Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser
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Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser
Aktuelle Informationen | April 2013 | Ausgabe 1 Inhaltsverzeichnis Liebe Studentinnen und Studenten, liebe Leserinnen und Leser, An unserer Hochschule wird ein neues Archiv angelegt. Jakob Braun, Vorsitzender des Historischen Arbeitskreises, der die Archivierung verantwortet, spricht im Interview (S. 7) von einer „Erinnerungskultur“, die dazu beitragen soll, dass wichtige Ereignisse an der KSFH – wie etwa Exkursionen, Jubiläen, Kooperationen etc. – nicht verblassen. Während der Endredaktion der KSFH info ist mir aufgefallen, wie mannigfaltig die Angebote an unserer Hochschule bereits innerhalb eines Semesters sind – und wie sportlich und bemerkenswert die Aufgabe ist, unser Hochschulleben „zu archivieren“. Die KSFH konnte in den vergangenen Wochen gleich zwei wichtige Forschungsprojekte abschließen: Zur Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit und Pflege (S. 5) und die Studie zu „Eltern-Lehrer-Schulerfolg“, eine sozialwissenschaftliche Untersuchung für die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (S. 22). Ein Schwerpunkt der Ausgabe liegt auf studentischen Aktivitäten: So lesen Sie beispielsweise über zwei Praxis III-Projekte, die zu tiergestützter Pädagogik (S. 14 und 17) und zum Thema „Borderline Europe“ in Benediktbeuern stattgefunden haben. Zudem berichtet Samuel Jahreiß (S. 27) darüber, wie er einen Artikel in der KiTa aktuell platzierte. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Lesen und einen guten Start ins KSFH-Sommersemester. Sibylle Thiede Aktuelle Meldungen 2 Kooperatives Doktorandenprogramm mit der LMU und KSFH 4 Praxisforschungsprojekt: Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit und Pflege 5 KSFH-Archiv: Interview mit Jakob Braun 7 Politische Bildung Schwaben: Interview mit Prof. Dr. Gerhard Kral 8 1. Career Day der KSFH 10 help&learn: Ein gemeinsames Projekt von SWM, LMU und KSFH 13 Praxis III-Projekte: Tiergestützte Pädagogik (14) und Infoveranstaltung zu Borderline Europe (17) 1. Klausurtagung des Jungen DBSH 16 Pflege: Über den Zusammenhang von Papier & Qualität 18 Reisen bildet! Students on Tour 19 20 Jahre Foco: ein Jubiläum 21 Resonanzstark: Studie „Eltern-Lehrer-Schulerfolg“ 22 Weiteres aus dem IF 23 Windhauch: Aktivitäten des TPZ 25 II. Vatikanisches Konzil: Ein Zeitzeuge zieht Bilanz 26 Studi-News: Interviews mit Samuel Jahreiß und Sibylle Ulbrich 27 Katholische Stiftungsfachhochschule München Fachhochschule der Kirchlichen Stiftung des öffentlichen Rechts „Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern“ Vorträge und Veröffentlichungen der DozentInnen der KSFH 30 Personalia, Impressum 32 1 April 2013 Geschafft! Absolventinnen und Absolventen feiern ihren Abschluss hat, ist jeder siebte Bürger hierzulande von Armut bedroht. Vor dem Hintergrund einer Diskussion, die aktuell deutschlandweit geführt wird, trafen sich am 8. März Vorstände und Geschäftsführer aus Wirtschaft und gemeinnützigen Verbänden. In einem regen Austausch setzten sie sich mit der Fragestellung auseinander, wie sich der zunehmenden Diskrepanz zwischen Benediktbeuern arm und reich Einhalt gewähren An den beiden Freitagen, 8. und 15. lässt und wie Einkommen und BeMärz, wurde an der KSFH mit gutem steuerung gerechter verteilt werGrund gefeiert. Beide Hochschulden können. Den ersten Impuls zu standorte zusammengefasst, schlos- „Verteilungsgerechtigkeit als gesellsen 240 Studierende ihren Bachelor schaftliche Herausforderung“ hielt in Sozialer Arbeit ab. Für die AbteiDr. Ulrich Schneider, der in den letzlung Benediktbeuern war es eine ten Wochen und Monaten die releder größten Abschlussfeiern, die vante Diskussion um die Armutsgebisher stattfanden: die Zeugnisse fährdung auch in den landesweiten wurden 102 Studierenden überMedien stark vorangetrieben hat. reicht. Erstmalig waren bei der Ver- Der langjährige Hauptgeschäftsfühgabe in der Turnhalle des Klosters rer des Paritätischen Wohlfahrtskeine Diplomanten mehr dabei. Im verbands hob künftige HerausforFachbereich Pflege, Studiengänge derungen wie die Absicherung und Pflegepädagogik und Pflegemaden Ausbau von Pflegedienstleinagement schlossen 41 Studierenstungen und die Notwendigkeit de ihr Studium ab. Neben den 138 einer konzentrierten Förderung Bachelor-Absolventen in München, benachteiligter Kinder und Jugendhaben vier Studentinnen und Stulicher hervor. Prof. Dr. h.c. Rudolf denten ihren konsekutiven Master Mellinghoff, der Präsident des Bunbestanden. desfinanzhofs, sprach in einem zweiten Impuls über die Gerechtigkeit der Besteuerung in unserer Gesellschaft. Die Initiatoren Prof. Dr. Egon Endres und Michael Thiess, Geschäftsführer der Michael Thiess Management Consultants, laden am 18. Oktober 2013 zu den nächsten Gesprächen ein. München 29. Benediktbeurer Management-Gespräche Foto: Moritz Ewert Die Armutsgefährdung in Deutschland nimmt zu. Laut dem Armutsund Reichtumsbericht, den die Bundesregierung im März vorgelegt www.ksfh.de/einrichtungen/praxiscenter/praktika-und-stellenportal). Studierende und Absolventen/innen unserer Hochschule haben somit jederzeit Zugriff auf eine umfassende Internetplattform zu studienrelevanten Praktika und Stellenangeboten bei Berufseinstieg. Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) aktuell Im Studienjahr 11/12 haben 392 Studentinnen und Studenten der KSFH das Angebot der vhb wahrgenommen. Das entspricht einem Prozentwert von 18,3% aller Studierenden. Damit nimmt die KSFH gemeinsam mit der HS Regensburg den 4. Rang im Vergleich mit den bayerischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ein. Die von der vhb aufgestellte Zielerreichung entspricht für die KSFH 110,4 %. Zum WS 12/13 stieg die Kursteilnahme nochmals um 293 Belegungen an. Ab April im Netz: Das Praktika- und Stellenportal der Praxis-Center Ab April 2013 steht das neue Praktika- und Stellenportal der beiden Praxis-Center in Benediktbeuern und in München im Internet zur Verfügung. Künftig können Einrichtungen und Unternehmen ihre Praktikumsstellen und Stellenangebote für Studierende und Absolventen/innen sämtlicher Studienbereiche der KSFH online einstellen (unter 2 April 2013 Anhebung der Honorare für Lehrbeauftragte und studentische Hilfskräfte Ab diesem Sommersemester 2013 (Beginn: 15.03.2013) wird das Honorar von Lehrbeauftragten an der KSFH pro Lehrstunde (45 min) auf 28,00 € angehoben - bei studentischen Hilfskräften werden künftig pro Arbeitsstunde (60 min) 9,00 € ausbezahlt. Bundesverdienstkreuz für ehemalige KSFH-Lehrbeauftragte Helgard van Hüllen, die viele Jahre als Lehrbeauftragte für Recht an der KSFH in Beneditkbeuern arbeiteAktuelle Meldungen aus dem Senat te, erhielt am Anfang vom Jahr das BundesBilanz und Ausblick zu den Studienbeiträgen verdienstkreuz - und Verwendung der Studienbeiträge in 2011/12 somit eine der höchsten AnerkenIm Januarsenat wurde Bilanz über die Verwendung der Studienbeiträge im nungen, die die Bundesrepublik für Studienjahr 2011/12 gezogen. Bei 2103 Studierenden kam es für das StuVerdienste ums Allgemeinwohl verdienjahr zu Gesamtstudienbeitragseinnahmen in Höhe von 734.628,21 €, gibt. Gemeinsam mit Prof. Dr. Günwovon 50% dieser Einnahmen den Zentralen Mitteln, 29,06% dem Fachther Schatz engagierte sie sich in bereich Soziale Arbeit München, 12,81% dem Fachbereich Soziale Arbeit verschiedensten Hilfsprojekten für Benediktbeuern und 8,13% dem Fachbereich Pflege zu Gute kamen. Wie Opfer von Kriminalität und sexueldiese verwendet wurden, kann im aktuellen Jahresbericht unter dem Link ler Gewalt. 1993 trat sie der Hilfsorhttp://www.ksfh.de/einrichtungen/studienbeitraege/jahresberichte-studi- ganisation WEISSER RING e. V. für enbeitragsverwendung nachgelesen werden. Kriminalitätsopfer und deren Familien bei, 2001 übernahm sie dort die Wegfall der Studienbeiträge Leitung der Außenstelle Bad TölzBei der Planung für das Studienjahr 2013 wurde der anstehende Wegfall Wolfratshausen. Der Fokus ihres der Studienbeiträge bereits berücksichtigt. Aufgrund der dadurch entWirkens lag auf der Opferhilfe im stehenden finanziellen Unsicherheiten wurden für das kommende StuEinzelfall, aber auch auf dem stedienjahr einige Anträge zunächst zurückgestellt. Laufende Projekte oder tigen Ausbau von Netzwerken mit Dauerinvestitionen wie die Finanzierung der Bibliotheken wurden jedoch dem Ziel der Kriminalprävention. erneut bewilligt. Auch die Bezuschussung von Studienfahrten ins Ausland, So gelang es ihr beispielsweise ein Büchergutscheinen, der mediale Ausbau oder die Senkung der KopierkoStreitschlichtermodell an Schulen sten bleiben erhalten. Mittlerweile ist zwar sicher, dass es eine Kompensa- des Landkreises einzuführen. tion für die wegfallenden Studiengebühren geben wird - wie diese aussehen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Konsekutiver Master erstmals auch in Teilzeit Der konsekutive Masterstudiengang „Angewandte Sozial- und Bildungswissenschaften“ wird zum Sommersemester 2013 erstmalig auch in Teilzeit angeboten. Durch Evaluierungen des bisherigen Studiengangs wurde deutlich, dass eine Veränderung des Studiengangs unumgänglich war. Jetzt wird nicht nur in Ergänzung zum Vollzeitstudium eine Teilzeitvariante angeboten, auch das Lehrangebot wurde aktualisiert, neue Themengebiete aufgegriffen und der Modulplan entsprechend verändert. Informationen hierzu finden sich unter http://www.ksfh.de/studiengaenge/ masterstudiengaenge/konsekutive-master. Aussagekräftig genug? Der HIS-Studienqualitätsmonitor Die Nutzung der Ergebnisse des HIS-Qualitätsmonitors von 2011 wird tendenziell kritisch bewertet. Um die positiven Ergebnisse (wie z. B. die hohe Qualität des Lehre, gute fachliche Betreuung und Beratung, hohe Nutzung virtueller Studienangebote) werbewirksam aufzubereiten, soll nun zunächst - zur Vergleichbarkeit der Daten und deren Aktualität - die nächste Auswertung in 2013 abgewartet werden. Ein studiengangsbezogene Auswertung war im Fachbereich Pflege nicht möglich, da die Teilnahme an der Befragung zu gering war. Für eine aussagekräftige, weitere Befragung bedarf es einer weitaus größeren Beteiligung. 3 April 2013 Kooperatives Doktorandenprogramm mit der LMU und KSFH: Eine erste Vergabe von Promotionen Die Promotion war lange Zeit nur an Universitäten möglich. Fachhochdie schulen bildeten ihre Absolventen für die berufliche Praxis aus. Per d un n e r Gesetz haben sich die Vorgaben nun geändert: Auch Fachhochschulen tion ng de ge/ dürfen den Doktortitel vergeben. Vorausgesetzt, es handelt sich dabei a n m e u : r nga nfo elle reib um eine „kooperative Promotion“, sprich um ein Doktorandenprogramm, I ussch ionsst studie das gemeinsam mit einer Universität durchgeführt wird. Auf Basis inten A romot fh.de/ s P ww.k ion siver Gespräche hat die KSFH bereits einen relevanten Kooperationspartw romot ner gefunden: die Ludwig-Maximilian-Universität (LMU). p Prof. Dr. Birgit Dorner und Prof. Dr. Sabine Pankofer, die die Leitung des Doktorandenprogramms mit der LMU übernehmen, berichten: Sabine Pankofer: Das Munich Center of Learning Sciences (MCLS), das an die LMU angegliedert ist, hat ein internationales Doktorandenprogramm zu Wissenschaftlichem Denken und Argumentieren entwickelt, das im Oktober letzten Jahres dem Elitenetzwerk Bayern vorgestellt wurde. Das Programm, das sich gegen acht weitere Bewerbungen durchsetzte, ist mit 400.000 Euro dotiert. Sein interdisziplinärer Ansatz bezieht verschiedene Fakultäten und Fachbereiche ein: die Medizin, Didaktik, Psychologie, Biologie, Mathematik, Informatik und die Soziale Arbeit. Die LMU suchte in diesem Kontext nach einer Fachhochschule mit fachlich anschlussfähigen Masterangeboten. Nach eingängiger Überprüfung unserer Masterstudiengänge entschied sich die Münchner Universität für die KSFH. Birgit Dorner: Für beide beteiligten Hochschulen ergibt sich eine WinWin-Situation. Einerseits profitieren wir hier von dem Renommee unseres Kooperationspartners, andererseits erschliessen sich für die Ludwig-Maximilian-Universität neue Zugänge zur Praxis, in denen nach wie vor Forschungsbedarfe bestehen. Unsere Hochschule verfügt nachweislich über exzellente Kontakte in viele relevante Praxisfelder. Sabine Pankofer: Für die Katholische Stiftungsfachhochschule ist ein derartiges Angebot bislang einzigartig. Für uns werden dadurch Doktorandenstellen in einem Programm geschaffen, das bestens strukturiert, betreut und international ausgerichtet ist. Das Graduiertenkolleq sieht gemeinsame Kolloquien, Kurse und Ausflüge vor. Unseren Masterabsolventen wird somit erstmalig die Chance geboten, sich an unserer Fachhochschule auf eine Promotion zu bewerben. Birgit Dorner: Allerdings ist das Bewerbungsverfahren relativ aufwändig und erfordert entsprechend Engagement. Zudem sind gute Englischkenntnisse unabdingbar. Die Studierenden bewerben sich zunächst bei uns, in einer zweiten Auswahlverfahren entscheidet dann das MCLS über die Zulassung. 4 April 2013 KSFH-Praxisforschungsprojekt: Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit und Pflege. Gemeinsame Verantwortung von Hochschulen und Anstellungsträgern Praxisforschungsprojekt: Berufseinmündung in der Sozialen Arbeit. Gemeinsame Verantwortung von Hochschulen und Anstellungsträgern Projektleitung: Birgitta Greilinger, Leitung Praxis-Center München Projektmitarbeiterin: Andrea Glodek, Sozialpädagogin B.A., Bildungswissenschaftlerin M.A. wissenschaftl. Begleitung: Prof. Dr. Peter F. Lenninger Projektzeitraum: Februar 2011 - Mai 2012; Veröffentlichung der Dokumentation im Oktober 2012 Je nach Themenbereich richten sich die Empfehlungen an Hochschule, Praxis und/oder weitere Beteiligte. Um die Empfehlungen zu veranschaulichen, lassen sich im Folgenden einige Beispiele aus den Bereichen Praxisausbildung, Karrierearbeit und Berufseinmündungsarbeit herausgreifen. Bereich Praxisausbildung: Die Empfehlungen richten sich einerseits an die HochWas ist wichtig, damit die Berufseinmündung von schule, um beispielsweise die Fortbildungen für Absolventinnen und Absolventen der Sozialen Arbeit Anleiter/-innen weiterzuentwickeln und ein modulariund Pflege nach Abschluss des Studiums gelingt? Die- siertes Qualifizierungssystem zu entwickeln, das den se Frage beschäftigt Anstellungsträger und Hochschu- Kompetenzen und Erfahrungen der Praxis angepasst len aktuell besonders. Grund dafür sind die Verändeist. Gleichermaßen richten sie sich an die Praxis, die die rungen im Bildungs- und Beschäftigungssystem durch Qualifizierung der Praxisanleiter/-innen gezielt unterden Bolognaprozess. Unter dem Titel Berufseinmünstützen soll. dung in der Sozialen Arbeit und Pflege. Gemeinsame Darüber hinaus sollen sich beide Ausbildungspartner Verantwortung von Hochschule und Praxis führte das im Schulterschluss mit Hochschulen für eine VerbessePraxis-Center München eine umfassende Studie zu rung der Rahmenbedingungen der berufspraktischen dem Thema durch – ideell und finanziell unterstützt Ausbildung einsetzen. Ziel wäre beispielsweise eine durch den Förderverein Katholische Stiftungsfachhoch- Refinanzierung von Anleitungsprozessen, so dass diese schule München e.V., der anlässlich seines 25-jährigen Tätigkeit im Arbeitspensum Berücksichtigung finden Jubiläums das Praxisforschungsprojekt mit 7.000 Euro kann (vgl. Empfehlungen 6 und 10). bezuschusste. Seit Dezember 2012 liegen stichhaltige Insgesamt werden Hochschule und Praxis durch die Ergebnisse in Form einer umfassenden DokumentatiWeiterentwicklung der Praxismodule, die Berufsqualifion vor. Die KSFH info fasst die Auswertung in Auszüzierung der Studiengänge und die gestiegenen Anforgen zusammen. derungen bei der Berufseinmündung der Absolventen/innen der Sozialen Arbeit und Pflege vor neue Im Rahmen des Praxisforschungsprojektes wurden die Herausforderungen gestellt. Um effizienter zusammenaktuellen Entwicklungen in den Bachelor- und Master- zuarbeiten, sollte die Zusammenarbeit weiterentwistudiengängen analysiert und bewertet. Dabei wurde ckelt werden (bestehende Kooperationsformen prüfen, die Umsetzung des Bologna-Prozesses und dessen Aus- verzahnen, bündeln – Empfehlung 18). wirkung auf das Beschäftigungssystem im Rahmen der Berufseinmündung von Hochschulabsolventen/-innen Bereich Karrierearbeit: analysiert. Erfreulich ist, dass der KSFH durch die geschaffene Die relevanten Ergebnisse und 35 Empfehlungen der Projektstelle Career & Alumni ein wichtiger Schritt zur Studie beziehen sich auf die zentralen Bereiche der Weiterentwicklung der Karrierearbeit an beiden AbteiBerufseinmündung zwischen Bildungs- und Beschäftilungen der Hochschule gelungen ist. Ziel der KSFH ist gungssystem: es, hieraus eine Career-Service-Stelle mit ausreichenden • Hochschulbildungspolitik im Kontext BolognaRessourcen zu etablieren, die neben der Koordination prozess bereits vorhandener karrierebezogenen Aktivitäten • Praxisausbildung in gemeinsamer Verantwor(bestes Beispiel: Der Career Day in Benediktbeuern auf tung von Anstellungsträgern und Hochschule Seite 10 dieses Magazins), weitere notwendige Ange• Karrierearbeit bote für Studierende, Ehemalige und soziale Unterneh• Berufseinmündungsprozess men entwickelt (Empfehlungen 20, 22). 5 April 2013 Einmündung in das Beschäftigungssystem: Die Einmündung der Absolventen/-innen der Masterstudiengänge ist ein dringliches Thema. Die Empfehlungen richten sich auch hier an alle Beteiligten. Beispielsweise treffen die Absolventen/-innen sowohl in der Sozialen Arbeit als auch in der Pflege auf ein wenig ausdifferenziertes Beschäftigungssystem im Fach- und Führungskraftbereich. Eine Empfehlung richtet sich daher an die Praxis, geeignete Fach- und Führungsstellen zu identifizieren und deren Anforderungsprofile genau zu definieren. Darüber hinaus bedarf es der Klärung des quantitativen und qualitativen Bedarfs an Masterabsolventen durch die Praxis und einem entsprechenden Dialog zwischen Praxis und Hochschule (Empfehlung 23). Ebenso wird nahegelegt, dass sich Hochschulen und Anstellungsträger für die Berücksichtigung der neuen Qualifikationsprofile in den Entgeltordnungen stark machen (Empfehlung 24). Weitere Empfehlungen heben die Wichtigkeit von Einarbeitungs-, Trainee- und Mentorenkonzepten und -programmen für die Berufseinmündung von Bachelor- und Masterabsolventen hervor und stellen einen deutlichen Zusammenhang mit der Personalgewinnung und -entwicklung her (Empfehlungen 27, 28, 33). Die Hochschulen sind beispielsweise im Vorfeld aufgefordert, die Studierenden im Rahmen des Studiums bei der Vorbereitung auf die Berufseinmündung zielgerichtet zu unterstützen (parallel zu den Career-ServiceAngeboten). Vertieftes Nachlesen lohnt sich ... Dieser Blick auf einzelne Facetten der Studie soll dazu einladen, die Ergebnissen und Empfehlungen insgesamt nachzulesen. Die Veröffentlichung der Dokumentation des Praxisforschungsprojekts „Berufseinmündung in der Pflege und Sozialen Arbeit. Gemeinsame Verantwortung von Hochschule und Praxis“ ist im Praxis-Center München kostenfrei erhältlich: praxis-center@ksfh.de Telefon: 089/48092-1278 Ausblick Die einschlägige Dokumentation der Ergebnisse inklusive der Empfehlungen wurde bereits an zahlreiche Praxisvertreter/-innen der Sozialen Arbeit und Pflege und innerhalb der Hochschule verteilt. Ziel ist nun, die jeweils relevanten Themen intern wie extern aufzugegreifen. Das Praxis-Center wird demnach die Ergebnisse und Empfehlungen in relevanten Gesprächen einbringen – wie bei Kooperationsgesprächen, Ausbildungspartnerschaften, im Praxisausschuss oder in gesonderten Veranstaltungen. Beitrag: Birgitta Greilinger Weitere Rahmenbedingungen, Eckdaten, Informationen ... Projektaufbau Planungsphase: u. a. Bestandsaufnahme, Entwicklung Methoden/Instrumente für Erhebungsphase Erhebungsphase: u. a. Auswertung von Daten, Experteninterviews, Zusammenführung mit Ergebnissen aus 1. Phase Fachtag: Vorstellung der Ergebnisse und Einschätzungen/Rückmeldung der Beteiligten (Praxis/Hochschule/Studierende) Auswertungs- und Empfehlungsphase: Verdichtung der Ergebnisse der bisherigen Phasen mit den Empfehlungen des Fachtags: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen sowie Weitergabe an die Fachöffentlichkeit Weitere Beteiligte neben dem Projektteam In qualitativen Orientierungs- bzw. Experteninterviews: Praxisvertreter/-innen, Vertreter/-innen von Berufsverbänden, der Bundesagentur für Arbeit sowie Studierende/Absolventen/-innen; in Beiträgen am Fachtag: Dozenten/-innen der Hochschule Untersuchungsdesign Das Untersuchungsdesign bestand aus einem multidimensionalen Zugang zum Thema Berufseinmündung. Die Auswahl der Methoden richtete sich nach den jeweiligen erkenntnisleitenden Fragestellungen. Zu unterscheiden war zwischen Angebots- und Nachfrageseite, zudem wurde auf die Rolle der Hochschule eingegangen. Dabei kamen folgende Instrumente zum Einsatz: Literatur- und Dokumentenanalyse, eigene statistische Erhebungen, Sekundäranalyse empirischer Erhebungen, leitfadengestützte Interviews, Auswertung des Fachtags. Beispielsweise wurde die Sicht der Anstellungsträger durch qualitative Interviews und Positionspapiere von Interessenvertretungen oder durch die Beiträge im Fachtag (November 2011) erfasst. Hochschulmeinungen flossen durch die Analyse von Studiengängen, Publikationen, Rückmeldungen aus den Fachbereichen ein. Die studentische Sicht wurde anhand Sekundäranalysen und einer qualitativen Befragung berücksichtigt. Weitere einflussnehmende Institutionen bzw. Organisationen (Ministerien, Bundesagentur für Arbeit) wurden durch Dokumentenanalysen bzw. qualitative Interviews mitberücksichtigt. Darüber hinaus wurden Ergebnisse mit allen Beteiligten auf einem gesonderten Fachtag (November 2011) diskutiert, dessen Ergebnisse in der Auswertungsphase des Projekts mit einbezogen wurden. 6 April 2013 „Eine Archivierung an zentraler Stelle trägt dazu bei, dass Wissen über Generationen hinaus erhalten bleibt“ onen finden lassen. Der Historische Arbeitskreis hat sich für mich als vorläufigen „Archivar“ entschieden, weil ich Einblicke in die Geschichte der KSFH habe. Als Hochschule ist die KSFH bereits zur Archivierung verpflichtet. Was ist der Unterschied zu dem Archiv, das Sie gerade anlegen? Jakob Braun: Es gibt natürlich längst ein Archiv an der KSFH, in dem relevante Unterlagen von Studierenden oder Mitarbeitern aufbewahrt werden. Das ist vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Darüber Jakob Braun, Vorsitzender des hinaus lebt eine Hochschule aber Historischen Arbeitskreises der auch von ihren Exkursionen, ihren KSFH, trägt mit seiner Archivarbeit Tagungen, Konferenzen, Jubiläen, zu einer Erinnerungskultur an unAuslandsprogrammen, Stipendien, serer Hochschule bei. Im Interview etc. – und genau diese vielen Ereigspricht er über Status quo, über das nisse jenseits von PrüfungszeugnisArchivmaterial und dessen Bedeusen oder Abschlussarbeiten sollen tung und zeigt Perspektiven auf. nun in einem Archiv an einem Ort zusammen gefasst werden. Herr Braun, Sie erstellen ein Archiv an unserer Hochschule. Wie kam es Sie sprechen von einer Archiviedazu? rung an einem Ort. Was bedeutet Jakob Braun: Die Idee, Ereignisse das für die KSFH und warum ist diean der KSFH zu dokumentieren und ses Archiv für die KSFH wichtig? zu archivieren, entstand im Rahmen Jakob Braun: Im Moment gibt des Historischen Arbeitskreises. es noch viele Unterlagen, die an Mittlerweile sind viele Kollegen be- ganz unterschiedlicher Stelle abreits in Rente oder gar verstorben, gelegt sind. Zum Beispiel bin ich die Erinnerungen an ihr Wirken an auf einen Ordner mit Zufallsdokuder KSFH verblassen. Um eine Erinmenten aus der Zeit von 1987 bis nerungskultur zu schaffen, haben 1998 gestoßen, dann wiederum wir uns zunächst für eine Zeitzeuliegen diverse Schriftstücke bereits gen-Befragung entschieden. Zum in digitaler Form vor – allerdings 40jährigen Jubiläum unserer Hochauf verschiedenen Computern der schule veröffentlichten wir eine Do- Hochschule abgespeichert. Mankumentation, in der wir alle Dozen- che Erinnerungen gehen der Hochtinnen und Dozenten von 1971 bis schule früher oder später verloren, 2011 porträtierten. Bei der Recherweil sie nur in den Köpfen oder in che ist uns aufgefallen, wie groß den persönlichen Ablagen der Koldas Repertoire an Berichten, Chroleginnen und Kollegen vorhanden niken oder Bildmaterialien von ver- sind. Eine Archivierung an zentraler gangenen Ereignissen ist – und wie Stelle trägt dazu bei, dass dieses unterschiedlich diese Unterlagen an Wissen über Generationen hinaus unserer Hochschule archiviert wererhalten bleibt. Durch Sichtung und den. Wir wollten einen zentralen Sammlung von Schriftstücken, ErOrt schaffen, an dem sich künftig zählungen, Dokumentationen an alle Dokumente und Dokumentatieinem Ort, erhält unsere Hochschu- le ein „Gedächtnis“, auf das auch Folgegenerationen jederzeit zugreifen können. Nur so lassen sich historisch bedeutsame Ereignisse rekapitulieren. Wie weit ist der Archivierungsprozess vorangeschritten? Was sind Ihre derzeitigen Pläne? Jakob Braun: Ich bin in meiner jetzigen Funktion nur der Anfang des Prozesses. In den letzten drei Jahren habe ich verschiedenste Dokumentationen gesichtet und gesammelt. Im nächsten Schritt wird es um deren Systematisierung gehen. Beispielsweise habe ich in meinem Büro ganze Schachteln mit Fotos von Exkursionen bzw. Personen stehen, die namentlich benannt und zugeordnet werden müssen. Für das künftige KSFH-Archiv ist ein eigener Raum vorgesehen. Mein Plan ist es, die Sammlung und Sichtung in diesem Jahr so weit voranzubringen, dass dann auch eine andere Person die Archivierung adäquat fortführen kann. Inwiefern brauchen Sie Unterstützung, um Ihre jetzige Tätigkeit abschließen und mit der Systematisierung anfangen zu können? Jakob Braun: Ich würde mich sehr freuen, wenn Kolleginnen und Kollegen von sich aus mit Archivmaterialien auf mich zukämen. Auch, wenn ich mittlerweile einen guten Überblick habe, ist es für mich immer wieder eine Herausforderung, vorhandene Dokumente ausfindig zu machen – hier bin ich für jeden Hinweis dankbar. Da ich der KSFH sehr verbunden bin, ist es mir nicht zuletzt ein persönliches Anliegen, Erinnerungen am Leben zu erhalten. Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Archivierung!! 7 April 2013 Politische Bildung Schwaben: Ein stabiles Netzwerk für die politische Teilhabe junger Menschen An dem Online-Newsletter unseres Bildungsnetzwerks, der seit 2005 monatlich an einen deutschlandweiten Adressverteiler verschickt wird, schreiben Studentinnen und Studenten der KSFH mit. Erstmals wurde im Landkreis Ostallgäu - mit viel Erfolg - eine einjährige Fortbildungsreihe für Jugendbeauftragte in Kommunen durchgeführt. Die Fortbildung - als ein Gemeinschaftsprojekt vom Bezirksjugendring Schwaben, dem Kreisjugendring Ostallgäu (KJR), der Kommunalen Jugendarbeit Ostallgäu und unserer Hochschule – ist nur ein Baustein in der außerschulischen Bildungsarbeit des Netzwerks Politische Bildung Schwaben, bei der es darum geht, Jugendliche stärker in politische Prozesse einzubinden. Der Dekan des Fachbereichs Soziale Arbeit Benediktbeuern, Prof. Dr. Gerhard Kral, der sich seit Jahren in diesem Bereich engagiert, spricht darüber, was es mit dem Netzwerk auf sich hat und wie sich die (Jugend-)Bildungsarbeit in den letzten Jahren entwickelt hat. Welche Bildungsmaßnahmen prägten die Jahre des gemeinsamen Netzwerks besonders? Gerhard Kral: In den ersten Jahren lag unser Fokus noch ausschließlich auf der Projektarbeit mit Jugendlichen. Jugendliche und Kinder stehen auch heute noch im Vordergrund. So haben wir beispielsweise 2012 im Bezirk Schwaben Energiedetektive geschult. Gemeinsam mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu gestalteten wir eine Checkliste, in die unsere jungen Detektive Messwerte eintragen konnten, die sie mit Wärmemessgeräten ermittelt haben. Aus diesen Checklisten leiteten wir gemeinsam konkrete Handlungsempfehlungen für Energiesparen ab, mit denen die Kinder und Jugendlichen dann auf die jeweiligen Bürgermeister zugegangen sind. Das war schon ein echter Erfolg, sogar die Presse berichtete. Mittlerweile hat sich unsere Zielgruppe erweitert, wir arbeiten heute auch mit Erwachsenen. oft nicht, wie und mit welchen Aktivitäten sie auf die Jugendlichen zugehen sollen. Die Jungbürgerversammlungen (JBV), die einmal im Jahr auf kommunaler Ebene veranstaltet werden, ähneln in ihrer Agenda einer regulären Gemeinderatssitzung. Eine Folge davon: Die Jugendlichen fühlen sich nicht angesprochen, ihre Teilnahme bleibt aus. Das Ziel unseres Netzwerks war nun, der Jugendpolitik auch ein jugendgerechtes Gesicht zu geben. Wie sind Sie dabei vorgegangen? Gerhard Kral: Gemeinsam mit zwei Jugendbeauftragten aus den Allgäuer Gemeinden Westendorf und Marktoberdorf erarbeiteten wir 2010 einen Leitfaden für Jungbürgerversammlungen. Nach zweijähriger Vorarbeit, veranstalteten wir im Januar 2012 im Jugendzentrum Marktoberdorf eine Jungbürgerversammlung, bei der die Beteiligung von Jugendlichen – ob bei der Planung, Organisation oder Durchführung – oberste Priorität hatte. Können Sie hier Beispiele nennen? Was unterschied die Jungbürgerversammlung am Jahresanfang 2012 von anderen? Gerhard Kral: Wir haben uns bereits in der Vorbereitung an die Jugendlichen von Marktoberdorf geWie kam es dazu, sich für eine älwandt. Die Einladungen wurden tere Zielgruppe zu entscheiden? Seit wann und in welcher Form be- Gerhard Kral: Wir haben nicht nur von Redakteurinnen der Schülersteht die Kooperation zwischen der das Alter unserer Zielgruppe neu zeitungen verfasst, die WerbeplaKSFH und dem Bezirksjugendring kate vom Kunstkurs einer Mitteldefiniert, sondern auch deren poliSchwaben? schule entworfen. Die Moderation tische Ausrichtung. Galten unsere Gerhard Kral: Wir blicken mittlerder Versammlung übernahmen ein Aktionen und Fortbildung bislang weile auf eine elfjährige, stabile Ko- jungen Menschen aus dem nichtpo- Mädchen und ein Junge aus der Reoperation in der außerschulischen litischen Bereich, sollten fortan vor gion – zu Beginn ersetzten sie das Jugendarbeit. Gemeinsam mit dem allem auch Politiker angesprochen klassische Grußwort des BürgermeiBezirk Schwaben, zwei Gymnasien sters durch ein Interview mit ihm. werden. In jeder Kommune gibt es und der Universität Augsburg haso genannte Jugendbeauftragte, die Das junge Publikum erfuhr, was ihr ben wir damals das Netzwerk „Poli- vom Stadtrat ernannt werden. Wie Bürgermeister samstags macht, ob tische Bildung Schwaben“ gegrüner das Web 2.0 kennt und wann er wir feststellten, sind die Kommudet, in dem es vordergründig darum nalpolitikerinnen und -politiker oft das letzte Mal demonstiert hat. Vier geht, Kommunalpolitik für die jüngroße Stellwände, Kärtchen und überfordert mit ihrer neu ernanngere Zielgruppe erlebbar zu maten Position. Sie kennen die jugend- Pins sorgten dafür, dass die Teilchen – auch im partizipativen Sinne. liche Zielgruppe zu wenig, wissen nehmer Wünsche und Anregungen 8 April 2013 jederzeit einbringen konnten. Ein zentrales Ergebnis der JBV war, dass sich die Mädchen und Jungen in Marktoberdorf eine neue Kneipe als Treffpunkt wünschten. Es fand auch eine lebhafte Diskussionsrunde nach der Fishbowl-Methode statt. Eine jugendliche Tanzgruppe gestaltete das Rahmenprogramm. Wie war die Teilnahme an dem Abend? Wieviele Jugendliche waren anwesend? Gerhard Kral: Wir sind zunächst von maximal 100 Jugendlichen ausgegangen. Bereits im Vorfeld der Versammlung stellte sich dann heraus, dass die Teilnehmerzahl größer als 200 sein wird. Leider waren die Räumlichkeiten nicht für so viele Menschen ausgelegt - wir durften nicht alle reinlassen. Die polizeiliche Absicherung übernahm die Jugendpolizei. Wurde der Leitfaden für Jungbürgerversammlungen bereits von anderen Kommunen übernommen? Gerhard Kral: Die gleichnamige Broschüre, die wir als Handhabung für die Praxis nach der Jungbürgerversammlung veröffentlichten, ist bereits fast vergriffen. Wir haben 600 Exemplare in Druck gegeben, jetzt sind noch circa 80 übrig. Daraus leitet sich ab, dass Bedarfe bestehen – und von einigen Jugendbeauftragten haben wir auch bereits die Rückmeldung, dass sie bei der Umsetzung der JBV nach unserem Leitfaden vorgegangen sind. Neben dem JBV-Leitfaden gab es nun auch erstmalig eine vierteilige Fortbildung für kommunale Jugendbeauftragte, die von 2011 bis Ende 2012 stattfand. Gerhard Kral: Ja, an der Fortbildung nahmen insgesamt 25 Kommunalpolitiker und -politikerinnen aus verschiedenen Gemeinden im Ostallgäu teil. Das vierteilige Bildungsangebot hatte als thematische Schwerpunkte die Neuen Medien, Beteiligungsmethoden, Moderation und Projektmanagement. Nicht alle Teilnehmer nahmen die vier Workshop-Angebote wahr. Ein Zertifikat haben all diejenigen erhalten, die entweder an drei oder vier Work- shops teilgenommen haben – feierlich übergeben im Marktoberdorfer Landratsamt vom Landrat Johann Fleschhut. Wird es eine Fortsetzung geben? Gerhard Kral: Die Fortbildungsreihe ist mittlerweile bayernweit nachgefragt. Wir als Initiatoren hoffen natürlich, dass es in 2014 eine Fortsetzung geben wird. Die Publikation „Leitfaden: Jungbürgerversammlung“ (Hrsg. Bezirksjugendring Schwaben, Oktober 2012) liegt in beiden Bibliotheken der KSFH aus. Weitere Infos über das politische Netzwerk: www.politische-bildung-schwaben.net. Mehrere Ostallgäuer Jugendbeauftragte bei der Zertifikat-Verleihung im Landratsamt. In der Mitte: Prof. Dr. Gerhard Kral von der KSFH, der den Workshop zu Projektarbeit und Projektmanagement während der Fortbildung geleitet hat. 9 April 2013 Premiere mit Erfolg: Der erste Career Day in Benediktbeuern Neuer Name, erweitertes Konzept: In Benediktbeuern fand am 16. Januar 2013 das erste Mal der „Career Day“ statt – eine Austauschplattform für Praxis und Hochschule, die von jetzt an die Praxisbörse der KSFH ablösen wird. Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Vogt eröffnete den Career Day, der von acht Studentinnen des Fachbereichs Soziale Arbeit als Praxis III-Projekt unter der Leitung von Martina Sumser (Praxis-Center Benediktbeuern) und Carmen Maye (Koordinatorin Alumni- und Careerarbeit) organisiert wurde. Frau Vogt sprach von einer „Win-win-Situation“ für beide Seiten: für Hochschule und für die Praxis. Hier lernten Verbände und Institutionen ihre späteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oftmals zunächst im Rahmen von Praxissemestern einschätzen und kennen. Oft entwickelte sich daraus nach Studienabschluss ein langjähriges Arbeitsverhältnis. Die 40 Aussteller, die am Career Day teilnahmen, verteilten sich thematisch auf die verschiedenen Räume im ersten Stock der Benediktbeurer KSFH. Unter den Ausstellern waren oben v. l.: Alba Wissmann, Natalie Trapp, Maja Kuhne, Elena Shushunova unten v. l.: Carmen Maye, Barbara Schwaiger-Schmid, Magda Sztochaj, Oksana Gutschmidt, Stephanie Gropper, Martina Sumser auch KSFH-Kooperationspartner wie die Herzogsägmühle und der Katholische Männerfürsorgeverein München e.V. vertreten, der Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising e.V., das Landratsamt Weilheim Schongau, Jugendhaus Don Bosco aus Penzberg, das ZUK (Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern) oder der Einrichtungsverbund ReAL Isarwinkel. Der Veranstaltungs-Nachmittag im Messebereich war geprägt von vielen Gesprächen, Informationsaustausch und einem regen Miteinander. Für ein entsprechendes Rahmenprogramm sorgten das Bewerbertraining vom Bewerbungsexperten und KSFH-Lehrbeauftragten Karl-Heinz Weyrich. Zudem hatten die Studentinnen und Studenten die Gelegenheit, im hochschuleigenen Fotolabor professionelle Bewerbungsfotos von dem Fotografen Christian Fischer machen zu lassen. 10 April 2013 Und das sagen die Aussteller dazu ... ReAL Isarwinkel Horst Girmann, Assistent Geschäftsleitung, Organisationsentwicklung und Qualitätsmanagement „Unser Eigeninteresse einer Teilnahme am Career Day bzw. an der ehemaligen Praxisbörse ist sehr groß. Als regionaler Anbieter profitieren wir von dem Kontakt zur Hochschule, durch die Bindung können wir aktiv an einer guten Ausbildung der Studierenden teilhaben. An solchen Veranstaltungen bietet sich für uns die Gelegenheit, mit jungen Menschen, die kurz vor dem Abschluss ihres Studiums stehen, in Kontakt zu treten und mit ihnen über unsere Idee und beruflichen Perspektiven zu reden. In diesem Jahr, zumindest nach meiner Einschätzung, ist das Interesse anders als in den Jahren zuvor: Einen so hohen Informationsbedarf von Seiten der Studierenden gab es noch nie. An unserem Stand sind bereits alle Informationsbroschüren abgegriffen. Die Studenten sind offen, mutig und stellen gezielte Fragen. Zudem fühlen wir uns als Aussteller in diesem Jahr thematisch gut aufgehoben: Im letzten Jahr waren wir mit der Erlebnispädagogik in einem Raum, dieses Jahr passen die Mitaussteller besser zu uns.“ KJF – Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising e.V. Dr. Götz-Dietrich Optiz, Referent für Öffentlichkeitsarbeit „Wir nehmen bereits zum vierten Mal teil – dreimal an der Praxisbörse und nun zum ersten Mal am Career Day. Unsere Teilnahme hat verschiedene Gründe. Einer davon ist sicher, dass einige unserer Mitarbeiter von der Katholischen Stiftungsfachhochschule kommen und wir daher wissen, wie gut die Studienabgänger ausgebildet sind. Über ein Praktikum, das wir den Studierenden anbieten, lernen wir die Person zunächst besser kennen und können so – noch ohne uns vertraglich zu binden – einen Eindruck gewinnen. Angesichts des Fachkräftemangels in unserem Bereich stufen wir die Teilnahme an solchen Veranstaltungen als sehr wichtig ein.“ KMFV - Katholischer Männerfürsorgeverein München e.V. Gabriele Müller, Personalreferentin, stellvertretende Leitung Abteilung Personal und Verwaltung „Zwischen unserem Verein und der Katholischen Stiftungsfachhochschule besteht schon seit Jahrzehnten eine enge Verbundenheit. Einige unserer festangestellten Mitarbeitenden haben an der Hochschule studiert, viele unserer Praktikanten studieren noch an der KSFH. Durch die räumliche Nähe sind die Studierenden überwiegend aus München, aber genauso wie mit dem Münchner stehen wir mit dem Benediktbeurer Praxis-Center in regem Austausch. Ab März wird beispielsweise ein Student aus Benediktbeuern sein Praxissemester bei uns verbringen. Der enge Kontakt zur Hochschule ist und bleibt für uns wichtig.“ Landratsamt Weilheim Schongau Rainer Strick, Sachbereichsleiter präventive Jugendhilfe, Kinder- und Jugendschutz „Wir bieten regelmäßig Praktikumsstellen an: allein in diesem Jahr sind es drei Stellen in den Bereichen Familienbüro, kommunale Jugendarbeit, Kinder- und Jugendschutz und im allgemeinen Sozialdienst. Die Praktika sind eine Motivation für uns, an der Praxisbörse bzw. nun am Career Day teilzunehmen. Beide Seiten profitieren: Die Studierenden lernen durch das Praktikum die Arbeit besser einzuschätzen, die auf sie zukommt. Für uns wiederum bietet sich die Gelegenheit zur Personalentwicklung und Recruiting – was wir sehr wertschätzen, da mittlerweile viele fachfremde Bewerbungen bei uns eingehen. Das Landratsamt Weilheim Schongau war schon zuvor als Aussteller auf den Praxisbörsen – für uns ist der Kontakt zum Praxis-Center sehr wichtig.“ Rainer Strick, Annika Seif, Jürgen Wachtler 11 April 2013 Und das sagen die Aussteller dazu ... Herzogsägmühle Innere Mission München – Diakonie in München und Oberbayern e.V. Matthias Lösch, Fortbildung und Qualitätsmanagement „Wir sind Kooperationspartner der Katholischen Stiftungsfachhochschule und schon seit Jahren auf den Praxisbörsen als Aussteller vertreten. Unser Hauptanliegen ist, mit den Studierenden über berufliche Bildung zu reden und direkte Kontakte zu knüpfen. In diesem Jahr stellen wir fest, dass sich nicht nur das Konzept der Veranstaltung erweitert hat, sondern auch die Studentinnen und Studenten sehr gut auf die Gespräche mit uns vorbereitet sind. Sie fragen wesentlich gezielter, demnach gehen wir davon aus, dass es bereits im Vorfeld der Veranstaltung einen entsprechenden Informationsfluss gab. Deutlich spürbar für uns als Aussteller ist auch das Engagement der Organisatoren – sie sind alle sehr freundlich und sehr zuvorkommend. So konnten wir in diesem Jahr unkomplizierte Absprachen treffen, auch wegen unserem Bedarf an technischer Ausstattung. Wir sind ganz sicher beim nächsten Career Day auch mit dabei.“ startklar – jugend- und familienhilfe Maria Gfaller-Ziselsberger, Fachkraft für sozialraumorientierte Soziale Arbeit und Familienhilfe, Praxisanleitung „Der Career Day bietet sich bestens an für eine enge Verknüpfung von Hochschule und Praxis. Wir nutzen das Angebot sehr gerne, um unsere Initiative vorzustellen und Kontakte zu den Absolventen der KSFH aufzubauen. Gleichzeitig ist die Veranstaltung eine gute Plattform, um sich einen Überblick über die Branche zu verschaffen und Kollegen aus anderen Institutionen kennenzulernen.“ Save the date: 3. Mai 2013: Der nächste Career Day - Praxis- & Karierretag Soziale Arbeit und Pflege findet am 3. Mai von 10.00 bis 15.00 Uhr im J-Bau der KSFH in München statt. 14. Mai 2013: Praxisanleiter/-innentag Soziale Arbeit, Abteilung München. Der Praxisanleiter/-innentag ist ein Studientag im Rahmen des praktischen Studiensemesters im Studiengang Soziale Arbeit (4. Semester). An diesem Tag werden die Praxisanleitungen der Studierenden eingeladen. Der Vormittag startet mit der Begrüßung durch Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Vogt und dem Dekan des Fachbereichs Prof. Dr. Burkhardt Pimmer-Jüsten. Für den anschließenden Vortrag „Soziale Arbeit auf dem Weg zu einer Evidenzbasierten Praxis?“ konnte KSFH-Master-Absolventin Cornelia Meidel als Referentin gewonnen werden. Anschließend arbeiten die Studierenden mit ihren Anleiter/-innen in den 12 Seminargruppen weiter. Die Einladungen mit konkreten Informationen werden durch das Praxis-Center München verschickt. 12 April 2013 help&learn: Ein gemeinsames Projekt von SWM Bildungsstiftung, LMU und KSFH zur Sprachförderung von Grundschulkindern Die Projektleiter Dr. Richard Sigel und Leonhard Hitzler von der LMU, Prof. Dr. Birgit Dorner und Prof. Dr. Hermann Sollfrank von der KSFH und Martin Janke, Geschäftsführer der SWM Bildungsstiftung (v. l. nach r.) Die KSFH ist gemeinsam mit der LMU maßgeblich an der Gestaltung und Umsetzung eines Projektes zur Sprachförderung von Kindern im Grundschulalter beteiligt, das von der Bildungsstiftung der Stadtwerke München mit 197.000 Euro dotiert wurde. Das Projekt hat zum Ziel, spezifische Risikofaktoren (Sprachhemmnisse aufgrund von Migrationshintergrund oder fehlender frühkindlicher Bildungsangebote) zu schmälern, die später zur Benachteiligung im Bildungswesen und zu ausbleibenden schulischen Erfolgen führen können. Die Projektlaufzeit ist auf zwei Jahre angelegt, die Umsetzung erfolgt an drei Ganztagsgrundschulen im Münchner Stadtgebiet: an der Tumblinger Schule, Burmesterschule und an der Grundschule an der Dachauer Straße. Während die Projektbeteiligten der LMU ihren Schwerpunkt auf Sprach-, Lese- und Kommunikationsförderung im Schulunterricht legen, engagiert sich die KSFH besonders im Bereich Elternarbeit. Prof. Dr. Birgit Dorner, die gemeinsam mit Prof. Dr. Hermann Sollfrank die Projektverantwortung seitens der KSFH trägt, sagt dazu: „Von vornherein bestand bei der SWM Bildungsstiftung das Interesse einer ganzheitlichen Förderung der Schülerinnen und Schüler. Dazu gehört natürlich einerseits der Unterricht an der Schule, andererseits spielt hier auch die familiäre Unterstützung eine wesentliche Rolle. Wir haben uns deswegen in der Projektkonzeption darauf geeinigt, dass wir – von der KSFH – die gezielte Zusammenarbeit mit den Eltern übernehmen.“ Wie sich in intensiven Gesprächen der KSFH mit den jeweiligen Schulleitungen herausstellte, ist ein Austausch mit den Eltern der Kinder häufig nur bedingt oder gar nicht möglich. Regelmäßige Elterncafés und erlebnispädagogische Elemente sollen die Kontaktaufnahme erleichtern: So ist zum Beispiel an einer der Grundschulen bereits ein Sommerfest geplant, zu dem die Eltern eingeladen sind. „Wir werden hier auch unsere erlebnispädagischen Kompetenzen gezielt einsetzen, um eine entsprechende Bindung aufzubauen“, erklärt Birgit Dorner. und Studenten unserer Hochschule auch einen konkreten Forschungsauftrag: Sie sollen herausfinden, inwiefern sich die jeweiligen Hilfesysteme künftig besser vernetzen lassen, um den Austausch mit den Eltern zu intensivieren. So soll überprüft werden, wie sprachliche Barrieren überwunden und eventuell auch Dolmetscher von Hilfsorganisationen beansprucht werden können. Denn eine gemeinsame sprachliche Basis ist wiederum grundlegend dafür, dass Eltern über das bestehende Bildungssystem und über die Wahlmöglichkeiten ihrer Kinder aufgeklärt werden. Die KSFH-Professoren Birgit Dorner und Hermann Sollfrank sind sich einig darin, dass es sich hier um ein „sehr spannendes Projekt mit viel Potenzial“ handelt. „Hier geht es auch um die Vernetzung zweier Fremdsysteme: von Schulen und Hochschulen. Das Projekt lässt sich nur in Zusammenarbeit steuern. Wir sind im Rahmen des Projektes dazu aufgefordert, die Schnittstellen zu identifizieren. Beide Seiten können hier voneinander lernen und profitieren“, sagt Prof. Dr. Sollfrank dazu. An dem Bildungsprojekt sind derzeit 16 Studierende der KSFH beteiligt. Geplant sind zwei Studentengruppen, die jeweils über zwei Semester an der Projektumsetzung mitwirken. Neben dem Kontaktaufbau zu den Familien, haben die Studentinnen 13 April 2013 Praxis III-Projekt: Eine Ausstellung über die Möglichkeiten und Potenziale tiergestützer Pädagogik Im Rahmen ihres Praxis III-Semesters, Modul 3.6, organisierten die beiden Benediktbeurer Studentinnen Carolin Richter und Lisa-Anna Wimmer eine Fotoausstellung mit dem Thema „Tiere helfen Menschen: Kommunikation ohne Worte“. Über einen Monat lang, vom 5. Dezember bis zum 10. Januar, waren im Gang des ersten Stocks der KSFH verschiedenste Fotografien zu sehen, die den innigen und oft sehr emotionalen Umgang von Mensch und Tier - auch ohne Worte - zeigten. Carolin Richter und Lisa-Anna Wimmer nahmen sich über mehrere Monate die Zeit, um die schönsten und aussagekräftigsten Aufnahmen für ihre Ausstellung an unserer Hochschule herauszusuchen. In einem Kurzinterview berichten sie, wie sie zu der Idee und auch zu der Gelegenheit kamen, die Interaktion von Mensch und Tier fotografisch festzuhalten. Carolin Richter und Lisa-Anna Wimmer vor zwei Fotos ihrer Ausstellung im 1. OG der KSFH in Benediktbeuern Der Krümelhof von Alexandra Schorer & Carolin Richter ist ein Hof für Tiergestützte Pädagogik. Hier wird Kindern, Jugend lichen und Erwachsenen die Möglichkeit geboten, Tiere mit allen Sinnen zu erfahren und wahrzunehmen. Weitere Infos zur Lage in Augsburg, zu Angeboten, Preisen, etc.: www.kruemelhof.de Die Ausstellung zeigt(e) wunderbare Momentaufnahmen von Mensch und Tier. Wo habt ihr die Fotos gemacht? Carolin Richter: Ich habe im März vergangenen Jahres mit einer Kollegin aus einem Kinderheim einen Hof für Tiergestützte Pädagogik in Augsburg gegründet. Wir beherbergen dort ganz verschiedene Tiere wie Hunde, Pferde, Ziegen, Schweine oder Hühner, die wir alle selbst ausbilden. Mit den Tieren statten wir Besuche in Altenheimen ab, immer wieder kommen Gruppen aus Kinder- und Jugendheimen zu uns, um an unseren Gruppensettings teilzunehmen. Der Hof bot sich als perfekter Ort für uns an, um von Frühjahr bis Herbst Fotos für unsere Ausstellung zu machen. Bei der Ausstellungseröffnung bzw. Projektpräsentation hattet ihr ja auch eine Hündin dabei?! Lisa-Anna Wimmer: Ja, Leona, eine Husky-Mischung. Sie ist aus dem Tierschutz und unglaublich schmusebedürftig. Deswegen lässt sie sich auch von jedem streicheln, was wiederum viele Menschen animiert und sich positiv auf deren Gemüt auswirkt. Tiere lösen positive Emotionen bei Menschen aus. Mit der Ausstellung stellt ihr dar, wie eng das Verhältnis Mensch-Tier sein kann. Welche Gefühlsregungen sind euch besonders aufgefallen? Carolin Richter: Die Vertrautheit, die binnen kurzer Zeit zwischen Mensch und Tier ensteht, ist deutlich spürbar. Darüber hinaus zeigt sich auf beiden Seiten - auch bei den Tieren - eine gewisse Zuneigung. An dem Lächeln auf den Fotografien lässt sich erkennen, wie glücklich und fasziniert unsere „Foto-Modelle“ waren. Wir haben die Personen vor dem Fotografieren immer nur kurz angeleitet - die Momente, die wir letztlich einfangen konnten, sind kein bisschen konstruiert, sondern spontan entstanden. Wo ist die Ausstellung jetzt zu sehen? Lisa-Anna Wimmer: Wir haben die Bilder exklusiv für unser Praxis IIIProjekt gemacht. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wollen wir daraus keine Wanderausstellung machen. Ein paar schöne Fotos hängen wir im Krümelhof auf. Lieben Dank für das Gespräch! „Der stolze und strahlende Ausdruck auf dem Gesicht eines Menschen – vor allem eines Kindes – bei einem positiven „feedback“ der Tiere spiegelt zumindest in Ansätzen wider, welche Wirkung diese Art der Interaktion unter anderem auf das Wohlbefinden, das eigene Selbstkonzept, authentisches Verhalten und auf das seelische Erleben eines Menschen hat bzw. haben kann.“ (Handbuch der Tiergestützten Intervention S. 25) 14 April 2013 „Michael – das Leben ist wunderschööön!“ Studierende der KSFH inszenieren und führen Kindermusical vor mehr als 260 Schülern der Grundschule in der Kirchenstraße auf Michael, der Mäuserich, lebt im Wald - gemeinsam mit seinen lieben Freunden. Trotzdem fühlt er sich einsam und alleine. Eines Morgens entdeckt er eine Mäuse-Dame, die sich im Wald verirrt hat und nun erschöpft vor seinem Mäusebau schläft. Michael ist ganz begeistert und beschließt, sie zu überreden, mit ihm dorthin zu ziehen, wo sie ursprünglich herkommt: in die große Stadt. Ein buntes Abenteuer beginnt ... Studierende der KSFH führten am 16. Januar in der Campuskirche ein Musical auf, das die kleinen Besucher aus der naheliegenden Grundschule in seinen Bann zog. Das „Kindermäusical“, das die Autorin Marie Luise Birkner (ehemalige KSFH-Studentin) ursprünglich als interaktives PlaybackTheater für Kinder geschrieben hat, wurde unter Leitung von Susanna Filesch neu inszeniert: Anstelle von Kindern übernahmen Studierende unserer Hochschule die zu besetzenden Rollen. Dafür saßen im Publikum mehr als 260 Kinder, die gemeinsam mit der Schulrektorin Ursula Veitleder zur Aufführung eingeladen waren. Einen Grund für den Rollenwechsel sieht Frau Filesch in der Sensibilisierung: „Durch die eigene Umsetzung erhalten die Studierenden einen tiefgehenden Einblick in die Projektarbeit mit Kindern. Sie sind gefordert, sich in deren Lage zu versetzen.“ Den Kindern gelang es an dem Tag jedenfalls, sich in die Situation von Mäuserich Michael zu versetzen. Ob Handlung, Musik (Baladen, Blues, Hip Hop, Reggae, Pop von Komponist Andreas Schmidt-Hoensdorf), das selbstgestaltete Bühnenbild oder eigens ausgesuchte Kostüme: Die Inszenierung war tatsächlich wunderschööön! 15 April 2013 Erste Klausurtagung & Zukunftswerkstatt des „Jungen DBSH“ in Magdeburg Zunehmend prekäre Beschäftigungsverhältnisse und die Befristung von Stellen sind Probleme, die junge AkteurInnen der Sozialen Arbeit unmittelbar betreffen. Um diesen aktuellen Problemlagen zu begegnen, hat sich innerhalb des DBSH nun der Junge DBSH (JDBSH) formiert, dessen Anliegen es ist, die Interessen von Studierenden und jungen Berufstätigen stärker innerhalb des DBSH und nach außen hin zu vertreten. Vom 23. bis 25. November waren 15 junge DBSHler aus acht Bundesländern auf der ersten Klausurtagung des JDBSH zu Gast in Magdeburg, um sich über aktuelle Belange auszutauschen, die eigene Position innerhalb des Berufsverbandes zu reflektieren und Planungen für das kommende Jahr vorzunehmen. Die beiden KSFH-Studentinnen und JDBSH-Mitglieder Eva-Maria Bauer und Nadja Khan berichten über das erste Zusammentreffen. In der vorderen Reihe mit dabei: Nadja Khan (2. v. l.) und Eva-Maria Bauer (3. v. r.) Bereits am Freitagabend wurde beim gemütlichen Kennenlernen deutlich, wie bereichernd das Wochenende für alle Beteiligten werden sollte. Unter den TeilnehmerInnen, die aus unterschiedlichen Kontexten und Bundesländern zusammengekommen waren, fand schnell ein intensiver Erfahrungsaustausch über die eigene Arbeit in Hochschule, Praxis und Berufsverband statt. Besonders erfreulich war, dass auf Einladung des gastgebenden Landesverbands SachsenAnhalt auch Studierende und ein Professor der Hochschule Magdeburg-Stendal dabei waren und den JDBSH an dem Abend ganz informell kennenlernten. Zukunftswerkstatt zu den drei JDBSH-Säulen Am Samstag begann der thematische Teil der Tagung mit einem einführenden Input zum Jungen DBSH. Tobias Zinser, der vom Bundesvorstand Beauftragte für den JDBSH, machte deutlich, dass dieser sich als Interessensgruppe für Studierende und junge PraktikerInnen innerhalb des DBSH versteht und deren Anliegen stärker in die Arbeit des Berufsverbandes hineintragen möchte. Des Weiteren berichtete er über den aktuellen Stand der Arbeitsschwerpunkte, die an diesem Wochenende weitergeführt werden sollten. Er stellte die drei Säulen des JDBSH – Studium/Hochschularbeit, Berufseinstieg und Innovation in Verbands- und Fachpolitik – vor und erläuterte deren Inhalte. Es folgte ein Vortrag des Münchners Christian Lohwasser, der als Vertreter der AG Ethik zum Thema „Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“ referierte und die Bedeutung einer gemeinsamen ethischen Basis für die Entwicklung der Profession hervorhob. Anschließend fand eine Zukunftswerkstatt zu den drei Säulen des JDBSH statt, in deren Verlauf Kleingruppen Ideen zu den thematischen Blöcken erarbeiteten und konkrete Handlungsvorschläge für 2013 entwickelten. So soll ein Leitfaden für die DBSH-Werbung an Hochschulen erarbeitet und allen MultiplikatorInnen zur Verfügung gestellt werden. Es ist geplant, die vorhandene Broschüre für BerufseinsteigerInnen zu überarbeiten und die Vernetzung innerhalb des DBSH und mit externen Gruppen und Bündnissen zu verbessern. Zum Abschluss dieses intensiven Arbeitstages zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Seinen Ausklang fand der KlausurTag bei einer Nachtwächterstadtführung, bei der den JDBSHlern das historische Magdeburg mit so manch humorvoller Anekdote nähergebracht wurde. Relevantes Thema: Die Vernetzung auf europäischer Ebene Am Sonntag berichtete die Beauftragte für internationale Vernetzung des JDBSH, Marie Niermann, von der „2. Joint World Conference on Social Work and Social Development“, an der sie im Juli diesen Jahres in Stockholm für den JDBSH teilnahm. Sie skizzierte die Tagungsinhalte zu den Themen Menschenrechte, soziale Gleichheit, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung sowie globale und soziale Transformationen und berichtete von ihren Dialogen mit Studierenden aus Afrika, den USA und China. Die Relevanz einer globalen Initiative der Sozialen Arbeit auch für die Situation in den einzelnen Nationen zeigte sich im weiteren Verlauf des Berichts: Marie Niermann zeigte den gemeinsamen Bezugsrahmen der Sozialen Arbeit in Europa auf und stellte na16 April 2013 tionale Charakteristika am Beispiel der Entwicklungen von Profession und Disziplin in Tschechien, in der Slowakei, Großbritannien und Finnland heraus. So wurde deutlich, dass eine europäische Vernetzung erfolgreich wird, wenn nationale Besonderheiten im Umgang mit ähnlichen Problemen identifiziert werden. Die anschließende Diskussion machte deutlich, wie interessant der Blick in andere Länder für die TeilnehmerInnen war und ergänzte den Vortrag auf bereichernde Weise. Abschließend erfolgten eine Bündelung der Tagungsergebnisse sowie verbindliche Absprachen der Weiterarbeit an den vereinbarten Themen. Die nächste Tagung des JDBSH wird Mitte des Jahres stattfinden – bereits im November war die Vorfreude auf das erneute Treffen unter den TeilnehmerInnen spürbar. Der Abschied fand mit großer Zuversicht statt, dass trotz räumlicher Entfernung gemeinsam an den ausgearbeiteten Themen weitergearbeitet wird. Beitrag: Eva-Maria Bauer und Nadja Khan Praxis III-Projekt: Borderline Europe – EU versus Menschenrechte Informationsveranstaltung zum Thema Flucht an EU-Außengrenzen in Benediktbeuern Im Rahmen seines Praxis III-Projekts „Borderline Europe – EU versus Menschenrechte“, das von Prof. Dr. P. Bernhard Vondrasek betreut wird, veranstaltete der Student David Loetzner am 19.3.2013 eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Flucht an der EU-Außengrenze. Als Redner sprach der Diplommathematiker Bernd Kasparek, einer der Gründungsmitglieder von bordermonitoring.eu, einem gemeinnützigen Verein, der sich mit den Politiken und Praktiken an der EU-Außengrenze beschäftigt – und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit über die missliche Lage von Flüchtlingen und Migranten informiert, die manchmal über Jahre in Grenzgebieten verweilen müssen, bevor sie wieder abgeschoben werden oder – schlimmstenfalls, dennoch nicht selten – ihr Leben verlieren. David Loetzner, Studierender an der KSFH und Initiator der Veranstaltung In den vergangenen Jahren waren es weit über 15.000 Menschen, die auf ihrer Flucht im Mittelmeerraum ums Leben kamen. Die Zahlen sind alamierend, trotzdem greifen die Medien dieses brisante Thema nur am Rande auf, geben hin und wieder Zahlen von Flüchtlingstoten bekannt, klären aber nicht über die Hintergründe auf. „Ich lese regelmäßig Zeitung, höre die Nachrichten – und nachdem mir erst kürzlich wieder ein Abriss über die erbämlichen Zustände im Internierungslager der italienischen Insel Lampedusa auffiel, stellte sich mir die Frage, warum die Medien nicht tiefer in die Recherche einsteigen. Warum bleibt die Berichtserstattung zumeist an der Oberfläche? Mit meiner Informationsveranstaltung wollte ich einen Beitrag zur Aufklärung und auch dazu leisten, das wir dieses Thema - das uns als EU-Bürger und Menschen unmittelbar betrifft – stärker priorisieren“, erklärt David Loetzner. Bernd Kasparek, der sich schon viele Jahre in diesem Bereich engagiert und darin promoviert, zeichnete ein umfassendes Bild über die Herkunft der Flüchtlinge, über ihre Motive, ihre Wege. Die meisten Flüchtlinge, die gerne nach Europa einreisen würden, sind aus Krisengebieten wie Afghanistan, aus dem Irak, aus Somalia (und aus Afrika generell) und aus Südamerika. Er gab darüber hinaus einen Überblick zu den rechtlichen Belangen, sprach über die Entstehung einer derartigen EU-Außengrenze durch Abschaffung der Binnengrenzen (Schengener Abkommen) und über die (fragwürdige) Position von Frontex, einer Agentur mit Sitz in Warschau, die den Grenzschutz und die operative Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten koordiniert. In der abschließenden Diskussion stellte sich die Frage, ob Flüchtlinge und Migranten nicht auch in der Hoffnung auf Glück und ein besseres Leben in ein anderes Land einreisen dürfen. Müssen es politische Motive sein, die zur Flucht aus der eigenen Heimat veranlassen? Bernd Kasparek, Referent und Gründungsmitglied von bordermonitoring.eu 17 April 2013 Über den Zusammenhang von Papier und Qualität Ein studentisches Projekt der KSFH in Kooperation mit der Münchner Heimaufsicht Seit vielen Jahren wird nun die Debatte zum Thema Entbürokratisierung in der Pflege geführt, und sie scheint kein Ende zu nehmen. Doch warum muss überhaupt in Einrichtungen der Altenhilfe dokumentiert werden? Und welche Handlungsempfehlungen lassen sich formulieren, die als Grundlage für eine Entbürokratisierung Verwendung finden können, dabei aber professionelle Ansprüche sowie gesetzliche Anforderungen nicht außer Acht lassen? Dieser Auseinandersetzung lag erneut ein auf zwei Semester angelegtes Projekt des Studiengangs Pflegemanagement der KSFH mit der Münchner Heimaufsicht zu Grunde. Begleitet wurde das Projekt von Frau Prof. Dr. Rosmarie Reinspach, Frau Prof. Dr. Constanze Giese und dem Leiter der Münchner Heimaufsicht Rüdiger Erling sowie dessen Kollegen Dominique Labouvie und Alexander Slaby. Praxisanleiter/-innentag Pflege Am 7. Dezember 2012 fand in der Aula der KSFH in München der Praxisanleiter/-innentag des Fachbereichs Pflege statt. Nach der Begrüßung durch die Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Vogt und den Dekan Prof. Dr. Johannes Kemser, widmete sich Prof. Dr. Klaus Arntz dem Thema "Lebensqualität - Kritische Anmerkungen aus ethischer Ausgehend von den Themenbereichen Ernährung, Bewegung, BeschäftiSicht". Der Professor für Philosophie gung und Behandlungspflege waren die Projektteilnehmer (Studentinnen mit Schwerpunkt Angewandte Ethik und Studenten des 6./7. Semesters des Studiengangs Pflegemanagement) an der Philosophisch-Sozialwissenzunächst angehalten, eine kritische Analyse der Dokumentationssystema- schaftlichen Fakultät der Universität tik in je einer Münchner Einrichtung der Altenhilfe durchzuführen. Hierzu in Augsburg skizzierte die unterfanden mehrere Praxisbesuche statt. Abgeschlossen wurde das Projekt mit schiedlichen Bewertungen und der Präsentation von Theorie gestützten Handlungsempfehlungen. Begriffsdefinitionen von Lebensqualität aus gesellschaftspolitischer, medizinischer, philosophischer und theologischer Sicht. Er plädierte für einen Paradigmenwechsel hin zu einer patientenorientierteren Medizin, in der die Autonomie des Betroffenen ernst genommen wird. Im Anschluss an den Vortrag und die Diskussion fanden verschiedene Workshops zu Themen wie "Leben Identifizierung von Entbürokratisierungspotentialen und leben lassen", "Die PflegequaIm Laufe des Projekts wurden immer wieder Fragen zur Notwendigkeit lität in Deutschland. Ausgezeichnet bestimmter Instrumente diskutiert, vor allem der Zusammenhang mit der Ergebnisqualität wurde dabei stets kritisch beleuchtet. Eine abschließende (?) oder eher die Frage: Was zeichKlärung aller Facetten dieser Grundfrage der Qualitätsdebatte wurde nicht net sie aus?" oder "Angehörige pflegefunden, jedoch identifizierten die Studentinnen und Studenten im Zuge ge und leben – Zukunftswerkstatt" der Auseinandersetzung eine Reihe von Entbürokratisierungspotentialen. statt – durchgeführt und organisiert von Studentinnen und Studenten So reduzierte die „Gruppe Behandlungspflege“ die Anamnese, d. h. den der Pflegepädagogik und des PfleBeginn des Pflegeprozesses von 13 Feldern der AEDL-Systematik auf vier gemanagements. Felder, die einer eigens hierfür entwickelten Ordnung folgen. Das Thema Biografiearbeit stellte für die „Gruppe Beschäftigung“ ein Optimierungsfeld dar, welches in der Praxis durch übertriebene Dokumentation geprägt ist. Auf den kaum belegbaren Nutzen diverser Assessmentinstrumente (u. a. zur Sturz- und Dekubitusgefahr) verwies die „Gruppe Bewegung“, Save-the-date: Der nächste während die „Gruppe Ernährung“ einen Appell in Richtung Prüfinstanzen Pflegeanleiter/-innentag vom formulierte, deren Fokus sich zu vorschnell auf Unterlagen ausrichtet und Fachbereich Soziale Arbeit dabei die individuelle Situation des Menschen vernachlässigt. Im Zuge des findet am 14. Mai 2013 in Projektes wurde jedoch ebenfalls deutlich, dass letzteres Phänomen ebenMünchen statt. falls durch eine Reihe weiterer Anspruchsgruppen ausgelöst werden kann (Management, Ärzte etc.). Der nach wie vor bestehende Handlungsbedarf ist also vielschichtiger Natur. Beitrag: Rüdiger Erling 18 April 2013 Reisen bildet! Students on Tour im Wintersemester 2012/13 an der Abteilung Benediktbeuern dem Titel Social Policies in Europe, an dem Studierende aus verschiedenen europäischen Ländern, aber auch aus Afrika und Lateinamerika teilnahmen. Unterschiedliche Themenkomplexe wie Research in SoDie Teilnehmer der Studienreise nach London Martina Sumser mit Maria Morton, der Leiterin des cial Work, Welfare state in compaLiz Atkinson Children‘s Centre, Brixton rison, Social Citizenship, Integration renden, neben der intensiven Ausei- and migration policy, Globalization Das Modul 1.4 Soziale Arbeit im nandersetzung mit der Sozialpolitik and the welfare state und Sexology nationalen und internationalen as a Profession gaben einen umfasKontext sieht explizit Länderstudien und der Rolle der Sozialen Arbeit senden Einblick in die „europäische in Schweden, auch einen Einblick und Studienreisen vor, um StudieWelt der Sozialen Arbeit“. in das dänische Sozialstaatssystem. renden unter anderem Einblicke Somit wurde das „skandinavische in professionstheoretische und Wohlfahrtssystem“ für die Studie-politische Grundlagen der SoziEin voller Erfolg! renden nicht nur theoretisch-geistig Die Rückmeldungen der Studiealen Arbeit im europäischen und veranschaulicht, sondern sehr kon- renden zu den drei Hochschulaninternationalen Kontext zu geben. kret und gegenständlich greifbar. An der Abteilung Benediktbeuern geboten ermutigten die Verantnahmen 50 Studierende an drei wortlichen, Studienreisen bzw. unterschiedlichen Projektreisen teil London vergleichbare Lehrangebote auch und konnten somit einen tieferen Die zweite Studienreise führte die im kommenden Wintersemester Einblick in das Feld der Sozialen Studierenden eine Woche lang in anzubieten - und sogar noch weiter Arbeit in Schweden und Großbridie britische Hauptstadt, nach Lonauszubauen und zu optimieren. tannien bekommen. don. Im Vergleich zu Schweden, einem Land mit einem sehr dichten Lund in Schweden Sozialsystem, stellten sich die Lage Die erste Studienreise führte Ende und der Kontext, in dem sich die SoOktober 2012 nach Lund in Südziale Arbeit behauptet, sehr konträr schweden. Durch einen ehemaligen dar. Inhaltlich beschäftigten sich Studenten der Abteilung Benediktdie Studentinnen und Studenten beuern, der mittlerweile Leiter der ausführlich mit dem Sozial- und JuProf. Dr. Luise Behringer und Martina Sumser mit Tai Bo, einer Mitarbeiterin und Gemeindepsychologin des Tavistock Centre Jugendhilfe in der Stadt Lund ist, gendwohlfahrtssystem in Großbrikonnten die Studierenden einen tannien sowie mit der Geschichte Von Anfang an international umfassenden Einblick in das schwe- und den aktuellen Entwicklungen Soziale Arbeit lebt vom Austausch dische Sozial- und Jugendhilfesydes Psychiatriewesens. Auch setzten und von der permanenten Reflexion stem erhalten. Schwerpunkte sie sich intensiv mit dem Gesundder eigenen Standpunkte. Sie war waren: heitswesen, der Armutsproblematik schon von Beginn ihrer Professions• eine Einrichtung im Bereich und der Wohnungslosenhilfe in der geschichte international angelegt. der Kindeswohlgefährdung Millionenmetropole auseinander. Internationalität ist daher nicht („Barnahus“ – Krisenzentrum Konkret besuchten die Studierenden etwa ein neues Phänomen unserer bei Kindesmissbrauch) folgende Einrichtungen: Profession und Disziplin, sondern • die intensive Auseinanderset• Tavistock Centre die Wiedergewinnung einer zwizung mit dem schwedischen • Liz Atkinson Children‘s Centre schenzeitlich verlorenen Dimension. Modell der Pflegefamilien Brixton Man denke zum Beispiel nur an • Projekte im Bereich der ambu• Kingsely Hall und die die internationale Konferenz für lanten Jugendhilfe Organisation deep:black Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik • eine stationäre Einrichtung für • Richmond Fellowship 1928 in Paris mit über 5.000 Teilerwachsene Drogenabhängige nehmerInnen aus 42 Ländern. Denn und eine Beratungsstelle für Malmö in Schweden „erst der Vergleich öffnet die Aujugendliche Drogenkonsumen- Fünf weitere Studierende besuchten gen, und aus Büchern ist das nicht tInnen vom 19. Februar bis 2. März 2013 zu lernen“ (Salomon, Alice (1928): Durch einen eintägigen Aufenthalt ein internationales Seminar an der Ausgewählte Schriften, Band 3: in Kopenhagen erhielten die Studie- Universität Malmö/Schweden mit 1919-1948, Neuwied 2003, S. 399). Beitrag: Prof. P. Dr. Bernhard Vondrasek 19 April 2013 Erasmus-Mobilität Sommersemester 2013 Outgoings: KSFH-Studierende an europäischen Partner-Universitäten Studium (innerhalb Europas) • Stockholm: Sophie Tesch (Soziale Arbeit München) Katharina Räuber (Soziale Arbeit München) Roma Mahrla (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • Kopenhagen: Patricia Tuma (Soziale Arbeit München) Sabine Daxenberger (Soziale Arbeit München) • Barcelona: Alexandra Mair (Soziale Arbeit München) • Verona: Elisa Heissler (Soziale Arbeit München) Kathrin Kübler (Soziale Arbeit München) Bärbel Auer (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • Granada: Katharina Kohlmeier (Soziale Arbeit München) Maria Schredl (Soziale Arbeit München) • Ankara: Ruby Brinza (Soziale Arbeit München) Theresa Blaschek (Soziale Arbeit München) • Zagreb: Carmen Glocker (Soziale Arbeit München) Praxis II (innerhalb Europas) • Ungarn: Meinrad Kibili (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • Malta: Nikolaus Kuen (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • Lisa Löffler (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • Barcelona: Laura Eckmann (Soziale Arbeit München) • Straßburg: Eva Brenner (Soziale Arbeit München) Elisabeth Jocher (Soziale Arbeit München) • Schweden: Franziska Pretzer (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • Türkei: Silvia Dettenrieder (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • UK: Andrea Zimmermann (Soziale Arbeit Benediktbeuern) Fabian Böck (Soziale Arbeit Benediktbeuern) Praxis II Außereuropa • Südafrika: Charlotte Klute (Soziale Arbeit Benediktbeuern) Bleis (Soziale Arbeit Benediktbeuern) Sara Baur (Soziale Arbeit Benediktbeuern) • Indien: Bianca Eder (Soziale Arbeit München) UNHCR Outgoings • Istanbul/Türkei: Ruby Brinza • San Jose/Costa Rica: Judith Wagner • Kampala/Uganda: Veronika Pfleger (alle drei Studentinnen sind im MA Community Organising eingeschrieben) Incomings: Erasmus-Studierende an der KSFH • Mailand: • Salerno: • Ankara: Sara Jukic (BA Soziale Arbeit) Susanna Robertazzi (BA Soziale Arbeit) Turken Caglar (Doktorandin) 20 April 2013 20 Jahre FOCO Fachtag für Community Organizing an der KSFH Anlässlich des 20. Jubiläums von FOCO e.V. fand am 1. März 2013 der Fachtag Forward to the Roots – Stand und Perspektiven von Community Organizing in Deutschland in der Aula der Katholischen Stiftungsfachhochschule (KSFH) statt. Der Verein verbreitet seit 1993 Theorie und Praxis des Community Organizing (CO) in Deutschland. Bei dem aus den USA stammenden Ansatz geht es darum, Menschen in so genannten Bürgerorganisationen zusammen zu bringen, damit sie dort für ihre eigenen Interessen eintreten und eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen durchsetzen können. So wie in der CO-Praxis eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure aufeinandertreffen, so bestand auch das Publikum des Fachtags aus einer bunten Mischung an Interessierten-Gruppen: darunter rund 80 Studierende, Fachkräfte, Aktivisten und anderweitig Interessierten. Zu Beginn stimmten Grußworte vom KSFH-Präsidenten Prof. Dr. Egon Endres und Rudolf Stummvoll, dem Leiter des Münchener Amtes für Wohnen und Migration, die TeilnehmerInnen auf den Fachtag ein. Am Vormittag wurde die Entwicklung von CO in Deutschland in Vorträgen von Prof. Lothar Stock (Leipzig) und Prof. em Dieter Oelschlägel (Duisburg) dargestellt. Hervorgehoben wurden von beiden Rednern die Bedeutung und der Stellenwert von Community Organizing in der Praxis der Zivilgesellschaft, in der Politik, aber auch in der Wissenschaft. Dr. Walter Häcker (Winterbach) ergänzte dies mit aktuellen Beispielen aus Projekte in Rumänien und Moldawien, die von FOCO beraten werden. In Bukarest z. B. setzte sich eine Community Organisation erfolgreich für einen Familienpark und einen Spielplatz ein - in Cantemir, Moldawien, setzte eine Organisation die Sanierung der Cafeteria einer Grundschule sowie die Verbesserung der Müllabfuhr durch. Im Anschluss daran boten öffentliche Interviews mit Aktivisten und den Gründern des Vereins Einblicke in die Praxis und zeigten die Bandbreite der Erfahrungen auf. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Podium, das mit Vertreterinnen und Vertretern aus Gewerkschaft, Wissenschaft und Praxis besetzt war, wobei Kernfragen des CO unter reger Beteiligung des Publikums diskutiert wurden. Forderungen nach Community Organizing in Curriculum der Universitäten und nach der Finanzierung von professionellen Organizern in Kommunen wurden im Plenum und im Podium klar dargestellt. Hester Butterfield, FOCO Vorsitzende, Dozentin an der KSFH und Hauptorganisatorin des Fachtags sagte abschließend: „Wir blicken auf eine sehr positive 20jährige Geschichte - durch die heutige Jubiläumsfeier haben wir zudem neue Anstöße erhalten. Besonders erfreulich war die Beteiligung von Mitgliedern einer neuen Organisationsinitiative in einer Siedlung im Münchner Stadtteil Laim, die im letzten Jahr mit einer aktivierenden Befragung eines GWA-Seminars der KSFH angefangen hat. Sie berichteten über ihr vorrangiges Ziel, sich für menschenwürdiges Wohnen und bezahlbare Mieten einzusetzen und sich durch Zusammenschlüsse mit anderen Organisationen zu stärken.“ Beitrag: Hester Butterfield v. l.: FOCO Vorstandmitglieder Hester Butterfield, München und Sven Gramstadt, Berlin Podium v. l.: Susanne Kim, IG Metall; Katrin Muckenfuss, Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit; Dr. Leo Penta, DICO; Grit Schneider, REGSAM; Prof. Dr. Andreas Schwarz, KSFH; Prof. Dr. Carsten Müller, FOCO und HS Emden; Hanns-Jörg Sippel, Stiftung Mitarbeit; Dr. Peter Szynka, FOCO 21 April 2013 Präsentation einer neuen Studie des IF zum Thema „Eltern – Lehrer – Schulerfolg: Wahrnehmungen und Erfahrungen im Schulalltag von Eltern und Lehrern“ in Berlin elle Schulkultur sogar als Katalysator, der die bestehenden Unterschiede zwischen den sozialen Schichten und Milieus festigt und sogar noch verstärkt. Denn Bildung ist für Eltern nicht nur aus der Oberschicht, sondern auch aus den Milieus in der Mitte der Gesellschaft ein zentrales Vehikel und Mittel der sozialen Distinktion gegenüber Eltern und Kindern aus Milieus am unteren Rand der Gesellschaft. Denn selbst wenn Eltern der sozialen Unterschicht ihren Kindern eine bessere Zukunft durch Bildung ermöglichen wollten: sie haben deutlich weniger Ressourcen und damit Möglichkeiten Am 25.2.2013 stellten Katja Wippermann M.A. und Prof. Dr. Carsten Wippermann eine neue Studie des IF als Eltern der Mittel- oder Oberschicht, die ihre Kinder entweder selbst unterstützen (durch „Coaching“ am zum Thema Schulerfolg der Presse vor. Die sozialwisNachmittag) oder die Nachhilfe oder gar eine Privatsenschaftliche Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schule finanzieren können. sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung geht der Frage Nicht verwunderlich ist, dass sich die Mehrheit der Elnach, wie Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder wahrtern durch die Schule belastet fühlt. Dies gilt für Eltern nehmen, ob und wie sie sich beteiligen, wie sie ihre Beziehung/Kommunikation zu Lehrern und zur Schule aller Milieus und auch für diejenigen mit Migrationsgestalten und wie sich diese Schulkultur auf die Fami- hintergrund. Schule und Schulleistungen sind zu einem dominanten Thema in den Familien geworden, und lie und die Berufsperspektive von Frauen auswirkt. das Familienleben wird aus Sicht der Eltern durch die Schule und den gestiegenen Leistungsdruck (vor allem Herzstück der Untersuchung sind über 255 Einzelam Gymnasium) nachhaltig geprägt. interviews, die das Team Katja Wippermann, Carsten Wippermann und Andreas Kirchner 2011 und 2012 Perfekte Medienresonanz: mit Lehrerinnen und Lehrern sowie mit Müttern und Bereits im Vorfeld der Pressekonferenz berichtete die Vätern aus allen sozialen Milieus mit und ohne MigraWelt am Sonntag exklusiv über die Ergebnisse der tionshintergrund durchführte. Darüber hinaus wurStudie auf der Titelseite sowie im Politikteil. Erfreulich den aktuelle Daten des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes ausgewertet sowie eine Repräsentativbe- ist auch die Resonanz der Presse im Nachgang: Unter anderem berichteten der Tagesspiegel, die Wirtschaftsfragung von 2.788 Eltern und 623 Lehrern. Die qualiwoche, das Handelsblatt, die Berliner Morgenpost über tativen und quantitativen Daten wurden geschlechterdie Studie. RTL machte das Thema „Schulerfolg“ mit und milieudifferenziert analysiert. einem kurzen Interview mit Katja Wippermann zum Thema der Mittagsnachrichten am 26.2.2013. Zentrale Ergebnisse der 400-seitigen Studie: Beitrag: Katja Wippermann Das Thema Bildung ist in der Gesellschaft angekommen. Für die Mehrheit der Eltern gilt Bildung mehr Das Buch zur Studie von Katja denn je als zentraler Schlüssel für den Lebenserfolg Wippermann, Carsten Wipperihrer Kinder. Ihnen ist die Bedeutung der Bildung ihrer mann und Andreas Kirchner Kinder für den späteren Lebens- und Berufsweg ebenist im Verlag Lucius&Lucius, so bewusst wie die Tendenz zur Höherqualifizierung. Daher heißt es für viele: für das eigene Kind mindeStuttgart, erschienen (ISBN stens die Realschule, besser noch das Gymnasium. 978-3-8282-0577-2, 34,90 €) und Und: Mehr als früher fühlen sich Eltern heute für den kann in beiden KSFH-Bibliotheken Schulerfolg ihrer Kinder selbst verantwortlich. Für den ausgeliehen werden. Schulerfolg muss das Kind mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen durch die Eltern unterstützt werden: das macht heute gute Elternschaft aus! Die Tatsache, dass Schulerfolg heute immer mehr von den Eltern abhängt, führt zur Aushöhlung des Prinzips der Chancengleichheit. Denn tatsächlich wirkt die aktu22 April 2013 Nicht mit dir und nicht ohne dich? Erweitere Deine Möglichkeiten! Grundlagen und Methoden des Biografischen Coachings Am IF fand in den Monaten von Juli 2012 bis Januar 2013 eine dreiteilige Weiterbildung unter der Leitung von Dr. Hubert Klingenberger und Brigitte KrecanKirchbichler, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Supervisorin und Trainerin für Biografiearbeit, statt. An den Lerngruppen nahmen 10 aktive und praxiserfahrene Berater/innen und Coaches teil. Die Inhalte der Weiterbildung lehnten sich stark an die Erfahrungen und das Wissen an, das die Teilnehmer aus ihrem Berufsalltag mitbrachten. Inputs und Übungen aus der Biografiearbeit, kombiniert mit Live-Coaching-Sequenzen und Reflexionen in kleinen Hausarbeiten, bildeten das didaktische Gerüst und eröffneten einen Möglichkeitsraum für fachliches und persönliches, biografisches Lernen. Zum Begriff der Biografiearbeit Um Menschen vor, während und nach Lebenswenden spezifisch begleiten zu können, stellt die Biografiearbeit eine Handlungskonzeption zur Verfügung, die den eigenen Ansatz der Berater/innen/Coaches erweitert. Der ressourcenorientierte Blick in die persönliche Vergangenheit und das gemeinsame Suchen nach Kompetenzen, Potenzialen und Erfolgen lässt Coachees/die Beratung Suchende Orientierung und Ermutigung im eigenen Leben finden. Am 15. und 16.2.2013 fand an der KSFH in München die interdisziplinäre und internationale Tagung mit dem Titel „Nicht mit dir und nicht ohne dich? Zum Verhältnis zwischen Theorie, Wissenschaft und Praxis in professionellen Feldern“ statt. Der rege und inspirierende Austausch zwischen den ReferentInnen - darunter Prof. Dr. Rainer Schützeichel und Prof. Dr. Peter Sommerfeld - und den TeilnehmerInnen führte zur Entwicklung von Kooperationen über die unterschiedlichen Professionen und Ländergrenzen hinweg. Neben der Charakteristik professionellen Wissens sowie wechselseitigen Repräsentationen unterschiedlicher Wissensformen wurde vor allem darüber diskutiert, wie der Transfer von Wissen zwischen Wissenschaft und Praxis und innerhalb der Hochschullehre gestaltet werden kann. Einerseits wurden die Herausforderungen und Fallstricke beleuchtet, andererseits auch Meilensteine des Wissensaustausches hervorgehoben. Dadurch gelang es im Rahmen der Tagung, Gegensätze und Unvereinbarkeiten zwischen Wissenschaft und Praxis aufzubrechen und Handlungsmöglichkeiten zu modellieren. Die konstruktive Arbeitsatmosphäre ermöglichte allen Anwesenden, neue Ideen und Impulse für die eigene Handlungspraxis und den eigenen Arbeitsalltag mitzunehmen. Somit können wir auf eine rundum gelungene Tagung zurückblicken. Die Abschlussevaluation zeigte, dass die Teilnehmer zufrieden waren und der Praxisbezug der Weiterbildung hoch eingestuft wurde. Der nächste Durchgang findet ab dem 13. Februar 2014 statt. Ansprechpartnerin im IF: Elisabeth Finkel, elisabeth.finkel@ksfh.de. Im Beirat der KlinikClowns Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz wurde in den wissenschaftlichen Beirat der KlinikClowns Bayern e.V. - Verein zur Förderung der Betreuung und Therapie kranker Menschen e.V. berufen. Basierend auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Lachen und Humor überaus positive Auswirkungen auf den Allgemein- und Gesundheitszustand haben und Heilungsprozesse fördern, treten die Clowns in Kinderkliniken und Pflegeeinrichtungen für alte und behinderte Menschen auf. Im Gremium sind Schauspieler, Tänzer, Musiker, Professoren (u.a. Dorris Dörrie), Chefärzte, Pflegewissenschaftler und ausgebildete Clowns vertreten. „Ich freue mich über die Berufung, weil es mir am Herzen liegt, alternative und komplementäre Denkansätze in die Routinen der Praxis zu bringen. Lachen und Weinen sind zwei Seiten einer Medaille und die sind leiblich spürbar – das ist auch mein Schwerpunktthema in Lehre und Forschung.“ 23 April 2013 Fachtagung „Neues PflegeWISSEN nutzen – Aus der Hochschule für die Praxis“ logie entwickelt sein System der Philosophie in über 50 Bänden seit den 1960er Jahren. Im Kern geht es hierbei darum, die unwillkürlichen Lebenserfahrungen begrifflich zu fassen und damit das Denken be-greifbar zu In Kooperation mit der Caritas-Gemeinschaft für Pflege- machen. Seit seiner Emeritierung im Jahr 1993 arbeitet Hermann Schmitz an dieser Theorie weiter. Seine und Sozialberufe Bayern e. V. veranstaltete das IF am letzte Publikation erschien Anfang 2013 mit dem Titel 26. Februar 2013 den dritten Fachtag zum Thema Kritische Grundlegung der Mathematik im Karl Alber „Neues Pflegewissen nutzen – aus der Hochschule für Verlag. Dieses epochale Werk der Philosophie wird an die Praxis“. der Universität Rostock am Hermann Schmitz Lehrstuhl Referentinnen und Referenten aus Berlin, München, Witten/Herdecke und Fürth stellten ihre aktuellen The- für Philosophie fortgeführt. Um den Transfer in verschiedene Praxis- und Handlungsfelder kümmert sich men vor und diskutierten deren Nutzen für die Praxis. die Gesellschaft für Neue Phänomenologie (www.gnpProf. Dr. Marianne Rabe eröffnete die Tagung mit ihrem Vortrag zur Frage: „Welche Pflegenden braucht die online.de), die jährlich im April eine interdisziplinäre Pflege?“ Rainer Michael Ammende, Akademieleiter der Tagung veranstaltet. Der Titel der diesjährigen Tagung lautet: „Begriffene Erfahrung“. städtischen Kliniken München, erläuterte die derzeitige Diskussion um das neue Gesetz zur „Übertragung heilkundlicher Aufgaben“ an Pflegende und die Konse- Dem gut besuchten, öffentlichen Abendvortrag zum quenzen für Politik und Praxis. Ein pflegepraktisches Thema Leibliches Verstehen ging ein dreistündiges Thema bezog sich in diesem Jahr auf den Bereich deKolloquium voraus, bei dem Schmitz den Teilnehmentieller Erkrankungen. Herr Dipl.-Theol., BPhil. Chri- menden Rede und Antwort stand: Fragen zur Leibstian Müller-Hergl zeigte die neuen Forschungsergeblichkeit und zum leiblichen Verstehen – vor allem aus nisse in seinem Vortrag „Schreien-Lauten-disruptives den Bereichen Psychotherapie, Sport- und BewegungsVokalisieren: Konzepte, Assessments, Interventionen“ wissenschaft sowie der Pflegewissenschaft – wurden auf. lebhaft diskutiert: Das Verhältnis von Flächigkeit und In den beiden Parallelforen am Nachmittag fokussierte Räumlichkeit beim Schreibenlernen im Alphabetisieer nochmals mögliche Handlungskonzepte für „Mänrungsprozess und das Phänomen der Legasthenie; die ner mit Demenz in Institutionen: Arbeit statt Haushalt“, Sprache als Rhythmus, Bewegungssuggestion und sywährend Irene Hößl, Dipl. Krankenhausbetriebswirtin nästhetischer Charakter im Vergleich zur semantischen (VDK), mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anVermittlung; das Verhältnis von Erfahrung (als Erinnegeregt über „Chancen für Praktiker – der Wert der Errung und als Gedächtnisleistung bzw. Kompetenz) und fahrung“ diskutierte. leiblicher Intelligenz wurden ebenso erörtert, wie das Die vierte Fachtagung findet am 20.2.2014 wieder in komplexe Thema der Schmitzschen Situationstheorie der Aula der KSFH in München statt. im Kontext leiblichen Verstehens sowie der Zusammenhang von Wahrnehmen und leiblichem Verstehen. Die Gäste, die aus ganz Deutschland, der Schweiz und Holland angereist waren, bereicherten die Diskussionen mit ihren praktischen Erfahrungen aus verschiedenen Berufsfeldern. Für die KSFH war es eine große Ehre, Hermann Schmitz begrüßen zu dürfen, und das IF dankt ihm, dass er den weiten Weg von Kiel nach München auf sich genommen hat, um uns an seinem Denken partizipieren zu lassen. v. l. nach r.: Rainer Michael Ammende, Irene Hößl, Charlotte Beitrag: Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz Uzarewicz, Christian Müller-Hergl, Marianne Rabe, Maria Kober Vortrag von Prof. Dr. Hermann Schmitz: Leibliches Verstehen. An alle Interessierte an der Neuen Phänomenologie Am 8.3.2013 war Prof. Dr. Hermann Schmitz in München zu Gast beim IF. Eingeladen hatte ihn der Münchner Arbeitskreis für Neue Phänomenologie (www. neophaen.net). Der Begründer der Neuen Phänomeno- v. l. nach r.: Michael Uzarewicz, Robert Gugutzer, Charlotte Uzarewicz, Hermann Schmitz, Thomas Latka 24 April 2013 Windhauch füllt das alles nicht und gleichzeitig kämpft sie einen inneren Kampf, ob sie sich von all dem lösen und sich weiter entwickeln will oder nicht. Sie kämpft mit ihrem Gewissen, ihrer „Ruferin“, und macht sich schließlich auf, die zerfahrene Menschenhöhle zu verlassen, um in die Höhe zu gelangen, hin zum Licht. Als ADA wieder in die Höhle zurückkehrt, will sie die Anderen von der wirklichen Welt überzeugen. Dabei erfährt sie das Schicksal, das Platon in seinem Gleichnis beschreibt. „Theater im Advent“ war das AusSie wird ausgelacht und verspottet. gangsmotiv und als eine zentrale Inspirationsquelle des Theaterstücks In WINDHAUCH sind jedoch nicht alle Ohren taub, es gibt neben ADA diente Platons Höhlengleichnis: noch eine weitere Suchende, die „Stelle dir die Menschen vor in einem unterirdischen, höhlenartigen andere in ihren Bann zieht, weil sie Raum...in dieser Höhle leben sie von von Hoffnung spricht. Kindheit an gefesselt...aus weiter Ferne leuchtet von oben her das Licht eines Feuers, zwischen diesem Licht und den Gefesselten führt ein Weg in die Höhe...“ Mit der Theateraufführung „Windhauch“ stellten 18 Studierende im Rahmen des Moduls Kultur-Ästhetik-Medien und im Rahmen der Theologischen Zusatzausbildung im Bereich Spiritualität ihre Semesterarbeit dem Publikum vor. Das Projekt erfolgte in Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG). Aufgeführt wurde das Stück am 19.12.2013 in der Campuskirche. Ausdruck dieser Menschenhöhle im Stück ist eine friedensbewegte WG auf der einen Seite, die durch mehr oder weniger Etablierte, Erfolgreiche, Leistungsträger, Konsumsüchtige und Individualisten auf der anderen Seite argwöhnisch beobachtet und attackiert wird. Dort, wo die Friedensaktivisten eine bessere Welt einfordern, wollen die anderen, dass alles so bleibt wie es ist. Ein Hin und Her eröffnet sich zwischen den beiden Gruppen – WINDHAUCH, wie es im biblischen Buch Kohelet heißt – verbunden mit Ambivalenzen, gegenseitigen Verführungen und zutiefst menschlichen Reaktionen auf beiden Seiten. ADA, eine WG-Bewohnerin, er- gewählt und ausgestaltet. Aufgabe der Leitung war es, den Roten Faden des Stücks zu kreieren, die Inszenierung voranzubringen und die SpielerInnen im Schauspiel zu unterstützen. Begleitet durch P. Rainer Reitmaier und Veronika GüldnerZierer von der Katholischen Hochschulgemeinde erfolgten reflexive Einheiten über das Stück, die individuellen Entwicklungen der Teilnehmer, ihre Beobachtungen, Befindlichkeiten und Befürchtungen wie auch hinsichtlich der Frage, was das Stück mit der Thematik des Advent gemeinsam hat. Insgesamt kennzeichnete sich die Inszenierung durch einen postdramatischen Stil. Es wurde intertextuell gearbeitet, u. a. mit Auszügen aus Platons Höhlengleichnis, aus dem biblischen Buch Kohelet und Schillers Gedicht „Hoffnung“. Umgesetzt wurde das Ganze mit Elementen des Bewegungs-, Sprechund Musiktheaters. Die erfolgreiche Aufführung und die anschließende Einkehr in der KHG waren eine erfüllende Abrundung einer intensiven gemeinsamen kulturästhetischen Arbeit inmitten der Vorweihnachtszeit. Grundlage der Inszenierung war ein Rahmenkonzept der Leitung. Die Studierenden wurden aktiv in die Ausgestaltung einbezogen. Herausgearbeitet wurden ihre Sehnsüchte und Erwartungen in Bezug auf SINNHAUCH statt WINDHAUCH! innere und äußere Entwicklungen. „Was soll sich ändern?“ Akzente kriBeitrag: Prof. Dr. Tilly Miller stallisierten sich heraus in Bezug auf Frieden, Solidarität und Toleranz sowie Schutz der Umwelt. Daraus wurde eine Handlung kreiert, die einen theatralischen Spannungsbogen ermöglichte: Die WG hier und die Etablierten dort. Die Studierenden haben sich ihre eigenen Rollen 25 April 2013 50 Jahre II. Vatikanisches Konzil: Ein Zeitzeuge zieht Bilanz Das Jahr 2012 stand im Zeichen des 50jährigen Jubiläums der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, das vom 11. Oktober 1962 bis zum 8. Dezember 1965 stattgefunden hat. Es wurde von Papst Johannes XXIII. mit dem Auftrag zu pastoraler und ökumenischer „instauratio“ (ital., Erneuerung) einberufen. Im Rahmen des Jubiläums luden die Katholische Hochschulgemeinde und die TZ (Theologische Zusatzqualifikation) der KSFH Abteilung München den emeritierten Wiener Weihbischof Helmut Krätzl, damaliger Konzilsstenograf und Zeitzeuge, ein. Sein Vortrag fand am 10. Januar in der Campuskirche statt. In Anlehnung an seine aktuelle Buchveröffentlichung appellierte em. DDr. Helmut Krätzl an sein Publikum, „die verborgenen Schätze, das noch ungehobene Potenzial des Zweiten Vatikanischen Konzils zu heben.“ Die propagierte Öffnung gegenüber anderen Religionen, die geforderte Religionsfreiheit - all das liberale Gedankengut, das im Rahmen des Konzils zusammen getragen wurde, sei bisher nur in Teilen umgesetzt. Die notwendigen Reformbewegungen dürften nicht „von oben“ angeordnet, sondern müssten von der Basis mitgetragen werden. Er betonte, wie wichtig es dabei sei, Kinder und Jugendliche über Projektarbeit schon frühstmöglich an die Grundsätze des Konzils heranzuführen. Ein wesentlicher Aspekt sei hierbei, die Liturgie kulturangepasst und umgangssprachlich auszulegen, um dem gegenwärtigen Zeitalter - und seinen Erfordernissen - dauerhaft gerecht zu werden. Helmut Krätzl (2013): Das Konzil ein Sprung vorwärts. Ein Zeitzeuge zieht Bilanz. Tyrolia-Verlag Innsbruck, 190 Seiten. Mit Helmut Krätzl bezieht ein Augenzeuge Stellung in der aktuellen Diskussion über die Auslegung des Zweiten Vatikanischen Konzils 50 Jahre nach seinem Beginn. Hat es die katholische Lehre nur kontinuierlich weiterentwickelt oder entgegen früheren Lehraussagen auch neue Wege eingeschlagen? Für den damaligen Konzilsstenografen und emeritierten Wiener Weihbischof ist klar: Eine überwältigende Mehrheit der Konzilväter hat mutig nach vorne geblickt und die Konzilsdokumente haben, wo es notwendig war, auch frühere Aussagen des Lehramts korrigiert. Das Konziljubiläum, so Weihbischof Krätzl, möge dazu beitragen, die Texte des Konzils neu zu studieren und das bis heute ungehobene Potenzial mutig umzusetzen. Dazu liefert er in diesem Buch konkrete Hinweise und Vorschläge. Im Anschluss an seinen Vortrag moderierte Prof. Dr. Susanne Sandherr die Diskussion. Prof. Dr. Susanne Sandherr und der Gast aus Wien: Weihbischof em. DDr. Helmut Das KHG-Team: v. l. Veronika Güldner-Zierer, Timo Grünbacher, P. Rainer Reitmaier 26 April 2013 Wie kommt das Kind zu seiner Moral? Samuel Jahreiß veröffentlicht Fachartikel in der KiTa aktuell Samuel Jahreiß, Masterstudent „Angewandte Bildungswissenschaften“ an der KSFH, hat seine Hausarbeit im Rahmen des Seminars Wertebildung in der Gesellschaft bei Prof. Dr. Thomas Schuhmacher genutzt, um daraus einen Artikel für das Fachmagazin KiTa aktuell zu verfassen. Mit Erfolg! Das Magazin druckte den Beitrag in seiner Februar-Ausgabe ab. Wie und warum es zu der Veröffentlichung kam, erklärt Samuel Jahreiß im Kurzinterview. Um welches Thema ging es in Ihrer Hausarbeit bzw. in dem Artikel, den Sie veröffentlicht haben? Samuel Jahreiß: Der Artikel befasst sich mit den viel gelehrten Theorien von Jean Piaget und seinem Schüler Lawrence Kohlberg über die moralische Entwicklung von Kindern. Beide gehen davon aus, dass sich die Moral in Stufen entwickelt - laut Kohlberg prägen Kinder erst ab ihrem 9. Lebensjahr eigenständiges, moralisches Denken aus. Nach meinen Erfahrungen entwickeln Kinder schon viel früher ein moralisches Bewusstsein, deswegen bin ich den Fragen nach dem „ob“ und „wie“ im Rahmen meiner Hausarbeit auch vertieft nachgegangen. Die neuere Forschung - etwa von Gertrud Nunner-Winkler - belegt, dass Kinder bereits mit vier Jahren zu 98 Prozent wissen, was richtig und was falsch ist. Daraus leiten sich Konsequenzen für die Praxis ab. So brauchen Kinder beispielsweise einen angemessenen Spielraum für eigene Handlungsentscheidungen. Wie kamen Sie auf die Idee, sich mit dem Thema Ihrer Hausarbeit an eine Fachzeitschrift - in dem Fall die KiTa aktuell - zu wenden? Samuel Jahreiß: Ich finde es sehr schade, wenn wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse oder Rechercheergebnisse einer breiteren Leserschaft vorenthalten bleiben. Zumal ich bei meiner Hausarbeit entsprechende Handlungsempfehlungen für die Praxis ableite - und die KiTa aktuell in dem Fall eins der besten Fachmedien für mich und mein erziehungswissenschaftliches Thema ist, um meine Zielgruppe zu erreichen. Der Artikel war allerdings kein Erstlingswerk: Ich habe bereits im Rahmen eines studentischen Werkvertrags an der Hochschule München einen mehrseitigen Fachartikel verfasst. Mir macht es viel Spaß, wissenschaftliche Themen journalistisch aufzubereiten. War es schwierig, den Artikel in dem Fachmagazin zu platzieren? Samuel Jahreiß: Nein, ganz im Gegenteil. Die KiTa aktuell ist ein Fachtitel für Erzieherinnen und Erzieher. Da ich selbst Erzieher und Kindheitspädagoge bin und in diesem Feld studiumsbegleitend arbeite, zeigte sich die Redaktion entsprechend interessiert. Ich sollte mich dann lediglich an eine bestimmte Zeichenanzahl und verständlicherweise - an den Redaktionsschluss halten. Das Setzen und die Gestaltung des Layouts übernimmt die Redaktion, den Text habe ich als Worddokument abgeliefert. Aufgrund der begrenzten Textzeichen überlegte ich bereits im Vorfeld, wieviel Theorie mein Artikel braucht und erstellte eine Grobgliederung des inhaltlichen Aufbaus. Sie bewerten den Redaktionsbeitrag nicht als zusätzliche Arbeitsbelastung? Samuel Jahreiß: Für mich ist das Texten für eine Redaktion eine willkommene Abwechslung zum Schreiben von wissenschaftlichen Hausarbeiten. Die Perspektive ändert sich, weil die Zielgruppe eine andere ist - und weil sich hier wissenschaftliche Ergebnisse besonders gut mit der Praxis verbinden lassen. Zudem finde ich Veröffentlichungen im Studium durchaus wichtig und sinnvoll, um frühzeitig Erfahrungen zu sammeln. Ich kann meine Kommilitonen nur ermutigen!! Wer sich für den Artikel interessiert: Die Februar-Ausgabe der Zeitschrift KiTa aktuell liegt in der Bibliothek der KSFH aus - der Artikel von Samuel Jahreiß ist auf den Seiten 40 bis 42 abgedruckt. 27 April 2013 Zu alt für BAföG? Die Studentin Sibylle Ulbrich berichtet ... Mit Amtseinführung der neuen Bildungsministerin Johanna Wanka ist ein Thema ins Rollen gekommen, mit dem sich die Benediktbeurer Studentin Sibylle Ulbrich schon lange Zeit beschäftigt. Bislang fördert der Staat nur diejenigen, die unter 35 Jahre alt sind. Bei der Vergabe von Stipendien, so die Erfahrungen von Frau Ulbrich, gelten auch unausgesprochene Altersgrenzen. Im Folgenden berichtet sie, wie sehr sie sich - trotz aller Hürden - dafür einsetzt, dass solche Grenzen in unserem Bildungssystem aufgehoben werden. Sie haben einen Essay bei einem Bundeswettbewerb des Bundesministeriums des Inneren eingereicht. Worum geht es darin? Sibylle Ulbrich: Ich interessiere mich sehr für den Demographischen Wandel, gerade auch im Hinblick auf zukünftige Hochschulpolitik und Chancengleichheit. Der Studierenden-Wettbewerb 2012 des Bundesministeriums des Innern (BMI) zum Thema Chance Demografie: „Weniger? Älter? Na und…“ motivierte mich, einen Essay zu meinem favorisierten Thema einzureichen. Da eine Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Wandel vom Diskurs lebt, habe ich mich für eine fiktive Gesprächsrunde entschieden, zu der ich prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft wie Frau Prof. Dr. Schavan, Horst Köhler, Manfred Kremer (ehemaliger Präsident des Bundesinstitutes für Berufsbildung), Dr. Wolfgang Schäuble, Dr. Ursula von der Leyen und Valentin Ludwig Fey (Autor und Philosoph) eingeladen habe. Die Expertenrunde ist frei von mir erfunden, die aufgeführten Zitate sind alle real und belegt. Leider habe ich keinen Preis ergattert. In dem Essay spiegeln sich auch Ihre eigenen Erfahrungswerte? Sibylle Ulbrich: Einerseits propagiert unser Staat das Gemeinwohl, pocht auf Inklusion und Integration und spricht davon, wie wichtig es ist, Frauen mit Kindern den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern - anderseits scheint mir der Weg der Umsetzung noch weit. Ich selbst bin Mutter von zwei Kindern, alleinerziehend, habe Migrationshintergrund und erhalte trotzdem keine staatliche Unterstützung für mein Studium. Ich bin bereits zu alt, um BAföG zu beziehen. Bei der Beantragung eines Stipendiums bin ich mehrfach gescheitert. Die wenigsten Förderer bieten Stipendien für Menschen über 30 Jahre und selbst Stiftungen, wie etwa die Heinrich-Böll-Stiftung, die sich Migration und Integration auf die Fahnenstange schreiben, haben sich nicht für ein Einzelgespräch mit mir rückgemeldet. Sie lassen sich dennoch nicht ermutigen, ...?! Sibylle Ulbrich: Nein, ich bleibe an dem Thema dran. Erst kürzlich habe ich mich wegen der Unvereinbarkeit der Altersbeschränkung beim BAföG mit anderen Gesetzen wie der UN-Behindertenrechtskonvention und dem AGG an das Bundesverfassungsgericht gewandt, die das Thema allerdings leider als „nicht von allgemeinem Interesse“ sehen. Deswegen werde ich jetzt Klage beim Bayerischen Verwaltungsgericht einlegen. Ich lese oder höre mit Erleichterung in den Medien, dass die staatliche Ausbildungsförderung reformiert werden soll, indem die Altersgrenzen für den BAföGAnspruch künftig höher sein und zudem auch für andere Formen wie das Teilzeitstudium gelten sollen. Klar, auch heute entscheiden sich noch viele für ein Studium, das direkt an die Schulzeit anschließt. Doch der Trend, erst einmal im Berufsleben Fuß zu fassen und sich dann für ein Studium einzuschreiben, nimmt zu. Es ist längst überfällig, die Voraussetzungen anzupassen. Ein weiterer, denkbarer Weg ist das Deutschlandstipendium, bei dem sich Hochschulen Stiftungen oder sonstige Förderer suchen, die sich dann paritätisch die Kosten mit dem Staat teilen. Dieses Stipendium konzentriert sich auf Leistungen, statt unzeitgemäße Beschränkungen aufzuerlegen. Zum Weiterlesen: Der Essay von Sibylle Ulbrich findet sich unter http://www.politischebildung-schwaben.net/2012/12/ hoffentlich-wird-es-nicht-soschlimm-wie-es-schon-ist-diskurszum-demographischen-wandel/ Aktueller Studierenden-Wettbewerb des BMI: „Reformation und Toleranz: Was bedeuten Identität und Toleranz heute?“ (Einsendeschluss: 31. Mai, weitere Infos unter www.bmi.bund.de) Infos zum Deutschlandstipendium: www.deutschland-stipendium.de/ de/1684.php 28 April 2013 29 April 2013 Vorträge und Veröffentlichungen von Dozentinnen und Dozenten der KSFH Prof. Dr. Luise Behringer Veröffentlichungen: Mit Dillitzer, S.: Frühförderung. In: H. G. Homfeldt & S. B. Gahleitner (Hrsg.): Kinder und Jugendliche mit speziellem Versorgungsbedarf: Beispiele und Lösungswege für Kooperation. Weinheim und Basel 2012, S. 53-74 Vorträge: „Frühe Eltern-Kind-Interaktion“, Fortbildungen für die KOKI-Stelle Bad Tölz am 7. Mai 2012, Bad Tölz und am 26.11.2012, Wolfratshausen „Die Bedeutung der frühen Eltern-Kind-Bindung“, Festvortrag zum 5-jährigen Bestehen der Harl.e.kin-Nachsorge am Klinikum Ostallgäu, Kaufbeuren, 21.11.2012 Prof. Dr. Constanze Giese Veröffentlichungen: Den eigenen Tod sterben können. Pflege in der letzten Lebensphase. In: Pflegezeitschrift 2013, Jg. 66 Heft 1 Verschobene Koordinaten: Zeit und Zeiterleben. In: Fuchs C., Gabriel H., u.a. (Hrsg.): Palliative Geriatrie, Stuttgart 2012, S.25-31 Vorträge: „Proud to be Nurse“ - Gedanken zur Entwicklung einer selbstbewussten Pflegeidentität in der Ausbildung, Vortrag bei der gemeinsamen Fachtagung der Katholischen Berufsfachschulen für Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Katholische Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen, Regensburg, 7.3.2013 Pflegestudiengänge eines Offenen Briefes an den Gesundheitsminister, 18.10.2012 „Hürden bei der Gründung einer Pflegekammer oder die Notwendigkeit politischen Handelns“, Vortrag bei der Kooperationstagung Schön-Kliniken/KSFH München (K)eine Zukunft ohne Pflege in der Schön-Klink München-Harlaching, 15.05.2012 „Studiengang Pflege dual - ein Zukunftsmodell“, Vortrag bei der Tagung der Pflegedirektion und ihrer Stationsleitungen am Klinikum Ebersberg, 25.04.2012 „Zukunft der Altenpflegeausbildung“, Vortrag beim Ausbildungstag des Diözesancaritasverbandes München-Freising im Schloss Fürstenried, 19.04.2012 „Weiterentwicklung der Pflege“, Vortrag im Rahmen der AG Weiterentwicklung der Pflege (Thema: Pflege dual), SPD des Bayerischen Landtags, im Maximilianeum München, 26.03.2012 Prof. Dr. Andrea Kerres gemeinsam mit Katharina Lüftl (wiss. Mitarbeiterin Begleitforschung Pflege dual) Vorträge: „Praxisanleitung im Rahmen von Pflege dual – Entwicklungspotenziale aus Sicht der Begleitforschung“, Praxisanleitertag der Kliniken der LMU München, München, 13.11.2012 „Zwischenergebnisse der Begleitforschung von Pflege dual zum Lernort Pflegepraxis – Vorschläge für die Vernetzung von Hochschule und Pflegepraxis aus „Gasthaus - Organisation - Unternehmen: Lässt sich Für- Sicht der Begleitforschung“, Sitzung des Kuratoriums sorge für den Kranken wirtschaftlich „abbilden“?, Vorder KSFH, München, 22.10.2012 trag bei der internationalen Tagung zum 21. Welttag der Kranken „Dem Gutes tun der leidet“ in Eichstätt, KU Eichstätt-Ingolstadt, 8.2.2013 Prof. Dr. Tilly Miller Veröffentlichungen: „Autonomie - Selbstbestimmung - Kundenmentalität? Das Pendeln zwischen Systemen und Netzwerken: Überlegungen zu Verantwortung und Dienstleistung Eine Herausforderung für die Akteure. In: Jörg Fischer der Heilberufe. Ethik im Spannungsfeld von Autonomie / Tobias Kosellek (Hrsg.): Netzwerke und Soziale Arund Ökonomie des Patienten“, 9. Neuperlacher Sympo- beit. Theorien, Methoden, Anwendungen. Weinheim, sium Palliativmedizin und Palliativpflege, 28.11.2012 Basel, S. 287-294 Prof. Dr. Johannes Kemser Vorträge: Expertenanhörung im Bayerischen Landtag zur Errichtung einer Pflegekammer in Vertretung der Professorinnen und Professoren der bayerischen Prof. Peter Obermaier-van Deun Veröffentlichungen: Pflegiothek – Recht in der Pflege für die Aus-, Fortund Weiterbildung, Berlin 2012, Cornelsen Verlag 30 April 2013 Prof. Dr. Bernd Reuschenbach Veröffentlichungen: Editorial – Palliativmedizin oder Palliative Care. In: Pflegezeitschrift 2013, Jg. 66, Heft 1, S. 1 Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack Veröffentlichungen: Stichwort Anamnese. In: Spirtual Care - Zeitschrift für Spiritualität in den Gesundheitsberufen, 1/2013 Darmann-Finck I. & Reuschenbach B.: Entwicklungsstand der Kompetenzmessung im Berufsfeld Pflege. In: Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen (ZEFQ) 2013, http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2012.11.020 Sicherheit der medikamentösen Therapie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. In: Der Bayerische Internist 3/2013 Pflegeplanung – Schwimmflügel aus Beton oder hilfreich für die Praxis. In: Pflege in Bayern 2013, Heft 1, S. 8-9 Hinweis: Vom 12. bis 14. September 2013 findet der 47. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin in München statt. Die KSFH stellt hierfür ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und ermöglicht die Teilnahme von Pflegenden und Pflegewissenschaftlerinnen/- wissenschaftlern an der Tagung, die dieses Jahr unter dem Motto: „Komplexität in der Allgemeinmedizin“ steht. Nähere Informationen zur Tagung und zur Abstrakteinreichung: http://www.degam2013.de Prof. Dr. Franz Ruppert Vorträge: „Täter und Opfer - die Psychodynamic der Täter-OpferSpaltung“, Neuss, öffentlicher Vortrag, 11. Januar 2013 „Perpetrator and Victims - the psychodyamic of the victim-perpetrator splitting“, Oslo, öffentlicher Vortrag, 18. Januar 2013 Vorträge: „Ernährung und Ess-Störungen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“, TNF-alpha Forum München, 26.1.2013 Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz Veröffentlichungen: Über die Räumlichkeit des Sterbens. In: Becker, Heinz (Hrsg.): Zugang zu Menschen. Angewandte Philosophie in zehn Berufsfeldern. Karl Alber Verlag, Freiburg 2013 Prof. Dr. Carsten Wippermann Veröffentlichungen: Katja Wippermann, Carsten Wippermann und Andreas Kirchner (2013): Eltern - Lehrer - Schulerfolg. Wahrnehmungen und Erfahrungen im Schulalltag von Eltern und Lehrern. Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung für die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, herausgegeben von Christine Henry-Huthmacher, Elisabeth Hoffmann und Michael Borchard, Verlag Lucius&Lucius, Stuttgart Vorträge: „Das Symbiosetrauma und seine vielfältigen Auswir„Innovationsorte KiTa und Familienzentren“, Vortrag kungen“, Basel, Internationale Studiengemeinschaft für beim Kita Regionalverbund Ebersberg mit Vaterstetten, prä- und perinatale Psychologie und Medizin, 14.03.2013 31. Januar 2013 „Väter sind ganz unterschiedlich! Selbstverständnisse, Werte und Rollenbilder in verschiedenen sozialen MiliProf. Dr. Helga Schneider eus“, Vortrag bei der Katholische Erwachsenenbildung Vorträge: - Bildungswerk Frankfurt, 07.03.2013 „Elementarpädagogik im Kontext. Bildung und Erziehung für ein Leben in der Globalität“, Abendvorle„Wer sind die neuen Männer?“ Tagung der Friedsung an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin am rich Ebert Stiftung zu Männlichkeitskonstruktionen. 15.11.2012 Konferenz „Wann ist der Mann ein Mann?“ in Berlin, 15.03.2013 Prof. Dr. Thomas Schumacher Pressekonferenz zum Equal Pay Day 2013 beim DGB in Vorträge: Berlin von Prof. Dr. Wippermann und Ingrid Sehrbrock „Ethik der Sozialen Arbeit im Spannungsfeld kirchlicher (stellvertretende DGB-Vorsitzende) in Berlin, 19.03.2013 und gesellschaftlicher Werte“, Aachen, auf der Plenumsveranstaltung der Diözesanarbeitsgemeinschaft SkF, SkM und IN VIA im Bistum Aachen, 31.1.2013 31 April 2013 Die Neue … KSFH-Behindertenbeauftragte Prof. Dr. Maria Wasner ist von nun an die Behindertenbeauftragte für die KSFH in München: Telefon: 089-48092-1402 E-Mail: maria.wasner@ksfh.de Raum: F.101 Christine Strömich Eintrittsdatum: 15.01.2013 Funktion: Teamassistentin Dekanat Soziale Arbeit München Lieblingsbuch: Was denkt die Maus am Donnerstag? Lieblingsmonat: Oktober Telegramm: Für Benediktbeuern bleibt Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack Ansprechpartnerin: Telefon: 08857-88-588 E-Mail: julia.seiderer-nack@ksfh.de Raum: 231 +++ Prof. Dr. Egon Endres wurde erneut in den Beirat der Akademie für Politische Bildung in Tutzing gewählt. +++ Prof. Dr. Bernd Reuschenbach ist in den Landespflegeausschuss des Bayerischen Staatsminsteriums für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen berufen worden. +++ Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz wurde in den wissenschaftlichen Beirat der KlinikClowns Bayern e.V. - Verein zur Förderung der Betreuung und Therapie kranker Menschen e.V. berufen. Impressum Katholische Stiftungsfachhochschule München Preysingstraße 83 81667 München Telefon (089)48092-1272 www.ksfh.de Herausgeber: Präsident Prof. Dr. Egon Endres Redaktion & Satz: Sibylle Thiede Telefon (089)48092-1466 sibylle.thiede@ksfh.de D.115 Fotos: Bildmaterial der KSFH ksfhinfo: Ausgabe 1, 04/2013 32