Konjunkturbericht Bauindustrie
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Konjunkturbericht Bauindustrie
Bau- und Baustoffmaschinen USA Konjunkturbericht Bauindustrie April 2014 Der Bericht wurde von der gtai mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt – der VDMA übernimmt für Inhalt und Richtigkeit keine Haftung. www.gtai.de Marktbericht Bauwirtschaft - USA Verfasser: Martin Wiekert, Germany Trade & Invest, Washington D.C. Washington D.C. (gtai) - Der in den USA außergewöhnlich harte Winter machte der USBauwirtschaft auch im Frühjahr noch zu schaffen. Der zuletzt sehr starke Wohnbau hat zum Jahreswechsel erst einmal eine Wachstumspause eingelegt, verfügt aber weiterhin über gute Perspektiven. Im Gewerbebau sollte die erwartete Konjunkturbelebung 2014 zu Auftragssteigerungen führen. Der Infrastruktursektor leidet zwar weiter unter knappen öffentlichen Kassen, könnte aber in einigen Teilbereichen bald ebenso wieder anziehen. 1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Strukturdaten zum Bausektor Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts Allgemeine Wirtschaftsdaten USA 2012 2013 2014 1) Bevölkerung (Mio., jeweils zum 1.7.) 314,2 316,5 319,3 BIP pro Kopf (US$) 51.703 52.839 54.609 BIP-Wachstum (real, %) 2,8 1,9 2,7 Inflation (Anstieg der Verbraucherpreise, %) 2,1 1,5 1,7 Arbeitslosigkeit (%) 8,1 7,4 6,4 Devisenkurs US$/1 Euro (Jahresdurchschnitt) 1,286 1,328 1,387 2) 1) Prognosen ; 2) Stand: 13.3.14 Quellen: International Monetary Fund, U.S. Bureau of Economic Analysis, Blue Chip Economic Indicators, www.oanda.com Trotz eines in vielen Landesteilen außergewöhnlich harten Winters stehen die Chancen gut, dass sich das Wachstumstempo der US-Wirtschaft 2014 bei etwas wärmeren Temperaturen bald wieder beschleunigt. Der fortschreitende Abbau der Arbeitslosigkeit, die inzwischen spürbar verbesserte Vermögenssituation vieler Bürger und das nach wie vor günstige Finanzierungsumfeld dürften die Konjunktur nach Ansicht vieler Ökonomen beflügeln. Positive Auswirkungen haben auch der im Dezember 2013 erzielte Budgetkompromiss und die vorübergehende Aufhebung der US-Schuldengrenze. Die hausgemachte Verunsicherung der Wirtschaft infolge andauernder fiskalpolitischer Streitigkeiten ist dadurch zunächst einmal bis 2015 beseitigt. Der mittlerweile schon über fünf Jahre währende Wirtschaftsaufschwung wird allerdings immer noch durch eine stark expansive Geldpolitik der US-Notenbank unterstützt. Diese will ihren aktuellen Niedrigzinskurs fortführen, solange sich die Lage am US-Arbeitsmarkt noch nicht nachhaltig gebessert hat. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in den USA seit dem Höhepunkt der Rezession von 10% auf zuletzt 6,7% (Februar 2014) gesunken. Ein Teil dieses Fortschritts ist jedoch auch auf die in den letzten Jahren stark rückläufige Erwerbsquote zurückzuführen. 2 Der schrittweise Ausstieg der US-Notenbank aus ihrem umstrittenen Anleihenkaufprogramm - das sogenannte Tapering - geht derweilen voran. Mitte März 2014 kündigte die Bank an, ihre monatlichen Bondskäufe um weitere 10 Mrd. US$ (auf dann 55 Mrd. US$) zu reduzieren. Sollte es nicht zu neuerlichen Konjunkturirritationen kommen, ist damit zu rechnen, dass das Programm in der zweiten Jahreshälfte vollständig beendet wird. Der Abbau der QE-Programme wird von vielen Ökonomen für erforderlich gehalten, um Inflationsgefahren und das Aufkommen neuer Finanzmarktblasen zu vermeiden. Durch die Maßnahmen der "quantitativen Erleichterung" (QE) ist die Bilanzsumme der US-Notenbank auf mittlerweile rund 4 Billionen US$ angewachsen. Gegenüber dem Vorkrisenstand hat sie sich damit mehr als vervierfacht. Die konjunkturdämpfende Wirkung der US-Finanzpolitik dürfte hingegen im laufenden Jahr etwas nachlassen. Mit dem Budgetkompromiss vom Dezember 2013 wurden die gesetzlich verankerten Sparautomatismen auf der US-Bundesebene (die sogenannte Sequestrierung) abgeschwächt. Zugleich hat sich die Einnahmensituation vieler USBundesstaaten und Kommunen zuletzt verbessert. Investitionen Generell ist das Umfeld für Investitionen in den USA derzeit wieder recht positiv. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2014 mit einem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um 5,8% (2013: 2,6%). Der private Konsum wird sich den Erwartungen zufolge beleben. Hinzu kommen die immer noch günstigen Finanzierungsbedingungen, solide Unternehmensgewinne und eine inzwischen auch wieder recht hohe Kapazitätsauslastung. Bei wieder anziehenden Temperaturen dürfte dies für eine steigende Investitionsbereitschaft sorgen. Im öffentlichen Sektor besteht für kostspielige Investitionsprojekte dagegen weiterhin nur wenig Spielraum. Priorität hat die Konsolidierung der Haushalte, wenngleich einige Bundesstaaten und Kommunen aufgrund erhöhter Einnahmen künftig etwas investitionsfreudiger werden könnten. Potenzielle Investoren und Unternehmen, die in die USA exportieren wollen, sollten bei ihrer Entscheidung über den Markteintritt das Stärken-Schwächen-Profil des Standorts und die damit verbundenen Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) berücksichtigen: 3 Strengths (Stärken) Weaknesses (Schwächen) Marktvolumen (weltgrößte Volkswirtschaft). Hohes Außenhandelsdefizit. Hoch entwickelte und mit der Wirtschaft verzahnte Forschungslandschaft. Sparzwänge im öffentlichen Sektor und bei den Privathaushalten. Hohe Arbeitsproduktivität. Nachwirkungen der Finanzkrise. Umfangreiche Öl- und Gasreserven. Fehlendes Freihandelsabkommen mit der EU. Omnipräsenter Unternehmergeist. Unterschiedliche gesetzliche Vorschriften und Regulierungen in den einzelnen Bundesstaaten. Opportunities (Chancen) Threats (Risiken) Hohe Konsumneigung der (wachsenden) Bevölkerung. Wechselkursschwankungen. Großer Investitionsbedarf. Mangelnde administrative Handlungsfähigkeit durch politische Blockaden. Ausgeprägter Hochtechnologiestandort. Hohe Wettbewerbsintensität. Aufgeschlossenheit gegenüber innovativen Produkten. Hohe Schadenersatzrisiken. Gute Reputation von "made in Germany". Strenge Sicherheitsanforderungen im internationalen Warenaustausch. Einkommensentwicklung, Kaufkraft und Konsum Der Konsum, der mit einem Anteil von rund 70% an den wirtschaftlichen Aktivitäten eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielt, hat sich nach der Finanzkrise noch nicht richtig erholt. Geringe Realeinkommenszuwächse, Unsicherheiten bezüglich der staatlichen Fiskalpolitik sowie eine immer noch hohe Arbeitslosigkeit bremsen weiterhin die Ausgabenbereitschaft. Der private Verbrauch könnte 2014 jedoch wieder etwas stärker zulegen als zuletzt (2013: 2,0%). Positiv schlagen der fortschreitende Abbau der Arbeitslosigkeit und der Anstieg der Haushaltsvermögen durch Aktienkursgewinne und höhere Immobilienpreise zu Buche. Die weiterhin niedrigen Zinsen und inzwischen etwas gelockerte Finanzierungsstandards machen es zudem attraktiver, Ausgaben auch per Kredit zu finanzieren. 4 Strukturdaten zur Bauwirtschaft Ausgewählte Strukturdaten zur Bauwirtschaft in den USA (Wertangaben in laufenden Preisen, Veränderungen in %) 1) Kennziffer 2012 2013 Veränderung 2013/12 Wert der Bauinvestitionen insgesamt (in Mrd. US$), davon… Gebäudebau .Wohnbau davon ..Neubau 2) ..Renovierung 2) davon ..öffentlich ..privat .Nichtwohngebäude ..öffentlich ..privat Infrastrukturbau 857,0 899,2 4,9 585,0 286,5 635,9 337,3 8,7 17,5 159,9 126,7 206,1 130,5 28,9 3,0 6,3 280,3 298,5 113,9 184,6 272,0 5,9 331,4 298,6 102,8 195,8 263,3 -6,5 18,0 0,0 -9,7 6,1 -3,2 Wert erbrachter Ingenieur-, Architektur- und anderer Dienstleistungen (jeweils 1.-3. Quartal) 185,7 186,5 0,4 Wohnbau: Baugenehmigungen (in 1.000 830 976 17,7 Einheiten) Baubeginne (in 1.000 Einheiten) 781 927 18,7 Baufertigstellungen (in 1.000 649 765 17,9 Einheiten) Verkäufe neuer Häuser (in 1.000 368 428 16,3 Einheiten) Hausbestand (in Mio. Einheiten) 133 k.A. 1) Angaben zu den Investitionen beziehen sich auf die Größe "Construction Put in Place"; 2) gemäß "Reed Construction Data", Februar 2014 (Summe der Einzelwerte 2013 weicht wegen der Verwendung nicht revidierter Daten leicht von dem vom U.S. Census angegebenen Wohnbau-Gesamtwert ab) Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau, Reed Construction Data 2. Hochbau/Gebäudebau Die Investitionen im US-Gebäudebau haben ihren Aufwärtstrend auch 2013 fortgesetzt. Trotz einer zum Jahresende nachlassenden Dynamik legten sie um knapp 9% zu. Mit dem Abklingen des strengen Winterwetters stehen die Chancen gut, dass die Baukonjunktur auch 2014 gut läuft. Sollte sich das Realwachstum tatsächlich wie von vielen Ökonomen erwartet in einer Größenordnung von etwa 2,5 bis 3% bewegen, dürften sich die Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Bauzulieferer und -dienstleister 5 verbessern. Überdurchschnittliche Auftragschancen für deutsche Firmen bestehen zum Beispiel im anspruchsvollen Wohnungsneubau, bei komplexen Industrieprojekten oder auch generell im Bereich des "grünen" Bauens. Investitionen im Gebäudebau der USA (in Mrd. US$ zu laufenden Preisen, Veränderungen in %) 1) Kennziffer 2012 2013 Veränderung 2013/12 Gebäudebauinvestitionen insgesamt, 585,0 635,9 8,7 davon… .Wohnbau 286,5 337,3 17,7 ..Neubau 2) 159,9 206,1 28,9 …Einfamilienhäuser 2) 132,0 168,8 27,9 …Mehrfamilienhäuser 2) 27,8 37,2 33,7 ..Renovierung 2) 126,7 130,5 3,0 .Nichtwohngebäude 298,5 298,6 0,1 ..Hotels 11,4 14,4 25,7 ..Bürogebäude 38,4 38,6 0,4 ..Handel 46,3 49,1 6,1 ..Gesundheit 41,8 40,6 -3,0 ..Ausbildung 84,6 79,4 -6,2 ..Religiöse Einrichtungen 3,8 3,5 -8,3 ..Öffentliche Sicherheit 10,3 9,4 -8,5 ..Freizeit/Unterhaltung 15,0 14,4 -3,6 ..Verarbeitende Industrie 46,9 49,3 5,2 1) Angaben zu den Investitionen beziehen sich auf die Größe "Construction Put in Place"; 2) gemäß "Reed Construction Data", Februar 2014 (2013 weicht wegen der Verwendung nicht revidierter Daten leicht von dem vom U.S. Census angegebenen WohnbauGesamtwert ab) Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau, Reed Construction Data Prognose der Gebäudeinvestitionen in den USA (in Mrd. US$ zu laufenden Preisen; Veränderungen in %) 1) Kennziffer 2012 2013 Veränderung 2013/12 8,7 2014 2) Veränderung 2014/13 2) 10,1 Gebäudeinvestitionen 585,0 635,3 699,4 insgesamt, davon… .Wohnbau 286,5 336,6 17,5 382,4 13,6 ..Neubau 159,9 206,1 28,9 241,5 17,2 ..Renovierung 126,7 130,5 3,0 140,9 7,9 .Nichtwohnbau 298,5 298,7 0,1 317,0 6,1 1) Angaben zu den Investitionen beziehen sich auf die Größe "Construction Put in Place"; 2) Prognose Reed Construction Data Quellen: Reed Construction Data, Februar 2014 (Angaben für 2013 weichen leicht von den Daten des U.S. Census Bureau ab) 6 Wohnbau Die Kombination aus einem in vielen Landesteilen recht strengen Winters sowie eine verminderte Erschwinglichkeit ("affordability") von Wohneigentum haben den Aufschwung im US-Wohnbau zum Jahreswechsel 2013/14 ausgebremst. Im Januar 2014 registrierte das U.S. Department of Housing and Development im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang der auf das Jahr hochgerechneten Wohnbaustarts um 16% (Dezember 2013 gegenüber November: -5%). Zuvor hatten auch schon andere Marktindikatoren eine Abschwächung angedeutet. Neben der Kälte machten den USHausbauern laut der National Association of Home Builders (NAHB) zuletzt auch Engpässe in der Verfügbarkeit von Materialien, bei erschlossenen Baugrundgrundstücken sowie bei Facharbeitern zu schaffen. Auf der Nachfrageseite belasten spürbar angestiegene Finanzierungskosten den Markt. Mitte März 2014 lagen die Zinsraten für 30-jährige Festzinshypotheken um rund einen Prozentpunkt höher als noch im Mai 2013. Hauptursache ist der zunächst angekündigte und inzwischen begonnene Ausstieg der US-Notenbank aus ihrem Anleihenaufkaufprogramm. Der Druck auf die langfristigen Marktzinsen, den die Notenbank durch den Erwerb von hypothekenbesicherten und anderen Anleihen ausübt, wird sich mit dem voranschreitenden Abbau dieser Maßnahmen noch weiter reduzieren. Die amerikanischen Wohnimmobilienpreise haben sich 2013 kräftig erhöht. Der vielbeachtete S&P/Case-Shiller-Index, der die Hauspreisentwicklung in 20 wichtigen USMetropolen aufzeigt, lag im Dezember 2013 gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,4% im Plus. Im Vergleich zu den Höchstständen vor der Finanzkrise fehlen somit nur noch rund 20%. Die Preissteigerungen sind für den Markt ein zweischneidiges Schwert. Einerseits regen sie zu zusätzlichen Bauaktivitäten an, insbesondere, da sich die Anzahl der zum Verkauf angebotenen Bestandsobjekte immer noch weit unter den in der Vergangenheit üblichen Werten befindet. Des Weiteren helfen sie den Besitzern von Wohnobjekten, die mit Hypothekenkrediten belastet sind, die höher als der eigentliche Wert ihrer Immobilie sind. Die Anzahl dieser Objekte schätzte die Agentur CoreLogic im 4. Quartal 2013 immer noch auf rund 6,5 Mio. oder rund 13,3% des mit Hypotheken finanzierten Hausbestands. Andererseits führen steigende Immobilienpreise in Verbindung mit höheren Hypothekenzinsen aber auch dazu, dass die Erschwinglichkeit von neuem Wohneigentum sinkt. Dies gilt insbesondere für junge Erstkäufer und Angehörige der amerikanischen Mittelschicht, deren Einkommen sich in den Jahren seit der letzten Rezession nur sehr bescheiden entwickelt haben. Hinzu kommt, dass der Aufwärtstrend am Häusermarkt zunehmend Finanzinvestoren auf den Plan lockt. Diese sorgen für weiteren Preisauftrieb und verdrängen die klassischen Käufer für die Eigennutzung vom Markt. Auch wenn der US-Wohnbau in den Wintermonaten über das saisonübliche Maß hinaus an Dynamik verloren hat, so ist dies dennoch kein Grund für übertriebenen Pessimismus. Die grundlegenden Triebfedern für den Marktaufschwung sind 2014 weiterhin intakt. Die Mehrheit der Ökonomen geht davon aus, dass sich der bald in das sechste Jahr gehende wirtschaftliche Aufschwung mit wieder ansteigenden Temperaturen beschleunigt. Trotz 7 der jüngsten Anstiege ist auch das Zinsniveau im historischen Vergleich immer noch recht niedrig. Darüber hinaus wird der Markt auch noch durch langfristig wirkende Faktoren gestützt. So benötigt eine wachsende US-Bevölkerung permanent zusätzlichen Wohnraum. Zudem gibt es noch eine beachtliche aufgestaute Nachfrage, da viele junge Erwachsene aufgrund der Finanzkrise ihre Eigentumserwerbspläne zunächst verschieben mussten. Im Vergleich zu der Zeit vor der Immobilienmarktblase besteht für den US-Wohnbau noch Luft nach oben. Die Nominalausgaben in diesem Bereich erreichten 2013 gerade einmal rund drei Viertel ihres Niveaus zehn Jahre zuvor. Auch die Hausbaustarts sind derzeit noch ein gutes Stück von dem in der Branche als "normal" erachteten Wert von 1,5 Mio. entfernt. Der für das aktuelle Jahr von Top-Analysten im Durchschnitt erwartete Wert der US-Hausbaustarts belief sich im März 2014 laut den "Blue Chip Economic Indicators" auf rund 1,09 Mio. (2013: +19% auf 0,93 Mio.). Auch bei den Wohnbauinvestitionen sagen die meisten Wirtschaftsauguren für 2014 eine Zunahme zumindest im hohen einstelligen Prozentbereich voraus (2013: +18% auf 337 Mrd.US$). Projekte des Wohnbaus in den USA (in 1.000 Einheiten) 2010 2011 2012 2013 2014 *) Baubeginne insgesamt 587 609 781 927 1.109 .Nordosten 72 68 80 97 135 .Mittlerer Westen 98 101 128 150 182 .Süden 298 308 398 464 527 .Westen 120 133 175 216 266 *) Prognosen Reed Construction Data, Feb. 2014 Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau, Reed Construction Data Nichtwohnbau Dem Nichtwohnbau machte in den USA 2013 die abgeschwächte gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu schaffen, so dass die Ausgaben in diesem Bereich nur stagnierten. Im Umkehrschluss könnte aber die erwartete konjunkturelle Belebung schon bald wieder steigende Aufträge mit sich bringen. Überdurchschnittliche Geschäftschancen sollten 2014/15 in Sektoren liegen, die von einem etwaigen Wirtschaftsaufschwung besonders stark profitieren. Hierzu gehört etwa das verarbeitende Gewerbe und dort insbesondere die Segmente, die von niedrigen Energiekosten profitieren. Der Bürogebäudebau sollte nach einem enttäuschenden Jahr 2013 ebenso wieder etwas stärker wachsen. Der fortschreitende Abbau der Arbeitslosigkeit führt auch zu einem steigenden Bedarf an Büroarbeitsplätzen. Die verbesserte Beschäftigungslage kommt zudem dem Einzelhandel zugute, der des Weiteren von Vermögensanstiegen bei den privaten Haushalten profitiert. Positive Perspektiven gibt es ferner im schon 2013 gut laufenden Hotelbau, wo die Investitionsbereitschaft aufgrund eines ansteigenden (Geschäfts-)Reisevolumens hoch bleibt. 8 In Bereichen, in denen öffentliche Auftraggeber eine größere Rolle spielen, sind die Aussichten dagegen weniger rosig. Geschäftspotenziale bestehen mittel- bis langfristig vor allem im Gesundheitssektor, wo demographische Entwicklungen und die Obama'sche Gesundheitsreform für einen erhöhten Investitionsbedarf sorgen. Energieeffizienz im Gebäudebau Ein wachsender Trend im Nichtwohn-Hochbau sind umweltfreundliche und energieeffiziente Bauweisen. Während im Wirtschaftsbau die steigende Nachfrage von Mietern und Investoren dafür verantwortlich ist, sind es im öffentlichen Sektor häufig Vorschriften der Verwaltung. Auf die Beachtung einschlägiger Baustandards wie LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) oder Energy Star wird dabei zunehmend Wert gelegt (siehe hierzu auch den GTAI-Artikel "Zunehmender Wettbewerb bei US-Standards für "grünes Bauen" unter www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=945770.html). Hochwertige Zulieferprodukte aus Deutschland stoßen in diesem Marktsegment auf einen breiten Interessentenkreis. Im Wohnbau ist die Nachfrage nach energieeffizienten Gebäudeausstattungen dagegen noch vergleichsweise gering ausgeprägt. Aufgrund niedriger Energiepreise, kultureller Faktoren und häufig langer Amortisationszeiten ist es schwer, Planer, Hausbauer und Kapitalgeber zu entsprechenden Investitionen zu bewegen. Sicherlich nicht hilfreich für dieses Marktsegment war Anfang 2014 das erneute Auslaufen einiger wichtiger bundessteuerlicher Förderanreize (siehe dazu www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=955878.html). Deutsche Unternehmen benötigen sehr wettbewerbsfähige Produkte und eine gute Vertriebsstrategie, um im Markt Erfolg zu haben. Projekte im Hochbau/Gebäudebau Ausgewählte Großprojekte in den USA (Investitionssumme in Mrd. US$) Vorhaben Investitions- Projektstand Anmerkungen summe Bau einer Gas-to-Liquids16,0-21,0 Planung/Ums Fertigstellung der GTL-Anlage mit Anlage (GTL) und eines etzung einer Kapazität von 96.000 Barrel/Tag Ethancrackers, Sasol Ltd., bis 2018/19; Fertigstellung des Westlake, LA Ethancrackers bis 2017 "Gigafactory" für 5,0 Planung/Stan Standortsuche in Texas, Nevada, Elektrofahrzeugbatterien, dortsuche Arizona und New Mexico, geplante Tesla Motors Jahreskapazität 500.000 LithiumIonen-Batterien; 6.500 Arbeitsplätze; Fertigstellung 2020 Three Trails Office 4,3 Planung Bau von elf Bürohäusern Campus, Cerner Corp., (Gesamtfläche von 4,1 Mio. Kansas City, MO Quadratfuß), Einzelhandelsflächen (370.000 Quadratfuß) und mehreren 9 Beltline Redevelopment, Atlanta Beltline Inc., Atlanta, GA Methanolproduktion, Natgasoline LLC (Tochter von OCI N.V.), Beaumont, TX Aluminiumfabrik, China Zhongwang Holdings Ltd., Barstow, CA Ausbau mehrerer Automobilwerke, General Motors Technology Center, Comcast Corp., Philadelphia, PA Chrysler-Automobilwerk, Sterling Heights, MI 4,3 Planung 1,0-1,6 Planung 1,5 Planung 1,3 Planung/ Umsetzung Dienstleistungszentren; Fertigstellung bis 2024, 15.000 Arbeitsplätze ab 2016 Stadtentwicklungsprojekt in Atlanta; Errichtung von Parkanlagen, ÖPNVVerbindungen, etc. bis 2030 Neubau eines Methanolwerks mit einer Kapazität von bis zu 1,75 Mio. t pro Jahr; Produktionsbeginn Ende 2016 2,95 Mio. Quadratfuß-Werk für 2.000 Beschäftigte, Auftragnehmer Scuderia Development Upgrade von fünf Werken in Michigan, Ohio und Indiana 1,2 Planung Bau eines 59-stöckigen und 342 m hohen Wolkenkratzers bis Herbst 2017; Baubeginn im Sommer 2014 1,0 Planung/Ums Aufrüstung der Montagefabrik in der etzung Nähe von Detroit für ein neues Modell des Chrysler 200 Reifenfabrik, Hankook 0,8 Planung Bau einer Reifenfabrik, Kapazität 11 Tire, Tennessee Mio. Reifen per annum, geplanter Produktionsbeginn 2016 Quellen: Pressemitteilungen, Recherchen von Germany Trade & Invest 3. Tiefbau/Infrastrukturbau Aufgrund einer langjährigen Unterfinanzierung genügt die US-Infrastruktur heute in vielen Bereichen nicht mehr höchsten Ansprüchen. Dies kommt auch im Global Competitiveness Index des World Economic Forum zum Ausdruck, in dem Qualität der in den USA vorhandenen Systeme deutlich schlechter als zum Beispiel in Deutschland beurteilt wird. Schwächen zeigen sich insbesondere in der Elektrizitätsversorgung und im Verkehrssektor, wo die Standards der US-Einrichtungen deutlich hinter denen in anderen hochentwickelten Industrieländern zurückfallen. Wirtschaftsorganisationen wie die U.S. Chamber of Commerce oder die American Society of Civil Engineers (ASCE) werden deshalb nicht müde, auf die durch Infrastrukturmängel verursachten volkswirtschaftlichen Nachteile hinzuweisen und drängen beständig auf höhere Investitionen. Einstufung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der USA im Bereich Infrastruktur nach dem World Economic Forum Global Competitiveness Index 2013-14 Kriterium Indexwert Platzierung Indexwert Platzierung USA unter 148 Deutschland unter 148 Ländern Ländern Qualität der gesamten 5,7 19 6,2 10 Infrastruktur (Transport, 10 Telefonie, Kommunikation) Qualität der Straßen 5,7 18 6,0 Qualität der 4,9 17 5,7 Schienentransportsysteme Qualität der Häfen 5,7 16 5,8 Qualität der 5,9 18 6,1 Lufttransportsysteme Qualität der 6,2 30 6,1 Elektrizitätsversorgung Gesamteinstufung in der 5,77 15 6,24 Subkategorie Infrastruktur*) *) Hier gehen zusätzlich noch Flugverkehrskapazitäten und Telefonanschlüsse in die Bewertung mit ein. Quelle: World Economic Forum, The Global Competitiveness Report 2013-14 11 7 9 8 32 3 Obwohl der dringende Handlungsbedarf auch in der amerikanischen Politik weitgehend anerkannt wird, ist es angesichts der Haushaltsengpässe auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung schwierig, die für die Infrastrukturverbesserung nötigen Finanzmittel aufzubringen. Problemverschärfend wirken automatische Kürzungen im USBundeshaushalt (sogenannte Sequestrierung), deren Folgen allerdings durch den jüngsten Budgetkompromiss zunächst abgeschwächt wurden. Auf der Ebene der Bundesstaaten und Kommunen könnte die zuletzt verbesserte Einnahmensituation kurzbis mittelfristig wieder für eine etwas höhere Ausgabenbereitschaft sorgen. Präsident Obama hat sich seit seinem Amtsantritt wiederholt für höhere Infrastrukturausgaben eingesetzt, stieß aber im US-Kongress regelmäßig auf den Widerstand fiskalkonservativer Republikaner. Anfang 2014 mehrten sich jedoch die Anzeichen, dass sich die beiden großen Kongressparteien, von denen keine über eine eindeutige politische Mehrheit verfügt, bei Fragen der Infrastrukturfinanzierung aufeinander zubewegen. Ein größerer Ausgabensprung kann allerdings auch zukünftig kaum erwartet werden. Vor allem dürfte es darum gehen, die ohnehin knappen Budgets für öffentliche Investitionen nicht noch weiter zu kürzen. Die Zukunftshoffnungen der auf die Infrastruktur spezialisierten Bauwirtschaft beruhen daher eher auf einem stärkeren Engagement privater Investoren. Auch die öffentliche Hand wird künftig noch mehr als bisher auf Partnerschaften mit dem Privatsektor (PPP) setzen müssen. Ein Investitionseinbruch in der von Überkapazitäten gekennzeichneten Stromwirtschaft hatte 2013 dafür gesorgt, dass die US-Infrastrukturinvestitionen 2013 insgesamt um 3,2% schrumpften. Marktanalysten zufolge könnte sich die Korrekturphase im Elektrizitätssektor auch noch im laufenden Jahr fortsetzen. Reed Construction Data und auch die Consultants von FMI erwarten 2014 dennoch einen Zuwachs der Gesamtausgaben im Infrastrukturbereich. 11 Infrastrukturinvestitionen in den USA nach Sektoren (in Mrd. US$ zu laufenden Preisen; Veränderungen in %) *) Kennziffer 2012 2013 Veränderung 2013/12 (in %) Infrastrukturinvestitionen 272,0 263,3 -3,2 insgesamt (in Mrd. US$), davon… .Transportwesen 38,2 41,3 8,0 .Straßenbau 80,5 81,3 1,0 .Wasser, Abwasser, Abfall 35,3 35,6 0,9 .Strom 94,1 83,7 -11,0 .Telekommunikation 17,5 15,5 -11,5 .Umwelt und Entwicklung 6,4 5,9 -6,8 *) Angaben zu den Investitionen beziehen sich auf die Größe "Construction Put in Place" Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau Unternehmen aus Deutschland besitzen in den USA vor allem bei komplexeren Infrastrukturprojekten recht gute Auftragschancen. Nichtsdestotrotz ist die Konkurrenz stark, und es muss in fast allen Bereichen mit einem intensiven Wettbewerb gerechnet werden. Transport und Verkehr Die Bauausgaben im Verkehrssektor haben sich zuletzt recht positiv entwickelt (2013: +8% auf 41,3 Mrd. US$), wenngleich hier auch weiterhin ein erheblicher Investitionsbedarf besteht. Im bundesfinanzierten Straßenbau stehen 2014 kritische politische Entscheidungen an, da für den im Spätsommer zur Neige gehenden Highway Trust Fund ein neuer und langfristig tragfähiger Weg zur Gegenfinanzierung gefunden werden muss. Darüber hinaus läuft der 104 Mrd. US$ schwere MAP-21-Act ("Moving Ahead for Progress in the 21st Century), der die zentrale gesetzliche Grundlage zur Bundesfinanzierung von Schnellstraßen- und Transitprojekten darstellt, zum Ende des laufenden Finanzjahrs (30.9.14) aus. Beobachter sehen indes gute Chancen, dass im USKongress ein politischer Kompromiss zustande kommt, der die Kontinuität der öffentlichen Investitionen in diesem Bereich sichert. Der US-Hafenbau und der Ausbau der Binnenschifffahrtswege sollten weiter von einem regen Außenhandel mit Energieprodukten profitieren. Die geplanten Milliardenprojekte zur Ausfuhr von verflüssigtem Erdgas (LNG), der Handel mit raffinierten Erdölprodukten und der in den letzten Jahren stark gewachsene Kohleexport bringen erheblichen Investitionsbedarf mit sich. Neue Optionen im Frachtenaustausch mit Asien eröffnen sich, wenn die bevorstehende Erweiterung des Panamakanals abgeschlossen ist. Davon werden unter anderem die Seehäfen im Süden und Südosten der USA profitieren. Im Verbund mit einem zunehmenden Seefrachtverkehr steigt auch der Bedarf für den intermodalen Binnentransport. Dies kommt insbesondere den privaten Frachteisenbahnen zugute, die kräftig in den Ausbau ihrer Infrastrukturen investieren. Im Personenzugverkehr bestehen verbesserte Auftragschancen bei dem in vielen Metropolen 12 benötigten Ausbau der Nahverkehrssysteme. Geplante Hochgeschwindigkeitsprojekte kommen dagegen aufgrund von Finanzierungsproblemen nur schwer voran (siehe hierzu: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=978500.html). Die Investitionen in die US-Luftverkehrssysteme entwickelten sich zuletzt recht positiv. Die Finanzierung von Programmen der Federal Aviation Administration (FAA) ist hier noch bis 2015 gesichert (Gesamtumfang 2012-2015: rund 63 Mrd. US$). Wasser/Abwasser/Abfall Die Infrastrukturausgaben in diesem Bereich haben sich 2013 mit einem Plus von knapp einem Prozent besser entwickelt, als es angesichts der knappen öffentlichen Kassen zu erwarten war. Die Wasserver- und die Abwasserentsorgung zählen in den USA weiterhin zu den am stärksten unterfinanzierten Infrastruktursegmenten. Problemverschärfend wirken derzeit Einsparungen im US-Bundeshaushalt aufgrund der Sequestrierung, von denen auch viele Sektorprogramme betroffen sind. Die Mängel im Bereich der Trink- und Abwasser sind mittlerweile so groß, dass sie an manchen Orten bereits als eine ernste Gesundheitsgefahr betrachtet werden. Strengere Umweltauflagen dürften hier mittel- bis langfristig für umfangreiche Investitionen sorgen. Nach einem Report der US-Umweltbehörde EPA müssen in der öffentlichen Trinkwasserversorgung zwischen 2011 und 2030 Gesamtinvestitionen von 384,2 Mrd. US$ gestemmt werden (davon allein 247,5 Mrd. US$ für neue Rohrleitungen). Ausführlichere Informationen zum Thema bietet folgender GTAI-Bericht: www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=894934.html Die Geschäftsaussichten im Sektor sind daher trotz der gegenwärtigen Kapitalnöte gar nicht so schlecht. Viele Kommunen und Bundesstaaten haben bereits eigene Mechanismen zur Finanzierung entwickelt und setzen verstärkt auf die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, um wichtige Projekte voranzubringen. Generell nimmt die USTrinkwassernachfrage wegen des Bevölkerungswachstums, insbesondere auch in den wärmeren und trockeneren Regionen des Landes, laufend zu. Zur Behebung von Versorgungsengpässen wird in Bundesstaaten wie Kalifornien und Texas bereits in teure Meerwasserentsalzungsanlagen investiert. Hoher zusätzlicher Bedarf für Wasserversorgungs- und Aufbereitungssysteme entsteht zudem durch die wasserintensiven "Fracking"-Prozesse in der Öl- und Gasförderung. Im Bereich Abfallentsorgung und -recycling würden die Brancheunternehmen von der für 2014 vorausgesagten Konjunkturbelebung und einem infolgedessen höheren Müllaufkommen profitieren. Auch hier sind strengere Umweltauflagen ein wichtiger Treiber für zusätzliche Investitionen. Energie Die Energiewirtschaft und mit ihr eng verbundene Industriebereiche werden in den USA noch auf Jahre hinaus zu den wichtigsten Wachstumssektoren gehören. Der andauernde Fracking-Boom sorgt für hohe Investitionen in Gaskraftwerke, Pipelines und andere Ausrüstungen für die Öl- und Gasindustrie. 13 Im Elektrizitätssektor kam es 2013, auch in Reaktion auf den kräftigen Investitionszuwachs von 25% im Jahr 2012, zu einer starken Konsolidierung. Die Ausgaben in diesem Bereich brachen gegenüber dem Vorjahr um 11% ein. Der gegenwärtige Abbau von Überkapazitäten im Erzeugungsbereich könnte sich Marktexperten zufolge auch 2014 fortsetzen. Mittelfristig ist aber bei einer anziehenden Konjunktur und einem stärkeren Wachstum der Industrieproduktion auch wieder mit einer steigenden Stromnachfrage zu rechnen. Auftragschancen im Stromsektor sind in den nächsten Jahren vor allem bei Gaskraftwerken, bei erneuerbaren Energien und im Bereich Übertragung und Verteilung zu erwarten. Pläne für neue Kohlekraftwerke dürften durch neue umweltpolitische Regulierungen seltener werden (siehe http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=975248.html). Günstige Energiealternativen und ein sehr hoher Kapitalbedarf machen hingegen der Atomindustrie das Leben schwer. Kommunikation Nach einer zweijährigen Stagnationsphase sind die Bauausgaben im Telekommunikationssektor 2013 um 11,5% eingebrochen. Infolge des raschen Ausbaus der Infrastrukturen in der zweiten Hälfte der letzten Dekade scheint hier inzwischen eine gewisse Marktsättigung eingetreten zu sein. Im Mobilfunkbereich, wo die Anzahl der Vertragskunden mittlerweile bei deutlich über 100% der Bevölkerung liegt, ist in den kommenden Jahren nur noch ein begrenztes Wachstum zu erwarten. Technische Fortentwicklungen, die steigende Nachfrage nach mobilen und auch sicheren Breitbanddiensten sowie die immer leistungsfähigeren Endgeräte dürften hier aber auch weiterhin für eine überdurchschnittliche Investitionsbereitschaft sorgen. Marktpotenziale bestehen noch in der Einrichtung kleinerer Funkzellen, mit denen die Netzkapazitäten in Ballungszentren erweitert werden können. Geringer ist die Ausgabenfreude dagegen im kabelgebundenen Bereich, wo die klassische Festnetztelefonie mit einer abnehmenden Kundenbasis zu kämpfen hat. Auch in diesem Sektor liegt der Fokus auf dem Ausbau des Breitbandinternets für VoIP- und Multimediaangebote. Projekte im Tiefbau/Infrastrukturbau Ausgewählte Großprojekte in den USA (Investitionssumme Vorhaben Investitions- Projektstand summe California High-Speed Rail 67,6 Planung, Project, California HighVorarbeiten Speed Rail Authority 14 in Mrd. US$) Anmerkungen Hochgeschwindigkeitszugverbindung über 520 Meilen zwischen San Francisco und Los Angeles/Anaheim; Baubeginn ab Sommer 2014, geplante Fertigstellung ab 2028; Finanzierung noch nicht endgültig gesichert Delta Water Tunnel Project in Kalifornien Texas High Speed-Central Railway (TCR), Texas 25,0 Planung, Umweltstudi e 10,0 Planung LNG-Exportprojekt Cameron Parish in Louisiana, Sempra Energy 6,0 Planung, EPCContract vergeben LNG-Exportprojekt Dominion Cove Point in Maryland, Dominion 3,8 Planung, EPCContract vergeben Purple Line Metrorail Project, Maryland Transit Administration, Maryland Bau verschiedener Tunnel und Wasserleitungssysteme; Baubeginn ab 2017 Hochgeschwindigkeitszugverbindung über 240 Meilen zwischen den Dallas/Fort Worth und Houston; Fertigstellung ab 2022; in Kürze Vergabe von Vorstudien; private Finanzierung angestrebt Maximale Exportkapazität 1,7 Mrd. Kubikfuß/Tag (bcf/d) für Länder ohne Freihandelsabkommen (Freigabe des Energieministeriums unter Vorbehalt im Februar 2014); geplanter Baubeginn 2014, Exportbeginn ab 2019 Max. Exportkapazität 1,77 Mrd. bcf/d, davon 0,77 bcf/d für Länder ohne Freihandelsabkommen (Freigabe des Energieministeriums unter Vorbehalt im September 2013); geplanter Baubeginn 2014, Exportbeginn ab 2017 Nahverkehrsverbindung von Bethesda nach New Carollton; Realisierung als PPP-Projekt; geplanter Baubeginn 2015, Fertigstellung 2020 2,2 Planung, Finanzierun gsempfehlu ng der USBundesregie rung Transit Terminal Project, 1,5 Planung Bau eines multimodalen Atlanta, Georgia Personenverkehrsdrehkreuzes, Baubeginn ab 2017, Fertigstellung bis 2020 Southwest Corridor Light-Rail 1,5 Planung Nahverkehrslinie zwischen Minneapolis Project, und Eden Prairie, Inbetriebnahme ab Minneapolis, Minnesota 2018 LPG Export Terminal, Phillips 1,0 Planung Bau eines Terminals für den Export 66, Freeport, Texas von Liquified Petroleum Gas; Kapazität 4,4 Mio. Barrel pro Monat bis 2016 Power-line burying plan, 1,0 Planung Verlegung von Stromleitungen in Washington, D.C. Washington D.C. in den Boden, 5- bis 7-jähriges PPP-Projekt, Baubeginn 2014 Quellen: Pressemitteilungen, Recherchen von Germany Trade & Invest 15 4. Branchenüberblick und Geschäftspraxis Branchenstruktur und Wettbewerbssituation Die starken Konsolidierungsprozesse im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise scheinen in der US-Baubranche inzwischen zum Stillstand gekommen zu sein. Die Anzahl der Sektorbeschäftigten lag im Dezember 2013 um 156.000 oder 2,7% über dem Niveau vom Vergleichsmonat des Vorjahrs. Auch die Arbeitslosigkeit in der Baubranche hat sich bis Dezember 2013 um über zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresstand reduziert, ist aber weiterhin noch deutlich höher als im US-Durchschnitt. Die Lohnsteigerungen in der Branche fielen 2013 nur moderat aus (+1,7 % im Dezember 2013 gegenüber dem Schlussmonat 2012). Gleichwohl wird etwa im Wohnbau oder auch bei Infrastrukturarbeiten für die Öl- und Gasindustrie von einem Engpass an qualifizierten Arbeitskräften berichtet. Branchenkennern zufolge gibt es gerade bei öffentlichen Aufträgen einen intensiven Preiswettbewerb. Diesen bekommen auch Bauzulieferer und Dienstleister zu spüren. Indikatoren zur Bauwirtschaft in den USA Bereich/Kennziffer NAICS 23 – Bauwirtschaft .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), jeweils Dezember .Sektorale Arbeitslosigkeitsrate (in %), jeweils Dezember .Durchschnittlicher Stundenlohn (in US$), jeweils Dezember 2013 .Zahl der Betriebe (in 1.000), jeweils 3. Quartal ..Private ..Öffentliche NAICS 236 – Gebäudebau .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), jeweils Dezember .Zahl der Betriebe (in 1.000), jeweils 3. Quartal NAICS 237 – Nichtgebäude/Infrastruktur .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), jeweils Dezember .Zahl der Betriebe (in 1.000), jeweils 3. Quartal NAICS 238 – Baudienstleister/Kontraktoren .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), jeweils Dezember .Zahl der Betriebe (in 1.000), jeweils 3. Quartal Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics 2012 2013 5.720 13,5 5.876 11,4 25,93 26,35 754 748 6 757 750 6 1.259 220 1.315 222 877 57 880 57 3.584 477 3.681 477 Ein ortskundiger Kooperationspartner kann den Markteinstieg in den USA erheblich erleichtern. Eine umfassende Auflistung der in den USA führenden Bauunternehmen, aufgegliedert nach den verschiedenen Sparten, bietet zum Beispiel die Zeitschrift Engineering News-Record (siehe "http://enr.construction.com/toplists"). 16 Führende Bauunternehmen/Kontraktoren in den USA (Umsatz und Neuaufträge in Mio. US$) Firma, Sitz Gesamtu Umsatz Neuaufträg Beschäftig Internetadresse (Stadt/Bundesstaat) msatz internation e 2012 te 2012 al 2012 Bechtel Corp., San Francisco/California Fluor Corp., Irving/Texas Kiewit Corp., New York/New York The Turner Corp., New York/New York 29.436 23.255 19.468 53.000 www.bechtel.com 22.353 17.210 27.100 41.000 www.fluor.com 9.601 3.239 6.208 26.000 www.kiewit.com 9.085 731 11.263 5.200 PCL Construction Enterprises, Denver/Colorado KBR, Houston/Texas Skanska USA, New York/New York 6.842 5.296 7.644 10.500 www.pcl.com 6.070 4.330 14.190 27.000 www.kbr.com 5.779 91 6.748 9.400 CB&I, The Woodlands/Texas Balfour Beatty US, Dallas/Texas 4.415 3.504 7.306 50.000 4.143 k.A. 4.611 1.496 The Shaw Group Inc., Baton Rouge/Louisiana Jacobs, Pasadena/California Tutor Perini Corp., Sylmar/California 4.130 315 k.A. 25.000 www.shawgrp.com 4.104 2.087 6.021 48.600 www.jacobs.com 4.096 130 2.694 11.016 www.tutorperini.co m Clark Group, Bethesda/Maryland 4.074 0 3.734 3.800 www.clarkconstructi on.com The Walsh Group Ltd., Chicago, Illinois 4.049 148 4.704 6.000 www.walshgroup.co m 0 5.003 5.839 www.whitingturner.com The Whiting-Turner 3.782 Contracting Co., Baltimore/Maryland Quelle: ENR, Top 400 Contractors, Mai 2013 17 www.Turnerconstru ction.com www.usa.skanska.c om www.cbi.com www.belfourbeattyu s.com Führende Wohnungsbauunternehmen 2011 und 2012 *) Unternehmen Vertragsabschlüsse Vertragsabschlüsse (in Einheiten) (in Einheiten) 2011 2012 D.R. Horton 17.176 19.954 Pulte Homes 15.275 16.505 Lennar Corp. 10.845 13.802 NVR 8.487 9.843 KB Home 5.812 6.282 Hovnanian 4.216 5.356 Enterprises The Ryland Group 3.664 4.809 Beazar Homes USA 3.597 4.428 Meritage Homes 3.268 4.238 Corp. Habitat for Humanity 4.970 3.766 *) "Single-Family Homebuilders" Quelle: Standard & Poor’s Homebuilding, Januar 2014 Umsatz (Mio. US$) 2011 3.768 4.137 3.095 2.670 1.316 1.307 Umsatz (Mio. US$) 2012 4.722 4.820 4.105 3.193 1.560 1.806 943 822 861 1.308 1.006 1.194 1.575 1.500 Geschäftspraxis Deutsche Unternehmen, die sich an Ausschreibungen in den USA beteiligen wollen, müssen sich sehr sorgfältig darauf vorbereiten. Auch privatwirtschaftliche Bau- und Bauzulieferaufträge werden in den USA häufig ausgeschrieben. Größere US-Bundesausschreibungen werden auf der Website "www.FedBizOpps.gov" veröffentlicht. Erschwerend bei der Akquise öffentlicher Aufträge können manchmal sogenannte "Buy-American-Bestimmungen" oder Regelungen zur Bevorzugung kleiner und mittlerer Unternehmen sein. Ein wichtiges europäisches Ziel bei den Verhandlungen um die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) ist es, dadurch entstehende Wettbewerbsnachteile für europäische Firmen weiter abzubauen beziehungsweise zu beseitigen. Hilfreich für Bieterwettbewerbe sind erfolgreiche Referenzprojekte in den USA oder der Hinweis auf bewährte Kooperationen mit amerikanischen Bauunternehmen. Darüber hinaus können auch eigene Niederlassungen mit US-amerikanischen Arbeitnehmern von Vorteil sein. Wichtig sind in jedem Fall der Aufbau und die Pflege eines differenzierten Kontaktnetzwerkes. Kontaktadressen Bezeichnung Internetadresse Deutsch-Amerikanischen www.ahk-usa.de Handelskammern (AHK USA) Der Delegierte der www.rgit-usa.com Deutschen Wirtschaft/ 18 Anmerkungen Anlaufstelle für deutsche Unternehmen in den USA Verbindungsbüro des Bundesverbands der Representative of German Industry and Trade – RGIT Deutschen Industrie (BDI) und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) in Washington, D.C. U.S. Department of Housing http://portal.hud.gov/hudport Ministerium für and Urban Development al/HUD Wohnungsbau und Stadtentwicklung HUD.GOV www.huduser.org/portal/ Infowebsite des Ministeriums zu Wohnbautrends Database of State Incentives www.dsireusa.org Überblick über for Renewables & Efficiency Förderprogramme im (DSIRE) Bereich (Gebäude)Energieeffizienz U.S. Census Bureau www.census.gov/econ/constr Daten zur USuction.html Bauwirtschaft National Association of Home Builders (NAHB) Association of Equipment Manufacturers (AEM) www.nahb.org www.artba.org Verband der Wohnbauunternehmen Verband für Baumaschinen- und Ausrüstungshersteller Verband der Immobilienwirtschaft Vereinigung von Bauunternehmen und Kontraktoren Verband der Zementindustrie Vereinigung für nachhaltige Gebäudeentwicklung Verband der Straßenbauer National Association of Realtors (NAR) Associated Builders and Contractors, Inc. (ABC) www.realtor.org www.enr.construction.com Fachzeitschrift, monatlich Builder www.builderonline.com CONEXPO-CON/AGG www.conexpoconagg.com Greenbuild International Conference and Expo www.greenbuildexpo.org Fachzeitschrift der National Association of Home Builders, monatlich Führende internationale Baumaschinenmesse, alle drei Jahre (März 2014 in Las Vegas) Internationale Fachmesse, jährlich (20-22.11.13 in Philadelphia) Internationale Fachmesse, jährlich (Februar 2014, in Las Vegas) www.aem.org www.abc.org Portland Cement Association www.cement.org/ U.S. Green Building Council (USGB) American Road & Transportation Builders Association (ARTBA) Engineering News Record (ENR) http://new.usgbc.org/ NAHB International Builders’ www.BuildersShow.com Show 19