sommer 2016

Transcription

sommer 2016
Das Outdoor-Magazin von Transa
Ausgabe 22
SOMMER 2016
RSI KA
M
M
IO
• SO
N •
KO
ERAKT
WE BRING PEOPLE CLOSER TO NATURE
TRITON PRO Hood
Ein hoch funktioneller Midlayer aus Polartec® PowerStretch® Pro™,
ergonomischem Fit und innovativem Design. Ganzjährig einsetzbar
und komfortabel in jeder Lage.
N
OCHE
Foto: Jonas Jäggy
W
S
OR IK
A
K
Editorial
Morgenstimmung
nahe dem Col de
Bavella auf Korsika.
«Mein Traum von Korsika»
Transa bringt dir ein nahes Paradies noch näher: mit den Korsika-Wochen (siehe
Seite 57) und mit dieser Ausgabe von 4-Seasons.ch. Korsika – wer einmal dort war,
will immer wieder hin. So wie Dieter Chrétien, Filialleiter von Transa Basel.
Dieter, was macht für dich den Reiz Korsikas aus?
Ich würde eher sagen, «die Reize», denn gerade
die Vielfalt auf so kleinem Raum ist für mich das
Besondere. Etwas Vergleichbares kenne ich nur von
meiner zweiten Lieblingsinsel Tasmanien – und die
ist ja doch etwas weiter weg. (lacht) Du hast auf
Korsika ganz unterschiedliche Landschaften. Die
karge Vegetation und die schroffen Berge geben
der Insel eine Wildheit. Im Kontrast dazu stehen
das sanfte Meer und die herzlichen Menschen.
Nicht zu vergessen das gute Essen.
Wie oft warst du auf Korsika und was hast du dort
gemacht?
Vier Mal, wir sind vor allem gewandert. Gleich beim
ersten Besuch haben wir den GR 20 absolviert. Das
ist ein anspruchsvoller Weitwanderweg, stellenweise richtig alpin. Den Mare e Monti kenne ich
auch. Er bietet ein traumhaft schönes Wechselspiel
aus Küsten- und Berglandschaften.
Bist du nach vier Besuchen mit Korsika fertig?
Nein, noch lange nicht. Meine Frau und ich fahren
gerne Velo, waren aber nie auf Korsika biken. Es
wäre sogar ein Traum von mir, dort mal zu leben,
wenn ich nicht mehr an Basel gebunden bin.
Noch aber bist du Filialleiter in Basel. Ihr feiert in
diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Was hat sich
geändert?
Ich bin seit 26 Jahren dabei und somit einer der
dienstältesten Transa Mitarbeiter überhaupt. Heute
ist alles viel professioneller geworden. Wenn ich mir
überlege: In den 80ern haben wir einmal pro Woche
eine Diskette mit den Kassendaten ins Zentrallager
gesandt. Heute geht das alles automatisch, und
täglich kommt neue Ware.
Und was ist geblieben?
Das hohe Niveau von Fachkompetenz und Beratung. Unsere Mitarbeiter kennen aber nicht nur
die Produkte, sondern auch die Welt. Gerade
kam wieder einer unserer Mitarbeiter von einem
dreimonatigen Kanada-Aufenthalt zurück. Wenn
du dich bei uns ausrüstest, bekommst du also noch
ein paar Tipps zur Reise oder zur Tour gratis mit
dazu. Und wenn es um Korsika geht, wende dich
<
gerne an mich.
Dieter Chrétien (51)
ist Filialleiter bei
Transa in Basel.
3
4
Inhalt
IMPRESSUM
4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG.
4-SEASONS.CH wird kostenlos an die
aktiven TransaCard-Kunden verschickt
und ist in den Transa Filialen in Basel,
Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur
und Zürich kostenlos erhältlich
(solange der Vorrat reicht).
30
HERAUSGEBER
Transa Backpacking AG
Josefstr. 53, CH-8005 Zürich
www.transa.ch
info@transa.ch
VERANTWORTLICH
Transa Backpacking AG
DRUCKAUFLAGE: 95 000,
davon 88 000 Direktversand.
6
LESERSERVICE
Service-Center
Transa Backpacking AG
services@transa.ch
www.transa.ch/kontakt
REDAKTION & KONZEPT
red-gun.com Redaktionsbüro
Provinostr. 52, D-86153 Augsburg
Tel. 00 49 / 821 / 42 07 84 0
E-Mail: 4-seasons@red-gun.com
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REDAKTIONSTEAM
Stephan Glocker (Chefredaktor),
Michael Neumann, Ingo Wilhelm,
Julian Rohn, Ingo Hübner, Philip Baues,
Sebastian Lüke, Moritz Schäfer,
Manuel Arnu, Lars Dammann,
Claudia Meyer, Gotlind Blechschmidt.
GRAFIK & PRODUKTION
B612 GmbH, Werner Bauer,
Daniel Bognar, Florian Baumgartner,
Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart
E-Mail: info@b612-design.de
Inhalt
Sommer 2016
Das Outdoor-Magazin von Transa
Unterwegs auf der Insel der
Schönheit: L’Île-Rousse,
Korsika. Foto: Ruedi Thomi
Ausgabe 22
SOMMER 2016
Interview: Reiseblogger
Zwei Schweizer erzählen von ihrer Passion.
58
State of the Art: Deuter Kid Comfort 3
Die Kinderkraxe für grosse Ansprüche.
20
Aktuell
News und Infos aus der Welt von Transa.
60
Kaufberatung: Schuhpassform
Damit beim Wandern nichts drückt und reibt.
30
Projekte: Rainer Eder
Werkschau eines Outdoor-Fotografen.
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Hersteller: Tatonka
Die Experten für nützliche Helfer.
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Reise: Von Jugi zu Jugi
Eine Familien-Velotour am Rhein.
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Mitarbeiterin: Barbara Emmenegger
Hart am Wind.
46
Traumziele: Alaska
Mit dem Camper durch die Wildnis.
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Lesertour: Gotthard-Überquerung
Hin zu Fuss, zurück mit dem Zug.
48
Reise: Korsika
Auf dem Fernwanderweg Mare e Monti.
82
Hin und weg
Transa bringt dich raus. Und zwar richtig.
6
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE
Anita Brechbühl, Jeremy Kunz, Nicole
Schenker, Ruedi Thomi, Saskia Stock,
Dieter Chrétien, Rainer Eder, Michael
Seger, Andreas Zollinger, Dan Patitucci,
Sarah Schlegel, Erik Van de Perre, Marc
Gilgen, Dirk Steuerwald, Jonas Jäggy,
Jenny Keller.
ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE,
TOURISMUS-KOOPERATIONEN
4-Seasons Marketing
Sarah Jentsch
Provinostr. 52, D-86153 Augsburg
Tel. 00 49 / 821 / 42 07 84 0
Fax 00 49 / 821 / 42 07 84 20
E-Mail: marketing@red-gun.com
DRUCK
Vogt-Schild Druck AG
4552 Derendingen
PERFOR MANCE
neutral
Drucksache
No. 01-16-522187 – www.myclimate.org
© myclimate – The Climate Protection Partnership
Fotos: Anita Brechbühl, Dirk Steuerwald, Rainer Eder, Ingo Wilhelm/4-Seasons.ch
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LEIDENSCHAFT VERBINDET
Klassiker altern nicht, sie sind unsterblich. Mammut ehrt Meilensteine des
Klettersports mit berühmten Mehrseillängen-Routen. Klassiker, die Kletterer seit
Generationen herausfordern und nichts von ihrer Faszination verloren haben.
Verfolgt die Begehungen hautnah mit Mammut Pro Team Athleten wie
ANNA STÖHR und MIRKO CABALLERO unter www.mammut.ch ⁄ rockclimbing
6
Interview
Aus Anitas Blogbeitrag:
«Meine 10 schönsten
Fotospots auf Mallorca».
Interview
Das
schönste
Hobby
der Welt?
Anita Brechbühl und Jeremy Kunz
werden oft beneidet. Sie bereisen
die schönsten Orte weltweit, berichten
davon auf ihren Websites – und
bekommen mitunter sogar Geld dafür.
Wir trafen zwei der erfolgreichsten
Reiseblogger der Schweiz zum
Doppelinterview. Ein Gespräch mit
den Menschen hinter «Travelita.ch»
und «Reisewerk.ch» über Traumtrips,
Glaubwürdigkeit und Bloggerfrust.
Interview: Ingo Wilhelm, Nicole Schenker | Fotos: Anita Brechbühl, Jeremy Kunz
7
8
Interview
Im vergangenen Winter machte Anita einen Roadtrip durch Lappland. Hier am Lyngenfjord bei Tromsø in Norwegen.
Anitas jüngste
Entdeckung aus
der Reihe «Städte,
die keine Hauptstädte sind»:
St. Petersburg.
Interview
H
Steckbriefe
Name: Anita Brechbühl
Blog: seit 2012 online als www.travelita.ch
Geburtsdatum: 29. Januar 1988
Beruf: Raum- und Verkehrsplanerin
Leidenschaft: neue Orte entdecken, draussen sein,
fotografieren
Köstlichkeit: selbst gepflückte Himbeeren und
Heidelbeeren
Geht gar nicht: Hochstapelei
Motto: Umwege erhöhen die Ortskenntnis
Spleen: Hang zu unnötigem Perfektionismus
Was gehört zu deinen «Must-sees» in
Thailand?
Jeremy: Zum Beispiel, sich auch mal einen
Boxkampf anzuschauen. Muay Thai ist
dort einfach Tradition. Auch eine der beliebtesten Storys auf meinem Blog spielt in
Thailand, und zwar das Thema ElefantenCamps. Allzu oft werden die Tiere im
Tourismus schlecht behandelt. Viele Leser
sind sich dieses Problems bewusst und
haben mich gefragt, ob ich ihnen bestimmte Camps empfehlen kann oder
woran sie ein tierfreundliches Angebot
erkennen. Also bin ich vor zwei Jahren
richtig tief in das Thema eingestiegen,
habe mit Experten wie der Tierschutzorganisation Peta gesprochen und rund
50 Elefanten-Camps selbst besucht. Die
daraus entstandenen Ratgeberbeiträge
bringen mir noch heute ein paar Tausend
Klicks im Monat.
Foto: Ingo Wilhelm
Hallo ihr zwei, was waren die letzten
Beiträge, die ihr auf euren Blogs
veröffentlicht habt?
Anita: Mein Freund und ich, wir haben im
März einen neuntägigen Roadtrip durch den
Oman gemacht. Den Reisebericht habe ich
jetzt gerade auf meinem Blog publiziert. Im
Februar waren wir eine Woche auf WinterRoadtrip in Lappland, inklusive Hundeschlitten, Polarmeer und Nordlichter. Ein
ziemliches Kontrastprogramm also.
Jeremy: Ich muss gestehen, ich habe
meinen Blog die letzten Monate etwas
vernachlässigt, weil ich zu viel anderes zu
tun hatte. Aber morgen fliege ich nach Singapur und dann weiter nach Thailand. Dort
werde ich einige schöne Videos drehen
und auf meinem YouTube-Channel veröffentlichen – die Drohne ist auch mit dabei.
Bist du zum ersten Mal in Thailand?
Jeremy: Nein, dort war ich schon oft und
habe auch zwei Jahre im Norden gelebt.
Chiang Mai gehört zu meinen Lieblingsorten auf der Welt. Thailand bietet viel
Potenzial für Blog-Beiträge, von Streetfood
bis Luxushotel kann man alles erleben. Und
darüber berichte ich.
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Anita: Lustigerweise war auch ich schon
mal in Thailand, und es hat mich gar nicht
gepackt: eine Woche Strandferien in Khao
Lak – nun ja. Vielleicht hätte ich mir vorher
mal Jeremys Tipps durchlesen sollen.
Thailand ist kein allzu aussergewöhnliches
Reiseziel. Was ist euer Geheimtipp?
Jeremy: Die Provinz Xinjiang im Westen
Chinas. Dort leben viele muslimische
Uiguren. Leider ist die Region politisch instabil, weil die Uiguren für Autonomie und
Unabhängigkeit kämpfen. Man muss also
mit Reisebeschränkungen rechnen. Ich
hatte aber Glück und war wirklich begeistert
von der Herzlichkeit der Menschen und von
der Schönheit dieser Region. Xinjiang liegt
ja auch an der Seidenstrasse.
Anita: Ich bin ein Fan von Städten, die keine Hauptstädte sind. Kapstadt ist in dieser
Hinsicht ein «all-time favorite». Letztes
Jahr war ich in Liverpool, eine megacoole
Stadt. Und meine jüngste Entdeckung war
St. Petersburg im Winter. Es hat mir so gut
gefallen: die Architektur, die Kulinarik … >
Name: Jeremy Kunz
Blog: seit 2006 und seit 2012 mit www.reisewerk.ch
Geburtsdatum: 17. April 1985
Beruf: Assistant Marketing & E-Commerce
Leidenschaft: Reisen, Social Media & in Bewegung
bleiben
Köstlichkeit: Kulinarik in Thailand, den Luxus,
mal nichts zu machen und zu entdecken
Geht gar nicht: Elephant Pants, Sextourismus, Idioten, die Kulturen und Menschen nicht respektieren
Motto: weder Luxusreisender noch Backpacker,
sondern schlicht ein Erlebnisreisender
Spleen: immer zweimal darauf zu achten, dass
meine Kameraakkus geladen sind
10
Interview
«Ich berichte ganz offen
und ehrlich. Nur weil ich
auf eine Reise eingeladen
wurde, würde ich kein
geschöntes Bild abgeben.»
Jeremy
In Myanmar traf Jeremy diese spielenden Kinder.
Wie viele Länder habt ihr schon besucht?
Anita: Ich habe sie nie gezählt. Denn die
blosse Anzahl sagt ja nichts darüber aus,
wie intensiv ich das Land erlebt habe. Mittelamerika habe ich ziemlich gründlich bereist, da hat mir Guatemala besonders gut
gefallen. Nordamerika und Europa kenne
ich auch gut. Asien ist bei mir, bis auf Thailand, ein weisser Fleck auf der Weltkarte.
Jeremy: Diese Frage gehört zu den Frequently Asked Questions auf meinem Blog.
Dort habe ich die Länder auch aufgezählt,
es sind aktuell 34. Aber eigentlich sehe
ich es wie Anita: Die Quantität sagt nichts
über die Qualität aus.
In Thailand wurde er zum Experten für Elefanten-Camps …
Zeigt ihr auf euren Blogs nur die
Sonnenseiten oder thematisiert ihr auch,
was euch nicht gefällt?
Jeremy: Ich bin da ganz offen und ehrlich.
Ich würde zum Beispiel kein geschöntes
Bild abliefern, nur weil ich auf eine Reise
eingeladen wurde.
… und lernte von den Mönchen die Kunst der Gelassenheit.
Von wem werdet ihr denn auf Reisen
eingeladen? Wie kommt es zum Beispiel,
dass du morgen nach Singapur fliegst?
Jeremy: Ein Schwerpunkt auf meinem
Blog sind Airline Reviews. Ich erzähle also,
wie es war, mit dieser oder jener Fluglinie
geflogen zu sein. 2014 durfte ich mal in
der Businessclass des A380 von Zürich
nach Singapur fliegen. Den Kontakt zu
Singapore Airlines habe ich nun wie- >
BUILT FOR
MOUNTAINS
LEICHTE ALPIN-ISOLATION
ATOM SL HOODY
ARC’TERYX Sonderfächen in Zürich und Basel mit
der grössten Auswahl in der Schweiz.
>
12
Interview
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26
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SERIE H
Anita berichtet viel über Touren in der Schweiz, hier im Toggenburg.
der genutzt: Ich habe sie also gefragt, ob
sie mir einen Flug nach Thailand mit Zwischenstopp in Singapur sponsern. Und
dann kann die Airline Ja oder Nein sagen.
Hast du eine Gegenleistung zugesagt?
Einen überschwänglichen Blogbeitrag, in
dem mindestens dreimal der Firmenname
Singapore Airlines fällt?
Jeremy: Nein. Ich sage immer: «Mal sehen,
was sich daraus ergibt.» Gerade bei Partnern wie Singapore Airlines, zu denen ich
ein gutes Vertrauensverhältnis habe. Wenn
jemand vorher wissen möchte, was, wie viel
und wann ich veröffentliche, dann lasse ich
mich darauf in der Regel gar nicht erst ein.
Es gab vielleicht zehn Ausnahmen, bei
denen ich bereits mit einem konkreten
Beitragsziel in ein Land gereist bin.
Sportco AG
Worblentalstrasse 28
CH-3063 Ittigen
Fon: +41 31 924 15 15
www.sportco.ch
www.deuter.com
Wie hältst du es mit Einladungen, Anita?
Anita: Die Lappland- wie auch die Oman-Reise habe ich voll und ganz selbst organisiert
und aus eigener Tasche bezahlt. Das Bloggen
ist ja nicht mein Beruf. Ich habe eine 80-Prozent-Stelle als Raum- und Verkehrsplanerin
hier in Zürich. Viele Blogger träumen davon,
von ihrem Blog leben zu können. Bei mir ist
das anders. Meine Leser sollen wissen, dass
ich einen Hauptberuf habe und auf dem Blog
nur bringe, was ich wirklich cool finde. Authentizität und Glaubwürdigkeit halte ich für
extrem wichtig bei Bloggern.
«Viele Blogger
träumen davon,
von ihrem Blog leben
zu können. Bei mir
ist das anders.»
Anita
TECHNISCH
INNOVATIV
Interview
13
• Rundum hoch
atmungsaktiv
• Dauerhaft
wasserdicht
Ein weiterer Wandertipp auf ihrem Blog: über dem Lauterbrunnental.
Aber auch du bekommst Angebote aus
der Touristik?
Anita: Sicher nicht von Airlines, denn
die wissen schon, dass ich nicht über
sie schreiben werde, weil das einfach
nicht mein Thema ist. Aber ich habe in
diesem Jahr bislang nur zwei Einladungen zu Recherchereisen mitgemacht, eine ins Montafon und eine nach
Neuchâtel. Wobei ich durchorganisierte
Trips in der Regel vermeide. Ich bleibe
vor Ort lieber unabhängig und flexibel,
schon wegen des Wetters.
Versprichst du dann feste
Gegenleistungen?
Anita: Da halte ich es wie Jeremy.
Wenn jemand für eine Einladung vier
Blogposts und auch noch SocialMedia-Postings verlangt, sage ich:
«Schau dir meinen Blog und meine
Social-Media-Kanäle an. Wenn dir das
nicht als Referenz genügt, lassen wir
es besser sein.» Denn ich brauche
Freiheit, um etwas Tolles zu kreieren.
Und ich weiss, was bei meinen Lesern
gut ankommt. Sehr beliebt war zum
Beispiel die Geschichte über die zehn
schönsten Fotospots in Mallorca. Da
steckte viel Vorbereitungsarbeit drin:
Locations recherchieren, Anfahrt
checken, teils sehr früh aufstehen,
um bei Sonnenaufgang dort zu sein.
So konnten mein Freund und ich
Mallorca von einer weniger bekannten
Seite zeigen.
Verdienst du also kein Geld mit
deinem Blog?
Anita: Ich mache auf meinem Blog
keine Anzeigen und habe in meinen
mehr als 500 Blogbeiträgen lediglich
einen einzigen Partnerlink. Dieser
Link führt zu einer Software, die ich
wirklich empfehlen kann, weil ich sie
selbst nutze. Wenn meine Leser über
diesen Link die Software kaufen, bekomme ich eine Provision. Das sind
aber keine grossen Beträge. Für mich
rechnet sich der Blog eher als Visitenkarte. Sprich: Hotels oder Destinationen werden durch meinen Blog auf
mich als Fotografin oder Autorin aufmerksam und bieten mir Aufträge an.
Von diesen Fotoshootings kann ich
dann – quasi als Nebenprodukt – wieder einen Beitrag für meinen Blog mitnehmen. Und von den Honoraren kann
ich die nächste Reise finanzieren.
Und du, Jeremy, verdienst du mit
deinem Blog?
Jeremy: Im Gegensatz zu Anita gibt es
bei mir Anzeigen. Allerdings keine
klassische Bannerwerbung. Sondern
Kooperationspartner können für die >
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Interview
Anitas Blick auf die Welt: durch ein Felsloch am Pilatus.
prominente Platzierung ihrer Themen in
einer speziellen Spalte bezahlen. Das kostet 200 Franken für 30 Tage.
Und gibt es bei dir auch Partnerlinks?
Jeremy: Es kommt durchaus vor, dass
etwa ein Anbieter von Flugtickets an mich
herantritt und sagt: «Coolen Beitrag hast
du da geschrieben. Könnten wir die
Fluginformation auf unsere Ticketbörse
verlinken?» Für so eine Linkplatzierung
bekomme ich dann eine Provision. Aber
das alles genügt bei Weitem nicht, um
meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Ich habe deshalb im vergangenen Herbst
eine Stelle angenommen als E-Commerce- und Marketing-Verantwortlicher
für ein Grand Hotel in Arosa.
Und diesen Ausblick geniesst der Vielflieger Jeremy.
Eure Kooperationspartner interessieren
sich sicher für harte Zahlen. Also, wie
viele Menschen lesen eure Blogs?
Anita: Ich habe 10 000 bis 15 000 individuelle Besucher pro Monat. Diese «Unique
Visitors» sind die wichtigste Währung.
Wichtig ist aber auch, wie viele User zurückgekommen sind, weil ihnen der Blog
offensichtlich gefällt. Ausserdem, wie
viele Seiten sie pro Besuch angeschaut
Interview
haben – ob sie also angebissen und sich
weitergeklickt haben.
Jeremy: Ich habe etwa gleich viele Unique
Visitors wie Anita. Es waren aber auch
schon mal 90 000. Bei mir hängt das sehr
stark davon ab, wie viel ich poste. Zuletzt
habe ich wenig geschrieben, das merkt
man sofort am Traffic.
Kann man als Blogger bei solchen Zahlen
schummeln?
Anita: Die meisten Blogger verwenden
Google Analytics, um ihre Nutzerstatistik
zu erstellen. Das schafft eine gute Vergleichbarkeit. Schwieriger ist es bei den
Social-Media-Kanälen. Es ist überhaupt
kein Problem und gar nicht mal teuer, sich
Facebookfollower zu kaufen. Aber für mich
ist hier die Interaktionsrate viel wichtiger.
Wenn ein Blog nur 500 Facebookfans hat,
aber die Leute eifrig liken und kommentieren, dann ist das viel wertvoller als 5000
Follower, die passiv bleiben, weil es offenbar niemanden mitreisst.
Welche Bedeutung haben die sozialen
Medien für euch als Blogger?
Anita: Durch die sozialen Medien kann ich
die Leser über Neuigkeiten auf meinem
Blog informieren und in Interaktion mit
ihnen bleiben. Wenn ich auf Reisen bin,
poste ich auf Facebook das beste Bild des
Tages. Twitter ist eher etwas für textliche
Anekdoten am Rande. Und mein Account
bei der Fotoplattform Instagram ist zum
Selbstläufer geworden. Dort hat Travelita
mehr als 12 000 Abonnenten – keine Ahnung, wer das alles ist.
Jeremy: Für mich wird Video zu einem
wichtigeren Medium. Ich habe also auch
einen YouTube-Kanal mit derzeit knapp
500 Abonnenten. Ansonsten nutze ich
soziale Medien intensiv für den Austausch
mit den Lesern. Es kommt durchaus vor,
dass mir Leute über Twitter schreiben:
«Hey, Jeremy, ich bin gerade in Bangkok,
was soll ich mir denn hier anschauen?»
Und ich versuche jeweils zu antworten.
Anita: Ja, das kenne ich auch. «Ich bin
gerade in Crans Montana – hast du einen
Hoteltipp für mich?» Oder auch Wandertipps. Ich mache gerade im Sommer viele
Freizeitthemen aus der Schweiz. Es ist
zwar ein kleines Land, aber man kann hier
so viel unternehmen und erleben. Folglich
sind auch meine Leser zu 85 Prozent aus
der Schweiz.
Wie alt sind denn eure Leser?
Anita: Die Masse ist zwischen 25 und
35 Jahre alt.
Jeremy: Genau wie bei mir. Der YouTubeChannel hat etwas jüngere Abonnenten, da
ist die Mehrzahl zwischen 20 und 30.
Wie seid ihr eigentlich zum Bloggen
gekommen?
Jeremy: Ich bin früher – auch beruflich –
>
15
«Ich bekomme immer
wieder Anfragen über
Twitter wie: ‹Hey, Jeremy,
ich bin gerade in Bangkok,
was gibt’s hier zu sehen?›»
Jeremy
16
Interview
… ein Fischer am Inle-See und ein Selfie
mit dem Tourismusminister.
Dreimal Myanmar: beim Wasserfest in Yangon, …
oft nach London gereist. Ständig wurde ich
von Freunden um Tipps für ihren Städtetrip
nach London gebeten. Also habe ich zunächst ein PDF-Magazin mit Reisetipps gemacht. Daraus entstand der Blog.
Anita: Bis vor ein paar Jahren hatte ich
null Ahnung von sozialen Medien und so.
2011 bin ich dann sieben Wochen lang
durch Zentralamerika gereist und hatte das
Bedürfnis nach einem Reisetagebuch. Mein
Freund, der im E-Commerce arbeitet, hat mir
sogleich eine Domain registriert und gesagt:
«Hier, du bist jetzt mit dem Studium fertig,
hast Zeit – mach mal.» Den Rest hab ich mir
komplett selbst beigebracht. Der Blog war
eine persönliche Weiterbildung. Heute ist es
so: Wenn mich Leute fragen, was man etwa
in Helsinki machen kann, dann schicke ich
ihnen den entsprechenden Link und staune
selbst, was ich damals in Helsinki alles
erlebt habe. Der Blog funktioniert also immer
noch wie ein Reisetagebuch für mich.
Suchen die Leute eher konkrete Tipps auf
euren Blogs oder allgemeine
Inspirationen?
Anita: Eine Mischform. Die Leser wollen
wissen: Wie sieht es da aus? Was kann man
dort machen? Wobei ich nie die klassischen
Sehenswürdigkeiten anpreise. Den Eiffelturm findet man auch ohne Travelita.ch. Viel
lieber schildere ich Entdeckungen, die ich
gemacht habe. Und ich bin auch nicht der
Blog für «Wie packe ich meinen Koffer».
Vielleicht hätte ich 2000 Leser mehr pro
Monat, wenn ich Packlisten veröffentlichen
würde. Aber das ist einfach nicht meins.
Jeremy: Die Diversität ist ja gerade das
Schöne an Blogs. Jeder hat einen speziellen Schwerpunkt, eine persönliche Note.
Und nichts finde ich langweiliger, als wenn
Bloggern nichts Eigenes einfällt und sie
nur fremde Ideen kopieren. Es gibt einen
Schweizer Blog, der gerade eins zu eins
meine Asienreisen nachmacht …
Anita, dich regt eine andere Art von
Diebstahl auf. Zumindest hast du einen
sehr engagierten Post zum Thema
Bilderklau veröffentlicht.
Anita: Das war mein bisher meistgelesener
Beitrag überhaupt. (lacht) Es kommt immer
wieder vor, dass Reiseveranstalter und sogar
Tourismusverbände meine Bilder aus dem
Internet herunterladen und dann in ihren
Prospekten abdrucken oder auf ihren >
«In meinen Posts preise
ich nie die klassischen
Sehenswürdigkeiten an.
Den Eiffelturm findet man
auch ohne Travelita.ch.»
Anita
Interview
17
REVOLUTION TREK GTX
STEP FREE
Die Sock Fit-Technologie verleiht höchste
Beweglichkeit und Komfort: Der Schuh schmiegt
sich wie eine Socke an den Fuss. Der Schaft
besteht aus extrem robusten Materialien und
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auch für die Zunge eingesetzt wird.
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18
Interview
Anitas jüngste Entdeckung: der Oman mit seinen ganz eigenen Wellnessoasen.
«Vor drei Monaten war
ich kurz davor, alles
hinzuschmeissen. Da
ist mein Blog wieder
mal gehackt worden.»
Jeremy
Websites einbauen – und zwar ohne mich
gefragt zu haben, geschweige denn ein
Honorar zu bezahlen. Hier wird systematisch gegen Urheberrechte verstossen. Und
wenn ich die Firmen anschreibe oder ihnen
eine Rechnung schicke, kommen absurde
Ausreden: «Ich kannte deinen Blog nicht»
– dabei gibt es das Foto nur auf meinem
Blog. Oder auch: «Ich konnte keine Kontaktdaten finden.» Hallo?! Was mich dann
wirklich auf die Palme brachte, war eine
Ausstellung des Alpinen Museums Zermatt.
Dort wurde ohne mein Wissen eines meiner
Matterhorn-Bilder gezeigt. Und mein Name
in der rechten unteren Bildecke wurde einfach abgeschnitten.
Hat dich das Alpine Museum wenigstens
um Verzeihung gebeten?
Anita: Ja. Man habe mit externen Personen
zusammengearbeitet, die es verpasst
hätten, mich als Urheber über den Verwendungszweck zu informieren …
Jeremy, was bringt dich als Blogger auf
die Palme?
Jeremy: Ach. Ich war im Yoga-Camp – seither rege ich mich über nichts mehr auf.
(alle lachen)
Wärst du auch ohne deinen Blog ins
Yoga-Camp gegangen?
Jeremy: Vermutlich nicht. Und das ist für
mich das Schönste am Reisebloggen: Es
ermöglicht mir Einblicke, die ich normalerweise nicht gewonnen hätte. Sachen, die ich
sonst nicht erleben könnte. Businessclass
zu fliegen – ob ich mir diesen Luxus je hätte
leisten können? Wobei ich gerade den Kontrast spannend finde. Ich fliege zwar morgen
Business nach Singapur, übernachte dort
aber in einem Hostel für fünf Dollar die
Nacht. Dieses Hostel habe ich in einem Blog
entdeckt. Jetzt probiere ich es aus.
Habt ihr schon mal mit dem Gedanken
gespielt, euren Blog einzustellen?
Anita: Nein, dieses Bedürfnis hatte ich
noch nicht. Denn ich mache den Blog in
erster Linie für mich selbst. Wenn ich ihn
nicht hätte, würde ich vermutlich viele
Wochenenden zu Hause rumlümmeln und
mich sonntagabends fragen, was ich aus
der ganzen Zeit gemacht habe. So habe ich
wenigstens eine gute Ausrede, dass meine
Fenster seit zwei Jahren nicht geputzt sind.
Jeremy: Vor drei Monaten war ich kurz
davor, alles hinzuschmeissen – trotz YogaCamp. Da ist nämlich mein Blog wieder
Interview
Wie viel Zeit investiert ihr in eure Blogs?
Anita: Ich mache täglich etwas am Blog.
Manchmal nur eine halbe Stunde, manchmal vier Stunden. Auf jeden Fall kommt
wöchentlich ein neuer Beitrag.
Jeremy: Zwischen 2010 und 2015 habe
ich jeden Tag drei, vier Stunden investiert. Mittlerweile nehme ich mir die
Freiheit, nur dann etwas für den Blog zu
machen, wenn ich Lust darauf habe. Die
Leser hätten wohl gerne mehr. Aber hinter den Kulissen arbeite ich gerade an
einem Projekt. Es wird Mitte des Jahres
starten und ist jetzt noch nicht spruchreif. Jedenfalls bin ich durch dieses
Projekt und durch meinen PR-Job momentan sehr eingespannt.
Was macht aus eurer Sicht einen guten
Blogger aus?
Jeremy: Eine klare Themenfokussierung
und viel Leidenschaft. Ein cooler Blogger
ist jemand, der sein Ding macht, weil er
Spass daran hat.
Anita: Ein guter Blogger braucht Authentizität. Man sollte sich nicht für etwas verkaufen, was man nicht ist. Was ich auf Travelita.
ch transportiere, ist zu 100 Prozent Anita.
Wenn ich jetzt selbst einen Reiseblog
starten möchte: Was muss ich tun?
Jeremy: Entscheide dich, worüber du
bloggen möchtest – je spezifischer und
nischiger das Thema, desto besser. Und
entscheide dich, welches Medium dich
interessiert. Wenn es die Kombination aus
Text und Fotos ist, dann sicherst du dir eine
Domain und installierst die Blog-Software
Wordpress. Damit ist es ganz einfach, einen
Blog zu bauen und zu füttern. Wenn du nur
Videos in die Welt setzen möchtest, genügt
dir sogar ein YouTube-Channel. Und du
brauchst Durchhaltewillen. Am Anfang
waren es nur meine Mutter und meine
Schwester, die meinen Blog gelesen haben.
Erst nach drei Jahren kam der Durchbruch.
Lustwandeln auf Dünen im Oman.
Anita: Du solltest wirklich genau in dich
hineinhören, was dich interessiert. Bloggen, nur um einen Blog zu haben – das
führt zu nichts. Als Foto-Mensch finde ich
Instagram super. Auch dort lassen sich
zumindest kurze Geschichten erzählen.
Man braucht also nicht notwendigerweise
einen Wordpress-Blog. Leidenschaft ist
wirklich wichtig. Und ja: Durchhaltewillen.
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Viel Durchhaltewillen.
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mal gehackt worden. Du investierst so
viel Energie und Leidenschaft, und dann
geschieht etwas derart Destruktives …
19
20
Aktuell
Aktuell
Sommer 2016
DO
PPEL-JUB
IL
Ä
UM
R
AB
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FILIAL-JUBILÄEN
Der goldene Rahmen für Rabatte
30 Jahre Transa Basel und 15 Jahre Transa Luzern – dieses Doppel­Jubiläum ist der Rahmen für eine Rabattaktion:
In beiden Filialen gibt es 30 Prozent auf ausgewählte Produkte*. Einige davon stellen die Mitarbeiter hier vor.
W
er erinnert sich noch an das Feuer
in der Transa Filiale Luzern anno
2004? Beim anschliessenden Ab­
verkauf der leicht verrauchten Ware stan­
den die Kunden bis zum Historischen Mu­
seum Schlange. Ein Jahr später stand der
Filiale das Wasser der Reuss bis zum Kra­
gen: «Wir haben die untersten Regalfächer
geleert und alles in die Höhe geräumt»,
erzählt die langjährige Mitarbeiterin Lucia
Landolt. «Schlussendlich fehlten nur
wenige Zentimeter …»
Die Schuhwand bei Transa Luzern.
Grosse Auswahl in der Filiale Basel.
Aber die Geschichte der beiden Jubiläums­
filialen besteht natürlich nicht nur aus Mal­
heurs. In Basel erinnert man sich an stän­
diges Wachstum: von anfangs 100 auf nun
1500 Quadratmeter. Der Aeschengraben ist
bereits die dritte Adresse der Filiale, nach
dem Kleinbasel und der Lyss. «Früher hat­
ten wir beim Eingang einen runden Tisch»,
erzählt Filialleiter Dieter Chrétien schmun­
zelnd. «In der Nebensaison wurde da ab
und zu ein Jass geklopft. Der Kunde musste
dann halt etwas warten, bis die Runde been­
det war – oder er hat gleich mitgemacht …»
Nun aber genug der Nostalgie! Mitarbeiter
aus beiden Filialen präsentieren die Jubi­
läums­Angebote – lauter Produkte mit
jeweils 30 Prozent Rabatt ...
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*Nur solange Vorrat reicht. Aktionszeitraum 02. – 18. Juni 2016.
Aktuell
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Yannick Frei, Basel: Der Scarpa Mojito hat es binnen kürzester Zeit zu einem Klassiker im Schuhbiz gebracht. Konzipiert als
Zustiegschuh zum Klettern, trifft man den Mojito mittlerweile überall – sei es in der Bar, vor der Uni oder auf dem Chäserrugg.
Transa Artikelnummer 091720, UVP CHF 139.90, Jubiläumspreis: CHF 94.90.
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Barbara Kathriner, Luzern: Es soll Regen geben? Dann pack die Patagonia Torrentshell Jacket in den Rucksack. Mit rund
345 Gramm wiegt sie nicht allzu schwer. Und wenn Petrus dann tatsächlich kein Einsehen hat, schützt die 2,5-lagige Membran
vor Wind und Wetter. Transa Artikelnummer 110000 (Damen), 109687 (Herren), UVP CHF 169.90, Jubiläumspreis CHF 118.90.
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Aktuell
Auch auf diese Produkte
gibt’s Jubiläumsrabatt
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Soto Amicus Stove and Pot Set,
Transa Artikelnummer 109818,
UVP CHF 79.90,
Jubiläumspreis CHF 54.90.
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Tatonka Alaska 2,
Transa Artikelnummer 072387,
UVP CHF 489.–,
Jubiläumspreis CHF 342.90.
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OP PEL-JU B
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Jean Battegay, Basel: Das Regenset von Didriksons hält
die Kinder trocken und den Matsch draussen. Artikelnummer
117729, UVP CHF 89.90, Jubiläumspreis CHF 62.90.
Jamo Zarin, Basel: Das Ortovox Hoody Merino Fleece
Light fusioniert das Beste aus zwei Welten. Artikelnummer
117533, UVP CHF 169.90, Jubiläumspreis CHF 118.90.
Aktuell
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Deuter Bike One
18 SL, 118061,
UVP CHF 89.90,
Jubiläumspreis
CHF 59.90.
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R A B AT
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Osprey Koby 20, Artikelnummer
117730, UVP CHF 55.–,
Jubiläumspreis CHF 38.50.
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Eagle Creek Fast Inflate Pillow
M, 109488, UVP CHF 59.90,
Jubiläumspreis CHF 41.90.
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Mammut Clion Jacket, 118001
(Damen), 118000 (Herren),
UVP CHF 159.90,
Jubiläumspreis CHF 109.90.
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Nadine Wyer, Basel: Der OmniLite Titan von Primus verbrennt so gut wie alles. Dadurch eignet sich der Kocher für Touren fernab
ausgetretener Wege. Mit ihm hast du richtig Leistung zur Verfügung und eine gute Regulierbarkeit, von der Kerzenflamme bis zum
Nachbrenner. Artikelnummer 066147, UVP CHF 279.90, Jubiläumspreis CHF 189.90.
Aktuell
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LESERSERVICE
Druckfrisch bei Transa Books
Foto: Marc Gilgen
Tran
sa Books
Mit rund 5000 Titeln auf 170
Quadratmetern ist Transa Books in
der Zürcher Europaallee der grösste
Reisebuchladen der Schweiz. Auf
dieser Seite in 4­Seasons.ch stellen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die
wichtigsten Neuerscheinungen vor.
Diesmal die gelernte Buchhändlerin
Simone Seiler.
Auf einer Friedenskonferenz in Rom be­
ginnt die Freund­ und zeitweilig Feind­
schaft zwischen einem Palästinenser und
einer israelischen Schriftstellerin. Beide
wollen mit einem gemeinsamen Projekt
den Frieden im Land ein Stück näher
bringen. Ein grandioses Buch, das uns
verschiedene Seiten des Nahostkonflikts
vermittelt. Auf eine Art und Weise, die
es erschwert, für eine Seite Partei zu
ergreifen. «Who the Fuck Is Kafka», Lizzie Doron,
dtv Verlagsgesellschaft mbH und Co., ISBN 978-342314-484-1, CHF 14.90.
Dieses bunte Kochbuch glänzt mit einer
immensen Vielfalt an Gerichten, die alle
unter freiem Himmel zubereitet werden. Auf
einen Blick ist erkennbar, was man für die
Rezepte vorbereiten oder einkaufen muss.
Zudem vermittelt dieses Buch wertvolles
Wissen, von der Kühl­ und Transporttechnik
bis zum richtigen Umgang mit dem
Campingkocher. Es gehört ab sofort ins
Standardgepäck der nächsten Campingferi­
en. «Open Air. Das Festival- & Camping-Kochbuch»,
Stevan Paul, Christian Brandstätter Verlag GmbH,
ISBN 978-3-85033-928-5, CHF 42.90.
Blauäugig und mit einer grossen Portion
Abenteuerlust schwang sich Felix Starck in
den Sattel seines überladenen Velos, um die
Welt zu erkunden. Man leidet mit ihm mit,
wenn zähnefletschende Strassenköter ihn
zur Höchstleistung antreiben, und beneidet
ihn, wenn er von unvergesslichen Begeg­
nungen und Momenten auf dem Velo
schwärmt. Perfekt für alle, die sich von ihm
auf ein grosses Abenteuer entführen lassen
möchten. «Pedal the World. Mit dem Fahrrad um
die Welt», Felix Starck, Ullstein Taschenbuchverlag,
ISBN 978-3-54837-610-3, CHF 17.90.
Bill und Fred sind begeisterte Surfer, aber
heute hat Freund Fred keine Lust dazu.
Denn Fred liest gerade ein Buch. Und was
für eines! Er erlebt das wildeste Abenteuer
seines Lebens und taucht komplett in den
Strudel der spannenden Geschichte ein. In
seinem Buch werden Wale gesucht, und
ein Segelschiff gerät in einen grossen
Sturm. Ein tolles Bilderbuch, um den
Kindern die fantastische Welt der Bücher
näherzubringen. «Ab aufs Brett!», Kwame
Alexander, NordSüd Verlag AG, ISBN 978-3-31410329-2, CHF 21.90.
Eine Wanderung so zu gestalten, dass sie
auch den Nachwuchs begeistert, ist nicht im­
mer einfach. Der Bergfloh erleichtert das Pla­
nen mit praktischen Tipps und liefert viele
Ideen für die ganze Schweiz. Eine wunder­
schöne Bergwanderung zum Lagh da Saoseo
ist ebenso beschrieben wie eine anspruchs­
vollere Mehrtagestour. Damit es unterwegs
nicht langweilig wird, enthält das Buch auch
Spielideen. «Bergfloh. Die schönsten Berg- und
Hüttenwanderungen mit Kindern in der Schweiz»,
Werner Hochrein, Remo Kundert, Rotpunktverlag,
<
ISBN 978-3-85869-678-6, CHF 39.90.
Simone Seiler von Transa Books.
Alle hier vorgestellten Bücher führt Transa ausschliesslich bei Transa Books in der Filiale Zürich Europaallee.
Foto: sondereggerfotos.ch
Fast wie im Traum: unterwegs bei der Wandernacht.
Im Mondschein zu Berge
Bereits zum elften Mal organisiert der Verband
Schweizer Wanderwege im Juni die Wandernacht.
n der Nacht vom 18. auf den 19. Juni dieses Jahres ist es wieder so weit: Zum elften
Mal machen sich überall in der Schweiz die Wanderer auf den Weg. Bei der vom
Verband Schweizer Wanderwege initiierten Schweizer Wandernacht werden in ein­
maliger nächtlicher Atmosphäre verschiedenste Wanderungen geführt. Von leichten
Abendspaziergängen bis hin zu mehrstündigen Nachtmärschen ist für jeden
Geschmack etwas dabei. Bei vielen Wanderungen werden zudem Zusatzprogramme
angeboten. Einen Überblick über die Angebote, weitere Infos sowie einen Wett­
<
bewerb mit tollen Preisen findest du unter: www.transa.ch/wandernacht-2016
I Weltpremiere an den Transa Zelttagen
Das Schweizer Start­up Polarmond will das Schlafen
draussen mit einem All­in­One­System revolutionieren.
Blick in den
Schlafraum des
All-in-OneSystems.
D
ie Zelt­Fachwelt diskutiert derzeit
über «Polarmond». Das Schweizer
Start­up hat sich nicht weniger als die
Neuerfindung des Zeltens vorgenommen,
die Ankündigungen zum neuen All­in­
One­System tönen revolutionär: Schlaf­
komfort wie zu Hause, modularer Auf­
bau, einsetzbar von –30 bis +25 Grad bei
stets konstanter Raumtemperatur, die
Isolationswirkung bleibt dauerhaft erhal­
ten, da keine Körperfeuchtigkeit in die
Isolation eindringen kann – und trotzdem
schläft man komplett im Trockenen. Zu
schön, um wahr zu sein? Das kann man
selbst nachprüfen bei den Transa Zelt­
tagen: Polarmond ist mit einem Proto­
typ vor Ort, Vorbestellungen sind bereits
möglich. Ausgeliefert werden die ersten
Systeme ab September 2016. Infos:
<
www.transa.ch/polarmond
fēnix® 3 Saphir. Die kompromisslose
GPS-Multisportuhr in verschiedenen
Designs. Mit hochwertigem TitaniumMaterial oder Herzfrequenzmessung am Handgelenk.
Erfahre mehr unter Garmin.com/fenix
Transa Zelttage
St. Gallen 27. – 28.5., Winterthur 3. – 4.6., Zürich
11. – 12.6., Luzern 18. – 19.6., Basel 25.6.
Details, Locations: www.transa.ch/zelttage-2016
fēnix 3
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Aktuell
Fit für Fels und Eis
Hol dir die Tipps der Bergführer –
bei den kostenlosen Safety Checks
in den Filialen Zürich und Basel.
E
xperten von Transa, wie die Kletter­
legende Pesche Wüthrich, sowie von
der Bergschule Höhenfieber machen
dich fit für Fels und Eis. Bei den kostenlosen
Safety Checks in den Transa Filialen Zürich
Europaallee und Basel checken die Bergfüh­
rer deine Ausrüstung, demonstrieren an den
Kletterwänden typische Schlüsselsituationen
und üben diese praktisch mit dir. Ausserdem
verraten die Cracks manchen Geheimtipp zu
Klettergebieten und Hochtouren.
• Alpine Hochtouren sind das Thema am
16. Juni in Zürich und am 23. Juni (jeweils
20 – 23 Uhr) in der Filiale Basel. Der Praxis­
teil umfasst unter anderem Flaschenzüge für
Spaltenrettung, Anseilmethoden auf dem
Gletscher sowie einen Safety Check deiner
Ausrüstung.
• Am 30. Juni (18 – 22 Uhr) steht in der Filia­
le Zürich das Mehrseillängen­Klettern im
Mittelpunkt. Die Experten checken deine
Ausrüstung und zeigen die gängigen Siche­
rungsformen mit Halbseilen, Standplatz,
Abseilen und so fort.
Die Kurse sind kostenlos. Die Teilnehmerzahl
ist auf je 25 Personen begrenzt. Infos und
Anmeldung: www.transa.ch/safety-check <
Auch das Material wird gecheckt.
Ein Rucksack geht auf Reisen
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Und
dieser Bach-Rucksack wird etwas erleben, denn auf seiner
Reise wechselt er spontan den Besitzer – «A Pack’s Journey».
ach und Transa schicken in diesem Sommer einen Flintstone Daypack auf
Reisen. Von Zürich aus soll er Asien entdecken. Einige Reisestationen sind
vorgegeben. Doch wie der Rucksack diese erreicht, lässt sich nicht planen.
Schliesslich wechselt er seinen Besitzer spontan, und dieser bestimmt den
weiteren Reiseverlauf. Unter dem Motto «A Pack’s Journey» startet der
Rucksack im Juli in Richtung Ladakh und Thailand.
Die Reise des Rucksacks lässt sich auf www.transa.ch/a­packs­journey
verfolgen. Wechselt der Rucksack den Träger, sollen Foto und eine Beschrei­
bung der Reiseroute auf der Website aktualisiert werden. Wir sind gespannt,
ob alle Stationen «abgearbeitet» werden und wann das gute Stück die Schweiz
<
wieder erreicht. Gute Reise, Flintstone!
B
Das exklusive Willkommenspaket.
Weinabo für Geniesser
Seit 35 Jahren beliefert Delinat nachhaltig
denkende Weinkenner in der Schweiz.
ie Delinat­Weinanbaurichtlinien sind die
strengsten Bio­Richtlinien Europas. Das ist
nicht nur gut fürs Gewissen, sondern bringt auch
besondere Weine hervor. Davon können sich Tran­
sa Kunden überzeugen: Als Willkommenspaket
im Rotweinabo warten sechs trinkreife Weine aus
Europas besten Lagen. Dieses attraktive kulina­
rische Paket gibt’s exklusiv für Transa Kunden.
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Infos: www.delinat.com/transa
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Erste Trägerin: Julia Aebi nimmt den Rucksack mit von Zürich nach Asien.
Aktuell
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PRODUKTE
Frischluft-Garantie
Mit der AirExchange­Technologie steigert Marmot die
Atmungsaktivität bei klassischen Wanderhemden.
S
eit Jahren stecken sich die Produzenten von Outdoor­
bekleidung immer höhere Ziele für die Atmungsaktivi­
tät ihrer Produkte. Für uns Verbraucher bedeutet das
eine Steigerung des Wohlbefindens auf jeder Tour und
bei jedem Wetter.
Die US­Marke Marmot setzt ihre jahrelange Erfahrung
nun auch bei ihren klassischen Wanderhemden ein.
Die AirExchange­Technologie verwendet dabei eine
neuartige Webtechnik, die eine hohe Luftdurchlässigkeit
garantiert. Robustheit und Langlebigkeit des Material leiden
darunter nicht.
So erzielen die Murmeltiere eine 20­mal bessere Luftdurch­
lässigkeit als bei vergleichbaren Vorgängermodellen und
garantieren trotzdem noch einen UV­Schutz von 25+. Der
ideale Begleiter also für die nächste Sommerwanderung. <
GETESTET GEPRÜFT
GEFÄLLT
®
GUARDIAN ™
DER MODERNSTE TRAGBARE
WA S S E R F I LT E R W E LT W E I T
AirExchange bei Transa:
Marmot Notus SS (109575,
CHF 89.90), Women’s Zoey
SS (109806, CHF 84.90).
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Aktuell
ENGAGIERT
Eine rundum gute Sache
Cyclodos verarbeitet alte Ausrüstung zu neuen
Produkten, die Erlöse gehen an Umweltprojekte.
Wie sich Transa Kunden daran beteiligen können …
Christine Buser näht. Ihre Recycling-Produkte gibt’s bei Transa.
R
e­Use, also die Neuverwendung von eigentlich ent­
sorgtem Material, mag ein Modewort sein – doch
genau das macht Christine Buser mit ihrem Projekt
Cyclodos seit 25 Jahren. «Alles wird Abfall, aber je später,
desto besser», sagt die Baslerin. Schon in den 1980ern fertigte sie Umhängetaschen aus
alten Veloschläuchen, dann folgten Portemonnaies aus
Gleitschirmresten und ausgedienten Gore­Tex­Jacken, dazu
Handtaschen aus Kapuzen. Jedes Teil ist ein handgenähtes
Unikat. Erste Abnehmer fanden sich unter Christines
Paddelkollegen oder beim Schulbasar ihrer Kinder. Die
Erlöse spendete die gelernte Physiotherapeutin wiederum
an andere sinnvolle Projekte.
Das Ein­Frau­Unternehmen Cyclodos arbeitet eng mit
Transa zusammen: Kunden können abgelegte Jacken,
Matten oder Zelte in den Filialen abgeben – und erhalten
dafür sogar Einkaufsgutscheine. Ein paar Meter weiter wird
sichtbar, wie Cyclodos solchen Resten wieder Leben einge­
haucht hat: Im Sortiment der Filialen finden sich Kapuzen­
taschen, Sonnenbrillenetuis, Portemonnaies und Schuh­
säcke. Neu dabei sind Lightweight­Produkte aus alten oder
fehlgedruckten Mountainbike­Karten. Die Accessoires
sehen also nicht nur lässig aus, sondern haben in ihren
früheren Leben auch schon einiges erlebt.
Die Hälfte des Verkaufspreises spendet Transa, zuletzt an
das Bergwelt­Projekt, bei dem Freiwillige helfen, den alpi­
nen Schutzwald zu erhalten. Kurz: eine rundum gute Sache. Mehr Infos zu Cyclodos und weiteren nachhaltigen Transa
<
Konzepten auf: www.transa.ch/cyclodos
Umweltverträgliches Klettern
Konflikte mit Vogelschützern und Anwohnern? Das muss nicht sein.
Ein kostenloses Faltblatt gibt Verhaltenstipps für Kletterer.
er Fels gehört nicht den Kletterern al­
lein. Dort leben seltene Arten wie der
Wanderfalke. Hinzu kommen menschliche
Akteure wie Grundbesitzer. Diese Gemenge­
lage führt zu Konflikten, die allzu oft in
Verboten münden. Dabei liessen sich viele
Konflikte im Vorfeld vermeiden, wenn Klet­
terer sich an einige einfache Verhaltens­
regeln hielten. Dazu gehören rechtliche
Regelungen wie etwa Schutzzeiten während
der Vogelbrut, aber auch selbstverständ­
liche Dinge wie das Mitnehmen von Müll.
D
Die Alpenschutzorganisation Mountain
Wilderness hat in Zusammenarbeit mit der
IG Klettern Basler Jura und mit dem SAC
einen Leporello herausgegeben. Er fasst die
wichtigsten Regelungen zusammen und
gibt hilfreiche Verhaltenstipps. Das kosten­
lose Faltblatt kannst du bestellen unter:
www.mountainwilderness.ch/shop
Im Online­Shop von Mountain Wilderness
gibt es ausserdem eine ausführliche
Broschüre zu diesem Thema (CHF 10.–).
<
Sie richtet sich an Ausbilder.
Das Cover des Info-Faltblatts.
Aktuell
BACH SPECIALIST
Foto: Tobias Riebler
Der über Jahre verbesserte BACH
SPECIALIST ist ein Trekking Klassiker
in Reinkultur.
Er überzeugt mit einem bequemen
Tragesystem, einer durchdachten
Ausstattung und einem für viele
Unternehmungen idealen Volumen.
www.bachpacks.com
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Projekte
Ringen mit dem Berg:
David Lama bei einer
Erstbegehung in den
Lienzer Dolomiten
(Laserz-Südwand).
Projekte
«Ich
bin
gar
nicht
da»
Rainer Eder ist einer der gefragtesten Outdoor-Fotografen der Schweiz.
Er sucht gerne ungewöhnliche Locations, und wenn es der Idee dient,
kommen auch Lichtanlagen oder Hebebühnen zum Einsatz.
Aber manchmal sind die ganz einfachen Bilder die schönsten.
Fotos: Rainer Eder | Text: Stephan Glocker
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32
Projekte
Abheben I: Andy Hulliger im Freibad Thun (Link zur Shooting-Dok des SRF auf Seite 38 unten).
Abheben II: David Heusser im alten Kieswerk von Nuolen am Zürichsee.
Rainer schaut gerne über den
Tellerrand: Für Sportarten wie
Turmspringen oder Dirtbiken
hat er neue Perspektiven
gesucht – und gefunden.
MERINO
SHIELD TEC
PHOTO
Franz Walter
MEHR ALS
ROBUST!
Faible für ungewöhnliche Locations:
Shooting mit David Lama in Duisburg.
MERINO SHIELD TEC haben wir für
ALPINE KLETTEREIEN entwickelt,
die dem Produkt alles abverlangen.
Deswegen kombinieren wir weiche
Merinowolle mit widerstandsfähigem Cordura®. Langlebig, elastisch,
atmungsaktiv.
34
Projekte
«Morgens um sieben,
im Wald am Dorfrand.
Wir haben da noch den
halben Tag fotografiert,
aber das erste Foto war
das schönste.» .
Shooting in Pontives (Südtirol) für einen Kletterführer: Alexandra Ladurner und Michael Piccolruaz beim Frühsport.
36
Projekte
«Angefangen habe ich
mit analogen Kameras,
jeder Schuss musste
sitzen. Bis heute stelle
ich viel manuell ein.»
Mystisches aus der Mythenregion: Barbara Bacher verliert
den Halt, aber nicht die Eleganz.
Projekte
Action I: Um die Faszination des Tiefschnees zu zeigen, genügen Fragmente des Fahrers.
Action II: Für die Bewegungsstudie mit Sprinterin Léa Sprunger war der technische Aufwand immens.
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Projekte
Fast zufällig entstanden, und doch eines von Rainer Eders meistgedruckten Fotos: David
Lama beim Rissklettern im Landschaftspark Duisburg, fotografiert von einer Hebebühne.
ass Rainer Eder 2005 Profifotograf wurde, ist zwei Was ist der Unterschied zwischen Szene-Fotograf und gebuchtem
Umständen zu verdanken. «Einerseits dem nahenden Vollprofi? «Die Übergänge sind fliessend», sagt Rainer, «gefragt
40. Geburtstag. Mir war klar: Wenn nicht jetzt, dann sind immer authentische Bilder. Doch bei Profijobs folgst du
nie!», erzählt er. «Und meinem damaligen Chef. Der einem Briefing, da muss dann der Karabiner oder Kletterschuh
gut zu sehen sein, manchmal ist der Bildaufbau
hatte mich schon immer unterstützt,
vorgegeben, und natürlich wird mal etwas inszezum Beispiel mit reichlich unbezahltem Urlaub
niert. Wenn ich ohne Auftrag mit meinen Kollefür meine Klettertrips. Er wünschte mir Glück,
gen losziehe, liegt der kreative Part komplett bei
und wenn es nicht klappen würde mit der
mir. Dann lasse ich die Leute einfach machen
Fotografen-Karriere, könnte ich zurückkommen!
und sage ihnen nur: Ich bin gar nicht da.»
Das hat mir enorm geholfen.»
Moderne Technik nutzt Rainer – wenn sie seiner
16 Jahre lang hatte der aus Osttirol stammende
Idee dient. Bekommt er einen besseren BlickwinKletter-Freak in Zürich als Anstreicher und Maler
kel, steigt er schon mal auf eine Hebebühne oder
gearbeitet. Die Fotografie lief nebenher, wurde
in den Heli. Auch die digitale Nachbearbeitung
aber immer wichtiger. Zu Veröffentlichungen in
der Fotos gehört zum Handwerk. «Aber je weniger
Klettermagazinen kamen erste Aufträge, etwa
ich am Computer sitze, desto lieber. Angefangen
von Mammut. Schliesslich schien der Schritt
habe ich mit analogen Kameras, da musste jeder
zum Profi machbar.
Schuss sitzen. Bis heute stelle ich viel manuell
Zurückkehren in den alten Job musste Rainer Vom Anstreicher zum Profiein und arbeite mit Spotmessung. Auch den Bildnicht. Heute ist der 51-Jährige einer der erfah- fotografen. Mehr von Rainer
ausschnitt lege ich bereits im Sucher fest. Dass
rensten und gefragtesten Outdoor-Fotografen unter www.rainereder.com
ich später etwas ausschneide, ist selten.»
der Schweiz und auch regelmässig für Transa im
Einsatz. Seiner grossen Liebe, dem Klettern, ist er immer treu Die liebsten Fotos sind Rainer die ganz einfachen, so wie das
geblieben, doch Rainer schaut gerne über den Tellerrand: Für Boulder-Motiv auf Seite 34/35: «Morgens um sieben, im Wald am
Sportarten wie Turmspringen, Wildwasserpaddeln, Fechten oder Dorfrand. Ein sensationelles Licht. Wir haben da noch den halben
<
Tag fotografiert, aber das erste Foto war das schönste.»
Dirtbiken hat er neue Perspektiven gesucht – und gefunden.
D
Zwei sehr gute SRF-Doks (je 25 min) über Rainer bei der Arbeit: www.srf.ch/sendungen/top-shots/rainer-eder-die-rose-und-der-vampir,
www.srf.ch/sendungen/top-shots/rainer-eder-zwei-sekunden-unendlichkeit
Reisen ist unser Beruf.
Beraten unsere Leidenschaft.
Ihr Traumreise-Erfüller
Dany Pfulg, 1240 Tage
Reiseerfahrung weltweit.
Aarau H Baden H Basel H Bern H Biel H Brig H Chur H Fribourg H Interlaken H Luzern H Olten
Rapperswil H Schafausen H St. Gallen H Thun H Winterthur H Zug H Zürich H globetrotter.ch
40
Veloreise
Standesgemässes Familienquartier: Die Jugendherberge Schaffhausen ist ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert.
Veloreise
Im Papamobil
von Jugi zu Jugi
Mit der TransaCard gibt’s Vergünstigung bei den Schweizer
Jugendherbergen. Das brachte einen Transa Mitarbeiter
auf die Idee einer Familien-Velotour entlang der RheinRoute. Mit zwei Kleinkindern im Anhänger ging’s durchs
Abenteuerland – und mitten rein ins Paradies.
Text und Fotos: Dirk Steuerwald
41
42
Veloreise
Papa ante portas der Jugendherberge Kreuzlingen.
I
n ehrwürdigen Gemäuern hebt sich ein
Windelpopo. Langsam gewinnt dieser
an Höhe, dann strecken sich die kleinen Knie und: Nils steht! Er strahlt,
wankt erst vor, dann zurück und
plumpst quietschfidel auf seinen Hintern
zurück. Mami Angelika, Papi Michi und der
knapp dreijährige Bruder Matti jubeln ungehemmt durch den Zmorge-Saal der Jugendstilvilla.
Für den einjährigen Nils ist noch jeder
Schritt ein Abenteuer. Trotzdem ist er mit
seinen Eltern auf der Velo-Rhein-Route
am Bodensee von Jugi zu Jugi unterwegs.
«Im Hotel Urlaub zu machen, kommt für
uns nicht infrage», sagt Michael Seger,
Verkaufsberater im Alpin-Bereich von
Transa Zürich Europaallee, und fügt hinzu:
«Wenn die Jungs in der Jugendherberge
laut sind, stört sich keiner daran. Im Hotel
wäre das anders.»
Kinder mit ausdrucksstarkem Organ sind
in der Kreuzlinger Jugendstil-Jugi an der
Tagesordnung. Das historische Kaminzimmer ist nicht Raucher-, sondern
Spielzimmer, und statt Suiten bieten hier
Familienzimmer den grössten Komfort.
«Mit unserem Angebot möchten wir Familien motivieren, auch mit kleinen Kindern
aktiv unterwegs zu sein», sagt Benno
In der Jugendstilvilla gilt: Spielen erwünscht!
Das Kaminzimmer ist
zum Spielen da. Und
statt Suiten bieten hier
Familienzimmer den
grössten Komfort.
Kramacher, der Chef der Jugendherberge.
«Deshalb bieten unsere Familienzimmer
mehr Platz samt Lavabo und vergünstigtem Preis.»
Nils’ Tagesziel liegt 50 Kilometer rheinabwärts. Als erster Zwischenstopp wartet
das zweirädrige Papamobil vor der Jugi.
Michi montiert den Kinderanhänger an sein
Velo. Bislang haben er und Angelika damit
eher Faltkanus durch Schweden und Kletterausrüstung durch die Schweiz gezogen.
«Bevor wir mehrwöchige Touren mit Matti
und Nils machen, warten wir noch eine
Weile. Bis dahin sind Wochenendtouren
wie diese optimal», sagt Angelika.
Mit den Buben im Schlepptau haben sich
die Ziele verändert, das Gefährt der Wahl
ist geblieben. «Zu Mattis Geburt kauften
wir den Veloanhänger für Alltag, Kinderkrippe und Einkauf», erklärt Michi. «Als
Matti dann acht Monate alt war, sind wir
mit ihm und Zelt im Anhänger durchs
Engadin getourt.»
Das Zelt ist dieses Mal nicht dabei. Die
vier haben statt Campingplätzen Jugendherbergen reserviert. Dadurch reduziert
sich das Gepäck auf zwei Packtaschen –
ein enormer Vorteil, wie sich gestern in
Zürich beim Verladen von Kindern und
Velos in den Zug gezeigt hat.
Kinderanhänger mit Bordunterhaltung
Matti und Nils sind inzwischen im Kinderanhänger angeschnallt. Ihr fahrbares
Reich ist mit Federung, Sonnenblende,
Fliegen- und Regenschutz ausgerüstet.
Papa ist stets im Blick. Sollte es trotz
ständig wechselnder Aussicht doch mal
langweilig werden, hilft die Bordunterhaltung: Schlittenhund und Eisbär sind als
Kuscheltiere griffbereit, genau wie die
Pixi-Bücher und der gelbe Schaufelbagger. Der Bagger ist abgemeldet, als Angelika und Michi an einer Wiese halten. Ein >
Sonnenuntergang vor der Jugendherberge Kreuzlingen. Nicht
minder schön: der historische Ortskern von Schaffhausen.
Vor Matti und Nils residierte hier schon Hermann Hesse:
die Jugendherberge Schaffhausen ins rechte Licht gesetzt.
Diese Rheinfähre verbindet Paradies mit der deutschen Exklave Büsingen.
44
Veloreise
Da staunen Alt und Jung gleichermassen: der Rheinfall bei Schaffhausen.
grosser grüner Traktor wendet das frisch
gemähte Heu, den Buben steht der Mund
offen. Für die Kinder ist ihr Reich eine
kleine Zeitmaschine. Während Mami und
Papi strampeln und die wunderschöne
Aussicht auf See und Rhein geniessen, bewegen sich die Jungs ja nicht.
Unsere Tour von Jugi zu Jugi
Schaffhausen
Konstanz
R h ein
Stein am
Rhein
Kreuzlingen
Bodensee
Scherzingen
Tös
Bülach
Frauenfeld
s
0
Winterthur
Charakter der Reise
Dreitägige Familien-Velotour auf
der Rhein-Route von Amriswil
nach Bülach an Bodensee und
Rhein entlang mit Übernachtungen in Jugendherbergen.
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10
Thu
r
Amriswil
15 km
= Jugendherberge
Kreuzlingen. Strecke ca. 17 km.
Alternativ von Amriswil auf
Veloweg Nr. 5 zum Bodensee und
an dessen Ufer auf der RheinRoute Nr. 2 nach Kreuzlingen.
in der dortigen Jugendherberge.
Strecke: ca. 50 km.
3. Tag: Zurück auf die Rhein-Route
Nr. 2, am Rheinfall entlang bis
Rheinsfelden, dann auf Veloroute
29 nach Bülach. Ca. 40 km. Von
dort Rückreise mit dem Zug.
2. Tag: Den ganzen Tag geht es
auf der Rhein-Route Nr. 2 am Ufer
Vorgeschlagener Tourenverlauf
entlang: erst am Untersee mit
1. Tag: Anreise mit dem Zug nach
Unterkunft
Amriswil. Von dort auf dem Konzil- zahlreichen Bademöglichkeiten,
Übernachtung in den Jugendherspäter am Rhein, wahlweise mit
Veloweg Nr. 55 schattig durch
bergen Kreuzlingen und SchaffRheinfähre durch wunderschöne
den Güttinger Wald. Über Altnau
hausen. Infos und Buchung:
Orte wie Stein am Rhein bis nach
auf die Rhein-Route Nr. 2 und ihr
www.youthhostel.ch
Schaffhausen. Übernachtung
folgend am Bodenseeufer nach
Such’s Wasser!
Unterwegs
auf dem
Es dauert
Balkon:
Tagesmärsche,
Grey-Gletscher.
bis der Nitkan zu befahren ist.
Attraktionen am Wegesrand
Damit alle vier was vom Tag haben, gestalten Angelika und Michi die Tour als eine
Abfolge von Attraktionen am Wegrand:
die riesigen Wasserbüffel, die neben dem
Papamobil grasen; die Äpfel, die Mami in
Most-Indien direkt vom Velo aus pflückt;
der Baum im Wald, der sich wie ein Giraffenhals in den Himmel reckt; und natürlich der Thurbo-Zug, der beim Vorbeifahren bei den Kindern einen kleinen Freuden-Turbo zündet. Für all die Attraktionen
ist Michi der Livekommentator.
«Burg voraus!», moderiert er die Mittagspause an: Herz des Abenteuerspielplatzes
in Stein am Rhein ist die Kinderversion der
Burg Hohenklingen. Hoch über dem Rhein
thront sie in Sichtweite wahrhaftig am
Hang. Während Matti als Burgherr das Ufer
bewacht, findet das fahrende Eltern-Volk
Ruhe im Schatten des Burggrabens.
Sonnenschutz ist in diesen heissen Tagen
ein grosses Thema. Von Vorteil ist dabei,
Veloreise
«S’chrücht äs Schnäggli
s’Bärgli uuf», singt
Michi, wenn es mal
langsamer den Berg
hinaufgeht.
Schlechtes Wetter am Schluss der Tour
tut dem Gesamtgenuss keinen Abbruch.
dass die Tour von Ost nach West verläuft.
In der ersten Tageshälfte scheint der Stern
also gutmütig aufs Heck des Anhängers
und nicht den Kindern ins Gesicht. Wenn
dann noch Bise bläst, haben auch die
Eltern Rückenwind. Steigungen kennt
die Rhein-Route kaum, und wenn es doch
mal langsamer den Berg hinaufgeht,
singt Michi das Kinderlied: «S’chrücht äs
Schnäggli s’Bärgli uuf.»
Nächster Halt: «Paradies»
Wer so lange am Wasser entlangfährt,
möchte irgendwann auch mal drauf. Damit
hat Roland Erfahrung, der die vier am sogenannten Paradies in Empfang nimmt.
Gestern ist der Dauer-Grenzgänger 80-mal
zwischen Schweiz und Deutschland hinund hergependelt. Seit 40 Jahren ist der
Rheinfährmann Herz und Seele des
einzigen eidgenössisch bewilligten Fährbetriebs am Hochrhein.
Vom Paradies ist es nicht mehr weit zur
heutigen Urlaubsresidenz, dem Schloss
Belair. Im Turmzimmer residierten vor der
Transa Familie schon Hermann Hesse und
dessen Romanfigur Johann Veraguth.
Weder für ihn noch für Hesse interessieren
sich die beiden Buben – viel spannender
sind die anderen Kinder, die sich im Kaminzimmer um die Kiste mit Spielzeugautos
versammelt haben. Gemeinschaftlich üben
sie mit gepresst vibrierenden Kinderlippen
Verkehrschaos auf dem Strassenteppich.
Bei all den jungen Gästen vergisst man
gern das Alter der Jugendherberge im
Schlösschen. Seit dem 16. Jahrhundert
hat es seinen Platz hoch über Schaffhausen und vier Kilometer von einem der
grössten Wasserfälle Europas entfernt.
Kleine Burgherren
Wer sich dem mächtigen Rheinfall über
die Rosenbergstrasse nähert, bekommt
von weit oben einen guten Überblick über
die riesige, 15 000 Jahre alte Rheinstufe.
Von oben lässt sich die Macht der Wassermassen nur sehr schwer abschätzen.
Kann alles, macht alles
Thule Chariot CX
Der Thule Chariot CX ist das Topmodell unter den Kindertransportern
in Sachen Komfort, Stil und Technologie für besonders aktive Familien.
45
Spüren kann man sie am ehesten auf dem
Felsen mitten im Rheinfall. Angelika war
schon einmal hier, als sie 17-jährig mit
Freundinnen am Rhein entlang mit den
Velos nach Amsterdam gefahren ist. «Für
mich ist es schon was Besonderes, hier mit
meinen Kindern unterwegs zu sein. Und
ich freu mich schon sehr, wenn sie bald
selbst auf dem Velo sitzen», sagt sie.
Unzählige Rheinfall-Besucher passieren
die junge Familie. Einige bleiben stehen
und sind fasziniert von dieser «naturverbundenen und einfachen Art des
Reisens», wie es eine Passantin zusammenfasst. Sie kann ja nicht wissen, dass
der kleine Burgherr mit seinem Gefolge
in Villa und Schloss genächtigt und zum
<
Zmittag auf der Burg gespeist hat …
Mit der TransaCard in den Jugis sparen
Die Schweizer Jugendherbergen sind die erste
Adresse für budget- und umweltbewusste Reisende.
Entdecke die 52 Häuser – und damit die schönsten
Ecken des Landes für Aktivferien, Kurztrips und
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Mit der TransaCard profitierst du von einer
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Jugendherbergen zum Preis von einem Jahr:
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Und: Als Neumitglied und bei der Erneuerung der
Mitgliedschaft erhältst du einen Zehn-ProzentGutschein für einen Einkauf bei Transa.
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46
Traumziele
Unendliche Wildnis in Alaska
Traumziele
Denali
Den Nationalpark lernen wir von einem
alten Schulbus aus kennen. Self-Driving
ist untersagt. Wir entdecken viele
Tiere. Dazu kommen die landschaftlichen Hohepunkte wie die Sicht auf
den Mount McKinley.
Chena Hot Springs
Nach einer Wanderung und einer Kajakfahrt im Chena River State Recreation
Park entspannen wir uns im heissen Wasser der Quellen. Sie liegen 60 Meilen
ausserhalb von Fairbanks und bieten auch
im Winter eine besondere Atmosphare.
Chena Hot Springs
Denali-Nationalpark
Eklutna Lake
Nach der Landung in Anchorage ubernehmen wir unseren Truck-Camper und
verlassen die Stadt in Richtung Eklutna
Lake. Dort machen wir dann auch gleich
unsere erste Wanderung.
Brooks Lodge Katmai
Wahrend der Lachszeit halten
sich bis zu 60 Baren gleichzeitig in der Umgebung des
Camps auf. Wir schliessen Freundschaft mit dem Baren Ted,
den wir mehrere Male beim
Lachsefangen und -fressen
beobachten.
47
Sheep Mountains
Eklutna Lake
Anchorage
Columbia-Gletscher
Valdez
Sheep Mountains
Ein Paradies fur Geologen,
aber auch ich habe Freude
an den vielen Farben. Die
Dall-Schafe, welche den
Bergen den Namen gegeben
haben, bekommen wir hier
leider nicht zu Gesicht.
Brooks Lodge Katmai
Valdez
Ab Valdez nehmen wir eine Fahre
und treffen auf putzige Seeotter. Am
liebsten lassen sie sich einfach im Meer
treiben, um sich auszuruhen. Valdez ist
ein guter Ausgangsort fur Schiffsausfluge in die nahe gelegenen Fjorde.
Columbia-Gletscher
Mit einem Schiff fahren wir
von Valdez bis zum ColumbiaGletscher, der auf einer Breite
von mehreren Kilometern in den
Prince William Sound fliesst. Immer wieder sturzen Eisbrocken
aus der Eiswand, was riesige
Wellen verursacht.
Mit Globetrotter nach Alaska – ein paar Reisebeispiele:
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Rand eines Gletschers. Ab 1830.– p. P., gültig bis 30.08.2017.
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48
Reise
OCHE
N
W
S
OR IK
A
K
Reise
«Mare e Monti» –
was willst du mehr?
Wer als Wanderer an Korsika denkt, denkt an GR 20.
Dieser legendäre Trail lockt jährlich Tausende Trekker
ins gebirgige Inselinnere. Doch Korsika-Experte Erik Van
de Perre kennt auch einen Geheimtipp: «Mare e Monti».
Dieser Weitwanderweg pendelt im Nordwesten der Insel
zwischen dem Meer und den Bergen.
Text und Fotos: Erik Van de Perre
49
50
Reise
Immer wieder eröffnen sich Blicke hinab auf die Küste wie hier auf das Dorf Girolata.
Wandern in den Wäldern
ist wahres Lustwandeln.
Reise
P
apa, wann nimmst du uns endlich mal mit auf diesen
Weg aus deinem Buch?» Die Frage kam in den vergangenen Jahren immer wieder auf. Vom besagten Buch
«Trans-Korsika: GR 20» erschienen regelmässig
Neuauflagen, doch meine Antwort blieb immer die
gleiche: «Wenn ihr alt genug seid!» Jetzt wären Kimberli (12) und
Maikel (14) alt genug. Eigentlich …
Der GR 20 hat nichts von seiner Schönheit eingebüsst. Dennoch
ist nichts mehr wie vor einem Jahr, als ein Bergsturz im Cirque de
la Solitude sieben Wanderer in den Tod riss. Die Schlüsselstelle
des Trails ist seitdem gesperrt, und die Umgehungsstrecke führt
in 2600 Metern Höhe durch das Cinto-Massiv. Im Frühsommer,
als wir loswollten, ist dort aufgrund der Höhe in den steilen Nordhängen mit Altschneefeldern zu rechnen. Und das erscheint mir
mit den Kids dann doch zu heikel.
Ausweichen auf die Südetappen ist keine Option: Gerade trudelt
nämlich die Nachricht ein, dass die Asinao-Hütte abgebrannt ist,
mitten im Winter. Keiner hat etwas gesehen, keiner war dabei.
Schuld ist wohl wieder der Blitz … Wie immer auf dieser liebenswert schrägen Insel, wo der Streit um einen Hahn einst eine Vendetta auslöste, die zwei Dutzend Menschen das Leben kostete.
Die Enttäuschung der Kids währt nicht lange. Denn der GR 20 ist
zwar der bekannteste, aber längst nicht der einzige faszinierende
Fernwanderweg der Insel. Beim Erwähnen des «Mare e Monti»
ernte ich zunächst fragende Blicke. Mare e Monti bedeutet «Meer
51
Aussichtsreiche
Gratwanderungen wechseln
mit schattigen Waldpassagen,
tiefe Schluchten mit
einsamen Küstenstreifen.
und Berge», kläre ich auf. Und das ist wörtlich zu nehmen. Denn
dieser 128 Kilometer lange Wanderweg – nicht zu verwechseln
mit dem Mare e Monti Süd – führt in zehn bis elf Etappen durch
den Nordwesten Korsikas und pendelt dabei zwischen den Gipfeln
im Inland und türkisfarbenen Meeresbuchten. Die Wanderroute
verläuft in Höhen zwischen 0 und 1153 Metern und verbindet
zahlreiche Berg- und Küstendörfer. Endgültig auf meine Seite
ziehe ich die Kids mit der Erwähnung der Badestellen am Wegesrand: In den Tälern laden viele natürliche Becken zum Plantschen
ein, manchmal führt der Weg sogar direkt am Strand entlang …
Da wir nur eine Woche Zeit haben, laufen wir nicht die gesamte
Strecke, sondern beschränken uns auf den Abschnitt von Bonifatu bis Marignana. Hier ist die landschaftliche Vielfalt am grössten:
Aussichtsreiche Gratwanderungen wechseln mit schattigen Waldpassagen, tiefe Schluchten mit einsamen Küstenstreifen.
Rückblick aufs korsische Matterhorn
Wege am Wasser im Fango-Tal.
Nachdem am ersten Tag der Col de Bonassa, ein 1150 Meter
hoher Pass, bezwungen wurde, geht es heute zunächst kilometerlang durchs Tal des Fangos weiter. Grünlich schimmernde Eidechsen dösen auf warmen Felsen. Zwischen Wacholder- und Ginsterbüschen tauchen die Umrisse einer Genueserbrücke auf. Still
spannt sich die Ponte Vecchiu über den Fango. Längst verstummt
ist das Blöken riesiger Ziegenherden, die einst hier den Fluss
überquerten, auf dem Weg zu den Hochweiden des Niolu.
Zum Fischerdorf Galéria hin steigt der Weg aus dem Tal hinaus.
Rückblickend schauen wir auf die Gipfel der Grande Barrière, der
zentralen korsischen Gebirgskette. Mittendrin erhebt sich die >
52
Reise
Ponte Vecchiu – eine alte Genueserbrücke.
Französische Ortsnamen
sind nicht sonderlich beliebt.
Brocciu ist der «König der
korsischen Käse».
verschneite Pyramide der Paglia Orba, des «korsischen Matterhorns». Am Wegesrand tauchen Knochen auf. Knochen und ein
Schädel. Ein Windhauch trägt süsslichen Geruch heran. «Da!»
Zwischen den Bäumen hat Maikel einen Kadaver ausgemacht: ein
Kalb – oder das, was von ihm übrig ist. Ich dränge, möchte weiter.
Doch mein Sohn – er möchte Arzt werden – analysiert wie ein
forensischer Pathologe. Erst nach «Freigabe der Leiche» geht es
weiter. In den nächsten Tagen werden wir häufiger über solche
«Schätze» stolpern. Rippen, Kieferknochen und immer wieder
Schädel … Manche sind sogar posthum zu neuen Ehren gekommen. An einen Baum genagelt, mit einem leuchtenden Farbklecks
angepinselt, zeigen sie mancherorts die Marschrichtung an.
In Galéria ist Schluss mit der Bummelei. Vor uns liegt die «Königsetappe». Der Abschnitt zwischen den Fischerdörfern Galéria und
Girolata ist nicht nur der schönste, sondern auch der anspruchsvollste. Während wir uns durch das fast zugewachsene Bachbett
der Tavulaghiu vorwärtsarbeiten, fährt die Macchia ihre Krallen
aus: Ständig müssen wir uns in Acht nehmen vor den Dornen, die
zwischen Bäumen und Sträuchern hinunterbaumeln.
Da braut sich was zusammen
Manche mögen’s makaber: ein Tierschädel als Wegweiser.
Hinzu kommt die fast tropische Luftfeuchtigkeit. Mich beschleicht das Gefühl, dass sich etwas zusammenbraut. Als wir
den Gipfelgrat erreichen, bleibt nicht viel Zeit, die Aussicht auf
die umliegenden Buchten, die rosafarbenen Rhyolithfelsen der
Halbinsel Scandola und das Fischerdorf Girolata zu geniessen.
Über dem Massiv des Monte Cinto ist der Himmel rabenschwarz.
Nichts wie runter nach Girolata! Das Gewitter bleibt zum Glück im
Reise
Wir verlassen die Küste und
dringen ins Inselinnere ein.
Hundegebell kündigt ein
Bergdorf an. Eine Handvoll
Häuser, verwinkelte Gassen.
53
Küstensiedlung. Im Winter legt sich eine tiefe Ruhe über das Dorf,
das nur ein Dutzend ständige Einwohner zählt. Die meisten leben
von der Fischerei: Dorade, Barrakuda, Hummer … Das war nicht
immer so. «Ursprünglich war Girolata ein Hirtendorf. Die Hirten
überwinterten hier und zogen im Frühjahr mit ihren Herden in
die Berge», erzählt Charles Teillet. Der Wirt der Gîte d’étape
«Le Cormoran Voyageur» muss es wissen. Sein Grossvater war
der erste Fischer, der sich in Girolata niederliess. 1910 war das.
Erreichbar ist der Ort, wie damals, nur übers Meer oder über
den «Weg des Briefträgers», einen steinigen Saumpfad, der vom
nahen Col de la Croix hinunterführt.
Am Wegesrand erinnert eine Plakette an Guy Ceccaldi. Der
drahtige Korse mit dem schneeweissen Bart war Postbote, aber
nicht irgendeiner. «Guy war eine lebende Legende», grinst
Charles. 30 Jahre lang brachte er gute und schlechte Nachrichten
ins Dorf, jeden Tag und bei jedem Wetter. Von Partinello fuhr er
mit seinem knatternden Moped zum Col de la Croix. Von dort ging
es zu Fuss nach Girolata weiter. 40 Minuten hinunter, anderthalb
Stunden hinauf. Eine Leistung, die ihm bald den Spitznamen
«Marathon-Mann» einbrachte. Nur für die Ablieferung grosser
Pakete kam er mit dem Boot oder wurde von Tchou-Tchou, dem
«Esel für spezielle Missionen», begleitet.
Begraben in der Macchia
Gebirge hängen, sodass wir trockenen Fusses das Fischerdorf erreichen, das sich unterhalb einer Festung ausbreitet. Die Anlage
gehörte einst zu einem Netzwerk von Wachtürmen, errichtet von
den Genuesen entlang der korsischen Küste. Die Wachen einzelner Türme kommunizierten durch Feuer. Tauchten am Horizont
die Schiffe der sarazenischen Piraten auf, verbreitete sich die
schlechte Nachricht «wie ein Lauffeuer».
Eine Handvoll Häuser schart sich um die Bucht von Girolata. Auf
dem türkisfarbenen Wasser dümpeln Segelboote und Motoryachten. Im Sommer überschwemmen Heerscharen von Touristen die
Wir verlassen die Küste und dringen ins Inselinnere ein. Hundegebell kündigt das Bergdorf Curzu an. Eine Handvoll Häuser, eine
Kirche, verwinkelte Gassen und Treppen. Auf einer Lichtung ausserhalb des Dorfs ragen die weissen Gräber des Friedhofs aus der
Macchia auf. Später führt eine Abzweigung durch Gestrüpp zum
Geisterdorf Pinetu. Seit hundert Jahren verlassen und vergessen.
Manche Häuser stehen noch, andere sind zusammengekracht.
Den lebhaften Kontrast bietet die Gîte d’étape «L’Alivi» in Serriera,
wo Régine und Mathieu uns herzlich empfangen. Der Speiseraum
mit Natursteinwänden und Holzbänken ist schlicht, aber urge- >
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54
Reise
Abends füllen zwei Dutzend
Wanderer den Speiseraum
der Hütte. Das Essen ist
köstlich, der Blick zur
Küste hin überwältigend.
mütlich. Integriert wurde eine restaurierte ehemalige Ölmühle.
«Die Mühle ist eine von nur drei übrig gebliebenen Exemplaren auf
der Insel», verrät Régine Luccioni, während sie die Cannelloni mit
Brocciu, dem König der korsischen Käse, serviert.
Aus der Spelunca-Schlucht führt ein mit Felsplatten gepflasterter
Saumpfad in unzähligen Spitzkehren hinauf nach Evisa. Der Weg
durch die Schlucht galt einst als eine der «Hauptstrassen» der
Insel. Maultiere beladen mit Käse, Kastanienmehl und Fleischprodukten aus Evisa oder Kiefernholz aus dem nahen Wald von
Aitone trotteten über diesen Weg hinunter zur Küste. Olivenöl, Salz
Berauschende Eindrücke am Wegesrand.
und Fisch machten die Reise in die entgegengesetzte Richtung.
Eine Augenweide ist auch das Dorf Evisa, das sich mit seinen
Steinhäusern am Hang erhebt, umgeben von Kastanienhainen.
Brotbaum der Korsen
Wie die Insel, so ihre Bewohner: herb und herzlich.
Die Esskastanie, einst von den Genuesen eingeführt, entwickelte
sich rasch zum «Brotbaum» der Korsen. Kastanienmehl fungierte
als Rohstoff für Backwaren und Pulenta (Kastanienpüree). Kastanien wurden an die Schweine verfüttert und die getrockneten
Schalen dienten als Brennstoff. Aus dem Holz des Kastanienbaums wurden Möbel gefertigt. Nichts ging verloren.
Auf dem Weg zum Nachbarort Marignana tauchen im Wald die
Umrisse eines weiteren Geisterdorfs auf: U Tassu, einst ein Verkehrszentrum, das wohl von den Strassenbauern beim Bau der
D24 «vergessen» wurde. Kurz danach gingen alle Bewohner fort,
der letzte verstarb 1935. Die Ruinen sind von Brombeeren überwuchert, aus den Fensteröffnungen wachsen Feigenbäume. Im
Kirchturm schweigt eine einzelne Glocke. Die Kirche ist das einzige noch intakte Gebäude.
In Marignana erfahren wir, dass sie vor Kurzem von Freiwilligen
des lokalen Kulturvereins «Associu Scopre» restauriert wurde.
«Jedes Jahr am 29. Juni findet sogar wieder eine Messe statt»,
verrät Paul Ceccaldi. Der Chef des Kulturvereins betreibt auch die
Gîte d’étape in Marignana, die gleichzeitig Restaurant, Kneipe,
Tante-Emma-Laden, Zeitungskiosk und Kulturzentrum ist.
Das Dorf Marignana klebt förmlich am Steilhang. Von der Hauptstrasse führen Stege direkt hinab in den ersten Stock der Häuser
unterhalb der Strasse. Kirche und Friedhof wirken viel zu gross für
ein 100-Seelen-Dorf. «Vor einem Jahrhundert lebten hier
noch 1000 Leute», sagt Paul. Heute sind die meisten Fensterläden verschlossen. Auch die jahrhundertealten Kastanienbäume rund ums Dorf, die einst für Wohlstand sorgten,
sehen trostlos aus. Viele leiden unter Pilzbefall, andere sind
längst tot. Wie Skelette ragen ihre Äste in den Himmel.
Abends füllen zwei Dutzend Wanderer den Speiseraum der
Gîte d’étape. Das Essen ist köstlich, der Blick zur Küste hin
überwältigend. Zwischen Hauptgang und Nachtisch leert
sich das Lokal schlagartig. Auf der Terrasse werden Smartphones gezückt, Selfies mit Sonnenuntergang geschossen.
Irgendwo stösst ein Esel klägliche Töne in den roten Abendhimmel. Aus den Bergen bringt der Terranu, der korsische
Landwind, vertraute Düfte: Ginster und Myrte, Thymian und
Wacholder. Honigsüss und würzig, mit einer harzigen Note
des Mastixbaums. Die Kids strahlen. Und ich – schreibe
<
bald ein weiteres Korsika-Buch.
TRANSACARD
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Mare e Monti kurz und bündig
Paris
Galéria
Col de Bonassa
1150 m
Tuarelli
Col de la
Croix
Paglia Orba
2525 m
Serriera
Ota
Porto
KORSIKA
Monte Cinto
2706 m
Girolata
Corte
Ta
vig
Evisa
0
Reduzierte
Eintrittsgebühr für das
Boat-Sharing Sailbox
Bern
Bonifatu
10
20
na
no
30 km
Marignana
Beste Reisezeit
April und Mai aufgrund der
Blüte der Macchia. September und
Oktober sind auch gut. Im Sommer
zum Wandern eigentlich zu heiss.
Und vor allem im August drohen oft
starke Gewitter.
Hinkommen / Rumkommen
Der Autor setzte mit Corsica Ferries
von Savona nach Bastia über
(www.corsica-ferries.de). Zum
Ausgangspunkt, dem Forsthaus von
Bonifatu, gelangt man von Calvi
mit dem Taxi (ca. CHF 45.–, www.
taxi-calvi.com). Vom Endpunkt
Marignana gibt es eine Busverbindung nach Ajaccio. Auch viele
Dörfer an der Route sind mit dem
Bus erreichbar. Übersicht der Busverbindungen: www.corsicabus.org
Übernachten / Essen
Am Ende der Etappen gibt es
Herbergen («Gîtes d’étape»).
Übernachtet wird im Schlafsack,
meist in 4- bis 10-Bett-Zimmern.
Bei manchen Gîtes kann gezeltet
werden. Üblich (manchmal Pficht)
ist eine Buchung mit Halbpension.
Übernachtung mit HP ca. CHF 50.–
Vorab reservieren! In Touristenorten
wie Galéria gibt es auch Hotels.
Literatur
«Korsika: Mare e Monti & Mare
e Monti Süd», Erik Van de Perre,
Conrad Stein Verlag, CHF 21.90.
Info
www.visit-corsica.com
www.parc-corse.org
(mit Übersicht der Gîtes)
CHF 30.– Ermässigung
bei Höhenfieber und
Berg+Tal
Globotrek-Gutschein
bei Reisebuchung
GlobetrotterGutschein bei
Reisebuchung
Weitere Vorteile der
TransaCard sowie das
Antragsformular findest du auf
www.transa.ch/service/transa-card
56
Spezial
OCHE
Outdoor-Paradies Korsika
Die Mittelmeer-Insel bietet zahllose Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten.
Hier ein paar Tipps – von Transa Mitarbeitern getestet.
KLETTERN
BIKEPACKING
Am Gebirgspass Col de Bavella haben wir einige traumhafte
Kletterrouten entdeckt. Zum Beispiel die Mehrseillängen-Route
La Masino (Schwierigkeit: 6a max, 5c obl). Der verwitterte Granit,
Tafoni genannt, fühlt sich grossartig an.
Pesche Wüthrich, Verkaufsberater Zürich Europaallee
Was ergeben Mountainbiking, Backpacking und abenteuerliches
Reisen zusammen? Bikepacking. Auf Korsika bietet sich zum
Beispiel das Plateau du Coscione für Bikepacking an: eine
spektakuläre zweitägige Rundtour mit Campingmöglichkeit.
Hardy Kühl, stv. Teamleiter Filiale Basel
Genaue Infos zu den beschriebenen Aktivitäten inklusive Karten und Tourendaten: www.transa.ch/korsika
Fotos: Jonas Jäggy, Ruedi Thomi
S
OR IK
N
W
Hier wandern wir gerade
auf dem GR 20, dem berühmtesten Fernwanderweg Korsikas. Er zieht
sich 180 Kilometer von
Nord nach Süd durchs
Gebirge. Zum Übernachten gibt es Hütten, in deren Nähe man auch sein
Zelt aufschlagen darf.
Philippe Mesmer,
Filialleiter Zürich
Europaallee
A
K
TREKKING
Spezial
57
Korsika-Wochen bei Transa
Infotage in Zürich
Am 3. Juni (14 – 19.30Uhr)
und am 4. Juni (10 – 17 Uhr)
präsentiert sich das offizielle
Tourismusportal für Korsika mit
einem Infostand in der Transa
Filiale Zürich Europaallee. Dort
kannst du dich über Ferienmöglichkeiten und Outdoor-Aktivitäten auf Korsika informieren.
BOULDERN
Auch Liebhaber des seilfreien Kletterns
kommen auf Korsika auf ihre Kosten. Griffiges Gestein findet sich an zahlreichen
Felsen. Erst die Finger langziehen und
dann den Tag mit Chillen am Strand ausklingen lassen – magnifique!
Pesche Wüthrich,
Verkaufsberater Zürich Europaallee
Korsika-Wettbewerb
Beim grossen Wettbewerb
kannst du wertvolle Preise
gewinnen: drei mehrtägige
Korsika-Reisen mit unseren
Partnern.
5fach Punkte
Anlässlich der Korsika-Wochen
bekommen Besitzer einer
TransaCard 5fach Punkte auf
ausgewählte Produkte.
Das sind die Partner:
Visit Corsica ist das offizielle
Tourismusportal für Korsika.
www.visit-corsica.com
Die Vorarlberger «Reisemassschneiderei» Rhomberg ist
Spezialist für Korsika: mit
zahlreichen Angeboten für
Bade- und Aktivurlauber.
www.rhomberg-reisen.com
Corsica Ferries ist die führende
private Fährgesellschaft mit
Überfahrten nach Korsika.
www.corsica-ferries.de
Das Zürcher Unternehmen
Eurotrek bietet Aktivreisen in
ganz Europa an. Etwa Wandern,
Segeln und Paddeln in und um
Korsika. www.eurotrek.ch
Alle Infos zum Programm und zum Wettbewerb: www.transa.ch/korsika-wochen
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58
State of the Art
Von Julian Rohn
Produktklasse
Kindertrage mit trekkingtauglichem Tragesystem und TÜV-Siegel.
Einsatzbereich Bequemer Kleinkindtransport für Wandertouren mit kleinem Gepäck, Ausflüge und Alltag (für Kinder ab etwa 8. Monat, wenn sie
selbstständig sitzen können und eine gute Kopfkontrolle haben).
Status
Die Sänfte unter den Kindertragen.
Hersteller
Deuter Sport GmbH, Gersthofen, Deutschland.
Konzept/Idee
Deuter-Entwicklungsteam um Steve Buffinton, Fabian Rampelmann, Thomas Hilger und Miguel Tiblas; mit Unterstützung durch
den Kinderarzt Dr. Micha Bahr.
Technische
Daten
Gewicht: 3500 g. Gesamtvolumen: 18 l. Masse: 80 x 43 x 34 cm.
Max. Zuladung: 18 kg Kind + 4 kg Gepäck. Material: Super-Polytex
(100 % Polyester), Macro Lite 210 (100 % Nylon). Farbe: black/
granite. Transa Artikelnummer: 083755. Preis: CHF 349.90.
Historie
1898 von Hans Deuter als Lieferant von Briefbeuteln und
Säcken für die königlich-bayerische Post gegründet, entwickelte
sich die Firm a zu einer der bekanntesten Outdoormarken
weltweit. Heute gehören Rucksäcke, Kindertragen, Schlafsäcke
und Accessoires zum Produktportfolio der Deuter Sport GmbH.
In der Zentrale in Gersthofen arbeiten etwa 80 Mitarbeiter,
produziert werden Rucksäcke und Accessoires in Vietnam exklusiv für Deuter – unter Aufsicht der Fair Wear Foundation. Seit
1996 sind Kindertragen im Programm, die seither immer das
TÜV/GS-Siegel für «Geprüfte Sicherheit» tragen. Dafür gilt es,
mechanische (Haltbarkeit) als auch chemische (keine Schadstoffe) Anforderungen zu erfüllen.
Bei der Kid Comfort 3
haben wir das erprobte
Tragesystem unserer
Trekkingrucksäcke genommen und dann aus
Blickrichtung des Kindes eine bequeme
Miguel Tiblas,
Trage dazu gebaut.
Produktmanager Deuter
Dank des Vari-FitSystems können wir
Eltern uns beim Tragen
abwechseln. Und die
Aussicht aus der Trage
hat unser Sohn nur ungern an seine kleine
Schwester weitergegeben. Jenny Keller,
Transa Einkäuferin Kids
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Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.
In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung,
die in ihrer Klasse Standards setzt.
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Referenzprodukt
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zur eingestellten Sitzhöhe und ermöglicht mit
den verstellbaren Fussstützen eine angenehme
Sitzhaltung mit angewinkelten Beinen. So wird
verhindert, dass Blutzirkulation oder Nerven
abgeklemmt werden. Die Fussstützen sind so
konstruiert, dass das Kind nicht aufstehen und
den Träger aus dem Gleichgewicht bringen
kann. Gesichert ist der Passagier über einen
5-Punkt-Gurt mit auffällig gelben Schnallen.
Vorne lädt ein extrabreites Kissen (abnehm- und
waschbar) zum Nickerchen ein.
Tragesystem
Das Vari-Fit-System wurde von den Trekkingrucksäcken übernommen und bietet eine
stufenlose Anpassung für unterschiedliche
Körpergrössen (Rückenlänge: 44 bis 50 cm).
Das bewährte Aircontact-Hohlkammerpolster
leitet mittels Pumpeffekt die warme und
feuchte Luft vom Körper weg. Die Schulterträger
sind anatomisch geformt.
State of the Art
59
Sonnendach
Lässt sich aus der Kopflehne ausklappen.
Hält dank PU-Beschichtung auch Nieselregen ab. Ein wirklich dichter Regenüberzug ist separat erhältlich (CHF 24.90,
Artikelnummer: 083757).
Griffe
Zwei Handgriffe hinten an der Lehne
und vorne zwischen den Schulterträgern
erleichtern das sichere Aufnehmen und
Absetzen der Trage.
Stauraum
Ein grosses RV-Fach unterm Sitz, ein
elastisches Frontfach und eine RVVortasche ergeben 18 Liter Stauraum.
Zwei seitliche Steckfächer halten Kleinigkeiten wie den mitgelieferten Teddy griffbereit. In das flache Rückenfach passt
eine 3-Liter-Trinkblase.
Standfuss
Der stabile Alubügel kann vom Träger mit
der Trage auf dem Rücken eingeklappt
werden. Rastet hörbar ein und bietet gute
Standfestigkeit am Boden.
Hüftgurt
Die Vari-Flex-Hüftflossen folgen der Gehbewegung. Mit der Pull-Forward-Verstellung
lässt sich der Gurt auch bei voller Ladung
gut justieren. Zwei RV-Taschen bieten
Stauraum, hier ist sogar ein Spiegel drin,
der den Blick zum Passagier ermöglicht.
60
Kaufberatung
Der Schuh passt, das Wetter
auch: Traumtag im Oberland.
Rechts: Andy Zollinger im
Beratungsgespräch.
Und was nicht passt,
wird passend gemacht
Wenn der Schuh drückt, ist die Freude am Wandern schnell dahin.
In der Kaufberatung erklärt Transa Mitarbeiter Andreas Zollinger,
wie du das passende Modell fndest – und mit welchen
Kniffs und Tricks sich die Passform verbessern lässt.
Interview: Ingo Wilhelm
Fotos: Ingo Wilhelm, PatitucciPhoto
Kaufberatung
61
«Schuhe sind meine Leidenschaft», sagt Andreas
Zollinger (34), ein gelernter Sportartikelverkäufer.
Von 2007 bis 2011 wohnte Andy mit seiner Frau,
einer Halbkanadierin, in British Columbia.
Der begeisterte Sportler arbeitet als
Verkaufsberater für Schuhe in der Filiale
Zürich Europaallee. Dort betreut er nun auch
die Massanfertigung von Hanwag-Schuhen.
Andy, wie muss man sich eine
Passform-Beratung bei Transa vorstellen?
«Zeigt her eure Füsse»?
Die Füsse sind so verschieden wie die
Menschen. Als erfahrener Verkaufsberater
kann ich einige Eigenschaften und Besonderheiten in der Tat schon beim ersten
Blick erkennen. Zum Beispiel einen eher
breiten oder schmalen Vorderfuss. Aber
natürlich beginnen wir jede Beratung mit
dem Abklären des Einsatzbereichs. Und ich
frage, welches Schuhmodell der Kunde zuvor getragen hat. Das ist ein erster Hinweis
darauf, welcher Leisten passen könnte.
Was genau ist ein Leisten?
Einen Leisten kann man sich vorstellen als
das Modell eines Fusses – entweder aus
Holz oder aus Kunststoff –, um das herum
die Schuhmacher ihre Modelle fertigen.
Tendenziell unterscheiden sich die
Leisten zwischen den Marken. So neigen
italienische Schuster wie Scarpa oder
Aku zu schmalen Leisten, wohingegen
deutsche Marken wie etwa Lowa oder
Meindl einen eher gemässigten Leisten
verwenden. Manche Schuhmodelle
werden aber auch in verschiedenen Leisten angeboten.
Das heisst, ihr habt ein und dasselbe
Schuhmodell für verschiedene
Fussformen im Angebot?
Bei manchen Modellen. So führen wir zum
Beispiel den Lowa Lady neben der normalen Breite auch in der WXL-Version für
besonders breite Füsse. Und den Lowa
Renegade neben der normalen Weite auch
in einer schmalen Version, und zwar für
beide Geschlechter. Grundsätzlich ist das
Transa Sortiment so aufgebaut, dass wir
mit den Modellen verschiedener Hersteller
die ganze Bandbreite an möglichen Pass>
formen abdecken.
62
Kaufberatung
Was ist oberste Priorität bei der Passform?
Der feste Sitz der Ferse. Sie darf, insbesondere beim Bergaufgehen, nicht im
Schuh verrutschen. Sonst kann das zu
Blasen führen. Das Bergaufgehen kannst
du auf der Teststrecke hier in der Filiale
simulieren.
Gibt es Tuning-Tricks, um Fersenschlupf
zu vermeiden?
Der Halt kann, je nachdem, ob du bergauf
oder bergab gehst, mit der Schnürung
optimiert werden. Aber das ist Feintuning
für unterwegs. Wenn du schon beim Anprobieren das Gefühl hast, du rutschst mit
der Ferse, ist höchstwahrscheinlich die
Passform für deinen Fuss nicht optimal.
Und wenn die Ferse sitzt?
Selbstverständlich muss die Länge stimmen. Die Zehen dürfen beim Bergabgehen
nicht anstossen, sonst droht eine Entzündung des Nagelbetts. Auch hier kannst du
mit der Schnürung tunen, indem du den
Rist, also den Fuss rücken, fester einschnürst und somit den gesamten Fuss
am Vorrutschen hinderst. Aber grundsätzlich sollte ein Schuh rundum gut passen,
ohne dass man ihn zu fest schnürt.
Auf der Schuhteststrecke in der Filiale kann man unterschiedliche Modelle testen.
«Oberste Priorität bei der
Passform hat der feste
Sitz der Ferse. Sie
darf nicht im Schuh
verrutschen. Sonst
drohen Blasen.»
Länge passt also. Und die Breite?
Der Vorderfuss sollte seitlich kompakt
sitzen, um genug Kontrolle beim Gehen
ausüben zu können – aber auch wieder
nicht so fest, dass Druckstellen entstehen.
Dabei musst du bedenken, dass der Fuss
beim Wandern noch anschwillt. Das Volumen ist ebenfalls wichtig für die Kontrolle:
Gegen zu viel Luft helfen spezielle Einlegesohlen. Ist der Vorderschuh zu flach,
kann das beim Abrollen zu Druckstellen
auf den Zehen führen.
Eine Bekannte von mir hat sich kürzlich
einen Herren-Wanderschuh gekauft, weil
sie so grosse Füsse hat …
Dazu würde ich nur in Ausnahmefällen
raten. Denn Männer- und Frauenfüsse
unterscheiden sich in der Anatomie recht
stark. Scarpa und Aku fertigen ihre
Schuhe teilweise über einem Unisex-
Leisten. Da dürfen getrost die Damen
bei den Herrengrössen wildern und natürlich auch umgekehrt.
Kann man das Volumen auch mit der
Dicke der Socken kontrollieren?
Theoretisch geht das. Aber ich empfehle
generell, etwas dickere Socken zu tragen.
Sie absorbieren mehr Schweiss und sind
an neuralgischen Punkten wie etwa an den
Zehen und an der Ferse verstärkt. Idealerweise probierst du Schuhe mit denselben
Socken an, die du auch beim Wandern
trägst.
Also wenn möglich eigene Socken zur
Anprobe mitbringen. Was noch?
Genügend Zeit. Eine Stunde kann für einen Schuhkauf durchaus angebracht sein.
Denn du solltest in Ruhe verschiedene
Modelle ausprobieren. Und ich rate jedem
Kunden, nicht nur die Teststrecke, sondern ruhig mal eine Viertelstunde lang in
der Filiale spazieren zu gehen.
Die Länge muss stimmen.
Muss man Wanderschuhe heute
eigentlich noch einlaufen, ehe man auf
grosse Tour damit geht?
Ja. Leder wird mit der Zeit geschmeidig.
Umgekehrt gewöhnt sich der Fuss auch
an den Schuh. Vier etwa zweistündige
Wanderungen sollte man zum Einlaufen
aufbringen.
Kaufberatung
63
«Im Beratungsgespräch
muss ich meist gar nicht
viel zu den Einlegesohlen
sagen. Denn die Kunden
spüren die Vorteile sofort
am eigenen Fuss.»
Druckmessung für eine orthopädische Einlegesohle.
Kann man sagen, dass reine Lederschuhe
besser passen als solche mit Gore-Tex?
Oder umgekehrt?
Reines Leder passt sich wesentlich besser
der Fussform an. Allerdings ist bei der
Frage, ob Gore-Tex oder nicht, der Anwendungsbereich entscheidender als die Passformfrage. Für chronisch feuchte Touren
wie ein Trekking in Schweden würde ich zu
Gore-Tex raten, weil ein reiner Lederschuh
auf die Dauer nicht dicht hält. Auf eher
trockenen Touren wie dem Jakobsweg
würde ich auf Gore-Tex verzichten, wegen
des besseren Fussklimas. Jedenfalls
haben wir viele Schuhmodelle in beiden
Varianten: mit und ohne Gore-Tex.
Und wenn der Schuh sich bei der Anprobe
noch nicht perfekt anfühlt?
Eine extrem wichtige Massnahme, um die
Auch Sporteinlagen gibt es für verschiedene Fussformen.
Passform zu verbessern, sind Einlegesohlen. Die von den Herstellern mitgelieferten Innensohlen bieten viel zu wenig
Unterstützung des Fusses und führen
dadurch zu ungünstiger Druckverteilung.
Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den
Vorderfüssen sind die häufigsten Beschwerden beim Wandern. Beides kann
mit der passenden Einlegesohle minimiert
werden. Ob eine optimierte Sporteinlage
oder eine massgefertigte Orthopädiesohle
mehr Sinn macht, kommt auf den Fuss
und die Symptomatik an.
Worin unterscheiden sich Einlegesohlen?
Da kein Fuss dem anderen gleicht, hat
Sidas die 3Feet entwickelt, die es in drei
Profilen gibt. Somit können wir die für dich
passende Sohle auswählen, um die biomechanische Funktionalität zu optimieren.
Dies führt zu einer deutlichen Entlastung
des Fusses durch eine gleichmässige
Druckverteilung, und damit ergibt sich
ein erhöhter Gehkomfort. Im Beratungsgespräch muss ich meist gar nicht viel
zu den Einlegesohlen sagen. Denn die
Kunden spüren die Vorteile sofort am
eigenen Fuss. Rund 80 Prozent der
Wanderschuh-Käufer nehmen so eine
Einlegesohle gleich mit dazu. Die rund
60 Franken sind wirklich gut investiert.
Erspare ich mir mit solchen
Einlegesohlen eventuell auch den
Gang zum Orthopäden?
Die Sidas-Einlegesohlen sind reine
Komfort-Optimierer. Sie unterstützen die
Füsse, können aber keine Fehlstellungen
korrigieren oder gar heilen. Wir empfehlen
daher regelmässige Fussgymnastik, >
64
Kaufberatung
«Neuerdings bieten wir
auch massgefertigte
Wanderschuhe von
Hanwag an – individuelle
Passform nicht nur für
Problemfüsse.»
Der Experte weiss, wie man durch Schnürung die Passform verbessert.
um die Muskeln in den Füssen und am
Sprung gelenk zu stärken. Bringt eine
Sport einlage nicht den gewünschten
Effekt, verspricht die Anfertigung einer
orthopädischen Masseinlage den erwarteten Erfolg. Hier arbeiten wir mit der
Firma SwissBioMechanics zusammen.
Wie komme ich an so eine orthopädische
Einlegesohle?
Wir machen in der Filiale auf einer speziellen Platte eine dynamische Fussdruckmessung. Damit stellen wir am Computer
die Druckverteilung beim Gehen dar. Diese
Daten schicken wir an SwissBioMechanics
– zusammen mit einem Datenblatt über
Beschwerden und über sichtbare Fehlstellungen wie etwa X- oder O-Beine. Anhand
der Daten werden die Sohlen CNC-gesteuert aus einem EVA-Rohling gefräst. Der
Preis pro Paar beträgt rund 400 Franken.
Mit solchen Spreizern lässt sich das
Leder nachträglich punktuell weiten.
Ein stolzer Preis …
Ja, aber nach einer etwa achtwöchigen
Eingewöhnungsphase liegt die Erfolgsquote bei nahezu 100 Prozent. Heisst: Die
Fussbeschwerden verschwinden. Wer
darüber hinaus Probleme mit den Knien,
der Hüfte oder der Wirbelsäule hat, sollte
zunächst zum Arzt gehen, da sich dahinter
ein medizinisches Problem verbergen
könnte, zum Beispiel ungleich lange
Beine. Aber in vielen Fällen können orthopädische Einlegesohlen Schmerzen oder
Verspannungen im ganzen Bewegungsapparat verhindern, bis hinauf in die
Nackenwirbelsäule.
unterschieden von etwa sieben Millimetern, was einer ganzen Schuhgrösse
entspricht. Da sind wir als Spezialisten
gefragt: Es geht im Grunde immer darum,
das Zusammenspiel von Schuh, Einlegesohle und Socken auf den Fuss abzustimmen. Für Menschen mit einem ausgeprägten Längenunterschied kann ein
massgefertigter Schuh eine gute Lösung
sein.
Apropos ungleich: Was macht man bei
zwei unterschiedlich langen Füssen?
Bei den meisten Menschen ist ein Fuss
zwei oder drei Millimeter länger als der
andere. Problematisch wird es ab Längen-
Massgeschneiderte Wanderschuhe?
Gibt es das?
Wir bieten neuerdings das System «Real
Custom Made» von Hanwag an. Dafür erzeugen wir hier in der Filiale* an einem
speziellen Scanner ein dreidimensionales
Abbild der Füsse. Die Scandaten gehen
mit Fotos und einem Protokoll in die
Hanwag-Zentrale in Vierkirchen bei München. Dort wird anhand der digitalisierten
Dafür wird der Schuh 24 Stunden lang
in der Transa Werkstatt behandelt.
Ein anderes Gerät kann den Schuh am
Knöchel weiten, wenn er dort drückt.
*Bitte telefonische Voranmeldung unter 0848 0848 11.
Kaufberatung
65
Zum Beispiel Menschen, die bisher Mühe
hatten, den perfekten Wanderschuh zu
finden. Oder solche, die sehr viel wandern
und sich daher den exklusiven Tragekomfort eines Massschuhs gönnen möchten.
Mit dem Real-Custom-Made-Konzept
können wir nahezu jedes Bedürfnis
ab decken. Hanwag führt übrigens als
einziger Hersteller im Standardsortiment
Modelle, die speziell für einen Hallux
valgus konstruiert sind.
Fussscan für Real Custom Made.
Füsse ein individueller Holzleisten gefräst:
dein ganz persönlicher Leisten, um den
herum Hanwag dann deinen Schuh anfertigt. Nach sechs bis acht Wochen kannst
du deinen individuellen Wanderschuh hier
bei Transa abholen.
Funktioniert das mit allen HanwagModellen?
Wir bieten Hanwag Real Custom Made
zunächst beim Modell Ancash an, einem
stabilen Bergwanderschuh. Und zwar als
Herren- und als Damenmodell sowie in
Vollleder oder mit Gore-Tex. Der Preis liegt
jeweils bei 1299 Franken. Ab der zweiten
Bestellung wird es günstiger, denn dann
hat Hanwag deinen Leisten ja schon auf
Lager. Ausserdem ist das erste Wiederbesohlen im Kaufpreis inklusive. Aller-
Anhand der Scandaten fertigt Hanwag
dann einen individuellen Leisten.
dings sollten auch mass geschneiderte
Schuhe eine extra Einlegesohle bekommen. Idealerweise schickt man sie zusammen mit den Daten zu Hanwag, damit sie
beim Bau des Schuhs gleich mit berücksichtigt werden kann.
Wer wird so viel Geld in Wanderschuhe
investieren?
Hallux was?
So heisst es, wenn das Grosszehen-Grundgelenk schief steht. Dadurch entsteht eine
Art Überbein, das eine Druckstelle erzeugt. Vor allem Frauen – und zwar jede
vierte bis fünfte – leiden darunter. Hanwag
hat einen speziellen Hallux-valgus-Leisten
entwickelt, der zurzeit für drei Schuhmodelle angewendet wird: vom Trail-Halbschuh Belorado Bunion über den Leichtwanderschuh Alta Bunion bis hin zum
Trekkingmodell Tatra Bunion, jeweils in
Männer- und Frauenversionen.
Entscheidet über die Passform nicht
schlussendlich der Berg? Was könnt ihr
machen, wenn ein Schuh trotz aller
Sorgfalt bei der Auswahl und trotz allen
Tunings drückt?
Das kommt zum Glück nur sehr selten vor.
Falls doch, können wir den Schuh an den
Druckstellen bis zu einem gewissen Grad
nachträglich weiten. Das geschieht quasi
über Nacht hier bei uns in der Filialwerkstatt an speziellen Geräten. Leder ist ja
<
lernfähig.
Wir machen
Aktivferien!
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66
Hersteller
Tatonka: seit über 20 Jahren im Zeichen des Bisons unterwegs.
Hersteller
67
In Schwaben erdacht,
in Saigon gemacht
Keep rollin’:
Tatonka Barrel
Roller M.*
Im deutschen Familienbetrieb entworfen und fair produziert
in eigenen Fabriken in Vietnam: Tatonka versorgt Reisende mit
hochwertiger Ausrüstung vom Rucksack bis zum Edelstahl-Kochset.
Text: Julian Rohn | Fotos: Archiv Tatonka
O
b Kevin Costner eigentlich weiss, dass er einer Outdoorfirma
den Namen verpasste? Vermutlich nicht. Doch der US-Schauspieler gewann Anfang der 1990er-Jahre mit seinem Indianerepos «Der mit dem Wolf tanzt» nicht nur sieben Oscars, sondern
inspirierte auch im bayerisch-schwäbischen Dasing bei Augsburg
einen gewissen Winfried Schechinger. Im Film spielt Costner einen
Weissen, der sich mit den Sioux-Indianern anfreundet. «Tatonka» –
«Bison» ist das erste Wort, das er in der Sprache des nordamerikanischen Indianerstamms lernt. Der Film ist damals in aller Munde,
und weil der Bison für Freiheit, Wildnis und Lebendigkeit steht,
wählte Schechinger das Wort als Namen für seine neue Marke.
Der Unternehmer hatte zunächst mit seiner ersten Firma Mountain
Sport GmbH als Vertrieb für andere Marken in der Outdoorbranche
begonnen. Durch den direkten Kontakt mit der Branche weiss er,
was gefragt ist, und beginnt nach einer Weile, selbst Produkte zu
entwickeln. Als er 1993 schliesslich Tatonka ins Leben ruft, gehören zur ersten Auswahl robuste Trekkingrucksäcke, preisgünstige
Zelte und praktische Reiseaccessoires.
Über 20 Jahre später gehört Tatonka zu den wichtigsten Herstellern
im Bereich Outdoor. Zwei Dinge fallen dabei auf. Erstens: Es ist
noch immer ein Familienbetrieb. Während andere Hersteller von
grösseren Konzernen aufgekauft wurden, hat bei Tatonka einfach
*Transa Artikelnummer 085233, CHF 219.90.
die nächste Generation übernommen. Seit November 2004 leitet
Andreas Schechinger, der ältere Sohn des Firmengründers, die
Tatonka GmbH als Geschäftsführer. Auch sein Bruder Markus
arbeitet im Vertrieb des Unternehmens.
Haltbarkeit wichtiger als Ultralight
Das Profil von Tatonka hat sich auch unter der jüngeren Generation
nicht grundlegend geändert. Andreas Schechinger beschreibt es
so: «Wir sind die Marke für Reisende. Alles, was man für unterwegs
braucht, gibt es bei uns.» Bei Transa findet man deshalb TatonkaKlassiker wie den Trekkingrucksack Yukon oder die Tunnelzelte der
Alaska-Serie. Solide verarbeitete Ausrüstung mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders gefragt sind auch die kleinen Helfer:
Accessoires wie Reisenecessaires, Regenhüllen, Gamaschen,
Portemonnaies, Gürtel mit verstecktem Wertsachenfach oder Kochgeschirr aus Edelstahl. Die speziell für den Outdooreinsatz konzipierten Erste-Hilfe-Sets sieht man praktisch bei jeder Hüttentour.
Seit 2003 produziert Tatonka auch eine Bekleidungslinie.
Aber egal welches Produktsegment: Technische Spielereien oder
Ultralight-Versionen sucht man vergebens. «Outdoor bedeutet für
uns, etwas zu erleben und Eindrücke zu speichern, die man ein >
68
Hersteller
Tatonka macht Ausrüstung für Reisende und hat ...
«Outdoor bedeutet für uns,
etwas zu erleben und
Eindrücke zu speichern, die
man ein Leben lang nicht
vergisst.» Andreas Schechinger,
... seit 2003 hat auch eine eigene Bekleidungslinie.
Geschäftsführer Tatonka
Leben lang nicht vergisst – und nicht schneller, weiter, höher», sagt
Andrea s Schechinger. Qualität und Haltbarkeit der Produkte
kommen für ihn deshalb an erster Stelle – vor Gewichtsoptimierung
oder High-End-Design.
Eigene Produktion in Vietnam
Der zweite spannende Unterschied zu anderen Herstellern: Die
Produktionsbetriebe in Vietnam gehören Tatonka zu 100 Prozent.
Noch vor der Markengründung hatte Schechinger senior eine erste
Produktionsstätte in Saigon gekauft und umgebaut. Vergilbte Fotos
in grossen Bilderrahmen im Tatonka-Hauptsitz bezeugen, dass dabei der Chef einst persönlich die Schaufel geschwungen hat. Inzwischen sind es zwei Betriebe, einer in Saigon und einer in Binh
Dinh. Die eigenen Fabriken haben einen wichtigen Grund: So weiss
Tatonka wirklich, unter welchen Umständen produziert wird, ist
über alle Abläufe informiert und kann jederzeit reagieren. Nicht nur
hohe Qualität ist gewährleistet, auch Umweltstandards können
besser eingehalten und überprüft werden. Seit 2011 ist die Produktion in Vietnam vom TÜV Rheinland nach SA 8000 zertifiziert.
Diese Norm basiert auf Arbeits- und Sozialstandards der UN-Menschenrechtskonventionen. Die ausschliesslich erwachsenen Angestellten – derzeit 900 – sind fest bei der eigenen Produktionsstätte
Mountech angestellt und für ihre Aufgaben ausgebildet. Es gibt
klar regulierte Arbeits- und Pausenzeiten, überdurchschnittlichen
Urlaubsanspruch, feste Gehalts- und Überstundenregelungen. Alle
Mitarbeiter bekommen ein kostenloses Mittagessen – und nach
mehr als zwei Überstunden gibt es noch ein Abendessen. Alle
Meilensteine von Tatonka
1981
Gründung der
Mountain Sport
GmbH durch Winfried Schechinger in
Deutschland.
1989
Aufbau einer ersten
Produktionsstätte
in Vietnam mit 250
Mitarbeitern. Umzug
ins Firmengebäude
nach Dasing.
1993
Gründung der Marke
Tatonka und Registrierung der Firma
Mountech Co. Ltd. in
Vietnam.
1996
Neubau eines
Werks in Vietnam.
Entwicklung der
Zeltserie Alaska.
1998
Die Schweiz wird
direkt beliefert und
hat eigene Vertreter.
2002
Markteinführung
des Trekkingrucksacks Yukon mit
V2-Tragesystem.
2003
Beginn der eigenen
Herstellung von
Fleece- und Softshellbekleidung.
Hersteller
Aussenstelle Saigon: Die eigene Fertigung in Vietnam ...
Tatonka-Klassiker I:
Trekkingrucksack Yukon 60.*
... erfüllt hohe Umwelt- und Sozialstandards.
Tatonka-Klassiker II:
First Aid Basic.**
Tatonka-Klassiker III:
Edelstahl-Kochset Kettle 2.5.***
halbe Jahr kontrolliert der TÜV, dass die Norm weiter eingehalten
wird – nach drei Jahren ist eine neue Zertifizierung nötig. Darüber
hinaus gewährt Tatonka weitere Einblicke. Unter dem Schlagwort
«Open Factory» sind Verbraucher, Händler oder Journalisten eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen. Dafür meldet man sich über
die Website openfactory.tatonka.com an und lässt sich immer freitags durch den laufenden Produktionsbetrieb führen – etwa wenn
man auf seinem Backpackingtrip mal in Saigon vorbeikommt.
Den Sioux etwas zurückgeben
Das Herz der Firma liegt in einem unscheinbaren Firmengebäude
im Dasinger Industriegebiet. Rund 75 Angestellte kümmern sich
um Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb, Service und Lager.
2004
Andreas Schechinger übernimmt die
Geschäftsleitung
von seinem Vater
Winfried Schechinger.
2010
Tatonka präsentiert das Projekt
«Open Factory»
und lädt Besucher
in die Produktion in
Vietnam ein.
2011
Mountech Co. Ltd.
wird nach dem
SA 8000-Standard
zertifziert. Erste
Besucher in der
Open Factory.
69
Hier spürt man das Familienunternehmen. Morgens trifft man sich
beim gemeinsamen Frühstück, das für alle Angestellten kostenlos
ist. Und im Sommer wird in der Mittagspause gelegentlich der Grill
angeworfen. Wenn der Chef nicht gerade in Vietnam ist, verlegt er
schon mal persönlich die neuen LAN-Kabel in den Büros oder
wechselt kaputte Glühbirnen. Seine Tür am Ende des Ganges steht
immer offen. Rückfragen können schnell erledigt werden.
Und was ist eigentlich mit den Sioux, aus deren Sprache sich die
Firma den Namen lieh? Die profitieren auch vom Familendenken
der Marke. Zusammen mit dem Verein Tatanka Oyate hilft Tatonka
seit mehr als zehn Jahren den Lakota Sioux in ihrem Kampf, ihre
Kultur und Sprache zu erhalten. Durch die Unterstützung konnten
unter anderem Lehrbücher für die Lakota-Sprache entwickelt und
<
Sprachcamps für Kinder finanziert werden.
2012
Sozialstandards
bei Tatonka durch
MADE-BY verifziert.
2013
20-jähriges
Jubiläum der Marke
Tatonka.
2014
Erneuerung der
SA 8000-Zertifzierung für Mountech
Co. Ltd.
*Transa Artikelnummer 113144, CHF 289.90. **Artikelnummer 067938, CHF 34.90. *** Artikelnummer 033664, CHF 39.90.
2015
Mountech Co. Ltd.
eröffnet ein zweites
Werk in der Provinz
Binh Dinh (Vietnam,
650 km nördlich von
Saigon).
70
Mitarbeiterin
Mitarbeiterin
71
Leinen
los!
Outdoorsport in der Schweiz ganz ohne Berge? Wie das geht,
zeigt Verkaufsberaterin Barbara Emmenegger aus Basel.
Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Barbara Emmenegger
trammer Wind fährt durch die dichtgeholten Segel
der Jolle, in flottem Tempo durchschneidet der
schlanke Bug die Wellen. Eine frische Brise fegt über
den Bielersee, kräuselt das Wasser, wirft kleine
Schaumkronen auf. Am fernen Ufer, am Jurasüdfuss
leuchten die Weinberge, Wolkenfetzen jagen über den Himmel.
Hart am Wind hält das kleine Boot Kurs aufs Nordufer, die Jolle
fliegt förmlich dahin. Und Barbara Emmegger strahlt. Sie ist in
ihrem Element.
S
stellen, Liegeplätzen, Sturmwarndienst, Restaurants in Wassernähe. Damit ist die Schweiz mitten in Europa eines der
attraktivsten und grössten Binnenwassersportreviere, eingebettet
in eine aussergewöhnlich vielfältige Szenerie mit guten Windverhältnissen. Die Segelreviere gefallen mit Noblesse und
spektakulären Aussichten. «Im Tessin kann man in mediterranem
Ambiente segeln, auf dem Silvaplanasee im Engadin auf hochalpinen 1800 Meter Höhe und beim Thunersee geniesst man das
unvergessliche Panorama auf Eiger, Mönch und Jungfrau.»
Mehr als Matterhorn
Exotin unter Bergsportlern
Die Schweiz ist ein Land der Berge. Die Alpen sind verankert in
Kultur und Gesellschaft, Teil der Nationalhymne und UNESCOWelterbe, sie prägen das Bild der Schweiz. Barbara Emmenegger,
30 Jahre alt und Detailhandelsfachfrau bei Transa in Basel, findet, dass ihr Heimatland mehr zu bieten hat als Matterhorn und
Aletschgletscher. «Die Schweiz ist ein grossartiges Segelrevier»,
schwärmt Barbara und meint damit nicht nur Bodensee
und Genfersee. 20 wunderschöne Seen mit einer
Grösse von mindestens fünf Quadratkilometer
ergeben zusammen eine für den Wassersport
nutzbare Wasserfläche von mehr als 2000
Quadratkilometer.
Allen Seen gemeinsam ist eine nahezu
perfekte Infrastruktur für Wassersportler mit zahlreichen Häfen, Anlege-
Als Seglerin ist Barbara bei Transa eine Exotin unter Bergsportlern,
die Mehrzahl ihrer Mitarbeiter und Kunden sind Kletterer, Wanderer,
Mountainbiker oder Bergsteiger. «Trotzdem habe ich immer wieder
Segelkunden, obwohl wir bei Transa keine typische Segelbekleidung
verkaufen.» Barbara arbeitet in der «Dreizehn», im Aeschengraben
13, der Basler Hausnummer für Bekleidung, Schuhe und Alpin.
«Prinzipiell eignet sich zum Segeln unser gesamtes Sortiment an
wasserdichter Bekleidung», erklärt Barbara. «Ich segle mit einer
Jacke und Hose aus unserem Arc’teryx-Shop. Die funktionieren
perfekt, auch bei rauem Wetter!»
Ein eigenes Boot besitzt Barbara nicht, das ist ihr zu kostspielig. Ist
Segeln ein Sport für Gutbetuchte? «Ein Segelboot mieten ist eine
gute Alternative», meint Barbara. Diesen Sommer möchte sie
Mitglied bei Sailbox werden, einem Boat-Sharing-Dienst für Segelfreunde mit 26 modernen Jachten an 20 Schweizer Standorten. >
72
Mitarbeiterin
Ist meist mit dem Velo da – Barbara
vor der Basler Transa Filiale.
Der nächste Winter kommt bestimmt, und dann tauscht Barbara
gern die Jacht gegen das Iglu.
Transa und Sailbox sind Kooperationspartner. Nicht nur Mitarbeiter,
auch die Besitzer einer TransaCard kommen in den Genuss einer
reduzierten Eintrittsgebühr (siehe auch Seite 55). «Du schaust, ob
ein Schiffli am Zürisee frei ist. Dann reservierst du online für
bestimmte Stunden, und los geht’s. Fast alle Liegeplätze sind mit
dem ÖV erreichbar. Einfacher und günstiger geht Segeln nicht!»
Von klein auf bei Transa
Barbara wuchs, zunächst ganz ohne Segelleidenschaft, im Baselland, in Binningen auf. Erste Outdoorerfahrungen sammelte
sie bei den Wölfen und mit ihrer Familie. «Als Kind war ich regelmässig wandern und in Höhlen in der ganzen Schweiz unterwegs.»
Mit Rucksack, Seil und Höhlenlampe fuhren Barbara, ihr Bruder
Florian und ihre Eltern mit dem Zug durch die Schweiz, auf der
Suche nach für sie neuen, unbekannten Höhlen. «Fast jedes
Wochenende kochten wir mit unserem Pfadikessel auf dem Feuer.» Nach Abschluss der Steiner-Schule jobbte Barbara im Service
und bereiste mit einem Interrail-Ticket Südeuropa. Transa in Basel
kannte sie schon von Kind auf und bewarb sich 2007 um eine
Lehrstelle. «Ich dachte, das passt gut.» Es passte sehr gut. Barbara absolvierte eine dreijährige Lehrzeit zur Detailhandelsfachfrau
auf Sportartikel. Sie erhielt anschliessend eine Festanstellung,
erlebte den Umbau zur Zwillingsfiliale Aeschengraben 9 und 13.
Vormittags wickelt Barbara im Büro Reparaturen, Bestellungen,
Sonderbestellungen und Reklamationen ab. Nachmittags steht sie
auf der Verkaufsfläche und betreut nebenbei noch zwei Lernende.
«Als Kind war ich regelmässig
wandern und in Höhlen in der ganzen
Schweiz unterwegs.»
Innert einer Autostunde könnte Barbara von Basel aus ein halbes
Dutzend Seen erreichen, aber meist fährt sie von Frühjahr bis
Herbst zum Bielersee. Gemeinsam mit ihrem Freund und ihrem
Bruder hat sie dort ihren Segelschein gemacht. Der Bielersee ist
neben dem Neuenburgersee und dem Murtensee einer der drei
grossen Juraseen und gilt als perfektes Anfängerrevier. Die drei
Seen zählen zu den windreichsten Gewässern der Schweiz. Der
Bielersee ist 39,3 Quadratkilometer gross, bietet nicht weniger
als 36 Jachthäfen und der nach Westen offene See kanalisiert
den Westwind dem Jura entlang, sodass Windstärken von bis zu
sechs Beaufort keine Seltenheit sind. Nicht umsonst haben sich
um Biel herum viele Segelschulen niedergelassen.
Segeln für die Sinne
Vor allem im Frühjahr und Sommer geniesst Barbara die Stunden
auf dem Wasser. Barbara leidet unter starkem Heuschnupfen,
auf dem Bielersee kann sie durchatmen. «Das Segeln spricht
viele meiner Sinne an. Ich spüre den Wellengang, fühle die Sonne, höre den Wind und schmecke das Wasser. Dazu ein gutes
Mitarbeiterin
73
Foto: patma145/Fotolia.com
Picknick an Bord und ich kann alles rings um mich vergessen,
meine Sorgen parkieren im Hafen.» Ungemütlich wird es auf dem
Bielersee, wenn der gefürchtete Joran stürmt, ein heftiger Jurafallwind mit gefährlichen Böen. «Dann zahlt es sich aus, wenn
das Teamwork stimmt.» Deshalb übt Barbara bei jeder Ausfahrt
auch Sicherheitsmanöver wie «Mensch über Bord».
Ganz ohne Berge kommt auch Barbaras Leben nicht aus. Im
pollen freien Winte r zieht es Barbara in die Alpen. Zum
Schneeschuhwandern, Ski- und Schlittenfahren. Dazu kommt
ein weiteres extravagantes Hobby. «Ich baue im Winter gerne
Iglus und schlafe natürlich auch darin.» Vor vier Jahren hat
Barbara mit dem Iglubau begonnen, beim Transa Iglu Festival.
Alle Filialen kämpften um die Trophäe für das schönste Iglu. Alle
Kollegen haben Schnee gestampft, gesägt, geschaufelt und die
Schneesteine übereinandergeschichtet. «Wir Basler haben gewonnen», berichtet Barbara stolz. Seitdem baut sie jeden Winter,
wenn die Schneeverhältnisse passen, ein eigenes Schneehaus.
Sechs Stunden braucht sie von der Grundsteinlegung bis zum
Richtfest. Ein paar Tricks von der Iglu-Baustelle? «In den tiefen
Schichten ist der Schnee meist am stabilsten. Ein Schneesteinbruch ist mindestens 1,70 Meter tief.» Zum Schlafen im eiskalten Iglu empfiehlt Barbara zwei kleine PET-Flaschen mit
heissem Wasser. «Eine für die Füsse, die andere für die Hände.»
Das Richtfest des Schneehauses feiert Barbara in der Regel –
nicht ganz gemäss den Inuit-Traditionen – mit einem Kafi Luz.
Zum Segeln eine Wucht: die Schweizer Alpenseen.
Auf hoher See
Im Basler Nicht-Outdoor-Alltag ist Barbara Emmenegger Saisonkarteninhaberin beim FC Basel mit einem Platz im Block B,
gegenüber der Muttenzer Kurve. Und zur Basler Fastnacht ist
sie drei Tage rund um die Uhr mit ihrem «Schissdräck-Zügli»
unterwegs. Das ist für eine Baslerin (aus Binningen) wenig überraschend. Ihre Leidenschaft für Wasser, Wind und Segel schon
eher. Seit Barbara neun Jahre alt ist, macht sie jedes Jahr Urlaub
auf Tinos, einer kleinen Kykladeninsel im Ägäischen Meer. Die
Insel ist nur per Schiff erreichbar. Dort machte sie als Kind ihre
ersten Segelerfahrungen, eine Charterrundfahrt mit einem alten
Zweimaster. Und dort entsprang auch der Wunsch, einmal selbst
den Segelschein zu machen. «Mein Traum ist, einmal selbst um
die Kykladeninseln zu segeln.» Deshalb hat sie begonnen, in
Basel für den Hochsee-Segelschein zu lernen. Im nächsten
Winter möchte sie die Theorieprüfung ablegen und danach fehlen
noch 1000 Seemeilen für den endgültigen Stempel. Bis dahin
<
begnügt sich Barbara gerne mit dem Bielersee.
74
Lesertour
Text und Fotos: Dirk Steuerwald
So faszinierend das Jahrhundertbauwerk Basistunnel auch ist:
Wer den Gotthard nur mit der Bahn unterquert, lässt sich
vieles entgehen. Eine Gruppe von Transa Mitarbeitenden hat die
nächste 4-Seasons.ch-Lesertour erkundet: zu Fuss über das
Gotthard-Massiv und mit Tempo 200 wieder zurück.
Lesertour
Drüber
und
drunter
75
76
Lesertour
B
ergführer Benno malt mit
seinem Finger den Weg in
die Karte. Vom nördlichen
Tunnelportal in Erstfeld streift er über das
Gotthard-Massiv und orakelt: «In fünf Tagen stehen wir am Südportal in Biasca.»
Freudiges Nicken in der sechsköpfigen
Runde. Für uns alle ist der Weg das Ziel,
andernfalls hätten wir einfach im Zug
sitzen bleiben können und wären innert
17 Minuten in Biasca angekommen.
Am Bahnhof wirbt ein SBB-Plakat:
«Schweizer sind zielstrebig, selbst wenn
ein Berg im Weg steht.» Ob das stimmt,
muss sich erst zeigen: Vor dem Bahnhofsdach ergiesst sich ein dichter Regenvorhang. Die Antwort kennen wir alle:
«Raus. Aber richtig!» Also Kapuzen aufgesetzt und nichts wie los! Plitsch-platsch,
die Schritte auf dem Wald- und Wiesenboden wirken meditativ. Der Hochnebel
macht kurzsichtig und schärft den Blick
nach innen. Jeder hängt seinen Gedanken
nach. Manch einer wird den Kopf sortieren
und in den Ferien ankommen.
das Alpentaxi den Weg dorthin – wie noch
mehrmals bei diesem Gotthard-Trekking
vermeiden wir dadurch weite Gehstrecken
über Fahrstrassen. Zaghaft spickt die
Sonne über dem Pausenplatz durch ein
Wolkenfenster. Schlagartig hellt sich die
Stimmung auf. Der Aufstieg zur Etzlihütte
ist unterhaltsam. Allgemeiner Small Talk
wandelt sich in Gespräche über Touren,
Ausrüstung und Alltag. Aus sieben Individuen beginnt sich eine Gruppe zu formen.
Hüttenwirt René empfängt uns mit dem
Badethermometer in der Hand. Hinter ihm
dampft der Hot Pot mit 39 Grad warmem
Wasser. In Nullkommanix sitzen sieben
Gotthard-Überquerer im hölzernen Rund.
Beim Holzscheit-Nachlegen setzt Matthias
noch eins drauf und legt sich in den eiskalten Hüttenbrunnen. Die Gruppendynamik
tut ihr Übriges. Nach und nach traut sich
jeder den Seitensprung. Das Gruppeneis
ist endgültig gebrochen. Während sich die
Sonne dem Zackengrat des Bristen nähert,
erklärt Benno den morgigen Aufstieg über
die Mittelplatten. Der Sonnenuntergang im
Badefass wird vom Nachtessen in Renés
gemütlicher Stube abgelöst. Dass vom
Kalbsgeschnetzelten nichts übrig bleibt,
spricht für sich.
Das scheint auch Petrus zu gefallen, denn
er beginnt den nächsten Tag mit stahl>
blauem Himmel. Das reichhaltige
Eineinhalb Stunden für zwei Minuten
Nach den ersten eineinhalb Stunden bleiben wir an einem Lüftungsstollen für den
Basistunnel stehen. «Bis da anne brucht
de Zug öppe zwöi Minute», verdeutlicht
Benno. Eine weitere Minute bräuchte er
bis unter den Zmittags-Platz. Uns verkürzt
Erstes Etappenziel
der Fünf-Tages-Tour
ist die Etzlihütte.
Für uns ist der Weg das Ziel. Sonst hätten wir
auch einfach im Zug sitzen bleiben können und
wären innert 17 Minuten in Biasca angekommen.
Lesertour
Der Tisch ist reserviert, die
Gerstensuppe serviert.
Unser Ziel stets vor Augen:
die Sonnenstube der Schweiz.
Eine runde Sache:
Hot Pot der Etzlihütte.
Ist der Himmel mal grau,
strahlt alles umso bunter.
77
78
Reise
Frühstück stellt die nötige Energie für den
Aufstieg auf den Mittelplatten. Mit dem
Kamm zwischen Piz Nair und Chrüzlistock
erreichen wir die Grenze vom Kanton Uri
zu Graubünden. Hier weitet sich der Blick
auf das Val Milà und den zerklüfteten Aufbau des Chrüzlistocks.
Zwei Kilometer über der Baustelle
Auch an seinem Gipfel geht es drunter und
drüber: Während wir auf 2709 Meter
Seehöhe den fantastischen Ausblick auf
die Surselva geniessen, finden zwei Kilometer unter unseren Sohlen die letzten
Arbeiten am Basistunnel statt. Benno
erklärt uns auf einer geologischen Karte,
durch welche Gesteinsschichten der Tunnel gebohrt wurde. Regelmässig eingestreute Infos zu einem der weltweit längsten Eisenbahntunnel machen diese
Alpenhauptkamm-Überquerung zu etwas
ganz Besonderem.
Während die 4-Seasons.ch-Lesertouren im
August stattfinden werden (siehe Kasten),
sind wir für unsere Erkundungstour anfangs Juni unterwegs. Jetzt, im Frühsommer, ist der Abstieg ins Val Milà noch mit
Altschneefeldern gesprenkelt. Jubelnd
und jauchzend rutschen wir darauf hinab.
Im Tal angekommen, bringt uns die
Rhätische Bahn nach Sedrun, wo die unvorstellbaren Bauarbeiten tief im Boden
greifbarer werden. Im Besucherzentrum
Galleria Alpina erklären Bilder, Ausstellungsstücke und Animationen das Jahrhundertbauwerk anschaulich.
Auf der Königsetappe
mit Kaiserwetter.
Pinke Blüten im Dauergrau
Den nächsten Tag beginnt Petrus trüb und
regnerisch. Vom Lukmanierpass schlängelt
sich der Steig zwischen dichten Nestern
aus Alpenrosen durch die wolkenverhangene Landschaft. Im diffusen Licht leuchten die pinken Blüten noch intensiver. Dabei bilden sie einen reizvollen Kontrast
zum Gneis, durch den direkt unter uns der
Tunnel gebohrt wurde – Zugzeit zehn
Minuten, Wanderzeit elfeinhalb Stunden.
Am Reno Medel – dem längsten Quellfluss
des Rheins – bewegen sich sieben bunte
Punkte im Val Cadlimo durch die mit 20
Seen gespickte Landschaft. Inzwischen
haben alle die komplette Regenkleidung
an. Im Bewusstsein, dass das Wetter zwar
schlecht, aber die Ausrüstung optimal ist,
Die Miniera-Seen waren
im Juni noch eisbedeckt.
Lesertour
«Die GotthardÜberquerung war
göttlich: fünf Tage,
drei Kantone,
4-Seasons-Wetter –
eine Traumtour.»
kehrt sich die Aufmerksamkeit wieder
nach innen. Bis Benno grinsend auf den
Klein-Rhein zeigt: «Do müe mer dure.»
Gut, dass wir uns im Etzlihütten-Brunnen
akklimatisiert haben. Also Schuhe aus und
rüber.
Petrus räumt den Himmel auf
Über unseren Köpfen kämpft die Sonne
mit schwer beladenen Wolken. Als wir die
Miniera-Seen passieren und sich sogar
Schneeflocken unter den Regen mischen,
tauchen Angelruten auf. Die dazugehörigen Angler Federico und Lukas sind
waschechte Tessiner. Sie haben am Lago
di Cadagno gezeltet und frisch gefangene
Forellen zum Znüni gehabt. Im Lago di
Dentro hätten die Fische nicht gebissen,
sagt Lukas. Rechtzeitig zum grandiosen
Anblick des Sees hat Petrus ein Einsehen
und räumt den Himmel auf. Martina von
der Transa Filiale Zürich Europaallee
bringt es mit Blick in die Sonne auf den
Punkt: «So richtiges 4-Seasons-Wetter –
vier Jahreszeiten an einem Tag.»
79
Martina Peier, stv. Teamleiterin
Transa Zürich Europaallee.
Dabei haben wir gerade die Grenze zur
Schweizer Sonnenstube überquert. Das
sieht man auch an der Vegetation, die
schon viel weiter ist als im Uri. Am komplett neu gestalteten Rifugio Cadagno offenbart sich noch ein Vorteil des Südkantons: Der Kaffee ist sehr fein, und im Kupferkessel wird schon der Maisgries für
das Nachtessen gerührt. Doch bevor es die
feine Polenta e brasato gibt, spendiert
Benno einen Apéro mit Tessiner Wein.
Der Sonnenaufgang am vierten Tag markiert unser nächstes Zwischenziel. Ganz
nah am Passo del Sole überwindet die
Sonne den Horizont und startet das Kaiserwetter für die Königsetappe. Die Aussicht
macht das Znüni zum Festmahl. Das
Rheinwaldhorn glänzt mit seiner Gletscherkrone in der Morgensonne. Der mit
3402 Metern höchste Tessiner Gipfel
wurde als einer der ersten Dreitausender
>
der Alpen bestiegen.
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Lesertour
Auf dem Chrüzlistock
war es noch weiss.
Von nun an geht’s bergab:
Jubel am Passo Predèlp.
Exklusiv: Auf dem Rückweg
hält der Zug im Tunnel.
Foto: SBB
80
Lesertour
81
Komm mit auf die Gotthard-Lesertour!
Mit Transa und der Bergschule Höhenfieber vom Kanton Uri
ins Tessin: In fünf Tagen geht es auf den Spuren des
längsten Eisenbahntunnels der Welt über das Gotthard-Massiv.
Sicher dir jetzt deinen Platz bei der Lesertour 2016.
Erstfeld
0
Etzlihütte
Die Königsetappe verdient sich ihren
Namen durch zwei Passübergänge mit
grosser Aussicht. Am Predèlp-Pass liegt
das Leventinatal wie ein aufgeschlagenes
Buch unter uns. «Lueg, wie Spielzügautos», staunt Christina, Kassenmitarbeiterin bei Transa Zürich Europaallee. Wenn
überhaupt, kann man hier oben durch den
Tief- und Rückblick nachvollziehen, wie
die Fahrzeit von Erstfeld nach Biasca
durch den Basistunnel geschrumpft ist.
Am fünften und letzten Tag führt uns die
Strada Alta durch charmante Ortschaften
mit engen Gassen und Dächern aus Steinplatten. Den Abschluss der Gotthard-Überquerung bildet ein Säumerweg durch die
wilde Valloneschlucht mit regelmässigen
Tiefblicken ins Haupttal des Nordtessins.
Zwischenstopp im Tunnel
Doch erst die Unterquerung zurück nach
Erstfeld setzt den krönenden Schlusspunkt. Für die Teilnehmer der Lesertouren
wird der SBB-Sonderzug Gottardino mitten
im Tunnel stoppen. Sie werden also 800
Meter tief im Fels in der Multifunktionsstelle Sedrun eine Erlebniswelt zum
Gotthard bestaunen können – ein Erlebnis,
das in dieser Form nur von August bis
November 2016 angeboten wird.
Wir hingegen fahren zum Abschluss unserer Erkundungstour in einem Rutsch
durch die Tunnelröhre in Richtung Norden.
Dabei verbindet uns nicht nur ein prallvoller Rucksack mit gemeinsamen Erinnerungen und Erlebnissen. Wir sehen nach
dieser Tour nun auch das Drunter am
<
Gotthard mit besonderen Augen.
5
10
15 km
Reu
ss
Nach dieser Tour
verbindet uns ein
prallvoller Rucksack
mit gemeinsamen
Erinnerungen und
Erlebnissen.
ein
errh
Chrüzlistock
2709 m
Disentis
Sedrun
Vord
Piz Medel
3211 m
Andermatt
Rifugio
Cadagno
Lukmanierpass
1915 m
Rheinwaldhorn
3402 m
Cari
Faido
Pizzo Campo Tencia
3072 m
Gotthard-Basistunnel
Wanderung
Bus-, Zug-, Taxifahrt
Vorgesehener Tourenablauf
1. Tag: Anreise. Luftseilbahn nach Obers Schwandi,
Wanderung nach Waldiberg
und Seilbahn ins Maderanertal.
Alpentaxi zum Etzliboden,
Aufstieg Etzlihütte.
2. Tag: Bergetappe über Chrüzlistock nach Rueras. Fahrt zum
Tunnel-Infozentrum Sedrun.
3. Tag: Fahrt zum Lukmanierpass. Von dort Wanderung
durch das Val Cadlimo zum
Rifugio Cadagno.
4. Tag: Über mehrere Pässe ins
Leventinatal. Übernachtung im
Bergdorf Cari.
Tic
ino
Biasca
5. Tag: Höhenwanderung zum
südlichen Tunnelportal. Teilstücke werden mit dem Postauto
zurückgelegt. Von Sobrio auf
altem Saumweg nach Pollegio.
Fahrt mit dem Sonderzug Gottardino durch den Basistunnel
inkl. Halt in der Multifunktionsstelle Sedrun mit Erlebniswelt
zum Gotthard.
Anforderungen
Du wanderst gerne von
Hütte zu Hütte und fühlst dich
fit genug für Touren bis zu
6,5 Stunden Wanderzeit und
1400 Höhenmeter pro Tag. Du
bist trittsicher und kannst kurze
Stücke in weglosem Gelände
bis T4- bewältigen.
Mit der TransaCard profitierst du von einem Rabatt von CHF 30.– auf jede Buchung bei Höhenfieber.
Leistungen
Leitung durch Bergführer oder
Wanderleiter mit Fachausweis,
2 Übernachtungen in Hütten
in Mehrbettzimmer,
1 Übernachtung im DZ mit
DU / WC, 1 Übernachtung
in 2-4-Bett-Zimmern mit
Etagendusche, 4 x Halbpension,
Tourentee, alle Kosten für Bergbahnen und Busfahrten Tag
2 – 5, Rückfahrt mit Spezialzug
Gottardino inkl. Halt im Tunnel
in der Multifunktionsstelle
Sedrun, Eintritt Gallaria Alpina.
Zusatzkosten
Reisekosten, Getränke und Zwischenverpflegung für 5 Tage,
Aufpreis für Nicht-Halbtax-Abo.
Preis
6 – 12 Teilnehmer, CHF 1225.–
Beratung und Buchung
Höhenfieber AG
Die Berg- und Kletterschule
Platz 6, CH-6039 Root D4
Telefon 032 / 361 18 18
info@hoehenfieber.ch
www.hoehenfieber.ch
Tour-Webcode: 753
Termine
Anreise
02.08.2016
06.08.2016
15.08.2016
23.08.2016
31.08.2016
05.09.2016
13.09.2016
19.09.2016
26.09.2016
03.10.2016
10.10.2016
Abreise
06.08.2016
10.08.2016
19.08.2016
27.08.2016
04.09.2016
09.09.2016
17.09.2016
23.09.2016
30.09.2016
07.10.2016
14.10.2016
82
Hin und weg
Nach der Arbeit raus
Wöchentlich starten After-Work-Events vor der Transa Filiale Zürich
Europaallee: mit dem Bike auf die schönsten Trails und mit
Kletterfinken an die besten Boulder der Umgebung.
Einfach
mitmachen
ic h
bei Trans
aZ
Foto: Nicole Schenker
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che
Für beide Events ist keine Anmeldung erforderlich
<
– hinkommen, mitmachen und Spass haben.
Mountainbiken vor den Toren von Züri.
Tickets
sichern
ch
jetz
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as Diemtigtal ist ein Naturpark und ein Wander-Eldorado. Das wissen auch die Veranstalter des Swissclassic
Biwaks und richten erneut den Wanderanlass unweit des
Thunersees aus. Innert zwei bis vier Tagen führt die anspruchsvolle Wanderung entlang dem Diemtigtal bis nach
Lenk. Übernachtet wird an vorgegebenen Orten, unterwegs
gibt es Verpflegungsmöglichkeiten. Die Teilnehmer absolvieren die Strecke in Eigenregie und sind allein oder in
Gruppen unterwegs. Durch eine Vielzahl von Biwakplätzen
lässt sich die Tour in einer unterschiedlichen Anzahl von
Tagen bewältigen. Die Länge der Tagesetappen kann so der
eigenen Fitness angepasst werden. Ideal auch für BiwakierNeulinge mit guter Kondition. Mehr Informationen und
<
Anmeldung unter: www.sclassic.ch
an
me
ic .
Biwakierend durchs Oberland
Bereits zum dritten Mal findet im
September der mehrtägige Wanderanlass
Swissclassic Biwak statt – im Diemtigtal.
D
• An sechs Montagen zwischen Mai und September geht der After-Work-Ride in diesem Jahr in
die zweite Runde. Unter Leitung der Guides von
Mountainbike Züri stehen die schönsten Trails
und abwechslungsreichsten Routen im Umland
von Zürich auf dem Programm. Die Touren dauern zwei bis drei Stunden und richten sich an
versierte Anfänger und Fortgeschrittene.
Velohelm und Flickzeug sind Pflicht.
Termine: 23.5, 20.6, 27.6., 11.7., 29.8., 5.9.
jeweils um 18.30 Uhr vor der Filiale. Weitere
Infos: www.transa.ch/after-work-ride
• Bereits legendär ist der Transa Bouldertreff mit
Kletterlegende Pesche Wüthrich mittwochs
zwischen April und Oktober. Mit dem ÖV geht es
von der Europaallee zu ausgewählten Boulderspots in der Nähe von Zürich. Treffpunkt ist der
Fuss der Kletterwand in der Filiale um 19 Uhr.
Echtes Highlight, wenn’s warm wird: Bouldern
über der Limmat. Mitzubringen sind nur Kletterfinken. Infos: www.transa.ch/bouldertreff
ür
j ed
Wo
ie Tage werden länger – und mit ihnen
wird die Lust, den Feierabend im Freien
zu verbringen, immer grösser. «Raus.
Aber richtig» heisst es deswegen bei Transa
Zürich jetzt auch unter der Woche. Unter Anleitung von fachkundigen Guides starten die
Touren direkt vor der Filiale an der Europaallee.
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ss
Foto: Archiv Swissclassic
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Fast Halbzeit: Die Alp Fromatt glänzt mit Aussicht.
www.tatonka.com
TATONKA GmbH · Robert-Bosch-Str. 3 · D-86453 Dasing
Become a La Sportiva fan
@lasportivatwitt
Willy Imstepf, Bergführer
PROFIBERGFÜHRER WILLY IMSTEPF VERTRAUT BEI SEINEN
TOUREN AUF SWISS ALPINETECH BEKLEIDUNG VON LA SPORTIVA.
ACE alpine & climbing equipment AG
Postfach 62 | 8873 Amden
info@acesport.ch | Tel. 055 611 61 61
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