Magazin - Das Sultanat Oman

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Magazin - Das Sultanat Oman
Oman
Magazin
Oman
Zauber des alten Orients
Muscat
Tor nach Oman
Modernes Märchenland
Symbiose zwischen Kulturgut und Fortschritt
Willkommen
in Oman.
E
s ist mir ein großes Vergnügen, Ihnen in dieser Broschüre das Sultanat Oman
vorzustellen. Oman ist eines der freundlichsten, abwechslungsreichsten und interessantesten Länder in der arabischen Welt und hat seine Authentizität und
Kultur erfolgreich bewahrt. Es bietet eine Fülle von einmaligen und oft atemberaubenden Attraktionen, von grandiosen Bergen und endlosen Wüsten bis hin zu traumhaften
Stränden, beeindruckenden Wadis und einer Hauptstadt, in der es an jeder Ecke Geschichte zu entdecken gibt.
Bei dem vielfältigen Unterhaltungsangebot ist für jeden etwas dabei. Mit seinen kristallklaren Gewässern zählt Oman zu den besten Tauchplätzen der Welt, und wer es etwas
ruhiger mag, kann sich auf Delphin- und Walbeobachtungen freuen. Im Gebirge bieten
zahlreiche Trails Abwechslung für passionierte Wanderer sowie Möglichkeiten zum Felsenklettern, Abseilen und Höhlenklettern.
Faszination Oman
Haben Sie Fragen oder Wünsche?
Benötigen Sie weiterführende Hilfe, Tipps oder aktuelle Vorort-Informationen?
Dann wenden Sie sich an uns.
Sultanate of Oman, Ministry of Tourism
c/o Interface International GmbH
Karl-Marx-Allee 91A
10243 Berlin, Deutschland
Tel.: +49-30-42 08 80 12
Fax: +49-30-42 25 62 86
Internet: www.oman.travel
Internet: www.omantourism.gov.om
E-Mail: info@omantourism.de
In Oman befinden sich außerdem wichtige Brutplätze für fünf Schildkrötenarten, die
man am besten bei einer faszinierenden Nachtsafari beobachten kann. Eine breite
Palette preisgekrönter Fünf-Sterne-Hotels macht Oman zum perfekten Reiseziel für Incentive-Gruppen, aber auch für alle, die einfach nur Erholung suchen – wir garantieren
Ihnen einmalige Erlebnisse.
Nie war ein Besuch in Oman leichter: Dafür sorgen Flugverbindungen zu vielen europäischen Großstädten und die Möglichkeit der Visumserteilung bei Einreise für Bürger aus
über 60 Ländern.
Wir freuen uns darauf, Sie in unserem schönen Land zu begrüßen.
H. E. Maitha Saif Al Mahrouqi
Undersecretary of Tourism Ministry of Tourism
Editorial | 3
Inhalt
10
Interview mit Ralf Schepers
39
11
Reise-Knigge Oman
12
Monarchie zwischen
Märchenland & Moderne
16
18
19
20
22
24
Tourismus –
der Schlüssel zur Zukunft
Die Wüste lebt –
Exoten auf der Spur
Festungen aus Lehm –
Meisterwerke der Baukunst
Omans Schätze –
Kulturerbe der Menschheit
Abseits fester Pfade –
durch Wüsten und Wadis
Intensives Erlebnis
zwischen Sand und Fels
27
Interview mit einem Oman-Kenner
28
Intakte Meereswelten –
ein Paradies für Wassersport
31
40
42
44
46
48
49
52
Spannende Al Dhahirah –
mystische Grabtürme
Musandam – Märchenwelt
aus Felsen und Fjorden
Seefahrerstadt Sur –
Heimat der Dhaus
Reiseinfos
54
Das Land – Übersichtskarte
55
Oman A – Z
58
Internetadressen, Airlines,
Reiseliteratur
Faszinierende Al Dakhiliyah – Berge und Festungen
Wüstenregion Al Wusta –
Refugium edler Tiere
Einzigartiges Dhofar –
Visite im Weihrauchland
Vom Krummdolch und
verlockenden Kleinodien
Duftende Mitbringsel –
orientalisch erworben
Regionen
Omans
Omanische Küche –
kulinarische Vielfalt
Reiseziele
32
Metropole Muscat –
historisch und modern
35
Royal Opera House
36
Bizarres Hajar-Gebirge –
Wunderland der Geologie
38
4 | Inhalt
Ebene von Al-Batinah –
der Bauch des Landes
Inhalt | 5
6 | Rubrik
Rubrik | 7
8 | Rubrik
Rubrik | 9
Interview
Reise-Knigge
mit Ralf Schepers
Respekt und Etikette
geführt von Volker Klinkmüller
Was Ralf Schepers, der Marketing & PR Manager des
Oman Tourism Boards in Deutschland, Erstbesuchern
Omans empfiehlt, um möglichst nachhaltige
Eindrücke mit nachhause zu nehmen.
Es gibt viele Gründe für eine Reise nach
Oman – welche davon können am meisten
überzeugen?
Oman bietet viel Tradition, Geschichte und eine
authentische Kultur, aber auch viele Mythen und
Legenden – allein schon, wenn man an Sindbad
den Seefahrer, die Königin von Saba oder die
Heiligen Drei Könige denkt… Jeder Besucher
wird vom ersten Tag an die landestypische Gastfreundschaft genießen sowie die große Vielfalt
an Natur und Aktivitäten. Es gibt reizvolle Berge, Höhlen und Wadis, ausgedehnte Wüstengebiete mit herrlichen Oasen und traumhaft schöne Strände. Unterwegs lassen sich Schildkröten,
Delfine oder Wale beobachten oder attraktive
Aktivitäten wie Tauchen, Wadi-Bashing, Wandern oder Golfen arrangieren.
10 | Interview
Wieviel Zeit benötigen Reisende, die Oman
zum ersten Mal bereisen und den einzigartigen Charakter des Landes erkunden wollen?
Da Oman in etwa die gleiche Größe besitzt wie
Deutschland, benötigen Reisende mehr als zwei
Wochen, um das ganze Land zu sehen. Für eine
Rundreise, die zum Beispiel Nizwa, etwas Zeit
in den Bergen und eine Nacht in der Wüste umfasst, müssen ungefähr sieben Tage eingeplant
werden. Etwa vier Tage sollte man in Salalah
bzw. im Süden des Landes verbringen, aber unbedingt auch zwei Tage für einen Aufenthalt im
nördlichen Musandam erübrigen.
Welche Orte und Sehenswürdigkeiten würden Sie Erstbesuchern empfehlen?
Auf jeden Fall sollte die Hauptstadt Muscat mit
ihrer großen Moschee und dem einzigartigen
Royal Opera House zum Programm gehören
sowie eine Rundreise, die nach Nizwa führt, zu
den Bergen Jebel Shams oder Jebel Akhdar und
gewiss auch etwas durch die Weiten der Wüste.
Zudem sollte genug Zeit eingeplant werden, um
die atemberaubenden Hotels zu genießen.
Welches Souvenir sollten sich Reisende mit
nach Hause bringen?
In den traditionellen Souks lassen sich viele
nette Kleinigkeiten erwerben. Besonders typisch wäre zum Beispiel ein Weihrauchbrenner
und natürlich auch etwas vom dazugehörigen
Weihrauch. So können Urlauber auch daheim
viel omanisches Flair verbreiten bzw. ihre Erinnerungen an das Land und seine Bewohner
aufrecht erhalten oder sogar ihre Gäste auf den
richtigen Geschmack bringen.
Oman gilt als aufgeschlossenes, tolerantes Land. Das sollte
westliche Besucher aber nicht dazu verleiten, es an Respekt
und Etikette mangeln zu lassen. Ohnehin kann die Beschäftigung mit den omanischen Sitten und Gebräuchen jeden
Urlaub abrunden.
Einladungen - eine große Ehre
Wer von einem Omani in sein Privathaus eingeladen wird, kann das als echte Auszeichnung
empfinden und grandiose Gastfreundschaft erleben - aber auch so einiges falsch machen.
Bereits bei der Annahme der Einladung kann man sich nach Landessitte profilieren: Besonderen Stil beweist, wer diese erst beim dritten Mal annimmt, um sicherzugehen, dass sie
nicht allein aus Pflichtgefühl ausgesprochen wurde. Das Mitbringen eines Blumenstraußes
wäre nach westlichen Gepflogenheiten als durchaus ehrbare Geste zu werten, in arabischen Gefilden jedoch finden Blumengebinde eher bei Hochzeiten oder Geschäftseröff-
nungen Verwendung. Eine Vielzahl von Regeln
gibt es für eine perfekte Begrüßungs-Zeremonie
zu beachten, aber abverlangt wird dieses Wissen
Europäern natürlich nicht. Es gilt, die wichtigsten
Grundregeln zu beherzigen – wie Frauen äußerst
zurückhaltend und ohne jede körperliche Berührung zu begrüßen. Beim Betreten des Hauses
sind die Schuhe auszuziehen und die Fußsohlen
dann stets so zu positionieren, dass sie den Gesprächspartnern keinesfalls entgegen gestreckt
werden.
Im Gleichgewicht der Gesten
Dass in muslimischen Ländern die linke Hand
als unrein gilt und freizügige Kleidung ebenso
verpönt ist wie der Genuss von Alkohol oder
Schweinefleisch, dürfte bei Fernreisenden heute zur Allgemeinbildung gehören. Auch weitere
religiöse Riten sollten respektiert, keinesfalls
aber diskutiert werden. Ebenso verbietet sich
zum Beispiel das harmlos erscheinende, im
Westen als „Okay“ beliebte Zeichen, mit dem
Daumen und Zeigefinger einen Kreis zu formen.
Es gilt in Oman schlichtweg als obszöne Geste.
Niemand indes muss sich davor scheuen, um
Preise zu feilschen und dabei auch Schweigemomente oder gar emotionale Ausbrüche einzusetzen. Es gehört ganz einfach zur Kultur der
Region. Ebenfalls nichts zu befürchten hat man,
wenn es ein Omani an körperlicher Distanz
vermissen lässt. Denn während daheim eine
Armlänge als angenehmer Mindestabstand zueinander gilt, ist es in der arabischen Welt lediglich
die Hälfte.
oben: landestypisch gemusterte Textilien
unten: Rosenblätter für die Gewinnung von Rosenöl
Reise-Knigge | 11
Monarchie zwischen
Märchenland & Moderne
Wie in keinem anderen arabischen Staat der Golfküste ist
es Sultan Qaboos bin Said Al Said in Oman gelungen, den
schwierigen Spagat zwischen wertvollem Kulturgut und dem
Fortschritt als perfekte Symbiose zu gestalten.
Alte Traditionen führen in die Neuzeit
Ob es um die Drei Heiligen Könige auf der Weihrauchstraße geht, um Sindbad den Seefahrer oder Aladin mit der Wunderlampe: Oman präsentiert sich noch heute als ideale
Kulisse für geheimnisvolle Märchen, Mythen und Legenden, die zur spannenden Spurensuche auffordern. Denn trotz Ölreichtum und Modernisierung ist hier noch der alte Orient
lebendig! Das vermitteln allein schon die landesweit getragenen bodenlangen Gewänder
der Gastgeber.
Die Omanis leben nach althergebrachten Traditionen, zu denen auch ein hohes Maß an
Gastfreundschaft und Weltoffenheit zählt. Schließlich hat der 5.000-jährige Seehandel mit
Afrika und Asien seine Spuren hinterlassen – wie auch die von Toleranz geprägte Ibadiyah-Ausrichtung der muslimischen Staatsreligion. Für die Frauen in Oman bedeutet das:
kein Schleierzwang, gleiche Berufschancen, das Wahlrecht und auch den Zugang zu Ministerämtern. Das liegt Sultan Qaboos bin Said Al Said in besonderer Weise am Herzen: Als
Staatsoberhaupt und Regierungschef ist es dem engagierten Monarchen gelungen, sein
Land zielstrebig und behutsam zugleich in die Neuzeit zu führen. Der von der Bevölkerung
aufrichtig verehrte Landesvater, dessen Familie Oman schon seit dem 18. Jahrhundert regiert, konnte 2010 ein glanzvolles 40-jähriges Thron-Jubiläum zelebrieren.
Toleranz und Technologie
oben: Sultan Qaboos Moschee bei Nacht
unten: festlich beleuchtetes Royal Opera House
rechte Seite: Seine Majestät Sultan Qaboos bin Said Al Said
12 | Land & Leute
Geboren am 18. November 1940 in Salalah als achter Nachkomme der Al Busaid Dynastie, besuchte Sultan Qaboos mit 17 Jahren eine Privatschule in Großbritannien. Als Kadett
der Militärakademie Sandhurst bzw. Angehöriger der britischen Rheinarmee diente er unter anderem in Deutschland – und erwarb sogar ein Domizil in Garmisch-Partenkirchen.
Nach einer dreimonatigen Reise durch Europa und Asien kehrte der Thronfolger 1964 nach
Oman zurück, und lebte auf Wunsch seines Vaters die nächsten Jahre in Salalah, wo er sich
dem Studium des Islam sowie der Geschichte und Kultur seiner Heimat widmete. Beachtlicher Weise gelang ihm schon bald nach der Regierungsübernahme am 23. Juli 1970 die Befriedung und Aussöhnung der rivalisierenden Stammesgruppen – die wichtigste Grundlage
für den märchenhaften Aufstieg und die Stabilität des Landes.
auch moderne Luxushotels im Gewand orientalischer Märchenpaläste, und: fast jeden Tag
strahlenden Sonnenschein! Die sichere Wärme beflügelt immer mehr Winter-Flüchtlinge,
auch für längere Zeit einzufliegen oder sich sogar in einer der Luxus-Siedlungen niederzulassen, wie sie in mehreren Küstenregionen aus dem Sand gewachsen sind.
Musik und Tanz im Rhythmus der Wüste
Zu den Möglichkeiten, dieses faszinierende Land mit allen Sinnen zu erleben, zählt nicht
zuletzt auch die omanische Musik. Zwar müssen sich westliche Ohren erst einmal an ihren
Takt gewöhnen, doch wer sich darauf eingelassen hat, wird begeistert den eingängigen
Rhythmus genießen – und vielleicht sogar mittanzen. Dass nur sieben der 35 traditionellen
Instrumente Melodien erzeugen können, unterstreicht den stets dominierenden Rhythmus. Neben Blasinstrumenten und Schellenkränzen werden die verschiedensten Schlaginstrumente genutzt, um traditionelle Kriegsweisen, Beduinen- und Seemannslieder oder
Festtänze erklingen zu lassen. In diesen auch asiatische und afrikanische Stilelemente enthaltenden Genuss gelangen Urlauber oft überraschend schnell, weil bei den meisten Anlässen des öffentlichen Lebens ausgiebig musiziert, gesungen und getanzt wird.
Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat Sultan Qaboos Bin Said Al Said nicht nur das Oman
Centre for Traditional Music (OCTM) ins Leben gerufen, sondern auch für jede omanische
Stilrichtung eine staatlich geförderte Musikgruppe sowie ein großes Symphonieorchester.
Es ist kein Zufall, dass es fast zur Hälfte aus Frauen besteht: Im Vergleich zu vielen anderen
arabischen Ländern dürfen beide Geschlechter auch an Musik und Tanz in gleicher Weise
teilhaben. Ausschließlich Männern vorbehalten bleibt jedoch der Tanz Razha, der gern zur
Begrüßung und Ehrung des Sultans aufgeführt wird. Die dabei durch die Luft fliegenden
Schwerter lassen erahnen, dass es sich um einen ehemaligen Kriegstanz handelt.
Die Omanis schätzen ihren Sultan als weisen Landesvater, weil er ihnen Frieden, Modernität und Wohlstand beschert hat. Wie kaum ein anderer Herrscher der arabischen Welt versteht er sich darauf, eine perfekte Symbiose aus traditioneller orientalischer Lebensweise,
einem toleranten Islam, aufgeklärter Weltoffenheit und moderner Technologie herzustellen. Zu seinem Erfolgsrezept gehört der ständige, enge Kontakt zum Volk. So begibt sich
Sultan Qaboos zum Beispiel auch heute noch jedes Jahr auf eine vierwöchige Reise quer
durch das Land. Während dieser „Royal-Tour“, die live im Fernsehen übertragen wird, darf
jeder Omani seine Anregungen, Probleme oder Beschwerden vortragen, um sie ganz offen
mit dem Staatsoberhaupt zu diskutieren.
Höchste internationale Ansprüche kann Oman mit dem neuen Royal Opera House erfüllen:
Erst Ende 2011 in Muscat mit Aufführungen der drei berühmten Werke Carmen, Schwanensee und Turandot feierlich eröffnet, bietet das königliche Opernhaus 1.100 Plätze und
zeichnet sich durch eine ansprechende Architektur, viel avantgardistische Technik und eine
bestechende Akustik aus (mehr auf Seite 35).
oben: Kind in traditioneller Tracht
unten links: Töpferkunst
unten rechts: Musikgruppe und Tänzer bei einem Fest
Straßen und Schulen bis zur letzten Oase
Von der Landesfläche ist der am östlichen Rand der Arabischen Halbinsel liegende Oman
mit 309.500 Quadratkilometern zwar fast so groß wie Deutschland, aber nur dünn besiedelt. Die 2,8 Millionen Bewohner bestehen zu etwa 80 % aus Omanis. Die übrigen 20 %
stammen vorwiegend aus Indien, Pakistan und Europa. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Omanis liegt inzwischen bei 74 Jahren, während die Hälfte der Bevölkerung
unter 20 Jahre alt ist. Für eine zeitgemäße effiziente Bewältigung des alltäglichen Lebens
sorgt nicht zuletzt die kontinuierlich entwickelte Infrastruktur: Hatte es beim Amtsantritt
von Sultan Qaboos lediglich zehn Kilometer Asphaltstraße, zwei kleine Krankenhäuser und
zwei Schulen gegeben, präsentiert sich das heute bis zum abgelegensten Oasendorf reichende Netz aus Straßen, Schulen und Krankenstationen als perfekt ausgebaut.
oben: Panoramastraße in der Küstenregion bei Muscat
unten: kunstvolle Hand-Malerei mit Henna
14 | Land & Leute
Der Wohlstand des Sultanats basiert vor allem auf der in den 1960er Jahren begonnenen
Erdölförderung, doch das Land will seine Wirtschaft künftig breiter gliedern. Hierbei soll
auch der Tourismus helfen. Schließlich gibt es in Oman nicht nur spektakuläre Naturwunder, herrliche Badestrände und das Ambiente von Tausendundeinernacht, sondern
Land & Leute | 15
Tourismus –
der Schlüssel zur Zukunft
Mit einer bemerkenswerten Vielfalt sorgfältig durchdachter,
kreativer Tourismus-Projekte, die moderne und traditionelle
Komponenten auf attraktive Weise verbinden, lassen die Omanis eine verheißungsvolle Zukunft im Wüstensand entstehen.
Erschaffung neuer Lebens(t)räume
Eine wachsende Zahl spektakulärer Projekte symbolisiert den Wandel, der Oman aus der
zu Ende gehenden Erdöl-Epoche in eine neue Zukunft führen soll. Wie die in der Region
einzigartige, rund 20 Milliarden US-Dollar teure und gern als Blue City bzw. „Blaue Stadt“
bezeichnete Al Madina A`Zarqa (www.bluecityoman.net): Seit 2006 wächst sie etwa 100
Kilometer westlich von Muscat als komplett neue, für bis zu 200.000 Einwohner konzipierte Stadt heran. Auf einer natürlichen Halbinsel mit einer Küstenlänge von rund 16 Kilometern sollen abschnittsweise mehrere tausend Appartements und Villen entstehen – zudem
an die 20 Hotels, zwei Krankenhäuser, ein Konferenzzentrum, eine Universität, ein Kreuzfahrthafen sowie vielfältige Einkaufs-, Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten.
Wesentlich kleiner, aber nicht minder eindrucksvoll präsentiert sich das im Großraum
Muscat gegründete, ebenfalls als integriertes Tourismusprojekt konzipierte „The Wave“
(www.thewavemuscat.com): Den Mittelpunkt der aus insgesamt 4.000 geplanten Wohneinheiten, einigen Hotelanlagen und herrlichen Landschaftsparks bestehenden „Welle“
bildet ein halbrunder Yachthafen, der wie eine mittelalterliche Hafenkulisse des Orients
angelegt ist und Platz für bis zu 300 Schiffe bietet. Das südöstlich der Hauptstadt an einem
fünf Kilometer langen Küstenabschnitt aus dem Sand wachsende Megaprojekt Jebel Sifah
(www.jebelsifah.com) fasziniert besonders durch seine vier Luxus- und Boutiquehotels.
Wie bei den anderen neu erschaffenen Küstenstädten gruppieren sich auch die architektonisch ansprechenden Appartement- und Hotelbauten des tief im Süden liegenden Salalah
Beach Projects (www.salalahbeach.com) um einen künstlich geschaffenen Hafenort.
Namhafte Hotelketten
oben: intakte Natur
unten: herrliche Location –
Shangri-La‘s Barr Al Jissah Resort and Spa
16 | Tourismus – der Schlüssel zur Zukunft
Wer sich als Ausländer durch den Erwerb eines Domizils in einem der integrierten Tourismusprojekte einkauft, kann sich nicht nur völlig legal als Eigentümer eintragen lassen (dies
gilt erst seit kurzem und nur für speziell ausgewiesene Gebiete), sondern auch über die
unkomplizierte Erteilung eines Residenz-Visa freuen. Wer sich lieber als Urlauber einquartieren möchte, darf eine breite Auswahl an gediegenen, von internationalen Unternehmen
geführten Hotels erwarten. Ihre klangvollen Namen werden sich perfekt einreihen in die
Riege der Unterkünfte, die bereits von renommierten Ketten wie Shangri La, Six Senses
(Zighy Bay), Ritz-Carlton (Al Bustan Palace), Grand Hyatt, Chedi, Interkontinental oder
Radisson (Park Inn) geführt werden und damit vom rasanten Aufstieg Omans als Destination für Luxusurlaub künden.
Es kann kaum verwundern, dass auch bei der Gestaltung der neuen Resorts Klasse statt
Masse vorherrschen soll: Das mit 55 Zimmern und Suiten in Jebel Sifah eröffnete Sifawy
Boutique Hotel (www.sifawyhotel.com) zum Beispiel besticht mit der Handschrift des bekannten Designers Alfredo Freda, während ein bis Ende 2013 heranwachsendes 250-Zimmer-Hotel in der Nähe den Namen des Modehauses Missoni tragen wird und ebenfalls viel
italienischen Charme versprühen dürfte.
Abschlag in der Wüste
Selbstverständlich gehört zu fast jedem neuen touristischen Großprojekt ein weiterer Golfplatz, so dass das Sultanat bald um die zehn Spielstätten bieten wird. Im „The Wave“ steht
die Vollendung einer verlockenden 18-Loch-Anlage bevor, von der die Hälfte bereits bespielbar ist. Greg Norman hat rund eine Million Kubikmeter Boden bewegen lassen, um sie
mit Panoramablick auf den Ozean im Norden und die Berge im Süden auszustatten. Ebenfalls in der Nähe des internationalen Flughafens und nach Championship PGA-Standard
konzipiert findet sich der Muscat Hills Golf and Country Club (www.muscathills.com). Paul
Thomas hat ihn - mit viel Grün versehen - in eine malerische Hügellandschaft gesetzt. Der
bereits 1971 als Sandplatz eröffnete und vor kurzem in einen Green Course verwandelte
Ghala Golf Club ( www.ghalavalley.com) erstreckt sich direkt in einem Wadi und bietet deshalb besonders viel Nähe zur Natur.
Auch professionelle Spieler kann das Golfen in der Wüste mit ganz neuen Erfahrungen
überraschen - allein schon deshalb, weil zuweilen mithilfe von kleinen Kunstrasentellern
gespielt wird, die Roughs aus hartem Sand- oder Geröllboden bestehen und die Wüstenluft
die Fahne in der Ferne schon mal etwas flimmern lässt.
oben: Touristen auf Entdeckungstour
unten: paradiesischer Pool im Al Bustan Palace,
ein Ritz-Carlton Hotel
Tourismus – der Schlüssel zur Zukunft | 17
Die Wüste lebt –
Exoten auf der Spur
Ob weiße Antilopen, schwarze Stachelschweine oder bunt gefiederte Vögel: In den zahlreichen Nationalparks Omans zeugt eine
vielfältige Fauna von vorbildlichem Natur- und Artenschutz.
Naturschatz unter Schutz
Einhöckerige Dromedare, die zur Gattung der Kamele zählen, gern als „Schiffe der Wüste“
bezeichnet werden und bis zu 25 Tage ohne Wasser auskommen können, gehören in Oman
zum Urlaubserlebnis. Dass der Wüstenstaat seine Besucher auch mit einer breiten Variation an Wildtieren fasziniert, ist Sultan Qaboos bin Said zu verdanken: Schon zu Beginn
seiner Herrschaft würdigte er den großen Naturschatz, der sich durch die weitgehende
Isolation des Landes lange erhalten hatte, und schützte ihn. Unter anderem zeichnet sich
das Sultanat durch strenge Jagdbeschränkungen sowie etliche Naturschutzgebiete aus.
Der in der Sharqiyah-Region liegende Al Saleel Nationalpark wird von Gazellen und allerlei
Raubtieren wie Wölfen, Wildkatzen und Füchsen bewohnt. Von besonderer Bedeutung ist
das Jebel Samhan Nature Reserve in Dhofar: Aufgrund der zerklüfteten Landschaft überaus
reizvoll, wird der 4.500 Quadratkilometer weite Nationalpark unter anderem von nubischen Steinböcken, arabischen Leoparden und dem schwarzen Stachelschwein belebt, das
es nur in Oman gibt. An der Küste dieser Provinz finden sich viele Khwars – fjordähnliche
Meeresbuchten, die von Süßwasserquellen gespeist werden und eine besonders exotische
Fauna aufweisen.
Seltene Ziegen und Antilopen
In der Abgeschiedenheit des Jebel Aswad im östlichen Hajar-Gebirge leben die Arabischen
Tahr – eine scheue Wildziegenart. Wesentlich bekannter ist das in der Al Wusta liegende Arabian Oryx Sanctuary. Die hier wieder angesiedelten Antilopen, deren weißes Fell die starke
Sonneneinstrahlung teilweise reflektiert, waren in freier Wildbahn bereits ausgerottet. Besonders erfolgreich ist das Ras al Hadd Turtle Reserve bei Sur: Bis zu 100.000 der weltweit
bedrohten Grünen Meeresschildkröten, die 100 Jahre alt werden und ein Gewicht von 200
Kilogramm erreichen können, legen hier an den ausgedehnten Stränden ihre Eier ab.
oben: Futterfund in luftiger Höhe
unten: Oryx Antilopen
18 | Naturparks
Auch bunte Vogelscharen machen Oman gern ihre Aufwartung: Neben den rund 80 heimischen sind es über 350 Arten aus aller Welt, die das Wüstenland – besonders das vor der
Küste der Hauptstadt liegende Daymaniyat Island Nature Reserve – auf der Reise zwischen
Europa, Asien und Afrika als Rastplatz wählen. Von Muscat aus leicht zu erreichen und umlagert von herrlichen Korallengärten, erhebt es sich als Kette aus neun paradiesischen Inseln
aus dem Meer.
Festungen aus Lehm –
Meisterwerke der Baukunst
Wenn es um omanische Architektur geht, sind damit fast ausschließlich trutzige Wehrbauten
gemeint – und zugleich die wichtigsten kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten des Sultanats.
Grundbaustoff Lehm
Kein anderes Land der Arabischen Halbinsel
besitzt heute noch so viele Stadtmauern, Forts,
Palastfestungen, Wohnburgen, Wehrhäuser und
Wachtürme wie Oman. Meist zwischen 150 und
300 Jahre alt, erzählen die eindrucksvollen Verteidigungsanlagen auf spannende Weise davon,
wie sie über Jahrhunderte hinweg die Karawanenwege, Wasserquellen und eigentlich das
ganze Land vor Fremdherrschaft beschützt haben. Die berühmtesten Trutzburgen finden sich
in Muscat, Nizwa, Birkat al-Mauz, Jabrin, Bahla,
Barka, Sur, Sohar, Nakhl, Rustaq, Al-Hazm oder
Buraimi und fallen meist schon von weitem ins
Auge, da sie auf Hügeln oder Felsen thronen. Damals ausschließlich aus Lehm erbaut und durch
einen Wandel der Machtverhältnisse mitunter
schnell dem Verfall preisgegeben, bemüht sich die Regierung heute mit großem Aufwand,
die betagten Wehrbauten möglichst originalgetreu zu erhalten. Schließlich stellen die Festungen mit ihren verwinkelten Gängen und Geheimtüren, dem Gewirr aus verschachtelten
Gemächern und Galerien mit gusseisernen Geschützen ja auch eine erstklassige Touristenattraktion dar.
Forts der Moderne
Dass die Festungsarchitektur von einst noch heute elementar im Bewusstsein der Omanis
verankert ist, lässt sich sogar an vielen neuen Luxusvillen ablesen. Als ansehnliche Miniaturforts der Moderne prägen sie ganze Stadtviertel und faszinieren – wie fast alle Bauten
in Oman – durch eine gelungene Symbiose aus zeitgenössischen Baumaterialien und klassischen Stilelementen. Bogenfenster, Balustraden und Balkons zählen dazu, aber beispielsweise auch Türmchen, Erker und Zinnen. In Altstadtquartieren oder mancher Oase finden
sich zuweilen noch einige der profanen Lehmhäuser, die den Alltag der einfachen Bevölkerung widerspiegeln. Abgelegene Gegenden können sogar noch mit traditionellen Areesh
Hütten aufwarten, die luftdurchlässig aus den Stämmen, Wedeln und Fasern von Palmen
errichtet werden. Als ebenso optimal an die schwierigen geographischen Gegebenheiten angepasst zeigen
sich die archaischen, spartanischen Steinhäuser in
den unwirtlichen Gebirgszügen: Halb im Boden versenkt oder unter Felsvorsprüngen errichtet, sind sie
mit bloßem Auge oft kaum auszumachen.
oben links: Kanone an einem Festungstor
oben rechts: perfekte Symbiose aus Alt und Neu
unten: Innenhof eines Forts
Architektur | 19
Omans Schätze –
Kulturerbe der Menschheit
Wer in Oman unterwegs ist, hat
ständig das Gefühl, spektakulärem Kulturgut der Menschheit zu
begegnen. Einige Sehenswürdigkeiten lassen sich bereits auf der
Schutzliste der UNESCO finden.
Wasser und Weihrauch
Während die Oasen und Felder der Nachbarländer einst durch sporadische Regenfälle oder aus
Zisternen bewässert wurden, verfügte Oman
frühzeitig über ein ausgeklügeltes System der
Wasserversorgung: Aus Quellen, Brunnen und
Wadis wurden Menschen, Tiere und Felder wahrscheinlich schon um 2.500 v. u. Z. über bis zu
zwölf Kilometer lange Kanäle, Viadukte oder Tunnel das ganze Jahr hindurch mit dem kostbaren
Nass versorgt. Für die UNESCO Grund genug, die
omanischen Aflaj (als Singular: Falaj – was so viel
bedeutet wie „gerecht verteilen“) im Jahr 2006
auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen. Exemplarisch dafür ausgewählt wurden die Systeme von Nizwa, Birkat, Al Mauz, Izki, Rustaq und
Al Jailah – wobei heute sogar noch zwei Drittel
der landesweit insgesamt 4.000 Aflaj-Systeme
genutzt werden. Ebenfalls gleich auf mehrere
Stätten verteilt sich das Weltkulturerbe der Weihrauchstraße. Über diese legendäre Verbindung
gelangte das wohlriechende Baumharz aus Dhofar einst mit Karawanen bis an das Mittelmeer.
Die alten Weihrauchbäume am Jabal Samhan
finden sich seit dem Jahr 2000 ebenso auf der
Schutzliste der UNESCO wie die Umschlagplätze
Khor Rori und Ubar bei Shisr oder die antiken Hafenanlagen von Al Baleed und Samhuram. Heute
werden jährlich immerhin noch 7.000 Tonnen
Weihrauch produziert, wobei sich ein Kilogramm
des einstigen „Goldes der Antike“ in den Souks
schon ab 5 Euro erstehen lässt. Grüner Weihrauch
indes kann sogar bis zu 1.000 Euro erzielen.
20 | Kulturerbe
Bauwerke aus Lehm
und Felsplatten
Die Festung Hisn Tamah von Bahla wurde –
trotz des verfallenen Zustands dieser Trutzburg
– 1987 zum Weltkulturerbe gekürt, denn es handelt sich dabei immerhin um die größte Lehmfestung des Landes. Die gesamte Oase wird von
einer zwölf Kilometer langen und bis zu fünf
Meter hohen Mauer umschlossen, die mit 132
imposanten Wehrtürmen und 15 Toren bestückt
ist. Bereits seit 20 Jahren wird die aus vorislamischer Zeit stammende Verteidigungsanlage restauriert, wobei sich das Ende der Arbeiten wohl
kaum vorhersagen lässt.
Keine Hand gerührt wird hingegen an den
Bienenkorbgräbern von Bat und Al Ain in der
Region Al Dhahirah, die sich seit 1988 auf der
Schutzliste des Weltkulturerbes finden: Die herunter gefallenen, grob bearbeiteten Felsplatten
der bis zu 5.000 Jahre alten und einst an die
acht Meter hohen Grabtürme werden einfach
dort liegen gelassen, wo sie im Lauf der Jahrhunderte gelandet sind.
linke Seite: Teil eines Falaj-Systems
rechts oben: die Grabstätten von Bat zählen zum Weltkulturerbe
rechts unten: Vegetation in der Wüste
Kulturerbe | 21
Abseits fester Pfade –
durch Wüsten und Wadis
Wer das Sultanat auf besonders abenteuerliche Weise und
hautnah erkunden möchte, sollte sich als Selbstfahrer auf den
Weg machen und die Strecke mit abenteuerlichen OffroadPassagen oder sogar Dune Bashing anreichern.
Paradies für Selbstfahrer
Als würde hier eine Achterbahn umher rasen, saust der Wagen die Dünen hinauf und
hinunter, schlittert in beängstigenden Schräglagen quer an Hängen entlang oder mit
Karacho in enge Kurven, während ringsherum Sandfontänen durch die Luft spritzen.
Dieser Wüstenspaß, der ein Höchstmaß an Gefühl für Gaspedal und Gangschaltung erfordert, bleibt meist nur Omanis vorbehalten. Doch wer Dune Bashing – das „Prügeln von
Dünen“ – tatsächlich selbst erlernen will, kann es mit rasanten Fahrlektionen des National
Training Institute (www.ntioman.com) auf einem Offroad-Spielplatz bei Muscat versuchen.
Ohnehin präsentiert sich das Sultanat – allein schon aufgrund des exzellenten, weit verzweigten Straßennetzes sowie denkbar geringer Spritpreise – als Paradies für Selbstfahrer.
Die Routen beginnen meist in Muscat und führen als große Schlaufe über die Festung von
Nakhl, die legendäre Oasenstadt Nizwa, die Küstenstadt Sur oder sogar das Weihrauchzentrum Salalah durch das Sultanat. Besonders spannende und stimmungsvolle Passagen
versprechen die wilde Bergwelt des Hajar-Gebirges sowie die Wüsten Jiddat al Harasis
und Al Wahiba – oder die Rub al Khali als größte Sandwüste der Erde (z.B. www.bedu.de,
www.nomad-reisen.de oder www.profiteam.de).
Im Schlafsack unter Sternen
Wer gesteigerten Wert auf Offroad-Abenteuer legt und dabei auf Nummer sicher gehen
will, kann einen versierten Führer mitnehmen oder in einem Begleitfahrzeug folgen lassen. Schließlich birgt das Befahren der Wüste ungeahnte Tücken… Wer ahnt schon, dass
man sich in heißem Sand eher festfahren kann als in kaltem und in nassem Kies schneller als in trockenem – oder wie gefährlich ausgetrocknete Wadis werden können, selbst
wenn es nur in kilometerweit entfernten Bergen regnet? Auf jeden Fall verspricht es ein
besonders intensives Erlebnis, sich die Schönheit Omans über atemberaubende Pisten
oben: Wadi mit Palmen
rechts oben: Furt vor schroffer Bergwelt
rechts unten: unterwegs in der Wahiba
22 | Oman Offroad
selbst zu erfahren. Auf alten Karawanenpfaden geht es vorbei an unberührten Sanddünen,
durch die Kiesbetten und Wasserläufe von Wadis
oder inmitten tiefer Schluchten zu verträumten
Oasen, verfallenen Festungen und herrlichen
Aussichtspunkten. Erfüllende Erlebnisse, die
kein Hotel benötigen: Was kann es Schöneres
geben, als nach dem Bezwingen der Tagesetappe
den Sonnenuntergang in spektakulärer Natur zu
genießen und die Nacht romantisch im Schlafsack unter Sternen zu verbringen?
Intensives Erlebnis
zwischen Sand und Fels
In Oman hat sich die Natur zum genialen Bildhauer atem­
beraubender Landschaften erhoben. Von Trekkingtouren mit
Kamelen bis zum Extremsport locken daher attraktive Formen
des Aktivurlaubs vor herrlichsten Berg- und Wüstenkulissen.
Mit Kamelen auf Karawanentour
Die Sandwüste mit bulligen Geländewagen durchpflügen oder steile Dünen schwungvoll
auf Skiern hinunterwedeln – das zählt heute zu den spektakulärsten Formen modernen
Aktivurlaubs. Mit einer Mèharèe jedoch lässt sich das Meer aus Sand auch auf traditionelle Weise erkunden. Darunter ist eine Wanderung mit Dromedaren zu verstehen, wie es
sie schon vor Jahrtausenden auf den Karawanenrouten gegeben hat. Intensiver kann sich
die unendliche Weite und Schönheit der Wüste kaum offenbaren: Unter der Anleitung von
Beduinen geht es auf den „Schiffen der Wüste“ im gleichmäßig schaukelnden, beruhigenden Rhythmus voran – eine ideale Möglichkeit zur Entschleunigung.
Bei mehrtägigen Routen durch die Al Wahiba, wie sie von erfahrenen Arabien-Spezialisten (z.B. www.profiteam.de, www.bedu.de oder www.geo-tours.de) angeboten werden,
geht es in Tagesetappen von 20 bis 30 Kilometern bis zum Indischen Ozean, wo sich
die Teilnehmer schließlich den Sand der Wüstenreise abspülen können. Morgens stehen
drei bis vier Reitstunden auf dem Programm, nachmittags dann noch einmal zwei bis
drei Stunden. Übernachtet wird natürlich stilgerecht unter dem Sternenhimmel bzw. in
Zelten, die zusammen mit dem Proviant von einem Begleitfahrzeug transportiert werden. Das allabendlich prasselnde Lagerfeuer dient zum Aufwärmen, dem Backen von
Brot oder auch als perfekte Untermalung spannender Beduinen-Geschichten.
Mehr als 160 Trekkingrouten
Natürlich lässt sich Oman auch auf Schusters Rappen erkunden. Sogar die Hauptstadtregion bietet Möglichkeiten, Besichtigungstouren mit etwas Trekking aufzulockern – wie
einer zweistündigen Wanderroute rund um Mutrah. Mit grandiosen Naturerlebnissen
kann rechnen, wer stundenlang dem Verlauf eines Wadis (ausgetrocknetes Flussbett) folgt
– wie dem Wadi Bani Khalid, das mit paradiesischen, von einer mächtigen Karstlandschaft
umrahmten Naturpools lockt. Landesweit gibt es schon mehr als 160 Trekkingrouten mit
den Schwierigkeitsgraden leicht bis extrem schwierig (www.trekkingoman.com), viele
davon sind seit kurzem mit braunen Schildern ausgewiesen.
Professionell geführte Trekkingrouten – als beste Jahreszeit dafür gelten Oktober bis
April – werden vor allem im östlichen Hajar-Gebirge angeboten, wo sie sich in über
1.900 Metern Höhe sogar in den heißeren Monaten durchführen lassen. Der landes­-
links: spektakuläre Perspektiven
rechts oben: Erklimmen einer Sanddüne
rechts unten: Wüstentour per Mountainbike
Aktivurlaub | 25
Interview
mit einem Oman-Kenner
geführt von Volker Klinkmüller
Wie Bernard N. Viola als Direktor
des Al Bustan Palace in Muscat,
das zur Hotelgruppe Ritz-Carlton
und zu den modernen Wahrzeichen Omans gehört, über die
touristische Entwicklung denkt.
weit bekannteste Trek heißt „Rim Walk“ und führt am Jebel Shams entlang der Abbruchkante zum Grand Canyon Omans, um atemberaubende Ausblicke in 1.000 Meter tiefe
Abgründe zu eröffnen. Von besonderem Reiz ist ein Aufstieg auf den Gipfel – mit 3.009
Metern der höchste Berg des Landes. Natürlich kann man auch nur durch die schönen
Terrassenfelder am Jebel Akhdar wandern.
Herausforderung am Hang
Immer schneller spricht sich das Sultanat auch als Paradies für passionierte Kletterfans
herum: Eine besondere Herausforderung stellen zum Beispiel die Hänge des Jebel Misht
dar, die mit ihren Rissen, Verschneidungen und Platten ebenso viel Geschick erfordern
wie die schwierig zu besteigende Höhle Majlis al-Jinn, die an zwei Stellen bis zu 160
Meter abfällt. Wesentlich einfacher ist die Höhle Al-Hoota zu erkunden, die einen unterirdischen Felsendom und ein reizvolles Labyrinth aus Seen beherbergt. Der obere
Teil dieses Naturwunders ist allerdings nur für erfahrene Höhlenkundler zu bewältigen.
Insgesamt gibt es bereits an die 80 Kletterrouten – ausgewiesen in den Schwierigkeitsgraden French 5b bis 7c. Klettertouren aller Art erleben oder üben kann man besonders
gut in der neuen Halle des „Muscat Diving and Adventure Center“ (www.climboman.com)
– ganz unabhängig von der Klettersaison, die zwischen Mitte November bis Mitte März
angesagt ist.
das Six Senses-Resort Zighy Bay in Musandam
(www.sixsenses.com) einen Namen gemacht.
Wesentlich mehr Bodenhaftung bzw. eine gute
Möglichkeit, schnell mit Omanis in Kontakt zu
kommen, bieten Mountainbike-Touren (professionelle Räder und Tipps gibt es im „Oman Bicycle
Shop“, www.omanbicycle.com). Wer Oman als
Extremsportler erleben möchte, sollte sich zum
alljährlichen „Dune up“ anmelden (in 2013 vom
1. bis 11. März, www.dune-up.de): Dabei geht es
auf den ersten 100 Kilometern mit Mountainbikes durch raue Bergwelten und die nächsten
100 Kilometer im Laufschritt durch den heißen
Sand der Wüste.
Paragliding und Mountainbiking
Noch höher hinaus führt das Paragliding - die besten Startorte dafür finden sich in den
einschlägigen Internetforen des luftigen Sports. Für Tandemflüge mit Touristen hat sich
26 | Aktivurlaub
oben links: klimatisiert durch die Wüste
oben rechts: garantierter Fahrspaß
Wie sehen Sie die Entwicklung des Tourismus in Oman – könnte das Land bald zu
den führenden Reisezielen für Luxusurlaub
zählen?
Auf jeden Fall! Die Leserschaft der renommierten Zeitschrift National Geographic hat Oman als
einziges arabisches Land unter die 20 schönsten
Reiseziele der Welt gewählt. Und das lässt sich
auch an den Zahlen ablesen: Es kommen immer
mehr Touristen, während viele neue Hotels eröffnen. Ich gehe davon aus, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird.
Welche Rolle spielt Ihr Hotel dabei?
Es spiegelt die positive Entwicklung des Tourismus wider. Unser Haus verbindet die wertvollen Traditionen Omans mit der Moderne – und
hat auch eine politische Signalwirkung. Das Al
Bustan Palace wurde 1985 gebaut, um das Gipfeltreffen des Golf-Kooperationsrats auszurichten. Im selben Jahr kamen Staatsoberhäupter
und Regierungschefs aus aller Welt, um den 15.
Jahrestag der Machtübernahme unseres Sultans
zu feiern. Wir richten aber nicht nur internationale Konferenzen aus, sondern beherbergen in
einem eigenen Konzertsaal auch das Königliche
Symphonie-Orchester.
Warum wird das Al Bustan Palace in Reiseführern so sehr wegen seines Atriums gerühmt?
Im Jahr 2007 gab es aufwändige Renovierungsarbeiten, in deren Mittelpunkt die Erneuerung
des Atriums stand. Dort faszinieren nun unter
anderem der größte Kristall-Kronleuchter der
Welt und eine riesige Kristallfontäne. Die Wände wurden mit arabesken Holzschnitzereien,
reichlich Perlmutt und Blattgold verziert.
Das klingt wie ein Palast aus den Märchen
von 1001er Nacht...
Ja – dieser Vergleich wird gern gezogen. Wenn
ich morgens durch die Lobby mit ihrer imposanten Kuppel gehe, dann komme ich mir manchmal tatsächlich wie in einem Märchen vor. Auch
die herrliche, landschaftliche Umrahmung mit
Bergen, Blumen und dem Meer, sorgt für entsprechende Wirkung.
Im Hotel locken zahlreiche Restaurants –
welches davon würden Sie den Gästen am
meisten empfehlen?
Das ist schwer zu sagen, denn jedes fasziniert
mit einem speziellen Charakter. Auf der Al
Khiran-Terrasse zum Beispiel kann man stimmungsvoll mit Meeresblick dinieren, im China
Mood wird authentische Asienküche serviert
und für den abendlichen Cocktail würde ich
unbedingt die Al Maha Lounge empfehlen.
Interview | 27
Intakte Meereswelten –
ein Paradies für Wassersport
Die 1.700 Kilometer lange Küstenlinie mit herrlichen Sandstränden, sauberen Meeresfluten und spannenden Unterwasserwelten macht das Sultanat zu einem Paradies für Badeurlaub und Wassersportler.
Luxuriöse Resorts, maritime Aktivitäten
Vom Arabischen Golf, dem Meer von Oman und dem Arabischen Meer umgeben, bietet das
Sultanat ideale Voraussetzungen für erholsamen Bade- und facettenreichen Wassersporturlaub. Und das nicht allein durch angenehme Temperaturen während der Wintermonate:
Das glasklare Meer ist fischreich und lockt mit erstaunlich gebietstreuen Großfisch-Populationen – oder den 21 Walarten, die sich zwischen Musandam und Dhofar tummeln. Um
die Attraktivität der Küste zu erhalten, gelten wirksame Naturschutz-Gesetze, die sich in
strengen Auflagen für Fischer, weitläufigen Meeresnationalparks oder in einer akribischen
Beobachtung der Delfin- und Walbestände manifestieren (www.eso.org.om).
Neben den schon länger etablierten, beliebten Bade- und Schnorcheltouren mit traditionellen Dhaus, die in Musandam durchgeführt werden, hat sich das Wassersportangebot
auch im übrigen Oman inzwischen vervielfältigt. Segeltörns, Katamaranfahrten, Wasserski und Surfkurse, aber auch Hochseefischen (die Saison dauert von September bis April,
es beißen vor allem Thunfisch, Königsbarsche, Hammer- und Makrelenhaie oder bis zu
zehn Arten des Giant Trevally) und Touren zur Wal- und Delfinbeobachtung sind vielerorts
zur Selbstverständlichkeit geworden. Zu buchen über private Firmen oder auch luxuriöse
Strandresorts, die mit hohem Komfort und herrlicher Lage ebenso verwöhnen wie durch
verlockende Ausflugsmöglichkeiten zu den kulturhistorischen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten des Hinterlands.
links oben: herrlich unverbauter Sandstrand in der Region Dhofar
Atemberaubende Tauchziele
Als besonders vielfältig erweisen sich die Möglichkeiten für einen Tauchurlaub. Die Küstengewässer begeistern mit 85 Arten an Hart- und Weichkorallen, zahlreich vorkommenden Meeresschildkröten und mehreren hundert Fischarten – wie sogar riesigen Walhaien,
die bis zu zehn Tonnen schwer und 18 Meter lang werden können. Zu den schönsten Unterwasserrevieren zählen die Fjorde von Musandam mit 63 registrierten Tauchspots, Salalah und die Küstenregion von Muscat mit den Daymaniyat-Inseln. Hier erwarten Sie bis zu
30 Meter tiefe Abbrüche sowie etliche geheimnisvolle Schiffswracks – wie der 84 Meter
lange Truppentransporter Al Munnassir, der im Jahr 2003 versenkt wurde. Kein Wunder
also, wenn sich die Anzahl der Tauchunternehmen ständig erhöht. Neben Schnuppertauchkursen, internationalen Tauchscheinen oder Ausflügen zum Nacht- oder Wracktauchen werden auch Kurse für das Fotografieren und Filmen unter Wasser angeboten
(www.omandivecenter.com, www.musandam-diving.com, www.bluezonediving.com,
www.moonlightdive.com).
links unten: verlockende Unterwasserwelten bei Muscat
rechts oben: Katamaran im Aufwind
rechts unten: Delfine als treue Begleiter
Intakte Meereswelten | 29
Omanische Küche –
kulinarische Vielfalt
Über Jahrhunderte mit Zutaten
Kosmopolitische Köstlichkeiten
aus aller Welt verfeinert, ver-
Diese erlesene Spezialität gibt es nur zu ganz besonderen Anlässen, aber für Urlauber mit viel Glück
auch in einem guten Hotel. Denn die Zubereitung von Shuwa, wie das Nationalgericht der Omanis
heißt, ist sehr aufwändig und erfordert geduldige 24 bis 48 Stunden: Fleischstücke oder sogar ein
ganzes Tier werden in einer Marinade aus Dattelbrei, Essig, Pfeffer, Knoblauch und Bizar – einer
landestypischen Würzmischung aus Pfeffer, Cumin, Ingwer, Koriander, Kardamon und Zimt – gewälzt
und mit Bananenblättern umwickelt, um in einem abgedeckten Erdloch bei reichlich Feuerglut ganz
gemächlich zu brutzeln.
So jedenfalls machten es einst auch schon die Beduinen und legten damit den Ursprung der omanischen Küche. Verfeinert wurde die Landeskost durch etliche Gewürze und Kräuter, die die Seefahrer
später aus dem fernen Indien und Ostafrika mitbrachten sowie die Einflüsse der Gastarbeiter aus
Asien und Europa, die der Gastronomie in Oman heute endgültig einen kosmopolitischen Charakter
verleihen.
spricht die landestypische Kost
Exklusive Tauchkreuzfahrten
Besonders reizvoll ist es, die Taucherlebnisse mit einer Kreuzfahrt zu verbinden. Das
von Musandam aus operierende Unternehmen „Al Marsa“ (www.almarsamusandam.
com) verfügt über eine Flotte aus vier luxuriösen Dhau-Nachbauten, um die fjordartige
Küstenlandschaft abzufahren. Die Schiffe sind bis zu sieben Tage unterwegs, während
derer die zwei bis drei Tauchgänge pro Tag durch ideale Bedingungen wie klimatisierte
Luxuskabinen, behagliche Sonnendecks und einen exzellenten Bordservice eingerahmt
werden. Als einziges Liveaboard-Schiff seiner Klasse kreuzt bisher die „MV Saman“
(www.rcf-tauchreisen.de) durch die Küstengewässer Omans: 34 Meter lang, neun Meter
breit und mit bis zu 22 Passagieren läuft sie zu unvergesslichen einwöchigen Erkundungstouren in die noch weitgehend unentdeckten Gewässer der Daymaniyat-Inseln vor Muscat
aus.
Zu Wasser und in der Luft
oben: zum Sonnenuntergang tost die Brandung
unten: bunt-belebtes Korallenriff im Golf
30 | Intakte Meereswelten
Zum Paradies für Wind- und Kitesurfing wird Oman besonders von Ende Mai bis Mitte
September, wenn der Wind mit einer Geschwindigkeit zwischen 20 und 40 Knoten (fünf
bis sechs Beaufort) bläst. Neben Sur mit seiner herrlichen Ras al Haad-Lagune hat sich vor
allem die vor der Ostküste liegende Insel Masirah für diese Sportarten etabliert. Ihre einzigartige Küstenlinie wartet mit Surfspots aller Leistungsstufen auf – vom ruhigen Stehrevier bis zur rauen Welle. Sogar im Herzen der Hauptstadt findet sich eine Gelegenheit
zum Kitesurfing: Am Alzaiba Beach werden Auffrischungs-Lektionen sowie sechsstündige
Anfängerkurse (Mindestalter 12 Jahre) angeboten, die natürlich auch einen zertifizierten
Abschluss der International Kiteboarding Organisation (IKO) beinhalten können. Und um
ein weit verbreitetes Vorurteil abzubauen: Um diesen eleganten Wassersport zu erlernen,
muss man weder durchtrainiert noch ein Muskelpaket sein (www.kitesurfing-lessons.com,
www.kiteboarding-oman.com).
eine breite Variation, aber auch
viel Handarbeit: Wer stilgerecht
speisen möchte, sollte direkt mit
den Fingern zugreifen.
Speisen mit Fingerspitzengefühl
Grundlage einer typischen Mahlzeit bilden Reis
und im Holzofen gebackenes Fladenbrot, das als
Chubs oder auch Japati bezeichnet wird. Dazu
werden als fleischliche Beilagen Huhn, Ziege,
Lamm, Rind oder Fisch gereicht. Vorspeisen gelten als fester Bestandteil einer jeden Mahlzeit
und kommen in kleinen Portionen auf den Tisch:
sauer eingelegtes Gemüse etwa, Kichererbsenpüree (Houmus), frittierte Kichererbsenbälle
(Falafel), kleingeschnittener Salat (Tabuleh)
oder auch pürierte Auberginen (Mutabbal). Wer
sich stilgerecht an omanischem Essen versuchen
möchte, sollte nur die rechte Hand benutzen, da
die linke als unrein gilt. Der Reis muss mit seinen Beilagen zu handlichen Klumpen geformt
werden, bevor diese – auf den Fingerspitzen liegend – mit dem Daumen in den Mund geschoben werden… Ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus wohlschmeckend, ist der
omanische Kaffee. Er nennt sich Qahwa und hat
als magisches Getränk schon seit ewigen Zeiten
Freunde und Fremde zusammen geführt. Aufgekocht aus frisch gerösteten Kaffeebohnen und
in Miniaturschälchen serviert, werden ihm nicht
nur Kardamon oder Safran beigemischt, sondern zuweilen sogar auch etwas Rosenwasser.
Dazu munden je nach Geschmack – und quasi
als Alternative zum Zucker – süße Datteln.
orientalische Gewürze, omanische Vorspeisen,
traditionelle Kaffeekanne
Omanische Küche | 31
Metropole Muscat –
historisch und modern
Entgegen aller Vermutung steht
der Name Muscat (gesprochen
„Masskatt“) keineswegs für die
bekannte Gewürznuss, sondern
für „sich niederlassen“ oder „vor
Anker gehen“ und steht zugleich
für die bedeutende maritime
Vergangenheit der omanischen
Hauptstadt.
Eine Stadtautobahn als Touristenpfad
Spannende Spurensuche im Souk
Im sagenumwobenen Muscat offenbaren sich
die Spuren der Vergangenheit nicht immer auf
den ersten Blick. Aber schon im Namen der
Stadt verbirgt sich Historisches, bezeichnet er
doch den „Ort des Fallens“ von Ankern – und
somit einen bedeutenden Seehafen. Auch würde man kaum vermuten, dass es sich bei den
Pollern in der Nähe des Al Alam Palastes um
betagte Kanonenrohre handelt. Sultan Faisal
bin Turki hatte sie als unerwünschtes Geschenk
links: Muscat – Metropole mit maritimem Charakter
rechts: Sultan Qaboos Moschee – faszinierendes
Beispiel arabischer Baukunst
32 | Muscat
einst einfach in den Erdboden stecken lassen.
Heute präsentiert sich die über 700.000 Einwohner zählende Metropole als moderne Stadt,
die ihre Authentizität bewahrt hat. Statt voller Wolkenkratzer erstreckt sie sich mit niedrigen, weißen Bauten über fast 60 Kilometer Küstenlinie. An der von einer portugiesischen
Festung überragten Corniche im Stadtteil Mutrah reihen sich noch einige Handelshäuser
aus dem 19. Jahrhundert aneinander: Mit Bogenfenstern, Gesimsen und Gittern bilden sie
eine herrliche Kulisse für die auf dem Meer dümpelnde Flotte aus Dhaus und Fähren, Yachten, Luxuslinern und Frachtern. Ganz in der Nähe findet sich der bekannteste Souk des
Landes: In seinen engen, verwinkelten Gassen lässt es sich nach Herzenslust stöbern und
feilschen, während es nach Gewürzen, Räucherwerk und orientalischen Parfümölen duftet.
Ein ganz anderes Aroma umgibt den nahen Fischmarkt. Er liegt nicht weit vom Souk
bzw. dort, wo die Stadtautobahn in Richtung Westen beginnt. Flankiert von zerklüfteten
Bergketten, künstlich bewässerten Blumenbeeten und Baumreihen führt sie über Verkehrskreisel mit landestypischen Monumenten – wie der eindrucksvollen Dhau „Sohar“
(originalgetreuer Nachbau eines mittelalterlichen, arabischen Segelboots) oder riesigen
Schnabelkannen – in alle wichtigen Bezirke der weitläufigen „Capital Area“ und zu weiteren Sehenswürdigkeiten – wie der Sultan Qaboos Grand Mosque. Als eine der weltweit
imposantesten Moscheen zählt sie zu den wenigen, die in Oman auch Nichtmuslimen zugänglich sind. Ihr Gebetsteppich misst 4.200 Quadratmeter und fasziniert als Knüpfwerk
aus 1,7 Milliarden Knoten. Weitere Kostbarkeiten lassen sich in den zahlreichen Museen
der Hauptstadt entdecken – sogar omanisches Erdöl: Das Oil & Gas Exhibition Centre beherbergt eine sehenswerte Ausstellung über den wichtigsten Schatz des Landes.
Royal Opera House ein Opernhaus aus 1001er Nacht
Muscat in aller Munde
Gerade in diesem Jahr zeugen etliche internationale Erfolge und Ereignisse davon, dass
Muscat den Sprung auf die touristische Landkarte geschafft hat und sich der Reiz der Metropole unaufhaltsam herum spricht: Seit Beginn des Jahres darf sich die Hauptstadt mit
dem Titel „Arab Tourism Capital 2012“ schmücken. Die von den Tourismusministern der
Arabischen Liga verliehene Auszeichnung verbindet sich mit einem attraktiven Reigen
international bedeutsamer Kunst-, Kultur- und Sportveranstaltungen. „Lonely Planet“ hat
Muscat sogar auf die alljährlich mit Spannung erwartete Liste der „Must See Destinations“
gesetzt, wo es für 2012 den zweiten Rang hinter London einnimmt. Die größte ReiseführerEdition der Welt lobt die Sehenswürdigkeiten der Stadt, ihre kulturellen Veranstaltungen,
neuen Luxus-Resorts, trendigen Designerläden sowie die attraktiven Wassersportmöglichkeiten.
Internationaler Glanz
Das ergänzt sich hervorragend mit dem weltweiten Ruhm, den das Sultanat beim Segelsport einfahren konnte. Wie durch die feierliche Eröffnung des renommierten, erst im Dezember endenden Wettbewerbs „Extreme Sailing World Series 2012“ – und sogar als Sieger
der dritten Etappe im Juni. Ein ganz anderer Rekord wurde beim „Equestrian and Camel
Festival“ erreicht, als es in Muscat zum 40-jährigen Thronjubiläum des Sultans gelang, eine
von 40 Araber-Hengsten gezogene Kutsche zu präsentieren. Die Erschaffung des Royal
Opera House indes, das zu den neuesten Sehenswürdigkeiten der Metropole zählt, verbindet sich sogar mit einer internationalen Wechselwirkung: Nachdem für den Bau und
Betrieb des eleganten Festspielhauses die besten Baumeister, Tenöre und Kapellmeister in
das Land gerufen wurden, strahlt das Echo der neuen Kulturstätte jetzt in alle Welt zurück
(mehr dazu auf der nächsten Seite).
oben: eine Moschee als Ort der Stille
unten: harmonischer Architektur-Mix in Muscat
34 | Muscat
Obwohl es erst kürzlich die Pforten geöffnet hat, zählt das
Royal Opera House bereits zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Omans. Das neue Festspielhaus garantiert perfekten
Genuss – allein schon durch den gehaltvollen Spielplan oder
die avantgardistische Technik aus Deutschland.
Wandel auf Knopfdruck
Das neue Opernhaus von Muscat besticht durch Flexibilität – und passt sich dem Spielplan
auf Knopfdruck an: Eine 500 Tonnen schwere Maschinerie kann den Wunderbau von einem Theater in einen Konzertsaal verwandeln, indem ein Orchestergraben ausgefahren,
die Konfiguration der Balkone verändert und die von der Decke hängenden Akustiksegel
anders ausgerichtet werden… Die avantgardistische Bühnentechnik stammt von einer Traditionsfirma aus Deutschland – wie auch die Orgel mit ihren 4.542 Pfeifen. Die Lobby des
im Herbst 2011 eröffneten Festspielhauses besticht durch stilvolles Interieur: Eine Freitreppe im Renaissance-Stil führt in die oberen Stockwerke. Unterwegs schweift der Blick über
Fenster aus buntem Glas, kunstvoll gefertigte Lampen und vergoldete Stuckarbeiten. Nicht
zuletzt die farbenprächtigen Gewänder der Platzanweiser vermitteln den einzigartigen
Charme.
Spielplan von Weltklasse
Das bisher einzige Opernhaus an der Golfküste verfügt über 1.100 Sitzplätze (inklusive
Monitor in der Rücklehne) und braucht den Vergleich mit berühmten Spielstätten wie der
Mailänder Scala, der Oper von Sydney oder der Pariser Oper Garnier nicht zu scheuen. Im
Bezirk Al Qurum liegend, fällt es bereits auf dem Weg vom Flughafen zur Stadt ins Auge
– besonders nachts, wenn es herrlich illuminiert ist. Für den inneren Glanz sorgt der stets
gehaltvolle Spielplan, und das schon seit dem ersten Tag: Nicht weniger als drei Opern von
Weltrang lockten in den ersten Wochen zum Besuch des Festspielhauses, stets verbunden
mit einer exklusiven Note: Das Bühnenbild von „Carmen“ arrangierte Oscar-Preisträger Gianni Quaranta, „Turandot“ begeisterte als Inszenierung mit Placido Domingo und Franco
Zeffirelli und für „Schwanensee“ tanzte das berühmte Mariinsky Ballet. Auch die Spielpläne
der Zukunft sollen höchste internationale Ansprüche erfüllen. Sie umfassen nicht nur das
klassische westliche Repertoire, sondern natürlich auch die traditionelle und moderne Musik der Region. Die Eintrittskarten sind subventioniert, beginnen bereits bei 18 Euro und
sollten natürlich rechtzeitig reserviert werden. www.rohmuscat.org.om
oben: das herrlich illuminierte Royal Opera House in Muscat
unten: modernste Technik und klassische Einrichtung im Einklang
Royal Opera House | 35
Bizzares Hajar-Gebirge –
Wunderland der Geologie
Nirgends lässt sich der Querschnitt
durch alle Gesteinsschichten der
Erde so leicht erkunden wie im
spektakulären Hajar-Gebirge, das
als Kulisse fast aller Reiserouten
durch Oman fasziniert.
Vielfalt der Formen und Farben
Majestätische Berge mit zerfurchten Hängen
und geheimnisvollen Höhlen, atemberaubende
Steilwände, schroffe Felsüberhänge und tiefe
Schluchten – all das je nach Sonnenstand mit
einem unglaublichen Farbenspiel in Szene gesetzt: Welche Kulisse könnte sich besser als
Schauplatz für die Geschichten von Aladin und
seiner Wunderlampe oder Ali Baba und den 40
Räubern anbieten als das spektakuläre Hajar-Gebirge? Mit einer bestechenden Vielfalt an
Naturwundern zieht es sich über eine Länge von fast 500 Kilometern durch das Sultanat
und bildet eine mehr als 3.000 Meter hohe Barriere zwischen dem Golf von Oman und
den Wüstenlandschaften im Landesinneren. Vor 65 Millionen Jahren durch tektonische
Verschiebungen aufgefaltet, präsentieren sich die Gesteinsmassen des „Jebel Akhdar“ –
wie die Einheimischen den wichtigsten Höhenzug des Gebirges nennen – als Paradies für
Geologen. Hier liegen Schichten an der Oberfläche, die sich sonst tausende Meter tief im
Meer verbergen. Zwischen buntem Gestein und seltenen Fossilien finden sich ca. 4.000
Jahre alte Felsritzungen, die von einer frühen menschlichen Besiedelung zeugen.
Atemberaubender Canyon
links: Leben in der Wüste
rechts: ein festungsartig angelegter Bergort
rechte Seite oben: Wunderwerk der Geologie
rechte Seite unten: Canyons locken zur Erkundung
36 | Hajar
Über das Wadi Jizzi und den 300 Kilometer südlich liegenden Suma`il-Pass ist es möglich,
auf gut ausgebauten Straßen tiefer in das Hajar-Gebirge vorzudringen – wie zum malerischen Bergdorf Misfah al Abryeen. Hier ducken sich mehrere hundert Jahre alte, ausschließlich aus Natursteinen errichtete Häuser entlang schmaler, steiler Gassen an den Felshang.
Über Al Hamra geht es zum 2.000 Meter hohen Plateau an den Grand Canyon Omans, wo
die Omanis zur Abkühlung in heißen Sommermonaten gern picknicken und zelten. Von
hier bieten sich grandiose Ausblicke in das 1.000 Meter tiefe Wadi Nakhar, das mit unterschiedlichen Sedimenten von 600 Millionen Jahren Erdgeschichte erzählt. Nicht weit entfernt erhebt sich der 3.009 Meter hohe Gipfel des Jebel Shams. Der landesweit höchste
Berg schmückt sich im Winter sogar manchmal mit einer leichten Schneedecke. In wildromantischer Weise trotzt indes das Plateau von Saiq der Gebirgswüste: Auf spektakulären
Terrassenfeldern gedeihen Granatäpfel, Weintrauben, Walnüsse und sogar Rosen, die zu
Parfüm verarbeitet werden.
Hajar | 37
E
bene von
Al Batinah –
Spannende
Al Dhahirah –
der Bauch des Landes
mystische Grabtürme
Die spärliche Besiedelung des nordwestlichen Landesteils Al
Geheimnisvolle Grabtürme
Dhahirah sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich hier –
Die interessanteste Sehenswürdigkeit der Al
Dhahirah besteht jedoch in Grabanlagen, die
die in Oman reichlich vorhandenen Wach- und
Wehrtürme um die ganz spezielle Kategorie der
Grabtürme erweitern. Ursprünglich an die acht
Meter hoch, wurden sie aus grob bearbeiteten
Steinplatten errichtet und aufgrund ihrer Formen und Öffnungen von Archäologen gern als
„Bienenkorbgräber“ bezeichnet. Die Rundtürme
haben bereits im 3. Jahrtausend v. u. Z. zu Bestattungszwecken gedient und zählen seit 1988 zum
Weltkulturerbe der UNESCO. Die meisten und
bekanntesten finden sich bei Bat, besser erhalten und spektakulärer wirken aber die 18 Türme,
die als Formation auf einem Kamm vor der Kulisse des 1.000 Meter hohen Jebel Misht thronen.
Weitere Spuren früher Besiedlung offenbarten
sich zufällig, als nach Erdöl gebohrt wurde. Es
waren Hinweise auf den Abbau und die Verarbeitung von Kupfer, das damals sogar bis nach
Mesopotamien gelangte.
Aber erfreulicher Weise wurde auch Öl gefunden: Schon seit 1966 fließt es von Fahud, einer
der landesweit bedeutendsten Förderstätten,
über eine Pipeline bis zum Mina Al Fahal Terminal in Muscat.
auf und unter dem Erdboden – bedeutende Schätze verbergen.
Zwischen Treibsand und Oasen
Sohar und Sindbad
Schon in der Antike war die Al Batinah die am dichtesten
besiedelte und fruchtbarste Region Omans, so dass sie mit zahlreichen Befestigungsanlagen gegen Invasoren verteidigt wurde.
Bullenkampf in Barka
Schädel an Schädel und Horn gegen Horn – mal auf die Vorderläufe gedrückt, oder auf den
Hinterläufen stehend, messen die kräftigen Bullen schnaubend ihre Kräfte. Bis einer von
beiden sich als der Stärkere erweist und es schafft, seinen Gegner wegzustoßen. Auch Touristen können in den Genuss dieses illustren, aber erfreulich unblutigen Spektakels kommen. Dazu jedoch gehört etwas Glück, denn den Termin geben die örtlichen Medien erst
kurz zuvor bekannt. Denn der traditionelle omanische Stierkampf findet nur freitags statt
– und das vorwiegend in Barka. Dieser Ort liegt in der Ebene Al Batinah, die westlich des
Großraums Muscat beginnt und sich als schmaler Küstenstreifen über rund 270 Kilometer Länge bis an die Grenze mit den Vereinigten Arabischen Emiraten erstreckt. Aufgrund
ihrer Fruchtbarkeit wird die Region, deren vergleichsweise hoher Grundwasserpegel sich
aus den Wadis des westlich gelegenen, relativ regenreichen Hajar-Gebirges speist, gern als
Kornkammer, Obstgarten oder auch „Bauch von Oman“ bezeichnet. Was hier an Mangos,
Bananen, Kartoffeln, Karotten, Tomaten oder Datteln geerntet wird, kann teilweise sogar
exportiert werden.
38 | Al Batinah
Vom üppigen Grün der Al Batinah ist es meist
nicht weit bis zur herrlichen Küste, wo so manche „Oase der Neuzeit“ lockt – wie man die
Luxusresorts mit ihren ausgefeilten Wellnessangeboten bezeichnen kann. Viel ursprüngliche
Natur hingegen findet sich auf den vorgelagerten Inseln des Daymaniyat Nature Reserve: 20
Kilometer vom Festland entfernt reihen sie sich,
umgeben von bunten Korallengärten, als paradiesische Perlenkette und Vogelschutzgebiet im
Golf von Oman auf. Schon Sindbad der Seefahrer
dürfte sie umsegelt haben, wenn er von seinen
Abenteuern auf den Weltmeeren nach Sohar
zurückkehrte. Denn die Bewohner des bedeutendsten Handelshafens in der Al Batinah sind
sich einig, dass der sagenumwobene Kaufmann
ein Sohn ihrer Stadt gewesen sei. Da sie mit Festungen nur so übersät ist, verlockt die gesamte
Küstenregion dazu, noch tiefer in die Geschichten von Tausendundeinernacht einzutauchen.
Die spektakulären Forts von Nakhl, Al Rustaq
und Al Hazm zum Beispiel lassen sich – sogar
von Muscat aus – zu einer wunderschönen Tagestour miteinander verknüpfen.
Die dünn besiedelte Region Al Dhahirah im Nordwesten Omans erstreckt sich zwischen
dem Hajar-Gebirge und der Rub al Khali. An ihrer Peripherie liegt die Salzwüste Umm alSamim, die mit Treibsandfeldern als berüchtigtste aller Wüstenformen gilt. Eher bekannt ist
jedoch das ausgedehnte Oasengebiet von Buraimi, da es den wichtigsten Grenzübergang
in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) markiert. Wer einige Kilometer zuvor die notwendigen Formalitäten erledigt hat, kann einen spannenden Abstecher in das benachbarte
Al Ain unternehmen. Der beliebte Ferienort gehört zu den VAE und schmückt sich aufgrund
seiner hübschen Parks gern mit dem Titel „Gartenstadt des Arabischen Golfs“. Auf halber Strecke zwischen Buraimi und Nizwa liegt Ibri – ein historischer Warenumschlagplatz.
Noch heute fungiert er als wichtigster Markt der Region. Das imposante Fort diente zu
Wohn- und Verteidigungszwecken, bevor es 1995 renoviert wurde. Im angrenzenden Souk
fällt das große Angebot von Textilien und Wasserbehältern aus Kamelhäuten auf, die von
den Beduinenfrauen der Oase produziert werden.
linke Seite, großes Bild: unblutiger Bullenkampf
linke Seite, rechts oben: Bastion mit Hinterland
linke Seite, rechts unten: Begegnung mit Omanis
oben: Weltkulturerbe – Grabtürme in Bat
unten: vielfältige Landschaft
Al Dhahirah | 39
Musandam –
Märchenwelt aus Felsen und Fjorden
Auf der Landkarte erscheint Musandam wie das i-Tüpfelchen
Omans – und das ist es auch: Kreuzfahrten, Safaris oder Trekkingtouren führen durch eine atemberaubende Kulisse aus Felsen
und Fjorden.
Kreuzfahrt mit einer Dhau und Delfinen
Als wilde Naturkulisse aus tief eingeschnittenen Buchten, schroffen Inseln, idyllischen Stränden und stattlichen Felsmassiven ragt Musandam in die Meeresenge von Hormuz. Dass die
im Norden der Vereinigten Arabischen Emirate liegende Exklave zu Oman gehört, ist den
Briten zu verdanken: Sie erkannten die strategische Bedeutung der Halbinsel bereits im 18.
Jahrhundert und drängten den verbündeten Sultan, sich das Territorium einzuverleiben.
Heute flitzen durch die legendäre Straße von Hormuz voll bepackte Schnellboote aus dem
Iran und lassen den Warenverkehr von Musandams größter Stadt Khasab pulsieren. Im Kontrast zu diesem spannenden Schauspiel stehen die romantischen Kreuzfahrten, auf denen
sich die abgeschiedene Welt der Fjorde erkunden lässt. Oft eskortiert von geselligen Delfinen, gleiten die hölzernen Dhaus beschaulich durch faszinierende Meeresarme wie den 17
Kilometer langen Khor Shimm, während ihre Passagiere die aufragenden Felsformationen
bestaunen oder zum Schwimmen und Schnorcheln in die türkisfarbenen Meeresfluten springen (z.B. www.msaoman.com).
Spartanische Steinhäuser und verlockende Villen
Ebenfalls unvergessliche Eindrücke bieten Safaris oder Trekkingtouren durch das Hinterland (z.B. www.khasabtours.com). Ob unterwegs zu den Wiesen des Sayh Plateaus, dem
Akazienwald von Rawdah oder zum 2.078 Meter hohen Jebel Harim als höchstem Berg der
Region: Mit spektakulären Felswänden, Überhängen, Schluchten, Geröllfeldern und einem
wechselnden Farbenspiel offenbart die Gebirgswüste stets ihre märchenhafte Schönheit.
Mancherorts zeugen noch archaische Steinhäuser – die Bait al Qafl – vom kargen Leben der
Hirten und Oasenbauern. Zum Schutz vor Hitze oder Kälte sind die höhlenartigen Behausungen tief in den Boden eingelassen.
links oben: Netzwurf mit Routine
links unten: traditionelle Dhau auf Ausflugsfahrt
rechts: Passtrecke mit Panoramablick
40 | Musandam
Moderne Hotels hingegen sollen Musandam in die Zukunft führen. Eines davon findet sich
bereits am 1,6 Kilometer langen Sandstrand der Zighy Bay (www.six-senses.com). Die Gäste
der aus Naturmaterialien errichteten, mindestens 82 Quadratmeter großen Luxusvillen
können sich sogar per Gleitschirm einfliegen lassen. Ebenfalls rasante Transfers versprechen
die drei futuristischen Katamarane, die zwischen Muscat/ Shinas und Musandam verkehren
(www.nfc.om). Mit über 100 Stundenkilometern rauschen die „Shinas“, die „Hormouz“ und
die „Sawqrah“ durch den Golf von Oman.
Seefahrerstadt Sur –
Heimat der Dhaus
Fangfrische Meeresspezialitäten
An der Küste von Sharqiyah entfaltete sich das geschäftige
Sur über Jahrhunderte als bedeutende Stadt der Seefahrt.
Davon zeugt noch manches eindrucksvolle Überbleibsel der
legendären Schiffsbaukunst.
Stolz auf den größten Fischereihafen des Landes und ein dynamisches Wirtschaftswachstum
schmiegt sich Sur an eine weitläufige Lagune.
Der Meeresarm besitzt nur eine schmale Öffnung, zieht sich jedoch bis tief in das Hinterland
hinein. Im Zentrum der aufstrebenden Stadt locken zahlreiche Restaurants mit Gerichten aus
fangfrischen Meeresfrüchten – und wecken
Lust auf einen Besuch des morgendlichen Fisch-
Rote Dünen, blaues Meer
Bei der Anreise nach Sur wird bereits der Weg zum Ziel. Denn die rund 200 Kilometer
lange Strecke von Muscat zur wichtigsten Stadt in der Region Al Sharqiyah präsentiert
sich als neu erbaute, breite Panoramastraße. Sie ermöglicht herrliche Ausblicke auf die
dramatische Bergwelt und das blaue Meer oder Zwischenstopps in bezaubernden Wadis
und Oasen. Wer den Hafenort hingegen aus dem Landesinneren ansteuert, kann den legendären Frauenmarkt in Ibra besuchen oder das über abenteuerliche Pfade zu erreichende Labyrinth von Majlis al Jinn. Hier gibt es die zweitgrößte Höhlenkammer der Welt zu
bestaunen und ganz in der Nähe um die 5.000 Jahre alte Grabtürme.
Zudem bieten sich Offroad-Abstecher in die Wahiba Sands an – wie die Ramlat Al Wahiba
Wüste mit ihren bis zu 150 Meter hohen, rotgoldenen Sanddünen genannt wird. War Sur
im 17. bis 19. Jahrhundert noch ein
wichtiger Handelsplatz, so verlor es
nach dem Ende des Sklavenhandels
und der Eröffnung des Suezkanals
an Bedeutung. Geblieben ist das
Erbe des traditionellen Schiffsbaus:
Einst wurden hier – in reiner Handarbeit und ohne jegliches Metall –
sogar die größten Dhau-Typen auf
Kiel gelegt. Daran erinnern noch
einige Werften, vor allem aber die
20 Meter lange „Fatah al Khair“:
Vor fast 100 Jahren in Sur gebaut,
wurde das elegante Schiff in einer
engagierten Gemeinschaftsaktion
restauriert und vor dem Maritime
Museum aufgebockt.
markts, der den ganzen Reichtum der Küstengewässer offenbart. Schon längst nicht mehr im
Kochtopf landen dagegen die seltenen Grünen
Meeresschildkröten: Ihre Brutplätze am Strand
von Ras al Jinz bei Sur erstrecken sich über 45
Kilometer und gehören zu den wichtigsten und
am strengsten bewachten Naturschutzgebieten
der Welt. Bis zu 400 der behäbigen Panzertiere
landen hier pro Nacht an, um jeweils an die 120
tischtennisballgroße Eier im Sand zu verbuddeln
– ein grandioses Schauspiel, dem Besucher bei
behutsamen Führungen beiwohnen können.
linke Seite oben: Schiffsbaukunst
linke Seite unten: Blick auf die legendäre Hafenkulisse
oben: Fischer bei der Arbeit
unten: historische Zeugen der Seefahrt
Sur | 43
Faszinierende
Al Dakhiliyah –
Berge und Festungen
Verborgen zwischen hohen Bergen im Herzen des Landesteils Al
Dakhiliyah (Inner-Oman), weist die heimliche Hauptstadt Nizwa
den Weg zu den bedeutendsten Festungsbauten des Sultanats.
Bastionen als Welterbe der Kultur
Weil der insgesamt fast 500 Kilometer lange und über 3.000 Meter hohe Bergrücken des
Jebel Akhdar eine natürliche Barriere zur omanischen Küstenregion bildet, hat sich Al Dakhiliyah über Jahrhunderte ein hohes Maß an Authentizität bewahrt. Die in diesem Landesteil
liegenden Wehrbauten zählen zu den imposantesten von Oman – und zum Weltkulturerbe
der Menschheit: Mit 15 Toren und 132 Türmen erhebt sich das Fort Hisn Tamah in Bahla
als größter Festungsbau Omans. Seine gewaltigen Ausmaße lassen die sorgfältigen Restaurationsarbeiten nun schon seit Jahrzehnten andauern. Die palastähnliche Festung von
Jabrin hingegen präsentiert sich mit herrlichen Spitzbogenfenstern, Holzschnitzereien und
Deckengemälden als besonders sehenswerte Verteidigungsanlage. Nicht weit entfernt findet sich mit Al Hamra die besterhaltene Lehmsiedlung des Landes. Den Höhepunkt einer
jeden Reiseroute durch diese Region bildet jedoch Nizwa. Die ehemalige – und für viele
Omanis heimliche – Hauptstadt liegt 175 Kilometer von Muscat und nahe des legendären
Jebel Shams (Berg der Sonne). Seit dem frühen 17. Jahrhundert ein blühendes Zentrum für
Religion, Philosophie, Kunst und den Handel, wird die geschichtsträchtige Oase, in der die
Islamisierung des Landes einst ihren Anfang nahm, mit über 500 Jahre alten Falaj-Kanälen
bewässert.
Verwinkelte Treppen und Gassen
oben: Bahla – Blick auf die größte Festungsanlage des Landes
unten: atemberaubender Ausblick auf Nizwa
rechte Seite, oben: Vater und Sohn auf dem Markt
rechte Seite unten: Ergebnisse perfekter Restaurierung
44 | Al Dakhiliyah und Nizwa
Nizwas Altstadt fasziniert als aufwändig im alten Stil restauriertes Ensemble und erstreckt
sich zu Füßen einer mächtigen Festungsanlage mit einem 24 Meter hohen, alles überragenden Rundturm. Seine Zinnen und der Durchmesser von 36 Metern lassen ihn als unbesiegbares Bollwerk erscheinen. Im Inneren des monumentalen Zylinders geht es über enge,
verwinkelte Treppen und tückische Fallgruben hinauf zur Plattform mit den Kanonen. Von
den Galerien eröffnen sich grandiose Ausblicke auf die benachbarte Freitagsmoschee sowie
grünende Palmenhaine und Gärten. Kontrastreich heben sie sich vom blauen Himmel und
dem Braun der kargen Berge ab.
Gleich neben dem Fort pulsiert ein weitläufiger
Basar. Besonders viel orientalisches Flair lockt
in den Gassen der Silberschmiedekunst, für die
Nizwa gerühmt wird – oder im originalgetreu erhaltenen East-Souk, wo betagte Männer mit Gebrauchsgütern und Gewürzen handeln. Wer am
Freitag in der Stadt weilt, sollte keinesfalls den
Besuch des turbulenten, frühmorgendlichen Tiermarktes versäumen: Beim hautnahen Handel mit
Ziegen, Schafen oder Rindern, die lautstark angepriesen und – kritisch geprüft von kneifenden
Handgriffen – durch ein Rondell geführt werden,
kann man sich wunderbar in das Herz des Orients
versetzen lassen.
Al Dakhiliyah und Nizwa | 45
Wüstenregion Al Wusta –
Refugium edler Tiere
Im unwirtlichen geographischen
Spießböcke als Naturschatz
Herzen Omans machen sich die
Wer würde schon vermuten, dass der fast 300 Kilometer lange Küstenabschnitt der kargen
Wüstenregion Al Wusta zu den abwechslungsreichsten des Sultanats zählt? Zwischen weißen Stränden, schwarzen Felsen, bläulichen Lagunen und zwei vorgelagerten Inselgruppen
tummeln sich 13 Delfin- und Walarten, rosafarbene Flamingos oder etliche Arten See- und
Zugvögel. Auch im Landesinneren findet sich weit mehr Leben, als es das monotone Gebiet
zu ermöglichen scheint: Den nubischen Steinbock gibt es hier, die arabische Gazelle und
den äthiopischen Igel, Wüstenluchse, Wölfe, Wildkatzen oder Kaninchen und als besonders
prominenten Bewohner die weiße Oryx-Antilope. Dass die einst schon ausgerotteten Spießböcke hier nun wieder mit rund 300 Tieren heimisch wurden, ist einem ehrgeizigen Naturschutzprojekt von 1979 zu verdanken. Dessen Erfolge lassen sich in der Containersiedlung
Jaalouni bestaunen, von wo Zucht, Schutz und Verbreitung koordiniert werden. Zuweilen
sind die Wildhüter dabei behilflich, Besucher zu den scheuen weißen Wundertieren zu führen, die sich nur von trockenen Wüstengräsern ernähren und sogar länger ohne Wasser
auskommen können als Kamele.
Menschen rar, was jedoch eine
ideale Voraussetzung für zahlreiche Tierarten schafft, die das
Wüstengebiet Al Wusta beleben –
wie die scheue Oryx-Antilope.
Metropole der Karawanen
Dass die Region Al Wusta das am spärlichsten besiedelte der acht omanischen Verwaltungsgebiete ist, bleibt bei der Durchquerung kaum verborgen. Über 1.000 Kilometer und
meist schnurgerade durch die Geröll- und Schotterwüste führt die seit 1980 asphaltierte
Straße von Muscat in das südliche Salalah. Fast nur Lkw oder die Arbeiter der Ölförderanlagen verkehren hier in der stets flimmernden Hitze. Auf halber Strecke liegend, bildet Haima
den größten Ort dieser flachen Region, die – nach dem hier lebenden Stamm der Harasis
– auch als Jiddat al Harasis bezeichnet wird. Bei der Siedlung Schisr glauben Archäologen,
die legendäre, bereits in Koran und Bibel erwähnte Karawanen-Metropole Ubar wieder
entdeckt zu haben. Als Grundlage dafür dienten Aufnahmen der Raumfähre Challenger, die
unter dem Sand eine historische Handelsroute ermittelt hatten. Tatsächlich wurden hier
seit Anfang der 1990-er und unter Aufsicht der UNESCO Überreste einer größeren Stadt
ausgegraben. Einst sollen von diesem „Atlantis der Wüste“ Karawanen mit bis zu 2.000
Kamelen, Gewürzen, Kupfer und Weihrauch in Richtung Norden gestartet sein.
oben: im Focus einer grazilen Schönheit
unten: Akazie auf kargem Grund
rechte Seite oben: Faszination der unendlichen Wüste
rechte Seite unten: Kamele in ungewohnter Umgebung
46 | Al Wusta
Einzigartiges Dhofar –
Visite im Weihrauchland
Vom Krummdolch und
verlockenden Kleinodien
Allein schon der melodische Name dieser Stadt klingt zauber-
Ein Bummel durch die Gassen
haft, doch erst recht betören kann ihr Duft. In der sagenum-
der omanischen Basare führt zu
wobenen Region Dhofar gelegen, markiert Salalah den Anfang
Meisterwerken einer faszinieren-
der Weihrauchstraße.
den Handwerkskunst, die sich
noch heute an alten Traditionen
Mit Rauch zu Ruhm und Reichtum
Etwa 1.000 Kilometer von Muscat entfernt verbirgt sich tief im Süden Omans die Provinz
Dhofar. Ihr einstiger Ruhm und Reichtum wurzelte in den hier gut gedeihenden, knorrigkleinwüchsigen Weihrauchbäumen. Begehrt wie Gold, gelangte ihr wohlriechendes Harz
mit Kamelkarawanen über die legendäre, 3.500 Kilometer lange Weihrauchstraße bis an
die Mittelmeerküste, um in den Kirchen des Abendlands rituelle Stimmung zu entfachen
oder heilende Wirkung zu entfalten. In der Provinzhauptstadt Salalah können Besucher
noch heute allerorts auf Weihrauch stoßen, wie im sehenswerten Museum of the Frankincense Land oder auf besonders stimmungsvolle Weise im alten Souk: Umhüllt von schwarzen Abbayas und meist bis auf die Augenschlitze verschleiert, preisen einheimische Frauen
inbrünstig ihre Weihrauchkristalle an – auch als Kostprobe in Form von Rauch. So liegt eine
ständige Duftwolke über den engen Gassen des Basars. Viele der ehemaligen Umschlagplätze für Weihrauch, wie der antike Hafen Al Baleed, zählen heute sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie lassen sich von hier genauso leicht erkunden wie das Grab des
berühmten Propheten Hiob, die Stadt Ubar (Schisr) als versunkenes „Atlantis der Wüste“
oder die Ausgrabungsstätte Sumhurum, wo der Palast der geheimnisvollen Königin von
Saba vermutet wird.
Monsun als Attraktion
Ausgedehnte Parks, Gärten, Felder und Plantagen bezeugen ein außergewöhnliches Klima,
das Salalah vom übrigen Sultanat unterscheidet: Jedes Jahr von Juni bis September überzieht der Südwestmonsun – hier Kharif genannt – die Region mit Niederschlägen. Trotzdem ist das die Zeit der Hochsaison: Aus den umliegenden Golfstaaten reisen dann viele
Besucher an, um bei moderaten Temperaturen den in der Wüstenregion sonst seltenen
Nebel und Nieselregen zu genießen.
oben: reichhaltiges Angebot auf dem Basar
unten: gelebte Traditionen bestimmen den Alltag
48 | Dhofar
Mit einer reichhaltigen Auswahl an Hotels präsentiert sich Salalah – als zweitgrößte Stadt
und beliebtestes Badeziel des Landes – mit seinen weißen, palmengesäumten Stränden
und zischenden Wasserfontänen in der Bucht von Mughsail. Draußen im glasklaren Meer
tummelt sich zwischen Korallengärten und faszinierenden Algenwäldern ein Artenreichtum, der Tauchern die Begegnung mit Rochen oder Schildkröten zu einer Selbstverständlichkeit macht.
orientiert.
Obwohl die Omanis heute eher filigrane Pretiosen aus Gold bevorzugen, haben die traditionellen Silberschmuckarbeiten das Sultanat einst weit über seine Grenzen hinaus bekannt
gemacht. Ob als ansehnliche Colliers, Arm- und Fußreifen, Kopfbänder, Ohrbehänge, Talismane oder Schatullen für Koranverse: Überall auf der Arabischen Halbinsel galt der
raffiniert gearbeitete Silberschmuck aus Oman als wertbeständiges Geschenk der Männer
an ihre Frauen. Dahinter steckte nicht zuletzt der legendäre Maria Theresia Taler: Ab 1780
in Europa kursierend, 28 Gramm schwer und einen hohen Silbergehalt von 85 Prozent
aufweisend, überschwemmte er die Region als Zahlungsmittel im Kaffeehandel. Meist
wurde er eingeschmolzen oder auch im Original zu Schmuck verarbeitet, wie sich noch an
manchem lukrativen Fundstück in den Souks nachvollziehen lässt.
Kreatives Wohndekor
Ohnehin entpuppen sich die verwinkelten Basare als ideale Fundgrube für das omanische
Kunsthandwerk. Zwischen restaurierten Schnabelkannen, Öllampen, Weihrauchbrennern,
Truhen oder Musikinstrumenten finden sich von Beduinenfrauen aus Tierhaaren gewebte
farbenfrohe Tücher und Teppiche, herrlich getöpferte Schalen und Krüge, aus Palmwedeln geflochtene Matten und Taschen oder betörende orientalische Duftstoffe wie Amber,
Myrrhe, Patschuli und Jasmin. Das edle Parfüm Amouage präsentiert sich sogar als Meisterwerk aus 120 natürlichen Substanzen – darunter kristallklarer Weihrauchharz aus
Dhofar oder Felsenrosen vom Jebel Akhdar.
Traditionelle Khanjar
Obwohl er auf das westliche Gemüt etwas martialisch wirken mag und mit seiner scharfen Klinge
zu einer gefährlichen Waffe werden kann, ist der
Khanjar voller Schönheit und Anmut: Die Scheide aus purem Silber, der Griff aus Elfenbein oder
Horn und der dazugehörige Gürtel in kunstvoller
Kleinarbeit mit filigranen Silberfäden bestickt, ist
es besonders der von den Omanis noch heute zu
besonderen Anlässen getragene Krummdolch,
der die Fertigkeit und Faszination des einheimischen Kunsthandwerks symbolisiert. Nach uralten Traditionen hergestellt wird er vor allem in
Nizwa, das für seine ausgefeilte Silberschmiedekunst berühmt ist.
Mancherorts zeugt modernes, originelles Wohnaccessoire von einer
kreativen Neubelebung traditioneller
Handwerkskunst: Alte Silberketten
finden sich zu verglasten Wand­bildern
arrangiert, geschnitzte Holz­­
türen in
rustikale Tischplatten verwandelt oder
reich verzierte Fensterrahmen als stilvolle Spiegel.
oben: Silberschmuck als
verlockendes Mitbringsel
unten: Kunst des Korbflechtens
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Duftende Mitbringsel –
orientalisch erworben
Ob Gewürze, Weihrauch oder
Wohlgefühl durch Weihrauch
Parfüm: Wer in den verwinkel-
Ein Einkaufsbummel durch die großen Souks von Mutrah, Nizwa oder Salalah gerät schon
dadurch zu einem spannenden Erlebnis für die Sinne und Seele, dass sich viele der dort feil
gebotenen Souvenirs mit unverwechselbaren Duftnoten verbinden. Und die lassen sich sogar mit heimnehmen – wie zum Beispiel Weihrauchbrenner, die auch nach der Rückkehr aus
Tausendundeinernacht noch den wohltuenden Duft des Orients verbreiten können. Schließlich wird dem Aroma omanischen Weihrauchs aufgrund des hohen Anteils an ätherischen
Ölen eine viel gerühmte Premium-Qualität zugesprochen. Bei der Auswahl des Harzes, das
sich im Arabischen „Luban“ nennt und auf Englisch „Frankincense“, sollte allerdings die
Faustformel beachtet werden: je heller, desto reiner – und hochwertiger.
ten Gassen der Basare seiner
Nase folgt, kann viel vom alten
Orient erleben – und allerlei
duftende Erinnerungen mit
nach Hause nehmen.
Veredelung mit Kaffeegewürz
An arabischen Gewürzen bieten sich vor allem Kurkuma, Kreuzkümmel, Kardamom,
Safran oder die leckere omanische Würzmischung Bizar als Mitbringsel an. Stets eine
orientalische Atmosphäre zaubern lässt sich daheim zum Beispiel mit dem arabischen
Kaffeegewürz: Unter anderem mit Nelke und Bourbon-Vanille vermischt, kann es nicht
nur Kaffee, Cappuccino, Milchkaffee oder Espresso eine besondere exotische Note verleihen, sondern auch Kakao, Schokoladen-Mousse oder Tiramisu veredeln. Dazu munden
natürlich auch landestypische Köstlichkeiten wie die Süßspeise Halwa oder Datteln, die
sich meist gleich in einer der nächsten Souk-Gassen finden und ohnehin zu den wichtigsten Exportschlagern des Sultanats zählen. Immerhin gibt es in Oman ja auch an die 160
Sorten der energiereichen, viele Vitamine enthaltenden Palmenfrüchte.
links: Flakons mit begehrenswertem Inhalt
rechte Seite oben: ein kunstvoller Weihrauchbrenner
rechte Seite unten: Weihrauch in verschiedenen Qualitäten
52 | Shopping
Kostbarstes Parfüm der Welt
Handeln gehört zum Einkaufserlebnis
Von besonderer Anziehungskraft sind die in jedem omanischen Basar lockenden, verführerisch sortierten Parfümläden mit Duftölen wie Rosenwasser, Moschus oder Amber.
Oft kann man sich hier sogar intuitiv Eigenkreationen mischen lassen. Noch spannender
jedoch ist es, bei der Produktion von „Amouage“ (auf Deutsch: Welle) zuzuschauen: Von
Sultan Quaboos bin Said Al Said als Neu-Erschaffung persönlich in Auftrag gegeben, vor
rund drei Jahrzehnten zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und noch immer als
kostbarstes Parfüm der Welt geltend, wird es in Muscats Stadtteil Rusayl abgefüllt. Per
Handarbeit gelangt das wertvolle Destillat in formvollendete, mit Halbedelsteinen besetzte Flakons aus Gold, Silber oder Bleikristall. Seine 120 edlen Substanzen – unter anderem
Weihrauch, Myrrhe, Rosenwasser, Zedernholz oder Patschuli – stammen aus allen Teilen
des Landes. Der gern als „flüssiger Schatz des Sultanats“, „Geschenk der Könige“ oder
„Chanel des Morgenlands“ gepriesene Duftstoff wird heute in verschiedenen Varianten
(50 Milliliter kosten etwa 150 bis 400 Euro) hergestellt. Auch exklusive Körpercremes,
Duschgels und Duftkerzen zählen dazu.
Als ebenso authentische Souvenirs aus Oman eignen sich allerlei Stoffe, traditioneller
Silberschmuck oder verlockende Kleinodien wie die kunstvoll verzierten Krummdolche,
die – was auch immer sie gekostet haben mögen – natürlich nichts im Handgepäck zu
suchen haben. Genauso beachtet werden sollten die Grundregeln im geschäftlichen
Gebaren: Beim Einkaufen auf Arabisch gilt freundliches Feilschen um den Preis nicht
als Unverschämtheit, sondern als unverzichtbarer Bestandteil der jahrhundertealten
Basarkultur. Rein gar nichts auszuhandeln gibt es hingegen beim Einkaufen in den Souks
der Moderne – wie den landesweit größten und modernsten Einkaufszentren: Das im
Stadtteil Seeb liegende Markaz al Bahja erstreckt sich mit einer unglaublichen Vielfalt an
Geschäften und Restaurants über eine Fläche von 34.000 Quadratmetern. Auch die
beiden attraktiven City Centres – eines am Flughafen und das andere im Bezirk Qurum
liegend – können intensive Einkaufserlebnisse mit phantastischen Spiellandschaften für
Kinder abrunden.
Shopping | 53
Das Land
Oman A–Z
Anreise
Oman ist täglich von Deutschland per Flugzeug
mit vielen internationalen Fluglinien erreichbar,
wobei meist ein Zwischenstopp in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) erfolgt. Oman Air
fliegt nonstop ab Frankfurt täglich außer dienstags und viermal ab München (Mo, Mi, Fr, So) in
sechs bis sieben Stunden nach Oman. Ankunftsort ist der Muscat International Airport (MCT)
in Seeb, rund 25 km westlich der Hauptstadt
Muscat. Aus den VAE ist eine Einreise auch über
den Land- oder Seeweg möglich.
Einkaufen
Geschäfte sind von Samstag bis Mittwoch
zwischen 9–13 und 16–19 Uhr geöffnet, große
Einkaufszentren bis 20 Uhr. Donnerstags (stattdessen neuerdings auch oft sonnabends) sind
manche Geschäfte nur bis mittags offen und am
Freitag (muslimischer Sonntag) ist bis auf die
Souks überall geschlossen. Kreditkarten werden
von allen internationalen Hotels und Banken,
EC-Karten (Maestro) an allen Geldautomaten der
Oman National Bank akzeptiert. Bargeld kann
man auch in den Souks wechseln.
Botschaft & Tourismusbüro
Botschaft des Sultanats Oman
Clayallee 82, 14195 Berlin
Tel.: 030/8 10 05 10, Fax: 030/81 05 51 99
Sprechzeiten: Mo–Fr: 10–14 Uhr
E-Mail: botschaft-oman@t-online.de
Elektrizität
220/240 Volt Wechselstrom mit britischen 3-StiftSteckdosen (runde Pole).
Ministerium für Tourismus
c/o Interface International GmbH
Karl-Marx-Allee 91A, 10243 Berlin
Tel.: 030/42 08 80 12, Fax: 030/42 25 62 86
www.oman.travel
54 | Übersichtskarte
Feiertage
Die religiösen Feiertage werden nach dem islamischen Kalender begangen und wechseln jedes
Jahr ihr gregorianisches Datum.
Wichtige Feiertage in 2012 sind:
19. August
Eid al-Fitr
(Ende des Ramadan)*
25. Oktober
Eid al-Adha (Opferfest)*
15. November Muharram (Islam. Neujahr)*
18. November Geburtstag von Sultan Qaboos
Wichtige Feiertage in 2013 sind:
23. Januar
5. Juni
9. Juli
23. Juli
8. August
14. Oktober
3. November
18. November
Mouloud
(Geburtstag des
Propheten Muhammad)*
Leilat al Meiraj
(Himmelfahrt des Propheten)*
Beginn des Ramadan*
Tag der Wiedergeburt, Beginn
der Regierung des Sultans Qaboos
Eid al-Fitr
(Ende des Ramadan)*
Eid al-Adha (Opferfest)*
Muharram (Islam. Neujahr)*
Geburtstag von Sultan Qaboos
* voraussichtlich
Reiseinfos | 55
Oman A–Z
Fortbewegung
Mietwagen: Alle großen Autovermieter und zahlreiche nationale Firmen bieten Fahrzeuge an: Mindestalter für den Fahrer ist zwischen 21-25 Jahre, ein
internationaler Führerschein ist nützlich, aber inzwischen oft nicht mehr notwendig. Durch Rechtsverkehr und die Beschilderung auf Arabisch und Englisch finden sich Autofahrer schnell zurecht. Ein Liter
Benzin/Diesel kostet 0,30 bis 0,50 €.
Busse: Landesweit betreibt die Oman National
Transport Company (www.ontcoman.com) klimatisierte und komfortable Busse.
Flüge: Die staatliche Fluggesellschaft Oman Air
(www.omanair.com) bietet innerhalb des Landes
regelmäßige Verbindungen von Muscat nach
Khasab und Salalah.
Fähren: Die National Ferry Company (www.nfc.om)
verkehrt mit Hochgeschwindigkeitsfähren 2 x wöchentlich zwischen Muscat und Khasab/Musandam
(Fahrtzeit ca. sechs Std.) sowie seit Mai 2012 auch
zwischen Shinas (im Norden der Al Batinah) und
Khasab/Musandam.
Gesundheit
Derzeit sind keine Impfungen vorgeschrieben.
Wie bei allen Fernreisen ist ein Schutz gegen
Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, evtl.
auch Typhus empfehlenswert. Detaillierte Auskunft erteilen Impfärzte oder Tropeninstitute.
Wegen der starken Sonneneinstrahlung sind eine
Kopfbedeckung und Sonnencremes mit hohem
Lichtschutzfaktor zu empfehlen. Zur Vorbeu-
gung von Infektionserkrankungen sollte man nur
Abgekochtes essen, Mineralwasser in Flaschen
kaufen und sich vor Mücken schützen. Das Gesundheitswesen entspricht westlichem Standard,
wobei in ländlichen Regionen entsprechende Abstriche zu machen sind. Empfehlenswert ist ein
ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz mit Rücktransportklausel.
Kleidung
Das ganze Jahr über genügt leichte Sommerkleidung; für kältere Tage im Winter und Abende in der
Wüste oder dem Gebirge sollte ein leichter Pullover
nicht fehlen. Die Kleidung sollte den landesüblichen Gepflogenheiten entsprechen, also Schultern,
Oberarme und Knie bedecken; korrekte Badebekleidung des Mannes am Strand sind BermudaShorts, für Frauen einteilige Badeanzüge.
Klima
Günstigste Reisezeit für Oman ist September bis
Anfang April. Im Norden und Osten herrscht entlang der Küsten subtropisches Klima. Im Sommer
ist es hier heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit und
im Winter bei Tagestemperaturen um 25° C recht
angenehm, allerdings etwas regenreicher. In Zentraloman ist es das ganze Jahr bei über 40° C
heiß und niederschlagsarm. In der Südprovinz
Dhofar bringt der Monsun von Juli bis September Regen und mit rund 25° C ist es kühler als im
Norden. Ab Oktober ist es trockener, bei Temperaturen bis zu 30° C.
Nebenkosten
im Restaurant/Bar (ca. Preise):
3-Gänge Menü
Tasse Kaffee Glas Bier
im Supermarkt (ca. Preise):
Softdrink (1 l)
Mineralwasser (1 l)
Tafelwein (0,75 l)
Zigaretten (20er Päckchen)
Taxi (Muskat, per km)
Busticket (Zentrum Muskat)
Internet-Café (30 Min.)
10,00 €
2,50 €
3,00 €
0,40–0,60 €
0,30–0,60 €
8,00 €
5,00€
ca. 0,50 €
0,50 €
ca. 1,00 €
Ramadan
Der muslimische Fastenmonat Ramadan dauert
vier Wochen. Der genaue Beginn richtet sich nach
der örtlichen Mondbeobachtung und wird kurzfristig verkündet.
56 | Reiseinfos
Während der Fastenzeit ist es von Sonnenaufgang
bis -untergang verboten, in der Öffentlichkeit zu
essen, zu trinken oder zu rauchen. Das ganze Land
ist in dieser Zeit alkoholfreie Zone, inklusive der
Hotels. Nur in den Minibars der Hotelzimmer und
in ausgewählten Hotelrestaurants ist nach Anbruch
der Dunkelheit Alkohol verfügbar. Die Restaurants
der großen Hotels und viele Lebensmittelläden haben tagsüber für Nichtmuslime geöffnet.
Religion
Die Mehrheit der Bevölkerung gehört dem
Islam an bzw. zu den Ibaditen, die ihren Glauben weniger streng auslegen – als z.B. die
Muslime in den Nachbarländern Jemen oder
Saudi-Arabien. Die Ibaditen pflegen ihre Religion nicht als Grund für Konflikte oder Kriege zu
missbrauchen und gelten mit ihren demokratischen Strukturen sowie einer liberalen Einstellung gegenüber Andersgläubigen als besonders
tolerant.
Reiseveranstalter
Eine umfassende Liste mit Reiseveranstaltern findet sich im Internet unter www.omantourism.de.
Sicherheit
Oman ist im Allgemeinen sehr sicher und Kriminalität gegen Ausländer ist nahezu unbekannt.
Vorsicht ist nur in der unmittelbaren Grenzregion
zum Jemen angeraten.
Sprache
Die Landessprache ist Arabisch. Englisch ist sehr
verbreitet, weitere geläufige Sprachen sind Hindi
und Suaheli.
Telefon & Internet
Für öffentliche Telefonapparate gibt es PrepaidKarten mit bestimmten Summen als Guthaben.
Neben Omantel (Festnetz) finden sich mit Oman
Mobile und Nawras auch zwei Mobilfunkanbieter
– mit Service-Schaltern in der Ankunftshalle des
Flughafens. Die Prepaid-Karten sind vergleichsweise preiswert und ermöglichen günstige Telefonate nach Deutschland bzw. günstige Anrufe
von dort. Internet-Cafés gibt es mittlerweile sogar in kleineren Städten, vielerorts auch kostenloses W-LAN.
Trinkgeld
Die Restaurants und Hotels berechnen bereits
eine Servicegebühr (15–20%). Ein zusätzliches
Trinkgeld wird von omanischem Personal meist
nicht erwartet, kann aber als Anerkennung für
guten Service durchaus Freude bereiten – grundsätzlich empfiehlt sich aber ein sensibler Umgang mit dem Thema.
Verhalten
Generell sollte man Rücksicht auf kulturelle und
religiöse Traditionen nehmen (s. auch Seite 11, Reise-Knigge Oman). Das Trinken von Alkohol in der
Öffentlichkeit ist verboten, in Hotelrestaurants,
Hotelbars sowie privaten Clubs wird er jedoch
ausgeschenkt.
Außerhalb der größeren Städte sind Touristen selten, daher ist dort Zurückhaltung angebracht und
man sollte sich eher konservativ kleiden – Kopftücher bei Frauen sind aber, außer beim Besuch
von Moscheen, nicht nötig. Beim Betreten einer
Wohnung und in Moscheen werden die Schuhe
ausgezogen.
Besonderes Feingefühl gilt für das Fotografieren
von Personen, und man sollte vorher fragen. Religiöse Stätten dürfen in der Regel von außen fotografiert werden. Keinesfalls abgelichtet werden sollten
betende Menschen, Polizei-, Militär- und Grenzstationen, Ölanlagen sowie Soldaten und Polizisten.
Visum
Deutsche Bürger benötigen für die Einreise nach
Oman ein Visum (bis zu zehn Tage fünf RO, bis
30 Tage 20 RO), das man am Flughafen von
Muscat und an allen Grenzübergangsstellen erhalten kann. Es berechtigt zu einem Aufenthalt
von maximal 30 Tagen (bei einmaliger Einreise).
Erforderlich ist ein Reisepass mit mindestens
sechsmonatiger Gültigkeit. Deutsche Kinderausweise werden nicht anerkannt, jedoch die neuen deutschen Kinderreisepässe. Bei Einreise aus
dem Emirat Dubai mit dem Flugzeug und einem
für dort gültigen Visum benötigen Deutsche kein
gesondertes Visum für Oman – die Regelung gilt
aber nicht für die übrigen Emirate der VAE. Nähere
Auskünfte erteilt die Botschaft.
Währung
Landeswährung ist der Omani Rial (abgekürzt als
RO, aber auch als OR oder OMR), der fest an den
US-Dollar gebunden ist. 1 RO entspricht 2,05 €;
1,00 € = 0,48 RO (Stand Juli 2012). Ein Rial unterteilt sich in 1000 Baisa. Neben den Banknoten
gibt es auch einige Münzen. Man kann im ganzen
Land mit Rial bezahlen, nur selten hingegen in
US-Dollar oder gar Euro.
Zeitunterschied
Der Unterschied zur Mitteleuropäischen Zeit
(MEZ) beträgt plus drei Stunden, im Sommer
zwei Stunden.
Zollvorschriften
Zollfrei eingeführt werden dürfen Gegenstände
des persönlichen Bedarfs. Die Einfuhr von frischen
Lebensmitteln, Schweinefleischprodukten, mehr
als einer Flasche Alkohol, sowie von Zeitschriften
mit freizügigem Inhalt, Pornographie und Waffen
ist verboten. Besitz und Einfuhr von (illegalen)
Drogen werden strafrechtlich geahndet. Bei Mitnahme von Schmerzmitteln sowie Antidepressiva
und anderen Psychopharmaka sollte ein mehrsprachiges ärztliches Attest mitgeführt werden, da
eine Reihe dieser Medikamente in Oman als illegale Drogen angesehen werden. Von der Ausfuhr
sind Antiquitäten, historische Güter sowie Fossilien und Korallen ausgeschlossen.
Reiseinfos | 57
Internetadressen
Impressum
Kategorie
Internetadresse
Betreiber/Inhalt
Sprache
Behörden
www.omantourism.gov.om
Ministerium für Tourismus, Oman
Deutsch
www.omantourism.de
Deutsche Vertretung des Ministeriums für Tourismus
Deutsch
www.omanet.om
Ministerium für Information, Oman
Englisch
www.auswaertiges-amt.de
Auswärtiges Amt
Deutsch
www.maskat.diplo.de
Deutsche Botschaft Oman
Deutsch/Englisch
www.rop.gov.om
Visainformation
Englisch
www.crm.de
Zentrum für Reisemedizin
Deutsch
www.rki.de
Robert-Koch Institut
Deutsch
www.reisevorsorge.de
Institut für medizinische Information, Berlin
Deutsch
www.omantribune.com
Nachrichtenmagazin
Englisch
www.timesofoman.com
Älteste englischsprachige Tageszeitung
Englisch
www.omanobserver.com
Größte englischsprachige Tageszeitung
Englisch
www.oeronline.com
Oman Economic Review
Englisch
www.theweek.co.om
Wochenzeitung
Englisch
www.omannews.gov.om
Staatliche Nachrichtenagentur
Englisch
Gesundheit
Medien
www.oman-tv.gov.om
Oman TV & Radio, Livestream
Englisch
www.cbo-oman.org
Zentralbank Oman
Englisch
www.oanda.com
Währungsrechner
Englisch
www.deutschoman.de
Deutsch-Omanische Gesellschaft
Deutsch
www.dafg.eu
Deutsch Arabische Freundschaftsgesellschaft
Deutsch
www.oman.org
Oman Studies Centre
Englisch
www.octm-folk.gov.om
Zentrum für traditionelle Musik
Englisch
www.dainst.org
Deutsches Archäologisches Institut
Deutsch
www.qantara.de
Gemeinschaftsprojekt Bundeszentrale für politische
Bildung, Deutsche Welle, Goethe-Institut und Institut
für Auslandsbeziehungen (ifa)
Deutsch
Bildung
www.squ.edu.om
Sultan Qaboos Universität
Englisch
Allgemeine
Information
www.destinationoman.com
Touristisches Internetportal
Englisch
www.wetteronline.de
Wetter
Deutsch
www.omanicuisine.com
Rezepte und Restaurant-Tipps
Englisch
Fluggesellschaft
Adresse
Reservierung
Internet
Emirates
Grüneburgweg 16, 60322 Frankfurt/Main
Telefon: 01805/36 47 28
www.emirates.com
Etihad
Oberanger 34 - 36, 80331 München
Telefon: 089/44 23 88 88
www.etihadairways.com
Gulf Air
Stresemannallee 30, 60596 Frankfurt/Main
Telefon: 069/71 91 12 11
www.gulfair.com
Lufthansa
Flughafen-Bereich West, 60546 Frankfurt/Main
Telefon: 01805/80 58 05
www.lufthansa.com
KLM
Zeil 5, 60313 Frankfurt/Main
Telefon: 01805/25 4750
www.klm.de
Kuwait Airways
Baseler Straße 35-37, 60329 Frankfurt/Main
Telefon: 069/2 42 92 90
www.kuwait-airways.com
Oman Air
Lurgiallee 10, 60439 Frankfurt
Telefon: 069/58 30 07 10
www.omanair.com
Qatar Airways
Schillerstraße 20, 60313 Frankfurt
Telefon: 01805/72 82 71
www.qatarairways.com
Swiss
Terminal 1B, Frankfurt Flughafen
Telefon: 01805/110036
www.swiss.com
Turkish Airways
Terminal 1B, Frankfurt Flughafen
Telefon: 01805/849266
www.thy.com
Geld
Kultur/Gesellschaft
Airlines
Reiseliteratur
Oman – Handbuch für individuelle Entdeckungsreisen _____ Peter Franzisky und Kirstin Kabasci, Reise Know-How Verlag, 7. Aufl. 2011, 612 Seiten, 160 Abbildungen, 27 Stadtpläne und Karten, 24,90 €
KulturSchock – Kleine Golfstaaten / Oman _____ Kirstin Kabasci, Reise Know-How Verlag, 3. Aufl. 2009, 252 Seiten, 14,90 €
Herausgeber:
Sultanate of Oman, Ministry of Tourism,
c/o Interface International GmbH,
Karl-Marx-Allee 91A, 10243 Berlin,
E-Mail: info@omantourism.de
Konzeption:
Geomedia, Mohriner Allee 70, 12347 Berlin,
Tel.: 030-79 41 02 31, Fax: 030-79 41 02 32,
E-Mail: s.kraft@geomedia-consulting.com
Redaktion:
Stefan Kraft, Elisabeth Mandl, Jędrzej Marzęcki
Texte:
Volker Klinkmüller
Korrektur:
Heike Cossmann
Gestaltung:
Skadi Danneberg, Stefanie Weyer, Marek Grund,
Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH,
www.grafenstein.net
Projektkoordination:
Jędrzej Marzęcki
Bildnachweis:
©Ministry of Tourism, Sultanate of Oman:
Titelbild, S. 3, S. 4, S. 5, S. 6, S. 7, S. 8, S. 9, S. 11 unten,
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©Volker Klinkmüller: S. 2
©Shangri La: S.16 unten
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S. 21 unten: ©Maroš Markovič,
S. 28 unten: ©Andreas Wolf
iStock:
S. 59: ©Vesna Galesev
Richtig Reisen Oman (mit Reiseatlas und Routenkarten) _____ Gerhard Heck, Dumont Reiseverlag, 2. Aufl. 2011, 352 Seiten, 22,95 €
Dubai, Emirate, Oman – Merian live! _____ Birgit Müller-Wöbcke, Travel House Media, 2. Aufl. 2010, 160 Seiten, 12,95 €
Oman _____ Georg Popp, Edition Temmen, 6. Aufl. 2008, 415 Seiten, 22,50 €
Oman: Praktischer Reiseführer an die Ostküste Arabiens _____ Anke Röhl, Peter Meyer Verlag, 2. Aufl. 1998, 312 Seiten, 22 €
Oman − Das Sultanat _____ Michael Teupel, Traveldiary.de, Reiseliteratur-Verlag, 2006, 188 Seiten, 14,95 €
Oman − Muscat _____ Michael Teupel, Verlag Books on Demand, 2007, 128 Seiten, 14,95 €
Polyglott APA Guide: Oman/VAE _____ Polyglott Verlag, Premium Edition 2007, 322 Seiten, 21,95 €
Polyglott on tour: Oman/VAE _____ Polyglott Verlag, 1. Aufl. 2012, 168 Seiten, 12,95 €
Managerwissen kompakt: Golfstaaten _____ Amin Janzir, Hanser Wirtschaft, 1. Aufl. 2006, 128 Seiten, 9,90 €
Iwanowski`s Tipps für individuelle Entdecker – Oman _____ 1. Aufl. 2011, 347 Seiten, 22,95 €
Oman Karte _____ Reise Know-How Verlag, 4. Aufl. 2011, 8,90 €
58 | Internetadressen/Airlines/Reiseliteratur
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