01.04.2007 - Oberschlesien eine Region in Europa Portal
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G 9638 Schlesische Nachrichten Zeitung für Schlesien Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien Redaktionsanschrift: Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter, Tel. (0 22 44) 92 59-0 Nummer 7/2007 Einzelpreis 2,00 Euro 1. April 2007 „Die Flucht“ Ein zaghafter Versuch eines Tabubruchs Rudi Pawelka – Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien ach dem mit viel Medienaufwand angekündigten Fernsehzweiteiler „Die Flucht“ war für uns die erste Frage: Wird dieser Film wieder nur alte Klischees bedienen oder wird er ein ungeschminktes Bild ohne Wenn und Aber vermitteln? Deshalb sei vorweg festgestellt, volkspädagogische Einflussnahmen durchziehen auch hier wiederum die Handlung. Man kann offenbar noch immer nicht Deutsche als Opfer zeigen, ohne gleichzeitig auf ihre Rolle als Täter hinzuweisen. Die Methode der Aufrechnung erfolgt durch Einstreuung in Kommentarform oder es folgen auf brutale Verbrechen der Rotarmisten Szenen von Erschießungen durch deutsche Soldaten. Man könnte zu dem Schluss kommen, die Wehrmacht wäre gleich der Sowjetarmee mordend, plündernd und vergewaltigend in die Sowjetunion eingefallen. Wir wissen, dass es Massenmorde an Juden oder Politkommissaren durch Sondereinsatzgruppen gab, nicht zu vergessen die Übergriffe u.a. bei der Partisanenbekämpfung. Keineswegs gab es aber wahllose Erschießungen oder Massenvergewal- N tigungen beim Einmarsch der Wehrmacht, deshalb waren auch nennenswerte Fluchtbewegungen in der Sowjetunion nicht zu verzeichnen. Es ist allerdings das Verdienst der Filmmacher, in einigen Ausschnitten eine wirklichkeitsnahe Darstellung der historischen Ereignisse gezeigt und Betroffenheit und Mitgefühl bei den Zuschauern ausgelöst zu haben. Es bleibt zwar bei einem kleinen Einblick in das damalige Geschehen und das auch nur in abgemilderter Form, dennoch eröffnet sich der Blick für das Schicksal Millionen Deutscher, über das nur wenig bekannt ist. Landesbischöfin Margot Käßmann, selbst aus einer Vertriebenenfamilie stammend, stellte treffend fest, dass zu erzählen hilft, die Vergangenheit zu verstehen. Auch wäre es besser zu erzählen als zu verschweigen und zu verdrängen. Als politische Botschaft fügte sie hinzu: „Frieden und Versöhnung werden erst möglich, wenn Täter Schuld bekennen und die Schicksale der Opfer gehört werden.“ Man sollte aber auch an die für einen Christen selbstverständliche Pflicht erinnern, „Niederschlesisch“ soll liquidiert werden! Diesen Zipfel, diesen Rest von Niederschlesien - der uns geblieben ist will die Sächsische Staatsregierung vom Namen her tilgen. Damit wird die Auslöschung Schlesiens, einer jahrhundertealten deutschen Kulturprovinz, Vorschub geleistet. Diese Provinz, die 13 Nobelpreisträger hervorgebracht hat und die die Wirkungsstätte großer Geister wie Jakob Böhmer, Andreas Gryphius, Gustav Freytag, von Eichendorff und Gerhart Hauptmann war, wird damit (neudeutsch) politisch korrekt entsorgt. Peter Großpietsch Gemälde von Joseph Andreas Pausewang „Ostflüchtlinge – Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel des Himmels ihre Nester (Matth. 8, 20-21)“ ➛ Seite 13 dass nach dem Bekenntnis versucht werden muss, Unrecht wieder gut zu machen. Man fragt sich, warum ein Spielfilm über das Thema erst jetzt? Immer stand der Vorwurf im Raum, wenn über deutsche Opfer geredet würde, wolle man Verbrechen Hitlers verschweigen, verkleinern oder man wolle gar aufrechnen. Dabei war es genau umgekehrt, andere versteckten ihre Untaten hinter den Untaten Hitlers und waren deshalb bestrebt, das Reden über deutsche Opfer zu diskreditieren. Für Deutsche war dies demütigend, für die Opfer grausam zugleich. Eine neue Generation, so wird gesagt, könne sich von dem Druck befreien, der auf dem Thema lastet. Etwas zaghaft darum noch immer der Film. Grausamkeiten der Roten Armee werden gekontert mit ebensolchen der Wehrmacht. Die Erschießung ausländischer Zwangsarbeiter in Herzliche heimattreue Ostergrüße von Ihrer Landsmannschaft Schlesien und der Redaktion der Schlesischen Nachrichten Schlesische Osterbräuche auf Seite 12 2 Ostpreußen oder die Hinrichtung deutscher Deserteure in Bayern stehen hierfür. So erbarmungslos wie Spielberg, Eastwood oder Malick im Kino den Krieg zeigen, kann man wohl als Pionier eines Themenfeldes nicht vorgehen, resümierte eine deutsche Zeitung. Was dennoch in der Darstellung vielleicht zu hart erscheint, wird etwas aufgelöst, indem man einige operettenhafte Episoden um das eigentliche Thema einstreut. Die ungewöhnliche Liebesgeschichte einer deutschen Gräfin mit einem französischen Zwangsarbeiter, der sich in die bestehende Beziehung zu einem deutschen Militärrichter drängt, der graziöse Ritt der Gräfin zu Violinenmusik durch den verschneiten Wald oder das spätere Zusammentreffen mit dem einstigen Zwangsarbeiter in Bayern, zählen hierzu. Geradezu makaber endet der Streifen mit eben diesem Franzosen, jetzt in Diensten des alliierten Kontrollrats stehend, der vor dem in Bayern nach einer langen Odyssee angekommenen Häuflein ostpreußischer Flüchtlinge verkündet, dass jetzt die Schuldigen und Unschuldigen getrennt werden sollten. In Anbetracht der Verbrechen der Sieger an den geschundenen Menschen, eine wohl kaum zu überbietende Geschmacklosigkeit. Schließlich verabredeten die drei Großen von Potsdam ein Verbrechen, das sie den NS-Machthabern als Verbrechen gegen die Menschheit in Nürnberg vorwarfen, nämlich die Vertreibung von Menschen. Die Vertriebenen müssen noch immer warten auf einen Film, der ungeschminkt und unverwässert die ostdeutsche Apokalypse zeigt. Warten müssen wir auch auf die Darstellung der Vertreibung selbst, die nach der Flucht einsetzte. Noch blieben Vertreiberstaaten wie Polen, die Tschechoslowakei oder Jugoslawien ausgespart. Die Bilanz wurde noch nicht gezogen, das unermessliche Leid der Vertriebenen, die millionenfache Zwangsarbeit, die Lagerhaft und die brutale Austreibung. Vor allem aber auch die Zahl der etwa 2,5 Millionen Todesopfer als Folge dieser Verbrechen verdienen der Erwähnung. Es wäre ein Erfolg, wenn jetzt mehr über das Schicksal der Vertriebenen gesprochen würde und damit ebenfalls die erheblichen Wissenslücken als Folge der bisherigen Tabuisierung geschlossen werden könnten. Wissenslücken, die im Übrigen auch bei der Diskussion in der Diskussionsrunde „Christiansen“ in der ARD offenkundig wurden. Wenn über die Westverschiebung Polens gemäß der Streichholztheorie geredet wird, sollte man erwarten können, zumindest von Historikern oder Politikern, dass sie unterscheiden können zwischen der Annexion des sogenannten Ostpolen durch die Sowjets und der Annexion Ostdeutschlands durch Polen. Während Ostpolen ein nach dem 1. Weltkrieg von Polen erobertes Gebiet war, handelt es sich bei Ostdeutschland um altes deutsches Reichsgebiet. Während es hier um ein geschlossenes deutsches Siedlungsgebiet ging, wohnten Polen in Ostpolen als kleinere Minderheit zwischen Ukrainern, Weißrussen, Juden und Litauern. Die jetzige polnische Ostgrenze entspricht im Übrigen fast genau der Curzonlinie, die bei der Wiedererstehung Polens 1919 von den Siegermächten festgelegt wurde. Schließlich geht es auch um die richtige Ein- POLITIK Schlesische Nachrichten 7/2007 ordnung sowjetischer Gewaltpolitik gegenüber seinen Nachbarn. Die UdSSR fast immer nur als überfallenes Land hinzustellen, das sich eines Angriffs erwehren musste, wobei angesichts des durch deutsche Truppen angerichteten Unheils auch ein gewisses Verständnis für die Gräuel der Sowjets mitschwingt, ist sicher nicht das korrekte Geschichtsbild. Es fehlen die Verbrechen gegenüber anderen Völkern und Ländern, beginnend mit dem Überfall auf Finnland, die Vertreibung von Finnen und die Annexion eroberter Gebiete dort und anderenorts, vor allem auch in den baltischen Staaten. Erstaunlich auch, wie leicht über den Pakt Stalins mit Hitler hinweggegangen wird. Hätte es nicht moralischen Grundsätzen entsprochen, wenn die Westmächte nicht nur Hitlerdeutschland den Krieg erklärt hätten, statt sich mit dem anderen Despoten zu verbünden? Und wie steht es mit den millionenfach in der Sowjetarmee verteilten Aufrufen zu Mord und Vergewaltigung an Deutschen des russischen Schriftsteller Ilja Ehrenburg? Passen diese Tatsachen nicht in das gewünschte bzw. zugelassene Bild? D E I N B E I T R A G für Schlesien ist die Mitgliedschaft in der LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN NIEDER- UND OBERSCHLESIEN E.V. Deutschlandtreffen der Schlesier 30. Juni/1. Juli 2007 Hannover (Messe-Gelände) Schlesien verpflichtet! Motto: Schlesische Notizen Zeigt, dass Ihr da seid! Dies waren die aufmunternden Worte von Konsul Ludwig Neudorfer, anlässlich seiner Teilnahme an der jüngsten Vorstandssitzung des Verbandes der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Oppeln. Im Rahmen dieser Vorstandssitzung stellte sich Konsul Neudorfer der Diskussion. Hauptgegenstand waren dabei die Kulturund Bildungsprojekte, die vom Verband der deutschen Gesellschaften im letzten Jahr realisiert wurden. Der Diplomat sparte dabei nicht mit Kritik und Anerkennung. Er wünschte sich, so Konsul Neudorfer, dass weniger von „oben“, also von den Bezirksleitungen, jedoch mehr von den Vorstellungen der jungen Generation der deutschen Minderheit in die Tat umgesetzt werde. Letztendlich werde die Zukunft der Minderheit durch diesen Personenkreis gestaltet. Besonders lobend erwähnte Konsul Neudorfer das Projekt „Oppelner Weihnachtsmarkt“. Dies dokumentiere einerseits besonders den deutschen Charakter, der sich andererseits vorbildlich auch an die polnische Öffentlichkeit wende und angenommen werde. Außerordentlich wichtig sei weiterhin, dass man nicht in geschlossenen Zirkeln etwas veranstalten, sondern dass man nach außen gehe und der polnischen Mehrheit zeige: Wir sind da, wir machen etwas Positives, was auch euch interessieren könnte.“ ● Stadt- und Zisterzienserkloster Himmelwitz werden in einer der letzten Ausgaben des „Schlesischen Wochenblatts“ als herausragender Touristenmittelpunkte vorgestellt; darüber hinaus gilt Himmelwitz als investorenfreundliche Gemeinde. Es wird ausgeführt, dass Himmelwitz der Ort im Kreise Groß Strehlitz sei, in dem der Genuss der Natur Alltagsprobleme vergessen lasse, die Sehenswürdigkeiten und die kulturelle Vielfalt dieser Region einen Besuch wert seien. Als besondere Attraktion der Gemeinde Himmelwitz gelten naturgemäß die erhalten gebliebenen prächtigen Klosterbauwerke der Zisterzienser. Das Kloster Himmelwitz, ein Tochterkloster des Stiftes Groß Rauden, wurde im Jahre 1282 durch Herzog Boleslaus von Oppeln gegründet und im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstört. 1733 verwüstete ein großes Feuer Kirche und Klostergebäude; beide Bauwerke wurden anschließend als äußerlich einfache Barockanlage wieder aufgebaut. Die Mehrzahl der Kirchengemälde stammt von dem großen schlesischen Maler Michael Willmann. Heute verbindet der sogenannte „Zisterzienserweg“ in Schlesien die Klöster Himmelwitz, Kamenz, Heinrichau, Wartha, Grüssau, Leubus und Trebnitz. Auch mit dem Pfund Natur wuchert Himmelwitz, d.h. weit ab von lästigen Verkehrsströmen, gelegen, bietet das Landschaftsschutzgebiet der Wälder um Stoberau und Turawa Natur pur. Diese Wälder zählen aufgrund der Pflanzenvielfalt zu den interessantesten im Oppelner Raum. Gleiches gilt für das Tierreich. so finden wir hier Störche, Kraniche und Hirsche. ● Sprechstunde in Gleiwitz. Für einen Tag „verlegte“ das Deutsche Konsulat den Sitz in Oppeln nach Gleiwitz und stand dort 50 Interessenten Rede und Antwort. Diesem Zweck diente das Büro des deutschen Honorarkonsuls in Gleiwitz. Konsul Ludwig Neudorfer stellte sich folgenden Themen: Namensänderung, allgemeine Passformalitäten, Familie, Vermögensfragen und Staatsangehörigkeit. Die Beratungsgäste zeigten sich sehr zufrieden, ihre Fragen unmittelbar am Wohnort anbringen zu können. Aufgrund der positiven Erfahrungen ist beabsichtigt, mehrmals im Jahre auswärtige Sprechstunden abzuhalten, so Konsul Neudorfer. Nach wie vor gilt jedoch: Wer seinen deutschen Pass abholen möchte, erhalte diesen jedoch nur im Vizekonsulat in Oppeln. POLITIK Schlesische Nachrichten 7/2007 Aufruf zur Treuespende An alle Bürger! Liebe Landsleute, liebe Schlesier, liebe Freunde Schlesiens! Nach 18 Jahren ruft uns wieder einmal Hannover zu unserem großen Deutschlandtreffen der Schlesier. Damit kommen wir wieder in unser Patenland zurück und hoffen, dieses wird uns wieder auf Dauer spürbar unterstützen. Die Zeichen dafür sehen positiv aus. Unsere Schlesiertreffen waren stets mächtige Demonstrationen für Schlesien, für Frieden und Aussöhnungsbereitschaft, für wahre Geschichte, für Recht und Demokratie. Das soll auch in Zukunft so bleiben! Deswegen fordere ich Sie alle auf, möglichst zahlreich nach Hannover zu kommen. In diesen Märztagen jähren sich die Demonstrationen der Deutschen für Selbstbestimmung, so bei den Sudetendeutschen zum 4. März 1919 und bei uns (Ober-)Schlesiern zum 21. März und 21. Mai 1921, der Abstimmung und den Kämpfen um den St.-Anna-Berg. Es gab jeweils sehr viele Tote, die für dieses postulierte Recht, leider nicht mit dem erhofften Erfolg, starben. Wir können unser demokratisches Recht auf Meinungsfreiheit wahrnehmen und wollen dies tun, auch wenn manch übereifriger Verfas- sungsschutz heute noch allein schon die Aussage, man fordere „eine objektive und ungeschmälerte Geschichtsdarstellung“ als „geschichtsrevisionistisch“ einstuft! Um unser Treffen organisieren zu können und nicht zu einem finanziellen Fiasko werden zu lassen, benötigen wir viel Geld. Nur mit Ihrer persönlichen Hilfe, mit der Hilfe von allen sich für Schlesien verantwortlich Fühlenden, können wir unser Ziel erreichen! Die Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien bleibt Anwalt für Schlesien und die Schlesier! Ich bitte Sie vorzugsweise um eine „Treuespende“ für die Landsmannschaft auf das Konto Nr.: 40410, BLZ 850 501 00 Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Görlitz oder eine Sonderspende auf das Konto Nr.: 260 0893 028, BLZ 380 601 86 bei der Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG. Selbstverständlich werden auf Wunsch Zuwendungsbestätigungen ausgestellt. Herzlichen Dank und Schlesien Glück auf! Christian K. Kuznik Stellv. Bundesvorsitzender Polnisches Polen verweigert Zustimmung zu einem Streubomben-Verbot. Nachdem im Libanon-Krieg 18 000 Raketen mit etwa 1,2 Millionen Minibomben durch Israel verschossen wurden, die Räumung der vielen Blindgänger (ca. 30 %) noch immer große Schwierigkeiten bereitet und nach wie vor viele Opfer kostet, trafen sich Ende Januar 49 Staaten auf einer Konferenz in Oslo, um über ein Verbot dieser Waffen zu beraten. Israel, Russland, China, Indien, die beim Einsatz von Streubomben eine Schlüsselrolle spielen, nahmen an dem Treffen nicht teil. Von den Teilnehmern stimmten 46 Staaten für ein Streubomben-Verbot ab 2008, während Japan, Rumänien und Polen ihre Zustimmung verweigerten. ● Börse in Warschau steht zum Verkauf. Polen will einen Anteil von 49 % an der Warschauer Börse verkaufen. Der polnische Staat hält insgesamt 98,8 % der Aktien der am stärksten gewachsenen Börsen im ehemaligen Ostblock mit einem Marktwert der dort notierten Unternehmen von umgerechnet 161 Milliarden Euro. Offenbar will Börsenchef Sobolewski 44 % an der bulgarischen Börse kaufen. Außerdem werden Verhandlungen über die Übernahme der slowenischen Börse in Laibach (Ljubljana) geführt, um die führende Rolle in Osteuropa zu stärken. Weiter Streit über Raketenabwehrsystem. Die Stationierung amerikanischer Raketen auf polnischem Territorium scheint für Polen beschlossene Sache zu sein. Nachdem Russland erklärt hatte, es fühle sich durch dieses Abwehrsystem bedroht und vor einem neuen Wettrüsten warnte, wird über das Thema auch in Deutschland gestritten. Außenminister Steinmeier kritisierte, Moskau sei nicht ausreichend über die US-Pläne unterrichtet worden und wurde dabei von Kanzlerin Merkel unterstützt, während einige Unionsabgeordnete Steinmeier die Bedienung antiamerikanischer Reflexe vorwarfen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Westerwelle rief dagegen Kanzlerin Merkel auf, das Wettrüsten zu stoppen, indem sie sich als Ratsvorsitzende des Europäischen Rates entsprechend einbringt. Bei Fachleuten ist umstritten, ob sich der Raketenschirm tatsächlich gegen Nordkorea oder den Iran richtet oder gegen Russland. Ob Moskau seiner Warnung, aus den Abrüstungsverträgen auszusteigen, wahr macht, bleibt sicher eine spannende Frage. ● Polen will verstärkt militärische Beziehungen zu den USA. „Die Nato ist nicht der Bündnispartner unserer Träume“. Die Äußerung des Unterstaatssekretärs im pol- 3 nischen Außenministeriums, Witold Waszcykowski, sorgte unlängst für Aufregung. Waszcykowski sieht die Nato in einer tiefen Krise, deshalb sei eine engere Sicherheitspartnerschaft mit Amerika nötig. Auch die aggressive Politik Russlands, die sich insbesondere durch die Eingriffe bei den Gas- und Öllieferungen gezeigt habe, zwinge zu einer Neuausrichtung der polnischen Verteidigungspolitik. Durch Gerhard Schröder sei außerdem hinter dem Rücken Polens ein Gasabkommen mit den Russen geschlossen worden. Im Übrigen hätten wir es in der Nato mit der Rückkehr zu den Nationalinteressen zu tun, so das Resümee des Politikers, der Polen durch den Beitritt zur Nato auch zu einem Ziel Russlands sieht. Er informierte über die polnische Forderung, Zutritt zu der amerikanischen Militärbasis und zu den Raketensilos in Polen zu erhalten. Heftiger Widerspruch kam von dem polnischen Militärexperten Roman Kuzniar, der den Schirm für überflüssig und gefährlich hält. Kuzniar war bis vor kurzem Direktor des Polnischen Instituts für Internationale Beziehungen, ein Beratergremium der Regierung. Wegen seiner negativen Expertise über den Raketenabwehrschild wurde er von Außenministerin Fotyga entlassen. ● Polnischer Minister sorgt für Eklat bei EU-Ministertreffen. Gegen Homosexuelle und die Abtreibung fand Vize-Premierminister Roman Giertych auch auf dem Treffen der EU-Bildungsminister in Heidelberg drastische Worte. Er beklagte, dass homosexuelle Propaganda immer jüngere Kinder erreiche und die Abtreibung, ein von mehreren Parlamenten legalisiertes Verbrechen und eine neue Form der Barbarei sei. Mehrer Amtskollegen rügten diese Äußerungen. ● Polnisch-jüdische Gespräche. Offenbar angeregt durch die Klage der Preußischen Treuhand in Straßburg fordert jetzt auch die Jewisch Claims Conference Entschädigungen. Anders als die Treuhand, die auch eine Rückgabe von Immobilien deutscher Vertriebener einfordert, verhandelt die jüdische Organisation nur im Hinblick auf eine Entschädigung. Dies hat im Übrigen zur Folge, dass jüdische Anspruchsberechtigte sich auch von der Preußischen Treuhand vertreten lassen. Ministerpräsident Kaczynski erklärte nach einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Jewisch Claims Conference, dass Polen den Opfern 15 % Entschädigung durch das Gesetz zubilligen wolle, was allerdings abgelehnt wurde. Unklar ist auch, ob die Regelung sich nur auf die altpolnischen Gebiete bezieht oder auch auf die deutschen Vertreibungsgebiete. Wenn auch die Juden, die innerhalb des Reichsgebietes wohnten, betroffen wären, ergäbe sich ein juristisches Problem, denn auch für die jüdischen Mitbürger galten die Vertreibungsdekrete. Würde man für sie eine Sonderregelung treffen, beträfe dies auch europäisches Recht, das derlei Differenzierungen als diskriminierend verbietet. 4 POLITIK / LESERBRIEFE Schicksal endlich ernstgenommen BdV-Landesvorsitzender Parplies zum Fernsehfilm „Die Flucht“ Erfreut hat sich der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) in NordrheinWestfalen, Hans-Günther Parplies, über den Fernsehfilm „Die Flucht“ und das öffentliche Interesse an Flucht und Vertreibung gezeigt. Am Rande einer Vorstandssitzung des Verbandes in Düsseldorf erklärte der Vertriebenenpolitiker, dass die Zeit offenbar reif sei, vorbehaltlos und unvoreingenommen über das Schicksal der Vertriebenen zu berichten. „Natürlich“, so Parplies, „hat der Film Schwächen, aber insgesamt ist er doch eine eindrucksvolle Darstellung dessen, was in Ostpreußen geschehen ist und was vor allem hoffentlich auch die junge Generation nachempfinden lässt, was Flucht und Vertreibung für den einzelnen Menschen bedeutet“. Die Vertriebenen fühlten sich damit in ihrem Schicksal ernstgenommen. Parplies regte an, vergleichbare Filme auch zu anderen Schicksalen, etwa dem der Deutschen aus Russland zu drehen. „Das könnte auch ein sinnvoller Beitrag zur Integration dieser Menschen sein, wenn ihrem Schicksal mit mehr Hintergrundwissen begegnet wird.“ Parplies warnte aber auch davor, die Vertriebenen nach zweiwöchigem Medien- rummel um den Film wieder dem Vergessen anheim fallen zu lassen. „Die Ostund Sudetendeutschen sind nicht Geschichte, sie sind da. Und die Äußerungen gerade sehr vieler jüngerer Menschen im Zusammenhang mit dem Film zeigen, dass ein fiktionaler Fernsehfilm zwar wichtig ist, dass aber noch viel mehr nötig ist, um diesen Teil der Geschichte unseres Volkes wirklich aufzuarbeiten.“ Dazu gehöre auch, dass der Verlust der historischen deutschen Ostprovinzen und ihres kulturellen Erbes auch als nationale Tragödie begriffen würden. Daraus resultierten auch politische Forderungen der Verbände der Vertriebenen, wie etwa die Unterstützung bei der Pflege, Wahrung und Erhaltung des kulturellen Erbes oder eine angemessene Darstellung der historischen deutschen Gebiete und der Vorgänge um Flucht und Vertreibung in den Schulen und in den Institutionen der Erwachsenenbildung, wie etwa der Landeszentrale für politische Bildung. „Aus Empathie muss Wissen werden“, so Parplies, „dann können wir auch mit der Unterstützung einer breiten Mehrheit für unsere Anliegen rechnen“. Fromme: Außenminister muss Gesine Schwan zurückhalten – „sichtbares Zeichen“ ist vereinbart Leserbriefe Leserbriefe CDU und CSU setzen sich seit Jahren für die Errichtung eines „Zentrums gegen Vertreibungen“ in Berlin ein. Zu den neuerlichen Ãußerungen der Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Beziehungen, Prof. Dr. Gesine Schwan, mit denen sie sich gegen die Errichtung eines „Zentrums gegen Vertreibungen“ wendet, erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSUBundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vom 11. November 2005 wurde vereinbart: „Die Koalition bekennt sich zur gesellschaftlichen wie historischen Aufarbeitung von Zwangsmigration, Flucht und Vertreibung. Wir wollen im Geiste der Versöhnung auch in Berlin ein ‚Sichtbares Zeichen’ setzen“. In dieser Formulierung kommt der eindeutige und gemeinsame Wille der die Regierung tragenden Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD zum Ausdruck. Daher kann es nicht sein, dass die Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Beziehungen, die beim Auswärtigen Amt ressortiert, durch ihr Verhalten Ressortiments bei unseren polnischen Nachbarn gegenüber diesem Projekt noch zusätzlich schürt. CDU und CSU setzen sich seit Jahren für die Errichtung eines „Zentrums gegen Vertreibungen“ in Berlin ein. Dabei wurde von Anfang an davon aus- Schlesische Nachrichten 7/2007 gegangen, sich nicht ausschließlich mit der Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges, sondern mit den europäischen Vertreibungen im 20. Jahrhundert zu beschäftigen. Die bisherigen konzeptionellen Überlegungen für die Errichtung eines „sichtbaren Zeichen“ in Berlin (so wie die Einrichtung im Koalitionsvertrag bezeichnet ist) gehen auch von einem Ansatz aus, der die Vertreibungen in Europa im 20. Jahrhundert mit ihren Ursachen und Wirkungen also in ihrem jeweiligen Kontext in den Blick nimmt. Wie man angesichts der bisherigen sorgsamen Arbeiten, einer ebenso auf historische Wahrheit wie auch auf Versöhnung und Aussöhnung ausgerichteten Einrichtung den Vorwurf erheben kann, diese „würde die deutschen Vertriebenen in einer Opferrolle darstellen, die nicht dem tatsächlichen Geschichtsverlauf entspricht“, ist mir unerfindlich. Das im Koalitionsvertrag vereinbarte „sichtbare Zeichen“ ist ein Projekt, was von der Bundesregierung und der sie tragenden Parteien gestützt wird. Da ist es äußerst misslich, wenn die Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Beziehungen immer wieder in dem Land Ãngste schürt, das dem Projekt ohnehin negativ gegenübersteht. Daher ist jetzt der Bundesaußenminister gefordert, Frau Schwan aufzufordern, die Politik der Großen Koalition zu unterstützen, anstatt die Projekte der eigenen Regierung im Ausland in Misskredit zu bringen. Korrektur zu SN 4/2007, S. 4 – Herrn Frh. von Zedlitz Herr Frhr. von Zedlitz hat die Klarstellung in der SN 2/2007 wieder korrigiert, wenn jetzt auch nur in einem Fall, so bin ich veranlasst, dazu Stellung zu nehmen. Hierbei geht es um die Benennung, „auch der Fromme genannt“, von Herzog Heinrich dem I., dem Gemahl der Hl. Hed- wig. Herr Frh. von Zedlitz sieht es als einen fundamentalen Fehler, wenn Heinrich der I. nicht nur der Bärtige, sondern auch noch der Fromme genannt wird. Dies steht aber so in der Chronik von Dießen. Hans Joachim Toepsch, Hann. Münden Auszug aus der Chronik: Schlesische Nachrichten 7/2007 LESERBRIEFE / ZEITGESCHEHEN Mein Testament und Schlesien Liebe heimattreue Schlesier, immer wieder kommt es vor, dass schlesische Landsleute ihre Erbschaft nicht geregelt haben und später der Fiskus als Erbe auftritt. Bitte denken Sie daran. dass unsere Landsmannschaft dringend auf die notwendige Unterstützung unserer schlesischen Landsleute angewiesen ist und dass Sie sie für den Fall einer letztwilligen Verfügung bedenken können. Deshalb teilen wir Ihnen mit, wie ein Testament zugunsten der Landsmannschaft Schlesien lauten könnte. Dabei sollten Sie beachten, dass dieses Testament in allen seinen Teilen handschriftlich gefertigt werden muss. Daneben kommt auch noch eine notarielle Beurkundung in Betracht. Der Text für das Testament könnte lauten: ,,Testament Hiermit setze ich die Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e.V. –, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter, zu meiner Erbin ein. Ort, Datum, Unterschrift“ Selbstverständlich können Sie auch in einem Testament verfügen, dass die Landsmannschaft bezüglich einzelner Vermögensgegenstände bedacht werden soll. Soweit andere Erben vorhanden sind, würde dies der Landsmannschaft dann einen entsprechenden Herausgabeanspruch begründen. Sie können das Testament bei sich verwahren – und es jederzeit ändern. Sie können auch ein bereits bestehendes Testament jederzeit ändern, soweit Sie keinen Erbvertrag abgeschlossen haben. Das geschriebene Testament können Sie bei sich verwahren oder es beim Amtsgericht hinterlegen. In diesem Fall hätten Sie die Gewähr, dass Ihr Testament von Amts wegen berücksichtigt wird und nicht verloren gehen kann. Selbst dann, wenn Sie das Testament beim Amtsgericht hinterlegt haben, können Sie jederzeit neu testieren. Wir danken Ihnen im Voraus! Ihre Landsmannschaft Schlesien, Ihre Landsmannschaft für Schlesien! 5 Zitat Die Flüchtlinge wussten (…) nicht, wo sie ihre Bleibe finden würden. Sie sind einfach in die Ferne gegangen, wurden oft sogar mehrmals vertrieben. Man darf nicht vergessen, dass das ursprünglich Menschen waren, die viel Geld hatten und aus einem unheimlich fruchtbaren Land kamen. Deren Produktion überschritt bei weitem die von Bayern oder SchleswigHolstein. Und auf einmal wurden sie als „Lumpen“ und „lausiges Pack“ beschimpft. Keiner wollte sie haben. Ich war gestern in Leipzig in einer Ausstellung vom Haus der Geschichte: „Flucht, Vertreibung, Integration“. (…) ich war ganz erstaunt, dass die Vergewaltigungen der Frauen am Ende des Krieges nicht darin vorkamen. Komisch, dachte ich, das ist doch millionenfach passiert und geschieht noch immer auf der ganzen Welt: Die Entehrung der Frauen, eine völlig archaische Form, das besiegte Volk zu erniedrigen. Maria Furtwängler (Hauptdarstellerin in der Rolle der ostpreußischen Gräfin Lena von Mahlenberg im zweiteiligen TV-Drama „Die Flucht" von Kai Wessel) im arte-Interview Die Stunde der Ignoranten Quasselrunde bei Sabine Christiansen Wer am Sonntagabend (4. März 2007) im ARD-Programm den ersten Teil des Films „Die Flucht“ gesehen und die anschließende Diskussionsrunde bei Sabine Christiansen hat über sich ergehen lassen, kann nur den Kopf geschüttelt haben über diese geballte Ladung an Ignoranz, die sich da auf dem Bildsschirm austobte! Wer sucht eigentlich und nach welchen Kriterien die Leute aus, die da ungehemmt ihre Unkenntnis verbreiten dürfen? Egon Bahr (85), der greise Zimmermann der Ostverträge, schwelgte in außenpolitischen Erinnerungen aus seiner Aktivenzeit; auch der bayerische Innenminister Günther Beckstein (64) sagte nur Belangloses und lobte die Sudetendeutschen in Bayern als „vierten Stamm“, obwohl man weiß, dass die Landesregierung dem „Sudetendeutschen Haus“ in München laufend die Gelder kürzt; Tatjana Gräfin Dönhoff (48), die Verfasserin des Filmdrehbuchs, wollte in merkwürdig begründeter Geschichtsblindheit nur noch „nach vorne schauen“; Literaturkritiker Hellmuth Karasek (73), der immerhin im mährischen Brünn geboren und im oberschlesischen Bie- >>> Das zweisprachige Straßenschild als Vorbild Könnte es nicht auch zweisprachige Orts- und Straßennamensbezeichnungen in Oberschlesien geben, nachdem Polen jetzt in der EU ist? Die deutsche Bevölkerung in Italien genießt dieses Recht, warum nicht die deutsche Bevölkerung in Polen? Erika Young, Kissing Straßenschild in Meran, Südtirol-Italien Foto: Erika Young Zu „Die Kinder der Flucht“, SN 5/2007, S. 6 Der Leserbrief von Georg Friebe aus Roetgen verdient größte Hochachtung. Die sachliche Klarstellung der Geschichtsklitterung über die Tragödie von Flucht und Vertreibung und die Fehldeutung der Festlegungen von Potsdam 1945 sind leider wenigen Menschen unserer Republik bekannt. Eine Richtigstellung durch solche TV-Produktionen erfolgt nicht. Die verantwortlichen Wissenschaftler sollten von unseren Landmannschaften offiziell aufgefordert werden, zu diesen falschen Darstellungen unserer Geschichte, in unseren Medien, Stellung zu nehmen. Zur Podiumsdiskussion am 21. 3. 2007 in Leipzig, zum Thema: „Flucht und Vertreibung – Erinnern ohne zu spalten“, werden wir wieder meines Erachtens nicht ausreichend vertreten. Bei der Aufarbeitung dieser schlimmen Zeit sind alle Seiten der historischen Wahrheit und damit der unbedingten Objektivität verpflichtet. Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit sollten sich in der Politik zusammenfinden. Heinz Stephan, Bockelwitz Zu „Nationalstolz eint Polen“ von Rudi Pawelka, SN 4/2007, S. 1 Die Analyse des Nationalstolzes Polens trifft den „Nagel auf den Kopf“. Pessimismus ist berechtigt, ob die sogenannten Staatstragenden Elemente Polens jemals ihr Denken und Handeln ändern werden; trotzdem nehmen in Deutschland die sogenannten Eliten mehrheitlich eine servile Haltung für Polen ein. Denen sei ins Gesangbuch geschrieben: Es bringt nichts, im Gegenteil. Dies ist auch ziemlich gleichgültig für den „Mann auf der Straße“, hier wie drüben. Er ist tausendmal klüger als seine Mächtigen. Darum gilt auch hier die Losung: „Wir sind das Volk“, auch wir, die noch lebenden Autochthonen, lateinisch: Terrigenae (aus der Erde geboren). Schlesier also, als von Nationen noch lange keine Rede war. Legendäre Völkerstämme, Silinger, Wandalen, Slawen usw. siedelten auf schlesischer Erde. Völkerwanderungen entleerten niemals vollständig das Land. Immer blieb etwas. Deutscher oder Pole ist man vom Pass her, Schlesier ist man vom Herzen bis in alle Ewigkeit. Lothar Wolf, Hamburg TERMINE 5. April 2007, Ostdeutsche Heimatstube, Neuss, Oberstr. 17. „Tage der offenen Tür“ mit Kaffeestunde „Frühlingsliedersingen zur Osterzeit“, von 15 – 18 Uhr 6. April 2007, 15 – 18 Uhr: Tag der offenen Tür mit Kaffeetafel. Filmvorführung und Wortbeiträge bedeutender Autoren in der „Ostdeutschen Heimatstube“ in Neuss, Oberstraße 17, Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Neuss 14. April 2007, 15 Uhr: Schlesier-Treffen in Diepholz/Niedersachsen, Gaststätte Laker-Wiele, Steinstr. 33 Die Lokalzeitung als Zeitzeugin, Einblicke in das „Bunzlauer Stadtblatt“ (1881-1945) Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Abteilung des Keramikmuseums in Bunzlau und der Bundesheimatgruppe Bunzlau zu Siegburg Ausstellungsdauer: 25. März 2007 bis 28. Mai 2007 HAUS SCHLESIEN Museum für schlesische Landeskunde Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter-Heisterbacherrott Tel.: 0 22 44/8 86-0, E-mail: museum@hausschlesien.de, Internet: www.hausschlesien.de 6 ZEITGESCHEHEN >>> litz aufgewachsen ist und der noch dazu das Buch „Auf der Flucht. Erinnerungen“ (2004) veröffentlicht hat, wusste keine literarischen Aufarbeitungen des Jahrhundertthemas „Flucht und Vertreibung“ zu nennen, wie sie Marion Gräfin Dönhoff, Christian Graf Krockow, Arno Surminski, Christine Brückner, Horst Bienek, Siegfried Lenz für alle deutschen Ostprovinzen geliefert haben. Als der Pole Marek Cichocki, Berater seines Staatspräsidenten, beklagte, dass die polnischen Vertriebenen unerwähnt blieben, wusste ihm keiner aus der Berliner Ignorantenrunde zu erwidern, dass die „ostpolnischen“ Gebiete erst 1920 durch Marschall Jozef Pilsudski (1867-1935) in einem Angriffskrieg erobert worden und dass die Polen in den Gebieten um Wilna und Lemberg eine Minderheit in Litauen und der Ukraine gewesen waren, ganz anders als die Schlesier, Pommern und Ostpreußen in Deutschland; als er vom Nachkriegslager Lamsdorf in Oberschlesien sprach, wo 1945/46 über 8000 deutsche Zivilisten, darunter viele Kinder, gequält und 6480 ermordet worden waren, und von den Tätern, die heute (!) in Polen verfolgt würden, wies ihn niemand zurecht, dass der Hauptverantwortliche Czeslaw Geborski (1925-2006) erst 1958 angeklagt und dann freigesprochen worden und während des zweiten, 2001 angestrengten, aber offensichtlich verschleppten Prozesses verstorben war. Und selbst Michael Stürmer (69), Geschichtsprofessor und angeblicher Experte für diese Frage, wusste zwar artig die englische Fassung des „Potsdamer Protokolls“ zu zitieren, erwähnte aber mit keinem Wort die „wilden Vertreibungen“, die bereits zehn Wochen zuvor eingesetzt und zahlreiche Todesopfer gefordert hatten. Das Thema wurde auf breiter Front zerredet! Über die Untergangsgeschichte, die heute noch schmerzt, der preußisch-deutschen Ostprovinzen mit ihrer reichen Kultur verlor niemand ein Wort: Da saßen sieben Blinde, die unentwegt von der Farbe spra- Internationaler Kongress der Vertriebenen und Flüchtlinge in Europa Die „Unione Degli Istriani“, eine italienische Vertriebenen-Organisation mit Sitz in Triest, hat für den 29., 30. und 31. März 2007 zum „1. Internationalen Kongress der Vertriebenen und Flüchtlingen in Europa“ aufgerufen und nach Triest eingeladen. Zahlreiche Vertriebenen-Organisationen haben sich bereits zu diesem Kongress angemeldet. U. a. wird auch die Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien, die Landsmannschaft der Ostpreußen und die Sudetendeutsche Landsmannschaft vertreten sein. Ziel des Kongresses ist, so die „Unione Degli Istriani“, „die Suche nach neuen Formen der Vereinigung und der Entwicklung der Vertriebenen und Flüchtlingsverbände auf europäischer Ebene, um die weiterhin bestehenden Probleme in den maßgeblichen europäischen Institutionen und in den Institutionen der von Verfolgung und Vertreibung ganzer Völker und damit des Völkermordes betreffenden Staaten zu diskutieren und zu lösen.“ Das ist u. a.: – Die Anerkennung der Vertreibung als Verbrechen, – Die Anerkennung des Rückkehrrechts der Vertriebenen und Flüchtlinge und der nachkommenden Generationen in ihre Heimat, – Die Rückgabe der widerrechtlich beschlagnahmten und verstaatlichten Flächen, Grundstücke und Immobilien, – Die Bekanntmachung der Tragödie der Flucht und Vertreibung in ganz Europa durch einen jährlich feierlich zu begehenden Gedenktag, – Gründung der Europäischen Union der Flüchtlinge und Vertriebenen. Interessant ist es, dass eine italienische Vertriebenenorganisation sich für den Zusammenschluss der europäischen Vertriebenenverbände stark macht! Gerechtigkeit ist nicht das Liegenlassen von Unrecht. Gerechtigkeit ist das Anerkennen des begangenen Unrechts und das Aufarbeiten in Wort und Tat! Schlesische Nachrichten 7/2007 chen! Der einzige Lichtblick in dieser Finsternis war das Ehepaar Küster im Publikum, das ein schlesisches Schloss im Hirschberger Tal zurückgekauft und auf eigene Kosten renoviert hat und damit zeigt, wie Versöhnung aussehen könnte. Der Film ist mit kräftigem Vorauslob bedacht worden, so konnte man in allen Zeitungen lesen, das wäre nun der erste Film, der sich dieses Themas annähme, Auch das ist haarsträubender Unsinn! Neben Dutzenden von Filmdokumentationen mit Zeugenbefragungen sind alle großen Vertreibungsromane verfilmt worden: Horst Bieneks „Erste Polka“ 1978, Siegfried Lenz’„Heimatmuseum“ 1987, Arno Surminskis „Jokehnen“ 1987 und weiterhin die von Christine Brückner und Christian Graf Krockow. Warum, so fragte man sich nach der wirren Sendung, saß nicht Erika Steinbach, die kenntnisreiche Präsidentin des „Bundes der Vertriebenen“, mit in der Diskussionsrunde, warum nicht der Schriftsteller Arno Surminski (1934), dessen Eltern 1945 verschleppt worden und nie zurückgekehrt waren? Zeitzeugen aber waren, so schien es, nicht gefragt. Da konnte man sich nur freuen, dass am Montagmorgen (5. März 2007) um 6.45 Uhr im Kölner „Deutschlandfunk“ der Historiker Dr. Heinrich Schwendemann von der Universität Freiburg zum Film befragt wurde, der klare Auskunft gab, was ihm missfallen hat und der über diese Thematik eine Habilitationsarbeit schreibt. Jörg Bernhard Bilke Nachrichten aus Görlitz Aus der Sächsischen Zeitung für die schlesische Region Görlitz ✍ IHK fordert Radikalkur fürs Rathaus. Die Stadt soll bis 250 Stellen einsparen und damit acht Millionen Euro pro Jahr für wichtige Investitionen frei machen. Die Görlitzer Verwaltung ist seit dem vorigen Sommer besser geworden, aber immer noch viel zu groß und damit zu teuer. Das erklärte der Leiter der Industrie- und Handelskammer Görlitz, Christian Puppe. Vor Journalisten forderte er gemeinsam mit Unternehmern eine radikale Verkleinerung der Verwaltung um etwa ein Drittel der jetzigen Belegschaft. 220 bis 250 der derzeit 750 Stellen seien verzichtbar, betonte Puppe. Allerdings sei ein solcher Einschnitt bis Herbst 2008 nicht möglich, weil ein „unglücklicher Haustarif“ Entlassungen bei der Stadt ausschließe. ✍ Telekom entscheidet sich gegen Görlitz. Enttäuschung und Stolz hielten sich jetzt in Görlitz die Waage, nachdem die Deutsche Telekom ihre Entscheidung über die künftige T-City bekannt gegeben hatte. In Friedrichshafen am Bodensee will der Bonner Konzern in den nächsten fünf Jahren mehr als 100 Millionen Euro in modernste Telekommunikation investieren. Auch die Neißestadt hatte sich als T-City beworben. Oberbürgermeister Joachim Paulick war zur Bekanntgabe der Siegerstadt nach Bonn gefahren und konnte anschließend seine Enttäuschung nicht verhehlen: „Wir hatten uns mit guten Projekten beworben. Ich kenne nicht die Gründe, die für Friedrichshafen sprachen.“ Die Görlitzer wollen ihre Ideen trotzdem umsetzen und sehen sich nach neuen Partnern um. ✍ Ein Schatz wird hundert. Am 28. Februar 1907 wurden die Volksbücherei und der Lesesaal in Görlitz mit einem Bestand von 2700 Büchern eröffnet. Pünktlich zum runden Geburtstag bekam das Haus eine doppelte Auffrischung. Zuerst entsteht direkt neben dem historischen Gebäude ein Neubau. Wenn er im Herbst fertig ist, zieht die Bibliothek für ein Jahr dorthin um, dann wird das alte Domizil saniert. Ende 2008 soll es dadurch erstmals in der Geschichte des Hauses möglich sein, auch die Bücher aus dem Magazin den Lesern zugänglich zu machen. Insgesamt stehen dann fast 80000 Bücher zur Ausleihe in den Regalen. Mit einem feierlichen Festakt in der Annenkapelle wurde jetzt das 100jährige Bestehen der Görlitzer Stadtbibliothek gefeiert. Die Gründung der ersten öffentlichen, allen Ständen und Berufsklassen zugänglichen Volksbibliothek ist dem Görlitzer Otto Müller zu verdanken, der 120000 Reichsmark für den Bau in der Jochmannstraße spendete. Schlesische Nachrichten 7/2007 DEUTSCHLANDTREFFEN DER SCHLESIER / LM SCHLESIEN Bonner Schlesier trauern um Günter Reichardt Deutschlandtreffen der Schlesier Schlesien verpflichtet! 29. 6./1. 7. 2007 in Hannover (Messegelände) Kurz – Programm Freitag, 29. 6. 2007 (Stadtzentrum Hannover) 17.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst 19.30 Uhr Kulturveranstaltung der Stiftung Schlesien Samstag, 30.06.2007 10.00 Uhr Festliche Stunde (Eröffnung) 13.00 Uhr Schlesische Sommerakademie 2007 (in Tradition der Friedrich- Wilhelms- Universität zu Breslau) 14.00 Uhr Bundesmitarbeiterkongress 17.00 Uhr Heimatabend Sonntag, 01.07.2007 09.30 Uhr Katholischer Gottesdienst 09.30 Uhr Evangelischer Gottesdienst 11.30 Uhr Politische Hauptkundgebung Wir laden herzlich ein! Auf Wiedersehen in Hannover! Schlesien Glückauf! Damian Spielvogel Organisationsleiter WICHTIG! WICHTIG! WICHTIG! WICHTIG! WICHTIG! WICHTIG! WICHTIG! Die Zeichnung der Sonderspende für das Deutschlandtreffen der Schlesier 2007 wird nach wie vor erbeten und dringender benötigt denn je! Sonderkonto: Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG / Konto-Nr.: 260 0893 028 / BLZ: 380 601 86 Landsmannschaft Schlesien als Vermittler eines objektiven Geschichtsbildes Mitte März dieses Jahres gastierte auf Einladung der Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien e.V. – Bundesleitung – erneut eine Gruppe von Jugendlichen aus dem oberschlesischen Industriegebiet im Haus Schlesien (Königswinter). Dank der finanziellen Unterstützung durch das Bundesministerium des Innern konnten die jungen Teilnehmer sich mit verschiedenen deutsch-polnischen Themen der Vergangenheit und der Gegenwart, mit dem Schwerpunkt Schlesien, auseinandersetzen. Die Besichtigung des Museums für schlesische Landeskunde im Haus Schlesien, des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen, des Kölner Doms, des Mariendoms in Velbert – Neviges, des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 7 Der Direktor der Stiftung Haus Oberschlesien begrüßt die Jugendlichen im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen in Bonn oder auch des Konrad-Adenauer-Hauses in Rhöndorf gehörten zum Programm. Zahlreiche Referenten, wie bei- Die Bonner Landsmannschaft Schlesien trauert um Günter Reichardt. Er erreichte das gesegnete hohe Alter von 96 Jahren. Der 1911 in der niederschlesischen Hauptstadt Breslau Geborene kam nach der Vertreibung auf Umwegen durch seine berufliche Laufbahn 1963 nach Bonn um als Oberamtsrat tätig zu sein. Günter Reichardt schloss sich bald den Aktivitäten der Kreisgruppe Bonn der Landsmannschaft Schlesien an und engagierte sich blitzschnell mit seinem schlesischen Humor im geschäftsführenden Vorstand. Seit 1976 war er Vorstandsmitglied und Schatzmeister, dabei kümmerte er sich auch um den Vertrieb des „Blättels“ (Mitteilungsblatt der Kreisgruppe). Bei den Schlesiern in Bonn war er so beliebt, dass er es sich auch im hohen Alter nicht nehmen ließ, sich der Betreuung alter und kranker Mitglieder anzunehmen. Seine eigene Identität leugnete er nie. In den achtziger Jahren erforschte er mit Erfolg die Geschichte des Vorgängervereins der Kreisgruppe: „SchlesierVerein zu Bonn 1893“. Für seine Verdienste um die schlesische Heimat und wurde er mehrfach mit Verdienstnadeln ausgezeichnet, zuletzt erhielt er das Schlesierkreuz. Von der Kreisgruppe Bonn der Landsmannschaft Schlesien wurde er 2005 zum Ehrenmitglied ernannt. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Michael Ferber Die jüdischchristliche Symbolik des Mariendoms in Velbert – Neviges und seine Verbindung zu der St. JosefKirche in Hindenburg OS werden von Joachim Karwoczik erläutert spielsweise Prof. Dr. Michael Pietsch, Johannes Golawski, Nicola Remig oder auch Dr. Stephan Kaiser konnten gewonnen werden. Die Leitung der Maßnahme hatte Joachim Karwoczik inne, der von Damian Spielvogel unterstützt wurde, der dieses Projekt vorbereitet hat. Nicola Remig führt durch das Museum für schlesische Landeskunde im Haus Schlesien 8 LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN Erfolgreicher 4. Neujahrsempfang des BdV Hamburg im neuen Haus Es war eine Mutprobe, vor allem für die älteren Landsleute, sich trotz Sturm und peitschenden Regens, treu, rüstig und nun bereits zum vierten Empfang des Landesvorstandes im neuen Haus der Heimat am ‚Großen Michel’ einzufinden. Bereits am Vortage war unser „Haus der Heimat“-Buchstaben-Element vom alten Haus, von dem es 2003 entfernt worden war, zur Ludwig-Erhard-Straße gebracht worden – aber leider nur zum Neujahrsempfang, denn der Kirchenvorstand befürchtete, unseres Erachtens absolut zu Unrecht, das gesamte Haus würde dadurch ‚dominiert’ .... Nachdem der Empfang durch einen Berliner Melodienreigen eingeleitet worden war, begrüßte Landesvorsitzender Gunter Ziegler die Teilnehmer. Unser Haus der Heimat, Treffpunkt der ostund mitteldeutschen, sowie südosteuropäischen Vertriebenen, Aussiedler und Siedlungsdeutschen, einer der Mittelpunkte für Migrationhilfe der Hansestadt in HmbNeustadt, Teilfeld 1/Ludwig-Erhard-Straße. Ldm. Ziegler, Piesch und Klingbeutel als Geschäftsführender Landesvorstand inmitten der Landesvorstände. v.l. Ldl. Freydang, Dr. F. Buchmann, G. Ziegler, V. Koch, H. Langkavel, Stv. Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien-Rübezahl, Ldm. Thams mit Ehefrau, I. Schlitte, D. Neumann, O. Trapp u.a. Nach Sektempfang und rustikalem Buffet fanden wir uns zur Vorstellung des „Haus der Heimat“-Elements zusammen. Einer Oberschlesierin sei für die Erstellung und Kostenübernahme sehr herzlich gedankt. W.J.C. Piesch Stimmungsvoller Karnevalsball und Kostümfest in Neuss Der schöne Pfarrsaal von St.Cornelius in Erfttal war wiederum Treffpunkt von froh gelaunten Schlesiern und Nichtschlesiern, hauptsächlich Angehörige der jüngeren Generation. Sie erlebten einen stimmungsvollen Abend, der bis in die tiefe Nacht dauerte und seinesgleichen sucht. Hierzu trug maßgeblich die Tanzband „DUO DANCE BIT“ bei, die alle musikalischen Register zog. Die vorjährige Veranstaltung war so gut angekommen, dass die diesjährige schon nach wenigen Stunden „ausverkauft“ war. Eine besondere Überraschung war der Auftritt der „Dancing-Girls“ vom TSV Norf unter der rührigen Leitung von Waltraud Bayen. Begeisterungsstürme begleiteten die gekonnten Darbietungen der jungen Mädels in ihrem modernen Outfit. Ein absoluter Höhepunkt war der Empfang des Neusser Prinzenpaares Prinz Ulrich I. und Prinzessin NOVESIA Jane I., begleitet von der Stadt- und Prinzengarde. Das jährliche Motto „NOVESIA-SILESIA“ (Neuss-Schlesien) drückte erneut die Verbundenheit mit den Menschen aus dem Osten sinnbildlich aus. Prinzenorden wurden überreicht an Werner Krystossek, Helga Fietz und an den LM-Vorsitzenden Theo Jantosch, der dem Prinzenpaar eine Spende für die Barbaraschule in Neuss in Verbindung mit einem Atlasbuch zur Geschichte der deutschen Ostgebiete überreichte. Sechs der schönsten der zahlreichen geschmackvollen Kostüme erhielten verdiente Preise. Harmonisch und familiär nach Schlesierart verlief diese erste große Veranstaltung der Kreisgruppe Neuss im neuen Jahr. Theo Jantosch Schlesische Nachrichten 7/2007 Faschingsfeier bei den Rastatter Oberschlesiern Jedes Jahr wird in der Faschingszeit bei den Rastatter Oberschlesiern so richtig auf die Pauke gehauen. Mit einer Begrüßungsrede des Vorsitzenden Franz Obruschnik wurde das Fest in diesem Jahr im Park-Restaurant eröffnet. Nach einigen gemeinsam gesungenen Karnevalsliedern kamen unsere Büttredner und Spaßmacher zum Zuge. Unsere Spaßmacherin Elisabeth Krensel erzählte eine selbst gedichtete Schmunzelgeschichte. Unsere Kulturreferentin Inge Zajons brachte mit ihrem „Heißen-Höschen“-Sketch den Saal auf die richtige Betriebstemperatur. Der Höhepunkt war Nana Mouskouri (alias Ursel Krzemien) mit zwei Liedern, u.a. „Weiße Rosen aus Athen“. Es wurde geschunkelt, gesungen und getanzt. Ein gelungener Nachmittag, auch für die ältere Generation! Franz Obruschnik Stimmungsvoller Karnevalsnachmittag beim BdV Kreisverband Düsseldorf e.V. Mit großer Beteiligung aller Landsmannschaften hatte am 10. Februar 2007 der BdV Kreisverband Düsseldorf e.V. unter dem Vorsitz von Christoph Wylezol zu einem Karnevalsnachmittag unter dem Motto „Fröhliche Ostseewellen“ eingeladen. Die bunten Kappen und originellen Kostüme der Besucher waren eine schöne Ergänzung zum farbenfroh geschmückten Saal. Präsident Hartmut Stelzer führte durch das abwechslungsreich gestaltete Programm. Für schwungvolle Stimmung sorgte die Silesia-Garde aus Wesel mit ihren „Rübezahl-Zwergen“ und der „Rübezahl-Palastgarde“ mit ihren temperamentvollen Tanzeinlagen. Das Musiker-Duo aus Mülheim animierte das Publikum zum vergnüglichen Mitsingen, Schunkeln und Tanzen. Für die durstigen Kehlen gab es Altbier vom Fass, für den Magen Schnäpse aus den ostdeutschen Regionen und gegen den Hunger knackige Krakauer-Würstchen und gut belegte Brote. Zum Kaffee wurde frischer Streusel- und Mohnkuchen einer schlesischen Bäckerei aus Schwelm angeboten. Die Veranstaltung, die der BdV in Eigenregie durchführte, verlief zur Zufriedenheit aller. Die hierfür eingesetzte BdV-Mannschaft bewies eine harmonische Zusammenarbeit. Christoph Wylezol Schlesische Nachrichten 7/2007 LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN Neujahrsempfang beim Kreisverband Erfurt Zu seinem Neujahrsempfang hatte der BdV – Kreisvorstand die Vorstände der einzelnen Gruppen in der letzten Januarwoche 2007 eingeladen. Die Geschäftsstelle in der Michaelisstraße bot kaum Platz für alle Teilnehmer unter denen sich Erwin Böhm als Leiter der Ostbrandenburger, Frau Mund von den Sudetendeutschen sowie die Chefin der Schlesier in Erfurt, Hertha Jödecke befanden. Somit waren die Spitzen der drei wichtigsten und zahlenmäßig stärksten Vertreibungsgruppen anwesend. Erstmals nahm auch eine Abordnung der neu geschaffenen Jugendgruppe mit ihrem Obmann am Empfang teil, für die sich der Tag zu einer Geschichtsstunde entwickelte. Horst Jüngling als Vorsitzender eröffnete die Veranstaltung mit einem Referat in dem er explizit die momentan sinistere Situation darlegte sowie die Zukunftsprognose für den Kreisverband messerscharf analysierte. Sowohl die sich stets ruckläufig entwickelnde Anzahl der Erlebnisgeneration, ebenso wie eine sich abzeichnende Abnahme der Mitgliederzahlen zwingen zum schnellen Umdenken in der Verbandsarbeit. Zusammenschluss bzw. Vernetzung lautet daher das aktuelle Leitwort. Oberste Richtlinie unseres Handelns muss das Zusammengehen aller Vertriebenengruppen sowie rigorose Sparsamkeit sein! Dahinter verbirgt sich nichts weiter, als gemeinsame Vertriebenenarbeit, gemeinsame Veranstaltungen bis hin zu gemeinsamer Jugendarbeit sowie aktive Teilnahme an politischen Veranstaltungen. Die Verbandsarbeit erschöpft sich eben nicht in Brauchtumstagen und Kaffeerunden sondern fordert energisches Vertreten unserer Standpunkte in der Öffentlichkeit. Angedacht ist als erste Maßnahme, das verstärkt die Geschäftsstelle für derartige Zwe- Die Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien e.V., bietet an (Angebote und Preise/Stand: 1. 1. 2007) Faltblatt Schlesien Faltblatt Mitgliederwerbung – mit eingedrucktem Aufnahmeantrag (als Postkarte) Versandkosten müssen in Rechnung gestellt werden. kostenlos kostenlos Zum käuflichen Erwerb (zuzüglich Versandkosten) Broschüre: „40 Jahre Landsmannschaft Schlesien“ (eine Dokumentation) Broschüre: „50 Jahre Landsmannschaft Schlesien – Eine Dokumentation“ Landkarte „Heimat Schlesien – Vaterland Deutschland – Zukunft Europa“ (eine Schlesien-Landkarte, mit kurzer Darstellung der Geschichte Schlesiens von Dr. Herbert Hupka) Mitgliedskarte Mitgliedskarteikarte Urkunde für langjährige Mitgliedschaft (ohne eingedruckte Jahresangabe) Ehrenurkunde Anstecknadel (ohne Kranz) Ansteckbrosche (ohne Kranz) Treuenadel (mit Kranz) „Silber“ Treuebrosche (mit Kranz) „Silber“ Treuenadel (mit Kranz) „Gold“ Treuebrosche (mit Kranz) „Gold“ Kranzschleife Es stehen 3 Wappenbannerfahnen „Breslau“ zur Verfügung: Breite: 1,20 m, Länge: 2,00 m, Einzelpreis: € 002,00 € 004,00 € 003,00 € 000,70 € 000,70 € 001,70 € 002,00 € 003,00 € 004,00 € 006,00 € 006,20 € 007,00 € 007,20 € 013,00 € 100,00 Für den internen Bedarf der Mitgliederbetreuung der Gliederungen der Landsmannschaft Schlesien (Antragstellung ist notwenig): Ehrennadel Silber Ehrennadel Gold Ehrenurkunde Versandkosten Schlesierkreuz einschl. Urkunde einschl. Urkunde Bestellungen an: Landsmannschaft Schlesien, Bundesgeschäftstelle, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter Tel. 0 22 44 / 92 59 – 0, Fax 0 22 44 / 92 59-290 Ls.buchhaltung@freenet.de € 022,00 € 057,00 € 007,00 € 005,20 € 067,00 9 cke zu nutzen ist. Erwin Böhm begrüßte diesen Vorschlag ausdrücklich, da dadurch Mittel einzusparen sind, die anderweitig zum Einsatz gelangen. Des weitem soll durch Umgestaltung unserer Räumlichkeiten ein verbessertes Platzangebot auch größere Veranstaltungen entstehen. Auf Vorschlag von Adam Pippus, Chef der Erfurter Donauschwaben besteht die Möglichkeit für alle BdV – Mitglieder der Landeshauptstadt, am zentralen Treffen der Donauschwaben teilzunehmen. Diese große, im Zwei-Jahres-Rythmus stattfindende Zusammenkunft mit internationaler Beteiligung, sowie Auftritt der legendären Trachtentanzgruppe, stellt quasi einen kulturellen als auch politischen Höhepunkt in der Vertriebenarbeit dar. Vorerst erhielt unser Kreisverband ein Kartenkontingent von 40 Karten für das in Alach geplante Treffen, zugeteilt. In der folgenden Diskussionsrunde zur zukünftigen Verbandsarbeit sicherten Frau Mund und Hertha Jödecke ihre Unterstützung für den ehrenamtlich agierenden Vorstand sowie die Jugendgruppe zu. Auf Initiative von Herrn N. Schütz, Leiter der Gruppe Jugend und Schule im Landesverband, gelang es der neu gegründeten Erfurter Jugendgruppe einen ersten Auftritt zu ermöglichen. Nach Absprache mit Herrn Pauer aus Eisenach fand dieser anlässlich des Totengedenkens der sudetendeutschen Opfer von 1919 am 4. März 2007 auf dem Erfurter Hauptfriedhof statt. Hans-Peter Brachmanski Ostergrüße „Lieber Beuthener, liebe Oberschlesier, liebe Freunde, wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein schönes Osterfest und herrliche Feiertage. Freuen wir uns gemeinsam auf die neue Jahreszeit.“ Der Vorstand des Beuthener Heimatkreises Elisabeth Jung und Paul Giehl verstorben Die Kreisgruppe Schlesien in Schleswig hat zwei langjährige Mitglieder durch den Tod verloren. Am 27. Januar 2007 verstarb unsere Elisabeth Jung aus Sakrau, Kreis Oels und am 14. Februar Paul Giehl, der aus BreslauBrockau nach Schleswig kam. Beide langjährigen Mitglieder hatten die goldene Treuenadel und haben bis zum Schluss unsere Veranstaltungen besucht. Wir haben den Enkeln Nachricht zukommen lassen, dass sie die schlesischen Goldenen Nadeln der Großeltern weitertragen dürfen, wenn sie das Beitragsverhältnis übernehmen. Die abberufenen Mitglieder werden wir in guter Erinnerung behalten. Rudi Wenzel und Hans-Peter Arp 10 Hanna Reitsch – einer der erfolgreichsten Fliegerinnen der Welt Zum Gedenken an Ihren 95. Geburtstag am 29. März 2007 Hanna Reitsch wurde am 29. März 1912 in Hirschberg im Riesengebirge geboren. Nach dem Besuch des Realgymnasiums und dem Abschluss mit dem Abitur im Jahre 1931, ging sie bis 1932 an die Koloniale Frauenfachschule nach Rendsburg. Diese Ausbildung und das noch im gleichen Jahre begonnene Medizinstudium in Berlin sowie die inzwischen erworbenen Segelflug- und Motorflugscheine waren für sie die Voraussetzung, um einmal als fliegende Missionsärztin nach Afrika gehen zu können. Durch ihre fliegerischen Erfolge im Segelflug, sie hatte bereits während ihrer Ausbildung auf der Segelflugschule in Grunau durch einen Fünfstundenflug einen Weltrekord erflogen, kam es 1934 zur Teilnahme an einer Segelflug-Forschungsexpedition in Südamerika und der Berufung an die „Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug“ in Darmstadt durch Prof. Georgii, wo Hanna Reitsch als Testpilotin tätig war. Es erfolgten von dort aus weitere Expeditionen nach Finnland, Portugal, Ungarn, USA, Lybien und Jugoslawien. Das Medizinstudium wurde aufgegeben. Im Jahre 1937 gelingt ihr als erste Frau die Alpenüberquerung mit dem Segelflugzeug und im gleichen Jahr wird Hanna Reitsch als erste Frau der Welt zum Flugkapitän ernannt. In diesem Jahr fliegt sie wiederum als erste Frau einen Hubschrauber, mit dem 1938 von ihr der erste Hallenflug in der Deutschlandhalle in Berlin ausgeführt wurde. Nicht anders verhält es sich 1942 beim Fliegen mit einem Raketenflugzeug und 1944 eines Puls-Jet-Flugzeuges. Während des Krieges war sie Testpilotin an der Militär-Erprobungsstelle in Rechlin und führte u.a. Testflüge mit dem Raketenflugzeug Me163 und der V-1 durch. In diesem Zusammenhang kam es zu Abstürzen mit lebensgefährlichen Verletzungen. Für ihren aufopfernden Einsatz wurde Hanna Reitsch mit dem EK II und später als einzige Frau in der deutschen Geschichte mit dem EK I und dem Militärfliegerabzeichen in Gold mit Brillianten ausgezeichnet. Die Heimatstadt Hirschberg ernannte Hanna Reitsch 1941 zur Ehrenbürgerin, was unter den Lebenden bisher nur Gerhart Hauptmann zuteil wurde. Nach der Kapitulation wurden ihr von amerikanischer Seite verlockende Angebote als Testpilotin gemacht, was sie ablehnte. Zuvor hatte sie von dem tragischen Lebensende ihres Vaters, ihrer Mutter, ihrer Schwester und deren Kindern erfahren, die es wegen angekündigter Repressalien vorzogen, freiwillig aus dem Leben zu gehen. Schließlich kam sie, zusammen mit vielen bekannten Persönlichkeiten des Dritten Reiches, als „Kriegsverbrecherin“ in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Hier kam es zu dem für sie folgenschwersten Ereignis. Sie sollte, im Zusammenhang mit jenem spektakulären Flug am 26. April 1945 mit Ritter von Greim in das eingeschlossene Berlin, über ihre Eindrücke im LANDSLEUTE Schlesische Nachrichten 7/2007 Sonderstempel und Briefmarken zu den Themenbereichen Vertreibung, Schlesien, berühmte Schlesier und Ostdeutschland Heute: 40 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen 1990 In der nächsten Ausgabe: 50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs Aus der Sammlung Michael Ferber 1995 Schlesische Firmen Teil 68 Weihrauch-Uhlendorff Das Unternehmen Weihrauch wurde am 1. März 1920 in Breslau als Fuhrbetrieb gegründet. Nach den Kriegswirren und der Flucht aus Schlesien ließ sich der Firmengründer Paul Weihrauch mit wenigen geretteten Zugmaschinen in Northeim nieder. Zusammen mit seinem Sohn Heinz wurde aus den kleinsten Neuanfängen der Betrieb kontinuierlich zum Omnibusunternehmen heutiger Größe ausgebaut. Bereits 1949 ging der erste Reisebus auf Auslandsfahrt. Ein Jahr danach, am 1. November 1950, schlug die Geburtsstunde des Northeimer Stadtverkehrs, der anfänglich nur eine Strecke bediente und heute mit sieben konzessionierten Ganztags-Linien ein Musterbeispiel für den kleinstädtischen ÖPNV darstellt. Bunker der Reichskanzlei, das Verhalten Hitlers und seine Umgebung betreffend, wunschgemäß etwas falsches berichten. Das geschah einmal durch einen CIC-Offizier mit verlockenden Versprechen und der Androhung schlimmer Konsequenzen, wenn sie nicht dazu bereit wäre. Als Hanna Reitsch aber den zu einer Pressekonferenz geladenen zahlreichen Journalisten, auf Fragen des Vernehmungsoffiziers hin, nur ein der Wahrheit gemäßes Bild über diese Tage vom 26. bis 28. April 1945 wiedergab, wurde die Veranstaltung abgebrochen und an alle ein fingierter Bericht überreicht. So kam es zu den böswilligen Verleumdungen, die schließlich in Magazinen und internationalen Zeitungen verbreitet wurden. Zunächst gab es keine Möglichkeiten, gerichtlich dagegen vorzugehen, und so blieb es Hanna Reitsch nur übrig, sich ihren Büchern „Fliegen – Mein Leben“, „Höhen und Tiefen“ und „Das Unzerstörbare in meinem Leben“ u.a. auch darüber zu äußern. (Herbig-Verlag, München). Für Deutschland kann die Fliegerin bei den Segelflugweltmeisterschaften in Spanien 1952 die Bronzene Medaille erringen. Danach hat sie sich 1955 als deutscher Segelflug- Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gründete das Unternehmen im Jahr 1990 zusammen mit tatkräftigen Unternehmern aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt drei selbständige ‘Joint-Venture’-Unternehmen. Die Betriebe ‘Brauer & Weihrauch Reisen GmbH’ in Nordhausen, ‚Voit & Weihrauch Reisen GmbH’ in Chemnitz und ‘Lamprecht & Weihrauch Reisen GmbH’ in Hergisdorf/Eisleben spiegeln den hiesigen Aufbau nach dem zweiten Weltkrieg wieder. Zur Zeit werden in der Unternehmensgruppe ca. 130 Mitarbeiter beschäftigt und fast 75 Omnibusse eingesetzt. Allein im Stadtverkehr Northeim werden jährlich über 1 Million Fahrgäste befördert. Im Reiseverkehr werden die Fahrzeuge für Gruppen- und Vereins-Reisen und in steigendem Maße für das selbst veranstaltete Reiseprogramm eingesetzt. Die Gesamtkilometer aller Busse belaufen sich jährlich auf ca. 4 Millionen Kilometer, das entspricht fast hundert Erdumrundungen. meister, 1956 im freien Streckenflug (370 km), 1957 im Frauen-Höhensegelflug (6848 m) und weiteren deutschen wie internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Sie hilft 1959 den Leistungssegelflug in Indien aufzubauen und 1962 bis 1966 in Ghana. Hanna Reitsch wird 1972 zum Ehrenmitglied der „Society of Experimental Test Pilots“ in Kalifornien gewählt, in Arizona vom IOC zum „Pilot of the Year 1972“ ernannt und war Ehrenmitglied vieler deutscher und ausländischer Pilotenvereinigungen und Flieger-Clubs. Darunter die Vereinigungen „ALTER ADLER“, „ZONTA“, und „WHIRLY GIRLS“. 1975 bekam sie die Auszeichnung „Internationale Kette der Windrose“ verliehen. In ihrem langjährigen Wohnsitz in Frankfurt am Main verstarb Hanna Reitsch am 24. August 1979 im Alter von 67 Jahren. Im Grab der Familie Reitsch in Salzburg wurde sie beigesetzt. Man wird diese außergewöhnliche Frau, die häufigen Verleumdungen ausgesetzt war, nur dann zu begreifen vermögen, wenn man sich über das Eingespanntsein ihrer Generation in die Zwangsläufigkeit der damaligen Zeit, wirklich ursächlich informiert. Konrad Werner KULTUR Schlesische Nachrichten 7/2007 11 Christa WOLF, Schriftstellerin Geb. 18. 3. 1929 in Landsberg an der Warthe Zwei Jahre später, 1956, wurde sie Cheflektorin des Jugendbuchverlags „Neues Leben“, es war das Jahr, in dem ihre zweite Tochter Katrin geboren wurde. Von 1957 bis 1959 arbeitete sie als NDLRedakteurin und zog 1959 in die Bezirkshauptstadt Halle, um in der Waggonfabrik Halle-Ammendorf die Forderung des „Bitterfelder Wegs“ vom 23. April 1959 zu erfüllen: „Schriftsteller in die Betriebe!“ Sie arbeitete dort in mehreren „Zirkeln schreibender Arbeiter“ mit und war zugleich freischaffende Lektorin des „Mitteldeutschen Verlags“ in Halle, dessen Arbeitsgebiet die aufstrebende DDR-Literatur war. Drei Jahre später, 1962, zog sie von Halle nach Kleinmachnow bei Berlin. Der literarische Ertrag ihrer Ammendorfer Erfahrungen erschien 1963 unter dem Titel „Der geteilte Himmel“ und erregte, weit über den engen Sektor des Literaturbetriebs hinaus, einen Sturm der Entrüstung und der Zustimmung, bei Lesern und Literaturkritikern. Die Autorin hatte mit diesem Roman ein Thema aufgegriffen, das in der Bevölkerung seit Jahren diskutiert wurde, aber noch nie in der Literatur behandelt worden war: Das seit 11. Dezember 1957 mit Gefängnishaft belegte Delikt „Republikflucht“, das zum Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 geführt hatte. Von ähnlicher Brisanz war fünf Jahre später der Roman „Nachdenken über Christa T.“ (1968), dessen Veröffentlichung aus politischen Gründen um ein Jahr verzögert wurde und dessen niedrige Auflage das Buch für die Leser zur heißbegehrten „Bückware“ machte. Es ging dabei um eine am Leben gescheiterte Lehrerin und Schriftstellerin, 1927 jenseits der Oder geboren und mit Fluchterfahrungen vertraut, die mit ihrem Mann, einem dem Leben zugewandten Tierarzt, in der DDR-Provinz wohnt und im Februar 1963 an Leukämie stirbt. Die Erzählerin arbeitet nun mit „authentischem“ Material, das ihr vom Ehemann zugeschickt wurde, dieses jäh abgebrochene Leben der Leipziger Studienfreundin von 1951/54 auf und fragt nach dem Sinn des Lebens im Sozialismus. Im Sommer 1969 wurde der Roman, der inzwischen auch in Westdeutschland erschienen war, auf dem VI. Schriftstellerkongress von Vizepräsident Max Walter Schulz gnadenlos verdammt, indem er Christa Wolf vorwarf, „unsere Lebensbewusstheit zu bezweifeln, bewältigte Vergangenheit zu erschüttern, ein gebrochenes Verhältnis zum Hier und Heute und Morgen zu erzeugen.“ Verboten wurde das Buch nicht, die Autorin war schließlich von letzter Teil 1963 bis 1967 Kandidatin des ZK der SED Gewesen und 1964 mit dem Nationalpreis ausgezeichnet worden. Die Schriftstellerin Christa Wolf verfügte, anders als die meisten DDR-Autoren, über ein feines Gespür für die heiklen Themen der DDR-Gesellschaft. Alle ihre Veröffentlichungen bis zur Erzählung „Was bleibt“ von 1990, die nach dem Untergang des SED-Staates Aufsehen erregte, zeigten es. Früher oder später, das war zu erwarten, würde sie sich auch des Themas „Heimatverlust“ jenseits der Oder annehmen. Der Roman hieß „Kindheitsmuster“ und erschien sechs Jahre nach dem Essay „Blickwechsel“, worin sie ihre Erfahrungen mit Krieg und Nachkrieg schon einmal benannt hatte. Außerdem war dieser Roman auch eine autobiografisch untermauerte Widerlegung des staatlich verordneten „Antifaschismus“: Hier wurde kein kommunistisches Widerstandsepos geboten, sondern das Arrangement der „kleinen Leute“, die überleben wollten, mit dem „Dritten Reich“ beschrieben. Erzählt wird auf drei Zeitebenen, deren unterste Erinnerungsschicht Kindheit und Jugend der Nelly Jordan, 1932 bis 1947 in Landsberg an der Warthe und nach dem Krieg in Mecklenburg, sind. Dass die Autorin ihren Lesern hier ein Stück Autobiografie anbietet, hat sie in einer Ostberliner Diskussion 1975 selbst zugegeben. Die biografischen Daten Christa Ihlenfelds und Nelly Jordans stimmen weitgehend überein. Die zweite Ebene ist die Reise der Erzählerin, wodurch die autobiografische Verknüpfung unabweisbar wird, am 10./11. Juli 1971, noch vor der Niederschrift also, in den Geburtsort L. (Landsberg), der heute den polnischen Namen G, (Gorzow Wielkopolski) trägt, mit Ehemann, Bruder und Tochter. Die dritte Ebene schließlich ist die Zeitspanne der Niederschrift des Romans vom 3. November 1972 bis 2. Mai 1975. Von besonderer Bedeutung ist das 17. Kapitel, das die Autorin mit voller Absicht „Ein Kapitel Angst“ nennt. Auch wenn das Thema „Flucht und Vertreibung“ in der DDRLiteratur seit 1949 nicht ausgespart wurde, aber stark ideologisiert war, so geht Christa Wolf doch einen mutigen Schritt weiter und schildert Vorgänge, die zu beschreiben bisher verboten war: Plünderungen und Vergewaltigungen deutscher Frauen durch Sowjetsoldaten! Freilich muss sie, um das Thema für die Zensur überhaupt akzeptabel zu machen, Abstriche vornehmen und zwei politische Umwege gehen: Sie erzählt das, was geschieht, nicht direkt, sondern lässt die Betroffenen erzählen, die aber auch „nur“ von ihren Ängsten „davor“ berichten („Eine ausgedehnte Lehrzeit in Angst“) und von ihrem psychischen Zustand „danach“. Es ist wie bei der Teichoskopie auf der Theaterbühne: Der Zuschauer sieht nicht, bekommt aber von den Schauspielern mit- geteilt, was er zu sehen hat! Noch einfallsreicher ist der zweite Umweg: Christa Wolf unterteilt die Sowjetsoldaten in „gute“ und „böse“, in die Besatzungstruppen in Mecklenburg und in die von der „Roten Armee“ desertierten Soldaten in den Wäldern, die deutsche Flüchtlingsfrauen überfallen und vergewaltigen! Jener „Leutnant Pjotr“ von der Kommandantur in Bardikow, der den Frauen hilft, ist ein „guter“ Sowjetsoldat, die anderen sind die „bösen“. Niemand sollte auf den abwegigen Gedanken verfallen, dass die „bösen“ vor ihrer Desertion auch einmal „gute“ gewesen sind. Immerhin, das Thema war nun existent und konnte aus der DDR-Literatur nicht wieder wegdiskutiert werden. Werke: „Moskauer Novelle“ (1961). – „Der geteilte Himmel“ (1963), Roman. – „Der geteilte Himmel“ (1964), DEFA-Film (Regie: Konrad Wolf). – „Juninachmittag“ (1967), Erzählung. – „Nachdenken über Christa T.“ (1968), Roman. – „Anna Seghers: Glauben an Irdisches. Essays aus vier Jahrzehnten“ (1969). – „Lesen und Schreiben. Aufsätze und Betrachtungen“ (1971), erweiterte Auflage 1973, wiederum erweiterte Auflage unter dem Titel „Fortgesetzter Versuch. Aufsätze, Gespräche, Essays“ (1979), weitere erweiterte Ausgaben 1980/81. „Till Eulenspiegel. Erzählung für den Film“ (1972, mit Gerhard Wolf). – „Unter den Linden. Drei unwahrscheinliche Geschichten“ 1974). – „Gesammelte Erzählungen“ (1974), – „Briefwechsel mit Gerti Tetzner“ (1975). – „Kindheitsmuster“ (1976), Roman. – „Karoline von Günderrode: Der Schatten eines Traumes. Gedichte, Prosa, Briefe, Zeugnisse von Zeitgenossen“ (1979). – „Kein Ort. Nirgends“ 1979), Erzählung. – „Geschlechtertausch. Drei Geschichten über die Umwandlung der Verhältnisse“ (1980, mit Sarah Kirsch und Irmtraud Morgner). – „Anna Seghers: Ausgewählte Erzählungen“ (1983). „Kassandra“ (1983), Erzählung. – „Voraussetzungen einer Erzählung. Kassandra“ (1983), Frankfurter Poetik-Vorlesungen. – „Die Dimension des Autors. Essays und Aufsätze, Reden und Gespräche“ „1959-1985“ (1986), zwei Bände. – „Störfall, Nachrichten eines Tages“ (1987), – Erzählung. „Ansprachen“ (1988), – „Sommerstück“(1989), Erzählung. – „Reden im Herbst. Aktuelle Texte“ (1990). – „Was bleibt“ (1990), Erzählung. – „Sei gegrüßt und lebe. Eine Freundschaft in Briefen 1964-1973“ (1993, mit Briefen von Brigitte Reimann). -„Auf dem Weg nach Tabou. Texte 1990-1994“ (1994). – „Monsieur – wir finden uns wieder. Briefe 1968-1984“ (1995; mit Briefen von Franz Fühmann). – „Hierzulande Andernorts“ (1999), Erzählungen und andere Texte. – „Medea“ (2001), Erzählung. – „Leibhaftig“ (2002), Erzählung. – „Das dicht besetzte Leben. Briefe, Gespräche und Essays“ (2003, mit Texten von Anna Seghers). – „Ein Tag im Jahr. 1960-2000“ (2003), Tagebuch. – „Ja, unsere Kreise berühren sich“ (2004), Briefwechsel mit Charlotte Wolff. – Werkausgabe in 13 Bänden (1999-2003). Lit.: Martin Reso „Der geteilte Himmel und seine Kritiker“ (1965), Dokumentation. – Heinz Ludwig Arnold „Christa Wolf (1975), Text + Kritik, Bd. 46, 4. Aufl. 1994. – Alexander Stephan „Christa Wolf (1976), 4. Aufl. 1991. – Klaus Sauer „Christa Wolf (1979), Materialienbuch. – Sonja Hilzinger „Christa Wolf (1986). – Angela Drescher „Christa Wolf. Studien, Dokumente, Bibliographie“ (1989), Arbeitsbuch. – Therese Hörnigk „Christa Wolf (1989). – Jörg Magenau „Christa Wolf (2002), Biographie. Jörg Bernhard Bilke 12 LANDSLEUTE / HISTORISCHES / TERMINE Der Oscar strahlt bis Oberschlesien Florian Henckel von Donnersmarck hat es geschafft! Top-Meldung aus Hollywood: Der deutsche Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck hat den Oscar für den besten ausländischen Film bekommen – „Das Leben der Anderen“. Von seinem Sprung in den Kino-Olymp wissen jetzt viele Menschen. Was nur wenigen bekannt ist, seine Wurzeln liegen in Oberschlesien. Nach Volker Schlöndorff und Caroline Link ist er der dritte deutsche Filmemacher, der mit dem begehrtesten Preis der Branche für einen Spielfilm geehrt wurde. Jetzt ist sein Name in der Medien-Welt bekannt. Henckel von Donnersmarck ist eine schlesische Adelsfamilie, die ihren Ursprung in der früher oberungarischen Zips hat. Stammvater ist Henckel de Quintoforo (14./15. Jahrhundert). Stammsitz ist Donnersmarkt in der heutigen Slowakei. 1636 Freiherren, 1651/61 Grafen, von Kaiser Ferdinand II. 1623 mit Beuthen/Oberschlesien und Oderberg belehnt. Für Österreich erwähnenswert sind vor allem Lazarus Henckel, der 1607 die Bestätigung seines Adelsdiploms als Henckel von Donnersmarck erhielt, und Hugo Graf Henckel von Donnersmarck, dem bedeutende Leistungen für die Industrie sowie die Land- und Forstwirtschaft im 19. Jahrhundert zu verdanken sind. Das Palais in Wien wurde 1871/72 erbaut, Schloss Wolfsberg in Kärnten ist seit 1846 in ihrem Besitz. Das Familienwappen der Donnersmarcks von 1417 finden wir in Tarnowitz/Oberschlesien am Rathaus. Guido, ein Sohn des Grafen Karl Henckel von Donnersmarck und dessen Ehefrau Julie (geb. Gräfin von Bohlen) übernimmt durch den freiwilligen Verzicht seines Vaters den Familienbesitz TarnowitzNeudeck. Bei der Übernahme des Besitzes beträgt dessen jährliche Kohleförderung 21.000 Tonnen. Donnersmarck gelingt es im Laufe der Jahrzehnte, die Förderung auf 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr zu steigern. Er finanziert den Wiederaufbau Katholischer und Evangelischer Kirchen. Seinen politischen Einfluss macht er auch als Kreisabgeordneter in Tarnowitz, als Landtagsmitglied und als erbliches Mitglied des Preußischen Herrenhauses geltend. 1853 Gründung der schlesischen Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb in Lipine. Bis zu seinem Tode ist er Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens. 1853 – 1857 Bau der Donnersmarckhütte in Hindenburg, 1871 Teilnahme an den Friedensverhandlungen mit Frankreich nach dem Deutsch-Französischen Krieg, 1883 Gründung einer Zellulosefabrik an der Bahnlinie Breslau – Kreuzberg. Hervorzuheben sind die sozialen Leistungen und Stiftungen der Familie, wie das Fürst-Donnersmarck-Institut in Grohnau und die Guido-Stiftung. Michael Ferber Fortsetzung folgt Terminänderung Schlesische Nachrichten 7/2007 EU – Osterweiterung – erfüllte Erwartungshaltung? Eine Standortbestimmung aus dem südlichen Ostpreußen und Schlesien Referenten: Frau Anna Wagner – Rybinska (Vorsitzende der ermländischen und masurischen Landfrauen deutscher Abstammung); Herr Dr. Josef Gonschior, Ratibor und Herr Oskar Duk (Bezirksvorstand Schlesien). Das kulturelle Rahmenprogramm wird durch die Kulturgruppen des Kreisverbandes gestaltet. Jugend- und Kulturzentrum am Park, Parkstraße 3, 58675 Hemer – Freitag, 13. 4. 2007 und Samstag, 14. 4. 2007. Auskünfte unter: 02372/12993 (Klaus-Arno Lemke) oder 02374/166851 (Irmgard Schulte). Der Termin für die Heimatfahrt und das Treffen der heutigen u. ehemaligen Bewohner aus den Kreisen Groß Wartenberg, Oels u. Namslau hat sich, entgegen unserer Meldung in den SN 6/2007, S. 15, wie folgt geändert. Vom 8. – 10. Juni 2007 führen wir unsere HEIMATFAHRT u. -TREFFEN für Interessierte aus den Kreisen Gross Wartenberg, Oels und Namslau durch. Die Arbeiten am Trembatschauer Friedhof werden ab 27. April 2007 fortgesetzt. Aktuelle Informationen zum Treffen – http://www.gross-wartenberg.de/forum/forumdisplay.php?fid=12 Reinhard Otto, Tel.: 035755 – 550 100, Fax: 0180 – 523 363 374 688, E-Mail: Reinhard.Otto@vewato.de Osterbräuche in Schlesien Die Osterzeit brachte in Schlesien viele Bräuche. So wurde in Nordschlesien, im Odertal und westlich Leobschütz bereits Mittwoch abends das Osterfeuer angezündet. Dafür hatte die Dorfjugend abgeschlagene Hecken und altes Holz aus den Höfen gesammelt. Das Bettstroh wurde ausgewechselt und das alte war eine gute Brandzugabe. Am wichtigsten waren die alten Besenstummel „Basemsturzel“ aus den Höfen. Wenn sie angeglüht waren, wurden die herumgeschleudert und im weiten Bogen weggeworfen. „Judasuchen“ hieß das. In anderen Orten brannte das Osterfeuer am 1. Ostertage. In manchen Dörfern wurde an Stelle des Sommersingens um den „Gründonnerstag“ gebeten: „Seid gebata im a Griendurnschtisch“. Die Paten schenkten ihren Patenkindern Pfefferkuchenfiguren, anderes Teiggebäck und Eier. Außerdem war der Gründonnerstag der Ostereiertag. Der Hase legte die Eier in die, von den Kindern gemachten Moosnester. Es gab bunte Ostereier. Eine alte Technik ist das „Molä“, ein einfarbig eingefärbtes Ei, in das weiße Muster eingekratzt werden. Die schlesischen Muster sind Pflanzen- und Blumenranken, die sich um das ganze Ei ziehen. Gelegentlich sind die Böden extra verziert. Um Ratibor schmückte man die Eier mit Binsenmark. Am Karfreitag gingen in den katholischen Dörfern die Ministranten klappern, weil die G l o c k e n schwiegen. Auch in den evangelischen Haushalten wurden Fastengerichte gekocht. Am Sonnabend wurde der Feiertagskuchen gebacken, in Schlesien mussten es Streuselkuchen und Gaalbrutel sein. (Gaal = gelb). Der erste Feiertag war ein besonderer Tag mit gutem Frühstück, in der Lausitz gab es den geflochtenen Osterzopf, in den oben ein Ei eingebacken ist. Nach dem Kirchgang wurde ein besonders gutes Mittagessen aufgetischt. Und man wünschte sich „Gesunde Feiertage“! In Oberschlesien wurde die weibliche Jugend am 2. Ostertage mit der Schmackoster aus den Betten geholt, die Mädchen revanchierten sich am 3. Ostertag mit dem „Dynguss“. Das war ein Heil-bringender Wasserguss. An manchen Orten verwandelte sich dieser Guss ins Parfümspritzen. Die Schmackoster ist eine aus neun Weidengerten geflochtene Weidenrute, die mit bunten Bändern verziert ist. Diese Osterbräuche können wir fast alle in unsere westliche Industriewelt übernehmen. In dörflichen Wohnorten ist auch das Osterfeuer möglich. Vielleicht ist eine unserer Gruppen einmal zu dieser Zeit in der Jugendherberge und sie können dort ein Osterfeuer abbrennen. Wir haben zwei Sommerstecken aus dem Kuhländchen zu Osterbäumchen umgewandelt. Diese Stecken wurden auch zu Hause mit „Moläern“ verziert. Sie sind ein sehr bunter schöner Tischschmuck für die Ostertage. Jungen sollten das Schmackosterflechten lernen. Man muss dabei kräftig zupacken können, denn Weidengerten sind widerspenstig. Wir schenken Schmackostern gelegentlich dem 1. Vorsitzenden von Verbänden „zum besseren Regieren“. Gerda Benz Schlesische Nachrichten 7/2007 KULTUR Der niederschlesische Maler Joseph Andreas Pausewang 1918-1955 von Ursula Lange Als Kunsthistorischen Glücksfall bene ganzen Bilder (Skizzen, Aquarelle und zeichnete der Bürgermeister von Lohne bei Ölbilder, im Ganzen ca. 1500) haben die Eröffnung einer Pausewang-Ausstellung östlichen Kulturbringer auf Wagen hindie Tatsache, dass der Künstler unter den ausgeschafft“. 4000 Heimatvertriebenen war, die in der 1947 aus englischer Kriegsgefangenkleinen südoldenburgischen Stadt Aufschaft in Italien entlassen, fand Pausewang nahme fanden und in der Folgezeit zur raseine inzwischen aus der geliebten Heisanten und positiven Entwicklung der mat im Glatzer Bergland vertriebene FaStadt beitrugen. milie in Lohne wieder. Hier malte er Bilder Pausewang, 1908 in Bobischau bei nach Vorlagen für die britischen und ameMittelwalde, Grafschaft Glatz, geboren, rikanischen GIs und bald auch aus der Erwar ein vielseitiger innerung neue, wunderKünstler. Ob naturalistischöne Grafschafter sche Landschaftsbilder, Bilder, denn er sorgte religiöse Gemälde oder sich sehr, dass der Jumit leichter Hand gegend das Bild der Heizeichnete Karikaturen, mat verloren gehen seine Werke sprechen in werde. „Ich male viele – ihrer beredten Aussage leider heute unverkäufvon des Künstlers tiefer liche – Bilder der Heimat. Heimatliebe, VerlustIch muss mir dabei oft schmerz, Religiosität die Augen wischen, und Humor. Leider ginwenn mer die Träppla iegen die Bilder, die Pauber die Wanga kausewang bis zu seiner la....“, sagte er. Und: Einberufung zum Militär Der Verlust der Heimat im Herbst 1943 ge- Selbst im Profil nach rechts, 58 (Kat. „verdoppelt die Heimatschaffen und in seinem Nr. 96), 14.4.1946, Bleistift – Nachlass liebe und Sehnsucht Mittelwalder Atelier zunach ihr. Die Heimat ist rückgelassen hatte, bis auf wenige Auszu schön“, als dass er im Exil heimisch nahmen während der polnischen Beutewerden könne. So ist die neue Heimat Lohund Vertreibungszeit verloren. An einen ne für Pausewang eine fremde Heimat geFreund schrieb Pausewang 1949: „Meiblieben. Dennoch engagierte Pausewang sich mit aller Kraft im öffentlichen Raum. Maria Schnee, Tafel 16, 1927 – Öl Ab 1948 war er Vorsitzender der Ortsauf Leinwand (nicht ausgestellt) gruppe des BdV und in dieser Eigenschaft wurde er fünfmal wiedergewählt. Es heißt, Aufruf zum Protest Die Liquidierung des bundesdeutschen Niederschlesiens durch die Kreisreform des Sächsischen Innenministers und die damit verbundene Vernichtung der niederschlesischen Identität in der BRD kann noch verhindert werden. Richten Sie Ihren Protest gegen die Beseitigung des Namens „Niederschlesische Oberlausitz“ an den Sächsischen Innenminister Dr. Albrecht Buttolo, Sächsisches Staatsministerium des Innern / Freistaat Sachsen, Wilhelm-Buck-Str. 2, 01097 Dresden er habe sich für die Sache der Heimat und für „seine Mittelwalder“ aufgerieben. Seit November 1952 war er Mitglied im Rat der Stadt Lohne. Als Ratsherr regte er die Patenschaft der Stadt über die Gemeinschaft der Mittelwalder an. Joseph Andreas Pausewang wurde nur 45 Jahre alt. Er starb am Neujahrstag 1955 an Herzversagen. Der Künstler ist auf dem katholischen Friedhof in Lohne beigesetzt. Dass die niedersächsische Stadt Lohne nun dem schlesischen Künstler eine Sonderausstellung und einen wertvollen Werkekatalog gewidmet hat, kann jeden heimattreuen Schlesier mit Freude und Dank erfüllen. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Mai 2007 im Industriemuseum Lohne, Küstermeierstr. 20 zu sehen. Alle Abbildungen mit Erlaubnis des Industriemuseums Lohne aus Katalog „...aber die Erinnerung bleibt, J. A. Pausewang (1918 1955) ein niederschlesischer Maler in Lohne Zu Bild auf Seite 1: Tafel 61, Kat. Nr. 123, 1946 – Aquarell über Bleistift Das Holzkirchlein in Steinbach, 34, Federzeichnung (verschollen) 13 TEIL 2 14 HISTORISCHES Schlesische Nachrichten 7/2007 Vor 85 Jahren Volksabstimmung in Oberschlesien – der 20. März 1921 In besonderer Weise engagierten sich natürlich die Lehrer an allen Orten für Deutschland, in vielen Fällen auch die katholischen und evangelischen Pfarrer. Manche von ihnen mussten unter Todesdrohungen ihre Pfarreien verlassen und flüchten. Denn die polnische Propaganda hatte es besonders darauf angelegt, einen Keil zwischen die Katholiken Oberschlesiens und das überwiegend protestantische Preußen zu treiben. Selbst die „Mutter Gottes von Tschenstochau“ wurde von der Korfanty-Propaganda der polnischen Agitatoren eingesetzt. Und dann kam doch endlich der lang ersehnte Tag der Abstimmung am 20. März 1921, von dem sich die so lang terrorisierte Bevölkerung Oberschlesiens ein Ende der langen Leidenszeit erhoffte. Die oberschlesischen Menschen rüsteten sich zur Wahl, die abstimmungsberechtigten Oberschlesier aus dem Reich trafen in Sonderzügen ein – nicht selten in ihren Heimatorten schwer bedroht von den Polen. Es war eine der bemerkenswertesten Leistungen des deutschen Plebiszitkommissariats, unter all den schwierigen Umständen nicht weniger als 170.000 Abstimmungsberechtigte aus ganz Deutschland, aus Europa und sogar Übersee die Teilnahme an der Wahl zu ermöglichen. Endlich, am Abend des sonnigen Frühlingssonntags, 20. März 1921, fiel die Entscheidung. Bei einer Wahlbeteiligung von 98 % stand der deutsche Wahlsieg fest: 717.122* hatten für Deutschland, 483.514* für Polen gestimmt, also 60 % für den Verbleib Oberschlesiens beim Deutschen Reich, für die Abtretung an Polen nur 40 %. Bei der Analyse des Ergebnisses stellte sich heraus, dass 42 % der Oberschlesier, die polnisch als Muttersprache angaben, dennoch für Deutschland gestimmt hatten, ein Beweis dafür, dass die Sprachenfrage in einem Grenzland nicht unbedingt auch für die Nationalität steht. Bis auf eine einzige Stadt, Altberun, hatten alle Städte deutsche Mehrheiten, besonders die Industriestädte Gleiwitz, Beuthen, Hindenburg, Kattowitz und Tarnowitz. Nur die Kreise Pleß, Rybnik und der Kreis Tarnowitz zeigten eine polnische Stimmenmehrheit. Der deutsche Plebiszitkommissar Dr. Urbanek erließ von Oppeln aus einen Aufruf, in dem es versöhnlich hieß: „Der Sieg ist unser, es lebe das einige, unteilbare Oberschlesien, der Bruderkampf ist zu Ende!“ Schlesien und Deutschland atmeten auf, denn die Lüge vom polnischen Charakter Oberschlesiens war damit endgültig zerschlagen und eindeutig widerlegt! Dem war jedoch nicht so, der polnische Terror fing nun erst richtig an. Unter dem Eindruck dieser vernichtenden Niederlage brach in der Nacht zum 3. Mai 1921, dem polnischen Nationalfeiertag, der dritte und blutigste polnische Aufstand aus. Er führte zu einem Rachefeldzug gegenüber allen, die sich zu Deutschland bekannt hatten. Viele, die sich im Verband der Heimattreuen Oberschlesier besonders engagiert hatten, mussten querfeldein in das dreißig Kilometer entfernte Oppeln, später nach Breslau flüchten. Am 15. Juli 1921 beschwor Gerhart Hauptmann als Hauptsprecher einer Kundgebung der Parteien des Reichstages in der Berliner Philharmonie unter der Leitung des Theologen Prof. Adolf von Harnack den Alliierten Rat, die Volksabstimmung nicht zu missachten und Oberschlesien zu teilen. Dies würde zu einem neuen Weltbrand führen, der schlimmer werden könnte als der Weltkrieg, den wir gerade hinter uns hätten. Alle Warnungen und Mahnungen blieben vergebens! Da sich die Franzosen, Engländer und Italiener über die Behandlung Oberschlesiens nicht einigen konnten, trat am 12. August 1921 der Oberste Rat des Völkerbundes zusammen. Am 1. September 1921 wurde eine Kommission aus einem Belgier, einem Brasilianer, einem Chinesen und einem Spanier gebildet, die die Grenzen Oberschlesiens festsetzen sollten. Keiner der Beteiligten hatte jemals oberschlesischen Boden betreten und sich an Ort und Stelle über die Verhältnisse informiert. Am 20. Oktober 1921 wurde ein von der Kommission festgelegter Teilungsplan bekannt gegeben. Von Oberschlesien wurden 32.139 qkm mit 830.000 Einwohnern Polen zugeteilt. Von 63 Steinkohlegruben erhielten die Polen 51, von 19 Zink- und Bleigruben 15, von 37 Hochöfen 22, von 18 Stahl- und Walzwerken 9, ferner sämtliche Eisenerzgruben und alle Zinkhütten, damit den größten Teil des oberschlesischen Industriepotentials. Aus dem abgetrennten Oberschlesien flüchteten 120.000 Menschen. Am 30. Mai 1922 behandelte der Deutsche Reichstag die Teilung durch den Völkerbund. Der Abgeordnete Szezeponik erklärte namens der Deutschen im abgetrennten Gebiet: „Im Namen der Deutschen Oberschlesiens habe ich Ihnen einige Worte des Abschieds zu sagen. Wir haben aus Vaterlandsliebe und Rechtssinn für Deutschland zugestimmt. Der Völkerbundsrat hat den Willen der deutschen Mehrheit missachtet und den lebendigen Organismus Oberschlesiens zerrissen. Über 400.000 deutschfühlende Bewohner werden durch eine willkürlich gezogene Grenze zu polnischen Staatsbürgern gemacht.“ Für die Zentrumsfraktion sprach Prälat Ulitzka. Er rief aus: „Die Entscheidung über Oberschlesien ist und bleibt juristisch ein Rechtsbruch, politisch eine Torheit und wirtschaftlich ein Verbrechen!“ Nach dem Schiedsspruch des Völkerbundrates wurde das verbleibende Gebiet am 12. Juli 1922 zwischen Deutschland und Polen geteilt: Deutschland behielt WestOberschlesien mit 9.700 qkm und 1.299.000 Einwohnern und musste OstOberschlesien mit 3.214 qkm und 980.000 Einwohnern an Polen abtreten. Das Unrecht von 1921 nahm seinen verhängnisvollen Lauf und mündete in das neue und größere Unrecht vom 1. September 1939. Die oberschlesische Abstimmung vom 20. März 1921 ist trotz ihres stolzen Ergebnisses ein trauriges Kapitel in der Geschichte unseres Vaterlandes. Der 20. März ist ein auch nach 80 Jahren ein bedeutender Gedenktag für uns, auch dazu angetan, all der vielen Menschen zu gedenken, die in jenen schweren Tagen mit Leib und Herz uneingeschränkt zu Deutschland standen. Viele von ihnen haben ihre deutsche Treue mit dem Leben bezahlt, viele haben schwere Einbußen an ihrem Besitz erlitten, alle haben Jahre hindurch in ständiger Sorge um sich und ihre Angehörigen leben müssen. Michael Ferber *) die verwendeten Publikationen geben unterschiedliche Zahlen an LITERATUR: Groeger, Alfred Carl; 50 Jahre Abstimmung Oberschlesien; 1977 Mende, Erich; Der Annaberg und das deutsch-polnische Verhältnis; 1991 Mizia, Stefan; Geschichte Schlesiens – ein Abriss; 1999 nachfolgende Tabelle: entnommen der Veröffentlichung: Selbstbestimmungsrecht der Völker, Volksabstimmung in Oberschlesien; Herausgeber: Landsmannschaft der Oberschlesier, Ratingen; 1981; Laumann-Verlagsgesellschaft, Dülmen. Das amtliche Ergebnis der Volksabstimmung vom 20. März 1921 Ort/Kreis Stadtkreis Beuthen Landkreis Beuthen Landkreis Cosel Stadtkreis Gleiwitz Landkrs. Tost-Gleiwitz Lkrs. Groß-Strehlitz Landkrs. Hindenburg Stadtkreis Kattowitz Landskreis Kattowitz Stadtkreis Königshütte Landkreis Kreuzburg (einschl.Teil Namslau) Landkreis Leobschütz Landkreis Lublinitz Stadtkreis Oppeln Landkreis Oppeln Landkreis Pleß Stadtkreis Ratibor Landkreis Ratibor Landkreis Rosenberg Landkreis Rybnik Landkreis Tarnowitz zusammen Ergebnisse der Abstimmung Stimmberechtigte abgegebene für für insgesamt Stimmen Polen Deutschland 42990 40091 10101 29890 109748 107126 63021 43677 88305 86415 16717 69476 41949 40700 8558 32029 50766 47435 27198 20098 46528 45590 23046 22415 90793 89152 43261 45219 28531 26715 3900 22774 122342 119458 66119 52892 44052 42758 10764 31864 46208 66697 29991 22930 82293 73923 25336 45900 35976 82350 45561 1223169 45196 65428 29195 21984 80692 72277 24675 45053 35108 80438 44739 1190225 1785 259 13679 1098 24710 53378 2227 18518 11150 52347 27513 479349 43323 65128 15453 20816 55770 18675 22291 26349 23857 27919 17078 706993 ungültig 100 425 221 113 139 129 672 41 447 130 88 41 63 70 212 220 157 185 101 172 148 3874 KULTUR / ANZEIGEN Schlesische Nachrichten 7/2007 Kleine Enzyklopädie zu letzter Teil Joseph Freiherr von Eichendorff *10. März 1788 Schloss Lubowitz bei Ratibor (Oberschlesien) † 26. November 1857 Neiße (Oberschlesien) (infolge einer Lungenentzündung) Begraben: Neiße, Jerusalemer Friedhof, Oberschlesien Gedichte: Sammelbände 1826 Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Zwei Novellen nebst einem Anhange von Liedern und Romanzen (48 Gedichte) 1837 Gedichte (Gesamtausgabe) Übersetzungen 1840 Don Juan Manuel: Der Graf Lucanor (Erz.) Gedichte: bekannte Einzelgedichte 1813 Das zerbrochene Ringlein (1810 e) 1815 Abschied (O Täler weit, o Höhen..., 1810 e) 1818 Die zwei Gesellen (1814 e) 1823 Der frohe Wandersmann (Wem Gott will rechte Gunst erweisen..., 1817 e), Der Abend (1817 e), Nachts 1834 Sehnsucht (1831 e) 1836 Im Walde 1837 Der Jäger Abschied (Wer hat dich, du schöner Wald..., 1810 e), Mittagsruh (1814 e), Mondnacht (Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküßt, 1830 e), Auf meines Kindes Tod (Zyklus, 1832 e), Der Einsiedler (1835 e), Weihnachten (Markt und Straßen stehn verlassen...) 1838 Wünschelrute (Schläft ein Lied in allen Dingen..., 1835 e) 1839 Der alte Garten (Kaiserkron und Päonien rot..., 1837 e) 1841 Winternacht (1839 e), Bei Halle (Da steht eine Burg über’m Tale..., 1840 e) Ausgaben 1841 Werke, Berlin (4 Bde.) 1863 Sämtliche Werke, Leipzig (6 Bde.) 1908ff. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Begr. v. W. Kosch und A. Sauer. Fortgeführt u. hrsg. v. H. Kunisch und H. Koopmann, Regensburg 1970-88 Werke. Hrsg. v. A. Hillach und K. D. Krabiel, München (5 Bde.) 1985ff. Werke in sechs Bänden. Hrsg. v. W. Frühwald, B. Schillbach u. H. Schultz, Frankfurt a. M. Autobiographisches 1839/57 e Erlebtes (Der Adel und die Revolution; Halle und Heidelberg) Schriften (Auswahl) 1819 Über die Folgen von der Aufhebung der Landeshoheit der Bischöfe und der Klöster in Deutschland (Prüfungsarbeit) 1844 Die Wiederherstellung des Schlosses der deutschen Ordensritter zu Marienburg 1846/47 Zur Geschichte der neueren romantischen Poesie in Deutschland 1847 Über die ethische und religiöse Bedeutung der neueren romantischen Poesie in Deutschland 1847 Die geistliche Poesie in Deutschland 1847 Brentano und seine Märchen 1847 Die deutsche Salonpoesie der Frauen 1847 Die neue Poesie Österreichs 1848 Die deutschen Volksschriftsteller 1851 Der deutsche Roman des 18. Jahrhunderts in seinem Verhältnis zum Christentum 1854 Zur Geschichte des Dramas 1857 Geschichte der poetischen Literatur Deutschlands 1847/53 Calderon: Autos Sacramentales (1. und 2. Teil) Sehnsucht Es schienen so golden die Sterne, Am Fenster ich einsam stand Und hörte in weiter Ferne Ein Posthorn im stillen Land. Das Herz mir im Leibe entbrennte, Da hab ich mir heimlich gedacht: Ach, wer da mitreisen könnte In der prächtigen Sommernacht! 15 Preisgünstige Busreisen nach Schlesien! Seit mehr als 30 Jahren Bad Altheide Komfortable neue Pension mit HP inkl. 1 Rundfahrt, alle Zimmer WC/Dusche Termine 05.08. – 10.05.2007 07.08. – 12.08.2007 Breslau 4-Sterne-Hotel mit HP inkl. 1 Rundfahrt, alle Zimmer WC/Dusche Termine 27.04. – 01.05.2007 25.08. – 29.08.2007 Waldenburg Neues 3-Sterne-Hotel mit HP inkl. 1 Rundfahrt, alle Zimmer WC/Dusche Termine 27.04. – 01.05.2007 25.08. – 29.08.2007 Zustieg Siegerland Bitte Katalog anfordern – Postkarte genügt! 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Sie sangen von Marmorbildern, Von Gärten, die überm Gestein In dämmernden Lauben verwildern, Palästen im Mondenschein, Wo die Mädchen am Fenster lauschen, Wann der Lauten Klang erwacht Und die Brunnen verschlafen rauschen In der prächtigen Sommernacht. (1834) Unsere Buchempfehlungen: Herbert Hupka NEU Schlesien lebt Offene Fragen – kritische Antworten mit einem Geleitwort von Christian Wulff. 13,5 x 21 cm, 236 Seiten mit Schutzumschlag nur 19,90 Euro Idis B. Hartmann Friedrich Wilhelm Graf von Reden und der schlesische Eisenkunstguss Ausstellungskatalog 150 Seiten mit zahlreichen Abbildungen Preis: 15,00 Euro Fragen Sie nach weiteren Angeboten und anderen Artikeln (u.a. Landkarten, Stadtpläne, Aufkleber, Bücher, Bunzlauer Keramik, CD und MC u.v.m.). 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Die Projektführenden hoffen, dass durch die erworbenen Informationen viele bis heute ungefundenen Gräber der Soldaten gefunden werden können. Bitte richten Sie sich an: KARTA-Stiftung, ul. Narbutta 29, 02-536 Warschau, Polen. Telefon: 0048 22 848 07 12, E-mail: ommon.ground@karta.org.pl Erben gesucht! Siegfried Herbert Krause ist am 17. 1. 2007 in Stolberg/Rheinland verstorben. Er war geboren am 3. 1. 1937 in Liebichau, Kreis Waidenberg. Der Vater war Paul August Krause , geboren am 5. 4. 1904 in Groß Ellguth, Kreis Reichenbach. Er ist verstorben am 1. 4. 1974 in Stolberg/Rheinland. Die Mutter war Eise Emilie Krause geborene Prunzel, geboren am 7. 10. 1910 in Liebichau, Kreis Waidenberg, verstorben am 10. 8. 1998 in Stolberg/Rheinland. Die Eltern des Erblassers haben am 17. 10. 1932 vor dem Standesamt in Nieder-Salzbrunn geheiratet. Zu den Großeltern können folgende Angaben gemacht werden: a) väterlicherseits Ernst August Krause und Emma Emilie Krause geborene Sauermann b) Ewald Prunzel Personen, die mit dem Erblasser verwandt sind oder solche, die Angaben zu Verwandten machen können, werden gebeten, sich zu melden bei: Rechtsanwalt Helmut Merken, Kaiserstr. 9, 52249 Eschweiler, Tel.: 0 24 03/2 20 76, Fax: 0 24 03/2 83 41 Impressum: Schlesische Nachrichten, Zeitung für Schlesien, vereint mit Oberschlesischer Kurier · Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e. V., vertreten durch den Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka, Dollendorfer Straße 412, 53639 Königswinter, Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-290. Die Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e.V. – Bundesleitung – im Internet: www.schlesien-lm.de Redaktion: Michaela S. Ast – ma – (Chefredakteurin). Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge redaktionell zu kürzen. Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-190, E-Mail: schlesische-nachrichten@freenet.de. Nachdruck: Der Nachdruck von redaktionellen Beiträgen der Schlesischen Nachrichten ist bei Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars gestattet. Texte und Anzeigen: Gertrud Bunzel, Telefon (0 22 44) 92 59-295, Fax (0 22 44) 92 59-190, E-Mail: schlesische-nachrichten@freenet.de. Bestellungen bei der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien · Bezugspreis: Einzelexemplar 2,00 Euro, 3,00 Zloty; Jahresabonnement 40,00 Euro · Erscheinungsweise: zweimal im Monat; Abonnementskündigung nur bis zum 30. November eines laufenden Jahres für das kommende Jahr möglich. Für unverlangte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Bücher können nur zurückgeschickt werden und Zuschriften sowie Anfragen können nur beantwortet werden, wenn ausreichend Rückporto beiliegt. Die mit Namen oder Chiffre gezeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Bankkonto: Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG., BLZ 380 601 86, Kto.-Nr. 260 089 3036. Herstellung: Brinkmann Henrich Medien GmbH, Meinerzhagen SCHNELL * GUT * PREISWERT Sprachvermittlungsdienst SPIELVOGEL Übersetzungs- und Dolmetscherdienst für die polnische Sprache Dipl.-Ing. Damian Spielvogel Mit staatlicher Anerkennung geprüfter Dolmetscher und Übersetzer für die polnische Sprache Geislarstraße 63-65 • 53225 Bonn Grab eines Soldaten Herr Hartmut Ehrlich informierte uns, dass er in Schmilka (Sachsen) ein Grab eines Oberleutnants Gustav Koy geb. 25. 5. 1905 in Hindenburg/Oberschlesien gest. bzw. gefall. am 25. 5. 1945 am Großen Winterberg/Sachsen gefunden hat. Damian Spielvogel Deutschlandtreffen der Schlesier 2007 Kulturveranstaltung der Stiftung Schlesien Datum: Einlass: Thema: Freitag, 29. Juni 2007, 19.30 Uhr ca. 30 Minuten vor Beginn Carl Gotthard Langhans – ein schlesischer Baumeister zwischen Breslau und Berlin – Lichtbildervortrag – Referent: Prof. Dipl.-Ing. Friedhelm Grundmann, Hamburg Ort: Sparkassen-Forum, Hannover, Schiffgraben 6-8 Kostenbeitrag: 2,00 Euro Tel./Fax: 02 28 – 97 37 958 Auskünfte zu Eigentumsfragen, Immobilienerwerb, Urkundenbeschaffung, Ahnen- und Familienforschung können nicht erteilt werden.