PDF Broschüre Regionalverbände
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PDF Broschüre Regionalverbände
Starke Partner für die Zukunftsgestaltung in den Ballungsräumen Regionalverbände im Überblick 66 1 Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen Schleswig-Holstein Hamburg 68 2 Region Hannover 70 3 Zweckverband Großraum Braunschweig Bremen 72 4 Zweckverband Raum Kassel 1 66 Delmenhorst Niedersachsen Brandenburg 2 74 5 Regionalverband Ruhr 76 6 Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen 74 Essen 82 Aachen 5 72 Kassel 9 84 10 Regionalverband FrankfurtRheinMain 13 90 Saarbrücken 10 12 11 88 Mannheim 86 Nürnberg 14 Bayern 92 Stuttgart Baden-Württemberg 92 14 Verband Region Stuttgart 96 16 Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München 6 Thüringen 84 Frankfurt a. M. 90 13 Regionalverband Saarbrücken 94 15 Regionalverband Südlicher Oberrhein 76 Leipzig 80 Zwickau Rheinland-Pfalz Saarland 4 Hessen 82 9 StädteRegion Aachen 88 12 Verband Region Rhein-Neckar 3 Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen 78 7 Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge 86 11 Planungsverband Region Nürnberg Berlin 68 70 Hannover Braunschweig Regionalverband Ruhr 80 8 Planungsverband Region Chemnitz Mecklenburg-Vorpommern 94 Freiburg 15 16 96 München 8 Sachsen 7 78 Radebeul Inhaltsverzeichnis 3 Inhalt 5 Einführung 8 Best Practices 8 Innovative Regionalplanung > Regionaler Diskurs – auf dem Weg in die Zukunft der Metropole Ruhr >D er Regionalverband Südlicher Oberrhein als politisches Sprachrohr der Region beim Lärmschutz > Bürgerbeteiligung zum Zukunftsbild Region Hannover 2025 > Regionales Einzelhandelskonzept der Region Südlicher Oberrhein > Koordinierung der Siedlungsentwicklung in der Region Stuttgart > Der Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar – Regionalplanung in drei Bundesländern > Der Regionale Flächennutzungsplan für die Region Frankfurt / Rhein-Main 27 Erholung, Landschafts- und Freiraumentwicklung >D as Leipziger Neuseenland und der Gewässer verbund in der Region Leipzig-Westsachsen > Das Konzept „Landschaftspark Region Stuttgart“ als Startpunkt einer dezentralen, interkommunalen Gartenschau in Baden-Württemberg > Das Konzept „Produktiver Park“: Emscher Landschaftspark 2020+ in der Metropole Ruhr > Masterplan Radtourismus für den Großraum Braun- 14 Bewältigung des demografischen Wandels > Die Regionalstrategie Demografischer Wandel für die Metropolregion Rhein-Neckar > Sicherung der Daseinsvorsorge in der Modellregion Oberes Elbtal / Osterzgebirge schweig > Der Grüne Ring in der Region Hannover und seine „Wasserzeichen“ > Regionalpark Rhein-Neckar – der Wettbewerb „Landschaft in Bewegung“ > Montane Kulturlandschaft Erzgebirge / Krušnohoří > Demografie-Monitoring in der Region Bremen > Das Zukunftskataster im Landkreis Kassel 34 Regionale Mobilität >M odellprojekt Siedlungsentwicklung und Mobilität in 19 Energie und Klima > Vom Klimaschutz zum Masterplan – Die konzeptionelle Gestaltung der Energiewende im Großraum Braunschweig > Das Regionale Energiekonzept Rhein-Neckar > Regionale Partner für das Klima: Der Verein Klimapartner Oberrhein e. V. > Die Energiewende wird „vermessen“ – EnergiewendeIndex für die Region Südlicher Oberrhein > Windkraftkonzeption der Region Nürnberg >H ochwasservorsorge in der Regionalplanung Oberes Elbtal / Osterzgebirge > Anpassung an den Klimawandel: Das Beispiel der Region München >D er Citytunnel Leipzig als Voraussetzung für die Neuordnung des S-Bahn-Netzes und zur Verbesserung der Erreichbarkeiten in der Region > F ortschreibung des Regionalverkehrsplans für die Region Stuttgart >R egionales Stuttgarter Modellvorhaben zur nach haltigen Mobilität stößt auf großes Interesse > Verkehrsentwicklungsplan pro Klima – Klimaoffensive der Region Hannover im Verkehrsbereich >M obile Region 2020 – integrierte Verkehrsentwicklung in der StädteRegion Aachen >D er Radschnellweg Ruhr Region Stuttgart 3 Inhalt 43 Wirtschaft > Interkommunale Gewerbeflächenentwicklung in der Region Leipzig / Halle >G emeinschaftliche Regionalentwicklung in der Metropolregion Rhein-Neckar > I deenwettbewerb Zukunft Metropole Ruhr > Gewerbliches Flächenmanagement in der Metropole Ruhr > Sanierung und Entwicklung von Altstandorten des Uran- und des Steinkohlenbergbaus in der Region Chemnitz 65 Die Regionalverbände im Überblick > Industrie-Dialog Region Aachen > Güterverkehrszentrum (GVZ) Kassel > Regionale Vorsorgestandorte für Industrie und produzierendes Gewerbe in der Region Chemnitz > Grenzüberschreitender Wirtschaftsraum SaarMoselle 50 Bildung > Bildungsverantwortung des Regionalverbandes Saarbrücken > Wachsende Schülerzahlen und die Notwendigkeit neuer Schulstandorte in der Region München > Das regionale Bildungsnetzwerk in der StädteRegion Aachen > Fünf Jahre Kooperation Bildung und Beruf in der Region Hannover > Fachkräfte sichern: Übergang Schule, Beruf und Studium in der StädteRegion Aachen gestalten 56 Regionale Netzwerke und Governance-Ansätze > Das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 1 Kommunalverbund Niedersachsen/ Bremen 2 Region Hannover 3 Zweckverband Großraum Braunschweig 4 Zweckverband Raum Kassel 5 Regionalverband Ruhr 6 Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen 7 Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge 8 Planungsverband Region Chemnitz 9 StädteRegion Aachen 10 Regionalverband FrankfurtRheinMain 11 Planungsverband Region Nürnberg 12 Verband Region Rhein-Neckar 13 Regionalverband Saarbrücken 14 Verband Region Stuttgart 15 Regionalverband Südlicher Oberrhein 16 Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München > Integrierte Raumentwicklung im europäischen Maßstab – CODE24: Die europäische Entwicklungsachse Rotterdam – Mannheim – Genua > Weiterentwicklung des Kommunalverbundes 98 Tabelle / Statistik Niedersachsen / Bremen > Die Charlemagne Grenzregion 4 100 Impressum / Bildnachweise Einführung Regionalverbände: Starke Partner für die Zukunftsgestaltung in den Ballungsräumen Die großen Städte und die Kommunen in ihrer Nachbarschaft sind aufeinander angewiesen und können die zahlreichen Zukunftsaufgaben nur gemeinsam bearbeiten und lösen. Denn die Verflechtungen im Bereich der Siedlungsentwicklung, der wirtschaftlichen Entwicklung, des Verkehrs, der Erholung und der sonstigen öffentlichen Daseinsvorsorge sind so vielfältig, dass ein unkoordiniertes Neben- oder gar Gegen einander von Städten, Gemeinden und Land kreisen nicht zu verantworten wäre. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Verflechtungen weiter intensiviert und die Nutzungskonflikte verschärft. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen für das kommunale Handeln durch die Lage der öffent lichen Haushalte, den demografischen Wandel und den globalen Standortwettbewerb komplexer geworden. Die Erkenntnis, dass gerade in den Ballungsräumen überkommunale bzw. die gesamte Stadtregion umfassende Handlungsansätze notwendig sind, ist nicht neu. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden institutionalisierte regionale Lösungen erprobt, wie das Beispiel des 1911 gegründeten Verbandes Groß-Berlin zeigt, der auch unter schwierigsten Bedingungen wesentliche Erfolge bei der Vereinheitlichung des Nahverkehrs, der Sicherung von Erholungsflächen und der Beeinflussung der Siedlungsentwicklung erzielen konnte. Während dem Berliner Verband durch die regionsspezifischen Umstände nur eine kurze Wirkungszeit vergönnt war, blickt der 1920 als „Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk“ gebildete Regionalverband Ruhr auf ein fast hundertjähriges Wirken zurück. Auch die meisten der anderen bestehenden Regionalverbände in den Ballungsräumen, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, können mehrere Jahrzehnte erfolgreichen Wirkens vorweisen, wobei Aufgaben, Rechtskonstruktion und Entwicklung der Verbände jeweils sehr individuell sind. Seit gut fünf Jahrzehnten besteht eine institutionalisierte und schrittweise intensivierte regionale Zusammenarbeit im Großraum Hannover. Auf der Basis langjähriger Vorarbeiten und Erfahrungen eines regionalen Verbandes insbesondere bei der Regionalplanung, beim ÖPNV, bei der Wirtschaftsförderung und bei der Naherholung konnte im Jahr 2001 auf kommunale Initiative die gebietskörperschaftlich verfasste Region Hannover mit einem umfassenden stadtregionalen Aufgabenportfolio gegründet werden. Dabei konnten auch Erfahrungen genutzt werden, die mit einer ähnlichen Organisationsform seit 1974 durch den Regionalverband Saarbrücken und seinen Rechtsvorgänger gesammelt wurden. Seit 2009 Meilenstein in der Geschichte der Regionalverbände: Unterzeichnung des Staatsvertrages zur Gründung des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar am 3. März 1969 5 Einführung besteht auch für das Gebiet der Stadt Aachen und ihrer neun Nachbarkommunen mit der StädteRegion Aachen eine leistungsfähige stadtregionale Gebietskörperschaft, die auf Initiative kommunaler Praktiker entstanden ist. Nicht selten hatten die Verbände denkbar schwierige politisch-administrative Hürden zu überwinden. Dies gilt insbesondere dort, wo der stadtregionale Verflechtungsraum auf mehrere Bundesländer übergreift. Dass auch und gerade hier ein stadtregionaler Verband integrativ und aktivierend wirken kann, zeigt seit 2006 der Verband Region Rhein-Neckar, der den 1970 konstituierten Raumordnungsverband Rhein-Neckar abgelöst hat. Innovativ ist hier auch die Verzahnung des Verbandes mit der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, in der u. a. auch Akteure der Wirtschaft mitwirken. Einen etwas anderen Weg haben die kommunalen Akteure in der ebenfalls durch eine Landesgrenze zerschnittenen Stadtregion Bremen beschritten. Hier wurde 1991 der Kommunalverbund Bremen-Niedersachsen in der Rechtsform des eingetragenen Vereins gebildet, der heute Plattform vielfältiger gemeinsamer Aktivitäten ist. Auch andere Entwicklungen nach 1990 zeigen, dass die Notwendigkeit stadtregionaler 6 Planungs- und Handlungsansätze auf immer breiterer Ebene erkannt wird. Neben der Gründung des Zweckverbandes Großraum Braunschweig im Jahr 1991 und der Stärkung des Zweckverbandes Raum Kassel wurden in den meisten Verdichtungsräumen der neuen Bundesländer kommunal verfasste Regionalverbände mit der Aufgabe der Regionalplanung betraut, was beispielhaft die Verbände in den Regionen Chemnitz, Dresden (Oberes Elbtal/ Osterzgebirge) und Leipzig-Westsachsen zeigen. Das in den 1990er Jahren wohl deutschlandweit stärkste Signal für den hohen Stellenwert stadtregionaler Organisationsstrukturen dürfte 1994 von einem der wirtschaftlich bedeutendsten deutschen Ballungsräume, der Region Stuttgart, ausgegangen sein. Die bewusst kraftvolle Positionierung des Verbandes Region Stuttgart durch die baden-württembergische Landesregierung mit einer direkt gewählten Regionalversammlung sorgte bundesweit für Aufmerksamkeit und spornte auch andere Regionen an, ihre organisatorischen Strukturen zu stärken. Wie schon die genannten Beispiele zeigen, werden in den einzelnen Ballungsräumen sehr unterschiedliche Ansätze der regiona len Kooperation und Organisation prakti ziert. Auch die Aufgaben und die Planungsinstrumente zeigen eine erhebliche Bandbreite. Während die regionalen Verbände in den Räumen um Freiburg (Südlicher Oberrhein) und Nürnberg – wie die meisten anderen Regionen – das Instrument des Regionalplans für die Gestaltung der regionalen Zukunft nutzen und die Regionen Kassel und Saarbrücken jeweils einen gemeinsamen Flächennutzungsplan aufstellen, wurde in der Region FrankfurtRheinMain der deutschlandweit beachtete Regionale Flächen nutzungsplan in Kraft gesetzt. Eine etwas andere Struktur besteht in der Region München, wo bereits seit 1950 ein Planungsverband als Dienstleister seiner Kommunen Planungs- und Beratungsleistungen erbringt und seit 1973 gleichzeitig die Geschäftsstelle der Regionalplanung betreut. So individuell und maßgeschneidert die jeweiligen Organisationsformen sind, so breit ist der Konsens der Verbände bei den grundsätzlichen Zielstellungen. Ganz oben steht dabei die Sicherung der Funktionsfähigkeit dieser Wirtschaftsräume durch eine vorausschauende, möglichst verbindliche regionale Planung und die Arbeit an deren Implementierung. Diese gemeinsame Interessenlage und Verantwortung verbindet. Deswegen arbeiten die Regionalverbände seit langem in der „Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände in Ballungsräumen“ zusammen und werden hierbei von den drei kommunalen Spitzenverbänden unterstützt, die gemeinsam den Deutschen Städtetag mit ihrer Vertretung in der Arbeitsgemeinschaft beauftragt haben. Mit der vorliegenden Broschüre sollen die Vielfalt des Leistungsspektrums der Regionalverbände und die Kreativität bei der Bewältigung der stadtregionalen Herausforderungen dokumentiert werden. Gleichzeitig soll der interessierten Öffentlichkeit auch die Möglichkeit gegeben werden, inhaltliche und organisatorische Ansätze vergleichend zu betrachten. Nicht zuletzt verbindet sich mit der Herausgabe dieser Broschüre aber auch die Hoffnung, dass die maßgeblichen Akteure aus Gesellschaft, Politik und Verwaltung in den einzelnen Stadtregionen aus den Erfahrungen Anderer wertvolle Anregungen für die eigene Region bzw. die eigene Arbeit schöpfen können, wodurch die Organisationsstrukturen, die Bewältigung der stadtregionalen Herausforderungen und die politische Gestaltungskraft in den Ballungsräumen weiter optimiert werden können. Die Konzeption der Broschüre und die Erstellung der Texte ist ein Gemeinschaftswerk der in der Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Verbände. In der Redaktionsgruppe haben Vertreter aus den Regionen Hannover, München und Ruhr mitgewirkt. Eine Veröffentlichung der Broschüre wäre aber nicht möglich gewesen ohne die dankenswerte Bereitschaft des Regionalverbandes Ruhr, erneut die Produktion der Broschüre einschließlich der Gestaltung und des Drucks zu übernehmen. Allen Mitwirkenden möchte ich herzlich für das Engagement an diesem gemeinsamen Projekt danken und wünsche der Broschüre weite Verbreitung und positive Resonanz. Hannover, im August 2015 Prof. Dr. Axel Priebs Erster Regionsrat der Region Hannover und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände in Ballungsräumen links Immer stärker werden Bürgerinnen und Bürger in die Regionalplanungen einbezogen rechts Konstitution der 13. Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr am 26. September 2014 in Mülheim an der Ruhr 7 Best Practices Innovative Regionalplanung Die Regionalplanung gehört zum traditionellen Kernbestand der Aufgaben von Regionalverbänden in Verdichtungsräumen. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe haben sich die Verbände laufend neuen gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und Herausforderungen zu stel len. Dabei haben die Verbände das Ziel, über die Regionalplanung die Entwicklung ihrer Regionen zu fördern und erkennbaren Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. So kommt es immer stärker darauf an, die in der Region lebenden Menschen in die Gestaltung ihrer Umgebung einzubeziehen, weswegen in den Regionen zunehmend neue Beteiligungsformen und Planungsverfahren erprobt werden. Regionaler Diskurs – auf dem Weg in die Zukunft der Metropole Ruhr Mit den gesetzlichen Reformen in den Jahren 2004 und 2007 hat der Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen dem Regionalverband Ruhr (RVR) weitreichende Planungskompetenzen für die Metropole Ruhr (zurück-)gegeben: Seit der Übernahme der Regionalplanung Ende 2009 besteht erstmals seit 1966 wieder die Chance, einen einheitlichen Regionalplan Ruhr aufzustellen. Das Verbandsgebiet mit elf kreisfreien Städten und vier Kreisen ist aktuell noch in fünf verschiedene Regionalpläne aufgeteilt. Für den RVR ist dies der Anlass, den Raum als planerische Einheit in den Blick zu nehmen, strategisch konzeptionelle Überlegungen und raumordnerische Umsetzung zusammenzudenken und mit allen relevanten Akteuren einen integrierenden Rahmen für die räumliche Entwicklung zu schaffen. Dies eröffnet neue Chancen auf positive Effekte für die gesamte Region. Weitere Informationen: www.regionalerdiskurs. metropoleruhr.de 8 Der Regionalverband Ruhr startete daher im Jahr 2011 unter dem Motto „Regionaler Diskurs – auf dem Weg in die Zukunft der Metropole Ruhr“ einen diskursiven, auf Transparenz und Kommunikation angelegten Prozess. Dieser Prozess, der Antworten auf die komplexen Herausforderungen einer Region im Wandel sucht, gelingt nur mit dem Sachverstand und dem Engagement der Akteure in den Kommunen und Fachinstitutionen, in Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Daher gehen alle relevanten Akteure den Weg in die Zukunft der Metropole Ruhr gemeinsam und gestalten den Erarbeitungsprozess zum Regionalplan Ruhr aktiv mit. Die Metropole Ruhr erprobt hiermit zur zukunftsweisenden Steuerung der Regionalentwicklung eine neue Form der strategischen Regionalplanung, bei der informelle Planungsinstrumente integraler Bestandteil sind. Der Regionale Diskurs beinhaltet hierzu verschiedene Formate und miteinander vernetzte Diskussionsstränge: Stadt- und teilregionale Gespräche, Regionalforen und Fachdialoge, einen Ideenwettbewerb Zukunft Metropole Ruhr, informelle Planungen mit Regionalanalysen, Netzwerken und ergänzenden Konzepten und den begleitenden kommunalen Arbeitskreis. Im Laufe des Verfahrens hat die RVR-Ver bandsversammlung als Träger der Regionalplanung die Verwaltung beauftragt, dass der gesetzlich-formale Regionalplan Ruhr durch ein „Handlungsprogramm Zukunft Metro pole Ruhr“ als informelles Planungsinstrument ergänzt werden soll. Beide Planwerke sollen die formale Regionalplanung und die informelle Regionalentwicklung bündeln, werden die Trägerbeteiligung durchlaufen Der Regionale Diskurs in der Metropole Ruhr beinhaltet verschiedene Formate und miteinander vernetzte Diskussionsstränge und abschließend als gemeinsame Beschlussgrundlage einer zukünftigen Entwicklungsperspektive für die Metropole Ruhr der Verbandsversammlung vorgelegt. Bürgerbeteiligung zum Zukunftsbild Region Hannover 2025 Die Region Hannover, die auf fünf Jahrzehnte regionalplanerischer Arbeit zurückblicken kann, erarbeitet derzeit ein neues Regionales Raumordnungsprogramm 2015. Im Vorfeld des Aufstellungsverfahrens wurde von Seiten der Regionsverwaltung in einem intensiven Prozess gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, der Politik und der Fachwelt ein Zukunftsbild bis 2025 entwickelt. In Veranstaltungen, Workshops und Foren einerseits und im Internet andererseits hatten im Jahr 2012/2013 Interessierte die Chance, sich zu informieren, ihre Standpunkte und Meinungen einzubringen und zu diskutieren. Diese besondere Form der Bürgerbeteiligung auf der Ebene der Regionalplanung ist neu und wurde vom Bund als Pilotprojekt im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gefördert. Im Ergebnis liegen sieben Zukunftsbilder in bildlicher und textlicher Darstellung vor, die in den wichtigen Themenfeldern der regionalen Entwicklung Perspektiven bis zum Jahr 2025 aufzeigen: >> Faire Chancen für alle von Jung bis Alt (den demografischen Wandel gestalten – Lebensqualität für alle sichern); >> Starke Wirtschaftsregion mit Zukunftsprofil (Beschäftigung fördern – Standortqualitäten stärken – nachhaltig wirtschaften); >> Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Region (kompakte Zentren stärken – Erreichbarkeit in der gesamten Region sichern – wenig Fläche verbrauchen); >> Durchgrünte Stadtregion (Natur und Landschaft schützen – Freiräume vernetzen – vielseitige Naherholungs möglichkeiten bieten); Weitere Informationen: www.hannover.de >> Energie für das Klima (Energie sparen – Erneuerbare Energien ausbauen – Klimawandel gestalten); >> Mobilität für alle (Verkehr intelligent gestalten – umweltfreundliche Mobilität fördern – kurze Wege ermöglichen); >> Zukunft durch Zusammenarbeit (Qualitäten durch Kooperationen steigern – Ausgleich in der Region sichern – Beteiligungskultur ausbauen). Votings: Niederschwelliger Themen Etwa 12.000 Menschen haben sich im Rahmen des Internetdialogs bzw. der zugang auf den Veranstaltungen und im Internetdialog der Region Hannover 9 Best Practices Veranstaltungen über die Erarbeitung des Zukunftsbildes informiert und am Prozess mitgewirkt. Diese hohe Zahl zeigt, dass es gelungen ist, durch ansprechende Formate auch ein eher abstraktes und bürgerfernes Fachthema wie die Inhalte eines Regionalen Raumordnungsprogramms beteiligungsfreundlich aufzubereiten, Menschen aus der Region mit Fragestellungen und Themen der Regionalplanung in Verbindung zu bringen und eine breite Diskussion zu entfachen. Die Bürgerbeteiligung hat auch dazu beigetragen, die Vorteile und Chancen der regionalen Zusammenarbeit zu vermitteln und Transparenz für die Regionalentwicklung der Region Hannover zu schaffen. Der Freiburger Münsterplatz – Teil des zentralen Versorgungsbereiches. Weitere Informationen: www.region-suedlicheroberrhein.de Raumnutzungskarte Ettenheim: Mit den Festlegungen im Regionalplan hat der Regionalverband die Voraussetzungen geschaffen, um raumbedeutsame Einzelhandelsvorhaben zu steuern. Standort für zentrenrelevante Einzelhandelsgroßprojekte ... nicht-zentrenrelevante Einzelhandelsgroßprojekte Siedlungsfläche (nachrichtlich) Gewerbefläche (nachrichtlich) 10 Die Anregungen aus allen Veranstaltungen und dem Internetdialog sind in die Zukunftsbilder eingeflossen. Die Regionsversammlung hat Ende 2013 die Ergebnisse einstimmig beschlossen. Die Ergebnisse des Prozesses sind inzwischen in mehreren Broschüren veröffentlicht und bilden nun wegen des breiten Beteiligungs- und Diskussionsprozesses eine hervorragende Grundlage für die weitere Debatte um die konkreten Inhalte des neuen Regionalen Raumordnungsprogramms, das derzeit aufgestellt wird. Regionales Einzelhandelskonzept der Region Südlicher Oberrhein Der Einzelhandel prägt die gewachsenen Innenstädte und Ortszentren in der Region Südlicher Oberrhein in besonderem Maße. Durch den fortschreitenden Strukturwandel bevorzugen Einzelhändler seit Jahrzehnten oftmals Flächen in Randlagen oder in Gewerbegebieten. Dies benachteiligt Bürgerinnen und Bürger, die keinen Pkw zur Verfügung haben. Zudem sind in zahlreichen Städten und Gemeinden der Region, insbesondere in den ländlich strukturierten Teilräumen, die Auswirkungen des demografischen Wandels greifbar. Unter diesen Rahmenbedingungen hat der Regionalverband Südlicher Oberrhein in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden ein rechtsverbindliches Regelwerk zum Thema „Einzelhandelsgroßprojekte“ erarbeitet, das im Januar 2011 in Kraft getreten ist. Das Konzept steuert nur Vorhaben, die über die jeweilige Standortgemeinde hinausgehende Auswirkungen haben können. Nach dieser Neuregelung können sogenannte zentrenrelevante Einzelhandelsgroßprojekte (z. B. für Bekleidung, Bücher oder Spielwaren) nur noch in gebietsscharf dargestellten Bereichen in Stadt- und Ortskernen realisiert werden. Standorte „auf der grünen Wiese“ sind lediglich für sogenannte nicht-zentrenrelevante Einzelhandelsgroßprojekte (z. B. Bau- oder Möbelmärkte) möglich. Gegen die Festlegung von gebietsscharf festgelegten Vorranggebieten hatte die Stadt Waldkirch im Jahr 2013 vor dem VGH Mannheim geklagt, da sie sich in ihrer kommunalen Planungshoheit verletzt sah. Für eine solche Regelung fehle es an der Regionalbedeutsamkeit derartiger Festlegungen. Auch seien die Festlegungen unverhältnismäßig und würden im Widerspruch zu dem im Landesentwicklungsplan (LEP) enthaltenen Integrationsgebot stehen. Die Klage wurde in vollem Umfang abgewiesen. Das Gericht bescheinigte dem Regionalverband, dass er die Vorgaben des LEP flexibel ausforme, und bestätigte die Festlegung, wonach gebietsscharf festgelegte Vorranggebiete sowohl regionalplanerisch erforderlich als auch mit der kommunalen Planungshoheit vereinbar sind. Entsprechend der aus dem BauGB folgenden Anpassungspflicht sind die Kommunen darüber hinaus gehalten, regionalplanerisch unzulässige Vorhaben gegebenenfalls durch Aufstellung oder Änderung von Bebauungsplänen zu unterbinden. Der Regionalverband kann diese Planungspflicht erforderlichenfalls – wie im Februar 2012 gegen die Stadt Herbolzheim geschehen – mit einem sogenannten Planungsgebot durchsetzen. Der Regionalverband sieht sich durch das Urteil des VGH Mannheim und durch das im Planungsausschuss einstimmig beschlossene Planungsgebot in seiner sorgfältig erarbeiteten und begründeten Einzelhandelsplanung bestärkt und wird sich auch in Zukunft als „Regionaler Plan- und Impulsgeber“ für den Erhalt attraktiver Innenstädte und vitaler Ortszentren in der Region einsetzen. Koordinierung der Siedlungsentwicklung in der Region Stuttgart Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung in der Region Stuttgart orientieren sich insbesondere am bestehenden Schienennetz, das auch durch die S-Bahn bedient wird. Damit soll einem möglichst großen Teil der Bevölkerung ein bequemer Zugang zum schienengebundenen ÖPNV gewährleistet werden. Gleichzeitig werden damit auch große zusammenhängende Freiräume definiert, in denen wichtige Freiraumfunkti onen Vorrang genießen können, was insbe sondere in der stark verdichteten Region Stuttgart wichtig ist. Umgesetzt wird die Koordinierung der Siedlungsentwicklung durch die Unterscheidung der Gemeinden in zwei Kategorien: die vorwiegend an Entwicklungs achsen liegenden „Gemeinden im Siedlungsbereich“ und die „Gemeinden mit Eigenentwicklung“, die in den Räumen zwischen diesen Achsen liegen. Für alle Gemeinden gilt das Recht auf die Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen für ihre Einwohner und ortsansässigen Unternehmen. Abgeleitet aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung sowie veränderten Lebensbedingungen wird dabei zur Ermittlung des zukünftigen Wohnbauflächen bedarfs in Gemeinden mit Eigenentwicklung ein Zuwachs von jährlich 0,2 Prozent der vorhandenen Wohneinheiten zu Grunde gelegt. Für Gemeinden im Siedlungsbereich ist, unter Berücksichtigung von Zuwanderung von Einwohnern und Unternehmen, ein stärkeres Wachstum vorgesehen. Hier wird ein Zuwachs von jährlich 0,3 Prozent der vorhandenen Wohneinheiten angenommen. Ein über die regionalplanerischen Vorgaben hinausgehender Wohnbauflächenbedarf kann durch nachgewiesene örtliche Besonderheiten wie beispielsweise einen hohen Einpendlerüberschuss oder eine vergleichsweise überdurchschnittliche Bevölkerungs entwicklung begründet werden. Weitere Informationen: www.region-stuttgart.org Bruttowohndichte (Einwohner pro Hektar) 90: Oberzentren 90: Schwerpunkte des Wohnungsbaus 80: Mittelzentren 60: S onstige Gemeinden mit verstärkter Siedlungstätigkeit 55: G emeinden, beschränkt auf Eigen entwicklung im Verdichtungsraum und dessen Randzone 50: Ü brige Gemeinden mit Eigenent wicklung An besonders geeigneten Standorten (u. a. durch die Topografie oder die Nähe zu Bahn-Halten) in Gemeinden im Siedlungsbereich sind zusätzlich „Schwerpunkte des Wohnungsbaus“ festgelegt, wo durch hohe Dichtevorgaben eine zusätzliche Konzen tration der Siedlungsentwicklung geschaffen wird. Zur Sicherung eines angemessenen Gewerbeflächenangebots werden für gewerbliche Nutzungen geeignete Standorte als Schwerpunkte für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungseinrichtungen festgelegt. Bei der Realisierung des ermittelten Bedarfs sind jedoch vorrangig die 11 Best Practices vorhandenen Potenziale zu berücksichtigen: bereits in Flächennutzungsplänen dargestellte Flächen, Baulücken sowie Brachflächen. So wird eine Inanspruchnahme bislang unbebauter Flächen verhindert und außerdem die vorhandene Infrastruktur besser ausgelastet. Der Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar – Regionalplanung in drei Bundesländern Weitere Informationen: www.vrrn.de Der Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar ist seit dem 15.12.2014 verbindlich 12 Regionale Kooperation über die Grenzen der drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz hinweg hat bereits eine über 50-jährige Geschichte im Rhein-Neckar-Dreieck. Einen entscheidenden Meilenstein bildet der im Juli 2005 von den drei Bundesländern unterzeichnete „Staatsvertrag über die Zusammenarbeit bei der Raumordnung und Weiterentwicklung im Rhein-Neckar-Gebiet“. Der Verband Region Rhein-Neckar wurde damit Rechtsnachfolger des Regionalverbandes Rhein-Neckar- Odenwald, der Planungsgemeinschaft Rheinpfalz und des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar. Statt des rahmensetzenden Raumordnungsplanes Rhein-Neckar sowie der jeweiligen Regionalpläne in den drei Teilregionen soll es künftig nur noch den Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar als verbindlichen regionalen Raumordnungsplan geben, wobei der Regionalplan für den hessischen Landkreis Bergstraße zunächst als Planentwurf gilt, der die Zustimmung der Regionalversammlung Südhessen benötigt. Als besondere Herausforderung bei der Aufstellung des Einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar hat sich die Koordination und Harmonisierung der unterschiedlichen rechtlichen und planerischen Vorgaben in den drei Bundesländern erwiesen. Mit hohem inhaltlichen und zeitlichen Aufwand wurden für nahezu alle regionalplanerischen Themenbereiche entsprechend konsensuale, rechtlich und politisch tragfähige Lösungen erarbeitet. Lediglich bei der Regionalplanerischen Steuerung der Windenergienutzung bedarf es wegen der länderspezifisch unterschiedlichen Ausgestaltung der nutzbaren Instrumente einer weiteren Bearbeitung im Rahmen einer fachlichen Teilfortschreibung, die sich derzeit in Bearbeitung befindet. Fachliche Schwerpunkte des Einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar liegen in der Steuerung der Siedlungsentwicklung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels (Region der kurzen Wege) sowie in der Stärkung der freiraumbezogenen Sicherungsinstrumente im Ballungsraum. Die Verbandsversammlung des Verbandes Region Rhein-Neckar hat im September 2013 den Einheitlichen Regionalplan einstimmig als Satzung beschlossen. Vertreter aller politischen Fraktionen haben nicht nur die Bedeutung des Einheitlichen Regionalplans als gesetzliche Kernaufgabe des Verbandes hervorgehoben, sondern sehen in dem Planwerk auch das unverzichtbare „Schlüsselprojekt“ zur weiteren Integration der den drei Bundesländern zugehörigen Teilräume innerhalb der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Seit dem 15. Dezember 2014 ist der Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar rechtskräftig. Der Regionale Flächennutzungsplan für die Region Frankfurt / Rhein-Main Der Regionale Flächennutzungsplan (RegFNP) für die Region Frankfurt / Rhein-Main wurde im Jahr 2010 von der Verbandskammer des damaligen Planungsverbandes Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main beschlossen und ein Jahr später von der hessischen Landesregierung genehmigt. Das Neue an dem Plan ist, dass erstmals Flächennutzungs- und Regionalplanung zusammengefasst wurden (§ 8 Abs. 4 Raumordnungsgesetz). Das Planwerk stellt somit die Art der Bodennutzung in Grundzügen dar und legt zugleich Ziele, Grundsätze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung fest. Es ist eine Vorgabe für die Bebauungsplanung der Städte und Gemeinden und andere Fachplanungen. Der Plan für circa 2,2 Millionen Menschen auf einer Fläche von rund 245.000 Hektar ist gültig bis zum Jahr 2020. Im Jahr 2003 war von der Verbandskammer – in dieser finden sich die Delegierten der 75 Mitgliedskommunen zusammen – der Aufstellungsbeschluss zu dem Planwerk gefasst worden. Ein Jahr später einigten sich mehr als 230 Männer und Frauen aus Politik, Verbänden und anderen Organisationen auf ein gemeinsames Leitbild. Demnach soll – kurz gefasst – Frankfurt / Rhein-Main eine Region der starken Zentren und attraktiv für junge Leute und Familien sein; Wissenschaft und Ausbildung sollen großgeschrieben werden, innovative Branchen sind zu fördern. Mobilität und Logistik gilt es zu verbessern und auszubauen sowie Landschaft und Kultur zu pflegen. Schließlich sind weitere Siedlungs- und Gewerbegebiete vorrangig an den Regionalachsen des öffentlichen Nahverkehrs zu positionieren. Bevor im Jahr 2006 der erste Vorentwurf auf dem Tisch lag, wurde mit jeder einzelnen Kommune über ihre Planungsvorstellungen gesprochen. Vor allem ging es dabei darum, die massiven Wünsche nach weiteren Gewerbe- und Wohnflächen zu reduzieren. Im Laufe des Verfahrens wurden in zwei Durchgängen in den Jahren 2007 und 2009 die Kommunen, die Fachbehörden und -verbände sowie die Bürgerinnen und Bürger an dem Plan beteiligt. Die Resonanz kann sich sehen lassen, rund 15.500 An regungen, Veränderungswünsche und dergleichen mehr waren zu bearbeiten. Nach dem Beschluss im Jahr 2010 standen vor allem vier Zahlen im Fokus: Etwa 2.300 Hektar weitere Wohnflächen waren in dem Plan enthalten, der ursprüngliche Wunsch der Kommunen lag bei 4.400 Hektar. Für das Gewerbe sind 2.100 Hektar Zuwachsflächen eingezeichnet, hier lag die Wunschvorstellung der Städte und Gemeinden bei 3.100 Hektar. Konsens war, dass das Wachstum nur noch moderat ausfallen solle. Einen Dissens hingegen gab es bei der Verteilung der Flächen, nicht immer wurde ein gelungener Ausgleich zwischen Zentrum und ländlichem Raum gefunden. Innenstädte gestärkt werden, indem keine Einkaufszentren mehr auf der grünen Wiese gebaut werden. Hier hat sich gezeigt, dass dieses Konzept nicht immer praktikabel ist. So erweist sich beispielsweise die generelle Obergrenze von 800 Quadratmetern Verkaufsfläche für ein innenstadtrelevantes Warensortiment in großen Fachmärkten als problematisch. Hierzu wurde bereits eine Evaluierung auf den Weg gebracht. Nicht aufgenommen in den Plan wurden Vorrangflächen für Windenergieanlagen. Der Grund dafür ist, dass die Politik sich auf eine zu kleine Fläche (0,24 Prozent der Gesamtfläche) geeinigt hatte. Dieser Flächenanteil hätte, um eine Ausschlusswirkung zu erreichen, vor keinem Gericht Bestand gehabt. So wird derzeit ein neuer Plan, er heißt jetzt „Sachlicher Teilplan Erneuerbare Energien“, aufgestellt und anschließend in den RegFNP integriert. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2017 anvisiert. Weitere Informationen: www.region-frankfurt.de/ Planung/RegionalerFlächennutzungsplan Ebenfalls als wenig praktikabel hat sich erwiesen, dass die Verbandskammer des Regionalverbandes – er ist seit dem Jahr 2011 die Nachfolgeorganisation des Planungsverbandes – und die Regionalversammlung Südhessen alle Beschlüsse zum Regionalen Flächennutzungsplan gleich lautend fassen müssen. Hier herrscht ein hoher Abstimmungsbedarf, der bei unter schiedlichen Auffassungen sogar bis zur Anrufung eines Vermittlungsausschusses führen kann. Hier wäre eine alleinige Kompetenz beim Regionalverband wünschenswert. Mittlerweile gibt es zu dem Plan bereits einige Änderungsverfahren, die schon mit großer Routine abgearbeitet werden. Vor einiger Zeit wurde dazu eine „echte Kompensation“ eingeführt. Möchte eine Kommune eine Grünfläche zu einer Fläche für Gewerbe- oder Wohnbauten umwidmen, muss sie in der Regel an anderer Stelle eine gleich große geplante Gewerbeoder Wohnfläche wieder als Grünfläche belassen. Integriert sind der Landschaftsplan und ein sogenanntes Regionales Einzelhandels konzept. Es soll dafür sorgen, dass die 13 Best Practices Bewältigung des demografischen Wandels Der demografische Wandel ist zu einer der wichtigsten Herausforderungen auf allen Planungsebenen und in allen Raumstrukturtypen geworden. Während wesentliche demografische Entwicklungslinien bundesweit weitgehend identisch sind, variieren die Ausprägungen und Handlungserfordernisse nicht nur zwischen den Regionen erheblich, sondern zeigen auch innerhalb von Regionen deutliche Schwankungsbreiten. Die Regionen stellen sich diesen Herausforderungen in ihrem jeweiligen individuellen Kontext und haben dazu unterschiedliche Strategien und Handlungsansätze entwickelt. Die Regionalstrategie Demografischer Wandel für die Metropolregion Rhein-Neckar Der Demografie-Kongress in der Metropolregion Rhein-Neckar im Herbst 2012 fand bundesweite Beachtung. Die Bälle symbolisieren die Dynamik des Netzwerks Regionalstrategie Demografischer Wandel Weitere Informationen: www.m-r-n.com 14 Anfang des Jahres 2008 hat die Metropolregion Rhein-Neckar das Netzwerk Regionalstrategie Demografischer Wandel (RDW) gegründet. Als Träger fungiert der Verband Region Rhein-Neckar, unterstützt vom demografie-netzwerk (ddn), der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar Odenwald sowie der Stadt Bensheim. In 2009 haben sich die Partner auf eine gemeinsame strategische Vorgehensweise verständigt. Seither agiert die RDW als „Metanetzwerk“. Ziele sind der Austausch von guten Beispielen und Handlungsempfehlungen, die Durchführung von konkreten Projekten sowie die Sensibilisierung von Unternehmen, Kommunen und Bevölkerung für die Thematik des demografischen Wandels. Mittlerweile sind dem RDW-Netzwerk rund 350 Unternehmen, Kommunen und Institutionen beigetreten, die ihre Aktivitäten auf dem Gebiet des demografischen Wandels untereinander abstimmen. Dazu hat sich die RDW eine feste Arbeitsstruktur gegeben. Die Beteiligten treffen sich zum regelmäßigen Austausch in drei Foren: dem Forum Kommunen, dem Forum Unternehmen und dem Forum Handwerk. Wesentlicher Baustein der RDW ist auch die abgestimmte Einwerbung von Fördermitteln. Derzeit läuft ein ESF-Projekt zum Know-How-Transfer in Unternehmen sowie eine vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützte Demo grafie-Beratung für Unternehmen mit dem Titel „UnternehmensWert: Mensch“. Zur Sensibilisierung sämtlicher potenzieller Akteure hat das Netzwerk im Oktober 2012 mit großem Erfolg eine „Demografie-Woche“ durchgeführt. Innerhalb einer Woche fanden in der gesamten Region circa 450 Veranstaltungen zum demografischen Wandel statt. Herausragend waren die Eröffnungsveranstaltung, eine bundesweit beachtete Ü90-Party sowie ein Demografie-Kongress mit hochkarätigen Referenten und circa 500 Teilnehmern zum Abschluss. Die Evaluation bestätigt der „Demografie-Woche“ nachhaltigen Effekt. Seit dem Jahr 2013 nimmt das RDW-Netzwerk bzw. die Metropolregion Rhein-Neckar am Europäischen Filmfestival der Generationen teil. Dabei handelt es sich um ein dezentrales Filmfestival zu den Themen demografischer Wandel, Dialog der Generationen sowie Alter und Altern. Im Oktober 2015 finden in diesem Rahmen rund 100 Filmvorführungen in 50 Städten und Gemeinden der Rhein-Neckar Region statt. Die Regionalstrategie Demografischer Wandel wird auch in den kommenden Jahren die Auftaktveranstaltung zum Aktions programm regionale Daseinsvorsorge in der Planungsregion Oberes Elbtal / Osterzgebirge zentrale Plattform der Region Rhein-Neckar zur notwendig regionsweit abgestimmten Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels bilden. Sicherung der Daseinsvorsorge in der Modellregion Oberes Elbtal / Osterzgebirge Die Planungsregion des Regionalen Planungsverbandes Oberes Elbtal / Osterzgebirge umfasst die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden. Der Regionale Planungsverband war Träger eines von 21 Modellvorhaben in der Bundesrepublik, die sich unter dem Titel „Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge“ mit der Sicherung der Daseinsvorsorge unter den Bedingungen des demografische Wandels befasst haben. Dabei hat er untersucht, wie sich bis 2030 die Bevölkerung hinsichtlich Größe und Altersstruktur in der Modellregion entwickeln wird, wie sich, daraus abgeleitet, verschiedene Szenarien von Erreichbarkeiten von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur darstellen und wie unter diesen Bedingungen eine ausreichende flächendeckende Versorgung gesichert werden kann. Die Untersuchungen zeigten, dass mit Problemen vor allem im dünn besiedelten und peripher gelegenen ländlichen Raum der beiden Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gerechnet werden muss. In einem breit angelegten Prozess haben über 50 Akteure eine Regionalstrategie erarbeitet, die zukünftig bei regionalen und kommunalen Planungen sowie bei Standortentscheidungen Orientierung geben soll. Als wesentliche strategische Handlungsansätze wurden ermittelt: >> Siedlungs- und Versorgungskerne der Gemeinden bekommen auf Grund ihrer Bündelungsfunktion als „Anker im Raum“ einen Bedeutungszuwachs. >> Gemeinden nehmen Aufgaben not wendiger flächendeckender Versorgung zukünftig gemeinsam wahr. >> Gemeinden übernehmen als „sorgende Gemeinschaft“ Koordinierungsfunktion für ehrenamtliche Tätigkeit. Zur Umsetzung der Regionalstrategie wurden zwei modellhafte Projekte auf den Weg gebracht. Mit dem Projekt „Koordiniertes Quartiersmanagement im ländlichen Raum“ sollen durch regionale Koordination und Beratung die Gemeinden unterstützt werden, das Leben der älteren Menschen in ihren Orten zu erleichtern. Mit dem Projekt 15 Best Practices „Gemeindeflitzer“ sollen nachhaltige und flexible Verkehrslösungen im Osterzgebirge gefunden werden. Weitere Informationen: www.rpv-elbtalosterz.de Das Projekt wurde im Rahmen des Forschungsprogramms „Modellvorhaben der Raumordnung“ des damaligen Bundes ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundes instituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unterstützt. Demografie-Monitoring in der Region Bremen Weitere Informationen: www.demografie-monitoring.de Demografischer Wandel: Weniger Menschen, ältere Bevölkerung – was heißt das konkret in meiner Gemeinde? Wie sieht es in den Nachbarkommunen aus? Welche Perspektiven gibt es z. B. für Grundschulen und Fachkräfte? Seit 2009 liefert das Demografie-Monitoring des Kommunalverbunds Niedersachsen/Bremen Antworten: als Karte bis hinunter auf die Gemeinde- oder Orts- bzw. Stadtteil-Ebene, mit standardisierten Grafiken und animierten Altersaufbau der Bevölkerung am 31.12. nach Geschlecht Gebiet des Kommunalverbundes insgesamt Jahr: 2025 (Modellrechnung*) Altersjahr Männer Bevölkerungspyramiden für jede Kommune und ergänzend mit einer ausführlichen, herunterladbaren Tabelle zur eigenständigen Weiterverarbeitung der Daten. Auf der Homepage des Projektes wird die Entwicklung der Bevölkerung von 2003 bis 2030 abgebildet. Das anwenderfreundliche Monitoring kann ohne statistisches Hintergrundwissen intuitiv bedient werden. Anhand verschiedener Funktionen können sich Interessierte aus Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit einen Überblick über die Daten und Prognosen verschaffen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Die Mitglieder des Kommunalverbunds nutzen die einheitliche Datengrundlage, beispielsweise zur Erstellung ihrer Demografieberichte oder in der Zusammenarbeit mit Seniorenvertretungen. Aber auch Sparkassen und andere Institutionen bedienen sich der Anwendung. Die Daten dienen als Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung und sind beispielsweise bei Planungen im Bereich der Infrastruktur oder der Wohnbaulandausweisung relevant. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass ortsspezifische Informationen auf Knopfdruck zur Verfügung stehen. Das Monitoring wurde im Rahmen eines INTERREG IVB Projektes – DC: NOISE (New Opportunities in Shrinking Europe) – zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern erarbeitet und umgesetzt. Dies waren der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen, die statistischen Landesämter der Bundesländer Bremen und Niedersachsen sowie die Einwohnermeldeämter der Städte und Gemeinden. Damit sich das Monitoring auch weiterhin als dauerhaftes und verlässliches Werkzeug für die Nutzer bestätigen kann, werden regelmäßig Aktualisierungen vorgenommen. Frauen 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 Das Zukunftskataster im Landkreis Kassel 10 5 0 10000 * Basis: 31.12.2013 5000 0 5000 Anzahl je Altersjahr 10000 nach©Statistisches Landesamt Bremen Bevölkerungsentwicklung in der Region Bremen 16 Seit Herbst 2010 befindet sich das Zukunftskataster des Landkreises Kassel beim Zweckverband Raum Kassel im Aufbau. Der Landkreis Kassel setzt sich aus 29 Gemeinden mit insgesamt 126 Ortsteilen zusammen. Einige der Gemeinden sind zentral zum Oberzentrum Kassel, die meisten jedoch eher peripher, in ländlich strukturierten Gebieten gelegen. In vielen dieser Gemeinden machen sich die Folgen des demografischen Wandels bereits seit einigen Jahren bemerkbar. Gebäudeleerstände, der Verfall alter Ortskerne und der damit einhergehende Wertverlust von Immobilien sind ebenso Symptome dieser Entwicklung wie Geschäftsaufgaben und damit verbundene Arbeitsplatzverluste. In vielen Gemeinden des Landkreises sowie in drei Gemeinden aus dem Schwalm-EderKreis hat deshalb eine Erhebung der Baulandpotenziale, Leerstände und Infrastrukturen durch Studierende des Fachbereiches Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der Uni Kassel stattgefunden. Durch die Zusammenarbeit mit der Universität Kassel wird eine vernetzte und fachübergreifende Bestandsanalyse erzielt. Das Ziel dieser Erhebung ist es, die Entwicklung in den Stadtund Ortsteilen des Landkreises für die Entscheidungsträger transparenter sowie Entwicklungs- und Strukturunterschiede, insbesondere im Hinblick auf Maßnahmen der interkommunalen Zusammenarbeit sichtbar zu machen. Es ist wichtig, eine möglichst flächendeckende Bestandserhebung der vor Ort vorhandenen Potenziale und Defizite vorzunehmen. Hierzu gehören die Erfassung der örtlichen Infrastruktur und Grundversorgung, der aktuellen Gebäudeleerstände sowie der Baulandpotenziale in den einzelnen Ortsteilen. Auch können darüber hinausgehende Wünsche einzelner Gemeinden berücksichtigt werden. Auf diese Weise ist es möglich, Entwicklungs- und Struktur unterschiede sowie Trends als Grundlage zukunftsfähiger Konzepte für die einzelnen Gemeinden sichtbar zu machen. Beispiele dafür sind u. a. die gemeinsame Nutzung einzelner Gebäude durch mehrere Einrichtungen oder die Erhaltung einer Einrichtung in einem Ortsteil und einer anderen in einem benachbarten Ort (z. B. gemeinsamer Kindergarten in einem Ort und dafür Erhalt der Grundschule in einem benachbarten). In diesem Zusammenhang kann das Zukunftskataster hilfreich sein, auf einem Plan Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit ortsteil-, aber auch gemeindeübergreifend zu signalisieren. Zielsetzung war, die Datenerfassung und das Datenmanagement finanzierbar sowie personell und organisatorisch leistbar zu machen. Der Zweckverband Raum Kassel (ZRK), der über eine entsprechende technische und personelle Ausstattung verfügt, wurde im Jahr 2010 als Beteiligter im Arbeitskreis Demografie – zunächst als technischer Dienstleister – beauftragt, die im Rahmen eines Pilotprojektes von der Gemeinde Helsa erhobenen Daten in das Geographische Informationssystem (GIS) aufzunehmen. Der ZRK übernahm die Rolle des Koordinators zwischen den Kommunen und den weiteren Projektteilnehmern. Im Rahmen einer Neustrukturierung wurde das Projekt Zukunftskataster bei der DemografieAgentur des Landkreises Kassel aufgenommen. Die DemografieAgentur wird als Partner insbesondere für Öffentlichkeitsarbeit und konzeptionelle Abstimmungen eingebunden. Nachdem sich im Frühjahr 2011 die ersten acht Gemeinden zur Teilnahme angemeldet hatten, wurde ab April 2011 die erste offizielle Erhebung durchgeführt. Die Ergebnisse lagen bis Oktober 2011 beim ZRK vor. Die Erhebung fand in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel im Rahmen eines studentischen Projektes statt. Die weiteren Erhebungsphasen wurden ebenfalls mit Studierenden durchgeführt. Parallel dazu wurde beim ZRK das Dateneingabeverfahren optimiert, sodass dieser Arbeitsschritt mit deutlich reduziertem Zeitaufwand und minimiertem Fehlerquellenpotenzial erfolgen kann. Bis Dezember 2012 schlossen sich dem Projekt in zwei zusätzlichen Etappen weitere 22 Gemeinden im Landkreis Kassel an. Anhand der Kartierungsergebnisse erfolgten der Aufbau einer Grundversorgungsdatenbank, eines Leerstands- und Baulückenkatasters sowie die Visualisierung der Ergebnisse mittels Karten und Tabellen. 17 Best Practices Kartenausschnitt des Zukunftskatasters im Landkreis Kassel Die Fortschreibung des Zukunftskatasters hat bereits begonnen. Somit besteht die Möglichkeit, Vergleiche anzustellen und kurzfristige Entwicklungstrends aufzuzeigen. Darüber hinaus gibt es in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel eine inhaltliche Weiterentwicklung des Zukunftskatasters (Kleinräumiges Demografie-Monitoring). Das Monitoring beschäftigt sich aufbauend auf das Zukunftskataster mit der Einwohnerentwicklung in der Region. Eine kleinräumige Betrachtung der Bevölkerung soll Wanderungsbewegungen innerhalb einzelner Gemeinden verdeutlichen und eine genauere Nachvollziehbarkeit der Bevölkerungsentwicklung in bestimmten Quartierstypen (z. B. Ein familienhausgebiete der 50er und 60er Jahre, Ortskerne etc.) ermöglichen. Die Ergebnisse können u. a. als Grundlage für zukünftige Infrastrukturplanungen herangezogen werden, insbesondere zu den Themenbereichen Wasserversorgung, Abwasserplanung und Verkehrsplanung (Individualverkehr und ÖPNV). Weitere Informationen: www.zrk-info.de 18 Der Kreistag hat ferner beschlossen, das derzeit in Bearbeitung befindliche Zukunftskataster der Gemeinden und Städte des Landkreises mit der Aufnahme von genutzten und ungenutzten kommunalen und interkommunalen Gewerbeflächen/-brachen zu ergänzen und in einer zusammenhängenden Darstellung zugänglich zu machen. Mit all diesen Inhalten kann das Zukunftskataster Grundlage sowohl planerischer als auch politischer Entscheidungen sein. Energie und Klima Der Schutz des Klimas, die Vorsorge für den Klimawandel und die Gestaltung der Energiewende sind auch für die Regionalverbände wichtige Punkte auf der fachlichen und politischen Agenda. Die Verbände stellen sich den damit verbundenen Herausforderungen sowohl mit den Instrumenten der Regionalplanung als auch mit weiteren Aktivitäten. Vom Klimaschutzkonzept zum Masterplan – Die konzeptionelle Gestaltung der Energiewende im Großraum Braunschweig Die Energiewende für eine sichere, saubere und preiswerte Energieversorgung ist ein unumstrittenes Ziel der Politik in Deutschland, für das es eine breite gesellschaftliche Zustimmung gibt. Entsprechend hat die Verbandsversammlung des Zweckverbands Großraum Braunschweig (ZGB) im Jahr 2013 beschlossen, ihren bereits eingeschlagenen Weg zu einer 100 %-Erneuerbare-Energie-Region mit der Fortschreibung des Regionalen Energie- und Klimaschutzkonzeptes für den Großraum Braunschweig (REnKCO2) hin zu einem Masterplan sowie der Einrichtung einer Regionalen Energie-und Klimaschutzagentur fortzuführen. Im Rahmen der Erarbeitung des REnKCO2 zwischen 2010 und 2012 (Phase 1) hat sich der ZGB gemeinsam mit regionalen Akteuren intensiv mit Optionen für einen konsequenten Klimaschutz auseinandergesetzt. Die Gedanken wurden in einer Broschüre zusammengefasst, die auf der Internetseite des ZGB zu finden sind. Das Konzept beinhaltet eine regionale Energie- und CO2-Bilanz sowie eine räumlich differenzierte Potenzialanalyse und zeigt nachhaltige Wege und Maßnahmen für eine weitreichende Reduzierung der Kohlenstoffdioxidemissionen durch Energieeinsparung und den konsequenten Umstieg auf die Nutzung erneuerbarer Energien auf. Die Analysen und Szenarien zeigen, dass der Großraum Braunschweig bis 2050 seinen Energiebedarf bilanziell vollständig durch erneuerbare Energien decken kann. In Phase 2 des REnKCO2 sollen die inhaltlichen Anforderungen an eine erfolgreiche Energiewende in der Region konkretisiert, die wichtigsten organisatorischen und institutionellen Voraussetzungen für die Ausgestaltung der Energiewende geschaffen und auf dieser Basis der Prozess der Energiewende vorangetrieben werden. Weitere Informationen: www.regionaleenergieagentur.de Hierfür wurde als organisatorischer Schritt die Regionale Energie Agentur e. V. (REA) in Kooperation mit der Allianz für die Region GmbH gegründet. Die REA nimmt übergeordnete Aufgaben, insbesondere für die Kommunen und den Mittelstand der Region wahr. Sie unterstützt, koordiniert und fördert die Vernetzung bestehender Akteure. Vorhandene Strukturen werden dabei gestärkt sowie existierende Beratungslücken identifiziert und geschlossen. Für die Auswahl der fachlichen Arbeitsschwerpunkte in der 2. Phase des REnKCO2 wurde ein umfangreicher Kriterienkatalog herangezogen. Dies sind zunächst die Solar- und Windkraftanlagen – wichtige Bausteine der Energiewende im Großraum Braunschweig 19 Best Practices begrenzten finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcen. Aber auch Kriterien, die aus regionalen, klimaschutzwirtschaftlichen oder prozessualen Gründen für den Masterplan von Bedeutung sind. Der SolarDachAtlas fördert den Ausbau der Solarenergienutzung im Großraum Braunschweig Für die konkrete Erarbeitung wird die Förderung von Klimaschutz in Masterplan-Kommunen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) beantragt. Masterplan-Kommunen verpflichten sich, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. In einem vierjährigen, geförderten Prozess soll aufgezeigt werden, wie diese ambitionierten Zielsetzungen erreicht werden können und welche Strategien und Maßnahmen dazu notwendig sind. Der entsprechende Förderantrag wurde hierfür gestellt und die frühzeitige Einbindung der Kommunen sichergestellt. Projektbeginn soll im Juli 2016 sein. Rhein-Neckar unter den Aspekten Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit sowie Klima- und Umweltschutz von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund hat der Verband Region Rhein-Neckar 2012 als Fahrplan für die Entwicklung des Energiesektors in der Region ein Regionales Energiekonzept vorgestellt. Das Energiekonzept stützt sich dabei auf eine Analyse der Region in Hinblick auf Potenziale bzgl. Energieeffizienz, der Versorgung durch erneuerbare Energien und intelligente Energiespeicher. Die inhaltliche Entwicklung und Erstellung des Energiekonzepts wurde durch fünf themenbezogene Arbeitskreise und einen übergeordneten Lenkungskreis institutionell unterstützt und begleitet. Die partizipative Begleitung des Projekts durch regionale Akteure und Organisationen war zum einen aufgrund der inhaltlichen Komplexität der mit der Erstellung des Energiekonzepts verbundenen Fragestellungen in verschiedenen Handlungsfeldern geboten. Zum anderen wurde es von Beginn der Konzepterstellung an als entscheidender Erfolgsfaktor erachtet, Maßnahmen und Zielsetzungen mit lokal und regional Betroffenen in bestmöglicher Weise abzustimmen und damit zu einer größeren Akzeptanz des abschließenden Konzeptergebnisses beizutragen. Gesteuert wurde der Prozess der Entwicklung und Erstellung des regionalen Energiekonzeptes durch einen Lenkungskreis. Dieser setzte sich aus Vertretern der Fraktionen des Verbands Region Rhein-Neckar, den Sprechern der themenbezogenen Arbeitskreise bei der Konzeptentwicklung, Vertretern von wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Repräsentanten des Verbands Rhein-Neckar bzw. weiteren Gremien der Metropolregion zusammen. Das Regionale Energiekonzept Rhein-Neckar Weitere Informationen: www.energie-rhein-neckar.com 20 Das Thema Energieversorgung ist für die Entwicklung der Metropolregion Im Rahmen der Arbeits- und Lenkungskreissitzungen wurde für die Metropolregion Rhein-Neckar, aufbauend auf den Ergebnissen der Potenzialanalysen, ein energiepolitisches Leitbild für das Jahr 2020 entwickelt. Dieses umfasst die Vision, Vorbildregion für erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein Katalog von 75 Der Ausbau erneuerbarer Energien wird auch in der Region Rhein-Neckar forciert Einzelmaßnahmen erarbeitet, von denen 30 als prioritär eingestuft wurden und in den kommenden Jahren bevorzugt umgesetzt werden sollen. Mit der Ausarbeitung des Konzeptes war das Zentrum für rationelle Energieanwendung und Umwelt (ZREU) aus Regensburg beauftragt. Die Moderation der Arbeitsund Lenkungskreissitzungen hatte IFOK aus Bensheim übernommen. Regionale Partner für das Klima: Der Verein Klimapartner Oberrhein e. V. Mit dem Verein Klimapartner Oberrhein e. V. besitzt die Region ein KlimaschutzNetzwerk, das sich als überparteilicher Verbund von Kommunen, Landkreisen, Verbänden, Kammern, Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Bürgern versteht. Grundlegende strategische Zielstellung des Vereins ist es, die relevanten Akteure aus der Region für den Klimaschutz zusammenbringen und wechselseitigen Nutzen für Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen zu erzeugen. Dieses Netzwerk entstand aus regionalentwicklungspolitischen Aktivitäten des Regi onalverbandes Südlicher Oberrhein. Mit finanzieller Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg und der Firma badenova entwickelte seit 2004 der Regionalverband gemeinsam mit den regionalen Energieagenturen ein zweiteiliges Regionales Entwicklungskonzept zur Nutzung regenerativer Energien und zur Reduktion der CO2-Emissionen, nämlich als Teil 1 den Energieatlas Region Südlicher Oberrhein (2005) und als Teil 2 die langfristige Klimaschutz-Strategie für die Region Südlicher Oberrhein (2007). Auf dieser Basis fasste die Verbandsversammlung im März 2007 als Regionalparlament den Grundsatzbeschluss, den Pro-Kopf-Energieverbrauch in der Region bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2020 auf 20 Prozent zu steigern. Diese Meilensteine lieferten das Fundament für die von Handwerkskammer Freiburg und Regionalverband im Jahr 2007 gemeinsam initiierte „Strategische Partnerschaft zur Förderung regenerativer Energien und einer effizienten Energienutzung in der Region Südlicher Oberrhein“. Diese erfolgreiche Partnerschaft wurde zu Beginn des Jahres 2010 in eine feste Organisationsstruktur in Form eines Vereines „Klimapartner Oberrhein e. V.“ überführt. Der Regionalverband wirkt hier als unparteiischer Mittler und Motor gemeinsam mit der Handwerkskammer in der Rolle des Impulsgebers im Zusammenwirken mit Kommunen und regionalen Partnern. Der Verein hat mittlerweile Qualitäten aufgebaut, weiterentwickelt und geschärft, von denen die gesamte Region profitiert. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere die Vermittlung zwischen Kommunen und Technologieträgern einerseits sowie zwischen dem regionalen Mittelstand und wissenschaftlichen Einrichtungen andererseits hohen Weitere Informationen: www.klimaschutz-oberrhein.de 21 Best Practices Die strategische Partnerschaft wurde Nutzwert für die Region bzw. Mehrwert für die Mitglieder bringt. Der Regionalverband hat frühzeitig erkannt, dass eine notwendige Netzwerkbildung aller relevanten Akteure mittels informeller Instrumente deutlich besser zu erreichen ist als über formelle Regionalplanung und wird auch künftig eine aktive Rolle im Netz der regionalen Akteure einnehmen. 2007 von 150 Kommunen, Institutionen und Verbänden, Kammern und Unternehmen der Region Südlicher Oberrhein durch Unterschrift besiegelt Weitere Informationen: www.klimaschutz-oberrhein.de Die Energiewende wird „vermessen“ – Energiewende-Index für die Region Südlicher Oberrhein Die Energiewende findet vor allem lokal und in den Köpfen der Menschen statt. Zudem befindet sich rund die Hälfte der An lagen, die Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen, im Eigentum von Privatpersonen. Vor diesem Hintergrund hat der Verein Klimapartner Oberrhein e. V. – das regionale Klimaschutz-Netzwerk – die Menschen am Südlichen Oberrhein befragt: „Wie ist es um die Akzeptanz der Energiewende bestellt? Wie wirkt sie sich auf die gefühlte Lebensqualität der Menschen aus? Und unter welchen Umständen engagieren sich die Menschen für den Klimaschutz?“ Aus den Antworten auf diese Fragen entsteht ein „Energiewende-Index“ (EWI), der zeigen soll, wie sich der Fortschritt der Energiewende und das damit verbundene Meinungs- und Geschäftsklima über die Jahre entwickelt. Denn für den Verein sind Akzeptanz und Identifikation der Bürger mit der Energiewende elementare Voraussetzungen Die Bürger als Schlüssel für einen erfolgreichen Klimaschutz stehen im Fokus des EWI in der Region Südlicher Oberrhein 22 für deren Gelingen. Die Klimapartner vertreten die Devise, dass die Energiewende nur von unten nach oben funktioniert, und auch nur dann, wenn die Kommunen in der Region etwas davon haben. Sie und die Bürger sind der Schlüssel für erfolgreichen Klimaschutz. Im ersten Halbjahr 2013 hat der Verein die Bürgerinnen und Bürger in 161 Gemeinden aus vier Landkreisen über einen umfangreichen Online-Fragebogen befragt. Betrachtet werden die Auswirkungen und Entwicklungen der Energiewende innerhalb der vier Dimensionen: Ökologie (CO2-Effekte), Ökonomie (wirtschaftliche Effekte), Verantwortung (Involvement) und Lebensqualität (Akzeptanz und Motivation). An der Messung, die alle zwei Jahre wiederholt werden soll, nahmen insgesamt 2.700 Personen zwischen 18 und 87 Jahren teil. Mit dieser dezentralen Energiewende-Analyse ist der Verein Klimapartner Oberrhein Vorreiter in Deutschland, was die Messung und Gestaltung einer ökologisch verantwortungsvolleren Energiezukunft betrifft. Am Südlichen Oberrhein hat man sich früher als anderswo Gedanken um eine umwelt- und ressourcenschonende Energiezukunft gemacht: Bereits 2005 hat der Regionalverband Südlicher Oberrhein einen Energieatlas erstellt, den ersten in Deutschland. Darin wurden regionale Energiewende-Ziele und regionale Wertschöpfungspotenziale definiert. 2011 hat der Regionalverband mit den regionalen Energieagenturen ebenfalls erstmals in Deutschland ein regionales Energie-Monitoring entwickelt und vorgelegt, auf dem der Energiewende-Index nun zum Teil aufbaut. Darüber hinaus ist der EWI ein Baustein im MORO-Forschungsfeld „Regionale Energiekonzepte“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infra struktur, an dem der Verein Klimapartner Oberrhein in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband teilnimmt. Windkraftkonzeption der Region Nürnberg Der Planungsverband Region Nürnberg entschied sich sehr früh dafür, der unkoordinierten Planung und Errichtung von Windkraftanlagen und der dadurch bewirkten „Verspargelung“ der Landschaft durch ein im Regionalplan verankertes, umfassendes regionales Windkraftkonzept entgegenzuwirken. Ziel war es, die Windkraftanlagen in hierfür geeigneten Vorrang- und Vorbehaltsgebieten zu konzentrieren und in den übrigen Bereichen auszuschließen. Zu letzteren gehören u. a. Bereiche in unmittelbarer Siedlungsnähe, sensible Landschaftsräume sowie Bereiche, die für Naturschutz oder Erholung von großer Bedeutung sind. Das erste Windkraftkonzept wurde am 1. Januar 2006 rechtsverbindlich. Windkraftanlagen sind seither ausschließlich in den ausgewiesenen Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebieten entstanden. Da sich Windkraftanlagen technologisch rasant weiterentwickelt hatten, kamen auch in der Region Nürnberg weitere Standorte für die Erzeugung von Windenergie in Frage. So waren etwa wegen der gewachsenen Anlagenhöhen Waldstandorte verstärkt zu berücksichtigen. Derartige Entwicklungen, aber auch die nach Fukushima eingeläutete Energiewende waren für den Planungsverband Anlass, die Windkraftkonzeption grundlegend zu überarbeiten und entsprechende Regionalplanfortschreibungen in die Wege zu leiten. Das Windkraftkonzept in der Region Nürnberg Bei den Fortschreibungen waren sich alle Akteure bewusst, dass gerade ein emotional besetztes Thema wie die Errichtung von Windkraftanlagen neben der sorgfältigen inhaltlichen Arbeit ein Höchstmaß an Information und Transparenz erfordert. Die Öffentlichkeit wie auch betroffene Gemeinden und Nachbarregionen wurden daher weit über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus in die Verfahren einbezogen. Auf diese Weise konnte ein abgestimmtes und von einer breiten politischen Mehrheit getragenes Konzept erstellt werden, das die Windkraftnutzung und die ihr entgegenstehenden Interessen in der Region zu einem sachgerechten Ausgleich bringt. Die Fortschreibung des Windkraftkonzepts (mit dann insgesamt circa 1.255 Hektar Vorranggebieten und circa 2.470 Hektar Vorbehaltsgebieten) konnte mit den erforderlichen Gremienbeschlüssen und der Genehmigung durch die zuständige Aufsichtsbehörde im August 2014 zum Abschluss gebracht werden. Die in Bayern mittlerweile erfolgten Gesetzes änderungen (Einschränkung der Privilegierung von Windkraftanlagen auf Grund der Weitere Informationen: www.planungsverband.region. nuernberg.de 23 Best Practices BauGB-Öffnungsklausel) stehen der Praxis tauglichkeit des Konzepts nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht grundlegend entgegen. Hochwasservorsorge in der Regional planung Oberes Elbtal / Osterzgebirge Durch die immer dichtere Besiedlung der Auen und eine klimawandelbedingte Häufung von Hochwasser steigt das Risiko für Hochwasserschäden. Als Reaktion darauf wurde beim Regionalen Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge eine veränderte Herangehensweise für Festlegungen zur Hochwasservorsorge entwickelt. Sie geht von einer Vorgabe aus dem Landesentwicklungsplan Sachsen aus, wonach das Instrument „Vorranggebiet“ neben der Retentionsraumsicherung auch zur Steuerung des Schadenspotenzials eingesetzt werden soll und dabei auch besiedelte Bereiche in die Vorranggebiete einbezogen werden dürfen. Weitere Informationen: www.rpv-elbtalosterz.de Überschwemmung im oberen Elbtal im Juni 2013 24 Der Umsetzungsvorschlag des Regionalen Planungsverbandes Oberes Elbtal / Osterzgebirge sieht vor, sich für die Ausweisung der Vorranggebiete nicht (wie bei der Retentionsraumsicherung üblich) am einhundertjährlichen Hochwasser, sondern an einem Extremhochwasser zu orientieren. Statt nach der Eintrittswahrscheinlichkeit soll nach der bei Extremhochwasser auftretenden Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit abgegrenzt werden. Damit würden planerische Vorgaben unabhängiger von Schwankungen in der Hochwasserstatistik. Dieser neue Ansatz wurde im Projekt „KLIMAfit“ auf seine Rechtssicherheit und Akzeptanz hin untersucht. Ein Rechtswissenschaftler der Universität Leipzig bestätigte in einem Gutachten, dass die Regionalplanung Vorranggebiete auch in Bereichen festlegen darf, die seltener als einmal in einhundert Jahren überschwemmt werden und dass sie sich dabei nicht auf bisher noch unbebaute Gebiete beschränken muss. Während er nach der bestehenden Rechtslage ausschloss, dass die Regionalplanung Bauverbote festlegen kann, darf aber in den Vorranggebieten eine Verpflichtung der Kommunen zu hochwasser angepassten Bauweisen festgelegt werden. Das Projekt „KLIMAfit“ wurde im Rahmen des Forschungsprogramms des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) als Bestandteil des Modellvorhabens „Raumentwicklungsstrategien zum Klimawandel“ (KlimaMORO) unterstützt. Anpassung an den Klimawandel: Das Beispiel Region Stuttgart In der Region Stuttgart lebt auf 10 Prozent der Fläche Baden-Württembergs ein Viertel der Landesbevölkerung. Mit rund 112 Mrd. Euro (2012) werden 30 Prozent des Brutto sozialproduktes Baden-Württembergs in der Region erzeugt. Solche hoch verdichte ten Räume sind vom Klimawandel in beson derem Maße betroffen. Steigende Durchschnittstemperaturen und häufigere Extremwetterereignisse gefährden nicht nur kritische Infrastruktureinrichtungen, wie z. B die Stromversorgung. Auch die vielen Produktionsanlagen entlang des Neckars sind bei Starkregen und Hochwasser gefährdet. Zentrale Aufgabe ist es, die daraus resultierende Verwundbarkeit (Vulnerabilität) weitmöglichst zu reduzieren. Aufgrund der weitreichenden Raumbedeutsamkeit ist die regionale Ebene hier ganz besonders berührt. Der Verband Region Stuttgart hat sich dieser Herausforderung frühzeitig angenommen und dabei alle Handlungsmöglichkeiten genutzt. Die Aufgabenwahrnehmung wird durch die direkt gewählte Regionalversammlung politisch gesteuert. Die im Rahmen der regionalen Anpassungsstrategie ergriffenen Handlungsoptionen umfassen dabei insbesondere formale Planungen und deren konsequente Anwendung sowie die Erstellung und Umsetzung informeller Konzepte. Die Aufrechterhaltung natürlicher Frisch luftsysteme ist ein wesentlicher Beitrag zur Vermeidung bzw. Reduktion siedlungsbedingter „Hitzeinseln“ und damit zur Anpassung an die anstehende Erwärmung. Hierbei leistet der regionsweit erarbeitete „Klimaatlas“ wertvolle Hilfe. Dazu wurden < 2,5 > 2,5–5 > 5–7,5 > 7,5–10 > 10–12,5 > 12,5–15 > 15–17,5 > 17,5–20 > 20–22,5 > 22,5–25 > 25–27,5 > 27,5–30 > 30–32,5 > 32,5–35 > 35 relevante Klimafunktionen flächendeckend erhoben und in die regionalplanerische Freiraumkonzeption integriert. Im Rahmen eines „Modellvorhabens der Raumordnung“ (MORO) wurde mit Förderung des zuständigen Bundesressorts eine regionale Vulnerabilitätsanalyse erarbeitet. Darin wurde die Anfälligkeit gegenüber aus dem Klimawandel resultierenden Ereignissen systematisch zusammengestellt und bewertet. In diesem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor sicherheit geförderten Projekt geht es um die Transformation regionalplanerischer Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel in die vorbereitende Bauleitplanung. Dazu sind wichtige überörtliche Betrachtungen in den bauleitplanerischen Maßstab zu übertragen und dort mit konkreten städtebaulichen Aspekten zu verbinden. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein als politisches Sprachrohr der Region beim Lärmschutz Fast 70 Millionen Menschen, d. h. etwa ein Fünftel der Bevölkerung der Europäischen Union, leben im Einzugsbereich des 1.200 Kilometer langen Nord-Süd-Eisenbahntransportkorridors von Rotterdam nach Genua. Die Kapazitäten der auch durch die Region Südlicher Oberrhein rund 130 Kilometer führenden zweigleisigen Eisenbahnverbindung soll um zwei weitere Gleise mit dem Ziel erhöht werden, vor allem den Güterverkehr von der BAB 5 auf die Schiene zu verlagern. Für die regionale Akzeptanz dieses Jahrhundertbauwerkes spielen Fragen des Lärmschutzes eine entscheidende Rolle. Die mit großen Infrastrukturvorhaben verbundenen Lärmwirkungen haben eine hohe Raumrelevanz und tangieren deshalb in hohem Maße den Kompetenzbereich der Regionalverbände als regionale Planungsträger. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein versteht sich in Fragen regionalbedeut samer Infrastrukturmaßnahmen zudem als „politisches Sprachrohr“ der Region gegenüber Land und Bund. Klimaatlas der Region Stuttgart: Tage mit Wärmebelastung, Bezugszeitraum 2071–2100. Die Prognose beruht auf der Annahme einer Verdopplung der Tage mit Wärmebelastung im Fall einer Klimaerwärmung. Weitere Informationen: www.region-stuttgart.org Angesichts dieses Selbstverständnisses bewertete der Regionalverband Südlicher Oberrhein die im Jahr 2005 offen gelegten Planfeststellungsunterlagen nicht ausschließlich anhand der kodifizierten gesetzlichen Lärmschutzvorschriften. Aus diesem Grund veranstaltete der Regionalverband von Ende 2005 bis Sommer 2010 drei öffentliche Kongresse, bei denen bundesweit anerkannte Experten aus den Bereichen Eisenbahnbetrieb, Medizin sowie Jurisprudenz sich einig waren: Die technische Ausrüstung des rollenden Materials ist ebenso wie die bisherige Sonderstellung der Eisenbahn bei der gesetzlichen Bemessung des Lärmschutzes überholt. Mit der politischen Forderung nach Abschaffung des sogenannten Schienenbonus, mit dem der Bahn nach der 16. BImSchV ein 5 dB(A) höherer äquivalenter Dauerschallpegel als an verkehrsreichen Straßen erlaubt wird, wurde 25 Best Practices oben Güterzug auf der Rheintalstrecke nördlich von Freiburg mit Lärmschutzwänden unten Lärmbelastung durch Straßenverkehr, konventionellen Zugverkehr und Hoch geschwindigkeitszüge die bundesweite Diskussion um eine Verbesserung des Lärmschutzes bei der Planung von Neubaustrecken angestoßen. Nachdem diese Forderung im Koalitionsvertrag zur Bildung der Bundesregierung vom Oktober 2009 aufgegriffen wurde, hat der Gesetzgeber mit der Novelle zum BImSchG vom Juli 2013 (BGBl. I 2013, S. 1943) den Schienenbonus abgeschafft. Infolgedessen werden die im Jahr 2005 offengelegten Planfeststellungsunterlagen entsprechend der neuen Rechtslage überarbeitet. Weitere Informationen: www.region-suedlicheroberrhein.de 26 Mit der Initiative aus der Region Südlicher Oberrhein konnte eine nachhaltige Verbesserung zugunsten aller in Deutschland von Eisenbahnneubauplanungen betroffenen Menschen erreicht werden. Erholung, Landschafts- und Freiraumentwicklung Freiräume sind Räume, die nicht durch Siedlungen und Verkehrsbauten belegt sind. Sie haben vielfältige ökologische, ökonomische und soziale Funktionen. Deswegen haben Schutz und Entwicklung der Freiräume gerade in dicht besiedelten städtischen Regionen hohe Bedeutung. Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, die Gestaltung der Kulturlandschaft und Angebote für eine naturverträgliche Erholung sind wichtige Anliegen der Regionalverbände. Das Leipziger Neuseenland und der Gewässerverbund in der Region Leipzig-Westsachsen Die Braunkohlenreviere nördlich und südlich von Leipzig mit ihren massiven Umweltbelastungen wurden seit 1990 zu großflächigen „Landschaften nach der Kohle“ mit attraktiven Freizeit-, Sport- und Erholungsangeboten umgestaltet. Heute prägen Tagebauseen, neue Waldgebiete und Infrastrukturen sowie Naturrefugien gleichermaßen das Bild. Künftig liegen 8 der 75 größten Seen Deutschlands im Raum Leipzig-Halle; die Gesamtfläche der Tagebauseen umfasst dann rund 175 Quadratkilometer. Eine maßgebliche und anerkannte fachliche Grundlage für die Braunkohlesanierung auf einer der größten „Landschaftsbaustellen“ weltweit bilden die Sanierungsrahmenpläne als Teilregionalpläne, die seit 1992 aufgestellt und teilweise mehrfach fortgeschrieben wurden. Diese fixieren Grundzüge der Wiedernutzbarmachung einerseits als Sanierungsauftrag an die Bergbauunternehmen (MIBRAG mbH und LMBV mbH) und andererseits als Rahmen für die Ausgestaltung durch die Kommunen. Bei der Gestaltung des Leipziger Neuseenlandes bildet die Schaffung eines touristischen Gewässerverbundes ein Schlüsselprojekt. Die mögliche Verknüpfung von Stadt-, Auenwald- und Bergbaufolgelandschaften wirkt dabei als Alleinstellungsmerkmal, mit dem an die wassertouristischen Traditionen im „Leipziger Wasserknoten“ vor 1940 angeknüpft werden kann. Ausgehend von ersten Ideen im Zuge der 3. Regionalkonferenz Südraum Leipzig 1994 werden die konzeptionellen Vorstellungen schrittweise verwirklicht und voraussichtlich bis 2023 umgesetzt. Die Entwicklung des Leipziger Neuseenlandes erfordert fachliche Abstimmungen zwischen den beteiligten Gebietskörperschaften, Behörden, Unternehmen und Verbänden in einem Umfang, der über ein „Normalmaß“ oft weit hinausgeht. Dabei reicht die Spannweite der Themen- und Problemfelder von der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit, über Fragen des Gebietswasserhaushalts und die Vereinbarkeit von Naturschutz- und touristischen Belangen, bis zu Erschließungsfragen und möglichen Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Weitere Informationen: www.leipzigerneuseenland.de, www.rpv-westsachsen.de Im Zuge der Regionalentwicklung und im Zusammenwirken im Netzwerk der regionalen Akteure nimmt der Regionale Planungsverband Leipzig-Westsachsen als stimmberichtigtes Mitglied im Regionalen 27 Best Practices Kanupark Markkleeberg Sanierungsbeirat Westsachsen / Thüringen und in der Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland sowie als Moderator bei der Budgetierung von Fördermitteln auf Landesebene (§ 4-Maßnahmen nach VA-Braunkohlesanierung, Fachförderprogramm FR-Regio) eine Schlüsselposition ein. Hinzu kommen gut nachgefragte Fachberatungsangebote für Kommunen, Bürger und Investoren, die auch Informationsangebote wie den 2015 in 5. Auflage erschienenen Seenkatalog Mitteldeutschland einschließen. Das Konzept „Landschaftspark Region Stuttgart“ als Startpunkt einer dezentralen, interkommunalen Gartenschau in Baden-Württemberg Weitere Informationen: www.region-stuttgart.org Die Region Stuttgart ist geprägt durch eine hohe wirtschaftliche Dynamik und gehört gleichzeitig zu den am stärksten verdichteten Regionen in Deutschland. Daraus ergibt sich ein erhöhter Anspruch, die bestehenden Freiräume zu erhalten und, wo notwendig, aufzuwerten. Das damit verbundene Ziel ist die Sicherung der Lebensqualität und damit auch des (Wirtschafts-)Standortes selbst. Die diversen Strukturen innerhalb der Freiräume sowie die unterschiedlichen Ansprüche, welche an diese gestellt werden, erfordern eine integrierte sowie von kommunalen Grenzen unabhängige Koordination. Diese Idee wird mit der gesetzlichen Im Remstal mündete die gemeinsame Arbeit am Masterplan in die erste interkommunale Gartenschau Baden-Württembergs 28 Vorgabe zur Konzeption und Umsetzung des „Landschaftspark Region Stuttgart“ aufgegriffen. Diese liefert den rechtlichen Rahmen für die Weiterentwicklung und Gestaltung der Grünen Infrastruktur als eigenständigen Standortfaktor. Für definierte Natur- und Landschaftsräume (z. B. Albtrauf, Remstal) werden Masterpläne erstellt. Diese umfassen neben einer Bestandsaufnahme interkommunal abgestimmte, umsetzungsorientierte Projektvorschläge. Der Prozess erfolgt in einem partizipativen Ansatz nach dem Bottom-up-Prinzip, bei dem Planer, politische Entscheidungsträger und lokale Akteure die Konzeption gemeinsam erarbeiten. Für die Umsetzung stehen im Rahmen des Wettbewerbs zur Co-Finanzierung von Landschaftsparkprojekten Haushaltsmittel zur Verfügung. Der Erfolg der integrierenden Vorgehensweise zur Freiraumentwicklung lässt sich aktuell mit der Vorbereitung der Interkommunalen Gartenschau Remstal 2019 (Stadt. Land.Rems) ablesen. Auf der Basis des Masterplans für die Flusslandschaft der Rems haben sich die beteiligten sechzehn Kommunen mit dem Verband Region Stuttgart um die Durchführung der ersten großräumigen und interkommunalen Gartenschau beworben. Mit dem Zuschlag des Landes Baden-Württemberg werden erhebliche Fördermittelmittel in dem Landschaftsraum gebündelt und damit weitere Projekte des Masterplans umgesetzt. Ein wichtiger Baustein der Gartenschaukonzeption ist die Präsentation kommunaler Highlights und landschaftsraumbezogener, interkommunaler Themen. Dieses Nebeneinander stellt die Innovation, Herausforderung und Chance der Gartenschau dar. Diese umfasst eine Ausdehnung von rund 80 Kilometer Länge und kommt daher ohne „Zaun und Einlasshäuschen“ aus. Von April bis Oktober 2019 wird das gesamte Remstal zum Ausstellungsgelände. Landschaftliche Besonderheiten werden betont, städtebauliche Akzente hervorgehoben, ökologische Konzepte verwirklicht und die Rems ihren Besuchern nähergebracht. Ein innovatives Verkehrskonzept auf der Remsbahn soll auch nach der Gartenschau das öffentliche Verkehrssystem aufwerten. Das Konzept „Produktiver Park“: Emscher Landschaftspark 2020+ in der Metropole Ruhr Der Emscher Landschaftspark ist die grüne Mitte der Metropole Ruhr. Anspruchsvolle Gestaltung und hoher Nutzwert zeichnen ihn aus. Der Regionalpark hat im postindustriellen Strukturwandel die Lebensqualität wesentlich gesteigert. Eine lebendige urbane Kulturlandschaft ist entstanden. Dennoch bleiben Herausforderungen für die Zukunft. Der Emscher Landschaftspark begann als Leitprojekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park 1989 bis 1999. Ziel war es, mit Mitteln der Freiraumentwicklung den wirtschaftlichen und städtebaulichen Strukturwandel für das Ruhrgebiet voranzubringen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. In der ersten Parkdekade wurden die Projekte gestaltet, die heute die kulturelle Identität, die Freizeitqualität und die touristische Destination im Kernraum der Metropole Ruhr prägen, z. B. das Tetraeder in Bottrop, der Landschaftspark Duisburg-Nord oder der Zollverein Park in Essen. Der Masterplan Emscher Landschaftspark 2010 schuf in der zweiten Parkdekade das planerisch-programmatische Fundament. Er wurde in allen Kommunen des Emscher Landschaftsparks ratifiziert. 2006 übernahm der Regionalverband Ruhr die Trägerschaft des Emscher Landschaftsparks und führt seitdem in Kooperation mit Partnern beim Land NRW und in der Region Parkaufbau und -pflege fort. Weitere Großprojekte und Infrastrukturen wurden realisiert. Die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 markiert den Übergang in die dritte Parkdekade bis 2020+. Der gezielte Wandel des industriellen Ballungsraums an Emscher, Seseke und Ruhr in eine neuartige urbane Kulturlandschaft wurde als Kulturleistung der gesamten Region sichtbar. Aktuelle Herausforderungen der Parkentwicklung wurden 2010 in Werkstatt und Zukunftskongress Emscher Landschaftspark herausgearbeitet: Klimawandel und klimaneutrale Mobilität, demografischer Wandel, Teilhabe aller in der Region lebenden Menschen, regionales Parkmanagement und Parkpflege. oben Das weit reichende Radwegenetz des Emscher Landschaftsparks umfasst ehemalige Bahntrassen und spektakuläre Brücken unten KunstPicknick 2012 im Bauerngarten am Informationszentrum Emscher Landschaftspark Haus Ripshorst in Oberhausen Derzeit läuft ein regionaler Abstimmungsprozess mit allen Partnern des Parks in Moderation des Regionalverbandes Ruhr, um den regionalen Konsens zu erneuern. Das Konzept „Produktiver Park“ zeigt dabei die programmatische Neuausrichtung des Emscher Landschaftsparks. Der „Produktive Park“ bündelt Leistungen der Städtelandschaft wie z. B. urbane Landwirtschaft, urbane Waldnutzung, Mobilität, Umweltbildung, Kunst und Kultur, Erholung, Freizeitwirtschaft, Wohnen, Firmenstandorte. Gleichzeitig soll eine stärkere Teilhabe der Menschen an ihrem Park ermöglicht werden. 29 Best Practices Weitere Informationen: www.emscherlandschaftspark.de Institutionelle Akteure: Regionalverband Ruhr, die 20 Kommunen Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Castrop-Rauxel, Herten, Recklinghausen, Waltrop, Dortmund, Lünen, Bergkamen, Kamen, Werne, Bönen, Holzwickede, Kreis Unna und Kreis Recklinghausen. Außerdem das Land Nordrhein-Westfalen, die Regierungsbezirke Münster, Düsseldorf und Arnsberg, die Emschergenossenschaft und der Lippeverband sowie der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Weitere Partner: engagierte Menschen, Vereine und Netzwerke in der Metropole Ruhr, u. a. aus Wirtschaft, Kultur, Natur und Umwelt, Städtebau. Masterplan Radtourismus für den Großraum Braunschweig Weitere Informationen: www.zgb.de Ein Schwerpunkt des Zweckverbandes Großraum Braunschweig ist die Stärkung des Radverkehrs 30 Im Rahmen einer Strategie für eine umweltverträgliche und klimaschonende Mobilitätssicherung erfährt der Alltags- und Freizeitradverkehr zunehmend eine wichtige Bedeutung. Daher war es für den Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) folgerichtig, das regionale Radwege netz im Regionalen Raumordnungsprogramm 2008 (RROP) als verbindliches Planungsziel festzulegen. Diese Radwege stehen auch in enger funktionaler Verbindung zu den Zielen für Freizeit und Tourismus im RROP. Ergänzend verfolgt der ZGB zur Entwicklung und Stärkung des regionalen Rad verkehrs verschiedene informelle Projekte wie z. B. die Einrichtung eines regionalen Radportals im Internet oder die Initiierung eines regionalen Radevents. Die regionalen Radverkehrsbelange vertritt der ZGB in verschiedenen Arbeitskreisen der Region, in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune (AGFK) auf Landesebene und in der Metropolregion. Einen neuen Schwerpunkt seiner Arbeit hat der ZGB auf die Stärkung des Radverkehrs in Freizeit und Tourismus gelegt. Mit Harz und Heide, den Städten Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter sowie weiteren Highlights hat die Region Braunschweig ein starkes Touris muspotenzial: 4,4 Millionen gewerbliche Übernachtungen, 45 Millionen Tagesgäste und ein touristisch induzierter BruttoPrimärumsatz von 2,1 Milliarden Euro ergeben einen nennenswerten Wirtschaftsfaktor für die Region. Angeregt durch die Grundlagenuntersuchung „Fahrradtourismus in Deutschland“ wurde im Großraum Braunschweig der Entschluss gefasst, diese Effekte auch für den Radtourismus zu nutzen. Einstimmig hat die Verbandsversammlung des ZGB die Erarbeitung eines „Masterplans Radtourismus“ durch die beiden regionalen Akteure Allianz für die Region GmbH und ZGB beschlossen. Damit hat der „Masterplan Radtourismus“ den notwendigen politischen Rückhalt erhalten. Der ADFC der Region Braunschweig ist Kooperationspartner. Der Masterplan soll auf Grundlage einer umfangreichen Bestandsanalyse zum Radtourismus und einer eigens in Auftrag gegebenen Trendstudie die radtouristischen Potenziale im Großraum Braunschweig transparent machen. Neue Initiativen sollen angeregt und bestehende gebündelt, Projekte und Produkte aufeinander abgestimmt und marktfähig gemacht werden. Für die Touristiker soll der Masterplan das Gerüst sein, in dem sie ihre Kompetenzen und Angebote einordnen können. Über den „Masterplan Radtourismus“ sollen auf der konzeptionellen Ebene schon frühzeitig privatwirtschaftliche Erfordernisse mit dem notwendigen behördlichen Handeln abgestimmt werden. Mit dem Masterplan soll der Radtourismus für die Entwicklung und Positionierung der Region als Freizeit- und Tourismus region optimal genutzt werden. Die Allianz für die Region GmbH und der ZGB wollen bis 2020 die radtouristischen Potenziale dafür einsetzen, den Großraum Braunschweig als die bundesweite Referenzregion für Arbeit und Lebensqualität zu etablieren. Eines der originellen Elemente des Wegweisungssystems für den Grünen Ring der Region Hannover Mit dem „Masterplan Radtourismus“ beschreiten der ZGB und die Allianz für die Region GmbH neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Gemeinsames Ziel ist eine von breitem Konsens getragene, innovative und erfolgreiche Regionalentwicklung. Der Grüne Ring in der Region Hannover und seine „Wasserzeichen“ Der Grüne Ring ist einer der beliebtesten Rad- und Wanderwege in der Region Hannover. Auf der 160 Kilometer langen Strecke werden neun unterschiedliche Landschaftsräume durchquert und zehn Städte und Gemeinden miteinander verbunden. Auch das originelle Wegwei sungssystem verdient Beachtung. Blau gestrichene Objekte wie Zäune, Bänke, Straßenlaternen, Holzpfosten oder Bordsteinkanten zeigen den Weg. Radler und Wanderer können sich so in der Landschaft orientieren und manchmal inne halten. Stehenbleiben, Sehen, Gucken, Staunen gehören zum Konzept. Wer auf dem Grünen Ring radelt oder spaziert, begegnet unweigerlich einer Reihe von Flüssen, Bächen und sogar Kanälen. Manchmal ist das Erlebnis unausweichlich, zum Beispiel weil der Mittellandkanal und die Leine so dominant sind oder überquert werden wollen. Manchmal lässt sich das Zusammentreffen nur erleben, wenn man die Augen offen hält und weiß, wohin man schauen muss. Kleine Bäche, Kaskaden und verwunschene Flusslandschaften sind zu entdecken. Es lohnt sich Halt zu machen und vor Ort mehr über die Wietze, die Ihme, die Fösse, den Hirtenbach oder die Senie zu erfahren. Auf die Besonderheiten der jeweiligen Gewässer weisen seit Sommer 2013 sogenannte „Wasserzeichen“ hin. Im Auftrag der Region Hannover hat das Atelier Landart 18 künstlerisch gestaltete Stelen, Tafeln, Zähler und Schilder entwickelt und in die Wegemarkierungen am Grünen Ring integriert. Mit den „Wasserzeichen“ sollen bekannte, aber oftmals in der Landschaft kaum wahrgenommene Wassersituationen am Grünen Ring inhaltlich hervorgehoben werden. Als Hingucker erzählen die „Wasserzeichen“ en passant Geschichten über die Einzigartigkeit, die Bedeutung und den Wert des jeweiligen Gewässers. Der Grüne Ring ist ein regionales Gemeinschaftsprojekt. Neben der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover sind neun weitere Städte und Gemeinden beteiligt. Der Grüne Ring ist Bestandteil der FAHRRADREGION Hannover, einem Freizeitradwegenetz von insgesamt 1.000 Kilo metern. Von ihm zweigen strahlenförmig 15 Routen ab. Detaillierte Informationen über das Element Wasser am Grünen Ring können im Internet unter www.hannover.de nachgelesen werden. Ergänzende Materialien wie QR-Codes vor Ort und ein Faltblatt zu den „Wasserzeichen“ wurden in Abstimmung mit allen beteiligten Kommunen erarbeitet. Weitere acht „Wasserzeichen“ sind in Planung. 31 Best Practices Verantwortliche des Regionalparks Rhein-Neckar informieren Regionalpark Rhein-Neckar – der Wettbewerb „Landschaft in Bewegung“ Der Regionalpark Rhein-Neckar ist ein regionales Entwicklungsprojekt, das die besonderen Qualitäten und Potenziale der Landschaften und Frei(zeit)räume der Metropolregion Rhein-Neckar in den Mittelpunkt stellt. Auf der Grundlage eines Masterplans werden drei Bausteine zusammen mit kommunalen und regionalen Partnern entwickelt. Neben der Vernetzung der Region über sogenannte Regionalparkrouten („MRNvernetzt“) und der Weiterentwicklung der Flusslandschaften an Rhein und Neckar („Blaue Landschaften“) sollen kommunale Grünprojekte unterschiedlichster Art prämiert werden, die die Teilräume der Region in ihren spezifischen metropolitanen Begabungen profilieren. Bislang hat der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) hierzu drei Wettbewerbe mit dem Motto „Landschaft in Bewegung“ ausgelobt. Im Rahmen dieses Wettbewerbes prämiert der VRRN Landschaftsprojekte und -inszenierungen von besonderen Orten, die Vorbildcharakter haben. Alle Kommunen der Region waren jeweils aufgerufen, Projekte bzw. Aktionen einzureichen. Diese müssen einen Mehrwert für die Metropolregion insgesamt erbringen, von nachhaltiger Wirkung sein und in das Zielkonzept des Masterplans Regionalpark Rhein-Neckar eingebunden sein. Weitere Informationen: www.m-r-n.com/regionalpark 32 Seit 2010 wurden insgesamt 22 Projekte prämiert. Eine Jury aus Mitgliedern der Fraktionen des Verbandes, der Verbandsverwaltung und drei externen Fachgutachtern wählt die Projekte aus. Die Preisverleihung findet stets im Rahmen eines öffentlichen „Regionalparkforums“ statt, das eine ausgezeichnete Plattform zur Präsentation der Projekte bietet und gleichzeitig dem fach lichen Austausch zu Themen aktueller Freiraumstrategien dient. Der Wettbewerb trägt als Initiative des VRRN durch die Preisgelder nicht nur zur Umsetzung der prämierten Projekte bei, sondern fördert entscheidend die öffentliche Kommunikation zu allen Initiativen. Mit der Verleihung der Plakette „Gemeinsam engagiert in der Metropolregion Rhein-Neckar“ als sichtbarem Zeichen und der zu jedem Wettbewerb veröffentlichten Broschüre wird die begleitende Öffentlichkeitsarbeit auf regionaler Ebene vervollständigt. Dabei wird auch über die erfolgreiche Weiterentwicklung der Grünprojekte berichtet, die darüber hinaus mit den oben genannten Bausteinen „Regionalparkrouten“ und den „Blauen Landschaften“ des Regionalparks Rhein-Neckar verknüpft werden. Montane Kulturlandschaft Erzgebirge / Krušnohoří Das Erzgebirge beiderseits der deutschtschechischen Grenze ist eine weltweit einzigartige Kulturlandschaft, die unmittelbar und untrennbar mit dem Montanwesen verbunden ist. Seit den ersten Silberfunden um 1168 beim heutigen Freiberg entwickelten sich Bergbau und Hüttenwesen im gesamten Erzgebirge über Jahrhunderte hinweg zum ökonomischen Rückgrat der Region und schufen durch die Förderung von Wissenschaft, Innovation und Technik die Grundlage für die Industrialisierung Sachsens. Neben Silber wurden auch andere Erze der Metalle wie Eisen und Mangan, Zinn und Wolfram, Blei, Zink und Kupfer, Wismut, Kobalt und Nickel, Arsen und Uran abgebaut, verhüttet und weiterverarbeitet. Viele bedeutende Bergstädte wie Schneeberg, Annaberg, Marienberg, Buchholz und weitere Bergsiedlungen wurden gegründet. Auch die höchstgelegene Stadt Deutschlands, der heutige Kurort Oberwiesenthal, verdankt ihre Entstehung dem Bergbau. Zahlreiche originale Zeugnisse der 850-jährigen Bergbaugeschichte sind in über- und untertägigen Montandenkmalen, in Bergbau- und Haldenlandschaften, in Bergstädten mit sakralen und profanen Bauten und in der Natur erhalten geblieben und formten eine Kulturlandschaft von internationaler Bedeutung. Viele immaterielle Aspekte wie die Bergmannssprache, die Weihnachtsbräuche, das Schnitzen und Klöppeln charakterisieren das Erzgebirge und leben in Kunst, Musik und Literatur bis heute fort. Die Mannigfaltigkeit und die Originalität dieser Zeugnisse waren 1998 ausschlaggebend für die offizielle Aufnahme der „Montanen Kulturlandschaft Erzgebirge / Krušnohoří“ auf die deutsche Warteliste für UNESCO-Welterbestätten. 2011 übernahmen 3 Landkreise sowie 35 Städte und Gemeinden die Trägerschaft und die Finanzierung des Projekts. Das Welterbegebiet umfasst auf der sächsischen Seite 79 Bestandteile mit etwa 500 Einzelobjekten und wird auf tschechischer Seite des Erzgebirges durch 6 Bestandteile ergänzt. Am 20. Januar 2014 unterzeichneten der tschechische Kulturminister und der sächsische Innenminister den Welterbeantrag auf Aufnahme der „Montanen Kulturlandschaft Erzgebirge / Krušnohoří“ in die Welt erbeliste. Kurz danach erfolgte über die Kultusministerkonferenz und das Auswärtige Amt die fristgerechte Einreichung des Antrages beim UNESCO-Welterbezentrum in Paris. Die Entscheidung über die Aufnahme ist auf der 40. Sitzung des Welterbekomitees im Sommer 2016 zu erwarten. Der Weltererbe-Status bietet eine herausragende Chance, die international bedeutsame Kulturlandschaft der montanen Kulturlandschaft des Erzgebirges als lebenswerte Region zu bewahren, sie zu vermitteln und für künftige Generationen verantwortungsvoll weiterzuentwickeln! Weitere Informationen: www.montanregionerzgebirge.de links Rothschönberger Stollen (1844 bis 1877) – angelegt zur Grubenentwässerung des Freiberger Reviers rechts Blick von den Doppelkegelhalden des Wismut-Schachts 116 auf die Bergstadt Annaberg-Buchholz 33 Best Practices Regionale Mobilität Die Sicherung der Mobilität ist gerade in den Ballungsträumen eine zentrale öffentliche Aufgabe. Die Regionalverbände leisten wesentliche Beiträge zur Sicherung einer umwelt- und klimaverträglichen Mobilität. Hierzu tragen sie sowohl durch die enge Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Verkehrsplanung bei als auch durch eine Reihe von Konzepten und Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils der klimafreundlichen Mobilitätsformen sowie einer intelligenten Verknüpfung der Verkehrs träger bei. Modellprojekt Siedlungsentwicklung und Mobilität in der Region München Das Modellprojekt „Siedlungsentwicklung und Mobilität“ (SuM) des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München versteht sich als Beitrag zu einer nachhaltigen Raumentwicklung der Region München. Es will günstige Voraussetzungen für eine auf den Umweltverbund orientierte Mobilität und eine langfristig bezahlbare Siedlungsstruktur aufzeigen. Informationen zur SuM-Studie: www.stmi.bayern.de/assets/ stmi/buw/staedtebau/iib6_ m08_siedlung_mobilitaet.pdf Ergebnisse der Ergänzung Wohnbauflächenpotenziale: www.region-muenchen.com/ aktuell/pa234_wohnbau.htm Die erste Stufe des zweistufig angelegten Projekts bearbeitete vor allem gesamtregionale Fragestellungen. Hier wurden die Zusammenhänge von Siedlungsentwicklung, Erschließungsqualität und finanziellen Auswirkungen von privaten Wohnstandortentscheidungen in der Region München untersucht. Die Projektergebnisse liefern Entscheidungsgrundlagen für eine nachhaltige, am schienengebundenen Nahverkehr orientierte Siedlungsentwicklung und richten sich an die Entscheidungsträger in Region und Kommunen, an die Maßnahmenträger des öffentlichen Verkehrs sowie an private Haushalte. Bei der ersten Stufe des Projekts stand im Baustein „Siedlungsentwicklung“ folgende Frage im Mittelpunkt: Wie viele Wohnund Gewerbeflächen stehen insgesamt im 34 engeren Umfeld von Bahnhaltepunkten in der Region München noch für eine Bebauung zur Verfügung? Dazu wurden alle Flächennutzungspläne in Gemeinden mit DB-, S- oder U-Bahnanschluss ausgewertet und die noch unbebauten Flächenreserven im Ein- und Zwei-Kilometer-Radius um die Bahnhaltepunkte dargestellt. Ende 2014 wurde die Erhebung ergänzt (Wohnbauflächenpotenziale). Die zweite Stufe der Studie legt den Fokus auf die kommunale Ebene und die öffentlichen Haushalte. Hier wurde unter anderem ein Bewertungssystem entwickelt, das die Gemeinden in die Lage versetzt, ihre Flächenpotenziale im Hinblick auf die Qualität ihrer Anbindung und Erschließung mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes bzw. ihre Eignung für die Siedlungsentwicklung generell einzuschätzen und mit einander zu vergleichen. Aufbauend auf die Analyse folgen Empfehlungen für die Siedlungsentwicklung und für Verbesserungen in der Umweltverbundmobilität. Im Baustein Kostentransparenz wurden zudem die fiskalischen Wirkungen von Baugebieten untersucht. Besonders berücksichtigt wurde dabei, ob es für den kommunalen Haushalt einen Unterschied macht, ob es sich um ein Baugebiet in der Nähe oder abseits von einem Bahnhaltepunkt handelt. Wohnbauflächen im 1 km Radius um einen Bahnhaltepunkt (Flächen in ha) 0,5–2,0 2,01–5,0 5,01–10,0 10,01–20,0 20,01–47,0 S-Bahn, DB U-Bahn Untersuchungsgebiet Gemeindegrenze Landkreisgrenze Gewerbliche Bauflächen im 1 km Radius um einen Bahnhaltepunkt (Flächen in ha) 0,4–2,0 20,1–5,0 5,01–10,0 10,01–31,0 S-Bahn, DB U-Bahn Untersuchungsgebiet Gemeindegrenze Landkreisgrenze 35 Best Practices Der Citytunnel Leipzig als Voraussetzung für die Neuordnung des S-Bahn-Netzes und zur Verbesserung der Erreichbarkeiten in der Region Weitere Informationen: www.citytunnelleipzig.de Mit der Inbetriebnahme des City-Tunnels ging für die Leipziger ein über hundertjähriger Traum in Erfüllung. Bereits beim 1909 begonnenen Bau des Leipziger Hauptbahnhofs hatte die Sächsische Staatseisenbahn einen Tunnel zum Bayerischen Bahnhof vorgesehen. Der 1913 begonnene Bau endete mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges jedoch vorerst. Zwar wurde die Planung 1934 weitergeführt, allerdings erfolgte ein erneuter Abbruch zu Beginn des 2. Weltkrieges. Auch zwischen 1946 und 1989 gab es mehrfach Überlegungen zur Realisierung oben Der Leipziger Hauptbahnhof – Verkehrsdrehscheibe im Stadtzentrum unten Elektrotriebzüge verfügen über 150 bzw. 200 Sitzplätze und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h 36 dieser unterirdischen Verbindung. Schließlich wurde nach der deutschen Wiedervereinigung die Vision vollendet. Nach dem Neuanfang 1991, einer langen Planungsphase und zehnjähriger Bauzeit konnte der Tunnel (2 Röhren mit je 1,4 km Länge, 4 Stationen, ca. 960 Mio. Euro Kosten) am 14. Dezember 2013 feierlich eröffnet und am darauffolgenden Tag fahrplanmäßig in Betrieb genommen werden. Nicht nur für Leipzig war dies ein besonderer Meilenstein. Der City-Tunnel Leipzig ist das Herzstück des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes (Länge: 430 km, ca. 100 Stationen). Er ist entscheidend für die Neuordnung des Eisenbahnverkehrs im Großraum Leipzig. Mit seiner Inbetriebnahme kann der Nahverkehr grundlegend neu organisiert werden. Sechs S-Bahn-Linien, die alle den City-Tunnel nutzen und sich durch einen dichten, integrierten Taktfahrplan auszeichnen, vernetzen die Oberzentren Leipzig und Halle mit ihrem Umland bis hin nach Südund Ostsachsen sowie nach Thüringen und Brandenburg schneller und effizienter, bilden das Rückgrat für den ÖPNV und sorgen so für deutlich kürzere Reisezeiten auf der Schiene und eine höhere Mobilität. Die Inbetriebnahme des S-Bahn-Netzes eröffnet vielfältige Chancen und Möglichkeiten für die regionale Entwicklung. Zweifellos besitzt der ÖPNV als Dienst leistungsfunktion auch zur Sicherung der Daseinsvorsorge in der Fläche einen hohen Stellenwert. Daher haben sich im Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes die Aufgabenträger des ÖPNV, fünf Landkreise, zwei kreisfreie Städte und drei Träger der Regionalplanung aus Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen dazu verständigt, über Ländergrenzen hinweg eine „Regionalstrategie Daseinsvorsorge“ für das Verbundgebiet zu entwickeln. Diese Idee wurde vom damaligen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aufgegriffen und eine Umsetzung über das Forschungsprogramm Stadtverkehr angeboten (Laufzeit 2013 bis 2015). Die Ergebnisse werden sowohl für die regionale Entwicklung als auch für die Fortschreibung der Raumordnungspläne von hohem Wert sein. Fortschreibung des Regionalverkehrsplans für die Region Stuttgart Mit dem Regionalverkehrsplan (RVP) stellt der Verband Region Stuttgart ein integriertes Handlungskonzept für eine nachhaltige Gestaltung des Verkehrs in der Region Stuttgart auf. Der RVP befasst sich mit allen Verkehrssystemen und hat die relevanten Wechselbeziehungen zwischen Siedlungs-, Freiraum- und Infrastrukturentwicklung im Blick. Er ist Fachplan zum Regionalplan, Grundlage vieler Gremienentscheidungen, Instrument zur Einflussnahme auf Investitionsentscheidungen von Bund und Land, Planungsgrundlage für kommunale Bauleitund Verkehrsplanungen sowie Richtschnur für die Nahverkehrspläne in der Region Stuttgart. Viele Maßnahmen des aktuellen RVP aus dem Jahr 2001 konnten inzwischen realisiert werden oder werden derzeit umgesetzt. Daher ist eine Fortschreibung angebracht. Sie ist auch nötig, um die seither teilweise deutlich veränderten Anforderungen an den Verkehr und dessen Wirkungen einbeziehen zu können. Z. B. haben in den letzten Jahren, bei unverändert hohen Erreichbarkeitsansprüchen, die Mobilitätsanforderungen einer älter werdenden Gesellschaft, ökologische Aspekte, der Klimaschutz, steigende Verkehrskosten, die Ressourcenschonung und die Vernetzung der Verkehrssysteme weiter an Bedeutung gewonnen. Der RVP muss sich also vom In frastruktur- zum Mobilitätsplan entwickeln. Im Rahmen einer umfassenden Problem analyse wurde u. a. eine Haushaltsbefragung von fast 14.000 Personen zu deren Mobilitätsverhalten durchgeführt und ein regionales Verkehrsmodell entwickelt. Die äußerst fundierte Datenbasis ermöglicht belastbare Aussagen und dient in den Maßnahmenuntersuchungen zur Wirkungsabschätzung und Bewertung von circa 300 Maßnahmen u. a. aus den Bereichen Verkehrs-/Mobilitätsmanagement, Infrastrukturausbau, Angebotsverbesserungen im Schienenverkehr, Logistik, Radverkehr oder neue ÖV-Angebotsformen im ländlichen Raum. Die Bewertungskriterien leiten sich dabei aus den oben genannten Anforderungen an Verkehr und Mobilität ab. Die am besten geeigneten Maßnahmen gehen in den RVP ein. Die Fortschreibung erfolgt in einem transparenten, durchwegs beteiligungsorientierten Verfahren. Schon in der Phase der Problemanalyse erhielten die Kommunen, Träger öffentlicher Belange und Öffentlichkeit Beteiligungsmöglichkeiten. Ebenso werden die Maßnahmenuntersuchungen eng durch zwei Arbeitsgruppen und nach Bedarf durch die Kommunen begleitet. Die vielfältigen Beteiligungsoptionen sollen die Akzeptanz des RVP und die spätere Maßnahmenumsetzung verbessern. Der Regionalverkehrsplan integriert alle Verkehrssysteme der Region Stuttgart Weitere Informationen: www.region-stuttgart.org Regionales Stuttgarter Modellvorhaben zur nachhaltigen Mobilität stößt auf großes Interesse Es war ein weiser Entschluss der Regionalversammlung in Stuttgart: Mit dem regionalen Förderprogramm zur nachhaltigen Mobilität wurden in den Städten und Gemeinden Investitionen von mehr als zehn Millionen Euro ausgelöst. Und viele der in der Region erprobten Vorhaben finden Nachahmer in ganz Deutschland. Dazu zählt beispielsweise das Vorhaben „Fahrrad2Go“. Durch neu entwickelte Fahrradhalterungssysteme können im täglichen Buslinienverkehr bis zu zehn Fahrräder mitgenommen werden – fünf Räder im Bus, fünf Räder außen am Heck. Angetan von der absenkbaren Rampe am Bus-Heck und einer Überwachungskamera, planen 37 Best Practices der Landkreis und der Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen, die Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern auch in ihren Bussen zu verbessern. Von den bisher fünfundzwanzig geförderten Projekten konnten sieben nach gut zwei Jahren Laufzeit schon in Betrieb genommen werden; die anderen befinden sich in der Umsetzung. Die hohe Bandbreite der Vorhaben reicht von Ladeinfrastrukturen, über Carsharing und Pedelec-Verleihstationen bis hin zu Echtzeitinformationssystemen, zum betrieblichen Mobilitätsmanagement und einer einheitlichen Rufnummer für Sammeltaxis. Als Muster für eine flächige Umsetzung gilt die Umrüstung der gesamten stadtmobil-Flotte auf die neue Mobilitätskarte polyGo. Mit dieser Karte können weitere Carsharing-Autos (car2go, stadtmobil, Flinkster) sowie Busse und Bahnen im ganzen Verkehrsverbund genutzt oder Pedelecs ausgeliehen werden. So entsteht derzeit in der Region ein bundesweit einmaliges Netz an Pedelec-Verleihstationen. An Zug- oder S-Bahn-Haltestellen eingerichtet, können Pendler ein Pedelec kostengünstig über Nacht ausleihen und am nächsten Morgen wieder abgeben. Das erspart Abholverkehre mit dem Auto und senkt gleichermaßen Feinstaubund CO2-Emissionen. Diese Sicherung der Anschlussmobilität wurde unlängst im In der Region Stuttgart entsteht derzeit ein bundesweit einmaliges Netz an Pedelec-Verleihstationen 38 Wettbewerb „Land der Ideen“ ausgezeichnet. Dank der Vernetzung der verschiedenen Verleihstationen können die Räder sogar an unterschiedlichen Standorten wieder zurückgegeben werden. Die Erfolge beim regionalen Förderprogramm haben dem Verband Region Stuttgart Türen geöffnet. Im „ÖPNV-Pakt 2025“, der zwischen dem Land Baden-Württem berg, dem Verband Region Stuttgart, der Landeshauptstadt Stuttgart und den VVSLandkreisen im Februar 2014 geschlossen und als Gesetz des Landes umgesetzt wurde, übernimmt der Verband Region Stuttgart ganz neu Aufgaben im regionalen Verkehrsmanagement. Dazu zählen Expressbusse, die wichtige Punkte in der Region (beispielsweise Flughafen / Messe, Arbeitsplatzschwerpunkte) mit größeren Städten und Drehkreuzen der S-Bahn verbinden. Weitere Verbesserungen nachhaltiger Mobilität sind in Vorbereitung: Im Zuge des RegioWIN-Wettbewerbs sollen intermodale Mobilitätspunkte und eine Informationsplattform eingerichtet werden. Verkehrsentwicklungsplan pro Klima – Klimaoffensive der Region Hannover im Verkehrsbereich Klimaschutz ist eines der Schwerpunktthemen der Region Hannover. Im Jahr 2008 fand dazu das regionale Klimaschutzjahr statt. Dabei wurde analysiert, dass der Verkehr das einzige Themenfeld ist, in dem seit 1990 keine Reduktionen der CO2-Emissionen erzielt werden konnten. Deshalb erfolgte in 2011 die Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplans pro Klima (VEP pro Klima) mit dem Ziel, die CO2-Emissionen im Personenverkehr bis 2020 im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 Prozent zu senken. In einem kommunikativen Prozess unter Beteiligung zahlreicher Expertinnen und Experten aus Verwaltungen und Unternehmen wurden die Maßnahmen ausgewählt, die konkret eine Chance auf Umsetzung haben und die sich in einem integrierten Konzept gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. Daraus ergaben sich elf Maßnahmenbündel in vier Handlungsfeldern, deren Zielsetzungen im Folgenden schlagwortartig aufgeführt werden. Handlungsfeld 1: Siedlungsentwicklung und Nahmobilität >> Innen- vor Außenentwicklung: Konzen tration der Siedlungsentwicklung auf die Innenbereiche an Schienenhaltestellen >> Regionales Radverkehrskonzept: Mehr Radverkehr in der Region Hannover Handlungsfeld 2: Öffentlicher Personennahverkehr >> Mobilitätsmanagement: Anregung zur effizienten, umwelt- und sozialverträg lichen Mobilität Mit einem großen Fest in der Südstadt von Hannover stellte das Verkehrsunternehmen üstra im September 2011 der Öffentlichkeit die erste Serie von Hybrid- >> Ökostrom, alternative Betriebsformen: Emissionsfreier Betrieb von Stadt- und S-Bahnen, emissionsarmer Betrieb mit Bussen >> Taktverbesserung: Ausweitung des Fahrtenangebots bei SPNV und Stadtbahn >> Marktbearbeitung, Tarif: Bindung be stehender Kunden und Gewinnung neuer Kunden für den ÖPNV >> Jobticket für alle: Entwicklung alternativer Finanzierungswege für ÖPNV-Zeitkarten Handlungsfeld 3: Verkehrsmanagement, Straßeninfrastruktur und Parken >> Elektromobilität: Unterstützung der Markteinführung von Elektrofahrzeugen >> Ruhender Verkehr: Höhere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum durch Wegfall nicht benötigter Parkplätze >> Verstetigung des Verkehrsflusses: Ermöglichung durch Maßnahmen des regionalen Verkehrsmanagements Die ersten Jahre der Umsetzung waren sehr erfolgreich. Das liegt daran, dass der VEP nicht aus utopischen, neu aufzusetzenden Strategien besteht, sondern sich bewusst im Sinne einer größtmöglichen Umsetzungsorientierung an bestehenden Prozessen orientiert hat, die beschleunigt, intensiviert und ausgeweitet werden. Dadurch hat der Plan eine erstaunliche Eigendynamik entwickelt. Folgende Teil aspekte sind bereits umgesetzt bzw. im Umsetzungsprozess: bussen vor >> Berücksichtigung einer verkehrsarmen Siedlungsstruktur bei der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms >> Aufbau und Umsetzung eines Radverkehrshandlungskonzepts >> Umstellung auf Ökostrom für den Stadtbahnbetrieb und Neuanschaffung ausschließlich von Hybridbussen beim kommunalen Verkehrsunternehmen üstra, Vorbereitung des Einsatzes von Elektrobussen Handlungsfeld 4: Mobilitätsmanagement >> Einführung des erweiterten Bedienungskonzepts im Schienenpersonennahverkehr der Region Hannover >> Dachkampagne Bewusstseinsbildung für eine Klima schonende Mobilität >> Neuaufstellung des regionalen Verkehrsmanagements 39 Best Practices >> Start der Dachkampagne Klimapaket 2020 – „Alles drin gegen CO2“ sowie >> zahlreiche Aktivitäten und Maßnahmen im Rahmen des Mobilitätsmanagements Weitere Informationen: www.hannover.de Der Wandel im Verkehrsverhalten der Bürgerinnen und Bürger der Region Hannover ist greifbar. Das bedeutet deutlich weniger Autoverkehr, mehr Radverkehr und mehr ÖPNV. So kann eine Verringerung der klimaschädlichen Emissionen mit einer höheren Lebensqualität und niedrigeren Mobilitätskosten einhergehen. Der Verkehrsraum Hannover ist aber größer als der Bereich der Region Hannover. Ein großer Anteil des Personenverkehrs und insbesondere des LKW-Verkehrs ist nicht „hausgemacht“. Um die Klimaschutzziele erfüllen zu können, ist die Region Hannover auf eine Zusammen arbeit mit den umliegenden Landkreisen sowie mit den Akteuren von Bund und Land angewiesen. Mobile Region 2020 – integrierte Verkehrs entwicklung in der StädteRegion Aachen Drastisch steigende Anforderungen an Mobilität zeigen, dass die notwendigen Planungen komplex sind und hohen Ansprüchen genügen müssen. Die StädteRegion Aachen stellt sich diesen Herausforderungen mit der „Mobile Region 2020“. Bisherige Entwicklungen und Untersuchungen belegen, dass im Rahmen der „Mobile Region 2020“ sowohl ein ganzheitlicher Entwicklungsrahmen als auch unterschiedliche, auf die speziellen Bedürfnisse und Nachfragen zugeschnittene Lösungen zu formulieren sind. Zudem ist eine Differenzierung hinsichtlich der räumlichen Gegebenheiten, der unterschiedlichen Zielgruppen, Akteure sowie Planungsebenen notwendig. Unter dem Themenschwerpunkt Mobilität wird das Ziel verfolgt, durch die enge Verknüpfung verschiedener Verkehrssysteme (insbesondere auf Straße und Schiene) ein integriertes städteregionales Mobilitätsmanagement aufzubauen, das flexibel und gemeinschaftlich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen reagiert und Mobilität in der StädteRegion 40 Aachen ganzheitlich gestaltet. Die vielfältigen vorhandenen und noch zu schaffenden Mobilitätsangebote sollen vernetzt und gemeinschaftlich gemanagt werden, um eine nachhaltige und nutzerfreundliche Entwicklung zu gewährleisten. Insbesondere der junge Nutzer wählt sein Verkehrsmittel weniger ideologisch als pragmatisch. Diese Zielvorstellung ist zwingend auf die Unterstützung der zahlreichen Akteure und unterschiedlichen Verkehrsträger in der Region angewiesen. Hierzu ist in einem ersten Schritt eine tragfähige Organisationsstruktur und Aufgabendefinition notwendig, die auf den vorhandenen Strukturen aufbauen und eine Einbeziehung des grenzüberschreitenden Kontextes ermöglichen muss. Mittelfristig ist hier die Initiierung und Etablierung eines städteregionalen Mobilitätsverbundes notwendig, der den besonderen Gegebenheiten im Stadt-Umland-Kontext Rechnung trägt. Unter Mobilitätsverbund versteht man die bürger- und damit nutzerorientierte physisch-räumliche und informatorisch-organisatorische Vernetzung der Verbundelemente Fußgängerverkehr, Fahrrad, Bus und Bahn, Carsharing, Taxi etc. zu einer integrierten Mobilität aus einer Hand. Diese multimodale Zusammenführung birgt neben dem direkten Kundennutzen erhebliche strategische und verkehrs politische Chancen. In der StädteRegion Aachen wird dies mit allen potenziellen regionalen Partnern auch über das Förderprojekt „Dynamo“ verfolgt und in den aktuell zu erarbeitenden Nachverkehrs plänen bereits berücksichtigt. Die organisatorische Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger in der Städte Region Aachen, wie Aachener Verkehrsverbund, ASEAG, Deutsche Bahn, Cambio etc., unter einem städteregionalen Mobilitätsverbund „Mobile Region 2020“ kann auf diese Weise wesentlich dazu beitragen, die Mobilität auch unter veränderten strukturellen Rahmenbedingungen sicher zu stellen und nachhaltig innovativ insbesondere in Kooperation mit der Organisationsstruktur der „Mobile Region 2020“ in der StädteRegion Aachen Wissenschaftskompetenz vor Ort als Modellregion Elektromobilität aufzustellen. Eine optimale Vernetzung unterschiedlicher Mobilitätsangebote und Verkehrsmittel sowie der Einbindung innovativer Technologien schafft die Voraussetzungen für eine neuartige, vernetzte Mobilitätskultur in der StädteRegion Aachen. Zudem wird mit einem städteregionalen Mobilitätsverbund „Mobile Region 2020“ der Aufbau einer nachhaltigen und tragfähigen Organisationsstruktur gesehen, die langfristig nicht auf Förderprogramme angewiesen ist, sondern zum Selbstläufer werden muss. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, hat man sich vordringlich darauf verständigt, dass eine regional abgestimmte Datenbasis Grundlage allen weiteren gemeinsamen Handelns ist. Aufbauend auf einer regional abgestimmten georeferenzierten Datenbasis ist in der StädteRegion Aachen in enger Kooperation mit dem Aachener Verkehrsverbund und dem Landesbetrieb Straßen NRW ein Verkehrsmodell erarbeitet worden. Ziel war es, die Vielschichtigkeit der Datenlage bei den insgesamt zehn städteregionsangehörigen Kommunen und weiteren beteiligten Partnern sowie grenz überschreitend zu homogenisieren, um gegenüber Land und Bund mit einer Stimme aufzutreten und insgesamt im Wettbewerb der Regionen präsent zu sein. Die Initiative „Modellregion Elektromobilität Aachen“ bietet darüber hinaus die Möglichkeit, ebenso einen regionalen und ganzheitlichen Ansatz zu initiieren. Durch den Zusammenschluss von Verwaltung, Forschung, Entwicklung und Industrie lassen sich für alle Beteiligten wertvolle Sy nergieeffekte und Fördermöglichkeiten erzielen. Mit der Produktion des in Aachen konzipierten StreetScooter ist zudem in mehrfacher Hinsicht der Wertschöpfung und der nachhaltigen Entwicklung auf höchstem Niveau Rechnung getragen. Weitere Informationen: www.staedteregion-aachen.de Der Radschnellweg Ruhr Radschnellwege sind direkt geführte, hochwertige Radwege. Sie werden seit vielen Jahren in den Niederlanden, Belgien und Dänemark gebaut, um Pendlern sichere und attraktive Alternativen anzubieten. Ziel ist es, innerstädtische Staus und Umweltbelastungen zu vermeiden, Klimaschutz und Gesundheit zu fördern. Unterstützt wird diese Zielsetzung durch positive Trends im Bereich der Pedelecs, die Entfernungen von 10 bis 20 Kilometer ermöglichen. Für den geplanten Radschnellweg Ruhr von Duisburg bis Hamm hat der Regionalverband Ruhr (RVR) im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans mit Förderung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur im Herbst 2014 eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die die infrastrukturellen, planerischen und finanziellen Dimensionen der Umsetzung dieses ambitionierten Projektes beleuchtet. Das Projekt ist von herausragender strategischer 41 Best Practices Der Radschnellweg RS1 ist von heraus ragender strategischer Bedeutung für die Realisierung einer zukunftsweisenden urbanen Mobilität in der Metropole Ruhr Weitere Informationen: www.rs1.ruhr Bedeutung für die Realisierung einer zukunftsweisenden urbanen Mobilität und wird durch den Modellcharakter bundesweit Strahlkraft entwickeln. Der Radschnellweg Ruhr (RS1) soll als erster Radschnellweg in Deutschland eine Metropolregion durchziehen und dem Radverkehr neue Möglichkeiten eröffnen. Zwischen Duisburg und Hamm werden auf rund 100 Kilometer Länge die Zentren von sieben Großstädten, vier Universitäten, mehrere Fachhochschulen, städtebauliche Neuentwicklungen und weitere wichtige Alltagsund Freizeitziele miteinander verbunden. Der RS1 verläuft in der Hauptachse der Verkehrsnachfrage und hat das Potenzial, die A40/B1 zu entlasten. Gegenstand der Machbarkeitsstudie sind Streckenführung, Netzintegration, Ausbau standards, Konfliktlösungen, Kostenermittlung sowie beispielhafte Lösungen. Auf Basis des ermittelten Kostenrahmens sind ein Ausbauprogramm sowie Finanzierungsund Trägerschaftsmodelle entwickelt worden. Eine Kosten-Nutzen-Analyse, die den volkswirtschaftlichen Nutzen belegt, ist im Universität Duisburg Duisburg Universität Essen Gelsenkirchen Bochum Mülheim Essen an der Ruhr Universität Bochum 42 weiteren politischen Entscheidungs- und planerischen Umsetzungsprozess eine wichtige Grundlage. Im Rahmen eines Kommunikationskonzeptes sind Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation vorgeschlagen worden. RS1 – Der schnellste Weg durchs Revier –, diese Botschaft unterstreicht den Premi umanspruch des Projektes, das nicht nur Vision, sondern bereits in Teilen Realität ist: Der RVR hat den ersten Abschnitt der ehemaligen Rheinischen Bahn zwischen Duisburg und Essen schon fertig gestellt und baut diese Trasse in den nächsten Jahren weiter aus. Bei der Umsetzung des Gesamtprojekts wird die Frage der künftigen Finanzierung im Vordergrund stehen. Hier hat das Land NRW signalisiert, im Zuge einer Neufassung des Straßen- und Wegegesetzes Finanzierung und Trägerschaft für städteverbindende Radschnellwege zu übernehmen. Letztlich entscheidend ist ein möglichst breiter Konsens aller beteiligten Institutionen und der Bevölkerung, um die faszinierende Vision „Radschnellweg“ Wirklichkeit werden zu lassen. Hamm Bergkamen Kamen Dortmund TU Dortmund Unna Wirtschaft Für alle Regionalverbände ist eine positive Wirtschaftsentwicklung Basis der eigenen Arbeit. Deswegen haben das Flächenmanagement, die Umnutzung von Brachflächen sowie die Sicherung des Wirtschaftsverkehrs hohe Bedeutung in der Regionalplanung und den flankierenden Aktivitäten der Verbände. Interkommunale Gewerbeflächen entwicklung in der Region Leipzig / Halle Ein sich abzeichnendes Ungleichgewicht zwischen der Nachfrage und dem quantitativen und qualitativen Angebot an Gewerbe- und Industrieflächen in der Region veranlasste 2009 kommunale Akteure auf Initiative der Stadt Leipzig und unter maßgeblicher Beteiligung der Stadt Halle a. d. Saale zu einer länderübergreifenden Zusammenarbeit bei der Gewerbeflächenentwicklung. Von Beginn an waren dabei der Regionale Planungsverband Leipzig-Westsachsen und die Regionale Planungsgemeinschaft Halle eng eingebunden. Mit dem Projekt „Interkommunale Gewerbeflächenentwicklung in der Region Leipzig / Halle“ wird bei der Planung und Entwicklung von Gewerbeflächen für diesen Raum eine Abstimmung im regionalen Kontext angestrebt. Die beteiligten Partner erwarten durch die regionale und Ländergrenzen überschreitende Zusammenarbeit ein besser profiliertes und abgestimmtes Gewerbeflächenangebot, das zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit, zur Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme sowie zur Entlastung der kommunalen Haushalte beitragen kann. Handlungsgrundlage zwischen den Beteiligten ist die „Gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit bei der Gewerbeflächen entwicklung in der Region Halle / Leipzig“. Diese wurde als Basis für eine dauerhafte Kooperation am 1. November 2010 in Leipzig durch die politischen Spitzen der beteiligten Kommunen und Landkreise verabschiedet. Darin haben sich die Partner auf Ziele und Prinzipien der Zusammenarbeit verständigt. Ein mittelfristiges Ziel ist hierbei die Erarbeitung und Anerkennung einer gemeinsamen Strategie zur Gewerbeflächenentwicklung. Die Gewichtung des Flächenpools liegt dabei vorrangig auf Flächen ab fünf Hektar. Zunächst wurde als Grundlage eine Datenbasis aufgebaut und ein Bewertungssystem erarbeitet. Die Zusammenarbeit erfolgt auf freiwilliger Basis, ist gekennzeichnet durch regelmäßig durchgeführte und durch die Regionalplanung moderierte Konferenzen und Workshops und steht weiteren Partnern offen. Die organisatorischen und inhaltlichen Arbeiten werden durch eine Steuerungsgruppe vorbereitet, abgestimmt und begleitet. Unterstützt wird diese durch die Arbeitsgruppen „Datenbank“, „Planung und Entwicklung“ sowie „Vermarktung“. Der Prozess wird durch die Vergabe von Studien wissenschaftlich begleitet und durch Fördermittel des EU-Projektes CITY REGIONS (Laufzeit 2012–2014) sowie durch Fördermittel der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt gestützt. Das Kraftwerk Lippendorf 2013 – Dritte Kraftwerksgeneration seit 1928 auf gleichem Standort Weitere Informationen: www.wirtschaftsregionleipzig-halle.de 43 Best Practices Restriktionen bei GE / GI-Flächen nach Größe und Kategorien in der Metropole Ruhr hohe Preisvorstellung geringfügige Restriktionen schwerwiegende Restriktionen bis 1 ha keine Entwicklungsperspektive bis 3 ha keine Verkaufsbereitschaft vermarktungshemmende Förderbedingungen bis 10 ha > 10 ha Gewerbliches Flächenmanagement in der Metropole Ruhr Mit dem Projekt „Gewerbliches Flächen management Ruhr“ (GFM) hat sich die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr) gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern und Planern der Metropole Ruhr im Jahr 2010 auf den Weg gemacht, die planerisch verfügbaren Gewerbeflächenpotenziale der Region hinsichtlich ihrer Marktgängigkeit zu überprüfen sowie die Nutzungsentwicklung auf allen bereits gewerblich genutzten Flächen zu analysieren. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium NRW gefördert. Weitere Informationen: www.business.metropoleruhr.de 44 Zu Beginn des Jahres 2015 wurde die dritte Projektphase abgeschlossen. Die Analyse zeigt, dass von rund 2.400 Hektar im Jahr 2014 in der Region planerisch gesicherten Gewerbeflächenpotenzialen 47 Prozent mit Nutzungsrestriktionen belegt waren und damit dem Markt faktisch nicht zur Verfügung standen. Zu diesen Restriktionen zählen z. B. zu hohe Preisvorstellungen seitens der Eigentümer, geringe Restriktionen wie Erschließungsbedarfe, schwerwiegende Restriktionen (i. d. R. Industriebrachen) oder Flächen ohne gewerbliche Entwicklungsperspektive. Bei einem derzeitigen Verbrauch von 191 Hektar unbebauter Fläche pro Jahr, reichen die verfügbaren Flächenpotenziale dadurch nur noch etwas mehr als 6,5 Jahre. Neben den Analysen zur Marktgängigkeit gelang es bundesweit erstmals, Daten zur gewerblich-industriellen Flächennutzung mit entsprechenden Beschäftigungsdaten zusammenzuführen. So konnte nachgewiesen werden, dass Gewerbe- und Industrieflächen nur 16 Prozent der Siedlungsfläche in der Metropole Ruhr einnehmen, aber Raum für mehr als 43 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (SVB) der Region bieten und damit in hohem Maße beschäftigungsintensiv sind. Die Tatsache, dass allein zwischen 2005 und 2013 auf neu genutzten Flächen mehr als 116.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen wurden, unterstützt die Bedeutung von Gewerbe- und Industriegebieten für die wirtschaftliche Entwicklung der Metropole Ruhr. Allerdings ist diese positive Entwicklung in Gefahr. Schon jetzt können die meisten Städte und Kreise ihre Vermarktungserfolge aufgrund des hohen Restriktionsanteils nicht verstetigen. Dadurch drohen dem Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet erhebliche Investitionsverluste in den nächsten Jahren. Daraus ergibt sich die große Herausforderung, alle Möglichkeiten zur Mobilisierung dieser Potenziale auszuschöpfen. Der Abbau von Nutzungsrestriktionen und die Mobilisierung zusätzlicher Flächenpotenziale ist nur gemeinsam im Dialog mit den Kommunen der Region, dem Regionalverband Ruhr und dem Land Nordrhein-Westfalen sowie den Flächeneigentümern möglich. Diesen Prozess wird die wmr gemeinsam mit dem RVR in den nächsten Jahren vorantreiben. Sanierung und Entwicklung von Alt standorten des Uran- und des Steinkohlenbergbaus in der Region Chemnitz Das Wismut-Gesetz bzw. der Einigungsvertrag enthalten keine Regelungen zur Sanierung und Entwicklung von Altstandorten des Uran- bzw. des Steinkohlenbergbaus im Freistaat Sachsen. Für die Sanierung eines Großteils der Hinterlassenschaften aus dem Uranerzbergbau der 1950er und 60er Jahre wurden damit weder finanzielle Mittel des Bundes bereitgestellt noch bestand für die Grundeigentümer eine rechtliche Pflicht zur Sanierung. Die vom ehemaligen Uranbergbau betroffenen und im Landkreis Erzgebirgskreis im Grenzraum zu Tschechien liegenden Kommunen haben deshalb gemeinsam mit ihren Partnern immer wieder auf die aktuellen Entwicklungsdefizite der Region hingewiesen und die Realisierung von notwendigen Sanierungsmaßnahmen eingefordert. Die Aktivitäten der Region wurden dabei sowohl durch das Modellvorhaben der Raumordnung „Sanierungs- und Entwicklungsgebiet (SEG) Uranbergbau“ als auch das Forschungsvorhaben zum Umbau von Siedlungsstrukturen unter Schrumpfungsbedingungen wissenschaftlich begleitet und inhaltlich untersetzt. Mit dem im September 2003 zwischen dem Bund und dem Freistaat Sachsen erstmals unterzeichneten und im Jahr 2013 ergänzten Verwaltungsabkommen und den damit vorerst bis in das Jahr 2022 zur Verfügung stehenden Mitteln von insgesamt 216 Millionen Euro ist nunmehr die finanzielle Grundlage für die weitere zweckgebundene Sanierung der Wismut-Altstandorte gesichert. pulse für die regionale Entwicklung zu setzen und die Aktivitäten für die Bewältigung der sich aus dem Altbergbau ergebenden Sanierungserfordernisse zu bündeln, arbeiten gegenwärtig neun Kommunen aus zwei Landkreisen im interkommunalen Kooperationsnetzwerk der floez-Region (future for Lugau Oelsnitz Zwickau) zusammen. Der Planungsverband Region Chemnitz unterstützt die projektbezogene und strategische Arbeit des Netzwerkes seit dem Jahr 2005 als regionaler Partner. Seit dem Jahr 2011 hat der Verband das Regionalmanagement für die Kooperation übernommen. In der Förderperiode 2007–2013 ist es mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie des Sächsischen Oberbergamtes gelungen, mehr als neun Millionen Euro des EFRE für die Entwicklung von Vorhaben für die gewerbliche Wirtschaft zur nachträg lichen Wiedernutzbarmachung in ehemaligen Bergbauregionen einzusetzen. Auch in der gegenwärtigen Förderperiode sind Mittel zur Prävention von Risiken des Altbergbaus und damit auch für die floez-Region eingestellt. Gemeinsames Ziel der Kooperationspartner ist es, sowohl die Intensität der interkommunalen Zusammenarbeit zu verstetigen als auch die Finanzierung von Sanierungs- und Entwicklungsvorhaben in der Region langfristig und nachhaltig zu sichern. oben Kommunen des SEG Uranbergbau: Sachsen 3 1: Johanngeorgenstadt 4 2: Breitenbrunn / Erzgeb. 3: Schwarzenberg / Erzgeb. 2 4: Raschau-Markersbach 1 unten Tschechische Republik Kommunen der floez-Region: 5: Zwickau Sachsen 6: Mülsen 7: Reinsdorf Landkreis Zwickau 8: Lichtenstein / Sa. 8 5 Der Steinkohlenbergbau im Zwickauer bzw. im Lugau-Oelsnitzer Revier wurde in den 1970er Jahren eingestellt. Um positive Im- Weitere Informationen: www.floez-sachsen.de 6 9 10 11 10: Gersdorf 12 7 13 9: Hohndorf 11: Lugau / Erzgeb. Landkreis Erzgebirgskreis 12: Oelsnitz / Erzgeb. 13: Hartenstein 45 Best Practices Industrie-Dialog Region Aachen Weitere Informationen: www.staedteregion-aachen.de Weitere Informationen: www.gvz-kassel.de rechts Portalkran im Umschlagbahnhof des GVZ Kassel 46 In der Region Aachen ist die Industrie ein unverzichtbarer Baustein der Wirtschaft: Sie stellt jeden fünften regionalen Arbeitsplatz und ist damit in hoher Verantwortung für den regionalen Wohlstand. Der Indus trie-Dialog Region Aachen will die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Industrie der Region Aachen fördern. Um dem gesetzten Ziel gerecht zu werden, haben sich acht Partner zusammengeschlossen und erarbeiten im engen Schulterschluss mit den regional ansässigen Industrieunternehmen umsetzungsfähige Maßnahmen. Neben Stadt und StädteRegion Aachen sind die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, die Aachener Gesellschaft für Innovationen und Technologietransfer (AGIT) mbH, die Agentur für Arbeit Aachen-Düren, die Vereinigten Unternehmer-Verbände (VUV) Aachen, der Zweckverband Region Aachen sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Aachen vertreten. Im Fokus der Arbeit stehen vier thematische Arbeitsgruppen: Innovationen und Technologietransfer, Rahmenbedingungen, Fachkräfte sowie Standortkommunikation. In diese bringen sich die Partner in Teams ein, ermitteln gemeinsam mit Unternehmern Handlungsbedarf und schließlich umsetzungsorientierte Lösungsansätze. Die StädteRegion Aachen engagiert sich mit der IHK Aachen sowie der AGIT mbH maßgeblich im Themenfeld „Innovationen und Technologietransfer“, über das sowohl branchenspezifische Netzwerkformate, z. B. zu Füge- und Trenntechnik sowie Anlagen- und Apparatebau, als auch regionale Unternehmensbesuchsprogramme unter dem Dach des Industrie-Dialogs Region Aachen initiiert werden. Über diese Plattformen wird den Unternehmern die Möglichkeit geboten, sich mit anderen regionalen Unternehmern sowie den ansässigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die ebenfalls in die Veranstaltungsformate eingebunden werden, zu vernetzen. Die Ergebnisse aller Arbeitsgruppen werden regelmäßig der Unternehmerschaft der Region im Zuge öffentlicher Veranstaltungen vorgestellt. Neben der Erarbeitung konkreter Maßnahmen bietet der Industrie-Dialog Region Aachen nicht nur unternehmensspezifische Unterstützung, sondern verbessert darüber hinaus die interne Kommunikation zwischen den beteiligten Partnern, so dass die Beratungs- und Unterstützungsleistungen ebenfalls von der engeren Vernetzung der Partner profitieren. Der Industrie-Dialog wird über eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit der Partner begleitet (Tagespresse, Internetportale, Newsletter, Flyer etc.). Güterverkehrszentrum (GVZ) Kassel Das Projekt GVZ-Kassel wird federführend in der Verantwortung und Leitung des Zweckverbandes Raum Kassel gemeinsam unter Mitwirkung der Hessischen Landgesellschaft als städtebauliche Entwicklungsmaßnahme durch die Stadt Kassel sowie den Gemeinden Fuldabrück und Lohfelden getragen und realisiert. Das GVZ Kassel bietet eine Reihe von Standortvorteilen, explizit für transport- und logistikaffine Unternehmen. Dabei sind die Bündelung logistischer Funktionen sowie Synergieeffekte durch einen bedarfsorien tierten Branchenmix besonders hervorzuheben. Das GVZ Kassel liegt in unmittelbarer Nähe von Produktion, Handel, Zukunftstechnologie und Forschung. Des Weiteren bestehen direkte Anbindungen an Straße und Schiene, sodass alle Orte in Deutschland „overnight“ erreichbar sind. Der eigens für das GVZ gebaute direkte Autobahnanschluss (Lohfeldener Rüssel) und der Umschlagbahnhof sind zentrale Bestandteile und haben die zügige Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebietes „Am Lohfeldener Rüssel“ ermöglicht. Der Umschlagbahnhof für den kombinierten Ladungsverkehr wird von der eigens hierfür gegründeten GVZ-Projektgesellschaft betrieben, deren Gesellschafter die Wirtschaftsförderung Region Kassel (WFG) sowie die Gemeinden Fuldabrück und Lohfelden sind. Insgesamt arbeitet damit ein qualifiziertes Projektteam am Erfolg des Güterverkehrszentrums. Die Erweiterung des bislang circa 75 Hektar großen Areals um weitere 10 Hektar ist erfolgt und aufgrund der hohen Attraktivität des Standortes die Erweiterungsfläche bereits komplett bebaut. Unter Anderem investiert der britische, international erfahrene Projektentwickler IDI Gazeley in das GVZ Kassel. Aktuell stehen lediglich noch zwei Grundstücke von je circa 8.000 Quadratmetern auf der ursprünglichen Fläche zur Ver fügung, wobei bereits eines mit einer Option belegt ist. Seit 2003 wurden rund 1.200 Arbeitsplätze im GVZ Kassel geschaffen. Allein im Zeitraum von 2012 bis 2014 waren es circa 400 Arbeitsplätze. Es ist umso erfreulicher, wenn mit einem üblicherweise relativ großen Flächenverbrauch bei Ansiedlungen von Logistikunternehmen eine besondere Beschäftigungsintensität einhergeht. Regionale Vorsorgestandorte für Industrie und produzierendes Gewerbe in der Region Chemnitz Regionen als Wirtschaftsstandorte stehen auch im überregionalen Wettbewerb um großflächige und arbeitsplatzintensive Industrieansiedlungen. Mit der Ausweisung von Regionalen Vorsorgestandorten für Industrie und produzierendes Gewerbe im Regionalplan wird in der Region Chemnitz Vorsorge für qualitativ und quantitativ hochwertige Industrieflächen getroffen. Damit steht ein regionaler Flächenpool von planerisch langfristig gesicherten und vorgeprüften Standorten zur Verfügung, mit dem auf die verschiedenen Standortanforderungen von potenziellen Großinvestoren im industriell-gewerblichen Bereich reagiert werden kann. Regionaler Vorsorgestandort „Oberlosa“, Stadt Plauen, Vogtlandkreis Wesentliche Kriterien für die Ausweisung der Standorte sind eine Flächengröße von mindestens 25 Hektar, die Anbindung an überregionale und regionale Verkehrs infrastruktur, ihre Lage in bzw. in unmittelbarer Nähe zu Ober- bzw. Mittelzentren, geringe bzw. lösbare Nutzungsrestriktionen, eine geringe Hangneigung sowie ihre möglichst zeitnahe Verfügbarkeit bei einem bestehenden Ansiedlungsbedarf. Regionale Vorsorgestandorte sind von Planungen und Maßnahmen freizuhalten, die ihre zweckbestimmte zukünftige Nutzung behindern. Für die weitere planerische Umsetzung der Standorte im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung werden deshalb im Regionalplan entsprechende verbindliche Vorgaben, Bedingungen und Handlungsanweisungen als Ziel der Raumordnung festgelegt. Damit soll eine geordnete Flächeninanspruchnahme im Sinne des Ausweisungskonzeptes gesichert und einer möglichen Fehlnutzung der Standorte aktiv entgegengewirkt werden. Aufgrund ihrer Lage im Raum und ihren Wechselbeziehungen zueinander wird die planerische Umsetzung und Realisierung von ausgewählten Standorten durch eine regionalplanerisch bestimmte interkommunale Zusammen arbeit gesteuert. Weitere Informationen: www.pv-rc.de 47 Best Practices Die Flächensicherung und -freihaltung von Regionalen Vorsorgestandorten für Industrie und produzierendes Gewerbe im Regionalplan ist mit raumordnerischen Rahmensetzungen sowie städtebaulichen Ordnungs- und Entwicklungserfordernissen vereinbar, da nur so in der Region langfristig die wenigen raumstrukturell besonders geeigneten Flächen für regional und überregional bedeutsame Investitionen der industriell-gewerblichen und produzierenden Wirtschaft planerisch gesichert werden können. Grenzüberschreitender Wirtschaftsraum SaarMoselle Bienvenue im Eurodistrict SaarMoselle, einer Region beiderseits der deutsch-französischen Grenze, deren Hoheitsrecht in den letzten 200 Jahren acht Mal zwischen Frankreich und Deutschland wechselte und die dank dieser ungewöhnlichen Geschichte heute als weltoffen, tolerant und gastfreundlich gilt. Hier trifft man auf Zeugnisse industrieller Vergangenheit ebenso wie modernes Wirtschaften in kultivierter, waldreicher Landschaft. Für einen Ausflug bietet sich die Saarbahn an, um z. B. nach einem ausgedehnten Stadtbummel in Saarbrücken in Sarreguemines ein Amèr bière zu nehmen. Hier gibt es Ungewöhnliches und die kulturelle Vielfalt dieser wahrhaft internationalen europäischen Region Eurodistrict SaarMoselle zu entdecken. SaarMoselle beschreibt die Region, der Begriff Eurodistrict steht für ein verwaltungsmäßiges Konstrukt, das nach neuem europäischen Recht möglich wurde: der „Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit“ (EVTZ). Mit dem regio nalen Oberzentrum Saarbrücken leben circa 650.000 Menschen im Eurodistrict SaarMoselle. Mitglieder sind acht Gemeindeverbände, die hundert Städte und Gemeinden beherbergen. An der Spitze dieses 2010 gegründeten Zweckverbandes stehen die Versammlung (62 Delegierte), der Vorstand und das Präsidium. Die Ständige Arbeitsgruppe sowie Facharbeitsgruppen bilden die Arbeitsebene. Die Projektarbeit im Eurodistrict setzt in sechs Kernbereichen an: oben Die Saarland Therme im saarländischlothringischen Einzugsbereich wurde von einer deutsch-französischen Projekt gesellschaft entwickelt und 2013 in Wien als zweitbestes Thermalbad Europas ausgezeichnet unten Das Musée Les Mineurs Wendel in Petite Rosselle 48 >> Imagebildung: Die Außenwirkung zu schärfen, Kommunikationsinstrumente zu entwickeln ist zweifellos als ständige Aufgabe zu begreifen. Über eine gemeinsame Raumplanung muss es gelingen, Zukunftsentwürfe für die Region zu formulieren. >> Die Mobilität der Menschen in der Region wächst mit verbessertem grenzübergreifenden ÖPNV-Angebot. Das gemeinsame Radwegenetz velo vis-à-vis verbindet grenzüber schreitend die Region SaarMoselle >> Innovation und Forschung: Dies betrifft insbesondere den modellhaften Ausbau erneuerbarer Energien. Rosselle, das gemeinsame Radwegenetz velo vis-à-vis und einen internetbasierten Freizeitführer. >> Gesundheit: Saarländische Familien leben jenseits der Grenze, viele Lothringer arbeiten im Saarland. Was geschieht bei Krankheit oder Unfällen? Wie sieht die Versorgungsstruktur in hoch technisierten medizinischen Bereichen, etwa in der Kardiologie oder Neurologie aus? Wie weit dürfen die nationalen Rettungsdienste über die Grenze? Der Eurodistrict SaarMoselle steht für die Vernetzung und Zusammenarbeit vieler Institutionen und Akteure in der Region. Er will seinen Bewohnern Beschäftigung sichern und Lebensqualität bieten. Abseits der „großen“ Politik ist über Jahre ein großes und mannigfaltiges Einvernehmen in vielen Projekten gewachsen, wenn zuweilen auch immer noch dicke Bretter zu bohren sind. >> Grenzüberschreitende Studiengänge gilt es weiter auszubauen. Die notwendige Zweisprachigkeit soll so zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Kann die Zukunftsvision einer „europäischen Kommune“ Wirklichkeit werden, ein kommunal verfasster europäischer Gemeindeverband entstehen? Wie wird es möglich, einen Lebensraum zu schaffen mit gleichen Lebensbedingungen, einer gemeinsamen Verwaltung und gemeinsamen Einrichtungen trotz deutscher und französischer Nationalität? >> Konkrete Kooperationen im Tourismus gibt es bereits viele, wie z. B. die Vernetzung von Weltkulturerbe Völklinger Hütte und Musée Les Mineurs Wendel in Petite Weitere Informationen: www.regionalverbandsaarbruecken.de 49 Best Practices Bildung Die Aus- und Weiterbildung ihrer Bürgerinnen und Bürger ist für die Regionalverbände ein wichtiges Anliegen. Teilweise sind die Regionen selbst Träger von Schulen und Bildungseinrichtungen, teils unterstützen sie die regionale Vernetzung der Bildungsträger oder unterstützen die Kooperation zwischen Schulen und Arbeitgebern. Bildungsverantwortung des Regionalverbandes Saarbrücken Das Albert-Einstein-Gymnasium in Völklingen Weitere Informationen: www.regionalverbandsaarbruecken.de 50 Der Regionalverband Saarbrücken unterhält als einer der größten kommunalen Schulträger im Südwesten weiterführende allgemeinbildende Schulen, Berufliche Schulen und Förderschulen. Etwa 32.000 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell 74 Schulen an 50 Standorten. Schulträgerschaft heißt auch für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen und sich den wandelnden gesellschaftlichen Anforderungen zu stellen. Der demografische Wandel erfordert mittel- und langfristige Planungen, die gleichzeitig flexible Lösungen zulassen. Diesem Ziel dient der 2013 verabschiedete Schulentwicklungsplan. Seit 2012 gibt es im Saarland das 2-Säulen-Modell. Nach der Grundschule kann zwischen dem Besuch einer Gemeinschaftsschule (ehemalige Erweiterte Realschulen und Gesamtschulen) oder eines Gymnasiums gewählt werden. Gegenwärtig trägt der Regionalverband 19 Gemeinschaftsschulen, 14 Gymnasien (davon ein Gymnasium und eine Realschule in Abendform), 8 Berufsbildungszentren mit verschiedenen Fachschulen sowie 7 Förderschulen. An der 2009 eingeführten Schulbuchausleihe nehmen 17.000 Schüler teil. Das Deutsch-Französische-Gymnasium Saarbrücken ist eine binationale Begegnungsschule mit deutschen und französischen Lehrkräften, welche mit dem deutsch-französischen Abitur mit uneingeschränkter Studienberechtigung in beiden Ländern abschließt. Seit 1995 bewirtschaften die Schulen eigene Finanzmittel, die sie in der Formung eines eigenen Profils unterstützen. Eigenständige Projekte im Kunst- oder Kulturbereich wie auch Verschönerungsmaßnahmen dienen der Identifikation mit der Schule und werden finanziell unterstützt und gefördert. Zur Unterhaltung und Betreuung der Schulen beschäftigt der Regionalverband derzeit rund 230 Kräfte an den Schulen (Schulsekretariate, Hausmeister, Reinigungskräfte, Schulbuchkoordinatoren) sowie in seiner Kernverwaltung (Schulverwaltung, Bauamt). Jährlich etwa 15 Millionen Euro stehen für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Gebäude zur Verfügung. Eine moderne und zeitgemäße Ausstattung trägt technischem Fortschritt Rechnung, es verbessern sich die Chancen junger Leute auf dem Arbeitsmarkt. Hierbei werden die Schulen durch ein eigenes Informationsund Medienzentrum unterstützt. Vor allem an Grund- und Förderschulen im Regional verbandsgebiet kommt eine mobile Jugendverkehrsschule zum Einsatz. Stetig wachsender Beliebtheit erfreut sich das Schullandheim Oberthal. Im nördlichen Saarland idyllisch gelegen wurde es mit dem Qualitätssiegel „Zertifizierung und 4-Sterne-Klassifizierung“ durch das BundesForum Kinder- und Jugendreisen Berlin e. V. ausgezeichnet. Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf forciert der Regionalverband Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten an allen seinen Schulen mit hochwertiger Ausstattung und qualitätvoller Verpflegung. Schule ist mehr als Lernort, sie ist Lebensraum. Es wurden bereits mehrere Gebundene Ganztagsschulen eingerichtet. Eine große Herausforderung bedeutet auch die Um setzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die den Aufbau eines inklusiven Bildungssystems einfordert. Eine Schule hat diese neue, integrierte Lernform schon erfolgreich umgesetzt. Wachsende Schülerzahlen und die Notwendigkeit neuer Schulstandorte in der Region München In der Region München steigen die Schülerzahlen, insbesondere der weiterführenden Schularten. Die Geschäftsstelle des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) erstellt gemeinsam mit ihrem Projektpartner Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) sozialräumliche Analysen und Prognosen. Ein Schwerpunkt liegt auf Bedarfsplanungen für weiterführende Schulen. Unter Anwendung verschiedener Wohnbauentwicklungsstrategien erarbeitet der PV Entscheidungsgrundlagen für die Kommunalpolitik und die Kreisverwaltungen – immer in enger Abstimmung mit den Mitgliedern (Gemeinden, Städte und Landkreise). Insbesondere unter den Aspekten Kosten und wohnortnahe Bildung sind die Bedarfsplanungen eine fundierte Grundlage für zukunftsorientierte Entscheidungen der politisch Verantwortlichen und eine regional abgestimmte Schulstandortplanung. Genauso wichtig wie die Abstimmung zwischen den Landkreisen ist eine strategische Zusammenarbeit des Umlands mit der Landeshauptstadt München. Denn auch die Schüler pendeln. Diese Zusammenarbeit bezieht sich nicht nur auf die strategische Planung, sondern auch auf konkrete Projekte und Finanzierungsfragen. oben rechts und links Für den Landkreis München (circa 330.000 Einwohner und die größte Einpendlergebietskörperschaft Bayerns) hat der PV schon mehrere Schulbedarfsplanungen erstellt. Aufgabe der Schulbedarfsplanung ist es, künftige Kapazitätsauslastungen in den unterschiedlichen Teilräumen des Landkreises Weitere Informationen: www.pv-muenchen.de Das Gymnasium Grünwald von Bauer, Kurz, Stockburger & Partner Architekten, München 51 Best Practices München zu untersuchen und Empfehlungen für ggf. neue, weiterführende Schulen zu erarbeiten. Im zweijährigen Turnus werden die Prognosezahlen einem Soll-/Ist-Vergleich unterzogen. Zu den wesentlichen Inhalten der Schulbedarfsplanung des Landkreises München zählen: die grundlegende Analyse der teilräumlichen Schulsituation, Analyse und Prognose der Siedlungs- und Einwohnerentwicklung, die Analyse des Bildungsverhaltens, die Ermittlung der Schülerzahlen nach Wohnort und Schulart, die Berücksichtigung der Entwicklung der Schulstandorte sowie die Diskussion möglicher neuer Schulstandorte mit ihren Auswirkungen auf die bestehende Schullandschaft auf der Grundlage von Simulationsrechnungen. Mit jedem neuen Schulstandort verändern sich die bis dahin bestehenden Schüler ströme. Mit Hilfe eines Annahmemodells wird dargelegt, wie die künftige Schulwahl möglicherweise erfolgen würde. Einer der wichtigsten Aspekte ist dabei die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. die Kompetenzen bündeln. Dabei stehen individuelle Lernbiografien im Zentrum, die nur dann optimal gelingen können, wenn alle Bildungspartner auf dem Weg des lebensbegleitenden Lernens eine Verantwortungsgemeinschaft bilden: Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hochschulen, Träger der Jugendhilfe und Weiterbildung, Kammern und Wirtschaft, die Kommunen, das Land Nordrhein-Westfalen und viele weitere regionale Akteure. Insgesamt arbeiten über 300 Bildungsverantwortliche in den Gremien des regionalen Bildungsnetzwerks aktiv an der Planung und Umsetzung der städteregionalen Bildungsziele: Das regionale Bildungsnetzwerk in der StädteRegion Aachen Thematische Schwerpunkte sind die Optimierung und die Gestaltung der Übergänge in der frühen Bildung sowie von der Schule in einen Beruf oder ein Studium, die Förderung der MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und der kulturellen Bildung sowie die Intensivierung und Professionalisierung der Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten. Weitere Schwerpunkte sind die Jugendpartizipation sowie Unterstützungsangebote zur Professionalisierung von Bildungspartnerschaften und die Qualifizierung von Bildungsakteuren. Beispiele dafür sind regionale Prozessbegleitung zu Bildungsthemen oder die Schulentwicklungsbegleitung. Das Bildungsbüro ist in diesem Zusammenhang: Gute Bildung ist entscheidend für die persönliche Entwicklung, eine erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die berufliche Perspektive jedes Menschen und trägt maßgeblich zum sozialen und wirtschaftlichen Wohlergehen einer Region bei. Durch die kontinuierliche und gezielte Verbesserung der Qualität von Bildungsangeboten werden Bildungsbarrieren abgebaut und Bildungschancen erhöht. Vor diesem Hintergrund betrachtet die StädteRegion Aachen Bildung im gesamten Lebenslauf als zentrales kommunales und regionales Thema. Weitere Informationen: www.staedteregion-aachen.de 52 Seit 2009 wurde daher mit Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen und das Bundesprogramm „Lernen vor Ort“ ein regionales Bildungsnetzwerk in der Städte Region Aachen aufgebaut, um das Bildungswesen gemeinsam mit öffentlichen Partnern zu gestalten, weiterzuentwickeln und Kooperationen zu fördern. Heute verfügt das Bildungsnetzwerk der StädteRegion Aachen über systematisierte und anerkannte Kooperations- und Steuerungsstrukturen, >> Bildung ganzheitlich betrachten >> Potenziale der Region nutzen >> Beteiligung und Eigenverantwortung fördern >> Übergänge und Anschlüsse gestalten >> Informationsdienstleister und Unterstützer von über 750 Kindertagesstätten, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen in der StädteRegion Aachen, >> unabhängiger Berater für lokale und regionale Entwicklungsprozesse im Bildungsbereich von zehn Kommunen sowie für Bildungseinrichtungen, Bildungsübergänge, die Professionalisierung von Bildungspartnerschaften und die Qualifizierung von Bildungsakteuren stehen im Fokus der Arbeit des Bildungsbüros in der StädteRegion Aachen >> Koordinator von Fortbildungs-, Fach- und Netzwerkveranstaltungen für etwa 2.000 Menschen jährlich sowie >> Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK) >> Handwerkskammer Hannover >> Initiator von Maßnahmen und Initia tiven zur Steigerung der Bildungs- und Chancengerechtigkeit. >> Agentur für Arbeit Hannover >> JobCenter Region Hannover Die Bildungseinrichtungen in der Region können von städteregionalen Qualitätsvereinbarungen in der Bildung sowie vielfältigen Angeboten profitieren. Dies zeigen u. a. die positiven Ergebnisse einer Evaluation im Auftrag des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 2014 sowie die stetig steigenden Teilnehmerzahlen bei den jährlich über 30 Fach- und Netzwerkveranstaltungen des Bildungsbüros. Fünf Jahre Kooperation Bildung und Beruf in der Region Hannover Fünfzehn Partner aus der Region schlossen Ende 2010 eine Kooperationsvereinbarung, um die Weiterentwicklung des Bildungssektors in der Region Hannover gemeinsam voranzutreiben und insbesondere die Ausbildungs- und Beschäftigungschancen für Jugendliche und junge Erwachsene zu verbessern. Neben der Region Hannover und den regionsangehörigen Städten und Gemeinden tragen folgende Partner die Kooperation Bildung und Beruf: >> NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen >> Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung e. V. >> DGB Region Niedersachsen Mitte >> Niedersächsische Landesschulbehörde >> Berufsbildende Schulen der Region Hannover >> Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung >> Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrts verbände Region Hannover Im Dialog mit den Akteuren vor Ort wurden daher die vorrangigen Entwicklungs felder ermittelt, um zu einer erfolgreicheren Gestaltung von Übergängen – insbesondere dem Übergang Schule – Beruf – zu gelangen: 53 Best Practices Dieser integrierte Ansatz in der Berufs orientierung wurde Ende 2012 zum Projekt „Lernallianz Hannover-Ring“ erweitert, indem zusätzlich zu den Berufsschulen auch Unternehmen als Kooperations- und Lernpartner der allgemeinbildenden Schulen einbezogen werden. Seit dem Auftakt zur „Lernallianz“ haben sich weitere 24 allgemeinbildende Schulen auf den Weg zu einer integrierten Berufsorientierung gemacht, die auf Arbeit als pädagogisches Mittel setzt. Die Arbeit des regionalen Bildungsbeirates zeigt, dass die Partner sich durch den regelmäßigen Austausch besser abstimmen und Doppelstrukturen vermieden werden können. Der kooperative Ansatz entspricht den aktuellen Anforderungen an Veränderungsprozesse, was sich nicht nur an den bereits erzielten Erfolgen ablesen lässt, sondern auch am vertrauensvollen Umgang der Partner miteinander. Weitere Informationen: www.hannover.de Die Integration von allgemeiner und be ruflicher Bildung zur Verbesserung der Berufsorientierung und Ausbildungsreife, eine verlässliche Beratungsstruktur, die eine kontinuierliche und individuelle Prozessbegleitung im Übergang Schule – Beruf ermöglicht, eine betriebsnahe Hinführung zur Ausbildung, die junge Menschen und Betriebe als Partner zusammenführt, Formen unterstützter und ggf. geförderter Ausbildung als Anschlussperspektive für stark benachteiligte Personen. Der regionale Bildungsbeirat unterstützte von Beginn an die Einrichtung und Ausweitung des sogenannten „Neustädter Modells“, das seit 2004 erfolgreiche Übergänge in die Ausbildung gewährleistet. Die Koordinierungsstelle Bildung und Beruf begleitete den Prozess operativ. Im Ergebnis setzen mittlerweile 20 allgemeinbildende Schulen mit 7 Berufsschulen der Region Hannover Kooperationen im Rahmen der „Beruflichen Orientierung durch Kooperation und Praxistage“ um: Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 9 werden regelmäßig einen Tag pro Woche in einer BBS Praxis-Erfahrungen in verschiedenen Berufen erwerben und auch an theoretische Inhalte der Berufsfelder herangeführt. 54 Fachkräfte sichern: Übergang Schule, Beruf und Studium gestalten in der StädteRegion Aachen Das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss. Übergang Schule – Beruf in NRW“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Berufsund Studienorientierung Jugendlicher in der StädteRegion Aachen. Ziel ist es, einen systematischen Übergang von der Schule in einen Beruf oder in ein Studium umzusetzen. Dabei wird Wert darauf gelegt, allen Jugendlichen in der StädteRegion Aachen eine Anschlussperspektive nach der Schulzeit zu bieten. Die StädteRegion übernimmt die Aufgabe der kommunalen Koordinierung, indem sie Abstimmungsprozesse organisiert, bündelt und zielgerichtet auf den Weg bringt. Beteiligt sind Akteure der Berufs- und Studienorientierung, der Berufsvorbereitung und -ausbildung auf regionaler Ebene. Die notwendigen Abstimmungen erfolgen in einer eigens dafür eingerichteten Gremienstruktur, sodass die Abstimmungsprozesse zwischen den Akteuren transparenter und direkter verlaufen. Dies fördert die Etablierung eines systematischen und nachhaltigen Berufs- und Studienorientierungsprozesses an den Schulen; der Übergang von der Schule in Ausbildung oder Studium kann gezielter verfolgt werden. Alle Schülerinnen und Schüler durchlaufen vergleichbare Orientierungsphasen, um z. B. ihre Talente zu erkennen und Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder zu erhalten. Um die frühe Berufsorientierung an Schulen aller Schulformen zu etablieren, war ein erster Schritt die Einführung des „Berufswahlpasses“ als Portfolioinstrument, einer individuellen Potenzialanalyse und einer Berufsfelderkundung für alle Schülerinnen und Schüler. Der „Berufswahlpass“ fasst alle notwendigen Unterlagen aus dem individuellen Berufsorientierungsprozess der Jugendlichen zusammen. Dabei erhalten die Schulen in der Städte Region Aachen den Pass über die Anbieter der Potenzialanalyse kostenlos. Die Potenzialanalyse ist eine stärken- und handlungsorientierte Analyse von Interessen und Fähigkeiten. Jugendliche entdecken dabei ihre individuellen Potenziale im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt außerhalb der Schule. In fast allen Schulen wird sie in der 8. Klasse nach den Vorgaben des Landesvorhabens durchgeführt. Im Anschluss daran soll jede Schülerin und jeder Schüler in NRW in der 8. Klasse an drei Tagen drei Berufsfelder in unterschiedlichen Betrieben und Unternehmen erkunden. Dies dient der Schärfung des Berufswunsches und der dazu passenden Auswahl eines Praktikums in der 9. oder 10. Klasse. Die Akquisition von Berufsfelderkundungsplätzen ist in Zusammenarbeit mit Kammern, Wirtschaftsverbänden und den Wirtschaftsförderungen der Kommunen organisiert. Derzeit werden Partnerschaften zwischen Schulen und Betrieben im kommunalen bzw. lokalen Umfeld intensiv unterstützt, um die erforderlichen Plätze zur Verfügung zu stellen. Auch grenzüberschreitend ist der Prozess angelaufen. Die im Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ erarbeiteten Unterstützungsinstrumente erreichten in 2014 und 2015 über 5.000 Schülerinnen und Schülern in der StädteRegion Aachen. Rund 90 Studien- und Berufswahlkoordinatoren von über 60 weiterführenden Schulen können von dieser Arbeit profitieren. Weitere Informationen: www.staedteregion-aachen.de/ kommunalekoordinierung links Auch diese Auszubildende im Bereich Metallbau profitiert von der etablierten Kooperation Bildung und Beruf in der Region Hannover unten Berufs- und Studienorientierung: Weil Jugendliche in der Regel viele Interessen haben und zur Orientierung viele Informationen benötigen, ist es gut, wenn sie sich frühzeitig Gedanken über ihren beruflichen Werdegang machen 55 Best Practices Regionale Netzwerke und Governance-Ansätze Über die formalen Strukturen hinweg engagieren sich die Regionalverbände in der Organisation regionaler und überregionaler Netzwerke und der Einbeziehung von Akteuren aus Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft in die regionale Entwicklung. Dabei sollen auch Brücken über die räumlichen Zuständigkeitsgrenzen der Regionalverbände hinaus gebaut werden. Das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover Weitere Informationen: www.netzwerk-ewh.de 56 Das 2010 gegründete Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover (EWH) umfasst die Region Hannover, die Landkreise Celle, Hameln-Pyrmont, Heidekreis, Hildesheim, Nienburg / Weser, Peine und Schaumburg sowie die Städte Celle, Hameln, Hildesheim, Nienburg / Weser, Peine, Stadthagen und Walsrode. Damit bildet das Netzwerkgebiet einen niedersächsischen Kernraum mit über einem Viertel der Landesbevölkerung ab. Eine der Wurzeln des Netzwerks liegt in der Zusammenarbeit der genannten Städte im Vorfeld der EXPO 2000. Damals hatten sich Städte rund um die Region Hannover zum Städtenetz EXPO-Region zusammengeschlossen, um den Erfordernissen einer Weltausstellung besser gerecht zu werden. Parallel zu dieser Zusammenarbeit auf Städteebene gab es im Gebiet des heutigen EWH bereits seit vielen Jahren einen informellen Austausch der Planungsdezernenten und Kreisräte sowie einen Arbeitskreis der Stadt- und Regionalplaner. Im Zuge der Gründung des Netzwerks EWH wurden die vorhandenen Kooperationen gebündelt und stärker miteinander verknüpft. So kann das formal erst 2010 gegründete Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum auf verschiedene Wurzeln der Zusammenarbeit aufbauen. Die bestehenden Arbeitsgruppen (Forum Landkreisthemen, Forum Stadt- und Regionalplanung, Forum Städtethemen) wurden im Zuge der Netzwerkgründung um die Foren Wirtschaftsinfrastruktur, Tourismus und Verkehr / ÖPNV ergänzt. Damit deckt das Netzwerk mit seinen Arbeitsschwerpunkten ein breites Spektrum raumrelevanter Fragen ab. Gerade die beiden letztgenannten Foren konnten innerhalb kurzer Zeit neue Projekte entwickeln. Aus dem Forum Tourismus ist das EU-Projekt „KulturRoute“ hervor gegangen, mit dem touristische Leuchttürme durch einen Fernradweg erschlossen werden und damit den Radtourismus stärken. Die „KulturRoute“ wurde in der Fahrradsaison 2015 eröffnet. Im Forum Verkehr wurde ein erneuter Anlauf gestartet, das Tarifgebiet des Großraumverkehrs Hannover (GVH) über den Kern des Wirtschaftsraums Hannover hinaus auszuweiten; 2016 soll das Verbundgebiet um vier Landkreise aus dem Netzwerk erweitert werden. Mit diesen beiden Projekten, aber auch zunehmend mit Fachveranstaltungen und Veröffentlichungen, hat sich der Charakter der Kooperation gewandelt: Stand am Anfang vor allem der inhaltliche Austausch im Fokus, hat sich die Kooperation so weit gefestigt, dass anfängliche Bedenken, die Zusammenarbeit könnte zulasten der eigenen So arbeitet das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover Identität gehen, ausgeräumt wurden. Dazu beigetragen hat sicher auch die informelle Organisation des Netzwerks, die neben den an praktischen Kooperationsthemen arbeitenden Fachforen lediglich die Lenkungsgruppe als strategische Ebene und einen geschäftsführenden Vorstand umfasst. Diese schlanken Kooperationsstrukturen sichern die nötige Offenheit, die Kooperation auch weiterhin den Erfordernissen anzupassen. Die Netzwerkarbeit wird von einer bei der Region Hannover angesiedelten Geschäftsstelle unterstützt. Integrierte Raumentwicklung im europäischen Maßstab – CODE24: Die europäische Entwicklungsachse Rotterdam – Mannheim – Genua Nord-Süd-Verbindung im europäischen Schienengüterverkehr dar. Er verläuft auf rund 1.300 Kilometer durch Regionen mit höchster Wertschöpfung. Nahezu 70 Millionen Menschen leben in ihrem Einzugsbereich, jährlich werden 700 Millionen Tonnen Fracht im Rhein-Alpen-Korridor bewegt, d. h. circa 50 Prozent der gesamten NordSüd-Fracht in Europa. Durch große Infrastrukturprojekte (Gotthard-Basistunnel, Betuwe-Linie) werden neue Kapazitäten für den transnationalen Güterverkehr geschaffen, gleichzeitig bestehen noch zahlreiche Engpässe entlang der Strecke. Mit dem Projekt CODE24 (COrridor DEvelopment für den Korridor Nr. 24), das im Rahmen des EU-Programms INTERREG IV B NWE gefördert wird, haben sich achtzehn Projektpartner aus fünf europäischen Staaten zusammengefunden, die mit dem Leadpartner-Verband Region Rhein-Neckar das als „strategische Initiative“ ausgezeichnete Projekt umsetzen. Die Lösung komplexer Planungsaufgaben steht somit an, die durch die Lage des Korridors in verschiedenen Staaten erschwert wird. Das Fehlen konsensfähiger Teilraumlösungen und deren Integration in ein stimmiges Gesamtkonzept sowie die mangelnde Akzeptanz der betroffenen Wohnbevölkerung komplizieren die Lage zusätzlich. Es bedarf deshalb einer integrativen Koordination, die über Landesgrenzen hinweg zu einer abgestimmten, transnationalen Strategie zur Entwicklung des Rhein-Alpen-Korridors führen muss. Der Rhein-Alpen-Korridor, der Nordsee und Mittelmeer verbindet, gehört zu den neun multimodalen Kernnetzkorridoren der EU und stellt die wichtigste „Ein Korridor – eine Strategie“ lautet das Ziel des Projekts CODE24, das grenzüberschreitend räumliche und zeitliche Übersichten für Ausbau und zukünftigen Betrieb Weitere Informationen: www.code-24.eu, www.egtc-rhine-alpine.eu, www.verband-region-rheinneckar.de 57 Best Practices Die Karte zeigt, woher der Begriff „Blaue Banane“ kommt, wie der RheinAlpen-Korridor oft bezeichnet wird ebenso wie für Siedlungs- und Raumentwicklung im Einzugsbereich der Trassen generieren und die damit verbundenen Zusammenhänge und Konsequenzen aufzeigen soll. Dazu wurde u. a. das „Corridor Information System“ geschaffenen, in dem wichtige Informationen zusammengefasst und abrufbar sind. Auf Basis dieser Informationen und regionaler runder Tische wurden sodann Entwicklungsszenarien definiert. Diese helfen, Entscheidungen über für den gesamten Korridorraum relevante prioritäre Projekte zu treffen. Zur Fortsetzung der erfolgreichen Koope ration ist am 24. April 2015 in Mannheim die „Interregionale Allianz für den RheinAlpen Korridor“ in der Rechtsform eines 58 Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit gegründet worden, der beim Verband Region Rhein-Neckar in Mannheim seinen Sitz hat. Weiterentwicklung des Kommunal verbundes Niedersachsen / Bremen Der Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen wurde 1991 mit dem Ziel gegründet, eine kommunale Zusammenarbeit über die bremisch-niedersächsische Landesgrenze hinweg aufzubauen. Die Gründung erfolgte aus eigenem Antrieb der Kommunen, als Arbeitsform wurde ein freiwilliger Zusammenschluss als eingetragener Verein gewählt. Zur Ausgangslage gehört damals wie auch heute eine administrativ sehr heterogene Planungsregion in zwei Bundesländern, mit fünf Landkreisen als Träger der Regionalplanung plus zwei kreisfreien Städten, zahlreichen kreisangehörigen Gemeinden, im Gebiet von drei niedersächsischen Ämtern für regionale Landesentwicklung (früher: drei Bezirksregierungen). Getragen wird die spezielle „norddeutsche Form der Verbindlichkeit“, wie es ein Bürgermeister einmal formulierte, von den kommunalen Mitgliedern. Die geduldige, konsequente Weiterentwicklung der Kooperation entsteht im regionalen Zusammenwirken aller Akteure unter dem Dach des Kommunalverbunds. 2005 wurde – als Ergebnis der genannten freiwilligen Zusammenarbeit – ein erstes Leitbild für die Region Bremen verabschiedet: das Interkommunale Raumstrukturkonzept „INTRA Region Bremen“ in einer Partnerschaft von 35 Städten, Gemeinden, Samtgemeinden und Landkreisen. INTRA beinhaltete neben thematischen Schwerpunkten und sogenannten „Schlüsselprojekten“ auch den Auftrag, den Gremien konkrete Vorschläge für verbindlichere Formen der Zusammenarbeit zu unterbreiten. Die Charlemagne Grenzregion 2008 nahm erstmals das Niedersächsische Landesraumordnungsprogramm Bezug auf INTRA und die kommunalen Akteure in der Region Bremen – auch der Staatsvertrag der Länder Bremen und Niedersachsen von 2009 zu einer grenzüberschreitenden Raumordnung und Landesentwicklung bezieht sich ausdrücklich darauf. 2011 beschloss die Mitgliederversammlung des Kommunalverbunds, ihre weiterhin freiwillige Zusammenarbeit durch eine „themenbezogene vertragliche Verbindlichkeit“ zu ergänzen und zu unterstützen. Eine erste erfolgreich bestandene Bewährungsprobe für dieses Ziel war der Vertragsschluss zum Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzept: Im Dezember 2013 konnten für diese komplexe Materie der Abstimmung von Einzelhandelsgroßprojekten erstmals regionsweit verbindliche Ziele und Verfahren zur Umsetzung vereinbart werden. Weitere Informationen: www.kommunalverbund.de Die Charlemagne Grenzregion besteht aus Stadt und StädteRegion Aachen, der Stads regio Parkstad Limburg, der Gemeente Heerlen, der Gemeente Vaals und den Gemeinden der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Hier leben rund 800.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Über 100 Kilometer nationale Grenzen durchziehen den Raum. Sie prägen das Landschaftsbild und das Leben der Menschen seit Jahrhunderten. Während in den Nachkriegsjahren militärische Absicherung, Feindseligkeit und Schmuggel das Grenzbild bestimmten, haben Austausch, Verständigung und das Schengener Abkommen bis heute dazu geführt, dass man die Grenzüberschreitung fast nicht mehr bemerkt. Die Grenzen sind nahezu unsichtbar. Doch nur auf den ersten Blick. Tatsächlich existieren die nationalen Grenzen fort und wirken sich nachteilig auf Menschen, Unternehmen und Gemeinden in nationalen Am 4. Dezember 2013 beschloss der Kommunalverbund Niedersachsen/ Bremen ein Regionales Zentren- und Einzelhandelskonzept Die Zusammenarbeit entwickelt sich weiter: Ende 2015 steht ein Grundsatzbeschluss über den nächsten Entwicklungsschritt an. Darin wird unter anderem beschrieben, wie regional erarbeitete Konzepte in die formellen Pläne verschiedener Planungsträger einfließen und damit verbindlich abgesichert werden können. 59 Best Practices konkretisierte Inhalte, um bei allen Mühen, die Kooperationen solcher Art auch immer mit sich bringen, die Interessen und Absichten der Beteiligten zum Ausdruck zu bringen. Ziel der Charlemagne Grenzregion ist es, diesen fortbestehenden Grenzgraben auf der lokalen Verwaltungsebene zu reduzieren. Komplementär zu den euregionalen Strukturen sollen Informationsaustausch und Kooperation lokal, direkt und operativ befördert werden. Durch die Fokussierung auf die Bereiche Wirtschaft, Arbeit und In frastruktur soll es gelingen, erste sichtbare Schritte in der Weiterentwicklung des gemeinsamen grenzüberschreitenden Raumes zu erzielen. Die Charlemagne Grenzregion will bis 2025 zu einem Vorbild für grenznahe Zusammenarbeit in Europa werden. Den Vorbildcharakter erreicht sie durch: >> ihre pragmatische Vorgehensweise „von unten“, indem sie selbst anpackt, was in ihrem Gestaltungsspielraum liegt, und gemeinsam vorgeht, wo andere gewonnen werden müssen, Die Charlemagne Grenzregion ist ein Wachstumsmodell, das auf länder übergreifende Kommunikation und Netzwerkbildung setzt Weitere Informationen: www.charlemagnegrensregio.eu Randlagen aus. Die üblichen Pendlerströme zwischen Oberzentren und Umland reißen praktisch an den nationalen Grenzen ab. Gewerbe und Einzelhandelsplanung verlaufen in unmittelbarer Nachbarschaft weitgehend unabgestimmt. Synergiepotenziale zwischen benachbarter Wirtschaft und auch Wissenschaft werden im Vergleich zum nationalen Kontext nur unzureichend genutzt. Bei der Infrastrukturplanung geht der Blick oft in Richtung der weiter entfernten nationalen Interessen und Pläne, anstatt in Richtung der lokalen und regionalen Bedürfnisse. Dieses Auseinanderfallen funktionaler und territorial-administrativer Strukturen sowie die Sprachbarrieren ergeben für die unmittelbar grenzanliegenden Gebiete Wettbewerbsnachteile. Auch wenn selten echte Zweifel am Sinn von Kooperationen über Grenzen hinweg bestehen, so ist grenzüberschreitende Kooperation kein Selbstzweck. Sie braucht Ziele und 60 >> wirksame und nachhaltige Strategien, die zu konkreten Verbesserungen für die Menschen und Unternehmen in der Region führen und >> Einbindung aller interessierten Akteure in der Region und Offenheit für kooperative Vorgehensweisen, in die grenzüberschreitend diejenigen einbezogen werden, die jeweils für beste Lösungen gebraucht werden. Hierfür setzen die handelnden Akteure auf Transparenz, Kommunikation und Beteiligung. So sollen die Attraktivität und die wirtschaftliche Entwicklung des gemeinsamen Raums gefördert, das grenzüberschreitende Arbeiten und Leben erleichtert und die Abstimmung über Planungen und Entwicklungen in der Region verbessert werden. Nach einer Vorbereitungs- und Planungsphase wurde die Charlemagne Grenzregion 2012 offiziell gegründet. In diesem Jahr wurden auch die Grundlagen für die Projektumsetzung sowie den Aufbau einer schlanken Organisationsstruktur geschaffen. Seit 2013 konnten zahlreiche verschiedene Projekte und Kooperationsaktivitäten initiiert und realisiert werden. Dank der zunehmenden Zahl an Projekten, die im Rahmen des Zusammenschlusses durchgeführt werden, gewinnt die Charlemagne Grenzregion auch bei externen Partnern an Anerkennung als Kooperationspartner. Darüber hinaus können durch die Zusammenarbeit mit anderen Partnern Überschneidungen bei der Bearbeitung von Themen vermieden werden. Die Charlemagne Grenzregion ist eindeutig ein Wachstumsmodell. Als vorläufiges Fazit ist davon auszugehen, dass sich die Zusammenarbeit in der Anfangsphase vor allem auf die Informationskommunikation und die Netzwerkbildung konzentriert. Ziel ist es, die Grenzregion für die verschiedenen Zielgruppen Stück für Stück transparenter zu gestalten. Gerade dieses proaktive Vorgehen, um Menschen und Interessengruppen grenzüberschreitend miteinander in Kontakt zu bringen und dabei grenzüberschreitend über die Entwicklungen und Möglichkeiten in der Grenzregion zu informieren, wird in den einzelnen Teilgebieten noch zu wenig oder zu unverbindlich praktiziert. Die Aktivitäten im Rahmen der Kooperation sind kleine Initiativen, mit Hilfe derer Bürger und Bürgerinnen in einzelnen Teilgebieten und Arbeitsbereichen einander näher gebracht werden sollen. Dies ist ein kontinuierlicher und langfristiger Prozess. Die Praxis zeigt, dass von Verwaltungsseite durch die Charlemagne Grenzregion ein konstruktiver Beitrag zu diesem Prozess geleistet werden kann. der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa bekannt und anerkannt“ zu sein. Zur Umsetzung dieser Vision wurde ein besonderes Modell des Public-Private-Partnership entwickelt, das auf eine 60-jährige Tradition gemeinsamer Regionalentwicklung im Rhein-Neckar-Raum aufbaut. Dieses Regional-Governance-Modell ruht wesentlich auf drei Säulen: dem Verband Region Rhein-Neckar, dem Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e. V und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH Weitere Informationen: www.m-r-n.com Der Verband Region Rhein-Neckar ist das demokratisch legitimierte Rückgrat der gemeinschaftlichen Regionalentwicklung. Die politische Willensbildung des Verbandes findet in der Verbandsversammlung statt. Sie ist oberstes Entscheidungsgremium der Region und besteht aus 95 Mitgliedern, die von den Parlamenten der Stadtkreise bzw. kreisfreien Städte und den Landkreisen entsandt werden, wobei die Landräte und Oberbürgermeister jeweils sogenannte „geborene“ Mitglieder sind. Der Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN) e. V.“ ist mit seinen über 700 Mitgliedern Plattform für den strategischen Dialog in der MRN. Im Vorstand des Vereins sind hochrangige Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vertreten. Sie verstehen sich als Thementreiber und Ideengeber und führen gemeinsam den stetigen strategisch-regionalen Dialog. Mit ihrer Mitgliedschaft im Verein werden Unternehmen, Freiberufler, Stadtverwaltungen, Bürgermeisterämter, Zweckverbände u. a. Teil des aktiven regionalen Netzwerkes. Die Metropolregion Rhein-Neckar präsentiert sich jedes Jahr auf der Immobilienmarktmesse Expo Real in München Gemeinschaftliche Regionalentwicklung in der Metropolregion Rhein-Neckar Die gemeinschaftliche Regionalentwicklung in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) folgt in allen Handlungsfeldern einer strategisch abgestimmten Ausrichtung, der „Vision 2025“. Die MRN hat sich darin zum Ziel gesetzt, im Jahre 2025 „als eine 61 Best Practices Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH ist als dritte Säule die operative Plattform der gemeinschaftlichen Regionalentwicklung in der Region. Sie setzt regionale Initiativen und Projekte in eigener Trägerschaft um, koordiniert Projekte anderer Träger, bindet regionale Netzwerke ein und betreibt die Öffentlichkeitsarbeit für die Metropolregion insgesamt. Die Gesellschaftsanteile an der MRN GmbH hält zu 50 Prozent der Verband, zu 30 Prozent der ZMRN e. V., 20 Prozent liegen bei den Industrieund Handelskammern bzw. Handwerkskammern. Schwerpunkte der Projektarbeit der MRN GmbH liegt derzeit vor allem in den Themenfeldern Arbeitsmarkt, Standortmarketing, Clustermanagement und E-Government. Ideenwettbewerb Zukunft Metropole Ruhr Weitere Informationen: www.ideenwettbewerb. metropoleruhr.de Gemeinsam visionäre Ideen entwickeln 62 Die Zukunft der Metropole Ruhr anders zu denken und neue Perspektiven aufzeigen – so lautete die Aufgabe beim „Ideenwettbewerb Zukunft Metropole Ruhr“, den der Regionalverband Ruhr (RVR) mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen im Mai 2013 startete. Rund fünf Monate hatten fünf national und international besetzte Planungsteams Zeit, visionäre Konzepte für die Metropole Ruhr zu entwerfen. Gesucht wurden Ideen für die gesamte Region, die gewöhnliche Erwartungen durchbrechen und Anreize zur Diskussion schaffen. Von Anfang an wurden sowohl die Fachleute in der Region als auch die Bürgerinnen und Bürger zur Mitwirkung am Ideenwettbewerb aufgefordert. Vier Zukunftsforen luden zum fachlichen Austausch mit den Planungsteams ein, die viele der Ideen und Anregungen in ihre Planungen aufgenommen haben. Ein wichtiger Baustein des Ideenwettbewerbes war die in Zusammenarbeit mit der größten Regionalzeitung WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) umgesetzte Kampagne „1.000 Ruhrideen“, an der sich mehr als 400 Bürgerinnen und Bürger aus der Region beteiligten. Die Ideen sind auf der Homepage der Metropole Ruhr nachzulesen. Ein hochkarätig besetztes Empfehlungsgremium begleitete die Arbeit der Teams und formulierte Empfehlungen zum weiteren Umgang mit den Ergebnissen. Seit Ende Oktober 2013 liegen die Ergebnisse der fünf Planungsteams gebündelt mit folgenden Slogans vor: „Netzwertstadt Ruhr“, „RuhrEvolution“, „NEXT RUHR“, „WiR-Me tropole Ruhr“ und „Neuland Ruhr“. Die darin enthaltenen Konzepte und Handlungsansätze wie z. B. die „Ökonomie des Teilens“, „Transit oriented development“, „temporäres Verdichten und Intensivieren“, die Definition „gemeinsamer Güter“ oder einer regionalen Innovationszone als „Neulandzone“ sollen die Debatte um die Zukunft der Region weiter beflügeln und zur Gestaltung der Metropole Ruhr auffordern. Zusammengefasst sind die Ergebnisse in der Publikation „ruhr. impulse“, die auch online nachzulesen ist. oben Sonderbeilage der Westdeutschen Allge- Im Anschluss an die Veröffentlichung wurden die Wettbewerbsergebnisse umfassend ausgewertet. Teilaspekte wie z. B. die Erstel lung eines Handlungsprogramms als infor melles Planungsinstrument sind in das Aufstellungsverfahren für den Regionalplan Ruhr unmittelbar eingeflossen. Die Erstellung eines „Regionalen Mobilitätsentwick lungskonzeptes“ ist durch die Wettbewerbsergebnisse maßgeblich inspiriert worden. Unterschiedliche und zum Teil noch zu findende Formate sollen die Vertiefung weitergehender Zukunftsideen aus dem Ideenwettbewerb ermöglichen. Der Ideenfundus wird durch den RVR weiter verfolgt und auf seine Umsetzbarkeit geprüft. meinen Zeitung zu den 1.000 Ruhrideen Mitte Abbildung des mehrstufigen Wettbewerb verfahrens unten Schlusspräsentation des Ideenwettbewerbs im Oktober 2013 63 Die Regionalverbände im Überblick Organisationsform, Träger, Aufgaben und Geschichte 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 1 Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen 2 Region Hannover 3 Zweckverband Großraum Braunschweig 4 Zweckverband Raum Kassel 5 Regionalverband Ruhr 6 Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen 7 Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge 8 Planungsverband Region Chemnitz 9 StädteRegion Aachen 10 Regionalverband FrankfurtRheinMain 11 Planungsverband Region Nürnberg 12 Verband Region Rhein-Neckar 13 Regionalverband Saarbrücken 14 Verband Region Stuttgart 15 Regionalverband Südlicher Oberrhein 16 Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München 65 1 Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen e. V. Delmegarten 9 27749 Delmenhorst Fon 04221 . 98124-0 Fax 04221 . 98124-99 info@kommunalverbund.de www.kommunalverbund.de Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen Gemeinsam die Region Bremen entwickeln Lage und Größe Der Raum des Kommunalverbundes Niedersachsen / Bremen umfasst den Verflechtungsbereich des Oberzentrums Bremen in den Bundesländern Bremen und Niedersachsen. In dem Gebiet der „Region Bremen“ leben etwas über eine Million Menschen auf 3.060 Quadratkilometern (Stand: 2013). Das entspricht 40 Prozent der Einwohner der Metropolregion Nordwest auf rund 22 Prozent der Fläche. 66 Die Arbeit des Kommunalverbundes wird aus Mitgliedsbeiträgen (2015: 0,40 Euro je Einwohner / Jahr) finanziert. Ergänzend werden fallweise Projektmittel eingeworben, für das GartenKultur-Musikfestival auch Sponsoringmittel. Gebietskörperschaften in der Region Aufgaben Zum Kommunalverbund gehören (Stand: 2015) insgesamt 25 Städte, Gemeinden und Samtgemeinden sowie zwei assoziierte Landkreise. Im Einzelnen sind dies die Städte Achim, Bassum, Bremen, Delmenhorst, Osterholz-Scharmbeck, Syke, Twistringen und Verden, die Gemeinden Berne, Dötlingen, Ganderkesee, Grasberg, Lemwerder, Lilienthal, Flecken Ottersberg, Oyten, Ritterhude, Schwanewede, Stuhr, Weyhe und Worpswede, die Samtgemeinden Bruchhausen-Vilsen, Hambergen, Harpstedt und Thedinghausen sowie die Landkreise Oldenburg und Osterholz. „Der Kommunalverbund verfolgt den Zweck, den Raum wirtschaftlich zu stärken und strukturell zu verbessern, raumordnerischen Fehlentwicklungen im Rahmen seiner Möglichkeiten entgegenzuwirken, die kulturellen Belange und sonstigen Aktivitäten zu fördern sowie die ökologische Situation zu erhalten und zu verbessern“ (§ 1, Satzung des Kommunalverbundes). Träger und Organisationsform Eröffnung des GartenKultur-Musikfestivals räte fungiert der Regionalbeirat. Fachliche Arbeitsgremien sind der Arbeitskreis Planung und die Arbeitsgruppe Kultur, außerdem gibt es projektbezogene Arbeitskreise wie z. B. die „Steuerungsgruppe Einzelhandel“ oder die „Begleitgruppe kooperativer Regionalplan“. Der Kommunalverbund arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 1991 in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung. Als regionsweite Vertretung aller Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Land- Die Hauptaufgabe des Kommunalverbundes ist dabei die Vertiefung der Zusammenarbeit auf der stadtregionalen Ebene. Dies geschieht in vielfältiger Weise durch die Zusammenarbeit in den Gremien, durch die fachliche Projektarbeit und durch verschiedene Netzwerk-Formate. Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte 2014 waren >> die Umsetzung des Regionalen Zentrenund Einzelhandelskonzeptes nach dem Vertragsschluss im Dezember 2013 und der Aufbau der begleitenden Evaluation, Die Regionalverbände im Überblick Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen oben Der Bremer Roland in der „fünften Jahreszeit“ Mitte links Die Innenstadt von Delmenhorst Mitte rechts Das Weserufer während der Breminale >> die Erarbeitung eines Konzeptes für eine engere Zusammenarbeit von Regional planung und Regionalentwicklung, Verabschiedung als „Grundsatzbeschluss zur kooperativen Regionalentwicklung“ für Dezember 2015, >> die Vorbereitung einer gemeinsamen, Gemeindegrenzen überschreitenden GIS-Arbeitsplattform, >> die Entwicklung einer Landschafts- und Naherholungsstrategie unter der Marke „Grüner Ring Region Bremen“. Gründungsjahr und Historie das Interkommunale Raumstrukturkonzept INTRA im Jahr 2005 mit dem ersten Leitbild für die Region, die Aufnahme der Ergebnisse des INTRA-Prozesses in das LROP Niedersachsens im Jahr 2008, der Staatsvertrag der Bundesländer Bremen und Niedersachsen über eine grenzüberschreitende Raumordnung und Landesentwicklung von 2009, der Beschluss über die Weiterentwicklung des Kommunalverbundes 2011 sowie der Beschluss des Raumplanerischen Vertrages zum Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzept im Dezember 2013. Dieser Vertrag ist der erste Umsetzungsbeweis für das Ziel der Mitgliederversammlung, Verbindlichkeit themenbezogen durch Verträge absichern zu wollen. Der Kommunalverbund wurde 1991 gegründet. Wichtige Meilensteine für die Zusammenarbeit sind der Beschluss über 67 2 Region Hannover Hildesheimer Str. 20 30169 Hannover Fon 0511 . 616-22208 Fax 0511 . 616-22495 presse@region-hannover.de www.hannover.de Region Hannover Politik- und Handlungsebene für alle stadtregionalen Aufgaben Lage und Größe Aufgaben Die Region Hannover liegt am Südrand der norddeutschen Tiefebene, die hier in das niedersächsische Berg- und Hügelland übergeht. Autobahnen, Schienennetz, Luftverkehr und Binnenschifffahrtswege machen sie zum wichtigsten Verkehrskreuz Norddeutschlands. Auf einer Fläche von 2.290 Quadratkilometern leben heute 1,137 Millionen Menschen, davon 527.135 in der Landeshauptstadt Hannover. Die Bevölkerungsdichte beträgt 496 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Region Hannover ist zuständig für sämtliche öffentlichen Aufgaben, die unterhalb der Landesebene übergemeindlich erfüllt werden müssen. Als wichtigste seien genannt: Gebietskörperschaften Auch der Unterhalt bedeutsamer Erholungseinrichtungen wie der Zoo Hannover gehören zu den Aufgaben der Region Hannover 68 >> Schulträger für Berufsschulen sowie bestimmte Förderschulen >> Örtlicher Träger der Sozialhilfe >> Örtlicher Träger der öffentlichen Jugend hilfe (mit Ausnahme von fünf Städten, die über ein eigenes Jugendamt verfügen) Zur Region Hannover gehören die Landeshauptstadt Hannover und 20 weitere Städte und Gemeinden. >> Träger des Klinikums Region Hannover Träger und Organisationsform >> Umweltbehörde: Naturschutz, Gewässerschutz, Abfall, Bodenschutz, Immissionsschutz Die Region Hannover ist Gebietskörperschaft und Gemeindeverband. Organe sind die Regionsversammlung mit 85 direkt gewählten Abgeordneten sowie der direkt gewählte Regionspräsident bzw. die Regionspräsidentin. Die Region finanziert sich zu etwa 40 Prozent aus der Umlage ihrer Mitgliedskommunen und zu rund 60 Prozent aus staatlichen Zuweisungen. Das Haushaltsvolumen beträgt im Jahr 2015 circa 1,6 Milliarden Euro (ohne Klinikum, Verkehrs betriebe, Abfallwirtschaft und weitere kommunale Unternehmen). >> Träger der Regionalplanung, untere Landesplanungsbehörde sowie Genehmigungsbehörde für die Flächennutzungsplanung >> Planung, Förderung und Trägerschaft regional bedeutsamer Erholungseinrichtungen (insbesondere Trägerschaft „Erlebnis-Zoo Hannover“) >> Träger des Naturparks Steinhuder Meer (zusammen mit den benachbarten Landkreisen Nienburg und Schaumburg) Die Regionalverbände im Überblick Region Hannover >> Aufgabenträgerin für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf Schiene und Straße >> Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung (mit Unternehmerbüro) Außerdem nimmt die Region einzelne Auf gaben für das Umland wahr, für die in der Landeshauptstadt Hannover auch nach Regionsbildung weiter die Stadtverwaltung zu ständig ist (Kreisstraßen, Ausländerbehörde, Kulturförderung, Feuerschutz und Rettungswesen). Gründungsjahr und Historie Die stadtregionale Kooperation in der Region Hannover kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits 1963 nahm der Verband Großraum Hannover seine Tätigkeit auf, der (nach organisatorischen Veränderungen seit 1992 als Kommunalverband Großraum Hannover) vor allem für die Regionalplanung, den ÖPNV, die Wirtschaftsförderung und die Naherholung im Großraum Hannover zuständig war. Verbandsglieder waren die Landeshauptstadt Hannover und der (ringförmig die Stadt umschließende) Landkreis Hannover. Der Landkreis war im Jahr 1974 aus den Gebietsteilen von fünf alten Landkreisen gebildet worden; schon damals waren Überlegungen zu einer stadtregionalen Gebietskörperschaft unter Einschluss der Landeshauptstadt angestellt worden. Hierzu kam es aber erst, nachdem 1996 drei kommunale Praktiker die Bildung einer kreisähnlichen Gebietskörperschaft „Region Hannover“ vorgeschlagen hatten, die nach positiven Beschlüssen aller kommunaler Gremien schließlich im Jahr 2001 durch ein Landesgesetz im selben Gebietszuschnitt wie der Kommunalverband gebildet wurde. Die Region Hannover ist Rechtsnachfolgerin des Landkreises Hannover und des Kommunalverbandes Großraum Hannover, die mit der Regionsbildung aufgelöst wurden. Die Landeshauptstadt hat 2001 / 2003 eine ganze Reihe von Behördenfunktionen und Aufgaben (z. B. Umweltbehörden, Gesundheitsamt, Trägerschaft der Berufsschulen, der Krankenhäuser und der Abfallwirtschaft) an die Region abgegeben. oben links Die Installation „Seele waschen“ illuminierte während des GARTENREGIONProgramms 2013 das Neue Rathaus und den Maschteich oben rechts Das Otternhagener Moor liegt im großen, von der EU geförderten Naturschutzprojekt „Hannoversche Moorgeest“ des Landes Niedersachsen und der Region Hannover Mitte Die „Silberpfeile“ der üstra bewegen Hannover und die Nachbargemeinden 69 3 Zweckverband Großraum Braunschweig Frankfurter Str. 2 38122 Braunschweig Fon 0531 . 24262-11 Fax 0531 . 24262-42 zgb@zgb.de www.zgb.de Zweckverband Großraum Braunschweig Wachsende Kooperation zwischen Heide und Harz Lage und Größe Pflichtaufgaben Der Zweckverband Großraum Braunschweig erstreckt sich über 5.080 Quadratkilometer zwischen der Heide und dem Harz. Am 30. September 2014 lebten in der Region rund 1,120 Millionen Menschen. Die Region weist eine Einwohnerdichte von 220 Ein wohnern pro Quadratkilometer auf. >> Träger der Regionalplanung Gebietskörperschaften in der Region Der Zweckverband Großraum Braunschweig umfasst das Gebiet der kreisfreien Städte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie der Landkreise Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel mit 41 Gemeinden und Städten. Träger und Organisationsform Die Regionalplanung muss vielfältige Nutzungsansprüche an den Raum berücksichtigen 70 Der Zweckverband Großraum Braunschweig ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Organe des Zweckverbandes Großraum Braunschweig sind die Verbandsversammlung, der Verbandsausschuss und der Verbandsdirektor oder die Verbandsdirektorin. Der Haushalt des Zweckverbandes Großraum Braunschweig beträgt rund 80,3 Millionen Euro. Die Einnahmen bestehen überwiegend aus Zuweisungen des Landes Niedersachsen. Die Verbandsumlage, die von den Verbandsgliedern Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg anteilig nach ihrer Einwohnerzahl und ihrer Steuermesskraft aufgebracht wird, liegt bei 8 Prozent des Haushaltsvolumens. >> Untere Landesplanungsbehörde >> Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr gemäß Regionalisierungsgesetz >> Aufgabenträger für den Öffentlichen Personennahverkehr gemäß PersonenBeförderungsgesetz Weitere Aufgaben >> Gesellschafter der Allianz für die Region GmbH >> Gesellschafter der Verbundgesellschaft Region Braunschweig mbH >> Mitarbeit in Facharbeitsgruppen und Projekten zur Regionalentwicklung Gründungsjahr und Historie Der Zweckverband Großraum Braunschweig wurde per Landesgesetz 1991 errichtet und war zunächst nur für die Aufstellung eines gemeinsamen Regionalen Raumordnungsprogramms sowie eine gebietsübergreifende Verkehrsplanung zuständig. Die Zuständigkeiten im Nahverkehr sind mit den Veränderungen aus Anlass der Gesetze zur Bahnreform im Jahr 1996 hinzugekommen. Die Aufgabe der Unteren Landesplanungsbehörde ist im Jahre 2001 auf den Verband übertragen worden. Die Regionalverbände im Überblick Zweckverband Großraum Braunschweig oben Das ArtMax in Braunschweig, Sitz des Zweckverbandes Mitte Die zukünftigen Fahrzeuge der Regionalbahn im Großraum Braunschweig unten Fußgängerzone in Wolfenbüttel 71 4 Zweckverband Raum Kassel Ständeplatz 13 34117 Kassel Fon 0561 . 10970-0 Fax 0561 . 10970-35 info@zrk-kassel.de www.zrk-kassel.de Zweckverband Raum Kassel Entwicklung von Perspektiven für das Wirtschaftszentrum Nordhessens Lage und Größe Pflichtaufgaben Das Gebiet des Zweckverbandes Raum Kassel (ZRK) umfasst eine Fläche von rund 379 Quadratkilometern, liegt in der Mitte Deutschlands und ist das Wirtschaftszentrum Nordhessens. Der ZRK fungiert als Dienstleister und Ansprechpartner einer gemeinsamen Entwicklung. Ende 2013 lebten im Verbandsgebiet 322.070 Einwohner. >> Flächennutzungsplanung Gebietskörperschaften in der Region Der ZRK besteht aus den kommunalen Gebietskörperschaften Ahnatal, Baunatal, Calden, Fuldabrück, Fuldatal, Kassel, Kaufungen, Landkreis Kassel, Lohfelden, Niestetal, Schauenburg und Vellmar. Organisation Konversionsfläche Unterneustadt – Wohnen an der Fulda 72 Der ZRK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Organe des Verbandes sind die Verbandsversammlung mit zurzeit 54 Mitgliedern (die Zahl der Vertreter ist von den Einwohnerzahlen der kreisangehörigen Gebietskörperschaften abhängig), der Verbandsvorstand und der Verbandsdirektor. Die Vertreter der Verbandsversammlung werden unmittelbar von den Gemeindegremien der Verbandsmitglieder gewählt und entsandt. Der Haushalt des Verbandes betrug im Jahr 2014 circa 1,75 Millionen Euro ohne das Güterverkehrszentrum. Einnahmen erzielt der Verband über Umlagen von den Verbandsmitgliedern, über Zuweisungen von öffentlichen Trägern und über eingeworbene Drittmittel für Projekte. >> Landschaftsplan >> Kommunale Entwicklungsplanung Kommunale Entwicklungspläne sind der Verkehrsentwicklungsplan, das Siedlungs rahmenkonzept (Rahmensetzung von Wohnund Gewerbeentwicklungen) sowie der Kommunale Entwicklungsplan Zentren (Einzelhandelskonzept, Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche). Weitere Aufgaben >> Entwicklung des Güterverkehrszentrums (GVZ) Kassel auf einer interkommunalen Fläche von circa 75 Hektar (zzgl. Erweiterungsfläche von 10 Hektar) >> Zukunftskataster des Landkreises Kassel >> interkommunale Aufgaben für die Durchführung bzw. Begleitung von Infrastrukturmaßnahmen in der Stadt Kassel und im Landkreis Kassel; für eine Stadt oder Gemeinde, die dem ZRK nicht angehört, sofern sie ihn dazu beauftragt >> Mitwirkung bei der Entwicklung der Region Kassel >> Aktivitäten / Maßnahmen in der interkommunalen Zusammenarbeit Die Regionalverbände im Überblick Zweckverband Raum Kassel oben Das Güterverkehrszentrum (GVZ) Kassel Mitte links Wohnen am Naturschutzgebiet Dönche Mitte rechts Blick vom Herkules über Kassel unten Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan >> Vertretung in der Regionalversammlung Nordhessen Gründungsjahr und Historie Grundlage für diesen Zusammenschluss ist das sogenannte Kassel-Gesetz aus dem Jahr 1972, in dem die besondere Verbindung zwischen dem Oberzentrum Kassel, den Nachbargemeinden und dem Landkreis Kassel verankert ist. In der Satzung vom 12. April 1974 sind die Kernaufgaben des Verbandes geregelt. Seit 1992 agiert der ZRK mit hauptamtlichem Personal. Seit dem 6. Oktober 2011 ist die Gemeinde Calden im ZRK weiteres Mitglied. 73 5 Regionalverband Ruhr Kronprinzenstr. 35 45128 Essen Fon 0201 . 2069-0 Fax 0201 . 2069-500 info@rvr-online.de www.metropoleruhr.de Regionalverband Ruhr Wegbereiter des Wandels vom Montanrevier zur Metropole Ruhr Lage und Größe Regionalverband Ruhr Die Metropole Ruhr wird räumlich durch den Regionalverband Ruhr (RVR) und sein Verbandsgebiet definiert. Die Region erstreckt sich über 4.434 Quadratkilometer an den Flüssen Ruhr, Emscher und Lippe und Teil abschnitten des Rheins. Über 5,1 Millionen Menschen leben heute im Ruhrgebiet. Die Region weist statistisch mit 1.137 Einwohnern pro Quadratkilometer eine hohe Einwohnerdichte auf, außerhalb des Ballungskerns ist der Raum jedoch eher ländlich und dünner besiedelt. Gebietskörperschaften in der Metropole Ruhr Der RVR besteht aus den elf kreisfreien Städten Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie den vier Kreisen Ennepe-Ruhr, Recklinghausen, Unna und Wesel mit insgesamt 42 Städten und Gemeinden. Träger und Organisationsform Blick vom Hohenstein auf das Ruhrtal bei Witten 74 Der Regionalverband Ruhr mit Sitz in Essen ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Aus den Räten und Kreistagen der Mitgliedskommunen werden Vertreterinnen und Vertreter in die Verbandsversammlung, auch Ruhrparlament genannt, gewählt; das Wahlverfahren stellt sicher, dass die Ergebnisse der Kommunalwahl sich in der Zusammensetzung dieses Verbandsorgans abbilden. Die Verbandsversammlung entscheidet als Regionalrat auch über die Änderungen und Neuaufstellung des Regionalplans. Weitere wichtige politische Gremien sind der Verbandsausschuss und verschiedene Fachausschüsse. Die Verbandsverwaltung wird von der Regionaldirektorin geleitet mit der Unterstützung durch Bereichsleiter. Der RVR- Haushalt finanziert sich über die Umlage der 15 Mitgliedskörperschaften, derzeit in der Höhe von rund 52 Millionen Euro jährlich und wird über projektbezogene Zuschüsse des Landes NRW und der EU ergänzt. Das Haushaltsvolumen des RVR beläuft sich insgesamt auf etwa 73 Millionen Euro. Aufgaben und Tätigkeiten Zu den gesetzlichen Aufgaben des RVR gehören neben der staatlichen Regionalplanung auch die regionale Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie das Standortmarketing für die Metropole Ruhr. Der RVR ist Träger bedeutender Infrastrukturprojekte wie der Route der Industriekultur und des Emscher Landschaftsparks. Zusammen mit seinen kommunalen Partnern trägt er die sieben Revier- und Freizeitparks. Der RVR erhebt zudem Geo- und Klimadaten über die Region und stellt sie seinen Mitgliedskommunen u. a. für planerische Zwecke zur Verfügung. Zu den ältesten Kernaufgaben zählen Schutz und Pflege der Umwelt durch die Sicherung von Freiflächen. Teile der Aufgaben werden über hundertprozentige Tochtergesellschaften wahrgenommen, wie die Ruhr Tourismus GmbH (RTG), die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr) oder die Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhrgebiet mbH (AGR). Die Regionalverbände im Überblick Regionalverband Ruhr Historie und Perspektive Der RVR wurde am 5. Mai 1920 durch preußisches Gesetz als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet. Nach Verlagerung der Regionalplanungskompetenz bestimmte der nordrhein-westfälische Landtag am 1. Oktober 1979 den Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) als Rechtsnachfolger. Dieser wurde ab 1. Oktober 2004 auf neuer gesetzlicher Grundlage mit zusätzlichen Kompetenzen zum Regionalverband Ruhr (RVR) umgestaltet. Seit Oktober 2009 entscheidet der RVR wieder über die Regionalplanung. Ein weiterer Kompetenzzuwachs wurde am 28. April 2015 vom Landtag NRW beschlossen. Kernpunkte des neuen RVR-Gesetzes sind die erstmalige Direktwahl des Ruhrparlamentes im Jahr 2020 und eine Kompetenzerweiterung des Verbandes. So können die Mitgliedskommunen und -kreise künftig Aufgaben direkt auf den Regionalverband Ruhr übertragen. oben Die Halde Rungenberg in Gelsenkirchen Mitte links Das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen Mitte rechts Der PHOENIX See in Dortmund: Auf einem ehemaligen Stahlwerksgelände entstand ein Wohn- und Arbeitsparadies am Wasser 75 6 Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen Regionale Planungsstelle Bautzner Str. 67 04347 Leipzig Fon 0341 . 337416-11 Fax 0341 . 337416-33 berkner@rpv-westsachsen.de www.rpv-westsachsen.de Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen Leipzig und Umland – vom Altindustriegebiet zum urbanen Flagschiff in Mitteldeutschland Lage und Größe Träger- und Organisationsform Das Verbandsgebiet umfasst eine Fläche von 3.965 Quadratkilomtern zwischen der Dübener und Dahlener Heide im Norden, dem Übergang zum Erzgebirgsvorland im Süden, dem „Leipziger Neuseenland“ im Westen und der Elbe im Osten. In der Region lebten Ende 2013 rund 986.000 Menschen, wobei der Ausländeranteil bei 4,0 Prozent lag. Das Oberzentrum Leipzig bildet mit 530.000 Menschen das Herz der Region und zugleich das Zentrum der Metropolregion Mitteldeutschland, die darüber hinaus bis nach Chemnitz, Gera, Dessau-Roßlau, Halle (Saale), Jena und Zwickau reicht. Die Planungsregion ist durch gravierende strukturelle Unterschiede auf vergleichsweise kurzer Distanz geprägt, die vom Verdichtungsraum im Umland der Stadt Leipzig mit über 250 Einwohnern pro Quadratkilomter bis zu den verkehrsfernen ländlichen Räumen um Torgau mit weniger als 50 Einwohnern pro Quadratkilometer reichen. Der Regionale Planungsverband LeipzigWestsachsen verfügt als Organe über die Verbandsversammlung als Beschluss- sowie über Planungs- bzw. Braunkohlenausschuss als Arbeitsgremium, wobei die 15 Verbandsräte indirekt durch die Kommunalparlamente auf Kreisebene gewählt werden. Die Verbandsverwaltung besteht aus dem ehrenamtlichen Verbandsvorsitzenden sowie der Regionalen Planungsstelle als Geschäftsstelle mit insgesamt 13 Bediensteten. Der Verbandshaushalt beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro, die durch den Freistaat Sachsen im Zuge eines gesetzlich festgelegten Mehrbelastungsausgleichs für die Übernahme einer Landesaufgabe, durch Erhebung einer Verbandsumlage von den Mitgliedskörperschaften sowie durch projektgebundene Drittmittel aufgebracht werden. Gebietskörperschaften in der Region Die Planungsregion umfasst die kreisfreie Stadt Leipzig sowie die beiden Landkreise Leipzig und Nordsachsen mit 65 Kommunen (Stand: Ende 2013), nachdem 2008 im Zuge einer gesetzlichen Neuordnung die Herauslösung des Altkreises Döbeln (heute Landkreis Mittelsachsen, Planungsverband Region Chemnitz) erfolgt war. Pflichtaufgaben >> Gesamtfortschreibung Regionalplan Westsachsen 2008 (bis 2017) >> Landschaftsrahmenplan mit Primärintegration in den Regionalplan >> Fortschreibung Braunkohlenpläne bzw. Sanierungsrahmenpläne als Teilregionalpläne >> Raumbeobachtung (Geografische Informationssysteme, Regionalstatistik) Verbandsversammlung 76 Die Regionalverbände im Überblick Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen oben Neubau des Paulinums der Universität Leipzig Mitte Flughafen Leipzig / Halle – Verkehrs- und Logistikdrehkreuz in Mitteldeutschland unten Festschrift 20 Jahre Regionalplanung 2012 >> Moderation und Fachberatung zur Regionalentwicklung >> Abgabe von Stellungnahmen zu raum relevanten Vorhaben und Entwicklungen Weitere Handlungsfelder >> Politikberatung (Kommunen, Vorhabensträger) >> Bürgerberatung und Öffentlichkeitsarbeit (Regionalinformationen, Seenkatalog) >> Begleitung Forschungsprojekte (KlimaMORO, FOPS u. a.) >> Gewerbeflächenvorsorge im Raum Leipzig-Halle >> Raumstrukturelle Analyse zu freiwilligen Gemeindezusammenschlüssen >> Moderation bzw. Fachberatung zu Förderprogrammen (FR-Regio, Braun kohlesanierung u. a.) Gründungsjahr und Historie Der Regionale Planungsverband Westsachsen wurde am 6. November 1992 auf der Grundlage des Sächsischen Landesplanungs gesetzes gegründet. 2006 erfolgte eine Vollkommunalisierung des Verbandes, der für die Regionalplanung im Auftrag des Freistaats Sachsen verantwortlich ist. 2010 wurde eine Namensänderung zum Region alen Planungsverband Leipzig-Westsachsen vorgenommen, um eine eindeutige Verortung des Verbandsgebiets zu unterstützen. 2012 feierte der Verband sein 20-jähriges Gründungsjubiläum mit einer Festsitzung. 77 7 Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge Verbandsgeschäftsstelle Meißner Str. 151 a 01445 Radebeul Fon 0351 . 40404-701 Fax 0351 . 40404-740 post@rpv-oeoe.de www.rpv-elbtalosterz.de Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge Partner erfolgreicher Regionalentwicklung für wirtschaftliches Wachstum und Erhalt einer traditionellen Kulturlandschaft Lage und Größe Aufgaben Die Region Oberes Elbtal / Osterzgebirge ist mit einer Fläche von 3.434 Quadratkilometern die kleinste der vier sächsischen Planungsregionen. Mit 1,020 Millionen Einwohnern (Stand: 2013) steht sie jedoch an zweiter, nach der Bevölkerungsdichte (297 Einwohnern pro Quadratkilometer) sogar an erster Stelle. Die damit verbundene hohe Nutzungsdichte stellt eine besondere Herausforderung für die regionale Planung dar. Als Pflichtaufgaben sind vom Regionalen Planungsverband zu erledigen: Gebietskörperschaften Die Planungsregion Oberes Elbtal / Osterz gebirge umfasst die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden mit insgesamt 66 Gemeinden (Stand: 01.01.2014). >> die Erarbeitung und Fortschreibung des Regionalplans, >> die Landschaftsrahmenplanung, >> die Raumbeobachtung, >> die Mitwirkung bei Zielabweichungsverfahren, >> die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung durch Initiierung und Unterstützung von Regionalen Entwicklungsprozessen sowie Stellungnahmentätigkeit zu raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, Träger und Organisationsform Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden 78 Der Regionale Planungsverband Oberes Elbtal/ Osterzgebirge ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mitglieder des Verbandes sind die oben genannten Landkreise und die kreisfreie Stadt Dresden. Seine Organe sind die Verbandsversammlung, der Planungsausschuss und der Verbandsvorsitzende. Die Verbandsversammlung als Hauptorgan des Verbandes besteht aus den Landräten und dem Oberbürgermeister der Stadt Dresden sowie aus weiteren Verbandsräten, die von den Kreistagen und dem Stadtrat von Dresden gewählt werden. Der Verband finanziert sich über zugewiesene Landesmittel und über eine Umlage seiner Mitglieder. >> die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Insbesondere aus seiner Rolle als Akteur der Regionalentwicklung ergibt sich für den Regionalen Planungsverband ein sehr breites Aufgabenspektrum, wie >> die Übernahme von Moderationsaufgaben zur Lösung von Raumnutzungskonflikten, >> die fachlichen Begleitung von Aktionsräumen der Regionalentwicklung, speziell auch der integrierten ländlichen Entwicklung, Die Regionalverbände im Überblick Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge oben Der Lilienstein, ein markanter Tafelberg in der Sächsischen Schweiz Mitte links Technologieorientiertes Gründerzentrum des Landkreises Meißen Mitte rechts Die Semperoper in Dresden unten Elblandschaft im Norden der Planungsregion >> die Mitarbeit in Projekt- und thematischen Arbeitsgruppen sowie >> die eigene Übernahme der Trägerschaft von Projekten, beispielsweise im Rahmen von Modellvorhaben der Raumordnung. Gründungsjahr und Historie Der Verband wurde am 28. September 1992 nach den Vorschriften des ersten Landesraumordnungsgesetzes im Freistaat Sachsen gegründet. 79 8 Planungsverband Region Chemnitz Verbandsgeschäftsstelle Werdauer Str. 62 08056 Zwickau Fon 0375 . 289405-10 Fax 0375 . 289405-90 info@pv-rc.de www.pv-rc.de Planungsverband Region Chemnitz Bewahren und Erneuern mit Plan und Initiative Lage und Größe Das Gebiet des Planungsverbandes Region Chemnitz liegt im Südwesten des Freistaates Sachsen und grenzt an die Freistaaten Bayern und Thüringen sowie die Tschechische Republik. Das Verbandsgebiet erstreckt sich von den Höhenlagen des Vogtlandes und des Erzgebirges mit dem Fichtelberg, dem mit 1.215 Meter höchsten Berg Sachsens, über das Erzgebirgsbecken bis in das im Norden der Region gelegene Lösshügelland des mittelsächsischen Raumes. Mit 6.520 Quadratkilometern hat die Region einen Anteil von mehr als einem Drittel an der Fläche des Freistaates Sachsen. Mit fast 1,5 Millionen Einwohnern lebt zudem jeder dritte Bürger des Freistaates in der Region Chemnitz, davon knapp ein Drittel in den Oberzentren Chemnitz, Zwickau und Plauen sowie in der Universitätsstadt Freiberg. Wirtschaftlich geprägt wird die Region im produzierenden Gewerbe insbesondere durch den Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die elektronische Industrie und die Metallbearbeitung. Der Verdichtungsraum um die Oberzentren Chemnitz und Zwickau ist der größte zusammenhängende Verdichtungsraum der neuen Bundesländer außerhalb Berlins. Mitgliedsgebietskörperschaften Theaterplatz – Chemnitzer Opernhaus 80 Die Planungsregion Chemnitz umfasst das Gebiet der kreisfreien Stadt Chemnitz sowie der Landkreise Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Vogtlandkreis und Zwickau. Träger und Organisationsform Der Planungsverband Region Chemnitz ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Organe des Verbandes sind die Verbandsversammlung, der Planungsausschuss und der Verbandsvorsitzende. Die Verbandsversammlung ist das Hauptorgan des Planungs verbandes. Sie besteht aus den Landräten der zum Verbandsgebiet gehörenden Landkreise und dem Oberbürgermeister der kreisfreien Stadt Chemnitz sowie weiteren Verbandsräten. Die weiteren Verbandsräte werden durch die kommunalen Parlamente der Mitgliedsgebietskörperschaften gewählt. Die Erfüllung der Fachaufgaben und die Erledigung der Verwaltungsgeschäfte des Verbandes erfolgt durch die Verbandsgeschäftsstelle mit Sitz in Zwickau. Die Pflichtaufgaben des Planungsverbandes werden vom Freistaat Sachsen durch einen gesetzlich bestimmten Mehrbelastungsausgleich finanziert. Soweit der Finanzbedarf des Verbandes dadurch nicht gedeckt ist, erhebt dieser von seinen Mitgliedern eine Umlage. Aufgaben Gesetzliche Grundlagen sind das Gesetz zur Raumordnung und Landesplanung des Freistaates Sachsen und das Sächsische Naturschutzgesetz. Danach hat der Planungs- Die Regionalverbände im Überblick Planungsverband Region Chemnitz verband insbesondere nachfolgende Aufgaben zu erfüllen: >> Erstellung und Fortschreibung des Regionalplans, >> Darstellung und Fortschreibung der Grundlagen und Inhalte der Landschaftsrahmenplanung in einem regionalen Fachbeitrag, >> Mitwirkung bei der Erstellung von landesweiten Raumordnungs- und Fachplänen, >> Hinwirkung auf die Verwirklichung der Raumordnungspläne, >> Unterstützung der Regionalentwicklung und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, Gründungsjahr und Historie oben links Sonder-Solarmodule aus Freiberg Mit der im Freistaat Sachsen zum 1. August 2008 durchgeführten umfassenden Funktional- und Kreisgebietsreform erfolgte die Bildung des „Regionalen Planungsverbandes Südsachsen“. Dieser Planungsverband war Rechtsnachfolger der am 24. September bzw. 13. Oktober 1992 gegründeten ehemaligen Regionalen Planungsverbände Chemnitz-Erzgebirge und Südwestsachsen, räumlich erweitert durch die Einbeziehung des Altkreises Döbeln des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen. Mit Inkrafttreten der neuen Satzung des Planungsverbandes zum 25. März 2010 erfolgte die Umbenennung des bisher durch den Gesetzgeber bestimmten Namens in Planungsverband Region Chemnitz. auf den Dächern von Vatikanstadt oben rechts August Horch Museum Zwickau Mitte links Die Vogtland Arena – eine der modernsten Schanzen Europas Mitte rechts Erlebnisheimat Erzgebirge: „artmontan-Kulturtage“ >> Abgabe von Stellungnahmen zu raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, >> Raumbeobachtung. 81 9 StädteRegion Aachen Zollernstr. 10 52070 Aachen Fon 0241 . 5198-0 Fax 0241 . 5331-00 info@staedteregion-aachen.de www.staedteregion-aachen.de StädteRegion Aachen Vielfältige Chancen im Dreiländereck Lage und Größe Die StädteRegion Aachen im deutschniederländisch-belgischen Grenzgebiet ist Heimat von 545.067 Menschen (Stand: 31.12.2013). Von der ländlich geprägten Eifel über die historische Kaiser- und Universitätsstadt Aachen bis zur ehemaligen Bergbauregion im Aachener Norden verbinden sich auf rund 710 Quadratkilometern heterogene Landschafts- und Wirtschaftsgebiete zu einem attraktiven europäischen Lebensraum. „Aachen-Gesetz“ Die StädteRegion Aachen besteht seit dem 21. Oktober 2009 aus der Stadt Aachen sowie den neun ehemalig kreisangehörigen Kommunen Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Roetgen, Simmerath, Stolberg und Würselen. Im sogenannten „Aachen-Gesetz“ ist unter anderem die Rechtsstellung der Stadt Aachen als kreisfreie, aber regionsangehörige Kommune geregelt. Darüber hinaus haben Städteregionsrat Helmut Etschenberg und Oberbürgermeister Marcell Philipp im September 2012 ein Grundsatzpapier verfasst, das zu einer weiteren Optimierung der Zusammenarbeit führte. Träger und Organisationsform Auf der Trasse der ehemaligen Vennbahn ist ein 125 km langer Premium-Radweg von Aachen nach Luxemburg entstanden 82 An der Spitze der Verwaltung steht zurzeit Städteregionsrat Helmut Etschenberg, der bei den Kommunalwahlen am 15. Juni 2014 als Chef der StädteRegion Aachen bestätigt wurde. Er sitzt dem Städteregionstag vor, der ebenfalls direkt von den Bürgern gewählt wird. Dem Städteregionstag gehören insgesamt 73 Mitglieder aus der Stadt und dem ehemaligen Kreis Aachen an (einschließlich des Städteregionsrates). Die StädteRegion Aachen finanziert sich im Kern über die Regionsumlage und durch Zuweisungen des Landes. Aufgaben Die Verwaltung verfügt über 1.850 Mitarbeiter, davon allein rund 350 beim Jobcenter und 380 im Jugendamt. Als Zusammenschluss von zehn Kommunen ist die StädteRegion Aachen eine Gebietskörperschaft mit typischen Verwaltungsaufgaben wie beispielsweise einem kommunenübergreifenden Gesundheits-, Versorgungs-, Aus länder- und Straßenverkehrsamt. Ihr Leitbild wird von den vier Säulen, „Aktive Region“, „Nachhaltige Region“, „BildungsRegion“ und „Soziale Region“ getragen. Alle relevanten Aufgaben lassen sich in diesen vier Kompetenzfeldern bündeln: Die StädteRegion Aachen steht für Fortschritt, Innovation, einen sicheren Lebensraum, Bildung für alle Menschen und für ein solidarisches Miteinander. Die StädteRegion Aachen versteht sich als Region der Teilhabe. Meinungsbilder, Einstellungen und Alternativvorschläge aus der Mitte der Bevölkerung und den eigenen Mitarbeitern finden sich im Zukunftsprogramm der StädteRegion wieder. Dieses wird regelmäßig fortgeschrieben. Die Regionalverbände im Überblick StädteRegion Aachen Zu den wichtigsten Projekten der ersten Jahre zählt die Etablierung des städteregionalen Bildungsbüros und der Bildungszugabe. 2013 konnten mehr als 850 Anträge von Kitas und Schulen aller Schulformen zum kostenlosen Besuch von kulturellen, naturwissenschaftlichen oder sportlichen Angeboten bewilligt werden. Ziel ist, dass alle Kinder und Jugendlichen durch kommunale Förderung Zugang zu außerschulischen Lernangeboten erhalten – unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern. 40.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr profitieren von der Bildungszugabe und besuchen die außerschulischen Lernorte. Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Klimaschutz. Die StädteRegion Aachen möchte Verantwortung auch für zukünftige Generationen übernehmen und sich selbst als Modellregion für einen verantwortungsbewussten Ausbau regenerativer Energien positionieren. Gründungsjahr und Historie oben Aachen, Marktplatz: Etwa 40.000 Stu- Die Gründung der StädteRegion Aachen begann 2001 und wurde offiziell am 21. Oktober 2009 abgeschlossen. Sie trat als Rechtsnachfolgerin an die Stelle des ehemaligen Kreises Aachen. Zahlreiche Synergieeffekte durch gemeinsame Auf gabenwahrnehmung konnten erzielt und die Servicequalität gesteigert werden. In der ersten Legislaturperiode hat die Städte Region bei den übertragenen Aufgaben rund 14 Millionen Euro eingespart. NRWInnenminister Ralf Jäger hat in seinem Erlass vom 13. Februar 2014 bestätigt, dass sich die StädteRegion Aachen bewährt hat: „Insbesondere sind die erhofften Synergieeffekte eingetreten, so dass die beabsichtigten Einsparungen im Personalbereich realisiert werden konnten.“ dierende prägen das mediterrane Flair der Stadt, die untrennbar mit Karl dem Großen, Pferdesport und Printen verbunden ist Mitte links Der Rursee: Ausgangspunkt für außergewöhnliche Naturerlebnisse. Ruhesuchende, sportlich Ambitionierte und Tagestouristen kommen hier auf ihre Kosten Mitte rechts Der neue Hubschrauberlandeplatz am Universitätsklinikum Aachen trägt zur optimalen medizinischen Versorgung der Menschen bei 83 10 Regionalverband FrankfurtRheinMain Poststr. 16 60329 Frankfurt am Main Fon 069 . 2577-1901 Fax 069 . 2577-1905 info@region-frankfurt.de www.region-frankfurt.de Regionalverband FrankfurtRheinMain „Wir wollen die Region im Wettbewerb um kluge Köpfe, grüne Ideen, Investitionen und Arbeitsplätze nachhaltig fit für die Zukunft machen.“ Lage und Größe Frankfurt und seine Umgebung liegen im Herzen von Europa, im Dreieck der Mittelgebirge Taunus, Vogelsberg und Odenwald. Hier ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte zu finden: Der Frankfurter Flughafen ist der zweitgrößte Fracht- und der drittgrößte Passagierflughafen Europas, der Frankfurter Hauptbahnhof ist europaweit der größte Personenbahnhof, und das Frankfurter Kreuz wird deutschlandweit am meisten befahren. Das Verbandsgebiet reicht in der Nord-Süd-Ausdehnung von Münzenberg bis Groß-Gerau und auf der West-Ost-Achse von Eppstein bis Langenselbold. In den 75 Mitgliedskommunen leben rund 2,2 Millionen Einwohner auf einer Gesamtfläche von etwa 2.500 Quadratkilometern. Vertreter der 75 Mitgliedskommunen, oftmals sind dies die Bürgermeister. Der „kleine“ Regionalvorstand besteht aus drei hauptamtlichen Vertretern (Verbandsdirektor, Erste Beigeordnete und Beigeordneter) sowie acht weiteren ehrenamtlichen Beigeordneten und entscheidet über alle Vorgänge, die den Verband und sein Gebiet betreffen. Im erweiterten Vorstand sind zudem die Oberbürgermeister der zwei kreisfreien Städte sowie die Landräte der sechs Landkreise vertreten, zusätzlich gibt es fünf beratende Mitglieder aus Wirtschaft und Verbänden. In diesem „großen“ Vorstand werden unter anderem alle Angelegenheiten, die die Metropolregion betreffen, beraten. Die Metropolregion wird durch acht Personen mit „Gästestatus“ repräsentiert. Aufgaben Gebietskörperschaften der Region Der Regionalverband umfasst die kreis freien Städte Frankfurt am Main und Offenbach am Main, die Kreise Hochtaunus, Main-Taunus und Offenbach sowie Teile der Kreise Groß-Gerau, Main-Kinzig und Wetterau. Träger und Organisationsform Flugzeug über der A5 im Landeanflug auf den Rhein-Main-Flughafen 84 Der Regionalverband FrankfurtRheinMain ist ein Zweckverband und beruht auf dem „Gesetz über die Metropolregion Frankfurt / Rhein-Main“. Seine Organe sind die Verbandskammer sowie der Regionalvorstand. In der Verbandskammer – dem höchsten Beschlussorgan – versammeln sich die Der Regionalverband FrankfurtRheinMain steuert und koordiniert die Regionalentwicklung. Er ist zudem die Plattform für die strategische Ausrichtung und Zielsetzung der regionalen Gesellschaften. Auch ist er verantwortlich für die Entwicklung eines gemeinsamen Erscheinungsbildes der Region. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Aufstellung und Fortschreibung des Regionalen Flächennutzungs- und des Landschaftsplans. Der „Sachliche Teilplan Erneuerbare Energien“ – weitestgehend sind in ihm Vorrangflächen für die Windenergie zu finden – soll bis zum Jahr 2017 erarbeitet und verabschiedet sein. Schließlich erstellt der Verband ein regionales Monitoring, betreibt Fördermittelakquise und bietet Die Regionalverbände im Überblick Regionalverband FrankfurtRheinMain oben Das Mainufer in Frankfurt mit Blick auf das Städel-Museum Mitte links Der neue Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt Mitte rechts Idylle mitten im Ballungsraum: Naherholungsgebiet Dietesheimer Steinbrüche bei Mühlheim am Main unten Der Frankfurter Messeturm seinen Mitgliedskommunen einen umfassenden Service. In der Verbandsverwaltung ist zudem die Geschäftsstelle des Vereins FrankfurtRheinMain zur Förderung der Standortentwicklung und das Europabüro – mit einer Dependance in Brüssel – integriert. Historie Die erste Organisation für Flächennutzungsplanung im Rhein-Main-Gebiet war die Gesellschaft für Regionale Raumordnung. Ihr folgte die Regionale Planungsgemeinschaft Untermain (RPU) als kommunaler Zweckverband. Gemäß dem Hessischen Landesplanungsgesetz war sie vom Jahr 1965 an Träger der regionalen Raumplanung. Am 1. Januar 1975 nahm offiziell der Umlandverband Frankfurt (UVF) seine Arbeit auf. Ihm gehörten neben Frankfurt am Main und Offenbach am Main zunächst etwa 50 Städte und Gemeinden aus dem Umland an. Über die Flächennutzungsplanung hinaus war er u. a. zuständig für den öffentlichen Nahverkehr, Trink- und Abwasser und die Abfallentsorgung. Ihm folgte am 1. April 2001 der Planungsverband Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main mit nunmehr 75 Mitgliedskommunen. Hauptaufgabe war die Aufstellung des bundesweit einmaligen Regionalen Flächennutzungsplans. Schließlich erließ der Hessische Landtag das Gesetz über die Metropolregion Frankfurt / RheinMain, das am 1. April 2011 in Kraft trat. Nun wurde aus dem Planungsverband der Regionalverband FrankfurtRheinMain, der neben der Regionalen Flächennutzungsplanung auch für die Entwicklung der Region zuständig ist. Darüber hinaus vertritt er offiziell die Metropolregion Frankfurt / Rhein-Main. 85 11 Planungsverband Region Nürnberg Hauptmarkt 16 90403 Nürnberg Fon 0911 . 231-5304 Fax 0911 . 231-5306 ra-kvb@stadt.nuernberg.de www.planungsverband.region. nuernberg.de Planungsverband Region Nürnberg Im Interesse einer traditionsreichen und innovativen Region Lage und Größe Die Region Nürnberg umfasst den östlichen Teil des nordbayerischen Regierungsbezirks Mittelfranken. Ihr Zentrum bildet die Städteachse Erlangen – Fürth – Nürnberg – Schwabach mit circa 770.000 Einwohnern. Insgesamt leben in der Region Nürnberg rund 1,3 Millionen Menschen auf 2.935 Quadratkilometern (Stand: 31.12.2013). Sie ist damit flächenmäßig die viertkleinste, nach der Bevölkerungszahl aber die zweitgrößte bayerische Planungsregion. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 443 Einwohnern pro Quadratkilometer deutlich über dem Durchschnitt. Gebietskörperschaften in der Region Mitglieder des Planungsverbands Region Nürnberg sind die kreisfreien Städte Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach sowie die Landkreise Nürnberger Land, Fürth, Erlangen-Höchstadt und Roth und deren insgesamt 82 Gemeinden. Träger und Organisationsform Altstadt Fürth 86 Der Planungsverband Region Nürnberg ist ein Regionaler Planungsverband gemäß Artikel 8 des Bayerischen Landesplanungsgesetzes. Der Rechtsform nach ist er eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Organe sind die Verbandsversammlung, der Planungsausschuss und der Verbandsvorsitzende. In der Verbandsversammlung sind alle Mitgliedskommunen durch ihren (Ober-) Bürgermeister / Bürgermeisterin bzw. Land- rat / Landrätin vertreten. Der Planungsausschuss besteht aus siebenundzwanzig Mitgliedern, von denen fünfzehn durch die kreisfreien Städte sowie je sechs durch die Landkreise und die kreisangehörigen Gemeinden bestellt werden. Der / Die Vorsitzende wechselt alle drei Jahre zwischen einem Oberbürgermeister / einer Oberbürgermeist erin und einem Landrat / einer Landrätin und wird von der Verbandsversammlung gewählt. Die Geschäftsstelle des Planungsverbands wird bei der Stadt Nürnberg geführt. Aufgaben Der Planungsverband Region Nürnberg ist Träger der Regionalplanung. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe stimmt er die Interessen der Verbandsmitglieder im Rahmen der Landesplanung ab. Er handelt dabei im übertragenen Wirkungskreis. Zur Ausarbeitung und Fortschreibung des 1988 erstmals in Kraft getretenen Regionalplans und zur Erstellung der Arbeitsunterlagen für die Verbandsorgane bedient sich der Verband der höheren Landesplanungsbehörde bei der Regierung von Mittelfranken in Ansbach, die hierzu eine Regionsbeauftragte zur Verfügung stellt. Von der im Bayerischen Landesplanungsgesetz seit 2012 vorgesehenen Möglichkeit, im eigenen Wirkungskreis Aufgaben der Regionalentwicklung zu übernehmen, hat der Verband bisher keinen Gebrauch gemacht. Die Regionalverbände im Überblick Planungsverband Region Nürnberg oben Burg Abenberg Mitte links Nürnberger Christkindlmarkt bei Nacht Mitte rechts International zählt die NürnbergMesse Group zu den 15 größten Messegesellschaften Gründungsjahr und Historie Der Verband wurde als Planungsverband Industrieregion Mittelfranken im Jahr 1973 gegründet. Da dieser Name auf Grund des in der Region erfolgten Strukturwandels nicht mehr zeitgemäß ist, beschloss die Verbandsversammlung im Mai 2013 die Umbenennung in Planungsverband Region Nürnberg; der neue Name wird seit Mai 2014 verwendet. Der Planungsverband ist durch die Regionsbeauftragte und den Geschäftsführer in einem Forum der 2005 gegründeten Europäischen Metropolregion Nürnberg vertreten. 87 12 Verband Region Rhein-Neckar P 7, 20-21 (Planken) 68161 Mannheim Fon 0621 . 10708-32 Fax 0621 . 10708-34 info@vrrn.de www.vrrn.de Verband Region Rhein-Neckar Triebfeder einer erfolgreichen Metropolregion Lage und Größe der Metropolregion Rhein-Neckar Die Metropolregion Rhein-Neckar am Zusammenfluss von Rhein und Neckar ist durch die Rheinebene geprägt, welche von Pfälzerwald, Odenwald und dem Kraichgau eingerahmt wird. Auf einer Fläche von 5.637 Quadratkilometern leben 2,333 Millionen Menschen (Stand: 2013), was einer Bevölkerungsdichte von 418 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht. Aufgaben Die Aufgaben des Verbandes leiten sich direkt und indirekt aus einem Staatsvertrag der drei beteiligten Bundesländer BadenWürttemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz ab: >> Regionalplanung, >> Wirtschaftsförderung, >> Standortmarketing, Gebietskörperschaften der Region Der Verband Region Rhein-Neckar umfasst auf linksrheinischer Seite die kreisfreien Städte Frankenthal, Landau, Ludwigshafen, Neustadt a. d. W., Speyer und Worms sowie die Landkreise Bad Dürkheim, Germersheim, Südliche Weinstraße und den RheinPfalz-Kreis. Rechtsrheinisch sind die Stadtkreise Heidelberg und Mannheim, der Neckar-Odenwald-Kreis, der Rhein-NeckarKreis sowie der hessische Kreis Bergstraße Mitglieder des Verbandes. >> Konzeption und Umsetzung des Regionalparks Rhein-Neckar, >> Integrierte Verkehrsplanung und Koordinierung des Verkehrsmanagements, >> Erarbeitung und Umsetzung eines regionalen Energiekonzepts, >> Regional bedeutsame Kongresse, Messen, Kultur und Sportveranstaltungen, >> Regionales Tourismusmarketing, Träger und Organisationsform >> Binnenmarketing, Verabschiedung des ersten Einheitlichen Regionalplans für die Metropolregion Rhein-Neckar 88 Der Verband Region Rhein-Neckar ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit den Organen Verbandsversammlung, Verwaltungsrat und Verbandsvorsitzende / r. Der Haushalt beträgt in der Regel rund 4 Millionen Euro. Größte Einnahmequelle ist die Verbandsumlage der Städte und Landkreise, weitere Einnahmen stellen Zuschüsse der Länder und Drittmittel dar. >> Gestaltung des demografischen Wandels, >> Europa, >> Verwaltungsvereinfachung, >> Fachkräftegewinnung und -bindung. Die Regionalverbände im Überblick Verband Region Rhein-Neckar oben Die Heidelberger Neckarwiese ist der ideale Ort um die Seele baumeln zulassen. Im Hintergrund ist die wohl berühmteste Schlossruine der Welt zu sehen Historie und Struktur Der länderübergreifende Verband Region Rhein-Neckar wurde zum 1. Januar 2006 gegründet und fusionierte die linksrheinische Planungsgemeinschaft Rheinpfalz, den rechtsrheinischen Regionalverband RheinNeckar und den Raumordnungsverband, in dem man sich bereits 1970 länderübergreifend abstimmte. Fortan waren erstmals die Voraussetzungen für einen länderübergreifenden Regionalplan geschaffen. Der erste Einheitliche Regionalplan wurde am 27. September 2013 verabschiedet. Parallel zum Verband Region Rhein-Neckar entstand der Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e. V., in dem sich zahlreiche Unternehmen der Region für die Regionalentwicklung engagieren. Verband, Verein und Kammern gründeten gemeinsam die Metropolregion RheinNeckar GmbH zur Umsetzung von konkreten Regionalentwicklungsprojekten. Die Gesellschaftsanteile sind wie folgt verteilt: Verband 50 Prozent, Verein 30 Prozent, Kammern 20 Prozent. Vor diesem Hintergrund hat der Verband jenen Teil seiner Aufgaben, den er gemeinsam mit der Wirtschaft besser erledigen kann, auf die MRN GmbH delegiert. Diese Form der Zusammenarbeit hat sich bewährt und gilt mittlerweile bundes-, europa- und sogar weltweit als vorbildliches public private partnership-Modell der Regionalentwicklung. Mitte links Der Kaiserdom zu Speyer zählt zu einem der bedeutendsten Baudenkmäler der Romanik und ist die größte erhaltene romanische Kirche Europas Mitte rechts Der Rangierbahnhof Mannheim gehört zu den größten und leistungsfähigsten Rangierbahnhöfen Europas. Darüber hinaus ist Mannheim der zweitgrößte ICE-Knotenpunkt Deutschlands 89 13 Regionalverband Saarbrücken Regionalentwicklung und Planung Schlossplatz 66119 Saarbrücken Fon 0681 . 506-6000 Fax 0681 . 506-6090 regionalentwicklung@rvsbr.de www.regionalverbandsaarbruecken.de Regionalverband Saarbrücken Verbindet Städte, Gemeinden und Menschen Lage und Größe Der Regionalverband Saarbrücken erstreckt sich über eine Fläche von 411 Quadratkilometern im südlichen Teil des Saarlandes. Am 30. September 2014 lebten 325.150 Einwohner in der Region, die mit 793 Einwohnern pro Quadratkilometer eine hohe Einwohnerdichte aufweist. Der Verdichtungsraum ist Arbeitsmarkt- und Dienstleistungszentrum des Saarlandes, in dem ein Drittel der saarländischen Bevölkerung lebt und fast die Hälfte ihren Arbeitsplatz hat. Gebietskörperschaften in der Region Zum Regionalverband gehören die Landeshauptstadt Saarbrücken, die Mittelstadt Völklingen sowie die Städte und Gemeinden Friedrichsthal, Großrosseln, Heusweiler, Kleinblittersdorf, Püttlingen, Quierschied, Riegelsberg und Sulzbach. werden direkt von den Bürgerinnen und Bürgern der Region gewählt. Das Haushaltsvolumen des Regionalverbandes betrug im Jahre 2014 circa 400 Millionen Euro. Einnahmen erzielt der Regionalverband im Wesentlichen über die Umlage bei den verbandsangehörigen Städten und Gemeinden und über Zuweisungen bzw. Zuschüsse von Bund und Land. Pflichtaufgaben >> Jugendhilfe >> Soziale Leistungen (Sozialhilfe, Grund sicherung für Ältere, Kosten der Unterkunft) >> Trägerschaft des Jobcenters (gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit) >> Schulträgerschaft für weiterführende und berufliche Schulen Träger- und Organisationsform >> Erwachsenenbildung (VHS) Saarbrücken – vitales Zentrum bei Nacht 90 Der Regionalverband Saarbrücken ist als Gebietskörperschaft ein im Wesentlichen voll ausgebildeter Kreis, dem die Landeshauptstadt Saarbrücken als Oberzentrum angehört und der darüber hinaus als Planungsverband über gemeindeübergreifende Planungszuständigkeiten (Flächennutzungsplanung und Landschaftsplanung) verfügt. Organe sind die Regionalversammlung, der Regionalverbandsausschuss, der Kooperationsrat und der Regionalverbandsdirektor. Die Regionalversammlung (5 Jahre) und der Regionalverbandsdirektor (10 Jahre) >> Gesundheitswesen (Gesundheitsamt und Krankenhäuser über Trägergesellschaft) >> Bauaufsicht, Ordnungsangelegenheiten, Ausländerwesen >> Flächennutzungsplanung und Landschaftsplanung Die Regionalverbände im Überblick Regionalverband Saarbrücken oben Ein touristischer Anziehungspunkt ist das Weltkulturerbe Völklinger Hütte Mitte links Ein grenzüberschreitendes Infrastrukturprojekt ist die Saarland Therme Mitte rechts Kulturelle Events wie die Straßentheater tage locken zahlreiche Besucher in die Landeshauptstadt Weitere Aufgaben >> Kulturförderung >> Wirtschafts- und Tourismusförderung >> Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Eurodistrict SaarMoselle. Gründungsjahr und Historie Der Regionalverband Saarbrücken löste in Folge einer saarländischen Verwaltungsstrukturreform am 1. Januar 2008 den ehemaligen Stadtverband Saarbrücken ab. Die Aufgabenstruktur blieb dabei im Wesent- lichen bestehen. Lediglich mit dem Kooperationsrat, dem neben den zehn Ober- und Bürgermeistern auch Mitglieder der jeweiligen Stadt- und Gemeinderäte angehören, wurde ein Gremium geschaffen, das den Kommunen weitere Gestaltungsmöglichkeiten in der kommunalen Zusammenarbeit geben soll. Schon der 1974 als Rechtsnachfolger des Landkreises Saarbrücken und unter Einbeziehung der Landeshauptstadt gegründete Stadtverband Saarbrücken nahm als Stadt-Umland-Gebilde die Aufgabe der übergreifenden Flächennutzungs- und Landschaftsplanung wahr. 91 14 Verband Region Stuttgart Kronenstr. 25 70174 Stuttgart Fon 0711 . 22759-0 Fax 0711 . 22759-70 info@region-stuttgart.org www.region-stuttgart.org Verband Region Stuttgart Kräfte bündeln! Lage und Größe Die Landeshauptstadt Stuttgart und fünf Landkreise – das macht zusammen 179 Städte und Gemeinden oder eine Region: die Region Stuttgart. Im Herzen BadenWürttembergs leben auf 3.654 Quadratkilometern, das heißt rund 10 Prozent der Landesfläche, knapp 2,7 Millionen Einwohner oder 25 Prozent der Gesamtbevölkerung (Stand: 2013). Flusstäler mit steilen Weinbergen, Felder, Streuobstwiesen und Wälder bestimmen das Bild – doch trotz reizvoller Landschaft ist die Einwohnerdichte mit gut 730 Einwohnern pro Quadratkilometer vergleichsweise hoch. Vorsitzende und die hauptamtliche Regionaldirektorin als gesetzliche Vertreterin. Das Haushaltsvolumen beträgt um die 300 Millionen Euro. Die drei Haupteinnahmequellen sind: Zuschüsse von Bund und Land, Um lagen, die bei Gemeinden und Kreisen erhoben werden, und Drittmittel über Projekte. Pflichtaufgaben >> Regionalplanung >> Landschaftsrahmenplanung >> Planung und Konzeption des Landschaftsparks Region Stuttgart Gebietskörperschaften der Region >> Regionalverkehrsplanung Eine urbane Metropole, lebendige Mittelstädte, aber auch reizvolle Dörfer: die 179 Städte und Gemeinden der Region Stuttgart vereinen großstädtisches Flair und Idylle abseits der Zentren. Die Region umfasst die Landeshauptstadt Stuttgart sowie die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. >> Aufgabenträgerschaft für S-Bahn, weitere regional bedeutsame Schienenpersonennahverkehre und Expressbusse >> regionales Verkehrsmanagement >> regionale Wirtschaftsförderung >> regionales Tourismusmarketing Träger und Organisationsform >> Teile der Abfallentsorgung Im Neckartal leben industrielle Produktion und Freizeitvergnügen in guter Nachbarschaft 92 Die Region Stuttgart hat das einzige direkt gewählte „Regionalparlament“ in BadenWürttemberg. Alle fünf Jahre entscheiden die Bürgerinnen und Bürger, wer ihre Interessen in der Regionalversammlung vertreten soll, dem Hauptorgan des Verbands Region Stuttgart. An der Spitze des Verbands Region Stuttgart stehen der ehrenamtliche Weitere Aufgaben >> Kultur- und Sportveranstaltungen sowie Kongresse >> regional bedeutsame Messen Die Regionalverbände im Überblick Verband Region Stuttgart oben Wein, Wiesen und Wälder – ein idyllischer Blick auf die Region Stuttgart Mitte links Der Schutz und die Weiterentwicklung charakteristischer Landschaften ist das Ziel des Landschaftsparks Region Stuttgart Mitte rechts Die S-Bahn verbindet die Region Stuttgart >> Umsetzung des Landschaftsparks Region Stuttgart mit Städten und Gemeinden Der Verband Region Stuttgart sieht sich als Impulsgeber, Ansprechpartner und Moderator für zentrale Zukunftsthemen. Als Infrastruktur- und Planungsverband beschreitet er innovative Wege, um Antworten auf wichtige Fragen unserer Zeit zu geben, z. B. Demografie, Flächenverbrauch, Klimawandel, Wettbewerbsfähigkeit oder Mobilität. Ziel ist es, die Region Stuttgart vorausschauend und nachhaltig zu entwickeln, um die Vielfalt, hohe Lebensqualität und wirtschaftliche Leistungskraft langfristig zu gewährleisten. Der Verband Region Stuttgart arbeitet in Projekten und Netzwerken mit Partnern im In- und Ausland zusammen. Gründungsjahr und Historie Der Impuls für eine stärkere regionale Verzahnung der Region Stuttgart kam Anfang der 1990er Jahre aus Kreisen der Wirtschaft. Das Land Baden-Württemberg griff die Initiative mit „Regionalkonferenzen“ auf. Im „Gesetz über die Errichtung des Verbands Region Stuttgart“ des Landes vom 7. Februar 1994 sind die Aufgaben festgeschrieben. Die Gründung des Verbands Region Stuttgart, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, war eine Antwort auf die wirtschaftliche Strukturkrise. Er soll dazu beitragen, die Region Stuttgart „im europäischen und internationalen Wettbewerb zu stärken“, wie es in der Gesetzesbegründung heißt. 93 15 Regionalverband Südlicher Oberrhein Reichsgrafenstr. 19 79102 Freiburg im Breisgau Fon 0761 . 70327-10 Fax 0761 . 70327-50 rvso@rvso.de www.rvso.de Regionalverband Südlicher Oberrhein Impuls- und Plangeber für die Wohlfühlregion am Oberrhein Lage und Größe Die Region Südlicher Oberrhein erstreckt sich auf 4.062 Quadratkilometer und ist ein Teilraum der „Trinationalen Metropolregion Oberrhein“. Die Westgrenze der Region gegenüber Frankreich bildet der Rhein; die Ostgrenze verläuft über die Höhen des Schwarzwaldes, im Südosten bezieht sie die Westbaar als Teil des Schwäbischen Schichtstufenlandes mit ein. Die Region hat Teil an mehreren, sich im Wesentlichen meridional erstreckenden Landschaften wie Oberrheinebene, Vorbergzone, Schwarzwald und Baar. Am 31. Dezember 2013 lebten in der Region Südlicher Oberrhein 1,04 Millionen Menschen. Die Region zeichnet sich durch ihre Dynamik aus. So ist die Bevölkerungszahl zwischen 1971 und 2013 von 823.352 auf 1,04 Millionen Einwohner gestiegen. Gebietskörperschaften in der Region Die Region Südlicher Oberrhein umfasst den Stadtkreis Freiburg sowie die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und den Ortenaukreis mit insgesamt 126 Städten und Gemeinden. Die zwei Oberzentren Freiburg und Offenburg sind die größten Städte der Region. Träger und Organisationsform Die Region Südlicher Oberrhein 94 Der Regionalverband Südlicher Oberrhein ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Organe des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein sind die Verbandsversammlung und der Verbandsvorsitzende. Die 80 Mitglieder der Verbandsversammlung werden vom Gemeinderat der Stadt Freiburg sowie den Kreistagen der Landkreise BreisgauHochschwarzwald, Emmendingen und Ortenaukreis auf die Dauer von fünf Jahren aus der Mitte der Bevölkerung gewählt. Durch die Mitglieder sollen die geografische Vielfalt und die parteiliche Zusammensetzung der Region repräsentiert werden. Dieses regionale Parlament wählt als seinen Repräsentanten den ehrenamtlichen Vorsitzenden für fünf Jahre und auf acht Jahre den hauptamtlichen Verbandsdirektor, der die Geschäfte führt und dabei die Beschlüsse der politischen Gremien vorbereitet und vollzieht. 2015 beträgt der Haushalt des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein 1,467.353 Euro. Einnahmen erzielt der Verband über Umlagen der Stadt- und Landkreise, über Zuschüsse von Land und Bund und über eingeworbene Drittmittel für Projekte. Aufgaben Kernaufgabe des Regionalverbandes ist die Aufstellung und Fortschreibung des Regionalplans, dem zentralen planerischen Instrument zur verbindlichen Koordination der Raumnutzungen in der Region. Mit den darin enthaltenen Zielaussagen werden auf der Grundlage regionalpolitischer Entschlüsse der Verbandsversammlung wichtige Weichenstellungen für die langfristige Entwicklung der Region vorgenommen. Dabei ist der Regionalplan weniger ein Plan, der ausschließlich reglementiert und untersagt. Die Regionalverbände im Überblick Regionalverband Südlicher Oberrhein oben Passerelle des deux Rives, Kehl-Strasbourg Mitte links Das Schwabentor in Freiburg Mitte rechts Blick auf das Schloss Ortenberg in Richtung Rheintal Als „Kursbuch“ der Region zeigt er die Leitlinien der räumlichen Entwicklung für die nächsten 15 Jahre auf. Eine weitere Pflichtaufgabe ist die Aufstellung und Fortschreibung eines Landschaftsrahmenplans. Außerdem versteht sich der Regionalverband auf Grundlage politischer Legitimation gegenüber Bund und Land als „Sprachrohr der Region“, der vor allem bei großen Infrastrukturmaßnahmen die Interessen der Region vertritt. Infolge der kommunalen Ausrichtung berät die Verbandsgeschäftsstelle über die Planung hinaus Städte und Gemeinden in der Region und ist damit auch eine kommunale Service-Einrichtung. Von immer größerer Bedeutung wurde die Regionalentwicklung. Während die Regionalplanung den Handlungsrahmen definiert, können im Rahmen von regionalen Entwicklungskonzepten Akteure über Projekte und Entwicklungsprozesse eingebunden werden. Die Geschäftsstelle übernimmt so Koordinationsaufgaben, initiiert Projekte und fördert die Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren. Im Rahmen der „Trinationalen Metropolregion Oberrhein“ findet eine intensive Zusammenarbeit mit Partnern in Deutschland, Frankreich und der Schweiz statt. Gründungsjahr und Historie Der Regionalverband Südlicher Oberrhein wurde am 8. November 1973 mit Sitz in Freiburg gegründet. Er löste damit die beiden Planungsgemeinschaften Breisgau und Mittelbaden ab. 95 16 Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München Arnulfstr. 60, 3. OG 80335 München Fon 089 . 539802-0 Fax 089 . 5328389 pvm@pv-muenchen.de www.pv-muenchen.de Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) Experte für räumliche Entwicklung – Planer und Berater für seine Mitglieder Lage und Größe Die Planungsregion München ist monozentral strukturiert, mit dem starken Zentrum München (Stadt und engeres Umland) und einem ländlich geprägten Raum im weiteren Umland. Insgesamt umfasst die Region 5.500 Quadratkilometer mit circa 2,8 Millionen Einwohnern (Stand: 2013). In der Stadt München und im übrigen Regionsgebiet wohnen ungefähr jeweils die Hälfte der Regionsbevölkerung – davon jedoch im ländlichen Raum nur etwa ein Sechstel der Gesamtbevölkerung. Rund 4.500 Einwohnern pro Quadratkilometer in der Stadt München stehen nur 260 Einwohner pro Quadratkilometer in der übrigen Region gegenüber. In der Region leben rund 22 Prozent der Einwohner Bayerns – 24 Prozent der bayerischen Erwerbstätigen arbeiten hier – 29 Pro zent des Bruttoinlandprodukts Bayerns wird in der Region erwirtschaftet. Gebietskörperschaften in der Region Im Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) haben sich die acht Landkreise der Region München, die Landeshauptstadt München und weitere 146 Städte, Märkte und Gemeinden im Großraum München, auch außerhalb der Planungsregion, zusammengeschlossen. Träger und Organisationsform Die Allianz-Arena im Norden Münchens ist ein weithin sichtbarer Anziehungspunkt 96 Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München ist ein Zweckverband nach dem Gesetz über die kommunale Zusam- menarbeit. Finanziert wird der Planungsverband durch Umlagen und Vergütungen für Planungsarbeiten. Die Umlagen werden jährlich festgelegt und beschlossen. Das Haushaltsvolumen liegt für das Jahr 2015 bei circa 3,4 Millionen Euro. Aufgaben Die Arbeiten der PV-Geschäftsstelle umfassen Planungsleistungen und Verbandsarbeit. Die Geschäftsstelle berät die Mitglieder in allen Fragen ihrer räumlichen Entwicklung und übernimmt für sie vielfältige Planungsaufgaben. Dazu gehören beispielsweise die Erstellung von Bauleitplänen und diesen vorgeschaltete oder sie begleitende Struktur- und Entwicklungskonzepte ebenso wie gutachterliche Tätigkeiten mit regionalen, teilregionalen wie auch örtlichen Sonderfragestellungen oder Schulbedarfsanalysen. Natürlich umfasst dies auch die Information und Abstimmung mit anderen Planungsträgern und Fachstellen, die die Geschäftsstelle für ihre Mitglieder übernimmt. Mit Blick auf die Verbandstätigkeit versteht sich der PV als langfristiger Partner. Zu seinen Aufgaben zählen Beratungs- und Informationsleistungen, die allen Mitgliedern gleichermaßen zugutekommen, wie etwa Fachveranstaltungen, Informationsblätter und Newsletter. Die PV-Geschäftsstelle gibt jährlich statistische und kommentierte Daten zur Gemeinde-, Kreis- und Regionsentwicklung heraus, welche den Mitgliedern als Planungsgrundlage dienen. Sie informiert über aktuelle Fachthemen und Die Regionalverbände im Überblick Wirtschaftsraum München (PV) oben Das zwischen Ammer- und Starnbergersee liegende Fünfseenland ist ein lebenswerter Wohn- und Arbeitsstandort in der Region Mitte links Vom Münchener Olympiaturm im Olypmiapark können Besucher weit ins Münchener Umland blicken – bei gutem Wetter sogar bis zu den Alpen unten Die traditionellen Biergärten gehören zur Region und machen sie liebenswert bietet ihren Mitgliedern eine Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu allen Themen rund um die Stadt- und Ortsentwicklung. Gründungsjahr und Historie Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) wurde 1950 von 38 Städten und Gemeinden, der Landeshauptstadt München und vier Landkreisen als Solidargemeinschaft gegründet. Hintergrund war zum einen, die Mitglieder bei ihren kommunalen Planungsaufgaben zu unterstützen. Insbesondere die kleineren Gemeinden und Märkte verfügten kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nicht über die personellen und finanziellen Kapazitäten, um mit den wachsenden planerischen Anforderungen Schritt zu halten. Zum anderen koordinierte der PV gemeinsame regionale Interessen und bereitete die Institutionalisierung der Regionalplanung vor. Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München ist der ältere Bruder des 1973 gegründeten Regionalen Planungsverbands (RPV). Die Geschäftsstelle des RPV ist beim PV angesiedelt. 97 Tabelle Statistische Daten Übersicht der Regionalverbände Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen Region Hannover Zweckverband Großraum Braunschweig Zweckverband Raum Kassel Fläche in km2 Landkreise Kreisfreie Städte 3.060,19 **, 4 5 ***, 2 davon Mitglied 4 2 ***, 4 2.290 1 Region 0 5.080 5 57 37 379 1 Regionalverband Ruhr 4.437 4 4 11 Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen 3.965 5 27 17 Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge 3.434 6 27 17 6.524 4 1 710 1 1 Regionalverband FrankfurtRheinMain 2.459 6 3+3 7 27 Planungsverband Region Nürnberg 2.935 5 47 47 Verband Region Rhein-Neckar 5.637 4 74 84 Regionalverband Saarbrücken 411 Funktion eines Landkreises 0 3.654 *, 4 5 1 4.062 3 1 5.504 4 84 14 Erwerbstätige gesamt SozPflg Beschäftigte insgesamt SozPflg Beschäftigte Dienstleistungssektor 529.655 *, 0 378.746 **, 4 91.657 **, 4 Region Hannover 630.800 1 470.346 6 359.624 4 Zweckverband Großraum Braunschweig 550.900 2 429.117 4 262.625 4 147.966 4 98.637 4 2.216.000 4 1.624.277 6 1.204.750 6 Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen 444.500 2 384.061 6 296.115 6 Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge 519.000 2 393.498 4 285.499 4 Planungsverband Region Chemnitz 688.200 4 520.775 4 322.882 4 StädteRegion Aachen 286.700 6 175.214 6 108.253 4 1.380.000*, 2 1.066.210 6 876.050 6 767.100 2 583.466 6 396.355 6 Verband Region Rhein-Neckar 1.218.700 *, 4 844.009 *, 4 565.090 *, 4 Regionalverband Saarbrücken 205.400 145.088 105.502 1.502.200 ** 1.109.271 *, 4 511.384 *, 4 565.200 2 388.728 4 257.493 4 1.701.100 2 1.217.441 691.420 Planungsverband Region Chemnitz StädteRegion Aachen Verband Region Stuttgart Regionalverband Südlicher Oberrhein Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München* Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen Zweckverband Raum Kassel Regionalverband Ruhr Regionalverband FrankfurtRheinMain Planungsverband Region Nürnberg Verband Region Stuttgart Regionalverband Südlicher Oberrhein Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München* 98 Sonst. Städte / Gemeinden Einwohner gesamt Einwohner 15 bis unter 65 Jahre Einwohner 65 Jahre und älter Einwohner unter 15 Jahre 23 ***, 4 1.024.420 **, 4 642.312 ** 18-65 4 219.226 **, 4 162.883 **, 4 unter 18 21 1.119.526 4 737.316 4 234.762 4 147.448 4 41 7 1.120.520 6 728.600 5 246.727 5 142.332 5 10 322.070 5 212.819 5 69.005 5 40.246 5 53 5.045.784 4 3.320.610 4 1.087.345 4 637.829 4 17 986.504 5 660.049 3 228.596 3 120.053 3 65 6 1.020.409 *, 4 647.814 *, 4 239.261 *, 4 133.334 *, 4 188 1.468.954 4 910.436 4 387.269 4 171.249 4 9 545.067 5 368.650 5 107.182 5 69.235 5 73 7 2.248.258 4 1.505.822 4 427.322 4 315.114 4 82 7 1.298.810 5 865.863 5 263.401 5 169.546 5 282 4 2.333.402 4 1.558.358 4 470.723 4 304.321 4 10 325.150 6 211.900 71.533 41.717 178 2.668.439 *, 4 1.774.061 ** 525.854 ** 368.524 ** 125 1.041.278 5 696.520 5 199.745 5 144.932 5 185 4 2.768.488 4 1.875.457 4 512.647 4 380.384 4 Bruttowertschöpfung gesamt in Mio € Bruttowertschöpfung Dienstleistungssektor in Mio € Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen: Bruttoinlandsprodukt in Mio € *Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Berechnungen IAW Bremen, **Quelle: http://www.statistik-bremen.de/Regionalmonitoring/ RegionalmonitoringAufGemeindeebene.html, ***Quelle: www.kommunalverbund.de 37.312 1 28.061 1 41.743 1 34.635 1 17.830 1 38.748 1 135.924 2 94.559 2 151.848 2 22.724 2 16.727 2 25.386 2 22.818 2 16.426 2 25.491 2 30.381 2 19.422 2 33.940 2 Verband Region Rhein-Neckar: *am Arbeitsort 14.994 4 10.818 4 15.024 4 Verband Region Stuttgart: 96.304 2 80.100*, 2 110.981 2 44.265 2 30.055 2 49.450 2 72.095 2 44.268 2 80.541 2 10.436 8.252 12.278 100.660 *** 61.429 *** 112.452 *** 30.597 2 20.277 2 34.182 2 125.286 96.751 139.964 Regionalverband Ruhr: Quelle: Landesbetrieb für Information und Technik, NRW; RVR-Datenbank Regionalverband FrankfurtRheinMain: *Schätzung des Regionalverbandes Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge: Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, 2014 *Vorläufiges Ergebnis auf Grundlage der endgültigen Zensusergebnisse vom 9. Mai 2011 *StaLa BW, **Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2013 und eigene Berechnungen, *** Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2012 und eigene Berechnungen Regionalverband Südlicher Oberrhein: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, IHK Südlicher Oberrhein: Zahlenspiegel 2014 Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München: *genannte Zahlen beziehen sich auf die Planungsregion München 12011, 22012, 32012 / 2013, 42013, 52013 / 2014, 62014, 72014 / 2015, 8 2015 99 Impressum Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft > Planungsverband Region Chemnitz: Sebastian Kropop, Leiter der Verbandsgeschäftsstelle der Regionalverbände in Ballungsräumen c/o Region Hannover > StädteRegion Aachen: Markus Terodde, Dezernent Hildesheimer Str. 20 für regionale Entwicklung, Bildung, Jugend und 30169 Hannover Kultur Fon 0511 . 61622564 Fax 0511 . 61621060 www.hannover.de Regionalverband Ruhr Die Regionaldirektorin > Regionalverband FrankfurtRheinMain: Ludger Stüve, Verbandsdirektor > Planungsverband Region Nürnberg: Thomas Maurer, Rechtsdirektor Kronprinzenstr. 35 45128 Essen Fon 0201 . 2069-0 >V erband Region Rhein-Neckar: Ralph Schlusche, Verbandsdirektor Fax 0201 . 2069-500 www.metropoleruhr.de >R egionalverband Saarbrücken: Peter Gillo, Regionalverbandsdirektor Redaktion / Koordination: Christian Breu, Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München >V erband Region Stuttgart: Thomas Kiwitt, Leitender Technischer Direktor Prof. Dr. Axel Priebs, Region Hannover Martin Tönnes, Regionalverband Ruhr > Regionalverband Südlicher Oberrhein: Dr. Dieter Karlin, Verbandsdirektor Text: Die Projektbeschreibungen und Darstellungen der Regionalverbände wurden von deren Mitarbeiterin- > Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München: Christian Breu, Verbandsdirektor nen und Mitarbeitern verfasst. Redaktionelle Mitarbeit / Schlussredaktion: Verantwortliche: > Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen: Regionalverband Ruhr, Adelheid Beuth, Kunstservice Sigrid Godau, Recklinghausen Susanne Krebser, Geschäftsführerin Layout / Satz: > Region Hannover: Prof. Dr. Axel Priebs, Erster Regionsrat > Zweckverband Großraum Braunschweig: Manuela Hahn, Erste Verbandsrätin > Zweckverband Raum Kassel: Andreas Güttler, Verbandsdirektor Regionalverband Ruhr, Team Kommunikationsdesign Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreckhase, Spangenberg Vertrieb: Die Publikation ist über die einzelnen Regional verbände zu beziehen. > Regionalverband Ruhr: Martin Tönnes, Erster Bereichsleiter / Bereichsleiter Planung 1. Auflage 4.000 Essen, September 2015 > Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen: Prof. Dr. Andreas Berkner, Leiter der Verbands verwaltung > Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal / Ost erzgebirge: Dr. Heidemarie Russig, Leiterin der Verbandsgeschäftsstelle 100 ISBN 978-3-939234-15-9 Bildnachweise 75 Mitte rechts RVR/Siggi Kozlowski 77 Mitte Archiv Flughafen Leipzig/Halle GmbH Titel fotolia.com/incomible 80 Pressestelle der Stadt Chemnitz/Lars Rosenkranz 6 und 63 unten RVR/Muck 81 oben links SolarWorld AG 7 RVR/Agentur Lichtblick 81 oben rechts August Horch Museum Zwickau gGmbH 9 unten Region Hannover/Christian Stahl 81 Mitte links Thomas Lenk 12, 14, 21, 32, 88 und 89 VRRN/Schwerdt 81 Mitte rechts kul(T)our Betrieb des Erzgebirgs 15 DISR – Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V. kreises/Weigel 18 Karte ZRK, Datengrundlagen: Hess. Verwaltung 83 Andreas Herrmann für Bodenmanagement und Geoinformation; 85 oben Bernd Löser Gemeinde Helsa 85 Mitte links Rolf Oeser 19 Aginmar 85 Mitte rechts Stefan Cop 20 fotolia.com/Ingo Bartussek 85 unten fotolia.com/Thorsten Eisert 22 Klimapartner Oberrhein e. V. 86 Hajo Dietz 26 unten Institut für Umweltmedizin und 87 oben Karl-Heinz Hiltl Krankenhaushygiene, Universität Freiburg, Prof. 87 Mitte links Uli Kowatsch Dr. Mersch-Sundermann 87 Mitte rechts NürnbergMesse 27, 28 oben, 36 oben, 43 und 77 oben Andreas Berkner 91 Mitte links Saarland Therme/Waltraut Kässer 28 unten VRS/Gottfried Stoppel 92 VRS/Manfred Grohe 29 oben RVR/Dominik Asbach 93 oben und Mitte links VRS/Gottfried Stoppel 29 unten RVR/Stefan Schejok 93 Mitte rechts VRS/Martin Stollberg 30 fotolia.com/Kzenon 95 oben Stadt Kehl/Peter Heck 31 und 39 Region Hannover/Axel Priebs 96 pixelio.de/Mike H. 33 Jens Kugler 97 oben Thomas Kohnes 36 unten Deutsche Bahn AG/Martin Jehnichen 97 Mitte links pixelio.de/Christoph Lenart 37 VRS/Manfred Grohe 97 Mitte rechts pixelio.de/Olga Meier-Sander 38 VRS/W. Gruenewald 42 Planersocietät, DTP, VIA, Orange Edge Bei allen anderen verwendeten Fotos und Abbildungen 44 Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH 2015 liegen die Rechte bei den Regionalverbänden, auf die 45 Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermes- sich das Motiv bezieht. sung Sachsen 2013 47 Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH 48 oben Saarland Therme/Waltraut Kässer 48 unten Musée Les Mineurs Wendel 51 Bauer, Kurz, Stockburger & Partner Architekten, München 54 oben Michel Eram 55 unten fotolia.com/goodluz 60 AG Charlemagne 61 MRN GmbH 66 Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen, Michael Ihle 67 oben und Mitte rechts Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen, Susanne Krebser 67 Mitte links Kommunalverbund Niedersachsen/ Bremen, Jutta Diekmann 68 Zoo Hannover 69 oben links Region Hannover/Claus Kirsch 71 oben ArtMax 73 oben BFP Hans Haas Baunatal 73 Mitte links Wolfgang Schwieder 74 und 75 Mitte links RVR/Rupert Oberhäuser 75 oben RVR/Claudia Dreysse 101