Deutscher Automobil-Veteranen-Club eV 3-2015
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Deutscher Automobil-Veteranen-Club eV 3-2015
Deutscher Automobil-Veteranen-Club e.V. 3-2015 46. Jahrgang E: N MI 6 1 20 TER 3.-4. Juni 2016 7.-10. Juli 2016 18.-20. August 2016 www.pietsch-classic.de www.silvretta-classic.de www.sachsen-classic.de Editorial Liebe Leser des Clubmagazins! 50 Jahre DAVC! – Natürlich ein Grund, auch in unserem Clubmagazin dieses Ereignis aufzugreifen! Seit langer Zeit arbeiten der Präsident der LG Rhein-Main Pit Gilb und sein Team an der Vorbereitung der Jubiläumsveranstaltung vom 3. bis 6. September, und Hermann Ries schreibt engagiert und minutiös die DAVC-Chronik. Die Redaktion des Clubmagazins gestaltet diese Ausgabe als zweiteiliges Heft: Der erste Teil ist als Jubiläumsbroschüre gedacht, in der Grußworte, Veranstaltungsprogramm und die Teilnehmer mit ihren historischen Automobilen den Lesern dargebracht werden, der zweite Teil stellt sodann das eigentliche Ihnen bekannte Clubmagazin dar mit Beiträgen zur Historie, zur Technik, zu Veranstaltungen, mit Bildern aus den alten Fotoalben und Mitteilungen unter der Rubrik INTERN, wo Rainer Hindrischedt u. a. über ein Treffen von DAVC-Mitgliedern mit der FIVA-Kulturkommission berichtet. Aussagekräftige Bilder aus dem alten FAMILIENALBUM mit recht gegensätzlicher Thematik erhielten wir von Hans-Dieter Helmeke und Rainer Hindrischedt: Fotos aus dem Krieg und Fotos aus automobilgeschichtlich besserer Zeit. Auch zum Themenbereich VERANSTALTUNGEN erhielten wir Beiträge: Erich Rostek schreibt über eine Traditionsausfahrt der LG Ostwestfalen-Lippe, Joachim Tornow berichtet über das Treffen der südlichen Landesgruppen, und Horst Peipers schreibt über eine Ausfahrt der LG Staufen-Ostalb mit Kindern, die schwere Zeiten zu überstehen haben. VERGANGENHEIT und GEGENWART treffen bei einem seltenen Ereignis zusammen: Eine direkte Nachfahrin der nach dem Namen des Gründers benannten Automarke Léon Bollée mit ebenfalls diesem Nachnamen möchte in einem solchen Auto zu ihrer Vermählung fahren. Unser ehemaliger Präsident Rainer Hindrischedt kann diesen Wunsch erfüllen. Nett und informativ zu lesen. Auch in diesem Magazin kommt der Themenbereich HISTORIE nicht zu kurz: Rainer Hindri- CM 3-2015 | www.DAVC.DE schedt verfasst einen weiteren Beitrag zu seiner Reihe „Autobahnerinnerungen“, Dieter Ritter gedenkt in seinem Text zum 20. Todestag einem der größten Rennfahrer aller Zeiten: Juan Emanuel Fangio, dem wir auch unser Titelbild widmen, von Willi Krieg erfahren wir etwas über „Die Deutschen und Citroën“, Vielen sicher bisher unbekannt, und Stephan Arbeitlang setzt sich mit dem Thema „Der erste Serien-PKW mit Allradantrieb“ auseinander. Einen hilfreichen Rat kann Willi Krieg in seiner Abhandlung „Verschlissene Polsterstoff...“ geben. Lesen Sie dazu seinen Text auf Seite 30. Die Redaktion dankt allen Autoren, die dazu beigetragen haben, unseren Mitgliedern erneut ein abwechslungsreiches Clubmagazin vorlegen zu können. Wir hoffen auch weiterhin auf hilfreiche Mitarbeit! Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen! D. Großblotekamp DAVC Südbaden Redakteur des Clubmagazins ■ www.davc.de 25 Inhalt Die Themen dieser Ausgabe Titelbild: Juan Manuel Fangio 1955 und 1993 (s. S. 41 ff.) Editorial: Dieter Grossblotekamp Redakteur des Clubmagazins Intern: Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder Termine 2015 Intern: DAVC traf FIVA-Kulturkommission Rainer Hindrischedt Technik verschlissene Polsterstoffe und Sitze in Oldtimern Willy Krieg Historie: Historisches aus dem Fotoalbum H.D. Helmeke · Rainer Hindrischedt Historie: Autobahnerinnerungen Rainer Hindrischedt 41 27 Vergangenheit und gegenwart: Eine hochzeitsfahrt der besonderen Art Rainer Hindrischedt 49 28 Veranstaltungen: Traditionsausfahrt der Landesgruppe Ostwestfalen-Lippe Erich Rosteck 51 30 32 34 Historie: Der erste zivile Serien-PKW mit Allradantrieb vor 70 Jahren Stephan Arbeitlang Historie: Die Deutschen und Citroën Willy Krieg 25 Historie: 20. Todestag von Juan Manuel Fangio Dieter Ritter 35 39 Veranstaltungen: Boje-Ausfahrt Horst Peipers 52 Veranstaltungen: 2te Cruz del Sur der Landesgruppen Allgäu, Oberbayern, Südbayern, Südwest J. Tornow Intern: Kleinanzeigen 55 58 Intern: Impressum – Redaktionsschluss Intern: Vorstandsmitglieder im DAVC 60 61 www.davc.de 26 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Intern Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder ■ LG Allgäu Paul Klawitter jr. Fallenbachweg 4 88079 Kressbronn ■ LG Franken Felix Müller Limbacher Straße 45 91126 Schwabach Wolfgang Rothenaicher Sebastian-Lindenast-Straße 4 90562 Heroldsberg Waldemar Schieberl Seerosenweg 21 91056 Erlangen Oliver Dümpelmann Gneisenaustraße 15 90491 Nürnberg Jens Gubitz Brunner Weg 8 91227 Leinburg Matthias Kommoss Rangaustraße 14 91639 Wolframs-Eschenbach Max Welker Teutonenstraße 73 90402 Nürnberg Elisa-Marie Steinhaus Hildegardstr. 6a 42897 Remscheid Thomas Lomb Teutonenstraße 73 90402 Nürnberg ■ LG Rheinland Dieter K.H. Beyer Am Günster 15 52372 Kreuzau-Stockheim ■ LG Nordrhein-Westfalen Gisela Vogeleit Liegnitzer Str. 95 42277 Wuppertal Wolfgang Krämer Bogenstraße 4 57080 Siegen TERMINE 2015 ■ LG Süd-West Wilhelm Supper Osterbronnstr. 18A 70565 Stuttgart ■ Michael Thabe Siemser Landstraße 10 23569 Lübeck Ute Thabe 03.–06.09.: 50 Jahre DAVC Landstraße 10 Info: Pit Gilb, DAVC Siemser Rhein-Main 23569 Lübeck 05.–06.09.: Classic Gala Schwetzingen LG Ostwestf.-Lippe 03.10.: „Oldtimer am großen■Weserbogen", Porta Westfalica Eberhard Gorontzi LG Ostwestfalen-Lippe Sylbacher Straße 310 09.– 11.10.: Veterama Mannheim 32108 Bad Salzuflen Technorama T echnorama ® Kassel DER Oldtimermarkt in Europa CM 3-2015 | www.DAVC.DE Ulm www.technorama.de www .technorama.de 27 Intern DAVC traf FIVA-Kulturkommission Am 15. und 16. Mai dieses Jahres trafen sich die Mitglieder der Kulturkommission der FIVA zu einer Arbeitssitzung in München in den Räumen des ADAC. Jochen Thoma hatte als Repräsentant des Gastgebers, der ADAC Klassik Interessenvertretung (KLI) und nationalen Repräsentanten der FIVA, alles bestens vorbereitet. Durch den vorausgegangenen Feiertag war es in Deutschland ein „langes Wochenende“, und so war es in den Büroräumen ungewöhnlich ruhig. Beste Voraussetzung für ein konzentriertes Arbeiten. Angesichts der zahlreichen Tagesordnungspunkte war das auch angesagt. Später wird dann ein Handbuch mit praktischen Anregungen und Beispielen folgen. Es soll eine Hilfestellung bei der Restaurierung von Fahrzeugen werden. Im Zuge der Tagung hatte der Vizepräsident des DAVC, Pit Gilb, Gelegenheit, mit den Teilnehmern der Runde zu sprechen. Er stellte sich und den Club denen vor, die neu dabei waren und versicherte dem neuen Präsidenten der Kommission, Roberto Loi, auch weiterhin die tatkräftige Unterstützung des DAVC. Neben den vielen Alltagsaufgaben stehen bei der FIVA zwei Komplexe ganz oben auf der Agenda. Das ist einmal die Erstellung eines Glossars und eines Handbuchs in Ergänzung zur verabschiedeten „Charta von Turin“ und zum anderen die angestrebte Kooperation mit der UNESCO als sogenannte „Nicht-Regierungs-Organisation (NGO)“. Beides erfordert erhebliche Anstrengung und viel Arbeitszeit. Wichtig ist zunächst das Glossar, in dem die in der Charta genannten Begriffe erläutert und jedermann (hoffentlich) verständlich gemacht werden sollen. Unser Vizepräsident Pit Gilb im Arbeitskreis der Kulturkommission der FIVA Von links: Roberto Loi (Italien), Präsident; Gian-Mario Molar (Italien); Rony Karam (Libanon); Mario de Rosa (Deutschland); Keith Gibbins (Großbritannien); Pit Gilb 28 Die Arbeitskreismitglieder: Von links: Rainer Hindrischedt (Deutschland) Roberto Loi (Präsident), Rony Karam, Susanne Gilb (als Gast), Pit Gilb (als Gastgeber), Keith Gibbins (Großbritannien), Jochen Thoma (Deutschland), Mario de Rosa (Deutschland), Natasa Grom, Vizepräsidentin (Slowenien) Pit Gilb und Keith Gibbins beim Fachsimpeln CM 3-2015 | www.DAVC.DE Intern DAVC traf FIVA-Kulturkommission Der DAVC lud die Teilnehmer dann noch zu einem gemeinsamen Mittagessen ein, bei dem in gelockerter Atmosphäre diskutiert werden konnte. Die personelle Mitarbeit in den Kommissionen der FIVA ist ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen des DAVC, die Interessen seiner Mitglieder auch international zu vertreten. Dies macht der DAVC derzeit sowohl in der Technischen Kommission durch Detlef Krukenkamp als auch in der Kulturkommission durch Rainer Hindrischedt. Helge Janßen: … und wenn sie nicht verrostet sind, dann fahren Sie noch heute Ein DAVC-Autonarr beschreibt sein Leben mit bisher 16 Vehikeln – witzig, unterhaltsam, kompetent. Beim Essen auf Einladung des DAVC Rainer Hindrischedt FIVA-Kulturkommission DAVC Rhein-Main CM 3-2015 | www.DAVC.DE ■ 250 Seiten, im Buchhandel 8,99 € 29 Technik Verschlissene Polsterstoffe und Sitze in Oldtimern Meistens hat der Fahrersitz am stärksten gelitten, weil er einfach am meisten benutzt wurde und wird. Aus diesem Grund haben wir früher versucht, den Beifahrersitz einfach an die Stelle des Fahrersitzes zu montieren. Das geht allerdings nicht bei jedem Oldtimer. Oft haben die Sitze unterschiedliche Formen. Bei Erneuerung der Polsterbezüge treten meist Beschaffungsprobleme auf. Bei Sportwagen, wie zum Beispiel Porsche, hilft man sich dadurch, dass man einfach auf Leder ausweicht. Jeder mag das aber nicht. In der kalten Jahreszeit ist Leder kalt und im Sommer schwitzt man, wenn man auf Leder sitzt. Wer nun ein Auto der 50er-, 60er- oder 70er-Jahre besitzt, wo oft Kunstleder, aber viel häufiger Karooder Lurex-Stoffe vom Hersteller verwendet wurden, ist es meistens bei Lurex-Stoffen unmöglich, exakt diesen Stoff aufzutreiben. Bei Lurex-Stoffen sind Silberfäden eingewebt und das kennt man heute nicht mehr. Es soll hier nicht aufgezeigt werden, wie man Polsterarbeiten durchführt. Aber bei der Beschaffung von Materialien soll dieser Bericht helfen. Die üblichen Anbieter von Polstermaterial sind ja weitestgehend bekannt. Nun gibt es aber eine Möglichkeit, Polsterstoffe im Handwebverfahren herzustellen, exakt nach Muster. Frau Corrien Maas in Holland stellt Autopolsterstoffe nach dieser Methode her. Man sendet ein kleines Musterstück ein und bekommt dann ein Angebot mit neugefertigtem Muster. Wenn man einverstanden ist, muss man die entstehenden Materialkosten (Garne) bezahlen und man muss etwas Geduld haben. Der Auftrag wird natürlich bestätigt von Frau Corrien Maas, Hoogestraat 25, 6624BA Heerewarden, info@corrienmaas.nl, www.corrienmaas.nl, Tel.: 0031487573477. Frau Maas besitzt zwei Handwebstühle und benötigt eine Stunde für ein Stück von 1 m x 18 cm. Der Preis richtet sich nach Material und Aufwand und beläuft sich auf ca. 150,- bis 165,- € pro 1 x 1 Meter. Die mir vorliegenden Muster für folgende Autos: AO 10927-2 Mercedes, AO 206061 Ferrari, AO 70213 Opel Kadett, GT-E, AO 140319/ I Brasier von 30 1922 sowie A 140401 VW Käfer machen einen hervorragenden Eindruck. Ein guter Bekannter von mir hat bei Frau Maas 10 lfd. Meter für seinen 1922 Brasier weben lassen und sich beim persönlichen Abholen überzeugen können, dass Frau Maas selbst webt und dadurch das Material nicht aus Fernost oder einem anderen Land kommt. Bei Bedarf und Interesse nehmen Sie bitte mit Frau Maas Kontakt auf. Wie finde ich nun ein Stückchen Stoff als Muster? Beim Viersitzer nimmt man ein Stück aus Rückenlehne, aus Sitzpolster, aus dem Bereich, der im eingebauten Zustand nicht sichtbar ist, desgleichen an dem Vordersitz, hier gemeint im Bereich der Rückenlehne unten. Interessant ist, dass man nicht wie früher bei den kleinen Stoffmanufakturen eine Mindestmenge abnehmen musste. Bei Frau Maas wird die Menge hergestellt, die man benötigt. Früher waren Mengen von 100 – 120 m üblich. Das konnte sich nur ein Händler leisten oder man musste sich Oldtimerbesitzer suchen, die das gleiche Problem hatten. Bezüglich der Sitzqualität berufen sich die Polsterer immer auf die Möglichkeiten der neuen progressiven Schaumstoffe. Wir setzen allerdings die Sitzgestelle instand. Hilfreich dabei sind verschiedene Sorten Federn oder Federkerne, die man z.B. bei der Fa. Krepil Federkerne, Finsinger Str. 16 in 85652 Pliening/Gelting, Tel.: 08121 82417 oder www.krepil-federkerne.de beziehen kann. Es gibt Fälle, wo durch körperliche Gebrechen, vor allem Rückenprobleme, ein Fahren mit dem Oldtimer kaum oder gar nicht möglich ist, weil Sitzen eine Qual ist. Hier muss dann auf Originalität verzichtet werden. Es gibt Recaro-Sitze und z.B. Sitze der Fa. König Komfort- u. Rennsitze GmbH, Steinbeisstr.5, D-74360 Ilsfeld, Tel.: 07062 9730840, www.koenigsitze.de, zuständig und Beratung: Herr Ungerer. Nach meiner Meinung ist – trotz aller Liebe zum Detail und zur Originalität – der Fahrspaß mit dem Oldtimer das Wichtigste. Willy Krieg DAVC Rheinland ■ CM 3-2015 | www.DAVC.DE Anzeige CM 3-2015 | www.DAVC.DE 31 Historie Historisches aus dem Fotoalbum H.-D. Helmeke aus der Landesgruppe Südbaden schickte uns aus seinem Album die folgenden Bilder zum Thema „Benzin im Blut – immer Sehnsucht nach der Ferne“. Mit NSU Prima im Schwarzwald Mit Topolino C 1959 nach Italien; Rast in Mittenwald Mit Victoria (2.25 PS ) und NSU Quick (2.8 PS) 1957 auf groß er Fahrt 1961 mit Messerschmidt KR 200 am Wolfgangsee 1968 auf der Hochzeitsreise in der DDR: „Bekanntshaft mit russischem „Wolga“-PKW 1962 auf dem „Brenner“ 32 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie Historisches aus dem Fotoalbum Rainer Hindrischedt aus der LG Rhein-Main schickte uns die folgenden Bilder aus dem Nachlass seines Vaters – Bilder aus einer für Deutschland und seine Menschen schweren Zeit, aus der des Zweiten Weltkrieges. Diese Bilder sind in den Jahren 1941/42 in Russland und Bulgarien entstanden. in den Jahren Opel Olympia, gebaut 1938 – 1940 Mercedes 170 V Wehrmachtsausführung, gebaut 1938 – 1942 Funkwagen der Wehrmacht en Steyr Mannschaftswag Über historische Bilder aus IHREM Fotoalbum freut sich nicht nur die Redaktion! – Schicken Sie uns diese zu!1962 mit Topolino C auf dem Brenner CM 3-2015 | www.DAVC.DE 33 Historie Autobahnerinnerungen – Alles schon mal dagewesen Nachdem das Monopol der Deutschen Bahn für den Personentransport auf Langstrecken gefallen war, sprossen die neuen Fernbuslinien nur so aus dem Boden. Allüberall wurden sie als die neueste Alternative zu Flug und Bahn gepriesen und erfreuten sich auch schnell großer Beliebtheit, wenn auch die ersten schon wieder verschwanden. Nur, ganz so neu war das alles eigentlich nicht. Schon bald nach der Fertigstellung der ersten Autobahnabschnitte fürchtete die Deutsche Reichsbahn dort eine Konkurrenz heranwachsen. Die logische Schlussfolgerung war natürlich, diese neuen Verkehrswege selbst zu nutzen. So vermeldete denn die Fachpresse 1936 bereits die Einrichtung von fahrplanmäßigen Verbindungen mit „Schnell-Omnibussen“ durch die Reichsbahn. Henschel, Mannesmann, VOMAG oder der Daimler-Motoren-Gesellschaft. Schnellbus der Deutschen Reichsbahn Nachdem zunächst die Städte München, Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg und Mannheim bedient wurden, kamen bald auch Berlin, Braunschweig, Halle und Leipzig dazu. Eben so, wie die Autobahnteilstücke fertiggestellt wurden. Allerdings wollte man sich keine allzu große Konkurrenz ins eigene Haus holen. So entsprachen die Reisepreise mit den Omnibussen im Allgemeinen den Schnellzugpreisen 3. Klasse der Bahn. Beworben wurden die Fahrten mit der Ankündigung neuer „Kraftomnibusse“ und den herrlichen Ausblicken in die Landschaft. Hierzu wurden bei der Industrie auch tatsächlich neu zu entwickelnde Reisebusse in Auftrag gegeben. Da man Zeit einsparen wollte und musste, um mit der Bahn konkurrieren zu können, entstand eine neue Karosserieform für diese Schnellbusse. Um den Luftwiderstand zu verringern, machte man sich nun an die Entwicklung von Stromlinienkarosserien, die bisher so gut wie keine Rolle gespielt hatten. Außerdem sollte Wert auf höchsten Komfort und Bequemlichkeit gelegt werden. So lieferte zum Beispiel die Firma Gaubschat GmbH in Berlin eine Reihe ihrer modernen Stromlinienbusse an die Reichsbahn. Gaubschat benutzte für seine Aufbauten gängige Fahrgestelle von Büssing, 34 Reichsbahn-Schnellbus auf der Autobahn Ein großer Erfolg blieb diesen Buslinien allerdings versagt. Zum einen waren Schnellzüge immer noch schneller als die Busse, die zudem auch noch ihre Haltestellen an den Bahnhöfen der Bahn hatten, zum anderen waren die Busse für viele Reisende zu teuer. So wurde für Fahrscheine der 3. Klasse, allgemein als „Holzklasse“ bekannt, bei Benutzung der Busse ein Aufschlag erhoben. Viele durch Subventionen ermäßigte Fahrscheine der Bahn galten überhaupt nicht für die Buslinien. Blieb dieser neuen Reisemöglichkeit auch der wirtschaftliche Erfolg weitestgehend versagt, so bescherte sie uns immerhin einen neuen Omnibustyp. Rainer Hindrischedt FIVA-Kulturkommission DAVC Rhein-Main ■ CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie Der erste zivile Serien-PKW mit Allradantrieb vor 70 Jahren „The Jeep – It’s a Working Girl“! Mit diesen Worten umschrieb die Willys Overland Motors Corporation in Toledo, Ohio, den neuen CJ2a. Innerhalb kürzester Zeit wurde aus dem „GI“ Willys MB mit dem CJ2a eine Zivilversion. Willys Overland war vor dem Weltkrieg der zweitgrößte US-amerikanische Autohersteller. Nur Ford war noch größer. Allerdings musste für die Fertigung des legendären Willys MB die gesamte zivile Fertigung restlos eingestellt werden. Trotzdem reichten die Kapazitäten bei weitem nicht aus. Ford baute den MB in Lizenz und American Bantam übernahm größtenteils die Fertigung des Anhängers. Mit Kriegsende stand Willys vor einem riesigen Problem. Keiner brauchte mehr das einzig lieferbare Produkt der Firma. Militärfahrzeuge waren einfach nicht mehr gefragt. Da aber, wie gesagt, alles andere ruhte und man während des Krieges auch nicht an die Zeit danach gedacht hat oder denken konnte, stand man jetzt vor dem Aus. Die Streitkräfte flickten ihre Kriegsfahrzeuge aus Gebraucht- und Neuteilen zusammen. Die sehr geringe Restproduktion des MB und des Anhängers lief bis 1950 aus. Fahrzeuges. Der CJ war das amerikanische Gegenstück zu dem in Deutschland noch nicht erfundenen Unimog. Gutes noch verbessern, den neuen Erfordernissen anpassen und nicht das Rad neu erfinden stand bei Willys im Vordergrund. Man kannte die Schwachstellen des MB und versuchte, diese auszumerzen. So fand ein neues Getriebe Verwendung. Es ist langsamer untersetzt und im Bereich des ersten Gangs stabiler ausgeführt. Des Weiteren erhielt es einen Zapfwellenausgang nach vorne und hinten. Die Schaltung war wahlweise als normale Knüppelschaltung oder als Lenkradschaltung lieferbar. Der Motor erhielt einen größeren und somit leistungsfähigeren Kühler. Bei der Elektrik wurde das Tarnlicht gegen ein Standlicht getauscht und die Scheinwerfer vergrößert. Die Karosserie erhielt neben den nun aufgesetzten größeren Scheinwerfern einen von außen zugänglichen Tankdeckel. Um den hinteren Teil des Fahrgastraumes besser als Ladefläche nutzen zu können, bekam der Boden ein Sickenblech Jeder Amerikaner kannte zu diesem Zeitpunkt den Namen Jeep, obwohl nie ein Jeep gebaut wurde. Woher der Name kommt, ist bis heute nicht geklärt. Die Army-Bezeichnung für den Willys MB lautete GP – General Purpose (gesprochen tschie pie) und für den Ford GPW – General Purpose Willys, was nichts anderes bedeutet als Allzweck. Eine weitere Möglichkeit des Namens kommt aus dem Indianischen. Hier gab es ein nicht tot zu kriegendes Fabelwesen, welches alles konnte und dabei sehr genügsam war. Es nannte sich jeepedee (gesprochen Jiepiedie). Dieses Wesen ist auch das Vorbild für ein Fabelwesen, das in den Popeye-Comics der dreißiger Jahre den besten und unverwüstlichen Freund Popeyes darstellte. Sicher ist nur, dass die Army das Fahrzeug ab Mitte 1943 ganz offiziell als Jeep führte. Der Neuanfang: Bereits im August 1945 stellte man den Willys CJ2a Universal Jeep vor. CJ steht für Civil Jeep und der Zusatz Universal Jeep steht für die Vielseitigkeit des CM 3-2015 | www.DAVC.DE CJ-Werbung 1945 35 Historie Der erste zivile Serien-PKW mit Allradantrieb vor 70 Jahren und das Heck eine aushängbare Heckklappe spendiert. Dadurch veränderte sich auch das Verdeck. Es war nun kein Faltverdeck mehr, sondern wurde zu einem Steckverdeck abgeändert. Das nicht genutzte Verdeckgestänge wurde in Blechtaschen an der linken Fahrzeugseite sowie am Scheibenrahmen untergebracht. Um das Fahrzeug bei geschlossenem Dach auch für größere Leute bequemer zu machen, erhöhte man den Scheibenrahmen. Dieser trug nun, wie auch die Motorhaube, einen geprägten WillysSchriftzug. Im Innenraum entfielen alle Staufächer. Das Reserverad wurde an der rechten Seite des Fahrzeugs am Heck montiert. Während beim Militärfahrzeug die Farbwahl recht einfach ist, kam der CJ2a sehr bunt daher. Rahmen und Achsen schwarz, Räder beige oder leuchtend gelb und die Karosserie war grasgrün, leuchtend rot, dunkelbau, leuchtend gelb, hellblau oder schwarz. Geworben wurde mit der absoluten Geländetauglichkeit dieses Fahrzeuges. Willys startete einen Feldzug in Richtung Europa und verkaufte sehr viele Fahrzeuge dorthin. Deutschland umschiffte man dabei ganz bewusst. Allerdings gab es in Deutschland Firmen, die Zubehör für den Jeep herstellten. Da sich das Fahrzeug aber nur in Details vom MB unterschied, konnte vieles des angebotenen Zube- CJ-Werbung 1946 36 CJ-Werbung 1948 hörs auch an ausgemusterten Armeefahrzeugen angebracht werden. Willys selbst bot neben einem Hardtop auch eine Heizung, Sommer- und Winterverdeck, eine Ackerleiste, eine Seilwinde und Zusatzgewichte an. Wer die Motordrehzahl nicht nur mit dem Gaspedal regulieren wollte. konnte dies auch durch einen Handgaszug, der zum Nachrüsten angeboten wurde. Etwas später kamen noch Freilaufnaben für die Vorderräder dazu. Die Zubehörindustrie fand mit dem neuen Fahrzeug ein völlig neues Betätigungsfeld. In Europa war Busatis ganz vorne mit dabei. Hier wurden ein Pflug, ein Mähbalken sowie Räder für sumpfiges Gelände angeboten. Durch den Zapfwellenantrieb und die mitgelieferten Riemenscheiben wurde der Jeep zum echten Alleskönner in Land- und Forstwirtschaft. Technisch überzeugte er durch seine Kletterkünste. Bei Tests wurde eine Steigfähigkeit von 68 Grad erreicht. Durch das neue Getriebe lief der Wagen im ersten Gang mit Allrad und Untersetzer bei maximalem Drehmoment gerade einmal 2 Meilen in der Stunde. Im Straßenbetrieb waren es dann bis zu 55 Meilen Höchstgeschwindigkeit. In Europa blieb dem Jeep der ganz große Erfolg jedoch nicht lange gegönnt. Der relativ hohe Spritverbrauch ließ den Unimog mit seinem Dieselmotor am Jeep vorbeiziehen. Der Willys geht im schweren Ge- CJ-Werbung 1950 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie Der erste zivile Serien-PKW mit Allradantrieb vor 70 Jahren lände gerne mal auf über 40 Liter pro 100 Kilometer. Im Straßenbetrieb nimmt er bis zu 17 Liter Normalbenzin. Unschlagbar war er jedoch auf Jagdpachten im Hochgebirge. Seine geringen Abmessungen machten ihn nahezu unersetzbar. Der Bantam Anhänger wurde ebenfalls weitergebaut. Auch er bekam eine Heckklappe und auf Wunsch eine Kipphydraulik. Mit dem CJ2a wurde 1947 der bisherige Verkaufsrekord von Willys aus dem Jahre 1929 eingestellt. Willys stellte 1947 119.477 Fahrzeuge her. Mit 65.078 CJ2a stellte dieser den größten Anteil der Fahrzeugproduktion. Der Rest verteilte sich auf die auslaufende MB-Produktion und den Anhänger, der bei Willys für das Militär weiterhin hergestellt wurde. Willys entwickelte den Jeep ständig weiter. Bereits 1948 kam mit dem Jeepster der Urahn des heute so beliebten SUV auf den Markt. Der Jeepster wurde jedoch außerhalb der USA nicht angeboten. Bereits im Jahr 1949 lief der letzte CJ2a vom Band. Der CJ3a ersetzte ihn. Ein neuer Motor mit mehr Leistung, geringerem Verbrauch und mehr Bodenfreiheit waren die äußeren Merkmale des neuen Jeeps. Ab 1950 wurde mit dem Willys MC (besser bekannt als M38) auch wieder ein neues Militärfahrzeug gefertigt. Äußerlich immer noch ein echter Jeep, CJ2a-Werbung 1945 CM 3-2015 | www.DAVC.DE war es jedoch technisch komplett neu. Bis dahin beim Militär neu benötigte Jeeps waren militarisierte CJ2a und CJ3a oder auch die noch angebotenen MB. Bei den amerikanischen Streitkräften hielten sich die Willys Jeeps mit 6 Volt Elektrik (MB und CJ2a) bis 1963. Viele von ihnen gingen danach noch in die Schweiz oder an das Österreichische Bundesheer. Die Fertigungswerkzeuge des MB gingen nach dem Auslaufen des CJ3a nach Frankreich. Hier wurde aus dem Willys MB der Hotchkiss M201. Dieser unterscheidet sich am deutlichsten vom MB durch seine metrischen Schrauben und eine 24-Volt-Elektrik. Auf all seinen Teilen steht außerdem „WOF“ – Willys of France. Die Firmen Willys und Bantam sind lange Geschichte. Der Jeep hat jedoch die Wirren des amerikanischen Automobilbaus bis heute überstanden. Bis heute werden Jeeps gebaut und jeder nennt seinen Geländewagen Jeep. Dabei darf es, außer Chrysler, nur einer: Mitsubishi hat eine Zeit lang CJTypen in Lizenz gebaut und darf den Namen bis heute verwenden. Die Übernahme eines Eigennamens, um umgangssprachlich eine Fahrzeugart so zu nennen, ist wohl das größte Kompliment, das man einem Automobil machen kann. CJ2a-Werbung 1946 T48 Farm-Jeep 37 Historie Der erste zivile Serien-PKW mit Allradantrieb vor 70 Jahren Busatis Jeep Busatis Jeep Stephan Arbeitlang Präsident DAVC Weser-Ems ■ 38 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie Die Deutschen und Citroën 88 Jahre ist die Automobilfirma Citroën in Deutschland, denn 1927 begann die Automobil-Produktion in Deutschland. André Citroën hatte eine WaggonFabrik in Köln-Poll gekauft. Dort wurden die ersten in Deutschland gebauten Citroën-Autos vom Typ B14 hergestellt. Der Mitarbeiterstamm betrug 306 Mann. 1928 folgte der Typ C4 und das 6-ZylinderModell C6. 1932 folgten die Citroën-Typen 8A-10A und 15A. Der Typ 8A wurde populär unter dem Namen „Rosalie“. Die in Köln-Poll produzierten Autos waren komplett aus deutschen Werkstoffen und Zulieferteilen. Siemens und Halske stellte die VierzylinderMotoren her. Im August 1934 kam der legendäre Typ 7B, besser bekannt unter dem Namen 7/9/11CV oder Traction Avant, auf den Markt. In Deutschland hatte er den Namen „Front“ oder „Gangster Citroën“. Der Name ehrt das Auto, denn bei der Flucht, z. B. bei Banküberfällen, galt schnelles Verschwinden als wichtig. Die späteren Modelle 11CV oder gar der 6-Zylinder Typ 15 Six waren besonders begehrte CitroënAutos. Auch diese Autos waren komplett „Made in Germany“. In den Anfängen der Citroën-Produktion in Deutschland kam dem Citroën-Werk in Köln-Poll zugute, dass die Karosserie-Werke Karl Deutsch alle Sonderwünsche der Kunden befriedigen konnte. So wurden im Laufe der 30er-Jahre ca. 1.200 Sonderkarossen bei Deutsch für Citroën hergestellt, vor allem Taxen, Cabrios und Roadster, aber auch Lieferwagen. Das haben Recherchen des Motorjournalisten Immo Mikloweit ergeben. Die Angaben wurden von Heribert Deutsch, dem Enkel von Karl Deutsch, bestätigt. Citroën 1940: Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht passierte Folgendes: Durch die Citroën-Niederlassung in Deutschland waren alle Autoverkäufe von Citroën-Autos in Frankreich auch den deutschen Besatzern bekannt. Da die Modelle 11CV, auch Traction Avant genannt, bei den Deutschen begehrt waren, wurde die Wehrmacht bei den Besitzern dieser Autos vorstellig. Die vermeintlich cleveren Besitzer hatten die Fahrzeuge aufgebockt und die Räder versteckt und wollten damit anzeigen, dass die Citroën-Autos nicht fahrbereit wären. Das war aber für die Wehrmacht kein Problem. Der zuständige Wortführer der Wehrmacht gab ein Zeichen und schon kam ein vorher versteckt gehaltener LKW angefahren, voll mit passenden kompletten Rädern. Diese wurden montiert und schon waren die Citroën-Autos fahrbereit. Der ebenfalls mitgebrachte Sachverständige schätzte das Auto, der Scheck wurde überreicht und der Kauf war getätigt. Manche Citroën 11CV hat man später in Russland gesehen. Wehrmachtseinheiten, die zunächst zur Auffrischung nach dem von den Deutschen besetzten Frankreich verlegt waren, nahmen die Autos mit nach Russland, wenn Sie dorthin an die Front beordert wurden. Die Autoproduktion von Citroën, die sowieso auf Rüstung umgestellt war, wurde nach der Besetzung durch die Wehrmacht weitergeführt, nur dass die LKWs nunmehr der Wehrmacht und der größere Typ 45 auch an Elite-Verbände ausgeliefert wurden. Vom kleinen LKW Typ 23R wurden von 1940-43 Die Wehrmacht beschlagnahmte am 1. September 1939 das Citroën-Werk in Köln-Poll als Feindvermögen. Fortan diente das Werk als Panzerreparaturwerkstatt sowie zur Fertigung von U-Boot-Motoren. Die Motoren-/Eisengießerei Brühl war ja nicht so weit entfernt. Im Oktober 1944 wird das ehemalige Citroën-Werk von Alliierten Bombern völlig zerstört. CM 3-2015 | www.DAVC.DE 39 Historie Die Deutschen und Citroën ca. 6.000 Einheiten gebaut und vom großen 4,5 t- Typ 45 nochmals eine größere Anzahl, genaue Stückzahl nicht bekannt. Das hier Beschriebene wird natürlich heute gerne verschwiegen. Was die französische Bevölkerung im von den Deutschen besetzten Frankreich unternahm, um mobil zu bleiben, ersehen Sie aus dem folgenden Foto und den Illustrationen aus einer französischen Zeitung. Es wurde dann aus einem 38 PS starken Citroën Traction Avant ein mit 1 PS (1 Pferd) befeuertes Hafermotorauto. So stellten sich die Karikaturisten die nahe Zukunft im von den Deutschen besetzten Frankreich vor. 1950 kehrte Citroën nach Deutschland zurück. An der Aachener Straße in Köln war man dann zunächst wieder Herr im eigenen Hause. Es gab die Geschäftsleitung, den Vertrieb, Werkstatt und Ersatzteildepot. Es wurden auch in Frankreich hergestellte Frontwagen wieder nach Deutschland eingeführt, wenn auch in bescheidenem Umfang. Die 2CV, auch „Ente“ genannten Autos, wurden wegen der großen Nachfrage in Frankreich erst 1958 in Deutschland eingeführt. Das 1955 in Paris vorgestellte futuristische Auto Citroën DS wird ab 1957 auch in Deutschland angeboten. Das D-Modell genannte Auto wird in vielfachen Verbesserungen bis 1975 angeboten. Heute sind diese D-Modelle sehr begehrt. 40 Die Lieferwagenmodelle Hy spielten damals in Deutschland keine so große Rolle. Die Zentralhydraulik versorgte die Federung, bei den DS-Modellen auch Lenkung und Gangschaltung und die Bremse. Die sogenannte hydraulische Federung war so wegweisend, dass später Mercedes und auch Rolls Royce dieses System anwendeten, meist im Bereich der Hinterachse. Heute sind die IDund vor allem DS- oder DModelle so bekannt und beliebt, dass der PSA-Konzern eine eigene Produktion unter dem Namen D-Modell betreibt. Bei den 19551975 gebauten D-Modellen gab es einige vom Karosseriebauer Henry Chapron gefertige Sondermodelle, wie Cabrios fürs CitroënWerk und auch solche für den Eigenverkauf, aber auch Coupés und speziell ausgestattete Limousinen und verlängerte sogenannte Präsidentenautos. Als Krönung der Produktion gab es den Citroën SM, der im Wesentlichen auf dem Fahrgestell der normalen Limousine beruhte, aber mit einem V6-Zylinder-Maserati-Motor ausgestattet war. Mit dem 1975 eingeführten Citroën CX als Nachfolger der D-Modelle kam für die Citroën-Enthusiasten 1987 das Ende der wirklichen Citroën-Autos, danach war der Einfluss von Peugeot (PSA-Konzern) zu groß. Willy Krieg DAVC Rheinland ■ CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio • „Eines der besten Mittel gegen das Altwerden ist das Dösen am Steuer eines fahrenden Autos.“ • „Wie ich gewonnen habe? Ich bin immer nur etwas schneller gefahren als der Zweitplazierte.“ Leben lang träumt“, sagt er über den Silberpfeil. Insgesamt erringt Fangio fünf Formel-1-Weltmeistertitel auf Fahrzeugen von vier Marken. Seine Beziehung zu Mercedes-Benz hat dabei eine besondere Qualität. Denn schon seit 1951 ist er Händler für die Stuttgarter Marke in Argentinien. Und nach dem Ende seiner Karriere wird er 1974 Präsident der Mercedes-Benz Argentina S.A. Er stirbt am 17. Juli 1995 in Buenos Aires. Der Große Preis von Frankreich am 4. Juli 1954 ist das erste Rennen, in dem Mercedes-Benz mit den neuen Silberpfeilen der Baureihe W 196 R antritt. Der Rennsieger in Reims heißt Juan Manuel Fangio, Weltmeister von 1951, Vizeweltmeister von 1950 und 1953. Zu diesem Zeitpunkt ist der Argentinier bereits 43 Jahre alt und damit älter als viele andere Fahrer im Feld. Dazu kommt, dass er in der Saison 1952 einen schweren Unfall überstanden hat. Fangio Autogrammstunde „El Chueco“ (Der Krummbeinige) verstarb vor 20 Jahren. Kennenlernen durfte ich ihn als einen Menschen mit sehr hintergründigem Humor, siehe Eingangszitate. Das war 1991 anlässlich seines 80. Geburtstages, gefeiert standesgemäß im MercedesBenz-Museum. Hier gaben ihm alle Größen des Motorsports die Ehre. Unvergessen auch sein Besuch beim DTM-Rennen auf dem Nürnberger Norisring. Autogrammstunden mit Hans Herrmann, Karl Kling, Jochen Mass oder Dieter Glemser, beeindruckend. Genauso der gemeinsame Auftritt in weißen Mercedes-Overalls. Nur einer fiel dabei aus der Rolle: Michael Schumacher, der wegen seines „roten“ Arbeitgebers keinen Stern auf der Brust tragen durfte oder wollte. Die Leitfigur Der Rennfahrer Juan Manuel Fangio ist in den Motorsport-Jahren 1954 und 1955 die Leitfigur von Mercedes-Benz im Wettbewerb um den Meistertitel der Formel 1. Mit dem Rennwagen W 196 R geht Fangio dabei fast eine Symbiose ein: „Es ist der perfekte Wagen. Das Gerät, von dem jeder Fahrer sein CM 3-2015 | www.DAVC.DE Doch der Sieg Fangios für Mercedes-Benz im W 196 R ist kein grandioser Schlussstrich unter eine Karriere, sondern vielmehr der Beginn einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte: Bei insgesamt 19 Wettbewerben der Formel 1 und des TourenwagenSports geht Fangio 1954 und 1955 für die Stuttgarter Marke an den Start. Zehn dieser Rennen gewinnt er, bei weiteren erzielt er gute Platzierungen. Fangio wird am 24. Juni 1911 im argentinischen Landstädtchen Balcarce als Kind italienischer Einwanderer geboren. Da scheint die Karriere als fünffacher Weltmeister der Formel 1 weit entfernt. Doch der Junge, der eine Ausbildung zum Mechaniker macht, profitiert von der Begeisterung seiner Landsleute für den Rennsport. Früh kommt er mit der lokalen Rennfahrer-Szene in Kontakt, macht eigene Erfahrungen am Steuer und lernt, Fahrzeuge für Renneinsätze umzubauen. 1932 gründet er eine eigene Automobilwerkstatt, sein erstes Rennen fährt Fangio vier Jahre später mit einem umgebauten Ford-Taxi. Nach dem Zweiten Weltkrieg schafft Fangio den Sprung von umgebauten Serien-PKW auf reinrassige Rennwagen und ins internationale Renngeschehen. 41 Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio Argentinien und der Rennsport Argentinien zählte in den 1940er-Jahren zu den reichsten Ländern der Welt. Basis für diesen Reichtum war vor allem die Landwirtschaft mit ihren riesigen Getreide- und Rinderfarmen. Während fast die ganze Welt Krieg führte, war Argentinien neutral und machte mit Exporten von Getreide und Fleisch riesige Gewinne. Der damalige Präsident Juan Peron hatte eine volle Kasse und investierte viel Geld, um Argentinien international zu propagieren, und dazu zählte auch der Motorsport. In Zusammenarbeit mit dem ACA (Automobilclub von Argentinien) und YPF (staatliche Mineralölmonopolgesellschaft) initiierte er von 1947 bis 1952 die sogenannte „Temporada“. Dies war eine Serie von Rennen zwischen Dezember und Februar, also im argentinischen Sommer und somit in der europäischen Winterpause. Für europäische Teams wurden extrem hohe Startgelder ausgelobt, und viele Teams und Privatfahrer – vor allem aus Italien und Frankreich – nutzten die Winterpausen zur Aufbesserung ihrer Finanzen in Südamerika. Formel entsprachen. Manchmal gab es auch Anschlussrennen in Brasilien und Uruguay, welche die „Temporada“ bis hinein in den März oder sogar April verlängerten. Die Temporada war auch immer ein wichtiger „Gebrauchtwagenmarkt“, viele Teams verkauften ihre Rennwagen der abgelaufenen Saison in Südamerika, und zwar zu Preisen, die erheblich über denen in Europa lagen. Und die Rückfracht sparte man auch noch ein. Fangio wurde von der Präsidentengattin Eva Peron (Evita) protegiert, was übrigens nicht gegen seine Fähigkeiten sprechen soll, im Gegenteil. Mit Staatsgeldern kaufte der ACA für die Temporada 1947/48 einen Maserati 4CL für Fangio, der auch unter der Nennung des ACA lief. Für die Saison 1948/49 kaufte der ACA dann sogar zwei nagelneue Maserati 4CLT für Fangio und Adriano Malusardi. Nach dessen tödlichem Trainingsunfall beim Rennen in Mar del Plata im Februar 1949 nahm Froilan Gonzalez seinen Platz ein. Ausgeschrieben waren die Temporada-Rennen nach der „Freien Formel“, oder „Formula Libre“, weil es in Südamerika noch viele Vorkriegsrennwagen gab, die nicht der aktuellen GP- bzw. später F1- Fangio nach dem Sieg des Großen Preises von Argentinien 42 Großer Preis von Italien in Monza, 5. September 1954 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio Die Perons und der ACA wollten nun auch die argentinischen Farben international vertreten, und die beiden Maserati wurden nach Europa verschifft, damit Fangio und Gonzalez dort bei Rennen teilnehmen können. Das Team wurde komplett vom ACA finanziert und war somit ein reines Privatteam. Benannt wurde es nach dem tödlich verunglückten Rennfahrer Achille Varzi, der – obwohl Italiener – in Argentinien eine Art Heldenstatus genoss. Varzis Vater erlaubte den Argentiniern auch die Nutzung der Werkstatt in der Familienvilla in Galliate. Karriere in Europa 1949 fand Fangio den Weg nach Europa. Er schlug ein wie eine Bombe: Mit einem Maserati siegte er beim San Remo GP 1949 – seinem ersten Grand Prix überhaupt – sofort vor Prince Bira (ebenfalls auf Maserati unterwegs) und Emmanuele de Graffenried (auf Alfa Romeo). Auf dem Podest also folgende Nationen: Argentinien – Thailand – Schweiz. Der Erfolg in San Remo 1949 bedeutete für Fangio noch 1949 ein Werksvertrag bei Maserati, und durch die erfolgreichen Rennen bekam er eine Lizenz für die erste GP-Weltmeisterschaft 1950. Erwähnenswert ist in 1949 noch Folgendes: Fangio fuhr sechs GP-Rennen, alle gewann er. Das Können von Fangio erkannte Alfa Romeo sofort. Man holte sich von Maserati den Argentinier und stellte der italienischen Presse vor Saisonbeginn das Fahrer-Trio Grand Prix von Buenos Aires 1955 CM 3-2015 | www.DAVC.DE bei Alfa Romeo vor. Genannt wurde das Trio „die 3 F“ (Farina, Fangio und Fagioli). Alfa Romeo erwartete auch ein großes PR-Interesse, denn für die Italiener schien die Fahrerpaarung aus Giuseppe Farina, Luigi Fagioli durchaus erfolgversprechend. Beide mit genug Erfahrung, denn bereits 15 Jahre fuhren sie bei GP-Rennen. Juan Manuel Fangio war sozusagen ein Nachwuchsfahrer mit viel Anfangserfolg, auch wenn man einen fast 40-Jährigen nicht mehr als Nachwuchsfahrer bezeichnen sollte. Er wird 1950 Vize-Weltmeister auf Alfa Romeo und gewinnt für die italienische Marke 1951 seine erste Weltmeisterschaft. 1951 entsteht aber auch Fangios enge Bindung an Mercedes-Benz, als er in Buenos Aires eine Niederlassung der Stuttgarter Marke eröffnet. Und im Februar 1951 sitzt er zudem erstmals am Steuer eines Silberpfeils: Mercedes-Benz ist mit drei überarbeiteten Vorkriegs-Rennwagen des Typs W 154 zu einem Gastspiel nach Argentinien gekommen. Fangio startet neben Karl Kling und Hermann Lang zum „Premio Presidente de la Nacion Juan D. Peron“. Die Silberpfeile können auf dem modernen Kurs mit seinen Schikanen aber ihre Geschwindigkeit nicht voll ausfahren, Fangio kommt nur auf den dritten Platz. In der Saison 1952, als die Weltmeisterschaft nach der Formel 2 ausgetragen wird, hat Fangio in Monza Internationales ADAC-Eifel-Rennen am Nürburgring, 1955 43 Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio einen schweren Unfall. Den Rest des Jahres erholt er sich von den Folgen, vor allem von einer Verletzung der Halswirbelsäule. Schon 1953 ist er aber zurück auf der Rennstrecke und wird auf Maserati Vize-Weltmeister. 1954 steht der internationale Rennsport unter einem besonderen Stern: Mercedes-Benz kehrt in den Grand-Prix-Rennsport zurück. Als Kapitän des Rennstalls verpflichtet Rennleiter Alfred Neubauer den argentinischen Spitzenpiloten Fangio. Die Stuttgarter haben seit 1953 den Rennwagen W 196 R für die neue Formel 1 entwickelt. Er hat einen 257 PS starken Reihenachtzylindermotor mit 2,5 Liter Hubraum, zwangsgesteuerten Ventilen und einer Benzin-Direkteinspritzung. Neben dem Stromlinienwagen entsteht auch ein klassischer Formel-Renner mit frei stehenden Rädern. Weil die neuen Silberpfeile nicht gleich zum Beginn der Saison starten, fährt Fangio noch drei Rennen für Maserati. Denn die Weltmeisterschaft der Formel 1 wird zu dieser Zeit ausschließlich für Fahrer vergeben. Die Konstrukteurs-Wertung erfolgt erst von der Saison 1958 an. Am 4. Juli 1954 startet Fangio zum ersten Mal für Mercedes-Benz bei einem Grand Prix: Genau 40 Jahre nach dem Sieg von Mercedes-Pilot Christian Lautenschlager in Lyon tritt die Stuttgarter Equipe beim Großen Preis von Frankreich in Reims an. Fangio gewinnt das Rennen vor seinem Teamkollegen Karl Kling. Der scheinbar mühelose Umstieg von Maserati auf den W 196 R unterstreicht einmal mehr die große Anpassungsfähigkeit Fangios: Seit er die harten Langstreckenrennen seiner Heimat ge- Testfahrten auf dem Hockenheimring, 1955 44 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio fahren ist, vermag er aus jedem Fahrzeug das Beste herauszuholen. Diese virtuose Improvisation führt den Argentinier immer wieder zum Sieg. Die Saison 1954 wird zum Triumph für MercedesBenz und Fangio: Nach Frankreich erringt er auch in Deutschland (Nürburgring), der Schweiz (Bremgarten) und Italien (Monza) jeweils den Sieg. Fangio wird zum zweiten Mal Weltmeister der Formel 1 – mit fast der doppelten Punktzahl auf den Zweitplatzierten. Ähnlich dominant zeigt sich der Argentinier 1955: Er gewinnt die Grand Prix’ von Argentinien, Belgien, den Niederlanden und Italien, in Großbri- tannien wird er Zweiter hinter seinem Teamkollegen Stirling Moss. Zu den außergewöhnlichen Leistungen der Saison gehört auch Platz 2 bei der Mille Miglia, die Fangio auf Mercedes-Benz 300 SLR (W 196 S) allein bestreitet. Sieger Stirling Moss dagegen ist – wie die meisten Fahrer – mit einem Kopiloten unterwegs, nämlich Denis Jenkinson. Nachdem sich Mercedes-Benz mit dem Ende der Saison 1955 vorerst aus dem Rennsport zurückzieht, gewinnt Fangio zwei weitere Weltmeistertitel auf Ferrari (1956) und Maserati (1957). Im Jahr darauf beendet der Argentinier seine Rennkarriere im Fangio Anno 1991 CM 3-2015 | www.DAVC.DE 45 Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio Alter von 47 Jahren. 1974 wird er Präsident der Mercedes-Benz Argentina S.A. Bis zu seinem Tod im Jahr 1995 hält er den Rekord von fünf Weltmeistertiteln der Formel 1, der erst 2003 von Michael Schumacher gebrochen wird. Heute erinnern unter anderem fünf identische, lebensgroße Bronzeplastiken an Juan Manuel Fangio, die den Ausnahme-Rennfahrer zusammen mit dem W 196 R zeigen. Sie stehen vor dem Mercedes-Benz Museum in Stuttgart, vor der Mercedes-Benz-Zentrale in Buenos Aires, an den Rennstrecken Nürburgring und Monza sowie in Monaco. Zudem betreibt in Balcarce ein Verein unter anderem das Museo Fangio. Mit zahlreichen Fahrzeugen und wei- teren Exponaten ist es der gesamten Lebensgeschichte des Rennfahrers gewidmet. „Freundschaften zählen mehr als Geld und Reichtum.“ Nicht jeder kann Ruhm verkraften. Nicht jeder bleibt, der er war, wenn die Öffentlichkeit ihn zum Idol formt. Fangio wurde schnell zum Idol. Sein Ruhm wuchs schon nach dem Gewinn der ersten Weltmeisterschaft fast ins Unermessliche. Der Empfang, den ihm die Argentinier 1951 bereiteten, war ein Volksfest für Millionen. Doch er blieb stets der Mensch, der er immer war, ehrlich und bescheiden. Er war immer eine Person „zum Anfassen“, mit klaren Ansichten und Meinungen. Juan Manuel Fangio: Rennen für Mercedes-Benz Datum Rennen 17.02.1951 Gran Premio Presidente de la Nacion Juan D. Peron (Circuito Costanera Norte, Buenos Aires) 24.02.1951 Gran Premio Maria Eva Duarte de Peron (Buenos Aires) 04.07.1954 Großer Preis von Frankreich (Reims) 17.07.1954 Großer Preis von England (Silverstone) 01.08.1954 Großer Preis von Europa (Nürburgring) 22.08.1954 Großer Preis der Schweiz (Bern) 05.09.1954 Großer Preis von Italien (Monza) 19.09.1954 Avus-Rennen (Berlin) 24.10.1954 Großer Preis von Spanien (Barcelona) 16.01.1955 Großer Preis von Argentinien (Buenos Aires) 30.01.1955 Großer Preis von Buenos Aires 01.05.1955 Mille Miglia 22.05.1955 Großer Preis von Europa (Monaco) 29.05.1955 Eifelrennen (Nürburgring) 05.06.1955 Großer Preis von Belgien (Spa-Francorchamps) 11.-12.06.1955 24 Stunden von Le Mans 19.06.1955 Großer Preis der Niederlande (Zandvoort) 16.07.1955 Großer Preis von England (Aintree) 07.08.1955 Großer Preis von Schweden (Kristianstad) 11.09.1955 Großer Preis von Italien (Monza) 17.09.1955 Tourist Trophy (Dundrod) 16.10.1955 Targa Florio (Sizilien) Fahrzeug W 163 W 163 W 196 R Stromlinie W 196 R Stromlinie W 196 R Monoposto W 196 R Monoposto W 196 R Stromlinie W 196 R Stromlinie W 196 R Monoposto W 196 R W 196 R mit 3-Liter-Motor 300 SLR W 196 R Monoposto 300 SLR W 196 R Monoposto 300 SLR W 196 R Monoposto W 196 R Monoposto 300 SLR W 196 R Stromlinie 300 SLR mit Karl Kling 300 SLR mit Karl Kling Platz 3 DNF* 1 4 1 1 1 2 3 1 1 2 DNF* 1 1 RET** 1 2 1 1 2 2 * DNF = internationale Abkürzung für „Did Not Finish“ („nicht ins Ziel gekommen“) ** RET = internationale Abkürzung für „Retired“ („zurückgezogen“) 46 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio Juan Manuel Fangio 1991 anlässlich seines 80. Geburtstages über … … sein liebstes Rennen: „Das war ganz am Anfang meiner Karriere: Buenos Aires – Lima – Buenos Aires. Wir waren Wochen unterwegs, und es gab nur wenige asphaltierte Straßen.“ … seine härtesten Gegner: „Ohne Zweifel waren dies Stirling Moss und Alberto Ascari. Sie hatten beide ein begnadetes Talent als Rennfahrer.“ … sein eigenes Talent: „Ich dachte während der Rennen immer, dass ich der Beste bin.“ … seine Beziehung zu Rennwagen: „Ich habe mit meinen Autos immer gesprochen. Ich höre, wenn es einem Auto nicht gut geht. Das ist wie bei der Musik, wenn ein Ton nicht stimmt.“ … seine liebste Rennstrecke: „Das ist eindeutig die Nürburgring-Nordschleife, eine sehr alte Rennstrecke. Nur wenn man sie gut kennt, kann man auch sehr schnell sein.“ … die Sitten auf den Rennstrecken: „Das Problem ist immer das Geld und sind die Verpflichtungen gegenüber den Sponsoren. In unserer CM 3-2015 | www.DAVC.DE Fangio mit Chevrolet Zeit haben wir Fahrer, die sich während des Rennens unsportlich verhalten haben, abends beim großen Festessen einfach nicht beachtet. Das war die größte Strafe. Heute gibt es solche gemeinsamen Feste gar nicht mehr. Niemand hat mehr Zeit. Doch Unkorrektheiten auf der Rennstrecke gab es auch früher, und die wird es immer geben.“ … Freundschaften unter Rennfahrern: „Es ist sehr ratsam, dass es Freundschaften gibt. Aber auf der Rennstrecke waren wir alle Feinde.“ … Fahrer-Vergleiche von damals zu heute: „Zu sagen, ein Senna fährt wie Fangio, ein Prost wie Moss oder umgekehrt, das ist absurd.“ 47 Historie 20. Todestag von Juan Manuel Fangio … seine Nationalität: „Ich fühle mich geehrt, Argentinier zu sein. Derjenige, der sein Land nicht liebt, kann auch seine Familie nicht lieben.“ … sich als Idol: „Ich empfinde die Verehrung meiner Landsleute und anderer nicht als Last, sondern als Lob für gute Leistungen. Und dafür bin ich dankbar. Ich habe auch alle meine Trophäen noch. Sie gehören nicht mir, sondern sie gehören den Menschen, die mich unterstützt haben.“ … Reichtum: „Ich bin kein reicher Mensch, aber ich kann gut leben, kann meiner Familie etwas hinterlassen. Ich war auch immer in der Lage zu sparen. Wäre ich richtig reich, ich würde mich fragen: wozu? Ich habe mehr Freunde als andere, die nach Materialismus gestrebt haben. Freundschaft ist der größere Reichtum.“ … die Verständigung mit den Mechanikern: „Mit den Mercedes-Mechanikern habe ich immer italienisch gesprochen. Wie die Resultate zeigen, glaube ich, dass mich alle verstanden haben. … sein eigentliches Berufsziel: „Ich wollte ursprünglich eigentlich Fußballer werden und nicht Rennfahrer.“ … den Unterschied zwischen Motorsport und Fußball: „Der Motorsport schafft Arbeitsplätze.“ Text: Dieter Ritter, Redakteur der MVC-Depesche Fotos: Daimler AG, Artur Fenzlau/Technisches Museum Wien, Dieter Ritter Denkmal am Nürburgring ■ Balcare 1993 www.davc.de 48 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Vergangenheit und Gegenwart Eine Hochzeitsfahrt der besonderen Art Es kommt ja des Öfteren vor, dass man gebeten wird, sich und sein Fahrzeug für die Fahrt eines Hochzeitspaares zur Verfügung zu stellen. Handelt es sich dabei um Verwandte oder Freunde, so mache ich das immer sehr gerne und dann auch ohne Salär. Es bestünde auch kein Grund, darüber in der CM zu berichten, denn wir alle haben das ja schon wiederholt so gemacht. Aber dann erreichte mich völlig unverhofft eine Bitte aus der Familie Bollée, eine direkte Nachfahrin der einstigen Begründer dieser Autodynastie, zu ihrer Vermählung mit einem Auto aus der ehemaligen Bollée-Fabrik in Le Mans zu fahren. Das war der Moment, wo ich leichte Gänsehaut bekam und natürlich mit Freuden zusagte. Schließlich gehörten die Mitglieder der Familie Bollée zu den Pionieren der französischen Automobilindustrie. Ursprünglich aus einer Familie von Glockengießern stammend, war es der 1844 geborene Amédée Bollée, der 1873 im Alter von 29 Jahren sein erstes, mit Dampf angetriebenes Automobil, l’Obéissante genannt, baute. Bereits 1878 baute er mit der „Mancelle“ sein erstes Serienmodell. Mit der „Rapide“ erreichte er 1881 eine Geschwindigkeit von 62 km/h. Während sich Amédée Bollée mit dem Dampfantrieb befasste, wandten sich seine Söhne dem Benzinmotor zu. CM 3-2015 | www.DAVC.DE Nachdem Amédée Bollée fils (Sohn) zunächst ebenfalls dampfgetriebene Fahrzeuge baute, bot er bereits 1896 seine ersten Benzinautos an. Ab 1904 trugen seine Fahrzeuge den charakteristischen runden Kühler. Er entwickelte viele Neuheiten und seine Fahrzeuge zeichneten sich durch eine hervorragende Qualität aus, auf die er besonderen Wert legte. Er baute selten mehr als 30 Wagen pro Jahr und verlangte einen entsprechenden Preis. Das führte nach dem Ersten Weltkrieg zu einer verringerten Nachfrage und so wandte er sich in seiner Fabrik der Produktion von Kolbenringen zu. Ab 1977 firmierte die Firma als „Société Mécanique de Précision du Maine“. Ganz anders sein Bruder Léon Bollée. Er versuchte mit der Produktion des Dreirads „Voiturette“, das er auch patentieren ließ, bereits 1895 Fahrzeuge für „Jedermann“ herzustellen. Das Fahrzeug hatte zunächst einen luftgekühlten 1Zylinder-Motor, der später erweitert wurde. Ab 1903 wurden dann in einer neuen Fabrik in Le Mans konventionelle 4-Rad-Autos mit Frontmotor mit 2,4 und 4,5 ltr. Hubraum gebaut. In späteren Jahren geriet er, entgegen einer Vereinbarung mit seinem Bruder, mit größeren Motoren mit bis zu 11,9 Liter Hubraum in direkte Konkurrenz zu Amédée Bollée fils. 49 Vergangenheit und Gegenwart Eine Hochzeitsfahrt der besonderen Art MLB vor Château Flottemanville-Bocage Léon Bollée von 1914 Nachdem Léon Bollée 1913 an den Folgen eines Unfalls gestorben war, ging die Firma 1924 in den Besitz von Morris über. Ab 1925 wurde das Modell MLB gebaut. Ein 4-Zylinder mit 2,4 Ltr. Hubraum, dessen Antriebssystem von Hotchkiss stammte. Zwischen 1925 und 1927 wurden etwa 1300 Wagen dieses Typs gebaut. 1930 übernahm dann ein Syndikat die Fabrik und firmierte bis 1933 als „Société Nouvelle Léon Bollée“. 1934 war dann endgültig Schluss. Das Brautpaar Und heute hatte ich die Ehre, die junge Constance Bollée zur Vermählung mit Paul Lucas zu chauffieren. Leider war der Léon Bollée nicht einsatzbereit und so musste der Morris Léon Bollée (MLB) die Aufgabe übernehmen. Aber auch er machte seine Aufgabe gut und fühlte sich wohl im Kreis der Familie Bollée und entlockte der Braut während der Fahrt so manchen Begeisterungsruf. Familie Bollée Rainer Hindrischedt FIVA-Kulturkommission DAVC Rhein-Main ■ 50 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Veranstaltungen Traditionsausfahrt der Landesgruppe OWL Die traditionelle Ausfahrt der Landesgruppe OWL fand am Samstag, dem 20.06.15, bei bester Witterung statt. An der von Mitglied Dieter Kuhfuß und seiner Ehefrau bestens organisierten Ausfahrt zum Spargelhof Winkelmann in Rahden-Tonnenheide nahmen 35 DAVC’ler teil! Die Fahrt wurde im lippischen Dörfchen Talle gestartet und führte durch die Weserstadt Vlotho nach Bad Oeynhausen über das Wiehengebirge in das Lübbecker Land zum Zielort. Nach dem üppigen Essen „Spargel satt“ führte uns das gut ausgearbeitete Bordbuch zur US-Classic-Car-Ranch nach Minden. Für uns hatte man extra am Samstagnachmittag (!!) Tür und Tor geöffnet, um die hubraumgewaltigen US-Mobile in Augenschein nehmen zu können. Dafür nochmals ein „Herzliches Dankeschön“ an das Team der USCar-Ranch. Von dort aus ging es zum Grande-Finale in die neueröffnete Minener „Nascherei“, ein sehr schönes großes Café mit einem großen Parkplatz für alle Teilnehmer. Köstlicher Erdbeerkuchen wurde uns dort serviert, und eine gelungene Ausfahrt fand dort ihren krönenden Abschluss. Text: Erich Rosteck Fotos: Dieter Korrenschild ■ Kuhfuß-Start Bordbuch Mach hoch die Tür CM 3-2015 | www.DAVC.DE Kuhfuß-Abfahrt Schrauber Donat 51 Veranstaltungen Boje-Ausfahrt Am Morgen und beinahe den ganzen Samstag, den 20. Juni 2015, meinte Petrus wohl, er müse es sehr kräftig regnen lassen, da einige Oldtimer zur „BOJE“ losfahren wollten. Diese BOJE ist allerdings keine Boje im Wasser, sondern die BOJE Tübingen, ein häuslicher Hospizdienst für Kinder, Jugendliche und Familien im Landkreis Tübingen (http://www.boje-tuebingen.de/). Die LG Staufen-Ostalb hatte mit den Mitarbeitern der BOJE ausgemacht, dass wir an diesem Tag einige Kinder und Jugendliche, die einen Elternteil, Geschwisterkind oder eine wichtige Bezugsperson verloren haben, abholen würden für eine Fahrt mit den Oldtimern. Das Wetter schreckte uns zwar, aber um 8 Uhr trafen sich 11 Oldies auf dem Clubgelände in Lorch, von wo sich dann die Fahrzeuge in Kolonne in Richtung Tübingen über Göppingen, Uhingen, vorbei an Plochingen und Nürtingen bewegten und unterwegs noch drei weitere Clubfreunde mit ihren Klassikern aufnahmen. In unserer Ausfahrtbeschreibung hieß es „Auf dem Rossberg“ machen wir Picknick. Also nehmt euch eine Picknickdecke oder, wenn es bequemer sein soll, einen Klappstuhl mit“. Daraus wurde leider nichts, das gute Essen wurde im Stehen, teils unter dem Schirm, auf dem Parkplatz eingenommen. Gegen 10 Uhr trafen wir die Kinder und Jugendlichen der Boje mit Personal des Boje-Teams am Wanderparkplatz bei Bebenhausen. Nachdem die Kinder voller Freude dabei waren, sich „ihren“ Oldtimer zur Mitfahrt auszusuchen und darin staunend Platz genommen hatten, ging unsere Fahrt durch die Tübinger Innenstadt auf die Schwäbische Alb zum „Rossberg“. 52 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Veranstaltungen Boje-Ausfahrt Außerdem hieß es „Wenn einer von euch eine „Hutschachtel“ o.ä. hätte, wäre das bestimmt eine nette Sache". Ich schickte ein Bild und fragte, ob diese Schachtel OK wäre und wofür. Ich wurde belehrt, dass eine Hutschachtel ein alter tragbarer Plattenspieler ist. Und unser Kreso hatte natürlich ein solch schönes altes Gerät mit Handkurbel und vielen alten Schellack-Platten. Für die Kinder war das eine ganz neue Erfahrung. Eigentlich sollte auf der Rückfahrt an einer Eisdiele Halt gemacht werden, aber alle zogen es vor, gleich der Einladung des Museums Boxenstopp, das uns freundlicherweise seine Unterstützung zugesagt hatte, zu folgen. Kinder, Jugendliche und einige Erwachsene machten sich dann auf, den Rossberg zu erklimmen. Und die ganz Sportlichen bestiegen zudem noch den Turm, während die Älteren von uns schon zurück marschierten, wo ein improvisiertes Büfett auf alle wartete. CM 3-2015 | www.DAVC.DE Dort gab es dann neben Spielzeug und Zweirädern noch einmal tolle Oldtimer zu sehen, unter anderem auch den Lloyd Rekordwagen von Montlery 1954. 53 Veranstaltungen Boje-Ausfahrt Nach einem feuchten, aber interessanten und schönen Ausflugstag hieß es dann Abschied nehmen, aber wie es schien nur bis zum nächsten Jahr, denn dann wollen wir die Ausfahrt in ähnlicher Form wiederholen. Den Kindern und den Betreuern tut eine solche Abwechslung gut. Horst Peipers 1.Vize LG Staufen-Ostalb ■ Opel Super 6, Bj. 1937 Besitzer: ClausVick, Reinfeld 54 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Veranstaltungen 2te CRUZ DEL SUR vom 4. bis 5. Juli 2015 LG Allgäu | LG Oberbayern | LG Südbaden | LG Südwest Es waren einmal drei Landesgruppen-Präsidenten, aus dem Allgäu, Südbaden und Oberbayern, die auf den glorreichen Gedanken kamen, ein gemeinsames Treffen der südlichsten Landesgruppen zu veranstalten. Es sollte eine zwei-Tage-Veranstaltung werden, die jeweils abwechselnd durchgeführt werden sollte. Sie setzten es um, und so entstand das CRUZ DEL SUR. Dieses Jahr kam erfreulicherweise die LG-Südwest mit an Bord. So wurde aus einem Dreiergestirn ein Quartett. Die Präsidenten dieser Landesgruppen möchten mit diesen Treffen die Kontakte und Freundschaften über die einzelnen Landesgruppen hinweg fördern und haben nach dem ersten erfolgreichen Start wieder eine attraktive 2-Tage-Veranstaltung organisiert. den, Allgäu, Südwest und Oberbayern in Ottobeuren/Bayern auf dem Marktplatz ein. Ottobeuren ist ein Marktflecken an der Oberschwäbischen Barockstraße im Unterallgäu/ Bayern. Der Ort ist bekannt durch das im Jahre 764 gegründete Benediktinerkloster und ist ein anerkannter Kneippkurort. Pfarrer Kneipp wurde im Teilort Stephansried geboren, wirkte dort und in der Umgebung. Nach herzlichen Begrüßungen und einer Stärkung wurden durch die Organisationsleitung Barbara Kieslich und Jürgen Schink die Roadbooks ausgeteilt. Pünktlich um 14.00 Uhr gab Detlef Krukenkamp den Start frei zur ersten Route, die nach Neugablonz zum Isergebirgs-Museum führte. Auf verträumten Landstraßen, durch kleine Weiler, fuhren wir über Rettenbach, Ollarzried, Obergünzburg, Friesenried, Kaufbeuren nach Neugablonz. Auf dem Gelände einer ehemaligen Sprengstoff-Fabrik siedelten sich nach 1945 Vertriebene aus der damaligen Region Gablonz /Tschechien an. Sie bauten hier die in ihrer Heimat zurückgelassene Schmuck- und Glasindustrie wieder auf. Neugablonz ist eine sogenannte bayerische Vertriebenengemeinde. v.links: Thomas Hahn, LG Südwest; Detlef Krukenkamp, LG Oberbayern; Joachim Tornow, LG Allgäu; Jürgen Schink, LG Oberbayern; Rolf Schnieder, Teilnehmer LG Südbaden Am Samstag, dem 4. Juli, war es so weit, und in Form einer Sternfahrt trafen die Teams aus Südba- CM 3-2015 | www.DAVC.DE 55 Veranstalatungen 2te CRUZ DEL SUR vom 4. bis 5. Juli 2015 LG Allgäu | LG Oberbayern | LG Südbaden | LG Südwest Unsere Oldtimer durften wir auf dem Bürgerplatz vor dem Gablonzerhaus parken, schon bald kamen erste Neugierige, um die Autos zu bestaunen und natürlich auch zu fotografieren. Einzelne Fragen wurden gestellt und gerne beantwortet. Nach der Besichtigung des Isergebirgs-Museums mit Führung kam der Vorschlag auf, gegenüber dem Museum eine Kaffeepause einzulegen. Stellte sich aber als überflüssig heraus, da unsere Organisation diese schon fest eingeplant hatte, für alle waren Plätze reserviert. Kronburg, Aichstetten, Bad Wurzach, Reichenhofen, Wolfegg, Vogt nach Ravensburg. Ravensburg entstand im Jahr 1050 durch die erste Burg der Welfen und war bis 1803 freie Reichsstadt. Welf VI, Herzog von Spoeto, vermachte 1129/30 den Schussengau mit Ravensburg an den Staufer Friedrich I Barbarossa. Bekannt wurde Ravensburg in der damaligen Zeit durch die große Ravensburger Handelsgesellschaft der Humpis (noch vor den Fuggern). Ende des 14. Jahrhunderts entstand hier eine der bedeutendsten Papierproduktion. Heute ist die große Kreisstadt Ravensburg durch die gleichnamigen Spiele bekannt. Die Rückfahrt nach Ottobeuren gestaltete sich ebenso zu einer genussvollen Route wie vorher. Die Unterallgäuische Landschaft verzauberte Fahrer und Beifahrer. Es ging über Wörishofen, Baisweil, Warmisried, Erkheim nach Ottobeuren. !!! WIR HABEN UNSER TAGESPENSUM ERREICHT !!! Nach kurzem Frischmachen wurden wir mit einem Apero belohnt, bevor es dann zum Abendessen ging. Beim anschließenden gemütlichen Zusammensitzen wurde fachgesimpelt und über die vielen Gemeinsamkeiten geplauscht. Es stellte sich schnell heraus, dass auch die 2. CRUZ DEL SUR wieder ein Erfolg werden würde. Nach der zum Teil kurzen Nacht ging es am Sonntagmorgen nach dem Frühstück in den zweiten Tag der Veranstaltung. Es ging auf noch kleineren Straßen, grünen Hügeln, an kleinen Seen vorbei, über Lachen, Worringen, 56 Hier angekommen, erwartete uns der Besuch des Humpisquartiers. Es besteht aus sieben um einen Innenhof gruppierte Gebäudetrakte. Die mächtigen Mauern reichen bis in die Zeit um 1380 zurück. Es zeigte, wie die Leute damals lebten und arbeiteten. Eine interessante Führung führte uns durch eine vergangene Zeit. CM 3-2015 | www.DAVC.DE Veranstaltungen 2te CRUZ DEL SUR vom 4. bis 5. Juli 2015 LG Allgäu | LG Oberbayern | LG Südbaden | LG Südwest Langsam war es Zeit zum Abschiednehmen. Detlef Krukenkamp ließ noch einmal die zwei Tage Revue passieren und kam zu dem Schluss, dass es doch sehr, sehr schön war. Er bedankte sich nochmals bei dem OrganisationsTeam Barbara Kieslich und Jürgen Schink, LG Oberbayern, und meinte: „Nächstes Jahr muss die CRUZ DEL SUR unbedingt wieder im Kalender stehen!“ In der Zwischenzeit wurde schon der Ausrichter für nächstes Jahr „ausgeguggt“ (schwäbisch für auserkoren)! Zum Abschluss ging es auf die Veitsburg, eine Burg, die sich über dem Schussental erhebt. Dort hatten wir einen grandiosen Panorama-Blick über Ravensburg und Umgebung (an klaren Tagen ist der Bodensee mit den Alpen fast zum Greifen nah). Der Ausrichter 2016 ist die LG Südwest mit ihrem Präsidenten Thomas Frank Hahn. In dem angegliederten Lokal nahmen wir noch ein verspätetes Mittagessen zu uns. LG Allgäu, Joachim Tornow LG Oberbayern, Detlef Krukenkamp LG Südbaden, Herbert Partikel LG Südwest, Thomas F. Hahn Wir alle hatten ein schönes Wochenende mit Freunden in einer wunderschönen Landschaft. Text: J. Tornow Fotos: B. Kieslich CM 3-2015 | www.DAVC.DE ■ 57 Intern Kleinanzeigen im Clubmagazin FAHRZEUGANGEBOTE: RARITÄT: BMW 3.0 CSI, Cabrio, E9, EZ 75, dt. Auto, Leder Klima, EFH, Schalter, hydr. Verdeck, rahmenverstärkt, alles TÜV, vollrest., Topzust., akt. Gutachten, 125.000.-, od. geg. Gebot BMW 3.3 Li, E3, 5/77, erstausgel. v. Ndl. München, int. Historie, v. BMW kpl. neu aufgebaut, schwarz, Klima, SSD, EFH, 5-Gang, BMW-Klassikzertifikat, einmaliges Fahrz., 49.500.- Aston Martin DB6, Bj. 69, weitgehender Originalzustand, RHD, Aut., Color, H-Zul., behutsam teilrest., technisch perfekt, langjähriger Sammlerbesitz, regelm. gefahren u. gewartet, gegen Gebot Dr. P. Ouart, Tel.: 0173-1657156 BMW 320 d Touring, Luxury Line, 57000 km, mineralgrau met., EZ 10/14, Leder, Allrad, AHK, headup, Navi usw., Jahreswagen, ohne Winternutzung, VB 39.500.G. Krenn, Tel.: 0175-9356911 od. 08144-996893 TEILEANGEBOTE Mercedes 170 Da, Hinterachse Hypoid, Kofferraumdeckel, Kotflügel r.u.l. vorne, Vorderachse r.u.l. P. Zinnecker, Tel.: 07141-464780 www.davc.de 58 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Intern Kleinanzeigen im Clubmagazin Schicken Sie Ihre Inserate bitte auf diesem Vordruck an die Redaktion: Im Internet können 5 Bilder veröffentlicht werden! birmelin@kk-hosting.de D. Großblotekamp Am Bühl 3, 79199 Kirchzarten oder per E-Mail: dietergross1@web.de Fahrzeugangebote Fahrzeuggesuche Teileangebote Teilegesuche Angebote Verschiedenes Gesuche Verschiedenes Bitte veröffentlichen Sie folgende Kleinanzeige ......... mal im CM und im Internet des DAVC Name, Vorname Telefon-Mobil Straße, Haus-Nr. Telefax PLZ / Ort Mitglied Telefon Datum / Unterschrift Ja ❑ CM 3-2015 | www.DAVC.DE Nein ❑ 59 Intern Impressum Das „Clubmagazin“ ist die Zeitschrift des Deutschen Automobil-Veteranen-Clubs e. V. (DAVC). ■ Herausgeber: Vorstand des DAVC Präsident: Georg Sewe Hudestr. 88, 23569 Lübeck Tel.: 0451 - 301077, Fax: 0451 - 302467 E-Mail: praesident@davc.de ■ Redaktionsschluss: ist jeweils am: 1. Februar, 1. Mai, 1. August, 1. November ■ Verantwortlichkeit: Viermal jährlich – jeweils am Ende des Quartals Die mit Namen oder Signum des Verfassers gekennzeichneten Beiträge stellen dessen persönliche Meinung dar. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Platzgründen gelegentlich Artikel sinnwahrend kürzen müssen und eventuell Berichte in einer späteren Ausgabe veröffentlichen. ■ Redaktion: ■ Copyright: ■ Erscheinungsweise: Dieter Großblotekamp Am Bühl 3, 79199 Kirchzarten Tel.: 07661 - 3680, Fax: 07661 - 904455 E-Mail: dietergross1@web.de ■ Layout und Druck: Masuhr Druck- und Verlags GmbH Holländerkoppel 14, 23858 Reinfeld (Holstein) Tel.: 04533 - 2183, Fax: 04533 - 2360 www.masuhr-druck.de Deutscher Automobil-Veteranen-Club (DAVC) Nachdruck – auch auszugsweise – nur nach Absprache mit der Redaktion. Redaktionsschluss für CM 4-2015: 1. November 2015 Bitte senden Sie alle Manuskripte an: D. Großblotekamp, Am Bühl 3, 79199 Kirchzarten Fax: 07661 - 904455 · E-Mail: dietergross1@web.de www.davc.de Wir haben Abschied genommen von unserem langjährigen und geschätzten Mitglied Gerhard Lutz Unsere herzliche Anteilnahme gilt seinen Angehörigen. Der Vorstand der LG Südwest 60 CM 3-2015 | www.DAVC.DE Vorstandsmitglieder des DAVC Ehrenpräsident: Waldemar Plessmann Gründer des DAVC Schloßstr. 14, 74379 Ingersheim 2 Tel.: 07142 - 220477, Fax: 07142 - 918602 E-Mail: waldemar.plessmann@davc.de Präsident: Georg Sewe Hudestraße 88, 23569 Lübeck Tel.: 0451 - 301077, Fax: 0451 - 302467 E-Mail: praesident@davc.de 1. Vizepräsident: Peter Ulrich Gilb Schellingstr. 20, 97074 Würzburg Mobil: 0172 - 9843484 E-Mail: vize@davc.de 2. Vizepräsident: Ingo Jobmann Adalbert-Stifter-Weg 9, 71120 Grafenau Tel.: 07033 - 43968, Fax: 07033 - 43968 E-Mail: 2.vize@davc.de Schatzmeister: Schriftführer: Andree Wilken Martin-Brüns-Str. 7c, 28832 Achim Tel.: 04202 - 3139 E-Mail: schatzmeister@davc.de Ortwin Lang Am Frauenberg 22 89597 Munderkingen E-Mail: schriftfuehrer@davc.de DAVC-SEKRETÄRE: Redakteur CM Dieter Großblotekamp Am Bühl 3, 79199 Kirchzarten, Breisgau Tel.: 07661 - 3680, Fax 07661 - 904455 E-Mail: sekretaer.cm@davc.de FIVA – Commission Culturelle: Rainer Hindrischedt Le Moulin F-50250 Montgardon E-Mail: sekretaer.fiva@davc.de Sport/ Racing-Team: Oliver Jecht Birkenweg 21, 73669 Lichtenwald Tel.: 07153 - 896010, Fax: 07153 - 6132967 E-Mail: racingteam@davc.de FIVA – Detlef Krukenkamp Techn. 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LG Franken Uwe Wießmath Hördlertorstraße 2 91126 Schwabach Tel.: 0179 - 5462594 E-Mail: lg.franken@davc.de LG Hanse Ulrich Zeidler Kelloggstr. 12, 22045 Hamburg Tel.: 0172-4150655 E-Mail: lg.hanse@davc.de Es gelten stets die Allgemeinen und Besonderen Versicherungsbedingungen, Foto: OCC Klassiker bewegen. Fahren Sie, wir versichern! Seit über 30 Jahren befassen wir uns ausschließlich mit der Versicherung von historischen und modernen Klassikern: Unser Team von rund 80 Mitarbeitern verfügt über langjährige Erfahrung, spezielles Wissen und automobiles Know-how. DAVC-Mitglieder erhalten 15% Rabatt! Mit OCC fahren Sie besser! OCC Assekuranzkontor GmbH · D - 23564 Lübeck · Hüxtertorallee 6 Tel. +49 - 451 - 8 71 84 - 0 · occ@occ.eu · www.occ.eu