Das BNA Schulprojekt - Dietmar Hopp Stiftung
Transcription
Das BNA Schulprojekt - Dietmar Hopp Stiftung
BNA Praktischer Biologieunterricht – Das BNA Schulprojekt Dipl. Biol. Michael Schmid Der BNA stellt vor Einleitung Heute bieten sich Kindern und Jugendlichen vergleichsweise wenige Möglichkeiten, einen Zugang zur Natur zu finden. Auch im schulischen Bereich ist eine Beschäftigung mit der Natur nur eingeschränkt möglich. Die aktuellen Bildungspläne für das Fach Biologie fordern jedoch, den Schülerinnen und Schülern die unmittelbare Begegnung mit Lebewesen und der Natur zu ermöglichen. Häufig erfolgt im schulischen Biologieunterricht unter dem Druck des Lehrplans eine reine Wissensvermittlung, eigene Erfahrungen im direkten Umgang mit der Natur sammeln zu können, kommt zu kurz. Doch gerade für Kinder und Jugendliche ist ein direkter Kontakt mit der Umwelt notwendig, um Verständnis und Respekt für die Natur und alle Lebewesen zu entwickeln. Mit dem vorliegenden Konzept für praktischen Biologieunterricht soll eine notwendige Ergänzung zum schulischen Biologieunterricht angeboten werden. Der Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V. (BNA) sieht eine seiner vorrangigen Aufgaben in der Vermittlung des Natur-, Artenund Tierschutzgedankens. Neben der Fort- und Weiterbildung für Erwachsene steht das neue Schulungszentrum in Hambrücken (Kreis Karlsruhe) vor allem Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen zur Verfügung. Das Schulungszentrum bietet ein optimales Umfeld für selbständiges und nachhaltiges Forschen und Lernen. Im Rahmen des Gesamtkonzepts sollen alle Bereiche der klassischen Biologie abgedeckt werden: Nicht nur die Themenfelder Zoologie und Botanik werden angeboten, sondern auch Unterrichtseinheiten zur Ökologie und Verhaltensbiologie. In Verbindung mit einer schulischen Vor- und Nachbereitung werden im BNA-Schulungszentrum Bildungsmaßnahmen im Bereich Biologie durchgeführt, bei denen die Schülerinnen und Schüler anschaulich und praxisnah Informationen und Zusammenhänge aus der Natur erfahren und selbst erarbeiten können. Der aktive Umgang mit diesem Thema durch Einbeziehung der modernen Tieranschauungsräume und Einbindung des naturnahen Umfelds des Schu2 lungszentrums ermöglicht den Schulklassen einen nachhaltigen Lernerfolg. Lehrprobe im Seminarraum des BNA Für eine erfolgreiche Durchführung des Projekts ist eine Vernetzung von pädagogisch-didaktischer Kompetenz mit fachlichem Spezialwissen unabdingbar. Hierfür erfolgt die Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg sowie Kooperationen mit mehreren Schulen von der Grund- und Hauptschule bis zum Gymnasium. Besonders hervorzuheben ist die intensive Zusammenarbeit mit dem Privatgymnasium St. Leon-Rot, die weit über die Durchführung von Unterrichtseinheiten hinausgeht. Gleichzeitig wird auch das in den Mitgliedsverbänden des BNA vorhandene Fachwissen bei der Konzeption von Unterrichtseinheiten eingebunden. BNA Konzeptionelle Leitideen Das BNA-Präsidium gab den Leitgedanken für das BNA-Schulprojekt vor: Dieses Bildungsangebot des BNA, der praktische Biologieunterricht, soll jeder Schülerin und jedem Schüler, unabhängig von Alter, sozialer Herkunft oder besuchtem Schultyp, offen stehen. Schülerinnen und Schülern aller Schulen wird die Möglichkeit geboten, in einem professionellen Umfeld und im direkten Umgang mit der Natur an einer greifbaren und begreifbaren Wissensvermittlung teil zu haben, bei der eigene Erfahrungen gemacht werden können, die sich nicht nur in dauerhaftem Wissenszuwachs, sondern vor allem auch in respektvollem Umgang mit der Natur und allen Lebewesen niederschlagen. Die Umsetzung von lehrplankonformen Inhalten stellt die zentrale Forderung an das BNA-Schulprojekt dar. Für alle Schultypen und Klassenstufen wird größter Wert auf altersgerechte Darstellungen gelegt. Lehrplaninhalte werden vertiefend und ergänzend in praktischen Übungen aufgearbeitet und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern so eine Aufbereitung und Einordnung der in der Schule durchgenommenen Inhalte. Die auch in den Bildungsplänen geforderten Kompetenzen bilden die Richtlinien, an denen sich die erstellten Unterrichtseinheiten orientieren: Biologische Phänomene beobachten und beschreiben: Im Gegensatz zum herkömmlichen Schulunterricht, bei dem der Zugang zu biologischen Phänomenen durch Verwendung von Lehrbüchern und weiteren Medien wie Bildern und Lehrfilmen nur sehr eingeschränkt und mittelbar erfolgt, können die Schülerinnen und Schüler im BNA Schulungszentrum eine Vielzahl von Vorgängen der Natur direkt in der Natur an Tieren und Pflanzen beobachten. In den modernen Tieranschauungsräumen und Außenanlagen des Schulungszentrums steht den Schulklassen die Möglichkeit offen, Primärerfahrungen im direkten Kontakt mit Lebewesen zu machen. Durch entdeckendes Lernen können die Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge wahrnehmen und einordnen. Die Vielfalt, ökologische Bedeutung und Schutzwürdigkeit aller Tiere und Pflanzen wird erlebbar gemacht und kann reflektiert in das eigene Handeln eingebunden werden. Haptisches Lernen – keine Angst vor fremden Tieren Als Transferleistung können diese Erfahrungen dann auf alle Lebensbereiche übertragen werden und fördern so ein nachhaltiges, respektvolles Handeln im Einklang mit der Umwelt. Denn es gilt: Nur was man kennt, das kann man auch schützen. Der Abbau von Berührungsängsten beispielsweise gegenüber „Ekeltieren“ wie Spinnen, Schlangen oder Mäusen führt zu einem vollwertigen Naturverständnis, welches der BNA als anerkannter Umweltschutz-, Tierschutz- und Naturschutzverband als eines seiner wichtigsten Ziele für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen ansieht. 3 Behutsamer Umgang mit einem NymphensittichKüken Praktische Versuche durchführen und dokumentieren: Nicht nur das beobachtende Lernen steht beim BNA Schulprojekt im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler können auch selbst altersgerechte Versuche planen und durchführen. Natürlich stehen Lehrkräfte jederzeit helfend bereit, um sicher zu stellen, dass die im Mittelpunkt der Experimente stehenden Tiere keinen Schaden nehmen. Doch durch die eigenständige Gestaltung der Versuche durch die Schülerinnen und Schüler wird ein besonders tiefgehendes Begreifen und Verständnis für die Vorgänge in der Natur geweckt. Die Jugendlichen lernen, die grundlegenden biologischen Prinzipien und Erklärungskonzepte selbständig anzuwenden. Komplexe Systeme, wie Organismen und Ökosysteme, können analysiert werden und Zusammenhänge erkannt werden. Zusammenhänge erkennen und verstehen Besonders wichtig ist es, kein reines Spartenwissen aufzubauen, sondern in komplexen Zusammenhängen zu denken und die verschiedenen Disziplinen miteinander zu vernetzen. Wissen und Methoden aus anderen Naturwissenschaften werden zum Verständnis der biologischen Vorgänge genutzt. Die Schülerinnen und Schüler können Tragweite und Grenzen eigener Ergebnisse und biowissenschaftlicher Aussagen und Methoden beurteilen und damit sachgerecht auf der Grundlage von Fachkenntnissen bewerten. Die besondere Stellung des Menschen in der Natur wird erkannt und verstanden: Der Mensch in seiner Doppelrolle als Teil der Natur und gleichzeitig als deren Gestalter wird verantwortungsvoll wahrgenommen und die Grundlage für ein aktives Eintreten für die Erhaltung unserer Umwelt geschaffen. Ein Transfer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse auf das eigene Leben und die eigene Gesundheit findet statt. Die Ergebnisse ihrer Teamarbeit darf jede Gruppe mit eigenen Plakaten vorstellen Auch die Einrichtung eines Aquariums wird in der Praxis erprobt 4 Außerschulischer Lernort BNA Der außerschulische Lernort BNA bietet in seinem neuen Schulungszentrum in Hambrücken mit vielfältigen Möglichkeiten optimale Voraussetzungen für einen effektiven praktischen Biologieunterricht. Klassenräume: Im eigens für das Schulprojekt erstellten Pavillon auf dem Gelände des Schulungszentrums stehen zwei komplett ausgestattete Klassenzimmer zur Verfügung. Hier stehen Mikroskope, Binokulare, beleuchtete Handlupen sowie Präparierbestecke und -wannen bereit, so dass nicht nur makroskopische Beobachtungen angestellt werden können, sondern auch Kleinstlebewesen bis hin zur zellulären Ebene untersucht werden können. Eine im Aufbau befindliche Sammlung biologischer Materialien mit Tierschädeln u. ä. bietet vielfältige Möglichkeiten. Tieranschauungsräume: Das nach modernsten Erkenntnissen neu erstellte Tierhaus gliedert sich in drei Tieranschauungsräume: Aquaristik/Terraristik, Kleinsäuger und Vögel. Jeder Bereich verfügt über Quarantänemöglichkeiten und bietet in artgerechten Aquarien, Terrarien und Gehegen eine große Artenvielfalt an Wirbeltieren sowie wirbellosen Tieren. Der Tierbestand ist nach pädagogischen Kriterien ausgesucht worden und stellt einen Querschnitt durch fast alle Tiergruppen und Lebensräume dar. Für die meisten Tiermodelle sind Alternativen vorhanden, so dass auf das Befinden (Häutung, Fütterung, Trächtigkeit) der Tiere jederzeit Rücksicht genommen werden kann. Der Bereich Aquaristik umfasst neben einer Vielzahl an Fischarten, bei denen ein besonderer Schwerpunkt auf die Vorstellung von Spezialanpassungen gelegt wurde, auch wirbellose Tiere wie Schnecken, Muscheln, Garnelen und Krebsen. In einer Meerwasserschauanlage werden im Süßwasser nicht vertretene Tiergruppen, wie die Stachelhäuter (Seesterne und Seeigel) und Korallen gezeigt und auch besondere Lebensgemeinschaften (Symbiosen) präsentiert. Genaue Beobachtung und Dokumentation an der Aquarienanlage Moderne Ausrüstung für Jungforscher Die Terraristikabteilung beherbergt Vertreter verschiedenster Amphibien (Frösche, Unken, Kröten, Molche und Salamander) und Reptilien (Schildkröten, Schlangen sowie diverse Echsen). Ebenfalls zahlreich vertreten sind die wirbellosen Tiere mit Insekten (vom Käfer bis zur Stabheuschrecke), Tausendfüßern und Spinnentieren. 5 an. Eine angrenzende Trockenmauer bietet vielen Tieren Rückzugsmöglichkeiten. Großzügige Freigehege für Kaninchen und Meerschweinchen sowie Griechische Landschildkröten vervollständigen den Außenbereich. Gebannt lauschen die Schüler den Ausführungen des BNA Biologen Im Kleinsäugerraum bietet sich ebenfalls ein guter Einblick in die Vielfalt des Lebens: Die Kleinsäuger zeigen, wie sich Anpassungen an unterschiedliche Lebensräume von der Wüste über den Regenwald bis hin zur unterirdischen Lebensweise entwickeln konnten. Neben verschiedenartigen Nagetieren finden sich hier auch Insektenfresser wie Igel und Spitzmaus. Selbst die Beuteltiere sind mit zwei Arten vertreten. Zum Anfassen nah, aber stachelig: Ein afrikanischer Weißbauchigel In vier großzügige Vogelvolieren gliedert sich der letzte Tieranschauungsraum. Hier leben afrikanische sowie australische Prachtfinken, die eine große Artenvielfalt hervorgebracht haben, sowie Vertreter der Sittiche und Papageien. Außenanlagen: Ein naturnaher Teich liegt zentral im Außenbereich des BNA-Schulungszentrums. Nicht nur die Wasserinsekten und aquatischen Kleinstlebewesen, auch zugewanderte Wechsel- und Erdkröten sowie Teichmolche bieten sich für praktischen Unterricht 6 Zum Abschluss darf das Kaninchen auch einmal gestreichelt werde Umfeld: Nur wenige Meter zu Fuß vom Schulungszentrum entfernt, wurde eine Wildblumen- und Wildkräuterwiese angelegt. Hier können die Schülerinnen und Schüler Wiesenpflanzen und –tiere bestimmen, aber auch künstlerische Aktivitäten wie das Zeichnen von Pflanzen durchführen. Am Rande der Wiese wurde ein Wildbienenhotel erstellt, das eine Vielzahl von Solitärbienen beherbergt und durch das Anbringen von Informationstafeln wertvolle Schulungsmöglichkeiten bietet. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe befinden sich Honigbienenstöcke sowie ein Schaubienenvolk. Weitere Informationstafeln zum Leben der Biene und der Honiggewinnung runden den Lernort Wiese ab. Der Lernort ermöglicht den Schülerinnen und Schülern das Eindringen in das Ökosystem Wiese und ein damit verbundenes Aneignen einer Artenkenntnis bei Tieren und Pflanzen, ebenso wie Verhaltensbeobachtungen bei sozialen Insekten wie der Honigbiene. Der direkt angrenzende Wald wird in Zukunft über ein Waldklassenzimmer und einen Waldlehrpfad ebenfalls in das Projekt mit aufgenommen und vervollständigt so das Konzept für den außerschulischen Lernort BNA. An Blumenwiese und Wildbienenhotel erleben die Schülerinnen und Schüler Naturschutz live Umfang des Projekts Das BNA-Projekt für praktischen Biologieunterricht steht allen Schultypen offen. Um den Schulen möglichst schnell die Nutzung der Möglichkeiten zu erlauben, fanden bereits einen Monat nach Start des Projekts die ersten Unterrichtseinheiten statt. Im Mai 2009 wurde dann der Lehrbetrieb mit Schulklassen von der Grundschule bis zum Gymnasium aufgenommen. Parallel dazu erfolgt die Konzeption weiterer Unterrichtseinheiten und der Aufbau neuer Lernorte (z. B. Wald). Die erstellten Unterrichtseinheiten werden in Themenordnern gesammelt, die dann von den Lehrern aller Schulen angefordert und für die Auswahl der zum Lehrplan passenden Unterrichtseinheit dienen. Alle Unterrichtseinheiten umfassen jeweils vorbereitende Materialien für den Lehrer, Arbeitsblätter mit Beobachtungsaufträgen und Experimenten für den Unterricht vor Ort sowie ergänzende und weiterführende Materialien. Die Dauer einer Unterrichtseinheit im BNA-Schulungszentrum beträgt in der Regel 60 bis 120 Minuten, abhängig von der Altersstufe der Schülerinnen und Schüler. Geplant sind jedoch auch halb- und ganztägige Einheiten sowie ggf. Projektwochen, während denen komplexere Versuche durchgeführt werden und eine noch intensivere Beschäftigung mit biologischen Phänomenen stattfinden kann. Im Laufe jeder Einheit wird nach einem motivationsfördernden Einstieg zunächst kurz der Wissensstand der Schulklasse überprüft. Anschließend werden die Grundregeln für den Umgang mit Tieren von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitet. Mit diesen Voraussetzungen dürfen die Schüler dann meist in Kleingruppen biologische Phänomene im direkten Umgang mit den Tieren beobachten und selbst beschreiben, praktische Versuche durchführen und auswerten und später ihren Mitschülern das Erlebte und Erlernte verständlich präsentieren. Hierfür dienen die ausgegebenen und bearbeiteten Arbeitsblätter oder von jeder Gruppe selbst erstellte Plakate. Zurück in der Schule kann das erworbene Wissen in einer Nachbereitung nochmals gefestigt werden. Die intensive Verknüpfung affektiven, kognitiven und haptischen Lernens ist im BNA-Schulungszentrum in einzigartiger Weise gegeben und bietet den Schülerinnen und Schülern aller Schultypen ein besonderes Lernerlebnis. Grundschule Im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur stellt die Beschäftigung mit Naturphänomenen ein zentrales Kompetenzfeld dar. Die Neugierde der Schülerinnen und Schüler auf die Tier- und Pflanzenwelt mit ihren biologischen Vorgängen wird gefördert, indem die Kinder sich als kleine Forscher betätigen können. Dabei lernen sie, Verantwortung für eigene 7 Experimente zu übernehmen und ihre Beobachtungen zu dokumentieren. Eine besondere Bedeutung kommt hier dem Kennenlernen einheimischer Tier- und Pflanzenarten zu. Die Kinder lernen, ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen und alle Mitlebewesen zu achten. Dies äußert sich auch in der Beschäftigung mit Haustieren, deren Ansprüche und Bedürfnisse verstanden und im täglichen Leben umgesetzt werden. Beispiele für Unterrichtseinheiten: – Haustiere – Einheimische Tiere – Wiesenblumen und -kräuter Hauptschule/Werkrealschule Dem Verständnis der belebten Welt kommt im Fächerverbund Materie - Natur - Technik eine wichtige Bedeutung zu. Ein mehrperspektivischer Unterricht soll biologische mit chemischen und physikalischen Aspekten verknüpfen. Hier bietet sich insbesondere der Themenbereich „Leben im Wasser“ an. Die Schülerinnen und Schüler entdecken die Vielfalt der Lebensäußerungen und erkennen Anpassungen an verschiedene Lebensräume sowie Merkmale unterschiedlicher Tiergruppen. Beispiele für Unterrichtseinheiten: – – – – Leben im Wasser Insekten Bienenstaat Blütenpflanzen Realschule Dem Fächerverbund Naturwissenschaftliches Arbeiten mit seinem Modul Biologie fällt die Aufgabe zu, den Schülerinnen und Schülern die Begriffe, Prinzipien und Prozesse des Lebens nahe zu bringen und sie in die Lage zu versetzen, dieses Wissen selbständig anwenden zu können. Durch eigenes Experimentieren, Beobachten und Ziehen von Schlussfolgerungen erfahren und begreifen die Schülerinnen und Schüler die Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Beispiele für Unterrichtseinheiten: – Blütenpflanzen -– Anpassung an unterschiedliche Lebensräume Gymnasium Im Fach Biologie sollen die Schülerinnen und Schüler grundlegende biologische Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten kennen lernen. Neben der Beobachtung und Beschreibung von Phänomenen des Lebens steht die Suche nach Erklärungen und Theorien. Das Verstehen von Zusammenhängen wird durch vernetzendes Denken und den Einsatz von Betrachtungsweisen und Erkenntnissen anderer Naturwissenschaften erreicht. In unmittelbarer Begegnung mit Lebewesen und der Natur erfahren die Kinder und Jugendlichen die wechselseitige Abhängigkeit von Mensch und Umwelt und entwickeln ein Verständnis für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Beispiele für Unterrichtseinheiten: – Fische – Insekten – Tarnung und Warnung – Blütenpflanzen – Leben im Wasser 8 Förderschule Im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur (Grundstufe) lernen die Schülerinnen und Schüler die Natur in ihrer Vielfalt kennen und übernehmen Verantwortung für deren Schutz. Im Fächerverbund Natur - Technik (Hauptstufe) wird das Verständnis und der Respekt für die Natur vertieft und durch eine breitere Wissensbasis gefestigt. Beispiele für Unterrichtseinheiten: – – – – Haustiere Einheimische Tiere und Pflanzen Insekten Exotische Tierarten Schulaquarien stellen nicht nur einen optischen Blickfang im Schulgebäude dar, sondern werden auch aktiv von Schülerinnen und Schülern betreut und in den Biologieunterricht eingebunden. Weitere Aktivitäten: Neben den angebotenen Möglichkeiten für Schulklassen im Schulungszentrum unterstützt der BNA auch die Arbeit in den Schulen. Hierbei werden vielfältige Wege beschritten, um den schulischen Biologieunterricht zu bereichern, die sich in einer Reihe von Kooperationen manifestieren: Der Lehrplan des Privatgymnasiums im nahe gelegenen St. Leon-Rot wird seit Jahren durch das Anbieten einer Zoologie AG mit fachlicher Unterstützung durch einen Diplombiologen des BNA und vor allem durch die Verfügbarkeit von Tieren aus der Haltung des BNA bereichert. Durch die Pflege wenig anspruchsvoller Klassentiere wie Insekten kann ein Klassenverband gestärkt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen im Umgang mit den Klassentieren Verantwortung zu übernehmen und eignen sich Spezialwissen an. 9 Unter Anleitung eines BNA-Biologen werden von motivierten Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Schulen Tümpel (Lehrteiche), Trockenmauern oder Igelburgen angelegt und weitere Naturschutzmaßnahmen durchgeführt und diese Projekte fest in den Biologieunterricht eingebunden. Auch für Studenten, Referendare und Lehrer finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen im BNA-Schulungszentrum statt. Für Vereine und Jugendgruppen bietet der BNA in den Sommerferien ein Ferienprogramm an, in dessen Rahmen den Kindern und Jugendlichen ein Besuch des Schulungszentrums für eine wissenschaftlich betreute Führung mit informativer Rallye ermöglicht wird. 10 Arbeitsmaterialien 11 Feedback 12 Grundschule Langenbrücken, Fr. Kerstin Held: Hallo Herr Schmid! Vielen Dank für den tollen Tag, den wir gestern mit Ihnen im BNA erleben durften. Den Kindern hat es sehr viel Freude gemacht und sie haben sicher auch viel mitgenommen. Könnte ich noch die Postadresse des BNA in Hambrücken bekommen? Dann würde ich Ihnen auch die Bilder schicken. In den nächsten Tagen bekommen Sie auch noch einen Bericht für Herrn Haut, den er veröffentlichen möchte. Die Adresse unserer Schule: Grundschule Langenbrücken, Huttenstraße 21, 76669 Bad Schönborn Nochmal herzlichen Dank Liebe Grüße Kerstin Held Lernen einmal anders Die Klasse 3c der Grundschule Langenbrücken zu Besuch im BNA Hambrücken Am Mittwoch, den 10.12.08 hatte die Klasse 3c der Grundschule Langenbrücken die Möglichkeit eine Unterrichtssequenz zum Thema „Haustiere und ihre artgerechte Haltung“ im BNA Hambrücken zu erleben. Mit Hilfe von Fahrgemeinschaften erreichten wir gespannt und voller Erwartungen Hambrücken. Zuerst erarbeiteten die Kinder mit Herrn Schmid die Verhaltensregeln im Umgang mit den Tieren. Dann ging es endlich los! Im ersten Teil bekamen wir eine Führung durch das BNA: Zuerst waren wir bei den Reptilien, Fischen, Insekten und Spinnen. Für die Schüler war es toll, dass sie die Tiere nicht nur anschauen, sondern auch anfassen durften. Absoluter Höhepunkt dabei waren die Kornnatter und die Vogelspinne, die bei dem ein oder anderen mutigen Schüler sogar über die Hand krabbeln durfte. Aber auch von anderen Tieren waren die Schüler begeistert und beeindruckt: von dem Schlammspringer, dem Pfeilgiftfrosch, dem Chamäleon, dem Tausendfüßler, den Kakerlaken,… Viele Münder wurden kaum noch geschlossen. Aber dann ging es auch schon zur nächsten Abteilung. Hier gab es Hörnchen, Mäuse, doch besonders toll fanden die Kinder den „weißen“ Igel, der zwar etwas müde war, uns aber dennoch kurz seine süße Schnauze zeigte. Nach einer kurzen Vesperpause, arbeiteten die Kinder in Kleingruppen an Stationen. Hier ging es dann um die im Unterricht vorbereiteten Tiere. Jetzt 13 hatten die Schüler hatten die Schülerdie dieChance Chanceihr ihrtheoretisches theoretischesWissen Wissendurch durchBeobachtung Beobachtung zu zu vertiefen. Aquarienfische, Wasserschildkröte, Wellensittich, Farbmaus und vertiefen. Aquarienfische, Wasserschildkröte, Wellensittich, Farbmaus und Kaninchen wurden Kaninchen wurdenbetrachtet betrachtetund undhinsichtlich hinsichtlichihrer ihrerFortbewegungsart Fortbewegungsartund und der der momentanen Beschäftigung momentanen Beschäftigungerforscht. erforscht.Außerdem Außerdemzeichneten zeichnetendie dieKinder Kinder die die Tiere Tiere abab und beschrifteten und beschriftetenderen derenKörperteile. Körperteile.Es Eswar wartoll tollzu zusehen, sehen,wir wirdie dieSchüler Schüler sich in ihre Aufgaben vertiefen konnten liegend zeichnend konnte man sie vor vor sich in ihre Aufgaben vertiefen konnten - liegend zeichnend konnte man sie den Aquarien, Volierenund undGehegen Gehegenbeobachten. beobachten. den Aquarien, Volieren Am Ende durftenalle allenoch nocheinmal einmalzuzuden denKaninchen Kaninchenund undMeerschweinchen Meerschweinchen gehen gehen Am Ende durften und mit ihnen kuscheln. und mit ihnen kuscheln. war ein tollerAusflug Ausflugfür fürjeden jedenSchüler, Schüler,den densicher sicherkeiner keinerso soschnell schnell EsEs war ein toller vergisst. Wir bedankenuns unsganz ganzherzlich herzlichbeim beimBNA, BNA,vor vorallem allembei beiHerrn Herrn Schmid Schmid vergisst. Wir bedanken und Herrn Haut, die uns diesen Besuch ermöglicht haben. So kann Lernen mit und Herrn Haut, die uns diesen Besuch ermöglicht haben. So kann Lernen mit Hilfe von ExpertenimimSinne Sinnedes desBildungsplans Bildungsplansumgesetzt umgesetztwerden. werden.Durch Durch die die Hilfe von Experten Zusammenarbeitder derInstitutionen Institutionenwird wirddas dasGelernte Gelerntebesonders besondersgut gutvernetzt vernetzt Zusammenarbeit und vertieft ein echtes Erlebnis. und vertieft - ein echtes Erlebnis. 14 Justus Knecht Gymnasium Bruchsal, Fr. Ellen Gänßmantel: Hallo, Herr Haut, Justus Knecht Gymnasium Bruchsal, Fr. Ellen Gänßmantel: wie versprochen, habe ich für Sie die Eindrücke meiner Schüler zusammengefasst. Falls Sie Änderungen oder Ergänzungen wünschen, mailen Sie mir. Hallo, Herr Haut, Der Besuch in der Anlage hat sehr große Zustimmung gefunden und uns allen sehr gefallen. wie versprochen, habe ich für Sie die Eindrücke meiner Schüler zusammengefasst. Viele Grüße, auch an Herrn Schmid Falls Sie Änderungen oder Ergänzungen wünschen, mailen Sie mir. Ellen Gänßmantel Der Besuch in der Anlage hat sehr große Zustimmung gefunden und uns allen sehr gefallen. Viele Grüße, auch an Herrn Schmid Ellen Gänßmantel Was für ein Erlebnis! Sehr interessant, toll, super, Spitze. So lauteten die Kommentare der Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a vom Justus-Knecht-Gymnasium in Bruchsal, als sie ihre Eindrücke zu Was für ein Erlebnis! unserer Exkursion zum BNA Hambrücken schriftlich zusammenfassten. Gleich zu Beginn erlebten wir eine beeindruckende Führung, deren Highlights das Anfassen verschiedener Tieren waren.Spitze. Die Rote die Boader undSchülerinnen die Maisschlange Sehr interessant, toll, super, So Chilevogelspinne, lauteten die Kommentare und hatten es Miguel Beeindruckt waren sie aber auch von dem wirren Getöse, mit Schüler derbesonders Klasse 7aangetan. vom Justus-Knecht-Gymnasium in Bruchsal, als sie ihre Eindrücke zu dem dieExkursion harmlose, zum weil BNA zahnlose Eierschlange ihre Scheinattacken ausführte und dem kleinen unserer Hambrücken schriftlich zusammenfassten. Eierschalenpäckchen, das sie nach ihrer Mahlzeit auswürgte. Die Flugbeutler und die Streifenhörnchen gut. Was fürFührung, eine Vielfalt! Mariusdas warAnfassen Gleich zu Beginn gefielen erlebten Hendrik wir eine sehr beeindruckende derenUnd Highlights beeindruckt, wie sauber und schön eingerichtet die Aquarien und und Terrarien waren. verschiedener Tieren waren. Die Rote Chilevogelspinne, die Boa die Maisschlange hatten es Miguel besonders angetan. Beeindruckt waren sie aber auch von dem wirren Getöse, mit Aberdie auch der Lernzirkel zum Thema Insektenihre fandScheinattacken - wer hätte dasausführte vorher gedacht – großen dem harmlose, weil zahnlose Eierschlange und dem kleinen Anklang. Shari fasste das zusammen: ich auswürgte. mir auch die Schule vorstellen, und Eierschalenpäckchen, sie nach "So ihrerkönnte Mahlzeit Die Flugbeutler und Theorie die Praxis und Exkursion." Streifenhörnchen gefielen Hendrik sehr gut. Was für eine Vielfalt! Und Marius war beeindruckt, wie sauber und schön eingerichtet die Aquarien und Terrarien waren. Herr Michael Schmid hat uns enorm viel Neues beigebracht, freundlich und geduldig, so sagtenauch die Schüler, und seine seien aufschlussreich ausführlich gewesen. Aber der Lernzirkel zumInfos Thema Insekten fand - werund hätte das vorher gedacht – großen Anklang. Shari fasste zusammen: "So könnte ich mir auch die Schule vorstellen, Theorie und Zum Abschluss durften die Kinder noch einmal auf die Bänke um den Teich sitzen (gut Praxis und Exkursion." gepflegt, diese Anlage, meinte Mike), andere hätschelten die Kaninchen und die Meerschweinchen so sehr, dass ihnenviel (den Kindern!) der Abschied schwerfiel. Herr Michael Schmid hat uns enorm Neues beigebracht, freundlich und geduldig, so sagten die Schüler, und seine Infos seien aufschlussreich und ausführlich gewesen. Was ihnen nicht so sehr gefiel? Auf der Wildbienenhotel-Wiese war es sooo heiß! Zum Abschluss durften die Kinder noch einmal auf die Bänke um den Teich sitzen (gut Und Marius fasste zusammen, was wir alle dachten: " Alles in allem war es ein schöner Tag gepflegt, diese Anlage, meinte Mike), andere hätschelten die Kaninchen und die und eine aufregende Art des Unterrichts." Meerschweinchen so sehr, dass ihnen (den Kindern!) der Abschied schwerfiel. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Schmid und Herrn Haut! Was ihnen nicht so sehr gefiel? Auf der Wildbienenhotel-Wiese war es sooo heiß! Die Schülerinnen und Schüler der 7a und ihre Biologielehrerin Ellen Gänßmantel 15 Schillerschule Kirrlach, Fr. Erika Langguth: Hallo Herr Schmid, ich bedanke mich ganz herzlich für den gelungenen Vormittag. Ebenso bedanke ich mich für die schnelle Zusendung der Lösungen die mir sehr helfen. Inzwischen habe ich auch schon ganz positive Rückmeldungen von den Schülern bekommen und das freut mich besonders, denn die Klasse ist nicht immer ganz einfach. Ansonsten freue ich mich schon auf einen weiteren Besuch, vielleicht im neuen Schuljahr Viele Grüße Erika Langguth Goethe-Schule Waghäusel, Hr. Klein: Fünftklässler zu Gast im BNA – Schulungszentrum Am 9. Mai öffnete in Hambrücken das Schulungszentrum des Bundesverbandes für fachgerechten Natur- und Artenschutz e.V. (BNA). Dort war zu erfahren, dass diese Institution auch für Schulklassen Führungen und Unterweisungen vornimmt. So meldete der Klassen- und Biologielehrer der fünften Klasse, Herr Klein, seine Schützlinge für den 24. Juni beim dortigen Leiter Michael Schmid an. Die Anreise erfolgte mit dem Fahrrad und nach einer kurzen Rast bei der Rindenhütte erreichte man das Anwesen gegen 10 Uhr. Herr Schmid nahm sich sehr viel Zeit, holte von nahezu allen Tierarten ein Exemplar aus den Terrarien und gab diese den Kindern in die Hand: eine Boa, eine Eierschlange, Kakerlaken und für die ganz Mutigen sogar eine Vogelspinne. Der Unterrichtseinheit „Haustiere“ schloss sich eine Tierrallye an, bei der ein Lösungswort gesucht wurde. Höhepunkt und zugleich Abschluss des Besuches stellte der Gang in die Gehege mit Kaninchen und Meerschweinchen dar, was ausgiebig zum Kuscheln genutzt wurde. Begeistert bedankten sich die Schüler bei Herrn Schmid für seine Mühe und versprachen, im Laufe der sechsten Klasse den Besuch mit einem anderen Unterrichtsschwerpunkt zu wiederholen. 16 Tierwelt hautnah erleben Getreu diesem Motto freuten sich die Schüler und Schülerinnen der Karl Berberich Schule Bruchsal über die Einladung von Herrn Haut, Geschäftsführer des BNA (Bundesverband für fachgerechten Naturund Artenschutz). Zuvor hatte uns Herr Schmid, Diplom-Biologe des BNA, an unserer Schule besucht. Er informierte sich über unsere Sonderschule und die verschiedenen Schulfächer und Lerninhalte. Im neuen Bildungsplan, der Schule für Geistigbehinderte ist beim Themenfeld Tiere zu lesen: „Ausgangspunkte für den Unterricht sind sinnliche Erfahrungen mit Tieren, deren Beobachtung, der praktische Umgang mit ihnen und die emotionalen Qualitäten der Begegnung.“ Gespannt hörten die Hauptstufenschüler/Schülerinnen zu, als uns Herr Schmid die verschiedenen Regeln im Umgang mit den Tieren erklärte. Aller Anfang ist schwer, doch wir durften es uns ganz leicht machen und uns zuerst im „FischeFüttern“üben, die schwierigeren Aufgaben ließen jedoch nicht lange auf sich warten … Am 9.10.2009 war es endlich soweit, die Klasse H 5 (Hauptstufe) mit ihrer Klassenlehrerin Frau Becher und unserem Zivi Stephan machte sich auf den Weg zum Schulungszentrum des BNA in Ham- Küss mich“, doch keiner wollte so recht. Einen Baumbrücken. frosch „live“zu sehen und zu berühren war schon spannend genug, ihn wirklich zu küssen traute sich jedoch keiner. Beleidigt verkroch sich der Kletterkünstler mit seiner Tarnfarbe im Terrarium und passte sich seiner Umgebung somit nahezu identisch an. Nach einer kurzen Busfahrt und einem Fußmarsch waren wir an unserem Ziel! Herr Schmid hatte uns eine Führung der „besonderen Art“ vorbereitet. Neugierig und voller Erwartungen erreichten wir das erste große Gebäude. Noch schwieriger war es, die Boa zu finden. Vor allem brauchte man schon mehr Mut, um sie zu berühren. 17 Den hatte glücklicherweise unser Zivi Stephan, der sich sogar zutraute, die Würgeschlange um die Schultern zu legen. Auch Nathalie wurde etwas mutiger, und traute sich, die Boa zu streicheln, während Jonas sie immer noch kritisch anschaute und signalisierte „Stop“ich möchte Abstand. Danach durfte sie wieder in ihr naturgetreues und artgerechtes Terrarium, eine richtige Sonderanfertigung, speziell für die Wünsche der Boa und – was wir gut fanden – mit einer extra Schlafhöhle. Die H 5 nannte sie „Ka“wie die Das heikelste Erlebnis hatte 8 Beine und 8 misstrauriesige Schlange vom Dschungelbuch. ische Augen. Dennoch ließen sich Emre und Frau Das Abenteuer Tierwelt ging weiter! Ein Kugelfisch? Becher nicht einschüchtern, und die Spinne wagte einen „Catwalk“auf ihren Unterarmen. Ein unbeschreiblichessowie haariges Gefühl. Auch die nachtaktiven Tiere hinterließen bei uns einen bleibenden Eindruck, vor allem die „Flugbeutler“zeigten sich als keckes Völkchen, die sich mit einem schnarrenden Geräusch zur Wehr setzten, sobald man sie bei ihrem Nickerchen störte. Nein! – es ist ein . . . Igel! Zum Abschluss durften wir eine kleine Runde in einem artgerechten Kaninchengehege „mithoppeln“und das Hasenleben mal aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Besonders faszinierend fanden wir die nahezu naturidentischen Lebensräume, in denen die Tiere des BNA untergebracht waren. „Wow“ und er lässt sich anfassen! Streicheln ist erlaubt,so gut es eben geht, trotzdem Herr Schmid führte uns auf der Entdeckungsreise eine stachelige Angelegenheit. in die Tierwelt des BNA mit viel Fachkenntnis und gab dem Fach Biologie eine neue Dimension. 18 Die Kombination von Sehen und Fühlen und Aufgaben, wie zum Beispiel das Füttern der Tiere, entsprachen ganz den Lehrplaninhalten der KarlBerberich-Schule und machte das Lernen zu einem „tierischen“Vergnügen. Mit dieser besonderen Art des Erlebens konnten die Schüler eigene Erfahrungen verknüpfen und Zusammenhänge verstehen, und wurden selbst motiviert zur aktiven Mitarbeit. Unser Tipp für alle Schüler und Schülerinnen, sowie Lehrerinnen und Lehrer die ihren Biologieunterricht aufwerten wollen: – Ruft beim BNA Zentrum an und fragt nach einem Termin. – Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das geht super. – Plant genügend Zeit ein. Wir danken auch dem Leiter des BNA Zentrums in Hambrücken Herr Haut, der uns durch seine spontane Einladung dieses Erlebnis ermöglichte sowie mit Rat und Tat beim Wettbewerb „Der naturnahe Garten“auf unserem Schulgelände unterstützt. Gerne möchten wir sein Angebot zur weiteren Zusammenarbeit annehmen – es gibt noch viel zu lernen für uns „neugierige Nasen“, nicht zu vergessen die geplante Rallye. Immerhin, wir kennen jetzt die Antwort, woher der Wellensittich seinen Namen hat! Einen herzlichen Dank an Herrn Schmid, Sie haben uns eine große Freude mit der schönen Führung gemacht – ach ja – und keine Frage blieb unbeantwortet und die Schüler und Schülerinnen hatten viele Fragen!!! 19 Drei Schulklassen aus Forst zu Besuch beim BNA Hambrücken / Große, selbst gefertigte Plakate wurden als Dankeschön von den Zweitklässlern an BNA-Geschäftsführer Lorenz Haut überreicht Hautnaher Tierunterricht nach pädagogischen Aspekten umgesetzt Hambrücken/Forst von Hans-Joachim Of Die Zweitklässler der Lußhardtschule Forst überreichen zusammen mit Lehrkräften und Schulrektor ihre selbst gefertigten Plakate an BNA-Geschäftsführer Lorenz Haut und die mitgekommenen Biologen. Foto: Hans-Joachim Of Der Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz (BNA) bietet in seinem neuen Schulungszentrum in Hambrücken nicht nur für die Fortund Weiterbildung von Erwachsenen aus dem ganzen Bundesgebiet optimale Voraussetzungen, sondern ermöglicht im Rahmen des im Jahre 2007 ins Leben gerufenen Schulprojekts für praktischen Biologieunterricht auch Schulklassen aus der Region den direkten Kontakt zu Tieren und zur Natur. BNAGeschäftsführer Lorenz Haut: „Wir bieten Schülern aller Altersstufen und aller Schularten die Möglichkeit, selbst zu Forschern zu werden“. Über 3 000 Schüler nutzten pro Jahr gemeinsam mit ihren Lehrern diese Gelegenheit und seien begeistert, heißt 20 es beim BNA, dessen Slogan „Biotope schützen, Natur bewahren, Arten erhalten“ über allem steht. Jetzt waren gleich drei zweite Klassen der Lußhardtschule Forst im modernen Hambrückener Schulungszentrum zu Gast. Die Themengebiete „Der Frosch“ sowie „Haustiere“ wurden von den Klassenlehrerinnen Dagmar Benz, Doris Greulich und Gisela Merkle im Vorfeld gewünscht und wurden im Anschluss beim BNA unter Einbeziehung der modernen Tieranlagen nach pädagogischen Aspekten am ausgewähltem Tierbestand umgesetzt. So konnten die Zweitklässler nicht nur Frösche beim Springen und Schwimmen beobachten, sondern auch selbst einmal am BNA-eigenen Teich nach Kaulquappen Ausschau halten. Dabei bekamen die Kids unter der vorsichtigen Anleitung der beiden Diplom-Biologen Michael Schmid und Jürgen Hirt ein Gefühl für die empfindliche Amphibienhaut. Die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Haustiere, die vom Aquarienfisch bis zum Kaninchen reichen, standen im Mittelpunkt der zweiten Unterrichtseinheit und wurden von den jungen Schülern mit Hilfe vorbereiteter Arbeitsmaterialien erkundet und durch selbstgemalte Bilder kreativ umgesetzt. Michael Schmid: „Der BNA füllt mit seinem Angebot die Lücke, die bei den jüngeren Generationen durch mangelnden Zugang zur Natur entstanden ist. Nur wer als Kind Tiere kennen und schätzen gelernt hat, wird sich später auch für die Erhaltung der Natur engagieren.“ Dies sieht auch Rektor Gerhard Freund so. Der Leiter der Forster Lußhardtschule ist stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) in Baden-Württemberg und war schon etliche Male im Hambrückener Schulungszentrum. Er sagt:„Ich bin froh, dass in unserer unmittelbaren Nachbarschaft eine solche Einrichtung vorhanden und damit ein optimaler, praxisnaher Unterricht möglich ist“. BNA-Geschäftsführer Lorenz Haut: „Mich hat begeistert, wie sich die Kin- der auch nach der Unterrichtseinheit eingebracht und mit dem Thema später in der Schule auseinander gesetzt haben“. Als Dankeschön wurden die BNA-Aktivisten zu einem Kurzbesuch in die Lußhardtschule eingeladen, wo ihnen die Kinder drei großflächige, selbst mit Sprüchen und Bildern gestaltete Plakate überreichten. Klassenlehrerin Dagmar Benz, die vor allem die Nachhaltigkeit des Gelernten herausstellte, begeistert: „Die Kinder erzählten, dass sie vor Ort viele Dinge tun konnten, die in dieser Art sonst nicht möglich sind“. Das BNAUmwelt-Schulprojekt wird durch die finanzielle Unterstützung der Dietmar-Hopp-Stiftung erst ermöglicht. „Wir hoffen“, so Lorenz Haut „dass unser Projekt durch die neue Landesregierung gefördert und am Leben erhalten wird. Ansonsten müssten wir das erfolgreiche Schulprojekt einstellen“. Der Waghäuseler Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Walter Heiler hat bereits signalisiert, dass er sich bei der Landesregierung für die Fortsetzung der BNAUmweltschule einsetzen will. Unterstützung kommt auch von den Grünen aus Berlin. Die parlamentarische Geschäftsführerin und Bundestagsabgeordnete Undine Kurth will sich direkt an Ministerpräsident Winfried Kretschmann wenden. Infos zum BNA gibt es im Internet unter www.bna-ev.de Interessierte Eltern und Lehrkräfte wenden sich für weitere Informationen an die Email-Adresse unterricht@bna-ev.de. 21 „Stabheuschrecke, Molch und Co“ Praktischer Biologieunterricht beim BNA „Wie bewegen sich Tiere vorwärts, die keine Beine haben?“ Dieser Fragestellung sind am Dienstag, dem 11. Januar 2012 die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 der Pfarrer- Graf- Schule nachgegangen. In den Schulwochen vorher, hatten sie mit Frau Bausenhardt im Unterricht das perfekte Zusammenspiel von Knochen, Bändern, Muskeln und Sehnen beim Men- schen kennen gelernt. Bald kam die Frage auf, wie sich Tiere fortbewegen. Aus diesem Grund lag der Besuch beim BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e.V.) Hambrücken nahe. Der BNA bietet in seinem Schulungszentrum auch für Schülerinnen und Schüler praktischen Biologieunterricht an. Dipl. Biologe Michael Schmid hatte für diese Unterrichtseinheit vier unterschiedliche Lernstationen eingerichtet, an denen die Schülerinnen und Schüler Beobachtungsaufträge hatten, um den Phänomenen des Kriechens, Schlängelns, Springens und Gleitens nachzugehen. Die Begeisterung der Jungen und Mäd- 22 chen war enorm. Mit äußerster Konzentration und Sorgfalt beschäftigten sie sich mit den Forscheraufträgen, stellten viele Fragen und dokumentierten ihre Beobachtungen in dem von Herrn Schmid entworfenen Forscherheft. Fasziniert beobachteten sie die unterschiedlichen Fischarten, den Molch, den Seeigel, die riesigen Achatschnecken und hatten beachtlichen Respekt und Bewunderung für die Sandboa und die langen und kräftigen Sprungbeine des Frosches. Dass das Beobachten von Tieren Geduld und Genauigkeit verlangt, wurde den Schülerinnen und Schülern spätestens dann deutlich, als sie den Bewegungsablauf der Stabheuschrecke aufzeichnen sollten. Einige der Jungen und Mädchen trauten sich sogar, die Stabheuschrecke aus dem Terrarium zu nehmen, um den Bewegungsablauf besser sehen zu können. Die lehrreiche Zeit beim BNA verging sehr schnell, weswegen sich die Schülerinnen und Schüler einen weiteren Besuch wünschen. Diesem Wunsch werden Herr Haut, der Leiter des BNA, und Herr Schmid gerne nachkommen. 23 A N B BNA Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e.V. Ostendstraße 4 I 76707 Hambrücken Telefon 0 72 55 - 28 00 I Fax 0 72 55 - 83 55 I www.bna-ev.de I gs@bna-ev.de