Mietwagenbranche: Wohin geht die Reise? | Kraftstoff Magazin

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Mietwagenbranche: Wohin geht die Reise? | Kraftstoff Magazin
Mercedes-Benz Rent
Business-Magazin für die Autovermietung
April 2013 | Euro 6,00
Interview mit Franz Reiner, Mercedes-Benz Bank
Pferdestärken vs. Ökologie
Der 83. Internationale Auto-Salon in Genf
Tradition und Fortschritt
Stationsportrait Autohaus Brosch GmbH
Entwicklung einer Branche
www.kraftstoff-online.com
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Mietwagenbranch
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Business-Magazin für die Autovermietung
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
alles ist in Bewegung. Wie sollte es in einer Branche, die
sich der Mobilität verschrieben hat, auch anders sein.
Auf dem Markt der Autovermietung verändert sich derzeit vieles. Und diese dynamischen Veränderungen sind
­richtungsweisend für die Mietwagen-Branche. Umso
wichtiger ist es für den Kraftstoff dieses Thema in der Ihnen vorliegenden Ausgabe etwas genauer zu betrachten.
Die erste große Nachricht für eine richtungsweisende
Veränderung am Markt – Mercedes steigt als letzter
großer deutscher Hersteller in den Vermietmarkt ein.
Außerdem vermietet Volkswagen ab sofort auch direkt
am Hannoveraner Flughafen und sucht damit die direkte
Konkurrenz zu den internationalen Anbietern wie Avis,
Europcar, Sixt oder Hertz.
Auch international ist der Markt in Bewegung. Avis hat sich
als letzter der international aufgestellten Auto­vermieter
nun auch dazu entschlossen, im Bereich Carsharing aktiv
zu werden. Die Manager von Avis haben kurzerhand den
größten amerikanischen Carsharer ZipCar übernommen.
Generell scheint das Thema Übernahme und Koopera­
tion hoch im Kurs: Hertz übernahm vergangenen Sommer
Dollar Thrifty – und in Deutschland haben sich Buchbinder und Terstappen zusammengeschlossen.
Für den Mittelstand stellt sich da natürlich die Frage: Ist
diese Konzentration auf dem Vermietmarkt ein Problem
für uns, vielleicht sogar eine Gefahr? Oder bergen die
Fusionen und Kooperationen nicht auch Chancen für
kleine und mittelständische Akteure? Könnten am Ende
auch die mittelständischen Autovermieter von Zusammenschlüssen profitieren? Ja, sie können. Das wissen wir
aus langjähriger Erfahrung als Dienstleister. Alleine mag
man stark sein, gemeinsam ist man auf jeden Fall stärker.
Aber nicht nur auf dem Vermietmarkt herrscht Bewegung
– auch die Autobranche selbst befindet sich im Wandel, und das nicht erst seit kurzem. Alle Hersteller tüfteln
am Auto von morgen, das noch sparsamer, noch umweltfreundlicher, noch bequemer sein soll. Immer mehr
Assistenzsysteme sollen uns als Autofahrer unterstützen
und beschützen. Allein, die Frage ist: Ist das alles auch
sinnvoll? Und: Wann wird diese Vision zur Realität auf
deutschen Straßen?
Eine zentrale Frage ist in diesem Zusammenhang aber
auch: Wer ist, als Privatkunde, bereit, für all diese technischen Neuerungen den Preis zu bezahlen? Während
Firmenwagen und Mietfahrzeuge für Geschäftskunden
in der Regel üppig ausgestattet sind, hält bei vielen pri­
vaten Autokäufern ein neuer Puritanismus Einzug. Günstige Marken wie Dacia, Kia & Co. erfreuen sich immer
grö­ßerer Beliebtheit. Da fragt man sich als Vermieter
natürlich: Haben solche Autos auch als Mietwagen eine
Chance? Kraftstoff gibt Ihnen die Antworten darauf.
In diesem Sinne, viel Spaß bei der Lektüre,
Ihr
Jürgen Lobach
Geschäftsführer CCUnirent System GmbH
03
Inhaltsverzeichnis
Titelthema
Mietwagenbranche:
Volkswagen eröffnete als erster Automobilhersteller eine Vermietstation an einem Flughafen. Welche Zukunftspläne gibt es? S. 08
Wohin geht
die Reise?
Das Interview mit Franz Reiner,
Mercedes-Benz Bank S. 06
People
06Mercedes-Benz Rent:
„Jede Vermietung auch eine Testfahrt“
Daimler steigt in das Vermietgeschäft ein.
Ein Interview mit Herrn Franz Reiner,
Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Bank.
Business
08Auf Kurs: Punktlandung für Volkswagen?
Eröffnung der Euromobil Station am Flughafen Hannover
10 Zukunftsfaktor Carsharing?
Welche Bedeutung hat die aktuelle Entwicklung des
Carsharings für das klassische Vermietgeschäft?
12Zusammenschlüsse: Gemeinsam stärker?
Eine Marktbetrachtung
04
14Besser billig?
Preissensibilität bei Autovermietflotten
Haben günstige Marken in Zukunft Chancen
in der Autovermietung?
16
Assistenzsysteme – Was macht Sinn?
ie Vielfalt der Helfer wächst immer weiter:
D
mit welchen Systemen sollte ein Mietwagen
ausgestattet sein?
Business-Magazin für die Autovermietung
Der neue Kia Carens will dem Ford C-Max Konkurrenz machen S. 19
Die Autohaus Brosch GmbH in Durach – Portrait eines Mazda Mobil Partners S. 24
Rolling
Service
18
26
Neuerscheinungskalender 2013
Diese Fahrzeuge bereichern in diesem Jahr
das Straßenbild.
19
Neuheitenvorstellung
Vorschau, Impressum
Kia Carens & Audi A3 Sportback
Spotlight
20
22
Pferdestärken vs. Ökologie
Der 83. Internationale Auto-Salon in Genf
Kraftstoff 2.0
Wie von Geisterhand: Autonomes Fahren
Vision selbstständig fahrendes Auto – wie ist der aktuelle
Stand der Entwicklung, was ist bereits heute möglich?
Company
24
Tradition und Fortschritt
Stationsportrait Autohaus Brosch GmbH
Kraftstoff 2.0: Das selbstfahrende Auto S. 22
Bericht vom 83. Internationalen Auto-Salon Genf S. 20
05
People
Mercedes-Benz Rent:
„Jede Vermietung
auch eine Testfahrt …“
Als letzter deutscher Automobilhersteller ist auch
Daimler in das Vermietgeschäft eingestiegen und
freut sich über 70.000 Vermiettage innerhalb der
Pilotphase. Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender der
Mercedes-Benz Bank, erklärt im Kraftstoff-Interview
Motivation, Zielsetzung und das Besondere von
Mercedes-Benz Rent.
Mercedes hat als letzter deutscher Automobilhersteller
eine eigene Autovermietung eröffnet. Was hat Ihr Unternehmen zu diesem Schritt bewogen?
Franz Reiner: Die Kundenanforderungen für Mobilität
verändern sich. Viele Kunden suchen für ihre persönliche
Mobilität nach flexiblen Lösungen. Mit Mercedes-Benz
Rent bieten wir jetzt ein Auto mit Stern für jeden Anlass: von der S-Klasse für die Hochzeit über den Kombi
oder das Cabrio für den Wochenendausflug bis hin zum
Ersatz-Fahrzeug beim Unfall. Natürlich werden auch
Elektro-Autos im Angebot sein.
Welche Ziele verfolgt Ihr Haus mit Mercedes-Benz Rent?
Gibt es konkrete Vorgaben, die man sich gesetzt hat?
Franz Reiner: Mit Mercedes-Benz Rent bieten wir unseren Kunden neben den klassischen Leasingangeboten
und Finanzierungsverträgen ein zusätzliches Mobilitäts­
angebot direkt im Autohaus. Unsere Händler können
dank Mercedes-Benz Rent neue Zielgruppen mit kurzbis mittelfristigen Mobilitätsanforderungen für sich gewinnen. So schaffen wir zusätzliches Ertragspotenzial.
Bereits innerhalb kürzester Zeit konnten wir über 70.000
Ver­
miettage nur mit den ersten drei Pilotbetrieben
­verzeichnen. Diese Zahl wird in den nächsten Monaten
wegen der größeren Anzahl der beteiligten Niederlas­
sungen steigen.
Titelthema
Mietwagenbranche:
Wohin geht
die Reise?
06
Wie passt die Autovermietung in
die Gesamtkonzern­strategie?
Franz Reiner: Die Vermietung rundet unser Geschäftsmodell ab. Mit Mercedes-
Benz Rent bauen wir unsere Mobilitätsdienstleistungen
weiter aus und schließen die Lücke zwischen klassischem ­Leasing und dem C
­ arsharing-Angebot car2go.
­Mer­cedes-Benz Rent erweitert das Geschäftsmodell der
Mercedes-Benz Bank im engen Schulterschluss mit dem
Handel, also vom klassischen Finanzdienstleister immer
mehr zum Mobilitätsdienst­leister.
Wie schätzt man in Ihrem Haus den Markt der Auto­
vermietung generell ein?
Franz Reiner: Der zunehmende Wunsch vieler Kunden
nach flexiblen Mobilitätslösungen wird das Thema Miete neben Carsharing in den nächsten Jahren weiter beflügeln. Mit car2go ist Daimler beim Carsharing schon
Marktführer. Mit Mercedes-Benz Rent steigen wir jetzt
auch ins Vermietgeschäft ein.
Ein gewisser Schwerpunkt der Modellpalette liegt auf
den Nutzfahrzeugen. Welche Zielgruppen sprechen Sie
­besonders an?
Franz Reiner: Mercedes-Benz Rent ist aktuell auf das
Pkw-Vermietgeschäft ausgerichtet. Im Nutzfahr­
zeug­
geschäft haben wir mit Mercedes-Benz CharterWay bereits seit 20 Jahren ein Mietgeschäft etabliert und sind
damit in Deutschland Marktführer. Im Bereich Miete
verfügt CharterWay über einen Fuhrpark von rund 7.000
Fahrzeugen. Gewerbekunden können über CharterWay
Lkw oder Transporter aus dem Hause Daimler mieten
und so beispielsweise Auftragsspitzen abfedern. Kunden können ihre Fuhrparkkapazität dank Mercedes-Benz
CharterWay ohne hohe Eigeninvestitionen flexibel an die
jeweilige Auftragslage anpassen.
Business-Magazin für die Autovermietung
Sind weitere Schwerpunkte in besonderen Segmenten
geplant?
Franz Reiner: Wir überdenken ständig, wie wir unser Geschäft strategisch weiterentwickeln können. Sobald Themen marktreif sind, gehen wir damit in die Kommunikation.
» Der zunehmende Wunsch vieler
­Kunden nach flexiblen Mobilitäts­
lösungen wird das Thema Miete neben
Carsharing in den nächsten Jahren
weiter beflügeln. «
F.Reiner
Was hebt Mercedes-Benz Rent – jenseits der Modell­
palette – von anderen Autovermietungen ab?
von den Händlerniederlassungen – geplant?
Franz Reiner: Aktuell wird in 21 deutschen Nieder­
lassungen die Vermietung angeboten, die restlichen
­Niederlassungen von Mercedes-Benz werden im Jahres­
verlauf folgen. Zudem haben auch andere MercedesBenz Vertriebspartner bereits Interesse an MercedesBenz Rent bekundet.
Gibt es unabhängig davon andere konkrete Schritte, die
Sie für die Zukunft planen?
Franz Reiner: Es gibt viele Ideen, wie Mercedes-Benz
Rent weiterentwickelt werden kann. Denken Sie nur an
Online-Reservierungen von Wunschfahrzeugen, Bringund Holdienste oder ähnliche Services. Es ist jetzt aber
noch zu früh, um konkrete Schritte zu nennen.
Was plant Mercedes-Benz Rent international?
Franz Reiner: Mercedes-Benz Rent funktioniert nicht nur
als Mietgeschäft, um Kundenbedürfnisse abzu­decken.
Wir wollen damit auch neue Kunden für die ­Marken
­Mercedes-Benz und smart gewinnen. Wenn Sie so wollen, ist jede Vermietung auch eine Testfahrt. Deshalb
werden wir in der Regel einen Modellmix von attraktiven
und neuen Fahrzeugen anbieten, die meist über Sonderausstattungen verfügen, die erheblich von den herkömmlichen Autovermietfahrzeugen abweichen.
Wie viele Mitarbeiter sind inzwischen in der Autovermietung tätig?
Franz Reiner: Wir sind derzeit mit Mercedes-Benz
Rent in fünf europäischen Ländern am Start. Wir planen
­natürlich, in diesen Ländern in die Fläche und auch in
weitere Länder zu gehen.
[abu]
Zur Person: Franz Reiner
Franz Reiner wurde am 22. Juli 1967 in Houston im US-Bundesstaat Texas geboren. Er studierte an der Fachhochschule
für Technik in Esslingen und ist Diplom-Wirtschaftsingenieur.
Franz Reiner: Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Mitarbeiterzahlen einzelner Geschäftsbereiche generell nicht
nennen.
1992 begann er seine berufliche Laufbahn als Mitglied der
Nachwuchsgruppe bei der damaligen Mercedes-Benz Finanz
GmbH in Stuttgart. Franz Reiner ist seit dem 1. August 2011
Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Bank AG. Gleich-
Derzeit gibt es ja neben den Niederlassungsstandorten
auch einen Standort am Berliner Hoppegarten – ist eine
weitere Expansion mit neuen Standorten – unabhängig
zeitig ist er im Vorstand der Daimler Financial Services AG
und hat die Verantwortung für die Region Europa.
In Anlehnung an Janis Joplins Song erstrahlt der Mercedes-Benz
Rent Claim auf den Seitentüren der Mietwagen.
07
Business
Auf Kurs: Punktlandung für Volkswagen?
Volkswagen eröffnete vor wenigen Wochen unter der
Flagge der konzerneigenen Autovermietung „Euro­mobil“
als erster Automobilhersteller eine Vermietstation an
­einem Flughafen – und tritt damit gegen die internatio­
nalen Autovermieter dort an. Welche Strategie steckt
­hinter ­diesem Schritt, und was planen die Niedersachsen für die Zukunft?
Mit glänzender Laune, einer Reihe bedeutender Manager
aus dem Stammhaus und viel Lust auf Zukunft eröff­nete
Volkswagen respektive Euromobil Anfang März seine
neue Vermietstation am Flughafen in Hannover. Es ist
die erste Station, die das Autovermietunternehmen außerhalb eines Autohauses in Betrieb nimmt – und durch
die Eigentumsverhältnisse auch die erste Station, die
überhaupt ein Automobilhersteller an einem Flug­hafen
eröffnet. Volkswagen war am Airport bislang schon mit
seinem Carsharer Quicar vertreten.
Euromobil hatte bis dato sein Geschäft ausschließlich
als reines Franchiseunternehmen ohne eigene Sta­ti­
o­­
nen betrieben. Stattdessen hatten die VW-Händler
Lizenzen erworben und Fahrzeuge vermietet. Auf diese
Weise kam innerhalb von zwei Jahrzehnten ein statt­li­
ches Stationsnetz zusammen, deutschlandweit sogar
das größte mit über 2.600 angeschlossenen Händlern
be­
z iehungsweise Stationen. Ihr
Haupt­
geschäftsfeld war bislang
Titelthema
der Unfallersatz. Doch nun nimmt
die Volkswagen Leasing GmbH,
Mietwagenbranche:
der Euromobil inzwischen
­gehört, weitere Kunden­grup­
Wohin geht
pen ins Visier – und das geht
nicht ohne die P
­ räsenz an
die Reise?
08
wichtigen Hotspots außerhalb der Auto­häuser.
Eigene Uniformen sorgen für den perfekten Auftritt
In gerade erst geschneiderten Euromobil-Uniformen
empfangen die Mitarbeiter nun ihre ersten Kunden.
­
An­bieten will man ihnen im Unterschied zu den Mit­
bewerbern vor Ort vor allem eines: „Keine Überraschungen beim Fahrzeug“, wie Dr. Woesthoff erklärt, „wer
einen Audi bestellt, bekommt auch genau dieses Auto
und eben k
­ einen ­Honda derselben Klasse.“ Damit will
sich Euromobil entscheidend von der Konkurrenz absetzen und gezielt Kunden ansprechen, die Wert auf die
Marke legen. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt sei das
große Stationsnetz im Hintergrund, auf das die Kunden
zurückgreifen könnten, so Dr. Woesthoff.
Die Autohäuser müssen indes nicht befürchten, künftig
etwa ihre eigenen Mitarbeiter mit Euromobil-­Uniformen
auftreten lassen zu müssen – eine Aus­
weitung der
Corporate Identity auf die Lizenznehmer ist nicht
geplant. „Wir sind nicht McDonald‘s und respek­tieren
den eigenständigen Außenauftritt unserer Partner
­selbstverständlich auch weiterhin“, erklärt Dr. Woesthoff. Wie bislang auch erhalten die Lizenznehmer im
­wesentlichen Software und Know-how und profitieren
von Werbung und Identifikationsartikeln.
Mit eigenen Mitarbeitern in sechs Autohäuser
Wenn Euromobil-Uniformen künftig aber doch in einzelnen Autohäusern auftauchen, so stecken auch Euro­
mobil­-Mitar­beiter drin. Denn das Unternehmen bereitet
ge­rade den Aufbau von sechs eigenen Stationen inner-
Business-Magazin für die Autovermietung
halb bestehender Autohäuser in der Hannoveraner Region vor.
„Wir können dieses Modell mit denjenigen Betrieben
diskutieren, die bislang keine Autovermietung betreiben
wollten“, so Dr. Woesthoff.
Das dürfte die Händler freuen, das Unternehmen
Euromobil stellt aber so nicht zuletzt auch sicher, dass
die vermietunwilligen Händler im Zweifel nicht eher mit
dem Wettbewerb vor Ort kooperieren und ihre Unfallkunden dorthin vermitteln. Nach dem ersten Schritt in
der Region Hannover mit sechs Retailbetrieben könnten
weitere im Bundesgebiet folgen, und auch die Ausweitung der Präsenz an anderen Hotspots wie dem Flug­
hafen Hannover steht im Raum.
Neues Geschäftsfeld mit Gewinnerzielungsabsicht
Von dem Einstieg in die Vermietung in Eigenregie verspricht sich Euromobil Einiges – auch wenn der Markt
gerade an den umkämpften Flughäfen nicht einfach ist.
„Wir gehen natürlich mit Gewinnerzielungsabsicht an
den Start“, so Dr. Woesthoff. Diese Aussage überrascht
nicht, liegt doch mittlerweile das Geschäft mit der Miete
seit über einem Jahr nicht mehr nur in den Händen der
Händler selbst, sondern auch in denen der Finanzprofis
des VW-Konzerns.
Anfang des vergangenen Jahres hatte die Volkswagen
Leasing GmbH die Euromobil GmbH übernommen, die
bis dahin dem Audi- und VW-Händlerverband gehört
hatte. Der wesentliche Vorteil, der den Händlern im
R ahmen der Übernahme offeriert wurde, war die
­
­Möglichkeit, die Mietfahrzeuge künftig nicht mehr er­
werben zu müssen, sondern selbst mieten zu können. Das bringt mehr Luft in deren Liquiditätsplanung
und sorgt zudem für Flexibilität bei kurzfristigen Be­
darfsschwankungen. Neben dieser sogenannten Partnermiete besteht aber für die angeschlossenen Händler
auch weiterhin die Möglichkeit zum Kauf.
Sukzessiver Einstieg ins Vermietgeschäft
Die Volkswagen Leasing GmbH ihrerseits verschaffte
sich durch die Übernahme von Euromobil die Möglich­
keit, überhaupt erst in die Kurzzeitvermietung in Eigenregie einzusteigen. Denn genau dort verspricht man
sich noch nicht gehobene Kundenpotenziale. Mitt­lere
Mietzeiten decken schon lange die Händler perfekt
ab, überwiegend im Werkstattersatzgeschäft, und die
flächendeckende Langzeitmiete hat die Volkswagen
Leasing GmbH vor drei Jahren eingeführt. Damit spricht
sie besonders Geschäftskunden an, die etwa ihren
­Mit­arbeitern in der Probezeit einen Firmenwagen zur
­Ver­fügung stellen wollen.
Mit dem Aufbau eigener Stationen für die Kurzzeitmiete besetzt der Konzern nun den letzten weißen Fleck
im Mobilitätsangebot. Kunden werden künftig bei VW
­passgenau für jeden Bedarf bedient: vom Leasing, über
die Langzeitmiete bis zur Kurzzeitmiete. Mit Quicar hat
der Konzern zudem einen – wenn auch regional be­
grenzten – Carsharer im Angebot. Strategisch soll der
Kunde komplett bedient werden. Alle glücklich zu machen, das kann den Niedersachsen mit der jüngsten
­Entwicklung durchaus gelingen – außer diejenigen, die
eine andere Automarke bevorzugen.
[abu]
Zur Person: Dr. Frank Woesthoff
Dr. Frank Woesthoff arbeitete nach
seiner Promotion in Ger­ma­nistik
unter anderem als ­Ra­dio- und TV-​
Journalist, Dramaturg, The­a­ter­leiter
und Pressesprecher. Ab 2003
bekleidete er diverse Führungs­
positionen im VW-Konzern. Seit
dem 01. Oktober 2012 ist Dr. Frank
Woesthoff Geschäftsführer der
Euromobil GmbH.
Die neue Station am Flughafen Hannover
09
Business
car2go etwa wirtschaftet mittlerweile in drei von weltweit 18 Städten profitabel, die ersten Smarts konnten
schon vor viereinhalb Jahren, im Oktober 2008, geshart
werden. Das zeigt, dass Anbieter von Carsharing neben
dem notwendigen Startkapital vor allem einen langen
Atem brauchen.
Zukunftsfaktor
Carsharing?
Als letzter großer internationaler Autovermieter betreibt
nun auch Avis Carsharing: Das Unternehmen kaufte dazu
den größten amerikanischen Carsharer, ZipCar. Wie es
erfolgreich geht, sieht man bei Daimler, die mit car2go
die Gewinnschwelle erreicht haben. Ist Carsharing also
ein Muss? Oder gar der entscheidende Zukunftsfaktor für
Vermietunternehmen?
Für den Kunden klingt es verheißungsvoll: Einfach schnell
mit dem Smartphone herausfinden, wo gerade ein freies
Auto in der Nähe parkt, es direkt für 15 Minuten reser­
vie­ren, hinlaufen, die Mitgliedskarte vor die Windschutzscheibe halten, einsteigen und losfahren. Am Ziel das
Auto einfach parken, ohne Parkgebühren zu bezahlen,
denn die werden automatisch abgebucht.
Soweit das fortschrittlichste Geschäftsmodell von Carsharing, wie es etwa car2go von Daimler oder DriveNow
von BMW und Sixt praktizieren. Knapp 300.000 Kunden
nutzen bereits die 6.500 Fahrzeuge, die Daimler weltweit im Einsatz hat. Ein Hit ist Carsharing insbesondere
in den großen Metropolen, wo immer mehr Menschen
­bereit sind, aufgrund von steigenden Garagenmieten und
Parkplatzmangel auf den eigenen fahrbaren Untersatz zu
verzichten. DriveNow eröffnete jüngst etwa eine Station
am Münchener Flughafen mit der Option, den fahrbaren
Untersatz nach Gebrauch einfach in der City abzustellen.
Einfach für den Kunden, doch schwierig für das
Unter­nehmen
Was für den Kunden auf der einen Seite so locker ­flockig
urban modern und schlank daherkommt, stellt die Unternehmen auf
Titelthema
der anderen Seite vor gewaltige
Herausforde­rungen. Denn ehe
Mietwagenbranche:
Carsharing in die ­Gewinnzone
fährt, bedarf es gewaltiger
Wohin geht
Investitionen – in die Flotte
ebenso wie in die Technik.
die Reise?
10
Abkürzen lässt sich der Weg zum Erfolg nur durch den
Kauf eines etablierten Dienstes, wie dies Avis Budget
in den USA jüngst vorgemacht hat. Für stolze 550 Millionen Dollar erwarb die große Autovermietgesellschaft
den etablierten Carsharer Zipcar, der weltweit über
700.000 Kunden zählt und in den Vereinigten Staaten in
21 Metropolregionen vertreten ist. Wirtschaftlichen Erfolg versprechen sich die amerikanischen Autovermieter
neben Kostensenkungen, die durch Synergien mit dem
Vermietgeschäft entstehen, vor allem vom weltweiten
Wachstum. Zu eventuellen Aktivitäten in Deutschland im
Zusammenhang mit dem Einstieg ins Carsharing wollte sich das Unternehmen im Moment auf Anfrage von
„Kraftstoff“ noch nicht äußern.
Erst die Masse macht‘s
Denn profitabel wird Carsharing in dieser Form erst dann,
wenn eine sehr große Kundenzahl das Angebot nutzt.
Das wissen auch Daimler und BMW, die beide weiter auf
Expansionskurs sind. So soll die Kundenzahl von car2go
bis Ende dieses Jahres auf eine halbe Million ansteigen,
die Flotte soll dazu auf 10.000 Fahrzeuge anwachsen, der
Umsatz der Daimler Mobility Service GmbH, zu der auch
die Dienstleistung Moovel gehört, bis Ende 2014 die 100
Millionen Euro-Grenze übersteigen.
Ein Vergleich dieser Zahlen mit dem Durchschnittsjahresumsatz der knapp 4.000 mittelständischen Vermietungen mit weniger als 10 Millionen Euro Umsatz
– er beträgt 400.000 Euro – macht deutlich, dass Carsharing in der Form wie es die großen Hersteller und
Autovermietunternehmen betreiben, selbstverständlich
keine realisierbare Geschäftsoption ist. Dafür übersteigt
der Kapitalbedarf für die Anfangsinvestitionen ganz
­erheblich den finanziellen Spielraum der mittelständischen Autovermietbranche.
Mittelstand: Innovationskraft statt Kapital
Gefragt sind für den Mittelstand der Branche daher
innovative und intelligente Konzepte im Carsharing,
­
die den Kunden maßgeschneiderte Mobilität liefern.
Ein ­solches Erfolgsmodell, das bereits praktiziert wird,
ist etwa das Angebot eines Flottenmanagements für
Geschäftskunden mittels Carsharing. Privatkunden gewinnen mittelständische Autovermietunternehmen als
­Carsharing-Kunden am ehesten jenseits der Metropolen, in den kleineren Städten und in den ländlichen Gegenden. Carsharing macht hier in Form von Anschluss­
mobilität an die öffentlichen Verkehrsmittel, insbesondere
die Bahn, Sinn.
Business-Magazin für die Autovermietung
Solche passgenau für eine spezielle Zielgruppe ausgeklügelten Modelle lassen sich nicht nur mit einer überschaubaren Flotte bewerkstelligen, sondern stellen auch
geringere Anforderungen an die Technik im Hintergrund
als Carsharing à la car2go & Co. Denn damit der Kunde
überall spontan und einfach mit seiner Mitgliedskarte ein
freies, geparktes Auto nutzen kann, bedarf es einer perfekten Software im Hintergrund, deren Entwicklung und
Erprobung Zeit und Kapital in Anspruch nimmt.
Klassische Vermietung unter Druck?
Wenn Branchenschätzungen nun davon ausgehen, dass
aus den heute 700.000 europäischen Carsharing-Nutzern bis 2020 rund 15 Millionen werden könnten, dann
bedeutet das aber nicht zwangsläufig, dass Carsharing
über kurz oder lang die klassische Autovermietung in
den ­Ballungsräumen ablösen wird. Denn das Modell der
spontanen, kurzzeitigen Miete hat klare Grenzen.
Eine davon sind die unterschiedlichen Bedürfnisse, die
bei der Suche nach einem Fahrzeug gerade im Vorder­
grund stehen – auch Großstädter fahren mal übers
­Wochenende weg und benötigen dann ein Fahrzeug
länger als nur ein paar Stunden. Zudem offerieren die
großen Carsharer keine breite Modellpalette, aus der der
Kunde ganz nach Gusto auswählen könnte, Zusatzausstattung oder besondere Services gibt es ebenso wenig.
Gute Argumente für das klassische Vermietgeschäft gibt
es daher auch in Zukunft genügend.
[abu]
Car2go hat als erster Carsharer
die Gewinnschwelle erreicht.
11
Business
Unternehmen aus. Denn eines ist klar: Zusammenschlüsse bringen zwar ­viele Chancen mit sich, stellen beide
Partner aber auch erst einmal vor gewaltige Herausforderungen.
Die Integration muss gelingen
Wenn sich Unternehmen zusammenschließen, treffen
regelmäßig zwei meist sehr unterschied­liche­Kulturen
aufeinander. Die Mitarbeiter sind selten begeistert, steht
doch stets die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz, der
Rationalisierungen zum Opfer fallen könnte, im Raum.
Hinzu kommen zahlreiche Veränderungen in der täglichen Arbeit und nicht selten Kämpfe um doppelt besetzte
Funktionen in den zentralen Bereichen.
Zusammenschlüsse:
Gemeinsam stärker?
In der großen Welt der Mietwagenbranche scheint
die Liebe zur Fusion ungebrochen – Hertz kaufte im
vergangenen Sommer endlich Dollar Thrifty, Buchbinder
und Terstappen haben angekündigt, sich zusammenzuschließen. Trifft der Konzentrationsprozess auch den
Mittelstand?
„Nachdem wir seit zwei Jahren unsere Flughafensta­
tionen erfolgreich betreiben, ist nun zur Entfaltung weiteren Wachstums der richtige Zeitpunkt gekommen, beide
Unternehmen gesellschaftsrechtlich zusammenzu­
führen“, lautete Ende vergangenen Jahres die Aussage
Hubert Terstappens, geschäftsführender Gesellschafter der Terstappen Autovermietung GmbH & Co. KG,
bei der Ankündigung des Zusammenschlusses seines
­Unter­nehmens mit Buchbinder rent a car.
Konrad Altenbuchner, geschäftsführender Gesellschafter der Buchbinder Unternehmensgruppe, ließ sich sei­
nerseits mit den Worten zitieren: „Unsere Kunden profitieren neben einem noch größeren Stationsnetz in den
Städten nun auch in Deutschland von einer An­bindung
an die wichtigsten internationalen Flughäfen. Diese
­Er­weiterung ist für uns ein großer Meilenstein in der
­Geschichte des Unternehmens.“
Titelthema
Mietwagenbranche:
Wohin geht
die Reise?
12
Das klingt erst einmal vielversprechend. Doch wie der Zusammenschluss nun genau
vonstattengehen soll und was
die Zukunft konkret bringt,
darüber schweigen sich beide
Ehe unter diesen Voraussetzungen eine Integration
­erfolgreich abgeschlossen ist, gehen nicht selten Jahre ins Land, in denen Unternehmen nach Zusammen­
schlüssen häufig überwiegend mit sich selbst und
­weniger mit dem Markt beschäftigt sind. Hinzu kommt
die finanzielle Seite: So hat die Übernahme von Dollar
Thrifty dem US-Autovermieter Hertz zunächst einmal
einen ­Verlust beschert – im Schlussquartal 2012 waren
dies 36,4 Millionen Dollar, wie die Nachrichtenagentur
Reuters vermeldete. Ein Jahr zuvor hatte der Branchenzweite noch einen Überschuss von 52,1 Millionen Dollar
verbucht. Die Übernahme von Dollar Thrifty hatte Hertz
2,6 Milliarden Dollar gekostet.
Zahl der Autovermietungen wächst leicht
Jenseits der Branchenriesen steht der Mittelstand der
Branche dem Thema Zusammenschluss eher verhalten gegenüber und verbleibt stattdessen in der
Eigen­ständigkeit. So nimmt die Zahl der Autovermiet­
unternehmen in Deutschland entgegen der öffentlichen
Wahrnehmung sogar zu. Das Statistische Bundesamt
zählte im Jahr 2010 exakt 4.055 Autovermietunter­
nehmen, davon wurden über die Hälfte als Einzel­
unternehmen geführt. Zusammen unterhielten sie 5.217
Niederlassungen.
Verglichen mit dem Jahr 2001, in dem es mit insgesamt
3.707 deutlich weniger Vermietungen als heute gab, sind
nur diejenigen Unternehmen mit einem Jahres­umsatz
zwischen 500.000 und einer Million Euro signifikant
weniger geworden, ihre Anzahl hat entgegen dem
Branchentrend bis zum Jahr 2010 um rund ein Drittel
abgenommen. Selbiges gilt für die großen Unternehmen
mit mehrstelligen Millionenumsätzen.
Um beinahe 60 Prozent und damit prozentual am
­deutlichsten ist dagegen die Zahl der kleinen Betriebe
mit 50.000 bis 100.000 Euro Jahresumsatz gewachsen.
Um rund 55 Prozent und damit ebenfalls deutlich ge­
stiegen ist aber auch die Zahl der Unternehmen, die einen Jahresumsatz zwischen 250.000 und 500.000 Euro
erwirtschaften.
Business-Magazin für die Autovermietung
Die Umsätze sinken eher
Während die Zahl der Unternehmen auf der einen ­Seite
steigt, bröckeln auf der anderen Seite die Umsätze –
der Kuchen, den sich die rund 4.000 Vermieter hierzu­
lande teilen, wird eher kleiner. Betrachtet man dazu nur
­die­jenigen Unternehmen, die weniger als 25 Millionen
Euro Umsatz erwirtschaften, so ist ihr Gesamtumsatz
von 2001 bis 2010 leicht von 2,24 auf 2,15 Milliarden
gesunken.
Das Gesamtvolumen des Autovermietmarkts inklusive
der großen Unternehmen lag 2010 laut Statistischem
Bundesamt bei exakt 7,903 Milliarden Euro. Davon
entfiel nur ein gutes Viertel auf diejenigen 4.025 Unternehmen mit weniger als 25 Millionen Jahresumsatz, die
zahlen­mäßig aber 99 Prozent der gesamten Branche
ausmachen. Rein rechnerisch erwirtschaftete die durchschnittliche mit­telständische Autovermietung damit einen
Umsatz von etwas mehr als 500.000 Euro, ein Jahrzehnt
zuvor waren es noch mehr als 600.000 Euro gewesen.
ganz anders sieht. Die Gründe für das Verbleiben in der
Eigenständigkeit liegen nicht nur in den ganz konkret
damit verbundenen Schwierigkeiten, sondern auch der
persönlichen Scheu davor, sein gesamtes unternehmerisches Schicksal an einen Partner zu binden.
Eine Alternative zur Fusion stellen schließlich auch
­Kooperationen aller Art dar. Das haben im Übrigen auch
die Marktführer erkannt. So baut die Avis Autovermietung ihr deutsches Stationsnetz derzeit mittels Partner­
schaften weiter aus. Seit Juni 2011 kamen 95 neue
Partnerstationen hinzu: DB Reisezentren, Autohäuser,
Autowerkstätten sowie bei verschiedenen NH Hotels.
[abu]
Fazit
All dies zeigt, dass die Branche der Autovermietung in einem
Wachstum: Fusion oder Kooperation?
Wandlungsprozess begriffen ist, den die internationalen An-
Um in einem Verdrängungsmarkt wie der Autover­mietung
überhaupt noch wachsen zu können, drängt sich mit
Blick auf die umsatzstärksten Unternehmen der Branche
die Fusion als vermeintlich einzige Handlungsoption auf.
Die Statistik offenbart aber, dass dies der Mittelstand
bestreiten als der Mittelstand. Doch auch letzterer wird sich in
bieter und Hersteller aber derzeit noch mit anderen Rezepten
Zukunft einiges einfallen lassen müssen, um im Wettbewerb
um immer anspruchsvollere und stärker vernetzte Kunden zu
bestehen.
Der Markt der Autovermieter in Deutschland
Autovermietungen im Jahr 2010 mit einem
Gesamtumsatz ...
Anzahl
Gesamtumsatz in
Millionen Euro
... von mehr als 17.500 Euro bis unter 50.000 Euro
793
23,9
... von 50.000 Euro bis unter 100.000 Euro
911
65,8
... von 100.000 Euro bis unter 250.000 Euro
1067
176,8
... von 250.000 Euro bis unter 500.000 Euro
551
201
... von 500.000 Euro bis unter 1 Million Euro
258
189,9
... von 1 Million Euro bis unter 2 Millionen Euro
264
351,2
... von 2 Millionen Euro bis unter 5 Millionen Euro
101
303,4
... von 5 Millionen Euro bis unter 10 Millionen Euro
45
311,6
... von 10 Millionen Euro bis unter 25 Millionen Euro
35
527,2
... 25 Millionen Euro und mehr
29
5752,1
4055
7903,1
Gesamt
Quelle: Statistisches Bundesamt
13
Business
Besser billig?
Preissensibilität bei Autovermietflotten
Die Deutschen sind Schnäppchenjäger. Oder zumindest
preisbewusst. Auch, wenn es um Autos geht. Günstige
Marken wie Dacia oder Chevrolet erfreuen sich bei den
deutschen Autokäufern wachsender Beliebtheit – zumal
in den meisten Modellen keine schlechte, sondern lediglich etwas ältere Technik großer Hersteller wie Opel oder
Renault steckt. Im Vermietbereich allerdings finden sich
Modelle der Billigmarken bislang kaum, obwohl auch hier
der Preis zählt. Das hat gleich mehrere Gründe.
Wer in den 80er oder 90er Jahren beim Urlaub auf
den Kanaren oder den Balearen einen Mietwagen buchen wollte, hat mitunter große Augen gemacht. Dem
k om­
­
f ortverwöhnten deutschen Autofahrer wurden
dort Fiat Unos, Seat Marbellas und andere Klein- und
­Kleinstwagen angeboten, die man bei Autovermietern in
Deutschland niemals zu Gesicht bekommen hätte – und
schon gar nicht zu diesem Preis. Das alles hat sich ­freilich
geändert. Auch im Urlaub kann man heute Premium­
modelle mieten.
Doch der Vermietmarkt insgesamt ist in Bewegung. In
vielen ost- und südosteuropäischen Ländern der EU
gehören Dacia & Co. längst zum Standardportfolio der
Vermieter. Denn deren Kunden wollen und brauchen
aus wirtschaftlichen Gründen die Option auf einen güns­
ti­geren Mietwagen, als es mit Modellen von Volkswagen,
BMW oder Mercedes möglich wäre. Auch in Deutschland
gibt es einige wenige kleine und mittelständische Ver­
mieter, die Modelle von Dacia oder Chevrolet im Angebot
haben.
14
Der unerwartete Dacia-Erfolg
Doch offen darüber sprechen will niemand. Weder die
einzelnen Vermieter, noch Hersteller Dacia. Gerade beim
rumänischen Autobauer liegt die Zurückhaltung sicher
auch darin begründet, dass der französische Mutter­
konzern Renault nicht so gerne über den nach wie vor
für viele Branchenkenner überraschend großen Erfolg der
Billigmarke spricht. Eigentlich wollte Renault mit seiner
Marke Dacia Osteuropa sowie die Schwellenländer in
Asien und Südamerika erobern – und nicht Westeuropa.
Die Erklärungen der großen Autovermieter, weshalb sie in
ihren Fuhrparks nicht auch über Modelle von be­sonders
günstigen Herstellern verfügen, sind unterschiedlich.
Während Avis zu diesem Thema gänzlich schweigt,
­antwortet Hertz einsilbig: „Bei Hertz stehen Qualität und
Service im Vordergrund. Dies spiegelt sich auch in un­
seren Angeboten wieder.“ Auch Antworten auf die Frage,
ob in anderen Märkten bereits Erfahrungen mit Modellen
von günstigen Herstellern gemacht wurden, gibt es nicht.
In München gibt man sich etwas auskunftsfreudiger:
„Sixt schließt prinzipiell keine preisgünstigeren Marken
vom Angebot aus.“ Die Flotte umfasse auch günstige
­Klein­wagen aller vertretenen Hersteller sowie günstigere
Alternativmodelle zu den etablierten Fahrzeugmodellen
wie dem VW Golf und dem 3er BMW. „Insofern steht
auch preisbewussten Kunden ein breites Angebot zur
Auswahl“, erklärt ein Sixt-Sprecher. Die Zusammen­
setzung der nationalen Flotten richte sich nach den
­Kundenwünschen.
Business-Magazin für die Autovermietung
Sixt-Devise: Premium statt billig
Ganz generell stuft sich der Mietwagenkonzern als
­„Premium-Anbieter“ ein, deshalb biete man den ­Kunden
eine „moderne, attraktive und hochwertige Ver­­
miet­
flotte“ an. Damit trage man wachsenden Ansprüchen der
­Kunden Rechnung – hauptsächlich mieten bei Sixt nach
eigenen Angaben Firmen- und Geschäftskunden. „Die
Fahrzeuge verfügen in der Regel über eine entsprechende Motorisierung und höchste technische Funktionalität
sowie Komfortausstattungen“, sagte der Firmensprecher
weiter.
Genau damit aber können viele billigere Marken nicht
punkten. Deren „Erfolgsrezept“ lautet in der Regel
nämlich Zweitverwertung. Die Technik stammt von
­
­älteren Modellen der Premiummarken im Konzern – bei
Dacia ist das Renault, bei Chevrolet ist das Opel oder
GM. Zum Einsatz kommen billige und robuste Teile.
Oft haben v­erschiedene Modelle sogar identische
­Bauteile wie Türen und Fenster. Aber bei der Sicher­
heitstechnik hinken sie, zumindest in den Einstiegs­
versionen, meistens hinterher.
Gleichwohl: Immer mehr Autokäufer entscheiden sich
wohlwissend dennoch für solche Modelle. Auch, weil
das Automobil in Deutschland nach und nach seine
Funk­tion als Statussymbol einbüßt. Das Bewusstsein
in der Bevölkerung ändere sich, sagt Maximilian Groll,
Mar­
­
ketingverantwortlicher für das Franchisesystem
CC Rent a car: „Für viele ist es mittlerweile wichtiger
ein Fahrzeug nutzen zu können, als ein vorzeigbares
­Pres­tigeobjekt zu haben.“ Bei Autovermietern allerdings
halte sich das „Billigmarken-Image“ offenbar hartnäckig.
Der Wandel des Marken-Image
Noch vor 20 Jahren war es in Deutschland deshalb auch
kaum vorstellbar, einen Fiat oder Seat als Mietwagen
­anzubieten. Heute ist das Gang und Gäbe. Zum einen,
weil Automarken, die früher als billig angesehen wurden,
einen Produkt- und Image-Wandel vollzogen haben.
­Viele der einstigen Billighersteller böten
heute „qualitativ ­hochwertige und
technologisch ­fortschrittliche
Produkte an“, erläutert
Groll. CC Rent a car habe
preiswerte Marken wie
Renault, Kia, Skoda und
Fiat im Angebot.
­ tandard- oder Premiummarken tun. Zudem ist der
S
­Wertverlust bei Modellen von Billigherstellern in kurzer
Zeit besonders hoch.
Damit erklärt auch Europcar den Verzicht auf besonders
preisgünstige Marken in der Flotte. Es gebe einen großen
Kreis an Kunden, die sich beim privaten Autokauf mit
günstigen Marken beschäftigten, sagte eine Sprecherin:
„Kaufentscheidend sind hier die günstigen Kosten bei der
Anschaffung wie auch beim Unterhalt des Fahrzeugs.“
Bei Vermietern setzten sich die Kosten jedoch völlig anders zusammen, die Kostenstruktur etwa für Unterhalt
oder Abschreibung sei bei jeder Marke gleich.
Billigmietwagen – eine Utopie?
Das bedeutet im Klartext: Die Ein- und Aussteuerung
­eines Fahrzeugs in die Vermietflotte kostet, egal welches Modell und welcher Hersteller, immer das gleiche,
weil die Kfz-Zulassung oder der Transport der Fahrzeuge
an ihren Einsatzort oder die Kosten für Reinigung und
Wagenservice immer dieselben sind. „Das bedeutet,
dass Fahrzeuge innerhalb einer Kategorie mit Modellen
vergleichbarer Größe und Ausstattung aus betriebs­
wirtschaftlichen Gründen zum selben Preis vermietet
werden müssen.“
Kurzum: Vielleicht gäbe es bei einigen Kunden tatsächlich
das Interesse an besonders preiswerten ­Mietfahrzeugen
– die große Masse machen sie mittlerweile aber noch
nicht aus. Und solange man bei Vermietern in Fahrzeuggruppen reserviert und demnach für einen Dacia und VW
den gleichen Preis bezahlen müsste, wird sich die Idee
vom Billigmietwagen kaum in der ­Fläche durchsetzen
und in der Nische bleiben. Oder aber die Billig-Hersteller
mausern sich nach oben – etwa wie einst Seat.
[ukw]
Das Image-Problem ist aber
sicher nur ein Grund, weshalb Dacia & Co.
­
im Vermietbereich bislang noch keine oder
kaum eine Rolle spielen. Einer der Haupt­gründe dürfte sein, dass die Hersteller von besonders günstigen Fahrzeugen weder die Margen noch den
Willen haben, großen Vermietern die gleichen Ein­
kaufs­rabatte zu gewähren, wie dies die Hersteller von
15
Business
Assistenzsysteme – Was macht Sinn?
Noch nie waren Autos so sicher wie heute. Die Zahl der
Verkehrstoten in Deutschland war seit Beginn der Erfassung noch nie niedriger. Autofahren war noch nie so
komfortabel wie heute. Das alles hängt vor allem auch mit
den immer ausgefeilteren Assistenzsystemen zusammen,
die uns das Steuern der Fahrzeuge leichter machen. Das
Angebot ist riesig – und wird immer größer. Doch: Was
macht wirklich Sinn und was ist Schnickschnack? Und:
Was davon brauchen Mietfahrzeuge?
Schon heute sind etliche Assistenzsysteme beinahe serienmäßig in allen Fahrzeugen vorhanden. So zum Beispiel das Antiblockiersystem (ABS), die Antriebsschlupf­
regelung (ASR) oder auch das damit technisch verwandte
Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), das durch ein
gezieltes Abbremsen einzelner Räder einem Ausbrechen
des Fahrzeugs entgegenwirkt. Natürlich gehören auch
die heute allgegenwärtigen Navigationssysteme dazu –
wer möchte heute noch per Faltkarte navigieren?
Fragt man Autohersteller und Wissenschaftler, können
es eigentlich nie genug Assistenzsysteme sein – zumal,
wenn es nicht nur technische Spielereien sind. Von den
rund 3.600 tödlichen Autounfällen im vergangenen Jahr
sind Experten zufolge 95 Prozent auf menschliches
­Versagen zurückzuführen: Übermüdung, Unachtsamkeit,
Fahrfehler oder überhöhte Geschwindigkeit waren beispielsweise die Unfallursachen. Assistenzsysteme könnten helfen, die Zahl der Verkehrstoten weiter zu senken.
Bei den großen Autovermietern gibt es im Umgang mit den
Assistenzsystemen große Unterschiede. Während etwa
bei Europcar nur Airbags und ABS als Standard vorausgesetzt werden können, sind es bei Hertz z­ usätzlich noch
Navigationsgeräte; jedoch nur, wenn man e
­ ntsprechende
Wagengruppen reserviert. Avis macht zum Thema Assistenzsysteme gar keine Angaben – und Sixt verweist auf
die bei den jeweiligen Autobauern üb­liche Serienausstattung mit verschiedenen Assistenz­systemen.
Verkehrsforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) arbeiten derzeit an einem System zum
automatischen Einparken. Dabei geht es freilich nicht
um die bereits bekannten und in vielen Modellen schon
se­rienmäßig eingebauten Einparkhilfen, um unfallfrei in
enge Parklücken zu kommen. „Valet-Parking“ heißt das
neue Zauberwort. Per Knopfdruck auf dem Smart­phone
könnte sich das eigene Auto in Zukunft selbst einen Parkplatz suchen – und auch von selbst zurückkommen.
Mietwagen haben oft viele Assistenzsysteme
Das Auto der Zukunft, das von selbst einparkt
Noch ist dieser automatische Parkdienst zwar nicht
marktreif, er wird aber vermutlich schneller Realität, als
manch einer glauben mag. DLR-Forscher Karsten Lemmer ist davon überzeugt, dass sich das Autofahren in
den kommenden Jahren extrem verändern wird: „Wenn
ich vor zehn Jahren etwas vom automatischen Einparken
erzählt habe, haben die Leute abgewunken.“ In Versuchsparkhäusern funktioniert die von den Braunschweiger
Forschern entwickelte Technik im Probebetrieb bereits.
16
Bei CC Rent a car ist die Ausstattung mit ­standard­mäßig
vorhandenen Assistenzsystemen üppiger. „Uns ist es
wichtig, uns als regional verankerter Mittelständler beim
Angebot und im Service von den großen Mitbewerbern abzuheben“, so Bego Jasenac, Prokurist bei der
CCUnirent System GmbH und Gesamtverantwortlicher
für den Bereich Flotte. Neben Navigationsgeräten und
Tempomat verfügen die Mietwagen bei den CCUnirent
Systempartnern mit Nutzungsrecht der Marke CC Rent
a car über eine Freisprecheinrichtung via Bluetooth,
­Abstandskontrolle, Start-Stopp-Systemen, ESP, ABS
sowie Berganfahrassistenten.
Bei Europcar sind vor allem in den gehobeneren Fahrzeugkategorien serienmäßig auch ESP und Einparkhilfen
vorhanden. Auf die konkrete Ausstattung der Fahr­zeuge
habe man jedoch nur sehr bedingt Einfluss, erläuterte
eine Unternehmenssprecherin. In der Europcar Flotte befänden sich im Schnitt 40.000 Fahrzeuge, das
Business-Magazin für die Autovermietung
Durchschnittsalter liegt bei gerade einmal drei Monaten,
­länger als sechs Monate ist kein Fahrzeug ein Europcar-­
Mietwagen.
„Das heißt, jeder Autovermieter ist auch ein großer
­Gebrauchtwagenproduzent“, sagt die Europcar-Sprecherin. Für die Vermarktung dieser Gebrauchtwagen seien dann die Hersteller oder Importeure verantwortlich.
­Deshalb konfigurieren die Hersteller die Mietfahrzeuge
bereits vor dem Verkauf an die Vermieter entsprechend
ihres späteren Zielmarktes: „In der Regel sind Mietwagen
deshalb mit etlichen Assistenzsystemen ausgestattet.“
Deshalb gebe es aber auch noch Autos ohne Navi.
Vermieter nicht einig, was alles sinnvoll ist
Bei Sixt wechseln die Assistenzsysteme je nach Fahrzeughersteller und Modell. Gegen Aufpreis ­seien alle
für die jeweiligen Fahrzeugtypen überhaupt verfüg­baren
Komfort- sowie Assistenzsysteme wie beispiels­weise
Standheizung, Spurhalteassistent, Distanzregelung,
Tempomat oder Head-up-Display buchbar. „Wir richten uns da ganz nach den Wünschen unserer Kunden“,
erläutert ein Sixt-Sprecher: „Deshalb werden prinzipiell
keine Ausstattungsmerkmale ausgeschlossen oder nicht
angeboten.“
Während man in München „alle Assistenzsysteme, die
der Sicherheit sowie der Flexibilität und dem Komfort
des Kunden dienen, als überaus sinnvoll“ erachtet,
sieht man das bei CC Rent a car ­etwas ­differenzierter.
Vierrad­antrieb, Automatikgetriebe, Spurwechselassistent, ­Müdigkeitserkennung oder auch Verkehrszeichen­
erkennung könne man bei vielen Modellen gegen Aufpreis
hinzu ­buchen, alle derzeit auf dem Markt verfügbaren
Sys­teme hält man im Mittelständler-Netzwerk aber nicht
für sinnvoll.
„Der radargestützte Abstandsassistent ist absolut sinnvoll und eine echte Bereicherung. Online-Funktionen in
Navigationsgeräten sind nicht zwingend erforderlich und
werden deshalb von uns kaum mitangeboten“, erläutert
Bego Jasenac, weil sie entweder keinen echten Mehrwert
böten oder das Fahren nicht sicherer oder komfortabler
machten. Einig sind sich die Vermieter jedoch alle in einem Punkt: Da alle Mietwagen maximal sechs Monate alt
seien, gebe es mit den Systemen nur selten technische
Probleme – und falls doch einmal, seien es Garantiefälle.
Neue E-Klasse soll Frontalcrashs verhindern
Der technische Fortschritt in diesem Bereich geht jedenfalls unaufhörlich weiter. Mercedes rüstet derzeit
seine neue E-Klasse auf. Ohne Mitwirken des Fahrers
soll das neue Modell eine automatische Vollbremsung
für Fußgänger auslösen oder auch eine Kollision mit
dem Gegenverkehr verhindern können. Auf Teststrecken
funk­tioniert das neue System schon jetzt fehlerfrei, der
zentrale Technik-Baustein ist neben verschiedenen Radarsensoren eine Stereo-Kamera vor dem Innenspiegel.
Besonders die Anti-Kollisions-Technik könnte etliche
schwere Autounfälle verhindern. Anders als bei den heute
üblichen Spurhalteassistenten, die meist nur Alarmtöne
oder Vibrationen auslösen, wenn ein ungewolltes Überschreiten der Fahrbahnmarkierung erfolgt, greift das Mercedes-System aktiv in den Lenkvorgang ein. Die Lenkung
selbst wird nicht betätigt, sondern einzelne Bremsen angesteuert – so, als würde man beim Schlittenfahren die
Schuhe in den Schnee drücken und damit steuern.
[jhs]
Technische Assistenzsysteme, wie hier bei Mercedes,
sollen das Autofahren sicherer machen.
17
Rolling
Neuerscheinungskalender 2013
Apr
Mai
Jun
Jul
Audi
RS5 Cabrio
RS6 Avant
S3 Sportback
BMW
M6 Gran Coupé
3er GT
5er (F) | 5er (F)
5er GT
Chevrolet
Trax
Citroën
C3 (F)
Corvette
C4 Picasso
Logan
Fiat
500L (Siebensitzer)
Grand C4 Picasso
Sandero Kombi
500L (Trekking und CNG)
Fiesta ST
Focus Electric
CR-V (1.6-DTEC)
Honda
Grand Santa Fe
Hyundai
Jaguar
XFR-S
Jeep
Compass (F)
ix35 (F)
F-Type
Grand Cherokee (F)
Pro cee‘d GT
Kia
Lancia
Delta (Momo Design)
Y (Momo Design)
Range Rover (DieselHybrid)
Range Rover Sport
Lexus
IS
GS 300h
S-Klasse | SLS AMG
(Electric Drive)
S 63 AMG
CLA
E-Klasse Coupé (F)
E-Klasse Cabrio (F)
A 45 AMG
Outlander (Plug-In Hybrid)
Mitsubishi
Leaf
Nissan
Opel
Cascada
Peugeot
208 GTI
Infiniti G
Infiniti G
Insignia (F)
Insignia (F)
2008
Panamera (F)
Porsche
Renault
Zoe
Leon (Dreitürer)
Octavia Combi
RAV4
Pro Ace
Volvo
Volkswagen
Minis / Kleinwagen
Superb (F)
Superb (F)
Legacy (F) | Legacy (F)
Outback (F)
Subaru
Toyota
911 GT3
Captur
Seat
Skoda
Stand: April 2013. Alle Angaben ohne Gewähr.
Land Rover
Mercedes
18
Sep
Q3 RS
A3 Limousine
Captiva (F)
Dacia
Ford
Aug
Jetta Hybrid
XL1
Kompaktklasse
Mittelklasse
Auris Touring Sports
S60 / V60 (F)
S60 / V60 (F)
XC60 (F)
V70 / XC70 (F)
S80 (F)
Golf GTI
Golf GTD
Polo R
Obere Mittel- / Luxusklasse
Kombi
Van
Transporter
Cabrio / Roadster
Golf Variant
Golf Blue Motion
Coupé / Sportwagen
SUV / Pick-up
E up
E-Golf
(F) Facelift
(AW) Aufwertung
Business-Magazin für die Autovermietung
Audi A3 Sportback:
Sparsamer und
noch sportlicher
Kia Carens:
Dynamischer und
mehr Platz
Die optischen Anklänge an den Ford C-Max sind unverkennbar. Und genau dem will Kia mit der vierten
­Generation des Carens unter anderem Konkurrenz machen. Die Neuauflage des erstmals 2000 auf den Markt
gekommenen Vans zeigt sich dynamischer und sportlicher als seine Vorgänger. Mit 4,53 Metern ist er zwei
Zentimeter kürzer, 1,5 Zentimeter schmaler und vier
Zentimeter flacher als die dritte Generation.
Trotzdem finden die Insassen mehr Platz, was am verlängerten Radstand von 2,75 Meter und der nach vorne
reichenden Passagierkabine liegt. So bietet der Carens
je nach Modellvariante fünf bis sieben Sitze, das Ladevolumen beträgt bei Normalposition 536 Liter, durch
Umklappen der Fondsitze lässt es sich bis auf fast 1700
Liter erweitern – wenn man den Fünfsitzer bis unter das
Dach bestückt. Zur Serienausstattung gehören unter anderem Klimaanlage, CD-Radio mit sechs Lautsprechern,
Geschwindigkeitsregelanlage, variable Servolenkung,
Bordcomputer und elektrisch einstellbare Außenspiegel.
Länger und trotzdem ein geringeres Gewicht: Dank
Leichtbauweise hat der neue Audi A3 Sportback ordentlich abgespeckt. Mit rund 1200 Kilogramm bringt
der Fünftürer gut 90 Kilo weniger auf die Waage als
sein Vorgänger. Den sportlicheren Look unterstreichen
die gestreckten Formen und der verlängerte Radstand.
­Zusammen mit dem Fahrwerk soll dies dem Käufer laut
Hersteller „sportlichen Fahrspaß mit hohem Komfort und
souveräner Stabilität“ bieten. Gemessen an der Größe
bietet der A3 ordentlich Platz, zwischen 380 und 1.220
Litern Volumen.
Komplett neu entwickelt sind die Motoren, zwei TDI- und
zwei TFSI-Aggregate. Ihre Hubraumspanne reicht von
1,4 bis 2,0 Liter, die Leistung von 105 bis 180 PS. Der
Verbrauch soll verglichen mit dem Vorgängermodell um
durchschnittlich neun Prozent niedriger sein. So gibt sich
der 1,6 TDI laut Audi mit 3,8 Litern pro 100 km zufrieden.
Später sollen weitere Diesel- und Benzinaggregate s­ owie
ein Gas betriebener Motor folgen. Die Kraft wird auf die
Räder per Schaltgetriebe oder S tronic übertragen. Zum
Marktstart läuft der A3 Sportback mit Frontantrieb, später
wollen die Ingolstädter für die stärkeren Ver­sionen auch
noch einen permanenten Allradantrieb quattro anbieten.
Die bereits jetzt erhältlichen Varianten des Kompakt­
wagens sind mit einem Mindestgrundpreis von 23.400
Euro teurer als der Vorgänger. Knapp 1000 Euro nie­
driger dagegen soll der Basispreis des 1,2 TFSI sein,
der in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen
dürfte. [rb]
Den Van gibt es in Motorisierungen von 135 bis 166 PS
in zwei Benziner- und einer Turbodieselvariante. Der
­günstigste Verbrauch beim Turbodiesel 1,7 CRDI liegt
laut Kia bei 4,9 Litern auf 100 km. Er ist ab sofort
­bestellbar, Marktpremiere allerdings erst am
4. Mai 2013. Der neue Carens kostet in
der Basis­version „Attract“ als 1.6
GDI rund 20.000 Euro.
19
Spotlight
Pferdestärken vs. Ökologie
Der 83. Internationale Auto-Salon in Genf
Ein Genfer Autosalon ohne PS-Protze ist schlicht nicht
vorstellbar. Und so präsentierte sich bei der 2013er-­
Auflage die Oberklasse mit kraftstrotzenden Boliden.
Allen voran der Lamborghini Veneno, mit 3,57 Mio.
Euro teuerster Straßenrennwagen der Welt. Wobei die
Leistungsdaten von 551 kW/750 PS und einer Spit­­
zen­geschwindigkeit von 355 km/h eher auf eine Renn­
strecke passen. Da mochte natürlich auch Mitbewerber
­Ferrari nicht zurückstehen und zeigte den LaFerrari für
­vergleichsweise günstige 1,25 Mio. Euro. Von dem Auto
mit 800 PS, das von null auf 100 nicht einmal drei Sekunden benötigt, soll es nur 499 Exemplare geben.
Dagegen massentauglich ist der neue Golf VII, dem
die Fachjournalisten in Genf das Prädikat „Car of the
year“ (Auto des Jahres), verliehen. Doch auch dessen
GTI-Version hat mit 220 PS so viel unter der Haube, wie
­keiner seiner Vorgänger. Dagegen geben sich die anderen Modellvarianten wie der Golf Blue-Motion und auch
die Neuauflage des Kombis Golf Variant deutlich zurück­
haltender. Der TGI BlueMotion soll es dank Gas- und
Benzinantrieb auf eine Reichweite von fast 1400 Kilo­
metern bringen und den TDI feierte VW als „sparsamsten
Golf Variant aller Zeiten“. Dessen 110 PS-Maschine soll
sich mittels 6-Gang-Getriebe mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,3 l/100 km zufriedengeben. Erstmals war
bei den Wolfsburgern zudem der allradgetriebene Golf
Variant 4MOTION zu sehen. Den neuen Golf gibt es als
Dreitürer ab rund 17.000 Euro.
0,9 Liter auf 100 km
Bisher nur als Vorserienmodell existiert der XL1, laut
VW das effizienteste aller Serienautos. Mit einem PlugIn-Hybrid kann der Zweisitzer bis zu 50 Kilometer rein
elektrisch fahren mit einer Leistung von 8,4 PS und
­einer konstanten Geschwindigkeit von 100 km/h. Das
­Hybridsystem besteht aus einem Zweizylinder-TDI mit
48 PS, einer E-Maschine (20 kW), einem 7-Gang-Doppel­
kupplungsgetriebe (DSG) und einer Lithium-Ionen-Bat­
terie (Kapazität: 5,5 kWh). Damit soll der XL 1 auch dank
Leichtbauwiese auf einen Verbrauch von 0,9 l Diesel/
100 km kommen und eine Höchstgeschwindigkeit von
160 km/h erreichen. Der Hybrid wird voraussichtlich in
Mobilität von morgen: Der Micromax
20
Business-Magazin für die Autovermietung
einer Kleinserie von 250 Modellen als Leasingfahrzeug
auf den Markt kommen und das noch im ersten Halbjahr
2013. Der Preis ist allerdings noch nicht bekannt.
der Mittelklasselimou­sine in Deutschland allerdings erst
2014/15. Dann soll es ­einen Dreizylinder mit 136 PS,
­sowie einen Turbo mit 180 PS geben.
Komplette Vision ist noch der Micromax des Schweizer
Tuners Frank M. Rinderknecht. Dessen Konzept ist klar:
„Ich will den urbanen Verkehr revolutionieren“. Folglich
entwickelte er einen elektrobetriebenen Van mit Stehsitzen, der als eine Art Minibus außer dem Fahrer noch bis
zu drei Personen befördern kann. „Micromax will potentielle Mitfahrer animieren, einzusteigen und mitzufahren,
weil es eben äußerst bequem und unkompliziert ist“, unterstreicht der Tüftler. Wobei bequem wörtlich zu nehmen
ist, denn der 3,6 Meter lange und 2,2 Meter hohe Minivan
bietet Kaffeemaschine, Kühlschrank fürs Feierabendbier
der Mitfahrer und unlimitierte Internet-Konnektivität zum
mobilen Arbeiten oder zur Unterhaltung. Per App sollen
sich dann in Zukunft feste Fahrgemeinschaften vereinbaren lassen, aber auch spontane Mitfahrten. Wenn das
Konzept tatsächlich in Serie gehen sollte, wird der Micromax voraussichtlich ab 5000 Euro zu haben sein.
Trotz der schwierigen Marktlage für die Hersteller, etwa
angesichts der europäischen Finanzkrise, blieb die Besucherzahl beim 83. Auto-Salon Genf in den elf Tagen
mit rund 690.000 nur knapp unter dem Vorjahr. „Wir
sind mit diesen Zahlen äußerst zufrieden“ erklärt der
­Messepräsident, Maurice Turrettini. Als interna­tionalster
aller Automobil-Salons begrüße man rund 40 Prozent
der Besucher aus dem Ausland. „Im Hinblick auf die
­schwierige Wirtschaftslage in den umliegenden Nach­
barländern, wäre ein deutlicher Rückgang ­durchaus
denkbar gewesen. Die Anziehungskraft der Veran­staltung
ist jedoch intakt geblieben“, unterstreicht Turrettini. So
hätten sich auch die Aussteller bei einer Umfrage zufrieden gezeigt mit dem Verlauf. Der 84. Internationale
Auto-Salon in Genf findet vom 6. bis 16. März 2014 statt.
[rb]
Audi zeigt Hybride vom A6 und Q5
Unter den 900 Premieren in Genf waren nach
Angaben des Veranstalters rund zehn Prozent umweltfreundliche Autos, die entweder
mit alternativer Energie angetrieben werden
oder weniger als 100 g/km CO2 ausstoßen.
Dazu gehörten auch die beiden Hybride von
Audi, die A6 Limousine und der Q5. Der A6
bezieht seine Leistung von 245 PS aus ­einer
Kombination eines 211 PS starken Verbrennungsmotors mit einem 54 PS-Elektromotor.
Er soll laut Audi bis zu einer Geschwindigkeit
von 100 km/h rein elektrisch fahren können.
Den Normverbrauch geben die Ingolstädter
mit 6,2 Litern pro 100 km an. Etwas durstiger ist der Q5 hybrid quattro mit 6,9 Litern.
Dafür erreicht er ebenfalls mit einem 245 PSstarken Kombiaggregat auch eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Allerdings
muss der Käufer dafür auch mindestens rund
54.000 Euro investieren, der A6 hybrid liegt
im selben Rahmen.
In anderen Preisregionen sind die Familienautos, Vans und SUVs. Beim Peugeot 2008
und Renault Captur setzen die Hersteller auf
Bewährtes, sie basieren auf den Stadtautos
Peugeot 208 und Renault Clio. Und während
Citröen mit dem Van C4 Picasso nur Modellpflege betreibt, will sich Opel einen neuen Markt erschließen mit dem Ca­brio Cas­
cada. Er bietet Ausmaße wie der 3er BMW,
kostet aber mit rund 26.000 Euro erheblich
weniger. Wesentlich günstiger noch soll der
GQ3 des chinesischen Herstellers Qoros
sein. Experten erwarten einen Marktstart
21
Spotlight
Wie von Geisterhand: Autonomes Fahren
Der Fahrer drückt vor dem Verlassen des Autos einen
Knopf und wählt dann per Smartphone oder Tablet-PC
einen Parkplatz. Schon rollt der Audi A7 langsam zur
Parklücke, parkt rückwärts ein und schaltet anschließend den Motor ab. Mit dieser Demonstration des sogenannten „Piloted Parking“ begeisterte der Ingolstädter
Autobauer bei der Consumer Electronics Show (CES) im
Januar in Las Vegas. Und heimste gleich zwei Medienpreise dafür ein: als „Product of the future“ und „beste
Automobiltechnologie“ der diesjährigen CES.
Nach Angaben von Ricky Hudi, Leiter Entwicklung
­Elektrik/Elektronik bei Audi, sollen derartige Assistenzsysteme den Fahrer entlasten und auch Zeit sparen.
Nicht nur im Parkhaus soll das Auto mittels Sensorund Kameratechnologien selbstständig fahren können,
­sondern demnächst auch im Stau. „Wir sind mit dem
technisch Machbaren der rechtlichen Lage und der Akzeptanz weit voraus“, umreißt er den aktuellen Stand der
Entwicklung. Was die gesetzlichen Regelungen angehe,
dürften die Autos bis maximal zehn km/h alleine fahren.
„Wir haben allerdings die Vision, dass das Auto irgendwann voll­automatisch fahren könnte“, unterstreicht Hudi.
Entsprechende Tests darf Audi als erstes Autounternehmen im US-Bundesstaat Nevada machen. Dort laufen
22
Versuchs- und Entwicklungsfahrten für das pilotierte
Fahren im Stau. Allerdings sitzen aus Sicherheitsgründen noch zwei Ingenieure im Auto. Das System soll
bis maximal 60 km/h selbstständig bremsen oder beschleunigen. Der Stauassistent basiert auf der „adap­tive
cruise control“ mit Stop & Go-Funktion, erweitert um
die ­Komponente der Querführung. Zwei Radarsensoren
erfassen das Fahrzeug-Vorfeld in einem Winkelfeld von
circa 35 Grad und bis zu 250 Meter Länge. Eine Video­
kamera mit breitem Öffnungswinkel beobachtet die Li­
nien auf der Fahrbahn; zudem kann sie Objekte wie andere Fahrzeuge, Fußgänger und Leitplanken erkennen.
Acht Ultraschall-Sensoren überwachen die Zonen direkt
vor dem Auto und an seinen Ecken.
Ähnliche Systeme bietet Daimler bereits optional in der
neuen S-und E-Klasse. Mit der sogenannten „6D-­Vision“
erkennt das Auto quasi selbstständig Gefahrensitua­
tionen. Es basiert auf einer Stereokamera, aus deren
Bildern in Echtzeit mit Hilfe spezieller Algorithmen die
dreidimensionale Geometrie der Situation vor dem Fahrzeug berechnet wird. „Aufgrund der Leistungsfähigkeit
von 6D-Vision können wir den Fahrer gerade in den
­Situationen unterstützen, die aufgrund der Komplexität
des Verkehrsgeschehens besonders unfallträchtig sind,
etwa an Kreuzungen oder in Baustellen“, sagt einer der
Business-Magazin für die Autovermietung
Daimler-Entwickler, Uwe Franke. Das System reagiere
in weniger als 500 Millisekunden, ein Mensch maximal
zweimal so schnell, fügt Stefan Gehrig an. „Die nächsten
Schritte werden sein, die teilautonomen und autonomen
Fahrfunktionen weiter auszubauen, etwa auf Autobahnen“, blickt Franke in die Zukunft. Bis zum autonomen
Fahren in der Stadt werde es jedoch noch „einige Jahre“
dauern.
Natürlich forscht auch BMW auf dem Feld des autonomen oder teilautonomen Fahrzeuges. Schon Mitte
2011 fuhr ein Versuchsauto ohne Fahrereingriff auf der
Autobahn A9 von München in Richtung Nürnberg. Der
Forschungsprototyp kann bremsen, Gas geben und von
alleine überholen, jedoch angepasst an die momentane
Verkehrssituation sowie unter Einhaltung aller Verkehrsregeln. Dazu bedarf es des zuverlässigen Lokalisierens
des Autos innerhalb der eigenen Fahrspur und eine Kombination der Daten welche Sensortechniken wie Lidar,
Radar, Ultraschall und Kameraerfassung auf allen Fahrzeugseiten bieten. Im Gegensatz etwa zu den Pendants
von Google oder Toyota mit Kameras auf dem Dach und
Sensoren an der Frontpartie ist der BMW dabei nicht als
Versuchsfahrzeug erkennbar.
Mit einer Ende Februar verkündeten Kooperation will der
Münchner Autobauer zusammen mit dem Automobil­
zulieferer Continental die Technik verfeinern und nach
2020 „hochautomatisierte Fahrfunktionen“ in seinen
­Modellen anbieten. „Mit der Vision des hochautomatisierten Fahrens bauen wir schon heute Technologie- und
Methodenkompetenz auf, die es uns ermöglicht, eine
Reihe modernster Fahrerassistenzsysteme anzubieten.
Teilautomatisierte Fahrfunktionen wie der Stauassistent
bilden schon in naher Zukunft einen wichtigen Baustein
auf dem Weg zum hochautomatisierten Fahren“, erklärt
Christoph Grote, Geschäftsführer der BMW Forschung
und Technik GmbH.
Laut dem Robotik- und Telematikexperten Klaus ­Schilling
vom entsprechenden Lehrstuhl der Universität Würzburg ist ein komplett selbst fahrendes Auto möglich.
Dies scheitere aber noch an den juristischen Problemen.
Denn gemäß deutscher Straßenverkehrsordnung müsse
ein Auto eben von einem Fahrer gelenkt werden. Darum
laufe momentan ein entsprechendes Forschungsprojekt
mit Juristen. „Die rechtlichen Probleme sind auch der
Grund, warum es trotz der sehr fortgeschrittenen Tech-
nik bisher nur Assistenzsysteme im Einsatz gibt“, fügt er
an. Die werde man aber in absehbarer Zeit bei Autos in
allen Klassen finden, prophezeit er. Dies begründet er
schon alleine mit der alternden Gesellschaft. Oftmals sei
bei den betagteren Menschen die Reaktions- und auch
Seh­fähigkeit beeinflusst. „Da können dann Fahrerassistenzsysteme enorm hilfreich sein, um weiter mobil zu
bleiben“, argumentiert er.
Das eingangs erwähnte „Piloted Parking“ wird übrigens
schon in die Praxis umgesetzt. Derzeit stattet Audi ein
Parkhaus in Ingolstadt mit der notwendigen Technik aus,
also einem Zentralrechner und WLAN. So soll das Fahrzeug dann wie von Geisterhand zu einem freien Parkplatz
gelotst werden. Der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert
Stadler geht noch einen Schritt weiter: „Wir gehen ­davon
aus, dass ein Serienautomobil mit pilotierter Fahrfunk­
tion noch in diesem Jahrzehnt technisch realisierbar ist“,
­sagte er bei der Handelsblatt-Tagung in München.
Visionär gesehen würde das selbstfahrende Automobil
auch die Vermietbranche beeinflussen. „Neben einer
fahrer­losen Überführung von Fahrzeugen bei der Ein­
steuerung in die Fuhrparkflotte, ist auch die Verbringung
des Mietwagens zum Kunden auf diese Weise denkbar.
Man kann somit von einer Reduzierung der Schäden und
Kosteneinsparungseffekten im Servicebereich ausgehen“ so Jürgen Lobach, Geschäftsführer der CCUnirent
­System GmbH (Markeninhaber von CC Rent a car).
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Company
„Wir bieten natürlich auch einen Fahrservice an“, sagt
Melanie Theisen. Vor allem für ältere Kunden sei das
nach wie vor eine Option. Sobald der Ausfall des eigenen
Fahrzeugs jedoch Berufstätige oder Familien betreffe,
müsse ein Mietwagen her. „Wir berechnen für Werkstatt­
ersatzfahrzeuge 25 Euro am Tag“, sagt die Geschäftsfüh­
rerin. Die Kunden seien gerne bereit, diese Aufwandsentschädigung zu bezahlen, „weil ihnen Mobilität wichtig
ist – und seit einigen Jahren immer noch wichtiger wird“.
Seit 2012 Mazda Mobil Partner
Tradition und Fortschritt
Stationsportrait Autohaus Brosch GmbH
Als Werner und Frieda Brosch 1972 ihre Autowerkstatt in
Durach im Oberallgäu eröffneten, hatten sie anfangs gar
keine und später höchstens ein bis zwei Fahrzeuge, die
sie im Notfall an Kunden verleihen konnten. Heute, rund
40 Jahre später, leiten ihre beiden Kinder Chris­tian Brosch
und Melanie Theisen das Familienunter­nehmen. „Ohne
Mobilität geht heute gar nichts mehr“, sagt ­Theisen.
Wenn viel los ist, gehen auch schon mal die Mietwagen
aus – und die Vorführwagen müssen vermietet werden.
Der alltägliche Weg zur Arbeit, das Fußballtraining der
Kinder am Nachmittag, abends noch die Probe des Musikvereins oder der gemeinsame Kinobesuch. Wer in
ländlichen Gebieten wie dem Allgäu lebt, der weiß, dass
man seinen Tagesablauf ohne eigenes Auto nicht oder
nur schwer geregelt bekommt. Ist das eigene Auto dann
einmal zur Inspektion oder nach einem Unfall in der Werkstatt, benötigt die überwiegende Mehrheit der Kunden
des Autohauses Brosch heutzutage ein Ersatzfahrzeug.
Deshalb hat sich das Mazda-Autohaus vergangenes Jahr
auch dazu entschieden, Partner von Mazda Mobil zu werden. „Wir wollten unser Unfallersatz-, Werkstattersatzund Mietwagengeschäft noch professioneller gestalten“,
erklärt Christian Brosch. Die komplette Abwicklung des
Vermietvorgangs sei als Mazda Mobil Teilnehmer wesentlich einfacher. „Zudem kommen wir dadurch in den
Genuss günstiger Konditionen für den Ankauf von Fahrzeugen für unsere Mietwagenflotte“, sagt Brosch.
Für die Kunden des Autohauses Brosch birgt der neue
Service ebenfalls viele Vorteile. So kommen sie in
den Genuss neuer Mazda Modelle als Mietwagen, die
­Anmietung ist unkompliziert und vor allem: sie findet
vor Ort statt. Zwar gibt es im nur rund vier Kilometer
ent­fernten K
­ empten auch Stationen aller großen Auto­
vermieter – doch vier Kilometer sind eben doch keine
so kurze Strecke, die man mal eben zu Fuß zurücklegt,
um sich dort dann für einen oder auch ein paar Tage ein
Auto zu mieten.
Doch das Autohaus Brosch vermietet nicht nur an eigene Werkstattkunden, und das nicht erst seit es ­Mazda
Mobil Partner ist. Schon seit vielen Jahren unterhält
der F
­ amilienbetrieb eine Kooperation mit dem nahegelegenen Flugplatz Kempten-Durach. Passagiere, die
auf Deutschlands südlichstem sowie höchstgelegenem
Verkehrs­landeplatz ankommen, mieten sich übers WoDer Servicegedanke wird von den Mitarbeitern
im Autohaus Brosch voll gelebt.
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Business-Magazin für die Autovermietung
Der Familienbetrieb Brosch wird mittler­weile
von den Gründer-Kindern geführ t: Werner
Brosch, Melanie Theisen, Christian Brosch und
Frieda Brosch (v.l.n.r.)
chenende bei Broschs gerne mal ein Auto. „Bevorzugt
ein Ausflugs­gefährt, etwa einen Mazda MX5 Roadster“,
erzählt Theisen.
Einzige Werkstatt vor Ort
Das Autohaus Brosch, seit Mai 2011 in den Händen
der beiden Gründer-Kinder, ist breit aufgestellt. Neben
Neu- und Gebrauchtwagen bietet der Betrieb als Bosch
­AutoCrew-Werkstatt Reparaturen und Inspektionen für
alle Fabrikate an. „Wir sind die einzige Fach-Werkstatt im
Ort, da muss man flexibel sein, wenn potenzielle Kunden
nicht nach Kempten abwandern sollen“, sagt Theisen.
Service werde daher großgeschrieben – von der Anmeldung des Autos bis zur Versicherung wird alles angeboten.
Mit der Marke Mazda verbindet das Autohaus Brosch
eine jahrzehntelange Partnerschaft. Seit 1973 ist der
Familienbetrieb Mazda-Vertragshändler. Im Oktober
­
2012 hat Mazda überhaupt erst sein 40-jähriges Bestehen in Deutschland gefeiert. Broschs sind also ein
Mazda-Partner der ersten Stunde – und inzwischen der
deutsche Mazda-Händler mit der längsten Geschäfts­
beziehung und Geschichte. „Das erfüllt uns natürlich mit
Stolz“, sagt Brosch, Chef von 23 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.
Mit der Geschäftsübernahme durch die zweite Genera­
tion hat außerdem eine zweite Marke Einzug ins Autohaus gehalten. Seither werden in Durach auch Hyundai-­
Modelle verkauft. „Wir wollten auf der einen Seite noch
ein zweites Standbein, zum anderen wollten wir die Modellpalette ein bisschen ergänzen“, erläutert Theisen.
Denn bei Mazda gebe es derzeit unter anderem keine
Kleinbusse im Programm, die immer häufiger von privaten oder gewerblichen Kunden gewünscht würden.
Service, Service und nochmals Service
Mit der „jungen Garde“ hat sich im Autohaus Brosch
natürlich noch einiges mehr verändert. So gibt es seither eine Direktannahme in der Werkstatt, das heißt: Wer
sein Fahrzeug zur Inspektion oder zur Reparatur abgibt,
kann das Fahrzeug gemeinsam mit einem Mechaniker in
Augenschein nehmen, um sich selbst ein Bild vom Zustand des Wagens zu machen. „Wir wollen und suchen
die Kommunikation mit unseren Kunden“, sagt Brosch:
„Sie sollen wissen, was genau wir tun – und dass wir es
fair tun.“
Zur serviceorientierten Ausrichtung gehört für die zwei
Chefs auch ein einheitliches und freundliches Auftreten.
Im Autohaus Brosch tragen zum Beispiel alle Mitarbeiter
einheitliche Oberbekleidung, um gleich als Mitarbeiter
und somit kompetenter Ansprechpartner erkennbar zu
sein. „Das ist vielleicht nur eine Kleinigkeit“, so Theisen,
„aber eine, die von unseren Kunden wohlwollend wahrgenommen wird“.
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