Die Vertriebenen und ihre Rechte - Oberschlesien eine Region in
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Die Vertriebenen und ihre Rechte - Oberschlesien eine Region in
Zeitung für Schlesien Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien - Nieder- und Oberschlesien Redaktionsanschrift: Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter, Tel. (0 22 44) 92 59-0 Nummer 13/2004 Einzelpreis 2,00 Euro 1. Juli 2004 Die Vertriebenen und ihre Rechte Verzicht wird empfohlen Rudi Pawelka - Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien S icher haben sich die Vorstellungen der orAussagen finden sich auch in der Satzung blieben die auf Menschenrechte bezogenen ganisierten Vertriebenen zur Lösung des der Landsmannschaft Schlesien. Die ErrichForderungen unbestritten. So werden in der deutschen Vertreibungsproblems seit der Vertung eines „Zentrum gegen Vertreibungen", Satzung des Bundes der Vertriebenen u. a. kündung der Charta aus dem Jahr 1 950 im für viele heute als wichtigstes Anliegen herdieVerwirklichung der Menschenrechte, das Laufe der Jahrzehnte verändert. Am Anfang ausgestellt, ist übrigens in keiner Satzung anSelbstbestimmungs- und Heimatrecht, die stand noch der Gedanke an eine staatsgesprochen und kann nur bei weiter AusleWahrung der Rechte am Eigentum sowie die rechtliche Wiederherstellung Deutschgung als Auftrag entnommen werden. Erhaltung. Pflege und Entfaltung des heilands, verbunden mit einer Rückkehr in die matlichen Kulturgutes gefordert. Ähnliche Heimat, im Mittelpunkt der fie bereits in den Überlegungen. Diese Erwar„Schlesischen Nachtung wurde zumindest über richten" Nr. 12 ausgeführt, hatBILD AUS DER HEIMAT zwei Jahrzehnte genährt durch te sich das „Zentrum gegen Aussagen der BundestagsparVertreibungen" unlängst von teien. Erinnert sei insbesondeder „Preußische Treuhand" re an das Grußwort der SPD, wegen ihrer Forderung beunterzeichnet von Brandt, Olzüglich der Eigentumsanlenhauer und Wehner, zum sprüche distanziert. Da viele Deutschlandtreffen der Schlesier Vertriebene meinen, das 1963, das mit der Aussage „Zentrum gegen Vertreibun„Verzicht ist Verrat" an Deutgen" sei eine allein vom BdV lichkeit nicht zu übertreffen war. getragene Stiftung, sei noch Alsdann Willy Brandtals Kanzeinmal darauf hingewiesen, ler der SPD/FDP-Koalition kurz dass die Distanzierungserklänach seinem Amtsantritt 1969 rung von Seiten des BdV nur schon bald mit der Erklärung von der Präsidentin mitgeaufwartete „es wird nichts aufzeichnet wurde, aber die gegeben, was nicht schon Unterschriften von 22 außerlängst verloren ist", wussten die halb des Verbandes stehenden Vertriebehen, dass eine Abkehr Personen trägt, die im Namen von kurz vorher noch eingeder Stiftung sprechen. Wieso nommenen Positionen erfolgt es für diese Unterstützer ofwar. Zwar stellte die CDU/CSU fenbar ein Anliegen ist, sich sich fortan weiter an die Seite gegen die Forderung nach Eider Vertriebenen und hielt mit gentumsrückgabe bzw. nach ihrem Festhalten an „DeutschEntschädigung zu wenden, land in allen seinen Teilen", so gehtz. B. aus Äußerungen des die Aussage in Wahl- oder ehemaligen BundesgeschäftsGrundsatzprogrammen, dieViführers der SPD, Prof. Dr. Pesion von Gesamtdeutschland ter Glotz , hervor, der neben aufrecht, dass damit lediglich Frau Steinbach Vorsitzender die Bundesrepublik und die der Stiftung „Zentrum gegen ehemalige DDR gemeint waren, Vertreibungen" ist. In einer merkten viele aber erst 1990. Rede zum Tag der Heimat am 750-Jahr-Feier der Stadt Beuthen OS: Schon im 11. Jahrhundert als Mit dem allgemeinen politiMarktflecken erwähnt, von jeher ein wichtiger Punkt an der „Hohen 1. 9. 2001 in Berlin wandte Straße" dem wichtigsten Handelsweg des mittelalterlichen Europa, schen Wandel wurden auch die sich Herr Glotz bereits mit Beuthen OS im letzten Teilstück zwischen Breslau und Krakau. Erwartungen unter den Vertriedeutlichen Worten gegen ForMehr über die Feierlichkeiten der deutschrechtlichen Städtegründung benen bescheidener. Allerdings derungen nach Restitution w lesen Sie im Innenteil auf Seite 11. POLITIK des Eigentums Vertriebener und lehnte auch ab, die Aufnahme der Tschechischen Republik in die EU von historisch-politischen Vorbedingungen abhängig zu machen. In einem Beitrag der „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 5. 6. 2004 legte Herr Glotz jetzt nach. Die Deutschen sollten ihre Lernergebnisse weitervermitteln und ihre Erfahrungen auf aktuelle Problemstellungen (Vertreibungsgeschehen heute) anwenden. Dazu sind allerdings einige Befreiungsschläge nötig, so Herr Glotz weiter. Damit die Vertriebenen ihre Souveränität zurückgewönnen, sollten sie die Haltung von Vladimir Nabokow übernehmen, dem die Sowjets ein großes Vermögen genommen hatten, und der dennoch sagte: „Meine alte Fehde mit der sowjetischen Diktatur hat nicht das mindeste mit Besitzfragen zu tun. Für einen Emigranten, der die Roten hasst, weil sie ihm Geld und Land gestohlen haben, empfinde ich nichts als Verachtung. Die Sehnsucht, die ich all diese Jahre lang gehegt habe, ist das Bewusstsein einer verlorenen Kindheit, nicht der Schmerz um verlorene Banknoten". D avon abgesehen, dass ein Deutscher sich kaum zu der Aussage hinreißen lassen würde, er verachte Polen, Russen oder Tschechen, passt das Beispiel auch sonst nicht als Vorbild. Die Vertriebenen sind weder Emigranten, noch geht es ihnen um Banknoten, obwohl letzteres von anderen Opfergruppen eingefordert wird. In unserem Fall geht es um Menschenrechte, um das Recht auf die Heimat, um kulturelle Rechte, die Verletzung von Menschenrechten heute und vieles mehr. Letztlich geht es aber auch darum, dass die Vertriebenen nicht dem Eindruck Vorschub leisten können, Vertreibungen würden sich lohnen. Im übrigen kann man nur individuell und nicht für eine Gruppe verzichten. Herr Glotz sieht die Idee, ein „Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin zu errich- ten, auch gegen die „wundgescheuerte Routine" gerichtet, die Gegensätze von gestern am Leben zu halten sucht. Hiermit sind die bei Vertriebenentreffen angesprochenen Anliegen der Vertriebenen gemeint. Aus alledem ergibt sich die Frage, soll jetzt das „Zentrum gegen Vertreibungen" zum Kampf gegen die Rechte von Vertriebenen instrumentalisiert werden? Wohin geht der Weg? G erade haben drei CDU-Politiker die eigentlich für die Bundestagsfraktion für selbstverständlich gehaltene Position, das „Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin zu errichten, verlassen. Bei ihrem Besuch in Warschau vollzogen Friedbert Pflüger (außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion), Claudia Nolte (ehemalige Bundesministerin und Berichterstatterin für Polen) und Michael Kretschmer (Mitglied des Europaausschusses) eine Abkehr vom Standort Berlin. U m den polnischen Bedenken zu begegnen, regten die Abgeordneten an, das „Zentrum gegen Vertreibungen" an den Europarat anzubinden und so das Thema zu europäisieren. Eine andere Möglichkeit wäre die Integration in eine international renommierte Institution wie das Haus der Geschichte, um dem Einwand der isolierten Darstellung zu begegnen, so die Politiker weiter, die im übrigen von Ralph Giordano, Unterstützer der Stiftung und durch scharfe Attacken gegen Vertriebene bekannt gewordener Schriftsteller, begleitet wurden. Selbst über die Erinnerung sollen die Vertriebenen nicht allein bestimmen dürfen. Auf Ratschläge von Peter Glotz - oder von wem auch immer - nach Aufgabe unserer Anliegen für ein imaginäres Ziel, können wir gern verzichten. Sie treiben nur einen Keil in die Vertriebenen und sind kontraproduktiv als Modell für Problemlösungen heute. Schlesische Notizen „Vorwurf, dass der Bundeskanzler, wenn er nach Schlesien kommt, lieber in die Kneipe nebenan geht, anstatt mit den Menschen dort zu sprechen. Das ist das Problem. Wir müssen uns der Menschen annehmen, wie es zum Beispiel der polnische Staatspräsident in Litauen oder anderswo tut. Das ist richtig". Diese Sätze sprach Erwin Marschewski am 27. Mai im Deutschen Bundestag als Mitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion während der Debatte über den von der Fraktion eingebrachten Antrag „Das gemeinsame historische Erbe für die Zukunft bewahren". (Hierüber wird noch zu berichten sein.) „Wir wollen die Erhaltung und Weiterentwicklung ostdeutscher Kultur. Wir wollen die Heimatvertriebenen miteinbeziehen und wir wollen vor allem weg vom rot-grünen Zentralismus wieder hin zur dezentralen Förderung. Ich verspreche schon jetzt den Vertriebenen und Flüchtlingen, dass wir, wenn wir dann in zwei Jahren die Regierung übernehmen, die Politik der rot-grünen Bundesregierung umkehren und sie wieder vom Kopf auf die Füße stellen". • Ein enthüllender Zwischenruf. Während der Bundestagsdebatte über die CDU/CSU-Anfrage über die Pflege der ostdeutschen Kultur, über die Verantwortung der Bundesregierung machte der SPD-Abgeordnete Horst Kubatschka, 1941 in deroberschlesischen Stadt Bielitz geboren, Erwin Marschewski, CDU, 1940 im westfälischen Herne geboren, diesen Vorwurf laut Bundestagsprotokoll: „Sie sind noch nicht einmal ein Flüchtling!" Übrigens stammen die Eltern von Erwin Marschewski, wie er auch in seiner Einlassung im Bundestag bekannte, aus Ostpreußen. Der höhnisch gemeinte Zwischenruf macht deutlich, dass die Sehlesische Nachrichten 13/2004 Pflege und Bewahrung der ostdeutschen Kultur kein gesamtdeutscher Auftrag ist. Sterben die Flüchtlinge und Vertriebenen aus, ist es auch gleich mit der ostdeutschen Kultur zu Ende, denn nur sie dürfen in eigener Sache das Wort führen! • Touristenwerbung für Hirschberg in deutscher Sprache. In dem geschickt und handlich aufgemachten Prospekt heißt es: „Das touristische Angebot von Hirschberg (Jelenia Göra) ist umfangreich. Die Hauptstadt des Riesengebirges (Karkonosze) ist durchaus ein ausgezeichneter Ausgangspunkt. Ein Tag reicht nicht aus, um zu allen historischen Stellen in der Geschichte der Stadt zu gelangen". Auch polnische Spuren will man entdeckt haben, indem von Bad Warmbrunn berichtet wird: „1678 kam hier die polnische Königin Maria Sobieska mit ihrem Hof zur Kur. Jahrhundertelang waren viele prominente Persönlichkeiten zu Gast". Burgruine Kynast hat in diesem Prospekt genauso ihren berechtigten Platz wie Agnetendorf, „das Hauptmannhaus in Agnetendorf, wo sich eine Ausstellung zu Leben und Werk des Schriftstellers befindet". Selbstverständlich werden auch von Hirschberg besonders das Rathaus und der Neptunbrunnen rühmend erwähnt, in nicht ganz glattem Deutsch: „Einer der schönsten in Polen Rathausplätze, umgeben 55 Häuser mit Bogengang, die von reichen Patriziern im 17. und im 18. Jahrhundert errichtet wurden. Die Kirche zum Kreuz Christi aus dem 18. Jahrhundert von barocken Gruftkapellen umgeben, gehört zu den größten sogenannten Gnadenkirchen". Eins fehlt allerdings und dies absichtlich im gesamten Text, das Wörtchen deutsch! • Der deutsche Landrat von Groß Strehlitz soll amtsenthoben werden. Es hat eine hysterische, nationalistische Reaktion gegeben, als zum 1. Mai 2004, Beitritt Polen zur Europäischen Union, ein neues Behördenschild angebracht wurde: Polnisch und Deutsch: Kreisamt, Kreisvorstand, Landratsamt, und gleichzeitig das polnische Staatswappen, der polnische Adler, durch das Wappen des Kreises Groß Strehlitz ersetzt wurde. Wütende Reaktion: Landrat Gerhard Mathejka muss abgewählt und abgesetzt werden, obwohl er gar nicht Hauptverantwortlicher gewesen ist! Die deutsche Mehrheit im Kreisrat ließ den deutschen Landrat in Übereinstimmung mit den beiden deutschen Sejmabgeordneten Kroll und Paszior fallen und stimmte gegen Mathejka. Ergebnis: die Mehrheitspartei im Sejmik (Landesparlament), die Postkommunisten SLD, in Koalition mit der Vertretung der deutschen Minderheit, obsiegte. Traurig und bitter ist noch der mildeste Kommentar. • Zweimal Vertreibungen in Museen gezeigt. Die Orte sind die Regionalmuseen im niedersächsischen Rinteln und im POLITIK Schlesische Nachrichten 13/2004 niederschlesischen Neumarkt, Thema der Ausstellungen „Vertreibungen - Wypedzenia". Zeitzeugen sind neun deutsche Heimatvertriebene aus dem schlesischen Kreis Neumarkt und neun polnische Vertriebene aus Ostpolen. In Rinteln ist die mit Dokumenten und Exponaten belegte Ausstellung vom 29. Mai bis 31. Oktober 2004 zu sehen, in Neumarkt (Sroda Slaska) vom 20. Januar bis 25. September 2005. In der Ankündigung heißt es: „Im Blickpunkt steht das Erlebnis des Einzelnen und nicht die Frage nach Schuld oder Gerechtigkeit. Es geht um das individuelle Empfinden der Entrechtung und des Heimatloswerdens". • Sprachwissenschaftlicher Professor Dr. Gerhard Nickel mit der Ehrendoktorwürde von der Universität Oppeln ausgezeichnet. Geboren 1928 in Kostelitz im Kreise Rosenberg konnte Gerhard Nickel noch bis zum Januar 1945 das Gymnasium in Rosenberg besuchen. Während der Kriegswirren von den Eltern getrennt, fand er in Bayern seine Familie wieder. Als Lehrstuhlinhaber für englische Philologie und Linguistik ist er, auch durch zahlreiche Publikationen zu weltweit hohem Ansehen gelangt. SN 3 Polnisches Wird Polen unregierbar? Im ersten Anlauf, sich ein Mehrheitsvotum im Sejm zu sichern, war Marek Belka, der vom Staatspräsidenten vorgeschlagene Kandidat als Ministerpräsident gescheitert. Dann hatte das Parlament einen neuen Kandidaten vorzuschlagen und diesem die Mehrheit zu sichern. Diese Möglichkeit wurde nicht genutzt. Jetzt ist erneut ein Votum einer parlamentarischen Mehrheit notwendig, um den Ministerpräsidenten und eine neue Regierung zu bestätigen. Der Vorschlag heißt erneut Marek Belka. Es werden diesem zweiten Versuch nicht gute Chancen vorausgesagt. Scheitert diese Möglichkeit einer neuen Regierungsbildung, müssen Neuwahlen ausgeschrieben werden. Diese wären eigentlich erst im Herbst 2005 fällig. Mit Sicherheit wird die SLD, die Partei der PostKommunisten, keine Mehrheit mehr einfahren können, 2001 war sie noch knapp an der absoluten Mehrheit gescheitert. Man rechnet sogar damit, dass sich die SLD schwer tun wird, überhaupt ins Parlament wiederkehren zu können. Den Umfragen zufolge wären bei Neuwahlen die radikale Bauernpartei und die katholischen Nationalisten die Aufruf zur Treuespende Schlesien ist in der Europäischen Union! Mit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 ist auch Schlesien wieder in der europäischen Rechts- und Wertegemeinschaft angekommen. Jüngst mehren sich allerdings Nachrichten aus Schlesien und Polen, dass in unserer Heimat gegenüber unseren Landsleuten und deren Deutschtum heftig und rücksichtslos vorgegangen wird und von vielen Seiten agitiert und polemisiert wird - polnischer Nationalismus feiert Urstand! Auch gegenüber unserer Landsmannschaft, gegenüber der Preußischen Treuhand und gegenüber dem Vorhaben des Zentrums gegen Vertreibungen werden harte Attacken geritten und falsche Vorwürfe in die Welt gesetzt - manchmal kommt man sich vor wie in schlimmsten kommunistischen Zeiten. Ich hoffe, Sie liebe Landsleute, sind über diese Vorgänge auch durch unsere „Schlesischen Nachrichten" informiert. sungsmäßig geforderten Handeln zum Wohle aller ihrer Bürger bewegen. Die Zeit drängt, viel Zeit bleibt für das Wirken für unsere Ziele nicht mehr übrig! Informieren Sie sich deshalb laufend über die Geschehnisse in unserer Heimat, lesen Sie die „Schlesischen Nachrichten", geben Sie Ihr Wissen ah Ihre Nachkommen weiter und ermöglichen Sie weiterhin die Arbeit unserer Landsmannschaft durch Ihre großherzigen Spenden. Dies wird angesichts der Altersstruktur unserer organisierten Landsleute immer dringender. Für die Arbeit für Schlesien ist neben jeder Menge an Idealismus leider auch immer Geld nötig. Sie wissen: „Immer weniger Landsleute müssen immer mehr tun", und sie tun das, alle ehrenamtlich! Helfen Sie uns dabei, unterstützen Sie uns durch Ihre Spende! Herzlichen Dank! Leider sind vor dem Beitritt Polens zur EU die berüchtigten Bierut-Unrechtsdekrete nicht außer Kraft gesetzt worden, entgegen vielen Behauptungen von polnischer und auch mancher deutschen Stellen. Um so wichtiger ist es, dass wir Schlesier und möglichst alle Vertriebenen besonders eng zusammenstehen, unsere deutschen Mitbürgerwachrütteln und die deutsche politische Führung endlich zum verfas- Christian K. Kuznik Stellvertretender Bundesvorsitzender Wir erbitten Ihre Spende auf das Konto bei der Niedersächsischen Sparkasse Görlitz: Konto-Nr.: 40410, BLZ: 85050100 Selbstverständlich werden auf Wunsch Spendenbescheinigungen ausgestellt. großen Gewinner. Gleichzeitig sieht es augenblicklich sogar so aus, dass die Bauernpartei „Selbstverteidigung" die stärkste Oppositionspartei, Bürgerliche Plattform, die in der Mitte anzusiedelnde Partei überrunden könnte, weshalb man sich schon jetzt fragen muss, ob nach Neuwahlen eine Regierung von Bestand das Ergebnis sein könnte. • Das Verbrechen von Katyn muss aufgeklärt werden. Es handelt sich um die Ermordung von mehreren Tausenden polnischer Offiziere im Walde von Katyn. Dieses Verbrechen wurde zuerst, nachdem es von der deutschen Wehrmacht entdeckt und bekannt gemacht worden war, den Deutschen als den Schuldigen nachgesagt. Es dauerte seine Zeit, bis die frühere Sowjetunion die eigene Schuld an diesem Verbrechen endlich zuzugeben bereit war. Jetzt will das Kollegium des Polnischen Instituts für Nationales Gedenken (IPN) die Untersuchung zusammen mit den Russen durchführen, aber die Bereitschaft der Russen sei gering. Der Vorsitzende des Instituts, Professor Leon Kieres erklärte, „dass alle Begleitumstände des Verbrechens von Katyn sowie das Verbrechen selbst geklärt werden müssen, und das auch dann, wenn es kaum Chancen gibt, die Schuldigen zu bestrafen". Allerdings scheint auch noch die Politik ein Wort mitreden zu wollen, Staatspräsident und Premierminister, denn man möchte das polnisch-russische Verhältnis nicht über die Maßen belasten. • Ist auch Staatspräsident Aleksander Kwasniewski belastet? In einem mehrheitlich vom Sejm mit Zustimmung versehenen Bericht über die Rywin-Affäre wird nicht nur der zurück getretene Ministerpräsident Leszek Miller als Mitwisser beschuldigt, sondern auch der Staatspräsident. Der in Polen bekannte Film-Produzent Lew Rywin hatte vor zwei Jahren dem Chefredakteur der „Gazeta Wyborcza", Adam Michnik, das Angebot gemacht, falls die Zeitung die Summe von 17,5 Millionen Dollar aufbringe, dafür zu sorgen, dass das Mediengesetz zu Gunsten des Medienkonzerns Agora, zu dem die große Zeitung gehört, geändert wird. Auch nach Abschluss des Falls in einem Untersuchungsausschuss des Parlaments konnten all die Verdächtigungen und Beschuldigungen nicht ausgeräumt werden, so dass die Affäre weiterschwelt und die höchsten Spitzen im Staat sich rechtfertigen müssen. Das Ganze ist mit ein Grund für den Vertrauensentzug gegenüber Regierung und der sie tragenden Partei, der SLD. • Jüdische Immobilieneigentümer werden von Polen nicht entschädigt. Die Zeitung „Dziennik Polski" in Krakau berichtet: „Amerikanische Juden, die Erben polnischer Juden sind, sollen mit der Rückgabe der Immobilien in Polen, die ihren Vorfahren gehört 4 haben, nicht rechnen, wenn sie von der amerikanischen Regierung eine entsprechende Entschädigung schon erhalten haben. Im Jahre 1960 wurde zwischen der amerikanischen und der polnischen Regierung ein Abkommen geschlossen, nach dem alle Immobilien auf dem Gebiet Polens, die früher den Juden gehörten, die nach Amerika emigriert waren, in das Eigentum des polnischen Staats übergehen. Für diesen Eigentumsverzicht hat die amerikanische Regierung eine Entschädigung an die Betroffenen oder an die Erben ausgezahlt". Obwohl das Gesetz und die Regelung aus der Zeit der kommunistischen Diktatur stammt, hält sich das Oberste Verwaltungsgericht heute daran. • Tausende von Polen suchen auf dem offenen Arbeitsmarkt in England einen Arbeitsplatz. Nach dem EU-Beitritt Polens sind die Arbeitsmärkte in England, Irland und Schweden ohne jede zeitlichen Barrieren offen. „Die Polen stürmen nach England", wie „Zycie Warszawy" meldet, „um Arbeit zu finden. In Warschau muss man mindestens eine Woche auf eine Bus-Karte nach London warten. Die Telefonanschlüsse der Agenturen für Arbeitsvermittlung in England sind ständig besetzt". Ein Urteil wird zitiert: „Die Polen sind durchaus imstande, konkurrenzfähig zu POLITIK werden, besonders in solchen Bereichen wie im Hotelgewerbe, auf dem Bau oder bei der Betreuung von älteren Menschen". • „Um sich den Forderungen der deutschen Landsmannschaften zu widersetzen", wurde als Bürgerinitiative ein Verband „Gemeinschaft der Opfer der deutschen Vertreibungen" in Posen gegründet. Als Ziel wird angegeben, „sich auf internationaler Ebene den Entschädigungsforderungen der deutschen Landmannschaften zu widersetzen und den guten Ruf von Polen in der Welt zu verteidigen. Bei der Gründung des Verbandes engagierten sich junge Juristen und Spezialisten für internationale Beziehungen". • In Warschau empfohlen, das „Zentrum gegen Vertreibungen" an „den Europarat anzubinden und so das Thema zu europäisieren". Auf Einladung der Konrad-AdenauerStiftung war eine Delegation aus der CDUFraktion mit Claudia Nolte, Dr. Friedbert Pflüger, Michael Kretschmer (Görlitz) und dem Publizisten Ralph Giardano in Warschau, um dort mit hochrangigen Politikern Gespräche zu führen. Man muss fragen, warum das deutsche „Zentrum gegen Vertreibungen" nur europäisch sein darf, um existieren zu dürfen! SW Patenland Niedersachsen ist wieder bei seinen Schlesiern Unter Ministerpräsident Gerhard Schröder stellte das Patenland Niedersachsen die Förderung der Landsmannschaft Schlesien ein. Mit dem Regierungswechsel in Hannover seit der letzten Landtagswahl bemüht sich die Landesregierung wieder um die Schlesier. Zum Bundesmitarbeiterkongress nach Görlitz kam der Beauftragte der Landesregierung für Spätaussiedler und Heimatvertriebene, Rudolf Götz MdL, um die zukünftige Zusammenarbeit vorzustellen. Er ging zu Beginn kurz auf den Patenschaftsvertrag ein, den der damalige Minister für Vertriebene, Sozial- und Gesundheitsangelegenheiten Heinrich Albertz unterzeichnete, der spätere Regierende Bürgermeister von Berlin. Die Schlesier haben maßgeblich mit geholfen, das damals durch Bombenterror zerstörte Land wieder aufzubauen, und sie sind in Niedersachsen integriert worden. Die neue Landesregierung möchte nun an die Tradition des früheren Ministerpräsidenten Dr. Albrecht anknüpfen und hatte ihn als Landesbeauftragten für Spätaussiedler und Heimatvertriebene eingesetzt, um die Patenschaft mit neuem Leben zu erfüllen, erklärte Götz. Nach wie vor wird das vor allen eine Förderung der Kulturarbeit bedeuten. Die Stiftung Schlesien soll wieder mehr Mittel für ihre Arbeit bekommen, die Stiftung Kulturwerk Schlesien mit den Wangener Gesprächen kann mit Förderung rechnen, dazu gehört aber auch die Unterstützung der Schlesischen Kulturtage der Landesgruppe Niedersachsen und Seminarveranstaltungen der Landsmannschaft. In der Organisation der Kulturförderung wird es eine Änderung geben, da das zuständige Amt in Zukunft im Grenzdurchgangslager Friedland seinen Sitz bekommt. Das Amt wird seine Arbeit beim „Tag der Niedersachsen" in Holzminden am 27. Juni mit einem eigenen Stand vorstellen. Die Aktionen Schlesischer Heimatgruppen beim Tag der Niedersachsen werden unterstützt werden. In der Landesvertretung von Niedersachsen in Berlin wurde auf die Patenschaft für die Landsmannschaft Schlesien hingewiesen und es wurden Voraussetzungen geschaffen, um Ausstellungen über Schlesien dort durchzuführen. In der Jury des Kulturpreises Schlesien ist als Vertreterin der Landsmannschaft Dr. Idis Hartmann. Eine besondere Sorgen soll auch den in den einzelnen Patenstädten eingerichteten Heimatstuben gelten, die zum Teil Sorgen mit ehrenamtlichen Betreuern haben. Hier sollen Überlegungen angestellt werden, wie das Kulturgut aus den ehemaligen Ostgebieten für die zukünftige Generation erhalten werden kann. Mit Bedauern habe er festgestellt, dass das Deutschlandtreffen der Schlesier nun doch nicht nach Hannover zurückkehren wird, aber die Landesregierung sei mit ihren finanziellen Angeboten bis an die Grenze des Machbaren gegangen. Selbstverständlich werde aber auch diese Veranstaltung wohlwollend vom Land Niedersachsen in Nürnberg begleitet werden, das habe ihm Ministerpräsident Christian Wulff ausdrücklich mit auf den Weg gegeben. Jutta Graeve (SN) Schlesische Nachrichten 13/2004 Minderheiten sind unser Spiegelbild Die polnische Partei „Prawo i Sprawiedliwosc" (PiS), auf Deutsch „Recht und Gerechtigkeit", veröffentlichte unlängst ein Wahlprojekt, bei dem die nationalen Minderheiten nicht mehr von der 5%-Wahlklausel befreit werden sollten. Am meisten wären davon die Deutschen in Oberschlesien betroffen, die derzeit aus der jetzigen Woiwodschaft Oppeln zwei Abgeordnete im polnischen Parlament, im Sejm, stellen. In der in Oppeln erscheinenden Tageszeitung „Nowa Trybuna Opolska" konnte man vor wenigen Tagen zu diesem Thema sehr interessante Aussagen lesen, die hier auszugsweise wiedergegeben werden. Erzbischof Prof. Alfons Nossol, Ordinarius der Diözese Oppeln: Sie wollen sie (die Minderheiten Anmerkung) aus dem bürgerlichen Mitbestimmungsrecht der Selbstverwaltung ausschließen, indem sie die 5%ige Wahlklausel für die Minderheiten verlangen. Wenn es dazu kommen sollte, dann würde wieder die Mehrheit der Minderheit diktieren, wie diese sein sollte, ohne deren Beteiligung. Bruno Kosak, Stellvertretender Vorsitzender des DFK und Fraktionsvorsitzender der Deutschen im Sejmik in der Woiwodschaft Oppeln: Wir sind sehr traurig darüber, dass ein Monat nach Polens EU-Beitritt man in Polen versucht, die Demokratie um ein rückwärtsgewandten Schritt zu gestalten. (...) Sie wissen wieder besser, was wirbenötigen. Sie haben vergessen, dass der Artikel 35 der Verfassung der nationalen Minderheiten die Pflege der Sprache, der Kultur und der Identität garantiert. (...) Wir haben viele Beweise dafür geliefert, dass unsere Anwesenheit in der Oppelner Region eine Bereicherung darstellt. Dr. Dariusz Niedzwiedzki, Europäisches Studienzentrum an der Jagiellonen-Universität in Krakau: Die Mehrheit sollte die Minderheiten schützen, weil diese unsere kulturellen Reichtümer sind. (...) Das Recht auf die Aufrechterhaltung der ethnischen und kulturellen Eigenart gehört zu den Grundrechten eines Menschen und Bürgers, und dieses Recht müssen wir schützen. Außerdem, wenn wir die eigene Identität behalten und bewahren wollen, müssen wir um die Identität der Minderheiten bemüht sein, weil diese das eigene Spiegelbild sind. Damian Spielvogel (SN) Schlesische Nachrichten 13/2004 Schlesische Volksgruppe? Die Bewegung für Autonomie Schlesiens (poln.: Ruch Autonomi Slaska, abg. RAS) hat anfangs Juni dieses Jahres erneut einen Antrag beim Bezirksgericht in Kattowitz auf Registrierung eines Verbandes der Schlesier gestellt. Es ist schon der zweite Registrierungsversuch seitens der Autonomisten. Nachdem 1997 solche Verbandsregistrierung vom Gericht in der ersten Instanz abgelehnt wurde, hat die RAS- Führung versucht vor allen Gerichtsinstanzen Polens und vordem Europäischen Tribunal für Menschenrechte in Strassburg ohne Erfolg solche Vereinigungseintragung zu erlangen. Im Vergleich zu 1997 hat man einen Satz in der Vereinssatzung geändert. Der Verband ist nicht mehr „eine Vereinigung von Personen Schlesischer Nationalität", sondern „eine Vereinigung von Personen, die ihre Zugehörigkeit zur schlesischen Nationalität deklarieren". Dabei berufen sich die RAS- Leistungsträger auf die Ergebnisse der letzten Volkszählung in Polen, bei der 173 000 Personen sich zu „einer schlesischen Nationalität" bekannt haben. Das Gericht in Kattowitz hat nun eine drei Monate lange Bearbeitungsfrist, wobei in dieser Angelegenheit auch die Einholung der diesbezüglichen Meinung des Woiwoden von Kattowitz notwendig ist. Das Gericht wird aber zuerst die Satzung rechtlich prüfen lassen, und wenn die Satzung keine Beanstandungen rechtlicher Art aufzuweisen haben sollte, dann kann auch der Woiwode von Kattowitz kein Veto einlegen und sich der vereinsrechtlichen Eintragung widersetzen. Damian Spielvogel (SN) Pawelka und Spielvogel wieder gewählt Bei der diesjährigen Landesdelegiertenversammlung der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU in Nordrhein-Westfalen, die am 5. Juni 2004 in Köln stattgefunden hat, wurde der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, Rudi Pawelka, in seinem Amt als stellvertretender Landesvorsitzender bestätigt. Ebenfalls in seinem Amt als Beisitzer im OMV-Landesvorstand wurde der Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft Schlesien, Damian Spielvogel, mehrheitlich bestätigt. In dieser nordrheinwestfälischen CDU-Vereinigung steht nach wie vor Dr. Peter Paziorek MdB an der Spitze. Der ehemalige Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, Dr. Herbert Hupka, ist Ehrenvorsitzende dieser Vereinigung. SN Termine 18. Juni 2004: LM Schlesien und Eichendorffgilde Bonn. Sommerausflug der Kreisgruppe. Weitere Info bei Frau Mitka: 02 28 / 28 26 16. Termine immer aktuell unter: www.schlesien-bonn.de POLITIK / LESERBRIEFE 5 Leserbriefe Die beschwiegene Vertreibung Ein Leserbrief von Tilman Zülch, Gesellschaft für bedrohte Völker, in der FAZ vom 23. April Zu dem Interview mit Gesine Schwan „ Vertrauen ist eine Ressource von Demokratie" (FAZ vom 26 März). Wenig staatsmännisch hat Gesine Schwan mit ihrer Taktik „Diffamieren statt versöhnen" das Motto unseres amtierenden Bundespräsidenten „Versöhnen statt spalten" abgewandelt. Als „Tochter eines Besatzungs-Offiziers" soll die BdV Präsidentin Erika Steinbach weder Massenvertreibungen der Vergangenheit dokumentieren noch zukünftige Vertreibungen bekämpfen dürfen. Sonst droht ihr offenbar eine Art Neuauflage des Prinzips Sippenhaft von Seiten der Präsidentschaftskandidatin. Wer sonst noch muss dieses Verdikt in Sachen Vergangenheitsbewältigung fürchten, wenn seine Vorfahren keine Widerstandskämpfer waren? Auch polnische Behörden und Soldaten haben Unrecht getan und eine viele Millionen zählende indigene Bevölkerung nach dem Krieg aus Zehntausenden Dörfern und Städten im östlichen Viertel des ehemaligen Weimarer Deutschlands vertrieben. Sie haben Konzentrations- und Internierungslager für östliche Deutsche eingerichtet und Zwangsarbeiter kommandiert, sie sind bei den Vergewaltigungen und Deportationen nicht eingeschritten. Zu den Opfern gehörten ehemalige Nationalsozialisten, aber auch die Masse der Unpolitischen, Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter, Arbeiter, Bauern und Bürgerliche, Geistliche beider Konfessionen, Säuglinge und Schwangere, Greisinnen und Greise, Behinderte, soweit sie die NS Verbrechen überlebt hatten, Verwundete und Kranke. Die Präsidentschaftskandidatin wirft Frau Steinbach vor, sie stelle dieses „Leid der Deutschen nicht in den Kontext des Zweiten Weltkrieges". Soll das heißen, dass die bis zu 3 Millionen Opfer der Vertreibung zwischen Wolga und Böhmerwald sozusagen zu Recht umgekommen sind? Die meisten von ihnen starben nicht als „Kollateralschäden", sondern waren Opfer überlegten politischen Handelns. Dass diese Verbrechen ohne den Angriffskrieg Deutschlands nicht möglich geworden waren, entlastet die Täter nicht. Gesine Schwan hat in ihrem von der FAZ rezensierten Buch „Politik und Schuld - Die zerstörerische Macht des Schweigens" (FAZ vom 27. Februar 1998) den neuen Begriff „Beschweigen" benutzt. Als Folge des „Beschweigens" der Nazi Verbrechen stellt die Autorin bei den Nachkommen unserer Nation fest, dass es ihr „im Unterschied zu Amerikanern und allen anderen Europäern an Wärme und Vertrauen mangelt". Die „beschwiegene Schuld" zerstöre das Selbstgefühl der Bürger für Demokratie und gegenseitige Vertrauensfähigkeit. Dann müsste die „beschwiegene" Schuld auch für unsere polnischen Nachbarn unerträglich sein, deren politische Klasse in Sachen „nationale Politik" nicht gerade zur Selbstkritik neigt. Man muss auch das „Beschweigen" der Vertreibungsverbrechen durchbrechen. Deshalb zwei Lesetipps für Gesine Schwan: Robert Jungks Bericht „Aus einem toten Land", Ostdeutschland 1945, und Victor Gollancz „Our Threatened Values", London 1946. SN Osterweiterung Verlierer die deutschen Vertriebenen Die Sieger des Ersten Weltkrieges wollten Europa neuordnen und schufen somit einige Vielvölkerstaaten auf Kosten des Besiegten. Sie lieferten einige Millionen Deutsche fremden Mächten, fremden Sprachen und fremden Kulturen aus. Die Nachbarn Deutschlands „bedienten" sich, jeder nach seiner Art am deutschen Eigentum, und Wegnahme von Gebieten, schon vor dem Versailler Vertrag. Aber auch durch Vertreibung der Deutschen aus diesen Gebieten. Sie meinten: so am besten dem Frieden zu dienen. Sie handelten nicht nach dem Ausgleich zwischen den Völkern, sondern handelten nach Härte über den Besiegten. Diese Neuordnung Europas brachte keinen Frieden für die Völker Europas, sie vermehrte die Unruhenherde und legte den Grundstein für noch größere Auseinandersetzungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Zuge der Neuordnung ca. 15 Millionen Deutscher aus ihrer Heimat, unter unmenschlichen Zuständen vertrieben. Über 2 Millionen fanden dabei den Tod, sie überlebten die größte Vertreibung der Welt nicht. Fast 60 Jahre später hat man nun eine andere Art der Neuordnung eingeschlagen. Ob diese Neuordnung bzw. Vereinigung Europas von „Fachleuten" vorge- ZEITGESCHEHEN 6 nomtnen wurde, wird die Zukunft zeigen müssen. Es wird schwer sein, so viele Stämme mit unterschiedlichen Sprachen, und seit Jahrhunderten unterschiedlichen Kulturen zu vereinigen. Die Europa Osterweiterung wurde von den meisten Politiker, beiderseits in Überschwung begrüßt und „gefeiert". Werden sie aber auch zum Wohle dieses Europa genauso arbeiten? Hier wird nicht nur das Nehmen, sondern auch das Geben benötigt. Die Bereitschaft für das Nehmen ist immer größer als umgekehrt. Hier wird mit Sicherheit die große Liebe zum vereinigten Europa langsam schwinden, denn der Alltag ist immer anders als die ausgelassene Freude. Was man aber bei dieser Neuordnung bzw. Osterweiterung vergessen hat, das sind die deutschen Vertriebenen, das ist eine sehr schwere „Hypothek", die auf dem Haus Europa lastet. Diese „Hypothek" sollte und musste vor der Erweiterung gelöscht werden, sie sollte auf alle, die daran beteiligt waren, gleichmäßig verteilt werden. Diese Hypothek wird, da sie nicht gelöscht wurde, niemals erwähnt, immer zwei Maßeinheiten bilden. Es werden neue Generationen geboren, diese Generationen werden nicht glauben, dass es nur ein schlechtes Volk gibt, sie wird nicht glauben, dass es andere nur gute Völker gegeben hat. Sie wird nach der Wahrheit in den Archiven forschen, die man zu verschweigen pflegte, statt sie aufzuarbeiten noch zu Lebzeiten der Zeitzeugen. Sie aber ganz zu verschweigen, tut der europäischen Sache nicht gut. 15 Millionen Menschen vom Hof und Heimat zu vertreiben kann nicht mit einer Erweiterung erledigt werden, auch nicht wenn sie von demokratischen Politiker angeordnet wurden. Diese 15 Millionen deutscher Vertriebenen wurden weder von den „Beteiligten" noch von unseren eigenen Politikern erwähnt. Sie sind einfach verschwunden, von der Existenz gestrichen worden, da sie nicht in die Politik passten. Oder hat man diese Vertriebenen in die Grundmauer des Europäischen Hauses ganz einfach „unter gemauert"? „Nichts ist endgültig geregelt, was nicht gerecht geregelt ist". Abraham Lincoln, Präsident der USA 1860 - 1865 F. Mierzwa (SN) Nachrichten aus Görlitz Aus der Sächsischen Zeitung für die Schlesische Region Görlitz Stadthalle wird modernisiert. Die Görlitzer Stadthaile soll bis zum Jahr 2007 für maximal 21,17 Millionen Euro modernisiert werden. Die Stadt will dabei 5,6 bis 7 Millionen Euro als Eigenmittel beisteuern. Das hat der Stadtrat jetzt im Grundsatz einstimmig beschlossen. Dabei soll der Saal nicht verkleinert, aber wesentlich verändert werden. Außerdem soll die Synagoge so weit hergerichtet werden, dass sie von 230 Menschen für Veranstaltungen genutzt werden kann. Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Rainer Neumer (CDU) machte noch einmal deutlich, dass die Regeln für Fördermittel es nicht zulassen, die Stadthalle isoliert zu sehen. Die Synagoge und die ehemalige Oberlausitzer Gedenkhalle (das spätere Kaiser-Friedrich-Museum, poln. „Dom Kultury") Görlitz-Ost sowie das Areal zwischen diesen Einrichtungen müßten berücksichtigt werden. Die ehemalige Oberlausitzer Gedenkhalle in Görlitz-Ost ist allerdings erst für eine spätere Phase des Brückenparks vorgesehen. Bereits im März beginnt nun eine europaweite Ausschreibung für die Planungsleistung. Noch vor der Sommerpause könnte sich dann der Stadtrat entscheiden, wer den Zuschlag bekommt. Danach werden die Inhalte erarbeitet und Kosten kalkuliert. In einem Jahr dann könnte der Stadtrat den Baubeschluß fassen. Mit dem Baubeginn ist nach Angaben der Verwaltung Ende 2005 oder Anfang 2006 zu rechnen. Ausgewiesen wird die Stadthalle als „überregionales multifunktionelles Kongreß- und Kulturzentrum". Licht für die Peterskirche. Hermann Rueth, Autor, Bildhauer und Regisseur baut im Geiste ständig an neuen Projekten. Und in den kommenden Monaten baut er auch ganz real an seinem neuen Lebensmittelpunkt. Bevor er im Sommer erneut den Tuchmacher-Aufstand auf die Bühne am Untermarkt bringt, will er mit Frau und Kindern nach Görlitz umziehen und seine Heimat, das Allgäu verlassen. Während vor seinem geistigen Auge das neue Zuhause wächst, sind die Vorstellungen für die nächsten künstlerischen Projekte in Görlitz Schlesische Nachrichten 13/2004 schon ziemlich ausgereift. Im Herbst will er sein nächstes Sommertheater-Stück fix und fertig konzipiert haben. Wieder geht es um einen Glaubenskonflikt, zwischen Katholiken und Hussiten, vor allem aber um den Machtkampf zwischen Görlitzer Kaufleuten. Zentrale Gestalt ist Georg Emmerich, der Begründer des Heiligen Grabes, um den sich viele Legenden ranken. Zwei andere Projekte haben zwar mit Rueths Leidenschaft für sinnliche Inszenierungen zu tun, stellen aber mehr den bildenden Künstler als den Theatermann in den Vordergrund. „Lux sacra" (Heiliges Licht) nennt er seine Licht-Installation für die Peterskirche. Im September, während der Festwoche zum 500 jährigen Bestehen des Heiligen Grabes, möchte er „die Mystik dieses Raumes neu erleben" lassen. Euroregion konferiert zum Thema „Saubere Neiße". Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Arbeitsgruppe „Saubere Neiße" der Euroregion Neiße (ERN) findet die 6. Konferenz am 20. und 21. Oktober in Reichenberg statt. Dabei soll die deutsch-polnische-tschechische Zusammenarbeit im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße gewürdigt werden. Zum Thema Wasser/Naturschutz wird Verbänden, Vereinen und anderen Interessierten aus Polen, Tschechien und Deutschland während der Konferenz die Möglichkeit geboten, sich kostenfrei zu präsentieren. Branitzer Bibliothek nach Pücklers Geschmack. Nach den Vorstellungen von Fürst Pückler wurde 1861 seine Bibliothek im Branitzer Schloß eingerichtet. Ein großer Teil der Ausstattung ging 1945 verloren und mußte bei der Wiedereinrichtung 1994 bis 1996 als Museum durch Kopien oder andere Objekte ersetzt werden. Zu besichtigen ist das Museum bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr. Westdeutscher Rundfunk - Programmgruppe Information und Meinung Vorschau auf die Sendung „Alte und neue Heimat" Redaktion: Wolf Scheller/ Christiane Ebermaier Sonntags von 9.20 bis 10.00 Uhr auf WDR 5 04. Juli 2004 Flüchtlingsgeschichten Erfahrungen aus den Nachkriegsjahren von Armin E. Möller und Lars Gerhardt 11. Juli 2004 Kärnten ist anders - Slowenen in Kärnten von Ursula Rütten 18. Juli 2004 Armut in Polen - von Antje Krekeler 25. Juli 2004 Koffergeschichten Erinnerungen an Buchenwald und Emilie Schindler von Ursula Junk und Edith Lia Vasilescu Das Elend der Roma in der Slowakei von Christoph Scheffer 01. August 2004 Änderungen vorbehalten! Schlesische Nachrichten 13/2004 LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN / TERMINE Eröffnung zum Schlesischen Sommersingen 2004 in Bayreuth „Es lebe das einige, heilige Deutschland!", beschwor vor 60 Jahren, am 20. Juli 1944, Claus Schenk Graf von Stauffenberg unmittelbar vor seiner Erschießung. In diesem Jahr gedenken wir auch des 200. Todestages des wohl größten deutschen Philosophen, Immanuel Kant aus Ostdeutschland. Seine Werke über „Pflichterfüllung", die menschliche Erkenntnis und den „Ewigen Frieden" haben Weltgeltung erlangt. Im Namen des Friedens schickt man aber immer noch Menschen und Völker in den Krieg mit Lüge und Täuschung. Wir leben in einer Zeit der Attentate und der Verdrehung. Kosovo, Palästina oder Afghanistan sind Synonyme für sinnlose Gewaltexplosionen. Hätte es nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland nicht zu einer gleichen Gewaltentwicklung kommen sollen nach dem Willen gewisser Diktatoren, wie zum Beispiel Stalin, der die Umsiedlung und Vertreibung der 10 Millionen deutschen Bewohner aus Ostdeutschland empfahl? Wem oder was verdanken wir die Rettung aus dem Nachkriegschaos, dem unbeschreiblichen Elend? Nicht allein dem Marshall-Plan, sondern auch Persönlichkeiten, die in der Nazidiktatur ein anderes Deutschland in Kopf und Herz hatten. Können Sie sich noch an die Nachkriegszeit erinnern, wo man sich schon über Kleinigkeiten freute. Das fing an mit einem Dach über dem Kopf, einem warmen Zimmer, einem Paar Schuhe, einer einfachen Schirmmütze oder der belebenden Nachricht, dass vom vermissten Ehegatten und Vater ein Lebenszeichen kam. Hoffnung und Freude waren Motor und Treibstoff aus dem Chaos. Aber nicht allein vom Brot lebten die Menschen, die Gesellschaft. Fernsehen gab es damals nicht, Radio war eine Seltenheit. Notgemeinschaften und Vereine wurden erst nach und nach zugelassen. Man lernte sich kennen beim Schlangestehen vor den Behörden, tauschte sich und Essbares, Tragbares, Kulturelles aus. Man meinte anfangs, nach wenigen Wochen gehe es wieder heimwärts und die kurze Zeit werde man schon überbrücken. Mit was denn? Oft war das Lokal, in dem sich die Heimatlosen trafen, der einzige Raum, wo es Wärme gab und wo das Heimweh und die Sehnsucht nach Überwindung der Trennung mit gemeinsamen Liedern erträglicher waren. Lange Jahre drückten die schrecklichen Erlebnisse der Flucht und Vertreibung auf die Psyche und Gesundheit der Entrechteten. Heute wird von uns immer wieder der Blick nach vorn angemahnt. Doch auch der Blick in Zeiten der Entbehrung kann heilsam und nützlich sein. Die Gegenwart ist vorbei, wenn wir uns der Zukunft zuwenden. Aber welcher Zukunft blicken wir entgegen? Was kann unseren Glauben an eine frohe Zukunft bestärken? Terror, Gewalt, Unterdrückung, mangelhafte Vertei- lung der Ernten und Güter dieser Welt, der Dünkel von Menschen und Völkern, von Vorurteilen und ungerechten Urteilen regt uns auf. Finden wir uns damit ab? Was geht uns der Zustand jenseits unserer Grenzen an? Soll'n die uns doch in Frieden lassen! Wird uns denn nicht unablässig unsere böse Vergangenheit vorgeworfen? Werden wir nicht kollektiv zur Verantwortung gezwungen, auch wenn wir oder unsere Eltern Unbeteiligte waren? Ob wir wollen oder nicht, man zwingt uns eine Antwort ab. Können wir antworten? Aber wir wollen nicht nur Antworten finden, sondern auch Fragen stellen! Wir wollen und müssen in den Dialog treten mit jenen, die uns zu Dauertätern machen wollen, die Unrecht mit Unrecht aufheben. Wir wollen jene fragen, die geografische Begriffe zu politischen Bezeichnungen umfunktionieren, z.B. die den geografischen Begriff „Ostdeutschland" in eine politische Worthülse für das Deutschland zwischen Elbe und Oder pressen. Wir wollen Vertrauenswürdigkeit prüfen, ob das, was gesagt wird, auch so gemeint ist, wie es gesagt ist. Wir wollen einander begegnen können ohne Arglist und mit dem ehrlichen Bemühen um Verständnis und Verständigung. Was wir für uns erwarten, billigen wir auch den anderen zu. So wie damals im August 1950 mit der Charta der Heimatvertriebenen, fünf Jahre nach dem Weltkrieg, als die Vertriebenen ein Bekenntnis für ein grenzüberwindendes gemeinsames Europa ohne Rache und Gewalt abgaben. Erst im Vergleich mit den heutigen Terrorgebieten der Welt kann man ermessen, welche geistig-moralische Kraft darin liegt. Doch haben diesen Gedanken auch die Staaten und Gesellschaften jenseits unserer heutigen Grenzen zur Kenntnis genommen, und begriffen? Sind sie bereit, ihn mit umzusetzen, anzuwenden - oder vermitteln sie uns nicht das Gegenteil - das Verharren in alten, teils angstgeprägten, verfälschten Mythen? Heimatrecht, Garantie des rechtmäßig erworbenen Eigentums, kann das mit überkommenen Enteignungs- und Vertreibungsdekreten erreicht werden, auf die sich bestimmte Leute nicht nur in Tschechien sondern auch in Polen berufen? Unser Europa-Abgeordneter Dr. Wuermeling hat gegen den Beitritt Tschechiens zur EU gestimmt und eigentlich ein „Ja" gemeint. Er wollte damit auf die mangelnde Europareife Tschechiens hinweisen. Polen hat immer noch kein Minderheitenschutzgesetz. Polnische Gerichte berufen sich auf neue Gesetze und führen noch die angeblich aufgehobenen Vertreibungsdekrete an. Das „Ja" der CSU zum Beitritt Polens im EU-Parlament weckt Zweifel an der sogenannten EU-Wertegemeinschaft. Zwischen Deutschen und Polen gibt es auf privater Ebene viele gute Kontakte. Man erkennt im anderen den Menschen mit gleichen Problemen oder ähnlichen Wün- 7 schen. Um die Erweiterung solcher Beziehungen müssen wir uns ab Mai 2004 stärker bemühen, die Schlesische Lebensart, die ja der fränkischen sehr verwandt ist, weiterzutragen, das was uns verbindet stärken, ohne das Schmerzende zu verbergen. Seien Sie Botschafter Schlesiens, wirken Sie grenzüberwindend, sprechen Sie mit Ihren Politikern, aber auch mit den Bewohnern im jetzt europäischen Schlesien. Geben Sie Antworten und stellen Sie Fragen. Sonntag Lätare bedeutet: Freue Dich. Wirfreuen uns mit Ihnen, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind und einen frohen Nachmittag in Erinnerung an den alten Brauch in der schlesischen Heimat miterleben wollen. Ich grüße Sie alle im Namen unseres Vorstandes der Landsmannschaft Schlesien - Freunde Schlesiens im Kreisverband Bayreuth. H.Z (SN) Trauer um Maria Bloch Die I. Kassiererin der Landsmannschaft Schlesien, Ortsgruppe Gröbenzell, Frau Maria Bloch ist am 27. Mai 2004 nach langer Krankheit verstorben. Sie wurde am 3. Dezember 1927 in Hindenburg (Oberschlesien) geboren. Nach ihrem Zuzug nach Gröbenzell, wurde sie 1958 Mitglied der Landsmannschaft Schlesien. Aus Verbundenheit zu ihrer alten Heimat nahm sie von da an regen Anteil an unserem Vereinsleben. Nach kurzer Zugehörigkeit, wählte man sie einstimmig zur ersten Kassiererin. Sie hat, wie kaum ein Anderer, ihre Aufgaben fast 45 Jahre mit viel Herz und Heimatliebe erfüllt. Für ihre Verdienste erhielt sie 1980 die goldene Ehrennadel. Wir werden ihr stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Landsmannschaft Schlesien, Ortsgruppe Gröbenzell Termine 25. Juli bis 31. Juli 2004 „Busreise nach BERLIN, Hauptstadt Deutschlands" - Organisiert durch die Kreisgruppe Neuss mit Seminar und Besichtigungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Berlin und Potsdam, sowie Ausflug in den Spreewald - Abf. Kaarst, St. Martinus; Abf. Neuss, Bf. Knuffmann - Anmeldung/Programm: Paul Schindter, Kaarst, Tel. 02131 / 62368 8 LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN / LANDSLEUTE Bundesverdienstkreuz für Helmut Riedel Am 27.5.04 verlieh die bayrische Staatsministerin Christa Stewens im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland an Helmut Riedel, vormals Landesvorsitzender der Schlesier in Bayern, Zu der Feierstunde im Großen Sitzungssaal des Ministeriums war die große Familie von Helmut Riedel anwesend, wie auch viele Schlesier nebst Landesvorstandsmitgliedern, die ihm die Ehre erwiesen. Bei ihrer Laudatio hat Frau Ministerin Stewens besonders die gute Zusammenarbeit mit Helmut Riedel in den vergangenen Jahre gelobt. Die Deutschlehrerseminare für Schlesische Lehrer, die (durch Förderung der Staatsre gierung) unter Leitung Helmut Riedels bisher durchgeführt wurden und auch dieses Jahr wieder durchgeführt werden können, sind ein großer Erfolg. Helmut Riedel war immer ein verlässlicher Gesprächspartner der Vertriebenen in Bayern. Christiane Webert (SN) Schlesische Nachrichten 13/2004 Nachruf Am 14.5.2004 verstarb in Langen bei Bremerhaven die langjährige Leiterin und Kassenwartin des Frauenkreises, Netta Frenzel. Geboren am 18.8.1919 in Uhlenmühlen bei Verden/Aller, kam sie durch ihren schlesischen Ehemann Walter Frenzel zur Landsmannschaft Schlesien, in die sie am 1.1.1954 eintrat. In diesen mehr als 50 Jahren hat sie sich in verschiedenen Funktionen sehr um die Landsmannschaft verdient gemacht, so dass sie mit der Goldenen Treuenadel, der Goldenen Ehrennadel und 1983 mit der höchsten Auszeichnung der Schlesier auf Bundesebene, dem Schlesierkreuz, geehrt wurde. Ihr Tod reißt eine Lücke in die Kreisgruppe Bremerhaven der Landsmannschaft Schlesien. Wir werden ihr stets ein ehrendes Gedenken bewahren. O. T./J. S. Schlesiertreffen in der Fränkischen Schweiz Bundestreffen der Matthesianer 2004 Vom 17. - 1 9 . Mai dieses Jahres trafen sich Mitglieder des Matthesianer-Verbandes im St. Burkardus-Haus in Würzburg zu ihrem alljährlichen Bundestreffen. Es handelt sich dabei um ehemalige Schüler des St. Matthias-Gymnasiums in Breslau. Diese Schule feierte im Jahre 1938 ihr 300-jähriges Bestehen. Und wenn heute 60 Jahre nach dem letzten Abitur sich noch Schüler treffen, von Flensburg bis Berchtesgaden kommend, so kann man vermuten, dass diese Schule ihnen seelisch-geistige Prägungen vermittelt hat, die ein ganzes Leben hindurch wirksam geblieben sind. Das Programm dieser Bundestreffen ist stets weit gefächert. Heuer erkundete man per pedes apostulorum auf einerausgedehnten Stadt-Exkursion die fast übervolle Würzburgische Kulturlandschaft (alte Universität, Residenz, KilianDom, alte Steinbrücke), auf den Spuren von Matthias Grünewald, Tilman Riemenschneider, Balthasar Neumann und Giovanni Tiepolo wandelnd. Und man gedachte auch solcher Leuchten der Wissenschaft wie Rudolf Virchow, Wilhelm C. Röntgen und Werner Heisenberg. Mit zeitgenössischer Malerei machte derClaretiner-FraterK. H. Geyer bekannt, als er die Bildmeditation „Alles hat seine Zeit" mit musikalischer Untermalung prä- sentierte. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Mentzel über das recht aktuelle Thema „Schlesien als gelebtes Europa". Höhepunkt des Treffens war die EucharistieFeier, die der Prälat W. König (Apostolischer Protonotar) in Konzelebration mit zwei Matthesianern feierte. Dabei gedachte man in Dankbarkeit der Lehrer und Mitschüler, die den Matthesianern in die Ewigkeit vorausgegangen sind. Hans Zwiener (SN) 50jähriges Jubiläum der Ortsgruppe Eschweiler Im Mai 2004 traf sich die Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien, Ortsgruppe Eschweiler im Haus Flatten, um ihr 50jähriges Bestehen zu feiern. Zu Gast war Schirmherr Landrat Carl Meulenbergh, der der Landsmannschaft das Prädikat „Verlässlicher Partner" bescheinigte. Bürgermeister Rudi Bertram betonte, dass die Mitglieder der Landsmannschaft mit gutem Beispiel vorangingen und Hoffnungsträger für die Jugend seien. SN Zu einem vollen Erfolg gestalteten die Kreis- und Ortsgruppen der Landsmannschaft Schlesien aus Jena, Erlangen und Ebermannstadt ihr Jahrestreffen, zu dem sich auch die Chorgemeinschaft 1858Sängervereinigung/Schlesierchor gesellte. Basierend auf der Städtepartnerschaft Erlangen-Jena stärken die thüringische Kreisgruppe und der fränkische Ortsverband der Landsmannschaft Schlesien die kommunalen Bemühungen zur besseren Verständigung zwischen West und Ost. Erlangens Stadtrat Eberhard Berger (CSU) und sein Ebermannstadter Kollege Ernst Schmeißer begrüßten das Unterfangen, die in jährlicher Wechselfolge stattfindenden Treffen nunmehr auch in den Landgemeinden von Thüringen und Franken durchzuführen. Die von der bayerischen Landesfrauenreferentin Anneliese Woschke geleitete Schlesische Trachtengruppe aus Ebermannstadt eröffnete mit ihrem Nachwuchs den Nachmittag mit „Sommersonntagsliedern". Dem eiferten Renate Gregor und Walter Görlitz mit Lobeshymnen auf die Heimat am Oderstrand nach. Mit Dr. Richard Taubald am Pult besang die Erlanger Chorgemeinschaft Sängervereinigung / Schlesierchor die Schlesische Lebensart. Peter Mehr, Jena, und Erwin Gregor, Erlangen, die Vorsitzenden der LS-Kreis- und Ortsgruppen, tauschten mit Anneliese Woschke (Ebermannstadt) Erinnerungsurkunden aus. Das nächste Schlesiertreffen auf Kreisund Ortsebene findet am 7. Mai 2005 in Schwarzburg / Thüringen statt. SN Schlesische Nachrichten 13/2004 LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN / LANDSLEUTE Bundesverdienstkreuz für Bruno Renner aus Fröbel bei Glogau Landshut/Straubing Staatsminister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Erwin Huber, zeichnete im Namen des Bundespräsidenten u.a. den Glogauer Bruno Renner aus Straubing mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus. „Es ist eine schöne Tradition, Menschen auszuzeichnen und zu würdigen, die über lange Zeit hinweg und in besonderem Maße Leistungen für das Allgemeinwohl erbracht haben". Mit diesen Worten leitete Staatsminister Erwin Huber als Leiter der Bayerischen Staatskanzlei im Namen des Bundespräsidenten die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes u. a. an den in Straubing lebenden Bruno Renner im Pfarrkirchener Rathaus ein. Das Bundesverdienstkreuz wurde 1951 vom Bundespräsidenten Theodor Heuss eingeführt. Es ist die höchste Ehrung der Bundesrepublik, ein sichtbares Zeichen des symbolischen Dankes für Verdienste um das Gemeinwohl. (...) Die Regierungsvizepräsidentin Monika Weinl der Bezirksregierung von Niederbayern hob hervor, dass jede Gemeinschaft vom Engagement des Einzelnen lebe. Nach ihren Worten haben die Geehrten weit mehr als nur ihre Pflicht getan und über viele Jahre Zeit, Tatkraft, Ausdauer und Nerven investiert, ohne nach dem eigenen Vorteil zu fragen. Das Gemeinwesen braucht Leute wie auch Bruno Renner als Beispiel und Ansporn. Bruno Renner wurde in Fröbel bei Glogau geboren, wo sein Vater als Bahnbeamter tätig war. In Fröbel war einer der großen Verladebahnhöfe für Zuckerrüben in Schlesien. Von diesem Ort stehen heute nur mehr die Kirche und zwei landwirtschaftliche Anwesen. Die übrigen Anwesen sind wegen des nach 1945 massiven Kupferbergbau abgerissen worden. Nach dem Besuch der Handelsschule im 1939 rund 31.200 Einwohner zählenden Glogau bildete er sich noch an der dortigen Landwirtschaftsschule fort und wurde beim Tierzuchtamt in Glogau von Dr. Gmelin angestellt. 1938 erfolgte die Einberufung zum Arbeits- und anschließend zum Militärdienst bei einer Luftwaffensanitätsstaffel mit der bekannten Ju 52. Im Bereich der russischen Mios-Front der 7. Armee wurde er verwundet und lernte im Lazarett Kiew seine heutige Frau Amalie, geborene Hilmer, aus Rain, Landkreis Straubing, kennen. Nach der Hochzeit im Dezember 1944 wurde Frau Renner wegen des Todes ihrer beiden Brüder aus dem Sanitätsdienst entlassen und Bruno Renner war an die Front in Italien versetzt worden. Nach Gefangenschaft in der Po- Ebene ist Bruno Renner im Juli 1945 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen worden. Anfangs lebten die Eheleute Renner mit Sohn und Tochter in Rain, Landkreis Straubing, bis sie 1952 ihr Eigenheim in Straubing beziehen konnten. Nach Kriegsende war Bruno Renner im Ernährungsamt Vilshofen tätig, danach im Landwirtschaftsamt Straubing mit Ingenieurstudium in Landshut-Schönbrunn und folgender Tätigkeit als Fachberater für Pflanzenbau, -schütz sowie Lehrlingsausbildung. 1983 ist er als Ing.-Agrar 65jährig in den Ruhestand versetzt worden. Von 1962 bis 1982 war Bruno Renner beim Bayerischen Landesverband für Vogelschutz aktiv und errichtete Kreisverbände. Von 1974 bis 1994 fungierte er als Mitglied des Naturschutzbeirates der Stadt Straubing. Noch heute ist er mit der Landschaftspflege im Rahmen der Naturschutzwacht 9 verbunden, seit 40 Jahren immer noch für den Wetterdienst tätig, wobei ihm 1995 für seine besonderen Verdienste die Staatsmedaille der Bayerischen Landesregierung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernäherung, Landwirtschaft und Forsten verliehen worden ist. In der Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien - ist Bruno Renner seit 52 Jahren im Orts- und Kreisverband Straubing ein engagiertes und geachtetes Mitglied. Schon unter dem ersten Vorsitzenden Waldemar Kluge gehörte er ab 1952 viele Jahre als Beisitzer der Vorstandschaft an. Mehrmals ist Bruno Renner mit der gesamten Familie sowie Freunden und Bekannten in der Heimat Schlesien und besonders in Glogau gewesen. Für die Landsmannschaft Schlesien - Nieder- und Oberschlesien - beglückwünschen der Bezirksvorsitzende von Niederbayern, Kurt-Peter Nawroth, sowie Erwin Sommer als Vorsitzender des Ortsund Kreisverbandes Straubing, Bruno Renner zu seinem engagierten Lebenswerk und der großartigen, besonderen Auszeichnung. Hans J. Kupke (SN) Landesdelegiertenversammlung 2004 der Landesgruppe Hessen Anlässlich der Landesdelegiertenversammlung der Landsmannschaft Schlesien, Landesgruppe Hessen, stand die Wahl der Landesvorstandes an. In seinem Rechenschaftsbericht bedankte sich der Landesvorsitzende, Joseph Pietsch, bei allen Vorstandsmitgliedern für die in den vergangenen zwei Jahren geleistete Arbeit. Wiedergewählt ohne Gegenstimmen wurden der bisherige Landesvorsitzende Joseph Pietsch, die stellv. Landesvorsitzende Erna Peilieke, der Schatzmeister Gerhard Kuschel, die Landespressereferentin Eva-Maria Pietsch, die Landesschriftführerin Gaby Eichenauer, der Landesgeschäftsführer Klaus Zeimer. Neugewählt wurden der stellv. Landesvorsitzende Karl-Heinz Haider und der Landeskulturreferent Gerold Schmidt. Der Landesehrenvorsitzende, Dr. Heinrich Trierenberg, stellte sein Buch „Rathäuser in Niederschlesien" vor. Er bedankte sich bei allen, die seine begonnene Arbeit in der Landesgruppe Hessen weiterführen und überreichte dem Vorsitzenden Joseph Pietsch das Buch „Erich Fuchs - Leben und Brauch im Riesengebirge". Das Hauptreferat hielt der Bundesgeschäftsführer Damian Spielvogel. Er begann mit dem Datum 1. Mai 2004, an dem Polen in die EU aufgenommen wurde. Schmerzhaft sei nach wie vor die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze 1992. Zutiefst enttäuschend war, dass 1992 im Deutschen Bundestag Beifall geklatscht wurde bei der Wegnahme unserer angestammten Heimat. Als nach dem 1. Weltkrieg Ost-Oberschlesien abgetrennt wurde, wurden am Deutschen Reichstag die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Unsere Chance ist, dass wir Kontakt halten können mit unseren Landsleuten in Schlesien. Es sei traurig und unverständlich, dass die gegenwärtige deutsche Regierung kein Gespräch mit den Deutschen in Schlesien führt. Spielvogel betonte, dass wir als Landsmannschaft Schlesien weiterhin in Schlesien tätig sein müssen und bedankte sich bei Dr. Trierenberg, dass er schon früh den Weg gezeigt hat, wie man zusammen kommen kann. Von Berlin ist nichts zu erwarten, aber wir sollten rasch auf Lösungen drängen. Kompromisse sind immer nötig und die Befindlichkeiten auf beiden Seiten sind zu respektieren, aber wir dürfen nicht nur geben und nachgeben, ohne selbst zu verlangen. Unsere Schlesische Geschichte ist 1000 Jahre alt, nicht nur 12 Jahre der NS-Zeit. Die Jugend erwartet umfassende Wahrheit. Einiges haben die Deutschen in Schlesien erreicht, aber es ist zu wenig: zum Beispiel gibt es noch immer keine zweisprachigen Ortsschilder, keine deutschen Schulpläne, obwohl dies vertraglich vereinbart ist. Es ist dringend erforderlich, dass die Landsmannschaft weiterhin das tut, was von der anderen Seite nicht geschieht. Sie muss Gespräche führen, Begegnungen finden - auch mit der polnischen Bevölkerung, es muss an historische Wahrheiten erinnert wenden. Wenn wir- die Landsmannschaft - nicht die Stimme für Schlesien erheben, tut es keiner mehr. Wir haben einen großen Auftrag für Schlesien, mahnte Spielvogel und beendete sein Referat mit hoffnungsvollem und zukunftsweisendem „Schlesien Glückauf!" Die Sammlung Treuespende für Schlesien erbrachte einen ansehnlichen Betrag. SN 10 Brücke sein - Mein Herz für Oberschlesien Tag der Oberschlesier 2004 „Papst Johannes Paul II. hat den Beitrag der Oberschlesier zur Völkerverständigung gewürdigt. Insbesondere die Landsmannschaft der Oberschlesier (LdO) setze sich seit Jahren für ein friedliches Miteinander der Europäer auf Grundlage der christlichen Werte ein" - hieß es am Pfingstsonntag in Rheinberg bei Wesel während des 28. Bundestreffen der Landsmannschaft der Oberschlesier. Erstmalig hat ein Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche eine Grußbotschaft und sein Apostolisches Segen an die Teilnehmer des traditionellen „Tages der Oberschlesier" gesandt. „Brücke sein - Mein Herz für Oberschlesien" lautete das Motto des Treffens, das unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück stand. 1964, also vor 40 Jahren, übernahm die damalige Landesregierung in Düsseldorf die Patenschaft über die Landsmannschaft der Oberschlesier und über die in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Oberschlesier. Zum 40jährigen Bestehen der Patenschaft würdigte Wolfram Kuschke, Minister und Chef der Staatskanzlei, während der Kundgebung in der vollbesetzten Veranstaltungshalle die völkerverbindende Arbeit der Oberschlesier: „Wir können auf das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit stolz sein. Aus einem zerstörten, verfeindeten Kontinent ist ein Europa des Friedens und der offenen Grenzen entstanden. Und daran haben die Oberschlesier ihren Anteil." Ebenfalls erstmalig hat ein Vertreter der Wojewodschaft Schlesien (früher Kattowitz) an der Großveranstaltung der Oberschlesier teilgenommen, der auf Einladung der Landsmannschaft nach Rheinberg gekommen war. Marian Jarosz vom Vorstand der Wojewodschaft Schlesien, zu der auch das Land Nordrhein-Westfalen partnerschaftliche Verbindung unterhält und zum großen Teil aus dem oberschlesischen Industriegebiet besteht, sprach sowohl bei der Eröffnung als auch bei der Hauptkundgebung eir Grußwort, das mit großem Beifall der Anwesenden bedacht war. LANDSLEUTE Schlesische Nachrichten 13/2004 Karten und Stempel der Schlesiertreffen Heute: 1997 In der nächsten Ausgabe: 1999 Auch in den Reden des Bundesvorsitzenden und Sprechers der Landsmannschaft der Oberschiesier, Klaus Plaszczek, spielte die 40jährige Patenschaft wie auch in die Einbindung der Oberschiesier in die grenzüberschreitende politische und kulturelle Arbeit eine wichtige Rolle. Die EUOsterweitung bezeichnete er als eine große Chance für Polen, aber auch für alle Oberschiesier. Besonders beeindruckend waren die religiösen Veranstaltungen, wie die Maiandacht mit dem Apostolischen Visitator Prälat Winfried König am ersten Treffenstag und das Pontifikalamt am Pfingstsonntag mit dem aus Beuthen OS stammenden Münchner Kardinal und emeritierten Dogmatiker Leo Scheffczyk, bei denen inbrünstig die alten Oberschlesischen Kirchenlieder gesungen wurden. Treu der Heimat und dem Glauben ihrer Vorfahren - dies haben die sehr zahlreichen Teilnehmer des harmonisch verlaufenden „Tages der Oberschiesier" zukunftrichtend bewiesen. Damian Spielvogel (SN) Der Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft Schlesien Damian Spielvogel (erster von links) hat die Vertretung für die Landsmannschaft Schlesien bei dem diesjährigen „Tag der Oberschiesier" vorgenommen. S.E. Kardinal Leo Schaeffczyk beim Pontifikalmat anlässlich des „Tages der Oberschiesier" 2004 in Rheinberg Fotos: Gerhard Schyma (SN) Aus der Sammlung Michael Ferber Termine Heimatkreistreffen ab August 2004 28. + 29. August 50 Jahre Patenschaft Landkreis/Region Hannover - Kreis Löwenberg 4. September Heimatgemeinschaft Wansen in Bielefeld 4.- 5. September Hirschberger Heimattreffen in Alfeld 4. - 6. September 25. Patenschafts- und Heimattreffen der Kreis Freystädter in Weilburg/Lahn 10.-12. September Heimatkreistreffen Oels, Stadt und Kreis in der Patenstadt Hechingen/Hohenzollern. 10.-12. September 27. Bundestreffen des Heimatkreises Guhrau in der Patenstadt Herzberg/Harz „50 Jahre Patenschaft" 11.-12. September 25. Bundestreffen der Grottkauer in Beckum 14.-17. September Haynauer Treffen in Friedrichsroda 18. / 1 9 . September Heimatkreistreffen Groß Wartenberg, in Rinteln/Weser 19. September Bundesheimattreffen Stadt-Landkreis Schweidnitz in der Patenstadt Reutlingen 25. / 26. September Heimatkreistreffen Breslau-Land in Borken/Westf., Stadthalle Vennehof 23. + 24. Oktober Gleiwitzer Heimattreffen in der Patenstadt Bottrop Schlesische Firmen Teil 8 Brändle Ölmühle, Schlesische Spezialität: „Vital - Leinöl" -1851 erstmals unter dem Firmenname „Brändle" erwähnt, in Empfingen Schlesische Nachrichten 13/2004 LANDSLEUTE / HEIMAT SCHLESIEN 750-Jahr-Feier Beuthens OS Die jetzt 200 Tausend zählende oberschlesische Stadt Beuthen feierte am letzten Maiwochenende ihr 750jähriges Gründungsjubiläum. Eine Reihe von Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerten und Meetings begleiteten die Feierlichkeiten, aber auch die unsichere Zukunft der Stadt. Viele Jahre war Beuthen OS eine typische Stadt der Montanindustrie des oberschlesischen Kohlereviers. Heute gibt es nur noch drei Steinkohlebergwerke, wobei ein alsbald geschlossenen werden soll und die zwei weiteren miteinander fusionieren sollen. Hüttenwerke gibt es nicht mehr. Die städtische Bausubstanz wird von Bergbauschäden als Folge des „Raubkohleabbaus" der Nachkriegszeit geplagt. Der Zustand der Straßen und der Wohnhäuser wird immer schlechter und die Arbeitslosenquote liegt Die Anfänge Beuthens reichen bis in das 11. Jahrhundert. Im Jahr 1254 verleihte der Herzog Wladislaus I. von Oppeln die Lokationsurkunde. Somit wurde aufgrund einer deutschrechtlichen Gründung aus einem Markdorf am Fuße des Margarethhügels eine der ältesten Städte Oberschlesiens gegründet. Es ist bedauerlich, dass die Zukunft der Stadt so düster ausschaut, und dass in die Jubiläumsfeierlichkeiten die deutschen Vertriebenen und Aussiedler aus Beuthen OS fast überhaupt nicht eingebunden waren. Damian Spielvogel (SN) derzeit bei 26 Prozent. Sankt Anna-Wallfahrt in der Sprache des Herzens Etwa dreitausend Pilger, vor allem Angehörige der deutschen Volksgruppe, versammelten sich in der Lourd - Grotte am Sankt Annaberg in Oberschlesien, um am Pontifikalamt mit dem Oppelner Erzbischof Prof. Alfons Nossol, anlässlich der traditionellen Wallfahrt der Minderheiten, teilzunehmen. Der Losung „Jesus Christus Hoffnung für Europa" folgten die zahlreichen, obwohl etwas weniger als in den Vorjahren, vor allem deutsche Pilger aus Nieder- und Oberschlesien, aus Zuckmantel im Österreich-Schlesien und auch aus der Bundesrepublik Deutschland. Die politischen Prominenz der Oppelner Region war ebenfalls zugegen, so auch Friedrich Petrach, VdG-Präsident, die Sejm-Abgeordneten Heinrich Kroll und Helmut Pazdzior, der Vize-Marschall Richard Galla, derSejmik- Fraktionsvorsitzender Bruno Kosak, die DFK-Landräte Josef Gisman und Christoph Wysdak oder auch Joachim Niemann, Blasius Handczuch, Joachim Czernik, Richard Donitza und auch polnische Vertreter der regionalen Selbstverwaltungsorgane. Bei herrlichem Sommerwetter haben die Pilger mit großer Aufmerksamkeit der Predigt des Erzbischofs Nossol zugehört, die teilweise einen sehr leicht politischen Charakter hatte. Er knüpfte an die theologische Bedeutung der Heiligen Dreifaltigkeit an, die in einer Gemeinschaft der göttlichen Liebe vereint sind. Er hat dann vor allem die Angehörigen der deutschen Volksgruppe um Solidarität untereinander ge- 11 Verabschiedung von Dr. Peter Ohr Unlängst wurde in Oppeln der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Breslau, Dr. Peter Ohr, verabschiedet, da er aus dem diplomatischen Dienst ausscheidet. Sein Amt als Generalkonsul in Breslau bekleidete der gebürtige Breslauer seit 1999. Bei der Verabschiedungsfeier waren neben Freunden und Bekannten des Generalkonsuls auch Vertreter der schlesischen Wojewodschaften und der kommunalen Selbstverwaltungsorgane Schlesiens. Der Marschall der Wojewodschaft Oppeln ehrte den ausscheidenden Diplomaten mit der Medaille „Für Verdienste für die Wojewodschaft Oppeln". In den fünf Jahren - so der Dr. Ohr ist vieles für die deutsch-polnische Verständigung getan. Auch die Hilfegewährung bei Vorbereitung Polens auf eine EU-Mitgliedschaft gehört zu den Verdiensten von Dr. Peter Ohr. Damian Spielvogel (SN) beten, da nur in Geschlossenheit ist Kraft gegeben. Er mahnte gleichzeitig an, dass man die, die Fehler gemacht haben, korrigieren sollte, weil die Einheit nicht in der Zersplitterung zu finden ist, gleichzeitig sollte man diejenigen, die Fehler gemacht haben, nicht ausschließen. Erzbischof Nossol hat auch in seiner eindruckvollen Predigt darum gebeten, dass man sich als Volksgruppe nicht provozieren lassen sollte, daher erteilte er jeglichen Form des Separatismus, namentlich nannte er die Bewegung für Autonomie Schlesiens, eine Absage. Gleichzeitig mahnte er die die Verwirklichung der Rechte der nationalen Minderheiten, denn - so Erzbischof Nossol - diese sind eine Bereicherung und hat sich dabei auf die seine Aussage bestätigende Worte des Papstes Johannes Paul II. aus dem Jahr 1989 berufen, weil für viele stellen die nationalen Minderheiten ein notwendiges Übel, das man nicht bereit ist zu akzeptieren. Für den landsmannschaftlichen Bereich aus der Bundesrepublik Deutschland waren u.a. anwesend der Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft Schlesien, Damian Spielvogel, der Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft der Oberschlesier, Andreas Gudrun, und der Bundesschatzmeister der Schlesischen Jugend, Adam Stein. In den Nachmittagsstunden der diesjährigen - bereits 9. - Wallfahrt, die traditionell am zweiten Juni-Wochenende stattfindet und von Pfarrer Wolfgang Globisch ausgezeichnet vorbereitet wird, wurde ein sehr umfangreiches kulturelles Programm angeboten, das von den Gliederungen der organisierten deutschen Volksgruppe gestaltet wurde. Damian Spielvogel (SN) MUNDART / TERMINE 12 Was sie über die Schlesische Kultur wissen sollten Blaue Berge, grüne Täler 2. Teil Das „Riesengebirg'lers Heimatlied" feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag Heil'ge Heimat! Wohl kein deutscher Volksstamm ist von einem so tiefen Heimatgefühl durchdrungen, wie die Riesengebirgler. Weilt er in der Ferne, so hält die Heimat ihn mit ihrem Arm liebevoll umfangen. Die Heimatliebe, die Verbundenheit zur Mutter Schläsing, wer könnte es besser zum Ausdruck bringen, als die von Othmar Fiebiger verfassten Zeilen des Riesengebirglers Heimatliedes. Voller Inbrunst sangen es die Schlesier, als sie in Viehwagen gepfercht, ihre Heimat 1946 für immer verlassen mussten. Viele meiner schlesischen Freunde haben mir diesen Abschied aus der Heimat bestätigt. Das Riesengebirgslied zog mit den vertriebenen Schlesiern und Sudetendeutschen in deren neue Welt. Wo immer sich Schlesier trafen, erklang ihr Lied in alter Wärme und Inbrunst. Viele unbekannte und bekannte Schriftsteller schufen neue Verse für ihr Heimatlied. So ist von Irene Flemming, einer Schriftstellerin aus Fischbach im Riesengebirge, anlässlich eines Ortstreffens folgender Vers nachgedichtet worden: Komm ich heut' ins alte Dörflein, sehn die Häuser traurig aus, und ich höre fremde Laute, Fremde gehen dort ein und aus. Aber droben im Gebirge wird mein Herz mir wieder frei! Ach, wie schön ist Gottes Schöpfung, ob sie deutsch, ob polnisch sei! Du, mein liebes Riesengebirge, wo die Elbe so heimlich rinnt, wo der Rübezahl mit seinen Zwergen heut noch Sagen und Märchen spinnt. Riesengebirge, liebes Gebirge! Meine herrliche Heimat Du! Über viele Jahre hatte keiner an unserem Riesengebirgslied etwas auszusetzen. Auf Schallplatten wurde es auch außerhalb Schlesiens zu einem Verkaufsschlager. Der Dirigent Dobrindt nahm es in die Rundfunkprogramme und selbst der Film nutzte die Beliebtheit des Liedes. In den fünfziger Jahren entstand der beliebte und beachtete Film „Grün ist die Heide" mit den Schauspielern Willy Fritsch, Sonja Ziemann und Oskar Sima in den Hauptrollen, wo das Riesengebirgslied einbezogen und besungen wurde. Arg wurde es aber für das Lied noch einmal in der Phase des „Kalten Krieges" zwischen Ost und West. Wie bereits erwähnt nahmen die Polen und die Tschechen Anstoß an dem Text des Liedes. Mit der DDR-Regierung erwirkten beide Länder ein offizielles Verbot dieses Liedes. Fortan durfte der Text nicht mehr gesungen werden. Diesem absoluten Verbot schloss sich zwar die Bundesrepublik nicht an, doch die hier ansässigen Medien hielten sich an die ausgegebene Marschroute. Das ZDF stellte in einer abendfüllenden Sendung einen Querschnitt der deutschen Volksmusik vor und forderte die Zuschauer auf, die beliebtesten Volkslieder mitzuteilen, um sie in der Sendung vorzustellen. Das hier beschriebene Volkslied erfreute sich noch in den siebziger Jahren solcher Beliebtheit, dass es einen Spitzenplatz in der Hörerwunschliste einnahm. Eine Woge des Protestes ging beim Fernsehen aber nach der Sendung ein, als man das Riesengebirgslied nur als Instrumentaltitel brachte. Zur Chronistenform sei genüge getan, dass erwähnt wird, dass es in dieser ZDFSendung die einzige Fassung war, die seines Textes beraubt wurde ... Inzwischen können die Schlesier dieses Lied wieder singen und hören, wann immer sie wollen. Der Klang seiner Melodie ist ein Gruß von daheim aus dem Riesengebirge und ein tröstendes Streicheln der Heimat. Immer wieder zaubert das Lied ein liebes Bild „Blaue Berge, grüne Täler...." Riesengebirglers Heimatlied 1. Blaue Berge, grüne Täler, mittendrin ein Häuschen klein. Herrlich ist das Stückchen Erde und ich bin ja dort daheim. Als ich einst ins Land gezogen, ha'm die Berg' mir nachgesehn, mit der Kindheit, mit der Jugend, wußte nicht, wie mir geschehn. Refrain: Oh, mein liebes Riesengebirge, wo die Elbe so heimlich rinnt, wo der Rübezahl mit seinen Zwergen heute noch Sagen und Märchen spinnt. Riesengebirge, deutsches Gebirge, meine Liebe Heimat du ! 2. Ist mir gut und schlecht gegangen, hab' gesungen und gelacht, doch in manchen bangen Stunden hat mein Herz ganz still gepocht. Und mich zog's nach Jahr und Stunde wieder heim ins Elternhaus hielt's nicht mehr vor lauter Sehnsucht bei den fremden Leuten aus. Oh, mein liebes .... 3. Heil'ge Heimat! Vater! Mutter! Und ich lieg'an ihrer Brust wie dereinst in Kindheits Tagen, da vom Leid ich nichts gewußt. Wieder läuten hell die Glocken, wieder streichelt ihre Hand; und die Uhr im alten Stübchen tickt wie grüßend von der Wand: Oh, mein liebes 4. Für uns schlug die bittre Stunde, aus dem Tal sind wir verbannt, das von uns und uns'ren Ahnen heil'ge Heimat wird genannt. Wieder blühen Anemonen, Habmichlieb und Enzian, doch es freut kein deutsches Auge in der Heimat sich daran. Leb'wohl, mein liebes .... 5. Betend rufen wir zum Himmel: Vater, höre unser Flehn, laß' nach dieser Zeit der Prüfung uns die Heimat wiedersehn! Und der Herrgott wird es geben, dass der rohe Haß vergeht und die schwarzrotgoldne Fahne wieder auf der Koppe weht. Oh, mein liebes.... 6. Und kommt's einstens zum Begraben, mögt ihr euren Willen tun. Nur das eine, ja das eine: Laßt mich in der Heimat ruhn! Wird der Herrgott mich dann fragen oben nach dem Heimatschein, will ich deutsch und stolz und deutlich vor dem Himmelstore schrei'n. Bin aus dem lieben Riesengebirge, wo die Elbe so heimlich rinnt, wo der Rübezahl mit seinen Zwergen heut noch Sagen und Märchen spinnt. Riesengebirge, deutsches Gebirge, meine liebe Heimat du! F.-W. Preuß Termine Haus Schlesien 4. 7. 2004, 15.00 Uhr, DER SONNTAGSVORTRAG von Prof. Dr. Marek Hacub, Breslau: „Fern von gebildeten Menschen, am Ende des Reiches?" Schlesien im Leben und Werk des Dichters Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 11.7.2004,15.00 Uhr, Sommerliches Konzert mit dem Zupforchester Oberkassel (bei schönem Wetter im Innenhof), Eintritt frei. 18.7.2004, Sommer- und Stiftungsfest, Musik: u. a. „Blechschaden" aus Königswinter HAUS SCHLESIEN - Museum für Schlesische Landeskunde, Dollendorfer Str. 412 53639 Königswinter-Heisterbacherrott Tel.: 0 22 44/8 86-0, E-Mail: museum@hausschlesien.de Internet: www.hausschlesien.de Schlesische Nachrichten 13/2004 KULTUR Gerhart Hauptmann demontiert 13 Leichtes, darauf zu verweisen, dass an den Theatern von Berlin, Wien und Bern, um drei europäische Hauptstädte zu nennen, in den letzen Monaten Werke gespielt worden sind und noch gespielt werden, aber nicht nur hier. Bekanntlich wollen die Theater nicht vor leeren Häusern spielen, also darf angenommen werden, dass die Intendanten und Regisseure wohl wissen, warum sie Gerhart Hauptmann spielen. Einige der Werke, die sich jüngst in den Spielplänen befunden haben, seien genannt: „Einsame Menschen", „Das Friedensfest", „Der Biberpelz", „Rose Bernd", „Michael Kramer", „Die Ratten", „Vor Sonnenuntergang". Vom „Verstaubtsein" kann wohl keine Rede sein. In der schon zitierten Rundfunksendung werden aus polnischer Sicht gleich einige Vorwürfe vorgetragen. „Gerhart Hauptmann hat sich gegen die Teilung Oberschlesiens ausgesprochen. Er hat auch Radiosendungen an die deutschen Soldaten an der Front gemacht und war natürlich dann 1945/46 nicht glücklich. Man kann auch sagen, dass er der große Polenfreund nicht gewesen sei ...". Offenbar darf sich jemand, der sich ein Deutscher nennt, nicht sein Vaterland lieben und nicht Trauer und Schmerz empfinden, wenn seinem Vaterland schweres Leid zugefügt wird! Wie auch immer Schnellschreiber und Nichtkenner Gerhart Hauptmann beurteilen und zugleich verurteilen mögen, der Bedeutung und Größe eines Gerhart Hauptmann vermögen Minimalisierungen und verletzende Kränkungen kein Leid anzutun. Herbert Hupka (SN) Jüngst war darüber berichtet worden, dass braucht". Er darf lediglich noch als „Steindie drei Gedenkstätten zum Leben und bruch" gewertet und genutzt werden. Ein Werk von Gerhart Hauptmann miteinanentsprechendes Ausrufungszeichen des der verbunden werden sollen. Es handelt Protestes ist geboten! sich dabei um Erkner bei Berlin, wo der Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" erDichter die entscheidende Schöpfungsklärte an mehreren Stellen ihres Berichzeit von 1885 bis 1889 verbracht hat, um terstatters erst einmal Gerhart Hauptmann Agnetendorf, wo für „verstaubt". Gerhart HauptDer Bericht mann 45 Jahre im schließt mit der Haus Wiesenstein Feststellung: sein Zuhause hat„Nach dem Motto te, und um Kloster des Militärs 'Geauf Hiddensee, trennt marschievor Rügen geleren, vereint schlagen, wo seit 1885 gen' putzen nun wiederholt im also zwei Vereine Sommer sein beam verstaubten liebter AufentHauptmann hehaltsort war, seit rum". Begonnen 1930 im eigenen hatte der sich Haus Seedorn. Als durch eingebildete Vorsitzender wurWeisheit ausde Dr. Wolfgang zeichnende Artide Bruyn genannt, kelverfasser: „GerSohn des Schrifthart Hauptmann stellers Günter de starb 1946 im Alter Bruyn, aber auch vor 84 Jahren. Das selbst mit schriftist lange her, und stellerischen Arverblichen scheint Haus Wiesenstein bei Agnetendorf. Hier hat Gerbeiten hervorge- hart Hauptmann 45 Jahre bis zu seinem Tode am auch die Populatreten, genannt als 6. Juni 1946 gelebt. rität seines WerVorsitzender des Foto: Moniatsowicz Studio 2002 kes. Hin und wieVereins zur Fördederwird eines seirung der deutschen Gerhart-Hauptmannner Dramen aufgeführt". Das behauptete Häuser. Heute spricht man davon, dass „Hin und Wieder" von Aufführungen diein diesem Verbund auch Schreiberhau, wo ses „verstaubten Dichters" spricht für die die Brüder Carl und Gerhart Hauptmann Unkenntnis des Schreibers. Es ist ein eine Zeit lang zusammen gelebt haben, gleichfalls im schlesischen Riesengebirge gelegen, in diesen Verbund miteinbezogen werden sollte. So gut, so schön! Aber die BegleitmuAm dritten Wochenende im Juni dieses Adelsfamilien gewesen. 1779 wurde im sik, die berichtenden und kommentierenJahres feierte das kleine, aber dafür mittbarocken Sinne ein Schloss gestaltet, das den Texte waren , milde ausgedrückt, lerweile sehr bekannte Dorf Groß Stein auf einer alten ins Mittelalter zurückgemerkwürdig und fordern zum deutlichen sein 900- jähriges Stiftungsfest. Das südhenden Burganlage aufgebaut wurde. Die Widerspruch heraus. lich von Oppeln, ehemals im Kreis Groß Zeit bis zum Ausbruch des Zweiten WeltIn einer Sendung des DeutschlandStehlitz gelegene Dorf zählt derzeit krieges war die Blütezeit des Schlosses. funks, Station Köln, war mit dem Blick auf knapp 1.500 Einwohner, wovon etwa einDas Kriegstreiben am Kriegsende und die die Europäischen Union und die von dort drittel die Mitgliedschaft im Deutschen Feuerbrunst aus dem Jahr 1971 waren zu erwartenden finanziellen Mittel zu höFreundschaftskreis (DFK) erworben in der sehr traurigen Nachkriegsgeren: „Unter neuem Vorzeichen wird Gerhatte. schichte das entscheidende Moment. hart Hauptmann wieder neu entdeckt. Und Erst die Übernahme des Park- und Mit zahlreichen Festivitäten wurde das das könnte, so seltsam es klingt, seine groSchlosskomplexes im Jahr 1989 durch Gründungsfest in Groß Stein begangen, ße Chance sein. Nicht nur für den Dichdie Kurie in Oppeln, hat zur erneuten Blüdarunter auch mit sehr vielen aus der ter, sondern vor allem für die Region. Auf te des Objektes, des unbestrittenen Bundesrepublik Deutschland angereiseiner Tagung will der deutsch-polnische Wahrzeichens Groß Steins, verhelfen. ten ehemaligen Bewohnern. Museumsverbund fragen, wie europäisch Seit 1994 wurde das Objekt unter der Die Bekanntheit des Ortes verdankt Gerhart Hauptmann tatsächlich war. Leitung des Bisdieser, dass hier Doch eins ist jetzt schon klar: Als deuttumspriesters Dr. der Heilige Hyasches Denkmal hat Hauptmann ausgeErwin Mateja nicht zinth geboren wurdient. Als Repräsentant der deutschen Nanur wieder eine de, dessen Verehtion wird Hauptmann nicht mehr gejahrhundertealte rung bis heute braucht. Aber als Steinbruch für ein neuPilgerstätte, sonnoch ungebrochen es europäisches Selbstverständnis bedern auch ein Taandauert. Jahrkommt Gerhart Hauptmann in Deutschgungszentrum der hunderte lang war land und Polen eine neue Chance". Universität Oppeln. Groß Stein der Armer Gerhart Hauptmann, arme deutDamian Stammsitz großer sche Kultur, denn Gerhart Hauptmann wird Spielvogel (SN) s c h l e s i s c h e n Ostansicht des Schlosses in Groß Stein „als Repräsentant der deutschen Nation" wie hier angekündigt wird, „nicht mehr ge- 900 Jahre: Groß Stein 14 DE LIBRIS / VERMISCHTES Mein Breslau lob' ich mir Roswitha Schieb: Literarischer Reiseführer Breslau. Sieben Stadtspaziergänge. Deutsches Kulturforum Östliches Europa Potsdam 401 S. 2004 1988 veröffentlichte Johannes SchultzTesmar das Buch „Schlesien. Der Reiseführer durch das Land an der Oder" und für Breslau standen 50 Seiten zur Verfügung, geordnet in neun Spaziergänge durch die Stadt. 1991 gab Heinrich Trierenberg sein Buch „Breslau in alten und neuen Reisebeschreibungen" heraus. Das jüngste Buch von Roswitha Schieb nennt sich „Literarischer Reiseführer" und begnügt sich mit sieben Stadtspaziergängen, um den reichen Vorrat an Zitaten über die Hauptstadt Schlesiens anzubieten. Breslau ist en vogue, denn in den letzten beiden Jahren sind auch zwei umfangreiche Monographien über Breslau erschienen, Norman Davies und Roger Moorhause „Die Blume Europas. Die Geschichte einer mitteleuropäischen Stadt" und Gregor Thum „Die fremde Stadt Breslau 1945". Jetzt schreibt Roswitha Schieb gleich im ersten Absatz ihrer Einleitung „Literaturstadt Breslau": „Breslau blüht auf. Die Stadt ist im Begriff, mit den großen östlichen Magneten Krakau und Prag um Schönheit und um Lebendigkeit zu wetteifern." Gleich darauf heißt es in diesem Vorwort: „Breslau, das 1945 zu etwa 70 Prozent zerstört war und dessen Bewohner fast vollständig ausgetauscht wurden, erstrahlt heute in einem Glanz, der von der Freude der Bewohner über ihre schöne Heimat kündet." Warum nur dieses Wort vom „Bevölkerungsaustausch", um den Begriff der Vertreibung der Deutschen aus Breslau nicht nur zu umgehen, sondern schön zu färben. Einige Seiten weiter spricht die Autorin dann von der Vertreibung, und auf dem Umschlag des Buches erfahren wir von ihren „aus Schlesien vertriebenen Eltern". Die Verfasserin ist 1962 geboren, der Geburtsort wird leider ausgespart. Die bekannten und berühmten Autoren, die etwas zu Breslau zu sagen wussten, kehren auch hier wieder, und das ist keineswegs nachteilig, sondern ein Gewinn, will man das historisch gewachsene und für alle Zeiten schöne und geliebte Breslau vorstellen. Es seien hier nur der spätmittelalterliche Geschichtsschreiber Barthel Stein und der Kupferstecher Matthias Merian genannt, aus dem 19. und 20. Jahrhundert der spätere amerikanische Präsident John Quincy Adams, Johann Wolfgang von Goethe, Karl Holtei, Gustav Freytag, Gerhart Hauptmann, Ricarda Huch, Alfred Kerr, Paul Lobe. Das Schöne ist, dass mancher gewichtige Name zu dieser Ahnenreihe neu hinzugestoßen ist. Es seien hier nur herausgegriffen Norbert Elias, Günter Anders, Max Born, Edith Stein, aber auch zeitgenössische Schriftsteller wie Ernst Günther Bleisch und Heinz-Winfried Sabais, diese übrigens im Zwiegespräch mit dem heute in Breslau wohnenden herausragenden polnischen Schriftsteller Tadeusz Rözewicz. Man freut sich, wenn unbekannte Zitate von Zeitzeugen der Stadt Breslau entdeckt wurden, so von Ruth Hoffmann und Friedrich Bischoff, dem experimentierfreudigen Intendanten der Schlesischen Funkstunde bis 1933, dessen Breslauer Wohnung wir jetzt dank eines Zitates besuchen dürfen. Vielleicht ist Günther Anders, Sohn des Psychologen und Pädagogen William Stern, zu oft und zu ausführlich mit seinen Eindrücken der Wiederbegegnung 1966 nach Jahrzehnten der Emigration zitiert. Aber es darf der Autorin die edle Absicht der Wiedergutmachung unterstellt werden. Richtig ist es, dass auch polnische Autoren aus den Jahrzehnten nach 1945 das Wort erhalten. Im Bericht über den dank der Initiative von Dr. Maciej Lagiowski restaurierten Jüdischen Friedhof in der Breslauer Lohestraße heißt es, was auch andernorts bereits festgestellt wurde: „Dass Breslau eine deutsche Stadt war, sieht man heute - welch bittere Ironie der Geschichte - nirgends deutlicher als auf dem Jüdischen Friedhof. Auf über 15 000 Grabstätten findet man neben hebräischen vor allem deutsche Inschriften, darunter zahlreiche literarische Zitate von Goethe oder Lessing." Leider ist das Zitat des Schweizer Schriftstellers Max Frisch aus seinem Tagebuch vom August 1948 mit Kommentaren zum kommunistisch inszenierten Friedenskongress der Intellektuellen, Festort war die Jahrhunderthalle, jetzt Halle des Volkes benannt, nur bruchstückhaft wiedergegeben. Warum Schlesische Nachrichten 13/2004 wurden diese Bemerkungen des Schweizers unterschlagen: „Ich weiß nicht, wo ich bin. Schlesien ist Heimat von Gerhart Hauptmann... Der Beweis, dass Schlesien ein polnisches Land sei: mit dem gleichen Beweis könnte Österreich verlangen, dass wir (Schweizer) nach siebenhundert Jahren unter seine Herrschaft zurückkehren... Polen ohne die östlichen Gebiete, die Russland genommen hat; dafür Schlesien, das ungeheure Geschenk." Man würde sich des Beckmesserns schuldig machen, wollte man all die Autoren nennen, die während dieses literarischen Spazierganges hätten auch zitiert werden sollen. Aber Joachim Konrad mit einem Zitat vom 30. Juni 1946 aus der letzten deutschen Predigt in der Elisabethkirche, der Kunsthistoriker Ernst Scheyer, auch ein Fall der Wiedergutmachung, Hugo Härtung aus seinem Buch über die letzten Tage in Breslau vor dem Sieg der Roten Armee, um nur diese Namen hier anzuführen, wären angemessen gewesen. Trotz dieser Anmerkungen, es ist ein guter, kenntnisreicher, zuverlässiger literarischer Reiseführer geworden. Leider ist das Buch im Selbstverlag des von der gegenwärtigen Bundesregierung in Potsdam im Jahre 2002 neu geschaffenen „Deutsches Kulturforum östliches Europa" erschienen. Ein Selbstverlag ist eine ungünstige Ausgangsbasis für den Bekanntheitsgrad einer Publikation, für Werbung und Absatz. Dem Buch von Roswitha Schiech möchte man jedoch viele Leser wünschen, denn in Abwandlung des Zitates von Goethe über Leipzig „Mein Breslau lob' ich mir", diese gelegentlich sogar hymnische Ehrerbietung gegenüber der schönsten Stadt Schlesiens mit ihrer deutschen Geschichte und polnischen Gegenwart. Herbert Hupka (SN) Breslauer Domsingknaben Gast im Kölner Dom und im Haus Schlesien Knabenchor des Breslauer Domes beim Chorfestival Pueri Cantores 2004 Vom 11. bis zum 18. Juli erlebt Deutschland ein großes Fest der Kirchenmusik, gesungen von 6000 Kindern und Jugendlichen aus aller Welt. Der Internationale Verband Pueri Cantores, die weltweite Vereinigung katholischer Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre, veranstaltet seinen 32. Internationalen Kongress, 170 Chöre aus 24 Ländern nehmen am Chorfestival 2004 teil. Die jungen Sängerinnen und Sänger werden zuerst für vier Tage in verschiedenen deutschen Diözesen zu Gast sein, bevor sich alle in Köln versammeln zum gemeinsamen Singen zum Lob Gottes und zum Gebet für den Frieden in der Welt. Schirmherren dieser herausragenden Veranstaltung sind der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Thierse. Unter den 16 polnischen Chören, die für eine Woche nach Deutschland kommen, sind auch die Breslauer Domsingknaben, die „Pueri Cantores Wratislavienses". Nach dem Schlussgottesdienst am 18. Juli mit dem Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, der auch im Fernsehen übertragen wird, fahren die Breslauer Domsingknaben noch weiter zum Haus Schlesien in Königswinter- Heisterbacherrott, wo sie beim Stiftungsfest das nachmittägliche Musikprogramm gegen 17.00 Uhr mit einem Offenen Singen mitgestalten. Marius Linnenborn Geistlicher Beirat des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores Michael Ferber, Pressereferent Landsmannschaft Schlesien Schlesische Nachrichten 13/2004 VERMISCHTES / TERMINE 15 Neue Heirat Haan - Guttentag Ihre vierte Partnerschaft schloss jetzt die rheinische Gartenstadt Haan mit dem oberschlesischen Guttentag, Wojewodschaft Oppeln, ab. Feierliche Unterzeichner des Vertrages waren Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD), der Haaner Bürgermeister Martin Mönikes (CDU) und die Guttentager Bürgermeisterin Lidia Kontny, Trägerin eines typisch oberschlesischen Namens, die in der Festrede mit der deutschen Sprache brillierte. Dies sei schon deshalb hervorgehoben, weil Kommunalpolitiker von der deutschen Minderheit gelegentlich aus öffentlichen Anlässen einen Dolmetscher für Deutsch brauchen. Seit 1957 gab es die Patenschaft Haan Kreis Guttentag - Loben. Da aber Lublinitz jetzt zur Kattowitzer Wojewodschaft „Schlesien" gehört, wurde die neue Partnerschaft auf Guttentag reduziert. Am Zustandekommen der neuen Partnerschaft war maßgeblich die Europa-Union Haan beteiligt. So wurde am 2. Mai der neue Vertrag durch ein Stadtfest zu Haan ausgiebig gefeiert. Die musikalische Umrahmung besorgte das ausgezeichnete Guttentager Blasorchester unter Georg Kutz, das durch einen spezifischen oberschlesisch-böhmischen Sound angenehm auffiel und somit bewies, dass musikalische Ausbildung im heutigen Oberschlesien großgeschrieben wird. In Haan leben zwanzig Familien aus Guttentag, zumeist Spätaussiedler. Offiziell geladen zum großen Event war der langjährige Ex-Vertrauensmann für den einstigen Kreis Guttentag - Loben, Georg Schlesinger. Der verdiente Mann (84) sucht schon seit vier Jahren vergeblich nach einem Nachfolger. Will heißen die Guttentager in Deutschland sind führungslos. Irgendwie wurde versichert, dass Schlesinger und seine Leute keine „Revanchisten" seien, die sich übrigens aus der Politik heraushielten. Also Vorurteile für die „von Drüben" gibt es weiter. Wobei man vergessen hat, dass noch lange davor, bevor Willy Brandt in Warschau kniete, die Vertriebenen in ihrer „Charta der Vertriebenen" auf „Revanche" verzichtet haben, dass sie nicht nur per Mischehen (von denen gibt es bei den entsprechenden Städtepartnerschaften mehr, als bei solchen mit westeuropäischen Städten) erste Brückenbauer wurden, dass ohne Dolmetscheraus ihren Reihen nichts läuft, dass die meisten deutschen Ehrenbürger polnischer Städte Vertriebene sind und dass aus ihren Reihen die Übersetzer polnischer Literatur stammen usw. und so fort. Oh, diese Schlagwörter aus dem verstaubten marxistischen Wörterbuch! Und: Die Wiege des Anti-NS-Widerstandes stand nicht am Rhein, sondern in Schlesien! Der DFK war sichtbar nicht präsent. Im nahen Ratingen haben die Landsmannschaft der Oberschlesier und der Kreisverband der Vereinigung der Ost- und Mitteldeutschen, die aus der Ferne das gelungene Event observierten, ihren Sitz. Etwas zynisch meinte der Chronist zum VOM-Vertreter, dass ja Termine bald Wahlen ins Haus stehen und da wird man sich der Leute von „hinter der Oder" schon erinnern. Die „Zeitung der Deutschen in der RP Polen", das „Schlesische Wochenblatt", transportierte das Ganze aus der rheinischen Kleinstadt Haan in die westfälische Großstadt Hamm, obwohl sie bis kürzlich den Deutschlandkorrespondenten in Haan hatte. Die katholische Pfarrkirche schaltete sich mit Festgottesdienst und dem „Altenberger Licht für den Frieden" lobenswert ein. Das ist auch gut so, denn die meisten Spätaussiedler in Haan machen um ihre Kirche in der Wahlheimat einen Bogen. Die „Progressivität" geht den einstigen Bewohnern des „Landes unterm Kreuz" auf den Wecker. Vom 16.-18. Juli wird dann in Guttentag nachunterzeichnet und wieder gefeiert. Schon jetzt kann man angesichts der sprichwörtlich schlesischen Gastfreundschaft überzeugt sein, dass das keineswegs den ausgiebigen Festlichkeiten in Haan nachstehen wird. Joachim G. Görlich (SN) 17. und 18. Juli 2004, jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr Schlesischer Tippelmarkt in Görlitz auf dem Obermarkt 21. Juli 2004,18.00 Uhr, Liederabend des schlesischen Komponisten Gerd Münzberg zum 100. Geburtstag mit Opernsängerin Stefanie Rhaue, am Flügel begleitet von Stephan Heuberger. Schlesischer Kulturkreis München. Raethenhaus, Luisenstraße 27. Eintritt frei! Freiwillige Spende und zur Finanzierung des Saales ein gewisser Verzehr erbeten! Sonntag, 25. Juli 2004 - MutterAnna-Wallfahrt der Nieder-und Oberschlesier im Mariendom in Neviges 10.00 Uhr St.-Anna-Festgottesdienst mit Abt em. Dr. Adalbert Kurzeja OSB anschl. Kirmesfest auf dem Dom-Parkplatz 14.15 Uhr Rosenkranzgebet 15.00 Uhr Feierliche Schlesische Marienandacht mit sakramentalem Segen „Feile EUROPEADE" in Mayo/Irland zum Thema Brauchtum in Europa: Bonner als Teil der United German Group Mitglieder der „Brückenberger Trachtengruppe Bonn" haben an einer europäischen Konferenz zu Brauchtum und Kultur in Irland teilgenommen. „Feile Europeade" war die Veranstaltung in der Region Mayo überschrieben. Das Treffen von Historikern und Politikern ist der wissenschaftliche Teil der europäischen Brauchtums-Bewegung, die unter EUROPEADE jährlich Tausende von Teilnehmern zusammenbringt. Ein Schwerpunkt war die kommunale Umsetzung des europäischen Gedankens unter Wahrung der kulturellen Identität. (...) Die Bonner Trachtenträger sind Teil der „United German Europeade Group", der vereinigten deutschen Europeade-Gruppe. Sie dienten als Anschauungsobjekt für die Wissenschaftler und Politiker. Bei gemeinsamen Proben mit den anderen deutschen Trachtenträgern sind im Vorfeld des Irland-Trips die Grundlagen für gemeinsame Auftritte gelegt worden. Da die Brückenberger als landsmannschaftliche Gruppierung viele Schlesische Tänze im Repertoire haben, musste etwa mit der hessischen Landjugend eine gemeinsame Basis erarbeitet werden. Während ein Teil der Bonner in Irland war, sind die Planungen für die große EUROPEADE in Riga (Lettland) schon voll angelaufen. „Die Flüge sind gebucht, jetzt geht es um die Feinplanung", erklärt Michael Knappe, der Vorsitzende der Bonner Tanzgruppe. Erstmals findet Ende Juli in Riga eine EUROPEADE im Osten Europas statt. Mehr Informationen unter www.europeade.org sowie unter www.btg-bonn.de Susanne Grill Die Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien, Ortsverband Velbert e.V. trauert um August Hähnel * 14. 5. 1925 in Schlegel/Schlesien t 5. 6. 2004 in Velbert/Rheinland Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Schlesierkreuzes Unsere Gemeinschaft wird ihn vermissen. Für den Vorstand der Landsmannschaft Schlesien in Velbert Damian Spielvogel (Vorsitzender) ANZEIGEN 16 Schlesische Nachrichten 13/2004 Landsmannschaft Schlesien, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, G 9638 I m p r e s s u m : Schlesische Nachrichten, Zeitung für Schlesien, vereint mit Oberschlesischer Kurier • Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien - Nieder- und Oberschlesien e. V, vertreten durch den Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka, Dollendorfer Straße 412, 53639 Königswinter, Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-290. Redaktion: Michaela S. Ast - ma - (Chefredakteurin), Damian Spielvogel, Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft Schlesien (Landsmannschaft Schlesien), Dr. Friedrich Vetter, Landesgruppe Berlin/Mark Brandenburg (Berlin-Ausgabe am 1. eines jeden Monats). Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge redaktionell zu kürzen. Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-190, E-Mail: schlesische-nachrichten@freenet.de. Nachdruck: Der Nachdruck von redaktionellen Beiträgen der Schlesischen Nachrichten ist bei Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars gestattet. Texte und Anzeigen: Cilly Langschwager, Telefon (0 22 44) 92 59-293, Fax (0 22 44) 92 59-190, E-Mail: schlesische-nachrichten@freenet.de. Bestellungen bei der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien • Bezugspreis: Einzelexemplar2,00 Euro, 1,30 Zloty; Jahresabonnement 40,00 Euro • Erscheinungsweise: zweimal im Monat; Abonnementskündigung nur bis zum 30. November eines laufenden Jahres für das kommende Jahr möglich. Für unverlangte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die mit Namen oder Chiffre gezeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Bankkonto: Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG., BLZ 380 601 86, Kto.-Nr. 260 089 3036. Herstellung: Brinkmann Henrich Medien GmbH, Meinerzhagen Reisen in den Osten 2004 Unseren Sonderkatalog, der auch Reisen nach Pommern, Westund Ostpreußen, Danzig, Königsberg, Nidden, Memelland, Baltikum, St. Petersburg, Masuren und Schlesien enthält, können sie kostenlos bei uns anfordern. Vergleichen Sie unser Preis-Leistungsverhältnis. Es lohnt sich! Reisen ab 30 Personen für geschlossene Gruppen, Vereine, Landsmannschaften, Orts-, Kirchen- und Kreisgemeinschaften etc. werden nach Ihren Wünschen organisiert. Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern. SCHLESIENBUS Schnupperreise 1. Tag: früh Anreise nach Krummhübel, nachmittags kleine Rundfahrt durchs Riesengebirge. 2. Tag: Niederschlesisches Land, über Schweidnitz nach Breslau (Altstadt-Besichtigung, Stadtrundfahrt). Weiter Bad Diersdorf, Frankenstein, Glatz (Aufpreis 15,-) 3. Tag: Oberschlesisches Land über Neisse nach Oppeln (Aufpreis 15,-) 4. Tag: Heimreise. 10.6., 14.6., 24.6., 22.10., 28.10. Leistungen: 3x Halbpension im*" Hotel in Krummhübel, Busreise. EZ + 27,- ab 99,3Tage Breslau 1. Tag: Anreise, nachmittags Stadtrundfahrt 2. Tag: ausführliche Stadtführung. 3. Tag: früh zur freien Verfügung, Heimreise. Leistungen: 2x Halbpension in Breslauer Mittelklassehotel, Stadtrundfahrt, Stadtführung. 19.6., 5.7. EURO 149,-, EZ+18Breslau, Liegnitz, Schweidnitz, Oppeln, Annaberg-Tschenstochau, Kattowitz, Gleiwitz, Oberglogau, Neustadt, Neisse, Glatz, Waidenburg, Riesengebirge 1. Tag: Anreise über Liegnitz und Schweidnitz nach Breslau 2. Tag: StadtRundfahrt und ausführliche Stadtführung 3. Tag: über Oppeln und Annaberg nach Tschenstochau 4. Tag: über Kattowitz, Gleiwitz- Oberglogau-NeustadtNeisse-Glatz-Waldenburg ins Riesengebirge, Heimreise durchs Riesengebirge. Leistungen: 4x Halbpension im Mittelklassehotel, Reiseleiter von Liegnitz bis Riesengebirge. 19.6., 5.7. EURO 249-, EZ+ 35,-. Wichtig: alle Reisen mit Fernreisebus mit WC, Klimaanlage, Bordküche. Eintritt nicht im Preis Abfahrtsstellen: Route 1: Potsdam, Berlin, Cottbus. Route 2; Kulmbach, Bayreuth, Himelkron, Münchberg, Hof (Abholung gegen Aufpreis ab Wohnort bei Route 1+2 gegen Aufpreis) Route 3: (Aufpreis 10,-) Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim, Bamberg. Route 4: (Aufpreis 10,-) Würzburg, Schweinfurt, Hassfurt ALPENLAND BERLIN, Olivaer Platz 5,030/881 60 97, Email: alpenmatz@aol.com HILSCHERREISEN NEUENMARKT, Neue Siedlung 25, 0 92 27/9 41 00 Haben Sie andere Reisewünsche??? 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