Für ein farbechtes Ergebnis im Druck Das Geheimnis des

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Für ein farbechtes Ergebnis im Druck Das Geheimnis des
DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN
Heft 02 / 2015
Farben
THEMA
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Saphira Eco Verbrauchsmaterialien – bewusst ökologisch. Die Produkte der Saphira Eco
Linie sind die richtige Wahl, wenn Sie beim Einsatz umweltschonender Verbrauchsmaterialien keine Abstriche in punkto Qualität machen wollen. Sie bestehen aus nachwachsenden oder wiederverwertbaren Rohstoffen und sind deshalb besonders umweltfreundlich.
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ressourcenschonende Produktion.
Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH
Gutenbergring • 69168 Wiesloch • Telefon 06222 82 67 456 • www.heidelberg.com
EDITORIAL
Liebe Kunden, liebe Leser,
es gibt wohl kaum ein Thema, das eine Druckerei so sehr bewegt wie Farbe. Daher
freue ich mich besonders über das vor Ihnen liegende Heft, in dem wir diesem Thema
eine Vielzahl von Artikeln gewidmet haben. Vielleicht haben auch Sie sich in diesem
Zusammenhang schon gefragt, was sich hinter den kryptisch anmutenden Farb­
profilen und ihren Kürzeln verbirgt – CMYK, RGB, HKS und wie sie alle heißen? Wir
sorgen für Aufklärung und verraten, mit welcher Farbwahl Sie im Druck besonders
brillant rauskommen. Spannend ist dabei der Expertenblick: Prof. Markus Schlegel
von der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim gewährt
uns einen Einblick ins Farbdesign.
Bild Titelseite: © no more lookism – photocase, Foto Editorial: © Kay Herschelmann
Damit es Ihnen nicht zu bunt wird, sind wir aktuellen farbtechnologischen Entwick­
lungen gefolgt und haben das schwärzeste Schwarz gesucht. Es absorbiert so viel
Licht, dass es eine Art Sogwirkung entwickelt. Anziehungskraft, allerdings eindeutig
mit Licht und Farben, ist eines der bestimmenden Themen unseres Kunden Fried­
richstadt-Palast. Wussten Sie, dass dieses Berliner Original, das auf eine bewegte
Geschichte zurückblicken kann, die größten Ensuite-Shows der Welt auf die Bühne
bringt? Nicht weniger eindrucksvoll ist unser Ausflug in das wohl bunteste Viertel
von Kapstadt, Bo-Kaap. Hier treten Kulturen, Farben und Lebensstile in einen span­
nenden Mix. Und auch in den Genussdisziplinen Kochen und Lesen sind wir den
Spuren der Farben gefolgt – Sie werden Augen machen!
Eine Farbe sticht aktuell unter allen ganz besonders heraus: Grün. Gerade wid­
men wir dieser Farbe unsere Umweltwochen und freuen uns, dass die LASERLINERecycling-Wochen, die noch bis 28. Juni 2015 andauern, erneut mit so viel Erfolg
durchgestartet sind. Wussten Sie, dass wir für jeden Recycling-Auftrag bis zum
Aktionsende einen Baum pflanzen lassen? Für Inspiration sorgt vielleicht auf den
letzten Drücker noch unsere neue Druckmustermappe mit modernen Recyclingpapieren, die Sie kostenlos bei uns beziehen können …
Übrigens, wir freuen uns weiterhin, wenn Sie uns mitteilen, ob Ihnen die Konzeption
unseres Magazins gefällt. Schreiben Sie einfach an Redaktion PRINT IT, Scheringstraße 1,
13355 Berlin oder unter printit@laser-line.de. Herzlichen Dank und viel Spaß beim Lesen!
Ihr Tomislav Bucec
Geschäftsführender Gesellschafter
IMPRESSUM
LASERLINE Druckzentrum · Scheringstraße 1 · 13355 Berlin-Mitte · www.laser-line.de · info@laser-line.de
Telefon: 030 46 70 96 - 0 · Fax: 030 46 70 96 - 66 · Geschäftsführender Gesellschafter: Tomislav Bucec
Verantwortlich: Anja Eichert, Gabriele Schulte-Kemper (gsk) · Redaktionelle Mitarbeiter: Charlotte Erdmann (ce),
Anette Frisch (af), Ines Hein (ih), Manfred Hirsch (mh), Bernd Karkossa (bk), Eva Scharmann (es), Julian Vetten (jv)
Grafik: Hans-Albert Löbermann (Ltg.), Melina Dieckgräber, Nadine Frohnert, Daniel Isbrecht, Anja Sadowski
Produktion/Anzeigen: Tobias Hesse · Lektorat: Christof Rostert
0874-05.2015
Die PRINT IT erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 65.000 Exemplaren.
Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe ist der 26.08.2015. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2015.
Produktionsangaben: Broschüre Klammerheftung DIN A4 (210 x 297 mm), 64 Seiten Inhalt 4/4-farbig
ISO-Skala auf 115 g/qm Bilderdruck matt weiß (FSC + EU Ecolabel), Umschlag 4/4-farbig ISO-Skala auf 250 g/qm
Bilderdruck matt weiß (FSC + EU Ecolabel) mit Mattlack.
PRINT IT
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INHALT
THEMA /FARBEN
WAS UNS BEWEGT
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Farbenfroh – Die bunte Welt der Farben
06
Im Blick – Neuigkeiten aus der Startup-Szene
18
Faszinierend – Die Suche nach dem schwärzesten Schwarz
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Vorreiter – Erstes Berliner Unternehmen mit QR-Cobble
20
Wissenschaftlich – Farben an der HAWK studieren
14
Mit dabei – LASERLINE unterstützt PUBKON in Köln
20
Im Fokus – Fotograf Gero Breloers spielt mit Farben
16
Einblicke – Lange Nacht der Industrie wieder ein Erfolg
20
Historisch – Ein Rückblick auf 100 Jahre Technicolor
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Erfolgreich – Die Spreefüxxe bleiben erstklassig
32
Künstlerisch – Kreative Apps für’s Smartphone
24
Unterwegs – Mit dem Bus komfortabel von A nach B
40
Colourmanagement – Für beste Druckergebnisse
26
Umweltfreundlich – Grüner Spieltag bei den Füchsen
42
Sportlich – Welchen Ursprung haben die Trikotfarben?
30
Preiswürdig – Offizieller Druckpartner der LOLA
42
Reiseerlebnis – Entdecken Sie das farbenfrohe Kapstadt
36
Das rockt – Lebensgroßer Figurenaufsteller von Udo Lindenberg 42
Farbenspiele – Die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite
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Kunstgenuß – Klassische Musik im Schlossgarten
50
Vielseitig – farbige Literaturvorschläge
44
Friedlich – Kunstprojekt Battlefield love memorial
50
Showtime – Der Friedrich Stadtpalast entführt in seine Welt 46
Empfehlung – Die Farbe des Jahres
50
Kulinarisch – Harmonie von Farben und Aromen
Mobil – So kommt Flüchtlingshilfe ins Rollen
56
Bunt und lecker – Nahrungsmittel in ungewöhnlichen Farben 54
Zeitmanagement – Teilen Sie sich Ihre Zeit gut ein
60
Glücklichmacher – Warum Farbe das Wohlbefinden steigert 58
Lösungen gesucht – Für Querdenker und Rätselfreunde
62
Gut zu wissen – Woher kommen Farbsprichwörter?
Termintipps – Für Ihren Kalender
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52
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LASERLINE SERVICE
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Farbe im Druck – Den richtigen Ton treffen
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Kreativ – Casual-Motto-Friday im Support-Team
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Nachhaltig – Recyclingwochen im Frühling
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Mehr Infos unter
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THEMA / FARBEN
Zeit, einmal richtig Farbe zu bekennen!
Foto: © SSilver - Fotolia.com
Farben haben Signalwirkung und besitzen seit jeher eine unglaubliche Anziehungskraft –
PRINT IT widmet sich der Welt der Farben
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Weiß wie die Unschuld, gelb vor Neid, schwarz wie die Nacht,
grün ist die Hoffnung – für jede Farbe gibt es nicht nur mindestens einen idiomatischen Ausdruck in unserer und vielen anderen Sprachen. Jede Farbe weckt bei uns sofort Assoziationen.
Farben sind Botschafter, besitzen Signalwirkung, beeinflussen
unsere Stimmung und prägen Markenwelten. Dank sei der Evolutionsbiologie.
Die Natur macht es vor: Der Pfau mit dem größten Rad beeindruckt
die Weibchen. Der Erpel mit der schönsten Federfärbung bekommt
die größte Aufmerksamkeit. Die Blumen mit den farbenprächtigs­
ten Blüten ziehen die meisten Insekten zur Bestäubung an. Das
Prinzip dahinter: Wo Farbe möglichst prächtig schillert, entsteht
maximale Attraktion. Damit wäre also geklärt, weshalb sich auch
das menschliche Auge der Magie überbordender Farbigkeit nicht
erwehren kann. Wirft man den Blick kulturgeschichtlich zurück,
wird schnell ersichtlich, dass Farben schon früher nicht nur zur
reinen Zierde eingesetzt wurden. Vor mehr als 30.000 Jahren be­
diente sich der Mensch farbiger Erden, um zu malen. In den frühen
Hochkulturen entstand mit geschliffenen farbigen Edelsteinen
prächtiger Schmuck, dessen Wert mit der Farbe stieg. Bereits hier
gab es erste Exklusivfarben. So war im alten Ägypten der blaue La­
pislazuli beispielsweise dem Pharao vorbehalten. Man denke auch
an das Rot der päpstlichen Robe und Schuhe oder an den exklusi­
ven nachtblauen Mantel mit goldenen Sternen, den Kaiser Hein­
rich II. trug. Von ihm soll das „Königsblau“ abgeleitet worden sein.
Der Wert von Farbe bemaß sich früher oft nach ihrer Verfügbarkeit.
Während in unseren Breiten die Farbe Grün im Übermaß vorhan­
den war, herrschten in einigen heißeren Erdteilen ausschließlich
Brauntöne vor und im hohen Norden vorrangig Weiß und Grau.
Wo seltene Gesteine besondere Farbigkeiten boten, etwa in Indien
und Pakistan, ist eine intensivere Alltagsfarbkultur entstanden als
in Mitteleuropa. Und auch religiöse Einflüsse wirkten sich auf das
Entstehen von Farbbedeutungen aus. Heute lässt sich das anhand
von tradierten Farbcodes erkennen. Am Beispiel: Schwarz steht bei
uns und etwa auch in den USA für Trauer. In China und Japan über­
nimmt Weiß diese Bedeutung.
„Blau ist die einzige Farbe,
bei der ich mich wohl fühle.“
Foto links: © michaelfitz - Fotolia.com, Foto rechts: © Dollars - Fotolia.com
Franz Marc
Später sorgten Pflanzenfarben und viel später industriell gefertig­
te Farben für eine kulturelle Farbrevolution. Was Farbe im Alltag
verändert, an Kleidung, Möbeln, Alltagsgegenständen, aber auch
in der Architektur und im öffentlichen Leben, kann man mit einem
kleinen Test für sich entdecken. Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den
ersten Tagen des letzten Jahrhunderts erzählen eine andere, dis­
tanziertere Geschichte als ihre kolorierten Abbilder. Wenn etwas
plötzlich in Farbe getaucht wird, ist es zum Greifen nah und deut­
lich realer für uns. Nicht zuletzt deswegen werden nachträglich
kolorierte Filmaufnahmen z. B. aus den Weltkriegsjahren wie eine
Rarität gehandelt.
Holi, das Fest der Farben, hat seinen Ursprung in Indien.
Die kulturelle Prägung lädt heute die gesamte Farbpalette mit
sehr unterschiedlichen Werten auf. Während Gelb in Thailand die
Königsfarbe ist und auch in Japan mit Würde und Adel assoziiert
wird, belegt sie hierzulande sprichwörtlich den Neid. Unser hoff­
nungsvolles Grün ruft wiederum in Schweden Assoziationen von
Neid hervor und ist in Malaysia gar Ausdruck von Angst. Kultur­
übergreifend besitzen hingegen die natürlichen Farbcodierungen
eine einheitliche Bedeutung. Rot etwa ist eine globale Signalfar­
be, da sie in der Natur als Warnung eingesetzt wird und Gefahr ver­
heißt. Als solches weckt sie allerdings auch besondere Begehrlichkeit.
Ein Umstand, den sich nicht nur Sportwagenhersteller wie Ferrari zu
Nutze gemacht haben. Auch die Weltmarke Coca Cola baut ihr
Corporate Design maßgeblich auf dem Cola-Rot auf. Mit dem Tele­
kom-Magenta, dem Nivea-Blau und dem Starbucks-Grün etwa hat
diese Color-Branding-Strategie prominente Nachahmer gefunden.
„Ich denke an nichts, wenn
ich male, ich sehe Farben.“
Paul Cézanne
Vögel wollen mit ihrem bunten und farbenfrohen Gefieder beeindrucken.
Wie Farbe wirkt, ist Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.
Dass sie es tut, ist unbestritten. Der Trend in der Unterhaltungs­
elektronik geht hin zu einer immer schärferen Abbildung der
Realität. Warum? Weil wir bei aller Technisierung fasziniert
sind von dem, was die Natur erschaffen hat. Eine Welt voll von
prächtiger Farbigkeit. ih
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THEMA / WISSEN
Schwarz, schwärzer, am …
Schwarz fasziniert: Künstler, Designer und Modeschöpfer zelebrieren die unbunte
Farbe – Forscher jagen dem Geheimnis des absoluten Schwarz hinterher
Schwarz umgab in der Kulturgeschichte der Menschheit immer etwas
Geheimnisvolles und Ambivalentes: Es steht nicht nur am Anfang
allen Lebens, sondern markierte auch das Ende, den Tod. Allerdings
haben sich in 30.000 Jahren Menschheitsgeschichte auf den fünf
Kontinenten Unterschiede entwickelt. Während Schwarz in der west­
lichen Welt die Farbe der Trauer ist, tragen Menschen in Afrika und
China im Trauerfall Weiß. Einigkeit herrscht aber, wenn es ins Unge­
fähre geht: Das Zwischenreich, in dem Geister und Dämonen ihr Un­
wesen treiben, wird als finsterer Ort imaginiert. Mit schwarzer Magie
begibt man sich in die Welt dunkler Mächte – etwa der Hexen, die im
Volksglauben ganz in Schwarz auf ihren Besen zum nächtlichen Tanz
in der Walpurgisnacht herbeifliegen. Und nach dem Motto „Gleiches
mit Gleichem vergelten“ schützen sich einige afrikanische Stämme
mit pechschwarzer Körperbemalung gegen böse Geister.
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Rein wissenschaftlich gesehen ist die Sache klar: Schwarz bezeich­
net eine Farb- und Helligkeitsempfindung, die entsteht, wenn ein
visueller Reiz auf der Netzhaut ausbleibt. Für Physiker ist Schwarz
keine Farbe, sondern die Abwesenheit von Licht. In der bildenden
Kunst und auch in der Drucktechnik sieht man das naturgemäß
etwas anders und spricht lieber von einer „unbunten Farbe“. Die
Herstellung schwarzer Pigmente, zum Beispiel aus gebranntem
Elfen­bein oder Pressrückständen von Pflanzen, ist mindestens seit
dem 1. Jahrhundert bekannt. Heute wird Ruß als Schwarzpigment
verwendet. Im modernen Vierfarbdruck wurde für das CMYKFarbmodell die zusätzliche Druckfarbe Schwarz (Key) entworfen,
weil der Zusammendruck der drei Bunttöne zwar theoretisch, aber
nicht praktisch ein ausreichend intensives Schwarz ergibt.
In unserem Alltag wird
Schwarz als Farbe angesehen
Ob im alten Ägypten, in der griechischen und römischen Antike
oder ab dem 12. Jahrhundert in der christlichen Kultur: Schwarz
galt in der Kunst immer als exklusive Farbe. Im 17. Jahrhundert wur­
de sie in der niederländischen Malerei durch Künstler wie Vermeer
und Rembrandt geradezu zur Modefarbe. Das Experimentieren mit
dunklen Pigmenten auf der Leinwand, um eine mystisch-romanti­
sche Stimmung zu erschaffen, war Ende des 18. Jahrhunderts in der
schwarzen Romantik en vogue – der bekannteste deutsche Vertre­
ter dieser Stilrichtung ist Caspar David Friedrich. Von Goya und
Turner wird Schwarz dann mehr und mehr ohne zusätzliche hin­
Foto oben: © iStock.com/portishead1
Geologen bezeichnen das erste Erdzeitalter, das vor etwa 4,6 Milliarden Jahren begann, nach dem griechischen Wort für Unterwelt als Hadaikum. Sie beschreiben damit den wüsten und leeren Zustand der Erde, ehe vor etwa 3,8 Milliarden Jahren Leben
entstand. Die ersten zellkernlosen, einzelligen Organismen entwickelten sich nach neuen Studien ebenfalls in schummeriger
Umgebung: Die Urzeit-Brutstätten befanden sich in Tümpeln.
Aus dem Dunkel wird Leben – das glaubten bereits die Menschen
in der Altsteinzeit: Die schwarze Mutter Erde ist in zahlreichen
Zeichnungen und Statuetten von Venusfiguren abgebildet. Die
christliche Religion setzt ebenfalls Schwarz vor den Beginn allen
Lebens. In der Bibel bringt Gott als Erstes Licht in die Finsternis,
nachdem er Himmel und Erde erschaffen hat.
tergründige Deutungsmöglichkeit als reine Farbe eingesetzt. Die
größtmögliche Abstraktion schuf schließlich Malewitsch im Jahr
1915 mit seinem ikonografischen „Schwarzen Quadrat“. Der Kult
ums schwarze Bild bleibt ungebrochen: 2014 erzielte das Gemälde
„Black Fire I“ von Barnett Newman in einer Auktion den Rekord­
preis von 84 Millionen Dollar.
der dunkler war als alles bisher Dagewesene. Doch der SchwarzRekord hielt nicht lange. Als die Forscher im Dezember 2002 die
Flügel des Schmetterlings „Papilio ulysses“ im Labor untersuchten,
ging die Natur mit einem Punktsieg vom Feld: Die blau-schwarzen
Schmetterlingsflügel waren unvergleichlich dunkel. Schließlich
knackte Professor Roy Sambles das Schwarz-Rätsel. Mikroskopisch
kleine Röhrchen auf der Oberfläche des Insektenflügels, die wie
ein dichter Wald angeordnet sind, schlucken das Licht. Diese Er­
kenntnis setzt die britische Firma Surrey Nanosystems seit 2014
bei ihrem Produkt „Vantablack“ ein, das als das aktuelle Super­
schwarz gilt: Es absorbiert 99,96 Prozent des einfallenden Lichtes.
Schwarzliebhaber wie Designer oder Künstler müssen jedoch auf
Vantablack verzichten. Die britische Regierung verbietet den Ver­
kauf des neuen Materials ins Ausland oder an Privatpersonen, da
es sich als Tarnanstrich militärisch nutzen lässt. es
FORTSCHRITT IM ZEICHEN VON SCHWARZ-TÜRKIS
Foto links: © iStock.com/nzphotonz; Foto Schmetterling: © iStock.com/ilbusca
Das „kleine Schwarze“ ist ein Klassiker und in fast jedem Kleiderschrank zu finden.
In der Alltagssprache wird Schwarz eindeutig als Farbe angese­
hen – und in der Mode heiß geliebt. Ein phänomenaler Erfolg mit
geradezu katalytischer Wirkung war das „kleine Schwarze“, das
Coco Chanel in den 20er-Jahren kreierte und das spätestens seit
dem Filmklassiker „Frühstück bei Tiffany“ im Kleiderschrank jeder
modebewussten Frau vertreten ist. Dabei wählte nicht nur die le­
gendäre französische Modeschöpferin schwarze Kleidung als ihre
persönliche „Berufskleidung“: Weitere berühmte Schwarzträger
sind beispielsweise Jean-Paul Sartre, Juliette Gréco und Johnny
Cash. Auch Theaterregisseure, Dirigenten, Journalisten und Archi­
tekten hüllen sich gern in Schwarz. Besonders bei Letzteren ist die
Schwarz-Dominanz im Kleiderschrank so notorisch, dass ein Buch
die Frage „Why do Architects wear black?“ auf unterhaltsame Wei­
se behandelt.
Dunkler als alles, was bisher
dagewesen ist
Ein weiteres schwarzes Geheimnis treibt die Wissenschaft um:
Physiker auf der ganzen Welt versuchen seit Langem das schwär­
zeste Schwarz künstlich herzustellen. So stellten britische Wis­
senschaftler 2002 etwas her, das sie „Super Black“ tauften. In
Hunderten Versuchen hatten sie zuvor eine Aluminiumplatte mit
einer hauptsächlich aus Nickel und Phosphor bestehenden Lösung
behandelt und in Salpetersäure gelegt. Das Ergebnis: ein Belag,
Tiefschwarz zu drucken ist gar nicht so einfach. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, mischt man dem Schwarz noch andere
Farben bei. Für LASERLINE-Gründer Tomislav Bucec war das
1997, als er das Druckzentrum in Berlin-Mitte aus der Taufe hob,
eine der Überlegungen, die zum heutigen Logo von LASERLINE
führten. „Die Kombination war reizvoll“, erklärt er im Gespräch
mit PRINT IT. „Türkis war damals eine ‚neue‘ Farbe, die kaum genutzt wurde und deren frischer, dynamischer Charakter durch
das Schwarz eine noch stärkere Ausstrahlung erhält“, so seine
Begründung für die Wahl der LASERLINE-Logofarben. Das Tiefschwarz im Logo zeugt also von den handwerklichen Finessen,
über die das Unternehmen verfügt. Das Türkis steht für Innovation und Frische. Die Farbkombination hat bis heute einen hohen
Wiedererkennungswert und bleibt auch fast 20 Jahre nach ihrer
Entstehung ein Hingucker.
Fläche
100K
Fläche
100C 100M 100Y
Fläche
50C 20M 20Y 100K
Um ein wirklich tiefes Schwarz zu drucken, wird ein Anteil an Cyan,
Magenta und Yellow zum Schwarz hinzugefügt (s. Bild rechts). Würde
man nur Schwarz zu 100 Prozent drucken, entsteht keine tiefschwarze
Fläche (s. Bild links). 100 Prozent von CMY ergeben zwar auch Schwarz,
aber ebenfalls kein Tiefschwarz (s. mittleres Bild).
PRINT IT
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SERVICE
Immer den richtigen Ton treffen
Ein Einblick in die Welt modernster Drucktechnik erklärt, warum nicht in RGB gedruckt
wird und verrät, bei welchen Druckprodukten Farbe eine besondere Rolle spielt
Wenn sich jemand bei einem gestandenen Drucker erkundigt, ob
sein Flyer nicht in RGB gedruckt werden könnte, löst das meist ein
Lächeln aus. Warum? RGB ist ein Farbraum, der für das Screen­
design relevant ist und Farben definiert, die am Monitor oder auf
dem Display zu sehen sind. Gedruckte Objekte sind in der Welt
von CMYK oder auch von HKS und Pantone zu Hause. Aber was
bedeutet das? Ist Rot nicht gleich Rot – egal, ob am Bildschirm
oder auf dem Papier?
Schon richtig. Aber bereits die sprachliche Bezeichnung ist ungenau.
Was für den einen Rosa ist, sieht und bezeichnet der andere als
Pink. Um Farben exakt zu definieren, sorgen Farbräume für eindeu­
tige Referenzpunkte im Farbsystem. Während im RGB-Farbraum
sämtliche Farben über ein Mischverhältnis von Rot, Grün und Blau
dargestellt werden, setzt der CMYK-Farbraum die Darstellung
sämtlicher darin möglicher Farben über die vier Farben Blau (Cyan),
Magenta, Gelb (Yellow) und Schwarz (das K steht für „key colour“)
um. Damit man Farbwerte aus einem Farbraum am Bildschirm
äquivalent im Druck darstellen kann, muss man sie umrechnen, um
ein annähernd gleiches oder identisches Ergebnis zu erhalten. Am
erwähnten Beispiel erklärt: Möchte man das Unternehmens-Rot
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PRINT IT
von Webseite und Briefbogen möglichst identisch aussehen lassen,
muss man also die korrespondieren Referenzwerte zwischen RGB
und CMYK errechnen.
Beim Colormanagement werden
Farbprofile aufeinander abgestimmt
Das Farbwerk sorgt dafür, dass die Druckform an jeder Stelle mit der gleichen
Farbmenge und -stärke überzogen wird.
Foto oben: © iStock.com/ Larry Herfindal, Foto unten: © LASERLINE/Daniel Isbrecht
Farbräume und Farbprofile sind eine Wissenschaft für sich. RGB,
Pantone, HKS – jedes Kürzel steht für eine eigene Farbwelt und
sorgt im entsprechenden Medium für den richtigen Farbwert.
Der ist übrigens punktgenau messbar. Mit CMYK und Sonderfarben
wie Gold und Silber bringen die Druckmaschinen bei LASERLINE
jede erdenkliche Farbe aufs Papier.
Die Disziplin, von der hier die Rede ist, nennt sich Colormanagement
und ist eine Art Kür unter Druckspezialisten. Denn ein farbechtes
Ergebnis zu erhalten, das sich womöglich noch mit bestehenden
Drucken oder anderen medialen Darstellungen messen lassen
muss, ist eine Kunst für sich. Die Druckmaschine, die eingesetzte
Drucktechnik, die verwendeten Farben und nicht zuletzt das Ma­
terial, auf dem gedruckt wird, sind nur einige der Komponenten,
die das Farbergebnis beeinflussen. Das Colormanagement ist
jene Disziplin, die diese Einflüsse beherrschbar macht und steu­
ern kann.
Erschwerend kommt hinzu, dass die menschliche Farbwahrnehmung
in hohem Maße der Subjektivität unterworfen ist. Um das Ergebnis
zu bewerten, ist folglich mehr als ein kritischer Blick gefragt. Eine
entscheidende Rolle spielt das Umgebungslicht, weshalb Proofs
und Druckergebnisse unter Normlicht betrachtet und gemessen
werden, um das Farbergebnis objektiv zu beurteilen.
Der Druck in CMYK kann
unzählige Farben erzeugen
Foto: © Fiedels - Fotolia.com
In modernen Druckereien gehören Vierfarbmaschinen heute zum
Standard. „Der Druck in CMYK ist für nahezu alle Druckprodukte
farbexakt und ausreichend vielfältig. Die Verbindung aus leistungs­
starken Druckmaschinen und dem 120er-Feinstraster, mit dem wir
standardmäßig drucken, zeigt hervorragende Druckergebnisse“,
so Rolf Henkel, Technischer Leiter und Prokurist bei LASERLINE.
Die Offset-Produktion im Berliner Traditionshaus ist nach
Prozessstandard Offsetdruck zertifiziert. Gedruckt wird hier mit
umweltfreundlichen Druckfarben der ISO-Skala DIN ISO 2846-1
und nach ISO-Standard DIN ISO 12647-2. Diese Normen stehen
für Standards, die für verbindliche und reproduzierbare Farber­
gebnisse sorgen.
„Der große Vorteil von CMYK ist, dass es über alle Druckverfahren
angewendet werden kann, also vom Großformatdruck über den
Bogenoffset- bis zum Digitaldruck“, betont Rolf Henkel. „Das be­
deutet: Von der Kleinstauflage, die wir digital herstellen, bis zur
Großauflage im Bogenoffset beispielsweise können wir die glei­
chen Farben abbilden – ein immenser Vorteil für verschiedene
Druckprodukte mit einem gemeinsamen Corporate Design.“ Ent­
stehen auf diese Weise dennoch geringfügige Farbunterschiede,
sind diese auf die verschiedenen Materialien
zurückzuführen. Ein weiteres Plus: Auch viele
Sonderfarben sind mit CMYK simulierbar.
Ein Grund dafür, dass selbst in der früheren
„Sonderfarben-Domäne“ Corporate-DesignDruck ein Trend hin zur Verwendung von
CMYK besteht. „Auf diesem Wege lässt sich
der wirtschaftlich attraktive Druck auf
Sammelformen selbst für Druckproduk­
te im Unternehmensdesign vornehmen“,
bestätigt der Technische Leiter. Damit
man vorher überprüfen kann, ob das spä­
tere Druckprodukt auch den Vorstellun­
gen entspricht und farbecht ist, sind bei
LASERLINE auch die Normproofs nach
Medienstandard im CMYK-Modus
hergestellt.
Der Vierfarbdruck ist prädestiniert
für Werbedrucke mit Brillanz
Kurz gesagt, punktet der Druck in CMYK überall dort, wo mit vielen
Bildern gearbeitet wird und es besonders auf deren brillante und
knackige Darstellung sowie feinste Farbtöne ankommt. Insofern ist
er prädestiniert für klassische Werbedrucke wie Flyer, Falzflyer und
Broschüren. Dazu gehören aber auch Produkte aus der Werbetech­
nik, die im Großformat produziert werden, wie Banner, Roll-ups
und Figurenaufsteller. Die Besonderheit im Berliner Druckzentrum:
Im Plattendruck wird das CMYK-Spektrum noch um zwei Light-Far­
ben, Light-Magenta und Light-Cyan, ergänzt. Das Ergebnis ist ein
breiteres Farbspektrum mit satterer Farbdarstellung. „Wer sich ein
exaktes Bild machen möchte, sollte auf unsere BLACKBOX zurück­
SCHMUCK- UND SONDERFARBEN
Wer mehr Farbe wiedergeben möchte, als das CMYK-Modell
es ermöglicht, muss auf Sonderfarben wie HKS oder Pantone
zurückgreifen. Diese Schmuckfarben vergrößern den darzustellenden Farbraum und können aus speziellen Farbfächern,
die von den beiden Herstellern angeboten werden, ausgewählt werden.
Während Pantone aus den USA stammt, steht HKS für die deutschen Farbenhersteller Hostmann-Steinberg, Kast + Ehinger
und H. Schmincke & Co. Der klassische HKS-Farbfächer
beinhaltet 88 Sonderfarben. Die Besonderheit: Die Volltonfarbfächer gibt es jeweils in vier Papiervarianten, um eine
einheitliche, vom Druckmaterial unabhängige Farbwirkung
zu demonstrieren. „K“ steht dabei für Kunstdruckpapiere, „N“
für Naturpapiere, „Z“ für Zeitungspapiere und „E“ für Endlosdruckpapiere.
Das Pantone-Sonderfarbensystem beruht auf 14 Basisfarben,
aus denen alle Farben des Systems gemischt werden. Der
Pantone-Farbfächer stellt die Auswahl auf drei Papiervarianten dar – glänzend beschichtet, unbeschichtet und matt
beschichtet.
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Sonderfarben wirken noch
ein bisschen intensiver
Warum dann überhaupt noch in einem anderen Farbraum dru­
cken? Naturgemäß hat das System CMYK seine Grenzen. Denn
während viele Objekte (Schriftzüge, Logos, Linien, Formen) im
Vierfarbdruck aufgerastert werden, druckt man Sonderfarben, auch
Schmuckfarben genannt, in der Regel als Vollton. „Obwohl wir
standardmäßig im Feinstraster drucken, wirken Sonderfarben noch
ein Quäntchen intensiver und präziser“, bestätigt Ronny Zenk.
Aus diesem Grund kommen Sonderfarben vor allem dann zum
Einsatz, wenn der Farbton aufs Pigment genau exakt sein muss.
Der Vorteil: Nachdrucke und Neuauflagen von Unternehmenspu­
blikationen oder der Geschäftsausstattung haben eine nahtlose
Anmutung – das Unternehmens-Rot, um das Beispiel von oben
aufzugreifen, bleibt identisch zu dem, was im letzten Jahr gedruckt
wurde. Gerade Unternehmen mit bekannten Marken, deren
Wiedererkennungswert an der Unternehmensfarbe hängt, legen
auf reproduzierbare Farbechtheit Wert. Für sie ist der Druck mit
Sonderfarben unverzichtbar. „Das gilt insbesondere dann, wenn
die Unternehmensfarben im CMYK-Farbraum gar nicht abbildbar
sind. Denn sehr häufig definieren Unternehmen eine Sonderfarbe
für ihr Logo – das unterstreicht die Exklusivität der Marke und
macht ihre Druckdarstellung besonders hochwertig“, erläutert der
Produktmanager.
Sämtliche Druckprodukte, die zur Geschäftsausstattung zählen,
sind daher prädestiniert für den Druck mit Sonderfarben – vom
Briefbogen über die Visitenkarte bis hin zu Blöcken und Briefum­
schlägen. LASERLINE bietet für diese Premiumdrucke Sonderfar­
ben von HKS bis Pantone an (-> siehe Infobox). Wer auf exklusive
Akzente nicht nur beim Druck von Geschäftssachen Wert legt, hat
in den Topsellern standardmäßig die Möglichkeit, Gold und Silber
als fünfte Farbe einzubinden. Im Digitaldruck ist Gold ebenfalls als
Zusatzfarbe verfügbar. Der metallische Look veredelt die Farban­
mutung von Drucken auf extravagante Weise und sorgt für zusätz­
liche Brillanz. Jenseits der Farbräume und Druckverfahren hängt
das Farbergebnis im Druck zu guter Letzt vom Papier ab. „Brillanz
und Sättigung des Druckergebnisses werden entscheidend durch
den Strich, die Eigenfarbe, den Glanz und die Lichtdurchlässigkeit
des Papiers beeinflusst“, erklärt Ronny Zenk. Weiße, gestrichene
Papiere zeigen andere, oftmals knackigere Effekte als matte oder
ungestrichene Papiere. Auch hier leistet die BLACKBOX entschei­
dende Dienste bei der Wahl des passenden Papiers. „Farbe ist
Expertensache“, sagt Ronny Zenk, „wir beraten unsere Kunden
gerne zur Wahl von Farbraum, Druckverfahren und Papier. Am Ende
soll schließlich das Druckergebnis das Auge auf den ersten Blick
überzeugen.“ ih
Unter die Lupe genommen – mit dem Fadenzähler lassen sich die einzelnen farbigen Druckpunkte erkennen.
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Foto: © nikbu - Fotolia.com
greifen“, empfiehlt Ronny Zenk, Produktmanager des Druckzent­
rums, „denn diese umfassende Druckmustersammlung ist eben­
falls im CMYK-Modus gedruckt und demonstriert die Farbwirkung
sehr anschaulich auf einer Fülle unterschiedlicher Materialien.“
Entscheider
ärgern sich über
Marketing-Blabla.
Außer
sie lesen
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THEMA / FARBDESIGN
Ask me about color!
Ein Essay von Professor Markus Schlegel von der Hochschule für angewandte
Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim
Studieren im kreativen Umfeld. An der HAWK kann man Farben wissenschaftlich
betrachten, wie hier bei einer Übung zu Sehgewohnheiten und Farbkommunikation.
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„From paint to color“ ist zunächst eine wesentliche Positionierung,
da gerade im deutschsprachigen Raum Farbe oft nur mit dem An­
strichmittel in Verbindung gebracht wird. Die Wirkungsprinzipien
von Farbigkeit, von farbigen Oberflächen und Materialien, von far­
biger Farbe oder eben von Farbkombinationen und Farbprofilen auf
uns Betrachter sind oft wenig bekannt. Farbdesign als Disziplin fügt
sich in die großen Designdisziplinen nahtlos ein und versteht sich
als eine Spezialdisziplin innerhalb aller Designdisziplinen, die sich
speziell dem Thema Farbe, Struktur und Oberfläche widmet. Die
Relevanz von Farbdesign wird besonders in der disziplinübergrei­
fenden Arbeit erkennbar, worin auch die großen Chancen für die
Zukunft liegen. Farbe ist primär wirksam, überall dran und immer
als Wirkungsgröße aktiv. Sie kann daher auch als Metaebene der
Gestaltung gesehen werden.
Farben prägen unser kulturelles Gedächtnis, codieren Produkte und
Objekte, definieren Räume, Gebäude und Stadträume und damit un­
sere mittelbare und unmittelbare Umwelt. In jedem Gestaltungspro­
zess, bei professioneller Produkt-, Architektur-, oder Grafikgestal­
tung, aber auch ganz banal bei der Überlegung morgens am Schrank
stellt sich irgendwann die Frage nach der richtigen Farbwahl. In­
tuitives oder strategisches Vorgehen ist angesagt. Heute besser
Schwarz zu Schwarz, weil es schnell gehen muss, weil das Licht noch
schlecht ist oder weil das „relativ sicher“ zueinander passt? Oder
die Wohnung in der unnatürlichsten aller Farben, in Weiß, belassen,
da jede Farbwahl auch ein Bekenntnis, eine Haltung und Aussage
wäre? Das Wissen zur Farbwirkungen, zu kulturellen Farbvorlieben,
zur Bedeutung einzelnen Farbkombinationen in unterschiedlichen
Alle Fotos: © HAWK
Sind wir heute zu vorsichtig für gutes Farbdesign? Oder haben
wir nicht die richtigen Rezepte? Ist das Wissen um gute farbige
Gestaltung verloren gegangen? Oder haben wir einfach nur keine Zeit für Farbdesign? Ist unser Respekt vor der Wirkung der
Farbe heute zu groß? Oder sind wir inzwischen hemmungslos?
Kann ich das studieren, oder mache ich das einfach so? – Gestaltung allgemein und Farbdesign im Spezifischen sind weitaus
mehr als nur das „Hübschmachen“ oder Colorieren von Dingen –
strategische Farbgebung bedeutet methodische Codierung von
Farbprofilen für eine klare und zukunftsfähige Grafik-, Produktoder Architekturlesbarkeit.
Kulturräumen oder Zeitepochen ist wenig ausgeprägt und wird sel­
ten geschult. Dabei ist die Codierung von Artefakten von Objekten
durch Farbigkeit vergleichbar mit einer Sprache. Man kann es bis zu
einem bestimmten Punkt lernen, und wer es beherrscht, kann kom­
munizieren und Farbigkeit decodieren und lesen. Mehr als Lernen
wäre das Studieren. Und auch das ist möglich! Farbdesign an der
HAWK in Hildesheim ist seit vielen Jahren ein Studien- und Kompe­
tenzfeld der fokussierten und spezifischen Art.
Also, was ist nun Farbdesign?
Farbdesign ist der strategisch-methodische Umgang mit Farbigkeit
zu Verfassung von Produkt-, Architektur oder Kommunikations­
konzepten. Hier wird Farbigkeit in Bezug auf Nutzer, Objekt sowie
Wirkung und Bedeutung nach den aktuellen wissenschaftlichen,
technischen und gestalterischen Erkenntnissen geplant.
Und was sagen Farben als Gestaltungsmittel
über den Raum und das Produkt aus?
Man könnte die These aufstellen: Zeig mir dein Zuhause, und ich
sag dir, wer du bist! Farbe ist ein wesentliches Medium der visuel­
len Wahrnehmung und Kommunikation. Nicht nur die Grammatik
des Sehens (Blickführung) wird von der Farbe stark beeinflusst.
Die Lesbarkeit und Decodierung (Glaubwürdigkeit in Bezug auf
Sehgewohnheiten und kulturelles Gedächtnis) eines Produktes
oder eines Raumes hängt von der richtigen Farbfassung ab. Aber
Produkte und Mode sind natürlich immer auch Ausdruck einer
Gruppenzugehörigkeit und ein Zeichnungscode persönlicher Iden­
tifikation. Der „Dresscode“ wird oft über „die Gruppe“ (Designer,
Banker, Rapper, Ökos, Lohas) festgelegt und endet nicht bei der
Kleidung, die Individualisierung gibt aber zunehmend Spielräu­
me zur eigenen Interpretation. Dualitäten, das eine zu tun, ohne
das andere zu lassen, sind heute meist möglich. Ganz wesentlich
bestimmt vor allem die menschliche Wahrnehmung (soziokultu­
relle und geospezifische Hintergründe) die Bedeutungsebene von
Farbprofilen (Farbe tritt nie singulär, sondern immer mit Partner­
farben auf). Durch strategisch eingestellte Farbprofile können so
unterschiedliche emotionale oder atmosphärische Wirkungen wie
Wertigkeit, Zeitbezug, Stil- und Milieubezüge und Stimmungen im
Raum wie Kommunikations-, Konzentrations- oder Regenerations­
atmosphäre erzeugt werden. Die jeweiligen Farbspektren, die bei
der Bürogestaltung eine wesentliche Rolle spielen, nämlich RotOrange-Nuancen, kühle und lichte Blaunuancen oder frische GelbGrün-Nuancen, alle in Kombination mit Holz- oder Neutral­farben
wie Grau- und Weißspektren, wurden jahrelang ermittelt, stützen
sich auf unsere Sehgewohnheiten und wurden über 1 : 1-Raum­
modelle getestet und befragt. Zeitbezüge werden dann zusätzlich
über Materialien, Formen und Farbdetails eingestellt.
In der Zukunfts- und Trendforschung wiederum sind Farbwechsel­
wünsche über sich verändernde Farbkombinationen auszumachen.
Wobei hier selten die ganze Palette wechselt, sondern nur einzelne
Töne in der Menge oder der Intensität verschoben werden oder neue
Partner hinzukommen, also Bestehendes subtil fortgeschrieben
wird. So orakeln die Designstudios aktuell, dass Grün die kommen­
de Autofarbe ist! Das hören wir immer wieder, doch das wäre eine
einseitige Betrachtung und eine zu einfache Übertragung und Fort­
schreibung eines Farbtons aus dem Fashionsegment auf Automo­
tive. Das, was künftig kommt, entsteht immer aus einer Vielzahl von
Dingen und setzt auf Gegenwärtiges auf. Zukunft braucht Herkunft.
Wenn so eine Aussage im Raum steht, ist das aktuell „eine Option“
als Wechselwunsch von Weiß-, Crema- und Metallic-Nuancen nach
frischen und natürlichen Farbprofilen oder „natürlich wirkenden“
Kombinationen, wie wir sie in der Architektur schon seit einigen
Jahren vorfinden.
Aber wie wissen Entwickler bzw. Designer,
welche Farben sich bei den kommenden
Modellen verkaufen können?
Die Farb- und Trendforscher in Hildesheim arbeiten nach einem
festgelegten Methodenkanon der Zukunftsforschung. Dabei werden
nicht nur designrelevante Märkte beobachtet und ausgewertet. Be­
fragungen, Expertenrunden und interdisziplinäres Arbeiten, Früher­
kennung und Folgeabschätzung sind die Grundlage einer szenarien­
artigen und bildhaft gelagerten Darstellung wünschbarer Zukünfte.
Am Ende muss dennoch die Frage beantworten werden: Wie muss
das Farb- und Materialprofil auf die entsprechende Formengestal­
tung oder Produktausrichtung eingestellt sein, damit ein Produkt
von einer angedachten Zielgruppe gekauft oder ein Raum, ein Shop,
ein Lebensmittelladen, ein Club, ein Restaurant, ein Café angenom­
men wird. Damit diese Entscheidungen nicht nur dem Bauchgefühl
überlassen werden, kann eine sachliche Auseinandersetzung mit der
Farbe neue Horizonte öffnen und Sicherheit geben.
MEHR ZUR HAWK HILDESHEIM
Das Studium
Die HAWK Hildesheim bietet das Studium Farbdesign in
Europa einzigartig an. Da Farbdesign in nahezu alle Design- und
Architekturaufgaben hineinwirkt, ist das Studium in Hildes­
heim besonders breit gefächert und interdisziplinär angelegt.
Das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Design­
theorie,
Marketing und Management sowie zur Wahrnehmung von
Licht und Farbe oder der Farb- und Emotionspsychologie er­
folgt im Hildesheimer Modell in Interaktion mit acht weiteren
Designkompetenzfeldern. Das Masterstudium (Master of Arts,
Vertiefung Farbdesign) führt die interdisziplinäre Ausrichtung
der Studienangebote mit dem Schwerpunkt Farbdesign weiter.
www.hawk-hhg.de
Prof. Markus Schlegel ist ordentlicher Professor für
Farb- und Architekturgestaltung sowie Projektentwicklung Farbe an der Hochschule für angewandte
Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. 2004 gründet er das Institute International Trendscouting an
der HAWK-Fakultät Gestaltung mit Schwerpunkt
Zukunftsforschung in der Gestaltung. Neben Industriecoaching und Farbforschung konzipiert und
kreiert er in diesem Zusammenhang Kollektionen,
Farb- und Materialkonzepte für Innenräume und Fassaden sowie Farbmasterpläne. Er ist Kurator des Deutschen Farbenzentrums e.V. und
vertritt dort das Ressort Zukunftsforschung Farbe. Schlegel ist in viele unterschiedliche Projekte involviert, hält Vorträge und veranstaltet
Weiterbildungskurse, ist Jurymitglied von mehreren Wettbewerben und
Verfasser zahlreicher Publikationen, stets zum Thema Farbe und Materialität in der Architektur und der Zukunftsforschung.
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THEMA / KUNDENPORTRAIT
Auf der Suche nach dem perfekten Bild
Gero Breloer ist Fotograf, Kameramann und Regisseur in einer Person – Mit „Athletic
Colors“ hat der Berliner Farbe neu gedacht
Gero Breloer wusste genau, wie er Nadja Hawranek in Szene
setzen wollte: Direkt über dem Wachhäuschen am Checkpoint
Charlie sollte die Luftakrobatin im Spagat an zwei Tüchern hängen, ihr Top nicht nur farblich zu den beeindruckend pinken
Bürohäusern im Hintergrund passen, sondern auch noch mit der
honiggelben und grünen Innenbeleuchtung harmonieren. Das
perfekte Motiv für Breloers bei LASERLINE gedruckten „Athletic
Colors“-Kalender, in dem der Fotograf vor zwölf Berliner Wahrzeichen Sportler und Artisten in einzigartiger Farbigkeit ablichtete.
Der kompositorische Traum hatte allerdings einen Haken: Die per­
fekte Szene existierte nur in Breloers Kopf, in der Realität sind die
Bürohäuser genauso mausgrau, wie es die Berliner Mauer einst
war, die noch vor etwas mehr als einem Vierteljahrhundert an ihrer
Stelle stand.
Jeder andere hätte jetzt wahrscheinlich Photoshop bemüht, ein
bisschen Farbe versprüht, höchstens aber ein Bürofenster in der
gewünschten Couleur fotografiert, um den Rest dann mit dem Fo­
tobearbeitungsprogramm zu vervielfältigen. Aber Breloer ist nicht
jeder andere, sondern über seine Branche hinaus bekannt für die
Akribie, mit der er zu Werke geht: „Wenn ich nur ein Fenster foto­
grafiert und den Rest geklont hätte, wäre viel von der Natürlichkeit
der Szene verloren gegangen“, sagt der Fotograf und zeigt zum
Beweis eine frühe Studie des späteren Motivs. Und tatsächlich, die
Büros gleichen auf dem Entwurf wie ein Ei dem anderen – das Auge
leidet mit.
Die Lösung war genauso einfach wie aberwitzig: Breloer fotogra­
fierte jedes Büro separat. Ein gewaltiger Aufwand: „Es ging um
weit mehr als 100 Büros, in die wir reinmussten. Also habe ich in
Von der Treppe zum Kunstwerk in fünf Schritten
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www.breloer.com
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den Büros nachgefragt, und fast alle Mieter waren einverstanden.
Beim Shooting selbst musste es dann schnell gehen: Acht Beleuch­
ter haben die Büros nacheinander einzeln ausgeleuchtet, ich habe
sie von unten fotografiert. Nach dem gleichen Prinzip habe ich die
Fassade fotografiert, die Abschnitt für Abschnitt von einem star­
ken Strahler angeleuchtet wurde. So sind am Ende 150 Einzelbe­
lichtungen entstanden, die schließlich das Gesamtbild ergeben.“
Und was für eines: Die schwebende Luftakrobatin ist ein in sich
geschlossenes Kunstwerk und viel mehr als die Summe der foto­
grafischen Teile.
Breloers Können blieb nicht unbemerkt, schnell machte er sich in
der Medienlandschaft als zuverlässiger und vor allem talentierter
Fotograf einen Namen: Für die Deutsche Presse-Agentur beglei­
tete er nicht nur den Formel-1-Zirkus, sondern schoss in den ver­
gangenen zwei Jahrzehnten auch immer wieder Fotos, die sich ins
kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Ganz vorne mit dabei:
Der frenetische Torjubel von Angela Merkel bei der Fußball-WM
2010 in Südafrika.
„Ich habe schon in der Schule gewusst, dass ich Fotojournalist wer­
den will“, sagt Breloer – aber auch der Traumberuf wird irgendwann
zum Dienst nach Vorschrift, wenn man ihn nur lange genug macht.
Und für Dienst nach Vorschrift ist Gero Breloer nun definitiv nicht
der richtige Mann. „Seit 2009 kann man mit Fotokameras auch
qualitativ hochwertig filmen, das habe ich rein zufällig für mich
entdeckt“, beschreibt der Fotograf den Beginn seiner zweiten Kar­
riere. Breloer experimentierte mit dem neuen Medium und stellte
sich breiter auf: Heute dreht er für namhafte Kunden Werbespots,
fotografiert die Imagekampagnen großer Unternehmen und be­
gleitet Events mit der Kamera. „Wenn ich einen Auftrag annehme,
gebe ich 150 Prozent. Ich bin manchmal mehr Regisseur als Foto­
graf.“ Breloers Auftraggeber schätzen seine Einstellung zur Arbeit.
Solche Strahler verwendete Breloer zum Ausleuchten seiner Bilder.
Breloers Anspruch an seine Motive ist enorm hoch – und eben­
dieser Anspruch war es auch, der die Metamorphose des vielfach
preisgekrönten Pressefotografen hin zum Fotokünstler befeuert
hat: „Ich liebe es, Sachen zu verdichten: Ein Bild soll nach Möglich­
keit die ganze Geschichte erzählen. Dass das im Journalismus nicht
geht, versteht sich von selbst.“ Trotzdem möchte Breloer seine Zeit
als Fotojournalist nicht missen – schließlich hat er in der schnell­
lebigen Branche ein paar seiner Kernkompetenzen perfektioniert.
„Ein Bild soll nach Möglichkeit
die ganze Geschichte erzählen“
„Ich habe insgesamt 13 Mal die Tour de France fotografiert“, er­
innert sich der 43-Jährige. „Da lernst du schnell, dass sorgfältige
Planung essentiell ist, weil du im Grunde genommen nur zwei
Chancen hast, die Fahrer zu erwischen.“ Breloer studierte das Kar­
tenmaterial, um die schnellsten Wege um die Straßensperrungen
herum und zu den geeignetsten Fotopositionen hin zu finden – der
Erfolg gab ihm Recht, regelmäßig schickte der Sportfotograf die
besten Bilder nach Hause.
Alle Fotos: © breloer.com
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Ein Bild, das um die Welt ging: die Bundeskanzlerin in Ekstase.
Die Fähigkeit, die Fotografenbrille abzunehmen und das große Bild
zu sehen, ist nicht nur das Geheimnis von Breloers Erfolg, sondern
auch der Schlüssel zum Gelingen seiner Herzensprojekte: Nur mit
exakter Planung und dem nötigen Weitblick kann es gelingen, eine
dermaßen ambitionierte Idee vom Zeichenbrett in den „AthleticColors“-Kalender zu transportieren und dabei auch noch ein bis zu
16-köpfiges Team zu koordinieren. Oder um es mit Gero Breloer
zu sagen: „Ich bin eben schon immer Perfektionist gewesen.“ jv
Entstehungsgeschichte eines Bildes
Zu Beginn des Shootings fotografiert Gero Breloer
die nackte Treppe. Die fast schattenlose Ausleuchtung sorgt schon jetzt für eine surreale Atmosphäre. Im nächsten Schritt lassen Beleuchter farbige
Strahler über die Treppe wandern, der Fotograf
schießt Dutzende Bilder aus der immer gleichen Position. Dann kommen die Sportler ins Spiel: Passend
beleuchtet zeigen sie auf fixierten BMX ihre Tricks.
Zu guter Letzt fügt Breloer die geschossenen Einzelbilder mithilfe eines Grafikers zu einem großen
Ganzen zusammen.
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BUSINESS
Neues aus der Start-up-Szene
Von typgerechter Mode über individuelles Gehirntraining bis hin zum Lieferservice für
regionale Lebensmittel – Ein Einblick in die vielfältige Start-up-Szene Berlins
CARZAPP bietet seinen Kunden intelligente Zu­
gangslösungen aus einer Hand – von der Hardware
bis zur Software. Eine patentierte Hardware (ZappKit)
ermöglicht den schlüssellosen Zugang via Smartphone
und garantiert größtmögliche Sicherheit. Die ergänzende
Softwarelösung vereinfacht das Nutzer- und Zugangsma­
nagement und ermöglicht die zentrale Übersicht über
alle Vorgänge. Carzapp realisiert (Corporate) Carsharing,
bietet Prozessoptimierung im Bereich Logistik und
vereinfacht das Fuhrparkmanagement.
www.carzapp.de
www.the-hundert.com/carzapp
IM GEGENTEIL ist ein Online-Magazin, das von
Herzen kommt. Wöchentlich stellt es Singles vor, die
jemanden kennenlernen möchten. Nicht nur für eine
Nacht, sondern mindestens für länger. Es ist keine klas­
sische Singlebörse, „im Gegenteil“: Die Gründerinnen
Anni und Jule zeigen Menschen in ihrer Wohnung und ih­
rer Nachbarschaft mit liebevoll geschriebenem Text und
zauberhaften Fotos. Bei „im Gegenteil“ sind ausführliche
und handverlesene Porträts das Konzept. Kostenlos.
www.imgegenteil.de
LEINENTAUSCH ersetzt Hundepensionen und bietet
seinen (vierbeinigen) Kunden stattdessen Kuscheleinheiten
und Spaß bei echten Gastfamilien – inklusive Versicherung.
Diese Art der Betreuung ist nicht nur günstiger, sondern auch
individueller und für die Hunde viel gemütlicher. Leinentausch
wurde 2014 von drei Hunden und deren Besitzern – als Herzensprojekt – gegründet. Mittlerweile bietet www.leinentausch.de
Gastfamilien in ganz Deutschland und Wien an. Weitere Städte
werden folgen.
www.leinentausch.de
www.the-hundert.com/leinentausch
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Fotos von oben: © Max Threlfall, Im Gegenteil, Leinentausch
www.the-hundert.com/imgegenteil.com
SALONMEISTER Freu dich auf Wow:
Das Berliner Start-up Salonmeister.de bietet
Beauty- und Wellnessfans einen besonderen
Mehrwert. Denn auf der Buchungsplattform
finden sich nicht nur die besten Frisöre, Beautyund Wellnesssalons, hier kann der passende
Termin gleich online organisiert werden. Die
Suche ist dabei sowohl über Eingabe eines
Salonnamens als auch über Postleitzahl, Ort
oder Stadtteil möglich. Beim Wunschsalon
werden freie Termin sofort angezeigt und kön­
nen unkompliziert gebucht werden.
www.salonmeister.de
www.the-hundert.com/salonmeister
SORGLOSINTERNET ist die einfachste, sicherste
und schnellste Art, Ihren Gästen, Kunden oder Mitarbeitern
Internet anzubieten – ganz ohne Anmeldung für Nutzer
und ohne Haftungssorgen für den Betreiber. Die „sorglos­
box“ macht’s möglich. Diese schließt man einfach an den
bestehenden Internet-Router an. Vorhandene Hardware
wie bspw. Access-Points können weiter genutzt werden.
Eine beliebige Seite kann als Startseite für alle Nutzer ein­
gerichtet werden.
www.sorglosinternet.de
Fotos: von oben © Salonmeister, Damien Elroy Vignaux, Max Threlfall
www.the-hundert.com/sorglosinternet
REFASH Kurz gesagt ist ReFash.net ein Online-Mode­
marktplatz und eine App für gebrauchte Kleidung. VintageFans aus der ganzen Welt treffen sich hier, um kreativ prä­
sentierte Secondhand- und Upcycling-Mode zu kaufen und
zu verkaufen. Neben dem Shoppen und Verkaufen ist die
visuell ansprechende Plattform gleichzeitig ein Ort, um
neue Stylingideen und inspirierende Fotografie zu entde­
cken und zu teilen.
www.refash.de
www.the-hundert.com/refash
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KURZ & KNAPP
LASERLINE öffnet seine Türen
DIE LANGE NACHT DER INDUSTRIE lud zum Blick hinter die Kulissen ein – Mit QR-Cobble
und der IDUG zeigt das Druckzentrum seine Begeisterung für Neues
Erstes Berliner Industrienternehmen mit QR-Cobble
Am 15. April 2015 feierte feiert das Berliner Druckzentrum LASERLINE einen weiteren MeilenStein in seiner Unternehmensgeschichte – und das ganz im wörtlichen Sinne. Gemeinsam mit
Daniel-Jan Girl, dem Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für multimediale Kundenbin­
dungssysteme mbH (DGMK) und Peter Siebert, dem Projektmanager Smart Cities der Berlin
Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, verlegte LASERLINE-Gründer Tomislav Bucec
vor dem Haupteingang des Unternehmens an der Scheringstraße 1 in Berlin-Mitte einen QRCobble. Der Pflasterstein wurde in einem innovativen Verfahren von Berlins ältestem Stein­
metzbetrieb mit einem QR-Code versehen. Wer den Code auf dem Stein über einen QR-Scanner
ausliest, gelangt aktuell zu einem außergewöhnlichen Kurzfilm, der als Unternehmensporträt
im Rahmen der Berlin Partner-Initiative „Wir in Berlin …“ entstanden ist. Bisher wurden Steine
dieser Art an Orten wie dem Holocaust-Denkmal, Institutionen oder öffentliche Einrichtungen
wie dem Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf als innovative Informationsträger eingesetzt.
Seit Jahren schon treffen sich in der
LASERLINE-Lounge die Mitglieder der IDUG/
Indesign User Group Berlin, um sich auszutauschen und weiterzubilden. Das Druckzen­
trum stellt seine Räumlichkeiten für die regel­
mäßigen Treffen kostenlos zur Verfügung.
2012 riefen die Organisatoren der Indesign User Groups in
Deutschland außerdem die erste Konferenz für InDesign-User
ins Leben. Man startete mit der ersten „Deutschen Publishing
Konferenz“ in München, wechselte mit neuem Namen 2013
nach Berlin, wo die PUBKON zwei Jahre hintereinander statt­
fand. Das Konzept hat sich bewährt: An zwei Tagen wird den
Teilnehmern ein informatives Programm aus intensiven Work­
shops und aktuellen Vorträgen von kompetenten Experten
rund um das Thema Publishing geboten. Dabei kommt auch
das Netzwerken nicht zu kurz, und neben allen Branchenkol­
legen sind auch die Referenten vor Ort jederzeit ansprech­
bar. Von Anfang an unterstützte LASERLINE die Konferenz
und war auch in diesem Jahr dabei, als Stephan Mitteldorf,
Rainer Klute und Anselm Hannemann mit der PUBKON 2015
nach Köln wechselten. Im Rheinland wurde die Konferenz so
gut angenommen, dass die PUBKON 2016 wieder am Stand­
ort Köln geplant ist. Wer mehr Informationen dazu erhalten
möchte, um sich frühzeitig eines der begehrten Tickets zu si­
chern, abonniert am besten den Newsletter der Veranstaltung
unter www.2015.pubkon.eu.
Ganz besonders freute sich Stephan Mitteldorf in diesem Jahr
über das von LASERLINE aufwendig produzierte Programm­
heft, das ganz nach dem Prinzip „2 in 1“ konzipiert war: Inner­
halb eines doppelten Klappenumschlags enthielt es linksseitig
die Broschüre mit allen Terminen und auf der rechten Seite
des Umschlags ein eingeheftetes Notizbüchlein.
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Blick hinter die Kulissen
Millionen von Druckprodukte im Angebot, modernster
Maschinenpark, Drucken 3.0 – wie das funktioniert, ist
für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Um das zu än­
dern, öffnete LASERLINE auch in diesem Jahr wieder
seine Türen und gewährte zur vierten „Langen Nacht
der Industrie“ in Berlin am 6. Mai Interessierten ei­
nen ausgiebigen Blick hinter die Kulissen. Einhundert
Glückliche bekamen einen Platz in einer der Führungen
durch die Produktionshalle und bemerkten vor allem:
Drucken ist heute viel mehr als nur Farbe auf Papier
zu bringen. 20 Touren mit jeweils zwei Stationen bei
Berliner Unternehmen gab es zur „Langen Nacht der
Industrie“. Die Interessenten mussten sich vorher
festlegen, welchen Betrieben sie einen abendlichen
Besuch abstatten wollten. Danach wurden die Bustou­
ren organisiert. LASERLINE allerdings konnte gar nicht
so viele Gäste aufnehmen, wie es Interessenten gab.
„Es ist immer schade, wenn man absagen muss“, sagt
LASERLINE-Geschäftsführer Tomislav Bucec. „Wir zeigen
unser modernes Unternehmen gern.“ Dann allerdings
wären sämtliche Kapazitäten gesprengt worden, vor
allem, weil die Besucher ja im laufenden Betrieb durch
die Produktionshalle geführt wurden.
Fotos oben: © LASERLINE / Daniel isbrecht, Foto rechts: LASERLINE
PUB
KON
14IDUG und PUBKON 2015
Starker Druck für starke Partner
Gemeinsam kann man die Welt verändern. Wenn man das einmal begriffen
hat, dann wird soziales, kulturelles und sportliches Engagement ganz schnell
selbstverständlich. Für uns ist es das seit vielen Jahren. Als starker Druckpartner
stehen wir für höchste Qualität, umfassenden S er vice un d ver lässlich e
Unterstützung. Denn im Team lassen sich Ziele nun einmal besser erreichen.
Das gilt beim Vier-Farb-Druck genauso wie bei der Viererkette im Fußball.
Mehr unter: laser-line.de/wtbn
THEMA / MULTIMEDIA
Die Farben der Magie
Dank Technicolor wurden aus Kinofilmen Kunstwerke – In diesem Jahr feiert das
legendäre Farbfilmverfahren seinen 100. Geburtstag
Schwester Ruth ist am Ende ihres Weges in den Abgrund ange­
kommen. Ein unheiliges orangefarbenes Licht tastet sich an ihrem
schneeweißen Habit hoch, die Kamera folgt ihm. Das Gesicht der
Nonne ist fahl, bordeauxfarben dagegen im Kontrast ihre Lippen.
Und dann diese Augen: Fiebriges Rot umspielt ihre Lider, die Iris
ein schwarzes Zwillingspaar des Wahnsinns, das den Zuschauer
unerbittlich in seinen Bann zieht. Einmal gefangen, gibt es kein
Wenn Blicke töten könnten: Schwester Ruth in „Die schwarze Narzisse“.
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Entrinnen mehr aus diesen schwarzen Löchern mörderischer Wol­
lust. Eines steht fest: Keine Nonne sollte schauen, wie Schwester
Ruth schaut.
Die extreme Nahaufnahme ist eine der Schlüsselszenen in „Die
schwarze Narzisse“, ein ikonisches Standbild, das sich tief ins
kollektive Bewusstsein der Zuschauer einbrennt – wer Schwester
Ruth in dem britischen Streifen von 1947 einmal auf der Leinwand
gesehen hat, vergisst sie so schnell garantiert nicht wieder. Das
liegt zum einen natürlich an der grandiosen schauspielerischen
Leistung von Kathleen Byron, noch viel mehr allerdings an der Art,
wie sie in Szene gesetzt wird: Erst das Zusammenspiel der inten­
siven Farben ermöglicht einen cineastischen Höhepunkt, den der
Moment in Schwarz-Weiß nie entfalten könnte. Möglich macht das
ein Verfahren, das 2015 seinen 100. Geburtstag feiert: Technicolor.
Bis das Herstellungsverfahren für Farbfilme mit Meisterwerken
wie „Die schwarze Narzisse“ oder heutzutage bekannteren Strei­
fen wie „Die Abenteuer des Robin Hood“ oder „Die drei Musketie­
re“ in den 1930er- und 40er-Jahren allerdings seinen Höhepunkt
erreicht, haben seine Erfinder einen langen und steinigen Weg
hinter sich gebracht.
Herbert Kalmus gründet seine Firma Technicolor 1915 mit dem er­
klärten Ziel, Farbfilme auf die Leinwand zu bringen. Versucht ha­
ben das schon andere vor ihm, Kalmus‘ Vorbild ist Kinemacolor,
die damalige Speerspitze der Kameratechnologie. Von Massen­
tauglichkeit ist das Verfahren allerdings weit entfernt, denn „weil
Kinemacolor die Farben hintereinander filmte, war es ganz nor­
Foto rechts unten © iStock.com/Captainflash, alle weiteren Bilder: © Verlag
1915 gründete Herbert Kalmus ein Unternehmen, das Geschichte
schreiben sollte: So lebensecht wie nur irgend möglich sollten
die Filme sein, die der Amerikaner auf die Filmleinwand zaubern wollte. Das Vorhaben des Farbfilmpioniers ging gründlich
schief – zum Glück.
mal, dass ein Pferd bisweilen aus zwei Hinterteilen bestand – eines
rot, das andere grün – und schnelle Bewegungen ganz und gar in
flackernden Farbsäumen untergingen“, schreibt Kalmus in seiner
Autobiografie. Mit Technicolor soll alles anders werden: „Unser
Versprechen war es, die Szene für Rot- und Grüntöne gleichzeitig
aus ein- und derselben Perspektive zu filmen und das arme Pferd
wie ein Pferd aussehen zu lassen.“ Der erste im neuen Farbverfah­
ren gedrehte Film, „The Gulf Between“, macht 1917 dann erst mal
alles nur noch schlimmer: Technisch ist der Streifen eine Katastrophe.
Pompöse Gemälde, die vor
Lebendigkeit überschäumen
Aber Kalmus macht weiter, der Amerikaner ist geradezu besessen
von seiner Idee, Kinofilme einzufärben. 1922 heben er und sein
Team ihre Technik auf die nächste Stufe: Technicolor Nr. II funkti­
oniert zwar immer noch im Zwei-Farben-Verfahren und ist damit
weit von natürlicher Farbgebung entfernt, dem ersten Verfahren
aber dennoch um Meilen voraus – und vor allem deutlich günstiger
in der Produktion. Um die Bekanntheit zu steigern, lässt Kalmus
eine 50-minütige Adaption von Puccinis Oper „Madame Butterfly“
produzieren, „The Toll of the Sea“. Der Schinken besticht nach heu­
tigen Maßstäben zwar durch latenten Rassismus, provoziert 1922
aber vorwiegend positive Reaktionen: „Die Farben, die der Film auf
die Leinwand zaubert, sind von unglaublicher Natürlichkeit. Vor
allem Szenen mit Menschenansammlungen wirken wie pompöse
Gemälde, die vor Lebendigkeit nur so überschäumen“, schreibt ein
begeisterter Kritiker.
Wo Erfolg ist, sind wie immer auch die Neider nicht weit. Cecil B.
DeMille, über vier Jahrzehnte einer der kommerziell erfolgreichs­
ten amerikanischen Regisseure, steht stellvertretend für eine ab­
lehnende Haltung gegenüber dem Farbfilm in den 20er- und 30erJahren, die auch in Hollywood weit verbreitet ist: „Farbe lenkt den
Zuschauer nicht nur unnötig vom Filmgeschehen ab, sie hat auch
eine äußerst ermüdende und auf Dauer sogar schädliche Wirkung
auf das menschliche Auge“, ist de Mille 1922 überzeugt – mehr als
30 Jahre später wird der Regisseur mit dem Farbfilm-Remake sei­
nes eigenen Films „Die zehn Gebote“ übrigens einen der größten
Erfolge seiner Karriere feiern.
Während das Establishment noch meckert, werkeln Kalmus und
sein Team fleißig weiter. Schon 1927 wirft der Unternehmer Tech­
nicolor Nr. III auf den Markt, auch und vor allem, um die Kritik an
Filmfarben als grell und geschmacklos zu entkräften. Das klappt
In jeder Hinsicht herrlich überzeichnet: „Singin‘ in the Rain“.
zunächst ganz gut, bis „The Viking“ erscheint: Der Langspielfilm
soll das Publikum restlos überzeugen, doch „Leif Eriksson hatte
als echter Wikinger natürlich einen langen, gedrehten Schnurrbart,
während Amerikaner ihre Helden lieber sauber rasiert mögen. Die
Farben waren toll, aber auf der Leinwand liefen nur bärtige Wikin­
ger herum“, resümiert Kalmus Jahre später. Eine haarige Kleinig­
keit, die den Durchbruch des Verfahrens verhindert.
1932 gelingt es, die Grundfarben mit
einer Kameratechnik einzufangen
Der kommt dann schließlich mit Technicolor Nr. IV: 1932 gelingt es
Kalmus und seinem Team, alle drei Grundfarben mit einer speziellen
Kameratechnik einzufangen. Endlich sind vergleichsweise naturge­
treue Aufnahmen möglich, auch wenn Kameraleute und vor allem
Trickfilmer die neu gewonnene Freiheit zunächst als Testgelände für
irrwitzige Farbexperimente nutzen. In dem Buch „Glorious Technico­
lor“, das sich auf 180 Seiten der Geschichte des Verfahrens widmet,
beschreibt Scott Higgins eine Szene aus einem frühen Disney-Film,
die auch einem LSD-Trip entsprungen sein könnte: „In nur einer
Aufnahme schieben Hasen in Rot und Lavendel riesige Körbe auf
Karren seitlich durch den Vordergrund, während zwei Arbeiterhasen
in Rot und Blau ein Schleusentor öffnen, aus dem sich rote, grüne,
orangefarbene und blaue Eier in den Korb im Hintergrund ergießen.
Unterdessen jonglieren zwei weitere Hasen mit rotem und blauem
Kummerbund lila, blaue, gelbe und rote Geleebonbons, die ebenfalls
im vorbeifahrenden Korb landen.“
Nachdem sich die Avantgardisten ausgetobt haben, hält der Main­
stream Einzug in die Technicolor-Welt: „Vom Winde verweht“ wird
1939 zum Symbol für den Erfolg des Drei-Farben-Verfahrens und
seiner Fähigkeit, mit Lichtstimmungen Emotionen zu verstärken.
Ein derart mächtiges Propagandainstrument wünschen sich nun
auch die Nazis, die den Farbfilm lange als unerheblich abgekanzelt
haben, scheitern aber kläglich bei dem Versuch, Technicolor zu ko­
pieren. Farbfilme bekommen die meisten Deutschen deshalb erst
lange nach dem Krieg zu sehen – da beginnen die Farben und der
Erfolg von Technicolor in den USA bereits wieder zu verblassen. Was
100 Jahre später beim Anschauen eines Klassikers bleibt, ist dieses
magische Gefühl, ein Gemälde in Bewegung zu sehen. Ein Gefühl,
das übrigens nicht ganz falsch ist: Die wahnsinnige Schwester Ruth
wird in „Die schwarze Narzisse“ in Rottönen ausgeleuchtet, die sich
Kameramann Jack Cardiff bei Rembrandt abgeschaut hat. jv
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THEMA / TECHNIK & MULTIMEDIA
Farbe im Spiel
Dank leistungsfähiger Apps bieten Smartphone und Tablet die perfekten Farbwerkzeuge
für unterwegs, egal ob zum Erstellen oder für die Vorbereitung von Kunstwerken
Pictoria – Farbpaletten und Color Picker
Die Erstellung von optisch ansprechenden Farbpaletten ist auch
die Hauptfunktion von Pictoria. Um mit einer Farbpalette Farben
zu kreieren, haben Anwender die Wahl zwischen drei Werkzeugen.
So lässt sich eine Palette auf Basis der Farben eines gespeicherten
Fotos erstellen oder aber aus einem neuen Bild ableiten. Zudem
ist ein visuelles Farbrad mit an Bord, aus dem sich Anwender pas­
sende Farben suchen können. Die präzise Wahl der Helligkeit einer
Farbe ist anschließend in einem zusätzlichen Menü möglich. Uner­
fahrene Farbmischer führt Pictoria anhand von sechs Auswahlmus­
tern durch den Farbkreis, darunter analog, triadisch, monochrom,
komplementär, komplementär geteilt oder doppelt komplementär.
Im Play-Store kostet die App für Smartphones und Tablets 1,18 €, bei
Apple zahlt man für die iPhone- und iPad-App 0,99 €. Sparfüchsen
bietet der Entwickler mit Pictoria-Color Picker eine ähnliche App
an, diese ermöglicht aber nicht das Zusammenstellen mehrerer
Farben, sondern identifiziert nur einzelne
Farben auf Basis eines Fotos. Die kosten­
lose App lohnt sich dann, wenn das iPhone
nur als zusätzliches Werkzeug bereitliegt,
das Hauptwerkzeug aber der Rechner ist.
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Color Effects
Mithilfe kleiner Farbkorrekturen wird aus einem einfachen Foto
schnell ein ausdrucksstarkes Motiv. Ein besonders beliebter Effekt
ist das Hervorheben des Motivs mit Farbe, während der Hinter­
grund dezent schwarz-weiß bleibt. Dazu bedarf es keiner speziellen
Photoshop-Kenntnisse, wie die kostenlose App Color Effects be­
weist. Ein Foto aus der Fotobibliothek oder ein neues Bild wandelt
Color Effects nach der Formatauswahl in Schwarz-Weiß um. Dank
einer starken Zoom-Funktion lassen sich einzelne Bildausschnitte
im Anschluss vergrößern, sodass mithilfe des Pinselwerkzeugs eine
sehr präzise Einfärbung erfolgen kann. Während die Original ColorFunktion im Schwarz-Weiß-Bild die alte Farbe wiederherstellt und
das Motiv so vom Hintergrund absetzt, sorgt der Recolor-Pinsel für
neue Farben. Zu den Einstellungen gehören neben der Pinsel-Größe
und -intensität lediglich eine automatische Korrektur, die mal mehr,
mal weniger bei der Einfärbung hilft. Nett für Urlaubsmotive: Direkt
im Anschluss an die Bearbeitung lässt sich
das Kunstwerk als Postkarte verschicken.
APP STORE GOOGLE PLAY
Was für Übersetzer das Wörterbuch ist, ist für Grafiker der PantoneFarbkatalog. Statt einer vagen Beschreibung oder mehreren Werten
für RGB- oder CMYK-Werte genügt der pro Farbe eindeutig
festgelegte Pantone-Code. Die nicht besonders hosentaschen­
freundlichen Farbfächer auf Papier stellt Pantone seinen Kunden
zum Glück auch als App zur Verfügung. Neben den vier PantonePlus-Paletten Formula Guides, Color Bridge, Premium Metallics,
Pastels & Neons sowie CMYK enthält die App Goe, GoeBridge,
Fashion + Home paper and cotton sowie Fashion + Home nylon
brights. Für Kollegen ohne Pantone-Palette stellt myPANTONE
außerdem alle Farben im sRGB-, HTML- und L*a*b*-Format dar.
Die App dient aber nicht nur zum Austausch von Farben, son­
dern auch, um unterwegs Farbpaletten aus einem gespeicherten
Foto oder dem Kamerabild zu erstellen. Eine Palette ohne Foto
basierend auf Pantone-Farbkarten unterstützt die App mit einer
automatischen Farbauswahl. Text- und Sprachnotizen helfen im
Anschluss, mit der erstellten Palette weiterzuarbeiten. Sollen
Farben bereits auf dem Smartphone oder Tablet richtig dargestellt
24
PRINT IT
werden, muss die Bilddarstellung auf das Display angepasst werden.
Diese Aufgabe übernimmt für myPANTONE ein per Bluetooth
verbundenes ColorTRUE-Aware-fähiges Kalibrierungsgerät. Pantone
weist jedoch darauf hin, dass die Darstellung der App trotzdem
nicht unbedingt den Pantone-Standards entspricht. Ein Ersatz für
die standardisierten Farbkarten ist die An­
wendung deshalb nicht. Die App für iPho­
ne und iPad kostet im App Store 9,99 €, im
Google Play Store schlägt die App für An­
droid-Smartphones und -Tablets mit 5,67 €
zu Buche.
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© der Abbildungen liegt bei den Herstellern
myPANTONE
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THEMA / SERVICE
Sicherer Umgang mit Farben
Informationen rund um das Thema Farbe für Auftraggeber, Gelegenheitsanwender der
Adobe Creative Suite und Grafikprofis
Um die Farben des Drucks am Monitor bestmöglich zu simulieren,
ist ein Raum mit konstanten Lichtverhältnissen, ein Profimonitor
für die Farbbeurteilung wie auch eine individuelle Vermessung der
Farben am Monitor – auch Farbprofilierung genannt – notwendig.
Dieser Aufwand ist für viele Auftraggeber viel zu hoch, sodass sie
teilweise deutliche Abweichungen zwischen der Farbdarstellung
auf ihrem Monitor und dem Druck in Kauf nehmen müssen – wenn
sie nicht gerade einen Profi oder eine darauf spezialisierte Agentur
mit der Produktion beauftragen. Weiterhin ist die Farbdarstellung
im Druck zum Beispiel abhängig von der verwendeten Papiersorte.
Ein offenporiges Papier – im Fachjargon auch „ungestrichen“ ge­
nannt –, wie es gerne für Briefbögen und Visitenkarten verwendet
wird, saugt die Druckfarbe stärker auf als ein glattes Papier – im
Fachjargon „gestrichenes Bilderdruckpapier“. Letzteres wird z. B.
viel für Flyer eingesetzt. Je nach Papierauswahl kann es daher vor­
kommen, dass die Hausfarben auf Briefpapier und Visitenkarte
weniger brillant aussehen als auf einem Flyer. Will man eine mög­
lichst gute Übereinstimmung und Vorhersagbarkeit von Farben
in der Druckproduktion haben, so lässt man vorher einen soge­
nannten Proof erstellen, der die Farbigkeit des Druckergebnisses
26
PRINT IT
auf verschiedenen Papieren verbindlich simuliert. Bei sehr hohen
Ansprüchen ist es durchaus üblich, dass nach dem ersten Proof
nochmals letzte Anpassungen in den Farben der Druckdaten vor­
genommen werden.
Sichere Farben für Gelegenheitsanwender
der Adobe Creative Suite/Cloud
Um bei der Erstellung von Druckdaten möglichst farbsicher zu
arbeiten, sind dem technischen Aufwand fast keine Grenzen nach
oben gesetzt. Außerdem gibt es Berge von Fachliteratur und Anlei­
tungen, die sich vorwiegend an Grafikprofis wenden. Für Gelegen­
heitsanwender ist es daher notwendig, schnell eine Einschätzung
zu bekommen, wo man steht, und mit möglichst wenig Aufwand
eine angemessene Verbesserung der Ergebnisse zu bekommen.
Eine schnelle Kontrolle der Monitordarstellung lässt sich errei­
chen, wenn man auf der Webseite http://www.cleverprinting.de/
die-cleverprinting-testform/ nach unten scrollt, dort die kosten­
lose Testform 2011 herunterlädt und das Ergebnis am Monitor mit
dem Musterdruck am Ende des Artikels vergleicht. In der Creative
Suite/Cloud (ab Version 5) sollte die Farbeinstellung „Europa,
Universelle Verwendung 3“ angewählt sein, die optimal auf Gele­
genheitsanwender abgestimmt ist.
Bei deutlichen Abweichungen zwischen Druck und Monitordar­
stellung gibt es oftmals eine deutliche Verbesserung, wenn man
sich von einem spezialisierten Dienstleister ein Monitorprofil
erstellen lässt, was zu Preisen ab ca. 80 € pro Monitor angeboten
Foto: © LASERLINE / Daniel Isbrecht
Auftraggeber haben den verständlichen Wunsch, dass ihre
Drucksache später so aussieht wie die Datei, die sie in der Regel
am Monitor farblich beurteilen und freigeben. Weiterhin sollten
ihre Hausfarben auf verschiedenen Druckprodukten wie z. B.
Flyern, Briefpapier und Visitenkarte jeweils möglichst identisch
aussehen. In der Regel lässt sich in beiden Fällen nur eine Annäherung an das gewünschte Ideal erreichen.
WEITERFÜHRENDE TECHNISCHE INFORMATIONEN
ECI-Farbprofile und Mailingliste
Die European Color Initiative stellt für den standardisierten
Offsetdruck die Referenzfarbprofile für alle Papiertypen bereit
und bietet hochwertigen Support per Mailingliste an.
www.eci.org
Cleverprinting-Handbuch PDF/X und Colormanagement:
Der Ratgeber für die Profis
Für Anwender, die auf professionellen Niveau mit den Farb­
profilen der ECI Bilder bearbeiten und Druckdaten erstellen
wollen, ist der kostenlose Ratgeber von cleverprinting die
Branche­nreferenz.
www.cleverprinting.de
Forum hilfdirselbst
Das Forum hilfdirselbst ist seit über zehn Jahren eine verläss­
liche Quelle zum Erfahrungsaustausch, bei der sich engagierte
Profis und solche, die es werden wollen, austauschen.
www.hilfdirselbst.ch
Foto oben: © fotoherkules - Fotolia, Abbildung Workflow: © Jan-Peter Homann, Portrait: © Privat
Die Abbildung zeigt eine beispielhafte Anwendung von Farbprofilen in der
Druckproduktion. CMYK-Daten werden ohne Anwendung von Farbprofilen weiterverarbeitet. RGB-Daten werden über die Farbprofile sRGB und FOGRA39/
ISOcoatedv2 nach CMYK gewandelt. Bei der Darstellung am Monitor durchlaufen
die Druckdaten die Farbprofile FOGRA39/ISOcoatedv2 und das Monitorprofil.
Bei der Ausgabe auf einem Farbdrucker kommt statt des Monitorprofils das
Farbprofil für den Drucker zum Einsatz. Bei der Herstellung der Druckplatten für
den Offsetdruck kommen keine Farbprofile zum Einsatz.
wird. Bei farbkritischen Arbeiten sollte man zur Sicherheit immer
einen Proof mit einkalkulieren und generell von seinem Druck­
dienstleister Musterdrucke anfordern, die die Farbdarstellung auf
verschiedenen Papiersorten simulieren. LASERLINE bietet hier
als besonderen Service die umfangreiche Papiermustersammlung
Blackbox an.
Farbsicheres Arbeiten für Fortgeschrittene
Grafikprofis, die einen wesentlichen Anteil ihres beruflichen Ein­
kommens aus der Erstellung von Druckdaten realisieren, sollten
sich intensiv mit Farbmanagement und den dahinterstehenden
Farbprofilen beschäftigen. Ein individuell erstelltes Monitorprofil –
entweder von einem Dienstleister oder einem eigenen Monitor­
messgerät ab ca. 200 € – macht sehr viel Sinn. Zeigen Sie Ihren
Kunden Druckmuster auf verschiedenen Papieren und erklären Sie
ihnen den Sinn eines Proofs, damit sie realistische Erwartungen
an den Druckprozess haben. Im Rahmen eines Druckworkflows für
gestrichenes Papier eignen sich übrigens gleichermaßen das Farb­
profil coatedFOGRA39.icc von Adobe wie auch ISOcoated_v2.icc
der ECI, da beide Profile auf der gleichen Basis (Messdatensatz
FOGRA39) beruhen. Unter Profis hat ISOcoated_v2 eine etwas
größere Verbreitung. Nachfolgend weiterführende Quellen für
Farbmanagement auf hohem Niveau.
Farbprofile
Unter www.colormanagement.org gibt es kostenlose Farb­
profile auf Basis der FOGRA-Farbmessdaten für verschiedene
Papier­typen. Insbesondere gibt es Profilvarianten, die für neut­
rale Farbtöne bei der Wandlung nach CMYK mit mehr Schwarz
separieren als die Profile von Adobe oder der ECI. Dadurch
wird im Druck eine deutlich größere Farbstabilität erreicht.
www.colormanagement.org
DeviceLink-Profile und PDF-Tools
DeviceLink-Profile sind ein spezielle Profilformat, um z. B.
CMYK-Bilder oder insbesondere PDF-Druckdaten von einem
Masterstandard wie FOGRA39/ISOcoatedv2 auf Farbstan­
dards für andere Papiertypen umzurechnen. Z. B. bietet die
Fa. Impressed spezielle PDF-Tools wie die Callas PDF Toolbox
oder Pitstop und verschiedene Sets an fertigen DeviceLinkProfilen an.
Jan-Peter Homann, ist Autor des Standardwerkes
Digitales Colormanagement, Springer Verlag. Derzeit
bereitet er die vierte Auflage vor. Sein Arbeitsschwer­
punkt ist momentan Farbmanagement für den Ver­
packungsdruck und Industriekunden. Sein Büro­
kollege Steffen Matt bietet Farbmanagement für
Agenturen,Verlage und Marketing-Abteilungen an.
www.colormanagement.de
www.mattcolor.de
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Silbergrau
Silbergrau
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Aschgrau
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Chart22von
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cleverprinting
cleverprinting
Die abgebildeten Daten der Cleverprinting-Testform2011 können kostenlos unter www.cleverprinting.de/die-cleverprinting-testform/ heruntergeladen
werden (nach unten scrollen), um die Monitordarstellung mit dem Druck bei LASERLINE zu vergleichen.
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Kabelgrau
Kabelgrau
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Bleigrau
Bleigrau
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Businessgrau
Businessgrau
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Stahlgrau
Stahlgrau
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C 25C 25
M 12
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Infograu
Infograu
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Cool
Cool
Grey
Grey
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M 10
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Taubengrau
Taubengrau
C 32C 32
M 18
M 18
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Schiefergrau
Schiefergrau
C 35C 35
M 12
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Y 12Y 12
K 45K 45
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CP-6549
Graphitgrau
Graphitgrau
C 30C 30
M 8MY88 YK8 70K 70
CP-6550
CP-6550
Granitgrau
Granitgrau
C 15C 15
M 0MY00 YK0 75K 75
CP-6557
CP-6557
Mindsomber
Mindsomber
C 40C 40
M 14
M 14
Y 21Y 21
K 65K 65
CP-6566
CP-6566
C 21C 21
M 3MY30 YK0 85K 85
FARBWELTEN
FARBWELTEN
Weitere
Weitere
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59 Grautöne
und und
weitere
weitere
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Farben
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finden
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Sie in
Sieden
in den
CleverprinCleverprinFarbwelten.
www.
ting ting
Farbwelten.
InfosInfos
unterunter
www.
cleverprinting.de/farbwelten
cleverprinting.de/farbwelten
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cmy 70
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Christian Piskulla, cleverprinting
CLEVERPRINTING-TESTFORM 2011
Cleverprinting-Testform © 2011 KEIN offizieller Referenzdruck Bilddaten in ISOcoated_V2. Offizielle Referenzdrucke sind nur erhältlich in Kombination mit dem Cleverprinting-Handbuch 2011.
Cleverprinting-Testform © 2011 KEIN offizieller Referenzdruck Bilddaten in ISOcoated_V2. Offizielle Referenzdrucke sind nur erhältlich in Kombination mit dem Cleverprinting-Handbuch 2011.
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MITARBEITERPORTRÄT
Farbenfroher Freitag
Was in anderen Unternehmen der Casual Friday ist, das wurde im LASERLINE SupportTeam zum Casual-Friday-Motto-Tag weiterentwickelt
Cyanfarbene Pullis, magentafarbene Strumpfhosen, yellow
T-Shirts, schwarze Jeans – wer am Freitag einen Blick in das Büro
des Support-Teams von LASERLINE wirft, der wundert sich
manches Mal über die Farbenpracht. Statt Einheitsgrau oder
Business-Look geht es am Freitag im Büro des Support-Teams in
der Scheringstraße 1 farbenfroh zu.
Motto des Tages: CMYK. Der Kreativität sind keine
Grenzen gesetzt.
Black and white – das Support-Team
im schwarz-weißen Look.
Fotos: © LASERLINE / Daniel Isbrecht, Stoffmuster: © iStock.com/plepann, iStock.com/GeoPappas
So wie an diesem Freitag, an dem alles unter dem Motto CMYK
steht. „Das liegt bei einer Druckerei ja nahe“, sagt Katja Hirschfeld,
Mitarbeiterin im Support. Sie hat die Idee zu den Motto-Freita­
gen in einer Mitarbeiterumfrage aufgegriffen und mit ihrer Kol­
legin Virginia Müller umgesetzt. „Unser erstes Motto war Musik.
Hier kam fast das gesamte Team am Freitag mit einem T-Shirt der
Lieblingsband“, sagt Katja Hirschfeld. Es folgten Streifen, Punkte,
Schwarz&Weiß-Tag … die Kreativität der Mitarbeiter scheint keine
Grenzen zu kennen. Davon zeugt die Fotowand in der Büroküche,
auf der die Motto-Tage im Bild festgehalten sind.
Das jeweilige Motto für den Freitag wird erst am Donnerstagnach­
mittag angekündigt. „Schließlich soll niemand noch extra für den
Motto-Tag etwas kaufen, sondern wirklich die Dinge aus dem ei­
genen Kleiderschrank nehmen“, sagt Virginia Müller, Mitarbeiterin
im Support-Team. Dabei sind die Mitarbeiter häufig äußerst kreativ
unterwegs. Wer zum Thema Tierprint nicht mit Leo-, Zebra- oder
Tigermuster aufwarten konnte, der druckte sich einfach Passendes
aus dem Internet aus, um dieses an T-Shirt oder Pulli zu befestigen.
„Wir freuen uns alle immer sehr auf den Motto-Freitag, denn es ist
spannend zu sehen, was sich die Kollegen wieder ausgedacht haben,
und es gibt garantiert immer etwas zu lachen“, sagt Virginia Müller.
Das Support-Team hat aber natürlich nicht nur am Freitag ein Lä­
cheln auf den Lippen. Das über 30-köpfige Beraterteam ist immer
dann zur Stelle, wenn die LASERLINE-Kunden Hilfe benötigen. Um
noch gezielter und individueller auf die An- und Nachfragen der Kun­
den reagieren zu können, wurde das Team nun in vier verschiedene
Sparten unterteilt. So ist ein Teil des Teams für Anfragen von Agen­
turen, ein weiterer für Handel und Industrie, ein dritter für Instituti­
onen und schließlich ein Team für den Bereich Smart Office/ Home
Office zuständig. „Damit erreichen wir, dass der Kunde immer vom
gleichen bereichskompetenten Beraterteam betreut wird und dieses
sich bestens mit den Anforderungen der Kunden an die Druckpro­
dukte auskennt“, sagt Steffen Setzer, Vertriebsleiter bei LASERLINE.
Das neue Servicekonzept kommt bei den Kunden jedenfalls gut an.
Vielleicht auch deshalb, weil die hiesigen Mitarbeiter alle über eine
Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print oder zum Me­
diengestalter mit der Fachrichtung Beratung und Planung verfügen.
In diesem Bereich bildet LASERLINE übrigens auch aus. Aktuell un­
terstützen vier Auszubildende das Support-Team. „Der Beruf ist un­
glaublich abwechslungsreich, denn jeder Kunde ist anders. Zudem
bietet LASERLINE eine große Auswahl an Produkten, wir können
also aus dem Vollen schöpfen und für jeden Kunden das passen­
de Produkt finden“, sagt Katja Hirschfeld. Und das geht nicht nur
telefonisch, sondern auch persönlich. Denn die Kunden können ei­
nen Beratungstermin vereinbaren und sich dann direkt vor Ort im
Druckzentrum zu den Druckprodukten beraten lassen.
Das Support-Team tritt aber nicht nur mit den Kunden in Kontakt,
wenn diese sich melden, sondern prüft vor der Drucklegung proaktiv
die einzelnen Aufträge. „Wir wollen schließlich nicht für die Altpapiertonne produzieren. Unser Credo als nachhaltige Druckerei ist es, spar­
sam mit Ressourcen umzugehen.“ Für Kunden, die auf Nummer sicher
gehen wollen, ob ihre Daten die gewünschte Qualität haben, bietet
sich außerdem der ausführliche Datencheck an. Hierbei wird explizit
geprüft, ob die Druckdaten technisch in Ordnung sind. gsk
Jeans geht immer. Das Support-Team im
kompletten Jeans-Outfit.
PRINT IT
29
THEMA / SPORT
Spielfarben und Farbenspiele
Farbensymbolik spielt auch im Sport eine Rolle – Welchen Ursprung haben die Dressfarben
der Athleten, Mannschaften und Vereine?
Bei den Vereinen wird die Erklärung der Farbenwahl noch schwieri­
ger. Nicht selten hat sie ihre Herkunft in Landes- oder Stadtwappen.
Beim Hamburger Sportverein, gegründet 1887, findet man dies
beispielsweise. Das Wappen der Hansestadt ist eine weiße Burg
auf rotem Grund. Blau und Schwarz kommen im Jahr 1919 durch
den Zusammenschluss mit zwei weiteren Stadtvereinen hinzu.
Ähnliches spielt sich beim deutschen Fußballprimus FC Bayern
München ab, der mit Gründung im Jahr 1900 zunächst in WeißBlau antritt. Es ist eine Reminiszenz an die Farben des Freistaates
Bayern. Auch hier verändert eine Fusion im Jahr 1906 das Outfit,
das Rot kommt hinzu.
Herthas Blau-Weiß lehnt sich an
die Farbe einer Reederei an
Es gibt weitere Ausnahmen. Holländer präsentieren sich in der
Regel in Orange auf den Spielfeldern, obwohl die Flagge rot-weißblau ist. Hier kommt das niederländische Königshaus mit ins Spiel,
es stammt aus dem Fürstenhaus Oranien-Nassau. Oranje ist die
Farbe des Königs respektive der Königin. Australier treten wiede­
rum in Gelb-Grün an, was sich ebenfalls in der Landesfahne nicht
findet. Hier liegen die Ursprünge in der Natur. Gelb und grün
schimmert die Gold-Akazie, die Nationalpflanze der Ozeanier.
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PRINT IT
In Blau und Weiß laufen die Spieler des Hertha BSC auf. Die Farbgebung lehnt
sich an die Farben einer Reederei an.
Foto oben: © kemai / photocase.de, Foto rechts: © LASERLINE/Daniel Isbrecht
Die Antworten darauf sind vielschichtig. Am einfachsten ist es
bei Nationalmannschaften, egal welcher Sportart. Sie tragen
zumeist die Farben der Nationalflagge. Spanier in Rot, Iren in
Grün, Schweden in Blau-Gelb oder Argentinier in Blau-Weiß.
„We are red, we are white, we are Danish dynamite“, skandieren
die dänischen Fans die Farben unseres nördlichen Nachbarn.
Franzosen feuern ihre Teams mit „Allez les Bleus“ an. Blau spielen ebenfalls die Italiener, daher ihr Spitzname „Azzurri“. Die
Deutschen haben da ihre Probleme, Schwarz und Weiß lassen
sich schlecht in Schlachtgesängen wiedergeben. Zudem hat die
Trikotgestaltung wenig mit der schwarz-rot-goldenen Deutschlandfahne der Gegenwart zu tun. Vielmehr bezieht sie sich auf
die schwarz-weißen Farben Preußens, die Tradition reicht bis ins
19. Jahrhundert zurück.
Außergewöhnlich ist die Entstehungsgeschichte des Berliner
Fußballbundesligisten Hertha BSC. Sie geht auf eine Dampferfahrt
im Jahr 1892 zurück. Eines der Gründungsmitglieder ist von dem
Dampfer „Hertha“ so beeindruckt, dass er dies als Vereinsnamen
wählt. Die Farben der Reederei, die auf dem Schornstein prangen,
sind damals Blau und Weiß, bis heute Erkennungsmerkmal und
Trikotfarbe der Berliner. Es gibt aber auch ganz praktische Gründe
für die Farbenwahl, schließlich dient sie der Unterscheidung der
Teams. Nicht zuletzt kommen im Zeitalter des Sponsorings finan­
zielle Aspekte hinzu. Nicht wenige Vereine orientieren sich in der
Trikotgestaltung nach ihren Geldgebern. Dies gilt insbesondere für
Sportarten, in denen das Geld nicht so üppig fließt wie im Profi­
fußball.
Die Erklärung der Trikotfarben
ist nicht immer einfach
Foto: © iStock.com/camacho9999
Ein gutes Beispiel für Trikotwahl durch Sponsoren ist der Radsport.
Die farbenfrohen Dresse machen jedes Radrennen zu einem op­
tischen Augenschmaus. Man erinnere sich etwa an das markante
Magenta des Telekom-Teams. Bei den großen Rundfahrten werden
die Farben sogar gezielt als Leistungsmerkmal genutzt. Wohl je­
der kennt das Gelbe Trikot der Tour de France, das der Führende
in der Gesamtwertung trägt. Grün steht für den Punktbesten
der Etappenankünfte, Weiß mit roten Punkten für den Besten der
Bergwertung.
Übrigens sucht selbst Farbenpsychologie ihre Berechtigung im
Sport nicht vergebens. Beim Taekwondo gewinnen Träger mit den
roten Schutzwesten deutlich häufiger als jene mit blauen. Bei an­
deren Kampfsportarten wie Boxen oder Ringen haben Forscher im
Rahmen der olympischen Wettkämpfe von 2004 in Athen Selbiges
festgestellt. Die rote Farbe beeinflusse die Schiedsrichter, die für
die Wertungen verantwortlich seien, heißt es als Begründung. Bei
Mannschaften in Rot sieht es ähnlich aus, auch sie würden häufiger
als Sieger vom Platz gehen. Dies ist jedenfalls das Ergebnis einer
Studie der Durham University (Großbritannien) aus dem Jahr
2008, die englische Fußballligaspiele der Nachkriegszeit unter­
suchte. Rot stehe für Aggressivität, Dominanz, Entschlossenheit
und Schnelligkeit. Diese aus Sportlersicht positiven Eigenschaften
würden sogar die Gegner negativ beeinflussen. Blau wäre der Un­
tersuchung nach die Farbe, die am zweitbesten abschneidet. Weiß
stehe den Forschungsergebnissen nach dagegen für Passivität. Auf
die letzten Plätzen kommen Teams in Gelb oder Orange.
Doch macht die Farbe wirklich den Sieger? Brasilianische und deut­
sche Fußballfans dürften hier zweifeln. Beide Länder, in Gelb oder
Weiß auflaufend, belegen in puncto Weltmeisterschaft die ersten
Plätze. Sie bringen es zusammen auf neun WM-Titel. Andererseits
besitzen die sogenannten „Roten Teufel vom Betzenberg“, die
Kicker des 1. FC Kaiserslautern, in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht gerade den Ruf eines dominanten Winnerteams.
So bleiben die Ergebnisse der Farbenforscher wohl mehr Glaubens­
sache als denn globale empirische Nachweisbarkeit. mh
Mit ihren bunten Trikots bringen die Radsportler Farbe auf die Straße. Farben werden hier auch als Leistungsmerkmal genutzt, beispielsweise das Gelbe Trikot
bei der Tour de France.
PRINT IT
31
SP0RT
Die Spreefüxxe bleiben erstklassig
Die Handballerinnen der Füchse Berlin spielten eine starke Saison – Managerin Britta
Lorenz bewies bei der Auswahl der Spielerinnen ein goldenes Händchen
Nun geht es darum, die Saison so weit oben wie möglich in der
Tabelle abzuschließen. Viel mehr als Platz acht, den die Spreefüxxe
schon seit Wochen belegen, dürfte aber kaum noch drin sein.
Nächstes Ziel ist es laut Managerin Britta Lorenz, jede Spielerin
ein kleines bisschen besser zu machen – genau das hat vor einigen
Jahren auch Jürgen Klinsmann bei seinem Amtsantritt als Trainer
beim Fußball-Branchenführer Bayern München auch so formu­
liert. Die Partie gegen Celle zeigte im Übrigen exemplarisch, dass
die Mannschaft bereits große Fortschritte gemacht hat. Das Hin­
spiel gegen diesen unbequemen Gegner hatten die Berlinerinnen
noch verloren.
Die Verpflichtung von Lars Melzer Anfang 2014 als Nachfolger
des nach der ersten Halbserie in der 2. Bundesliga als Trainer
32
PRINT IT
zurückgetretenen Dietmar Rösicke erwies sich als Glücksgriff.
„Das war kein Glücksgriff“, widerspricht Britta Lorenz, „ich wuss­
te um seine Qualitäten, dass er für uns genau der Richtige ist.“
Melzer führte die Mannschaft zum Meistertitel in der 2. Bundesliga und krönte damit eine Erfolgsgeschichte, die 2009 ihren
Anfang genommen hatte. Damals bildeten die Füchse mit dem
SV Berliner VG 49 eine Spielgemeinschaft, die Mitte 2012 be­
endet wurde. Die Lizenz blieb bei den Füchsen Berlin. Nach
dem Abstieg in die Regionalliga 2011 gelang mit 52 : 0 Punkten
ein Jahr später der sofortige Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, zwei Jahre später ging es noch eins weiter rauf. Und durch die
Teilnahme am Pokal-Final-Four sind die Spreefüxxe im nächsten
Jahr sogar international vertreten. Wenn man also der Sporthalle
Charlottenburg bisher noch keinen Besuch abgestattet hat, sollte
man es spätestens in der nächsten Saison mal tun. Es lohnt sich,
garantiert. bk
Die Spreefüxxe präsentierten sich in dieser Saison in Topform.
Alle Fotos: © Bernd Karkossa
Das erste Saisonziel ist schon erreicht. Am 11. April gewannen
die Handballerinnen der Füchse Berlin gegen SVG Celle mit 26:22
und machten mit dem Erfolg im Duell der vorjährigen Aufsteiger
den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga perfekt. Nicht dass man
daran im Lauf der Saison je Zweifel haben musste, aber jetzt war
es amtlich. Die Spreefüxxe werden auch im nächsten Jahr in der
höchsten Spielklasse vertreten sein, und damit sind die Füchse
Berlin neben FRISCH AUF! Göppingen und SG BBM Bietigheim
der einzige Handballverein in Deutschland, der sowohl bei den
Männern als auch bei den Frauen ein Team in der 1. Bundesliga
stellt. LASERLINE ist seit dieser Saison offizieller Druckpartner
der Spreefüxxe. Seither gibt es hier auch das Hallenheft, das bei
den Fans großen Anklang findet.
„Nein sagen ging irgendwie nicht“
Was Bob Hanning bei den Füchse-Männern, ist Britta Lorenz bei den Frauen – Seit nunmehr fünf Jahren bastelt die 48-Jährige als
Managerin an der Erfolgsgeschichte der Spreefüxxe
PRINT IT: Frau Lorenz, Sie sind im hohen Norden geboren und auf­
gewachsen. Was hat Sie 1988 aus Schleswig-Holstein ins damalige
West-Berlin verschlagen?
Lorenz: Der Handballsport und meine Faszination für diese Stadt.
Ich bin damals zum Bundesligisten GutsMuths gegangen.
PRINT IT: Wie sind Sie zum Handball gekommen?
Lorenz: Durch meine Sportlehrerin. Sie war gleichzeitig auch
Handbaltrainerin beim SV Adelby, meinem ersten Verein. Adelby
war damals noch eigenständig und ist heute ein kleiner Stadtteil
von Flensburg.
PRINT IT: Hatten Sie in Ihrer Jugendzeit sportliche Vorbilder?
Lorenz: Ja, das waren definitiv die Handballerinnen von Bayer 04
Leverkusen. Britta Vattes, die Torfrau Astrid Hühn, Petra Platen
oder Renate Wolf, die heute Trainerin der Bundesligamannschaft
von Bayer 04 ist. Diese Spielerinnen waren nationale und interna­
tionale Größen, immer fair und hatten eine echte Vorbildfunktion.
Ich fand sie sehr beeindruckend.
PRINT IT: Anfang 2014 kam auch noch die Nationalspielerin
Natalie Augsburg. Wie schaffen Sie es, solche Hochkaräter zu den
Spreefüxxen zu locken?
Lorenz: Woanders kann man viel mehr verdienen! Wir sind ein
richtig nettes menschliches Team, seit Jahren zusammengewachsen.
Lars Melzer ist ein toller Trainer. Und den Faktor Berlin, den darf
man nicht vergessen. Berlin zieht einfach.
PRINT IT: Im Schnitt kommen nur rund 500 Zuschauer, die FüchseMänner spielen vor 7.000. Was muss passieren, um mehr Besucher
in die Sömmeringhalle zu locken?
Lorenz: Gute Frage. Jeder, der zu den Männern geht, sollte mal
bei uns vorbeischauen und sich davon überzeugen, wie athletisch
es auch bei den Frauen zugeht. Und eigentlich erwarte ich, dass
alle Nachwuchsspielerinnen Berlins sich anschauen, was in ihrer
Sportart in der höchsten Spielklasse geboten wird.
PRINT IT: Beeindruckend ist auch das, was Sie mit den Spreefüxxen
auf die Beine gestellt haben. Wie kam es zu Ihrem Engagement?
Lorenz: Bob Hanning fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte,
ins Management beim damaligen Verein BVB Füchse Berlin einzu­
steigen. Bob kannte ich aus der Zusammenarbeit der Füchse mit
Cinemaxx, wo ich damals hauptberuflich tätig war. Der BVB Füchse
hatte einen Manager und einen Marketingleiter, die nicht mitein­
ander konnten. Ich sollte da von oben mal draufgucken.
PRINT IT: Sie sagten kürzlich, dass die Bundesliga ohne weitere
Sponsoren auf Dauer nicht zu halten sei. Hat sich in diesem Punkt
etwas getan?
Lorenz: Die nächste Bundesligasaison ist gesichert, aber ich habe
jetzt ein anderes Thema. Durch unsere Teilnahme am Final Four
im DHB-Pokal haben wir die Qualifikation für den Europapokal der
Pokalsieger so gut wie sicher. Und dafür brauche ich bis zum 15.
Mai 150.000 Euro. Was ich nicht verstehe, ist, dass Berliner Firmen
ihr Geld ausschließlich im Männersport platzieren. Bei uns kommt
man für 5.000 Euro schon auf den Ärmel und kann sich europaweit
präsentieren.
PRINT IT: Wie ging es dann weiter?
Lorenz: Daran kann ich mich noch genau erinnern. Im Mai 2010
ging der Marketingleiter. Ich war im Sommer 2010 während der
Fußball-WM in Südafrika mit dem Jeep unterwegs, als Bob mich
anrief und mir sagte, dass der Manager auch weg war und dass
ich den Job übernehmen sollte. Nein sagen ging irgendwie nicht.
PRINT IT: Sind denn Verstärkungen für die nächste Saison geplant?
Lorenz: Wir haben ja ein gutes Team, aber sukzessive würden wir
uns schon gern weiter verstärken. Das allerdings hängt davon ab,
ob wir noch zusätzliche Sponsoren gewinnen können. Übrigens: Es
gibt durchaus die eine oder Topspielerin, die gern zu uns kommen
würde. Die können wir aber leider nicht bezahlen. bk
Foto: © Bernd Karkossa
PRINT IT: Und dann folgte der Abstieg aus der 2. Bundesliga in
die Regionalliga.
Lorenz: Wir hatten wenige Spielerinnen und ein kleines Budget.
Das Potenzial war eigentlich da, aber drei Spielerinnen haben sich
vom Rest der Mannschaft abgesondert. Ich habe die drei nach dem
Abstieg aussortiert und die anderen eingeschworen auf das Ziel,
sofort wieder aufzusteigen. Es gab ja nur zwei Möglichkeiten:
Entweder wir beerdigen das Thema oder wir starten durch. Die
Regionalliga der Frauen interessiert doch leider keinen.
PRINT IT: Sie sind dann richtig durchgestartet.
Lorenz: Ja, ich habe Dietmar Rösicke als Trainer verpflichtet, wir
sind mit 52 : 0 Punkten Meister und in der Saison 2012/13 Siebte in
der 2. Bundesliga geworden. Durch die Insolvenz des Frankfurter
HC haben wir dann Christine Beier und Annika Nega gewinnen
können. Mitten in der Saison hat Dietmar Rösicke aufgehört, ich
habe Lars Melzer im Januar 2014 als neuen Coach geholt. Mit ihm
sind wir Meister geworden und aufgestiegen.
Britta Lorenz ist seit fünf Jahren Managerin der Spreefüxxe.
PRINT IT
33
UMWELTWOCHEN
Alles grün macht der Frühling!
LASERLINE führt sein Engagement für Klimaschutz mit den Umweltwochen fort –
Noch bis Ende Juni sparen Kunden bei ausgewählten Recyclingpapieren
Klimaschutz als Teil des Geschäftsmodells. Das schreiben sich
heute viele Unternehmen auf die Fahne. Klingt gut, kommt gut
an, ist für den Kunden aber gar nicht immer so leicht nachzuprü­
fen. LASERLINE versteht diese Herausforderung als Ansporn.
„Unser ausgemachtes Ziel lautet: Klimaneutralität bis in den
kleinsten Produktionsschritt erreichen und für den Kunden fak­
tisch nachweisen“, betont Tomislav Bucec, Geschäftsführender
Gesellschafter bei LASERLINE. Im Jahr 2006 hat sich das Unter­
nehmen dafür unter anderem nach den DIN EN ISO-Normen für
Qualitäts- und Umweltschutzmanagement zertifizieren lassen. Es
folgte die Selbstverpflichtung zum Einsatz von 100 % Ökostrom.
Ein hochmoderner Maschinenpark spart bis zu 80 % Makulatur ein,
und bei den Druckaufträgen kommen zu mehr als 90 % FSC- oder
Recyclingpapiere zum Einsatz. Dass die überhaupt nicht nach Recycling aussehen und sich genauso wenig danach anfühlen – dazu
gleich noch mehr. Weitere grüne Meilensteine brachte die jüngere
Firmenhistorie: Seit 2010 wird sämtliche Postfracht klimaneutral
über GoGreen auf den Weg gebracht, und seit März 2014 ist das
34
PRINT IT
Unternehmen eine der ersten Druckereien weltweit, die vollstän­
dig CO2-neutral arbeiten. „Alleine für das vergangene Jahr haben
wir 7.589 t CO2 kompensiert und dafür vom Bundesverband Druck
und Medien bvdm das Logo ‚Unternehmen CO2-kompensiert’ erhal­
ten. Für uns eine hochkarätige Auszeichnung, für unsere Kunden
der schwarz auf weiß erbrachte Nachweis, wie wir uns belegbar
für den Klimaschutz stark machen“, so Bucec. Dieses Frühjahr hat
LASERLINE nun den Klimaschutzanbieter gewechselt. Mit diesem
läuft pünktlich zu den frisch ausgerufenen Umweltwochen nun
auch die Webseite samt OnlineShop klimaneutral. „Wir haben mit
Climate Partner einen Servicepartner gewählt, der auch die CO2Emissionen, die bei Betreiben unserer Webseite entstehen, berech­
Nachhaltigkeit im Druck spielt für LASERLINE eine wichtige Rolle.
Foto: © Greegor Baumann
Grünes Engagement ist seit jeher eine Herzensangelegenheit
von LASERLINE. Das hat viele gute Gründe: den Einsatz nachwachsender Rohstoffe in der Druckproduktion, unternehmerisches Verantwortungsbewusstsein, regionale Verwurzelung.
Pünktlich zum Start in den Frühling rief das Druckzentrum erneut die Recycling-Wochen aus, die noch bis 28. Juni andauern,
und verstärkt damit seinen Einsatz für Klimaneutralität. So lange
heißt es: Bis zu 15 % pro ausgewähltem Recycling-Druckauftrag
sparen und über LASERLINE einen Baum pflanzen lassen.
net und ausgleicht – vom Betrieb der Server im Rechenzentrum bis
hin zum Datenupload der Druckdaten. Jeder Mausklick, den unsere
Kunden im Online-Shop machen, ist darin inbegriffen – sogar die
privaten Emissionen unserer Kunden während des Besuchs unserer
Webseite über seinen Rechner, sein Tablet oder sein Smartphone“,
erläutert Ronny Zenk, Produktmanager bei LASERLINE und für die
Umsetzung der CO2-Kompensationsinitiative verantwortlich. Von
der ersten Druckkalkulation auf der LASERLINE-Webseite bis zur
Anlieferung an die Haustür wird damit die gesamte Produktionsund Wertschöpfungskette vollkommen klimaneutral abgebildet.
pensieren damit auch weiter die Emission von Treibhausgasen.“
Die Neuanpflanzungen werden im gleichen Berliner Bezirk, dies­
mal jedoch im Trinkwasserschutzgebiet Mittelheide vorgenom­
men. Die Macher von IPlantATree.org haben die Baumsetzlinge
bereits vorbereitet. Und die im Juli folgende Spende wird sicher
nicht die letzte gewesen sein.
Recyclingpapier – von elegant
über samtweich bis hochweiß
Für jeden Recycling-Auftrag während der Umweltwochen pflanzt LASERLINE
einen Baum auf dem Gelände von IPlantATree.
Dass Umweltschutz ganz sprichwörtlich etwas bewegt, dafür steht
auch das Engagement von LASERLINE als Premium-Partner der
„Füchse Berlin“. Die Handball-Bundesligisten legten am 8. April
einen „grünen Spieltag“ ein, bei dem der errechnete CO2-Ausstoß
beim Heimspiel im Berliner „Fuchsbau“ durch die Förderung eines
anerkannten Klimaschutzprojektes ausgeglichen wurde. Von der
Anreise der Fans bis zum Verbrauch von Speisen und Getränken
wurde bei der Kalkulation der zu erwartenden Emission an alles
gedacht. Ein voller Erfolg für die Füchse, ein Sieg auf ganzer Linie
für den Klimaschutz.
Doch was druckt man auf Recyclingpapier eigentlich am besten?
Und: Muss das denn immer grau sein? „Die überwiegende Mehr­
zahl unserer Papiere erfüllt ausgewiesene Umwelt- und Klima­
schutzstandards und besitzt dabei die Anmutung absoluter Pre­
miumpapiere“, erläutert Ronny Zenk. „Recyclingpapiere können
heute alles sein, von elegant über samtweich bis hochweiß.“ Au­
genzwinkernd fügt er an: „Wer allerdings auf das naturgraue Papier
aus Nostalgiegründen nicht verzichten mag, wird auch das in un­
serem Online-Shop finden.“ Für eine konkretere Vorstellung sorgt
eine eigens zusammengestellte Mustermappe mit ausgewählten
Recyclingpapieren, die unter www.laser-line.de/recyclingpapiere
kostenlos bestellt werden kann. ih
Große Auswahl fürs grüne Gewissen
In dieser Mustermappe finden Sie einen Teil der von LASERLINE angebotenen Recycling­
papiere zum Anschauen und Anfassen. Darüber hinaus bieten wir Ihnen eine große Auswahl
an Materialien und Grammaturen, mit denen sich (fast) jedes Druckprodukt realisieren lässt:
4.000 Bäume hat LASERLINE
bereits gepflanzt
Recycling Offset weiß (Blauer Engel + FSC Recycled)
0866 – 04.2015 Falzflyer
DIN A6, 6 Seiten Wickelfalz,
4/4-farbig ISO-Skala auf
Bilderdruck matt naturweiß
135 g/qm Recycling
(Blauer Engel + FSC Recycled),
+ Vaceslav Romanov (3)
Fotos Titel: Daniel Isbrecht
+ Vitaly Krivosheev (4) –
(1), Pefkos (2)
Fotolia.com, Gregor Baumann
(5)
O
O
O
Recycling Bilderdruck matt weiß (FSC Recycled)
115 g/qm Recycling Bilderdruck matt weiß
135 g/qm Recycling Bilderdruck matt weiß
150 g/qm Recycling Bilderdruck matt weiß
170 g/qm Recycling Bilderdruck matt weiß
DO
DO
DO
DO
115
135
150
170
200
300
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
DO
TDO
Recycling Bilderdruck glänzend weiß
Recycling Bilderdruck glänzend weiß
Recycling Bilderdruck glänzend weiß
Recycling Bilderdruck glänzend weiß
Recycling Bilderdruck glänzend weiß
Recycling Bilderdruck glänzend weiß
DO
TDO
DO
DO
DO
TDO
Recycling Bilderdruck matt naturweiß (Blauer Engel + FSC Recycled)
115
135
150
170
200
300
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
Recycling Bilderdruck matt naturweiß
Recycling Bilderdruck matt naturweiß
Recycling Bilderdruck matt naturweiß
Recycling Bilderdruck matt naturweiß
Recycling Bilderdruck matt naturweiß
Recycling Bilderdruck matt naturweiß
DO
TDO
DO
DO
DO
TDO
Sollten Sie weitere Wünsche oder Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.
Telefonisch unter 030 46 70 96­0 oder per E­Mail: info@laser­line.de
T = Topseller · D = Digitaldruck · O = Offsetdruck · Türkis hervorgehobene Papiere finden Sie in der Mustermappe.
Nachhaltig drucken
KOSTENLOSE MUSTERMAPPE
Dass Recyclingpapier immer grau und grobfaserig sein muss,
ist ein Klischee, das längst der Vergangenheit angehört. Moder­
ne Recyclingpapiere können beides: in Optik und Haptik über­
zeugen und zugleich die Umwelt schonen. Überzeugen Sie sich
selbst und bestellen Sie unsere kostenlose Mustermappe. Darin
finden Sie Postkarten, ein Lesezeichen, Infoflyer und einen Gut­
scheincode – gedruckt auf allen angebotenen Recyclingpapieren.
.de
Foto links: © Iplantatree, Foto rechts: © iStock/hidesy
80 g/qm Recycling Offset naturgrau
150 g/qm Recycling Offset naturgrau
300 g/qm Recycling Offset naturgrau
200 g/qm Recycling Bilderdruck matt weiß
300 g/qm Recycling Bilderdruck matt weiß
Recycling Bilderdruck glänzend weiß (FSC Recycled)
Mustermappe
iere
Recyclingpap
0 · www.laser-line
PEFC/04­31­1234
Förderung nachhaltiger
Waldwirtschaft
www.pefc.de
TDO
O
TDO
DO
DO
TDO
Recycling Offset naturgrau (Blauer Engel)
46 70 96 · Telefon 030
1 · 13355 Berlin
Als modernes Druckzent
rum ist LASERLINE
sich seiner unternehmerischen
Verantwortung
für die Umwelt in hohem
Maße bewusst. Als
eine der ersten Druckereie
n weltweit arbeitet
LASERLINE seit 2014 komplett
CO2­neutral
in allen Unternehmensb
ereichen, sogar die
firmeneigene Webseite
ist seit April 2015
CO2­neutral gestellt.
Seit 2010 machen sich
alle Briefsendungen,
Pakete und Kundenmailings
klimaneutral
auf den Weg.
Bereits 2006 hat sich das
Unternehmen nach
den DIN EN ISO­Normen
für Qualitäts­ und
Umweltschutzmanagement
zertifizieren lassen.
Recycling Offset weiß
Recycling Offset weiß
Recycling Offset weiß
Recycling Offset weiß
Recycling Offset weiß
Recycling Offset weiß
gstraße
ntrum · Scherin
Drucken entlang der grünen
Wertschöpfungskette
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
g/qm
LASERLINE Druckze
Während der Umweltwochen, die noch bis zum 28. Juni laufen, ist
eine ganz besondere Aktion neu aufgelegt worden, die bereits in
den letzten beiden Jahren ein sichtbares Zeichen für den Umwelt­
schutz gesetzt hat: die LASERLINE-Recycling-Wochen. Für jeden
Druckauftrag auf ausgewählten Recyclingpapieren, der während
der Recycling-Wochen bei LASERLINE eingeht, erhalten die Kun­
den bis zu 15 % Rabatt. Zum anderen lässt das Druckunternehmen
für jeden Recycling-Druckauftrag einen Baum im Namen seiner
Kunden pflanzen. Erstmals im Dezember 2013 engagierte sich die
Druckerei über die Initiative IPlantATree.org für die Wiederauffors­
tung von stadtnahen Wald- und Naherhohlungsgebieten. 4.000
Bäume hat LASERLINE auf diese Weise im Berliner Bezirk TreptowKöpenick bereits setzen lassen. Aktuell belegt das Unternehmen
damit den 6. Platz im Firmenranking der Initiative. „Die RecyclingWochen bewegen wirklich etwas“, freut sich Ronny Zenk. „Schon
auf der ersten Projektfläche wurden bis Ende Mai über 110 t CO2
gebunden. Mit der aktuellen Aktion pflanzen wir weiter und kom­
0867 – 04.2015 Flyer DIN A6, 4/0-farbig ISO-Skala auf
135 g/qm Recycling Bilderdruck matt weiß (FSC Recycled)
80
100
150
170
240
300
www.laser-line.de/recyclingpapiere
PRINT IT
35
THEMA / REISE
United Colors of Cape Town
Die Häuser leuchten grün, gelb oder violett – Die Bo-Kaap in Kapstadt gehört zu den
kulturell interessantesten Vierteln am Tafelberg
Südafrikas das Iziko Bo-Kaap Museum. Es ist wie ein muslimisches
Haus eingerichtet und erzählt anschaulich die rund 300-jährige
Geschichte des Viertels: Die Einwohner der Bo-Kaap sind Nachfah­
ren jener Sklaven, die Mitte des 17. Jahrhunderts von der Hollän­
disch-Ostindischen Handelskompanie aus Indonesien, Malaysia,
Sri Lanka und Indien ans Kap verschleppt wurden. Die handwerk­
lich begabten Männer bauten den holländischen Stützpunkt auf,
die Frauen verrichteten die Hausarbeit der Kolonialherren. 1795
rissen die Briten den Stützpunkt „Kaapstad“ an sich und befreiten
die Sklaven, die von da an ihren vorwiegend muslimischen Glauben
leben konnten.
Atlas Trading befindet sich nicht etwa in Indien – sondern im süd­
afrikanischen Bo-Kaap, einem Stadtteil gleich oberhalb des Zent­
rums von Kapstadt, das am steilen Hang zum Signal Hill liegt. Die
Bo-Kaap ist zwar relativ klein – nur einen Kilometer lang und zwei
Kilometer breit – mit ihren bunten Häusern aber nicht nur das far­
benprächtigste Viertel, sondern auch das auffälligste und vielleicht
schönste am südlichen Kap.
Die Bo-Kaap war Zuflucht
ehemaliger Sklaven
Wer die Wale Street mit dem Auto erklimmt, schaltet besser in den
ersten Gang. Und wer zu Fuß unterwegs ist, sollte festes Schuh­
werk tragen, denn es geht über Kopfsteinpflaster steil nach oben.
Die Wale Street ist das Zentrum der Bo-Kaap. Hier befindet sich
gleich gegenüber von Atlas Trading in einem der ältesten Gebäude
36
PRINT IT
Am Rose Café in der Bo-Kaap ist die Werbung noch handgezeichnet.
Foto oben: © iStock.com/espiegle, Bild unten: © Anette Frisch
Das geheime Buch befindet sich in der Wale Street, Hausnummer 94. Es gehört Ahmed Dawood. Er ist Geschäftsführer des
Gewürzladens Atlas Trading, der nahezu alle indischen Gewürze
auf Lager hat, mehr als 70 Sorten Räucherstäbchen und säckeweise Reis und Bohnen. Steht er in seinem grauen Kittel hinter
der Ladentheke, so sieht man ihm nicht an, welchen Schatz Mister Dawood in der gut verschlossenen Schublade aufbewahrt:
ein Rezeptbuch, das seit 1944 handschriftlich geführt wird. Mit
den Masala- und Curry-Mischungen, die er genau wie seine Vorgänger selbst mischt und in alle Welt verkauft.
Viele von ihnen siedelten sich in der Bo-Kaap an. Auf dem kleinen
Gebiet nutzten sie jeden Winkel, um Haus an Haus zu setzen, so­
dass enge Gassen entstanden. Und sie begannen Moscheen zu er­
richten, von denen es in der Bo-Kaap neun gibt. Darunter auch die
Auwal-Moschee, die erste und damit älteste Moschee Südafrikas.
Die Farbenpracht des Viertels zieht nicht nur Touristen aus aller
Welt in die Bo-Kaap – auch die wohlhabenderen Kapstädter ha­
ben in den vergangenen Jahren das Viertel als idealen Wohnort
entdeckt. Die Bo-Kaap liegt im Zentrum Kapstadts, und wer hier
am Hang lebt, hat einen freien Blick auf den Tafelberg über die
Stadt hinaus aufs Meer. Die zunehmende Attraktivität hat die Im­
mobilienpreise in die Höhe getrieben. Gentrifizierung ist nicht
nur in deutschen Großstädten, sondern auch am Kap der Guten
Hoffnung zu einem zentralen Thema geworden. Die Bewohner der
Bo-Kaap setzen sich dafür ein, das kulturelle Erbe ihres Viertels
zu erhalten – mit Unterstützung des Iziko Bo-Kaap Museums. Ge­
meinsam entwickeln sie Ausstellungen, die über ihren Alltag und
das Zusammenleben in der muslimischen Gemeinde berichten.
Und sie treffen sich regelmäßig in den Räumen des Museums, um
sich über die Entwicklungen in der Stadt auszutauschen.
Dass die Kultur und die Atmosphäre der Bo-Kaap besonders schüt­
zenswert ist, erfährt man, wenn man sich zu Fuß durchs Viertel be­
gibt. Es ist ein bisschen wie eine Zeitreise: Über Kopfsteinpflaster
geht es durch schmale Gassen, in denen Kinder spielen – vorbei an
kleinen Geschäften und Moscheen. Es duftet nach Fenchel, Nel­
ke, Kardamom, und wer den Muezzin zum Gebet rufen hört, dem
wird klar, dass es neben dem Rezeptbuch von Ahmed Dawood noch
mehr Geheimnisse in der Bo-Kaap zu entdecken gibt.
af
Hinter der Ladentheke von Atlas Trading ruhen Schätze aus 1001 Nacht.
Wann und warum die Bewohner ihre Gebäude mit leuchtenden
Farben versahen, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen:
Eine ist die, dass die ehemaligen Sklaven so glücklich über ihre
Befreiung waren, dass sie ihren Häuser einen bunten Anstrich ver­
passten; eine andere, dass die Farbe des Hauses Auskunft über den
Beruf gab, weil die Siedler nicht schreiben und lesen konnten. So
war das Haus des Schneiders grün, das des Bäckers gelb oder
des Schmieds blau; eine dritte Theorie ist die, dass die Bewohner
erst nach dem offiziellen Ende der Apartheid 1994 zum Farbpinsel
griffen und ihrer Freude auf diese Weise Ausdruck verliehen.
Foto: © Anette Frisch
Die Farbwahl ist voll und
ganz Sache der Bewohner
Paul Tichmann, sozialhistorischer Kurator des Iziko-Museums,
bringt Klarheit in die Spurensuche: „In den Anfangsjahren waren
die Häuser alle weiß. Dass die Bewohner sie mit Farben versehen,
ist eher ein Trend der jüngeren Vergangenheit.“ Dennoch geschieht
der farbliche Anstrich nicht aus der Mode heraus. Die Farbgebung
der Häuser sei oft mit dem Fastenmonat Ramadan verbunden. „Zur
Vorbereitung des höchsten islamischen Freudenfestes Eid geben
die muslimischen Bewohner ihren Häusern einen farbenpräch­
tigen Anstrich“, so Paul Tichmann. Dass sie sich farblich nicht in
die Quere kommen, wird nicht bestimmt durch Regeln oder Ver­
ordnungen. „Das ist voll und ganz Sache der Hausbesitzer. Bei der
Farbwahl sprechen sie sich einfach miteinander ab.“ Auch sonst ist
die Gestaltung alles andere als kompliziert. Denn die Hausbesitzer
brauchen keine spezielle Wandfarbe, sondern wählen aus der vari­
antenreichen Palette des südafrikanischen Farbherstellers Plascon.
INFOS & TIPPS
Hinkommen: Lufthansa, KLM, South African Airways – große
Fluglinien steuern Kapstadt von deutschen Flughäfen regelmäßig an. Flugpreis, je nach Reisezeit, ab ca. 680 Euro.
Schlafen: Das Bed & Breakfast La Rose ist eine Hommage an
das Viertel: Mit seinen bunten Zimmern und der Dachterrasse
bietet es eine wunderschöne Aussicht auf die Minarette und den
Tafelberg. La Rose B&B, Rose Street 32
www.larosecapetown.com
Essen: Im Restaurant Biesmiellah gibt es authentische kapmalaysische Küche. Und wer selbst ein typisches Curry kochen
möchte, nimmt an einer etwa dreistündigen Cape-Malay-KochSafari teil. Biesmiellah, Ecke Wale Street/Pentz Road,
www.biesmiellah.co.za Koch-Safari über
www.andulela.com/deutsch/cape_malay_kochkurs.html
Kaufen: Atlas Trading ist das Mekka orientalischer Gewürze.
Absolut empfehlenswert, nicht nur wegen der Namen:
„Mother-in-law-Masala“ (sehr scharf) und „Father-in-law-Masala“
(viel sanfter). Atlas Trading, 94 Wale Street, Bo-Kaap
Sehen: Das Iziko Bo-Kaap Museum erzählt anschaulich die Geschichte des Stadtteils. Iziko Bo-Kaap Museum, Wale Street 71,
www.iziko.org.za/museums/bo-kaap-museum
Erleben: Einen authentischen Rundgang durch die Bo-Kaap
bietet Judith Kronenberg-Sarembock, die seit 17 Jahren im Viertel
lebt.
www.moyatravel.co.za
PRINT IT
37
THEMA / REISE
Urlaub im Farbenmeer
Zu Orten in Blau, Magenta, Gelb und Schwarz lässt sich auch reisen – Besonders wenn die
Natur im Frühling farbenfroh leuchtet
Rote Blütenpracht
in Vorpommern
www.gutshaus-stolpe.de
Blütenmeer auf der Ostseeinsel
Zur Zeit der Rapsblüte ist Fehmarn in ein strahlendes Gelb getaucht.
Wenn auf der schleswig-holsteinischen Ostseeinsel von Mitte bis
Ende Mai der Raps in voller Blüte steht, lässt sich das farbenprächtige Spektakel z. B. bei einer Radtour durch die Felder erleben. Vom
22. bis 25. Mai wird auf der Insel außerdem das traditionsreiche
Rapsblütenfest mit Livemusik, Artistik und Inthronisierung des
Rapsblütenkönigshauses gefeiert. Zur „fünften Jahreszeit“, wie die
Rapsblüte von den Einheimischen auch genannt wird, bietet der
Tourismus-Service Fehmarn ein spezielles Arrangement an.
www.fehmarn.de
Künstlerkolonie im schwarzen Moor
Nur drei Prozent der Erdoberfläche sind von Mooren bedeckt. Bis
heute haftet der dunkel-geheimnisvollen Landschaft ein besonderer
Ruf an. In Mooren wie dem Teufelsmoor bei Worpswede wurde
früher auch Torf gestochen, der mit kiellosen Eichenbooten bis
nach Bremen transportiert wurde. Inzwischen schippern Fährleute
in historischer Tracht Ausflugsgäste durch die Kanäle und Flüsse.
Moorerlebnis und Kulturgenuss lassen sich im Hotel Buchenhof in
Worpswede verbinden: Das Hotel ist ideal gelegen, um das Teufelsmoor per Schiff, auf dem Rad oder zu Fuß erkunden, und der Ortskern der 1889 gegründeten Künstlerkolonie mit zahlreichen Museen,
Galerien und Cafés ist in wenigen Minuten fußläufig erreichbar.
www.hotel-buchenhof.de
Blaue Stunde in Oberbayern
Franz Marc schwärmte einst: „Blau ist die einzige Farbe, bei der ich
mich dauernd wohl fühle.“ Kein Wunder, dass die Landschaft rund um
Murnau im bayrischen Alpenvorland den Künstler zu leuchtenden
Gemälden inspirierte: Warme Fönwinde tauchen den Staffelsee,
die mächtigen Alpen und den Himmel regelmäßig in ein prächtiges
Blau. Zusammen mit Wassily Kandinsky stellte Franz Marc unter dem
Namen „Blauer Reiter“
aus und begründete
eine der wichtigsten
Künstlervereinigungen
der Avantgarde. Beim
Blick vom Sonnenplateau des Vier-SterneBio-Bauernhofes Seeleitenhof auf die blau
schimmernden Berge
kann man gut verstehen, warum sich die
Künstler im Blauen
Land so wohlfühlten.
www.seeleitenhof.de
38
PRINT IT
Fotos von oben links nach unten rechts: © Relais & Chateux Gutshaus Stolpe. Gabi Anna Müller, Fehmarn Tourismus, Gebhardt Photography
Die Zeit der Kirschblüte ist
schwer abzupassen – die
Zierkirschenbäume, die die
prächtigsten Blüten tragen,
blühen nur für wenige Tage,
und ein Kälteeinbruch kann
die ganze Pracht zu einem
abrupten Ende bringen.
Genauso farbenprächtig,
aber viel ausdauernder ist
die Kastanienblüte: Im Mai
hüllt sich der Laubbaum je
nach Art für ungefähr vier
Wochen in ein pink-rotes,
gelbes oder weißes Blütenkleid. Im weitläufigen Landschaftspark
des Gutshauses Stolpe bei Anklam stehen besonders schöne rotund auch weißblühende Kastanienbäume, die man gemütlich vom
Liegestuhl aus betrachten kann, während das aufmerksame Servicepersonal Getränke und hausgemachte Kuchen reicht.
Wirksam werben!
Unsere Leser können Ihre Kunden sein
Infos + Mediadaten unter laser-line.de/printit
KUNDENPORTRAIT
Unterwegs auf neuen Wegen
Das mittelständische Busunternehmen Prima Klima ist seit drei Jahrzehnten
„on the road again“ – Die Angebotspalette wächst stetig weiter
Die Erfolgsgeschichte von Prima Klima Reisen beginnt im Jahr 1981.
In diesen wilden Zeiten der 1980er-Jahre beschließen vier Wage­
mutige in einer Kreuzberger Kneipe, einen Reiseveranstalter mit
ökologisch nachhaltigen Ansprüchen und alternativen Angeboten
zu gründen. Das Kind bekommt einen Namen, Prima Klima Reisen
geht 1982 an den Start. Das Kreuzberger Buskollektiv organisiert
seinerzeit alternative Touren nach Griechenland, Spanien oder
Marokko. Anders als bei teuren Pauschalreisen sind diese Trips
auch für Menschen mit schmalen Geldbeuteln erschwinglich.
Schnell wächst die Angebotspalette. Es werden Motorradreisen
durch Indien oder geführte Touren durch Nepal mit einem gehörigen
Schuss Abenteuer organisiert. Winterziele folgen, Prima Klima
Reisen avanciert zum größten Berliner Veranstalter für Skireisen.
Ende der 80er beschert der Mauerfall dem Unternehmen neuen
Zulauf. „Damals ging ein Ruck durch die Branche, der Bedarf nach
innerstädtischen Transferleistungen nahm deutlich zu“, weiß
Christian Löw, einer der beiden Geschäftsführenden Gesellschafter,
zu berichten.
40 PRINT IT
Doch nicht nur Reisen stehen auf der Agenda. Das Chartergeschäft
kommt ebenfalls ins Rollen. „Busse werden immer gebraucht, um
Menschen von A nach B zu bringen“, sieht Löw ein großes Poten­
zial in der Personenbeförderung auf der Straße. Hier ist man nicht
auf eingefahrene Gleise angewiesen, sondern kann viel flexibler
agieren. Oft geht es von Tür zu Tür. Morgens werden Schüler zum
Schwimmunterricht gefahren, nachmittags Senioren zum Kaffee­
treff gebracht und abends eine Gruppe Manager vom Flughafen
abgeholt. Ein Reisebus ist für viele Gelegenheiten geeignet, sieht
Menschen unterschiedlicher Berufs- und Altersgruppen sowie
Nationalitäten.
Prima Klima bietet ein großes Portfolio an unterschiedlichen Reisebussen.
Foto oben: © iStock.com/Liufuyu, Foto unten: Prima Klima
Fernbuslinien sind im Kommen. Seit der durch die Bundesregierung beschlossenen Liberalisierung des Personenbeförderungsgesetzes zum Januar 2013 machen zahlreiche neue Anbieter
der Bahn mehr und mehr Konkurrenz. Auf deutschlandweiten
Mittel- und Langstrecken tobt inzwischen ein harter Preiskampf,
der sich zum finanziellen Vorteil für die Reisenden auswirkt.
Auch Prima Klima Reisen, ein Pionier unter den Beförderern,
kann neue Wege fahren.
Prominente sind ebenfalls oft an Bord, insbesondere dann, wenn es
auf Deutschlandtournee geht. Reisebusse werden in der hauseige­
nen Werkstatt zu temporären rollenden Heimen mit komfortablen
Lounges, Schlafmöglichkeiten und Entertainmentcenter umge­
baut. Bands wie Die Toten Hosen oder Die Ärzte fahren in diesen
Nightlinern von einem Auftritt zum anderen. Auch Max Raabe und
Till Brönner bewältigen ihre Distanzen gern auf diese Art und Weise.
KURZ UND KNAPP
Name:
Prima Klima Reise GmbH
Firmensitz:
Ordensmeisterstr. 40, 12099 Berlin
Gründungsjahr: 1982
Ein Reisebus ist für viele
Gelegenheiten geeignet
Damit aber noch nicht genug der wirtschaftlichen Standbeine,
es gibt noch weitere Geschäftsfelder. Ein Limousinenservice mit
exklusiven Chauffeuren kümmert sich auf Wunsch um die individu­
ellen Belange des zahlungskräftigen Fahrgastes. Zehn rot lackierte
Cabrio-Doppeldeckerbusse kutschieren Touristen durch die deut­
sche Hauptstadt. Es bestehen Kooperationen mit Veranstaltern,
etwa mit Holiday Reisen, in deren Auftrag Katalogreisen durchge­
führt werden.
Angebot:
Fernverkehr, Stadt- und Airporttransfers,
Tages- und Ausflugsfahrten, geführte Stadtrundfahrten, Band- und Orchestertourneen
Fuhrpark:
50 Busse
Mitarbeiter:
60
Jahresumsatz:
ca. 6 Mio. Euro
www.primaklimareisen.de
Druckzentrum des Öfteren „on the road again“. Magnetaufkleber
für das individuelle Branding stammen aus der Produktionsstätte
in Berlin-Mitte. Ganz nebenbei und privat engagiert sich Löw zu­
sammen mit seiner Frau bei Sportveranstaltungen der SCC Events.
Beim Berlin-Marathon fährt er den ungeliebten, aber doch not­
wendigen Besenwagen. mh
Auch im Bus lässt sich komfortabel von A nach B reisen.
Foto links: © Prima Klima, Foto rechts: © kathe / photocase.de
Qualitätsstandards auf der Höhe
der Zeit seien das Gebot der Stunde
Zusammen mit dem Marktführer im Fernliniennetz MeinFernbus
FlixBus werden vier Linien bedient. Prag, Aachen und Flensburg
heißen die Destinationen von Berlin aus, zudem besteht die
Verbindung Erfurt–Rostock. Dabei wird auf die Anforderungen
der modernen Gesellschaft Rücksicht genommen, W-LAN und
Entertainmentprogramm zählen mittlerweile wie selbstverständ­
lich dazu. „Es gibt heutzutage eine starke Kontrolle über die sozi­
alen Netzwerke“, so Mitinhaber Christian Löw. Nachlässigkeiten
könne man sich daher nicht erlauben. Qualitätsstandards auf der
Höhe der Zeit seien das Gebot der Stunde. Löw rechnet damit,
dass Angebot und Nachfrage in Sachen Fernbus noch weiter stei­
gen. „Es wird weitere nationale und auch internationale Ziele und
Strecken geben“, ist er sich sicher.
Last, but not least sei das Engagement von Prima Klima Reisen im
sportlichen Bereich genannt. Man agiert als Partner und offizieller
Carrier der Berlin Recycling Volleys sowie der Damen-Handball­
mannschaft Spreefüxxe. Diese Partnerschaften verbindet das Un­
ternehmen mit der Firma LASERLINE. Außerdem ist das Berliner
PRINT IT
41
KURZ & KNAPP
LOLA, Lindenberg und mehr
Füchse luden zum grünen Spieltag ein – Udo Lindenberg ist als Figurenaufsteller auf
Deutschlandtour – LASERLINE ist offizieller Druckpartner des Deutschen Filmpreises
Füchse Berlin auf grünem Erfolgskurs
Udo Lindenberg auf Deutschlandtour
Berlins erfolgreichstes Musical aller Zeiten feierte Anfang des Jahres
seinen vierten Geburtstag. Seit 2011 bringt STAGE Entertainment das
Udo-Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“ auf die Bühne und hat
mittlerweile mehr als 2 Mio. Zuschauer begeistert. Viele der Darstel­
ler sind seit der Weltpremiere 2011 dabei, allen voran Hauptdarstel­
ler Josephin Busch (das Mädchen aus Ostberlin) und Serkan Kaya
(Udo Lindenberg). Jetzt ist auch
der beliebte Deutschrocker
deutschlandweit im Dauer­
einsatz, um Werbung für
sein Musical zu machen –
und das an fast 40 Orten
gleichzeitig. Wie das geht?
Natürlich nur mithilfe von
LASERLINE. Das Druckzen­
trum produzierte 37 (fast)
lebensgroße Figurenauf­
steller. Und die erhielten
sogar vom „Panikpräsiden­
ten“ höchstpersönlich das
Prädikat „Daumen hoch“.
42
PRINT IT
Druck für die LOLA
Wenn am 19. Juni 2015 die erste Garde
deutscher Filmstars über den roten Tep­
pich vor dem Berliner Palais am Funkturm
flaniert, öffnet sich der Vorhang für die
Gala des Deutschen Filmpreises. Mit da­
bei ist in diesem Jahr auch LASERLINE. Als
offizieller Druckpartner der „LOLA“, jener
begehrten Goldtrophäe, die den Siegern in
insgesamt 17 Kategorien überreicht wird,
sorgt das Berliner Druckzentrum erstmals
für Brillanz auf Papier und Leinwand rund
um das Top-Event.
„Wir freuen uns sehr, uns als offizieller
Druckpartner für die ‚deutschen Oscars‘ zu
engagieren“, betont LASERLINE-Gründer
Tomislav Bucec. „Als Druckprofis haben wir
eine Leidenschaft für brillante Darstellung.“
Der Deutsche Filmpreis wird seit 1951 für
herausragende künstlerische Leistungen
im deutschen Film vergeben. In diesem
Jahr wird die festliche Gala zur Preisver­
leihung bereits zum 11. Mal von der Deut­
schen Filmakademie ausgerichtet und vom
ZDF ausgestrahlt. Die Auszeichnung ist
mit Preisgeldern in einer Gesamthöhe von
knapp 3 Mio. Euro die renommierteste und
höchstdotierte für den deutschen Film. Sie
wird nach der Wahl durch die Mitglieder
der in Berlin beheimateten Deutschen
Filmakademie von Kulturstaatsministerin
Prof. Monika Grütters verliehen. Die glanz­
volle Verleihung ist eine Veranstaltung der
Deutschen Filmakademie in Zusammenar­
beit mit der Beauftragten der Bundesregie­
rung für Kultur und Medien (BKM).
Fotos oben links: © Mirko Reinhardt, Foto oben rechts: © Thomas Ebert, Foto unten links: Frank Bartsch
Nach der Premiere im Jahr 2012 stand am 8. April 2015 erneut ein ganz be­
sonderes Heimspiel für die Füchse Berlin auf dem Plan. Obwohl nämlich
im „Fuchsbau“, der renommierten Berliner Max-Schmeling-Halle, sonst
das Motto gerne „Vollgas“ lautet, richteten die Füchse einen „Grünen
Spieltag“ aus. Der Hintergrund: über 80 % der CO2-Emissionen bei den
Handballspielen entstehen durch die Anreise der Fans. Wer an diesem
Tag mit dem Rad zum Event kam, konnte es an der kostenlosen „FahrradGarderobe“ gegen eine Garderobenmarke abgeben und erhielt on top
einen kostenlosen Sicherheitscheck durch den TÜV-Rheinland. Die ver­
bleibenden Emissionen wurden durch die Förderung des Projekts „Ener­
giesparen an Berliner Schulen“
ausgeglichen. Die Bilanz: ein
voller Erfolg – auch wenn das
äußerst spannende Heimspiel
in der Handball-Bundesliga
gegen TuS N-Lübbecke mit
30 : 30 endete. Als Offizieller
Druckpartner und 100 % CO2 neutrales Unternehmen war
auch das LASERLINE Druck­
zentrum mit von der Partie.
Das ausgemachte Ziel für die
nächsten Jahre lautet, ein
Füchse-Spiel komplett klimaneutral zu gestalten.
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THEMA / LITERATUR
Das Auge liest mit
Farben haben längst nicht nur Maler und Grafiker inspiriert, auch in der Literatur hat die
Farbe ihre Spuren hinterlassen in Titeln, in Themen, in Geschichten
Uwe Timm:
Rot
Im kurzen Schweben zwischen Leben
und Tod resümiert der Jazzkritiker und
Beerdigungsredner Thomas Linde sein
Leben. Alle großen Themen tauchen
darin auf: Liebe, Scheitern, Hoffnung,
Utopie und Revolution. Die Frage nach
dem Sinn des Lebens beantwortet Uwe
Timm aus den Augen des ehemaligen Achtundsechzigers
Linde, der so manches Mal rotgesehen hat. Ein kluges wie
anspruchsvolles, ein überraschendes wie kostbares Resü­
mee eines unvollendeten Lebens.
Haruki Murakami:
Die Pilgerjahre des farblosen
Herrn Tazaki
Maren Gottschalk:
Die Farben meiner
Seele
Frida Kahlo ist ein Mythos.
Das umfangreiche Werk der
1954 verstorbenen mexikani­
schen Künstlerin zeugt von
unbändiger Kraft, großer Lei­
denschaft und einer Farbge­
walt, die an Magie bis heute
nichts eingebüßt hat. Als Ikone der modernen Frau
und exotischer Schönheit verbarg sich hinter Kahlos
Selbstporträts eine zutiefst verletzte Seele. Neben
einem Einblick in Kahlos enigmatische Persönlich­
keit gibt diese Biografie auch einen Überblick über
das bedeutende Werk der Künstlerin.
Tsukuru Tazaki ist Teil einer Jugendclique,
in der alle eine Farbe im Namen tragen.
Nur er fühlt sich farblos und scheint
selbst keine markanten Eigenschaften zu
besitzen. Als er aus den Studienferien
nach Hause kommt, schneiden ihn
die alten Freunde ganz plötzlich. Der
Bruch ist drastisch, unergründlich und treibt Tsukuru an den
Rand einer Depression. Erst Mitte dreißig wagt er es, den
Dämonen der Vergangenheit nachzuspüren – und die ehemaligen
Freunde Farbe bekennen zu lassen.
Foto Buchstapel: © Janina Dierks - Fotolia.com; Buchcover: © bei den Verlagen
Johann Wolfgang v. Goethe:
Die Tafeln zur Farbenlehre und deren Erklärungen
44 PRINT IT
An diesem Klassiker der Farbenlehre kommt niemand vorbei, der dem
Thema Farbe wissenschaftlich folgen möchte. Wer sich mit Farben, ihrer
Entstehung, Wirkung und Bedeutung befasst, findet in Goethes Stan­
dardwerk 17 Tafeln zur Farbenlehre und deren Erläuterungen, die seit
ihrer einstigen Entwicklung nichts an Aktualität verloren haben.
Deon Meyer:
Schwarz. Weiß. Tot.
In diesem Geschichtenband des Krimistars Deon Meyer sind sechs Erzählungen
versammelt, die fast alle in Südafrika spielen. Das Spannungsspektrum reicht von
einer folgenreichen Begegnung mit der Stasi über den perfekten, doch nicht gelun­
genen Mord bis hin zum Verschwinden eines Konstabels. Wie ein Puzzle geschrieben,
spannt dieser Band den Leser schon mit den ersten Worten auf die Folter. Und
ganz nebenbei erzählt Meyers Blick auf das moderne Südafrika auch etwas über
das Land, seine Geschichte und die Seele der Menschen dort – jenseits üblicher
Schwarz-Weiß-Klischees.
Norbert Welsch,
Claus Chr. Liebmann:
Farben: Natur, Technik,
Kunst
Jutta Bauer:
Die Königin der
Farben
Königin Malwida, eine
herrische Dame, erlebt so
einiges mit ihren Unter­
tanen Blau, Rot und Gelb.
Während Blau sanft und
leise daherkommt, prescht Rot immerzu vor, und Gelb
sorgt für Unfrieden. Dieses Kinderbuch von Jutta Bauer er­
zählt auf poetische Weise von der wahren Natur der Farben –
und was sie mit uns machen.
Bereits in 3. Auflage ist dieser Klas­
siker der Farbentheorie erschienen.
Auf mehr als 400 Seiten erklären die
Autoren Wahrnehmung, Physik und Chemie der Farben­
welt um uns herum, führen in die Geschichte der Far­
ben, ihre Bedeutung für Sprache, Kunst und Kultur ein,
erläutern Farbpsychologie und Symbolik und beleuchten
umfassend die technische Seite der Farbwelten in Na­
turwissenschaft und Technik. Ein Muss für Farbenfrohe.
Anne Tyler:
Der leuchtend blaue Faden
In diesem Roman treffen vier Generationen einer Bauhandwerkerfamilie aus Baltimore aufeinander.
Die Familie schart sich um Abby und Red, beide jenseits der 70 und die zweite Generation dieser
perfekt scheinenden Familie. In ihrem Haus findet der (leuchtend blaue) Lebensfaden ihrer heute
erwachsenen Kinder seinen Anfang, und hier treffen die Mitglieder der Familie aufeinander. Tylers
Roman erzählt unaufgeregt, mit feinem Witz und glasklarem Blick von den Sehnsüchten ihrer Figuren,
von ihren Beziehungen und den seelischen Abgründen, die jeder kennt, der Familie hat.
Menena Cottin, Rosana Faría:
Das schwarze Buch der Farben
„Wie schmeckt Rot? Wie duftet Grün? Wir fühlt sich Gelb an?“, fragt
der Klappentext dieses wirklich außergewöhnlichen Bilderbuches, das
für Kinder, Sehende und Blinde konzipiert ist und den Leser Farben in
einer völlig neuen Art und Weise wahrnehmen lässt. Mit Augen, Fanta­
sie und Fingerspitzen nämlich. Die Protagonisten: schwarze Farbbilder,
bunte Beschreibungen und Blindenschrift.
Martin Suter:
Lila, Lila
Damit der Kellner David das
Herz seiner Angebeteten
Martin Suter
Marie gewinnen kann, muss
Lila, Lila
er in die Identität eines an­
deren schlüpfen. Das zufällig
gefundene Manuskript eines
Liebesromans – „Lila, Lila“ – macht ihn quasi
über Nacht zum Bestsellerautor und damit zu
Maries Geliebtem. Doch dieser „Ego-Tausch“
wächst ihm bald buchstäblich über den Kopf.
Roman · Diogenes
Erich Küthe,
Fabian Küthe:
Marketing mit Farben
„Was wirkt wie warum?“, fragen
die Autoren und stellen in die­
sem Übersichtsband die wich­
tigsten Grundlagen der Farbenlehre aus Marketing­
sicht zusammen. Sehr aufschlussreich, um etwas
über Farbe als Gestaltungsmittel zu erfahren und
mehr über eine erfolgreiche Farbpolitik in Produkt­
planung und Marketing zu lernen.
PRINT IT
45
THEMA / KULTUR
Die Quadratur des Kreises
Der Friedrichstadt-Palast gehört zu den modernsten Showbühnen der Erde –
Farben spielen neben den Bühnenkünstlern eine Hauptrolle
bergen. Farbe setzt ein Signal oder schafft einen Wiedererken­
nungseffekt.
PRINT IT: Wie wichtig ist das Thema Farbe aus bühnentechnischer
Sicht – von der Außenbeleuchtung bis zum Bühnenbild?
Franz-Josef Münzebrock: Farbe hat seit jeher eine hohe Bedeu­
tung für die Bühnen- und Showproduktionen des Palasts. Die Far­
ben werden bei uns in der Regel vom Set- und vom Lichtdesigner
vorgegeben. Für meine Arbeit muss ich sagen: Farben spielen eine
große Rolle. Denn durch sie lassen sich Emotionen und Stimmun­
gen sehr gut visuell auf die Menschen übertragen. Ganze Bühnen­
bilder sind allein durch Farben darstellbar.
PRINT IT: Können Sie das am Beispiel erklären?
Sylvia Zuhr: Schauen Sie auf unsere Grand Show THE WYLD: In
der Szene „Urban Tribe“ z. B. finden Sie in den Kostümen haupt­
sächlich die Ampelfarben Rot, Grün und Gelb – unterstützt von
aufflackernden LED-Masken, im Zusammenspiel mit einer großar­
tig wilden und gleichzeitig sehr subtilen Choreografie, und einem
modernen Sound voller Power entsteht ein Bild von der Wildnis
der Großstadt Berlin. Genau das war die Intention, auch für die
Kostüme. Ein anderes Beispiel ist die Figur der Nofretete: In vielen
Szenen ist sie komplett in Gold gekleidet, ein Verweis auf ägypti­
sche Ausgrabungsschätze, Grabmasken, Schmuckstücke. Würden
Sie die Figur Nofretete auf der Bühne – z. B. in Rot gekleidet – wie­
dererkennen oder verstehen? Farbe ist immer auch ein bisschen
die Macht der Suggestion.
PRINT IT: Kostüme und Farben sind untrennbar miteinander
verquickt. Wie würden Sie die Rolle von Farbe für Ihre Arbeit
beschreiben?
Sylvia Zuhr: Farbe spielt eine ganz große Rolle! Ich könnte mich
fast dazu hinreißen lassen zu antworten: die entscheidende. Jede
Farbe transportiert ein Gefühl, erzeugt eine Stimmung, schafft
eine ganz besondere Atmosphäre. Farbe ist für die dramaturgi­
sche Arbeit enorm wichtig: So können wir im Palast Farbübergänge
von Szenen herstellen, Farbkontraste erzeugen oder eine Person
besonders hervorheben. Farbe lässt hervortreten oder kann ver­
PRINT IT: Bühnenbild hieß früher Kulissenschieben. Ihr Haus ge­
hört zu den modernsten der Welt – wie sieht die Bühnentechnik
für Ihre aktuelle Grand Show THE WYLD aus?
Franz-Josef Münzebrock: Viel moderner! Natürlich gehören im­
mer noch speziell gefertigte Kulissen und gemalte Prospekte dazu.
Aber für unsere Bühne nutzen wir Computer und die neueste LEDund Lasertechnik. Zum Beispiel um die 1.000 Scheinwerfer, 155 Mo­
ving Lights, über 18 Stahlbandzüge für die Szenen „Alien Landing“
und „Aerial Stardust“ sowie eine Treppe mit 50 Antrieben und fünf
hydraulischen Podesten („Magic Staircase“). Außerdem wurden
46 PRINT IT
Foto: © Tamás Hári
Wer selbst schon einmal einen Abend im Friedrichstadt-Palast
erlebt hat, weiß, dass diese Bühne den großen Stages in Las Vegas um nichts nachsteht. PRINT IT sprach mit Sylvia Zuhr, der
Kostümdirektorin im Palast, und ihrem Kollegen Franz-Josef
Münzebrock, dem Technischen Direktor des Hauses, über Farben, den kreativen Entstehungsprozess und die großen Herausforderungen ihrer Arbeit.
beteiligt. Während der Show sind ca. 60 Personen aus den Berei­
chen Stage Crew, Beleuchtung, Ton, Gebäudeleittechnik und Stage
Management beschäftigt. Hinzu kommen 100 Künstlerinnen und
Künstler auf der Bühne. Damit zeigen wir in unserem Haus die
weltweit größten Ensuite-Shows.
PRINT IT: Und wie muss man sich den künstlerischen Prozess vom
Reißbrett bis zum endgültigen „Vorhang auf!“ vorstellen?
Sylvia Zuhr:Am Anfang der Entwicklung einer neuen Show steht
immer ein künstlerisches Gesamtkonzept, das von dem Kreativ­
team bestehend aus Regisseur, Setdesigner, Kostümdesigner, Mu­
sikteam und Choreografieteam entwickelt wird. Sie erschaffen
eine Collage aus Showbildern und spannen damit einen atmo­
sphärischen Bogen aus Bewegungen, Tönen, Licht und Farben. Aus
Sicht des Kostümbilds beschäftigen unser gesamtes Team bis zur
kompletten Ausstattung – in über 1.000 Anproben und im ständigen
Gespräch mit dem Kostümdesigner – immer wieder zwei Fragen:
Was sieht spektakulär aus? Was ist realisierbar?
Illusion und Realität verschmelzen mit Sound und Farbe: Der „Urban Tribe“
von THE WYLD inszeniert den Großstadtdschungel auf eindrückliche Art.
Art Direction: Thierry Mugler, Kostüme: Thierry Mugler & Stefano Canulli.
Foto links: © Robert Grischek, Foto rechts: © Tamás Hári
mehrere tausend Meter Kabel verlegt und eine LED-Fläche von
ca. 350 qm eingebaut. Unser mit Videoprojektion bespielter Rück­
horizont ist 11 m hoch und 30 m breit. So entstehen futuristische
Bühnenbilder, Videoinstallationen und Lichteffekte, die zusam­
men ein Gesamtkunstwerk bilden. Die Soundanlage des Palastes
gehört außerdem zu den besten und leistungsfähigsten der Welt,
sodass wir auch akustisch für unvergessliche Momente sorgen.
PRINT IT: Gerade dieser Aspekt ist sicherlich sehr wesentlich, oder?
Sylvia Zuhr: Absolut – wir haben sechs bis acht Auftritte pro Woche
über zwei Jahre hinweg – das sind 300 bis 400 Vorstellungen.
Kurzum: Wir machen Haute Couture tanzbar! Eine Verbindung
vonHaute-Couture-Design und Bühnentauglichkeit zu schaffen,
gleicht dabei manchmal der Quadratur des Kreises. ih
PRINT IT: Im Palast sind traditionell große Namen für die Kostüme
verantwortlich. Wer ist alles an der Kostümausstattung beteiligt?
Sylvia Zuhr: Für jede Grand Show entwickeln und erschaffen wir
über 500 Kostüme für mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler auf
der Bühne. All diese Outfits entwirft in der Regel ein einziger Kos­
tümbildner oder Modedesigner! So zeichnete für die Show Yma der
Modedesigner Michael Michalsky verantwortlich. Für SHOW ME
gewannen wir unter anderem den bekannten französischen Modeschöpfer Christian Lacroix. Für die neue Grand Show THE WYLD
war es Thierry Mugler, der in Zusammenarbeit mit Stefano Canulli
als künstlerischem Berater für glanzvolle Auftritte und coole Sty­
lings sorgte. Unsere hauseigene Kostümabteilung besteht aus zwei
Ateliers mit je fünf bis sechs Damen- bzw. Herrenschneidern, dazu
jeweils einem Gewandmeister und zwei Kostümassistentinnen und
-assistenten. Zusammen mit externen Ateliers entstehen in Hand­
arbeit mehr als 500 maßangefertigte und speziell auf die Darstel­
lerinnen und Darsteller abgestimmte Kostüme. Mit im Team sind
außerdem zwei Mitarbeiter in der sogenannten Putzmacherei, zwei
Schuhmachermeisterinnen und 14 Maskenbildnerinnen und Mas­
kenbildner mit drei Auszubildenden.
PRINT IT: Das alles sind eindrucksvolle Zahlen! Wie viele Men­
schen sind von technischer Seite an Bord, um das Bühnenerlebnis
perfekt zu machen?
Franz-Josef Münzebrock: Im technischen Bereich des Hauses
zählten in der „heißen Phase“ zur Vorbereitung von THE WYLD
ungefähr 100 Personen dazu, plus Fremdfirmen in der Einbauphase.
Insgesamt waren ca. 150 bis 200 Menschen an der Produktion
PRINT IT
47
Ein Palast für die große Show
Den wenigsten Berlin-Besuchern dürfte bewusst sein, dass der
Friedrichstadt-Palast die größte Theaterbühne der Welt ist. Das
Gebäude selbst atmet Geschichte, war es doch der letzte große
Prachtbau der damals bereits untergehenden DDR.
In diesem Jahr feiert das „junge Ensemble“ sein 70-jähriges Be­
stehen. „Nach dem Motto ‚Kinder spielen für Kinder‘ stehen jeden
Winter Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 16 Jahren auf
der Bühne“, erläutert Christina Tarelkin, Direktorin des „jungen En­
sembles“. Insgesamt 250 Berliner Kids aus 20 Nationen erhalten
hier eine profunde Bühnenausbildung. „Ein Vorzeigeprojekt, das
europaweit als Karrieresprungbrett für den Bühnennachwuchs gilt.
Und daneben ist die Akzeptanz unserer Jugendlichen untereinan­
der beispielhaft“, so Tarelkin. „Der Gedanke von einem friedlichen,
demokratischen, toleranten Europa wird hier seit Jahrzehnten um­
gesetzt.“ Das sieht und spürt man. Die diesjährige Kindershow
„Keinschneechaos“ thematisiert auf fantasie- und humorvolle
Weise die Suche nach dem verschwundenen Schnee. Wiederauf­
nahme-Premiere ist am 21. und 22. November 2015. ih
Foto links: © Götz Schleser, Foto rechts: © Pedro Becerra
Doch die Historie dieser legendären Spielstätte reicht weiter zurück:
Vor rund 100 Jahren gründete Max Reinhardt gleich um die Ecke
das Große Schauspielhaus, den Vorgänger des Palasts. Die wech­
selhafte Geschichte des Theatertempels ist im Foyer des Hauses
festgehalten. Das alleine wäre schon einen Besuch wert. Und die
Besucher kommen in Scharen. Fast 700.000 von ihnen sehen jähr­
lich die Großen Shows, Kindershows und Gastspiele, die festlichen
Galas und glamourösen Veranstaltungen der Berlinale, die hier zu
Hause sind. Mit mehr als 160 Mitwirkenden am Abend, darunter
alleine über 100 Künstlerinnen und Künstlern auf der Bühne, zeigt
der Friedrichstadt-Palast die größten Ensuite-Shows der Erde. Und
das in einem beeindruckenden Ausstattungskosmos: Knapp 1.900
Zuschauer finden im Saal Platz, die Bühne mit einer bespielbaren
Gesamtfläche von 2.854 qm verfügt über eine Eisfläche, ein Was­
serbecken und Podeste. Die modernste Soundanlage der Welt und
eine Hightech-Bühnenausstattung machen jede Show zu einem
unvergleichlichen Spektakel.
Internationales Renommee genießt der Palast aber vor allem aus
künstlerischer Sicht. Die 60-köpfige Ballettcompagnie unter der
Leitung von Direktorin Alexandra Georgieva, die 17 Musikerinnen
und Musiker der Showband, die damit größer und breiter aufge­
stellt ist als vergleichbare Bands in Las Vegas, und nicht zuletzt das
„junge Ensemble“, Europas größtes Kinder- und Jugendensemble,
werden regelmäßig von Presse und Publikum umjubelt.
Der Friedrichstadt-Palast in Berlin blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und ist heute die größte Theaterbühne
der Welt – sogar mit einem eigenen Kinderensemble.
48 PRINT IT
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KURZ & KNAPP
Friedlich, festlich und farbenfroh
Das Kunst-Friedensprojekt BATTELFIELD LOVE MEMORIALS ist gestartet – Musikgenuss
vor festlicher Kulisse – Marsala zur Farbe des Jahres gekürt
Klassik meets Natur im Schloss
Das barocke Jagdschloss Grunewald war auch in diesem Jahr
wieder die ideale Kulisse für ein Klassikkonzert der besonderen
Art. Das diesjährige Programm am Pfingstwochenende trug den
Titel „Klassische Romantik – Mythos Natur“ und bot ein Gesamt­
kunstwerk aus dem Dreiklang von Musik, Gesang und Sprache.
Das Orchester nahm das Publikum mit auf eine musikalische
Reise voller Mythen, Sagen und Legenden – getragen von Natur­
geistern, Fabelwesen und Erscheinungen. Ein besonderer Abend
voll lyrischer Klangbilder und Rezitationen des 19. Jahrhunderts.
Veranstalter der Klassik OpenAir im Jagdschloss Grunewald
ist der gemeinnützige Verein „Freunde der Freien Musikschule
Berlin e.V.“ in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten. Die Freie Musikschule Berlin ist ein Zusammen­
schluss freiberuflicher Solisten und Orchestermusiker, die
sich neben ihrer regen Konzerttätigkeit seit 2002 in besonde­
rer Weise der Musikpädagogik und Jugendförderung widmen.
Mit der Unterstützung der Klassik OpenAir Konzerte setzte
LASERLINE als Druckpartner auch in diesem Jahr ein positives
Signal für die Förderung klassischer Musik und die Zukunft die­
ser besonderen Veranstaltungsreihe.
Mit dem Kunst-Friedensprojekt BATTLEFIELD LOVE
MEMORIALS hat der österreichische Künstler Nikolaus
Eberstaller zwei Performances in Berlin initiiert. Der
Projektstart wurde während des Gallery Weekends
Berlin am 2. und 3. Mai unter dem Titel „LOVE TRANS­
PORT (Performance I)“ gefeiert. Im Rahmen dieser
1. Performance wurde „Honey – Home Made Money“
als Kunstgeld ausgegeben, auf dessen Rückseite Port­
räts junger Heldinnen und Helden unserer Zeit zu se­
hen sind. Ihrem Vorbild für eine friedlichere Welt folgt
die Erinnerung an die Gräuel des Zweiten Weltkriegs.
Die daran anknüpfende zweite Performance fand am
8. Mai 2015, zum 70. Jahrestag des Kriegsendes, auf
dem Askanischen Platz in Berlin statt. Hier, wo im
Zweiten Weltkrieg die Züge zur Deportation jüdischer
Mitbürger nach Theresienstadt anrollten, errichtete
der Künstler mit 500 Jugendlichen live ein BATTLEFIELD
LOVE MEMORIAL, das den Wandel von der kriege­
rischen Eskalation zur friedlichen Deeskalation dar­
stellte. Ein in Beton erstarrtes Schlachtfeld wird im
kommenden Jahr in Lebensgröße in der Europäischen
Kulturhauptstadt 2016 Breslau errichtet werden.
LASERLINE hat das Projekt mit dem Druck von 10.000
„Honey – Home Made Money“-Flyern und 1.000 Post­
karten unterstützt.
Pantone 18-1438: So sieht sizilianische Süße aus
Als einen „subtil-verführerischen Farbton, dessen Wärme uns umhüllt“, beschreibt Leatrice
Eiseman, Executive Director am Pantone Color Institute in Carstadt/New Jersey, ihre Wahl
zur Farbe des Jahres 2015. Das Rennen hat der Farbton mit dem klangvollen Namen „Mar­
sala“ gemacht. Dahinter verbirgt sich die Pantone-Farbe 18-1438. Der beliebte Likörwein
aus Sizilien, dessen gold- bis bernsteinfarbenes Rot seine Süße unterstreicht, stand Pate
bei der Namensgebung des diesjährigen Gewinners. Die jährliche Farbempfehlung der amerikanischen „FarbInstitution“ Pantone besitzt einen nicht unerheblichen Einfluss, denn zur Wahl der Farbe des Jahres nimmt das
Pantone Color Institute eingehende Untersuchungen gegenwärtiger Farbeinflüsse vor. Ausgewertet werden Trends
z. B. in der Modebranche, im Film, in der Kunstszene, in Technik, Design und Medien sowie im soziokulturellen Umfeld.
Die neu gekürte Jahresfarbe wird jeweils mit anderen Pantone-Tönen in Kombination gesetzt, um künftige Trends vor
allem in der Design-, Fashion- und Kosmetikbranche zu beeinflussen. Seit 15 Jahren schon kürt das Institut nach seinen
Studien jedes Jahr eine Farbe, die in der kommenden Saison tonangebend sein soll. Die Namen der Gewinner klingen
verheißungsvoll: Radiant Orchid (2014), Tangerine Tango (2012) oder Tigerlily (2004). Den diesjährigen Gewinner be­
schreibt Chef-Kuratorin Eiseman als „stark, charismatisch und von komplexer Raffinesse“. Wie ein guter Wein eben.
www.pantone.com/pci
50
PRINT IT
Foto oben links: © Michael Romacker, Foto rechts: © BLM, Foto unten rechts: © stockphoto-graf - Fotolia
Kriegsschauplatz in friedlicher
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Kooperationspartner der Berlin Sports Week:
THEMA / KOCHEN NACH FARBEN
Harmonie von Farben und Aromen
Tanja Grandits kreiert im Restaurant Stucki Gerichte mit puren Aromen und in besonderen
Farben – Im Interview verrät die Spitzenköchin, welche Philosophie dahinter steht
Das jüngste Werk von Tanja
Grandits dreht sich rund um
das Thema Kräuter.
PRINT IT: Sie gelten als Meisterin der Aromenküche, setzen Far­
ben gezielt ein. Können Sie uns Ihren besonderen Kochstil genauer
erläutern?
Tanja Grandits: Neben À-la-carte-Gerichten und Business-Lunch
bieten wir ein Aromamenü in neun Gängen an, bei dem jedes Ge­
richt eine eigene Farbe hat – das kann zum Beispiel gelb, grün oder
pink sein. Dabei achte ich darauf, dass sich die gleiche Farbe in der
Speisenfolge nie direkt hintereinander wiederholt. Ich würde auch
zum Beispiel niemals Zutaten in Gelb oder Grün zusammen auf ei­
nem Teller anrichten. Das gilt auch für das jeweilige Gewürz, das die
Speise prägt. Auch hier bringe ich nicht verschiedene Aromen in ein
Gericht hinein. Das ist sicherlich das Auffälligste an meinem Kochstil.
PRINT IT: Wie ist diese besondere Art zu kochen entstanden?
Tanja Grandits: Ich habe gemerkt, dass es viel einfacher ist, sich auf
einen Geschmack zu konzentrieren, wenn man kein wirres Kunter­
bunt auf dem Teller hat. Das Auge wird von den vielen unterschied­
lichen Farben überfordert, sendet widersprüchliche Signale, und der
Geschmack der Speise geht unter. Kommt in dem Gericht dagegen
nur eine einzige Farbe vor, dann betont das den Geschmack. Wir
schmecken viel intensiver, wenn die Augen nicht verwirrt sind.
PRINT IT: Mit welcher Farbe beginnt das Aromamenü?
Tanja Grandits: Das „Amuse Bouche“ zum Auftakt, das ich immer
selbst am Tisch serviere, ist fast immer in Grün gehalten. Dieser
Gruß aus der Küche ist etwas, das frisch, kräuterig oder grasig
schmeckt – ich verstehe das als einen aktivierenden und auch reini­
genden Start in das Menü.
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PRINT IT
Foto: © Michael Wissing, AT Verlag
Der Name des Restaurants, in dem Tanja Grandits seit 2008
Küchenchefin und Pächterin ist, ist eine Verbeugung vor einem
großen Schweizer Koch: Hans Stucki eröffnete 1959 in der
Bruderholzallee 42 in Basel das Restaurant „Bruderholz“ und erkochte dort seit den 1970er-Jahren zwei „Michelin“-Sterne. Als
Tanja Grandits vor sieben Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann
René Graf das Gourmetrestaurant übernahm und in „Restaurant
Stucki“ umbenannte, wurden die Gasträume der großbürgerlichen Villa behutsam renoviert. Heute herrscht an dem traditionsreichen Ort eine moderne, elegante und einladende Atmosphäre.
Wellness für die Sinne sind auch die Gerichte der Zwei-SterneKöchin, in denen Aroma und Farbe Hand in Hand gehen.
PRINT IT: Das Essen soll Ihren Gästen nicht nur schmecken, son­
dern auch Geist, Herz und Seele gut tun?
Tanja Grandits: Genau. Farbe hat eine starke Wirkung auf unser
Wohlbefinden. Ein Beispiel: Der Zwischengang in einem Menü ist
ja typischerweise ein Sorbet, das eine erfrischende Wirkung haben
soll. Wir reichen in unserem Restaurant gerne vor dem Hauptgericht
ein Gericht in Weiß. Das besteht dann zum Beispiel aus Joghurt, der
mit Kardamom gewürzt ist. Weiß hat eine reinigende und klärende
Wirkung: Der Geist wird wieder frei und der Gaumen aufnahmefähig
für neue Geschmackserlebnisse.
PRINT IT: Gibt es ein typisches Gericht, das Ihre Aromen- und Far­
benküche illustriert?
Tanja Grandits: Jedes meiner Gerichte ist ein „Signature Dish“ und
steht exemplarisch für meinen Kochstil. Es gibt bei mir keine Klas­
siker, die immer auf der Karte stehen. Vielmehr wechseln ungefähr
alle zwei Monate die Gerichte, und ich versuche, jedes Mal etwas
ganz Neues zu kreieren. Natürlich habe ich dabei Vorlieben für be­
stimmte Gewürze oder Farben – ich mag Grün in meinen Gerichten
zum Beispiel sehr gern. Es hat eine tolle, erfrischende Wirkung und
taucht deshalb fast immer mehrmals in der Menüfolge auf. Meine
Begeisterung für alles Grüne zeigt sich auch in meinem aktuellen
Kochbuch, in dem ich 140 einfach nachzukochende Rezepte mit
Kräutern vorstelle.
Foto oben und Buchcover: ©Michael Wissing, AT Verlag, Foto unten: © Michael Wissing
PRINT IT: Nur eine Farbe auf dem Teller – schränkt Sie das als
Köchin nicht ein?
Tanja Grandits: Ich koche jetzt seit ungefähr fünf Jahren auf diese
Art und empfinde das als Herausforderung, nicht als Begrenzung
meiner Fähigkeiten. Meine Kreativität wird dadurch angeregt, dass
ich mir überlege: Wie kann ich neun Gänge kreieren, die jeweils in
sich farblich geschlossen sind? Mein Team hat diese Art zu kochen
übrigens auch komplett verinnerlicht – ich habe das Gefühl, die wol­
len gar nicht mehr anders kochen (lacht). Durch die Konzentration
auf eine Farbe pro Gericht habe ich außerdem spannende Entde­
ckungen gemacht. Zum Beispiel, dass Nahrungsmittel, die dieselbe
Farbe haben, auch geschmacklich harmonieren – Chicorée und Zit­
rone etwa passen gut zusammen.
PRINT IT: Wie entsteht ein neues Gericht?
Tanja Grandits: Wenn ich ein Gericht kreiere, gehe ich immer von
einem Grundprodukt aus – meist Fleisch oder Fisch. Dann kommt
ein Gemüse hinzu, das fast immer die Farbe des Gerichtes bestimmt.
Als Nächstes wähle ich das passende Gewürz aus. Ähnlich wie ein
Parfümeur füge ich dem Gericht schließlich noch eine Kopf- oder
Tanja Grandits ist 1970 in Albstadt geboren. Nach
dem Abitur absolvierte sie eine Lehre in der „Traube
Tonbach“ bei Harald Wohlfarth. Es folgten Stationen
in London (Claridge’s) und Südfrankreich (Château
de Montcaud). 2001 eröffnete sie mit dem „Thurtal“
in Eschikofen in der Schweiz ihr erstes eigenes Restaurant. Seit 2008 ist sie Küchenchefin und Pächterin des „Restaurant Stucki“ in Basel. Zudem betreibt
sie ein Delikatessenladen mit eigenen Produkten.
Tanja Grandits ist bereits mit zwei Sternen im Guide Michelin „Koch
des Jahres 2014“ und 18 Punkten im Gault Millau ausgezichnet worden.
Sie hat außerdem bis heute fünf Kochbücher veröffentlicht.
www.stuckibasel.ch
Bei der Sterneköchin isst das Auge natürlich mit.
Fußnote hinzu: Das können frische Kräuter, Zitrusfrüchte oder auch
Zutaten wie Honig sein. Das Ganze notiere ich auf einem großen
Block und male den Farbton, den ich mir für das Gericht wünsche,
dazu. Bei der Umsetzung kann ich mich glücklicherweise auf mein
tolles Küchenteam verlassen – mit den meisten arbeite ich schon
lange zusammen, da muss ich gar nicht mehr viel erklären.
PRINT IT: Verändern sich die Farben in Ihren Gerichten mit den
Jahreszeiten?
Tanja Grandits: Im Frühjahr, wenn es die ersten frischen Kräuter
gibt, haben wir natürlich besonders viele „grüne“ Gerichte auf der
Karte. Rot – dafür bereite ich beispielweise Tomaten in den verschie­
densten Variationen zu – ist eine typische Farbe des Sommers, die
sich im Winter kaum auf der Karte findet. Gelb und Orange, etwa
aus der Karotte, ziehen sich hingegen durch das ganze Jahr.
PRINT IT: Wie kommt bei Ihnen die Farbe ins Essen?
Tanja Grandits: Die Grundlage bildet wie schon erwähnt das Ge­
müse, das ja bereits eine bestimmte Farbigkeit mitbringt. Auch mit
färbenden Säften oder Essenzen – ich denke da etwa an Rote-BeeteSaft – lassen sich tolle Farben auf den Teller bringen.
PRINT IT: Findet sich die gesamte Farbskala in Ihren Gerichten wieder?
Tanja Grandits: Ich habe keine Scheu vor kräftigen Farben – zum
Beispiel habe ich mir ein intensiv blaues Gericht mit blau-lila Kar­
toffeln und in Blaubeersaft marinierten Schwarzwurzeln ausgedacht
und auch einmal ein ganzes Menü in Pink kreiert. Weiß finde ich
auch toll: Im aktuellen Aromamenü gibt es ein Gericht mit Jakobs­
muscheln, weißem Spargel und Jasmin. Was ich nicht mag, sind
schwarze Speisen – das ist für mich unästhetisch und nicht sehr
appetitanregend.
PRINT IT: In der Restaurantküche mögen Sie aber Schwarz?
Tanja Grandits: Ja, unbedingt – ich trage immer schwarze Koch­
kleidung. Ich finde, das steht mir besser als das klassische Weiß.
Außerdem ist Schwarz viel praktischer: Es verzeiht auch mal einen
Saucenspritzer – da sieht man dann nicht gleich schmuddelig aus
(lacht). Das ist auch der Grund, warum ich mir immer wieder ein
schwarzes Auto kaufen würde! es
PRINT IT
53
THEMA / GENUSS
Nahrung bunt wie die Natur
Nahrungsmittel in ungewöhnlichen Farben gibt es auch von Mutter Natur –
Diese Lebensmittel sind dann häufig sogar extra gesund
Grüne Eier
Kinder der 1980er-Jahre mögen sich daran erinnern, dass damals das Früh­
stücksei in der Regel weiß war. Braune Eier waren eine Seltenheit. Seit die
Biowelle die Supermärkte erreicht hat, ist das anders. Das braune Ei ist
heute in aller Munde. Kommt jetzt mit grünschaligen Eiern ein neuer Trend
auf? Das grüne Ei stammt vom südamerikanischen Araucana-Huhn. Es
erhält seine Farbe durch einen Stoffwechselprozess. Biliverdin, ein Abbau­
produkt des Blutkreislaufs, wird bei dieser Hühnersorte in der Eierschale
eingelagert. Das Ergebnis ist ein zartes Lindgrün, das unter Eier-Gourmets
bereits einen kleinen Hype ausgelöst hat. Warum? Weil Araucana-Hühner
in der Regel echte Freilandhühner sind. Und das schmeckt man.
Kochbuchtipp: Bettina Matthaei hat sich mit „1 Ei – 50 Rezepte“ dem
Küchenklassiker von allen schmackhaften Seiten genähert. Gräfe und
Unzer, 2013.
„Pineberry“ heißt die exotisch anmu­
tende Ananaserdbeere ursprünglich, die
man leicht mit einem Albino der belieb­
ten Frucht verwechseln könnte. Sie ist
eine echte Sortenzüchtung aus der hei­
mischen Gartenerdbeere, trägt jedoch
nicht deren rote, zuweilen auch größere
Früchte, sondern kleine, weißliche mit
roten Nüsschen, die eine leichte Ananas­
note besitzen. Bekannt ist diese unge­
wöhnliche Sorte bereits seit dem 18. Jahr­
hundert, sie wird jedoch seit jeher nur in
kleinen Mengen angebaut. Wer es selbst
probieren möchte, kann Setzlinge mit
dem Namen „Natural White“ zwischen
März und April pflanzen. Die Beeren sind
zunächst grün, färben sich dann weißlich
und sind erntereif, wenn die Nüsschen rot
werden.
www.baldur-garten.de
Ein Menü voller Farben
Ein Festschmaus für die Augen sind die Food-Fotografien
der amerikanischen Fotografin Brittany Wright. Auf Insta­
gram wird sie von „Foodies“ auf der ganzen Welt gehypt.
Warum? Reinklicken und selbst Augen machen!
www.wrightkitchen.com
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PRINT IT
Foto oben: © MariaBobrova - Fotolia, Hintergrund: Ammentorp - Fotolia
Ananaserdbeere
Bunte Möhren und farbiger Mais
Welche Farbe hat eine Karotte? Die Antwort kennt jedes Kind:
Orange natürlich. Doch ursprünglich gab es das beliebte Wur­
zelgemüse in den verschiedensten Schattierungen – von fast
weiß über gelb bis dunkelviolett. Die vorherrschende Färbung
in knalligem Orange ist das Ergebnis eines langen Zuchtprozes­
ses. „Daucus carota“, so der lateinische Name, hat sich dabei
allerdings über die Jahre das Image einer etwas einfallslosen
Beilage und eines Babybrei-Klassikers eingehandelt. Nun ent­
decken Feinschmecker und Profiköche die Jahrtausende alte
einheimische Nutzpflanze wieder – alte Möhrensorten sorgen
nicht nur für interessante Farbtupfer auf dem Teller, sondern
schmecken auch viel intensiver als das genormte Standard­
gemüse. Und gesund sind die Beta-Carotin-Bomben sowieso.
Probiertipp: Mit den Saatbändern des Pflanzenversandhänd­
lers Gärtner Pötschke lassen sich ausgefallene Möhrensorten
wie „Red Samurai“ oder „Purple Sun“ einfach im eigenen Gar­
ten oder auf dem Balkon (in einem ausreichend tiefen Pflanz­
gefäß) anbauen.
www.poetschke.de
Schwarzer Burger
Fans ambitionierter italienischer Restaurants kennen sie: schwarze Nudeln. Die mit Tinten­
fischtinte gefärbten Nudeln sind ein echter Hingucker auf dem Teller. In Asien, wo der Trend zu
schwarzen Lebensmitteln herkommt und Speisen schon länger, z. B. mit schwarzer Sesamsaat,
dunkel gefärbt werden, ist man einen Schritt weiter: Besonders in Japan sind schwarze Burger
der Renner. Dabei wird das Hamburgerbrötchen mit Sepia eingefärbt und der Schmelzkäse mit
Kohle­extrakt präpariert. Während die Fastfood-Version nur den „Wow-Effekt“ der ungewöhnli­
chen Farbe bietet, haben Nahrungsmittel wie schwarze Johannisbeeren gesundheitliche Vorteile:
Sie sind reich an Anthocyanen – die Pflanzenstoffe sind kraftvolle Antioxidantien – und enthalten
besonders viele Mineralien und Spurenelemente.
Probiertipp: Unter den ausgefallenen Burger-Kreationen aus frisch verarbeitetem Bio-Fleisch,
die Black Cat Burger in Berlin-Prenzlauer Berg auftischt, befindet sich auch ein Hamburger, bei
dem das Brötchen mit Tintenfischtinte eingefärbt wurde.
www.blackcatberlin.de
Foto Möhren: © Floydine - Fotolia, Foto Burger: Clear River UG
Blauer Honig
Honig ist das Geschmackskonzentrat aus Tausenden von Blumen und hat daher ganz besondere
regionale Färbungen. Wer den Gaumen auf Wanderschaft gehen lassen möchte, vergleiche nur
den wilden, nach Majoran und Salbei schmeckenden Honig der kroatischen Inseln mit dem
lieblich-vanilligen Kräuteraroma einiger oberösterreichischen Bergwiesen. Dass Geschmack ver­
schiedene Färbungen hat, sei damit eindrücklich bewiesen. Wie deutlich man die auch sehen
kann, beweist der blaue Honig aus dem elsässischen Ribeauvillé. Sein strahlendes Blau versetzte
Imker wie Honigliebhaber in Erstaunen. Woher stammte die unglaubliche Färbung? Die Lösung
liegt in einer Biogasanlage unweit der Stadt. Dorthin nämlich werden die Produktionsabfälle
einer Schokolinsenfabrik aus Strasbourg gebracht. Hier wurden auch die Bienen fündig und trugen
statt Natur pur lebensmittelgefärbte Süße in ihren Stock. Verkauft wird der knallige Honig
übrigens nicht.
Genusstipp: Wer Honig nach Farbe kaufen möchte, ist bei Heimathonig.de an der richtigen
Adresse. Farbtemperatur einstellen, Herkunftsort auswählen und streichfrisch genießen!
www.heimathonig.de
PRINT IT
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CHARITY
So kommt Flüchtlingshilfe ins Rollen
Die Berliner Initiative „Rückenwind – Fahrräder für Flüchtlinge“ macht seit Anfang des
Jahres auf unkonventionelle Weise geflohene Menschen mobil
Sie kommen aus allen Teilen der Welt, viele aus dem kriegsgebeutelten Syrien. Die Situation für Flüchtlinge in Deutschland
ist nirgends einfach, vielleicht am wenigsten in der Großstadt
Berlin. Mit einer unkonventionellen Hilfsinitiative bekommen
die Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, ein Stück
Selbstbestimmung zurück. Auf zwei Rädern.
„Rückenwind“ ist ein integratives, unkommerzielles Hilfsprojekt,
das Berliner Flüchtlinge dazu einlädt, funktionsuntüchtige Fahrräder
zu reparieren, um im Alltag eigenbestimmt mobil zu werden.
Allein für die vielen notwendi­
gen Antragsgänge zu verschie­
denen, teils weit voneinander
entfernten Berliner Ämtern
eine unschätzbare Hilfe. Leonie
Volke, Mitbegründerin der Initi­
ative, macht eine Arbeitspause
und berichtet von ihrer Idee
zur Gründung. „Gemeinsam mit
Freunden war ich bereits län­
ger der Ansicht, dass man sich
ganz konkret für die Menschen
SIE MÖCHTEN HELFEN?
„Rückenwind – Fahrräder für Flüchtlinge“ ist eine privat
finanzierte Initiative, die auf Spenden angewiesen ist. Gesucht
werden aktuell Räumlichkeiten in Berlin, fahrtüchtige und
-untüchtige Räder, Ersatzteile, Werkzeug und Freiwillige für
die Aktionstage und Reparatur-Workshops.
Wer helfen möchte, wendet sich bitte telefonisch an
(030) 52 66 35 51 oder an rueckenwindberlin@web.de.
www.facebook.com/rueckenwind.fahrraeder
www.fahrraederfuerfluechtlinge.de
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PRINT IT
Am Ende entsteht mehr als ein fahrbarer Untersatz: Die gemeinsame Arbeit an
den Rädern integriert die Flüchtlinge auf aktive Weise und hilft ihnen, ein erstes
Beziehungsnetzwerk an ihrem neuen Lebensort aufzubauen.
einsetzen müsste, die aus ihrer Heimat zu uns fliehen mussten.
Über die Lokalplattform ‚Moabit hilft‘ sind wir schließlich auf die
Idee gekommen, gemeinsam alte Fahrräder in Schuss zu bringen
und sie den Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen“, erzählt sie. Für
Aktionstage wie diesen organisiert Volke mit ihren 6 Mitgründern
Örtlichkeiten, reparaturfähige Fahrräder, Sachmittel- und Geld­
spenden und lädt zum gemeinsamen Schrauben ein.
Bei Rückenwind geht es um
Bewegung und Unterstützung
Die positive Resonanz im Netz und über soziale Kanäle führte
bereits kurz nach der Gründung von „Rückenwind“ zu einer Ein­
ladung auf die „Velo Berlin“, eine der größten Fahrradmessen
Deutschlands. Allein dort erhielt das Team 70 Fahrradspenden
und 500 Euro Spendengelder. „Die Vernetzung mit anderen Aktio­
nen und Partnern, die offen und engagiert für das Thema sind, hilft
uns sehr“, berichtet Volke. „Durch die Zusammenarbeit mit Bür­
gerämtern, der Polizei, dem Berliner Grips Theater und Aktionen
wie ‚Über den Tellerrand kochen‘ und ‚Hell Yes re-Cycling‘ haben
wir einen Ort für unsere ersten Aktionstage gefunden und können
nun regelmäßig Workshops anbieten. Der Kreuzberger „Werkstatt­
traum“ bietet „Rückenwind“ eine erste Bleibe, bis eigene Räume
gefunden sind. Aktuell ist eine Solidaritätsparty auf dem Wasser
geplant, die auf die Arbeit der Initiative aufmerksam machen soll.
„In Regensburg gibt es ein ähnliches Hilfsprojekt unter gleichem
Namen – davon erfuhren wir aber erst, als es uns schon gab“, be­
richtet die junge Aktivistin. „Überhaupt ist der Name ‚Rückenwind‘
sehr beliebt. Wir haben ihn gewählt, weil er mit Fahrrädern in Ver­
bindung steht, weil er zeigt, dass es um Bewegung im
physischen Sinne, aber auch in den Köpfen geht, und
weil er mit Unterstützung assoziiert wird.“ Und eben
die leistet ihr Hilfsprojekt auf eindrucksvoll effektive
Weise. ih
Fotos: © Mirko Reinhardt, Illustration © VRD - Fotolia.com
„Bikeworkshop“ steht in großen Lettern über einer Hofeinfahrt
in der Skalitzer Straße in Kreuzberg. Darunter befindet sich ein
grünes Logo mit stilisiertem Radfahrer, der sich dem Fahrtwind
selbstbewusst entgegenstreckt. Ahmed, Mohammed und Tariq
heißen die jungen Männer, die neben Leonie Volke und ihren
Mitstreitern Lukas Heidenreich, Oliver Voigt, Brenda Jorde, Luis
Ebert, Charlotte Schmidt und Konstantin Poerschke an verschiede­
nen Rädern schrauben. Weiter hinten im Hof, neben einem vollen
Fahrradständer, an dem andere arbeiten, hört man ein paar Kinder
lachend davonfahren. Es ist der erste Aktionstag von „Rückenwind“,
und so sieht konkrete Flüchtlingshilfe aus.
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THEMA / GESUNDHEIT
Farben machen glücklich
Wer Farbe aufs Papier bringt, fördert das Wohlbefinden und regt die Fantasie an –
Zwei Methoden aus der Kunsttherapie eignen sich auch als Kreativitätstechniken
Wirkt Kunst auf die Persönlichkeit des Menschen? Museumspäd­
agogen, Kulturmanager, Kunstsammler und nicht zuletzt Künstler
selbst würden das sofort unterschreiben. Die Wissenschaft konn­
te im vergangenen Jahr einen Beleg erbringen, der erstmals eine
positive Wirkung von Kunst auf das Gehirn nachweist. Eine Studie
der Universität Erlangen-Nürnberg und des Kunst- und Kulturpäd­
agogischen Zentrums der Museen in Nürnberg ging zwischen 2010
und 2014 der Frage nach, ob eine aktive künstlerische Betätigung
positive Einflüsse auf die Funktionalität des Gehirns hat. Das Er­
gebnis erfreut wohl nicht nur die Studienmacher: Der Umgang mit
Kunst, besser, ihre Kreation hat zur Folge, dass sich die psycho­
logische Widerstandsfähigkeit und das subjektive Wohlbefinden
erhöhen.
Die beteiligten Wissenschaftler, darunter Psychologen, Neurolo­
gen und Kunst- und Museumspädagogen, waren ihrer Fragestel­
lung unter anderem mithilfe bildgebender Verfahren und psycho­
metrischer Tests nachgegangen und hatten über einen Zeitraum
von mehreren Jahren 150 Probanden befragt und untersucht. Die
zufällig ausgewählte eine Hälfte der Testpersonen jeweils vor und
nach dem wöchentlichen Besuch von Kunstkursen, die andere
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PRINT IT
Hälfte nach Führungen und Gesprächen über Kunst. Das Resul­
tat: Bei den selbst kreativ tätigen Probanden waren die positiven
Ergebnisse von Kunst auf Gehirn und Psyche deutlich stärker und
nachhaltiger zu erkennen.
Vermuten ließ sich das bereits. Denn: Warum malen Kleinkinder
und experimentieren mit Farben und Materialien? Warum wählt
der Mensch – Funde früher Höhlenmalereien beweisen es ein­
drucksvoll – seit frühester Zeit künstlerische Ausdrucksformen?
Das kreative Gestalten mit Farbe und Form eröffnet vollkommen
eigene Ausdrucksmöglichkeiten. Der Moment, in dem man eigene
Trägt zum eigenen Wohlbefinden bei: Die aktive und passive Beschäftigung mit
Kunst zeigt positive Wirkungen auf das Gehirn.
Foto oben: © iStock.com/ROMAOSLO, Foto unten: © iStock.com/ mihailomilovanovic
Wer nachhaltige Auszeiten für den eigenen Denkapparat sucht
oder die eigene Kreativität fördern möchte, sollte ins Museum
gehen oder besser noch selbst künstlerisch tätig werden. Das
beweisen eine aktuelle Studie und anerkannte Methoden der
Kunsttherapie. Ihr Geheimnis: die Wirkung von Farbe. Sehen Sie
selbst!
Formen und Farbwelten kreiert oder die eigene Sicht der Dinge
zeigt, hat hohe selbstidentifikatorische Qualität, wie Psychologen
es beschreiben. Das heißt: Wenn wir schöpferisch tätig werden,
finden wir zu uns selbst. Warum? Weil wir mit unserer Weltan­
schauung und unserem Empfinden für das subjektiv Schöne zum
Ursprung einer neuen Sicht werden.
Immer häufiger bieten Volkshochschulen und private Anbie­
ter Messpainting-Kurse und Ausdrucksmalerei an. Was dahinter
steckt? Messpainting ist spontanes Malen, das die Kreativität an­
regen soll, eine Art malerisches Brainstorming. Auf Zeitungs- und
Malpapier entstehen mit Dispersions- und Fingerfarben intuitiv
und sehr schnell geschaffene Bilder. Die dahinterstehende Idee
lautet, ein Bild in maximal zwei Minuten fertigzustellen. Schön­
heit und Lehrbuchästhetik stehen dabei nicht im Vordergrund. Es
geht eher um den impulsiven Einsatz von Farben auf der Papier­
fläche. Wer es selbst einmal versucht, stellt schnell fest, wie viel
Spaß Messpainting macht und wie es ganz nebenbei in kürzester
Zeit den Kopf von der Last alltäglicher Gedanken befreit. Eine wei­
tere Erfahrung: Mit jedem neuen Bild verdichtet sich die eigene
Ausdrucksfähigkeit. Wer spontanes Malen häufiger als Mittel zur
Entspannung einsetzt, wird erstaunt darüber sein, wie die eigenen
Fähigkeiten, mit Farbe zu gestalten, sich verändern.
„Farbe hilft Licht auszudrücken, das
nur im Kopf des Künstlers existiert“
Pablo Picasso
Mit „Scribbles“ zum kreativen Ergebnis: eine beliebte Methode bei der
Entwicklung neuer Designs.
Foto oben: © iStock.com/Diane Labombarbe, Foto unten: © Colourbox.de
„Die Linie streift das Unendliche,
die Farbe „ist““ Yves Klein
Diesen Umstand hat sich auch die Kunsttherapie zunutze gemacht.
Diese Therapieform existiert seit Mitte des vorigen Jahrhunderts,
und sie erfreut sich vor allem in den USA, zunehmend aber auch in
Deutschland, wachsender Beliebtheit. Sie setzt das künstlerische
Gestalten mit Farben auf Leinwand und Papier sowie das Formen
von Skulpturen in Ton, Holz oder Stein, aber auch die Fotografie
oder das Filmen als bewusste Mittel ein, um einen therapeutischen
Effekt zu erzielen. Ganz besonders im Bereich der psychosomati­
schen Erkrankungen, aber auch bei psychosozialen Problemen, bei
der Arbeit mit Kindern oder Demenzkranken hat sie sich als Thera­
pieform bewährt. Doch nicht nur in schwierigen Lebenssituationen
oder bei psychischen Problemen kann künstlerisches Gestalten
dazu beitragen, mit inneren Konflikten und Herausforderungen
umzugehen und die eigenen Gefühle kreativ zu (er)klären. Auch
als aktive Stressbewältigung im hektischen Berufsalltag ist die
kreative Selbstbeschäftigung eine nachhaltige Prävention gegen
Gesellschaftsleiden wie Burn-out.
Auch bei der Ausdrucksmalerei geht es nicht darum, etwas nach
landläufigem Dafürhalten Schönes oder Ästhetisches zu schaffen.
Diese Methode geht auf den Pädagogen Arno Stern zurück, der in
den 1950er-Jahren mit Kindern arbeitete und bei ihren Malspielen
das reine künstlerische Gestalten in den Vordergrund stellte – das
Ergebnis betrachtete er als zweitrangig. Gemalt wird im Stehen mit
Fingerfarben oder dem Pinsel. Und auch hier gibt es kein Richtig
oder Falsch. Diese Vorgehensweise hat einen besonderen Effekt
auf die Kreativität: Hier erschafft der Umgang mit der Farbe die
Form und das Thema. Da der Malprozess im Vordergrund steht,
werden kreative Ressourcen angezapft. Wer Ausdrucksmalerei
einmal für sich versucht hat, wird bemerken, dass sie Fantasie
freisetzt. Nicht umsonst steigen Werbegrafiker häufig über Krit­
zelskizzen, sogenannte Scribbles, in den kreativen Brainstorming­
prozess ein. Auch hier hat das freie Assoziieren auf dem Papier den
Effekt, dass die Ideen besser oder überhaupt sprudeln.
Welche Wirkungen die einzelnen Farben haben, ist Gegenstand
vieler Untersuchungen, über die sich Wissenschaftler und Künstler
nicht selten uneinig sind. In einer Sache jedoch herrscht Einigkeit.
Dass Farbe nämlich eine besondere Magie auf das menschliche
Auge hat. Und Schönheit? Die liegt bekanntermaßen im Auge des
Betrachters. ih
PRINT IT
59
GESUNDHEIT & FITNESS
Darf es ein bisschen mehr Zeit sein …?
Wohlbefinden und Lebensqualität durch gelungenes Zeitmanagement steigern –
Pausen sind unverzichtbar, um die Arbeitsleistung zu erhalten
Jeder Mensch besitzt genau 24 Stunden (Lebens-) Zeit täglich.
Ob er sie sinnvoll nutzt, vergeudet oder einfach nur verstreichen
lässt, ist nicht nur eine Frage der Perspektive, sondern auch des
persönlichen und individuellen Zeitmanagements.
A = Wichtig und dringend hat selbstverständlich höchste Priorität
und duldet meist keinen Aufschub. Diese Aufgaben werden mög­
lichst umgehend erledigt oder delegiert.
B = Wichtig ist alles, was gut für die langfristige berufliche und
persönliche Entwicklung ist. Hierzu gehört ebenso ausreichend
Zeit für Gesundheit und Wohlbefinden. Nur ein gesunder Mix aus
Arbeit und Entspannung ermöglicht ein (sinn-)erfülltes Leben und
hält uns langfristig leistungsfähig. Wichtige Termine brauchen ei­
nen festen Platz im Kalender und sollten NICHT verschoben wer­
den. Hier sind nicht nur Arbeitstermine gemeint, sondern zugleich
Sporttermine, wichtige Fortbildungen, Theaterbesuch mit der Fa­
milie oder Freunden etc.
C = Dringend ist alles, worauf irgendjemand wartet. Durch diese
Definition wird deutlich, wie Sie Aufgaben möglicherweise entdringlichen können: Kommunizieren Sie mit den Wartenden bzw.
betrachten Sie genau, ob wirklich alles in Ihren Aufgabenbereich
fällt oder nicht auch delegiert werden kann. Stärken Sie Ihren Mut
zum Neinsagen.
D = Mit der Kategorie D können Sie sich getrost entspannen.
Weder wichtig noch dringend heißt, es entsteht kein Schaden,
wenn diese Aufgaben nicht erledigt werden.
Stefanie Lemmer ist Life- und Gesundheitscoach
in Berlin mit den Schwerpunkten Kommunikation,
Persönlichkeitsentwicklung und Stressmanagement.
Sie arbeitet sowohl mit Privatpersonen als auch mit
Teams, Führungskräften und Mitarbeitern in Unternehmen. Es geht dabei um berufliche und persönliche Lebensthemen, für die individuelle Lösungen
und Strategien entwickelt und umgesetzt werden.
www.lifecoaching-gesundheit.de
60 PRINT IT
Motivation durch Zieldefinition
Was ist Ihnen wirklich wichtig? Welche Ziele haben Sie für Ihren
Job und Ihr Privatleben? Diese zentrale Frage unterstützt die Neu­
strukturierung des persönlichen Zeitmanagements. Je konkreter
und detaillierter Ziele formuliert sind, desto leichter lassen sie sich
umsetzen. Empfinden wir Erledigungen als Pflicht, sind sie wenig
attraktiv, und eine unbewusste Vermeidungshaltung zieht die Sa­
che unnötig in die Länge. Jede „Pflicht“ basiert auf einem positiven
Hintergrund. Verstehen wir den Sinn dahinter, steigen Motivation
und Effizienz. Fehlt der Sinn, so fragen Sie sich, ob Sie weiterhin
diese Pflicht erfüllen möchten. Auch Gewohnheiten entpuppen
sich gelegentlich als Zeitverschwendung, wenn sie keinen Nutzen
haben. Auch hier gilt: Lassen Sie es sein. Manches hingegen muss
einfach erledigt werden, auch wenn es keinen Spaß macht. Um
die wertvolle Ressource Zeit möglichst wenig einzubüßen, kann
das Prinzip „Augen zu und durch“ helfen und eben NICHT auf die
lange Bank schieben.
Durch Pausen mehr Effizienz
In arbeitsintensiven Zeiten sind Pausen unverzichtbar, denn nur
wer sich zwischendurch BEWUSST etwas Ruhe gönnt, kann effi­
zient weiterarbeiten. Sinn und Zweck ist es, zur Ruhe zu kommen
und NICHT in die „Multitasking-Falle“ zu tappen, um alles Mögli­
che zwischendurch zu erledigen. Wer lange arbeitet, schafft auch
viel? Wohl eher nicht. Wann der Akku leer ist, ist sehr individuell.
Am besten unterbricht man die Arbeit, wenn nichts Produktives
mehr zustande kommt. Statt die Nacht durchzuarbeiten und den
persönlichen Stresspegel nach oben zu fahren, sollte man besser
am nächsten Morgen oder
nach einer Pause ausge­
ruht und effizient weiter­
machen. Für alle Skeptiker
dieser Methode: Probieren
Sie es einfach mal für eine
Woche aus und entschei­
den Sie dann selbst.
Foto oben: © iStock.com/alvarez, Abbildung unten: © artush - Fotolia.com
Woran liegt es, dass es den einen gelingt, Aufgaben mühelos zu
erledigen und am Ende ausreichend Freizeit zu haben, während
andere ihr Leben im Hamsterrad verbringen? Für viele Menschen
gehört das unterschwellige Gefühl, unter (Zeit-)druck zu stehen,
mit allen bekannten Nebenwirkungen zum Alltag. Tipps und
gute Ratschläge kennt man, wie aber funktioniert die Umsetzung
der unterschiedlichen Zeitmangementstratgie? Zuallererst eine
Bestandsaufnahme des persönlichen Umgangs mit der eigenen
Zeit und um eine klare Selbstreflektion, was bisher gut funktioniert
und was verändert werden sollte. Beobachten Sie eine Woche lang,
womit Sie wie lange Ihre Zeit verbringen, und schreiben Sie es auf.
Vermerken Sie tägliche Aufgaben, aber auch Pufferzeiten, Unter­
brechungen und schnelles Hin-und Herwechseln (Multitasking).
Priorisieren Sie dann Ihre Tätigkeiten nach folgenden Kategorien:
Kleine Box ganz groß!
DIE Mustersammlung für den Großformatdruck
Angebot unter laser-line.de/box1
Foto: Daniel Isbrecht
NEU
RÄTSEL
Für Querdenker und Rätselfreunde
WAAGERECHT
01: Initiative Rückenwind macht sie möglich
11: Lebensmittel in besonderen Farben
ergeben ein besonderes …
13: Multiresistent besonders fies
15: Ihr zuliebe arbeiten wir 100 %
CO2 -neutral
16: Ein langer steht für Beharrlichkeit
17: Besitz im Alphabet
18: Im Friedrichstadt-Palast hat so ein
Adliger nie gelebt
20: Sehr oft sehr geehrt
23: Er wählte Blau für sein Social Network
(Vorname)
24: Die Toten aus Düsseldorf kennt jeder
25: Seine Farbe passt zu seinem Lebensraum
28: Ihr Blatt bedruckt man eher selten
29: Bleigewicht mitten im Plotter
30: Knöllchenriskant im Halteverbot
32: Gratis bei uns zum Download: „Günter
Schulers Typo-…“
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Die Buchstaben in den nummerierten, türkisfarbenen Feldern ergeben die Lösung.
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SENKRECHT
01: Häufige Mistbaukonsequenz
02: Daran kann es liegen, wenn man einen
Kater hat
03: US-Papa
04: 25 waagerecht lebt auch hier
05: Macht aus der Sig ein Markenzeichen
06: LASERLINE TV-Star: war unser Firmen­
sitz bereits mehrmals
07: Nach menschlichem … sollten Sie hier
die Lösung finden
08: Her mit der Lösung. Einfach das erste
Wort andersrum
09: Was einem sonst noch so durch den
Kopf schießt
10: Dank der vielfältigen Möglichkeiten
sind Ihrer gestalterischen Kreativität
bei LASERLINE keine … gesetzt
12: Eine 34 waagerecht
14: (Deko-)Klassiker in der Fischküche
19: Wird mit wood zum Schauspieler
20: Quod erat demonstrandum: Auch ein 9
senkrecht kann zu einer solchen führen
22: Keine Computerkunst: Gero Breloers
„Athletic Colors“ – alle so fotografiert
26: Schade, wir hätten uns gewünscht,
dass diese Organisation (Abk.) 2024
Olympia in Berlin ausrichtet
27: Der mag’s bunt in Bo-Kaap
31: Da steckt buchstäblich weiß drin
32: Wird sichtbar durch Röte im Gesicht
33: Unmenschlich, wenn ein in davor steht
34: Vogelschar-Anführer
33: Kleinste der drei ABC-Inseln
34: Enthält die druckreife Vorlage
35: Arabisch „der Frühling“ (weibl. Vorn.)
36: Das Letzte
38: Die berühmten vier Buchstaben
40: In unserem Fachjargon meist von Vor
oder Auf angeführt
41: Manche tragen ihre Farbe im Namen
42: Berlin liegt am östlichen von Deutschland
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Rätsel: ©BFM, Foto: © melinda77 / Shutterstock.com
1
34: 12 senkrecht zum Beispiel
37: Kurzer Hauptprozessor eines Computers
39: „Schön ist der Tropfen Tau am … und
nicht zu klein, der großen Sonne selbst
ein Spiegelglas zu sein.“
(Friedrich Rückert)
41: Kennzeichen: gespaltene Zunge
43: Auf laser-line.de heißt die Startseite
nicht so (engl.)
44: Mit L verschnupft klingende Klangfarbe
45: LASERLINE Papiermuster findet man
in … 1 bis 18 der WHITEBOX
46: LASERLINE ist Mitglied im Technolo­
gie-… Humboldthain e. V.
47: Zwischen Buchblock und Buchdeckel
für ein besseres Aufschlagverhalten
des Hardcovers
48: Seit Marilyn kennt jeder diesen Familiennamen
49: Kopf einer 45 waagerecht (engl.)
SUDOKU
SUDOKU
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Fotos v.l.n.r.: © Bettina Keller, © Anthony Correia / Shutterstock.com, © Chamäleon Theater
Senden Sie uns die richtige Lösung und gewinnen Sie mit etwas Glück:
1. Preis
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Ein Wochenende (2 Nächte) im Ostseebad Sellin auf Rügen für 2 Personen
2 VIP-Karten für Santana am 05. Juli 2015
in der Mercedes Benz Arena* in Berlin
2 Karten für das Chamäleon Theater zu
einem Termin Ihrer Wahl
Wenige Gehminuten von der Seebrücke
und der Ostsee entfernt, nah am herrlichen
Buchenwald, liegt das Haus Victoria, erbaut
im klassischen Bäderhausstil. Sie wohnen in
einem Apartment für 2 Personen und wer­
den verwöhnt mit einem Frühstücksbuffet.
Wir begrüßen Sie mit einer Flasche Sekt auf
dem Zimmer. Termin nach individueller Ab­
sprache und freier Kapazität (außer in den
Monaten Juli und August).
Erleben Sie eines von nur drei Konzerten
in Deutschland: Carlos Santana auf seiner
„Corazón“-Tour, zusammen mit musikali­
schen Gästen wie Juanes, Ziggy Marley,
Gloria Estefan und Jazzlegende Wayne
Shorter! Wir laden Sie ein, in der exklusiven
LASERLINE VIP-Lounge in der Mercedes
Benz Arena dabei zu sein. Für Ihr leibli­
ches Wohl ist selbstverständlich gesorgt.
Sie gewinnen zwei Karten der höchsten
Kategorie für eine Vorstellung Ihrer Wahl
(nach Verfügbarkeit), zum Beispiel für das
begeisternde aktuelle Programm „DUMMY
lab“, das kreative und immer in Bewegung
bleibende Gesamtkunstwerk.
Einer der größten Erfolge im Chamäleon
Theater kehrt mit einem neuen Inszenie­
rungsansatz noch innovativer, beeindru­
ckender und cooler zurück.
(*bis zum 01.07.2015 O2 World Berlin)
Viel Glück!
Einsendeschluss ist der 19.06.2015. Unter den Einsendern der richtigen Lösung entscheidet das Los. Teilnahme und Teilnahmebedingungen unter www.laser-line.de/gewinnspiel
PRINT IT
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TERMINE
Für Ihren Kalender
30. Juni 2015, Bremen
B2RUN
Die große deutsche Firmenlaufmeisterschaft
bewegt auch in Bremen nach dem Motto
„Runter vom Bürostuhl, rein in die Sportschu­
he“ die gesamte Belegschaft, vom Azubi bis
zum Vorstand.
www.b2run.de/bremen
25. Juli 2015, Berlin
24. Vattenfall-City-Nacht
Business
03.–05. Juli 2015, Berlin
YOU
04.–07. Juni 2015, München
Comic Festival
Comic-Künstler und Verlage treffen sich auf
dieser wichtigen Fachmesse. Zum Angebot
gehören Vorträge, Ausstellungen, Zeichen­
kurse und Signieraktionen. Gastland ist dies­
mal Großbritannien.
www.comicfestival-muenchen.de
04.–07. Juni 2015, Mainz
23. Mainzer Minipressen-Messe
Die MMPM ist ein bewährter Handelsplatz
für Kleinverlagsbücher und künstlerische
Pressendrucke. 360 Aussteller aus 15 Natio­
nen präsentieren rund 10.000 Titel, darunter
1.000 Neuerscheinungen. Es werden 10.000
Fachbesucher erwartet.
www.minipresse.de
Die Leitmesse für Jugendkultur bietet eine
Mischung aus Entertainment und Infor­
mation. Angebote aus Musik, Freizeit und
Lifestyle decken den Freizeitbereich ab. Das
Segment Bildung, Karriere, Zukunft will die
berufliche Orientierung erleichtern.
www.you.de
06.–10. Juli 2015, Berlin
Berlin Fashion Week
Die internationale Modeszene trifft sich
einmal mehr in der Hauptstadt. Zahlreiche
Modenschauen werden von mehreren Fach­
messen wie der Premium oder der Panorama
begleitet.
www.fashion-week-berlin.com
W&V Marketing Convention
„Paid, Owned & Earned: Marketing im MediaSpannungsfeld“ lautet das Motto der Fachta­
gung. Vordenker und Strategen aus Unter­
nehmen sowie Agenturen diskutieren die
Gestaltung des optimalen Marketings.
www.wuv.de/veranstaltungen_events
30. Juni 2015, München
12. Client Award
Kampagnen für herausragende Kommunika­
tion und Werbung werden in einer Galaver­
anstaltung ausgezeichnet. Die Kategorien
sind Fernsehen, Außenwerbung, Print, Radio,
Online und Social Media. Auch die „Kampag­
ne des Jahres“ und der „Kontakter des Jahres“
werden prämiert.
www.wuv.de/veranstaltungen_events
64 PRINT IT
Die größte jüdische Sportveranstaltung Euro­
pas findet zum ersten Mal in ihrer Geschichte
in Deutschland statt. 2.000 jüdische Sportle­
rinnen und Sportler aus 30 Nationen treten im
Olympiapark Berlin in 20 Disziplinen an.
www.emg2015.de
01. August 2015, Rostock
13. Hella Marathon Nacht
Sommerliche Abendstimmung an der Ostsee­
küste begleitet die Athleten auf ihrer Mara­
thonstrecke durch die Hansestadt.
www.rostocker-marathon-nacht.com
Hanse Sail
Segelboote und -schiffe stehen im Mittel­
punkt des maritimen Treffens in der Hanse­
stadt. Es gibt Regatten und die beliebte Para­
de der Nationen. Auch Mitsegeln ist möglich.
www.hansesail.com
DMY Internationales Design Festival
16. Juni 2015, München
14. European Maccabi Games
06.–09. August 2015, Rostock
11.–14. Juni 2015, Berlin
Modernes Produktdesign steht im Fokus der
Veranstaltung im Kraftwerk Berlin. 500 in­
ternationale Designer zeigen auf 8.000 qm
Fläche sowohl Objekte für den täglichen Ge­
brauch als auch experimentelle Prototypen.
www.dmy2015.com
27. Juli–05. August 2015, Berlin
Sport
30. Mai 2015, Berlin
72. DFB-Pokal-Finale
Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg
haben sich für das Endspiel um die zweitwich­
tigste Trophäe im deutschen Fußballsport
qualifiziert, kämpfen gegebenenfalls bis zum
Elfmeterschießen um den begehrten Pott.
www.dfb.de/dfb-pokal/start/
Mobilität
04.–07. Juni 2015, Bad Kissingen
06. Juni 2015, Berlin
Abenteuer & Allrad
Die beiden besten Mannschaften des eu­
ropäischen Fußballs küren ihren Champion
diesmal in der deutschen Hauptstadt. Ein
mit 70.500 Besuchern ausverkauftes Berliner
Olympiastadion ist zu erwarten.
de.uefa.com
Die Veranstaltung gilt mit 200 Ausstellern
auf 110.000 qm Fläche als Europas größte
Offroad-Messe. Zur Schau gestellt werden
Allrad- und Offroad-Fahrzeuge, Reisemobile
sowie Quads. Spezial-Reiseveranstalter prä­
sentieren Abenteuerreisen.
www.abenteuer-allrad.de
UEFA Champions-League-Finale
07. Juni 2015, Görlitz
12. Europamarathon
Grenzüberschreitend führt die Strecke durch
Deutschland und Polen. Es gibt neun Diszip­
linen für Läufer, Skater, Walker, Tretrollerfah­
rer und Handbiker.
www.europamarathon.de
Fotos: © Hintergrund: karandaev, v.r.n.l.: gena96; imagecore; Warren Goldswain; anyaberkut - Fotolia.com
Branche
Der sommerliche Run durch das nächtliche
Berlin zählt zu den Highlights unter den Lang­
streckenläufen. Hier geht es wahlweise über
die Distanz von fünf oder zehn Kilometern.
www.vattenfall-berliner-citynacht.de
22.–23. August 2015, Norderstedt
Auto Show Nord
Die führende Autoshow für Norddeutsch­
land lockt ein Wochenende lang in den Nor­
derstedter Stadtpark. Ausgestellt werden
hauptsächlich Neufahrzeuge fast aller Mar­
ken und Klassen. Auch Elektrofahrzeuge ge­
hören zum Angebot.
www.autoshownord.de
26.–29. August 2015, Friedrichshafen
Eurobike
Die Fahrradbranche trifft sich einmal mehr am
Bodensee zur globalen Leitmesse. Rund 1.300
Aussteller sind avisiert. Der letzte Veranstal­
tungstag ist auch für Publikum geöffnet.
www.eurobike-show.de
30. August–07. September 2015, Düsseldorf
Caravan-Salon
Auf der weltgrößten Messe für Reisemobile
und Caravans treffen sich 550 Aussteller und
200.000 Besucher.
www.caravan-salon.de
Reise
Food
20.–21. Juni 2015, Karlsruhe
Life Food Expo
Das Wohlergehen von Mensch, Tier und Natur
steht hier im Fokus. In der Karlsruher Schwarz­
waldhalle gibt es Angebote an vegetarischer,
veganer und rohköstlicher Ernährung.
www.lifefoodexpo.de
14.–16. August 2015, Nördlingen
Kultur
13. Juni 2015, Berlin und Potsdam
Lange Nacht der Wissenschaften
Über 70 Einrichtungen aus der Hauptstadtre­
gion laden zur abendlichen Entdeckungstour
durch Wissenschaft und Forschung ein.
www.langenachtderwissenschaften.de
21. Juni 2015, deutschlandweit
Fotos: ©, v.r.n.l.: aerogondo; Dani Vincek; beachboyx10; ptnphotof - Fotolia.com
Fête de la Musique
In fünfzig deutschen Großstädten musizieren
Jung und Alt, Profis und Laienmusiker. Der
öffentliche Straßenraum verwandelt sich bei
freiem Eintritt zu einer großen Bühne. Allein
in Berlin wird es 100 Auftrittsorte geben.
www.fetedelamusique.de
13.–14. Juni 2015, Duisburg
Photo & Adventure
Die Messe im Landschaftspark DuisburgNord vereint drei Themen miteinander: Fo­
tografie, Reise und Outdoor sollen Lust auf
Freizeitaktivitäten machen. Reiseangebote,
Workshops, Seminare, Vorträge und Aus­
stellungen wollen die Bereiche miteinander
verknüpfen.
photoadventure.eu
CittaSlowFestival
04. Juli 2015, Rüdesheim/Bingen
08. August 2015, Spay/Koblenz
Das dreitägige Fest für Kultur, Geschmack und
Nachhaltigkeit auf dem Nördlinger Marktplatz
bietet viele Informationen zum Thema natür­
lich erzeugte und unweltverträgliche Lebens­
mittel sowie regionaltypische Produkte. Es
gibt Verköstigung, Musik und Tanz.
www.cittaslow.noerdlingen.de
Rhein in Flammen
Zahlreiche Feuerwerke, illuminierte Burgen
und fröhliches Treiben am Rheinufer flankie­
ren die bis zu Fahrgastschiffe, die das obere
Mittelrheintal auf und ab fahren. Der Rhein
erstrahlt in einem sprühenden Feuerregen.
www.rhein-in-flammen.com
21.–23. August 2015, Düsseldorf
18. April–11. Oktober, Havelregion
Die Königsallee wird drei Tage lang zur Ge­
nussmeile. Über 100 Aussteller offerieren gu­
tes Essen und edle Getränke.
www.gourmetfestival-duesseldorf.de
Die Bundesgartenschau bietet an fünf Orten
der Havelregion Landschafts- und Blütenzau­
ber. Die Schauen in Brandenburg a. d. Havel,
Premnitz, Rathenow, Stölln und Havelberg las­
sen sich mit einer Eintrittskarte besichtigen.
www.buga-2015-havelregion.de
Gourmet Festival
04.–06. September 2015, Köln
Festival der Genüsse
BUGA
Schlemmen nach Lust und Laune lautet das
Motto der Veranstaltung am Schokoladenmuse­
um. Hochwertige Speisen und Getränke in ge­
mütlicher Atmosphäre erwarten die Besucher.
www.gourmetfestival-duesseldorf.de/koeln
02. Juli 2015, Halle an der Saale
Foresight Filmfestival
Das Filmfest will das Visionäre aus den Be­
reichen Forschung, Film, Medien und Gesell­
schaft abbilden. „Science meets Vision“, so
das Motto der Premierenveranstaltung.
foresight-filmfestival.de
15. August 2015, Potsdam
Potsdamer Schlössernacht
Das prächtig erleuchtete Schloss Sanssouci
und der angrenzende Park bilden die Kulisse
für Musik, Tanz und Märchenerzähler. Akti­
onskünstler lassen gemeinsam mit dem Pub­
likum frühere Jahrhunderte aufleben.
www.potsdamerschloessernacht.de
Literatur
24.–28. Juni, Heidelberg
21. Heidelberger Literaturtage
Das jährlich stattfindende Literaturfestival
bietet ein Programm aus Lesungen internati­
onaler Schriftstellerinnen und Schriftsteller,
das originale Jugendstilzelt sorgt für ein be­
sonderes Ambiente.
www.heidellittage.de
PRINT IT
65
THEMA / UNNÜTZES WISSEN
Etwas „durch die rosarote
Brille sehen“ bedeutet,
eine überaus optimistische,
unrealistische Sichtweise zu
haben. In der Farbenmeta­
phorik steht Rosa für heitere
Verspieltheit.
„Schwarzfahren“ stammt
aller Wahrscheinlichkeit nach
von dem Rotwelschen (deut­
sche Gaunersprache) Begriff
Schwärzen ab, was Schmug­
geln bedeutete und illegal
war. Ähnliche Begriffe finden
sich beim „Schwarzhandel“
oder beim „Schwarzmarkt“.
„Eine weiße Weste haben“
ist umgangssprachlich und
bedeutet so viel wie unschuldig
sein. Es bezieht sich auf die re­
ligiöse Überlieferung, nachdem
Weiß als Zeichen der Reinheit
und Unbeflecktheit gilt.
Der Ursprung von „Es ist nicht
alles Gold, was glänzt“ bleibt
im Dunkeln. Populär wurde das
Sprichwort durch das Schau­
spiel von William Shakespeare
„Der Kaufmann von Venedig“.
„All that glisters is not gold“,
so der Originaltext.
Der „rote Teppich“ hat
seinen Ursprung in der
Tierwelt. Die alten Römer
gewannen die Farbe aus dem
Drüsensekret der Purpur­
schnecke, was aufwendig und
teuer war. Es konnten sich nur
Reiche leisten, daher gilt es bis
heute als Herrschersymbol.
Die Redensart „auf keinen
grünen Zweig kommen“
stammt von dem heidnischen
Brauch, dem Besitzer eines neuen
Grundstücks einen immergrünen
Zweig zu schenken. Er gilt als
Fruchtbarkeitssymbol. Wer zu
arm war, sich ein Haus zu kaufen,
der kam nie auf einen grünen
Zweig.
„Gelb vor Neid werden“
findet seinen Bezug in der
Anatomie des menschlichen
Körpers. Extremer Neid oder
Bosheit kann durch die Galle
eine Gelbfärbung der Haut
verursachen.
66 PRINT IT
„Alles grau in grau malen“
bezeichnet eine pessimistische
Sichtweise. Es bedeutet ohne Licht
und Schatten, alles erscheint ohne
Konturen. Im November gehören
die Farben in der Natur der Vergan­
genheit an. „Der graue Alltag“ ist
eingekehrt.
„Farbe bekennen“ ist seit
dem 18. Jahrhundert gebräuch­
lich und hat seine Herkunft im
Kartenspiel. Bei Spielen wie Skat
oder Doppelkopf müssen die
Spieler beim Anspielen einer
Karte dieselbe Farbe hinzu
legen. Man sagt auch „bedienen“.
„Sich Schwarz ärgern“
bedeutet, dass sich jemand
fast zu Tode ärgert. Schwarz
ist Symbol des Todes.
Leblose Körper verfärben
sich entsprechend, bei der
Beulenpest gibt es schwarze
Flecken.
„Blauer Brief“ ist die
Mitteilung der Schulleitung an die
Eltern bezüglich der Versetzungsgefährdung. Auch Kündigungsschreiben von Arbeitgebern werden
so tituliert. Die Bezeichnung kommt
von blickdichten Briefen, die im
18. Jahrhundert aus Uniformlumpen
in Preußisch Blau hergestellt wurden.
In der englischen Sprache heißt es
übrigens „Pink Slip“.
Fotos von oben links nach unten rechts: © SusaZoom, aldorado, Vitaly Korovin - Fotolia, secretgarden / photocase.com, euthymia - Fotolia
Farbige Redewendungen
Thomas liebt den Erfolg.
Er weiß, dass sein geschäftlicher Erfolg davon
abhängt, seine Mitbewerber hinter sich lassen
zu können – mit Druckmöglichkeiten, die seinen
Kunden echten Mehrwert bieten sowie mit
intelligenten Technologie-Investitionen, die seine
Ressourcen maximieren und gleichzeitig höhere
Gewinnspannen erlauben.
Daher gab es für Thomas keine Alternative zur
Kodak NexPress Druckmaschinenplattform, als
er die Integration des Digitaldrucks in Betracht
zog. Sie bietet außergewöhnliche Produktivität,
Konsistenz und Bedienerfreundlichkeit und
ermöglicht eine besonders effiziente und
wirtschaftliche Produktion von Farbaufträgen
in kleinen Auflagen. Doch damit nicht genug,
die NexPress Druckmaschine verfügt über
einzigartige Fähigkeiten und praktisch unendliche
Anwendungsmöglichkeiten sowie eine flexible,
modulare Bauweise, die im Lauf der Zeit eine
Erweiterung gemäß veränderter Geschäfts- und
Kundenanforderungen erlaubt.
Vergrößertes Umsatzpotenzial.
Margenverbesserung. Skalierbarkeit. Einfach
nicht zu übertreffen. Entscheiden Sie sich für die
NexPress Druckmaschinenplattform und stechen
Sie aus der Masse hervor.
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Nachhaltig drucken – was sonst?
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Als modernes Druckzentrum nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber
der Umwelt besonders ernst. So kompensieren wir z.B. als eine der ersten
Druckereien weltweit alle nicht vermeidbaren CO 2 -Mengen, von Ihrer Bestellung
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