation. Am 5. Mai rief General Niehoff die Kommandeure der einzelnen Verbände zu sich, um ihnen seinen Entschluß bekanntzugeben. Das letzte Fernschreiben des AOK 17 lautete: „Deutschlands Fahnen senken sich in stolzer Trauer vor der Standhaftigkeit der Besatzung und dem Opfermut der Bevölkerung Breslaus“. General Niehoff verhandelte sodann mit dem Oberbefehlshaber der 6. sowjetischen Armee der 1. Ukrainischen Front, General Glusdowski, der ihm mit Übergabe des Mannschaftsbestandes, der Waffen, aller Kampfmittel, Transportmittel und technischen Einrichtungen, allen Offizieren und Soldaten, die den Widerstand einstellen, Leben, Ernährung und Überlassung des persönlichen Eigentums zusicherte und nach Beendigung des Krieges die Heimkehr in die Heimat, dem Offizierskorps das Tragen der blanken Waffe gestattete. Allen Verwundeten und Kranken sollte sofort medizinische Hilfe durch Mittel der Roten Armee zuteil werden. Der gesamten Bevölkerung wurden Sicherheit und normale Lebensbedingungen garantiert. Damit eröffnete sich für die tapferen Soldaten und die ausharrende Zivilbevölkerung der gleiche Leidensweg wie in anderen Abschnitten der Ostfront. Die Gefangenen kehrten teilweise erst nach zehn und mehr Jahren in die Heimat zurück, soweit sie die Zeit im Gulag überlebten. Von den Verwundeten dürfte allenfalls von den Gehfähigen der eine oder andere die Gulag-Zeiten überstanden haben; denn den nicht Gehfähigen und nicht Transportfähigen blühte das gleiche Schicksal wie in anderen Städten Schlesiens. Dieser entledigte sich die Rote Armee sehr schnell. Der letzte Befehlshaber der „Festung Breslau“, General Niehoff, verblieb immerhin 10 1/2 Jahre in Kriegsgefangenschaft. Die Zahl der in Gefangenschaft umgekommenen Kriegsgefangenen läßt sich nicht feststellen. Kämpfe in Sachsen Ein Großteil der von der Weichsel-Front durch das Generalgouvernement zurückflutenden deutschen Einheiten traf in Glogau auf die Oder und überquerte den Fluß hier. Dazu gehörten auch die Teile des PzK „Großdeutschland“, die von Ostpreußen kommend im Raum Posen ausgeladen, die ihnen zugedachte Aufgabe nicht erfüllen konnten und in die 19 Rückzugsbewegung hineingerieten. In teils wagemutigen Einsätzen marschierten diese quer zur Vormarschrichtung der Sowjets, um nach Schlesien zu gelangen. Als einer der ersten Divisionen traf die 6. VGD im Raum Glogau ein (22. Januar) und hatte zunächst als erste Aufgabe die Sicherung an der Oder und beiderseits Glogau zu besorgen. Der Kampfkommandant von Glogau ließ zunächst das am Nordufer der Oder dicht nördlich der Straßenbrücke gelegene alte Brückkopffort ausbauen und Panzerhindernisse errichten. Vorgeschobene schwache Sicherungen standen schon zwölf Kilometer nordostwärts Glogau an der Linie Schlichtingsheim-Guhlau-Tschepplau. Mit Hilfe des FEB der 6. VGD entstand so ein erweiterter Brückenkopf ostwärts der Oder mit dem Ziel, den zurückkommenden Teilen der 4. Panzer-Armee den Überweg über die Oder zu sichern. In Glogau selbst ordnete die Division die Aufnahme einzelner Truppenreste, deren Versorgung und Weiterleitung der Verwundeten. Die Division verstärkte außerdem die Sicherung und Besetzung des Oderabschnitts zwischen Glogau und Neusalz, so der Brückenstellen von Beuthen und Neusalz auf dem ostwärtigen Oder-Ufer. Alte aus Friedenszeiten stammende festungsmäßig ausgebaute Kampfanlagen an der Oder zu besetzen und zu nutzen stieß auf Schwierigkeiten, weil es an den hierzu erforderlichen Einweisungsorganen der Stellungsbereiche fehlte. Die 6. VGD stellte zurückkehrende einzelne Trupps zu Kampfbataillonen zusammen und teilte diese geschlossen durchmarschierenden Verbänden zu. Die Division bemühte sich weiterhin, in dem ihr zugewiesenen Abschnitt zwischen Liegnitz und Sprottau baldmöglichst eine ihrem Auftrag entsprechende Abwehr zu organisieren. Doch reichte die verbleibende Zeit kaum dazu aus, mit den vorstoßenden Verbänden Verbindung aufzunehmen, zumal es an Nachrichtenmitteln hierzu fehlte und die Division fast ausschließlich auf das vorhandene Postfernsprechnetz angewiesen war. Überall ließ die Division an den Ortseingängen und innerhalb der Ortschaften an geeignet erscheinenden Geländepunkten Panzersperren errichten. Infanteristische Sicherung schied aus Mangel an eigenen Kräften aus. Von den übrigen aus dem Osten heranflutenden Divisionsresten fanden einige Divisionen zunächst zur Oder-Verteidigung auf deren Ostufer Einsatz, andere auf dem Westufer, kamen jedoch nicht zum Zuge. Der spätere Gegenangriff gegen den sowjetischen westlichen Brückenkopf bis Steinau schlug ebenfalls nicht durch. Zu einem ernsthaften Einsatz mußten die Verbände erst entsprechend geordnet werden. Sie erwiesen sich in der Reihenfolge des Eintreffens ihrer Fahrzeuge und damit der Waffengattungen nicht wunschgemäß einsatzfähig. Teile der bei Glogau über die Oder gegangenen Verbände fanden Einsatz zur Verhinderung der Einschließung Breslaus bzw. auch der zwischenzeitlichen Öffnung. Andere Verbände wiederum erhielten die Aufgabe, den Vorstoß der Sowjets von Glogau nach Westen zu verzögern. Da die Sowjets ihr Hauptaugenmerk zu dieser Zeit nicht auf den Vorstoß nach Sachsen sondern auf die Einschließung Breslaus und ebenfalls Berlins richteten, konnten die schwachen und teils noch ungeordneten deutschen Verbände den sowjetischen Vormarsch zumindest verzögern. Teils trafen die zurückgegangenen Verbände auf divisionsfremde Ersatztruppen, wo sie fahrzeug- und personalmäßig aufgefrischt wurden, um wieder Einsatzfähigkeit zu erlangen. Immerhin verzögerten sie, wenn auch unter Verlust einiger Ortschaften, den Vormarsch der Sowjets in westlicher Richtung, was den deutschen Splittergruppen eine Möglichkeit der Ordnung und des Wiederaufbaus der Verbände sowie der Bewaffnung gewährte. 20 Vordringen der Sowjets in Niederschlesien Die 6. VGD erhielt am 5. Februar von der Armee den Auftrag, als Führungsstab im rückwärtigen Armeegebiet zusammen mit den hier aufgestellten Volkssturmverbänden, die an den inzwischen überall errichteten Panzersperren eingesetzt waren, einen etwaigen Durchbruch sowjetischer Panzerkräfte über die Oder in die Tiefe des Armeegebietes aufzufangen. Mit den inzwischen eingetroffenen Teilen der Division richtete diese am Bober zwischen Bunzlau und Sprottau eine Abwehrlinie ein mit einem schwachen Bataillon Infanterie nach Kittlitzterben und der als Auffangbataillon eingesetzten Artillerie. Woher die dramatisch klingende Bezeichnung dieser Kampfgruppe stammte „Stab Panzertod“ ist nicht ersichtlich. Jedenfalls bemühte sich die Division, in dem ihr zugewiesenen Abschnitt zwischen Liegnitz und Sprottau baldmöglichst eine entsprechende Abwehr zu organisieren. Die ihr dazu verbliebene Zeit reichte jedoch kaum aus, auch mit den Volkssturmverbänden Verbindung aufzunehmen. Nach dem Übergang der Sowjets bei Steinau über die Oder und Scheitern des deutschen Gegenangriffs stießen die Sowjets mit starken Panzerverbänden weiter nach Westen und Südwesten vor, umgingen Glogau, schlossen in dieser Stadt die Verteidiger ein, die später verlustreich ausbrachen. Lüben, Kotzenau und Primkenau fielen in Feindeshand, wo die Sowjets nach Süden und Südwesten weiter vorgingen. Die Division erhielt noch zwei neu gebildete Panzerjagdverbände zugeführt, infanteristisch unausgebildete Einheiten ohne FPanzer, allerdings gut mit Panzerfäusten, MP- und Sturmgewehren ausgestattet. Panzerabwehrwaffen standen nicht zur Verfügung. Dennoch kam es zur Erledigung einer Reihe sowjetischer Panzer. Ohne weitreichende Panzerabwehrwaffen und Artillerie ließ sich eine bleibende Abwehrlinie dennoch nicht einrichten. Mit Hilfe infanteristisch nicht vorgebildeten Bodenpersonals und weiter hinzugekommener Volkssturmgruppen hieß es immer wieder, den Sowjets Hindernisse zu bereiten. Bei Linden wurde ein großes Munitionslager gesprengt. An den Waldausgängen beiderseits Lichtenwaldau fanden die Sowjets einen kleinen Halt, weshalb einige Verteidigungsgruppen sich eine günstigere Stellung südlich des kleinen Bober auf den Höhen dicht westlich Thomaswalden und dicht südlich Ober- und Nieder-Schönfeld einrichteten, vor allem um der Bevölkerung von Bunzlau die Möglichkeit zur Räumung zu verschaffen. Auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer lag eine lettische SS-Division, die zur Verstärkung der Bober-Abwehrlinie diente. Aufbau einer Abwehr Erfreuliche Verstärkung erfuhr die Division durch Hinzukommen der auf einem Übungsplatz in Böhmen aufgestellten Jagdpanzerabteilung 1183 mit einer Jagdpanzer- („Hetzer“)Kompanie und einigen Schützenpanzerwagen (SPW), in Bunzlau ausgeladen. Ein früher abgestelltes Bataillon der 6. VGD konnte der Division wieder eingegliedert werden. Für einen beabsichtigten nächtlichen Gegenangriff traf noch eine aus einer ArtillerieErsatzabteilung gebildete IFH-Batterie zur Division. Dieser Angriff traf die Sowjets im brennenden Thomaswaldau ziemlich überraschend. Sie erlitten erhebliche Verluste, verloren sechs Panzer und zahlreiche LKW. Eine weitere Jagdpanzer-Abteilung mit der beachtlichen Zahl von 22 „Hetzern“ lud in Bunzlau aus, kam ebenfalls der 6. VGD zugute. Allerdings wurde diese Abteilung recht bald wieder abberufen, was die 6. VGD veranlaßte, ihre vordere Linie von Bunzlau zurückzuziehen, nachdem der letzte Räumungszug für die Bevölkerung Bunzlau um 5.00 Uhr früh verlassen hatte. Die Division ging dann über den Bober zurück und sprengte die Bober-Brücken. 21 Die Befehlsverhältnisse erwiesen sich als außerordentlich verwickelt und ungeordnet. So konnte es geschehen, daß die Division westlich des Bober plötzlich ein ganzes Heimat-FlakRegiment auftat, ausgestattet mit ausreichender Munition und auch Geschützen, nur nicht mit Zugmitteln für die Geschütze, ein Regiment, das in die Abwehrkämpfe bis dahin nicht eingegliedert war. Für die Division erwies es sich als außerordentlich schwierig, zu ihr gestoßene und von ihr aufgetane Truppenteile bei sich zu behalten. Denn wiederholt griffen andere Befehlsstufen ein oder blieb der Division etwa das Abdrängen einzelner Teile zu Nachbarverbänden mangels ausreichender Nachrichtenlage unerkannt. Unter diesen Umständen war es der Division nicht möglich, den Bober-Abschnitt zu halten, vielmehr mußte sie schließlich bis zur Queis-Linie bei und nördlich Sophienwalde sowie Siegersdorf ausweichen. Aber auch hier griffen sie die Feindeskräfte sogleich an und drängten diese auf Altenhain zurück. Der sowjetischen Division war die Absicht, die Queis-Linie zu überwinden, folglich mißlungen. Es kam in den nächsten Tagen zu schweren, wechselvollen Kämpfen im Raum NaumburgSiegersdorf-Sophienwalde. Die Division griff zur Unterstützung der zu schwachen Kräfte des kaum besetzten Abschnitts zu dem Hilfsmittel, Flutwellen aus dem Staubecken bei Marklissa abzulassen, dadurch den flachen Wasserstand des Queis zu erhöhen. Schließlich traf beiderseits Naumburg ein von der Armee aufgestelltes Sturm-Bataillon ein. Wiederholt konnte das Bataillon Erpenbach der 6. VGD Vortrupps der Sowjetspitzen zurückschlagen. Aus den Orten Siegersdorf, Paritz und Thommendorf meldeten sich 14jährige Pimpfe mit der Bitte um Einsatz. Man gab sie, notdürftig in feldgrau eingekleidet, den Spähtrupps mit, wo sich ihre genauen Geländekenntnisse vorteilhaft auswirkten. Mit Panzerfäusten schossen diese Jungen mehrere Stalinpanzer und T 34 ab. Die Division entließ diese Jungen jedoch wieder nach rückwärts. In der Zeit vom 13. bis 16. Februar erhielt die Division von der 4. Panzerarmee weitere Verstärkung zugeführt, und zwar außer dem Sturmbataillon, das in Naumburg und zur Verteidigung des Queis-Abschnittes zwischen Naumburg und Siegersdorf eingesetzt lag, ein Ersatzbataillon aus Konstanz, das als Füsilier-Bataillon in den Divisions-Verband aufgenommen wurde. Ein Marschbataillon traf ebenfalls ein, das zur Auffüllung der Divisionsverbände diente. Als wichtige Waffenunterstützung empfand die Division die Zuweisung einer Batterie mit sechs IFH. Die Lage änderte sich sodann mit dem Eintreffen der 17. PzD, wenngleich diese nur über schwache Panzerausstattung verfügte und zur Beförderung ihrer Geschütze nur über nicht geländegängige LKW. Die Queis-Linie Am 17. Februar kam es dann zum gemeinsamen Gegenangriff der 6. VGD und der 17. PzD, der 6. VGD immerhin mit drei Bataillonen Infanterie und einer „Hetzer“-Kompanie, und dem Sturmbataillon. Aus Siegersdorf gelang es, auch gegen starke Panzer- und Salvengeschützunterstützung, die Sowjets aus Sophienwalde hinauszudrängen. Auch beim Vorgehen auf die Bahnlinie Sophienwalde-Altenhain erlitten die Sowjets erhebliche Verluste an Menschen und Material, allein bei einem Bataillon sieben Feindpanzer abgeschossen! Für die 17. PzD kam danach wieder eine andere Verwendung in Betracht, weshalb sie am 17./18. Februar in Richtung Görlitz abzog. Feindkräfte, und zwar stark motorisierte und Panzerkräfte hatten in breiter Front inzwischen den Queis überschritten und drangen mit Südflügel auf Kohlfurt vor. 22 Am 18. Februar trafen plötzlich – oh Wunder – deutsche Flugzeuge aus dem Geschwader Oberst Rudel ein und griffen jeden sowjetischen Panzer an, der sich zeigte. Dieser Angriff bewirkte bei den Sowjets jedenfalls eine spürbare Zurückhaltung. Da die 17. PzD nach einem Angriff wieder abzog, mußte die 6. VGD südlich der eingerichteten Sperrzone in dem westlich des Queis gelegenen Waldgebiet eine neue Abwehrlinie einnehmen, etwa in Höhe Hennersdorf. Doch am 20. Februar stießen die Sowjets bereits auf Hennersdorf vor. In den nächsten Tagen ergaben sich wechselvolle Angriffe bis etwa 1. März gegen die 4. russische Panzerarmee. In den Folgekämpfen konnte sich die 6. VGD lediglich darauf beschränken, jede Möglichkeit zum eigenen Angriff oder Gegenangriff zu nutzen, in jede Blöße des Gegners sofort hineinzustoßen. Zustatten kam deutschen Verbänden in dieser Lage die Methodik und Langsamkeit der feindlichen Führung und Truppe. So spielten sich die Kämpfe der nächsten 14 Tage um Lauban ab. In die Fernsprechverbindungen des Postfernmeldeamtes schalteten sich mangels Abschirmbarkeit des Fernsprechnetzes gelegentlich auch sowjetische Stimmen ein. Es kam auf außerordentlich wachsame Aufklärung an und auf rasche Reaktionen der eigenen Seite, um bei erkannten Schwerpunkten sogleich entsprechende Abwehr vorzubereiten. Zur Verstärkung erhielt die Division in dieser Zeit auch ein MagenkrankenBataillon und eine Ohrenkranken-Bataillon. Um Hennersdorf gab es wechselvolle Kämpfe, auch um andere Ortschaften. Gegen das 4. Flak-Sturm-Regiment 1 gelang den Sowjets der Durchbruch. Die Feindpanzer verschwanden nach Norden. Dann traf aber die Panzereinheit einer anderen Panzerdivision mit sechs Tigern und zehn Panzern IV ein. Inzwischen näherten sich ab 2. März die Transporte des 39. Panzerkorps, die zu einem geheimgehaltenen Gegenangriff auf den auf Lauban vorspringenden Frontbogen bereitstehen sollten, während gleichzeitig andere deutsche Panzerdivisionen diesen Bogen von Osten her angreifen sollten (57. PzK). Kämpfe um Lauban Ein großer Vorteil für die Heeresgruppe bestand darin, daß sie über eine leistungsfähige Bahnstrecke entlang dem Riesengebirge verfügte, mit Hilfe derer alle Verbände versorgt und Truppenverschiebungen ausgeführt werden konnten, durch Niederschlesien und die Lausitz. Die Bahn verlief nördlich der Gebirgsschwelle und südlich der Kampffront von MährischOstrau über Neisse, Kamenz, Glatz, Hirschberg, Lauban nach Görlitz, außerdem eine weitere Bahn von Kamenz über Königszelt nach Waldenburg/Dittersbach. Mit Einnahme von Lauban durch die Sowjets Mitte Februar fiel diese wichtige Nachschubverbindung zwischen Görlitz und Greiffenberg aus. So blieben für Nachschubzwecke lediglich noch weniger leistungsfähige Linien des böhmischen Bahnnetzes. Für die deutsche Führung kam es also darauf an, Lauban baldmöglichst zu entsetzen und die Bahnverbindung wiederherzustellen. Mit einem Vorgehen gegen Lauban würde man auch die sowjetischen Pläne des weiteren Vorgehens an der Neiße-Front, also der Verfolgung ihrer weiteren Hauptziele Görlitz und Dresden ver- oder behindern. Bis Lauban zurück hatte sich die 6. VGD in vierzehntägigen schweren, wechselvollen Kämpfen bis zum 3. März behauptet, und zwar durch elastisches Ausweichen etwa in der Linie Queis ostwärts Lauban, Nordteil Lauban, Schreibersdorf-Ost, südlich Westrand Hennersdorf. Dies unter dem Eindruck des Angriffs dreier sowjetischer Panzerkorps. Die Angriffe starteten die Sowjets in der Regel mit Angriffen von fünfzehn bis zwanzig Panzern: und zwar gestaffelt auf dem Gefechtsfeld auftretend. Die zeitliche Staffelung bot die Möglichkeit, die sonst unzureichende Panzerabwehr gegen die jeweils zu erwartenden 23 Panzerangriffe umzugruppieren. Im Laufe der letzten Kämpfe im Raum zwischen Hennersdorf, Wünschendorf und Schreibersdorf konnten über hundert sowjetische Panzer abgeschossen werden. Die deutsche Führung begann daraufhin in der Nacht vom 1. zum 2. März einen von der sowjetischen Führung bis dahin offensichtlich nicht erkannten Gegenschlag auszuführen. Ostwärts Lauban stand das 57. Panzerkorps mit der Führerbegleit-Division, 8. PzD und der gerade aus der Auffrischung eintreffenden, aber noch nicht wieder eingespielten 16. PzD. Ferner zwei Infanterie-Divisionen, die linke Angriffsgruppe unter Führung des 39. PzK (General Decker), bestehend aus der Führer-Grenadier-Division, 17. PzD, 6. VGD sowie einer weiteren Inf.-Division. Der überraschende Angriff gewann in beiden Angriffsrichtungen zunächst an Boden. Dann trat bei der ostwärtigen Angriffsgruppe (57. PzK) vor der Front und in der rechten Flanke der Führerbegleit-Division überlegener Feind auf, der zum Angriff überging – jedoch ohne Erfolg. Die linke Angriffsgruppe (39. PzK) nahm am Nachmittag des 2. März Ober-Bielau und die nordostwärtigen und nördlichen Waldränder gegen sich verstärkenden Widerstand. Nun hatten sie die Feindkräfte in einem „Sack“ im sogenannten „Kreißsaal“ und es bestand die Gefahr, daß diese Kräfte nach Norden entwischen würden, wenn man acht Kilometer von der Rückzugsstraße am Queis entfernt Zeit verlieren würde, ohne eine „klassische Umfassung“ zu erwirken. Das 39. PzK drehte sodann nach Norden ab mit neuer Richtung Logau. Am 4. März stieß die Führer-Grenadier-Division ostwärts über den Queis, wo sie auf dem Lindenberg (ostwärts Logau) der 8. PzD die Hand reichte. Damit war dann ein kleiner Kessel geschlossen. Allerdings sah sich die Führer-Grenadier-Division im Raum NeulandKesseldorf-Gliessmannsdorf in schwere wechselvolle Kämpfe mit überlegenen Feindkräften eingebunden und konnte das Angriffsziel Naumburg nicht erreichen. Mit Einnahme des von den Sowjets stark verteidigten Silberberges (ostwärts Sächsisch Haugdorf) endete die Schlacht um Lauban. Damit war die Bahnverbindung wiederhergestellt, die Kampfschäden am 9. März beseitigt. Die Sowjets hatten starke Verluste an Fahrzeugen, insbesondere an Panzern, zu verzeichnen. So hatte die 17. PzD am ersten Angriffstag allein achtzig T 34 abgeschossen. Über 150 Panzerabschüsse buchte die 8. PzD. Das sowjetische 99. mechanisierte Korps verlor 48 unzerstörte Geschütze. Die 6. VGD stellte nach der Schlacht aus der Beute eine Pak-Kompanie mit 16 Kanonen zu 7,65 cm und zwei schweren Feldhaubitzen auf. Die Kämpfe um Striegau hatte die 208. ID allein bestritten, mit Einnahme der von den Sowjets festungsartig ausgebauten Stadt und der nordostwärts vorgelegenen beherrschenden Höhen. In harten Wechselkämpfen bis zum 15. März gelang es schließlich die Stellungen zu halten, die verschiedenen Ausbrüche sowjetischer Besatzung aus Striegau zu zerschlagen und Striegau zu befreien. Dort zeigten sich wieder fürchterliche Bilder vom Hausen der Rotarmisten. Im Raum Opperndorf, südostwärts Neisse, ergaben sich die gleichen Einblicke in das Wirken der Rotarmisten auch für die Fallschirm-Panzer-Division „HG“ (Hermann Göring) am 22. März. Die große Lage Die 6. VGD mußte auf die Linie Heidau-Neuwalde teils bei Alt-Wette und Neu-Walde zurückgehen, in den Wald hinter den Biele-Abschnitt. Die Division übernahm damit den nördlichen Teil der Verteidigungsfront des Sperrverbandes Capelle, zumal die 168. ID zu einer Kampfgruppe zusammengeschrumpft war. Dafür standen am 18. März Teile der 20. PzD im Raum Neisse, wo die Sowjets nach Groß-Giesmannsdorf, fünf Kilometer westlich Neisse vorgestoßen waren. Teile der 20. PzD hielten sich dort drei Tage und führten 24 Gegenstöße, drängten die Sowjets schließlich wieder zurück und gewannen eine Abwehrfront in der Linie Nowag-Stephansdorf-Bielau. Drei Kompanien des PzR der 20. PzD nahmen mit zehn Panzern in einer Hinterhangstellung mit Front zum nahegelegenen Pionierübungsplatz Aufstellung. Großteils handelte es sich dabei um Jagdpanzer, infolge starker Frontpanzerung kopflastig, die sich in aufgeweichtem Boden festfuhren. Ein am 23. März, 3.00 Uhr früh, auf Heidersdorf nordwestlich Neisse gefahrener Angriff traf auf einen gerade angesetzten Nachtangriff der Sowjets und drang nicht durch. Kämpfe im Raum Neisse In Neisse standen Volkssturm und einige Alarmeinheiten, die Stadtpolizei und Reste der 20. SS-Division aus dem Kessel ostwärts Neisse. Am 24. März früh rückten sowjetische Truppen in Neisse ein, womit die Bevölkerung den Vergewaltigungsorgien der Rotarmisten ausgesetzt lag. Diese brandschatzten die Stadt, zerstörten etwa 80 Prozent aller Bauten. Die 19. PzD mußte sogleich zum Gegenangriff zur Wiedereinnahme von Neisse antreten. Nicht alle Teile der Division rückten aus anderen Einsätzen rechtzeitig an. Der Angriff schlug fehl. Die Division unternahm sodann mit dem PzR 27 zusammen mit dem SPW-Bataillon einen Angriff und brachte die Sowjets zum Weichen. Der Erfolg von sechs bis sieben Kilometer Tiefe (22./24. März) änderte die Lage bei Neisse zumindest südlich der Stadt. In hellen Scharen flohen die Sowjets, leisteten nur noch schwachen Widerstand. Die deutschen Verbände zogen sodann aus der vordersten Linie wieder heraus, um als Reserve nach Ziegenhals zu verlegen. Daraus folgte für die 19. PzD wiederum ein Zwischeneinsatz im Raum nördlich Jägerdorf und dann weiter nach Oderberg. Der Ort Pilgersdorf am Fuße der Sudeten wechselte mehrfach seinen Besitzer und befand sich schließlich in sowjetischer Hand. Plötzlich ergriffen sowjetische Schlachtflieger IL II den von ihren Truppen besetzten Ort an. Ungeachtet der von den Bodentruppen geforderten Einstellung setzte eine Maschine nach der anderen zum Angriff an. Aber nicht nur diese deutsche Division befand sich im Abschnitt der Glatzer Neiße im Einsatz. Zwei weitere Verbände kamen über einen südlich Glogau gelegenen Oder-Übergang hinzu. Sie kamen über Herzogwaldau, Naumburg, Christianstadt bzw. Parchau, Promkenau, Sprottau ebenfalls an den Bober und den Queis. Den Vorstoß nördlich des Riesengebirges verfolgten die Sowjets zu diesem Zeitpunkt (Ende März) mit weniger Interesse, zumal die deutschen Divisionen hier das Geländehindernis der Sudeten hinter sich hatten (Waldenburg in Schlesien, Hirschberg in Schlesien, Lauban). Die Sowjets verfolgten mit den nördlich Breslau nach Westen vordringenden Verbänden schließlich andere Ziele. Ende März verhielten sie in einigen Abschnitten, wohl um Truppenverbände zum Einsatz auf Berlin abzudrehen. Denn die Einnahme von Berlin schien den Sowjets von größerer Bedeutung zu sein, als etwa der Vorstoß nach Westen. Aber obgleich sich das Schicksal Berlins bereits abzeichnete, drängten die Sowjets Mitte April auch über die Neiße weiter in Richtung Dresden. Dieser Vorstoß im Zusammenhang mit dem Vorgehen von Mährisch-Ostrau in die „Mährische Senke“ und weiter nach Mähren hinein brachte die Gefahr, die 17. Armee in ihren Stellungen am Rande des Riesengebirges von ihren Verbindungen abzuschneiden, sofern die Sowjets über Mährisch-Schönberg zum Glatzer Kessel durchdrangen. Vor allem konnten sie die Rückwege für die Trecks aus Mittelschlesien sperren. Die 17. Armee nahm deshalb ihren rechten Flügel nach Mohrau 25 zurück und verlegte die Hauptkampflinie in die vorbereitete Kampfstellung des Altvatergebirges. Die dadurch als Reserve eingesparte 1. Ski-Jäg.-Div. erhielt den Auftrag, nach Mährisch-Schönberg zu verlegen, um dort den Einbruch in den Glatzer Kessel zu verhindern. Die in diesem Raum vordringenden Feindspitzen wurden abgewehrt. Noch schärfer als am Südrand des Altvatergebirges drängten die Sowjets in ost-westlicher Richtung mit dem Nordflügel auf Sternberg zu. Die Truppeneinsätze im Raum Olmütz standen also im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bestreben der Sowjets, südlich des Riesengebirges nach Westen vorzudringen und damit gleichzeitig den am Nordrand des Riesengebirges liegenden Verbänden die Rückwege abzuschneiden. Der große Frontbogen vom Altvatergebirge bis Olmütz ließ sich bis zum Tage der Kapitulation annähernd halten, allerdings unter Verlust von Teilverbänden des 49. Geb.-K., soweit diese nicht mehr rechtzeitig den Durchbruch bis Olmütz oder weiter nach Westen erreichten. Abwehrkämpfe an der Neiße Die Abwehrlinie an der Görlitzer Neiße hielt lange Zeit hindurch, etwa ab 20. Februar bis zum neuen Vorstoß der Sowjets am 16. April. Dieser Großangriff führte in mehreren Parallellinien nach Cottbus, Spremberg, Senftenberg, Kamenz, an der bestehenden deutschen Abwehrlinie nördlich Bautzen vorbei in Richtung Riesa an der Elbe und Torgau. In diesem Abschnitt kamen der 20. PzD keine Abwehraufträge in langfristiger Planung zu. Die jeweils plötzlich befohlenen Einsätze stellten erhebliche Anforderungen an die Improvisationsfähigkeit. Geplante und vorbereitete Unternehmen ließen sich zu dieser Zeit ohnehin nicht mehr durchführen. Es fehlte ausreichender Nachschub an Treibstoff und Munition. Aussicht auf erneute Versorgung im nennenswerten Umfange bestand nicht. Die in Einzelkämpfen gebundenen Einheiten der 20. PzD mußten sich oft ohne Möglichkeit planmäßiger Zusammenarbeit der einzelnen Waffengattungen bemühen, den sowjetischen Angriffsspitzen immer wieder Einhalt zu gebieten. Dauerhaften Erfolg gewannen die Einsätze angesichts der ungeheuren personellen und materiellen Überlegenheit der Sowjets nicht. Erstaunlich muß dennoch erscheinen, mit welcher Selbstverständlichkeit die einzelnen Kompanien – und zwar Grenadiere wie auch die infanteristisch eingesetzten Angehörigen anderer Waffengattungen, auch Pioniere, Panzersoldaten – ihre befohlenen Stellungen zur Verteidigung einrichteten und immer wieder ihren Mann standen, auch bei angriffsweise vorgetragenen Unternehmungen. Großangriff am 16. April Am 16. April begannen die Sowjets mit ihrem Großangriff. Die 20. PzD befand sich nach Vorbereitung dreier Abwehraufträge vom 15. bis 17. April wieder unterwegs, nur nachts. Am Tage mußten sich die Fahrzeuge gegen feindliche Beobachtungsflieger tarnen. Am 18. und 19. April kämpften Divisionsteile gegen anbrandende Sowjetkräfte im Raum OdernitzNiesky-Wilhelminental-Kodersdorf. Vor Beginn des eigenen Angriffs am 19. April schlug mitten in eine Besprechung hinein die Granate eines sowjetischen Panzers und tötete sogleich zwei teilnehmende Pioniere und verwundete mehrere. Am nächsten Tag kam der Befehl, die HKL, aus Anlaß des Geburtstages Hitlers, mit Hakenkreuzflaggen zu kennzeichnen. Diesen Befehl umging die Truppe in der Weise, daß sie zwar Fahnen aufhing, jedoch so, daß kein Rotarmist sie aus seiner Stellung sehen konnte, geschweige denn einer ihrer Flieger. 26 Vorgehen der Sowjets auf Cottbus Am 21. April begannen die Sowjets im Raum Muskau neue Angriffe. Sie durchbrachen die deutschen Sperren, rückten auf Spremberg und Cottbus vor. Nachts alarmiert rückten Teile der 20. PzD in Richtung Görlitz ab. Mit Rücksicht auf fehlenden Treibstoff führten die Divisionsteile die meisten Fahrzeuge im Schlepp, vor allem Fahrzeuge mit „Otto“-Antrieb. Am 22. April trafen sie bei der Landskrone südlich Görlitz ein. Zu dieser Zeit standen die Sowjets in breiter Front bereits über Königshain, Niesky, Altmannsdorf vor Bautzen. Görlitz selbst erwies sich noch als feindfrei. Die Artillerie führte Feuerschläge auf die Einbruchstellen nördlich Görlitz. Hierzu unterstanden dem PzAR 92 zehn ortsfeste Flakbatterien mit reichlicher Munitionsausstattung. Diese feuerten kräftig mit. Sie verschafften den Grenadieren merklich „Luft“. Der eigene Gegenangriff gewann Raum und schnürte die Sowjets an der Einbruchstelle ab. Die Zivilbevölkerung erlitt allerdings starke Verluste, weil sie ihre im Kampfgebiet liegenden Häuser nicht geräumt hatte und so in das Kampfgeschehen hineingeriet. Eigenes und feindliches Feuer erfaßte sie, sobald sie ihre Hauskeller verließen, um nach Westen zu fliehen. Weiter nördlich gab es noch deutsche Abwehrkräfte, solche des 24. PzK und 40 PzK, die in und südlich Guben die Neiße nach Westen überschritten und zunächst den Raum bis an die Spree (bis etwa 22. April) abdeckten. Der 4. Pz-Armee oblag jedoch der größere Abschnitt zwischen Cottbus und Bautzen. Ausgeschlossen erschien es, hier eine Abwehrlinie aufzubauen, weil es dazu an Kräften fehlte. Sowjetische Kräfte, und zwar meist Polen, drangen infolge guter Motorisierung, unterstützt von Panzerverbänden, nach Westen durch, so daß die Artillerie der 20. PzD im Raum Altmannsdorf nach Westen schießen mußte, während die Flak sich weiterhin der Einbruchstelle nördlich Görlitz zuwandte. Die PzAA der 20. PzD räumte Königshain und Niesky von Feindkräften und lag dann vor dem nächsten Dorf fest, dessen Besetzung einen schwierigen Nachtmarsch durch zerschossene Dörfer und Wälder nördlich an Löbau vorbei erforderlich machte. Den Ort Altmannsdorf griffen die Sowjets von Norden und Westen her an. Eigenes Artilleriefeuer auf die Waldränder bewirkte, daß die Sowjets sich zurückzogen und auch ihr Salvenfeuer auf den Ort und die Feuerstellungen beschränkten, bis bei Hellwerden sowjetische Schlachtflugzeuge eingriffen. Die PzAA der 20. PzD griff mit 25 Panthern in Richtung Westen an und gewann, gefolgt von der Artillerie, den Durchbruch. Die Geschütze feuerten teil in direktem Schuß in die feindlichen Marschkolonnen hinein, was die Polen offensichtlich noch nicht kannten, weshalb sich viele ergaben. In Scharen liefen sie über. Die 5. sowjetische Panzerarmee schloß Bautzen ein, während die PzAA 92 hart ostwärts Bautzen stand und die Besatzung der Stadt sich noch hielt. Fortsetzung aus Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte Der Kampf um Bautzen Die Panzerbrigade schoß beim Vorgehen auf der Löbauer Straße auf kürzeste Entfernung über zwanzig T 34 ab, die rechts herangefahren waren. Die Besatzungen hatten sich in den Häusern vergnügt. Nicht nur die Rotarmisten, auch die Polen hatten unter der Bevölkerung furchtbar gewütet. Fast alle Häuser um die Bautzener Burg herum brannten. Der Ort mußte im Kampf Mann gegen Mann gegen betrunkene Polen freigekämpft werden. Die Polen trieben dabei deutsche Frauen als Kugelfang vor sich her. Die deutschen Einsatztruppen drangen zunächst nicht bis zur Burg vor, deren deutsche Besatzung sich hielt. Der Nordteil Bautzens lag zu dieser Zeit noch in Feindeshand. Am 24. April um 9.00 Uhr sollte der Angriff auf die Burg beginnen. Die Bereitstellung litt jedoch 27 unter einem starken Fliegerangriff, weshalb der Angriff unterbleiben mußte. Es folgte ein sowjetischer Bomberangriff. Um 14.00 Uhr stießen die Kradschützen der 20. PzD von Norden her angreifend bis zur Burg vor und stellten die Verbindung zu deren Verteidigern her, befreiten über 10.000 Soldaten und Zivilisten. Ein weiterer Kampfschwerpunkt ergab sich nordostwärts in Hochkirch südostwärts Bautzen. Hier gerieten eine ganze Reihe T 34 einsatzfähig in deutsche Hände, ebenfalls zahlreich LKW. Eine ganze Panzerkompanie hätte damit ausgestattet werden können. Es fehlte aber an Treibstoff. Ohnehin wunderte man sich, woher der Treibstoff für die bisherigen Bewegungen der motorisierten Kräfte nachgekommen war. Findungstrupps hatten sich aufgemacht, um an zerstörten Tankstellen Treibstoffreste aus den Tanks abzupumpen. Einsatz um Dresden Die 20. PzD erhielt nunmehr Befehl, in Richtung Dresden abzurücken. Berlin mußte man ohnehin als fest eingeschlossen betrachten und als nicht von dieser Seite entsetzbar. Dennoch schien es möglich, daß die 20. PzD noch Befehl zum Entsatz von Süden her auf Berlin bekäme. In Bautzen wurden allerhand Nachschubgüter gefunden, Verpflegung und auch Treibstoff, so daß die Verbände sich in Richtung Dresden bewegen konnten. Ostwärts Dresden drehten die Kolonnen ab und fanden südlich Großenhain Einsatz. Links angelehnt an die Waffen-SS-Division „Frundsberg“ mit Trennungslinie Autobahn DresdenBerlin. PzGR 112 sollte hier die Linie Königsbrück, Ottendorf, Okrilla, Pulsnitz Stellung beziehen und zwar in offenen Feldern, ohne nennenswerte Wege, kleine Dörfer, wellige Höhen. Da kam am 26. April früh die Meldung durch, daß die Sowjets und die Amerikaner sich in Torgau an der Elbe die Hand gereicht hätten. Im eigenen Abschnitt rechnete man mit dem Erscheinen einer Artilleriedivision von Norden her auf die Stellungen der 20. PzD. PzGR 112 setzte deshalb Spähtrupps ein, insbesondere um sich eines vor der Stellung gelegenen Bunkers auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück zu bemächtigen, den man schon in Händen einer sowjetischen Vorausabteilung vermutete. Hierzu brachten die Pioniere einige sogenannte „Stukas zu Fuß“ (Wurfgeräte in Holzgestellen) in Stellung. Über die Lage erfuhr die Truppe wenig. Daß Berlin sich in hoffnungsloser Lage befände, hatte sich herumgesprochen. Währenddessen griffen die Sowjets beiderseits der Rollbahn Berlin-Dresden an. Es handelte sich hierbei nach Gefangenenaussagen um von Berlin bereits abgezogene Kräfte. Daß die 20. PzD ihre Stellungen hielt, nützte nicht viel; denn die sowjetischen Truppen bewegten sich angesichts der wenigen vorhandenen deutschen Abwehrkräfte in nahezu truppenfreiem Raum, so daß sie sich die Angriffe auf die Stellungen der 20. PzD hätten sparen können. In den Abwehrzwischenräumen fanden sie keinen nennenswerten Widerstand. Sie verstärkten dennoch am 29. April ihre Angriffe, insbesondere das Artilleriefeuer auf die Stellungen der 20. PzD, offensichtlich von der angekündigten sowjetischen Artillerie-Division mit Geschützen aller Kaliber von 7,5 cm Kanonen bis zu schweren 22,9 cm Haubitzen. Sie schossen mit großem Munitionsaufwand, und zwar nach der übernommenen bisherigen deutschen Schießvorschrift. Vorbereitung des Kampfendes Nach Hitlers Tod gab GFM Schörner neue Weisungen aus. Gegen die Amerikaner sollte Widerstand nur dann geleistet werden, wo den Absetzbewegungen der Truppe nach Süden und Westen Schwierigkeiten bereitet würden. Entscheidend sei es, den Widerstand nach Osten so weit zu halten, daß die Infanterie-Divisionen und Flüchtlinge über Dresden zurückgeführt werden konnten. 28 Von Ottendorf-Okrilla, 20 km nordwestlich Dresden, fuhren die Panzer in den ersten Maitagen in den Bereich der 4. Panzerarmee in Richtung Autobahn Dresden-Lübben und kamen nordwestlich fahrend bei Groß-Dittmannsdorf, Würschnitz und Klein-Naundorf zum Einsatz. Andere Teile der Division rollten am 3. Mai über den „Weißen Hirsch“ nach Dresden hinein, nachdem sie aus den vorherigen Stellungen bis auf einen Pkw alle Fahrzeuge herausbekommen hatten. Kämpfe in Dresden Beim Anblick des zerstörten Dresden kam man zu der Überzeugung, daß mit der Kapitulation kein Pardon zu erwarten sei. Es kam jetzt darauf an, die Flüchtlingskolonnen ins Gebirge zu schleusen in der Hoffnung darauf, daß Schörner seine Zusage wahrmachen werde, dafür zu sorgen, daß niemand in sowjetische Hand falle. Währenddessen standen die Sowjets mit Panzern zum Angriff bereit. Schwärme sowjetischer Bomber überflogen Dresden in Richtung Tschechoslowakei, ihre erdrückende Übermacht demonstrierend. Auf der Reichsstraße nach Dippoldiswalde wälzten sich Flüchtlingstrecks zwischen Teilen einer Waffen-SS-Division in Richtung Böhmen. Vorsorglich bereiteten die Batterien neue Feuerstellungen vor. Die Lage ließ sich schlecht überblicken. Eine Artillerieabteilung geriet bei ihrem Stellungswechsel in einen feindbesetzten Ort und blieb seither vermißt. Bei Frauenstein lag die neue Stellung, weil die Stadt selbst bereits feindbesetzt war. Zu dieser Zeit befanden sich die Amerikaner bereits in Karlsbad, weshalb die Verbände Wege abseits der Straße nach Brüx im Sudetenland erkundeten, um alle entbehrlichen Männer, Kraftfahrzeuge und Geräte über das Gebirge nach Brüx und weiter in Richtung Karlsbad abzuschieben. Die Trosse erhielten Befehl, dorthin abzurücken. Die Gefechtsstaffeln bildeten lediglich die notwendige Nachhut. Am Nachmittag griffen die Sowjets aus Frauenstein an; aber auch am 7. Mai erging noch kein Rücknahmebefehl. Die Division hegte die Absicht, der Umklammerung zu entgehen. Nach Westen standen die Amerikaner. Von Norden und Osten kamen die Sowjets, so daß man eine Möglichkeit des Entkommens lediglich darin sah, das Sudetenland zu erreichen. Teile des PzR 21 erhielten Befehl, den Vormarsch der Sowjets bei Neisse in Oberschlesien über die Elbe in Richtung Böhmen und Mähren zu verhindern, eine Aufgabe, die sie nicht mehr erfüllen konnten. Die Sowjets erwiesen sich als schneller. Sie hatten Betriebsstoff, marschierten auf den belebten Straßen und jagten die darauf hinziehenden Flüchtlinge brutal hinunter. Dagegen hatten die deutschen Truppen so gut wie keinen Treibstoff mehr, mußten deshalb in langen Fahrzeug-Schleppschlangen fahren und litten unter Versorgungsschwierigkeiten. Auf der Marschstraße der 20. PzD bewegten sich außerdem Waffen-SS-Verbände und das Fallschirm-PzK „Hermann Göring“ sowie viele Flüchtlinge. Die Straßen erwiesen sich schließlich als hoffnungslos verstopft und blockiert. Ein Teil der Panzer gelangte noch über Dippoldiswalde-Bärenburg nach Altenberg. Andere Teile, insbesondere die Trosse, über Heidenau, Pirna, Bad Schandau nach TetschenBodenbach, um dort die Elbe zu überqueren. Über Aussig-Teplitz-Brüx-Komotau erreichten sie Karlsbad. Die Trosse verluden am 6. Mai per Bahn nach Teplitz-Schönau sowie Luhdorf und gerieten dort unter Beschuß durch feindliches Artilleriefeuer. 29 Dux-Brüx befand sich bereits in sowjetischen Händen. Die Troßfahrzeuge sammelten sich in einem Dorf südlich von Berlin, entluden überflüssiges Gerät und Munition. Mit Abmarsch 19.00 Uhr war geplant, geschlossen in amerikanische Gefangenschaft zu fahren. Während einer letzten Vorbesprechung tauchten plötzlich sowjetische Panzer auf, standen im Halbkreis auf einer Höhe vor dem Dorf aufgefahren. Die letzten Fahrzeuge konnten noch wenden und am anderen Ende den Ort verlassen. Den meisten gelang es nicht mehr, zu entkommen. Sie gerieten sogleich in sowjetische Gefangenschaft. Die entkommenden Fahrzeuge fuhren weit ausholend in Richtung Saaz davon, vorbei am Flughafen mit den in Brand gesetzten deutschen Flugzeugen, weiter in Richtung Karlsbad, das sie am 9. Mai erreichten. Hier trafen sie mit langen deutschen Kolonnen aus Böhmen zusammen, die das gleiche Ziel verfolgten, der sowjetischen Gefangenschaft zu entgehen. Dicht auf dicht, völlig im Stau, standen die Fahrzeuge, als plötzlich von einer Höhe linker Hand Panzer das Feuer auf diese Fahrzeuge eröffneten. Diesmal handelte es sich nicht um sowjetische, sondern um amerikanische Panzer, die Schießbefehl erhalten hatten, um für amerikanische Wochenschauen packende Filmaufnahmen zu schaffen. Kolonnen von Amerikanern folgten mit Militärpolizei und geleiteten die deutschen Fahrzeuge zu Gefangenen-Sammelplätzen bei Falkenau, am nächsten Morgen zum Flugplatz Eger, wo etwa 9.000 Soldaten mit vielen Fahrzeugen eintrafen. Nach zehn Tagen begannen die ersten Entlassungen. Die Lager Marienbad und Pilsen übergaben die Amerikaner jedoch geschlossen an die Sowjets. Die PzAA 20 setzte sich auf Befehl des Divisionskommandeurs in Richtung Prag in Marsch, als der in Prag rund um die Uhr arbeitende deutsche Sender durchgab, daß er belagert sei und um Hilfe bat. Ihr Ziel erreichte die PzAA nicht mehr. Andere Divisionsteile, so PzAR 92 erhielt am 8. Mai früh Rückzugsbefehl ohne klare Anweisung, so daß die Abteilungen selbst sehen mußten, was sie nun veranlaßten, ebenfalls aber mit Zielrichtung Karlsbad, durch Waldschneisen in Richtung Teplitz-Schönau. Sie drehten nach Kenntnis der Kapitulation in Richtung Aussig ab, bis sie ebenfalls in heilloser Verstopfung stehenblieben. Teils versuchten sie, in Richtung südwesten querbeet durch trockenes Gelände Boden zu gewinnen. In den ersten Morgenstunden des 9. Mai drangen sowjetische Panzer in Aussig ein und lösten eine wilde Panik aus. Teils gelangten die Fahrzeuge auf Feldwegen in Richtung Bilin, wo sie von sowjetischen Panzern in Empfang genommen wurden. Zu Fuß versuchten die Überlebenden, nach Westen zu gelangen. Teile der Division gerieten am 13. Mai in Kriegsgefangenschaft, gelangten, in Züge verladen nach Dresden, von dort zu Fuß in das Gefangenenlager Königsbrück. 30 Im gesamten Buch aufgeführte Truppen: 1. PzD / 3. PzD / 4. PzD / 8. PzD / 16. PzD / 17. PzD / 19. PzD / 20 PzD / 24. PzD / 25 PzD / 3. SS-PzD „T“ / 5. SS-PzD „W“ / Pzd „Hermann Göring“ / PzD „Tatra“ / Fallschirm-Pzd „Hermann Göring“ / 1. Ski-Jäg.-Div. / 5. Ski-Jäg.-Div. / 6. VGD / 45 VGD / 271 VGD / 545 VGD / 708 VGD / 10. ID (mot.) / 20. ID (mot.) / 4. ID / 11 ID / 17 ID / 25 ID / 26 ID / 42 ID / 45 ID / 46 ID / 61 ID /68 ID /70 ID / 72 ID / 75 ID / 78 ID / 96 ID / 121 ID / 131 ID / 168 ID / 208 ID / 251 ID / 252 ID / 253 ID / 254 ID / 269 ID / 291 ID / 304 ID / 320 ID / 340 ID / 342 ID / 344 ID / 349 ID / 357 ID / 359 ID / 361 ID / 371 ID / 391 ID / 544 ID / 609 ID / 712 ID / 715 ID / 291 ID (Elch-Div.) / 10 PGD / 20 PGD / 25 PGD / PGD „Feldherrnhalle“ / PGD „Brandenburg“ / PGD „Großdeutschland“ / 3. Geb.-Div. / 4. Geb.-Div. / 3. Jäg.-Div. / 4. Jäg.Div. / 8 Jäg.-Div. / 67 Jäg.-Div. / 97 Jäg.-Div. / 100 Jäg.-Div. / 401 Jäg.-Div. / 544 Gren.-Div. / 545 Gren.-Div. / Pz.-Div. 178 / 78. Volkssturm-Div. / 20. SS-Div. / Lettische SS-Div. / 18. SS-PGD / 31. SS-Freiwilligen ID „Böhmen und Mähren“ / 158. FAD (Feldausbildungs-Div.) / Führerbegleitdivision / 20. SS-Div. (Estnische Freiwillige) / 14. Waff-SS-Gren.-Div. (1. Ukrainische) / 18. SS-PGD „Horst-Wessel“ / 1. ung. Geb.-Div. / 2. ung. Geb.-Div. / 6. ung. ID / 7 ung. ID / 13 ung. ID / 16 ung. ID / 24 ung. ID / 2. ung. Ersatz-Division. Einzeltruppenteile AR 196 / GR 417 / GR 287 / GR 284 / FEB 196 / GR 283 / GR 442 / IR (Jäg.) 228 / Grenzwachtbataillon 9 / Füs.-Bataillon 96 / AR 126 / GR 1083 / PzAR 73 / Gren.-Btl. 1004 / SS-Sonderregiment Dirlewanger / 6. ung. ID / 13 ung. ID / 10. ung. ID / 23. ung. Jäg.-Div. / IR 18 / IR 37 / IR 58 / IR 309 / IR 337 / Geb.-Jäg.-Rgt. 91 / Geb.-Jäg.-Rgt. 13 / PGR 64 / PRG 112 / PzR 21 / Panzer-Jäg.-Abt. 561 / Btl. Erpenbach / Flaksturm-Rgt. Lyncher / Fallschirm-Jäg.Rgt. 26 / Sturmgeschütz Brig. 311 / JH-Sturm-Btl. 55 / Pz 91 / Pz-Rgt. 10 / Pz-Jäg.-Abt. 43 / Pz-Artillerie Rgt. 9 / Heeres-Flak-Abt. 286 / Sturmgeschütz Brig. 300 / PzAR 92 / PzR 21 / PGR 112 Regimentsaufstellung Bewährungsbataillon 500 / Pz-Rgt. 27 / Div. „Brandenburg“ / Geb.-Jäg.-Rgt. 138 / Geb.-Jäg.Rgt. 144 / Artillerie Rgt. 14 / Geb.-Jäg.Rgt. 91 / FEB 6. VGD / PzAA 20 /PzGR 112 / PzR 27 Inhaltsverzeichnis des Buches: Vorwort Heeresgruppe Nordukraine Der sowjetische Aufmarsch (Angriffsbeginn / Vordringen der Sowjets / Neue Angriffswelle / Weiterer Geländeverlust / Rückzug auf die Weichsel) Änderungen der sowjetischen Absichten (Angriffsbeginn – Angriffsbereitschaft am 28. August im Beskidenvorland / Fortführung des Angriffs / Heranführung der 1. PanzerDivision) Aufstandsbewegungen in der Slowakei (Aufstandsvorbereitungen / Organisation der Aufstandsbewegung / Beginn der Partisanentätigkeit / Steigerung der Partisanentätigkeit / Das slowakische Heer / Der Auslöser / Einmarsch deutscher Truppen / Aufbau eines Aufstandsheeres / Erste slowakische Abwehrkämpfe / Schwindende Verteidigungsbereitschaft 31 der Aufständischen / Weitere Kämpfe / Verstärkung auf deutscher Seite / Nachlassen der Widerstandskraft der Aufständischen) Schwerpunktwechsel von den Beskiden zu den Karpaten (Weitere Kämpfe an der Karpatenfront / Oktoberkämpfe) Die übrige Front der Heeresgruppe / Stellungskämpfe Ende 1944 (Sowjetische Angriffsvorbereitungen / Ablenkungsangriffe / Sowjetische Vorbereitungen / Die Lage auf deutscher Seite / Führungskampf um die Kräfteverteilung / Taktische Vorbereitungen) Der Angriffsbeginn Die große Winterschlacht Die Lage in deutscher Sicht Besorgnis auf deutscher Seite (Der deutsche Truppenbestand / Der sowjetische Aufmarsch / Überlegungen im Hinblick auf die von den Sowjets anzuwendende Taktik) Beginn des sowjetischen Großangriffs / Fallschirmjäger-Einsatz (Angriffsverbände der Sowjets / Angriffsverbände im einzelnen / Ausbruch aus dem Barana-Weichsel-Brückenkopf / Angriffe aus dem Warka-Brückenkopf / Angriffe aus dem Magnuszew-Pulaxy-Brückenkopf / Ausdehnung der sowjetischen Angriffsfront / Entwicklung der Lage / Erste Truppenheranführung / Weiteres Vordringen der Sowjets / Der Weitermarsch) Eilige Verteidigungsmaßnahmen (Aufbau einer Oder-Verteidigung / Verlagerung der Kampfhandlungen vom Generalgouvernement nach Schlesien / Berührung schlesischen Bodens / Versuch einer Oder-Verteidigung / Der Oder-Übergang bei Steinau / Weiterer Vorstoß der Sowjets über die Oder) Vordringen in Niederschlesien (Einschließung Breslaus / Kampf um Breslau / Kämpfe im Umfeld von Breslau) Kampf um das oberschlesische Industriegebiet (Weiterer Rückkampf / Kämpfe im Raum Neisse / Haltung der Truppe / Kämpfe um Lauban / Angriffsunternehmen über die Oder / Weiterer Kampf um das oberschlesische Industriegebiet) März-Kämpfe (Erdkämpfe) Neue Schlacht um das Mährisch-Ostrauer-Industriegebiet (Neuer Vorstoß der Sowjets / Ausbruch eingeschlossener Teile / Weitere Kämpfe im Raum Leobschütz / Kämpfe im OppaAbschnitt) Kämpfe in der Lausitzer Neiße (Lagerückblick) Kämpfe um die Mährische Pforte (Verlängerung der Frontlinie nach Süden / Neuer Durchbruchsversuch der Sowjets) Rückzug des 49. AK (Kämpfe im Frontbogen um Mährisch-Ostrau-Brünn / Aufstand in Prag) Die Kapitulation Der letzte Großangriff Die letzten Tage der Festung „Breslau“ Kämpfe in Sachsen (Vordringen der Sowjets in Niederschlesien / Aufbau einer Abwehr / Die Queis-Linie / Kampf um Lauban) Die große Lage (Kämpfe im Raum Neisse / Abwehrkämpfe an der Neisse / Großangriff am 16. April / Vorgehen der Sowjets auf Cottbus / Der Kampf um Bautzen / Einsatz um Dresden / Vorbereitung des Kampfendes / Kämpfe in Dresden) Schlußwort / Die Quellenlage / Literaturverzeichnis / Kriegsgliederung / Nachlese / Fundstellen der Truppen 32