Winter 2014

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Winter 2014
Das Outdoor-Magazin von Transa
Ausgabe 16
Winter 2014
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Editorial
Foto: MIchael Neumann
So weit soll es nicht
kommen. Daher
setzen Transa und
das SLF auf ein
vernünftiges
Risikomanagement.
Gemeinsam gegen Lawinen
Transa hat für das Thema Snow & Safety (siehe auch ab Seite 20) einen kompetenten
Partner gefunden: das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Hier
erklären beide Seiten den Sinn und Zweck der Kooperation.
Stephan, was macht für euch vom SLF die
Zusammenarbeit mit Transa interessant?
Stephan: In der Lawinenprävention geht es im Kern
um drei Botschaften. Erstens, dass es Fachwissen
und Ausbildung benötigt, wenn man abseits der
Pisten unterwegs sein möchte; dieses Know-how
liefert das SLF zum Beispiel auf der Lawinenpräventions-Plattform www.whiterisk.ch. Zweitens,
dass man sich über die aktuelle Situation informieren muss, vor allem anhand des Lawinenbulletins
(www.slf.ch). Drittens: Es bedarf der richtigen
Ausrüstung. Hier kommt Transa ins Spiel.
Lukas: Für uns ist das SLF der ideale Partner. Denn
es ist nicht nur für seine Forschung weltberühmt,
sondern es stellt seine Erkenntnisse auch in einer
für Laien verständlichen Form zur Verfügung. So
können wir hoffentlich auch jene Schneesportler
erreichen, die sich mit dem Thema noch zu wenig
beschäftigt haben. Das ist häufig bei Einsteigern
im Schneeschuhwandern der Fall, aber auch bei
einigen Skitourengehern.
Warum engagiert sich Transa überhaupt in der
Lawinenprävention? Als Händler könntet ihr euch
ja auch aufs Verkaufen beschränken.
Lukas: Das ist nicht der Ansatz von Transa. Unsere
Verantwortung endet nicht an der Kasse.
Stephan: Völlig richtig. Es genügt nicht, jemandem
ein LVS-Gerät zu verkaufen. Man sollte die Kunden
zum Beispiel auch darauf hinweisen, dass sie mit
dem Gerät regelmässig üben müssen.
Lukas: Unser Verantwortungsbewusstsein prägt
auch die Beratung. Was bringt es einem Kunden,
wenn er als LVS-Gerät das teuerste Modell mit zig
Funktionen kauft, die ihn dann in der Stresssituation eines Lawinenunglücks überfordern? Deshalb
raten wir häufig zu einfacher bedienbaren, aber
genauso funktionellen und verlässlichen Modellen
– die übrigens auch preisgünstiger sind.
Hast du persönlich schon mal ein Lawinenunglück
erlebt?
Lukas: Da ich im Winter jede freie Minute auf
Tourenski verbringe und mich bei der Alpinen Rettung engagiere, bleibt das nicht aus. Ich lerne jedes
Mal dazu und verliere hoffentlich nie den Respekt
vor der Gefahr. Aber es wäre auch falsch, Panik zu
verbreiten. Skitouren, Freeriding und Schneeschuhgehen sind wunderschöne Aktivitäten, die
sich mit vertretbarem Risiko bestreiten lassen.
Voraussetzung dafür ist ein vernünftiges Risikomanagement. Genau da wollen das SLF und Transa
den Schneefreunden helfen, und zwar auf allen
Ebenen, von der Ausbildung bis zur Ausrüstung. <
Stephan Harvey (45)
ist beim SLF in der
Lawinenprävention
tätig. Er hält auch
Vorträge bei Transa.
Lukas Müller (40) ist
Bergsport-Einkäufer
bei Transa.
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Reifeprüfung.
Ganz schön abgehoben? Keinesfalls! Denn jede reife Leistung beginnt im Kopf: passen die äusseren Bedingungen,
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6
Inhalt
IMPRESSUM
4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG.
4-SEASONS.CH wird kostenlos an die
aktiven TransaCard-Kunden verschickt
und ist in den Transa Filialen in Basel,
Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur
und Zürich kostenlos erhältlich
(solange der Vorrat reicht).
HERAUSGEBER
Transa Backpacking AG
Josefstr. 53, CH-8005 Zürich
www.transa.ch
services@transa.ch
52
VERANTWORTLICH
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DRUCKAUFLAGE: 100 000,
davon 85 000 Direktversand.
LESERSERVICE
Service-Center
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services@transa.ch
www.transa.ch/de/kontakt
8
REDAKTION & KONZEPT
red-gun.com Redaktionsbüro
Provinostr. 52, D-86153 Augsburg
Tel. 00 49/821/42 07 84 0
E-Mail: 4-seasons@red-gun.com
REDAKTIONSTEAM
Stephan Glocker (Chefredaktor),
Michael Neumann, Ingo Wilhelm,
Julian Rohn, Ingo Hübner, Philip Baues,
Sebastian Lüke, Moritz Schäfer, Nicole
Gerlach, Manuel Arnu, Dominique de
Marné, Lars Dammann, Claudia Meyer,
Gotlind Blechschmidt.
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Inhalt
Winter 2014
Das Outdoor-Magazin von Transa
Am eisigen Abgrund:
Skitour im Berner Oberland.
Foto: patitucciphoto.com.
Ausgabe 16
Winter 2014
Interview: Malte Clavin
Mit Kamera und Kindern durch Asien.
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Hersteller: Haglöfs
100 Jahre Qualität aus Schweden.
20
Aktuell/CSR
News und Infos aus der Welt von Transa.
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Kollege: Ruedi Thomi
Zwischen Marketing und Magma.
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Projekte: Alpine Exposures
Schwindelerregende Fotos von Jon Griffith.
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Kaufberatung: Biken im Winter
Für trockenes und warmes Velovergnügen.
40
Traumziele: Kuba
Revolutionär schöne Strände und Städte.
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Transa on Tour: Die kalte Schule
Auf Ausbildungstrip in Skandinavien.
42
Leserreise: Safiental
Ein Skitourenjuwel in den Bündner Alpen.
72
Reise: Patagonien
Ist es zu windig, bist du zu schwach.
48
State of the Art: Scarpa F1 Evo Thermo
Perfekt in Aufstieg und Abfahrt.
82
50
Produkte
Gut gerüstet in den Schnee.
8
Hin und weg
Transa bringt dich raus. Und zwar richtig.
GRAFIK & PRODUKTION
B612 GmbH, Werner Bauer,
Daniel Bognar, Florian Baumgartner,
Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart
E-Mail: info@b612-design.de
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE
Saskia Stock, Ruedi Thomi, Alanis
Thomi, Nicole Schenker, Remo Nanzer,
Stephan Harvey, Lukas Müller, Veronika
Holzmeyer, Iris Lemanczyk, Malte
Clavin, Christine Zwahlen, Simone
Seiler, Hans Johansson, Johannes
Strobel, Jonathan Griffith, Naima
Kleeb, Manuel Maier, Lars Schneider.
ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE,
TOURISMUS-KOOPERATIONEN
4-Seasons Marketing
Sarah Jentsch
Provinostr. 52, D-86153 Augsburg
Tel. 00 49/821/42 07 84 0
Fax 00 49/821/42 07 84 20
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8
Interview
Die Dhammayangyi-Pagode ist das grösste von mehr als
2000 Sakralgebäuden in der historischen Königsstadt Bagan in Myanmar.
Interview
«Da habe ich mich
satt fotografiert»
Der Fotograf Malte Clavin tourt im Dezember gleich mit zwei
Vorträgen durch die Schweiz: «Burma – Myanmar» und
«Weltreise mit Kindern». Stoff genug für ein Interview, bei dem
sich auch Maltes Frau Annette zu Wort meldet.
Interview: Iris Lemanczyk | Fotos: Malte Clavin
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Interview
Spritzige Party: Beim burmesischen Neujahrsfest sollen Unmengen Wasser alles Alte wegwaschen.
Monumentale Maniküre: Ein Maler poliert den Fingernagel einer Buddhastatue in Burma.
Interview
Familie Clavin aus Berlin.
Steckbrief
Name: Malte Clavin.
Geboren: 20.8.1966 in Lüneburg (D).
Wahlheimat: Berlin.
Familie: Annette (45), Amelie (14), Smilla (6).
Leidenschaft: Schlagzeug spielen.
Antipathie: Dummheit gepaart mit Arroganz.
Motto: Frei nach Burton Holmes (Fotograf und
Reisender): Die einzigen Dinge, die mehr wert sind,
als sie gekostet haben, sind meine Reiseerinnerungen. Ich horte sie wie ein glücklicher Geizhals.
Lieblingsorte: In Myanmar das Goldene Dreieck,
wo so viele Ethnien auf kleinem Raum leben, es
ist wie ein kleiner Kontinent. In Malaysia ist es
Mulu: spartanische Unterkünfte, unglaubliche
Artenvielfalt, grandiose Höhlen.
Leckerei: Tamarindenfakes, eine Art Bonbons
aus Myanmar.
Website: www.clavin-photo.com.
Malte, dein Vortrag wird von Explora
unter dem Titel «Burma – Myanmar»
angekündigt. Welche ist denn die korrekte
Bezeichnung für dieses Land in
Südostasien?
Man kann im Prinzip beides sagen. Das
Militärregime bezeichnet das Land als
«Republik der Union Myanmar», damit soll
die Kolonialvergangenheit abgeschüttelt
und ein älterer Name eingeführt werden,
der alle ethnischen Gruppen im Vielvölkerstaat Burma einschliesst. Die oppositionelle Friedensnobelpreisträgerin Aung San
Suu Kyi sagt nach wie vor «Burma». Ich
verwende beide Begriffe, wobei sich «Burma» für mich besser anfühlt.
Du hast mal gesagt: «Kein Land hat sich
hartnäckiger in meine Seele eingeschmuggelt als Burma.» Was macht das Land für
dich so besonders?
Die Menschen. Sie sind jahrzehntelang
vom politischen System unterdrückt worden und werden es zum Teil immer noch.
Trotzdem haben sie sich eine Freundlichkeit und Gastfreundschaft bewahrt, die
mich berührt. Es gibt keine verschlossenen
Türen, dafür eine entwaffnende Offenheit.
Das ist eine menschliche Qualität, an der
ich wachsen möchte. Ich frage mich dann:
Warum soll nicht auch ich die Menschen in
mein Haus einlassen? Ausserdem habe ich
eine Sehnsucht nach Glück durch ein einfaches Leben. Auch das finde ich dort in
Myanmar.
In Myanmar hat sich der Tourismus in den
vergangenen Jahren rasant entwickelt.
2011 kamen rund 400 000 Touristen, in
den ersten sechs Monaten 2012 bereits
500 000. Du warst 2005 zum ersten Mal
dort – was siehst du für Veränderungen?
Es fahren viele moderne Autos rum. Die
grösste Stadt Yangon war vergangenes Jahr
sehr verstopft. Die Menschen sehnen sich
nach Fortschritt und Annehmlichkeiten.
Handwerkliche Geräte werden durch
Maschinen ersetzt. Und die Preise haben
kräftig angezogen. Natürlich darf man sich
nichts vormachen, das Militär hat nach wie
vor die Macht und das Geld in der Hand.
Bei vielen touristischen Investitionen
mischen die Generäle mit. Aber es gibt
auch die Gebiete, in denen sich nicht viel
verändert hat. Dort lebt man wie eh und je,
beispielsweise die Lahu, eine Minderheit
im Goldenen Dreieck.
11
Wie sieht deren Leben aus?
Sie leben sehr zurückgezogen als nomadisierende Bauern, die Süsskartoffeln, Koriander, Reis und Erdnüsse anbauen. Sie
haben keinen Strom und nur eine Wasserstelle. Kein Lahu kann lesen oder schreiben. Ihr Dorf ist ein faszinierender, sehr
ursprünglicher Ort. Kindergekicher, Hühnergegacker und das Klappern hölzerner
Arbeitsgeräte sind zu hören. Ich war schon
dreimal bei ihnen. Jeder Besuch ist eine
Zeitreise in die Vergangenheit.
Wie kommst du denn zu den Lahu – und
wie verständigst du dich mit ihnen?
Man fährt von der nächsten Ortschaft 30
Minuten mit dem Motorrad und muss dann
noch drei Stunden laufen. Leider darf man
nicht bei den Lahu übernachten. Das
kommt nicht von den Lahu selbst, sondern
das bestimmt die Regierung. So ist die Zeit
bei ihnen meist kurz. Zur Verständigung
habe ich immer einen Übersetzer dabei.
«Die Burmesen haben
eine menschliche
Qualität, an der ich
wachsen möchte.»
Viele deiner Porträts zeugen von einer
grossen Nähe und Intensität. Ist es vor
allem Einfühlungsvermögen, das man
dafür braucht? Oder wie kommen diese
Porträts zustande?
Durch meine vielen Besuche erkennen
die Lahu, dass ich wirklich interessiert an
ihnen bin; sie werden mir gegenüber
offener. Trotzdem kann es lange dauern,
bis es zum Foto kommt. Wir bringen jedes
Mal Geschenke mit, machen Komplimente, trinken zusammen Tee, und ich
lasse mir das Haus zeigen. Dabei überlege
ich mir, was als Hintergrund passend wäre.
Dann bitte ich die Leute, sich so oder so
hinzusetzen. Vor allem den Älteren ist es
ganz recht, wenn sie das nicht selbst entscheiden müssen. Mir ist immer wichtig,
dass sich die Porträtierten wohlfühlen.
Veranstaltest du dann richtige
Fotosessions?
>
12
Interview
«Vom vielen Rauchen war ihr etwas
duselig.»
Immer wieder faszinierend: asiatische Stapelkunst.
In Mrauk U (Burma) spielen Novizen mit einem Knäuel Lumpen Chinlon, eine Mischung aus Fussball und Volleyball.
Interview
Ja. Ich erinnere mich an einen Besuch bei
den Akhu im Goldenen Dreieck. Dort
rauchen nur die Frauen. Sie sehen toll aus
mit ihren Holzpfeifen, mit den dunklen
Kleidern, mit den bunten Schürzen und
Ketten. Ich hatte eine ältere Frau gebeten,
in ihrer Hütte für mich zu rauchen. Ich
habe sie zigmal fotografiert, und sie hat
deshalb viel geraucht. Es dauerte lange,
bis ich mit dem Licht und dem Rauch zufrieden war.
Und wie erging es dann der Frau?
Sie war sehr geduldig, aber vom vielen
Rauchen war ihr etwas duselig. Ich bin ihr
sehr dankbar, denn es kam dabei das eine,
das ganz besondere Foto heraus.
«Das perfekte Motiv. Ich
drückte auf den Auslöser,
aber nichts geschah. Die
Kamera war kaputt.»
Wie bist du überhaupt zur Fotografie
gekommen?
Da muss ich viele Jahre zurückgehen – in
meine norddeutsche Heimatstadt Lüneburg. Ich war elf, als meine Cousine die
«Geo»-Erstausgabe mitbrachte: Exotik und
ferne Welten pur. Mein Vater abonnierte
das Magazin, und ich habe mich in den
Fotogeschichten verloren. Mit zwölf bekam
ich meine erste Kamera und habe drauflosgeknipst. Während meiner kaufmännischen Ausbildung in Hamburg gab es
ein Austauschprogramm mit dem OttoVersand. Dort arbeitete ein Modefotograf,
der für den Katalog Fotos machte und
einen Assistenten suchte. Ich hab mich
beworben, den Job bekommen und meine
Ausbildung, die mir eh nicht so lag, abgebrochen. Wir haben dann zum Beispiel
Radiowecker und Schlafanzüge fotografiert – nicht die Wahnsinnsmotive, aber ich
mochte die Technik und das Handwerk.
Wie bist du dann vom Katalog- zum
Reisefotografen geworden?
Als der Otto-Fotograf zu einem Modeshooting in Florida nicht mich, sondern seinen
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früheren Assistenten mitnahm, habe ich
alles hingeschmissen, mir meine Kamera
gekauft und verschiedenste Jobs angenommen. Ich war Beleuchter, habe in Ostdeutschland Datenverarbeitung unterrichtet und wurde freier Mitarbeiter bei einer
Unternehmensberatung. So landete ich in
Berlin, wo ich bis heute wohne.
Und was machte deine Leidenschaft fürs
Fotografieren in jener Zeit?
Ab und zu habe ich ein bisschen geknipst.
Aber die tägliche Routine hat das Fotografieren überlagert. Ich dachte auch, ich bin
nicht gut genug. Aber ich habe weiter alle
Geo-Ausgaben gesammelt. Die Geo-Fotografen waren Götter für mich!
Wie hast du die Kurve zur Fotografie dann
doch noch gekriegt?
Das hat eine Weile gedauert. Mein Standbein war der Job als Unternehmensberater,
das noch schwächliche Spielbein war die
Fotografie. Inzwischen hatte ich Frau und
Kind, verdiente genug Geld. Trotzdem hatte ich das Gefühl: Irgendwas fehlt. 2004
entschieden wir uns für eine Reise – sechs
Monate mit Kleinkind. Thailand, Kambodscha, Vietnam, Myanmar. In Vietnam waren wir auf der Insel Phu Quoc, und es gab
nichts zu tun. Da habe ich wieder angefangen zu fotografieren. In Myanmar hat mich
dann irgendwas an die Hand genommen.
Ich habe sehr viel fotografiert. Es fühlte
sich toll an, am Abend mein fotografisches
Tagwerk zu sichten. Daheim bin ich dann
wieder in den alten Job, aber mich hatte
eine Unruhe gepackt. «Das war doch geil»,
sagte eine Stimme. Eine andere Stimme
konterte: «Fotografie ist brotlose Kunst,
denk daran, du hast Verantwortung.»
Welche Stimme hat gewonnen?
Zunächst die Stimme der Vernunft. Bis
meine Frau Annette vorschlug, ich solle
doch vier Wochen lang alleine nach
Myanmar fahren, mich ausprobieren. Vier
Wochen für einen Lebenstraum investieren. Diese Reise wurde zur Bewährungsprobe: Ich war schon drei Tage unterwegs,
hatte tolle Fotos gemacht. In Mrauk U gab
es das perfekte Motiv – bei Sonnenaufgang
stand ein Fischer mit Netz im idealen
Licht. Ich drückte auf den Auslöser, aber
nichts geschah. Die Kamera war kaputt.
Dummerweise war es die einzige, die ich
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dabeihatte.
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14
Interview
Männer vom Stamm der Intha («Söhne des Sees») staken ein schwimmendes Beet in Burma.
Tempel sind langweilig? Nicht für Maltes Mädels.
Tätowierungen als Schutz vor bösen Geistern.
Drei Spezialisten unter einem Dach
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«Ich habe mir vorgestellt
und so getan, als wäre ich
ein Geo-Fotograf. Das war
ein tolles Gefühl!»
Und dann? In Myanmar konnte man damals sicher keine
gute Kamera kaufen.
Stimmt. Also habe ich ein Boot nach Sittwe gechartert,
mich dort in den Flieger nach Yangon gesetzt, und von dort
bin ich weiter nach Bangkok geflogen. Sonntagnachmittag
habe ich dort zwei Kameras gekauft. Das hat finanziell sehr
wehgetan. Aber ich dachte mir auch, wenn ich das jetzt
nicht mache, ärgere ich mich mein Leben lang.
Konntest du wieder nach Myanmar zurück? Meistens gilt
ein Visum doch nur für die einmalige Einreise?
Richtig. Ich hatte kein Visum für die zweite Einreise. In der
ganzen Aufregung um die Kamera hatte ich überhaupt nicht
an solche Formalitäten gedacht. Zum Glück hatte mich eine
Bekannte in Bangkok rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht. Also stellte ich mich am nächsten Morgen in der
Botschaft in die Warteschlange. Damals wurden täglich nur
50 Visa nach Myanmar ausgestellt. Ich wartete zwei Stunden, dann hiess es: «Nummer 50! Ende.» Nummer 50 – das
war einer, der drei Plätze vor mir stand. Ich weiss nicht
mehr, was ich dem Botschaftsangestellten alles gesagt
habe. Aber irgendwie hab’ ich dann doch noch ein Visum
ergattert und konnte zurück nach Myanmar.
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Hat sich der mühsame Trip nach Bangkok gelohnt?
Und wie! In Myanmar habe ich mich satt fotografiert. Ich
wusste schon während der Reise, dass Fotografieren das ist,
was ich machen möchte. Während der vier Wochen habe
ich mir vorgestellt und so getan, als wäre ich ein Geo-Fotograf. Das war ein tolles Gefühl!
Später sind deine Fotos tatsächlich im Geo-Magazin und
auf www.geo.de veröffentlicht worden.
Das war der Ritterschlag!
Neben den Lahu sind es vor allem die Veddas aus
Sri Lanka, mit denen du dich intensiver beschäftigst.
Von beiden schreibst du auf deiner Website, sie seien
«verschwindende Ethnien» …
… weil sie wie aus der Zeit gefallen sind. Es gibt vielleicht
noch 300 bis 400 nicht assimilierte Veddas. Sie leben in
Lehmhütten. Ursprünglich waren sie Jäger. Doch in den
1970er-Jahren wurden sie aus ihrem Gebiet umgesiedelt,
weil dort ein Stausee gebaut werden sollte. Im neuen Lebensraum dürfen sie nicht mehr jagen, wegen der Nähe zu
einem Nationalpark. Also mussten sie lernen, Gemüse >
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16
Interview
«Ich hoffe auf Kontakte
und Gespräche, bei
denen mehr entsteht
als nur Fotos.»
Acapulco? Nein, Galle, Sri Lankas Hauptstadt der Meeresspringer.
100-Dollar-Schein wedelte, ohne zu wissen, was dieser wert ist. Er hatte ihn von
einem Russen bekommen, weil er für ihn
einen Regentanz aufgeführt hatte. Andere
Veddas waren plötzlich neidisch – ein
Gefühl, das es bei ihnen bisher in diesen
Dimensionen nicht gab.
Das hört sich nicht gut an.
Trotzdem bleiben ihre ursprünglichen
Gefühle. Ich fragte einen der Männer, wo er
sich am wohlsten fühle. «Nur im Dschungel. Ich allein mit dem Dschungel», antwortete er. Der Dschungel sei sein Zuhause. Dieses Gefühl ist so stark, daran können
auch 100-Dollar-Noten nichts ändern.
Die ursprünglichste Seite Sri Lankas zeigt sich bei den Veddas.
anzubauen. Vor einigen Jahren reiste ihr
Häuptling Uruwarige Wannila Aththo zur
UNO nach New York, um auf die Sorgen
und Belange seines Volkes aufmerksam zu
machen. Damals hatte er darauf bestanden, seine traditionelle Streitaxt mit ins
Flugzeug zu nehmen.
Konnte er sich denn durchsetzen?
Ja, die Bestimmungen waren damals noch
lockerer als heute. Dieser Fall zeigt, dass
die Veddas sich behaupten müssen. Viele
haben bereits ihre traditionellen Kleider
abgelegt und sich mit den Sri Lankern
vermischt. Es besteht die grosse Gefahr,
dass die Veddas bald komplett von der
Aussenwelt absorbiert werden.
Wissen die Menschen selbst darum? Ich
denke dabei auch an die Padaung in
Myanmar und Thailand, deren Frauen
viele Messingringe am Hals tragen, weil
die Familie dann als besonders geachtet
gilt. Die Frauen mit den «Giraffenhälsen»
sind heute eine Werbeattraktion und ein
beliebtes Fotomotiv von Touristen. Ist das
der Ausverkauf der Padaung? Oder eine
Überlebensstrategie?
Für manche ist es das schnelle und leicht
verdiente Geld. Ich kann es ihnen nicht
verübeln. Eine langfristige Überlebensstrategie ist dies allerdings nicht. Und
natürlich sorgen die fremden Einflüsse
auch für grosse Veränderungen. So habe
ich einen Vedda getroffen, der mit einem
Du bist Fotograf, Vortragsreferent und
Fotoreiseleiter. In der Ankündigung für
deine nächste Fotoreise steht, dass man in
kaum fotografierte Gegenden zu absoluten
Geheimtipps kommt. Gibt es bei dir da
einen inneren Disput? Dass du deinen
Kunden etwas Besonderes bieten willst,
dass du damit aber gleichzeitig auch eine
Art Eindringling bist, der dazu beiträgt,
dass Geheimtipps bald keine Geheimtipps
mehr sind?
In diesem Fall ist der Geheimtipp das
Kloster in Mandalay in Myanmar, in das
sich kaum Touristen verirren. Die Reiseteilnehmer haben dort die Gelegenheit,
bewusst in das Kloster zu gehen, für mehrere Stunden oder den ganzen Tag, und
den Alltag der Mönche mitzuerleben. Ich
hoffe auf Kontakte und Gespräche zwischen ihnen und den Mönchen, so dass
mehr entsteht als nur Fotos. Ich glaube,
von solchen Begegnungen profitieren alle.
(Annette kommt zum Gespräch hinzu.)
2010 seid ihr als vierköpfige Familie fünf
Monate lang durch Sri Lanka gereist. Ist
das Land ein guter Ort für monatelange
>
Familienferien?
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18
Interview
waren, meinte Amelie, unsere Wohnung
sei viel zu gross. Zwei Zimmer würden
doch voll und ganz genügen. Eigentlich hat
sie recht. Das ist genau das, was ich mit
dem Glück gemeint habe, das ein einfaches Leben geben kann.
Sri Lanka war «Fauna und Flora für Anfänger», sagt Annette.
Annette: Absolut. Die Distanzen sind überschaubar, die Reisezeiten sind darum
relativ kurz. Man kann heute wandern und
morgen ins Meer springen. Für Kinder gibt
es herrliche Strände zum Sandburgenbauen. Avocados, Pfeffer und Maracuja
wachsen direkt an der Strasse. Es gibt
faszinierende Tiere. Das Essen ist fantastisch. Die Hygiene ist in Ordnung, und die
Leute in Sri Lanka sind superkinderlieb.
geschickt. Als das Thema «Deichbau» dran
war, haben wir am Strand einen kleinen
Deich gebaut, fotografiert und nach
Deutschland gemailt. Auf Autofahrten haben wir die Länder Europas und deren
Hauptstädte durchgenommen.
Malte: Amelie hat Ruinen in Strandnähe
gesehen und uns danach befragt. Wir erzählten ihr vom Tsunami. Das interessierte
sie. Weil sie eine Hausarbeit schreiben
musste, wählte sie «Tsunami» als Thema.
Sie interviewte Leute, hörte ihre Geschichten und Schicksale. Das war lebendiges,
intensives Lernen. Daheim konnte sie
nahtlos im Unterricht anknüpfen.
«Mit unseren Kindern
die Welt zu entdecken,
ist der wahre Reichtum
in unserem Leben.»
Zwei Jahre später seid ihr vier Monate lang
in Myanmar, Borneo und Malaysia
unterwegs gewesen. Worin unterschieden
sich die beiden Reisen?
Annette: Sri Lanka war «Fauna und Flora
für Anfänger», Borneo «Fauna und Flora für
Fortgeschrittene». Es gab viele exotische
Tiere, zum Beispiel Insekten. Viele davon
auf Höhe der Kinderaugen. Da haben wir
Grossen von unseren Kindern gelernt und
brauchten eine Weile, um die Tiere zu entdecken. Aber das Auge lernt, und dann tat
sich uns eine faszinierende Welt auf.
Gab es im Vorfeld Hürden, zum Beispiel
bei der Schulbefreiung? Und wie lief das
dann mit dem Unterrichten vor Ort?
Malte: Wir brauchten keinen langen Vorlauf, und mit der Schulbefreiung für
Amelie gab es keine Probleme. Die Lehrer
waren von der Idee begeistert. Smilla war
erst 18 Monate alt, bei ihr haben wir uns
schon genau überlegt, welche Medikamente wir mitnehmen.
Annette: Das Unterrichten lief super. Amelie war ihren Kameraden aus der vierten
Klasse immer voraus. Wir hatten viel
Kontakt mit der Schule zu Hause. Sie hat
Aufsätze geschrieben und zu ihren Lehrern
Welchen Einfluss haben die Reisen auf
euch als Familie?
Malte: Die Reisen haben uns sehr zusammengeschweisst. Im Nachhinein gibt es
viele «Weisst du noch?»-Momente. Und
die Massstäbe haben sich verschoben. Wir
haben vier Wochen lang in zwei kleinen
Zimmern gewohnt. Als wir wieder in Berlin
Auf deiner Website schreibst du von
deinem seelischen Bankkonto. Was ist der
Unterschied zu einem realen Bankkonto?
Malte: Das Schönste und Wichtigste, der
wahre Reichtum in unserem Leben ist,
zusammen mit unseren Kindern die Welt
zu entdecken. Das sind Einzahlungen auf
unser seelisches Bankkonto. Wie alles in
der Welt hat das einen Preis: Geld und
Risiko. Das muss man gewillt sein einzusetzen. Im Gegenzug kann man eine
Menge Urvertrauen dazugewinnen. Nichts
hat mir jemals mehr Sicherheit gegeben
als diese Reisen. Der Unterschied zum
realen Bankkonto ist, dass uns die Einzahlungen aufs seelische Bankkonto niemand
mehr nehmen kann.
Jetzt freuen wir uns sehr auf eure Vorträge.
Verrätst du uns zum Abschluss noch, was
für dich ein gutes Foto ausmacht?
Es muss wie ein Schuss ins Gehirn sein. Es
<
muss mich treffen.
Familie Clavin on Tour
Mit seinen beiden Vorträgen «Burma – Myanmar
– Gold, Geister und Giganten» sowie «Weltklasse –
Weltreise mit Kindern» tourt Malte Clavin durch die
Schweiz. Beim «Weltklasse»-Vortrag werden auch
Annette und die 14-jährige Amelie mit dabei sein.
1.12. Zürich, Volkshaus (Burma – Myanmar)
2.12. Winterthur, Römertor (Burma – Myanmar)
4.12. Rorschach, Carmen Würth Saal (Burma …)
5.12. Jona, Kreuz (Burma – Myanmar)
7.12. Zürich, Volkshaus (Weltklasse)
8.12. Basel, Volkshaus (Burma – Myanmar)
9.12. Buchs, Gemeindesaal (Burma – Myanmar)
10.12. Cham, Lorzensaal (Burma – Myanmar)
11.12. Bern, Aula Freies Gymnasium (Burma …)
12.12. Luzern, Filmtheater / IMAX (Burma …)
13.12. Thun, Burgsaal (beide Vorträge)
14.12. Nottwil, Paraplegiker-Zentrum (beide
Vorträge)
Infos und Tickets: www.explora.ch.
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aktuell
Aktuell
Winter 2014
Im Web und als app
So geht Lawinenprävention heute
Das Onlineportal www.whiterisk.ch hilft dir, Wintertouren zu
planen und unterwegs die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Transa Kunden bekommen Ermässigung auf die Jahreslizenz.
Trotz moderner Ausrüstung wie LawinenVerschütteten-Suchgerät oder Airbagrucksack ist der wichtigste Sicherheitsfaktor auf
Skitour oder beim Freeriden der eigene
Kopf. Mit umsichtigen Entscheidungen
lässt sich das Lawinenrisiko deutlich verringern. Um die Lage aber richtig einzuschätzen, sind Wissen und Erfahrung nötig. Zum
Beispiel über Schneedeckenaufbau, Risikomanagement und sogar psychologische
Mechanismen bei den Tourenteilnehmern.
Neben üblichen LVS-Trainings ist es also
wichtig, den eigenen Kopf zu trainieren und
zu lernen. Genau dafür haben die Experten
des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF zusammen mit der Suva
das Präventionsportal «White Risk» ins
Leben gerufen. Die Website besteht aus drei
Teilen und richtet sich an Anfänger wie an
Bergprofis gleichermassen.
Das Explore-Modul vermittelt theoretische
Lawinenkunde als eine Art interaktives
Lehrbuch. Kleine Animationen,
Texte, interaktive Grafiken, Bilder
und Videos erklären das komplexe
Thema bis ins Detail, von unterschiedlichen
Lawinenarten bis zu Themen wie Schneedeckenaufbau oder Gruppendynamik. Ein
Teil dieser Inhalte ist gratis zugänglich.
Das Herzstück von «White Risk» ist das
Tour-Modul. Hier planst du deine echten
Touren und verknüpfst Theorie mit Praxis.
Das Programm hilft, an alle Faktoren zu
denken, und liefert viele der nötigen Informationen gleich mit. Angefangen bei den
aktuellen Lawinenbulletins und Wettervorhersagen bis zu topografischen Karten mit
eingefärbter Hangneigung und Wildruhezonen. Auf der Karte zeichnest du deine
Route und mögliche Alternativen ein,
kannst Schlüsselstellen markieren und
auf Hangneigung, Exposition und Risikofaktoren (z. B. muldenförmiges Gelände,
grosser Hang, technische Schwierigkeiten)
vorchecken. Gleichzeitig errechnet das Modul ein Höhenprofil
und die Aufstiegszeit.
Anschliessend lässt sich die geplante Tour samt GPS-Track aufs
Smartphone laden und als PDF
ausdrucken. In der «White Risk»App kannst du unterwegs die Tourenplanung mit den tatsächlichen Verhältnissen abgleichen. Dazu stehen wichtige Infos
wie Lawinenbulletin, aktuelle Schneelage
und Tools wie Hangneigungsmesser und
Analyzer zur Verfügung.
Die geplanten Touren bleiben in einer
Datenbank, wo du sie wiederverwenden
kannst. Das Pro-Modul ist für Profis wie
Bergführer und Ausbilder und unterstützt
sie bei Vorträgen und Schulungen.
Eine Jahreslizenz (ohne Pro-Modul) kostet
CHF 29.–; dabei ist der Zugriff auf die
Swiss topo-Karten im Web inbegriffen.
Transa Kunden bekommen in diesem Winter
bei jeder Miete und jedem Kauf von Sicherheitsausrüstung ab CHF 100.– einen
Gutschein mit einer 50-Prozent-Ermässigung auf den Jahreszugang. Infos unter
<
www.transa.ch und www.whiterisk.ch.
21
Foto: Jonas Jäggy
aktuell
Hast du dich gut auf deine Tour vorbereitet, steht einem Tiefschneetag nichts im Weg.
das explore-modul auf www.whiterisk.ch ist ein interaktives lehrbuch über lawinenkunde. Hier erfährst du alles über
Themen wie schneedeckenaufbau, Risikofaktoren oder entscheidungshilfen. die Grundlagenkapitel sind gratis.
22
aktuell
snoW & saFeTY-eVenT
Foto: Michael Neumann
Praxis mit Profis
Anfang Februar 2015 lädt Transa
zu einem Lawinenpräventions-Kurs
mit den Experten des SLF nach
Davos ein.
Wie plane ich meine Schneeschuhtour?
Wo lege ich eine sinnvolle Aufstiegsspur
mit Tourenski? Wie interpretiere ich das
Lawinenbulletin richtig? Und was mache
ich, wenn meine Kameraden doch verschüttet werden? Solche Dinge lernen
sich viel besser, wenn man nicht nur zuhören, sondern auch gleich selber ausprobieren kann. Transa lädt deshalb zum
«White Risk»-Snow & Safety-Event im
Februar nach Davos ein.
An zwei ganzen Tagen lernen Schneeschuhgeher, Freerider und Skitourengeher
von Bergführern und Spezialisten des
WSL-Institut für Schnee- und
Die Fakten
Termin: 2./3.2.2015
Preis: CHF 250.– pro Person / Plätze: 50
Anmeldung und Infos: www.transa.ch/raus-aberrichtig/snowsafety/event
Üben für den ernstfall: Verschüttetensuche ist ein Teil des events in davos.
Lawinenforschun g SLF in Theorie und
Praxis, wie man Touren plant, sich risikobewusst im Schneegelände bewegt
und im Notfall reagiert. Dabei wird
auch «White Risk» erklärt, die Präventionsplattform vom SLF und der
Suva. Unterrichtet wird in kleinen
Gruppen, die nach Sportgerät und Erfahrungsstand eingeteilt werden. Um für
jeden Ausbildungsteil die perfekten Bedin-
gungen zu haben, werden die Skigebiete
und Tourenmöglichkeiten rund um Davos
genutzt. Am Nachmittag gibt es ausserdem einen exklusiven Einblick in die Lawinenforschung und die Erstellung der Lawinenbulletins bei einer Führung durch das
SLF. Transa kümmert sich um ein Basislager, in dem reichlich Testmaterial und
Verpflegung bereitstehen und man sich
zum gemütlichen Beisammensein trifft. <
laWInen-VoRTRÄGe
Entwickle dein Gespür für Schnee
Im November organisiert Transa in
den Filialen Informationsabende
zur Lawinenprävention mit den
«White Risk»-Experten des SLF.
Das Thema Lawinenprävention ist jeden
Winter aktuell. Neben der richtigen Ausrüstung gehört dazu das entsprechende
Wissen zur Lawinenkunde. Transa bietet
deshalb wieder Lawinen-Infoabende in
den Filialen an. In diesem Jahr neu mit dabei sind die Experten vom WSL-Institut für
Schnee- und Lawinenforschung SLF. Die
Fachleute aus Davos unterrichten ausführ-
lich die Grundlagen der Lawinenkunde. Zu den Inhalten gehören unter anderem die unterschiedlichen Lawinenarten und die wichtigsten Faktoren,
die zu Lawinen führen. Weiter werden die
Interpretation des Lawinenbulletins, Risikofaktoren und die grafische Reduktionsmethode erklärt. Anschliessend gehen die
SLF-Experten auf die Funktionen des Präventions- und Ausbildungstools «White
Risk» (siehe Seite 20) ein. Zum Abschluss
informieren Transa Verkaufsberater über
die entsprechenden Notfallgeräte wie LVSGeräte oder Airbagrucksäcke und beant<
worten Fragen im Fachgespräch.
Die Infos zu den Infoabenden
Datum
11.11.2014
12.11.2014
14.11.2014
17.11.2014
18.11.2014
19.11.2014
21.11.2014
Ort
Zürich
Bern
Winterthur
St. Gallen
Basel
Luzern
Zürich
Zeit
20:00
19:00
19:00
19:00
19:00
19:00
20:00
SLF-Referent
Stephan Harvey
Lukas Dürr
Kurt Winkler
Hansueli Rhyner
Kurt Winkler
Stephan Harvey
Stephan Harvey
Eintritt: CHF 20.–
Weitere Infos und Anmeldung: www.transa.ch/
raus-aber-richtig/snowsafety/lawineninfoabende.
Leihen leicht gemacht
Du willst in den Schnee, dir fehlt aber
die empfohlene Sicherheitsausrüstung?
Da kann dir Transa was leihen.
Hochwertige MSR-Schneeschuhe, LVS-Geräte oder
Schaufeln kannst du dir bei Transa auch leihen. Neu: In
der Filiale an der Europaallee in Zürich steht auch eine
limitierte Zahl von Lawinenrucksäcken zum Verleih
bereit (Modell: Pieps Jetforce Tour Pro 34L).
Damit die Ausrüstung vorrätig ist, solltest du
in den Filialen nachfragen (aus dem Festnetz
kostenlose Telefonnummer für alle Filialen:
08 48 08 48 11). Das gilt besonders für Gruppen.
Ab sechs Paar Schneeschuhe gibt es übrigens
20 Prozent Rabatt. Als Depot genügt deine TransaCard oder ein Ausweis (ID/Pass). Willst du später die
Ausrüstung kaufen, wird dir die Miete (maximal zwei
<
Tage) angerechnet.
Die Leihtarife
Schneeschuhe
LVS einzeln
Sonde einzeln
Schaufel einzeln
Stöcke
Safety-Sets
(LVS, Schaufel, Sonde)
Lawinenairbag
(nur in Zürich)
1 Tag
2 Tage
CHF 35.–
CHF 35.–
CHF 15.–
CHF 15.–
CHF 15.–
jeder
weitere Tag
CHF 5.–
CHF 5.–
CHF 2.–
CHF 2.–
CHF 2.–
CHF 20.–
CHF 20.–
CHF 10.–
CHF 10.–
CHF 10.–
1 Woche
CHF 60.–
CHF 60.–
CHF 25.–
CHF 25.–
CHF 25.–
CHF 30.–
CHF 50.–
CHF 7.–
CHF 85.–
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Transa checkt dein LVS
Die Software moderner Lawinen-VerschüttetenSuchgeräte lässt sich aktualisieren. Transa weiss, wie ...
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Transa bietet für alle LawinenVerschütteten-Suchgeräte im
Sortiment (Pieps, Mammut und
Ortovox) einen Updateservice
an. Einfach in der Filiale vorbeischauen und prüfen lassen, ob
die Software auf deinem LVS auf
dem neuesten Stand ist. Wenn
du dein LVS bei Transa gekauft
hast, bekommst du das Update
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gratis (sonst CHF 30.–).
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Druckfrisch bei Transa Books
Foto: Marc Gilgen
Tran
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simone seiler von Transa books.
Mit rund 5000 Titeln auf 170
Quadratmetern ist Transa Books in
der Zürcher Europaallee der grösste
Reisebuchladen der Schweiz.
Künftig stellen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in 4-Seasons.ch die
wichtigsten Neuerscheinungen vor.
Diesmal die gelernte Buchhändlerin
Simone Seiler.
«Alle Welt» ermöglicht uns allen, ob Jung
oder Alt, die Welt neu zu entdecken. Jedem Land ist eine Doppelseite gewidmet,
die mit wunderschönen, sehr eigenen und
markanten Bildern illustriert ist. So viel
Wissen wurde noch nie in einer so bildreichen Sprache vermittelt. Dadurch kann
die ganze Familie ein Abenteuer rund um
den Globus erleben. Dieses Buch ist schon
heute ein Klassiker, und ich garantiere
euch, dass «Alle Welt» nicht in eurem
Bücherregal verstauben wird.
«Alle Welt. Das Landkartenbuch», Aleksandra
Mizielinska, Daniel Mizielinski, Verlag Moritz,
ISBN 978-3-89565-270-7, CHF 36.90.
«The Outsiders» ist ein grandioses Buch,
das ein Lebensgefühl von Freiheit und
Abenteuer vermittelt. Ob von der perfekten
Welle, dem schnellsten Tourenrad oder
dem schönsten Schlafplatz berichtet wird,
jeder findet auf einer der 270 Seiten sein
ganz persönliches Highlight. Das englischsprachige Buch verleitet zum Träumen und
dazu, die Natur zu entdecken, den Rucksack zu packen und damit hinaus in die
weite Ferne zu ziehen. Ein Must-have für
jeden Outdoor-Freak.
«The Outsiders. New Outdoor Creativity», Robert
Klanten, Jeffrey Bowman, Sven Ehmann, Verlag Die
Gestalten, ISBN 978-3-89955-513-4, CHF 54.–.
Jetzt gibt es ihn: Lonely Planet hat mit «The
World» einen fast tausendseitigen Reiseführer für die ganze Welt in englischer Sprache publiziert. Der Führer ist nicht nur für
unterwegs ein treuer Begleiter, er hilft dir
auch schon zu Hause dabei, dich zu neuen
Reisen zu inspirieren. Gibt es in Mexiko
wirklich die schärfsten Chilis? Wo sollte
man sich besser nicht für die Nacht hinlegen? Und küssen die Eskimos wirklich mit
der Nase? Ein MUSS für alle Backpacker.
Das Buch «Unterwegs in Neuseeland» ist
eine einzigartige Kombination aus Bildband, Reiseführer und Atlas. Planst du
eine Reise nach Neuseeland und weisst
noch nicht genau, was du alles erleben
willst? Dieses Buch ist die perfekte Lösung! Lass dich von der Ideenvielfalt, den
Karten und den Reisevorschlägen inspirieren und plane so deine ganz persönliche
und unvergessliche Reise.
«Lonely Planet. The World», Verlag Lonely Planet,
ISBN 978-1-74360-065-8, CHF 49.90.
«Unterwegs in Neuseeland. Das grosse Reisebuch»,
Verlag Kunth, ISBN 978-3-95504-083-3, CHF 46.90.
DER ERFRISCHENDSTE WEG DIE SCHWEIZ ZU ENTDECKEN
Monika Saxer
Für «Bierwandern Schweiz» erwanderte
die Autorin alle 54 Tagestouren, die bei
kleinen, lokalen Brauereien enden. Mit
diesem neuen, originellen Wanderführer
lassen sich nicht nur wunderschöne Landschaften entdecken, sondern auch unbekannte Biersorten, von mild, würzig bis
bitter, süss. Was gibt es Schöneres, als am
Ende einer anstrengenden Wanderung ein
kühles, erfrischendes Bier zu geniessen?
«Bierwandern Schweiz. Der erfrischendste Weg
die Schweiz zu entdecken», Monika Saxer,
Verlag HELVETIQ (RedCut Sàrl),
ISBN 978-2-940481-06-4, CHF 31.90.
Unser Ursprung: die raue Wildnis der Coast
Mountains in Kanada. Unsere Verpfichtung:
unermüdlich innovativ in der Entwicklung, präzise
in der Verarbeitung. Unser Anspruch: beste
Performance genau dann, wenn sie gebraucht wird.
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mit der grössten Auswahl in der Schweiz.
26
aktuell
jeTzT beI TRansa
Wärmende Schneekunst
Foto: Alex Buschor/Icebreaker
Der Engländer Simon Beck stampft mit
Schneeschuhen grossflächige Motive in den
Schnee. Darauf wurde vor einem Jahr nicht
nur 4-Seasons.ch aufmerksam, sondern
auch die neuseeländische Bekleidungsfirma
Icebreaker. Die Merino-Spezialisten waren
von Becks Snow Art derart begeistert,
dass sie nun eine limitierte
Sonderkollektion mit seinen
Motiven als Aufdrucke
herausgebracht haben.
Neun verschiedene T-Shirts
und Base-Layer-Teile für
Damen und Herren aus
dieser Kollektion hat
Transa ab sofort im Online
Shop sowie in den Filiale Zürich
und Basel verfügbar, die anderen
Filialen führen eine kleinere Auswahl. Im Interview erzählt Simon
Beck, wie die Zusammenarbeit
mit Icebreaker ablief – und welche Rolle Transa dabei spielte …
simon beck bei der arbeit
in der schweiz.
Fotos: Icebreaker
Die Merino-Spezialisten von Icebreaker haben eine Sonderkollektion mit
Motiven des Schneeschuh-Artisten Simon Beck herausgebracht.
das Horn vom bachalpsee findet sich zum beispiel auf dem
Icebreaker m Tech T lite (CHF 89.90, nr. 087146) wieder.
Als 4-Seasons.ch über
dich berichtete, warst du
noch weitgehend
unbekannt. Heute haben viele Medien Storys
über dich gemacht, und du bist Werbeträger
von Icebreaker. Wie fühlt sich das an?
Ja, die Sache hat eine völlig unerwartete
Entwicklung genommen. Ich hätte ja früher
nie geglaubt, dass sich eine breite Öffentlichkeit für meine Schneekunst interessieren könnte. Aber ich bin in diesem Bereich
wohl führend und investiere viel Mühe und
Zeit in meine Werke.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit
Icebreaker?
Sie hatten meine Sachen auf Facebook gesehen, kamen auf mich zu und meinten,
ich vertrete die gleiche Philosophie wie sie
gegenüber der Umwelt. Ehrlich gesagt
hatte ich bis dahin nie von Icebreaker gehört. Aber ich habe mich informiert, auch
über den hohen Stellenwert, den sie dem
Tierschutz einräumen. Das hat mir gefallen.
Und ich habe festgestellt, dass ich sogar
schon auf einer ihrer Partnerfarmen war:
Als ich mal über die Südinsel von Neuseeland gewandert bin.
Im vergangenen Winter hattest du dann das
Shooting mit Icebreaker in der Schweiz …
Wir waren am Bachalpsee oberhalb von
Grindelwald und hatten beste Bedingungen: Sonne, guten Schnee, wenig Wind.
Ich habe ein Horn in den Schnee gemalt.
Davon gibt’s nun Werbefotos und ein Video.
Transa hatte dich für das Shooting unter
anderem mit Zelt, Schlafsack und einer
Hardshelljacke ausgestattet. Waren dir die
Sachen hilfreich?
Absolut! Ich hab ja zwei Nächte oben in den
Bergen verbracht, das war nur mit dieser
hochwertigen Ausrüstung möglich. Aber
auch die Merino-Shirts von Icebreaker haben mich voll überzeugt. Sie sind warm,
ohne dass ich beim Stapfen mit den
Schneeschuhen zu sehr darin schwitzen
würde. Ausserdem riechen sie nicht gleich
<
nach einem Tag unangenehm.
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Foto: Peter Kabatnik
Leicht, vielseitig, praktisch.
Der rundum erneuerte Reiseklassiker
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Der TRAVEL PRO überzeugt mit guten
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Tragesystem.
Neu in drei Grössen erhältlich.
Ab sofort in allen TRANSA-Filialen.
28
aktuell
auFs balmHoRn
Mit Edurne auf Lucys Spuren
Fotos: Arena Comunicadion, Gore
Gore-Tex und Transa laden
Bergsteiger ein, eine Erstbesteigung
nachzugehen – zusammen mit der
ersten Frau auf allen Achttausendern.
die bergsteigerin edurne pasaban.
Vor 150 jahren gelang lucy Walker die erstbesteigung des balmhorns.
Lucy Walker war eine der wichtigsten alpinen Pionierinnen ihrer Zeit. Vor 150 Jahren
gelang der Engländerin die Erstbesteigung
des 3698 Meter hohen Balmhorns in den
Berner Alpen. 1871 stand sie als erste Frau
auf dem Matterhorn – zeitgemäss gekleidet
in Rock und mit Damenhut.
Nun bekommen zwölf versierte Bergsteigerinnen und Bergsteiger aus ganz Europa die
Möglichkeit, auf Lucys Spuren zu wandeln
und ihre Route aufs Balmhorn nachzugehen. Und zwar zusammen mit der Spanierin
Edurne Pasaban, die als erste Frau alle
14 Achttausender bestieg. Das Ganze läuft
im Rahmen der «Gore-Tex Experience Tour
– History Sessions», mit Transa als exklusivem Partner in der Schweiz. Die Bewerbungsphase geht vom 1. November bis zum
31. Dezember 2014. Die Tour selbst findet
von 15. bis 18. Juni 2015 statt. Mehr Informationen und das Anmeldeformular gibt’s
auf www.transa.ch/gore.
Zum Einlesen und Vorfreudesteigern steht
bei Transa Books nun druckfrisch die Biografie von Edurne Pasaban: «Im Schatten
der Achttausender» von Franziska Horn,
ISBN-978-3-906055-28-2, CHF 44.90. <
Markt der Zukunft
Näh dir eine!
Transa bietet innovativen Menschen und Unternehmen
vergünstigte Ausstellerplätze auf dem eco.festival.
Arc’teryx und Transa laden zur Nähaktion nach Zürich
und Basel. Es warten Unikate aus Gore-Material.
Der sogenannte Markt der
Zukunft ist Teil des grössten
Schweizer Nachhaltigkeitsfests, des eco.festivals in
Basel. Vom 27. bis 29. März
2015 können junge Einzelpersonen, Organisationen sowie
Start-ups wieder ihre Waren
und Konzepte präsentieren, die
sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.
Als Sponsor dieser Aktion stehen Transa zwölf vergünstigte
Ausstellerplätze zur Verfügung.
Wenn du einen dieser Plätze in
Alle Kunden sind eingeladen,
unter professioneller Anleitung
selber Hand an die Nähmaschine zu legen. Du kannst entweder einen Adressanhänger
fürs Gepäck nähen – das ist in
fünf Minuten erledigt. Oder du
wagst dich an eine Tasche, für
die es rund 15 Minuten Arbeit
benötigt. Dafür hast du dann ein
individuelles Weihnachtsgeschenk oder ein Unikat für die
nächste Shoppingtour. Überdies
gibt’s Tipps, Tricks und Infos zu
Gore-Tex und Arc’teryx.
die ausstellungszelte.
den attraktiven Kuppelzelten
ergattern möchtest, dann bewirb dich bis zum 5. Dezember
2014 online auf www.eco.ch/
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Hier wird mit Gore genäht.
Die Termine: Filiale Zürich
28.11. (14 – 20 Uhr) und 29.11.
(10 – 18 Uhr), Filiale Basel
13.12. (10 – 17 Uhr). Infos:
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www.transa.ch/naehaktion.
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30
aktuell
eVenT
Himmelhoch jauchzend …
Schneesturm und Sonne,
Menschenleere und
Geselligkeit, Gipfelglück
und Lawinendrama – in
Schwedisch-Lappland
liegen die Extreme nah
beieinander. Wie nah,
das erlebte eine Leserin
von 4-Seasons.ch beim
Haglöfs Arctic Weekend.
nderthalb Tage lang hatte ein Orkantief den Norden Schwedens im Griff.
Nun bricht, am Gipfel des
Nordalsfjäll, endlich die Sonne
durch die Wolken. Ursina und
ihre Skitourenkollegen reissen
die Felle von den Ski und ziehen jauchzend ihre Spuren in
den unverspurten Schnee.
«Aber nicht so weit links!»,
mahnt Morgan, der Guide, «dort
im Steilen lauern Lawinen.»
Ursina Accola (34) war eine
von rund 200 Teilnehmern des
Haglöfs Arctic Weekends 2014
in Schwedisch–Lappland. Ihren
Platz bei diesem jährlichen
Event für Mitarbeiter, gesponserte Athleten, Händler und
Endkunden hat die Luzernerin
über 4-Seasons.ch gewonnen.
Als Bergsteigerin und Skitourengeherin kennt Ursina Gebirge
weltweit. «Aber ich hatte noch
nie so viele Möglichkeiten wie
hier beim Arctic Weekend.»
Die Möglichkeiten eröffnen sich
allabendlich im Hotel Riksgränsen, wo Haglöfs das Basislager
eingerichtet hat. Ursina steht
unschlüssig vor den Tafeln mit
den Teilnehmerlisten: «Soll ich
mich jetzt noch mal für eine
Skitour eintragen oder lieber für
Eisklettern? Snowkiten tönt
auch spannend …» Als Tourguides fungieren Bergführer
und Extremskifahrer wie Lotten
kein Teilnehmer des Arctic
Weekends – löst am Nordalsfjäll
ein riesiges Schneebrett aus,
genau in dem Steilgelände, vor
dem Morgan tags zuvor gewarnt
hatte. Einige Guides und Teilnehmer des Haglöfs-Events
sind schnell zur Stelle und können den Skifahrer aus den
Schneemassen befreien, wie
durch ein Wunder unversehrt.
A
Auf zum Haglöfs
Arctic Weekend
2015 (12. – 15.3.):
haglofs.com/events.
4-seasons.ch-Gewinnerin ursina accola beim eisklettern.
Der Sonntag macht seinem
Namen alle Ehre, endet aber
um ein Haar tragisch: Ein norwegischer Freerider – übrigens
Fotos: Johannes Strobel, Ingo Wilhelm, Hans Johansson
Rapp. Die Outdoorprofis geben
auch ihr Know-how an die Teilnehmer weiter. So beteiligt sich
Ursina an einer Übung zum
Suchen von Lawinenopfern.
«Es ist toll, wie unterschiedliche Menschen man hier
trifft», findet Ursina. Mal sitzt
sie mit belgischen HaglöfsHändlern beim Abendessen,
mal mit zwei Kunden aus Norwegen. Zum Abendprogramm
gehören Vorträge, vor dem
Nightlife gibt’s eine Verlosung,
Hauptgewinn: ein Paar Ski. And
the winner is: Ursina! «Womit
habe ich so viel Glück verdient?», jubelt die Primarlehrerin und tanzt bis zwei Uhr morgens in der Hoteldisko.
Von diesem Drama bekommt
Ursina zunächst nichts mit. Sie
hatte sich zum Eisklettern angemeldet. «Ganz nett, aber
nicht mein Sport», sagt sie zu
dem schattigen Vergnügen.
Und jetzt ab nach Kiruna, wo
Ursina das Flugzeug für die
Heimreise besteigt. Im Gepäck: ein neues Paar Ski – und
zahlreiche neue Erfahrungen,
wie man sie wohl nur beim
Haglöfs Arctic Weekend sam<
meln kann.
schneesturm? egal. ursina hatte spass in Riksgränsen.
iert
präsent Live RepoRtagen WinteR 2014/2015
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Kanada / aLaSKa
Mit pferden durch die Wildnis nordamerikas
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Aarau
Nottwil
Basel
Wil/SG
Rorschach
Chur
Solothurn
Thun
Bern
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Frauenfeld
Bern
Münsingen
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Do
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6.11.
7.11.
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11.11.
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13.11.
14.11.
15.11.
16.11.
17.11.
18.11.
19.11.
20.11.
KUK,Saal1
Paraplegiker-Zentrum
Volkshaus
Stadtsaal
CarmenWürthSaal
Titthof
Landhaussaal
Burgsaal
AulaFreiesGymn.17Uhr
Lötschbergsaal
Casino
AulaFreiesGymnasium
Schlossgut
Wetzikon
Rorschach
Cham
Basel
Zürich
Aarau
Baden
Thun
Bern
Sa
So
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
22.11.
23.11.
24.11.
25.11.
26.11.
27.11.
28.11.
29.11.
30.11.
AulaKantonsschuleZO
CarmenWürthSaal17Uhr
Lorzensaal
Volkshaus
Volkshaus,Theatersaal
KUK,Saal1
AulaKantonsschule
Burgsaal
AulaFreiesGymn.17Uhr
Zürich
Winterthur
Rorschach
Jona
Basel
Buchs/AG
Cham
Bern
Luzern
Thun
Mo 1.12. Volkshaus,Theatersaal
Di
2.12. Römertor
Do 4.12. CarmenWürthSaal
Fr
5.12. Kreuz
Mo 8.12. Volkshaus
Di
9.12. Gemeindesaal
Mi 10.12. Lorzensaal
Do 11.12. AulaFreiesGymnasium
Fr
12.12. VerkehrshausIMAX
Sa 13.12. Burgsaal
Aarau
Luzern
Cham
Wil/SG
Jona
Zürich
Winterthur
Chur
Basel
Bern
Thun
Fr
Mo
Di
Mi
Di
Mi
Do
Fr
Mi
Do
Fr
9.01.
12.01.
13.01.
14.01.
20.01.
21.01.
22.01.
23.01.
28.01.
29.01.
30.01.
KUK,Saal1
VerkehrshausIMAX
Lorzensaal
Stadtsaal
Kreuz
Volkshaus,Theatersaal
Gate27
Titthof
Stadtcasino,Festsaal
National
Burgsaal
Solothurn
Mo 12.01. Landhaussaal
Bern
Mi 14.01. National
Thun
Sa 17.01. Burgsaal
Liestal
Mi 21.01. HotelEngel
Buchs/AG
Fr 23.01. Gemeindesaal
Cham
Di 27.01. Lorzensaal
Luzern/KriensMi 28.01. Südpol
Zürich
Mo 2.02. Volkshaus,Theatersaal
Winterthur
Do 5.02. Römertor
Landquart
Fr 13.02. ForumimRied
Rorschach
Mo 16.02. CarmenWürthSaal
undvieleweitereTermineunterwww.explora.ch
Luzern
Fr 06.02.
Paulusheim
Zürich
Mo 09.02.
Volkshaus,WeisserSaal
Basel
Di
10.02.
Volkshaus
Uster
Mi
11.02.
Bern
Do 12.02.
Aarau
Fr
13.02.
KUK,Saal2
Thun
Sa
14.02.
Burgsaal
Zürich
Volkshaus
Wagerenhof
AulaFreiesGymnasium
Theater Saal
Programm Samstag10.Januar2015
MONGOLEIvonAndreasHutter
10.30Uhr
LADAKHvonThomasZwahlen
14.00Uhr
BUDDHAvonBrunoBaumann
17.00Uhr
DALAI LAMAvonManuelBauer
20.15Uhr
Programm Sonntag11.Januar2015
TIBETvonBrunoBaumann
10.30Uhr
BHUTAN vonStefanErdmann
14.00Uhr
MUSTANGvonManuelBauer
17.00Uhr
BeginnderVorträge,wennnichtandersangegeben,um19.30Uhr.WeitereTermine,Themen,InfosundVorverkauf:www.explora.ch
32
Projekte
K L I C K
i n s
L e e r e
Seit zehn Jahren dokumentiert der britische Fotograf Jonathan Griffth alpine
Touren in den Gebirgen dieser Welt. Oder ist er mehr ein extremer Bergsteiger, der
unterwegs einfach sehr gut fotografert? Er ist sich da selbst nicht ganz sicher.
Sein erster Bildband zeigt jedenfalls atemberaubende Momente aus den Bergen.
Fotos: Jonathan Griffith | Text: Julian Rohn
Projekte
33
Folge den Trittspuren – und
entdecke die Bergsteiger am
winterlichen Kuffnergrat des
Mont Maudit, Chamonix.
34
Projekte
Ein Alpinistentraum in Patagonien: links das Fitz-Roy-Massiv, rechts die überfrorene Felsnadel des Cerro Torre.
Schnell noch nach Hause,
bevor die Sonne untergeht:
ein Wintersturm an der
Aiguille du Midi, Chamonix.
Projekte
Zu Besuch im Berner
Oberland: Ueli Steck
solo am Nollen in der
Mönch-Nordwand.
35
Bernina
36
Projekte
Chamonix I: Im Winter erobern Eiskletterer die Höhlen im Mer de Glace.
Chamonix II:
Riesige Spalten im
Leschauxgletscher
am Fuss der Grandes
Jorasses.
Chamonix III:
Will Sim hängt an
einem Eisfall im
Westcouloir an der
Aiguille du Plan.
Gewaltige Dimensionen
am Everest. Die bunten
Tupfer links unten sind
das Basislager auf der
nepalesischen Seite mit
dem Khumbu-Eisfall.
Projekte
37
38
Projekte
Selfies extrem: Jon in der Nordwand der Grandes Jorasses
(rechts) und als Sicherungspartner beim Eisklettern im
italienischen Cogne. Während er mit einer Hand sichert und
hofft, dass die kleine Lockerschneelawine seinen Partner
nicht vom Eisfall spült, drückt Jon mit der anderen Hand
fleissig auf den Fernauslöser seiner Kamera.
(3)
D
as Interview für diesen Text gibt
Jon Griffith mit einem blauen
rechten Auge. Am Vortag ist er
wieder mal durch die Nordwand
der Grandes Jorasses gestiegen.
Nach dem schlechten Sommer sind die
Bedingungen gerade gut. Stabiles Eis und
kompakter Schnee. Aber eine Fotoproduktion in einer der drei grössten Alpenwände
bedeutet immer, dass es hartes Bergsteigen
ist. Zumal Jon und seine vier Kletterpartner
nebenbei eine neue Routenvariante kletterten. Ein Eisbrocken traf Jon unglücklich
am Auge, «aber die Fotos sind trotzdem was
geworden», sagt der 31-Jährige.
Die Tour an den Jorasses bringt die Arbeitsethik des britischen Bergfotografen auf den
Punkt: echte Bilder von echten Touren. «Ich
möchte zeigen, wie das alpine Bergsteigen
wirklich aussieht», sagt Jon. Seine Bilder
sollen roh sein. Keine schnellen Shootings
in Seilbahnnähe oder am Fixseil. Keine gestellten Motive. Um mit guten Bergsteigern
mitzuhalten, ohne sie aufzuhalten, besteht
Jons Ausrüstung oft nur aus Kamerabody
und einem Objektiv. Von einer Tour ohne ein
gutes Bild ist er genauso enttäuscht wie von
tollen Fotos, die während einer langweiligen
Kletterei entstehen: «Ich kann nicht sagen,
ob ich mehr Bergsteiger oder mehr Fotograf
bin», sagt Jon. Er klettert selbst auf hohem
Niveau. Mit Seilpartner Will Sim erklomm
er 2011 in Alaska den Cassingrat am Denali
in unter 15 Stunden. Ein Geschwindigkeitsrekord. Neben den Alpen und Alaska stehen
auch Trips nach Patagonien und Pakistan in
seinem Tourenbuch.
Mit Ueli Steck am Seil
Die ersten Bilder schoss Jon, um daheim im
englischen Bristol von seinen Semesterferien zu berichten. Die verbrachte er bergsteigend im Wallis und sammelte zunächst
einen 4000er nach dem anderen. Als seine
Mutter an Krebs starb, beschloss er, dass
er nicht in einem Nine-to-five-Job enden
will, und zog nach Chamonix.
Das Mont-Blanc-Gebiet ist ihm zum Trainingsgelände und Arbeitsplatz geworden.
Die Nordwand der Grandes Jorasses durchstieg Jon inzwischen auf sieben Routen und
brachte ihn auch mit dem Schweizer Bergsteiger Ueli Steck zusammen, der Bilder zu
seinem Speedrekord in der Wand brauchte.
Weil Steck die Bilder zu seinen Solotouren
schon früher oft nachgestellt hatte, machte
Jon hier eine Ausnahme seiner Fotografenethik. Vom Gipfel seilten sie sich über 1000
Meter in die Tiefe. So etwas können und
riskieren nicht viele Fotografen. Steck war
beeindruckt. Inzwischen teilen die zwei
regelmässig das Seil. Packt Jon dann seine
grosse Spiegelreflexkamera in den Ruck-
sack, ist Steck, der absolute Leichtgewichtsfanatiker, nicht immer begeistert. Aber er
schätze die Fotos, die seine Taten ja erst dokumentieren, schreibt Steck im Vorwort zu
Jons erstem Bildband «Alpine Exposures».
Im gerade erschienenen Buch fasst Jon
seine vergangenen zehn Jahre in den Alpen
zusammen. Viele Motive sind rund um den
Mont Blanc entstanden und zeigen die wilde
Seite des Massivs, abseits der überfotografierten Standards. Aber auch Bilder aus dem
Wallis und Berner Oberland haben es in den
Bildband geschafft, der mehr als nur ein
Coffee Table Book zum Durchblättern geworden ist. Zu jedem Bild erzählt Jon über die
Tour hinter der Aufnahme. Genauso klar und
<
unretuschiert, wie er auch fotografiert.
Bildband «Alpine Exposures» von Jon Griffith,
250 x 300 mm, 288 Seiten, mit Texten auf Englisch,
Deutsch und Französisch, 35 £, Infos und Bestellungen unter: www.alpineexposures.com/pages/book.
SIMON BECK
FÜR
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„ Außer meien Fußspuren lasse
ich in der Natur nichts zurück.“
SIMON BECK, SCHNEEKÜNSTLER
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40
Traumziele
Kubas Stadte und Strande
– revolutionar schon
Traumziele
Havanna
Die Perle der Karibik wird diese
zauberhafte Stadt gerne genannt –
zu Recht. Der Malecon ist die wohl
beruhmteste Strandpromenade der
Welt. In den Strassen der Stadt
herrscht das ganze Jahr viel Betrieb.
Trinidad
Kolonialhauser, Kopfsteinpflaster und in
der Ferne das Meer … Trinidad ist die
schonste Stadt Kubas. Es lohnt sich auch,
die Umgebung zu entdecken, etwa mit
einem Mietvelo die Strande der Stadt.
Baracoa
Die alteste Stadt Kubas ist zwar etwas
abgelegen. Aber ab Baracoa kann man
interessante Ausfluge machen, etwa in
den Humboldt-Nationalpark mit seinen
zahlreichen geschutzten Tier- und
Pflanzenarten der Karibik.
Havanna
Vinales
41
Cienfuegos
Trinidad
Baracoa
Santiago de Cuba
Vinales
Ein absoluter Hohepunkt fur KubaReisende ist die Gegend um das
Stadtchen Vinales. Die beruhmten
Kalkfelsen mit ihren Hohlen und
Wasserlochern laden zum Wandern
und Klettern ein.
Cienfuegos
Ebenfalls eine schone Kolonialstadt.
Wie uberall in Kuba findet man auch
hier Casas Particulares . In diesen
Privatpensionen kann man bei Einheimischen nachtigen und essen und lernt
so viel uber das Land und die Leute.
Spanischkenntnisse erleichtern diese
Art des Reisens ungemein.
Santiago de Cuba
Santiago gilt als musikalischste Stadt Kubas.
Sie ist die Heimat von Rumba, Son, Conga und
Salsa. Ein grosser Teil der Bevolkerung ist
afrikanischer Abstammung. Da die Stadt durch
keinen internationalen Flughafen erschlossen ist,
wird sie weniger besucht als Havanna.
Mit Globetrotter nach Kuba – ein paar Reisebeispiele:
• Cocktail Cubano – mit dem Mietwagen von West nach Ost. Flug ab Zürich mit Air France nach
Havanna, 11 Tage Mietwagenrundreise mit Unterkunft in Mittelklassehotels, exkl. Mietwagen.
Preis pro Person (bei 2 Personen): ab CHF 2222.– (gültig 03.01.15 – 22.06.15).
• Spanisch und Salsa lernen in Havanna. 2 Wochen Sprachkurs (20 Lektionen/Woche,
jeweils morgens) und Salsa-Unterricht (4 Lektionen/Woche) mit Unterkunft bei Gastfamilie
im Einzelzimmer mit Halbpension: ab CHF 1275.–.
• Cuba Dream – Segeltour auf dem Katamaran. 8 Tage Segeltörn ab/bis Cienfuegos mit
Vollpension und Unterkunft in Doppelkabine mit privater Dusche/WC. Preis pro Person
(bei 2 Personen): ab CHF 1270.–.
Weitere Reiseberichte von Globetrotter-Beratern
findest du auf www.globetrotter.ch/reiseberichte.
Alle Preisangaben sind Richtpreise. Tagesaktuelle Preise in jeder Globetrotter-Filiale.
42
Reise
Reise
43
Sanftes Safiental
Weitab vom Skizirkus, tolle Hänge, gutes Essen. Das einsame Hochtal in den
Bündner Bergen ist ein ideales Ziel für ein langes Wochenende zum
Skitourengehen – bei fast jedem Wetter.
Text und Fotos: Julian Rohn
Viel Platz für die eigene
Spur: Der Blick vom
Camaner Grat offenbart
die Möglichkeiten im
Safiental.
44
Reise
Tiefschnee macht glücklich: Hano freut sich, dass der Winter
noch mal zurück ist.
Möglichst gut geschützt zwischen Felsinseln geht es im
Föhnsturm in Richtung Tällihorn hinauf.
lack, klack. Frischer Schnee dämpft die Ge­
räuschkulisse auf ein Minimum. Die Kapuze ist
tief ins Gesicht gezogen, die Sicht reicht kaum
20 Meter weit. Weil es nichts mehr als den
schwankenden Rucksack des Vordermanns zu
sehen gibt, wandert die Aufmerksamkeit immer
wieder nach innen. Auf den eigenen Atem. Auf
die feuchten Schneeflocken, die auf dem vor Anstrengung war­
men Gesicht sofort zerfliessen. Auf den gleichmässigen Rhyth­
mus, mit dem der Vordermann bei jedem Schritt seine Skischuhe
auf die Steighilfe setzt. Klack, klack. Das einzige Geräusch.
Wir sind sechs Transa Mitarbeiter, der Höhenfieber­Bergführer
Adrian und ein 4­Seasons­Redaktor. Es ist Ende März, der dritte
Tag unseres langen Skitourenwochenendes im Safiental. Und es
ist die dritte Version, die wir vom Tal zu sehen bekommen. Heute
zeigt es sich tief verschneit wie im Hochwinter.
Tage. Ein Traum für Skitourengeher. Mit vielen ostseitigen Hängen
bis etwa 35 Grad eignet sich das Safiental ideal für leichte bis mit­
telschwere Skitouren und hat Potenzial für drei bis vier Tage ab­
wechslungsreiche Unternehmungen.
Das Tal ist eine der abgelegensten Regionen der Bündner Berge
und nach Süden, Osten und Westen abgeschlossen. Nur eine
25 Kilometer lange Sackgasse, teilweise noch ohne Asphalt und
einspurig, führt von der grossen Rheinschlucht bis auf fast
1700 Meter Höhe. Ursprünglich bewirtschafteten Romanen das
Tal, dann aber kamen Walser ab dem 14. Jahrhundert über den
Safierberg von Splügen herüber. Sie kultivierten das Land und
bauten die typischen Streusiedlungen. Heute leben noch knapp
1000 Menschen hier. Der Tourismus ist sanft. Ein einziger Skilift
dreht bei Tenna seine Runden und läuft mit Solarkraft.
K
Abgelegenes Tal in den Bündner Bergen
Zwei Tage zuvor. Der Frühling ist eigentlich nicht mehr aufzuhalten.
Unten in Safien Platz erinnern nur noch schmutzige Schneehaufen
an den Winter. Zum Einstieg der ersten Kennenlerntour helfen wir
mit ein paar Höhenmetern per Taxi nach, ehe die weisse Unterlage
ausreicht. Auch im weiteren Aufstieg zum Camaner Grat zeugen
immer wieder grüne Flecken davon, dass das Ende der Skisaison
nicht mehr in allzu ferner Zukunft liegt. Dank der Föhnwetterlage
weht oben am Kamm ein warmes Lüftchen. In strahlender Sonne
werfen wir einen Blick auf das Tourengelände der kommenden
Werner jagt mit grossen Bögen ins Tal.
Wilfried zelebriert den Kurzschwung.
Während der Abfahrt vom Camaner Grat im warmen Nachmittags­
licht wechseln die Bedingungen von leichtem Bruchharsch zu
noch fast perfektem Firn. Werner aus der Filiale in Bern jagt den
Hang freeridemässig in grossen Bögen hinab, während Wilfried
aus der Filiale in St. Gallen den klassischen Kurzschwung zele­
briert. Hano aus Winterthur wiederum zirkelt elegant auf Tele­
markski ins Tal. Das breite Grinsen über diesen guten Skitag aber
steht am Ende der Abfahrt allen gleich im Gesicht. Der >
Reise
Ein grosser Schwung
oder viele kleine Bögli?
Im cremigen Firn geht’s
zurück nach Safien Platz.
45
46
Reise
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht – alle drauf !
Gipfelselfie in der Nachmittagssonne am Camaner Grat.
War schon Retterin in Island und wird jetzt Schneekönigin im
Safiental: Charlotte aus Zürich lässt es stauben.
gemütliche Après­Ski mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse des
Gasthauses Rathaus hätte ein perfekter Winterausklang sein kön­
nen, doch das Safiental wollte uns noch eine andere Seite zeigen.
Am nächsten Tag erwarten uns Regen im Tal und Föhnsturm am
leichter Deckel nach den Kanten. Auf den letzten Metern umkur­
ven wir grobe Löcher im Sulzschnee.
Die verbrauchte Energie bekommen wir äusserst geschmackvoll wie­
der zurück. Beim Abendessen in der holzvertäfelten Stube des Gast­
hauses Rathaus gibt es Älplermagronen mit Apfelmus bis zum Ab­
winken. Die Köchin Tamara Bühler führt das Gasthaus bereits in der
fünften Generation. Mit dieser traditionsreichen Unterkunft im klei­
nen Ort Safien Platz erleben wir ein echtes Stück Safiental. Das
Haus wurde 1481 gebaut und als Gemeinde­ und Gerichtshaus
genutzt. Schon damals kümmerte sich eine Siedlerfamilie um die
Bewirtschaftung. In den 1950er Jahren wurde das Gasthaus er­
weitert, aber noch immer strahlt das alte Holzgebäude eine Ruhe
und Gelassenheit aus, wie sie typisch ist für das gesamte Tal.
Die Köchin Tamara führt das Gasthaus
bereits in der fünften Generation.
Berg. Der Südstau drückt aus Richtung Splügen herüber. Dort am
Talschluss pfeifen die Wolken unseren eigentlichen Zielen Tomül­
grat und Strätscherhorn derart um die Gipfel, dass sich Adrian für
die sichere Variante vom Turrahus zum Tällihorn (2856 m) ent­
scheidet. So haben wir während der 1100 Höhenmeter Aufstieg
den Wind wenigstens im Rücken. Der tags zuvor angetaute
Schnee ist wieder hart gefroren. Später öffnen sich auch ein paar
kleine Sonnenlücken. Während des Aufstiegs erzählt Charlotte
aus der Filiale in Zürich von ihren zweieinhalb Jahren, die sie wäh­
rend des Studiums in Island verbracht hat. Nebenbei hat sie dort
in einem Search­and­Rescue­Team gearbeitet. Ihre Eindrücke von
den Einsätzen und Trainings sind besonders realistisch, wenn
einem der Wind um die Ohren bläst, wie es uns gerade geschieht.
Kurz unter dem Gipfel ist der Schnee so verblasen, dass wir die
Ski deponieren und zu Fuss weitersteigen. Ein schnelles Foto
ohne Aussicht dokumentiert unser Tagesziel. Die anschliessende
Abfahrt kostet viel Kraft. Zwischen freigeblasenen Felsinseln rut­
schen wir erst über bockharte Windgangeln, später greift ein
Tiefschnee und Whiteout zum Abschluss
Zurück zu unserem letzten Tag im Schneetreiben. Über Nacht ist
der Föhn endgültig zusammengebrochen und hat die schweren
Wolken aus dem Süden ins Tal gelassen. Es schneit noch immer.
Als wir an den letzten Hütten vorbeisteigen, wird die Orientierung
schwieriger. Die Sicht bleibt schlecht und die Konturen ver­
schwinden im Whiteout. Adrian vergleicht regelmässig Karte und
GPS. Immerhin sind wir überhaupt unterwegs. Es gibt nicht viele
Gebiete, in denen bei diesen Bedingungen noch was geht. Wir
konnten einen sanften Anstieg am langen Camaner Grat wählen,
der wenig lawinengefährdet ist. Unsere letzte Abfahrt im knie­
hohen Pulver gleicht einer Partie «Blinde Kuh». Egal. Es ist fast
schon Ostern und wir fahren Neuschnee. Wie geil ist denn das? <
Reise
47
Mit Transa auf Skitour: Die Leserreise ins Safiental
0
1
2
3 km
Safien
Platz
Abfahrten. Je nach Termin übernachten
wir im Berggasthaus Turrahus oder im
Gasthaus Rathaus in Safien Platz.
Camaner Grat
2475 m
Tällihorn
2856 m
Turrahus
1700 m
Strätscherhorn
2557 m
Wir entfliehen dem Trubel und erleben
vier Tage mit tollen Gipfeln, wundervollen Aussichten und herrlichen
Ablauf
1. Tag: Anreise via Ilanz – Versam nach
Safien Platz. Per Taxi nach Camana,
anschliessend Aufstieg zum Camaner
Grat (2475 m). Abfahrt bis ins Dorf.
Aufstieg 850 hm, Abfahrt 1170 hm, Zeit
(ohne Pausen) ca. 3 Std.
2. Tag: Vom Turrahus zum Tomülgrat
(2738 m). Nach der ersten Abfahrt eine
weitere halbe Stunde zum Strätscherhorn (2557 m). Abfahrt über ideale
Hänge. 1200 hm / 1200 hm, ca. 4 Std.
3. Tag: Start in Safien Patz. Lichter
Wald mit Stallungen, später offenes
Gelände zum Plangghorn (2581 m).
Eine attraktive Abfahrt rundet die Tour
ab. 1300 hm / 1300 hm, ca. 4.5 Std.
4. Tag: Zum Abschluss aufs Tällihorn
(2855 m). Über die Rinderpirglückli
und eine versteckte Mulde zum Gipfel.
Drei Abfahrtsmöglichkeiten stehen zur
Auswahl. Heimreise am Nachmittag.
1180 hm / 1180 hm, ca. 4 Std.
Termine
26.12.2014 – 29.12.2014 (Ski & Board)
30.12.2014 – 02.01.2015*
29.01.2015 – 01.02.2015
05.02.2015 – 08.02.2015 (Ski & Board)
19.02.2015 – 22.02.2015
05.03.2015 – 08.03.2015
19.03.2015 – 22.03.2105 (Ski & Board)
03.04.2015 – 06.04.2015
3 Nächte im Doppelzimmer mit Etagendusche, 3 x Halbpension und Tourentee.
Preis CHF 965.–
*Silvesterzuschlag CHF 40.–
Webcode 300
Beratung und Buchung
Höhenfieber AG
Die Berg- und Kletterschule
Platz 6, CH-6039 Root D4
Telefon 032 / 361 18 18
info@hoehenfieber.ch
www.hoehenfieber.ch
Leistungen
5 bis 9 Teilnehmer pro Bergführer,
Mit der TransaCard profitierst du von einem Rabatt von CHF 30.– auf jede Buchung bei Höhenfieber.
Photographer: Thomas Senf
48
State of the Art
TE OF TH
TA
ArT
E
Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.
In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung,
die in ihrer Klasse Standards setzt.
S
Scarpa
F1 Evo Thermo Intuition
referenzprodukt
Produktklasse
Sportlich leichter Skitourenschuh mit innovativem
Gehmechanismus. Auch als Damenmodell erhältlich.
Einsatzbereich Skitouren und Skihochtouren mit langen Aufstiegen,
anspruchsvollen Abfahrten und leichten Kletterpassagen.
Status
Erster Tourenschuh mit automatischem Ski-&-Walk-Mechanismus.
Hersteller
Calzaturificio S.C.A.R.P.A. S.P.A., Asolo, Italien.
Konzept/Idee
Scarpa-Entwicklungsteam.
Technische
Daten
Gewicht: 1190 g (Paar/Grösse 27). Grössen: 26 – 31 und 23 – 27
(Damen). Flex-Index: 95. Schaftrotation: 62 Grad. Vorlage:
16, 18 oder 20 Grad. Farbe: Speed Blue. Preis: CHF 799.– Transa
Artikelnummer 088194 bzw. 088196 (Damen).
Historie
Scarpa stammt aus der berühmten Schuhmacherstadt Asolo in
Norditalien. Der englisch-irische Adlige Rupert Guinness war häufig zu Besuch und kam auf die Idee, die Künste der ansässigen
Schuhmacher zu bündeln. 1938 gründete er die «Società
Calzaturie ri Asolani Riuniti Pedemontana Anonima», kurz:
S.C.A.R.P.A. Passend, denn Scarpa heisst auf Italienisch Schuh.
1956 verkaufte Guinness die Firma an drei Brüder aus Asolo:
Francesco, Luigi und Antonio Parisotto. Heute führen deren fünf
Kinder den Betrieb, beschäftigen 500 Mitarbeiter weltweit und
produzieren 600 000 Paar Schuhe im Jahr. Den F1 brachte
Scarpa 1999 als einen der ersten ultraleichten Skitourenschuhe
auf den Markt. Mehr als 100 000 Paar wurden verkauft, ehe
Scarpa das Modell zunächst einstellte. Jetzt ist der F1 zurück und
bildet das allroundtaugliche Bindeglied zwischen dem Rennmodell «Alien» und dem freeridelastigeren «Maestrale».
Der F1 Evo verbindet
das geringe Gewicht und
die Schaftbeweglichkeit
eines Rennschuhs mit
dem Tragekomfort und
der guten Abfahrtsperformance eines
Lukas Müller,
Allroundschuhs.
Einkäufer Bergsport bei Transa
Bei Scarpa träumen
wir zunächst. Daraus
entstehen dann Ideen,
später Projekte und
schliesslich Produkte:
so wie der «Tronic No-Hand»-MechanisDavide Parisotto,
mus am F1 Evo.
Entwicklungschef Scarpa
Winter 2 0 14
Aussenschale
Primary HP Polyamid ist leicht,
steif und schlagresistent. Für die
Zunge wird Pebax verwendet. Es ist
leichter und progressiv elastisch
– gut für den Kontakt mit dem
Schienbein und beim Gehen. Für
Reparaturen oder eigene Anpassungen lassen sich alle Anbauteile
und Schrauben austauschen. Die
Schale hat einen Flex von 95.
Ski-&-Walk-Mechanismus
Die «Tronic No-Hand»-Funktion
ist die wichtigste Innovation am
Schuh. Ein Mechanismus lässt den
Schuh in der Bindung automatisch
in Abfahrtsposition einrasten.
Dabei drücken die Bindungspins
einen Stahlbolzen nach oben und
verriegeln so die Gehfunktion.
Steigt man aus der Bindung aus
oder ist der Schuh beim Aufstieg
nur vorne fixiert, entriegelt sich der
Schaft wieder von alleine.
Carbonverstärkung
Für zusätzliche Steifigkeit ist
die untere Aussenschale um
eine Kohlefaserform herumgespritzt, die über die ganze
Fusslänge und die Ferse reicht.
Aussensohle
Die Gummisohle von Vibram
dämpft auf hartem Untergrund.
Das von Scarpa gestaltete Profil
verhindert ein Anstollen von
Schnee. Durch die Optimierung
für Pinbindungen konnte der
Sohlenrand schlanker gehalten
werden, was die Kletter- und
Steigeisenperformance erhöht.
State of the Art
49
Innenschuh
Der neu entwickelte Innenschuh «Flex Evo» wird klassisch
geschnürt, ist aus themoformbarem, geschlossenzelligem
EVA-Schaum und kommt vom Marktführer Intuition aus Kanada.
Verschiedene Flexzonen erhöhen die Beweglichkeit für den Aufstieg. Der Innenschuh steht auf einer speziellen Innensohle, die
sich über ein Profil mit der Aussenschale verhakt und so verhindert, dass der Innenschuh im Aussenschuh hin- und herrutscht.
Powerstrap
Ein breiter Bandverschluss, kombiniert mit einer Aluschnalle,
ersetzt die klassische Rasterschnalle. Per Klett lässt sich die Weite
individuell anpassen. Für mehr Beweglichkeit beim Aufstieg bleibt
die Schnalle offen, für die Abfahrt wird sie geschlossen. Ein zweiter,
schmälerer Powerstrap schliesst den Schaft nach oben ab.
Schaft
Im Gehmodus bewegt sich der Schaft um
37 Grad nach hinten und um 25 Grad nach
vorne. Die Vorlage der Abfahrtsposition
lässt sich mit zwei Innensechskantschrauben um zwei Grad nach vorne oder
hinten feinjustieren. Ab Werk sind 18 Grad
eingestellt. Das x-förmige Design an der
Rückseite versteift den Schaft zusätzlich.
Schnürsystem
Durch das Drehschnürsystem
der Firma BOA aus Colorado
lässt sich der untere Schuh
feiner fixieren als mit herkömmlichen Schnallen.
Bindungssystem
Der F1 Evo lässt sich nur mit
Pinbindungen wie Dynafit TLT
oder Fritschi Diamir Vipec
fahren. Die vorderen Stahlinserts haben eine Führungsrille
für den leichteren Einstieg.
50
Produkte
Auf Touren kommen:
Ausrüstung für
Schnee-Abenteurer
Egal ob auf Schneeschuhen oder mit Ski: Was ist besser, als im frischen
Tiefschnee seine eigene Spur zu ziehen? Wir hätten da ein paar passende
Ideen aus dem Transa Sortiment für den Wunschzettel zu Weihnachten.
TUBBS
FLEX VRT 24 MEN
(VRT 22 WOMEN)
Nr. 088887 (088886)
CHF 349.–*
G3
SYNAPSE
CARBON 92
Nr. 089164
CHF 898.–
Mit seiner langen RockerSpitze und den Massen
von 124–92–108 liebt
der Synapse den weichen
Pulverschnee. Dank
einer neuartigen Carbonkonstruktion bringt er
trotzdem Stabilität und
Reaktionsfreude für
härtere Schneearten mit.
Im Aufstieg kommt
sein Leichtgewicht zum
Tragen. Den Alleskönner
gibt es bei Transa in den
Längen 165, 170, 175,
180, 185 cm.
Beim Schneeschuh Flex
VRT greift der norwegische
Hersteller Tubbs auf
100 Jahre Erfahrung
zurück und bietet eine
sehr bedienungsfreundliche Bindung mit dem
BOA-Verschlusssystem.
Damit sind das An- und
Ausziehen sowie das
Einstellen der Bindung
mit einer Hand und einem
Griff möglich: Hineinschlüpfen, am Knopf
drehen, und schon hält
der Schneeschuh – auch
in Querungen und vereisten Passagen. Für
perfekten Halt sorgen
auch die 3D-Seitenschienen und die Viper-2.0Frontzacken aus Stahl.
* in allen Filialen erhältlich.
Produkte
FISCHER
TRANSALP VACUUM TS LITE
Nr. 089289 (Damenmodell: 089290)
CHF 899.–
Der österreichische Hersteller Fischer
hat diesen Tourenschuh komplett neu
entwickelt. Mithilfe einer Technologie
aus dem Alpinrennsport lässt sich sogar
die Aussenschale anatomisch an jeden
Fuss anpassen. Kombiniert mit der
anatomischen Vakuum-Fussbettung und
dem Thermo-Innenschuh bekommst du
eine 100-prozentige Passform. Weil die
konventionelle parallele Fusshaltung zu
Überbelastung in den Knien führen
kann, entwickelte das Team eine
Fussbettung, bei der die Schuhspitzen
leicht nach aussen stehen und die
Fersen abgesenkt sind.
SMITH
KNOWLEDGE OTG
TURBO FAN BLACK
Nr. 080856
CHF 189.–
Beschlagen? Das gehört
mit dieser Brille der
Vergangenheit an. Ein
kleiner Ventilator sorgt für
klare Sicht. Dazu bietet die
Goggle auch eine gute
Passform für Brillenträger.
DYNAFIT
TLT RADICAL FT 2
Nr. 089188
CHF 639.–
Liebe Freerider und Abfahrts-Tourengeher, hier
ist eure Bindung! Die nur 634 Gramm schwere
Radical FT 2 bietet mit niedriger Standhöhe und
Aluminiumpowerplates eine
perfekte Kraftübertragung und
Torsionssteifigkeit. Die neuen
Rotationsvorderbacken sorgen
für zusätzliche Sicherheit.
Diese Auswahl und
weitere SchneesportHighlights findest
du im Online Shop
und bei Transa Zürich
in der Europaallee.
KOHLA
VACUUM BASE 130 MM
Nr. 089327
CHF 219.–
Dank einer Vakuum-Oberflächenstruktur saugt sich
dieses Fell ohne Kleber am
Skibelag fest. So ist beim
Transport auch keine
Trennfolie nötig. Das
vortaillierte Fell lässt
sich zuschneiden.
51
52
Hersteller
Ja, wo laufen sie denn hin? Für Haglöfs geht’s schliesslich bergauf …
Hersteller
53
Von wegen,
alter Schwede …
Haglöfs feiert heuer seinen 100. Geburtstag. Doch die
schwedische Outdoor-Marke zeigt keine Altersschwäche.
Vielmehr erfindet sie sich gerade wieder neu – als Vorreiter
nicht zuletzt im Bereich der Nachhaltigkeit.
Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Archiv Haglöfs
«
Unsere Vision ist es, Haglöfs als Marktführer in den Bereichen Technical Outdoor und Nachhaltigkeit auf allen
wichtigen Märkten der Welt zu positionieren.» Mit diesem
Satz hat die Haglöfs-Geschäftsführung im Jahr 2013 die Marschrichtung vorgegeben – und damit die Latte ganz schön hoch gelegt.
Seine Firma als Anwärter auf den Weltmarktführer – das hätte sich
Wiktor Haglöf wohl nicht träumen lassen. 1914 fertigte der Bauernsohn in einer Hütte seine ersten Rucksäcke. Wiktor wollte nicht in
die Fussstapfen seines Vaters Gustaf treten, denn die Forst- und
Landwirtschaft bedeutete Knochenarbeit. Auf ihren stundenlangen
Märschen mussten die Bauern und Holzfäller vieles mit sich tragen,
vom Werkzeug bis hin zum Lunchpaket. Es gab also eine grosse
Nachfrage für Rucksäcke, und Wiktor wollte darauf antworten.
Der damals 28-Jährige besorgte sich einen Stoff, der seinen Ansprüchen an Strapazierfähigkeit genügte. Eine Nachbarin, Maria
Långberg, besass eine Nähmaschine; sie wurde Wiktors erste Näherin. Er stattete die Rucksäcke mit Lederriemen und Metallschnallen aus. Einen Rahmen durfte er zunächst nicht verwenden,
weil das Patent dafür bei der norwegischen Firma Bergans lag. Mit
seinem in verschiedenen Grössen erhältlichen Prototypen klapperte Wiktor zu Fuss und per Velo benachbarte Bauernhöfe, Forstarbeiter und Familien ab. Tatsächlich belegen Wiktors Aufzeichnungen, dass sein erstes Modell als Schulrucksack diente. «Nr. 6,
Rucksack ohne Aussentasche. Blaugrau oder braun, wasserdichtes Material. Preis pro Stück: 0.90 SEK». 90 Öre entsprachen 12 Rappen.
Die Nachbarin als Näherin
Nach zwei Jahren gründete Wiktor die «W. Haglöfs Ryggsäcksfabrik» im mittelschwedischen Torsång. 1919 baute er eine
grössere Werkstatt, wo er die ersten fünf Arbeiter anstellte. Die
Näharbeiten erledigte weiterhin die Nachbarin, unterstützt von
vier weiteren Frauen. Als ein paar Jahre später das norwegische
Patent auslief, ergänzte Wiktor seine Rucksäcke mit Tragerahmen. Dadurch konnte er auch grössere Modelle für schwerere
Lasten bauen. 1935 errichtete Wiktor eine richtige Fabrik, die
nun bis zu 20 Arbeiter und Näherinnen beschäftigte. Erstaunlicherweise waren weder Wiktor noch seine Söhne Hans und Rolf,
die das Geschäft 1955 übernahmen, viel in der Natur unterwegs.
Aber sie zeigten sich als erfindungsreiche Unternehmer, die
outdooraffinen Menschen das bestmögliche Equipment zukommen lassen wollten.
1975 verkauften Hans und Rolf Haglöf das Unternehmen an eine
schwedische Holding. Es folgten einige Führungswechsel,
Sortimentsänderungen, Umstrukturierungen und der Umzug in >
54
Hersteller
In der Hütte «Drängstugan» auf der
Farm seines Vaters fertigte Wiktor
Haglöf die ersten Rucksäcke. In seiner
«Ryggsäcksfabrik» präsentierte der
Gründer seine Kollektion und legte selbst
Hand an. Das frühere Firmenlogo mit
dem Federhut wirkt ziemlich altbacken
gegenüber dem heutigen digitalen H.
die mittelschwedische Stadt Avesta – Jahre der Mauser. In den
1990ern nahm dann das moderne Haglöfs Gestalt an. Den Durchbruch markierte abermals ein Rucksack, das Modell Tight. «Du
solltest dich bewegen – nicht dein Rucksack» lautete das Werbemotto und bewies, dass nun auch das Marketing modernen
Ansprüchen genügte. Nachdem Haglöfs 1996 die Lizenz zur
Verwendung von Gore-Tex erworben hatte, investierte das Unternehmen viel Geld in die Entwicklung von Bekleidung und stellte
damit die Weichen für das neue Hauptgeschäftsfeld.
Schweizer Entwicklungshilfe
Um die Jahrtausendwende schaffte Haglöfs den internationalen
Durchbruch, zunächst in skandinavischen Nachbarländern, später auch im Rest Europas. Die Erfolgsgeschichte in der Schweiz
beginnt mit den Buchstaben ACE. So heisst die in Amden (SG)
ansässige Firma («Alpine and Climbing Equipment») von Richard
«Richi» Bolt, die im Jahr 2000 mit der Einfuhr von HaglöfsProdukten begann. Richi war jedoch nicht nur Importeur, vielmehr brachte er auch sein Know-how als Bergführer und als
Kenner des Schweizer Outdoor-Marktes in der Zentrale in Avesta
mit ein: «Die Schweden hatten damals keinen Bezug zum Bergsteigen. Um aber in Zentraleuropa erfolgreich zu sein, musste
Haglöfs alpinistischer werden», erinnert sich Richi. Neben den
klassisch skandinavischen Trekkingprodukten brauchte die
Firma also auch eine Mountain-Serie, an deren Entwicklung
Richi beteiligt war. «Eine Zeit lang bin ich fast monatlich nach
Schweden gereist. Das war aber nicht nur trockenes Business,
sondern wir machten auch gemeinsame Zelttouren – da hat man
ja oft die besten Ideen.»
Gleichzeitig fassten die bis dato dezenten Schweden Mut zur
Farbe. Als einer der ersten Outdoor-Konfektionäre verwendete
Haglöfs zum Beispiel farblich abgesetzte Reissverschlüsse. Als
weitere Voraussetzung für die Entwicklung der Marke sieht Richi
das im Jahr 2000 eingeführte Logo, ein ebenso schnörkelloses
wie einprägsames H. «Ausserdem haben wir alle Produkte auch in
frauenspezifischen Versionen angeboten», erzählt Richi. Das hatten andere Marken nicht zu bieten, und so machten die HaglöfsDamenmodelle mit dem Q wie Queen anfangs 60 Prozent des
Umsatzes in der Schweiz aus. Den professionellen Ritterschlag
erhielt Haglöfs von Schweizer Alpinschulen wie etwa Berg + Tal
oder auch von der Alpinen Rettung Schweiz: Sie vertrauen im
täglichen Einsatz auf Bekleidung und Rucksäcke von Haglöfs.
Als einer der ersten Schweizer Händler erkannte Transa Anfang
der Nullerjahre das Potenzial von Haglöfs für den hiesigen Markt.
Speziell die Hosen mit unterschiedlichen Beinlängen verkauften
Hersteller
Rucksackdetails einst und heute: Der Haglöfs Roc 35 (rechts) ist ein
wintertauglicher Universalrucksack (CHF 189.90, Artikel-Nr. 084231).
sich bei Transa wie warme Weggli. Heute kommen nicht nur
die Trekking- und die Mountain-Produkte, sondern auch die ultraleichte L.I.M.-Linie für hochaktive Bergsportler bei den Kunden
gut an. Veronika Holzmeyer, Einkäuferin für Bekleidung bei
Transa, ist voll des Lobes für Haglöfs: «Die Qualität ist super, die
Schnitte sind gut, die Materialien sehr hochwertig. Haglöfs spielt
bei Transa eine bedeutende Rolle, sowohl im Sommer als auch
im Winter.» Die grösste Auswahl an Haglöfs-Produkten zeigt die
Zürcher Filiale auf einer 40 Quadratmeter grossen Sonderfläche.
Dort finden sich auch ausgewählte Produkte aus der Jubiläumskollektion 19FOURTEEN. Sie kommt zwar in einem dezenten
Design daher, transferiert aber das ganze Outdoor-Know-how
von Haglöfs in den Alltag, in Form feinster Materialien und hoher
Funktionalität.
Japanische Übernahme
Vor vier Jahren wurde Haglöfs vom japanischen Sportschuh- und
Sportswear-Hersteller Asics übernommen. Damit einher ging die
Expansion nach Asien. Zu den mehr als 20 Märkten, auf denen
Haglöfs präsent ist, zählen nun auch Südkorea, Japan, Taiwan,
Hongkong und China. Im ersten Halbjahr 2014 verbuchte Haglöfs
ein Umsatzplus von 14 Prozent. Bekleidung trägt mit etwa drei
55
Schmuckstück der Jubiläumskollektion:
Lima Jacket (CHF 1200, Nr. 602721).
Vierteln zum Umsatz bei, den Rest machen Hartwaren und Schuhe
aus. Im Jubiläumsjahr zelebriert das Unternehmen seine schwedischen Wurzeln, längst hat es aber die weite Welt im Visier. «Die
Reise hat gerade erst begonnen», verkündete der langjährige
Geschäftsführer Nicolas Warchalowski. Als Wegbereiter der globalen Expansion sah er seine Aufgabe im Frühjahr 2014 als erledigt
an und verkündete seinen Abschied von Haglöfs. Momentan ist die
Stelle des CEO vakant. Auch für Richi heisst es Abschied nehmen.
Der japanische Mutterkonzern hat den Schweizer Haglöfs-Vertrieb
zum kommenden Jahr an die Neuendorfer Montana Sport AG delegiert, die bereits die Asics-Laufsachen importiert.
Wachstum ist aber nicht alles für Haglöfs und seine rund 200 Mitarbeiter. Vielmehr hat sich das Unternehmen so konsequent wie
kaum ein anderes dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet. So ist
Haglöfs seit 2012 Mitglied der Fair Wear Foundation und übernimmt damit Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in den
Fabriken. 60 Prozent der aktuellen Herbst-/Winter-Produkte tragen
das hauseigene Label «Take Care», weil sie Bluesign-zertifiziert
sind oder aus recyceltem Material oder Biobaumwolle bestehen.
Ab 2016 sollen sämtliche Produkte nach Take-Care-Standard
entwickelt werden. Im Vergleich zu 2008 möchte das Unternehmen 70 Prozent der Treibhausgas-Emissionen einsparen. Auch
<
im grünen Bereich hat Haglöfs die Latte also hoch gelegt.
56
Kollege Transa
Kollege Transa
57
Mister
Lava-Lover
Ruedi Thomi ist Marketing-Teamleiter bei Transa und
ein Outdoor-Urgestein. Seine grosse Leidenschaft als
ambitionierter Fotograf indes gilt dem noch füssigen Gestein.
Text: Manuel Arnu | Fotos: Ruedi Thomi, Alanis Thomi
D
er Vulkan Stromboli brodelt seit Tausenden Jahren.
Alle 20 Minuten spuckt er glühende Lavafetzen in den
Himmel, wunderschön und furchterregend. Der Berg
lebt, speit giftige Gase, sein Haupt ist bedeckt von
Asche und Geröll. Hier oben, 900 Meter über dem
Mittelmeer, kauert Ruedi Thomi stundenlang auf dem Gipfel, richtet seine Kamera auf den nur 200 Meter entfernten Krater und
wartet seelenruhig auf den nächsten Ausbruch.
Der Vulkan, dessen Kegel aus dem Tyrrhenischen Meer ragt, ist
Ruedis «Kraftort», so sagt er selbst. Jedes Jahr im Herbst erklimmt
der Marketing-Teamleiter von Transa die steilen Flanken mit der
Fotoausrüstung, manchmal auch mit Helm und Atemschutzmaske. Seit gut drei Jahrzehnten ist die Reise auf die nördlich von
Sizilien gelegene Vulkaninsel eine Konstante im Leben des
54-Jährigen. Ruedis Lebenslauf gleicht dem eines nimmermüden
Vulkans: kein Stillstand, stattdessen stetig Neues kreierend. Oder
um es mit dem Fotografen Ruedi zu sagen: ein Leben voll spannender Perspektivenwechsel.
Ruedi blickt auf drei Jahrzehnte Erfahrung in der Schweizer
Outdoorbranche zurück. Nach einer Ausbildung als Drogist nahm
Ruedi – ohne je in seinem Lehrberuf gearbeitet zu haben – im Jahr
1980 einen Job in einem Berner Sportgeschäft an und montierte
Ski. Ruedi war begeisterter Kletterer und Bergsportler, seit Jahren
in der Jugendorganisation des Schweizerischen Alpenclubs aktiv.
In seiner Sektion waren viele Bekannte der Szene: die Kletterlegende Pesche Wüthrich oder auch der Expeditionsleiter Kari
Kobler. Ruedi zog es in jeder freien Minute in die Berge, an Kletterfelsen, in Eiswände.
Oft einen Schritt zu mutig
«Ich bin einer, der oft einen Schritt zu mutig ist», gesteht Ruedi,
und das gilt nicht nur für die Felswände der Alpen. In seinem Job
war Ruedi bald unzufrieden. «Was unser Geschäft in Sachen Outdoor und Bergsteigen machte, fand ich lächerlich.» Ruedi, Anfang
20, schrieb ein Konzept für eine Bergsportabteilung und erhielt
umgehend das Vertrauen seines Vorgesetzten. Er bekam eine halbe
Million Franken «in die Hand» und wurde auf die Münchner ISPO,
die grösste Sportmesse der Welt, geschickt. Sein Chef gab ihm
mit auf den Weg: «Bau die Abteilung auf. Aber alles was du einkaufst, musst du wieder verkaufen!»
1981 eröffnete die Transa in Bern ihre zweite Filiale. Das Geschäft
war ein Vorbild für Ruedi. «Ich baute in unserem Laden eine Art
Mini-Transa-Abteilung auf.» 1984 landete ein Jet in Kloten, an
Bord: Abgesandte der schwedischen Outdoorfirma Fjällräven. Ein
kurzes Meeting mit Ruedi, schon war er der erste Gebietsleiter in
der Schweiz. «Ein saumieser Vertrag auf Provisionsbasis»,
schmunzelt Ruedi. Er machte der Marke auch hierzulande >
58
Kollege Transa
Auf der Lauer. Jedes Jahr im Herbst reist
Ruedi auf die Vulkaninsel Stromboli.
einen Namen. Heute geniessen etwa die Greenland-Jacke oder der
Kånken-Rucksack Kultstatus in der Schweiz.
Die Hippies von Transa
Mitte der 80er-Jahre herrschte Goldgräberstimmung in der Branche. Die Marken zelebrierten ihre Auftritte auf der ISPO mit riesigen Ständen. Man trug Aktenkoffer und Lederkrawatte. «In diese
Businesswelt hinein platzten dann plötzlich die Transa Gründer –
wilde Hippies mit Nylonsandalen – und zerpflückten meine
Produkte», erinnert sich Ruedi an die Kontaktaufnahme am Fjällräven-Stand. Schlussendlich bekam Ruedi einen guten Auftrag,
und Transa war eines der ersten Schweizer Geschäfte, die Fjällrävens G-1000-Bekleidung verkauften.
Auch als die ersten Gleitschirme von den Alpengipfeln flogen, war
Ruedi ganz vorne mit dabei. Er machte mit dem AchttausenderBesteiger Norbert «Noppa» Joos den Flugschein und schleppte
keine drei Wochen nach der Prüfung seinen Schirm auf Jungfrau,
Mönch und Balmhorn. «Das waren Pionierflüge, wir waren die
Ersten.» 1987 wechselte Ruedi von Fjällräven zur Fürst AG, vom
Vertrieb auf die Entwicklerseite. Ruedi half bei der Entwicklung
eines Gleitschirmgurtzeugs, das in den Rucksack integriert wurde,
Der Gleitschirmpionier der 80er-Jahre ist
glücklich im Familienleben gelandet.
und reüssierte auch auf der Erlebnisseite: Ruedi flog als Paragliding-Profi für das Werksteam von Fürst, nahm an der ersten
Weltmeisterschaft teil, organisierte Gleitschirmtrekkings in Kaschmir, gründete seine eigene Flugschule im Lötschental und eröffnete dort ein kleines Sportgeschäft.
Bei schönem Wetter kam Geld in die Kasse, bei schlechtem Wetter
blieb sie leer. «Und die wenigen Einnahmen von Flugschule,
Tandemflügen und Ausbildung verlochte ich in meinem Shop …»
Ruedi geriet ins Grübeln. «Ich hatte Kinder und Familie. Ich musste den Absprung zurück ins normale Berufsleben schaffen.» Ruedi
wechselte zunächst zu Exped, ehe er 2001 als Marketingmann bei
Transa antrat. In seinem Homeoffice in Thun setzte er alle grafischen Aufgaben um. Heute leitet Ruedi das Kreativteam bei
Transa und schloss im vergangenen Jahr eine Ausbildung zum
Marketingfachmann (FA) ab. «In meinem Alter noch so eine
Stressprüfung zu machen, war ein cooles Erlebnis», findet Ruedi.
Zwei Tage pro Woche arbeitet Ruedi noch in seinem Homeoffice in
Uebeschi, einem Bauerndorf nahe Thun. Dort lebt er mit seiner
Frau Suzanne, den gemeinsamen vier Kindern und einem weissen
Schweizer Schäferhund. Ruedi war zwölf Jahre lang Lawinenhundeführer im Schweizer Alpen-Club und im Armeelawinendienst.
Sein letzter Gleitschirmflug liegt bald 15 Jahre zurück. «Ich hänge
huskytrack
Urlaub mit dem
Hundeschlitten im Norden!
Wenn die Flanken des Stromboli aufreissen, geht Ruedi das Herz auf.
Ruedi brachte Fjällräven in die Schweiz, betrieb
eine Flugschule, war Lawinenhundeführer …
Nun lebt er seine Vielseitigkeit bei Transa aus.
Sportliche Hüttentour
in Lappland
8 Tage fnnisch Lappland
Ein Beispiel:
ab1.939 € (ca.2.360CHF)
Komplettpreis
Leistungen
nicht am Alten», sagt Ruedi dazu völlig schmerzfrei. Seine neue Leidenschaft ist die
Fotografie. Menschen, Landschaften und eben Vulkane sind Ruedis Lieblingsmotive.
«Ich fotografiere im semiprofessionellen Bereich und habe schon viel Geld in Ausrüstung gesteckt», sagt Ruedi lachend. Aber er weiss durchaus, wie man eine Kamera
kunstfertig bedient, das zeigt ein Blick auf seine Website www.rundblick.ch.
Wohlkalkulierte Provokation
Auch beruflich hängt Ruedi nicht am Alten, sondern geht neue, unkonventionelle Wege.
Um Personal für die Filiale an der Europaallee zu rekrutieren, hatte Transa 2012 eine
Werbeagentur eingeschaltet. Ruedi war mit dem Ergebnis nicht zufrieden: «Es kam nur
teures Mainstream-Zeugs raus. Aber wir brauchten dringend 50 Fachleute mit Herz
und Seele.» Also zimmerten Ruedi und Kollegen 50 Holzschilder mit Abreisszetteln
und postierten sie prominent in der Zürcher Innenstadt. «Auch da, wo es Ärger geben
würde …», sagt Ruedi und lächelt verschmitzt. Die Provokation war wohlkalkuliert und
trug die erhofften Früchte: «Zu einer Zeit, da viele Banker entlassen wurden, boten wir
Stellen an. Aber die Stadt wusste nichts Besseres zu tun, als unseren Geschäftsführer zu
bussen.» Darüber berichtete die Presse – und Transa erhielt enorm viele Bewerbungen.
Während diese Zeilen entstehen, ist Ruedi mit seiner Familie wieder am Stromboli.
Nahezu täglich postet er auf seiner Facebookseite neue Fotos, vor allem von glühender
Lava vor Sternenhimmel. Und um sein ganzes Glück auszudrücken, benötigt er nicht
<
viele Worte: «Die Lava fliesst noch. We are happy.»
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60
Kaufberatung
Wetter?
Hans was Heiri!
Velofahren hält ft, schont die Umwelt und macht Spass.
Doch wie sieht’s aus bei Regen, Wind und Kälte?
Transa Experte Manuel Maier verrät, warum das Velo selbst im
tiefsten Winter nicht im Keller bleiben muss.
Interview: Moritz Schäfer
Fotos: Moritz Schäfer, Lars Schneider
Kaufberatung
Kluge Köpfe tragen auf dem Velo einen
Helm – Manuel findet den passenden.
Manuel, ich fahre täglich mit dem Velo
zur Arbeit. Was brauche ich, um auch im
Winter aufs Auto verzichten zu können?
Am allerwichtigsten ist die passende
Bekleidung. Aber das Thema Sicherheit
spielt natürlich auch eine grosse Rolle:
Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn es
spät hell und früh wieder dunkel wird, ist
es extrem wichtig, dass du als Velofahrer
alles siehst und selbst gut sichtbar bist.
Wenn du dein Bike dann noch mit ein paar
Handgriffen wintertauglich machst und es
regelmässig pflegst, brauchst du schlech­
tes Wetter nicht länger fürchten.
61
Manuel Maier (35) ist Bike-Einkäufer bei
Transa und arbeitet zusätzlich vier Stunden
pro Woche in der Zürcher Filiale in der
Veloabteilung als Verkäufer. Sein Arbeitsweg
ist rund 25 Kilometer lang – die er fast immer
mit dem Rennvelo fährt. Als Nebenjob arbeitet
Manuel als Velokurier und ist deshalb bei
jedem Wetter mit dem Bike unterwegs.
Velobekleidung? Kann ich nicht einfach
die normalen Outdoorklamotten nehmen?
Ich würde es dir nicht empfehlen. Klar, um
während eines Schauers mal eben schnell
zum Bäcker um die Ecke zu fahren, reicht
deine normale Regenjacke. Aber spätes­
tens wenn du jeden Tag mit dem Bike zur
Arbeit fährst oder eine längere Tour unter­
nimmst, wirst du feststellen, dass deine
normale Regenbekleidung einige Nach­
teile gegenüber speziellen Veloklamotten
hat. Denn Letztere sind beim Velofahren
komfortabler und verschaffen dir einen
Sicherheitsbonus im Strassenverkehr.
Was sind die Unterschiede?
Die Sitzposition auf dem Velo ist ganz
anders als bei anderen Sportarten: Die
Jacke ist am Gesäss und an den Armen
länger geschnitten, dafür darf sie im
Bauchbereich ruhig etwas kürzer sein. Die
Hosen sind hinten am Bund höher gezogen
und an den Knöcheln eng anliegend, damit
sie nicht in die Kette geraten. Der Schnitt
von Velobekleidung ist oft eher körpernah,
um dem Fahrtwind möglichst wenig
Angriffsfläche zu bieten. Trotzdem sind die
Arm­ und die Beinpartie so vorgeformt,
dass man genug Bewegungsfreiheit hat. >
62
Kaufberatung
Velojacken sind auf die spezielle Sitzposition auf dem Bike zugeschnitten.
seine Jacke lieber in dezentem Schwarz
möchte, kann ja im Dunkeln einfach eine
Warnweste drüberziehen. Alternativ haben
wir das Fly Reverse Jacket von Pearl Izumi
im Sortiment: Das ist eine wendbare Velo­
jacke, die aussen neongelb und innen
dezent schwarz ist.
Ausserdem sind alle unsere Velohosen im
Schritt verstärkt, da sie sonst schnell
durchscheuern würden.
Macht eine Kapuze an der Bikejacke Sinn?
Die Kapuze trägt man in der Regel unter
dem Helm, weil sie zum Drüberziehen zu
eng ist. Über dem Helm getragen schränkt
eine Kapuze die Bewegungsfreiheit des
Kopfs stark ein. Die bessere Lösung für
kurze Fahrten ist ein wasserdichter Helm­
überzug. Er gewährt dir freien Rundum­
blick, raschelt nicht und lässt noch Luft an
Kopf und Nacken. Solche Überzieher gibt
es mit grossen Reflektoren, für noch
bessere Sichtbarkeit. Allerdings brauchst
du beim Helmcover eine Jacke mit eng
anliegendem und hoch gezogenem Kragen,
damit kein Regen reinläuft.
Auf welche Details kommt es an?
Die Farbwahl ist wichtig: Ich rate meinen
Kunden zu möglichst auffälligen Farben.
Vor allem, wenn man in der Dämmerung
im Stadtverkehr zur Arbeit fährt, wird man
im bunten Dress einfach besser und früher
von den Autofahrern gesehen. Zusätzlich
sollten möglichst viele und grosse reflek­
tierende Applikationen vorhanden sein –
auch die erhöhen die Sichtbarkeit. Wer
Sollte ich als Velofahrer das altbewährte
Zwiebelprinzip anwenden?
Für den Weg zur Arbeit, der ja bei den
wenigsten länger als eine halbe Stunde
dauert, lohnt sich das nicht. Da würde ich
lieber am Anfang etwas frösteln und dann
nach ein paar Minuten durch die Bewe­
gung warm werden. Auf einer längeren
Tour macht das Zwiebelprinzip aber auf
jeden Fall Sinn: Bei längeren Uphills zieht
Knallgelb oder dezent schwarz?
Das Fly Reverse Jacket (CHF 269.–,
Nr. 080584) kann beides.
Winddichte und isolierende Gamaschen.
man nur die Regenjacke über das Trikot,
während der Rast und der Abfahrt können
vor allem kälteempfindliche Menschen
eine isolierende Schicht gut gebrauchen.
Sollte meine Velojacke auf jeden Fall
wasserdicht sein?
Wenn du einen zuverlässigen Wetterschutz
willst, ja. Aber es gibt wind­ und wasser­
abweisende Softshelljacken, die eine gute
Lösung für die Übergangszeit darstellen.
Sie schützen dich vor Fahrtwind und
halten auch mal einen Schauer aus. Wenn
du damit aber im Dauerregen landest,
wirst du richtig nass. Dafür tragen sich
Softshells angenehmer als Regenjacken.
Ich würde mir zunächst für alle Fälle was­
serdichte Klamotten kaufen und später für
Herbst und Frühjahr ein Softshell­Outfit.
Jetzt weiss ich alles über Velojacken und
-hosen. Welche Kleidungsstücke brauche
ich bei Suwätter noch?
Da fallen mir zuerst Gamaschen ein. Sie
halten auf kurzen Strecken die Füsse auch
bei Regen und Minusgraden trocken und
warm. Ausserdem solltest du dir auf jeden
Fall ordentliche Handschuhe zulege n.
Denn die Hände sind, genau wie die Füsse,
beim Velofahren voll dem Fahrtwind aus­
gesetzt, jedoch kaum in Bewegung. Die
Handschuhe sollten aber auf keinen Fall
so dick sein, dass du Probleme bei der Be­
dienung der Schaltung oder der Bremsen
Foto: pressedienst­fahrrad/Kay Tkatzik
Ossecto consecto es nus, sande sedis
Schutzbleche, Spikereifen, vorbildliche Beleuchtung und Reflektoren – so geht Velofahren im Winter.
«In der Dämmerung ist
man mit knallbunter
Kleidung für Autofahrer
viel besser sichtbar.»
bekommst. Wenn es draussen kühl wird,
würde ich dir noch ein winddichtes Stirn­
band oder eine dünne Unterziehmütze
empfehlen – das hält die Ohren warm.
Zwar kein Kleidungsstück, aber dennoch
sinnvoll: eine Brille mit klaren Gläsern;
dann tränen die Augen nicht so stark und
sie sind vor Schmutz geschützt.
entscheidenden Nachteil: Wenn du nicht
mit den dreckigen Schuhen im Büro auf­
schlagen willst, müssen Wechselschuhe
ins Gepäck. Unter Gamaschen kann man
einfach seine ganz normalen Alltags­
schuhe anziehen. Bei einer Veloreise sind
wasserdichte, knöchelhohe Velo schuhe
wegen des Klicksystems vorteilhaft.
Du hast eben Gamaschen erwähnt.
Kann ich nicht einfach wasserdichte
Veloschuhe nehmen?
Doch, natürlich. Allerdings haben Velo­
schuhe vor allem für Berufspendler einen
Gibt es spezielle Helme für den Winter?
Ja, die gibt es. Wir haben von der Firma
Bern Helme im Sortiment, in die man ein
warmes Futter für den Winter einclipsen
kann. Ausserdem solltest du darauf ach­
ten, dass dein Helm ein Visier hat. Sonst
kriegst du ab einem gewissen Tempo den
Regen voll ins Gesicht. Ansonsten ist wich­
tig, dass der Helm gut sitzt und den Kopf
ordentlich umschliesst. Übrigens: Egal ob
Stadtverkehr oder Tour in den Alpen – ein
Helm gehör t immer auf den Kopf. Die
Statistiken beweisen, dass Velounfälle –
besonders bei Kollisionen mit Autos – ohne
Helm viel tragischer ausgehen als mit.
Kommen wir zum Thema Beleuchtung.
Was muss beziehungsweise darf im
Strassenverkehr an mein Velo?
Bei uns in der Schweiz werden die Be­
leuchtungsvorschriften relativ liberal
gehandhabt. Zusammengefasst gilt: Das
Velo muss nach vorne über einen weissen,
nach hinten über einen roten, nicht
blinkenden Scheinwerfer verfügen. Diese
Lichter müssen nachts bei guter Witterung
auf 100 Meter sichtbar sein und können >
64
Ein Visier am Helm schützt vor Regen und der blendenden Sonne.
«In der Schweiz sind die
Beleuchtungsvorschriften
liberal. Trotzdem ist Licht
auf der Strasse Pflicht.»
Was macht, über die Gesetzmässigkeit
hinaus, einen guten Scheinwerfer aus?
Er muss wasserdicht und kälteunempfind­
lich sein, darf auf keinen Fall andere
Verkehrsteilnehmer blenden, und im
Idealfall ist er auch von der Seite sichtbar.
Ansonsten ist wichtig, dass die Schein­
werfer richtig montiert sind und man den
Leuchten mit einer Klettbefestigung im
Sortiment, die man oben auf dem Helm
platziert. Die finde ich sehr sinnvoll, da sie
am höchsten Punkt montiert und dadurch
sehr weit sichtbar sind. Eine helle Helm­
lampe macht nur bei Touren ausserhalb
der Stadt Sinn, wenn ich – zum Beispiel im
Wald – dort Licht brauche, wo ich hin­
gucke, und keine anderen Verkehrsteil­
nehmer blenden kann. Nichts davon
ersetz t allerdings die gesetzlich vor­
geschriebene Beleuchtung.
Akkustand im Auge behält. Ich bin Fan von
aufladbaren Scheinwerfern: Erstens sind
Akkus umweltfreundlicher als Batterien,
zweitens kann ich meine Velolampe zu
Hause per USB laden und muss nicht
dauernd neue Batterien kaufen. Ausser­
dem sind sie in ihrer Leuchtkraft kons­
tanter und heller als ein per Dynamo
betriebener Scheinwerfer.
Jetzt komme ich sicher, trocken und warm
mit dem Velo von A nach B. Aber was ist
mit meinem Laptop?
Da empfehle ich dir eine wasserdichte
Velo tasche oder einen wasserdichten
Rucksack. Darin bleiben Geräte und
Unterlagen trocken, selbst wenn es richtig
schüttet. Am komfortabelsten ist die Velo­
tasche: Sie ist leicht zu packen und kann
am Ziel als Umhängetasche mitgenommen
werden. Beim Rucksack spart man sich
dafür die Montage am Velo. Für eine
längere Tour würde ich dir aber zu einem
richtigen Bikerucksack mit einem Regen­
cover raten. Der sitzt wegen seines Trage­
systems einfach besser auf dem Rücken.
Was hältst du von Zusatzbeleuchtung wie
Blinklichtern oder Stirnlampen?
Generell gilt: Je auffälliger, desto sicherer
bin ich unterwegs. Wir haben kleine
Wie mache ich mein Velo winterfest?
Da hast du viele Optionen: Es gibt zum
Beispiel spezielle Winterreifen, die aus
einem weicheren Gummi bestehen, ein
Wasserdichte Velotasche:
Ortlieb Back-Roller Classic Design
(CHF 179.90, Nr. 085471).
fest angebracht oder abnehmbar sein. Wer
es ganz genau wissen will, kann einen
Blick in die Verordnung über die tech­
nischen Anforderungen an Strassenfahr­
zeuge (VTS) werfen.
Die Auswahl an Veloleuchten ist gross.
TRANSACARD
IST TRUMPF
Mit der kostenlosen Kundenkarte kannst du
Punkte sammeln und zahlreiche Stiche machen:
Ermässigung auf alle
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Dicht oder nicht? Bikepacks für jeden Zweck.
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CHF 30.– Ermässigung
bei Höhenfieber und
Berg+Tal
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bei Reisebuchung
: Da
Nässe, Salz, Eis: Braucht mein Velo im Winter
besonders viel Pflege?
Auf jeden Fall. Sonst kannst du dein Velo nach
einem oder zwei Wintern zum Schrottplatz
bringen. Vor allem das Streusalz auf den Stras­
sen ist Gift fürs Velo. Deshalb solltest du schon
im Herbst unbedingt alle beweglichen Teile und
Kontaktflächen mit einem Kriechöl vorbehan­
deln. Ganz wichtig: Nicht die Bremsen mitölen,
sonst verlieren sie ihre Wirkung. An die Kette
kommt ein spezielles Öl, das zäher ist und sich
nicht so schnell verflüchtigt. Bei einer längeren
Tour gehören übrigens kleinere Mengen der
Pflegemittel ins Gepäck, denn auch hier
kommst du nicht um die Pflege herum. Ansons­
ten würde ich das Velo regelmässig – je nach
Benutzung ruhig mehrmals im Monat – mit
klarem Wasser abspülen, abtrocknen und dann
wieder neu fetten und ölen. Das bedeutet zwar
einen gewissen Aufwand, dafür setzt du durch
das Velo fahren aber auch über den Winter
wenige r Speck an und tust obendrauf noch
<
etwas für die Umwelt.
Alle
term infOs zu
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Ermässigte
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Outdoor Film Tour
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gröberes Profil und seitlich eine reflektierende
Fläche haben. Wenn du auch mal auf Schnee
und Eis unterwegs bist, solltest du dir Reifen
mit Spikes wie den Schwalbe Marathon Winter
besorgen, damit du in Kurven nicht wegrutschst.
Scheibenbremsen kann man mit Belägen nach­
rüsten, die bei Nässe besonders gut greifen.
Darüber hinaus gehören Schutzbleche ans Velo.
Die halten dir das Spritzwasser vom Leib und
ersparen dir eine Menge Putzarbeit.
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66
Transa on Tour
Rausbildung
im Fjälldurchlauf
Jedes Jahr schickt Transa eigene Mitarbeiter nach Schweden, damit sie im
Fjäll alles Wichtige für Wintertouren lernen. 4-Seasons.ch-Redaktor Moritz
Schäfer war dabei, und sein Fazit ist klar: Zelten bei minus 20 Grad macht
Spass – wenn man weiss, wie es geht und die richtige Ausrüstung dabeihat.
Text & Fotos: Moritz Schäfer
Transa on Tour
D
as ganze Innenzelt ist mit
einer funkelnden Schicht aus
Eiskris tallen überzogen. Ich
stecke noch so tief in meinem
Schlafsack, dass nur die Nase
herausschaut. Bevor ich die Situation im
Halbschlaf richtig begreifen kann, wird
auch mein Zeltpartner wach: Voller Elan
richtet er sich auf, berührt das Innenzelt –
und unsere gefrorenen Ausdünstungen
schneien auf uns runter. Na, lecker!
«Klassischer Anfängerfehler!», bekommen
wir später zu hören. Denn ausse r bei
Schneesturm oder sehr heftige m Wind
lässt man die Zeltlüftungen offen, damit
das Kondenswasse r ent weichen kann.
Okay, Lektion gelernt.
Es ist Mitte März. Wir sind im Fjäll in der
schwedischen Provinz Jämtland unterwegs, gut eine Autostunde östlich von
Östersun d. Wir – das sind acht Transa
Mitarbeiter aus verschiedenen Filialen in
der ganzen Schweiz, acht Kundenberater
vom deutschen Outdoor-Ausrüster Globetrotter und ich, der Redaktor vom Kundenmagazin 4-Seasons.ch.
In den nächsten Tagen geht es 70 Kilometer quer durchs Naturreservat Vålådalen.
Geführt und organisiert wird unsere Ausbildungstour von schwedischen OutdoorHerstellern, vertreten durch René Guba
(Hilleberg), Stephan Krupke (Trangia) und
Eva Arnlund (Woolpower). Alle Teilnehmer
müssen ihre gesamte Ausrüstung in Rucksack und Pulka selbst mitführen, eigenständig navigieren und jeden Abend das
Lager aufschlagen – eine echte Wintertour
eben. Der Trip ist zudem gespickt mit
Schulungen, in denen die Guides etwa den
korrekten und sicheren Zeltaufbau, das
67
Kochen bei Minusgraden und die Wahl der
richtigen Ausrüstung erklären. Obendrauf
gibt’s Infos zum Thema Routenplanung
und eine Einführung in das schwedische
Jedermannsrecht.
Petrus spielt mit
Bei Temperaturen um die minus 20 Grad
haben alle die erste Zeltnacht vor dem
Start überstanden und sitzen beim Frühstück in der Morgensonne. Unser Lager
liegt an einem halbgefrorenen Fluss, der
Wasser für Kaffee und Müsli liefert. Langsam macht sich aufgeregte Vorfreude breit:
Habe ich auch wirklich nichts vergessen?
Hätte ich das schwere Multitool doch besser zu Hause gelassen? Wie anstrengend
wird der erste Tag? Und – am wichtigsten –
>
habe ich genug zu essen dabei?
68
Transa on Tour
Profitipps: Eva Arnlund von Woolpower hält Lektionen über Merinowäsche.
Anstellen: das erste WC nach fünf Tagen.
Für die meisten ist es die erste Wintertour,
für einige sogar die erste Gepäcktour überhaupt. Alle mussten sich im Vorfeld selbst
um die Verpflegung und einen Grossteil
der Ausrüstung kümmern. Einzig die Hilleberg-Zelte, ein Satz Merinowäsche von
Woolpower, ein Trangia-Kochset und ein
Rucksack von Bach wurden gestellt.
Schlafsack, Winterschuhe, Schneeschuhe,
passende Bekleidung und alles Weitere
mussten die Teilnehmer selbst besorgen,
durften dabei allerdings auf den Fundus
ihrer Filialen zurückgreifen.
Nachdem die Zelte abgebaut sind, werden
die Brennstoff-Kanister und das Feuerholz
auf die Pulkas verteilt. Die Sonne scheint,
Gruppe gleich am ersten Tag einen ziemlichen Dämpfer bekommen wird – doch
dazu später.
«Gar nicht so anstrengend», freue ich mich
nach dem ersten Anstieg. Meine Schweissausbrüche sind mehr der Sonne als der
körperlichen Anstrengung geschuldet.
Viele haben ihre Jacken und Mützen ausgezogen und marschieren im Merino-Longsleeve. Bald erreichen wir einen Wald, wo
das Handling des Pulka schwieriger wird.
Trotzdem könnte die Stimmung kaum besser sein: Schokoriegel werden geteilt, bei
Steigungen werden die Pulkas von hinten
geschoben, und jeder quatscht mit jedem.
Das Thema, um das sich die allermeisten
und keine Wolke ist am Himmel zu sehen.
René, der jedes Jahr mehrere solcher
Touren leitet und in Östersund lebt, macht
klar: So gutes Wetter hatte er fast noch nie.
Nach einem Navigations-Crashkurs haben
alle die Marschrichtung auf ihrem Kompass eingestellt und kennen das Tagesziel:
Wir wollen – nach einem Abstecher zu
einem schönen Wasserfall – zu einem See
und dort unser zweites Lager aufschlagen.
Was muss mit?
In Zweierteams mit je einem Pulka machen
wir uns gut gelaunt auf den Weg. Noch
ahnt niemand, dass die eine Hälfte der
«selbst ich alter Hase
konnte noch einige
nützliche Tricks von
der Tour mitnehmen.»
Helmut Fleischer (52),
Transa Winterthur
«Erst die Tour planen
und dann sehen, was
funktioniert – und was
nicht. das war toll.»
Ursula Bayer (24),
Transa St. Gallen
Transa on Tour
«Fehler rächen sich
hier sofort: ohne
wasserdichte schuhe
keine warmen Füsse.»
Thomas Binder (29, links) und
Benjamin Jeker (26), Transa Basel
Gespräche drehen, ist natürlich die optimal
passende Ausrüstung für diesen Trip.
Klar: Ein warmer Schlafsack ist bei einer
Wintertour das A und O. Wer nachts friert,
verliert wertvolle Energie für den Tag,
zudem leidet die Moral. Das Zelt muss
wintertauglich sein, mit einem Aussenzelt
bis zum Boden und verschliessbaren
Lüftungsöffnungen. Doch auch die Wahl
der richtigen Schuhe ist entscheidend: Ich
bin in echten Wintertrekkingstiefeln mit
Filz-Innenschuh und Gore-Tex-Membran
unterwegs. Während der gesamten Tour
habe ich kein einziges Mal kalte oder nasse
Füsse. Jede Nacht nehme ich die Innenschuhe mit in den Schlafsack, so sind sie
69
morgens trocken und vorgewärmt. Einige
Teilnehmer haben jedoch klassische
Wanderstiefel ohne Membran – nasskalte
Füsse und halb gefrorene Schuhe sind da
beinahe programmiert.
Mein grösster Fehler: Ich habe nicht genug
Nüsse, Rosinen und Schokoriegel dabei.
Schon am dritten Tag sind meine Vorräte
aufgebraucht, und mir fehlt etwas zu essen
für zwischendurch. Auf so einer Tour
könnte man praktisch im Minutentakt
einen Riegel oder eine Handvoll Studentenfutter einwerfen. Zum Glück machen
die Kollegen meinen Planungsfehler grosszügig mit Schoggi, Panzerkeksen und
anderen Leckereien wett.
Das Geröllfeld des Grauens
Als wir abends am Lagerplatz ankommen,
ist die Sonne schon fast untergegangen –
Navigationsfehler haben uns etwas Zeit
gekostet. Nach der Mittagspause am Wasserfall hatte sich die Gruppe aufgeteilt,
so dass nun nur die Hälfte der Teilnehmer
erschöpft, aber glücklich ihre Zelte aufbaut und mit der Zubereitung des Abendessens im grossen Gruppenzelt beginnt.
Aber wo sind die anderen? Erst Stunden
später tauchen wankende Lichter aus der
Dunkelheit. Im Schein ihrer Stirnlampen
trudelt die Nachhut am Lagerplatz ein. Sie
hatten eine falsche Route gewählt und waren in einem weiten Geröllfeld gelandet,
das mit den Pulkas nur unter grössten Anstrengungen und durch gegenseitige Hilfe
zu passieren war. Trotz Verspätung und
knurrender Mägen ist die Stimmung gut.
Schnell bauen die Nachzügler die Zelte
auf und kochen. Nach dem Nachtessen
geht’s sofort in die Schlafsäcke.
Die Etappe am nächsten Tag ist kurz.
Schon am Nachmittag erreichen wir unser
Lager am Fusse eines Berges. Dort stehen
Schulungen auf dem Programm: Stephan
Gewicht? Wurst! Hauptsache lecker.
erklär t den richtigen Umgang mit den
Trangia-Kochsets, Eva gibt Pflegetipps für
Merinowäsche. Danach bekommen wir
einen Sonnenuntergang geboten, wie ich
ihn noch nicht erlebt habe: Während die
Sonne langsam hinter einem Hügel verschwindet, taucht sie ein heranziehendes
Wolkenband in atemberaubende Gelb- und
Orangetöne. Gebannt beobachten wir die
Szene, und nur zögernd gehen die Ersten
Richtung Gruppenzelt, wo die allabendliche Küchenschlacht wartet: Tütennudeln
kochen, Gemüse braten, Saucen anrühren.
Lustig: Während die Deutschen zumeist
gefriergetrocknete Fertigessen am Start
haben, scheinen die Schweizer bei der >
«besonders haben mir
das navigieren und das
Führen der gruppe
spass gemacht.»
«die sechs Tage
waren anstrengend,
aber landschaftlich
unglaublich schön.»
Alois Ackermann (43) mit
Maultier «Vivaldi», Transa Zürich
Terry Dema (20),
Transa Zürich
70
Transa on Tour
«die gruppe war toll:
Wir haben so viel
gelacht, und jeder hat
jedem geholfen.»
«so ein traumhaftes
Wetter hat man im
Fjäll nicht so oft –
einfach tipptopp.»
Francesco Lenti (48),
Transa Zürich
Kilian Bieri (36),
Transa Luzern
Menüplanung in erster Linie auf Qualität
geachtet zu haben und kaum auf Gewicht
und Packmass. Von frischen Bratwürsten
über Käsefondue bis hin zum SteinpilzRisotto kommen bei den Eidgenossen nur
feinste Gerichte auf den Tisch.
«Polarlichter!»
Am vierten Tag überqueren wir mehrere
zugefrorene Seen und schlagen abends
unser Lager auf einem Hochplateau auf.
Zelt-Profi René zeigt uns, wie man auch
bei heftigem Sturm den besten Standplatz
findet, sein Zelt sicher aufbaut und so
abspannt, dass ihm auch ein Orkan nichts
anhaben kann. Danach sind wir dran:
Emsig bauen wir die auf und wenden dabei
die erlernten Tricks an. Danach ist es Zeit
fürs Abendessen, und die ganze Gruppe
pilgert hungrig zum Gruppenzelt.
Plötzlich hören wir René von draussen
rufen: «Polarlichter!» Die Töpfe werden
stehen gelassen, alle stürmen ins Freie.
Und tatsächlich: Grüne Lichtbänder
wabern langsam am Himmel umher. Dass
Fjäll, so weit das Auge reicht. Nur ein bisschen mehr Schnee hätte es sein dürfen.
das Phänomen an diesem Abend relativ
schwach ausfällt, tut unserer Begeisterung
keinen Abbruch. Mit unseren Köpfen im
Nacke n stehen wir im Schnee, bis der
Hunger grösser wird als das Staunen.
Der letzte Tag ist angebrochen. Schon seit
gestern drehen sich alle Gespräche um
das, was uns in der Fjällstation Vålådalen,
dem Endpunkt unserer Tour, erwartet. Alle
sehnen sich nach Sauna, Bier und einem
richtigen Bett. Voller Vorfreude bauen wir
also unser Lager ab, packen ein letztes Mal
die Rucksäcke und marschieren los. Als
wir am frühen Nachmittag am Ziel ankommen, fallen wir uns glücklich in die Arme.
Der Freudentaumel wird abgelöst von einer
Sehnsucht nach Sauberkeit – nach sechs
Tagen ohne fliessendes Wasser oder eine
richtige Toilette wollen alle schnell auf die
Zimmer und sich frisch machen.
Zur Nachahmung empfohlen
Abends werden Elch-Frikadellen und das
ersehnte Bier aufgetischt. Dass eine kleine
Flasche stolze sieben Stutz kostet, stört
niemanden. Nach dem Essen sitzen wir
lange zusammen, schauen uns auf einer
Leinwand Schnappschüsse von der Tour an
und unterhalten uns über die letzten Tage.
Doch auch das weiche Bett lockt – langsam verschwinden alle auf den Zimmern.
«Ganz schön stickig», stöhne ich am
nächsten Morgen. Die Nacht war gar nicht
so erholsam wie erhofft: Ein Zimmernachbar hat unentwegt geschnarcht und
in dem winzigen Fünfbettzimmer steht
inzwischen die Luft. Ich hätte es nicht geglaubt, aber bereits nach wenigen Stunden
in der Zivilisation sehne ich mich zurück –
nach den eiskalten Nächten im Fjäll. Mit
<
offener Zeltlüftung, versteht sich.
Moritz’ komplette Ausrüstungsliste samt einem kurzen Kommentar zu jedem Teil gibt’s auf 4-Seasons.de/ausruestung_wintertour.
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72
Reise
Stürmische
Zeiten
Reise
Die Landschaft um die Torres del Paine in Patagonien ist atemberaubend
schön und der gleichnamige Nationalpark entsprechend gut besucht.
Doch mit Zelt auf der grossen Trekkingrunde findet man noch immer
einsame Momente, wie 4­Seasons­Redaktor Julian Rohn festgestellt hat.
Text und Fotos: Julian Rohn
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Reise
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Verde
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Nationalpark-Administration
ORGANISATION
ULTRALEICHT
GEMACHT.
Reise
75
Typisch Patagonien: nasse Tage in australem Regenwald.
W
ir sind gewarnt. Egal, wen man in Patagonien trifft – vom Back­
packer, der sklavisch seinem Lonely Planet folgt, bis zum
Edeltraveller, der mit Geländewagen von Lodge zu Luxusressort
pendelt –, alle waren schon oder wollen noch in den Nationalpark
Torres del Paine. Der Park im chilenischen Teil von Patagonien ist
inzwischen Ziel regelrechter Völkerwanderungen. Wandern am und um das
markante Paine­Massiv gehört zu einer Reise in den südlichsten Süden von
Südamerika wie eine Eiffelturmbesteigung zum Wochenende in Paris. Es ist aber
früh in der Saison, erst Mitte Dezember. Die Massen reisen später. Und die Um­
rundung der markanten Gipfel macht nur, wer auch ein Zelt mitschleppt. Viele
Besucher bleiben in der Nähe der Lodges und der Seen. Wir sind zwei Jungs und
ein Mädel und wollen uns warmlaufen, ehe es zum eigentlichen Projekt aufs
Südliche Inlandeis gehen soll. Vergangene Woche sind wir auf der Isla Navarino im
Schnee stecken geblieben. Jetzt suchen wir eine moderate Tour, die sich trotz des
gerade typisch unbeständigen Wetters durchführen lässt. Warum nicht eine Runde
auf Südamerikas berühmtester Trekkingtour – dem «Circuito» um das Torres­del­
Paine­Massiv? Ein Logbuch:
Laguna Amarga – Campamento Serón
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Mehr Übersicht.
Mehr Reisefreiheit.
Nach zwei Stunden über Schotterpisten von Puerto Natales kommen wir im Park
an. Wer will, kann sich noch weiter reinfahren lassen, aber wir laufen ab hier.
Sobald wir aus dem Bus steigen, sind wir fast alleine. Die Sonne knallt – ab und an
fangen sich seitliche Windböen in den grossen Rucksäcken. Wie Bodychecks beim
Eishockey. Oft brauchen wir zwei, drei Schritte, um sie abzufangen. Ein Vorge­
schmack auf die nächsten Tage. Über dem Massiv sammeln sich die Wolken, noch
herrscht aber beste Sicht auf die Torres, die dem Park ihren Namen geben. Wie die
drei Zinnen in den Dolomiten stehen sie da. Wir begnügen uns mit dem Blick aus
der Ferne und laufen immer entlang des Rio Paine bis zum Campamento >
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Hinten in den Wolken verstecken sich die drei namensgebenden Türme.
Serón. Eine kleine Hütte mit Zeltplatz, ein Unterstand zum Kochen, eine Dusche
und kaum andere Trekker.
Campamento Serón – Refugio Dickson
Es wird patagonisch. Der Regen beginnt gleich am Morgen, und die Windböen
frischen weiter auf. Oberhalb des Lago Paine sind sie erstmals so stark, dass wir
aufpassen müssen, nicht vom Pfad gefegt zu werden. Der ist mit Holzpfählen
markiert und nicht zu verfehlen. Im wettergeschützten Wald hämmern die
Magellanspechte neue Höhlen in die Bäume. Der rote Kopf der Männchen leuch­
tet im satten Grün des Waldes. Nach 20 Kilometern taucht das Refugio Dickson
am Ufer des gleichnamigen Sees auf. Irgendwo dahinter sollen Gletscher in den
See kalben. Wir sehen vor allem Nebel und Wolken. Die Vorstellung, gleich ins
feuchte Zelt zu kriechen, zu kochen und auf die Nacht zu warten, gefällt uns
nicht. Mit angeschlagener Trekkerehre gehen wir zum Refugio hinüber, setzen uns
an den Ofen und trocknen unsere feuchten Sachen. Später stolpert eine chile­
nische Mädelsgruppe herein. Sie tragen einfache Regenjacken, die Schlafsäcke
sind in Müllbeutel gewickelt und aussen am Rucksack befestigt. Viel ist da heute
nicht trocken geblieben.
Refugio Dickson – Campamento Los Perros
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Es geht bergan, und die Atmungsaktivität der Gore­Tex­Klamotten stösst längst an
ihre Grenzen. Wir steigen durch tiefgrünen, australen Regenwald. Berge müssen
hier auch irgendwo sein, wir sehen aber nichts. Das Campamento Los Perros steht,
geschützt von krüppeligen Südbuchen, fast komplett unter Wasser. Um einen tot­
en Baumstamm ist mit Planen eine Schutzhütte zum Koch en errichtet. Beim
Betreten treibt uns Rauch die Tränen in die Augen. In einem alten Ölfass wird mit
Such’s Wasser!
Unterwegs
auf dem
Es dauert
Balkon:
Tagesmärsche,
Grey-Gletscher.
bis der Nitkan
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ist.schmutzige Glut geschürt, um Socken, Shirts und Hosen zu
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Stürmisches Selfie am Pass. Volles Camp am Refugio Paine.
Wie Güterzüge donnern die Böen
nachts durchs Tal. Ohne Ohrenstöpsel
wäre an Schlaf nicht zu denken.
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trocknen. Einige Trekker warten hier seit Tagen auf besseres Wetter, um über den
Paso John Gardner zu gelangen. Es ist eine kleine UNO­Vollversammlung. Ein top
ausgerüstetes japanisches Pärchen löffelt Gefriergetrocknetes aus Titangeschirr.
Ihr Kocher ist ein Edelbrenner aus dem Land der aufgehenden Sonne – dass die
zwei eigentlich in New York leben, stellt sich erst später heraus. Ein kalifornischer
Backpacker mit Armeerucksack und Turnschuhen versucht eine Beziehungskrise
mit seiner komplett durchnässten Freundin abzuwenden. Die Füsse einer Argenti­
nierin stecken in Plastiktüten, mit denen sie ihr einziges noch trockenes Paar
Socken schützt. Weil auch ihre Jacke nass ist, dient eine weitere Tüte als Regen­
cape. Selbst drei bergerprobte Schweizer haben gestern den Pass nicht geschafft,
seither sitzen sie in der Hütte, essen Schoggi und verteidigen ihren Platz, an dem
es nicht durchs Dach tropft. Sie erzählen, dass der Schneeregen weiter oben
waagerecht durch die Luft peitschte. Sie hätten sich gefühlt wie in einem Wind­
kanal mit integrierter Autowaschanlage. Morgen müssen sie es schaffen oder alles
wieder zurücklaufen, sonst verpassen sie ihren Rückflug. Später finden wir noch
einen halb trockenen Platz für unser Zelt. Bei dem Regen kommt auch kein
Ranger vorbei, um die Übernachtungspauschale zu kassieren.
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Campamento Los Perros – Campamento Paso
Wir stehen um halb vier auf. Bis zehn Uhr müssen wir über den Pass sein. Später
habe man zurzeit keine Chance, hatten uns die Ranger erzählt. Wie Güterzüge >
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78
Reise
sind die Böen in der Nacht durchs Tal gedonnert. Ohne Ohrenstöpsel
wäre an Schlaf nicht zu denken gewesen. Jetzt ist es etwas ruhiger,
und der Regen hat nachgelassen. Wir packen das nasse Zelt zusam­
men. Bis zum Ende des matschigen Wäldchens laufen wir geschützt.
Gleich eine der ersten Böen auf dem freien Geröllhang holt Felix von
den Füssen. 75 Kilo Mensch plus 20 Kilo Rucksack fegt es einfach
um. Ab jetzt kauern wir uns bei jedem nahenden Windstoss hin. So­
bald es wieder ruhig ist, geht es weiter. Mal 100 Meter, mal weniger.
Der Paso John Gardner ist gerade mal 1241 Meter hoch. Aber die
Höhe bedeutet hier nichts. Ein vergleichbarer Pass in den Alpen
würde auf über 2500 Metern liegen. Je höher wir steigen, desto
stetiger bläst es uns entgegen, aber wir kommen durch. Ein
schnelles Foto, und die Schlüsselstelle der Tour liegt hinter uns. Vor
uns breitet sich der Grey­Gletscher aus, der sich vom Südlichen
Inlandeis herabzieht. Ab jetzt wird das Wetter besser.
Campamento Paso – Refugio Paine Grande
Ein Tag wie auf dem Balkon. Das Campamento Paso liegt hoch
über dem Grey­Gletscher, dem wir heute folgen. Unsere Sachen
sind wieder trocken. Nur mein rechter Bergschuh ist jetzt undicht
und bleibt feucht. Es folgen einige Bachüberquerungen, die in den
Tagen mit Regen noch spannender geworden wären. Bisher sind
wir nur anderen Trekkern begegnet. Jetzt mehren sich Touristen
mit Laufschuhen, Hüfttaschen und Leggings, die Tageswande­
rungen vom Refugio Paine Grande aus machen. Dorthin kann man
Unterwegs auf dem Balkon: Grey-Gletscher.
Vor dem Fenster läuft grosses Kino:
Rollkoffer rattern über Holzstege, und
Zeltaufbauversuche scheitern im Wind.
per Fähre über den türkisblauen Lago Pehoé gelangen. Am Refugio
werden wir vom Trubel etwas erschlagen. Wegen der Waldbrand­
gefahr ist das Kochen nur in einer kleinen Hütte erlaubt. Durch die
Fenster blicken wir auf ganz grosses Kino: outdoor für Einsteiger.
Sogar Rollkoffer rattern hinter ihren Besitzern über die Holzstege
zu den Zelten, die man hier mieten kann. Andere Leute bauen zum
ersten Mal ein Zelt auf – die plötzlichen Windböen machen es zu
einer unterhaltsamen Vorstellung.
Refugio Paine Grande – Valle del Francés
Das Zelt bleibt stehen, und mit leichtem Gepäck laufe ich allein
zum Sonnenaufgang ins Valle del Francés. Das Tal auf der Vorder­
seite des Massivs gehört zur kurzen Standardtour, die viele Be­
sucher hier in drei bis vier Tagen wandern. Der Anmarsch führt
durch eine ehemalige Waldbrandzone. Im Park trifft man häufig
auf solche Abschnitte, wo unvorsichtige Touristen und der starke
Wind eine verhängnisvolle Kombination ergaben. Heute ist es wie­
der ein Wechselspiel von Sonne und Regen. Mal zeigen sich die >
Reise
79
Bist du bereit für den Aufstieg deines Lebens?
auf den Spuren einer Legende
Sieh dir die Geschichte
von Lucy Walkers epischem
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Lucy Walker (1836-1916)
– die erste Frau, die regelmäßig
Bergtouren in den Alpen machte
>
80
Reise
Was für eine Belohnung nach dem Regen: die Cuernos del Paine im ersten Sonnenlicht.
markanten Cuernos del Paine mit ihrem zweifarbigen Gestein im
rosa Licht, dann wieder verschwinden sie in Nebelschwaden und
Regen. Vom Paine Grande auf der gegenüberliegenden Talseite
zeigen sich ohnehin nur die untersten Gletscher. Als die Schauer
weiter oben in Schneefall übergehen, drehe ich um.
Refugio Paine Grande – Campamento Las Carretas
Zurück am Zelt. Sobald wir das Gelände des Refugio in Richtung
Süden verlassen, sind wir wieder komplett allein. Die Menschen­
massen konzentrieren sich im Park nur auf die leicht erreichbaren
Punkte. Je weiter wir uns in die rollende Pampa hinausbewegen,
desto besser wird der Blick auf das komplette Massiv. Wie zur
Belohnung lösen sich die Wolken immer mehr von den Gipfeln
und geben die Sicht frei auf Zacken und Spitzen, die wir in der
bisherigen Woche nur erahnen konnten.
Campamento Las Carretas – Nationalpark-Administration
Um fünf Uhr morgens erleben wir den atemberaubendsten
Sonnenaufgang des ganzen Patagonientrips. Nach einer halben
Stunde ist das Spektakel vorbei, und die Sonne taucht wieder
hinter die Wolken. Der Rest des Weges ist lockeres Auslaufen zur
Busstation an der Nationalparkverwaltung. Nach sieben Tagen mit
Haferflocken und pappigen Nudeln mit Sosse kreisen die Gedan­
<
ken um Bier, Pizza und Steak später in Puerto Natales.
Im Kreis gelaufen – der Circuito
Allgemein
Der Nationalpark Torres del Paine
liegt im Süden von Chile und ist in der
Hauptsaison oft gut besucht. Der Eintritt kostet 18 000 CLP (ca. CHF 29.–).
Ausrüstung
In Puerto Natales bekommt man alles:
Verpfegung, Benzin und Gaskartuschen. Wer will, kann sogar Zelt, Kocher,
Schlafsack und Matte ausleihen.
Beste Reisezeit
November bis April.
Literatur
R. Gantzhorn und T. Wilken: «Patagonien
und Feuerland», Rother Wanderführer,
ISBN 978-3-7633-4396-6, CHF 31.90.
Anreise
Per Flugzeug bis Punta Arenas (Chile)
oder El Calafate (Argentinien) und mit
dem Bus über Puerto Natales in den
Nationalpark. Die Bustickets von Puerto
Natales in den Park möglichst ein paar
Tage zuvor reservieren!
Unterkunft
Die Hütten im Park muss man reservieren, für die grosse Runde braucht man
ohnehin ein Zelt. Oft sind Campgebühren fällig. Wildcampen ist verboten.
Karten
Die gratis Papierkarte der Nationalparkverwaltung reicht völlig aus. Wer
ein robusteres Exemplar sucht, wird
in Puerto Natales fündig. Achtung:
In allen gängigen Karten sind noch
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Reise
81
Schneesport verliert seinen Zauber, wenn Sie
zu viel riskieren.
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Unfälle schon bald Schnee von gestern sind. Für weitere Informationen: www.suva.ch
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zum weltgrössten Trekkingevent
nach Schwedisch­Lappland ein.
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Durch diese hinreissende Landschaft verläuft die Route des Fjällräven Classic.
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es
Foto: Ruedi Thomi
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Zum zweiten Mal wird Melchsee­Frutt (OW) im bevorstehenden
Winter Schauplatz des zweitägigen Transa Iglu­Festivals.
Die schneesichere Hochebene auf 2000 Metern bietet ideale
Bedingungen für den Bau der gemütlichen Kuppelbauten. Vor
atemberaubender Bergkulisse heisst es am Wochenende vom
28. Februar bis 1. März 2015 «Sägen und Stapeln». Gemeinsam
erbauen wir unser eigenes gemütliches Iglu­Dorf.
Die Teilnehmer sollten körperlich fit sein und Kenntnisse im Iglu­
bau mitbringen – die lassen sich dank der Iglu­Bauanleitung von
Transa (www.transa.ch/service/filme) ganz einfach noch sammeln.
Die Anmeldegebühr beträgt 159 Franken pro Person, darin sind
.tr
tiv
Mach’s wie die Inuit
Was gibt’s Schöneres als Zeltdach
und Sternendach? Ein Schneedach!
Ende Februar lädt Transa wieder zum
Iglu-Festival nach Melchsee­Frutt.
Alljährlich im August starten 2000 Wan­
derfans in Schwedisch Lappland auf eine
110 Kilometer lange Traumtour. Und zwar
über mehrere Tage verteilt, damit bei
diesem Gemeinschaftserlebnis der Natur­
genuss nicht zu kurz kommt. Übernachtet
wird im Zelt, das Essen trägt jeder Teilneh­
mer selbst. Ein richtiges Nordland­Trek­
king eben, nur mit organisatorischer Hilfe­
stellung.
Beim nächstjährigen Classic geht ein
15­köpfiges Team von Transa und Fjäll­
räven Schweiz an den Start – und du
kannst einen der zehn Kundenplätze
gewinnen. Dazu gehört der Transfer von
Zürich via Stockholm nach Kiruna und
zurück. Die Gewinner erhalten eine Beklei­
dungsgarnitur von Fjällräven, die sie
behalten dürfen. Ausserdem stellen die
Veranstalter weiteres Material zur Verfü­
gung, darunter Schuhe, Kocher und die
Verpflegung. Das Team wird die Strecke in
drei bis fünf Tagen absolvieren.
Bewirb dich bis zum 28. Februar 2015 mit
einem möglichst einfallsreichen Video. Die
fünf Bewerber mit den meisten User­Votes
gewinnen je einen Platz. Die restlichen
fünf Startplätze vergibt eine Jury. Alle In­
formationen zur Bewerbung und die Moda­
litäten des Video­Uploads findest du auf
www.transa.ch/fjaellraeven­classic.
Gut beleuchtet ist halb gewonnen.
auch Bergbahn, Frühstück und ein Schlummertrunk an der Eisbar
enthalten. Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung
findest du unter www.transa.ch/de/iglu­festival.
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Pfanzenschutzmitel schaden
Arbeitern. Eine mutige Frau rebelliert gegen
die Weinbarone des Médoc.
S.12
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Fliesen legen
im Krieg
Ob Espressotassen oder Ziegelsteine:
Im syrischen Bürgerkrieg bringt der Handel
erbiterte Gegner zusammen.
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Im Rausch
zur Story
Hamilton Morris ist der Star des
Stunt Journalism: Er probiert Zombie-Pulver
und demaskiert den War On Drugs.
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DIE 30 BESTEN REPORTAGEN
In Kooperation mit NZZ FOLIO
S.76–122
MARIUSZ SZCZYGIEL
Realit
Die polnische Hausfrau
Janina Turek notierte 57 Jahre lang
jeden Tag, was sie tat.
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Europäische
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Franzosen sind politische Banausen
und Deutsche naiv: Mit dem verbalen
Zweihänder durch Europa.
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DIE HISTORISCHE REPORTAGE
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Wer selbst hinausgeht, um etwas zu erleben,
weiss: Die spannendsten Geschichten werden
abends beim Knistern des Lagerfeuers erzählt. «Reportagen», das unabhängige Magazin für erzählte Gegenwart, bringt euch dieses
einmalige Erlebnis nach Hause. Die Autorinnen und Autoren von «Reportagen» sind
sowohl Journalisten wie auch Erzähler, die
es schaffen, ihr Publikum in den Bann zu
ziehen. Mit packenden Reportagen, die die
Leserinnen und Leser in andere Welten
eintauchen lassen. Vor Ort recherchiert, persönlich bei den Protagonisten und abseits der
ausgetretenen Pfade. «Reportagen» erscheint
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Kundinnen und Kunden von Transa abonnieren das Magazin «Reportagen» zum Sonderpreis von CHF 100.– (statt CHF 125.–). Unter
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