Teilhabe auch für Menschen mit hohem Assistenzbedarf
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Teilhabe auch für Menschen mit hohem Assistenzbedarf
Das Magazin der Diakonie Himmelsthür September 2012 Nr. 18 Teilhabe auch für Menschen mit hohem Assistenzbedarf (Seite 4 ff.) Hilfe nach Maß? Die Möglichkeiten des HMB-T-Verfahrens für die Tagesförderung Nur wo du zu Fuß gehst bist du wirklich (Seite 8) (Seite 11) Grußwort ....................................................................3 Miteinander leben, lernen, arbeiten Teilhabe auch für Menschen mit hohem Assistenzbedarf .......................................4 Arbeitsgruppe trägt konzeptionelle Grundlagen der Konversion in und um Hildesheim zusammen Allein geht im Haushalt alles besser .........................5 Für Heiko Bremer hat sich in Hildesheim der Traum von der eigenen Wohnung erfüllt Ein bunter Bilderbogen ............................................ 14 Veranstaltungsimpressionen aus Bad Pyrmont, Sorsum, Wietze und Wildeshausen Unzertrennliche Freunde .......................................... 15 Maren Hemelt und ihr Pony Bobby sind in Wildeshausen ein gutes Team „Paddel voraus – und los!“ ...................................... 16 Kundinnen und Kunden starten beim Drachenbootrennen auf dem Maschsee Medaillen-Segen bei der nationalen Olympiade .............................................. 17 Kunden der Diakonie Himmelsthür holen Edelmetalle Doppelt Freude geerntet .......................................... 18 Hildesheimer Freundeverein organisiert Neugestaltung der Außenanlagen im Kinder- und Jugendbereich So normal wie möglich ..............................................6 Neue Tagesförderung in Drakenburg bei Nienburg eingeweiht Angedacht ..................................................................7 Sing halleluja! Konkret vor Ort Hilfe nach Maß? .........................................................8 Die Möglichkeiten des HMB-T-Verfahrens für die Tagesförderung Ein Leben mitten im Zentrum .....................................9 Neue Wohnangebote in Wietze für unterschiedlichste Bedürfnisse Begleitung in die Selbstständigkeit mit Kontinuität und Respekt .................................... 10 Katharina Spengler unterstützt als Heilerziehungspflegerin Menschen mit Behinderung im Hildesheimer Stadtfeld Gelebtes Miteinander............................................... 19 Gelungenes Experiment: Gemeinsame Projektwochen der Grundschule Sorsum und der Luise-Scheppler-Schule Lange Tafel in der Fußgängerzone ...........................20 „Moment Mahl“ – Kirchliche, caritative und diakonische Einrichtungen bitten zu Tisch Freude über die Versöhnung ....................................20 „Woche für das Leben“ lockte Kinder und ältere Menschen ins Haus Pyrmont Kunst schafft neue Freundschaften.......................... 21 Skulpturenprojekt in Burgstemmen führt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen Nur wo du zu Fuß gehst bist du wirklich ..................11 Von der Weser in den Hochsolling – drei Tage auf dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda Umarmungen im Roten Salon .................................. 21 Stiftung Himmelsthür präsentiert in Hildesheimer Kino das Kunstprojekt „Inklusion und Liebe“ Beste Wäscherei des Jahres ..................................... 12 Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür wird bei der Fachmesse Texcare ausgezeichnet Zu Besuch beim Ahnengeist.....................................22 Hildesheimer Künstlergruppe „Wilderers“ lässt sich von der dOCUMENTA inspirieren Per Fahrrad in die Mitte der Gesellschaft ................ 13 Kundinnen und Kunden in Wildeshausen legen eine Verkehrsprüfung ab Tanztag im Zeichen der Gemeinschaft .....................22 Immer populärer: Die Tanzgruppe „Mandala“ im Uelzener Haus Achtum 2 DAS MAGAZIN DER DIAKONIE HIMMELSTHÜR Unser Name Grußwort Liebe Leserin, lieber Leser, Diakonische Werke Himmelsthür in Hildesheim e.V., kurz: Diakonie Himmelsthür, so hieß es bislang. Im Rahmen einer Neufassung der Vereinssatzung hat die Mitgliederversammlung am 12. Juli 2012 beschlossen, den „Rufnamen“ nun auch zum offiziellen Vereinsnamen zu machen: Diakonie Himmelsthür. Aus welchem Grund? Der bisherige Name unseres Vereins ist im Gebrauch und im Lauf der Jahre sperrig geworden und gab immer wieder zu Missverständnissen Anlass, unter anderem weil es auf Landesebene und in den Kirchenkreisen eine ganze Reihe weiterer Diakonischer Werke gibt, mit denen es öfter zu Verwechslungen kam. Aber reicht das als Begründung aus? Nein, es waren auch inhaltliche Gesichtspunkte, die uns bei der Namensänderung geleitet haben. „Diakonisches Werk“ oder „Diakonische Werke“ – das betont mehr den institutionellen Charakter der Organisation. Diakonie = Dienst dagegen bezeichnet die Haltung, aus der heraus das Engagement für andere Menschen geschieht. Nun mag auch Dienst oder dienen vielleicht nicht sehr modern klingen, aber das, was damit gemeint ist, sollte sehr wohl als aktuell und fortschrittlich betrachtet werden. Dienen ist der Gegensatz von herrschen. Und gerade gegenüber Menschen, die Unterstützung und Assistenz benötigen, kann es leicht geschehen, dass aus Hilfestellung Fremdbestimmung und Abhängigkeit wird. Die Diakonie unserer Tage – und damit befindet sie sich im vollen Einklang mit ihrem neutestamentlichen Begründer – möchte Menschen mit Unterstützungsbedarf als eigenständige und selbstbestimmte Persönlichkeiten achten und ihnen bei der Wahrnehmung ihrer spezifischen Belange und Bedürfnisse zur Seite stehen. Das ist natürlich ein hoher Anspruch, der nicht immer leicht einzulösen ist. Umso wichtiger bleibt es, dieses Ziel, wie es auch im Leitbild der Diakonie Himmelsthür verankert ist, nicht aus dem Blick zu verlieren und sich immer wieder neu daran auszurichten. Konkret gesagt Ein solches am Menschen orientiertes Engagement vollzieht zieht sich dann aber nicht nur auf der Basis von spontaner Zuwendung, sondern braucht auch einen festen und verlässlichen institutionellen Rahmen. Gebäude, Mitarbeitende, Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen, Dienstpläne und Rechnungswesen sorgen dafür, dass die nötigen Dienste sicher und nachhaltig zur Verfügung stehen. Aber die Reihenfolge diakonischer Arbeit wird immer sein: Erst die Motivation, dann die Organisation. Motivation ohne Organisation wird planlos, Organisation ohne Motivation jedoch verfehlt ihren Auftrag. So soll der neue offizielle Vereinsname Anlass und Ansporn sein, Diakonie im ursprünglichen Sinne zu bleiben und das auf dem Boden einer Geschichte, die seit mehr als 128 Jahren von Hildesheim und Himmelsthür aus in vielen Regionen Niedersachsens präsent ist. Ihr Ulrich Stoebe Leserbriefe Gottesdienst mal „voll anders“ ...............................23 Das „Alex 18.30“-Team und die Diakonie Himmelsthür gestalteten einen Gottesdienst in der Wildeshauser Alexanderkirche www.diakoniehimmelsthuer.de ................................24 Bildreicher, moderner und aktueller Wenn Sie Stellung nehmen möchten zu Artikeln dieser Ausgabe oder selbst einen Artikel veröffentlichen möchten, schreiben Sie uns an die Redaktionsanschrift: Diakonie Himmelsthür Öffentlichkeitsarbeit Stadtweg 100 31139 Hildesheim E-Mail: redaktion@dw-hi.de Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 15.10.2012. Die Redaktion behält sich den Abdruck der eingesendeten Beiträge und eine redaktionelle Überarbeitung vor. Bigband statt Orgel ..................................................24 Mitreißender Freiluftgottesdienst in Hildesheim-Sorsum Termine & Jubiläen ...................................................26 Wohn- & Arbeitsbörse ..............................................25 für Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2012 Kontakt, Impressum .................................................27 3 Teilhabe auch für Menschen mit hohem Assistenzbedarf Arbeitsgruppe trägt konzeptionelle Grundlagen der Konversion in und um Hildesheim zusammen standen noch viele Ängste bei allen Beteiligten im Raum, die aber nach den ersten positiven Erfahrungen stark abnahmen. Parallel dazu wurde bei der Aktion Mensch mit Erfolg ein Leitantrag zur Umwandlung von Groß- und Komplexeinrichtungen gestellt. Vereinbart wurde, in den nächsten fünf Jahren 185 Menschen mit Unterstützungsbedarf ein Wohnangebot außerhalb der Zentraleinrichtung in Sorsum anzubieten. So konnten die ersten Wohnungen schon im Herbst 2009 angemietet werden. Der Unterstützungsbedarf der Kunden und Kundinnen wird dabei in den Wohnungen genauso erfüllt wie im stationären Wohnumfeld. Die ersten Wohnangebote fanden so großen Anklang, dass immer wieder weitere Wohnungen in verschiedenen Stadtteilen Hildesheims und in Hannover angemietet oder gebaut wurden, zum Teil auch verbunden mit einer Begegnungsstätte. Mittlerweile leben rund 100 Menschen nicht mehr in Sorsum. Es wurde zunächst festgestellt: Die Gebäude der Diakonie Himmelsthür in Sorsum wurden in den 70er Jahren erbaut. Damals waren sie auf dem neuesten Stand der Eingliederungshilfe. Dazu gehörte die Vollversorgung mit möglichst kurzen Wegen. Alle Angebote des alltäglichen Lebens und der Freizeitgestaltung waren in Sorsum zu finden. Die Fürsorge und Versorgung der dort lebenden Menschen 4 wurde von den Mitarbeitenden geplant und organisiert. Mit dem Paradigmenwechsel von der Fürsorge hin zur Selbstbestimmung von Menschen mit Unterstützungsbedarf stellte sich auch die Diakonie Himmelsthür der Aufgabe, diesen Wechsel zu gestalten (Konversion). Anfang 2009 wurde das erste Projekt „Haus Schalom“ in Angriff genommen. Das Haus war stark sanierungsbedürftig, und so stellte sich die Frage, ob es saniert oder aber den dort lebenden Menschen ein zeitgemäßeres Wohnangebot in der Stadt gemacht werden sollte. Über eine Kundenbefragung wurde schnell klar, dass nur ein Umzug in die Stadt in Frage käme. Was bedeutete das? Es wurden ausführliche Gespräche mit den Umzugswilligen, ihren Angehörigen und gesetzlichen Vertretern geführt. Mitarbeitende wurden umfassend beraten und geschult. Anfangs Als besondere Herausforderung im Rahmen der Konzepterstellung hat sich herauskristallisiert, dass Inklusion selbstverständlich auch für Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf sichergestellt werden muss. Eine weitere große Aufgabe ist die Umgestaltung des Sorsumer Zentralgeländes zu einem auch in Zukunft attraktiven Wohnangebot. Die Konzeption soll den Umwandlungsprozess weiter begleiten und liegt auch in leichter Sprache vor. Horst Müller MITEINANDER LEBEN, LERNEN, ARBEITEN Foto: Diakonie Himmelsthür Die Konzeption zur Umsetzung des Konversionsprozesses der Diakonie Himmelsthür in Hildesheim wurde von der Arbeitsgruppe Konversion unter Mitwirkung von Dr. phil. Johannes Schädler von der Universität Siegen vor ungefähr einem Jahr fertig gestellt. Sie dokumentiert und reflektiert den bisherigen Konversionsprozess und denkt ihn in die Zukunft weiter. Ziel ist es, mit der Entwicklung von dezentralen Wohnangeboten in kleinen Einheiten die Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung am Leben in der Gesellschaft individuell und personenzentriert zu unterstützen. Aus diesem Veränderungsprozess heraus gilt es, eine verantwortungsbewusste und sorgfältige Veränderungsstrategie zu entwickeln. Allein geht im Haushalt alles besser Für Heiko Bremer hat sich in Hildesheim der Traum von der eigenen Wohnung erfüllt Als Heiko Bremer nicht mehr bei seinen Eltern leben konnte, zog er 1997 bei der Diakonie Himmelsthür ein. Zuerst in Triangel, dann in Sorsum wohnte er in verschiedenen Wohngruppen. Zuletzt war das Haus Schalom sein Zuhause. Dort lebten 20 Menschen auf zwei Etagen zusammen. Heiko Bremer hatte ein kleines Zimmer, aber die übrigen Räume teilte er mit den Anderen. Im Haus Schalom wurde er ringsum versorgt: Das Essen wurde geliefert, die Wäsche gewaschen. Immer waren Mitarbeitende da, die sich um alles kümmerten. Trotzdem ging es ihm nicht richtig gut. Sein Zimmer sah chaotisch aus. Viele seiner Sachen machte er kaputt. Er hatte Streit mit den Mitbewohnern und bekam oft Ärger. Als das Haus Schalom abgerissen werden sollte, wurden alle Bewohnerinnen und Bewohner gefragt, wo sie in Zukunft miteinander.leben leben wollten. Für Heiko Bremer war das klar: in der Stadt und allein. Viele, die ihn kannten, hatten Bedenken. Er war doch so unordentlich, wie sollte das klappen? Andere konnten sich das gut vorstellen. Wohnbereichsleiterin Astrid Bauseneik zum Beispiel dachte sich schon, dass eine eigene Wohnung das Beste für Heiko Bremer wäre. Die Rundumversorgung in den Einrichtungen verursache manchmal erst die Probleme, meint Astrid Bauseneik. Wer mehr Dinge allein machen müsse, der lerne das dann auch. In seiner eigenen Wohnung kümmert sich Heiko Bremer zum ersten Mal allein um den Haushalt. Mit dem Wäschewaschen kennt er sich inzwischen aus und passt auf, dass nichts verfärbt oder einläuft. Seit einem guten Jahr ist sein Traum wahr geworden: Heiko Bremer lebt nun in der Marienburger Straße. Von dort kommt er gut mit dem Fahrrad zu seinem Arbeitsplatz in der Tischlerei der Lebenshilfe. Nach Feierabend räumt er seine Wohnung auf, macht seine Wäsche, spült sein Geschirr, kauft ein und plaudert mit seinen Nymphensittichen Johnny und Nikki. In den Balkonkästen zieht er Blumen. „Ich habe keine Langeweile hier“, sagt Heiko Bremer, „immer was zu muckeln.“ Heiko Bremer ist stolz darauf, dass er vieles allein schafft, was ihm früher niemand zugetraut hat. Ganz auf sich gestellt ist er aber nicht. Wenn er Fragen hat oder Hilfe braucht, kann er in das Büro der Diakonie Himmelsthür Diakonie Himmelsthür September 2012 Die Nymphensittiche Nikki und Johnny hatte Heiko Bremer schon in Sorsum. am Hohnsen gehen. Dort bekommt er auch das Haushaltsgeld für zwei Wochen, das er sich dann selbst einteilt. Damit kommt er auch immer hin, betont der 39-Jährige. Dreimal in der Woche kommt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin der Diakonie Himmelsthür zu ihm. Wenn er möchte, begleitet ihn jemand, zum Beispiel beim Kleiderkauf. Mit den Nachbarinnen und Nachbarn im Haus kommt er gut zurecht. Er vergisst nie, wenn er mit dem Treppenhaus-Dienst an der Reihe ist. Die früheren Probleme sind verschwunden. Er hat sich sogar in den Behindertenbeirat der Stadt wählen lassen. Dort möchte er sich dafür einsetzen, dass die Gebäude in der Stadt für Menschen mit Behinderung besser zugänglich werden. Ralf Neite 5 Fotos: Ralf Neite Heiko Bremer bekommt gern Besuch. Aber nach einiger Zeit ist er dann auch ganz froh, wenn der Besuch wieder geht. Wenn er seine Wohnung für sich allein und er nach einem anstrengenden Arbeitstag seine Ruhe hat. Seine eigene Wohnung zu haben, wo er sich selbst um alles kümmert und ihm niemand reinredet, das genießt Heiko Bremer besonders. Denn er hat jahrelang in Wohngruppen gelebt, dauernd umgeben von anderen Menschen. Das mochte er nicht. So normal wie möglich Neue Tagesförderung in Drakenburg bei Nienburg eingeweiht So viel Unterstützung wie nötig, so viel Selbstbestimmung und Normalität wie möglich, könnte man den Leitgedanken der so genannten Inklusion zusammenfassen. Schon häufig haben wir in diesem Magazin darüber berichtet, was die Diakonie Himmelthür zu diesem Thema tut. Dieser Prozess zeigt sich nun auch in Drakenburg, wo jetzt eine neue Tagesförderung eingeweiht wurde. Das freilich ist – abgesehen vom eher geringen Prozentsatz der Menschen, die Zuhause arbeiten – wahrhaftig nicht die Normalität. Zudem waren die Räumlichkeiten in Holtorf recht beengt, nur 60 Quadratmeter standen der Tagesförderung mit ihren Kreativ-, Alltagspraxis- und Bewegungsangeboten zur Verfügung. Die ehemalige Tischlereihalle am Triftweg in Drakenburg bietet nun ganz andere Möglichkeiten. Auf fast 400 Quadratmetern gibt es reichlich Platz für Bild oben: Eine Andacht mit der Himmelsthür-Pastorin Sabine SpiekerLauhöfer eröffnete ein buntes Programm. Bild rechts: Maike Rohde, Lehrerin einer Mellendorfer Schule, nutzte das Sommerfest, um sich über die Angebote der neuen Tagesförderung zu informieren. Besonders fasziniert war sie von den Klangschalen im Musikraum. alles: einen großzügigen Bewegungsraum, einen Raum für musiktherapeutische Arbeit, Ruhe- und Entspannungszimmer, Pflegebad, Gemeinschaftsraum mit Küche und dazu reichlich Außenflächen. „Der Sinn von Bauen ist ja, dass man Steine aus dem Weg räumt“, sagte Ralf Simon. Zur Inklusion gehört aber auch das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Rolf-Dieter Strudthoff, kaufmännischer Direktor der Diakonie Himmelsthür, formulierte es so: „Wir wollen als integraler Bestandteil einer Sozialgemeinde gelten und uns mehr nach außen öffnen.“ Um diesen Anspruch zu verwirklichen, verlagert die Tagesförderung Drakenburg möglichst viele Angebote in den ersten Arbeitsmarkt: In einem Motorrad-Geschäft poliert ein Beschäftigter der Tagesförderung (TF) Chromteile auf Hochglanz, in einem Supermarkt in Rohrsen räumt eine TF-Beschäftigte Regale ein, auf einem Bauernhof helfen mehrere Menschen bei Fachbereichsleiter Fa Ra Ralf Simon begrüßte die G Gäste in Drakenburg. der Tierfütterung, auch im Tierheim Drakenburg sind zwei Arbeitsplätze. Ein zusätzliches Außenangebot ist das therapeutische Reiten. Bianca Wöhlke, stellvertretende Gemeindedirektorin des Fleckens Drakenburg, dankte der Diakonie Himmelsthür, dass sie Drakenburg als Standort für das neue Angebot ausgewählt hat. Sie wünschte allen Mitarbeitenden sowie Kundinnen und Kunden, dass sie sich an ihrem neuen Arbeitsplatz wohl fühlen. Dazu war das Einweihungsfest mit seinen herrlichen Sommertemperaturen ein perfekter Auftakt. Nach einer Andacht mit Pastorin Sabine Spieker-Lauhöfer begann ein buntes Programm mit Leierkastenund Akkordeon-Musik, einem Auftritt des Spielmannszugs Holtorf und vielen Schnupperangeboten der Tagesförderung. Besonderen Anklang fanden die Klangschalen im Musikraum mit ihren langen, obertonreichen Schwingungen. Kein Wunder, dass Andrea Warda, die Leiterin der Tagesförderung, von positiven Erfahrungen im neuen Haus berichten kann: „Manche Kundinnen und Kunden blühen hier richtig auf.“ Ralf Neite 6 MITEINANDER LEBEN, LERNEN, ARBEITEN Fotos: Ralf Neite Die fachliche Prämisse lautet: Wohnen und Arbeiten sollen räumlich getrennt sein“, sagte Fachbereichsleiter Ralf Simon, der zahlreiche Gäste beim Sommerfest zur Eröffnung begrüßen konnte. Bisher war das bei den 22 Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür in Nienburg anders: Von ihrem Wohnhaus im Stadtteil Holtorf mussten sie nur in einen Nebenflügel wechseln, schon waren sie in ihrem Arbeitsbereich angekommen, der Tagesförderung. Angedacht Sing halleluja! Oder vielleicht doch? Mir fällt das Halleluja von Händel ein. Kennen Sie das Stück? Es ist so mitreißend, so großartig, dass ich mich dieser phantastischen Komposition in der Regel nicht entziehen kann. Während ich zuhöre, merke ich, wie ich immer ein wenig mehr mitschwinge. Und ich überlege beim Zuhören, wofür ich meinem Gott heute doch noch ein dankbares „Halleluja“ entgegen schmettern kann. Denn das heißt dieses hebräische Wort übersetzt: Halleluja – lobt Gott! Und mir fällt dann tatsächlich eine ganze Menge dazu ein: Grundsätzliches und Aktuelles. miteinander.leben Übrigens kommt mir beim Überlegen plötzlich wieder in den Sinn, dass ich früher sogar schon dazu getanzt habe, zum Halleluja; allerdings nicht zu dem von Händel. Das würde sicher recht lustig aussehen, so als Barocktanz vorgetragen. Nein, es war der Popsong von Dr. Alban, zu dem ich getanzt habe. Er heißt tatsächlich „Sing Halleluja!“. Mit großer Inbrunst habe ich mich dazu bewegt und zum Teil sogar mitgesungen, wenn ich mich getraut habe. Und diesen Tanz und meinen Gesang dazu habe ich ganz bewusst Gott gewidmet. Das hat mich dann immer noch fröhlicher gemacht. Ich bin sicher, er hat sich über diese Lebendigkeit gefreut. Auf dem Sommerfest der Diakonie Himmelsthür vor einigen Wochen konnte man gleichfalls Menschen sehen, die getanzt haben. Es gab Lifemusik zu hören, und die tanzenden Menschen haben eine große Menge an Lebensfreude ausgestrahlt. Jede und jeder hat die Bewegungen nach den eigenen Möglichkeiten gestaltet. Warum soll man Gott auch nur mit Worten loben und preisen? Das steht nirgends. Was sollten dann auch diejenigen tun, die nicht sprechen können? In den Psalmen der Bibel wird Gott ganz oft ein Halleluja gesungen – ja, gesungen, denn die Psalmen sind als Lieder entstanden. Warum sollen die Menschen damals also nicht auch schon dazu getanzt haben? Von David ist dies zumindest auch biblisch belegt (2. Samuel 6,14). Sein Tanz fand vor der Bundeslade statt. Halleluja singen (oder tanzen) – ob mit Dr. Alban oder Händel, das befreit! Probieren Sie es mal! Es muss ja keiner zuhören oder zusehen. Und es muss auch nicht schön sein. Diakonie Himmelsthür September 2012 Eigentlich müssten wir das viel öfter machen: uns Raum geben, die Freude am Leben suchen, sie spüren und gestalten; nicht immer nur durch den Alltag trotten: bewusst Pausen setzen, sich kleine Momente des Innehaltens schenken, die Rastlosigkeit ruhen lassen. Das Auto eignet sich zum Singen übrigens ganz wunderbar, finde ich. Wenn wir uns also demnächst an der roten Ampel nebeneinander stumm durch die Scheibe ansingen, wird uns von selbst ein Lächeln auf die Lippen gleiten – halleluja! Ute Quednow 7 Foto: Diakonie Himmelsthür Ich lese diese Aufforderung und denke: „Nee, heute nicht. Nach diesem anstrengenden Tag auch noch ‚halleluja’ singen!?“ So eine Aufforderung trifft uns manchmal „auf dem falschen Fuß“. Außerdem lässt sich niemand gern etwas vorschreiben. Schon gar nicht so etwas. Es klingt wie „lach mal“ – und das funktioniert auch nicht! Hilfe nach Maß? Die Möglichkeiten des HMB-T-Verfahrens für die Tagesförderung Die Zuordnung zu Gruppen mit vergleichbarem Hilfebedarf soll zwar nur „rein kalkulatorischen“ Zwecken dienen, die Erfahrungen mit einem vergleichbaren Verfahren in den Wohnbereichen hat jedoch gezeigt, dass es doch mehr ist und andere Prozesse davon betroffen sein werden. Zeitgleich zu den Bedarfsermittlungen im Vorfeld zum Stichtag 30.09.2010, hat sich die Diakonie Himmelsthür auf den Weg gemacht, um die Verfahren für das gesamte Berichtswesen in der Tagesförderung auf die neuen Anforderungen umzustellen. Mitarbeitende wurden in Fortbildungen darauf vorbereitet, und es wurde ein leicht verständlicher Kunden-Fragebogen mit Symbolen versehen entwickelt, um den Kundinnen und Kunden eine aktive Mitwirkung zu ermöglichen. Gerade im Bereich der Tagesförderung gestaltet sich die sinnvolle Anwendung des Verfahrens, das ursprünglich einmal für Werkstätten in Hessen entwickelt wurde, schwierig. Die Bedarfe der Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf werden nicht ausreichend abgebildet. Hier wird den Mitarbeitenden ein hohes Maß an Wissen abverlangt, um die einzelnen Bedarfsbereiche auf den Unterstützungsbedarf dieser Menschen herunterzubrechen. Zum Besseren Verständnis hier die unterschiedlichen Ansätze der verschiedenen Bedarfsbereiche in Kurzform: Entwicklung von Fähigkeiten und Kenntnissen mit dem Ziel, mittel- und langfristig eine höhere (Leistungs-) Stufe auf dem Weg zur wirtschaftlichen Selbständigkeit zu erreichen. Entwicklung von Fähigkeiten und Kenntnissen mit dem Ziel, innerhalb der (Leistungs-)Stufe eine verbesserte Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung (Arbeitsverhalten) zu erreichen. Erhaltung der vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten mit dem Ziel, ein Abrutschen in eine niedrigere (Leistungs-)Stufe zu verhindern. UK-Symbol für Hilfe und Unterstützung 8 Die Beschäftigung in einer Tagesförderstätte gehört streng genommen nicht zum Zielbereich „Arbeitssituation“. Oftmals ist hier als Ziel allein eine Trennung von Wohnen und (Gemeinschafts-) Leben realisierbar. Die Förderung zielt Unterstützte U nterstützte Kommunikation Kommunikation (U für Arbeit (UK)-Symbol jedoch prinzipiell auf die Werkstattfähigkeit, also einen Arbeitsplatz in der WfbM. In dem Verfahren müssen alternative Angebote der Tagesförderung mit berücksichtigt werden. Bildung und Förderung auf der Ebene elementarer Fähigkeiten und Fertigkeiten, Ermöglichen sozialer Begegnungen, Entwickeln von kreativen Ausdrucksformen, Aufbau und Ausführung von persönlich als sinnhaft erlebten Tätigkeiten und anderes mehr besitzen für Menschen, die nicht, noch nicht oder nicht mehr einer Arbeit nachgehen können, einen zentralen Stellenwert. Die dafür erforderlichen Hilfen zur Gestaltung des Tages stehen zumindest für die auf sie Angewiesenen gleichberechtigt neben den Arbeitsbereichen einer Werkstatt. Andrea Strobel-Brunke KONKRET VOR ORT Foto: Diakonie Himmelsthür / UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC. Am 1. Januar 2013 wird es ernst. Dann kommt das Verfahren zur Feststellung des Hilfebedarfs in der Gestaltung des Tages für Menschen mit Behinderungen, kurz „HMB-T Verfahren“, nach Dr. Heidrun Metzler (Version 03/2001) zur Anwendung. Es gilt für Werkstätten, Tagesförderstätten und sogenannte „sonstige heiminterne Tagesstruktur“ für geistig, körperlich oder seelisch wesentlich behinderte Menschen (Leistungsberechtigte) im Berufsalter. Ein Leben mitten im Zentrum Neue Wohnangebote in Wietze für unterschiedlichste Bedürfnisse Fachbereichsleiterin Ute Kuklau und Kunde Stefan Goluch spielen am brandneuen Kickertisch im Gemeinschaftszimmer ein Match aus. Die Wohngemeinschaft an der Nienstedter Straße ist Ausdruck der Konversion auch in Wietze: Die großen, oft außerhalb der Ortszentren liegenden Wohnangebote werden zurückgebaut, dafür entstehen kleinere, ortsnahe Angebote. Ziel ist die selbstverständliche Teilhabe amgesellschaftlichen Leben. In Wietze hat die Diakonie Himmelsthür nun mit der Anmietung von drei so genannten Stadtwohnungen den Ball ins Rollen gebracht. Bisher lebten alle 79 Kundinnen und Kunden in einem Wohnkomplex an der Schachtstraße. Die Häuser sind idyllisch im Wald gelegen und verfügen miteinander.leben über großzügige Außenanlagen. Doch der Weg ins Zentrum sei gut anderthalb Kilometer lang, so Wohnbereichsleiterin Ute Kuklau – zu weit für viele der Bewohnerinnen und Bewohner, die neben geistigen zum Teil auch körperliche Behinderungen haben. Deshalb wurde unter einem Teil der Kundinnen und Kunden vor einem Jahr eine Zukunftsbefragung durchgeführt: Wo, wie und mit wem würden sie am liebsten wohnen? Dabei stellte sich heraus, dass sechs Bewohnerinnen und Bewohner sich eigene, zentral gelegene Wohnungen wünschten, zugleich aber eine enge Anbindung an ihr gewohntes Umfeld behalten möchten. Für den Umzug musste erst einmal trainiert werden. Bisher war alles organisiert: Das Essen kam aus der Küche im Haupthaus, die Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür reinigte die Kleidung, auch um die Reinigung der Zimmer mussten sich die Bewohnerinnen und Bewohner nicht selbst kümmern. Nach und nach lernten sie, selbst die Verantwortung für all diese Dinge zu übernehmen. Denn in den neuen Wohnungen werden sie Diakonie Himmelsthür September 2012 zwar weiterhin von Mitarbeitenden der Diakonie Himmelsthür unterstützt, ihren Alltag müssen sie jedoch selbst in den Griff bekommen. „In der ersten Zeit war ich ganz schön hibbelig, als wir das hier alles aufgebaut haben“, sagt Stefan Goluch, während er sich in seinem Zimmer umschaut. Die neue Situation habe nicht nur Vorteile, berichtet er: „Es fehlen mir ein paar Betreuer zum Quatschen.“ Dafür hat der 43-Jährige es jetzt viel leichter, andere Kontakte aufzubauen. „Ich bin der schnellste Läufer, den sie hier haben“, sagt er stolz und dementsprechend ist er viel in Wietze unterwegs, wenn er und seine Mitbewohner nachmittags von der Arbeit in Lebenshilfe-Werkstätten in Celle und Bergen nach Hause kommen. Die drei Wohnungen seien in Wietze erst der Anfang, kündigt Ute Kuklau an. Trotz des erhöhten Betreuungsaufwands bei kleineren, nicht mehr an einem Standort gebündelten Wohnungen sollen ortsnahe Angebote auch für Menschen mit höherem Assistenzbedarf geschaffen werden. Ralf Neite 9 Foto: Ralf Neite „Meine Nachbarn und ich wollen für das Treppenhaus einen Putzplan erstellen“, erzählt Stefan Goluch aufgeregt. „Aber die ersten ein, zwei Male müssen die Nachbarn uns noch ein bisschen helfen.“ Für Stefan Goluch und seine beiden Mitbewohner, die Anfang Mai eine Wohnung mitten im Wietzer Ortszentrum bezogen haben, ist das alles Neuland. Zum ersten Mal leben die drei Männer in einer eigenen Wohnung. Begleitung in die Selbstständigkeit mit Kontinuität und Respekt Katharina Spengler unterstützt als Heilerziehungspflegerin Menschen mit Behinderung im Hildesheimer Stadtfeld Auf einem Merkzettel haben Erik Ziyavedinov und Katharina Spengler notiert, welche Aufgaben sie gemeinsam angehen wollen: Berufswahl und Bewerbungen sind für den 20-Jährigen wichtige Ziele; Grammatik und Rechtschreibung will er weiter üben und mehr über Politik lernen. Katharina Spengler kehrte an ihren Arbeitsplatz bei der Diakonie Himmelsthür zurück und begann berufsbegleitend die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin an der Fachschule in Hildesheim. Seit Oktober 2010 gehört Katharina Spengler zum Team, das im Hildesheimer Stadtfeld Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür auf ihrem Weg zu mehr Selbstständigkeit begleitet. 21 Personen leben hier in acht Wohngemeinschaften in verschiedenen Mehrfamilienhäusern – Menschen mit und ohne Behinderungen Tür an Tür. Zu den Aufgaben der Heilerziehungspflegerin gehört es, Konzepte für jeden Einzelnen aufzustellen und immer wieder zu fragen: „Was möchten Sie? Wie können wir Ihnen dabei helfen?“ Der Unterstützungsbedarf der Männer und Frauen 10 sei sehr verschieden, aber Fortschritte hätten alle gemacht, freut sich die 31-Jährige. Erik Ziyavedinov hat im letzten Jahr seinen Hauptschulabschluss geschafft. Höflich hält er für den Besuch die Tür auf. Einkauf, Wäsche, Aufräumen, diese grundlegenden Verrichtungen haben der 20-Jährige und sein Mitbewohner im Griff. Wozu braucht er die Hilfe einer Heilerziehungspflegerin? „Sie macht alles heil“, witzelt der junge Mann, antwortet dann aber ernsthaft: „Für die Schule. Und für Bewerbungsschreiben. Die würden sonst wohl nicht so werden, wie sie sein sollten.“ Denn für ihn steht jetzt die Entscheidung an, welcher Beruf für ihn in Frage käme. Erik Ziyavedinov will sich einen Ausbildungsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt suchen. Ein Haus weiter wohnt Stefan Käse, der heute Waschtag hat. Wer an welchen Wochentagen die gemeinsame Maschine im Keller nutzen darf, ist auf einem Plan geregelt. Stefan Käse weiß, was heute ansteht, hat den Wäschekorb schon vorbereitet. Den Wohnungsschlüssel hängt er sich um den Hals. Anfangs hatten sich einige Kundinnen und Kunden öfter mal ausgesperrt – wer selbstständig leben will, hat eben einiges zu lernen. Auch wäh- rend der Nachtstunden ist immer ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin im Büro im Stadtfeld zu erreichen. Nicht nur für die Kundinnen und Kunden, auch für deren Nachbarn, mit denen es schließlich keinen Ärger geben soll. Denn dass sie in einem Mehrfamilienhaus nicht nachts die Musik laut aufdrehen dürfen, müssen manche der jungen Männer erst lernen. Die Heilerziehungspflege, meint Katharina Spengler, beinhalte Pflege und Erziehung gleichermaßen. Während im Stadtfeld die Bewältigung des Alltags und die persönliche Entwicklung im Vordergrund stehen, spiele bei Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf die körperliche Pflege und Gesundheitsvorsorge eine größere Rolle: Stimulation, Förderung der Wahrnehmung, Unterstützte Kommunikation. „Es kommt viel auf Kontinuität an, dass man die Kundinnen und Kunden kennt. Dann kann man ihnen vieles von den Augen ablesen.“ Auch ohne zu sprechen könnten die Menschen zeigen, was sie wollen und was nicht. „Ich arbeite gern in der Heilerziehungspflege: So kann ich Menschen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit behilflich sein oder sie dabei unterstützen, ihren Weg im gesellschaftlichen Leben zu finden.“ Wiebke Barth KONKRET VOR ORT Fotos: Wiebke Barth Anfangs war es vor allem ein Job, der für die Studentin einen Zusatzverdienst bedeutete. Doch Katharina Spengler merkte bald, dass die Arbeit in einer Wohngruppe der Diakonie Himmelsthür ihr wirklich lag. Sie brachte ihr Lehramts-Studium trotzdem zu Ende, doch nach dem Referendariat als Grundschullehrerin war sie sich ihrer Sache sicher: Menschen mit Behinderung zu unterstützen, das war es, was sie wirklich wollte. Nur wo du zu Fuß gehst bist du wirklich Von der Weser in den Hochsolling – drei Tage auf dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda Textimpulse, Gebete, Lieder, Schweigephasen oder Austausch untereinander werden nun die nächsten drei Tage strukturieren. Andachten in den Kirchen am Wege stehen am Tagesbeginn und am Ende des Tages, mittags wartet ein Küster oder eine Küsterin, um den Pilgernden die örtliche Kirche vorzustellen. Für den ersten Tag ist das Programm anspruchsvoll: Nach der Weserbrücke in Bodenwerder geht es gleich bergauf. Auf 270 Meter Höhe liegt die Königszinne und bietet einen herrlichen Ausblick in das We s e r t a l . Oben angekommen weiß nun jeder, warum der Rucksack nicht schwerer als acht Kilo sein sollte. miteinander.leben Vorbei am Deutsch-Orthodoxen Kloster und am Rittergut von Buchhagen geht es durch das Lennetal bis zum gut fünf Kilometer entfernten Kirchbrak. Hier wartet schon seit längerer Zeit Adolf Meyer in der Kirche auf die müden Pilgerer. Während der Andacht ändert sich das Wetter. Bis kurz vor der Ankunft im Kloster Amelungsborn wird es mehr oder weniger regnen. Dabei liegt die schwierigere Tagesetappe noch vor den Pilgerinnen und Pilgern: Der Aufstieg zum 460 Meter hohen Ebersnacken. Gut, dass niemand zur Vorbereitung in der Streckenbeschreibung nachgelesen hat. Von den Wandernden mit guter Kondition heißt es dort, sie könnten die 19 km der Etappe 7 und 8 bis zum Kloster Amelungsborn auch an einem Tag bewältigen. Allerdings erfordere der Weg durch den Vogler mehr Kondition als die vorigen Strecken. „Die sportliche und körperliche Herausforderung hat mich gereizt“, sagt ein Kollege, „und natürlich auch, vom Alltag wegzukommen und mir selbst zu begegnen. Gut, dass die Diakonie Himmelsthür uns so etwas ermöglicht.“ Schnell zeigen sich an diesem Tag die persönlichen Gehrhythmen und konditionellen Unterschiede. Für die nächsten Tage werden Etappen verabredet, die die unterschiedlichen Geschwindigkeiten zulassen und gemeinsame Impulse ermöglichen. Trotzdem wird jeder Hügel Diakonie Himmelsthür September 2012 zum Alpenpass, körperliche Schmerzen werden weniger mit jedem Kilometer und die Last auf den Schultern lässt nach. „Es ist ein riesiges Glücksgefühl, wenn das Ziel erreicht ist“, sagt eine Pilger-Kollegin. Als die Sonne vorsichtig durch die Wolken scheint, ist das Ziel für den Abend erreicht: In der Klosterkirche Amelungsborn erklingen wieder die Zimbeln. Der Weg ist für heute zu Ende, die Rucksäcke sind an die Seite gestellt. Die Andacht beginnt. Zum Abendbrot wird Reinhard Eicke kommen, um über das Kloster und die Familiaritas (Bruderschaft des Klosters) zu berichten. Der Handyempfang ist schlecht im Kloster. Aber auch das erleichtert das „Abschalten“ vom Alltag, der am ersten Tag noch bei vielen präsent ist. Und unterm Strich? In der Rückschau hat eine Teilnehmerin gesagt: „Um die Gedanken frei zu bekommen, muss ich weit laufen und der Alltag rutscht aus dem Blickfeld. Eine tolle Erfahrung. Vor der nächsten Tour gebe ich das Rauchen auf! Noch heute zehre ich von der Pilgertour.“ Die Diakonie Himmelsthür wird das Angebot im kommenden Jahr gern wiederholen. Frank Hüsemann 11 Fotos: Diakonie Himmelsthür Der Klang der Zimbeln markiert in der Klosterkirche St. Marien in Kemnade bei Bodenwerder den Beginn der Pilgertour. Pilgerbegleiter Winfried Bodenburg lässt die zwei mit einem Lederband verbundenen Klangschalen ausschwingen. Gemeinsam stimmt er mit den sechzehn Mitarbeitenden aus der Diakonie Himmelsthür das erste Lied an. Sie sind die ersten, die das neue Angebot ihres Arbeitgebers nutzen, sich gemeinsam mit anderen eine Auszeit zu gönnen und sich dabei auf religöse Impulse einzulassen. Beste Wäscherei des Jahres Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür wird bei der Fachmesse Texcare ausgezeichnet Die Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür (gwh) ist im Rahmen der Fachmesse Texcare 2012 als beste Wäscherei des Jahres im deutschsprachigen Raum in der Kategorie „vorbildliche Logistik“ mit dem „WRP Star 2012“ ausgezeichnet worden. Die Texcare International ist die Weltleitmesse der modernen Textilpflege mit 264 Ausstellern aus 26 Ländern und Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt, die alle vier Jahre in Frankfurt stattfindet. Die gwh bietet innovative textile Dienstleistungen im Segment der Gesundheitswäsche an, angefangen von individuellen, differenzierten und dezentralen Mietwäschevollversorgungssystemen bis hin zu persönlicher Wäsche mit Sortierung der einzelnen Wäscheteile. An jedem Arbeitstag werden etwa 45.000 Kilo Wäsche mit Reinigung für 30 Krankenhäuser, 100 Altenwohn- und Pflegeheime sowie Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung aus ganz Norddeutschland mit Hilfe modernster Technik im Zweischichtbetrieb bearbeitet. Gemeinsam mit den weltmarktführenden Maschinenherstellern wurden technische Standards weiterentwickelt, Die Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür betreibt die weltweit erste und einzige automatische Sortieranlage für Bewohnerwäsche. Hier wird Wäsche in den Hauptspeicher eingelagert. 12 insbesondere bei der automatischen Sortierung von Bewohner- und Patientenwäsche. „Zur Sortierung der Wäsche betreiben wir die weltweit erste und einzige automatische Sortieranlage“, betont Liegl. Mehr als 130.000 Bekleidungsteile werden in der Woche über die Anlage sortiert. Die Sortieranlage hat eine Speicherkapazität von 30.000 Bekleidungsteilen und eine Sortierleistung von 5.000 Teilen in der Stunde. Sie sortiert alle persönlichen Wäscheteile von Bewohnerinnen und Bewohnern. Mit Hilfe der Sortieranlage wurde die zeitnahe und vollständige Lieferung der Bewohnerwäsche deutlich verbessert. „Bezüglich der Bearbeitung der Bewohnerwäsche ist die gwh Marktführer in Niedersachsen und logistisch richtungweisend für die gesamte Branche in Deutschland und Europa“, betont Johann Liegl. Seit Oktober letzten Jahres arbeiten in der gwh zwei Prototypen einer neu entwickelten Waschstraße im ersten Praxistest zusammen mit einer ebenfalls neuen vollautomatischen Schmutzwäschesackspeicher- und Sortieranlage und mehreren zusätzlichen Silotanks zum Auffangen und Wiederverwerten von Nutzwasser. Die beiden neuen Waschstraßen zeichnen sich durch hohe Effizienz bei Energie-, Wasser- und Waschmittelverbrauch und trotz besonderer Textilschonung durch eine außergewöhnlich gute Waschqualität aus. Johann Liegl KONKRET VOR ORT Fotos: Diakonie Himmelsthür Über die Auszeichnung haben sich die Mitarbeitenden und Geschäftsführer Johann Liegl sehr gefreut. „Seit Jahren haben wir immer wieder unsere Logistik weiterentwickelt und damit nachhaltige Qualitäts- und Leistungsverbesserungen für unsere Kunden erzielt“, erläutert Johann Liegl. „Dabei stand immer wieder die Gesamtlogistik vom Anfall der Schmutzwäsche beim Kunden über Bestell- und Controllingsysteme bis hin zur Lieferung in den Sauberwäscheschrank oder persönlich für den einzelnen Nutzer verpackt auf dem Prüfstand. Außerdem ging es um die innerbetriebliche Ablauflogistik mit spezialisierten, geschulten Mitarbeitenden in Verbindung mit modernster Technik.“ Per Fahrrad in die Mitte der Gesellschaft Kundinnen und Kunden in Wildeshausen legen eine Verkehrsprüfung ab Verkehrsregeln büffeln für den Theorietest, die Fahrräder wieder „fit“ machen für die Sicherheitsüberprüfung, volle Konzentration im Fahrradparcours und auf der Prüfstrecke durch Wildeshausen: 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Verkehrssicherheitstraining haben sich über Wochen intensiv mit dem Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ auseinandergesetzt. Die Teilnehmer Walter Hauk und Hans-Jürgen Finke kurz vor dem Start. ter lange Prüfstrecke durch die Stadt. Der Fahrradparcours ermöglichte es, in einem geschützten Rahmen knifflige Verkehrssituationen zu simulieren, die dann am Folgetag in der Realität des Wildeshauser Straßenverkehrs an insgesamt zwölf Prüfstationen getestet wurden. Bei der feierlichen Urkundenvergabe im Festsaal des Hauses Emsland waren sich Kundinnen und Kunden, die zahlreichen engagierten Mitarbeitenden und die Polizei einig: Das Sicherheitstraining war ein voller Erfolg und soll von nun an jährlich angeboten werden. Henning Baden %)'LQGHU'LDNRQLH+LPPHOVWKU %XQGHVIUHL ZLOOLJHQGLHQVW 6LFKRULHQWLHUHQ 0LWJHVWDOWHQ 6LQQYROOHVWXQ /HEHQHUIDKUHQ NHLQH$OWHUVREHUJUHQ]H *HOGYHUGLHQHQ :L U E FK UDX H L Q6 H $QVSUHFKSDUWQHULQIUGLH)UHLZLOOLJHQGLHQVWHLQGHU'LDNRQLH+LPPHOVWKU $QGUHD6WUREHO%UXQNH7HO(0DLODQGUHDVWUREHOEUXQNH#GZKLGH miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2012 13 Foto: Diakonie Himmelsthür „Durch die zunehmende Dezentralisierung der Wohnangebote wird es immer wichtiger, Kundinnen und Übungen am Fahr„...Alle Teilnehmerinnen Kunden Sicherheit radsimulator. Verund Teilnehmer haben die im Straßenverkehr kehrsberater Rolf Anforderungen bestens zu vermitteln“, Quickert von der gemeistert.“ Polizei Wildessagt Kundenmahausen leitete die nager Henning Baden. Die Wohnbereichsleiterinnen Veranstaltungen und lobt die TeilnehMaxie Fahrenberg und Merle Conrads menden: „Alle waren ausgesprochen bestätigen, dass die Anregungen zu lernwillig und nahmen am Unterricht einem solchen Training direkt aus aktiv teil – das ist nicht überall so! einzelnen Wohngemeinschaften geAlle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen seien. haben die Anforderungen bestens gemeistert.“ So ein großes und wichtiges Thema ist natürlich nicht mit einer einzigen Höhepunkte des Fahrsicherheitstrainings waren der Fahrradparcours Veranstaltung abzudecken: Dem Theorieübungsteil folgten eine mündliche auf dem Gelände der Wildeshauser Prüfung, ein Abend mit Lehrfilmen und Holbeinschule und die gut drei Kilome- Ein bunter Bilderbo Veranstaltungsimpressionen aus Bad Pyrmont, Sorsum, Wietze und Wildeshausen Pyrmont: Der Bierwagen ist auf dem Sommerfest immer ein beliebter Treffpunkt Pyrmont: Der Vorsitzende nde e vom Heimbeirat, Herr Frank Ahlers, gibt gern Auskunft über atss. die Aufgaben des Beirats. Wietze: Hey, die Musik ist so super, da muss ich einfach mit singen… Wietze: Jubel, Trubel, He Heiterkeit… iterkeit… trän nkezwischen Grill und Getränkem ausschank war Zeit zum Klönschnack. Kirchentag Wildeshausen: Viele schattige Plätzchen luden zum Klönschnack ein. Wildeshausen: Bei sommerlichen Temperaturen war der Eisstand ein beliebter Anlaufpunkt 14 KONKRET VOR ORT Sorsum: Einführung von RegionalSorsum geschä geschäftsführerin Judith Hoffmann Foto: Diakonie Himmelsthür / Eilard Heuer gen Sorsum: 99 Luftballons starten beim Weitflugwettbewerb Unzertrennliche Freunde Maren Hemelt und ihr Pony Bobby sind in Wildeshausen ein gutes Team Also schaute sich Maren Hemelt nicht nur Wohnangebote der Diakonie Himmelsthür in Wildeshausen an, sondern auch den Reiners-Hof in Kleinenkneten bei Wildeshausen als mögliche Unterkunft für Bobby. Beides gefiel ihr, und so zog sie im Februar 2011 nach Wildeshausen in ein Wohnangebot, das sich auf dem Zentralgelände der Diakonie Himmelsthür befindet. Maren Hemelt arbeitet ganztags bei den proWerkstätten, sie ist in der Betriebsstätte „Am Westring“ beschäfmiteinander.leben tigt. Hier gehören Arbeiten wie Tee verpacken oder Etikettierungsarbeiten zu ihrem Aufgabengebiet. Das Pony zog vier Wochen später auf den Hof. Bobby lebt in einer Herde mit vielen Stuten und Wallachen und ist dort der absolute Chef im Ring! Seine hohe Stellung in der Herde macht den Umgang mit ihm gelegentlich etwas schwierig, er wäre eben auch gern bei den Menschen der Boss. „Mittendrin statt nur dabei“ ist hier wirklich gelungen: Maren Hemelt fährt nicht nur so oft wie möglich selbstständig mit dem Fahrrad zum Hof, sie ist außerdem dem „Reitverein Reiners– Hof“ beigetreten und nimmt dort am Reitunterricht und an allen anderen Angeboten teil. Am 30. Juni fand das traditionelle vereinsinterne Hofturnier und das Sommerfest statt. Maren Hemelt nahm an Diakonie Himmelsthür September 2012 einer Reitprüfung teil und erhielt von den Richterinnen die Wertnote 6,5; das brachte den 9. Platz. Mächtig stolz sagt die junge Frau anschließend: „Dies war mein erstes Turnier, es war so schön, dass ich mitmachen konnte! Meine Eltern waren auch da – sie waren total stolz auf mich und Bobby!“ Gunda Häger 15 Foto: Heinz Hemelt Als Maren Hemelt den Entschluss fasste, aus ihrem Elternhaus auszuziehen und sich ein passendes Wohnangebot zu suchen, war eines sonnenklar: Ihr Pony Bobby muss mit! Bobby ist ein deutsches Reitpony, jetzt elf Jahre alt und ein treuer Gefährte seit vielen Jahren. „Paddel voraus – und los!“ Kundinnen und Kunden starten beim Drachenbootrennen auf dem Maschsee Das ist ein wichtiger Hinweis für die Besatzung, denn fast alle besteigen zum ersten Mal ein Drachenboot. Bisher waren die Menschen mit geistiger Behinderung nur Zuschauer bei den jährlichen Hannover Dragonboatraces auf dem Maschsee, jetzt paddeln 13 von ihnen selbst mit – zusammen mit Mitarbeitenden bilden sie das Team „Die Glücksritter“. Daniela Knoop ist Wohnbereichsleiterin in einem Wohnangebot in Hannover und in ihrer Freizeit leidenschaftliche Drachenbootfahrerin. Mit ihrem Interesse steckte sie ihre Kolleginnen und Kollegen an und suchte nach Möglichkeiten, die Teilnahme am beliebten Event auch für Menschen mit Behinderung zu realisieren. Die 16 Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung konnte schließlich zur Finanzierung gewonnen werden. „Die Bewohnerinnen und Bewohner haben nur ein kleines Taschengeld, damit können die Startgebühren, die benötigten extra Trainingseinheiten und die wichtigen passenden T-Shirts nicht finanziert werden“, erklärt Daniela Knoop. Die Kundinnen und Kunden erhalten in den Wohnangeboten in Hannover und Hildesheim individuelle Unterstützung bei Lernschwierigkeiten und psychosozialen Teilhabeproblemen. In ihrer Freizeit fahren sie sonst Rad, hören Musik oder spielen am Computer. Das Drachenboottraining ist nun ein ganz besonderes Event. Nachdem alle trockenen Fußes einen Platz im Boot gefunden haben, kann es losgehen: „Paddel voraus – und los!“, ruft Steuermann Dirk Moldenhauer von hinten und das 13 Meter lange Drachenboot setzt sich behäbig in Bewegung. „Es sieht noch etwas chaotisch aus“, meint Teamkapitänin Daniela Knoop, aber sie weiß aus Erfahrung: Nach den ersten 20 Paddelschlägen finden alle in den Rhythmus. Nach einer guten Stunde ist die Trainingseinheit zu Ende und „Die Glücksritter“ der Diakonie Himmelsthür legen am Steg an – einige haben vom Vordermann mehr Wasser abbekommen als ihnen lieb war. “Das macht Spaß, aber der Muskelkater hinterher ist voll doof“, meint Glücksritterin Nadine Kühler-Tschirner. Auch sie spricht aus Erfahrung. Eine Woche später wird es dann ernst. Zum Glück sind Kundinnen und Kunden aus Hildesheim angereist, um das Team mit Transparenten und aus voller Kehle anzufeuern. Am Ende belegen die Glücksritter den 48. Platz, aber die Tabelle ist ohnehin nebensächlich. Die Hauptsache ist der Spaß an einem ungewöhnlichen Erlebnis für Paddlerinnen und Paddler und das Publikum. Die Wohngruppen planen inzwischen eine Kooperation mit dem Hannoverschen Kanu Club, damit dieses Erlebnis keine Eintagsfliege bleibt. Ralf Neite KONKRET VOR ORT Foto: Diakonie Himmelsthür Das Drachenboot am Steg des Hannoverschen Kanu Clubs liegt ziemlich schief im Wasser. „Es wird bankweise eingestiegen. Zuerst die Paddler, die rechts auf der Bank sitzen, dann der Nachbar links auf derselben Bank – nicht alle zuerst auf der rechten Seite“, interveniert die Teamkapitänin Daniela Knoop. „Sonst kentert das Boot!“ Medaillen-Segen bei der nationalen Olympiade Kunden der Diakonie Himmelsthür holen Edelmetalle Die nationalen „Special Olympic Games 2012“ für Menschen mit geistiger Behinderung sind vor Kurzem in München ausgetragen worden. 5000 Sportler kämpften in 19 Disziplinen mit hohem Engagement um das begehrte Edelmetall – getreu dem Special-Olympics-Eid: Lasst mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben. tischen Rennen fehlte der Staffel am Ende mit Platz vier nur eine Handbreit zum Erreichen des Bronzeplatzes. Nach seinem souveränen Vorlaufsieg über 75 m legte Sprinter Patrik Deneke im Finallauf einen Blitzstart hin, ließ den Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance und errang mit großem Vorsprung die Goldmedaille. Ein wahres Mammutprogramm hatte das Fußballteam über vier Wettkampftage zu absolvieren. Nicht weniger als 99 Teams listisch gewesen. Doch nach einem 2:1 Sieg und einer knappen 0:1 Niederlage mussten am letzten Tag beide Spiele gewonnen werden, um die Bronzemedaille zu sichern. Mit dem Handicap einer Knieverletzung ihres Leistungsträgers, Torwart Nico Angermann, startete das Team mit einem 1:0 Sieg. Doch im überlegen geführten, letzten Spiel kassierten die Uelzener nach einer 1:0 Halbzeitführung nicht nur den Ausgleich, sondern fingen fast mit Schwimmteam mit Trainerin Liane Abels (vorne rechts). Für die Schwimmgruppe standen die 100 m Brust Finalläufe auf dem Programm. Sebastian Schulkowski lieferte seinen Gegnern ein hartes Kopfan-Kopf-Rennen und wurde am Ende, nur knapp geschlagen, strahlender Silbermedaillen-Gewinner. Dichtauf folgte auf dem Bronzeplatz sein Teamkamerad Stephan Röttger (Diakonie Himmelsthür). Im Staffelrennen über 4 x 50 m Freistil gingen die Uelzener in der Besetzung Manuel Lapöhn (Diakonie Himmelsthür), Sabine Ott, Sebastian Schulkowski und Stephan Röttger an den Start. In einem dramamiteinander.leben hatten sich angemeldet, die nach sieben Klassifizierungsspielen gegen zugeloste Gegner in elf Leistungsgruppen eingeteilt wurden. Gespielt wurde auf einem Kleinfeld in siebenköpfigen Teams über jeweils zwei mal 15 Minuten. Das Uelzener Team wusste voll zu überzeugen und wurde mit sechs Siegen und einer Niederlage der leistungsstärksten Gruppe 1 zugeteilt. In den folgenden Tagen wurde in allen Gruppen und Spielen hart um die Medaillenplätze gerungen. Für die Uelzener wäre mit zwei Siegen die Chance im Kampf um Gold noch rea- Diakonie Himmelsthür Der Medaillenspiegel: dem Schlusspfiff ein weiteres Gegentor zum 1:2 ein. Der durchaus mögliche Sieg und damit die erhoffte Medaille waren dahin. Über den gesamten Turnierverlauf erzielten Sergej Frank und Alexander Getz als Torschützenkönige ihrer Mannschaft jeweils acht Treffer. Insgesamt hat das Uelzener Kooperationsteam nicht nur total überzeugt, sondern mit einer überragenden Mannschaftsleistung insgesamt 16 Medaillen erkämpft und die Uelzener Farben in München bestens vertreten. Hartmut Meinke Gold Silber Bronze Bowling: 1x 3x 1x Schwimmen: 1x 1x 1x Leichtathletik: 1x - - September 2012 17 Foto: Hartmut Meinke Für das 28 Athletinnen und Athleten umfassende Kooperationsteam der Lebenshilfe Uelzen und des Post-SV verliefen die ersten drei Wettkampftage in den Disziplinen Fußball, Leichtathletik, Schwimmen und Bowling unerwartet erfolgreich. Die Ausbeute vor dem Finaltag: siebenmal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze. Doppelt Freude geerntet Hildesheimer Freundeverein organisiert Neugestaltung der Außenanlagen im Kinder- und Jugendbereich Ulrike von Hoeren, Konrektorin der Luise-Scheppler-Schule, Walter Meyer-Roscher, Vorsitzender des Freundevereins und Schirmherrin Jutta Rübke freuen sich über die große Resonanz und den Eifer der Helfer. Der Hildesheimer Verein „Freunde der Diakonie Himmelsthür e.V.“ hatte wieder eingeladen und zahlreiche Helferinnen und Helfer fanden sich ein, um unter dem Motto „Freude säen, Freude ernten“ Außenflächen neu zu gestalten. Im Zweijahresrhythmus ruft der Freundeverein zu diesem Tag auf, mit dem laut dem Vorsitzenden Walter Meyer-Roscher verschiedene Projekte „angeschoben“ werden sollen. In diesem Jahr waren die Grünflächen rund um die Luise-Scheppler-Schule und im Kinder- und Jugendbereich in Hildesheim-Sorsum an der Reihe. Konrektorin Ulrike von Hoeren hatte die Planung übernommen, und ein ordentliches Arbeitspensum war dabei herausgekommen. 18 Oberhalb der Schule wurde das Biotop neu angelegt. Am Verkehrsübungsplatz bekamen die Türen der „Fahrzeuggarage“ neue, farbenfrohe Anstriche. Die Gartenhäuser am Spielplatz und am großen Sandspielbereich im ehemaligen Freibad erhielten vollständig neu gedeckte Dächer. Der Zugang zum mit Sand gefüllten Pool wurde mit einer Rampe barrierefrei gestaltet. Hier störten bisher immer noch die Fußwaschbecken. Hinzu kamen viele Gartenarbeiten sowie eine neue Umzäunung hinter dem Sandspielbereich. Hier sollen demnächst auch mal Ponys für leuchtende Augen sorgen. „Freude säen, Freude ernten“ – die Essenz des Mottos dieses Tages war schon während der Arbeiten zu sehen. Trotz aller Geschäftigkeit stand der Spaß an der Sache im Vordergrund, es den Kindern und Jugendlichen einfach etwas schöner zu machen. Und, wie von Hoeren, Meyer Roscher und die Schirmherrin, Landtagsabgeordnete Jutta Rübke, bestätigten, ist die Aktion auch immer gelebte Gemeinschaft. Diakonie-Mitarbeitende, Lehrkräfte, Bewohnerinnen und Bewohner, Eltern und Freunde legten sich richtig ins Zeug und arbeiteten Hand in Hand. Dienst der Sache stellten und sowohl mit anpackten als auch anleitend zur Seite standen. Genau so sei das gedacht, sagte Walter Meyer-Roscher. Die Mitglieder des Freundevereins seien aufgerufen, für die Aktionen zu spenden oder tatkräftig mitzuhelfen. „Wir nehmen aber natürlich auch gerne Mitarbeit und Spende entgegen“, fügte er verschmitzt hinzu. Auch vom wechselnden April-Wetter ließ sich die emsige Schar nicht entmutigen und legte sich richtig ins Zeug. Zur Belohnung und als Abschluss winkte für alle Beteiligten das traditionelle Grillen an der Partnerschaukel. So ernteten auch die Initiatorinnen und Initiatoren die Freude, die sie gesät hatten. Claus Kohlmann Mit dabei waren auch professionelle Handwerker, die an diesem Tag ihre Arbeitskraft kostenlos in den KONKRET VOR ORT Fotos: Claus Kohlmann / Diakonie Himmelsthür Schon von weitem waren die Geräusche von Sägen, Hämmern und anderen Gerätschaften zu hören. Geschäftiges Treiben beherrschte die Szenerie. Schubkarren, voll mit Sand oder leer auf dem Weg zu neuer Ladung, kreuzten quasi im Minutenrhythmus den Weg. Holzbalken sahen ihrer Entsorgung entgegen und wurden weggetragen oder neu montiert. Andernorts spielten Farben und Pinsel die Hauptrolle oder schweres Gerät wie Bagger oder Verdichter. Gelebtes Miteinander Gelungenes Experiment: Gemeinsame Projektwochen der Grundschule Sorsum und der Luise-Scheppler-Schule Der „Tag des Miteinanders“ hat an der Luise-Scheppler-Schule eine lange Tradition. Doch langsam kann man über einen neuen Namen nachdenken. „Wochen des Miteinanders“ wäre inzwischen der genauere Titel für ein in der Region einzigartiges Kooperationsprojekt mit der Grundschule Sorsum. In 22 Gruppen wurde der Wald erforscht, im Biotop der Schule das Leben am Bach erkundet, Theater gespielt, gewandert, mit Wasser experimentiert, getöpfert, auf dem Hohnsen gepaddelt. Steine wurde gesammelt, Blumen gepflanzt, Informationstafeln bestückt, Bootsmodelle mit alternativen Antriebsarten gebaut. Die Erdgruppe hatte auch ein Theaterstück eingeübt: Leider sorgte ein grüner Kobold dafür, dass die Schwabedoos große Probleme bekamen. Die Ergebnisse dieser Projekte zu den Elementen Erde, Feuer, Luft und Wasser waren nun beim „Tag des Miteinanders“ zu besichtigen und zu erleben. Viele Eltern, Angehörige und andere Interessierte nahmen die Einladung zum Mitmachen an, so dass auf dem Gelände der Luise-Scheppler-Schule einen ganzen Vormittag lang Hochbetrieb herrschte. „Es war schon eine Herausforderung“, berichtet Förderschullehrerin Kirsten Stock über die gemeinsame Zeit. Ihre Gruppe sei beispielsweise komplett durchmischt gewesen, ein Bild links: Hille Wittenberg (rechts), Leiterin der Luise-Scheppler-Schule, begrüßte die Gäste beim „Tag des Miteinanders“. Bild rechts: Peter Kesting, Großvater einer Schülerin, lässt sich von Janine Garzel und Marius Moch eine selbstgebaute Sanduhr erklären. miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2012 Erstklässler der Grundschule war dabei und auch ein Jugendlicher aus einer Abschlussklasse der LuiseScheppler-Schule. Doch die Mühe habe sich gelohnt, denn in den Projekten hätten die Lehrerinnen und Lehrer noch besser als sonst auf die individuellen Bedürfnisse und Stärken der Kinder und Jugendlichen eingehen können. Kirsten Stock: „Auch Kinder, die im allgemeinen Unterrichtsbetrieb etwas lustlos sind, waren ganz motiviert dabei. Und wir hatten eine wirklich gute Gemeinschaft – genauso stelle ich es mir vor.“ Hille Wittenberg, Leiterin der Luise-Scheppler-Schule, war ebenfalls begeistert von den Projektwochen: „Der Satz von Richard von Weizsäcker, dass es normal ist, verschieden zu sein, ist hier gelebt worden.“ Nicht, weil die Grundschulkinder die unterschiedlichen Formen von Behinderung einfach hingenommen hätten. Sondern im Gegenteil, weil Fragen offen geäußert und in gemeinsamen Gesprächen geklärt wurden. Unsicherheiten und Berührungsängste seien auf diese Weise schnell verschwunden, ergänzt Michael Minnich: „Das sind für unsere Kinder wichtige Erfahrungen.“ Ralf Neite 19 Fotos: Ralf Neite Seit vier Jahren arbeiten die Grundschule und die Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung eng zusammen, mehrere Kinder aus der Diakonie Himmelsthür nehmen als Kooperationsklasse am Unterricht der Grundschule teil. Gegenseitige Besuche gab es immer schon. Aber diesmal habe man die Inklusionsidee, das selbstverständliche Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen, wirklich zu Ende gedacht, so Grundschulrektor Michael Minnich: Anderthalb Wochen lang waren alle 85 Grundschülerinnen und Grundschüler bei den 110 Luise-SchepplerSchülerinnen und -Schülern zu Gast, gemeinsam arbeiteten sie in Projekten zum Thema „Die vier Elemente“. Lange Tafel in der Fußgängerzone „Moment Mahl“ – Kirchliche, caritative und diakonische Einrichtungen bitten zu Tisch Ulrike Kahle (3.v.l.) mit dem Café Himmelsthür-Team. „Moment Mahl – Hier kommt was auf den Tisch“, lautete die Devise an einem Samstagmittag im Juni in der Hildesheimer Innenstadt. Und was für ein Tisch: Eine festlich gedeckte Tafel erstreckte sich in der Fußgängerzone über mehrere hundert Meter. Von 12 bis 14 Uhr waren Passantinnen und Passanten eingeladen, gemeinsam zu essen und ins Gespräch zu kommen. Eine ökumenische Arbeitsgemeinschaft wollte mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass auch in Hildesheim viele Menschen in Armut Das Angebot einer kostenlosen Mahlzeit richtete sich nicht nur an arme Menschen. Bei bestem Sommerwetter war jede und jeder willkommen, sich an die lange Tafel zu setzen, Näheres über die Hintergründe der Aktion zu erfahren, die beteiligten Organisationen kennen zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen. Ralf Neite Foto: Diakonie Himmelsthür leben und sich oft keine warme Mahlzeit leisten können. Zugleich nutzten zahlreiche Einrichtungen und Projekte die Gelegenheit, ihre Arbeit mit unterschiedlichsten Hilfsangeboten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Kirchengemeinden, Nachbarschaftshilfen, Beratungsstellen, Schulen sowie Einrichtungen der Caritas, des Diakonischen Werks des Kirchenkreises und der Diakonie Himmelsthür beteiligten sich. Freude über die Versöhnung „Woche für das Leben“ lockte Kinder und ältere Menschen ins Haus Pyrmont Voller Spielfreude im Einsatz von links: Bauchrednerpuppe Lulu, Klaudia Korte, Wolfgang Korte, Renate Pook, Martina Moniac Die Spannung war in der Cafeteria des Hauses Pyrmont beinahe mit den Händen greifbar: Was zunächst sehr clever und Erfolg versprechend aussah, nämlich sich vorzeitig sein Erbe vom Vater auszahlen zu lassen und in die Welt zu ziehen, um mal richtig auf den Putz zu hauen, kehrte sich nur all zu schnell ins 20 Diese biblische Geschichte vom verlorenen Sohn, erzählt von Erzieherin Klaudia Korte und ihrer Puppe Lulu und gespielt von Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeitenden des Hauses Pyrmont anlässlich der „Woche fürs Leben“, ließ keinen der 50 kleinen Gäste aus den Pyrmonter Kindergärten kalt. Alle waren froh und erleichtert, dass sich am Ende des Theaterstücks, bei der die Erzieherin Renate Pook die Gesamtleitung hatte, Vater und Sohn vor Freude über das Wiedersehen in den Armen lagen und sogar noch ein riesiges Fest gefeiert wurde. Weil Zuschauen hungrig macht, gab es im Anschluss leckeres Selbstgebackenes. Frisch gestärkt wurden Spiele mit dem Schwungtuch ausprobiert und unter der bewährten Leitung von Erzieherin Martina Moniac zur Gitarre hinreißende Mitmach-Lieder gesungen. Als sich die Kinder auf den Heimweg machten, sah man zufriedene Gesichter, und viele hatten noch eines der Lieder auf den Lippen. Am Nachmittag zeigten dann auch die Senioren aus verschiedenen Pyrmonter Einrichtungen, was gute Stimmung ist. Bei Kaffee und Kuchen und zur Gitarrenbegleitung von Martina Moniac wurden die bekanntesten Volks- und Wanderlieder geschmettert. Manches Lied erklang sogar mehrstimmig, und für die Texte brauchte kaum jemand ein Buch. Der Nachmittag war ein voller Erfolg und am Schluss waren sich alle einig: Wir kommen gerne wieder. Wolfgang Korte KONKRET VOR ORT Foto: Wolfgang Korte Gegenteil. Das Geld war weg, die Freunde auch und die einzige Möglichkeit, nicht zu verhungern, bot eine Anstellung als Schweinehirte. Kunst schafft neue Freundschaften Skulpturenprojekt in Burgstemmen führt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen „Es gab keine Berührungsängste“, staunt Mitarbeiter Jan Kroupa, der wie sein Kollege Jochen Jürgens das ganze Projekt über eine Bildhauer-Schürze umgebunden und selbst mit angefasst hat. Drei Schülerinnen aus der Marienbergschule in Nordstemmen waren ebenfalls mit von der Partie, außerdem zwei Frauen aus Wülfingen und Himmelsthür, die in der Zeitung davon erfahren und gelesen hatten, dass helfende Hände immer willkommen seien. Unterstützung kam neben dem Freundeverein auch von den beiden Vereinen Dorfkultur und Bücherei Burgstemmen. Dies sei eine wichtige zusätzliche Motivation gewesen, sind sich Jan Kroupa und Jochen Jürgens einig. „Das macht Mut, weitere Projekte dieser Art durchzuführen“, sagt Jochen Jürgens. Ralf Neite Fotos: Ralf Neite Knapp zwei Wochen lang ist der Hof der Poppenburg ein Bildhauer-Atelier gewesen. Unter der Anleitung des Profis Andree Woosmann bearbeiteten die Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit Besucherinnen und Besuchern aus den umliegenden Orten und der Künstlergruppe „Wilderers“ aus HildesheimSorsum tonnenschwere Steine, die sich allmählich in Katze, Hase und Schäfer verwandelten. Doch es gab noch etwas Aufregenderes beim Skulpturenprojekt in der Poppenburg: „Uns ist aufgefallen, dass der Kontakt mit anderen Menschen eigentlich der größte Reiz für die Beteiligten war“, resümiert Mitarbeiter Jochen Jürgens. Bild oben: Alle fassen mit an, denn der Schäfer, die größte Skulptur, muss für den letzten Feinschliff noch einmal gedreht werden. Geschätztes Gewicht des Steins: Anderthalb Tonnen. Umarmungen im Roten Salon Stiftung Himmelsthür präsentiert in Hildesheimer Kino das Kunstprojekt „Inklusion und Liebe“ Die Liebe ist ein Lieblingsthema des Kinos – Inklusion kommt bislang eher selten vor. „Inklusion und Liebe“ war nun im Hildesheimer Thega Filmpalast der Titel eines ganz besonderen Kinoabends: Die Stiftung Himmelsthür stellte ein Projekt vor, dass der Berliner Künstler Ulf Aminde zusammen mit Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür erarbeitet hatte. Es ging um Selbstbestimmiteinander.leben Zwei Wochen lang haben Projektleiterin Almut Heimann, Ulf Aminde und zehn Kunden und Kundinnen der Diakonie Himmelsthür sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Mitgemacht haben Angehörige der Künstlergruppe Wilderers sowie Menschen, die im vergangenen Jahr aus Sorsum in Wohnungen im Stadtgebiet umgezogen sind. Ergebnis ist unter anderem ein zwölfminütiger Film, der Einblicke in die gemeinsame Arbeit gibt. gen, immer wieder Umarmungen. Die Mitspieler tragen weiße Masken, was die Figur im Film von der Person im Leben abhebt und gleichzeitig die Unterscheidung von Menschen mit und ohne Behinderung erschwert, ohne alle gleich zu machen. Wiebke Barth Bild links: Aus der bemalten Leinwand entstand ein Raum für Szenen und Gespräche. Hier erzählten Teilnehmer von ihrem Alltag. Fotos: Wiebke Barth mung, Lebensqualität, Alltag im Zusammenleben – und die Liebe. „Jemanden in den Arm nehmen und selbst in den Arm genommen werden, darum geht es doch in den meisten Filmen, darum geht es auch im Leben“, sagte Ulf Aminde. Die Gäste der Veranstaltung sahen den Kurzfilm sowie in zwei kleineren Kinosälen weitere Zusammenschnitte aus der gemeinsamen Zeit: Umarmun- Diakonie Himmelsthür September 2012 21 Zu Besuch beim Ahnengeist Hildesheimer Künstlergruppe „Wilderers“ lässt sich von der dOCUMENTA inspirieren Begleitet wurden die Künstlerinnen und Künstler von der Kunstpädagogin Almut Heimann und der FSJlerin Kultur Annalena Krahmer. In Kassel führte sie der Kunsthistoriker Benjamin Westphalen, der 2010/2011 ebenfalls ein freiwilliges kulturelles Jahr in der Diakonie Himmelsthür absolviert hatte. Wilderers-Mitglied Silke Lüdecke war sehr beeindruckt von einem riesigen, weißen „Geist“, einer mehrere Meter hohen Skulptur, die von den Künstlern Apichatpong Weerasethakul und Chai Siri aus Thailand entworfen wurde. Das Ausstellungsstück soll an die Opfer der politischen Gewalt in Thailand erinnern. Ein Besuch im „Sanatorium“ – mitten in die Landschaft gebaut – war der nächste Anlaufpunkt. Dort konnte die Künstlergruppe in einer „künstlerischen Gruppentherapie“ ihren Stress abbauen – ganz besonders durch Lachen. Der Künstler Pedro Reyes aus Mexiko beabsichtigt mit diesem Kunstwerk, die dOCUMENTA-Besucherinnen und Besucher wieder aufnahmefähig zu machen und zeigt auch, wie eng Kunst und Psychologie zusammenhän- Die Wilderers vor dem „Geist“ von Apichatpong Weerasethakul und Chai Siri. gen. Ein Gang durch die dOCUMENTAHalle und das berühmte Fridericianum schloss die Führung ab. Almut Heimann Foto: Diakonie Himmelsthür Mit euphorischer Vorfreude im Gepäck trafen sich die „Wilderers“ vor ihrem Atelier in Sorsum: Drei Tage auf der dOCUMENTA (13) in Kassel, das war selbst für die permanent aktive und viel gereiste Künstlergruppe ein Bildungsurlaub der besonderen Art. Spendengelder haben die Exkursion möglich gemacht. Tanztag im Zeichen der Gemeinschaft Immer populärer: Die Tanzgruppe „Mandala“ im Uelzener Haus Achtum Einmal im Jahr fahren die „Mandalas“ in die Heimvolkshochschule nach Loccum. Dort treffen sie sich mit anderen tanzbegeisterten Menschen und machen eine Woche Bildungsurlaub. Austausch, Spiel und Spaß kommen hier nicht zu kurz. Der Seminarleiter Christoph Hallmann-Böhm ist inzwischen ein guter Freund und Begleiter geworden. Die Tanzgruppe „Mandala“ der Diakonischen Wohnheime Himmelsthür in Uelzen hat den Groove: Seit dem Jahr 2000 treffen sich die Kundinnen und Kunden einmal pro Woche mit der Tanzleiterin 22 Ein wahres Highlight war im Frühjahr der „Mandala“-Tanztag in den Räumen der St.-Petri-Gemeinde in Uelzen. Viele Tänzer und Tänzerinnen folgten der Einladung, sie kamen aus Bremen, Braunschweig, Seelze und vom Martinshof in Klein Bollensen. Auch eine befreundete Tanzgruppe aus Uelzen war dabei. Gemeinsam verbrachten sie einen schwungvollen Tag, der mit einem Gottesdienst in der St.-Petri-Kirche begann. Nach einer kurzen Begrüßung von Christiane Timm stellte sich jede Tanzgruppe anschließend mit ihren Lieblingstänzen im Gemeindesaal vor. Die Tänze waren ganz unterschiedlich. Es wurden moderne und alte, ruhige und lebendige Tänze gezeigt. Die Stimmung war so ausgelassen, dass kein Fuß stillstand. Zeitweise waren mehr als 80 Personen auf der Tanzfläche – eine unglaublich schöne Atmosphäre. Die Veranstaltung passte so perfekt zum Namen der Gruppe: Mandala ist ein uraltes Zeichen für Gemeinschaft und Geborgenheit. Im Kreis können Menschen Mut wachsen lassen. Kathrin Runggas KONKRET VOR ORT Foto: Diakonie Himmelsthür Christiane Timm, um neue Bewegungen einzustudieren. Inzwischen ist die Gruppe in Uelzen auch schon so bekannt, dass sie für verschiedene Veranstaltungen gebucht wird, um dort ihr Repertoire an Tänzen zu präsentieren. Gottesdienst mal „voll anders“ Das „Alex 18.30“-Team und die Diakonie Himmelsthür gestalteten einen Gottesdienst in der Wildeshauser Alexanderkirche Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohnhauses Kleine Straße, und dort war man ebenfalls begeistert von dem Projekt. Am 25. Mai war ein ganz besonderes Thema an der Reihe: „Voll anders“. Um Ausgrenzung und gesellschaftliche Barrieren sollte es gehen. Ein Thema, mit dem auch Menschen, die in der Diakonie Himmelsthür begleitet werden, täglich in ihrem Alltag zu tun haben. Und so entstand bei der Evangelischen Jugend Wildeshausen die Idee, den Gottesdienst zusammen mit jungen Menschen mit Behinderungen zu gestalten. Sie fragten bei ihren neuen Nachbarn an, den in Leichter Sprache, kleine Theaterszenen zum Thema Ausgrenzung, die Stille Zeit und das Fürbittengebet. Zwei Diakone der Evangelischen Kirchengemeinde unterstützten sie dabei. Es brauchte zwar ein bisschen Zeit, bis die jungen Menschen miteinander warm wurden, aber dann gab es eine gute Mischung in allen Teilen des Gottesdienstes. Und wenn die Teilnehmenden des Gottesdienstes sich heute in der Stadt über den Weg laufen, haben sie immer Gesprächsstoff und das Gefühl, sich als Nachbarn ein bisschen näher gekommen zu sein. In zwei gemeinsamen Vorbereitungstreffen entwickelte die bunt gemischte Gruppe zusammen mit Mitarbeiterin Anke Strömer Teile des Gottesdienstablaufes: die Begrüßung Andrea van Deest, Bewohnerin in der Kleinen Straße, beschreibt ihre Eindrücke nach dem Gottesdienst: „Ich habe im „Alex 18.30“ ein Mädchen gespielt, das immer anders KONKRET GESAGT war als die anderen. Ich hatte voll Lampenfieber, als ich auf der Bühne war. Es waren sehr viele Menschen da. Und dann ging es los. Eins, zwei, drei, vier… Film ab. Ich war die eine, die immer ausgegrenzt wurde. Weil ich einen Buckel hatte und nicht so gut sehen konnte. Ich bin immer überall hin gegangen, weil ich gern mit anderen Menschen zusammen bin, und man hat mich immer weg geschickt. Ich war am Ende. Dann kam der Moment im Leben, wo ich mal was sagen durfte: Ein Mann in weiß hatte die Hand auf mich gelegt. Ich sagte, dass Vögel so schön singen morgens und abends. Dass Blumen so gut riechen. Dass man an einem Bach so schön zur Ruhe kommen kann. Das alles hatten die anderen noch gar nicht so gesehen. Und sie haben mir plötzlich viele Fragen gestellt. Und ich habe mich nicht mehr so ausgegrenzt gefühlt. Dann war das Theaterstück aus. Die Band spielte noch einige Lieder. Dann kam die Stille Zeit. Da mussten alle still sein und aufschreiben, wann sie im Leben schon mal ausgegrenzt wurden. Ergebnis war, dass alle Menschen verschieden sind. Und dass man die Menschen so hinnehmen soll, wie sie im Leben sind. Dann wurde das Vaterunser gebetet. Dann war der Gottesdienst leider zu Ende, und es gab für alle einen kleinen Snack. Zum Schluss sage ich nur: Ich will wieder mal beim Gottesdienst dabei sein. Das ist voll cool.“ Anke Strömer, Andrea von Deest 23 Fotos: Diakonie Himmelsthür Ein Gottesdienst ohne Pastor, dafür mit einer Rock-Band: Mit vielen jungen Menschen in der Kirche und von Jugendlichen selbst gestaltet, unmittelbar auf ihre aktuelle Lebenssituation reagierend: Das ist der alle zwei Monate stattfindende „Alex 18.30“ in der Wildeshauser Alexanderkirche. www.diakoniehimmelsthuer.de Die Adresse ist gleich geblieben, aber auf dem ersten Blick ist zu erkennen, dass die Homepage der Diakonie Himmelsthür sich verändert hat. Im Vergleich zur alten Homepage fallen die größeren Bilder auf. Bis in die Navigation sind sie vorgedrungen. Die Texte wurden dafür gekürzt. Die Struktur der Seiten soll den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entgegenkommen. Aufgabe. Neu aufgenommen wurden Seiten in Leichter Sprache und je ein Hinweis auf eine Kontaktperson, die englisch, türkisch oder russisch sprechen kann. Eine Suchfunktion erschließt die Texte und Informationen der Datenbank. Auf den Seiten unter „Angebote & Beratung“ kann über Postleitzahlen nach den Wohnangeboten der Diakonie Himmelsthür gesucht werden. Die erweiterte Suche lässt auch Recherchen nach Stichworten oder Kriterien zu. einzustellen und zu bearbeiten. Die Änderungen sind dann sofort für die Nutzerin beziehungsweise den Nutzer der Seiten sichtbar. Beim alten System wurden statische Seiten erzeugt, die bei einem externen Anbieter im Netz erreichbar waren. Da hat es manchmal gedauert, bis die Neuerungen im Netz waren. Das neue System baut die Seiten im weltweiten Netz jeweils neu aus einer Datenbank auf, die auf einem Server der Diakonie Himmelstür läuft. Ziel war es, mit dem neuen Auftritt die Struktur der Homepage so zu verändern, dass Besucher und Besucherinnen sich auf den Seiten schnell orientieren können und leicht die Informationen finden, die sie suchen. Bei dem breiten Angebot der Diakonie Himmelsthür war dies keine leichte Was nicht sofort wahrgenommen werden kann, ist die Technik, mit der die Seiten erstellt werden. Das neue Content-Management-System (CMS) erlaubt es den 30 geschulten Redakteurinnen und Redakteuren in den Regionen, Service-Centern und Fachdiensten, dezentral Texte und Bilder In Zukunft wird es auch möglich sein, durch Filmsequenzen die Arbeit der Diakonie noch plastischer darzustellen. Wenn neues Filmmaterial vorliegt, wird es auch über die Homepage in geeigneter Form im Internet zugänglich sein. Frank Hüsemann Rückmeldung einer Praktikantin: Hallo, Ich mache mein Praktikum in der Finanzabteilung der Diakonie Himmelsthür seit dem 14.04.2012. Übers Internet habe ich mir Informationen geholt und mich dazu entschieden, mein Praktikum hier zu machen. Die Infos f auff der Homepage sind sehr ausführlich und interessant, so dass ich i mich nicht nur über die Finanzabteilung informiert habe. Ihre Seite ist toll, weiter so :-) Praktikantin Marion Schumann an ihrem Arbeitsplatz in der Finanzbuchhalltung Viele Grüße Monika Schumann Bigband statt Orgel Mitreißender Freiluftgottesdienst in Hildesheim-Sorsum Bei strahlendem Sonnenschein begeisterten die 21 jungen Musikerinnen und Musiker von „Big Brass“, der Bigband der Kreismusikschule OstprignitzRuppin, die zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen und –besucher durch ihr mitreißendes Spiel. Kundinnen und Kunden aus Hildesheim-Sorsum hatten sich zu diesem besonderen Anlass am Sonntag Exaudi auf dem Rondell vor der Elisabethkirche eingefunden. Die Zuhörerinnen und Zuhörer konnten 24 gar nicht anders, als bei den Jazz-, Soul- und Swing-Stücken in Bewegung zu geraten, mit den Füßen zu wippen oder zu klatschen. So wurden die Inhalte des Gottesdienstes durch die besondere Musik in besonderer Weise unterstützt. Für „Big Brass“ bildete dieser Gottesdienst den Abschluss der Teilnahme am achten Deutschen Orchesterwettbewerb, der in diesem Jahr in Hildesheim stattfand. Carsten Möllering KONKRET GESAGT Fotos: Diakonie Himmelsthür / UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC. Bildreicher, moderner und aktueller Wohn- & Arbeitsbörse Arbeitsplatz Die proWerkstätten Himmelsthür bieten eine Stelle für Beschäftigte im Bereich Haustechnik in Hildesheim an. Es handelt sich hierbei um einen Einzelarbeitsplatz in einem Wohnheim mit folgenden möglichen Tätigkeiten: Hilfe und Unterstützung des Hausmeisters bei allen anfallenden Arbeiten im Haus, Garten- und Grünpflege. Zunächst erfolgt ein Praktikum von vier Wochen. Bei Erfolg kann daraus ein langfristiger Arbeitsplatz werden. Erwartet wird von Ihnen: Interesse an handwerklichen und gärtnerischen Arbeiten, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Belastbarkeit, freundlich im Umgang und ein gepflegtes Erscheinungsbild. Die Anfahrt zu dem Arbeitsplatz muss selbstständig erfolgen. Bewerbungen bitte an Gabriele Hübner-Krumm (begleitender Dienst): Tel.: 05121 604420 Mobil: 0162 2182437 oder per E-Mail: gabriele.huebner-krumm@prowerkstaetten.de Arbeitsplatz Die proWerkstätten Himmelsthür bieten eine Stelle für Beschäftigte in einer Seniorenwohnanlage in Hildesheim an. Es handelt sich hierbei um einen Einzelarbeitsplatz in einer Seniorenwohngruppe mit folgenden möglichen Tätigkeiten: Betten beziehen, Essen anreichen, Begleitung der Rollstuhlfahrer auf dem Gelände, Hilfe und Unterstützung der Senioren bei verschiedenen Anlässen, Freizeitaktivitäten wie Vorlesen, Spielen etc. Zunächst erfolgt ein Praktikum von vier Wochen. Bei Erfolg kann daraus ein langfristiger Arbeitsplatz werden. Erwartet wird von Ihnen: Interesse am Umgang mit älteren Menschen, Kenntnisse im Lesen, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Belastbarkeit, freundlich im Umgang und ein gepflegtes Erscheinungsbild. Die Anfahrt zu dem Arbeitsplatz muss selbstständig erfolgen. Bewerbungen bitte an Gabriele Hübner-Krumm (begleitender Dienst): Tel.:05121 604420 Mobil: 0162 2182437 oder per E-Mail: gabriele.huebner-krumm@prowerkstaetten.de Zimmer frei In den Wohngemeinschaften in Bennigsen, Am goldenen Acker, sind zwei Zimmer frei. Jede Wohnung hat drei Einzelzimmer, ein großes Wohnzimmer, eine Wohnküche, Bad und WC. In der Erdgeschosswohnung gibt es eine schöne Terrasse und in der Wohnung im 1. Obergeschoss einen Balkon, außerdem kann der Garten mitbenutzt werden. Die S-Bahnlinie, mit der man in kurzer Zeit Hannover, Springe oder Hameln erreichen kann, ist zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen. Im Ort Bennigsen gibt es alle Geschäfte, die zur täglichen Versorgung notwendig sind. Alle Wohngruppen in Bennigsen werden tagsüber und nachts durch pädagogische Mitarbeitenden betreut. Anfang des nächsten Jahres ist ein neues Wohnhaus für fünf Personen in Sandkrug fertig. Das neue Haus liegt in einem Wohngebiet in der Nähe des Sandkruger Ortskerns. Um die Ecke gibt es einen Supermarkt, mehrere Bäcker, Friseurläden und Banken. Der Bahnhof ist schnell zu Fuß zu erreichen. Mit dem Zug ist man in 10 Minuten in Oldenburg. Im Erdgeschoss des Hauses befinden sich zwei Einzelzimmer mit einem gemeinsamen Badezimmer, ein Einzelzim- mer mit einem eigenen Bad und eine große Küche zur gemeinschaftlichen Nutzung. Im Obergeschoss können zwei Personen wohnen, die sich ein Badezimmer und eine Wohnküche teilen. Wohnen in Sandkrug miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2012 Interessierte melden sich bitte bei Sigrid Jahnel (Kundenmanagement): Tel.: 0511 6406089-90 Mobil: 0162 2182422 oder per E-Mail: sigrid.jahnel@dw-hi.de Interessierte melden sich bei Henning Baden (Kundenmanagement): Tel.: 04431 83678 Mobil: 0162 2182383 oder per E-Mail: henning.baden@dw-hi.de 25 Fotos: Diakonie Himmelsthür / Burkhard Aickele, UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC. für Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür Termine Osterwald – 14. September Weinfest Emil-Isermeyer-Haus Hildesheim – 07. Oktober Erntedankfest – 11. November Martinsgottesdienst – 10. Oktober Ehemaligentreffen – 01. Dezember Weihnachtsmarkt – 02. November Freundesmahl – 23. September Bewohnerehrungen Elisabethkirche – 23. September Freundeverein Hildesheim auf dem Bauernmarkt – 10. November Martinsmarkt – 30. November Freundesmahl mit Bischof Weber Wildeshausen – 24. September Ehrung 10-jährige Mitarbeitende Jubiläen Wir gratulieren herzlich den Mitarbeitenden, die im zweiten Quartal 2012 ihr 25jähriges Jubiläum in der Diakonie Himmelsthür gefeiert haben: Birgit Schotte Jutta Schmarsel Martina Otte Monika Markwort Kurt Scheffler Iris Frommann Ralf Simon Dagmar Sliwinski Ehrenamt in der Diakonie Himmelsthür Ich besuche regelmäßig mit meiner Hündin Betty Erwachsene mit einer geistigen Behinderung. Selbst die Hundeleine halten, füttern, den Ball werfen, streicheln, die Natur erleben, – die Vorfreude auf Betty ist immer groß. Für mich ist die größte Freude am Ehrenamt die Freude der anderen! Elisabeth Kemnah Wi r b ch rau e ie nS ! Auf www.diakoniehimmelsthuer.de unter der Rubrik „Stellenangebote“ finden Sie Angebote zum ehrenamtlichen Engagement. Anzusprechen: Kundenmanagement der Regionen (siehe Seite 27) DH-Ehrenamt_210x105_ml18_RZ.indd 1 26 14.08.2012 2:35:53 Uhr KONKRET GESAGT Kontakt Ambulante Angebote Alten- und Krankenpflege Tel.: 05121 604-449 Fax: 05121 604-88449 info@lambertinum.net Ambulant betreutes Wohnen Tel.: 05121 604-149 Fax: 05121 604-88149 abw@lambertinum.net Sie suchen eine Beratung in Ihrer Nähe oder möchten einen Kundenmanager direkt erreichen? Hier finden Sie die regionalen Ansprechpartner: Die Öffnungszeiten erfragen Sie bitte über die Kontaktmöglichkeiten. Kinder- und Jugendbereich (Emmerke und Sorsum) Beratungsstelle: Reinhard Komischke-Mast Stadtweg 107 b 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-124 Fax: 05121 604-103 reinhard.komischke-mast@dw-hi.de Unterstützte Kommunikation Stadtweg 100 31139 Hildesheim OT Sorsum Tel.: 05121 604-125 Fax: 05121 604-88125 petra.witting@dw-hi.de Region Niedersachsen Nord (Wildeshausen) Beratungsstelle: Henning Baden Dr.-Klingenberg-Straße 96 27793 Wildeshausen Tel.: 04431 83-678 henning.baden@dw-hi.de Morgenlicht Beratung für Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung Peinerstraße 6 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-433 Fax: 05121 604-103 morgenlicht@dw-hi.de Region Niedersachsen Mitte (Barsinghausen in Planung, Bennigsen, Hannover, Lüdersen/Springe, Nienburg, Triangel/Gifhorn, Wietze) Beratungsstelle: Sigrid Jahnel Angerstraße 6 30161 Hannover Tel.: 0511 640-608990 Mobil: 0162 2182422 sigrid.jahnel@dw-hi.de Beratungsstellen Regionale Ansprechpartner Sie wünschen – Informationen über die Diakonie Himmelsthür? – einen Besuch in unserer Einrichtung? – ein persönliches Gespräch? Wenden Sie sich bitte an unser Kundenmanagement: Wir bieten Ihnen: – individuelle Beratung von Angehörigen und Familien – persönliche Begleitung von der ersten Anfrage bis zur Aufnahme in ein passendes Angebot – Informationen zu allen Angeboten der Diakonie Himmelsthür – Vermittlung von weiterführenden Angeboten Sie erreichen uns über die zentrale Servicenummer Tel.: 05121 604-440 Diakonie Himmelsthür Stadtweg 100 31139 Hildesheim beratung@dw-hi.de miteinander.leben Diakonie Himmelsthür ist eine eingetragene Marke der Diakonischen Werke Himmelsthür in Hildesheim e.V. Region Hildesheim (Hannover-Döhren, Hildesheim, Nordstemmen, Sorsum) Beratungsstelle: Monika Mai Stadtweg 107 a 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-365 Mobil: 0162 2182434 Fax: 05121 604-88365 monika.mai@dw-hi.de Region Niedersachsen Süd (Bad Pyrmont, Bad Salzdetfurth, Holle, Marienhagen, Oelber, Osterwald, Salzhemmendorf ) Beratungsstelle: Tugba Schwarzer Marktstraße 40 31162 Bad Salzdetfurth Tel.: 05121 604-430 Mobil: 0162 2182435 tugba.schwarzer@dw-hi.de Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 251 205 10 Konto-Nr.: 441 110 0 Diakonie Himmelsthür September 2012 Diakonische Wohnheime Himmelsthür gGmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-425 Fax: 05121 206-8899 verwaltung@dwo-hi.de www.diakonischewohnheime.de Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür gGmbH Am Nordfeld 4 31139 Hildesheim Tel.: 05121 80919-0 Fax: 05121 80919-199 info@gwh-hildesheim.de www.gwh-hildesheim.de proWerkstätten Himmelsthür gGmbH Stadtweg 103a 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-350 Fax: 05121 604-453 info@prowerkstaetten.de www.prowerkstaetten.de CGH Catering Gesellschaft Himmelsthür mbH Stadtweg 100 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-202 Fax: 05121 604-88202 burghard.guschel@dw-hi.de www.cateringhimmelsthuer.de Lambertinum soziale Dienste Himmelsthür gGmbH Hohenstaufenring 70a 31141 Hildesheim Tel: 05121 604-449 Fax: 05121 604-88449 info@lambertinum.net www.lambertinum.net Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 99868-17 Fax: 05121 99868-69 info@is-hi.de www.is-hi.de Impressum Herausgeber: Diakonische Werke Himmelsthür in Hildesheim e.V. 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