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Februar
Ausgabe 2/2008
2. Jahrgang
kostenlos
das Magazin.
Reportagen •
Interviews •
Essen & Trinken •
Reise •
Musik Kino Bücher •
Veranstaltungen •
Campus & Familie •
Aus Freising und
von anderswo
Wahl-Spezial
Stadtgeschichten
Reportage
Essen und Trinken
Freising wählt
Bernstein in Bernstorf
Gun City
Aus dem Bierkochbuch
Die Ziele der Landratskandidaten,
eine Bilanz der Stadtratsarbeit
und wie die Wahlen funktionieren.
Ausgrabungen im Landkreis
Freising offenbaren Geheimnisse aus der Bronzezeit.
Besuch in der größten
illegalen Waffenschmiede
des Fernen Ostens.
Freisinger Wirte empfehlen über
40 Rezepte. Wie Spanferkelrücken mit Speckbierknödel.
von hier
04 Interviews:
Fasten in der Fastenzeit?
05 Nahaufnahme
06 Timi geht essen
Folge 9: Divers World Restaurant
08 Freisings Kulturpreisträger
und anderen
guten Dingen
26 Freisings Partnerstädte:
Waidhofen a.d. Ybbs – Stadt der
Türme
28 Das Bernsteingesicht von
40 Kino
Trip to Asia – Die Suche nach dem
Einklang
Walk Hard. Die Dewey Cox Story
I‘m not there
Talk to me
Bernstorf
Sensationelle archäologische
Funde bei Kranzberg zeugen von
der Existenz einer 3400 Jahre alten
Siedlung. Das mysteriöse,
lächelnde Bernsteingesicht gibt
den Forschern weiter Rätsel auf.
42 Musik
Story: Alice Cooper
Vor 35 Jahren inszenierte Vincent
Furnier den spektakulärsten Rock-Circus aller Zeiten. Als „Alice Cooper“
wurde er zum Superstar und zu einem
körperlichen und seelischen Wrack.
2007
Die Biografie des Percussionisten
Roman Seehon
10 Linda in Brasilien
10 Bandportrait: Sike
11 FreiSinn
Im Jugenkulturkreis FreiSinn wird
über Kunst, Philsophie, Literatur
und vieles mehr diskutiert.
Familie
32 Kindervorstellungen in der
Münchener Volkssternwarte
Die Kindervorführungen finden
derart großen Anklang, dass sich
die Volkssternwarte nach eigener
Angabe vor Besuchern kaum
retten kann.
46 Das Wirterezept: Gasthof Lerner,
Der Freisinger Fasching in
alter Zeit.
Freising
47 Die Bachforelle: ein schimmernder
Rudolf Goerge kramt in seinem
Archiv: über die Tradition der
närrischen Zeit in Freising.
„Nur vom Heute leben ist zu
wenig“
Zu Besuch beim (mittlerweile)
ehrenamtlichen Kreisheimatpfleger
Rudolf Goerge.
Schmaus
von dort
34 Reportage: Gun City
16 Das fink Wahl-Spezial 2008
18 Die Landratskandidaten
fink hat die sechs Landratskan-
didaten gebeten, ihre wichtigsten
Ziele knapp zusammenzufassen:
Der Überblick auf den Seiten 18
und 19.
20 Das Sechs-Jahre-Rennen
Politik in Freising zwischen 2002
und 2008. Ein Rückblick auf die
vergangene Legislaturperiode
von Dr. Andreas Beschorner.
24 So funktionieren die Kom-
munalwahlen
„Wie war das nochmal mit dem
Panaschieren? Wieviele Kreuze darf
ich machen?“ Keine Sorge, Sie sind
nicht allein mit solchen Fragen. fink
erklärt die wichtigsten Punkte.
Der letzte Weynfeldt
Ein winziger Makel
Homecoming
Essen und Trinken
12 Vom alten Freising:
14 Hausbesuch
45 Bücher
Veranstaltungen
und Service
49
52
53
61
62
63
Highlights
Impressum
Veranstaltungkalender
München im Februar
Kleinanzeigen
Abo
Die Wahl in Freising: In eigener Sache
Reisejournalist Carsten Stormer
über seinen Besuch in Darra Adam
Khel, der größten illegalen
Waffenschmiede des Fernen Ostens.
„Nenn mich Zack“, sagt der Pakistani mit starkem amerikanischen
Akzent. Zack ist Anfang vierzig,
trägt Bomberjacke, vergoldete Pilotenbrille und rote Cowboystiefel.
Lässig lehnt er an einer Hausmauer
und füllt Patronen in das Magazin
des Revolvers. „Dies ist das härteste
Dorf in Asien“, sagt er, hebt die
Waffe über den Kopf und jagt eine
Kugel in den Himmel.
Wenige Wochen vor den Kommunalwahlen am 2.
März 2008 berichtet der fink mit einem WahlSpezial ausführlich über die Kommunalpolitik
und die Wahlen im Landkreis Freising. Die
fink-Redaktion will Sie, liebe Leser, möglichst
unabhängig und objektiv informieren. Deswegen
sind alle redaktionellen Berichte von Journalisten geschrieben worden, die keiner Partei
nahe stehen. Nach langen Diskussionen in der
Redaktion haben wir uns dafür entschieden, neben den unabhängigen redaktionellen Beiträgen
allen Parteien auch Werbeflächen anzubieten.
(Fast) alle Parteien haben dies wahrgenommen,
was den überparteilichen und unabhängigen
Charakter des fink-Wahl-Spezials garantiert.
In der Schlange
Nahaufnahme
Nahaufnahme
Fasten in der Fastenzeit?
Wenn schon kein Schnee zum Schlittenfahren liegt, gibt es für Freisings Kinder
nur noch einen Ausweg: die Eisfläche in
der Luitpoldanlage. Hier kann man auf
zwei Kufen wunderbar übers Eis flitzen.
(Foto: Diar Nedamaldeen/Michael Berninger)
Verena Elgner
Hildegard Kavouse
Adi Huaba
Also eigentlich halte ich die Fastenzeit an
sich schon für eine ganz gute Sache. Ich
selbst faste aber gar nicht. Ich halte das einfach diese ganzen vierzig Tage nicht durch,
fürchte ich! Vor allem bei allem, was mit
Schokolade zu tun hat, werde ich ziemlich
schnell schwach! Bei uns daheim in der
Familie ist es so, dass sich eigentlich nur
unsere Mama an die Fastenzeit hält. Die
Kinder halten das die ganze Zeit mit dem
Fasten nicht durch.
An die Fastenzeit halte ich persönlich mich
überhaupt nicht. Für mich ist das einfach
ganz und gar unwichtig, ich bin auch nicht
sonderlich religiös, wahrscheinlich liegt es
auch daran. Denn an und für sich kann das
schon eine ganz vernünftige Angelegenheit
sein. Der Mensch kann in so einer Zeit zur
Ruhe kommen, kann sich Zeit nehmen zum
Nachdenken und Besinnen. Man kann sich
fragen, wie gehe ich mit mir selbst um, was
ist gut und was ist schlecht für mich.
Ich halte nicht viel von der Fastenzeit.
Nein wirklich nicht. Wieso auch? Ich bewege mich nicht nur während der Fastenzeit genug. Das ganze Jahr über mach ich
ausreichende Sport, fahre sehr viel mit dem
Radl. Und auch wenn man abnehmen will,
braucht man dafür doch nicht unbedingt so
etwas wie die Fastenzeit. Über die religiöse
Seite dieses ganzen Fastens und so weiter
könnte man auch lang diskutieren. Ich halte
da nicht viel davon.
Bert Unterholzner
Jan Schneider
David Wöhrle
Wir machen die Fastenzeit nicht mit, wir
sind nicht sehr religiös. Aber eigentlich ist
es schon eine gute Sache, dass es das in
vielen Kulturen gibt. Es tut den Menschen
von Zeit zu Zeit einmal ganz gut, das normale Leben, den gewohnten Alltag mal ein
bisschen zu unterbrechen. Das kann helfen,
ein etwas bewussteres Leben zu führen. Da
wäre es fast mal eine Überlegung wert, gewisse Aspekte der Fastenzeit über das ganze Jahr zu strecken.
Mir als gutem Nichtchristen geht die Fastenzeit so ziemlich am A... vorbei, ganz
ehrlich. Ich habe einfach gar keinen Bezug
zu diesem Fasten, auch früher war das bei
uns in der Familie überhaupt gar kein Thema. Deshalb werde ich mich in diesen 40
Tagen auch an gar nichts halten. Ich werde
mein Leben einfach weiter leben. Andere
können das von mir aus gerne tun, ich habe
kein Problem damit wenn jemand sagt, er
möchte auf irgendwas verzichten.
Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, in
der Fastenzeit auf irgendetwas zu verzichten. Deshalb mache ich beim Fasten
auch nicht mit. Eigentlich finde ich das
ja schon eine gute Sache. Aber ich mache eben einfach nicht mit. Meine Eltern
allerdings verzichten in dieser Zeit schon
auf Kleinigkeiten. Wie Schokolade oder
so. Auch meine ältere Schwester - die ist
16 Jahre alt - die macht da schon ab und
zu mit. Aber ich nicht!
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Von hier
Stadtgespräch
Stadtgespräch
Timi geht essen!
Schon gehört? In Auf kirchen kann man
unter Wasser speisen. Wie würde mein
Lieblings- Franke aus der Mathe-Vorlesung sagen: „Des glingt ja luschdig – des
schaug ma uns an, hm?!“ Genau, das probier ich sofort aus. Täglich gibt es Essen
á la carte und am Freitag das „Dinner
unter Wasser“. Naja gut… dann muss ich
wohl bis Freitag warten. Auf der Homepage begegnet mir dann auch noch das
- nach besten Kenntnissen - im Nominalstil gehaltene Sätzlein „Um Reservierung wird gebeten“. –Aber klar doch!
Ab ans Telefon… Null acht eins zwo zwo
– sechsundachtzig siebzig… Es klingelt.
Eine nette Stimme ertönt sonor am anderen Ende. „Nexdn Freitach ham wa nix
frei… Geschlossene Gesellschaft, wissen Sie. Höchstens im Restaurant könntn
Sie essen – aber is halt nich Unterwasser,
nich!“ Also, unter Wasser soll´s schon
sein. Ich wart dann wohl mal ´ne Woche.
„Dann aber kann ich unter Wasser essen,
oder? Kann ich? Kann ich? Ja, ja?“. Die
Dame entgegnet freundlich: „Ja, ja, natürlich. Bis nächste Woche dann.“
Hm… ich hab´ jetzt schon Hunger, wenn
ich mir die Buffet-Karte durchlese. Nach
einer weiteren „harten“ Woche Uni ist
es dann fast soweit – übermorgen gehe
ich, nebst wunderbarer Begleitung, endlich ins Diver´s zum Dinner. Ich ruf lieber noch mal an, ob auch alles klappt, es
ist wohl oft ausgebucht, hab ich gehört.
Null acht eins zwo zwo – sechsundachtzig siebzig. „Diver´s Auf kirchen. Wie
kann ich ihnen helfen?“ „Ääh, ja hier is
der Timi, ich hab bei euch reserviert und
wollt fragen, ob alles klappt und ob das
ganze auch unter Wasser stattfindet?“
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Seriöse Stimme am Telefon: “Ah ja, natürlich. Alles wie gewünscht… Aber
warum rufen Sie denn überhaupt an, sie
haben doch schon reserviert?! Das passt
auf jeden Fall!“ Ein kleiner Vorgriff an
dieser Stelle: Ich werde selbstverständlich NICHT unter Wasser speisen wie
gewünscht… Pfeifen! Weiter im Text.
Der Tag ist gekommen, ich freue mich
auf mein Dinner unter Wasser. In Aufkirchen ist man in weniger als 20 Minuten. Einfach Richtung Erding/Oberding, schon steht man vor dem Eingang
des Hotels. Ich weiß zwar nicht, wie ich
mich im Inneren des Hotels eine halbe
Stunde lang verlaufen konnte, aber das
ist sicher ein persönliches Problem. Jetzt
aber ab an die Rezeption: „Guten Abend
die Herrschaften, sie hatten reserviert
für das Dinner unter Wasser?“ „Ääh…
jaaaaa… waruuuuum?“ „Also, es tut uns
sehr leid, aber heute ist geschlossene Gesellschaft im großen Saal. Aber sie können gerne im Restaurant essen. Da gibt
es zwar kein Wasser, das Essen ist aber
dasselbe!“ „NEEEEEEEEIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNN!!! ICH WILL
ABER UNTERWASSEEEEEEEER!“ Ich
erspare dem Leser den Rest und wir vergessen die nächste Viertelstunde wüster
Beschimpfungen. Weiter im Restaurant
– ohne Wasser über und neben mir. Ich
und die Begleitung schmollen. Das Essen kommt. Akzeptables Sushi naja…
und hauchdünnes, köstliches Roastbeef
am Vorspeisenbuffet. Meine Stimmung
wird besser, ist aber immer noch recht
getrübt. Ich geh noch mal zum Buffet:
jetzt steht da im Salzmantel gebackener,
butterweicher Lachs – ein ganzer. Fast
Folge 9: Divers World
Restaurant im Hotel
Mercure Aufkirchen
nen Meter lang ist er – nicht schlecht
und schmeck unglaublich. Auch eine
große Auswahl an Salaten und Dressings ist vorhanden. Ich könnt mich jetzt
schon voll schlagen, aber Hauptspeisen
und Nachspeisen kommen ja auch noch.
Rehnüsschen an Kirschtomaten, warme
Fischtaschen und dicker Braten wird
am Buffet aufgefahren. Der Hammer.
Jedes Gericht für sich wunderbar. Ich
wusste bis dato nicht, dass eine Soße nur
aus Kirschtomaten und etwas Brühe so
schmackhaft sein kann. Auch die raffinierten Lachs-Weißfisch-Taschen mit
künstlich grünen, undefinierbaren „Beilagen-Dingern“ suchen Ihresgleichen.
Der Chef koch kommt extra zu uns an
den Tisch, um mir zu erklären, wie er diese Beilage „kreiert“ hat – aber ich hab´s
inzwischen leider schon wieder vergessen. Die Begleitung und ich grinsen uns
an… Ich hätte nicht gedacht, dass es mir
dann doch komplett egal ist, ob das ganze unter Wasser stattfindet oder nicht.
Dieses wirklich „exklusive“ Dinner mit
absolut professionellen Kellnern und einer mittelmäßigen Terminplanung gibt
es für den absolut gerechtfertigten Preis
von 24,50 Euro pro Person. Glaubt mir:
Woanders zahlt man 80 Euro aufwärts
für so ein Essen.
Geheimtipp: Das Restaurant ist auch im
Freisinger Gutscheinbuch, da spart man
sich die Hälfte.
Schönen Monat, euer Timi. (TK)
Mehr als Sponsoring:
Neueröffnung:
das 1. Tanzsportzentrum sucht
Cafe - Bistro
im Härtingerhaus kreative Mitgestalter
In die schmucken Räume der früheren
„Linie“ im Härtingerhaus ist ein neuer
Betreiber eingezogen. Eröffnung war am
11. Januar und seitdem verwöhnt Robert
Marko, unter anderem Wirt des Münchner
Stemmerwirts mit über 25 Jahren Berufserfahrung, seine Gäste. Ob Frühstück nach
Heldenart (benannt beispielsweise nach
dem Tiroler Volkshelden Andreas Hofer),
günstige Mittagsmenüs oder abends ein
Glas Wein, ein Besuch im neuen CaféBistro lohnt sich immer. Auch sind die
Räume wieder für eigene Veranstaltungen
mietbar. In Planung außerdem: ein sonntägliches Jazz-Frühstück und abendliche
Veranstaltungen mit Live Musik.
Obere Hauptstraße 26, Freising
Tel: 0 81 61 / 986 17 31
Montag - Samstag: 8 - 22 Uhr
Sonn- und Feiertage: 10 - 19 Uhr
Das 1. Tanzsport Zentrum Freising will mit
einem kreativen Sponsoring-Konzept allen
Freunden und Förderern einen neuen Weg
anbieten, den Verein zu unterstützen: Die
Beteiligung am „TSZ-Parkettbild“, dem
neuen Schmuck des Vereinsheims.
Das „TSZ-Parkettbild“ wird ein Wandschmuck, der von der Individualität und
Kreativität des Einzelnen lebt, aber erst in
seiner Gesamtheit seine volle Wirkung entfaltet. Damit bietet sich allen Beteiligten
die Gelegenheit, mit einem eigenen Beitrag
im neuen Vereinsheim Teil eines Ganzen
zu werden, ständig präsent zu sein. Und allen, die noch kein passendes Geburtstagsgeschenk haben, wird ganz nebenbei noch
eine tolle Geschenkidee geboten!
Das neue Vereinsheim des 1. Tanzsport
Zentrums Freising e.V. wird am 8. März
2008 offiziell eingeweiht. Nicht nur tatkräftige Hilfe beim Umbau des Vereinsheims
war und ist angesagt - auch jede andere
Form der Unterstützung ist willkommen.
Das Herzstück eines Tanzsportvereins ist
die Tanzfläche – was lag näher, als dieses
Tanzparkett als Ausgangspunkt für ein
Sponsoringkonzept zu nehmen, das über
bisherige Wege hinausgeht?
Das Stichwort heißt „TSZ-Parkettbild“: Jeder, der den Verein unterstützen möchte,
kann symbolisch einen (oder auch mehrere)
Quadratmeter des Tanzparketts erwerben.
Um den „Besitzansprüchen“ Ausdruck zu
verleihen, werden an prominenter Stelle
im Vereinsheim drei große Wandbilder
aufgehängt, auf denen für jeden Quadratmeter Tanzparkett eine Tafel von 10 x 10
cm platziert wird. Und die Gestaltung dieser Tafel steht jedem Teilnehmer zur freien
Verfügung.
Ob Foto, Grafik, Logo, Kunstwerk - der
Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt. Und
da niemand weiß, was der Nachbar gestaltet, wächst mit jeder Tafel ein lebendiges,
vielfältiges „TSZ-Parkettbild“ heran.
Die Wirkung des Beitrags wird über den
Wandschmuck hinausgehen: Parallel zum
„TSZ-Parkettbild“ erscheint die Tafel im
Internet.
Jeder kann mitmachen - Reservierungen
sind direkt im Internet möglich unter
www.tsz-freising.de. Weitere Informationen erhalten auf der Homepage oder telefonisch bei 1. Vorstand Eva Kiggen (Tel.
08756/1832).
jeden Freitag und Samstag ab 18 Uhr
Reservierung erwünscht unter Tel.
08122-8670
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Stadtgespräch
Straßennamen erzählen Stadtgeschichte:
Luckengasse
Im Mittelalter wohnten die Dienstleute
des Bischofs am Nordfuß des Dombergs
und auf der Gred, einer Bodenschwelle,
die sich aus dem Wörth zum westlichen
Domberghang auftreppt. Auf dem Höhenzug nördlich der Moosach ist schon
im zehnten Jahrhundert „Mittenfreising“
beurkundet, dessen Kirche im Jahre 1230
„St. Jörg im Moos“ hieß, weil das Nordufer der Moosach bis zum ansteigenden
Hang versumpft war.
Ein weiterer Siedlungskern lag um das
Pfarrhaus St. Veit (am Ende der Furtnergasse). Das „untere“ Freising entstand auf
dem hochwassergeschützten „Büchl“.
Zwischen diesen Ansiedlungen gab es
weite, unbebaute Flächen, die westlich
von Mittenfreising „Ziegellucken“, östlich
davon „Weizenlucken“ genannt wurden.
Noch heute weisen diese einstigen Baulücken viel Stadtgrün und eine lockere Bebauung auf. Nachdem die Ungarn 909 die
Stadt und Weihenstephan geplündert hatten, wurde Freising befestigt. Die Bastion
schloß die genannten Siedlungskerne ein.
Der -wahrscheinlich künstliche angelegte
- Nierenbach verließ beim jetzigen Kriegerdenkmal die Stadtmoosach, durchfloß
die jetzige Hauptstraße in ihrer ganzen
Länge, bog in die Heiliggeistgasse ein und
mündete beim Isartor wieder in die Stadtmoosach. Er entwässerte das nördliche
Moosachufer. Nun erst konnte sich die
Bebauung vom Hang bis an die Moosach
vorschieben, in den Lucken verdichten
und die Stadt wuchs innerhalb des Befestigungsringes zusammen. Das jetzige
Haus Nr. 7 hieß einst, nach dem Besitzer,
„Leberwursthaus“. 1716 gründete hier der
„Büchsen- und Perspektivmacher“ Christian Mur das zweite Freisinger Waisenhaus. Das erste hatte der Gerneralvikar
und Domherr Wilhelm Sixtus Kepser
1626 in einem Haus am Rindermarkt gestiftet, es war aber schon nach einigen
Jahren wieder geschlossen worden.
aus: Historische Freisinger Straßennamen
erzählen Stadtgeschichte, von Hans Gruber, mit freundlicher Genehmigung durch
die Freisinger Künstlerpresse W. Bode
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Stadtgespräch
Künstlerportrait
Roman Seehon: Freisings
Kulturpreisträger 2007
Roman Seehohn ist professioneller Drummer, Percussionist und Schlagzeuglehrer.
Seine Liebe zur Musik hat ihn um die halbe Welt getrieben - nach Indien, Kuba,
Brasilien, nach Israel, in die Türkei und
die Vereinigten Staaten. Seehon war und
ist Mitglied in zahlreichen Bands unterschiedlichster Stilrichtungen von Klezmer über Jazz bis zur Barockband. Und
am 9. März wird der 48-Jährige für seine
„besondere Leistung auf dem Gebiet der
Musikkultur“ offiziell mit dem Freisinger Kulturpreis 2007 ausgezeichnet.
Roman Seehons Liebe zur Percussion zeigt
sich früh: schon als Sechsjähriger bekommt
er sein erstes Schlagzeug. „Mein älterer
Bruder hatte damals eine Beatles-Band gegründet. Er und seine Freunde haben immer in unserem Keller in unserem Haus in
Nörting geprobt. Als ich einmal alleine im
Keller war, habe ich mir ein Herz gefasst,
mich an das Schlagzeug gesetzt, das da herumstand und alles mögliche ausprobiert.
Es war toll! Und es war wie ein Ventil. Ich
habe damals schon gemerkt, dass ich einen
totalen Zugang zu dem Instrument hatte“,
erinnert sich Seehon. Die Band des Bruders
löst sich auf, das alte Schlagzeug bleibt und Roman übt tapfer weiter... „Ich habe
Beatles Platten aufgelegt und versucht,
mit Ringo Starr zu spielen.“ Ausgerüstet
mit einem Plattenspieler und Alben von
Santana, The Monkeys, Otis Redding und
vielen anderen Bands lernt der Autodidakt
bei unzähligen Kellerjamsessions schnell
dazu. Seinen ersten richtigen Unterricht
nimmt Roman Seehon dann im Alter von
14 Jahren – er will es aufs Konservatorium
schaffen.
Seine Eltern unterstützen ihn in seinem
Vorhaben Musiker zu werden, empfehlen
ihm aber dennoch, zunächst eine etwas
„bodenständigere“ Ausbildung zu machen.
Roman entscheidet sich für eine Konditorlehre in Garmisch-Partenkirchen. Dort
fühlt er sich wohl, macht seine Ausbildung
und lernt erstmals das Arbeitsleben kennen
- und den Jazz! Die Dutch Swing College
Band, drei holländische Jazzmusiker, die
ihr Herz in Garmisch verloren haben und
der Liebe wegen allesamt dort geblieben
sind, treten jeden Donnerstag in einer Garmischer Bar auf. Was ihnen fehlt, ist ein
Schlagzeuger. Zweieinhalb Jahre lang tritt
Roman Seehon einmal pro Woche mit der
Band auf. „Ich hatte ja keine Ahnung von
Jazz; das war ein Sprung ins kalte Wasser,
aber ich habe unglaublich viel gelernt in
dieser Zeit“, erinnert er sich.
Der Wunsch Musiker zu werden ist nach
der Erfahung in Garmisch nun unumstößlich gefestigt. Zurück in Freising besucht
Roman Seehon die Joe Haider Jazzschool
in München. Gleichzeitig kann er mit der
Freisinger New Wave Band Tutti Bandi
bereits größere Erfolge verzeichnen. Die
Band wird relativ bekannt, die Songs werden auch im Radio gespielt.
Seehon geht für ein Semster in die Vereinigten Staaten, nach Boston, ans Berklee
College of Music, mit dem festen Wunsch,
dort von Allan Dawson, der zu dieser
Zeit als der Dozent für Jazz-Schlagzeug
schlechthin gilt, unterrichtet zu werden.
Doch als Seehon in den USA ankommt,
hat dieser leider das College verlassen. Roman Seehon ist schwer enttäuscht und das
College vermittelt ihm schließlich eine Privatstunde im Haus des Meisters. „Das war
die wichtigste Unterrichtsstunde meines
Lebens!“, erzählt Seehon noch heute mit
leuchtenden Augen. „Es war als hätte Dawson ein Licht in meinem Kopf angezündet,
er hat mit zum ersten Mal das Zusammenspiel zwischen Schlagzeuger und Band
wirklich bewußt gemacht. Der Drummer
ist der heimliche Dirigent, das Fundament
der Band. Ich zehre noch heute von diesen
eineinhalb Stunden mit Allan Dawson, die
ich als die prägendsten in meiner Musikerausbildung empfinde“.
Zurück aus den USA macht Seehon sich
bald erneut auf. Er unternimmt Studienreisen nach Brasilien, Puerto Rico, Cuba,
Martinique, St. Lucia, Indien, Israel und in
die Türkei, alles Länder, in denen die Musik einen sehr hohen Stellenwert hat. Roman Seehon reist ausschließlich der Musik
wegen. Er bleibt oft mehrere Monate, trifft
sich mit möglichst vielen einheimischen
Musikern, um sie und ihre Musik kennen
und verstehen zu lernen.
„Nach einiger Zeit zog es mich aber immer
wieder zurück nach Hause“, erklärt Seehon.
„Ich bin gerne in Freising. Und ich wollte
meine Erfahrungen nach Hause bringen
und umsetzen in etwas Neues.“
„Die Unterrichtsstunde bei
Allan Dawson war die wichtigste meines Lebens. Es
war, als hätte er ein Licht in
meinem Kopf angezündet.“
Seit 1985 arbeitet Roman Seehon nun in
und von Freising aus als freischaffender
Drummer, Percussionist und Lehrer mit
Schwerpunkt Jazz und Weltmusik. Er begeistert sich für lateinamerikainsche, afrocubanische, indische und orientalische
Rhythmen und gründet 1993 eine eigene
Weltmusik-Formation namens „Voyage“,
die sich aus Musikern aus der Türkei, dem
Iran, Russland, Jordanien und Deutschland
zusammensetzt. Auf dem großen „Voice of
Asia“ Festival in Kasakstan gewinnt Voyage
1997 den Preis für das beste Arrangement!
Seit nunmehr drei Jahrzehnten bereichert
der Percusionist Seehon nunmehr mit diversen Projekten und Initiativen die Freisinger Kulturlandschaft. Die Liste der
kleineren und größeren Bands in denen
Seehon seit Beginn seiner Musikerkarriere
mitgespielt hat, ist ebenso lang wie vielfältig. Zu seinen aktuellen Bandprojekten
gehören neben der Jazzformation Trio
Grande, die aus Moosburger und Freisinger
Musikern besteht, auch Rhiannon, die Barockband München, die Klezmer Gruppe
Massel-Tov und NuNu!. Zudem unterrichtet Roman Seehon seit 1998 als Lehrer bei
der Freisinger Musikschule 3 Klang e.V.
und veranstaltet diverse Workshops (z.B.
„Bodypercussion“ am 16. Februar im Tanzsportzentrum in Attaching). Der Kulturpreis ist eine Anerkennung seiner Leistung
und seines leidenschaftlichen Engagements
für die Musik und die Stadt Freising. Dass
ihm der Preis zugesprochen wurde, hat
Seehon gleichmaßen gefreut und überrascht. „Musiker zu werden, das war von
Anfang an meine Bestimmung. Für mich
ist das nicht nur ein Beruf, sondern eine
Berufung. Das, was man tut, sollte man mit
Hingabe machen – man muss sich mit dem,
was man tut identifizieren. Bei mir ist das
Gott sei Dank so. Und darüber bin ich sehr
glücklich.“ (SLY)
Das Landratsamt wird Roman Seehon den
Kulturpreis ,,für seine besondere Leistung
auf dem Gebiet der Musikkultur (Schlagzeug
und Percussion)“ verleihen. Anerkennungspreise gibt es für die Keramikkünstlerin
Bärbel Fürst (Freising) sowie das Haager
Komödienbrettl und die Kulturinitiative Attenkirchen (KATTI). Einen Förderpreis erhält Natalia Gnatiouk und die Ballettklasse
der der städtischen Musikschule.
Die Preisverleihung findet im März statt.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Stadtgespräch
Stadtgespräch
Von Engeln und Heiligen
„Wir sind kein elitärer Kreis. Dafür sind wir zu frei.“
Linda Bildau berichtet von ihrem Aufenthalt in Brasilien
Kunst, Philosophie, Literatur und mehr: Der Jugendkulturkreis FreiSinn im Gespräch
Wie einige vielleicht wissen, lebe ich hier in
Brasilien mit Ordensschwestern zusammen.
Es sind aber nicht allein die Schwestern, die
meinem Alltag einen ganz neuen religiösen
Anstrich geben, sondern die Brasilianer im
Allgemeinen. Der Glaube ist hier etwas ganz
Selbstverständliches. Es wird ständig von
Wundern, Himmel und natürlich Hölle geredet. Denn daran, dass diese Dinge existieren,
wird nicht gezweifelt. Eine der beliebten Telenovelas heißt sogar „7 Todsünden“ und wenn
zwischendurch eine Dauerwerbesendung für
Rosenkränze (es gibt die übrigens auch mit
Fußbällen als Perlen!) und Heiligenstatuen
läuft, wundert sich auch keiner außer mir.
Womit ich auch schon beim Thema wäre:
Heilige. Sehr beliebt sind kitschige Statuen
aus Plastik und mit Glitzer verzierte Bildchen
von allen möglichen Heiligen. Es gibt auch
Uhren, Tassen, T-Shirts, Handtücher, etc. mit
Bildern von Heiligen. Kaufen kann man diese
Dinge in jedem Supermarkt (die oftmals auch
nach Heiligen benannt sind) oder einfach am
Straßenrand. Doch kein Heiliger erfreut sich
so großer Beliebtheit wie die Jungfrau Maria. Wir hier in Irati haben das große Glück,
dass Maria für alle gut sichtbar in Form einer
riesengroßen Statue über die Stadt wacht. Ich
darf voller Stolz erwähnen, dass es die größte weibliche Heiligenstatue der Welt ist, naja
oder Brasiliens, da sind sich die Bewohner
hier nicht ganz einig. Doch auch lebendige
Heilige laufen hier herum oder zumindest
viele, die es gerne wären. Im allgemeinen
habe ich das Völkchen hier als sehr hilfsbereit
empfunden. Hat man ein Problem, ist sofort
jemand mit Rat und Tat zur Stelle. Wir hier im
Kinderdorf sind ja gänzlich auf Spenden und
Hilfe von außen angewiesen und was man
dabei so alles erlebt, ist wirklich erstaunlich.
So fuhr ich zum Beispiel vor ein paar Tagen
mit einer Schwester los, um eine Spende bei
einem Juwelier abzuholen. Die großzügige
Gabe des Herrn bestand aus Altpapier. Nun,
wir bedankten uns, packten unsere Güter ein
und entsorgten sie zu Hause fachgerecht. Das
Traurige an der Sache ist, dass wir in ein paar
Wochen wieder dorthin fahren werden, um
ungefähr das gleiche zu erleben. Täten wir
das nicht und nähmen wir nicht all die kaputten, schmutzigen und unbrauchbaren Dinge an, spräche sich sehr schnell herum wie
undankbar wir sind und die wenigen guten
Quellen würden bald versiegen. Eine andere
sehr beliebte Art, eine gute Tat zu vollbringen
ist, mit einem Haufen billiger Süßigkeiten im
Kinderdorf vorbeizuschneien und die Kinder damit vollzustopfen. (Wieviel sinnvoller
wäre da ein Sack voll Reis!). Zuletzt konnte
ich dem Spektakel beiwohnen, wie der 10jährige Daniel an einem Nachmittag 11 Eis
am Stiel und 13 Zuckerwatten verputzt hat
um dann fröhlich verschmiert zum Abendessen zu erscheinen.
Ich weiß nicht, ob die Menschen hier einfach
freundlicher sind, oder ob ihre Art des Glaubens sie freundlicher und glücklicher macht.
Aber eines habe ich von meiner Oberin gelernt: „Der Papst mag ja Deutscher sein, aber
Gott ist Brasilianer, daran besteht nicht der
geringste Zweifel!“
Beste deutsche Newcomerband: Sike
Ende des Monats spielt das junge Freisinger Quartett in Australien
Eigentlich hätte man es schon damals ahnen
können. Mai 2006, auf dem Hausler Hof in
Hallbergmoos steigt das Festival Fun at the
Farm inklusive Bandwettbewerb. Und am
Ende stehen tatsächlich die Jüngsten ganz
weit oben mit ihren gerade mal 14 und 15
Jahren. Schon damals ließen Sike nach erst
ein paar Auftritten ihr Können aufblitzen.
Insofern wundert es kaum, dass Viet Le
(Gesang, Gitarre), Jakob Geese (Gitarre),
Benny Müller (Bass) und Matze Kulozik
(Schlagzeug) jetzt den Quiksessions – Battle
of the Bands 2007 für sich entschieden haben.
Und das gegen tausende Mitbewerber aus
Deutschland und Österreich. So sehr Sike
auf der Bühne mit harten Gitarrensounds,
rauem Gesang und wildem Rock um sich
schmeißen, so ruhig und zurückhaltend sind
sie jenseits der Bühne geblieben. Kurz nach
dem Finale in Berlin, wo die Freisinger die
hochkarätig besetzte Jury um Mick Wallace
10
Von hier von dort und anderen guten Dingen
(Quiksilver), Manuel Herunter (Sony
Bmg) und Eric Landmann (Uncle Sallys,
Beatsteaks Management) überzeugt hatten,
erzählt Frontmann Viet zurück in Freising.
„Ja, wir spielen wohl in Australien.“ Genauer
gesagt geht’s Ende Februar nach Queensland.
Dort steigt einer der größten Surfevents
weltweit mit großem Liveprogramm. Beim
dazugehörigen Rockfestival stehen unter
anderem Wolfmother, Good Charlotte
und Jack Johnson auf der Bühne. Und
Sike. Dazu wird die Band von der Firma
Gibson mit Instrumenten unterstützt und
auch die Sony BMG beobachtet genau,
was die junge Band weiter so treibt. Nach
ihrer ersten EP „with Alibis“ planen Sike
durchaus neue Plattenaufnahmen, da sich
ihr Stil in den letzten Monaten doch konstant
weiterentwickelt hat. Mal sehen, welche
Impressionen sie von ihrem Trip nach Down
Under mitbringen. (SB)
Ein Samstag Mittag im Freisinger Juz an der
Kölblstraße. Niklas Anzinger und Maximilan Breu warten auf die übrigen Leute des
Jugendkulturkreises FreiSinn, der Anlaufstelle für junge Freisinger, die sich für Philosophie, Literatur, Kunst und vieles mehr interessieren. Ein Nebeneffekt: Die Lesungsreihe Weiter im Text für Jungautoren hat
dadurch zusätzliche Impulse bekommen.
Wie entstand der Jugendkulturkreis?
Niklas: Über Fs-Location haben Max und
ich über unsere Interessen diskutiert wie
Kunst, Literatur, Politik. Max hat dann vorgeschlagen, mal die Möglichkeit für junge
Leute zu schaffen, um sich über Literatur
und Philosophie austauschen.
Max: Am Anfang waren wir vier Leute, die
sich zusammengesetzt und stundenlang diskutiert haben. Jetzt treffen wir uns regelmäßig, Diese Treffen sind meist so aufgebaut,
dass wir ein festes Thema haben. Jeder soll
seine eigenen Erfahrungen einbringen, davon leben unsere Diskussionen.
Was sind Themen dieser Treffen?
Max: Dadaismus, Existenzialismus, Surrealismus, schwarze Romantik, dann hat der
Niklas mal die Geschichte des Horrorfilms
dargestellt. Es sollte vor allem frei sein, dass
jeder die Möglichkeit hat sich einzubringen.
Eigentlich ist es schon erstaunlich, dass
sich Leute zwischen 16 und 23 Jahren mit
solchen Themen beschäftigen?
Niklas: Wir haben uns noch nie als Außenseiter gesehen. Wir sind sehr frei in unseren
Themen. Wenn wir über andere Dinge reden, antike Philosophen etwa, da kann sich
natürlich nicht immer jeder dafür begeistern. Ihr engagiert Euch auch für Jungautoren.
Aber die Leute finden es schon interessant.
Max: Neben Literatur haben wir ja auch an- Max: Ja, über den Kulturverein Modern
dere Interessen. Aber wenn man mal ange- Studio sind wir auf die Veranstaltung „Weifangen hat, sich für diese Dinge zu interes- ter im Text“ gestoßen. Dann haben wir Lesieren, dann erkennt man auch recht schnell sungen mit den Lektoren der letzten Jahre
viele Querverweise. Zum Beispiel
das Musikvideo zu
„Take me out“ von
Franz Ferdinand:
Das ist Dadaismus,
der da dargestellt
wird, was einem
einen ganz anderen Zugang dazu
gibt. Auch sehen
wir uns nicht als
elitärer Kreis, dazu
sind wir einfach zu
frei.
Niklas: Es ist ja
auch nicht langNiklas Anzinger und Maximilian Breu von FreiSinn
weilig, die Nietzsche-Hintergründe bei den Songs von The zusammen organisiert.
Doors zu erforschen, einfach die Hinter- Niklas: Wir haben da eine Lücke entdeckt,
gründe unserer modernen Welt und Kultur bei den letzten beiden Lesungen kamen
näher zu hinterfragen. Oder ethische, gesell- mehr als 15 Jungautoren, die schon richtig
schaftliche, politische Problemstellungen große Werke haben, Romane, Gedichtbände.
In Zukunft soll „Weiter im Text“ dreimal im
anzugehen.
Max: Das liegt grundlegend im Menschen, Jahr sein, außerdem wollen wir einmal im
dass man tiefer gehend denken möchte. Monat eine offene Bühne organisieren. Die
Grundsätzlich will jeder doch mehr erfah- Resonanz von den Autoren war supergut.
ren und wenn man diese Querverbindungen Das Gespräch führte Sebastian B. Beck
kennt, dann sieht man nicht nur Philosophie,
nächstes Treffen: 28.02.2008, 20 bis 22 Uhr.
Literatur, Popart oder Hiphop. Das kann
Die Jungautoren können sich ab 20 Uhr in eine
Liste eintragen und werden dann auf die Büheinem viel bringen. Wenn man beispielsweine gerufen. Die Bewerber müssen ihre Werke
se mitkriegt, dass unser Poetry Slam auch
nicht im Vorhinein einschicken.
auf Gedanken des Dadaismus zurückgeht.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
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vom alten Freising
vom alten Freising
„Fasching-Comedi“ und „anständige Masken“
Der Freisinger Fasching
in alter Zeit
von Rudolf Goerge
Die Freisinger Bürger haben schon immer
gern Fasching gefeiert, wie ein Blick in
die alten Urkunden und Dokumente zeigt,
auch wenn die frühesten, heute bekannten
Belege über den Fasching eigentlich gar
nicht so lustig sind. Zum ersten Mal ist
vom Freisinger Fasching im so genannten
„Pflichtbuch des Dommesners“ aus der
Zeit um 1494 die Rede. Der Mesner hatte am „Gailmontag“ (Rosenmontag) nach
dem Essen im Dom die Seile für das Fastentuch und das Hungertuch herunterzulassen und „am Vaschangtag“ die beiden
bemalten Tücher aufzuhängen, um die
prächtigen Altäre in der Fastenzeit zu verdecken.
Nach der Freisinger Kammerrechnung von
1541 wurden dem Bürger Ranberger fünf
Schillinge „Strafgeld“ aufgebrummt, weil
er „in der Vasnacht mit Reiten und Fahren
auf der Gassen unzüchtig gewest“. Viel-
leicht hatte er etwas zu viel getrunken und
konnte deshalb sein Pferd und seinen Wagen nicht mehr sicher lenken. Mehr wissen
wir über den bürgerlichen Fasching in der
frühen Zeit leider nicht. Da sind wir über
die Lustbarkeiten am Bischofshof besser
informiert. Nach den Kastenrechnungen
von 1523 und 1524 durfte das Gesinde
12
Von hier von dort und anderen guten Dingen
auf fürstbischöfliche Kosten
beim „Wirt am Perg“ jährlich zur Faschingszeit „seinen
Tanz“ veranstalten, während
sich der Bischof mit seinem
Hofstaat im „fürstlichen bischöflichen Tanzhaus in Ismaning“ vergnügte. 1634 ließ
der Fürstbischof Veit Adam
von Gepeckh ein neues,
prächtiges „Pallhaus“ in der
Nähe der Residenz auf dem
Domberg anstelle „des alten
Heystadels“ errichten. Der
ganze „Spaß“ kostete rund
2176 Gulden, eine respektable Summe in
den schweren Zeiten des Dreißigjährigen
Krieges!
Es war immer eine große Gaudi für den
Fürstbischof, seinen Hofstaat und die
Bürger, wenn die Herren Schüler und Studenten des Benediktiner-Lyceums jährlich
eine „Faschingscomedi“ in der Aula, dem
heutigen Asamsaal, aufführten.
Besonders köstlich sind die Dialoge und Arien
in
bairischer
Mundart. 1760
stand das Lustspiel „Der Teutsche Sultan“ des
berühmten Pater
Ferdinand Rosner auf dem Programm. Es handelt von einem
Bauern, der einen Tag lang meint, er sei
ein „König“. In einem musikalischen Zwischenspiel singt Rieperl, der Sohn des
„Faßnacht-Königs“:
„Ah, i geh nimma hoam!
Dees Lebn geht mir viel besser ei.
Was tat i als a Prinz jetzt unter
Bauernbuam?
I muaß a wenig hoffierti sei!
Nimma Küah hüatn, Nimma Säu hüatn,
Koa Arbeit mehr toa,
Brav raffa, brav saufa,
und des no alloa.
I bild mir kaum ei,
wie’s lustiger kunnt sei!“
1768 prangerte Xanthippe, die bessere
Ehehälfte des Philosophen Plato, die Unarten der Männerwelt an:
„O gütiger Himmel!
Auch unter den Männern was gibts oft für Limmel.
Mancher lauft immer (wer weiß
wohin) aus,
Stolpert spät, toll und besoffen
nach Haus.
Dann kömmt es zum Zanken,
zum Schlagen, zum Schelten.
Da heißt es: Canaille!
Knie nieder, wart auf
Und arbeite besser,
weil ich für die sauf!“
1766 die „Torheiten dieser Welt“ vor Augen geführt: Da sah man Bücher-, Mode-,
Weiber-, Kammerfenster-, Musikanten-,
Katzen- und Hundenarren. Den Schluss
bildeten etliche Schlitten mit den „verfressenen, verluderten, versoffenen und verlumpten Fassnacht-Narren“.
Im 19. Jahrhundert hat sich der Fasching,
der Karneval oder die Fastnacht vor allem
in den Städten gründlich gewandelt. Besonders in den rheinischen Städten wie
Köln, Düsseldorf und Mainz gründete man
Fastnachts- und Karnevalsvereine, die mit
Prinzenpaar, Hofstaat, Prunksitzungen,
Büttenreden und Rosenmontagsumzügen eine neue Faschingsära einläuteten
und den deutschen Fasching gründlich
beeinflussten. Seither haben sogar kleine
Bauerndörfer in Bayern – ob es passt oder
nicht – ihre „Narrhalla“.
Auch in Freising machte sich der „Karneval“ breit. So erschien vor über hundert
Jahren eine eigene Faschingszeitung, das
„Carnevals-Blatt, Amts- und Regierungsblatt des Prinzen Carneval“. Es stand unter dem Mott: „Tod der Langeweile! Es
lebe die Narrheit!“ Verschiedene bürgerliche Gesellschaftsvereine wie der „RampsClub“, die „Schtemmpmnia“ oder die
„Humpnia“ organisierten „Carnevals-Unterhaltungen“. Aber auch die Wirte veranstalteten auf eigene Rechnung Bälle
und Redouten. Es gab festliche SchwarzWeiß-Bälle, zu denen „Herren, welche
tanzen wollten, nur in schwarzem Fracke
und weißen Beinkleidern“ erwünscht waren. Daneben vergnügte sich das närrische
Volk auch auf Maskenbällen, bei denen
freilich nur „solide“ und „anständige Masken“ zugelassen waren. Um elf Uhr nachts
mussten sich dann alle demaskieren oder
den Saal verlassen.
Eine besondere Art von „Recycling“ hatte
sich der Friseur Edgar Haager ausgedacht.
Er ließ am 12. Januar 1860 im „Freysinger Wochenblatt“ verlauten: „Für diesen
Carneval empfehle ich zu verschiedenen
Costümen ganz neue Bärte, Locken und
Perüquen, bringe auch zur gefälligen Erinnerung, daß ich von den bisher weggeworfenen Haaren Scheiteleinlagen, Zöpfe
und dergleichen fertige, was den großen
Vorzug hat, daß man die eigenen Haare
wieder benützen kann.“
Vor dem Zweiten Weltkrieg kümmerten sich der Geschäftsmann
Karl Kirchmaier und der Bildhauer Friedl Leonhard vom Verein
„Die Bären“ um den Freisinger
Fasching. 1953 hoben dann mehrere angesehene Bürger die „Narrhalla Freising“ aus der Taufe. Erster Präsident war der bekannte
Buchdrucker Peter Zierer. Als erster Faschingsprinz schwang der
Stadtrat Fritz Radlmaier mit ihrer
Lieblichkeit Prinzessin Rosemarie
Werkmeister das Narrenszepter.
Weil der Fasching eine todernste
Angelegenheit sein kann, gab es
schon 1960 den ersten großen
Krach, bis 1966 eine neue Ära für
die „Narrhalla“ anbrach. Damals
wurde auch der „Orden des großen
Bären“ eingeführt. Ihn erhielten
prominente Bayern wie der Ministerpräsident Alfons Goppel oder
Schriftsteller und Schauspieler,
wie Georg Lohmeier, Maxl Graf, Gustl
Bayrhammer, Dr. Emil Vierlinger, Karl
Obermayr, Hans Clarin und Toni Berger.
Auch mehreren angesehenen Freisinger
Bürgern wurde der „Bär aufgebunden“.
Der Freisinger Fasching ist eigentlich ganz
lustig. Schade ist nur, dass sich das närrische Treiben am Faschingsdienstag nicht
so richtig - wie in vielen anderen Städten
und Gemeinden - im Herzen der Stadt
auf dem Marienplatz abspielt, sondern in
die entlegene Luitpoldhalle verlegt wird.
– Dann wäre das ein richtige Faschinghochburg! – Trotzdem: Helau!
Die Abbildungen sind Ausschnitte aus dem
Freisinger Wochenblatt von 1859 und 1860.
Ein besonderes Ereignis für die ganze
Stadt Freising war es, wenn die Studenten
mit prunkvoll geschmückten Schlitten
durch die verschneiten Straßen zogen.
Auf mehr als vierzig Schlitten wurden
Von hier von dort und anderen guten Dingen
13
Hausbesuch
Hausbesuch
Sprache, an den Baustilen der Häuser und
den Kirchen. Man merkt aber, dass sich das
ganze langsam nivelliert. Durch den Flughafen, durch den Zuzug vieler Leute.
“Nur
vom
Heute
leben
ist zu
wenig“
„Dauernd ändert sich die Welt und schneller
als es uns gut tut. Darum braucht es Menschen wir Rudolf Goerge. Als Heimatpfleger
lenkt er den Blick auf das, was Bestand hat.
Und weckt zugleich Neugier auf erstaunliche
Schätze und seltsame Geschichten vor unserer Haustür.“ Das schrieb vor zwei Jahren
die Zeitschrift Geo über Rudolf Goerge, der
seit mehr als 30 Jahren als Kreisheimatpfleger Freisings unterwegs ist. Kein Wunder,
dass die renommierte Zeitschrift auf Goerge
gestoßen ist. Erstens, weil der Landkreis Freising zwischen Jahrtausende alter Geschichte
und moderner Wirtschaftsentwicklung ein
großes Spannungsfeld liefert. Und weil es
wohl keinen zweiten Kreisheimatpfleger wie
Goerge gibt. Bis zu seiner Verabschiedung
in den Ruhestand vor ein paar Monaten war
er der erste hauptamtliche Kreisheimatpfleger in Bayern überhaupt. Doch auch jetzt ist
aus dem gebürtigen Ostpreußen, der im Alter von zwei Jahren nach Freising kam und
nach dem Abitur am Domgymnasium deutsche und vergleichende Völkerkunde studierte, kein Rentner geworden. Noch immer
kümmert er sich – jetzt wieder ehrenamtlich
– um die Heimatpflege. Ob am Schreibtisch
seines gemütlichen Hauses in Marzling, im
Landratsamt oder vor Ort im Landkreis.
14
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Immer mehr Leute verlieren also das Interesse an der Vergangenheit?
Da gibt es zweierlei Leute. Die einen interessieren sich für den Ort, in den sie gezogen
sind und fragen bei mir auch nach. Die anderen interessieren sich überhaupt nicht. Die
sagen, hier schlafen wir und fahren in die
Arbeit.
Sie waren der erste hauptamtliche Kreisheimatpfleger in ganz Bayern. Wie ist es
dazu gekommen?
Nach dem Studium und einem Forschungsprojekt an der Staatsbibliothek in München
bin ich nahtlos in die Dombibliothek in Freising gekommen, wo ich 13 Jahre lang war.
Seit 1974 war ich dann schon ehrenamtlicher
Kreisheimatpfleger, bis Landrat Schrittenloher zu mir gesagt hat, das wäre doch
was, wenn Sie ganz zu uns ins Landratsamt
kommen. So wurde ich 1990 Kulturreferent
des Landkreises und erster hauptberuflicher
Kreisheimatpfleger in ganz Bayern. Das war
ich bis 2007 bis zu meinem 65. Geburtstag.
Seither bin ich im Ruhestand, aber weiterhin
ehrenamtlicher Kreisheimatpfleger.
Als Kreisheimatpfleger kennen Sie Geschichte und Kultur des Landkreises wie
kaum ein anderer. Was ist das Besondere
am Landkreis Freising?
Der Landkreis Freising besteht kulturell aus
drei Teilen. Da haben wir in der Mitte die
Stadt, das alte Hochstiftsgebiet. Dann der
Süden, sehr stark von München beeinflusst.
Und schließlich die Hallertau, der Norden
des Landkreises, die Gegend ist stark niederbayerisch geprägt. Das kennt man an der
Inwiefern muss ein Kreisheimatpfleger da
nicht nur an die Vergangenheit, sondern
auch an die Zukunft denken?
Was mir sehr am Herzen liegt: Ich möchte
immer wieder den Leuten zeigen, dass wir
hier eine reiche Kultur haben. Das sollten
wir pflegen und den kommenden Generationen auch weitergeben. Denn wenn wir das
alles verlieren, dann haben wir nichts mehr.
Nur vom Heute zu leben ist zu wenig. Wo
komme ich her? Was hat es früher gegeben?
In unserer hoch technologisierten Welt ist es
schwierig, den Kindern zu erzählen, wie die
Leute früher gelebt haben, das können die
gar nicht mehr glauben.
Wie sieht der Arbeitsalltag eines Kreisheimatpflegers aus?
Da gehört viel Recherche dazu, in den Archiven etwa. Ich bin auch viel unterwegs.
Ich gebe Interviews, halte Vorträge, habe
kleinere Hefte und Bücher herausgegeben
und Veranstaltungen organisiert. Zum Job
gehört ja auch die Kulturpflege dazu, wie
die Konzertreihe Musik im Marstall oder der
Kulturpreis. Dann auch immer wieder Ausstellungen, Themen wie Literatur aus Freising, 1200 Jahre Literaturgeschichte bis in die
heutige Zeit hinein. Das war eine Riesengeschichte, leider bin ich damals nicht dazu gekommen, einen Katalog zusammenzustellen.
Das werde ich jetzt tun. Dann gehört es dazu,
anderen bei Recherchen zu helfen. Jeden
Donnerstag habe ich im Landratsamt meine
Sprechstunde und bin für die Leute da.
festellungen. Und es kommt immer wieder mal vor, dass Leute anrufen und was wissen wollen. Da ist es schon passiert, dass Leute
zu Volksfestzeiten nachts um elf anrufen und sagen, wir hocken
gerade im Bierzelt drin und diskutieren, woher das Wort Kirmes
kommt, und das kann ja bloß der Kreisheimatpfleger wissen.
Welche Projekte stehen als nächstes an?
Der historische Verein hält zum Todestag von Bischof Otto einen
Festakt ab, ich mache unabhängig davon im Landratsamt eine große
Otto-Ausstellung. Bischof Otto hat ja das Kloster Neustift gegründet. Weiter wird die Stadt München offiziell 850 Jahre alt, da gibt es
auch einen Münchentag, wo die Freisinger die Münchner einladen.
In diesem Rahmen organisieren wir ein Konzert. Und ich habe weitere Projekte im Kopf, unter anderem ein Buch über Sagen aus dem
Landkreis. Das möchte ich jetzt mal in Angriff nehmen.
Welche Sagen sind das?
Beispielsweise die von Otto Seemoser, der Türhüter des Freisinger Bischofs Gerold, einem sehr üblen Burschen. Der wollte nicht,
dass der gute Otto an arme Bürger Brot verteilt. Eines Tages hat
er ihn doch wieder dabei erwischt, doch als er den Mantel öffnete,
war das Brot darunter in Stein verwandelt. Dieses Motiv taucht
in Heiligen-Geschichten immer wieder auf. Oder die Geschichte von Christoph dem Starken, an der ich gerade arbeite. Er war
der Bruder des bayerischen Herzogs Albrecht IV, ein sehr jähzorniger Mann, der sich an seinem Bruder für eine Verhaftung rächen
wollte. Im Februar 1494 lauerte einem Trupp seines Bruders vor
Freising auf und tötete drei von Ihnen auf dem heutigen Schlüterareal. Beim Cafe steht heute noch ein Gedenkstein. Von der Geschichte
gibt es Balladen, eine von einem Bäckerknecht aus Freising, der das Gemetzel am Schlüter vom Domberg aus beobachtet hat.
Wie stark vermischt sich bei Ihrer Tätigkeit Arbeit und Hobby?
Das ist natürlich mehr oder weniger mein
Hobby, mich dafür zu interessieren. Aber
neben dem Kasperltheater-Spielen und der
Kalligraphie ist vor allem das Musizieren
ein richtiges Hobby. Da haben wir den
kleinen Kreis mit meinem Bruder und der
Schwägerin. Aber da haben wir auch immer
wieder versucht, Freisinger Musik zu bringen. So stammt das ältestes Kirchenlied in
deutscher Sprache aus Freising. Auch da
sieht man wieder, was wir an Kultur hier
haben. (RF, SB)
Was wollen die Leute wissen?
Sie fragen nach bestimmten Geschichten
und Bräuchen. Die Bürgermeister kontaktieren mich, wenn in ihrer Gemeinde ein Jubiläum ansteht. Es kommen oft Schüler und
Studenten, die eine Facharbeit oder Seminararbeit mit Bezug zur Freisinger Geschichte
schreiben. Da gebe ich ihnen Tipps und HilVon hier von dort und anderen guten Dingen
15
Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
Das Wahl-Spezial 2008
Der Landkreis Freising wählt.
Am 2. März sind die Wähler gefragt: Sie
bestimmen nicht nur neue Gemeindeoder Stadträte und wer im neuen Kreistag
sitzen wird. In einigen Gemeinden wird es
neue Bürgermeister geben. Beispielsweise
in Marzling, denn Amtsinhaber Michael
Schwaiger (Parteifreie Wähler) ist diesmal
einer der Kandidaten in der vielleicht
spannendsten Wahl im gesamten Landkreis.
Es gilt die Frage zu klären: Wer wird neuer
Landrat? Der fink lud alle Kandidaten in
die Redaktionsräume zum Gespräch und
Fototermin ein. Neben Schweiger schauten
Josef Riemensberger (CSU), Hans Neumaier
(SPD), Christian Magerl (Bündnis 90/Grüne)
und Peter Siemsen (FDP) vorbei. Kornelia
Müller, Kandidatin der Linken, musste aus
gesundheitlichen Gründen absagen.
Das Quartett Riemensberger, Schwaiger,
Magerl und Neumaier kennt sich gut genug,
tauschte bei Kaffee und Kuchen Neuigkeiten
aus. Da musste der FDP-Kandidat und
Kommunalpolitik-Neuling Peter Siemsen
sich erst vorstellen. Denn der Vize-Landrat
und SPD-Kandidat Neumaier kannte
Siemsen noch gar nicht. Auch
die Haltung des FDP-Mannes in
Sachen Flughafen wurde von den
Mitkonkurrenten kritisch abgeklopft.
Alle Kandidaten erzählten von der
anstrengenden Wahlkampfphase mit
vielen Terminen. Aber schließlich
habe man sich die Kandidatur vorher
auch genau überlegt. Das Ziel für alle ist
der Sessel im Landratsamt in Neustift.
„In diesem Büro haben wir schon viele
heftige Diskussionen geführt“, erzählt
Josef Riemensberger. „Ich kenne das Landratsamt gut,
ich bin ja dort in der Nähe aufgewachsen, mein Vater
hat dort bei der Firma Feller gearbeitet“, sagt Magerl.
Ob nun Riemensberger, Schwaiger, Neumaier oder
Magerl auf dem Landratssessel Platz nehmen und
welche Chancen die Neueinsteiger Siemsen und Müller
haben, entscheidet sich am 2. März, beziehungsweise
bei den Stichwahlen am 16. März. (SB)
Im großen fink-Wahl-Spezial lesen
Sie auf folgenden Seiten:
Kandidaten-Check: Der finkFragebogen, beantwortet von den
sechs Landrats-Kandidaten
Bilanz: Das passierte in der letzten
Legislaturperiode im Freisinger
Stadtrat
Die Wahl: So funktioniert die
Stimmabgabe am 2. März 2008
16
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Von hier von dort und anderen guten Dingen
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Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
Name: Riemensberger Josef
Alter: 49 Jahre
Familienstand: seit 1983 verheiratet,
4 Kinder (3 Söhne, 1 Tochter)
Beruf: staatlich geprüfter Wirtschafter,
1. Bürgermeister der Gemeinde Eching
Hobbys: Gartengestaltung, Radfahren,
Naturerkundung
Als neuer Landrat würde ich mich besonders einsetzen für...
- eine Verhinderung der 3. Startbahn am
Flughafen unter Ausschöpfung aller politischen und rechtlichen Möglichkeiten.
- eine Verkehrsentwicklungsplanung, die ein
langfristiges Gesamtkonzept aufzeigt, das in
angemessenen Schritten umgesetzt wird.
- ein Energiekonzept das den Kreistagsbeschluss zur Energiewende bis 2035 ernst
nimmt, und auf der Grundlage erneuerbarer
Energien nachhaltig, ökologisch und ökonomisch zu regionalen Kreisläufen führt.
- für eine soziale Infrastruktur, die Schulen
und Bildungseinrichtungen sorgsam weiterentwickelt und auf die gesellschaftlichen und
bildungspolitischen Veränderungen vorbereitet, verbunden mit einem Ausbau der Ganztagsbetreuung auf allen Ebenen.
- die Schwächeren in unserer Gesellschaft,
damit sie in einem sozialen lebenswerten
Umfeld ihre Fähigkeiten entfalten können.
Der Flughafen ist...
- eine sehr dominante Einrichtung, die viel zu
wenig Rücksicht auf die Belange der Umgebung nimmt.
- durch seine maßlosen Expansionsabsichten
unheimlich geworden. Er hat die Kapazitätsgrenzen bei der Lärm- und Verkehrsbelastung
längst überschritten.
- durch seinen Kaufkraftabzug aus der Region eine viel zu große Konkurrenz für den
Einzelhandel in den Innenbereichen geworden. Seine Ausbaupläne im Einzelhandel sind
in keinster Weise raumverträglich.
- Für viele Bürgerinnen und Bürger auch ein
wichtiger Arbeitgeber.
Weitere wichtige Themen sind...
- die qualifizierte Sicherung und die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Bestandes, den wir heute vorfinden und nutzen.
- eine dynamische umweltbewusste Landkreisentwicklung ohne zusätzliche Belastung
durch den Flughafen.
- die Darstellung sinnvoll möglicher Entwicklungspotentiale.
- eine Stärkung der aktiven Bürgergemeinschaft
- die Verbindung der Hochschulstandorte durch
eine Verlängerung der U-Bahn an die S 1.
– keine Marzlinger Spange.
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Von hier von dort und anderen guten Dingen
Name: Hans Neumaier
Alter: 59 Jahre
Familienstand: verheiratet, 1 Kind
Beruf: Projektleiter Regionale Ausbildungsplatzvermittlung, Stellvertreter des Landrats
Hobbys: Ich habe viele Interessen, z.B. ein
gutes Buch lesen, Fotografieren, Volkstanzen, Ansichtskarten sammeln, Espresso
trinken, schöne Städte anschauen und hin
und wieder einmal die virtuelle Welt im
Internet besuchen
Als neuer Landrat würde ich mich besonders einsetzen für... eine überparteiliche
Amtsführung, unsere Jugendlichen, dass sie
eine Ausbildungsstelle bekommen, für kurze
Wege zwischen Bürger und Landratsamt,
für den Bau von preiswerten Wohnungen
durch die Wohnungsbaugesellschaft des
Landkreises, für eine Verbesserung unserer
Verkehrsinfrastruktur mit den wichtigen
Ortsumgehungen Freising und Moosburg,
den Schutz des Flughafenumlandes und
gegen die 3. Bahn. Ich möchte als Landrat ein
Ansprechpartner für alle Bürger des Landkreises sein.
Der Flughafen ist... ein großer und schwieriger Nachbar, der zum einen starke wirtschaftliche Leistungen für den Landkreis und
weit darüber hinaus erbringt, der aber mit der
geplanten 3. Bahn eine unzumutbare Belastung für den Landkreis und die betroffene
Bevölkerung herbeiführt. Der Flughafen ist
dabei, die Region zu erdrücken, die Belastungen mit Lärm und durch Schadstoffe
werden zu einem Riesenproblem. Deshalb
wende ich mich, dort wo ich kann und wo
ich Einfluß als Landrat nehmen kann, gegen die dritte Bahn, damit Schaden von der
Bevölkerung und vom Umland abgewendet
wird. Der Beschluß des Kreistages, mit allen
politischen und juristischen Mitteln zu versuchen, den Bau der 3. Bahn zu verhindern
wird meine Leitlinie sein.
Weitere wichtige Themen für den Landkreis Freising sind.... Abschluß der Sanierung am Klinikum Freising, damit dem
Landkreis ein modernes, hochwertiges
medizinisches Angebot zur Verfügung steht
den Umbau am Camerloher Gymnasium
bald abzuschließen und die Berufsschule
Freising bedarfsgerecht erweitern, laufende
Wärmedämmung an den Landkreisgebäuden,
der Landkreis muß bei der Energiewende
mit gutem Beispiel vorangehen, sparsames
Wirtschaften und Abbau der Schulden Als
persönlichen Schwerpunkt nehme ich mir die
Förderung des Tourismus vor.
Name: Michael Schwaiger
Alter: 37 Jahre
Familienstand: verheiratet
Beruf: 1. Bürgermeister der Gemeinde
Marzling
Hobbys: Fußball, Tischtennis, Theater
Als neuer Landrat würde ich mich besonders einsetzen für... den Erhalt und Ausbau
unseres Status als lebens- und liebenswerter
Heimatlandkreis Freising. Ein vernünftiger
Umgang mit den vorhandenen Ressourcen,
sowie ein ausgewogener Ausgleich zwischen
Tradition und Moderne ist für mich ein Leitsatz der Zukunftssicherung. Ein angenehmer
Umgang mit den Mitmenschen spielt in
meinem Leben eine wesentliche Rolle; ich
möchte deshalb ein sympathischer und kooperativer Landrat sein – eben ein Landrat zum
„Anfassen“. Eine Konsolidierung des Kreishaushaltes ist dringend notwendig um die
Handlungsfähigkeit wieder zu steigern.
Der Flughafen ist... zunächst ein großer und
wichtiger Nachbar für die gesamte Region.
Die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen,
zu denen der Flughafen unstrittig auch beiträgt, dürfen bei aller Kritik gegen die geplanten Ausbauvorhaben nicht unterschlagen
werden. Trotzdem lehne ich den Ausbau mit
einer 3. Start- und Landebahn vehement ab.
Der Bedarf für die geplante Erweiterung ist in
der Region nicht vorhanden und ist lediglich
wirtschaftlichen Interessen geschuldet. Ich
vermisse bei den geplanten Ausbauvorhaben
einen vernünftigen Ausgleich zwischen den
Interessen des Umlandes und den Betreibern.
Dieses Missverhältnis wird zu sehr von betriebswirtschaftlichen Beweggründen geleitet
und bestimmt. In diesem Zusammenhang ist
zunächst auch die Frage zu klären: „Wie viel
Flughafen verträgt das Umland“?
Weitere wichtige Themen sind... eine vernünftige Energiepolitik durch intensive Nutzung und ständigen Ausbau von erneuerbaren
Energien. Ein kontinuierlicher Ausbau des
Öffentlichen PersonenNahVerkehrs (ÖPNV)
trägt dazu bei, evtl. Standortnachteile auszugleichen. Ich stelle mir die Erarbeitung
eines landkreisweiten Verkehrskonzeptes
mit zeitnaher Umsetzung vor. Klar muss dies
ständig unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten geschehen. Weiterhin
einen bedarfsgerechten Ausbau von Schulen
und Bildungseinrichtungen sicherzustellen
bezeichne ich als unabdingbar. Sozialpolitik
verstehe ich so, dass die Hilfe dort ankommt,
wo sie wirklich auch notwendig ist. Der Präventionsarbeit durch Schulsozialarbeiter, etc.
ist hier ein wesentlicher Anteil beizumessen.
Name: Christian Magerl
Alter: 52 Jahre
Familienstand: ledig, 1 Sohn
Beruf: Biologe, MdL
Hobbys: Naturfotografie, Lesen,
klassische Musik,
Garteln und Biergarteln,
Als neuer Landrat würde ich mich besonders einsetzen für...
eine eigenständige und erfolgreiche Entwicklung des Landkreises Freising. Der
Landkreis darf sich nicht vollständig in die
Abhängigkeit von der Monostruktur Flughafen begeben. Ich werde mich dafür einsetzen, dass unser Landkreis lebens- und
liebenswert bleibt und die Lebensqualität
nicht unter die Räder kommt. Ich möchte
ein Landrat für alle Bürgerinnen und Bürger sein.
Der Flughafen ist...
aus meiner Sicht bereits jetzt eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität in unserer Region. Die geplante 3.
Start- und Landebahn würde weite Teile
des Landkreises unbewohnbar machen
und muss deshalb verhindert werden. Ein
weiteres ausuferndes Wachstum des Flughafens würde weiteren Zuzug aus anderen
Regionen mit sich bringen, da der Arbeitsmarkt bei uns leergefegt ist. Dies würde
eine weitere Belastung unserer ohnehin
bereits stark überlasteten Infrastruktur
bedeuten. Viele der neugeschaffenen Jobs
sind im Niedriglohnsektor angesiedelt und
belasten die öffentlichen Kassen.
Weitere wichtige Themen für den Landkreis Freising sind...
Bildung und Zukunftschancen für unsere
Jugend. Im bayerischen Bildungssystem
gehen leider zu viele Kinder „verloren“
und verlassen die Schule ohne Abschluss.
In Bayern ist die Abhängigkeit des Schulabschlusses von der sozialen Herkunft
deutschlandweit am größten. Herkunft
darf aber die Zukunft nicht bestimmen.
Kein Kind darf verloren gehen. Weitere
Themen sind der Klimaschutz und die
zukunftsfähige Energieversorgung mit
erneuerbaren Energien, die bessere Integration von ausländischen Mitbürgerinnen
und Mitbürgern sowie der demografischer
Wandel, der auch den Landkreis Freising in
den nächsten Jahren betreffen wird.
Name: Dr. Peter Siemsen
Alter: 37 Jahre
Familienstand: verheiratet
Beruf: Promovierter Chemiker,
Projektmanager
Hobbys: Wandern, Laufen, Musik,
Altertumsgeschichte
Als neuer Landrat würde ich mich besonders einsetzen für...
eine bürgernahe und verständliche Kommunalpolitik mit der klaren Zielsetzung, die
hervorragende Lebens- und Wohnqualität
in unserer Region weiter zu verbessern. Die
bevorstehenden Herausforderungen möchte ich gemeinsam mit den Bürgerinnen und
Bürgern zu Zukunftschancen für den Landkreis entwickeln, gemäß meinem Wahlmotto:
„Bewährtes erhalten – Erreichtes festigen
– Zukünftiges gestalten“. Ich stehe für eine
ökonomisch und ökologisch ausbalancierte
Politik: Stabiles Wirtschaftswachstum und
eine solide Finanzpolitik bilden die Basis zur
Finanzierung ökologischer Ziele. Ich fordere
sparsames Haushalten, zielgerichtete Investitionen und Schuldenabbau anstelle von Steuer- und Gebührenerhöhungen.
Der Flughafen ist...
ein wichtiges wirtschaftliches Standbein für
unsere Region. Zum Thema 3. Startbahn
müssen die Sorgen und Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger lückenlos aufgezeigt und
erforderliche Auflagen zum Lärm- und Emissionsschutz verbindlich abgeleitet werden.
Weitere wichtige Themen für den Landkreis Freising sind:
a) Erarbeitung eines tragfähigen energiepolitischen Konzepts für den Landkreis Freising:
Eine effiziente und nachhaltige Energiepolitik
ist die Basis für zukünftiges Wachstum. Die
flächendeckende Förderung alternativer Energien ohne hierfür ausreichend vorhandene,
lokale Ressourcen ist keine Lösung, sondern
ökonomischer und ökologischer Unsinn.
b) Förderung von Wissenschaft, Forschung
und Technologie: Als Wachstumsregion und
Technologiestandort müssen wir die lokalen
Rahmenbedingungen für Bildung, Forschung
und Wissenschaft sowie die Handlungsfreiräume des Einzelnen weiter entwickeln, um
im härter werdenden Wettbewerb „die Nase
vorn zu behalten“.
c) Transrapid: Die Transrapid-Technologie ist
zur verkehrstechnischen Erschließung großer
Distanzen ausgelegt. Eine nur auf die Verbindung von Münchner Flughafen und Hauptbahnhof beschränkte Strecke macht keinen
Sinn.
Name: Kornelia Möller MdB
Alter: 46 Jahre
Familienstand: geschieden
Beruf: Diplom-Sozialökonomin
Hobbys: sind vor allem meine beiden Hunde,
gute Gespräche mit Freunden führen und ich
gehe gerne schwimmen.
Als neuer Landrat würde ich mich besonders einsetzen für... gute Arbeit im Landkreis. Auch wenn der Flughafen immer noch
neue Jobs schafft, sind die meisten prekär
und vor allem im Niedriglohnbereich. Der
Wettbewerb um die niedrigsten Löhne muss
beendet werden. Den von Armut bedrohten Menschen muss jetzt geholfen werden.
Deshalb brauchen wir z.B. einen Schulmittelfonds von 100,- € pro Kind und Schuljahr
zusätzlich zum Hartz-IV-Regelsatz, aber
auch für Kinder aus einkommensarmen Familien. Der Landkreis muss aktiv werden,
wir können nicht darauf warten, dass die
Bundespolitik irgendwann Korrekturen an
den Armutsgesetzen vornimmt.
Der Flughafen ist... bereits jetzt eine Belastung für Freising und das Umland. Wir
sagen entschieden nein zur 3. Startbahn. Es
ist ein Skandal, dass Menschen wegen eines
ökonomisch und ökologisch unsinnigen Projektes aus ihrem Zuhause vertrieben werden.
Darüber hinaus muss der Flughafen nach
dem Vorbild von Wien-Schwechat verpflichtet werden, 1,- € pro Fluggast in einen Umlandfonds einzuzahlen, aus dem die Kommunen in der Flughafenregion Wohnungsbau, Kinderkrippen, ÖPNV und Straßenbau
finanzieren können. Denn die Finanzierung
kommunaler Investitionen nach dem Verursacherprinzip ist uns wichtig.
Weitere wichtige Themen für den Landkreis Freising sind... die Verhinderung des
Milliardengrabes Transrapid, der an den Bedürfnissen unserer Bevölkerung völlig vorbeigeht und die Landschaft massiv verschandelt. Wir stehen hier eindeutig auf Seiten der
Mehrheit der Bevölkerung. Im Gegensatz zu
den Lippenbekenntnissen von CSU, SPD und
Freien Wählern stimmen alle Vertreterinnen
und Vertreter der LINKEN, vom Bund bis zu
den Kommunen, auch konsequent so ab. Mit
den freiwerdenden Mitteln kann der ÖPNV
deutlich verbessert werden, ein 10-MinutenTakt der S-Bahn auch nach Freising wäre
problemlos finanzierbar, sowie die Einführung eines Sozialtickets.
Wir wollen gleiche Bildungschancen für alle,
neben der materiellen Ausstattung bedeutet
das auch, weitere Ganztagsklassen im Landkreis einzurichten.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
19
Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
Das Sechs-Jahre-Rennen
Politik in Freising zwischen 2002 und 2008
von Dr. Andreas Beschorner
Sechs Jahre lang hat der Freisinger Stadtrat nun „regiert“, hat Entscheidungen getroffen, die mal ganz wichtig, mal eher
unwichtig waren, die mal mit Freude, mal
mit Ärger von den Wählern und Bürgern
aufgenommen wurden. fink blickt zurück
auf die Legislaturperiode von 2002 bis
2008.
2002
Der Blitzstart
Der neue Stadtrat war erst ein paar Wochen
im Amt, da konnte er sich schon im ersten
großen Erfolg sonnen: Blaskapelle und
Prominenz waren unter strahlendem Sonnenschein angetreten, um die Südtangente ihrer Bestimmung zu übergeben. Von
„Meilenstein“, „Paradebeispiel“ und von
einem „Bypass“ war damals die Rede, als
nach vier Jahren die Operation Südumfahrung für 25 Millionen Euro fertiggestellt
wurde. Grund genug für OB Dieter Thalhammer, damals von der „Gesamtvision“
zu sprechen, die auch die Westtangente
und die Verlegung der B 301 umfasst – bis
heute noch eine Vision.
Gerade keine freie Fahrt sollte es seit 2002
in der Innenstadt geben: Die Stadträte beschlossen zur Verkehrberuhigung die Installation von Polleranlagen an der Ecke
Amtsgerichtsgasse/Untere
Hauptstraße
und an der Einfahrt zur Heiliggeistgasse.
Ein paar Wochen bevor das neue Gremium
zusammentrat, es aber schon gewählt war,
war ein anderes Großprojekt eingeweiht
worden: die neue Hauptfeuerwache, 100
Meter lang, zehn Millionen Euro teuer und
mit einem Schlauchtrockenturm ausgestattet, der die Spötter und Kritiker ebenso auf
den Plan rief wie die Holzvertäfelung.
Doch damit nicht genug: An der A 92
wurde Bayerns größte Fotovoltaik-Schallschutzwand in Betrieb genommen und
zum ersten Mal wurden in Freising Rufe
nach einer Kinderkrippe laut, die aller-
20
Von hier von dort und anderen guten Dingen
dings damals noch nicht von allen Fraktionen gerne vernommen wurden.
2003
Die Beschleunigungsphase
Es war – sieht man von dem Veranstaltungsreigen zum 200. Geburtstag der Säkularisation ab – das Jahr der Trassen.
Informationsveranstaltungen, Pressekonferenzen, Diskussionsforen und eine Fülle
von Entscheidungen zur Variantenauswahl
der Westtangente mussten im Stadtrat
getroffen werden. Mit acht Wahltrassen
plus einer Nullvariante hatte der Stadtrat
begonnen, am Ende des Jahres waren die
beiden ortsnahen Tunnelvarianten 1 und 2
übrig geblieben. Doch es gab auf diesem
Weg einige Überraschungen: Als erste
fielen die Trassen 2, 5, 7 und 8 aus dem
Rennen, was manch eine Fraktion nicht so
recht mitbekam. Drei Monate später war
auf einmal Trasse 4 nicht mehr angesagt,
dafür bekam Trasse 2 eine zweite Chance. Zwei Monate später fiel Trasse 6 einer
EU-Vogelschutzrichtlinie zum Opfer und
wurde dann wieder durch Trasse 4 ersetzt.
Im Oktober dann der Beschluss, Trasse 1
und 2 (inzwischen mehrmals optimiert)
weiterzuverfolgen.
Und noch eine Trasse beschäftigte die
Gemüter: die Verlegung der B 301 Nordostumfahrung Freising. Hier waren es
drei Trassen, zu denen der Stadtrat seine
Empfehlung abgeben sollte. Der sprach
sich (ebenso wie der Kreis) für die Ost-Variante um Erlau herum aus. Doch es kam
anders: Im Raumordnungsverfahren entschied sich die Regierung von Oberbayern
für die Variante C1 – mitten durch Erlau
hindurch.
2004
Den Rhythmus finden
Während im Mariendom die Sanierung
der Innenschale begann und für die Gar-
nisonsstadt Freising nach 200 Jahren das
Aus kam, tat sich im Rathaus Einiges: Da
war die Fertigstellung des Umbaus der Ziegelgasse zu einer Flaniermeile für 850000
Euro und da war die Aufhebung der Sperrung der Griesfeldstraße, nachdem Bürger gegen die einseitige Sperrung Sturm
gelaufen, sich sogar im Internet dagegen
ausgesprochen hatten. Zwar wurde das
www-Votum zunächst im Stadtrat ignoriert, aber plötzlich und fast ungewollt, fiel
die Sperrung dann doch.
Endgültig entschieden hat sich der Stadtrat
2005 auch für die Westtangenten-Trasse:
Mit 27:13 Stimmen machte die Variante 1
das Rennen.
Für den größten Wirbel sorgte allerdings
die Straßenausbaubeitragssatzung: Zunächst empfahl der Hauptausschuss, sich
dem Willen der Kommunalaufsicht zu
beugen, die der Stadt immer wieder den
Erlass dieser Satzung ins Stammbuch
geschrieben hatte. Doch drei Tage später
kippte der Gesamtstadtrat die Entscheidung des Ausschusses mit 16:19 Stimmen.
Doch zu früh gefreut, liebe Anlieger: OB
Dieter Thalhammer beanstandete den Beschluss als rechtswidrig und bekam vom
Landratsamt Recht: Entweder erlasse die
Stadt die Satzung selbst oder die Kommunalaufsicht verfüge diese Satzung. Das
Ende vom Lied am 11.11.: Der Stadtrat
segnete die ungeliebte Satzung mit 29:7
Stimmen ab.
Begonnen wurde mit der Ertüchtigung
der Kläranlage durch Faulturm, Zentrifugen, UV-Anlagen, Belebungsbecken und
Fischteich. 14,5 Millionen Euro sollte das
Mammutprojekt bis zu seiner Fertigstellung 2005 verschlingen.
2005
Durchhalten
Geprägt war 2005 von zwei Ereignissen,
die den Stadtrat nur am Rande berührten:
Zum einen die Jahrhundertflut im August,
zum anderen der Beginn der Planungen
Von hier von dort und anderen guten Dingen
21
Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
für eine dritte Startbahn. Dafür wirbelten
zahlreiche Baustellen 2005 viel Staub auf:
Da war zum einen die Erfolgsmeldung,
dass „Procom Invest“ die Schlüterhallen
erworben hatte. Dass man bis heute zwar
viel darüber beraten, sich Ausschüsse und
Beiräte des Öfteren mit dem Industriedenkmal beschäftigt haben, ist bekannt.
Getan hat sich bis jetzt noch nichts. Was
die Stadtverwaltung, Architekten und
Stadträte 2005 vor allem auf Trab hielt, war
der Umbau der ehemaligen Feuerwache an
der Weizengasse zur Stadtbibliothek. Von
„Horrorbaustelle“ war da manchmal die
Rede, die Fassadengestaltung zur Weizengasse hin wurde heftigst kritisiert und
dann doch so gebaut, und und und.. Und
noch ein Aufreger um ein Gebäude: Die
Islamische Gemeinde ist nach vielen Jahren der Odyssee mit ihrem Gebetshaus in
der Wippenhauser Straße untergekommen
– sehr zum Ärger mancher Goldberg-Anwohner und mancher Stadträte.
2006
Zähne zusammenbeißen
Wieder ein Startbahn-Jahr, dazu noch die
Fußball-WM und – alles überstrahlend
– der Papstbesuch. Der Stadtrat selbst
verfolgte mit relativ wenig Spannung
die Wiederwahl von Amtsinhaber Dieter
Thalhammer (67,1 Prozent), machte sich
allerdings mehr Sorgen um die fast schon
blamable Wahlbeteiligung von 36,8 Prozent.
Der Agenda 21-Prozess wurde 2006 neu-
22
Von hier von dort und anderen guten Dingen
belebt und der Stadtrat ging auf Reisen:
Bei einer Feier im Mostviertel wurde die
Städtefreundschaft mit Waidhofen besiegelt.
Doch nicht alles war Friede, Freude, Eierkuchen: Heftig in die Kritik gerieten die
Stadträte nicht nur wegen der Stadtbibliothek, bei deren Eröffnung die beleidigte
Architektin zum Rundumschlag ausholte,
sondern auch wegen anderer Entscheidungen: Die Erhöhung der Gebühren für
den Abenteuerspielplatz am Sebaldhaus
war angesichts der Vorgeschichte ind einer
17:16-Abstimmung wahrlich kein Ruhmesblatt. Und auch die Bebauung des Bodensteiner-Areals, das umstrittene Aus für den
„Peterhof“ und die Glas-Lärmschutzwand
an der Angerstraße sorgten für mächtig
viel Ärger unter den Stadträten und über
den Stadtrat. Dass man zwar einen Gestaltungsbeirat beschlossen hat, aber eine
Gestaltungssatzung nicht, war auch so ein
Dauerbrenner in der Stadtratspolitik des
Jahres 2006. Dass man den Stadtwerken
die städtischen Bäder übergeben hat und
Direktor Gerhard Schmid gleich mit der
Idee eines Kombibads vorpreschte, sollte
eine wichtige Grundlage für diverse Diskussionen in 2007 liefern.
nehmen, und drei Männer mit Sonnenhüten und kurzer Hose im Schwimmbad, die
fleißig Unterschriften gegen die angeblichen Schwimmbad-Vernichtungsinitiative sammeln: Der Standort-Streit über ein
künftiges Kombibad samt Eislauffläche
drückte der Stadtpolitik 2007 den Stempel
auf. Es kam zum offenen Schlagabtausch
zwischen den Befürwortern einer Lösung
in Bahnhofsnähe und den Gegnern dieser
Lösung, die ein Bürgerbegehren gegen das
Einstampfen des Lerchenfelder Freibads
ins Leben riefen. Deftige Worte und manch
ein Missverständnis beherrschten monatelang das Geschehen, bis es Mitte September dem OB gelang, die Wogen zu glätten.
Jetzt soll eine Standortuntersuchung wichtige Fingerzeige geben. Für ein bisschen
Zoff sorgte auch mal wieder die Westtangente: Vor allem dass man den Anschluss
an die Giggenhauser Straße jetzt aus den
Planungen strich, war umstritten. Hauchdünn mit 19:18 Stimmen gab man dieser
Tektur im Stadtrat grünes Licht. Und auch
eine Eröffnung war 2007 zu feiern: die
des neuen Stadtmuseums im Asamgebäude. Die Stadtratsabschlussfahrt führte mit
zwei Bussen nach Innichen in Südtirol, wo
man die Städtepartnerschaftsurkunde unterzeichnete.
2007/2008
Der Endspurt
2008 sind es die Wahlen, die das Geschehen prägen. Aber keine Bange: Immerhin
hat die Stadt den Standortübungsplatz und
inzwischen auch die General-von-SteinKaserne gekauft. Und schon allein das
wird sicherstellen, dass auch das nächste
Sechs-Jahre-Rennen des Stadtparlaments
sicher nicht langweilig wird.
Drei Bilder werden sich aus 2007 besonders einprägen: 18000 Startbahn-Gegner
in München, zehn Glocken auf Gespannen, die den Weg zum Domberg hinauf
Von hier von dort und anderen guten Dingen
23
Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
So funktionieren die
Kommunalwahlen
Am 2. März sind die Wähler im Landkreis Freising gefordert: Es gilt,
einen Landrat, in einigen Gemeinden und in der Stadt Moosburg den
Bürgermeister, den Kreistag sowie Gemeinde- und Stadträte zu wählen. Bei
keinem anderen Urnengang hat der Bürger so viele Möglichkeiten wie bei
den Kommunalwahlen. fink erklärt, wie es geht.
Wahlberechtigt?!
Alle deutschen Bürger sowie alle EU-Bürger über 18 Jahre, die ihren Hauptwohnsitz
seit mindestens drei Monaten (Stichtag: 2.
Dezember 2007) hier haben. Und man darf
natürlich sein Wahlrecht nicht verwirkt
haben. Das Einwohnermeldeamt trägt all
diese Wahlberechtigten in das Wählerverzeichnis ein.
Wahlbenachrichtigung
Zwischen dem 5. und 8. Februar erhalten
alle Wahlberechtigten eine Wahlbenachrich-
24
Von hier von dort und anderen guten Dingen
tigung. Darauf steht auch, wo genau sich das
zuständige Wahllokal befindet. Und dort ist
auch genau erklärt, was man tun muss, um
seine Briefwahlunterlagen zu erhalten. Denn
auch wer am 2. März keine Zeit hat, kann damit trotzdem seine Stimmen abgeben. Wichtig: Auf die rechtzeitige Abgabe achten. Wer
in der Stadt Freising wählt, muss darauf achten, dass seine (Brief)wahlunterlagen spätestens am Wahltag bis 18 Uhr bei der Stadt
eingehen (Wahlamt der Stadt, Marienplatz).
Wer keine Wahlbenachrichtigung erhalten
hat, sollte sich mit seiner Gemeinde in Verbindung setzen.
Die Wahl: Landrat und Bürgermeister
In der Stadt Freising zwar nicht, aber in
einigen Gemeinden des Landkreises wird
am 2. März der Bürgermeister gewählt.
Hier hat jeder Wähler eine Stimme, die er
einem Kandidaten auf dem Stimmzettel
gibt. Wer die absolute Mehrheit hat, ist neuer (oder alter Bürgermeister). Schafft das
auf Anhieb niemand, gibt es zwei Wochen
später eine Stichwahl zwischen den beiden
besten Kandidaten. Genau so läuft auch die
Wahl zum neuen Landrat ab. Nachdem der
amtierende Landkreischef, Manfred Pointner, nicht mehr kandidieren darf, bewerben
sich sechs Kandidaten um seine Nachfolge
(siehe S. 18/19). Es gilt also: jeder Wähler
macht hinter einem Kandidaten sein Kreuz,
wer die absolute Mehrheit hat, ist neuer
Landrat. Schafft das im ersten Wahlgang
niemand (was derzeit als wahrscheinlich
gilt), dann gehen die beiden Kandidaten mit
den meisten Stimmen in die Stichwahl.
Kreistag, Gemeinde- und
Stadtratswahlen
Hier ist der Wahlmodus etwas kompli-
zierter, hat aber enorme Vorteile: Bei
keiner anderen Wahl kann der Bürger die
Listenvorschläge der Parteien so verändern und ganz individuell seine Stimmen
verteilen.
Stimmen
Die Stimmenanzahl ist abhängig von der
Größe des jeweiligen Rates. Der Kreistag
hat insgesamt 70 Mitglieder, also hat der
Wähler maximal 70 Stimmen. Der Freisinger Stadtrat umfasst 40 Mitglieder. Dementsprechend dürfen maximal 40 Stimmen
verteilt werden.
Listenwahl
Normalerweise tritt jede Partei oder sonstige Wählerformation mit einer durchnummerierten Liste ihrer Kandidaten an,
die so viele Leute umfasst, wie Plätze im
jeweiligen Rat zu vergeben sind. Auf dem
Wahlzettel stehen diese Listen spaltenweise nebeneinander. Kleinere Gruppierungen treten mitunter auch mit weniger
Kandidaten an oder gehen mit anderen
kleinen Parteien Listenverbindungen ein.
Die einfachste Wahlmöglichkeit ist die Li-
stenwahl: Einfach oben bei der jeweiligen
Partei ein Kreuz machen, dann erhält jeder auf dieser Liste von oben nach unten
genau eine Stimme. Allerdings verzichtet
man bei der Listenwahl auch gleichzeitig
auf alle Möglichkeiten, die die Personenwahl bietet.
Personenwahl
Wer sich etwas mehr Mühe beim Wählen
machen will, auch Personen, die auf den
Listen weiter unten stehen, mehr unterstützen will oder auch Kandidaten von
unterschiedlichen Parteien wählen will,
sollte die Möglichkeiten der Personenwahl
ausnutzen. Denn das Kommunalwahlrecht
bietet zwei Besonderheiten: Das so genannte Kumulieren und Panaschieren.
Kumulieren und Panaschieren
Kumulieren heißt so viel wie Häufeln.
Damit ist gemeint, dass man einem Kandidaten nicht nur eine, sondern bis zu
drei Stimmen geben kann. Einfach den
entsprechenden Kandidaten suchen und
statt einem Kreuz eine „2“ oder eine „3“
ins Kästchen schreiben. Aber: man darf
nicht die maximale Stimmenanzahl (s.o.)
überschreiten. Mit Panaschieren ist gemeint, dass man seine Stimmen nicht nur
bei Personen auf einer Liste, sondern auf
allen Listen munter verteilen kann. Natürlich ist es auch möglich, Personenwahl und
Listenwahl zu mischen. Beispiel Stadtrat
Freising: Von den 40 Stimmen vergibt man
25 Stimmen direkt an einzelne Kandidaten.
Damit die 15 übrigen Stimmen nicht verfallen, kann man jetzt noch ein Kreuz oben
auf einer Liste machen. Dann bekommen
die Kandidaten von 1 bis 15 jeweils eine
Stimme. Außer man hat einem dieser Kandidaten schon einen „3er“ reingeschrieben.
Dann wird dieser einfach übersprungen.
Die größten Fehler
Zunächst sollte man es vermeiden, seinen Wahlzettel ungültig zu machen. Etwa
durch handschriftliche Ergänzungen,
Schmierereien und ähnliches. Dann sollte
man seine Stimmen nochmals durchzählen, ob man nicht zu viele Stimmen verteilt hat. Ungültig wäre ein Wahlzettel
auch, wenn man mehr als ein Listenkreuz
macht. (SB)
Von hier von dort und anderen guten Dingen
25
Wahl-Spezial
Stadtgeschichten
Freisings Partnerstädte:
Waidhofen a.d. Ybbs - Die Stadt der Türme
Im Zeichen des Mohren
von Dr. Andreas Beschorner
Das Wappen von Waidhofen an der Ybbs sagt
eigentlich alles: Zwei Türme sind darauf zu
sehen und der Mohrenkopf. Waidhofen, im
südlichen Mostviertel gelegen, bezeichnet
sich gerne als die Stadt der Türme und
ist ebenfalls ein alter Freisinger Besitz
aus den Zeiten des Fürstbistums und des
Freisinger Mohren. Seit 1986 pflegen die
Stadt der Türme und die Domstadt Freising
Kontakte, die schließlich in eine offizielle
Städtepartnerschaft mündeten.
Zu verdanken haben das die Freisinger
und Waidhofener einer berühmten
Schenkungsurkunde aus dem Jahr 996.
Darin steht zu lesen, dass Kaiser Otto
III. dem damaligen Freisinger Bischof
Gottschalk den Besitz des Hochstiftes an
der unteren Ybbs bestätigt. Konrad II. hat
dann diesen Besitz im Jahre 1033 bis an
die steirische Grenze erweitert. 1186 findet
26
Von hier von dort und anderen guten Dingen
man die erste urkundliche Erwähnung von
„Waidhovn“.
Und, so kann man sagen, „do liegt sie
heit no“, jene mittelalterliche Stadt im
südwestlichen Niederösterreich, umgeben
von steilen Hängen auf 358 Meter Höhe.
Sehenswert ist besonders die Altstadt mit
ihrer gut erhaltenen Bausubstanz aus dem
14. bis 18. Jahrhundert. Die Gründe für
die historische Altstadt gehen zurück ins
14. und 15. Jahrhundert, als in Waidhofen
Handwerk und Gewerbe immer stärker
aufblühten, die Stadt zum Zentrum
der Eisenwurzen wurde. Zur Zeit der
Hochblüte gab es in Waidhofen über 200
Schmiedebetriebe.
Geprägt wird die Silhouette Waidhofens
allerdings durch die Türme: Der Stadtturm,
der Schloßturm, der Ybbsturm und das
Rothschildschloss verleihen der Stadt
ihre
außergewöhnliche
Atmosphäre.
Nicht ganz unschuldig daran war wieder
mal ein Freisinger, nämlich Bischof
Berthold von Wehingen. Der ließ um 1400
die Stadtbefestigung mit Mauern und
Türmen nach den damaligen strategischen
Erkenntnissen bauen, verhalf der Stadt
somit zu dem heute erhaltenen gotischen
Profil.
Im historischen Schloßhof finden auch
jährlich die Schloßhofspiele statt – Nestroy,
oben: Blick vom Unteren Stadtplatz zum Freisingerberg mit Stadtbrunnen und Stadtturm.
unten: Innenstadt mit Stadtpfarrkirche, Blick
vom Krautberg.
Raimund und Molière gehören zu den
Favoriten dieses Kulturereignisses, von
denen es in Waidhofen einige gibt.
Das Ende der Beziehungen zu Freising, die
erst zum 800-jährigen Stadtjubiläum von
Waidhofen wieder aufgenommen wurden,
war – wie so oft – das Jahr 1803, als nach
der Säkularisation die Herrschaft an das
Hause Habsburg überging. Aber schon vorher hatte sich Waidhofen von Freising etwas distanziert. 1786 beispielsweise wurde
der Stadtrichter durch einen eigenen Bürgermeister ersetzt.
Fotos: Martin Hirsch
Der Mohr, Herrschaftszeichen der Freisinger Fürstbischöfe, hat seine Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen. Und
er ist weit gegangen, der Mohr, denn die
Bischofsstadt Freising hat zwischen dem
8. Jahrhundert und der Säkularisation
1802/1803 über 1000 Jahre lang ein ganzes Geflecht von Besitzungen im Süden
und im Osten aufgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist man allmählich daran
gegangen, die früheren Beziehungen in
freundschaftlicher Weise wieder aufleben
zu lassen, hat – vom europäischen Gedanken beseelt – Städtepartnerschaften geschlossen. Mit Obervellach, Maria Wörth
und Waidhofen in Österreich, Innichen in
Südtirol und Skofja Loka in Slowenien hat
man per Urkunde am europäischen Haus
mitgebaut, mit dem französischen Arpajon, dem Geburtsort des Bistumsgründers
Korbinian, ebenfalls eine Städtepartnerschaft geschlossen. fink stellt in einer
kleinen Serie die Partnergemeinden Freisings vor. In dieser Ausgabe: Waidhofen
a.d. Ybbs
Von hier von dort und anderen guten Dingen
27
Stadtgeschichten
Stadtgeschichten
in der die Argonauten nach Kolchis fuhren,
als Name eines »Archonten«, d. h. eines
edlen Mannes, Herrschers, vielleicht auch
eines reichen Händlers, vorkommt. Die
Argonautensage wurde aus Bruchstücken
von wesentlich älteren Quellen im 3. Jahrhundert v. Chr. von Apollonios Rhodios
vollständig aufgeschrieben und zeigt neben
der sagenhaften Handlung den Stolz und
das Wissen der Mykener von der Kenntnis
des Schwarzen Meeres, der Donau und der
Adria.
»Es geht eine Sage, dass zwischen Tünzhausen, Bernstorf und Kranzberg eine versunkene Stadt liegt«.
Joseph Grassinger, 1864
Das
Bernsteingesicht
von
Bernstorf
Eine bronzezeitliche
Siedlung zwischen
Ostsee und Nil
der Schmuck, in kleine Tonhüllen eingebettet und sorgfältig vergraben worden
– vielleicht als Weihegaben an die Götter.
Brandspuren auf dem Gold und ein verkohlter Holzrest in einem Goldband lassen
einen Zusammenhang mit dem Brand der
Stadtmauer vermuten.
Das Gesicht eines
bronzezeitlichen
Herrschers?
von Dr. Manfred Moosauer
Hoch über dem Ampertal, an der Einmündung der Glonn, stand vor fast 3400 Jahren
eine stadtähnliche Burg. Steil abfallendes
Gelände schützte sie nach Süden, Westen
und Norden hin. Tiefe Gräben und eine
knapp zwei Kilometer lange, etwa 4,50
Meter hohe Stadtmauer aus dicht verwobenen, lehmverputzten Hölzern umringten
die Befestigung. Dafür mussten etwa
40000 Eichen gefällt werden. 25 Jahre
nach der Errichtung ging die Siedlung in
einem verheerenden Brand zugrunde. Erst
im 20. Jahrhundert kamen die Überreste
der Befestigung beim Kiesabbau wieder
28
Von hier von dort und anderen guten Dingen
zum Vorschein und wurden dabei etwa zur
Hälfte erneut zerstört. Ein Teil des Geländes konnte jedoch für Ausgrabungen gesichert werden. Bald wurde Bernstorf zu
einem der spannendsten Grabungsorte in
Deutschland.
Sensationelle Funde machten die einst
überragende und überregionale Bedeutung
der Stadt sichtbar: das älteste Kronendiadem Alteuropas aus purem Gold (s. Kasten), über 30 unbearbeitete und vor allem
zwei gravierte Bernsteinstücke, das »Bernsteingesicht« und ein Siegel mit Ritzungen
in mykenischer Schrift.
Die beiden Bernsteinobjekte wurden im
Jahr 2000 gefunden. Sie waren, wie auch
Die Vorderseite des »Bernsteingesichts«
zeigt ein stilisiertes, bärtiges Gesicht mit
Ohren in frontaler Darstellung. Augenbrauen und Nase sind in einer durchgehenden Linie dargestellt. Die Augen sind
jeweils durch eine Kreislinie, die Ohren
durch eine halbkreisförmige Linie wiedergegeben. Die hochgezogenen »Mundwinkel« führen zu einem Ausdruck des Lächelns. Kurze, teils leicht gebogene Striche
deuten einen Kinnbart an. Art und Richtung der Gravurlinien weisen auf einen
rechtshändigen Kunsthandwerker.
Rückseite mit drei Bildzeichen (do-ka-me).
Bernsteinsiegel, Gravuren von vier Zeichen
auf der ovalen Schauseite (pa-nwa-ti).
Bernstorf –
ein Außenposten
Mykenes?
oben: Berntorf zur Bronzezeit
(Chr. Haußner)
rechts: Grabungsprofil, im Vordergrund
Wallreste
Das sog. »Bernsteingesicht« ist ein annähernd dreieckiges Bernsteinstück mit Gravuren an der Vorder- und Rückseite. Mit
seinem unergründlichen Lächeln fasziniert
das »Bernsteingesicht« alle Betrachter. Es
erinnert an die Goldmasken aus den Gräbern von Mykene. Möglicherweise stellt es
das Gesicht eines Herrschers dar.
Die Rückseite trägt drei Bildzeichen: Links
einen langen Strich mit einer dreieckigen
Erweiterung, in der Mitte ein Kreis mit inliegendem Kreuz, rechts ein Zeichen, das
sich aus einem Trapez und einem senkrechten Strich zusammensetzt – möglicherweise Symbole für »Flamme« oder »Lanze«, »Rad« und die aus Mykene bekannte
»Doppelaxt«, die wiederum als Zeichen
für Getreide steht. Es könnte sich somit
um Zeichen für Macht, Handel und Versorgung handeln, vielleicht sogar ein »Garan-
tie-Siegel« für Schutz, freien Handel und
Versorgung der Händler. Möglicherweise
handelt es sich um die Silben »do-ka-me«
der Linear B-Schrift, der ältesten lesbaren
Silbenschrift der Griechen.
Pa-nwa-ti, ein
Archont zur Zeit der
Argonautensage?
Beim zweiten Bernsteinstück handelt es
sich ohne Zweifel um ein Siegel mit Gravuren von vier Zeichen, die sich in zwei
Zonen aufteilen: oben drei nebeneinander
liegende Schriftzeichen, darunter ein Bildzeichen, das sich über die gesamte Breite
erstreckt. Als wissenschaftlich gesichert
gilt heute, dass es sich in der oberen Zone
um drei Zeichen der Linear B-Schrift handelt. Vom Objekt aus betrachtet würden
diese als »pa-nwa-ti« gelesen, als Siegelabdruck genau umgekehrt: »tin-wa-pa«. Die
Zeichengruppe ist bislang noch nicht in
Texten belegt, wohl aber die Silbenfolge
»Tinwa« als Namensbestandteil in Pylos.
Das Zeichen in der unteren Zone zeigt trotz
kürzeren Stirnbands eine Ähnlichkeit mit
dem kronenartigen Golddiadem von Bernstorf, aber auch mykenische Schiffsdarstellungen sehen ähnlich aus. Der griechische
Chronist Georgios Sygkelos berichtet 2002,
dass der Name »pa-nwa-ti« in der Periode,
Die Gold- und Bernsteinfunde von Bernstorf sind sowohl für die bayerische als auch
für die ältere bronzezeitliche Geschichte
Europas von hoher Bedeutung. Die Bernsteinfunde enthalten bisher unbekannte
Schriftzeichen in der Linear B-Schrift, die
bislang nur im Bereich von mykenischen
Palästen gefunden wurde, sowie die erste
Gesichtsdarstellung aus einer bisher als
abbildungsfeindlich geltenden Zeit, aus der
bisher nur geometrische Muster erhalten
sind. Und jetzt haben wir ein Gesicht, das
uns lebendig anschaut, wie »Agamemnon«
seinerzeit Schliemann. Wer mag die Bernsteinobjekte gefertigt haben? Eine Entstehung im heimischen Milieu ist wohl auszuschließen. Man wird sie entweder einer
örtlichen, temporär ansässigen Fremdgruppe zuschreiben oder einem »Re-Import«
aus einer mykenischen Kontaktzone oder
aus dem mykenischen Machtbereich selbst.
Die Herstellungstechnik der Verzierungsmuster auf dem Goldschmuck weist zwar
auf die Bearbeitung durch einen einheimischen Handwerker oder Künstler, aber
sowohl die Verwendung von Gold als auch
die Art der Gestaltung ist nur aufgrund
eines direkten Kontaktes zur ägäischen und
ostmediterranen Welt mit ihren Handelsbeziehungen im gesamten Levantebereich bis
nach Ägypten denkbar. Diese Fernbeziehungen waren bisher nur in einzelnen Handelsstücken belegt. Die Neufunde führen zu
einem zunehmend klareren Bild der Auswirkungen der mykenischen Kultur auf das
bisher für barbarisch gehaltene Alteuropa.
Eine wichtige Mittlerfunktion nahmen dabei die ebenfalls in stadtartigen Siedlungen
lebenden Kulturgemeinschaften im Bereich
des Karpatenbeckens und der oberen Adria
Von hier von dort und anderen guten Dingen
29
Stadtgeschichten
Stadtgeschichten
Der Bernstorfer Goldfund
D
ie im Sommer 1998 geborgenen
Goldbleche stellen eine nahezu vollständige Ornats-Ausstattung der Bronzezeit dar, mit Kopfschmuck, Brustschmuck, Gürtel und
Nadel. Hinzu kommt ein Stab als besonderes Zeremonialgerät. Die Ausstattung
wurde als komplettes Ensemble aus ein-
zelnen, 2,5 cm breiten Blechen – wohl
von einem einheimischen Goldschmied
– gefertigt. Sie ist relativ einfach gearbeitet, die Verzierungen wurden mit
Knochen oder Holzwerkzeugen eingedrückt. Das verwendete Gold ist nahezu
30
Von hier von dort und anderen guten Dingen
rein, fast ohne Silber- und Kupferbeimengung. Da solches Gold in der Natur
nicht vorkommt, muss es geläutert worden sein. Dieser Prozess ist in der Antike
belegt und wird als Zementationsverfahren mit Salz bezeichnet. Die ältesten
Belege für dieses Verfahren stammen aus
Ägypten. Die Analysen des Goldes des
in München restaurierten Unterteils des sog. Echnaton-Sarges
(KV 55) zeigten exakt die gleichen Daten wie das Gold von
Bernstorf. Dies spricht dafür,
dass dieses Gold auch von dort
stammt. Organische Reste auf
dem Kronendiadem ließen sich
als Styraxharze, also Weihrauchharze, klären. Diese Substanzen
dürften wohl aus dem Orient
stammen, möglicherweise aus
dem sagenhaften Land Punt,
dem heutigen Jemen. Wegen seiner Fragilität für den Alltagsgebrauch wohl ungeeignet, scheint
der Goldschmuck die Ausstattung eines Kultbildes gewesen
zu sein; auch der Weihrauch lässt
daran denken. Vorbilder dafür
lassen sich im mykenisch-minoischen Bereich finden. Es sind
abstrakte Kultbilder, an denen
oft Objekte aus anderem Material, z. B. Locken, angebracht
wurden. Wie die späteren klassischen Kultfiguren bekleidete
man sie sicherlich mit vornehmen, geweihten Gewändern. Die
»Naht- oder Nagellöcher« in den
Goldstreifen lassen dies auch für
Bernstorf vermuten. Das spektakulärste Stück des Kultbildes ist
ein kronenartiges Diadem, das
als älteste »Krone« Bayerns bzw.
Alteuropas gelten kann. Die Gestaltung des Bernstorfer Diadems weist
auf Vorbilder aus dem Mittelmeerraum
zurück. Die Ähnlichkeit zu den großen,
von Schliemann ausgegrabenen Diademen der »Königsgräber« von Mykene ist
unverkennbar.
ein. Bernstorf ist mit diesen vergleichbar;
es wirkt fast wie ein Außenposten dieser
Region, wenn nicht sogar von Mykene
selbst.
Die Expansion
der Mykener
Mykene lag gleichsam im geografischen
Mittelpunkt der damals bekannten Welt.
Der Austausch von Luxusgütern blühte, der
Handel mit Gold, Silber, Bronze, Bernstein
und Elfenbein brachte Reichtum. Der einsetzende Prozess eines geregelten Tauschverkehrs wurde durch das Entstehen neuer
Oberschichten begünstigt, die sich kontinentweit ähnlich gaben, sich durch ähnliche Gegenstände – Schwerter, Streitäxte,
edle Gefäße und sogar verwandte kronenartige Kopfbedeckungen aus Gold – präsentierten. In Europa entstanden Großsiedlungen als Anlaufstätten im Tauschverkehr
und als Produktionsstätten für die benötigten Kulturgüter der neuen Oberschicht.
Diese tief greifenden Veränderungen und
Neuerungen zeigen ihre Spuren noch heute in allen europäischen Landschaften,
nicht nur in Knossos, Mykene und Troja,
sondern quer durch ganz Europa bis vor
die heutigen Stadttore Münchens. Von der
Ägäis bis zum Nordmeer stellten Orte wie
Bernstorf wichtige Zwischenstationen dar,
wie die Gold- und Bernsteinfunde und die
Größe der Stadt mit 14 ha ummauerter
Stadtfläche beweisen. Es muss ein reicher
und mächtiger Herrscher gewesen sein, der
hier, strategisch günstig auf einem Hügel
über der Amper, direkt an der Kreuzung
zweier Handelsstraßen gelegen, eine Befestigung errichtete. Zum Zeitpunkt der Entstehung der Stadt Bernstorf hausten hier
nicht etwa in Bärenfell bekleidete Wilde,
sondern Menschen, die in Siedlungen mit
teilweise über 100 Holzhäusern lebten,
Landwirtschaft und Handel betrieben, Metalle für Schmuck, Waffen und Werkzeuge
tauschten. Die Rohstoffe konnten dank der
begehrten Bronze als Vorstufe zur Einführung von Geld aus zunehmend größerer Entfernung herangebracht werden. Die
Lage Bernstorfs an einer der größten europäischen Handelsstraßen zeigt, dass die
Menschen Kontakt zu Händlern oder Gesandten aus Mykene hatten, die die Schrift
und damit eine ganz neue revolutionäre
Form der Kultur kannten.
Das alte Bayern stand in direkter Beziehung zu Mykene.
Bernstein – die
»Tränen der Götter«
Das Bernstorfer Bernsteingesicht weist
auf eine Handelsverbindung zu Mykene
hin. In der damaligen Zeit waren im Mittelmeerraum nur die Mykener im Besitz
größerer Mengen von Bernsteinobjekten.
Die Mythologie nennt Bernstein »Tränen
der Götter«.
Den Weiterhandel mit solch kostbarem
Gut hielt man wohl in engen Grenzen. Im
unermesslich reichen Schmuck von Troja
barg Schliemann nur zwei kleine Bern-
steinperlen. Auch im Wrack eines im 14.
Jh. v. Chr. vor der türkischen Südküste
bei Uluburun gesunkenen Schiffes fanden
sich nur fünf Bernsteinperlen – in einer
sagenhaft reichen Schiffsladung mit 10 t
Kupfer, einer Tonne Zinn sowie kostbaren
Gegenständen aus allen umliegenden Ländern wie einem goldenen Skarabäus mit
dem Siegel der Nofretete. Dagegen enthalten die Schachtgräber der mykenischen
Kultur viele Ketten aus Bernsteinperlen,
die aus dem Baltikum stammen. Die Kettenspangen wurden nachweislich im mitteleuropäischen Bereich hersgestellt.
Von der Ostsee
an den Nil
Darüber hinaus führt eine Spur nach Ägypten. In Ägypten finden sich die ersten Spuren
eines europäischen Einflusses – Wandmalereien minoischen Stils – bereits in einem Palast aus der Zeit des Mittleren Reiches. Ausgrabungen aus der Zeit des Neuen Reichs
zeigen Spuren mykenischen Ein-flusses,
etwa in Bemalungen der Pharaonengräber
sowie von Statuensockeln. Wie gut die Mykener ihrerseits Ägypten kannten, zeigen
Fayencen mit Kartuschen der Pharaonen in
mykenischen
Städten. Ein
Dolch
aus
einem Herrschergrab in
Mykene stellt
eine anmutig gestaltete
L a n d s ch a f t
am Nil mit
Wildkatze
und Papyrusstauden dar
– ein typisch
ägyptisches Thema. Das seltenste und am
meisten begehrte Schmuck-Material im
alten Ägypten scheint der Bernstein gewesen zu sein. Intensive Nachforschungen
haben ergeben, dass die Pharaonen seit ca.
1500 vor Chr. Bernstein über diplomatische
Beziehungen von den Herrschern befreundeter Nachbarstaaten erwerben wollten, in
der Regel wohl aber nicht erhielten, wie
Mitgiftlisten auf Keilschrifttafeln verraten. Nur einige wenige Bernstein Objekte
wurden in Pharaonengräbern gefunden. Sie
stammen augenscheinlich aus dem Hügelgräber-Kulturbereich von Zentraleuropa.
So ist die Bernsteinkette aus einer Grabtruhe Tutanchamuns einer Halskette aus einem
Grab der Hügelgräberkultur in Schwarza in
Südthüringen auffallend ähnlich. Den gleichen doppelkonischen Zuschliff der Bernsteinperlen weist in Bayern etwa die Kette
von Pörndorf oder das Bernstein-Kollier
einer bronzezeitlichen Fürstin aus Ingolstadt auf. Auch weisen die so genannten
»Bernsteinschieber«, Kettenhaltespangen,
nach einem Fundort ebenfalls in Bayern
als »Typ Asenkofen« benannt, eine Bearbeitung gleicher Herkunft auf. Sie erzählen
uns also die Epoche einer Geschichte ganz
neu, die beiden Bernsteine und das Gold
aus dem bronzezeitlichen Bernstorf. Durch
sie wissen wir von dem überraschenden
Reichtum der Siedlung, die vor 3400 Jahren offensichtlich ein wichtiger Handelsort
in einem herrschaftlich strukturierten Gebiet war, dessen Verbindungen zur Ostsee
und bis hin zum Nil reichten. Das Gold kam
aus Ägypten, wohl auch der Weihrauch, mit
dem das Gold benetzt war. Allem Anschein
nach wurde eine Halskette aus Bernstein im
Grabschatz Tutanchamuns im heutigen bayerischen Raum angefertigt! Schon damals
war Bayern ein »industrieller Mittelpunkt«,
reich durch die Herstellung von Bernsteinketten und durch den Handel damit. Die
lange verborgenen Schätze von Bernstorf
haben uns erstaunliche neue Erkenntnisse
über das Werden der europäischen Kultur
verschafft.
Dr. Manfred Moosauer ist internistischer
Hausarzt in München. Er und Traudl Bachmaier entdeckten Bernstorf und führten die
erste Grabungskampagne durch. Sie fanden
auch den Goldschatz und die Bernsteine.
Ihr Buch: »Bernstorf – Das Geheimnis der
Bronzezeit« ist im Konrad Theiss Verlag erschienen.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
31
Familie
Der Kinderbuch-Tipp:
Ein Dschinn für alle Fälle
von Thomas Christos
Für Tom ist die kleine, alte Flasche am
Strand ein echter Glücksgriff. Nicht nur
weil er besonderes Treibgut sammelt, sondern auch, weil in eben dieser Flasche ein
Dschinn wohnt. Abu heißt der Dschinn, ist
frech, witzig, neunmalklug und hilft Tom
wo er nur kann. Ob Mathe oder Mutproben, auf Abu kann man sich verlassen. Der
vorlaute Flaschengeist erfüllt ihm all seine Wünsche, hilft ihm in der Schule und
bringt sogar den ollen Bettvorleger zum
Fliegen. Auch der Freundschaft zu Emma
hilft Abu auf die Sprünge, aber dann ist der
Dschinn plötzlich verschwunden, entführt
von Wachtmeister Freddy, genannt Klops!
Die Spur führt nach New York und Tom
und Emma setzen Himmel und Hölle in
Bewegung den kleinen Dschinn zu retten.
Jetzt geht das Abenteuer erst richtig los
und bald wird es für die zwei Kinder auch
ganz schön gefährlich. Wie gut, dass sie
noch den fliegenden Bettvorleger haben...
Spannend, witzig, und klug haben die zwei
Autoren Thomas Niermann und Christos
Yiannopolos diese mitreißende Geschichte aufgebaut. Hier braucht man sich nicht
wundern, wenn aus dem Kinderzimmer
abwechselnd spannungsgeladene Stille
oder hysterisches Kichern dringt. Ideal
auch zum gemeinsamen Lesen, ein Spaß
für die ganze Familie.
Vom Verlag empfohlen ab 10.
Fischer Schatzinsel, Preis: 13,90 Euro
32
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Familie
Raus aus dem Haus - rein ins Vergnügen:
Kindervorstellungen in der
Münchener Volkssternwarte
Bis dato fanden die Kindervorstellungen
in der Bayerischen Volkssternwarte nur
zwei Mal pro Monat statt. Das wird sich auf
Grund der enormen Nachfrage ab Februar
2008 glücklicherweise ändern. Die Kindervorführungen finden nämlich derart großen Anklang, dass sich die Volkssternwarte
nach eigener Angabe vor Besuchern kaum
retten kann. Immerhin jeden Freitag um 17
Uhr können Kinder ab 4 Jahre deshalb nun
an den spannenden und lehrreichen Vorführungen teilnehmen. Die zweistündigen
Kinderveranstaltungen gliedern sich in drei
Teile: die Besichtigung der Ausstellunsgräume, den Rundgang durch die Sternwarte
sowie die Planetariumsvorstellung mit dem
künstlichen Sternenhimmel in der Projektionskuppel.
Beim Rundgang durch die Ausstellungsräume werden die Planeten leicht erklärt und
die Kinder dürfen unter anderem einen 4
Milliarden Jahre alten, schweren Eisenmeteoriten anfassen, der 1838 in Namibia vom
Himmel gefallen ist. In der Sammlung befinden sich noch viele weitere Meteoriten,
zu denen die Führer allerlei interessante
und spannende Geschichten erzählen können. Auch für die Eltern ist die Führung nie
langweilig - oder wer weiß schon, dass es
auf der Venus Schwefelsäure regnet? Beim
Sterne sichtbar werden, erläutern die Führer
anschaulich das Sonnensystem. Die Kinder
lernen, wo der Polarstern liegt, warum er ihnen als Orientierungshilfe dienen kann und
woran sie bestimmte Sternbilder in Zukunft
selbst eindeutig erkennen können. Wo der
große Wagen ist? Ein Kinderspiel! Für die
Kindervorstellungen ist keine Voranmeldung erforderlich. Auf Anfrage können eigene Führungen gebucht werden – beispielsweise für einen Kindergeburtstag.
ter finden Live-Beobachtungen interessanter
Himmelsobjekte am Fernrohr statt.
Für Kinder ab 8 Jahren eignet sich übrigens
auch die Führung “Münchner Sternstunden”.
Sie findet von Montag bis Freitag bei jedem
Wetter statt und dauert etwa 2 Stunden. Die
Führung ist nicht ganz so voll wie die Kindervorstellung. Auch hier erleben die Besucher
neben einer Führung durch die Sternwarte
rechnet in den frühen Morgenstunden statt
- für kleine Kinder ist das Ganze also wohl
zu spät. Den Tipp möchten wir den Eltern
dennoch nicht vorenthalten. Wer also möchte, kann ohne Voranmeldung ab 2 Uhr in
die Sternwarte kommen und bis 6 Uhr die
Mondfinsternis beobachten. (SLY)
Der Monat Februar hat übrigens noch ein
ganz besonderes Himmelsschauspiel zu bieten: am 21. Februar kommt es zu einer totalen Mondfinsternis - dann wird der Mond
durch den Erdschatten komplett verfinstert.
Aus diesem Anlass ist die Volkssternwarte
an diesem Tag extra lange geöffnet. Leider findet das kosmische Spektakel ausge-
anschließenden Rundgang durch die Sternwarte können die Kinder sich aufs Dach, in
die Kuppel der Sternwarte begeben, wo die
großen Fernrohre auf der Beobachtungs-
Informationen:
Bayerische Volkssternwarte München
Rosenheimer Straße 145h
81671 München, Tel: 089 / 40 62 39
plattform stehen. Im Winter, wenn es schon
dunkel ist, dürfen sie dann mit den Instrumenten den Mond und die Sterne beobachten. Auch Phänomene wie Sonnenflecken
und Sonnenwinde werden von den Sternwarte-Führern anschaulich erklärt. Die Kinder dürfen dabei natürlich Fragen stellen,
soviel sie wollen. In der großen Projektionskuppel des Planetariums werden den Kindern schließlich mit Hilfe eines künstlichen
Sternenhimmels die Sternbilder erklärt. Und
während am Planetariumshimmel langsam
die Sonne untergeht, und die verschiedenen
Eintrittspreise:
Erwachsene 5,00€, Ermäßigungsberechtigte (Kinder, Schüler,..) 3,00€
An den gesetzlichen Feiertagen ist die
Volkssternwarte geschlossen
und die Ausstellungsräume im Planetarium
die Pracht eines Sternenhimmels, wie er in
der Natur nur unter besten Bedingungen zu
sehen ist. Es werden die zur Zeit sichtbaren
Sternenbilder vorgestellt und ein aktuelles
Monatsthema besprochen. Bei gutem Wet-
Anfahrt:
Von der S-Bahn Station Ostbahnhof mit
den Buslinien 55,145 oder 155 zur Haltestelle Anzinger Straße
Parkmöglichkeiten in der Rosenheimer,
Anzinger Straße oder im Parkhaus.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
33
Reportage
Reportage
M
Gun City
Besuch in Darra
Adam Khel, der größten
illegalen Waffenschmiede
des Fernen Ostens.
von Carsten Stormer
34
Von hier von dort und anderen guten Dingen
oeen Zackarias ist verrückt – nach Waffen. Diesmal geht
es um eine Glock 18, einem seltenen und wertvollen
Mordinstrument. Seit Jahren sucht er das gute Stück,
obwohl er zuhause schon zwei Kalaschnikows, neun Pistolen – unter anderem eine Glock 17, 22 und 34, einen Colt neun Millimeter,
eine Walther PPK, eine Luger MK II, sowie eine Maschinenpistole
HK MP5 gebunkert hat. „Wenn ich die Knarre nicht hier finde, wo
sonst?“ fragt er und streichelt über einen Silber beschlagenen Neunmillimeter Revolver mit graviertem Lauf. „Nenn mich Zack“, sagt
der Pakistani mit starkem amerikanischen Akzent. Zack ist Anfang
vierzig, trägt Bomberjacke, vergoldete Pilotenbrille und rote Cowboystiefel. Lässig lehnt er an einer Hausmauer und füllt Patronen in
das Magazin des Revolvers. Einmal die Woche fährt er nach Darra
Adam Khel. „Dies ist das härteste Dorf in Asien“, sagt er, hebt die
Waffe über den Kopf und jagt eine Kugel in den Himmel.
Einen wie Zack zu treffen, war einfach, denn in Darra wimmelt es
von solchen Waffennarren. Erheblich schwieriger war es jedoch,
überhaupt nach Darra zu kommen. Der winzige Ort liegt in den
Stammesgebieten rund um die staubige Millionenstadt Peschawar.
Ausländer dürfen nur mit Genehmigung der autonomen Stammesregierung ins Umfeld der Stadt reisen. Doch die wird nicht mehr
vergeben. „Zu unsicher“, erklärte uns ein turbantragender Beamter
im Ausländerbüro von Peschawar. „Und wenn wir Sie auf dem Weg
dahin erwischen, stecken wir Sie in unser Gefängnis. Zu Ihrer eigenen Sicherheit“, fügt er lächelnd hinzu. Wir hatten uns als deutsche
Waffenliebhaber ausgegeben, die Pakistans größte, illegale Waffenschmiede besuchen wollten. Seit den achtziger Jahren entstehen in
Darra Adam Khel Kopien aller erdenklichen Schusswaffen – amerikanische M16, russische Kalaschnikows, deutsche G3 Sturmgewehre, italienische Pump-Guns. Bei Bedarf auch Raketenwerfer
und Panzerfäuste. Darra ist vermutlich das einzige Dorf der Welt,
das ausschließlich von der Herstellung und dem Verkauf von Waffen
lebt. Der Ort liegt 42 Kilometer südlich von Peschawar, mitten im
autonomen Stammesgebiet der Paschtunen, Ausländer sind in ihrem
Hoheitsgebiet nicht willkommen, seitdem die Amerikaner in Afghanistan einmarschiert sind. Jeder Ausländer könnte in ihren Augen
ein CIA-Agent sein, den es zu entführen oder zu ermorden gilt.
Jetzt hängen wir also in Peschawar fest. Die Stadt ist stinklangweilig. Sie hat ein bisschen was von Wildwest, das war’s. Sonst nur
staubige Straßen, Eselkarren, die die Straßen verstopfen, Taxifahrer,
die ihre Hupen abfeuern, bärtige Mullahs, die gesüßten Tee trinken
und in Schaufenstern hängen Osama T-Thirts. Eine überfüllte Millionen Stadt in der Ganzkörper verschleierte Frauen über die Straßen
huschen. In ihren blauen und weißen Burkas erinnern sie ein wenig
an das Schlossgespenst Hui Buh. Die wenigen Besucher kommen
heute, um einen Blick auf den Khyber Pass zu werfen, der das Tor
zu Afghanistan ist und spektakuläre Aussichten zu bieten hat. Oder
wegen Kalter Krieg Nostalgie. Denn in den achtziger Jahren war
Peschawar Tummelplatz für KGB und CIA Agenten. Hier konspirierten sie und tauschten Geldkoffer aus, um den Krieg der Sowjets
in Afghanistan zu beeinflussen. West gegen Ost, gut gegen böse,
großes Spionage-Kino. Millionen von Dollars und moderne Waffen
überschwemmen die Stadt. Von hier aus versorgten die Vereinigten
Staaten die Mudschaheddin mit Stinger Raketen. In dunklen Gassen
wechselten Millionenbeträge den Besitzer. Geld spielte keine Rolle
im ideologischen Machtkampf der Supermächte USA und Sowjetunion. Noch heute erzählen sich die Menschen in den Teestuben von
dem Mann, der einen Scheck über zwölf Millionen Dollar in einer
Bank einlöste. Auch der junge Osama bin Laden hielt sich einige
Zeit hier auf.
In einer alten Zeitung lesen wir, dass zwischen den Jahren 1979
und 2000 mehr als zwei Millionen Menschen in der Nordwestprovinz legal Feuerwaffen kauften. Zudem sollen mehr als zehn Millionen Zivilisten in Pakistan illegale Waffen besitzen. Vier bis sieben
Millionen davon alleine im Paschtunengebiet; bei einer geschätzten
Einwohnerzahl von vierzehn Millionen. Statistisch ist das eine ganze Menge. Wenn man Frauen und Kinder abzieht hat fast jeder männliche Paschtune ein kleines Waffenarsenal in seiner Lehmhütte.
„Hello Mista“, spricht uns ein buckliges Männchen an. Er lungerte schon am Ausländerbüro herum und verfolgt uns, seit wir es
verließen. Er trägt den Shawaar Kameez, weites Hemd und Pluderhose. „Amerika?“, fragt er misstrauisch. „Nein, Deutschland“, antworten wir. „Ah, Freunde. Sehr gut. Ich habe gehört, dass ihr nach
Darra wollt“, flüstert er, legt den Zeigefinger an die Lippen und zieht
uns in eine enge Seitengasse. Eine steile Treppe führt zu einem fensterlosen Zimmer, voll gestopft mit gravierten Dolchen, bestickten
Umhängen und Wasserpfeifen. Er zeigt auf den Teppich und wir setzen uns artig. Ein Knabe gießt grünen Tee in schmutzige Schalen.
Über uns hängen T-Shirts mit dem aufgedruckten Konterfei Osama
bin Ladens. Der Mann fingert einen daumendicken Klumpen Haschisch aus seinem Umhang und stopft ihn in eine Pfeife. „Ich heiße
Jamahl Khan. Für vierzig Dollar bringe ich euch nach Darra“, sagt
er und nimmt einen tiefen Zug aus der Pfeife. „Die Polizeikontrollen
sind lasch und ich kenn’ einige Wachtposten“, sagt er und zwinkert
Von hier von dort und anderen guten Dingen
35
Reportage
mit einem Auge. Wir werden uns schnell einig, wahrscheinlich zu
schnell. Denn zum Abschied drückt er uns einen Klumpen butterweiches Haschisch in die Hand.
Am nächsten Morgen verlassen wir Peschawar in einem winzigen Subaru. „Dies ist ein Leihwagen. Für den Fall, dass man euch
entführt. Meine Karre riskier ich nicht dafür“, sagt Jamahl. „Duckt
euch und schaut nicht aus dem Fenster. Wenn uns die Bullen stoppen, sagt, dass ich euch nach Karachi bringe.“ Am Fenster huschen
“Dies ist ein Leihwagen. Für den Fall, dass man
euch entführt. Meine Karre riskier ich nicht dafür.“
kahle Berghänge vorbei. Dort stehen fensterlose, von meterhohen
Mauern umgebene Ziegelbauten, die wie mittelalterliche Wachtürme
aussehen. ‚Jihad den USA’ oder ‚Kampf den Ungläubigen’ haben die
Besitzer auf die Mauern gemalt.
An einem öden Berg, an dessen Hang außer ein paar knorrigen
Feigenbäumen nichts wächst, hält Jamahl Khan an, greift in seine
Pluderhose und fischt einen Brocken Schwarzen Afghanen heraus.
Während er das Rauschgift in der hohlen Hand mit einem Feuerzeug
erhitzt und mit einer halben Zigarette vermischt, fängt der kleine Afghane mit dem buschigen Schnauzbart an zu erzählen. Er stammt aus
Kabul aber als die Russen in Afghanistan einmarschierten, flohen
er und seine Familie in die Flüchtlingslager von Peschawar. „Leider
sind die Zeiten nicht mehr so wie damals“, sagt er und überlegt kurz.
„So...so...aufregend.“ Damals lehrte Papa Khan seinem Sohn Jamahl,
wie man Raketenwerfer und Granaten schmuggelt. „Das waren gute
Zeiten“, erinnert sich Jamahl, inhaliert und reicht den Joint an uns
weiter. „Jetzt hört mal gut zu. Ich kenne die Leute in Darra seitdem
36
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Reportage
ich klein bin. Wenn sie sagen, dass wir verschwinden sollen, dann
hauen wir ab. Ihr wollt eure Gesichter nicht in den Abendnachrichten von CNN sehen“, mahnt er. Um die Warnung zu unterstreichen
fügt er hinzu: „Wenn sie euch umbringen, wird keiner dafür hängen.
Man besticht einfach die Polizei und ist frei. So läuft das hier.“ Aha,
was soll man darauf antworten? Er dreht den Zündschlüssel um und
braust die letzten Kilometer nach Darra. Langsam schleicht sich ein
flaues Gefühl in unsere Magengruben. Zum Umkehren ist es jetzt zu
spät. Das einzige, was Paschtunen mehr verachten als Ehebrecher
sind Feiglinge. „Jetzt macht euch keine Sorgen. Das sind gute, gastfreundliche Menschen“, grinst Jamahl.
Die Paschtunen haben ihren eigenen Kodex, den Paschtunwali.
Dieser basiert auf Ehre und Gastfreundschaft, und verstößt man
dagegen, auf Blutrache. Was wiederum zu Blutrache führt. Wenn
zum Beispiel Bauer B den Gast von Bauer A beleidigt, hat dieser das
Recht, Bauer B zu meucheln. Der Clan von Bauer B muss dann natürlich einen Angehörigen von Bauer A aus der Welt zwingen. Und
so geht es immer weiter. Unzählige Menschen wurden Opfer der
blutigen Familien- und Stammesfehden, die auch heute noch zum
Alltag gehören. „Dies ist Stammesgebiet“, erklärte der Beamte im
Ausländerbüro und sah so aus, als würde er Verständnis erwarten.
„Wir haben unsere eigenen Traditionen und Gesetze“, sagte er. „Wer
tötet, wird getötet, wenn er entkommt, muss ein Stellvertreter dran
glauben. Wer ein Haus niederbrennt, verliert sein Heim im Feuer.
Das ist fair und einfach.“ In jahrhundertealten Fehden haben sich
die Clans gegenseitig dezimiert. „Ich gegen meinen Bruder, mein
Bruder und ich gegen unseren Cousin, wir und unser Cousin gegen
unsere Feinde“, so fordert es ein altes Sprichwort der Patschunen.
Früher war das auch alles gar nicht so tragisch. Da bekämpfte man
sich mit Knüppeln und Säbeln. Seit ein paar Jahrzehnten werden die
Fehden aber mit automatischen Gewehren und Handgranaten ausgetragen. Und seitdem floriert auch der Waffenhandel.
Darra Adam Khel sieht aus wie jedes andere Dorf in Pakistan – eine
Reihe ein- und zweistöckiger Lehmbauten an einer löchrigen Schotterpiste. In jedem Haus ein Geschäft, in einigen Schaufenstern liegen
dicke braune Quader: Haschisch, zwölf Dollar das Kilo. In den meisten Läden hängen automatische Gewehre, Pistolen, Pump-Guns. An
die achtzehntausend Stück davon verlassen Darra jährlich, raunt uns
Jamahl zu. Die meisten landen in Bergdörfern der Clans, einige bei
Stammesbrüdern in Afghanistan. Kiffen und ballern. C’est la vie.
Eines fällt auf – abgesehen vom Rauschgift und den Waffen. Nicht
eine Frau ist zu sehen. Jamahl lacht: „Frauen? Die gehören ins Haus
und nicht auf die Straße.“ Augenkontakt mit einem Mann gilt bereits
als Verstoß, der ihr Prügel beschert. Ehebruch wird mit dem Tod bestraft. Darra ist nicht Peschawar oder Islamabad, wo Frauen es wagen
mit Männern in aller Öffentlichkeit zu plaudern und manche sogar
ohne Burka rumlaufen, sagt Jamahl. “Ein Kerl, der seine Frau nicht
schlägt, heißt bei uns‚ ein Mann ohne Penis.“ Das erklärt natürlich,
warum sich Frauen von der Pubertät an hinter den hohen Mauern ihrer Heime verstecken. Während ich darüber nachdenke, wie trist das
Leben ohne weibliche Gesellschaft wäre, stoppt ein Mann in olivgrüner Uniformjacke, schwarzer Pluderhose und in die Stirn gezogenes
Barett unseren Wagen. „Stammespolizei!“, flüstert Jamahl. Der Polyp
sieht nicht erfreut aus, zwei Ungläubige in seinem Dorf anzutreffen.
Wie viele Paschtunen hat er hellbraunes Haar und stahlblaue Augen.
Er winkt uns heraus und führt uns in einen Hinterhof, wo er unsere
Passierscheine zu sehen verlangt. Es überrascht ihn nicht, das wir keine
haben. Zwanzig Dollar wechseln den Besitzer und zaubern ein Lächeln
Von hier von dort und anderen guten Dingen
37
Reportage
Reportage
„Paschtunen-Whiskey?“ fragt Zack und gießt Tee in Porzellanschalen. Für ihn gibt es keinen schöneren Ort auf der Welt. Einmal in der
Woche fährt er die 170 Kilometer von Islamabad nach Darra, um den
Krieger in ihm zu befriedigen. „Ich finde meinen Frieden, wenn ich
Waffen um mich habe“, sagt er. Er liebe sie mehr als seinen Porsche
911, der in seiner Garage auf ihn wartet.
„Hier arbeiten Künstler“, schwärmt er. „Einige Kopien sind so gut,
die kannst Du erst vom Original unterscheiden, wenn Du sie in die
Hand nimmst und den Gewichtsunterschied spürst.“ Er hebt eine
halbfertige M16 auf. „Amerikanischer Schrott, auch das Original.
Die russische AK-47 ist tausendmal besser. Sie klemmt nie, trifft
weiter und ist leichter. Hier, fühl mal.“
„Jede Waffe der Welt können sie nachmachen. Identisch bis zur Seriennummer. Fünf Tage brauchen sie für ein Schnellfeuergewehr, sieben für eine Pistole. Zehn Tage für ein Modell, das sie nicht kennen“,
erzählt er. Seine Augen leuchten. „Die Qualität ist natürlich dürftig.
Die meisten Gewehre überleben nicht mal eine unserer Ballereien
zu Hochzeiten.“ Das liegt daran, erklärt Zack, dass die Präzisionsinstrumente zum Anbohren der Läufe fehlen. „Aber dafür sind die
Kopien ja auch viel, viel billiger“, sagt Zack. Wer will und Geld hat,
so wie Zack, kann in Darra natürlich auch die Originale kaufen.
Die Männer in Darra grüßen Zack wie Barkeeper ihre Stammgäste. Statt Freigetränke zu kippen, darf er die Kopien einer Kalaschnikow oder einer tschechischen Pistole abfeuern. Er geht zu einem
Waffenhändler, flüstert ihm etwas ins Ohr und kommt wenig später
mit zwei AK-47 zurück. „Die sind gerade fertig geworden. Mitkommen“, befiehlt er. Ein Trampelpfad führt aus dem Dorf heraus und
an einem dampfenden Müllberg vorbei. Vor einer Felswand bleibt
in das strenge Gesicht. „Nennt mich Kamal“, sagt er. „Aber das ist
natürlich nicht mein richtiger Name.“
Unter Kamals ‚Schutz’ laufen wir durch den Bazar. Ein Mann springt
auf die Straße, reißt eine Schrotflinte an die Schulter, feuert zweimal in die Luft und geht zurück in das Geschäft. Wir ducken uns
aber sonst zuckt niemand zusammen, keiner blickt auf, denn überall
schießen Paschtunen in den Himmel oder auf die Felsen, die das
Dorf umgeben, um Waffen zu testen. Es hört sich an, als tobe eine
Schlacht. „In Darra bekommt ihr Kopien der besten Waffen“, sagt
Kamal und zeigt auf seine Kalaschnikow. „Das Original kostet dreihundert Dollar. In diesen Läden bekommt ihr sie für dreißig.“ Es geht
zu wie bei einer Gucci-Imitationsfabrik in China. Nur werden hier
keine Damenhandtäschchen hergestellt, sondern Mordinstrumente.
In den Hinterhöfen der Hauptstraße liegen die Waffenschmieden und
Werkstätten, Löcher in Wänden, in die gerade mal ein VW-Käfer
passen würden. Die Böden sind übersäht mit Einzelteilen und halbfertigen Waffen - Schrauben, Federn, Abzugshähnen und Patronen.
In einer Garage drechseln Männer Kolben, in einer anderen werden
Läufe geschliffen. Ein Junge stapelt Magazine. Es wird gehämmert,
lackiert, geschliffen. Ein weißhaariger Mann fährt prüfend mit der
flachen Hand über den Lauf einer nachgemachten Kalaschnikow
– der Lieblingswaffe der Paschtunen. Bei der kleinsten Unebenheit
im Lauf könnte die Waffe explodieren, sagt der Alte.
Der Greis nennt sich Quasin und fordert uns auf, eine Tasse Tee
mit ihm zu trinken. Ich habe inzwischen aufgehört die Tassen zu zählen, die wir getrunken haben. Ich rechne ab jetzt in Liter. „Deutschland, oder?“, fragt er in brüchigem Englisch, verschwindet in einem
Hinterzimmer, kehrt mit einem Gewehr zurück und drückt es uns in
die Hand. „Heckler & Koch. Fast so gut wie unsere Kalaschnikows.“
38
er stehen und drückt uns die Gewehre in die Hand. „Ich habe sie
auf Automatik gestellt, das macht mehr Spaß.“ Der Spaß kostet uns
umgerechnet zwanzig Euro, für dreißig Schuss. Wir zielen auf einen
Feigenbaum auf der Kuppe eines Felsens, drücken ab und hoffen,
dass wir nicht aus Versehen einen Ziegenhirten treffen. Das macht
tatsächlich irre Spaß. „Very good, very good“, sagt Zack und hüpft
vor Freude wie ein Flummi auf und ab. „Ich hole euch jetzt eine Panzerfaust. Fifty Dollar, only.“ Wir lehnen dankend ab.
Der Muezzin, der zum Mittagsgebet ruft, lässt für ein paar Minuten das Gewehrfeuer verstummen. Zack sitzt auf einem Stein, eine
Kalaschnikow auf den Knien, eine Pistole vor seinen Füßen und
blickt traurig in den Himmel. Gleich muss er nach Islamabad zurück, seine Glock 18 hat er nicht gefunden. „Waffen sind meine Geliebten. Ich streichle sie, küsse sie und schlafe mit ihnen. Eine Waffe
ist besser als jede Frau. Sie bleibt mir immer treu“, murmelt er.
Zack ist Junggeselle
Carsten Stormer
Eigentlich wollte er Kapitän werden, die
Weltmeere befahren. Erste journalistische
Schritte machte er als Reporter der Phnom
Penh Post in Kambodscha und Redakteur
der Myanmar Times in Birma. Abschließend studierte er Journalistik in Bremen
und Chennai/Indien. Carsten Stormer
schreibt und fotografiert u.a. für Cicero,
Focus, FR-Magazin, Das Magazin, Vanity
Fair, Stern, NZZ, taz, Tagesspiegel.
Aha. Ja, wir seien sehr stolz auf das deutsche Handwerk. Made in
Germany. Kamal setzt sich zu uns auf die Holzbank, schlägt die Beine übereinander und gießt sich Tee ein. „Ich habe gehört, dass Präsident Muscharaf ein Waffenverbot im Paschtunenland aussprechen
will, um Terroristen und religiöse Extremisten auszuschalten“, sagt
lll#]daoVgi"WVnZgc#YZ
„Sollte jemand versuchen, uns unsere Waffen zu
nehmen, bekommt er eins auf die Mütze.“
er, lacht schallend und klopft sich auf die Oberschenkel. „Terroristen
und Extremisten! Solche Leute gibt es bei uns nicht. Aber sollte jemand versuchen, uns unsere Waffen zu nehmen, bekommt er eins
auf die Mütze.“
Das wäre etwa so, als ob man in Deutschland verbieten würde,
sonntags sein Auto zu waschen oder ein Tempolimit auf der Autobahn einführt. Was dem einen sein Auto ist, ist dem anderen seine
Kalaschnikow. Sie wird gepflegt und gehegt, mit Öl eingerieben,
auseinandergebaut und wieder zusammen gesetzt – und zu den anderen Schießprügeln an die Wand gehängt. Die Paschtunen sehen
es als ihr angestammtes kulturelles Erbe Waffen zu tragen und zu
benutzen. Ein Statussymbol, das Macht und Starke verleiht. Je mehr
Waffen einer besitzt, desto angesehner ist er. Mit ihnen verteidigt er
seinen Besitz, seine Familie und zur Not seine Ehre. Böse Zungen
nennen es „Kalaschnikow Kultur.“
„Willkommen in Gun-City“, ruft Moeen Zackarias, genannt
Zack, aus einer Werkstatt. Hinter ihm diskutieren fünf Männer lautstark mit dem Besitzer. Es hört sich an, als wenn jeden Augenblick
eine Fehde ausbrechen würde. „Keine Sorge“, sagt Zack. „Die haben
gerade eine Ladung Waffen bestellt und einigen sich über den Preis.“
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Von hier von dort und anderen guten Dingen
Von hier von dort und anderen guten Dingen
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03.03.2006 9:11:39 Uhr
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Trip to Asia
Die Suche nach dem Einklang
Der Kosmos der Berliner Philharmoniker: 126 Musiker, alle Meister ihres Fachs
und stark ausgeprägte Persönlichkeiten,
die mit ihrem individuellen Können den
Klang des Orchesters formen und ihre
Virtuosität gleichzeitig doch in den Dienst
der gemeinsamen Sache stellen müssen.
Was ist das menschliche und künstlerische
Geheimnis, das dies möglich macht? Wo
verlaufen die Widersprüche zwischen Tradition und Erneuerung, Ego und Gemeinschaft?
Das weltberühmte Orchester ist eine Parallelgesellschaft, die ihren eigenen Gesetzen und Traditionen folgt: ein in der
musikalischen Welt fast einzigartiger demokratischer Mikrokosmos, dessen soziales Gefüge und Zusammenhalt auf der
gemeinsamen Leidenschaft für die Musik
basiert, aber dennoch auch Leistungsdruck,
Konkurrenz und Zwänge kennt. Hinter der
Unterschiedlichkeit der Musikerbiografien
und der Wege, die sie zu den Berliner Philharmonikern geführt haben, scheinen die
allen gemeinsamen Erfahrungen auf: die
Liebe zur Musik und zum Instrument; die
Freude am musikalischen Austausch; die
Einsamkeit des Übens, der Wettbewerbe
und Prüfungen; die Sehnsucht nach Anerkennung; die Zweifel und Einbrüche; der
tiefe innere Ehrgeiz, sich weiter zu entwickeln, und der dauernde Druck der eigenen
und äußeren Anforderungen.
In den 125 Jahren ihres Bestehens haben die
Berliner Philharmoniker niemals einen so
tiefen Einblick in ihr Innenleben gewährt.
Mit ihrem Dirigenten Sir Simon Rattle gehen sie auf Konzertreise nach Bejing, Seoul, Shanghai, Hong Kong, Taipei und Tokyo; im Gepäck die Partituren von Thomas
Adès’ „Asyla“, Beethovens „Eroica“ und
Richard Strauss’ „Heldenleben“. Inmitten
der vibrierenden Metropolen Asiens, in
der Begegnung zwischen abendländischer
Tradition und fernöstlicher Philosophie,
europäischer und asiatischer Moderne,
im Schwebezustand einer mehrwöchigen
Reise zwischen Neugier, Leidenschaft und
Erschöpfung werden die vielfältigen Motivationen und Temperamente sichtbar, die
jeder dieser höchst ausgeprägten Persönlichkeiten ins Orchester einbringt.
Der Film zeigt den aufreibenden Alltag der
Konzertreise, Orchesterproben, Masterclasses, die wenigen kurzen Ausflüge, die
der straffe Zeitplan den Musikern erlaubt, die
Kinostart: 28.02.2008
Einsamkeit des individuellen Übens zwischen
Hotelzimmern, Pressekonferenzen und organisatorischen Absprachen, die zunehmende
Spannung vor dem Konzert und schließlich
das hoch konzentrierte Musizieren des Orchesters vor seinem Publikum. (RF)
Walk Hard. Die Dewey Cox Story
„Walk Hard“ erzählt die urkomische Geschichte der bewegten „Auf-und-ab-undwieder-auf“-Karriere von Musiklegende
Dewey Cox (John C. Reilly): Rock‘n‘Roll
ist sein Leben. Er schläft mit 411 Frauen,
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Von hier von dort und anderen guten Dingen
heiratet dreimal, hat 22 Kinder und 14
Stief kinder, ist der Star seiner eigenen
1970er Jahre Fernsehshow, zählt von Elvis
über die Beatles bis hin zu einem Schimpansen alle möglichen Leute zu seinen
Freunden und zieht sich jede Droge rein,
die der Menschheit bekannt ist, ehe er
versucht, von ihr wieder los zu kommen...
Doch trotz allem - oder gerade deswegen?!
- wird Cox zu einem nationalen Idol.
Hollywoods Comedy-Talent hat wieder
zugeschlagen: Hit-Produzent und Drehbuchautor Judd Apatow („Beim ersten
Mal“, „Jungfrau (49), männlich, sucht...“)
nimmt diesmal gewohnt treffsicher erfolgreiche Musik-Dramen wie „Walk the
Line“, „Ray“ und „The Doors“ aufs Korn.
In der Hauptrolle der liebenswerten Satire
glänzt Top-Komiker John C. Reilly („Avi-
Kinostart: 28.02.2008
ator“, „Chicago“) als amerikanische Vollblut-Musiklegende. In Nebenrollen sind
u.a. die Musiker Jack White und Eddie
Vedder sowie Comedystar Jack Black zu
sehen. (RF)
I´m not there
Bob Dylan, schillernde Ikone des Folk,
Rock und Pop, tritt in „I‘m not there“ gleich
sechsfach in Erscheinung. Als 11-jähriger
Singer-Songwriter (Marcus Carl Franklin)
reist er Ende der 50er Jahre durchs Land
wie einst die schwarzen Blues-Legenden.
Mit 19 ist er ein scharfzüngiger Poet (Ben
Kinostart: 28.02.2008
Whishaw), wenig später ein erfolgreicher
Folk-Troubadour (Christian Bale) im pulsierenden Greenwich Village der frühen
60er. Kaum als Stimme einer neuen Generation gefeiert, erfindet er sich als Bandleader (Cate Blanchett) neu und stößt seine Fans mit elektrifiziertem Rock vor den
Kopf. Er reüssiert als Schauspieler (Heath
Ledger), scheitert als Familienvater, gerät
als christlicher Prediger in Vergessenheit
- und taucht wieder auf im Hinterland von
Missouri: als in die Jahre gekommener
Outlaw (Richard Gere), der sich noch einmal auf die Reise macht ...
Regisseur Todd Haynes verknüpft diese
Geschichten zu einer raffiniert verschachtelten, herrlich unkonventionellen Filmbiografie. Selbst so facettenreich und widersprüchlich wie sein Gegenstand, porträtiert
der Film Bob Dylan als faszinierend vielfältige Persönlichkeit, als charismatischen,
rätselhaften Star, der in keine Kategorie
passt: Kaum glaubt man, ihn verstanden
zu haben, ist er schon weitergezogen und
längst ein Anderer. (RF)
Talk to me
Washington, 1965. Es ist die Ära von
James Brown, Martin Luther King – und
Radio-Pionier Petey Greene. Seine erste
Sendung moderiert der Kleinganove hinter
Gittern. Hier hört ihn auch Dewey Hughes,
Programmchef eines R&B-Senders, als er
seinen Bruder im Gefängnis besucht. Als
Petey nach seiner Entlassung bei „Brother“ Dewey einen Job einfordert, gibt er
dem Großmaul eine Chance. Die erste
Morning Show des selbst ernannten „King
of POP“ (Piss Off People) ist eine verbale
Entgleisung – und ein Riesenerfolg. „Neben mir sitzt ein Pimp, den ich nicht mal
mein Auto waschen lassen würde. Aber ihr
habt ihn zum Stadtrat gewählt“ – mit messerscharfen Kommentaren in der Sprache
der Straße wird Petey zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung, bekommt sogar seine
eigene TV-Show. Doch der Ruhm und die
Verantwortung stürzen ihn in die Krise.
Die Hommage an Ralph Waldo „Petey“
Greene (1931–1984) beginnt als launige
Komödie. Die Stärke des Films – nach
Kinostart: 07.02.2008
den Erinnerungen seines Managers und
Freundes Dewey Hughes – sind jedoch die
leisen Töne: Als aufgebrachte Schwarze
nach dem Mord an Martin Luther King
die Stadt verwüsten, ist es Petey, der ihnen
so lange gut zuredet, bis sie nach Hause
gehen. Inspiriert durch die wahre Lebensgeschichte ist Regisseurin Kasi Simmons
ein Drama von unverkennbarer Brisanz
gelungen. Mit außergewöh n lichem
Gefühl für die Ära
der 60er Jahre und
den großen Umbrüchen jener Zeit erzählt der Film von
Rassismus und Liebe, einer ungewöhnlichen Freundschaft
und davon, was ein
einzelner Mann bewegen kann, wenn
er an sich und seinen
Traum glaubt. (RF)
Von hier von dort und anderen guten Dingen
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Musik
Musik
Ein großes
bißchen
April in Chicago fühlt Neal Smith während
„Hello Hooray“ einen plötzlichen Schmerz
am Rücken. Der herbeigerufene Roadie
Goose stellt fest, daß Smiths weißes Satinhemd blutdurchtränkt ist – in der Mitte
steckt ein Dart-Pfeil. Nach zehn weiteren
Gigs beschließt die Band am 26. April in
einer Besprechung mit Manager Shep Gordon, nach Ende der Tour ein Jahr Urlaub zu
machen.
Nach dem letzten Gig in Providence zieht
Alice Bilanz: Die Tour ist ein Riesenerfolg,
„Billion Dollar Babies“ zum Megaseller
avanciert; selbst eine vierte Single (der Titelsong) schafft es noch in die Hitlisten. Die
Kehrseite: Schrammen, Narben, Blutergüsse, sechs Rippen und zwei Finger gebrochen, eine Ellbogenfraktur und 20 Pfund
Übergewicht – „Ich war von Flüssigkeit
aufgebläht wie ein Sack.“ Das mag an den
Ernährungsgewohnheiten des Stars liegen,
der der Presse stolz erzählt, er brauche pro
Tag eine Kiste Bier, „um fit zu bleiben“.
Sein Arzt diagnostiziert „schwerste mentale
Erschöpfung“.
Während Michael Bruce den Juli über an
einem Soloalbum arbeitet, betrinkt sich sein
Sänger in New York mit Roman Polanski,
Van Morrison und der Clique der New York
Dolls. Im September trifft sich die Band in
Los Angeles zum Aufzunehmen – sporadisch: Dennis Dunaway ist zeitweise unauffindbar (weil er sich in Phoenix ein Haus gekauft hat), Glen Buxton suffbedingt so von
der Rolle, daß er aus dem Tour-Film größtenteils rausgeschnitten werden muß. Bruce
läßt sich in seinem neuen Haus in Greenwich mit vier Pfund Marihuana verhaften,
und Alice fliegt am 17. Oktober allein nach
Japan. 5.000 japanische Fans begrüßen ihn
in Tokyo mit einer drei Meter langen Boa
constrictor, zerfetzen ihm Haare und Klamotten, dann findet im Akasaka Prince Hotel die größte Pressekonferenz der Popgeschichte statt, auf der Alice das neue Album
„Muscle Of Love“ ankündigt. Nebenbei
Horrorshow
von Michael Sailer
In fünf Jahren Karriere seit 1968 hat es Alice Cooper alias Vincent Furnier vom kommerziell hoffnungslosen Freak-Ziehsohn
Frank Zappas zum Major-Label-Künstler gebracht. Drei Alben sind bis 1973 bei
Warner Brothers erschienen und warfen
zwei Hits ab, aber der Erfolg rechtfertigt
noch lange nicht den Aufwand. Cooper begnügt sich nicht, wie T. Rex und Slade, mit
simplen Singles, die meist in einer Viertelstunde im Kasten sind. Er läßt Mini-Opern
produzieren von Pomp-Direktor Bob Ezrin,
mit Orchestern, Bläsern, Horden prominenter Gäste. Die letzte dieser pyrrhischen
Arschbomben einer aufgestachelten Teenager-Revolution, „School’s Out“, wurde zum
Motto des Sommers 1972. Wochenlang
schallte aus allen Kofferradios Coopers triumphal heulendes Krächzorgan.
Die neue LP muß den Durchbruch bringen
– oder ein Karriereende mit einem Mount
Everest von Schulden. Vorab erscheinen die
Singles „Elected“ und „Hello Hooray“, am
25. Februar 1973 folgt das Album mit dem
ominösen Titel „Billion Dollar Babies“; die
Hülle stellt eine Riesen-Geldbörse aus giftgrünem Schlangenleder-Imitat dar, in der
ein Geldschein im Posterformat steckt: eine
Milliarde Dollar. Bei „reiferen“ Hörern hat
sich die Band damit die letzten Sympathien
verscherzt. Die Zeichen der Zeit stehen auf
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Von hier von dort und anderen guten Dingen
„ernsthaft“; Bands wie Yes, Jethro Tull
und Genesis treten das kommerzielle Erbe
der Glitter-Rocker an. Kritiker verreißen
Coopers überkandidelten Bombast-SchockRock in Grund und Boden, auch die Verkäufe laufen nur schleppend.
Als Hoffnung bleibt die anstehende Tour,
denn Alice Cooper, das hat der Protagonist oft verkündet, ist ein „Multimediaprojekt“, bei dem die Musik nur eines von
vielen Elementen ist. Sein Konzept, das
„reale Leben“ auf die Bühne zu bringen,
setzt Cooper radikal um, zu den Requisiten
zählen die Schlange Eva Marie, inszenierte
Schlägereien, blutende Babypuppen, Luftballonwolken, Seifenblasenmaschinen, ein
„lebender“ Karieszahn – und eine echte
Guillotine, unter der sich der Hauptdarsteller als Show-Höhepunkt „hinrichten“ lassen
wird. Am Ende des exzessiven Spektakels
feiert Cooper dann Auferstehung, in strahlend weißem Frack und Zylinder.
Die Tour beginnt am 1. März mit einigen
kleinen Gigs in Kanada. Eine Vorsichtsmaßnahme: Es ist nicht lange her, daß die
Band im Vorprogramm anderer Stars (wie
The Stooges) durch Kellerclubs und Turnhallen zog. Die ersten Auftritte zeigen, daß
das Publikum willig ist, am Spektakel teilzunehmen. Kaum hat der Support-Act Flo
& Eddie die Bühne freigegeben, setzt ein
Hagel von Gegenständen ein – nicht nur Unterwäsche, Flaschen, Steine und Farbbeutel,
sondern auch mal eine MX-80-Bombe mit
der Sprengkraft einer Dynamitstange: „Das
Ding landete zwischen Dennis und mir“,
berichtet Drummer Neal Smith. „Es hat uns
fast von der Bühne geblasen.“
Am 16. März folgt die dritte Single „No
More Mr. Nice Guy“, am nächsten Morgen wartet der Melody Maker mit einer
Schockmeldung auf: Alice Cooper sei in
Philadelphia aufgrund einer Fehlfunktion
der Show-Guillotine versehentlich getötet
worden. Der „Scherz“ schlägt Wellen, die
Verkäufe steigen sprunghaft, selbst in den
deutschen LP-Charts schießt „Billion Dollar Babies“ auf Platz 3. Im April zeigt ein
POP-Titelbild Alice Cooper am Galgen, unterlegt mit der suggestiven Frage: „Ist Alice
Cooper tot?“ – in der Hysterie fällt kaum
auf, daß es sich lediglich um eine Umfrage
unter Musikfans und Experten handelt – u.
a. stellt ein Theologe fest, Cooper sei „kein
billiger Transvestit“, sondern führe „unsere
Gesellschaft, die ihr Gesicht verloren hat
und nicht weiß, wo sie steht, bewußt und
intelligent ad absurdum“, während „Schallplattenmanager“ Kurt Cattaneo prophetisch
meint: „Alice Cooper ist ein sensibler, intelligenter Mann. Der Erfolg ist nicht spurlos
an ihm vorbeigegangen. Auch er steckt in
einer totalen Maschinerie.“
Der Zeitplan ist strikt: jeden Abend Show,
jede Nacht Party. Und die „Scherze“ aus
dem Publikum reißen nicht ab: Am 10.
keine Rede mehr von „einem Jahr Pause“,
denn die fünf Coopers sind im Laufe des
turbulenten Jahres 1973 nicht nur reich geworden, sondern auch sagenhaft prominent.
Den neuen sozialen Status genießt vor allem
der Frontmann ausgiebig – er besucht mit
Linda Blair die Premiere des „Exorzisten“,
bereist Mexiko, spielt in TV-Serien, kauft
sich ein Haus in LA, feiert mit Elvis, läßt
sich in London zum Kinostart des Tourfilms
eine Party schmeißen (u. a. mit Joan Collins, Ryan und Tatum O’Neal), besäuft sich
mit Bernie Taupin im „Speakeasy“, jubelt
in Amsterdam der Mannschaft von Ajax zu,
jettet nach Helsinki (wo der Flughafenbetrieb zusammenbricht, weil 5.000 Fans ihr
Idol begrüßen), sitzt mit Aristoteles Onassis in einem Pariser Nachtclub, spricht mit
sowjetischen Diplomaten über eine Show in
Moskau, spielt Golf mit Roger Moore, Pat
Boone, Perry Como und Tenessee-Gouverneur Winfield Dunn, taumelt in Toronto
mit Lou Reed auf die Bühne, um „Walk On
The Wild Side“ mitzusingen, läßt sich in
Nashville zum Ehren-Sheriff von Davidson
County ernennen, erhält einen offiziellen
Paß auf den Namen Alice Cooper, plaudert
in der „Mike Douglas Show“ mit Peter Falk
und arbeitet nebenbei an einem Soloalbum
mit dem vielsagenden Titel „Welcome To
My Nightmare“.
Als es im Februar 1975 erscheint, ist die
Band in alle Winde zerstreut und Alice
Cooper ein anderer. Er leidet an Anämie
und Asthma, bricht auf der Bühne zusammen und sucht im Herbst 1977 Hilfe in einer Entzugsklinik. Aber erst sieben immer
schlechter verkaufte Alben später ist Cooper
da, wo jeder Abstieg endet: ganz unten – als
er im September 1983 in eine Klinik eingeliefert wird, diagnostizieren die Ärzte totale
körperliche Zerrüttung, lebensbedrohliche
Unterernährung und Leberzirrhose. Es
wird das entgleiste Genie noch viele Jahre
kosten, die Folgen der Exzesse des Jahres
1973 zu überwinden.
Foto: Paul Cox/London
„Glam-Rock ist tot!“ verkündete Marc Bolan
vor 35 Jahren. Einen Ozean entfernt ging
derweil ein Konkurrent daran, mit einem in
der Popgeschichte nie dagewesenen Aufwand den spektakulärsten Rock-Circus aller
Zeiten zu inszenieren. Als Alice Cooper wurde er „über Nacht“ zum Superstar – und zum
körperlichen und seelischen Wrack.
bietet er den James-Bond-Produzenten den
Song „Man With The Golden Gun“ an, aber
die lehnen ab, weil ihnen das Image des
Pop-Outlaws zu zweifelhaft erscheint.
Ende Oktober endet das Gewerkel an „Muscle Of Love“ – an verschiedenen Orten:
Während Michael Bruce in Hollywood
seine Riffs für „Never Been Sold Before“
einspielt, steht Alice in Manhattan mit Liza
Minelli und Ronnie Spector vor den Mikrophonen. Am 15. November erscheint die
Platte, Anfang Dezember rollt der CooperCircus (mit den Newcomern ZZ Top als
Vorband) wieder los. Alice ist gezeichnet
von rauschenden Parties, auf denen er u. a.
mit Lemmy Kilmister von Hawkwind und
dem Schriftsteller Kurt Vonnegut Freundschaft geschlossen hat. In Madison am 11.
Dezember leidet er unter Magenkoliken,
einer schweren Grippe und hohem Fieber,
in Toledo endet die Show nach zehn Minuten: Nachdem wie üblich Eier, Gemüse,
Kleidung und alle möglichen Gegenstände
auf die Bühne geflogen sind, detoniert erneut eine MX-80-Bombe und reißt Teile
der Lichtanlage von der Decke, die Michael
Bruce im Gesicht treffen. Sieben Wagenladungen Polizisten stürmen die ausverkaufte
Halle und treiben 8.000 Fans nach draußen.
Derweil steht die Band wegen ihrer angeblich gewaltfördernden Show unter Beschuß.
Pressesprecher Ashley Pandels Einwand,
Alice wolle „die Spannungen in den Leuten
lösen“, hilft wenig: Gleichzeitig untersucht
die Polizei den Tod eines 13jährigen Jungen
nach einer „Alice-Cooper-Hanging-Party“.
In Toronto ist das Equipment verschwunden; drei Abende lang muß „Henker“ James
Randi Alice mit einem Schwert „enthaupten“. Auftritte in Tampa Bay und Binghampton fallen aus, weil die Stadtherren
keine Horrorshow erlauben. Nach einem
kurzen Abstecher nach Brasilien (als erste
Rockband überhaupt), wo in Sao Paolo fast
150.000 Zuschauern die größte Indoor-Show
aller Zeiten erleben, endet die Tour. Aber
Von hier von dort und anderen guten Dingen
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Musik
Best of...
„Marco Slowik (27), DJ und Mitinhaber
der Agentur Morgen Labs aus Freising:
Interpret: Fink
Album: Biscuits For Breakfast
Bücher
Hot Chip: Made in the Dark
Selten gibt es Platten, die sich genauso gut für den Clubtanzboden
wir für die Wohnzimmercouch eignen. Aber Hot Chip haben es
ja immer schon geschafft, jedweder vorhandene Stilgrenzen neu
zu ordnen. Neben all den prickelnden Beats, dem unheimlich
hypnotischen Rhythmus und den weitversponnenen Themen
und Melodien ist es vor allem die Stimme von Alexis Taylor,
die einen tief in das aktuelle Album der Kritikerlieblinge aus
England hineinzieht. Früher hat sich Taylor für seine hohe
Stimme durchaus mal geschämt, inzwischen sieht auch er sein Singsang als Markenzeichen der
Band. Schon die erste Single „Ready for the Floor“ treibt die Leute auf die Tanzflächen. Neben
derlei beatlastigen Stücken setzen Hot Chip diesmal auch auf schroffe Gitarren oder elegisch
ruhige Balladen wie „Made in the Dark“, nach der das dritte Hot-Chip-Album auch benannt ist.
Ursprünglich wollte die Band ihr gesammeltes Material der letzten Monate als Doppelalbum
herausbringen. Da bleibt also noch genug Stoff für ihre grandiosen Livekonzerte. Deshalb:
Nicht nur Platte sichern sondern schon jetzt an ihre Deutschland-Tour denken. (SB)
Der letzte Weynfeldt
Ein winziger Makel
Homecoming
von Martin Suter
von Nancy Huston
von David King
Adrian Weynfeldt ist Mitte fünfzig, ein
Junggeselle großbürgerlicher Herkunft und
trotz seiner finanziellen Unabhängigkeit als
Kunstexperte für ein internationales Auktionshaus tätig. Er lebt in einem riesigen
Penthouse im Stadtzentrum. Sein Freundeskreis teilt sich in zwei Gruppen auf:
Die Freunde und Nachkommen der Freunde
seiner Eltern, die altersbedingt immer weniger werden, und eine Gruppe von jungen
Künstlern, die Adrian hauptsächlich als
Mäzen ihrer wenig Erfolg versprechenden
Projekte schätzen.
Mit der Liebe hat der wohlhabende Junggeselle eigentlich längst abgeschlossen. Als
ihm jedoch eines Abends in einer Bar eine
junge Dame begegnet, die ihn rein äußerlich an seine Jugendliebe erinnert, nimmt
er sie, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit mit nach Hause und lässt sie bei sich
übernachten. Am nächsten Morgen steht sie
außerhalb der Balkonbrüstung und droht zu
springen. Adrian kann sie zwar von ihrem
Vorhaben abbringen, sie macht ihn jedoch
von nun an für ihr Leben verantwortlich,
und nötigt ihn, sie ab sofort aus sämtlichen
Schwierigkeiten (hauptsächlich finanzieller
Art) zu befreien. Adrians Leben gerät noch
mehr aus den Fugen, als ihn auch noch ein
nahezu bankrotter Freund bittet, ein gefälschtes Gemälde des Schweizer Malers
Félix Vallotton als echt zu versteigern, um
seine Altersversorgung zu sichern.
Es ist eben nichts wie es scheint...
Der Nr. 1-Bestseller aus Frankreich und
Gewinner des «Prix Femina»: vier Generationen und ein schreckliches Familiengeheimnis.Nancy Huston unternimmt eine literarische Zeitreise durch die vergangenen
60 Jahre und veranschaulicht das Grauen
und die Wunden vieler Kriege durch die Augen von vier Kindergenerationen. Die Protagonisten sind der sechsjährige Sol, sein
Vater Randall, die Großmutter Sadie und
die Urgroßmutter Erra. Mit Sol beginnt die
Autorin ihre genealogische Forschungsreise. Er ist ziemlich altklug, surft im Internet
nach Berichten und Bildern vom Irakkrieg
und ist nach eigener Einschätzung perfekt.
Als ein Makel erscheint ihm und seinen
Eltern lediglich das Muttermal an seiner
Schläfe. Auch für Randall war das Jahr, als
er sechs war, sehr aufreibend. Zusammen
mit seinem Vater folgt er der Mutter von
New York nach Israel. Im Libanon tobt der
Krieg und die Familie droht an Konflikten
zu zerbrechen.
Huston nimmt den Leser weiter mit auf die
Reise in die Kindheit von Sadie, die zuerst
bei ihren strengen Großeltern aufwächst,
da Erra an einer Gesangskarriere arbeitet
und die Tochter erst später zu sich holt. Erra
lebt während des 2. Weltkrieges als Kristina bei Deutschen. Sie weiß nicht, wer Ihre
richtigen Eltern sind.
Nancy Huston erzählt in drastischer und
zugleich poetischer Sprache und erschafft
sehr eindrückliche Bilder.
Howard, der kurz nach der Highschool zur
Armee eingezogen und dann nach Vietnam
geschickt wurde, hat nach einer schweren
Kopfverletzung seine Fähigkeit zu Sprechen und zu Schreiben eingebüßt. Dreißig
Jahre nach seiner Heimkehr lebt er zurückgezogen im Haus seiner Eltern. Um seinen
Lebensunterhalt zu bestreiten, vermietet er
Zimmer und mäht den Rasen in einem nahegelegenen Kloster. Eines Tages steht Sylvia, seine Highschool-Liebe vor der Tür und
bittet ihn auf ihren neunjährigen Sohn Ryan
aufzupassen, während sie sich einer Drogenentzugs-Therapie unterziehen muss. Doch
die auf wenige Tage angelegte Therapie zieht
sich in die Länge, und mit der Zeit kommen
sich Howard und der Junge näher. Aber nicht
nur das, Howard beginnt sich den Menschen
in seiner Umgebung zu öffnen, was natürlich
nicht ohne Schwierigkeiten und Rückschläge
vonstatten geht. Langsam aber sicher beginnt
sich aus der Wohngemeinschaft eine Familie
zu entwickeln. Durch gemeinsame Unternehmungen, Ausflüge und durch Ryans Anwesenheit findet Howard wieder einen Sinn im
Leben. Als nun Sylvia ihre Therapie beendet
und ihren Sohn zurückfordert, überschlagen
sich die Ereignisse und Howard droht seinen
Lebensmut erneut zu verlieren. Dieses Buch
ist sehr einfühlsam geschrieben ohne auch
nur im geringsten aufdringlich zu wirken. Es
kommt ganz ohne den Kitsch eines „Forest
Gump“ aus, und zeigt schonungslos die Realität eines verletzten Kriegsheimkehrers.
(Sandra Huber von Bücher Pustet)
Diogenes Verlag, Preis: 19,90 Euro
(Jutta Ederer von Bücher Pustet)
Rowohlt Verlag, Preis: 12,90 Euro
(Sandra Huber von Bücher Pustet)
Aufbau Taschenbuchverlag, Preis: 9,90 Euro
Harrisons: No Fighting in the War Room
Von Fink war ich in damals zu Kruder &
Dorfmeister Zeiten schon begeistert. Da
war sein Stil eher Downbeat/Lounge und
seine Lieder immer mit einer schönen
Frauenstimme untermalt. Nachdem er
bei seinem Label Ninja Tune aus Versehen ein Demo abgab, auf dem noch seine
Stimme zu hören war (er hatte vergessen
die neue Tonspur seiner Sängerin drüberzulegen) waren die Plattenbosse so
von der Stimme angetan, dass sie gleich
nachfragten, wer das denn sei. Peinlich
berührt sagte Fink es wäre seine eigene. Herausgekommen sind dadurch zwei
wundervolle Alben (Biscuits For Breakfast 2006, Distance And Time 2007).
Bewaffnet mit einer Akustikgitarre und
genialen Stimme sowie etwas Melancholie versüßt er einem den Alltag. Mein absoluter Lieblingstrack ist „Biscuits“. Den
könnte ich rund um die Uhr hören.“
England hat mit den Harrisons einen weiteren würdigen Vertreter der New Yorkshire-Szene hervorgebracht. Und die junge
Band um Sänger Adam Taylor legt sich mächtig ins Zeug, um
nicht gleich mit ihrem Debut im Schatten der allgegenwärtigen
Arctic Monkeys zu verschwinden. No Fighting In The War
Room bringt alles mit, wonach es dem Liebhaber traditioneller
englischer Rockmucke verlangt. Gescherte Gitarren, eine solides Bass-Schlagzeug-Gespann und wenn Taylor zu singen anfängt, geht ohnehin die Sonne auf. Selten überzeugend und ziemlich angefressen plärrt er seine
Botschaften, so dass man einfach zuhören muss, auch wenn der Sinn seiner Texte dem NichtEngländer meist verborgen bleibt. Ein schönes, ambitioniertes Stück Musik, das manchmal ein
wenig an The Who erinnert, auf jeden Fall aber kurzweilige 60 Minuten beschert. (MIK)
The Bianca Story: Hi Society!
Die neue Hoffnung der Schweizer Musikszene kommt aus
Basel und heißt The bianca Story. Mit einer eigenartigen und
schwer zu beschreibenden Mischung aus New Wave und Rock
haben sie es innerhalb kurzer Zeit geschafft, Zuhörer in ganz
Europa von ihren Qualitäten zu überzeugen. Das Schweizer
Radio liebt die Band und ihr erstes Album Hi Society! und so
sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn daraus nicht noch
etwas größeres wird. Eine multiinstrumentale Besetzung und
ein charismatischer Frontmann tun das übrige, um diese Band interessant zu machen. MTV
fühlt sich an die Strokes, Franz Ferdinand und Radiohead erinnert, vielseitig und mit grossem,
künstlerischem Anspruch. Das so eindeutig zu reduzieren, fällt uns zwar schwerer, toll finden
wir sie aber auch. „Es ist ein Drang, dem wir folgen“, erzählt Sänger Elia, „es muss einfach
etwas raus, sofort.“ (MIK)
Außerdem neu im Februar:
Neues von alten Bekannten: Etwa von Lenny Kravitz mit It’s Time for a love revolution, Jack Johnson mit Sleep through the static oder auch
Sheryl Crow mit Detours (alle 1. Februar). Popperlen des Monats sind Alone, the Homerecordings of Rivers Cuomo, seines Zeichens Sänger
der famosen Weezer (5. Februar) oder von der jungen Fine Frenzy mit One Cell in the sea (8. Februar). Ordentliche Gitarren liefern VHS
or Beta mit Bring on the Comets, die Bay City Rollers mit Elevator (8. Februar), Eels mit meet the Eels (15. Februar) und Danko Jones mit
Never too loud (29. Februar). Jazziges gibt’s von Joe Jackson mit Rain, Hiphopiges von Mary J. Blige mit Growing Pains (beide 1. Februar),
Stimmenkräftiges von den Wise Guys mit Frei (15. Februar) und Tanztaugliches von Matthias Tanzmann mit Restless (22. Februar). Dazu
gibt’s Neues von Morcheeba mit Dive Deep (8. Februar), FSK mit Freiwilliger Selbstkontrolle (22. Februar), Niels Frevert mit Du kannst
mich an der Ecke rauslassen (29. Februar) sowie von Nick Cave an the bad Seeds mit Dig, Lazarus, Dig Limited Slip (29. Februar). (SB)
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Von hier von dort und anderen guten Dingen
Von hier von dort und anderen guten Dingen
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Essen und Trinken
Essen und Trinken
Wirterezept:
Spanferkelrücken mit Speckbierknödel in Biersoße
Zutaten: (4 Personen)
3kg Spanferkelrücken mit Schwarte
2 große Zwiebeln, 2 Karotten, 1 Bund
Lauch, 2 rohe Kartoffeln, 1 Bund Petersilie, 1TL Butter, 1TL Tomatenmark, 100ml
Wasser, 500ml helles Bier
für die Marinade:
1TL Honig, 2EL Öl, 1EL Salz, 1TL Pfeffer
(frisch gemahlen), ½TL Kümmel, 1 Zehe
Knoblauch, 1 Messerspitze Majoran
für die Speckbierknödel:
150g Speck (roh, durchwachsen)
1 kleine Zwiebel, 10 Semmeln vom Vortag,
250ml helles Bier, 2-3 Eier, 1 TL Salz
...noch dazu:
Salz, Öl (zum Rösten), Petersilie (zum Dekorieren)
Die Bachforelle:
ein schimmernder Schmaus
Zubereitung:
1. Verrühren Sie Honig, Öl, Salz, Pfeffer,
Kümmel, die zerdrückte Knoblauchzehe
und Majoran zu einer homogenen Marinade.
2. Bestreichen Sie den ganzen Spanferkelrücken mit der Marinade und lassen Sie diese
ca. 15 Minuten einziehen.
3. Für den Braten die Zwiebeln zerkleinern,
Karotten und Lauch in Scheiben schneiden,
die rohen Kartoffeln zerreiben und die Petersilie grob zerkleinern. Das Gemüse in
einen Bräter geben und darauf den marinierten Spanferkelrücken setzen. Vermengen Sie Butter und Tomatenmark zu einer
Paste und geben Sie diese mit Wasser vermischt ebenfalls in die Bratform.
4. Das Spanferkel bei 165°C ca. 45 Minuten
braten. Die Bratdauer hängt von der Dicke
des Fleisches ab. Rechnen Sie mit ca. 10
Minuten pro 1 cm Fleischdicke.
5. Ab und zu die angebräunte Schweineschwarte mit Bier übergießen. Für die letzten 10 Minuten stellen Sie den Bratregler
auf -Grillen oder Oberhitze.
6. Für die Speckbierknödel würfeln Sie
Speck und Zwiebel und rösten sie in wenig
Öl goldgelb. Die Semmeln mit Bier begießen und ca. 15 Minuten einweichen lassen.
Danach geben Sie Eier und Salz hinzu und
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verarbeiten alles zu einer gut formbaren
Masse.
7. Aus dem Teig 8 Knödel formen und in siedendes Wasser geben. Reduzieren Sie nach
3 Minuten die Temperatur und lassen Sie
die Knödel weitere 15 Minuten köcheln.
8. Sobald der Braten fertig ist, wird das
Fleisch in Alufolie gewickelt und warm
gehalten. Den Bratensaft aus dem Bräter
passieren, aufkochen, abschmecken und
nach Belieben mit Mehl oder Speisestärke
eindicken.
9. Das Spanferkel tranchieren und zusammen mit einem Knödel auf einen Teller
geben, saucieren und den Knödel mit Petersilie bestreuen. Als Beilage können Sie
frische Blattsalate reichen
Ein Rezept von:
Brigitte Killermann, Gasthof Lerner, aus
dem Buch „Bierkochbuch der Freisinger
Wirte“ (siehe Kasten rechts).
Das „Bierkochbuch
der Freisinger Wirte“
ist mehr als ein Kochbuch der Bayerischen
Art - Beinahe 40 Rezepte der Freisinger
Wirte für Vorspeisen,
Hauptgerichte und
Desserts. Fleischgerichte, Fischdelikatessen und Vegetarisches mit hellem und dunklem Voll- und
Weißbier, würzigem Bockbier, frischem Pils
und süßem Malzbier. Neben den Rezepten
gibt es Wissenswertes und Unterhaltsames
zur Biergeschichte und Geschichten aus der
Welt und in Freising zu lesen.
Herausgegeben wird das Buch von Christian Willner und Christian Kramer. Erscheinen wird es im typneun.verlag in einer
limitierten Auflage von 500 Stück. Ab wann
und wo das knapp 90-seitige Werke erhältlich sein wird, ist im Internet unter www.
freisinger-bierkochbuch.de zu erfahren.
von Franz von Bruck
Der auf deutsch Wolfsbarsch genannte
Loup de mer ist eine Delikatesse, ob man
ihn nun mit Olivenöl und Weißwein im
Rohr gedünstet oder diskret in der Folie gegart hat. Als besonders edler Fisch gilt der
Steinbutt: melancholisch im Ausdruck, aber
gegrillt und serviert mit einer Sauce Béarnaise beschert er dem Gourmet ein privates
kulinarisches Weltereignis. Und selbst der
inzwischen wie ein Hühnchen des Meeres
gezüchtete Lachs kann noch erfreuen -beispielsweise als „Saumon soufflé“, dem legendären Klassiker von Paul Haeberlin im
elsässischen Dreisternelokal „L’Auberge de
l’Ill“. Dennoch ist nur die Forelle kammermusikalisch verewigt worden, und zwar
von Franz Schubert im „Quintett A-Dur“
für Klavier, Violine, Viola, Violincello und
Kontrabaß, auch „Forellenquintett“ genannt. Das beschwingt und lebhaft einsetzende Lied („In einem Bächlein helle…“)
würdigt einen Fisch, der in zweierlei Qualität vorkommt: gezüchtet und wild. Was
millionenfach in Teichen und sogenannten
Zuchtfarmen gemästet wird, ist feinschmeckerisch nicht von besonderem Belang.
Zuchtforellen schmecken meist bieder, es
fehlt ihnen das zarte und zugleich herzhafte
Aroma ihrer wildlebenden Schwestern. Deren Gout lässt sich mit Worten so unzulänglich beschreiben wie etwa ein Adagio von
Schubert, aber beides kann man erfühlen.
Letzteres an einem milden Sommerabend,
wenn die Glühwürmchen ihre Hochzeitstänze fliegen, die echte Bachforelle natürlich beim Essen.
Naturgemäß wird die schwarzgrünlich
und rot getupfte Bachforelle von Kennern
weit höher geschätzt als die 1872 aus Nordamerika importierte Regenbogenforelle,
die am stumpfschnauzigen Kopf mit dem
hakenförmigen Unterkiefer und dem rötlichen Streifen zu erkennen ist, der sich
längs der Flanken hinzieht. Was heute im
Handel sowie in Restaurants schlicht unter
Forelle, nicht selten freilich auch fälschlich
als Bachforelle angeboten wird, ist hauptsächlich die Regenbogenforelle. Sie schmeckt nicht übel, doch niemals so deliziös
wie die auch „kleine Tänzerin“ genannte
Bachforelle, die nur in kühlen, absolut sauber fließenden Gewässern gedeiht. Sie ist
temperamentvoll, scheu und eigensinnig,
was Angler, zumal nach erfolgloser Jagd,
als launisch mißverstehen. Die beste Saison für die Bachforelle beginnt im Frühling
und zieht sich bis in den Juli hinein; in dieser Zeit hat ihr Fleisch das feinste Aroma.
Die küchentechnische Behandlung so
einer originalen Bachforelle ist eine Stimmungsfrage. Forellen sind vielseitig zuzubereiten. Das Idealgewicht liegt bei 300 bis
400 Gramm. Nach Art der Müllerin wird
sie erst durch – leicht gesalzene und gepfefferte – Milch gezogen, dann in Mehl
gewendet, in heißer Butter goldbraun gebraten, mit Zitronensaft beträufelt, mit geVon hier von dort und anderen guten Dingen
47
Februar 2008
Essen und Trinken
hackter Petersilie bestreut und mit brauner
Butter oder Remouladensauce aufgetischt.
Zart geräucherte Forellen sind eine Köstlichkeit, und apart schmeckt die Forelle à la
vinaigrette: blau gekocht und eingelegt in
eine Kräutersauce.
Von Raffinesse kündet das Forellenmus
auf roter Buttersauce: Filets mit Salz, Pfeffer und einem Hauch Muskatnuss würzen,
in den Mixer geben und etwa zwei Minuten lang pürieren. Das Weiße von einem
Ei (pro Forelle) sowie löffelweise 150 ml
Crème double hinzufügen, ferner einen
Eßlöffel frisch gehackten Estragon. Die
pürierte Masse nun in vier ausgebutterte
Formen füllen und im Wasserbad bei 190
Grad im vorgeheizten Ofen garziehen lassen. Zwischenzeitlich für die Sauce 200 ml
Rotwein (Blauburgunder, Blaufränkisch,
Zweigelt), 100 ml Noilly Prat und 10 g gehackte Schalotten einkochen lassen, 60 g
eiskalte Butter flockenweise hineinrühren,
mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die
Sauce auf heiße Teller gießen und darauf
das Forellenmus stürzen.
Es versteht sich, dass für solche, das Ei-
genaroma des Fisches leicht bis deutlich
verfremdende Rezepte auch das Fleisch der
Regenbogenforelle taugt. Ganz anders sieht
es beim großen Klassiker aus, nämlich der
„Forelle blau“. Für diese puristische Zubereitung kommt nur die Bachforelle in
Frage. Dazu bereitet man einen Sud aus
Wasser, Weißwein, Essig, Salz, Pfefferkörnern, Zwiebeln, Karotten, Petersilienwurzeln, Sellerie und einem Lorbeerblatt, der
etwa eine halbe Stunde sanft köcheln soll,
bevor man ihn aufwallen und die Forelle,
die ausgenommen und behutsam gesäubert,
aber nicht nicht gewaschen wurde, damit
der kostbare, das appetitliche Blau verursachende Hautschleim nicht verloren geht,
hineingleiten lässt. Sofort die Hitze wegnehmen und die Forelle circa fünf bis sechs
Minuten in dieser Court-bouillon ziehen
lassen. Wenn die Haut aufreißt, ist dies ein
Zeichen für frisch gefangenen Fisch.
Die Noblesse der Forelle blau liegt in der
Kunst des Weglassens. Der Geschmack
des Fisches kommt bei dieser Präparation am reinsten zur Geltung, denn nichts
verfälscht das natürliche Aroma. Entspre-
chend zurückhaltend wird der Meister oder
die Meisterin der Küche beim Anrichten
vorgehen. Zerlassene Butter und kleine
Kartoffeln, eventuell als Alternative eine
Sauce Hollandaise werden die leckerste
Begleitung sein.
Was das Getränk anbelangt, so kommt
nur Wein in Frage: kraftvolle Gewächse bei
der Forelle Müllerin (Grüner Veltliner, Sauvignonn blanc, Weißburgunder, auch ein
trockener roter Burgunder oder Blaufränkisch paßen vorzüglich zu gebratenem
Fisch). Der Röstprozeß beim Braten gibt
der Forelle einen kräftigeren Geschmack –
und werden Mandeln mitgebraten, so wird
ein statiöser Riesling oder Grauburgunder
(Typ Spätlese) ebenso angemessen sein wie
ein fein strukturierter Rotwein, der allerdings nicht oder nur sehr zurückhaltend
in neuem Holz (Stichwort: Barrique-Ton)
ausgebaut worden sein sollte. Doch zur Königsdisziplin, der Forelle blau, geht nichts
über einen eleganten Riesling. Das ergibt
ein Essen, bei dem sich die Seele wohlig
dehnt und man das Gefühl hat, dass rings
um einen alles Bejahung ist.
Star-DJs wie immer, erstmals auch für alle unter 18
Radio Libido und Pornstar, Lindenkeller, 02.02., 09.02., 23.02.2008
Die Macher der Party-Reihen Radio Libido
und Pornstar locken im Februar mit gleich
drei Veranstaltungen in den Lindenkeller.
Erster Pflichttermin: Samstag, 2. Februar
mit DJ Tvyks, den man nicht nur in seiner
Heimatstadt Prag kennt. Entweder als Radiomoderator, Grafik-Designer, vor allem
aber als DJ und Veranstalter. Und da zaubert er eine Mischung ohne Scheuklappen
aufs Tanzparkett, Hauptsache tanzbar und
irgendwo zwischen House, Retro-Funk,
Rave, Electroclash und Disco Punk. Nicht
minder international geht es eine Woche
später am 9. Februar mit Play Paul aus Frankreich weiter. Der DJ und Live-Perfomer ist
weit mehr als nur der kleinere Bruder seiner
Eminenz Guy-Manuel de Homem-Christo,
Isarindianer Willy Michl live in Freising
Cafe am Schlüter, 21. bis 23.02.2008, 20.30 Uhr, 20 Uhr
Ein Legende kehrt nach Freising zurück. Der
Bluesmann und Isarindianer Willy Michl gastiert drei Tage in der Cafe-Bar am Schlüter.
Kein Konzert gleicht dem anderen. In Freising wird Michl ein intimes Konzert-Erlebnis in Club-Atmosphäre bieten, der Auftakt
der Isarindian-Kreis Tour 2008 um München herum. Willy Michl ist ein Mann, der
schon vieles gesehen und von noch mehr geträumt hat. Er besetzte eine Hütte im Wettersteingebirge, war Geheimtipp und späterer
Münchner Szene-Star. Spielte monatelang
vor ausverkauften Häusern und hinterließ
mit Songs wie dem „Bobfahrer-Lied“, „Ois
is Blues“ oder gerade „Isarflimmern“ einen
Soundtrack dieser Zeit. Nach dem Bruch mit
den Major-Labels zog Willy Michl als freier Künstler durch das Land und bewies als
freier Radikaler, dass ein bayerischer India-
48
Von hier von dort und anderen guten Dingen
seines Zeichens die eine Hälfte von Daft
Punk. Als DJ und Remixer (Kylie Minogue)
hat er sich einen klangvollen Namen in der
Clubkulturszene gemacht. Zu guter Letzt
steigt am 23. Februar eine kleine Premiere.
Bei der ersten Pornstar-Party auch für unter
18-Jährige, die zusammen mit Jugendzentrum, Jugendamt und Prop e.V. veranstaltet
wird, ist das einzig rauschhafte die Musik
der DJs. Mit alkoholfreien Cocktails und
Saftschorlen wird zu Precious K und Phil
Pruce aus Österreich getanzt, die mit ihren
Sets aus Elektro, Techhouse und Techno
schon am Frequency Festival ordentlich geheizt haben. Ab 14 Jahren darf man bis 24
Uhr feiern, ab 16 Jahren bis zum Ende. Der
Erlös des Abends geht an Prop e.V.
ner nicht aufzuhalten ist. In den vergangenen
Monaten wendet sich das Blatt für Michl erneut. 2007 gab er ein Gastspiel in der Kultserie „Der Bulle von Tölz“, LangenMüller
veröffentlichte vor kurzem sein Hörbuch
„Isarflimmern - eine Kindheit in München“,
das bekannte Label Trikont ist gerade dabei, einen Sampler mit dem Titel „Den die
Bayern Willy Michl nennen“ auf den Markt
zu bringen. Schon sehr bald soll zudem der
neueste Tonträger „Isarindian“ fertig gestellt
sein. Für Freising konnte ihn Richard Lorenz vom Outtakes-Verlag für drei Konzerte
gewinnen. Willy Michl sagt von sich selbst:
„Ich bin der Krieger meiner Lieder. Mein
Name ist the Sound of Thunder, Heart on
Taongue, little Wind und Schlagendes Herz
- den die Bayern Willy Michl nennen.“
Vorverkauf:
Cafe-Bar am Schlüter und Musikhaus
Pfefferkorn Freising.
Infos unter: www.willymichl.com
Veranstaltungen
49
Februar 2008
Februar 2008
Ausstellungen im Februar
Fotoausstellung Andrea von Haniel
bis 29.03.2008
jeweils Mi/Sa, 2. und 4. Do: 20 - 24 Uhr
KulturKreisKneipe Haimhausen
Anton Tschechow
22.02. bis 30.03.2008
Freitag – Sonntag: 11 - 18 Uhr
Dienstag: 18 - 22 Uhr
Röcklturm, Städtische Galerie Landshut
Beate Rose: Der zweite Blick
16.02. bis 13.03.2008
Foyer im Bürgerhaus Garching
Werktags: 16 - 20 Uhr
Sa, So, Feiertag: 14 - 18 Uhr
Roswitha Harrer: Emotionale Farbigkeit
bis 17.02.2008
Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus
Werktags: 9 - 18 Uhr
Sonntags: 9 – 12 Uhr
Ludwig Loibl
bis 29.02.2008
Bürgerhaus Eching
Mo – Do: 9 - 16 Uhr
Fr: 9 - 12 Uhr
Die Asam in Freising
bis 03.02.2008
Dommuseum, Domberg 21
Dienstag bis Sonntag: 10 - 17 Uhr
Bernd Weber: Farbe und Raum
bis 01.03.2008
galerie 13, Dr.-Karl-Schuster-Str. 15
Di - Fr: 14 - 18.30 Uhr
Do: 14 - 20.30 Uhr
Sa: 10 - 13 Uhr
Gustav Klimt (Meisterreproduktionen)
bis 04.02.2008
Altes Gefängnis
Carmina Burana
im Camerloher
Das Camerloher-Gymnasium Freising präsentiert ein Jahr nach der Opera comique
„Die schöne Helena“ eine konzertante Aufführung der „Carmina burana“ von Carl
Orff. Dieses meistgespielte Werk des 20.
Lange mußte Bernd Buchberger nicht überlegen. Seiner Meinung nach schreit die neue
Bühne im Alten Wirt, Langenbach seit langem nach einem Festival. Die beschauliche
Gemeinde im Norden Freisings, bisher nicht
unbedingt ein Mekka der Rockmusik, soll
jetzt zum Veranstaltungsort einer ganzen
Reihe von Konzerten werden.
Als Veranstalter ist Buchberger in der Gemeinde längst kein Unbekannter mehr.
2006 sorgte er unter anderem mit der Kabarettistin Monika Gruber für ein ausver-
Frühjahrsausstellung 2008 „Gedrucktes“
Kunstverein Freisinger Mohr e. V.
Landratsamt / Marstall
29.02.2008 bis 13.03.2008
Michail Tschernjavski
Deutsche Telekom AG – Tagungshotel
Seidl-Kreuz-Weg 11, Ismaning
Wiederentdeckt: Franz Baum, Heinrich
Heidner, Rudolf Möller
bis 10.2.2008
Kallmann Museum Ismaning, 14.30 - 17
Bürgersaal Wirt Langenbach, 09.02.2008, 20 Uhr
Camerloher-Gymnasium, 13., 15. und
16.02.2008, 19.30 Uhr
Stipendiatenausstellung: Oberbayern /
Ungarn
22.02.2008 bis 30.03.2008
schafhof - europ.künstlerhaus obb.
Dienstag – Sonntag: 14 bis 18 Uhr
Die Klause St. Koloman in der Isarau
Schlossmuseum Ismaning,
Schloßpavillon
22.2., 23.2, 24.2, 29.2, 01.3, 02.3 , 07.3,
08.3, 09.3, 14.3, 15.3, 16.3
Langenbach rockt!
oben: Kontaktspray, unten: Jumpim‘ Jacks
kauftes Haus. Als Musiker kennt man den
umtriebigen Grafiker von Bands wie Rotz
& Wasser, A Poet´s Drum und seiner aktuellen Kapelle Kontaktspray. Letztere steht
auch bei der Premiere von „Rock im Bürgersaal“ am 9. Februar mit feiner, selbstkomponierter Rockmusik auf der Bühne.
Den Anfang macht mit Keith Mosley eine
Band aus München, die sich mit ihrer Musik der Tradition zeitloser Haudegen wie
Aerosmith oder Guns N‘ Roses verpflichtet
sieht. Mit den Jumpin´ Jacks setzt Buchberger schließlich auf eine der besten und bekanntesten Stones-Cover-Bands überhaupt.
Da kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Eintrittskarten für Rock im Bürgersaal
sind erhältlich beim Alten Wirt in Langenbach, in Freising bei Jahu-Musik und dem
Fitnesscenter Clever-Fit in der Gutenbergstrasse, das zusammen mit dem Grafikstudio 8 Rock im Bürgersaal präsentiert.
Infos:
Rock im Bürgersaal, Bürgersaal, Alter Wirt
Langenbach, Einlass: 19 Uhr
Karten für 8 Euro (ermässigt 6 Euro)
fink verlost 2 Eintrittskarten für Rock im
Bürgersaal. Einfach mail schreiben (redaktion@fink-magazin.de), der 20. gewinnt!
Jahrhunderts begeistert mit mitreißenden
Chornummern, packenden Orchesternummern und höchst anspruchsvollen Solopartien. Das musische Camerloher-Gymnasium sieht sich dabei in der glücklichen
Lage, nicht auf die speziell für Schulaufführungen konzipierte Fassung für zwei
Klaviere und Schlagwerk zurückgreifen zu
müssen. Dank der vielen Instrumentalisten
kann das Werk in der Originalfassung mit
großem sinfonischen Orchester zu Gehör
gebracht werden. Außerdem werden für die
vokalen Solopartien nicht wie gemein hin
üblich professionelle Sängerinnen und Sänger engagiert, sondern auch daran wagen
sich Schülerinnen und Schüler der Schule
selbst: Raffaela Lintl (Sopran), Thomas Baron (Bariton), Benedikt Eder und Thomas
Hofstetter (Bass), Raffael Zeller und Johannes Wengert (Tenor).
Vorverkauf:
Karten für die drei Aufführungen am
13.2, 15.2. und 16.2. jeweils um 19.30 Uhr
in der Turnhalle des Gymnasiums können
ab Montag, 21.2. um 13 Uhr in der Schule
erworben werden. Der Unkostenbeitrag
beträgt 5 Euro.
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Veranstaltungen
Veranstaltungen
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Februar 2008
Februar 2008
Dieter Hildebrandt: Nie wieder 80
Bürgerzentrum Oberschleißheim, 21.02.2008, 20 Uhr
Dieter Hildebrandt, der am 23. Mai 2007
Achtzig Jahre alt wurde, liest aus seinem
neuen Buch.
Hildebrandt gründete zusammen mit
Sammy Drechsel die Münchner Lach- und
Schießgesellschaft, deren Ensemble er bis
1972 angehörte. Es folgten die Notizen
aus der Provinz (1973 bis 1979) und von
1980 bis 2003 war er das Gesicht des
Scheibenwischer.
Er schrieb viele erfolgreiche Bücher, trat
in zahlreichen Filmen und TV.Serien auf
und erhielt zahlreiche Auszeichnungen,
darunter den Grimme-Preis in Gold.
Sein neues Buch, mit Zeichnungen von
Dieter Hanitzsch, zeigt den großen
Satiriker in Höchstform. Er kommt vom
Hundertsten ins Tausendste, er verknüpft
Politik mit der Kunst, das Persönliche mit
dem Nationalen. Er ist angriffslustig, wo
es Not tut, nachdenklich, wo es angebracht
ist, und komisch, wenn es ihm gefällt. Das
wird vielen gefallen. Mit aktuellen Texten
und Höhepunkten aus seinem Schaffen
präsentiert Hildebrandt eine bissige Revue
bundesrepublikanischer Wirklichkeit und
Unwirklichkeit von Adenauer über Brandt
und Kohl bis Merkel.
80 Jahre können ihm nichts anhaben, für
Redaktion:
Sporrergasse 3, 85354 Freising
Tel: 0 81 61 - 49 87 - 47
Fax: 0 81 61 - 49 87 - 46
redaktion@fink-magazin.de
Chefredaktion: Sylvia Still
(VisdP)
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Sebastian Beck (SB)
Andreas Beschorner (AB)
Linda Bildau
Tobias Eschenbacher (TE)
Reinhard Fiedler (RF)
Rudolf Goerge
Katrin Juling (KJ)
Tim Kugler (TK)
Mike Manhart (MIK)
52
Veranstaltungen
Konzert
Konzert
Radio Libido: DJ Tvyks
Lindenkeller 22 Uhr
Tango Sur
Es ist heiß - und die Luftfeuchtigkeit hoch. Es wird Abend in
Buenos Aires. Zeit, in eine Bar zu
gehen und mit einer wunderschönen Frau Tango zu tanzen.
Tango Sur interpretiert die heiße
Musik des Tango unter Verwendung von Kompositionen von
Astor Piazzolla, Gardel, Villoldo,
Blanco, Rodriguez und eigenen
Werken.
Versus Barbershop Freising, 20.30
Uhr
Klima Kalima
Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen,
21 Uhr
Fotografen:
Diar Nedamaldeen
Michael Berninger
(www.aesthetika.eu)
(Anzeige Ästhetik Pfaffenhofen:
Photocase, Lars Wieser)
Terminredaktion:
Reinhard Fiedler, Sebastian Beck,
Tobias Eschenbacher
termine@fink-magazin.de
Layout:
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Anzeigenleitung:
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Tel: 08161 - 209 114
Es gilt die Preisliste 01/07.
Aaron
Ampere München, 20.30 Uhr
Vertrieb: Eigenvertrieb
Verbreitete Auflage: 10.000
Die Meinungen der Autoren können
sich von denen der Herausgeber
unterscheiden. Programm- und Termininformationen werden kostenlos abgedruckt, für die Richtigkeit
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der auszugsweisen sowie fototechnischen Vervielfältigung, Übersetzung für andere Medien. Für unverlangt eingesendete Materialien
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Ausgabe Nr. 10 erscheint am
22.02.2008, Redaktionsschluß
ist der 15.02.2008, Anzeigenschluß ist der 12.02.2008
Termine? Ab zum fink! termine@fink-magazin.de oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Spiel`s noch mal, Sam
Romantische Komödie von W.Allen
Stadttheater Landshut, 20 Uhr
Luise Kinseher: Hotel Freiheit
Salzstadel Landshut, 20 Uhr
MacBeth
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Rolf Miller
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Love Bites
Schlachthof München, 20.30 Uhr
Führung
Führung im Dommuseum
Stuck- und Freskotechnik, 15 Uhr
sonstiges
Holiday on Ice
Olympiahalle München, 20 Uhr
Faschingsball
Bürgerzentrum Oberschleißheim,
17 Uhr
Rinderball Hallbergmoos
Der Faschingball der Ringer des
SV Siegfried Hallbergmoos mit
der Show- und Tanzband „Manyana“.
Ball der Bösen Buben
Ball des Burschenvereins Eching
mit Schlager- und Partyhits sowie
Hits von heute.
Bürgerhaus Eching, 20 Uhr
Faschingsball der Freiwilligen
Feuerwehr
Bürgerhaus Garching, 20 Uhr
Teddy und die Lollipops: It‘s
Carnical!
Hillinger, Schweitenkirchen, 20
Uhr
Geckomusic
5 Bands aus der Gecko-Familie
spielen im JuZ: Between the Ages,
Die Wellküren
Freiheizhalle München, 20 Uhr
Quadro Nuevo
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
3. Funkball des Bayerischen
Rundfunks
Rundfunkhaus München, 20 Uhr
Kinder
Kinderfasching mit Pitu Pati
und Clown Gregor Gravity und
einem Begleitprogramm der Stadtjugendpflege
Lindenkeller, 15 Uhr
David Caretta
Rote Sonne München, 23 Uhr
Fasching mit Blechschaden
Prinzregententheater München,
20 Uhr
Kinderfaschingsball
Mehrzweckhalle Moosburg, 14
Uhr
Theater/Kabarett
Peter Schneider & the Stimulators
Altes Kino Ebersberg, 20.30 Uhr
Sonntagssession
Abseits, 20 Uhr
2. Kinderfaschingsball des VfB
Hallbergmoos-Goldach e.V.
Gemeindesaal Hallbergmoos, 14
bis 18 Uhr
2. Funkball des Bayerischen
Rundfunks
Rundfunkhaus München, 20 Uhr
Ball der Hilfsorganisationen
Vorverkauf: über die Hilforganisationen (FFW, BRK, THW)
Luitpoldhalle, 20 Uhr
Konzert
Ball der heißen Rhythmen
Deutsches Theater München, 20
Uhr
The Vision Bleak
Backstage München, 21 Uhr
1. Funkball des Bayerischen
Rundfunks
Rundfunkhaus München, 20 Uhr
Michael Sailer
Sylvia Still (SLY)
Carsten Stormer
August F. Winkler
Against the Grain, Studebaker‘s
Blacksmith Shop, Hatstik, Pavlik
JuZ-PoschingerVilla Landshut,
20.30 Uhr
Underworld
Tonhalle München, 21 Uhr
Münchner Philharmoniker
Markus Stenz dirigiert u.a. Werke
von Haydn
Gasteig München, 20 Uhr.
Theater/Kabarett
Sonntag
Alte Ringerhalle Hallbergmoos
(Theresienstr. 50), 18.30 Uhr
Jazz im Kallmann-Museum:
Jazul
Kallmann Museum Ismaning, 20
Uhr
den Umgang mit dem Alter empfiehlt er in
seinem Buch die Devise: „Ich bin 80. Diese
Zahl schreckt mich übrigens in keiner
Weise. Das wird mir ja nie wieder passieren.
70 bin ich auch nur einmal geworden.“
03
02
Samstag
DJane Claudia Roth
& The Sushi Rockets
B-Trieb, 21 Uhr
Impressum
Herausgeber:
fink Media
Geschäftsführer fink Media:
Still Manhart Fiedler Eschenbacher
01
Freitag
BamBolero2
Dinner for Airport
Die Lokalkomödie in 4 Gängen
und 4 Akten
Airbräu-Tenne, 19 Uhr
Rolf Miller
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Haimhauser KULT-Fasching
„Jeder wia er moant“
KulturKreisKneipe, Hauptstr. 46
b, Haimhausen, 20 Uhr
Theater
Das Fest
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Führung
Führung im Skulpturenmuseum
im Hofberg
Landshut, 11 Uhr
Führung durch die Ausstellung
„Wiederentdeckt“
Franz Baum, Heinrich Heidner,
Rudolf Möller, Kallmann Museum
Ismaning, 15 Uhr
sonstiges
Faschingszug des Burschenvereins im Ortskern Ismaning, 13 Uhr
Holiday on Ice
Olympiahalle München, 14.30 und
19 Uhr
Faschingstreiben Oberschleißheim
auf dem Bürgerplatz und im Bürgersaal, 13 Uhr
Termine? zum fink!
Lichtmessmarkt und Narrenschranne
Innenstadt Erding, 13 bis 18 Uhr
termine@fink-magazin.de
Faschingszug und –treiben
Au, 13.30 Uhr
Veranstaltungen
53
Februar 2008
Februar 2008
04
05
07
08
09
10
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Konzert/Party
Konzert/Party
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Theater/Kabarett
Rosenmontag im Lindenkeller mit
70 Cent, Backstreet Noys, Sushi
Rockets (= Michi Kasper und Paul
Fiction)
Lindenkeller, 21 Uhr
Tanzball der Feuerwehr Eching
mit der Showband Mia San Mia
Bürgerhaus Eching, 20 Uhr
Rosenmontagsball mit den Kiramer Buam
Seniorentreff Garching
Infos unter: Tel. 089 / 326 26 005,
www.seniorentreff-garching.de
Großer Kehraus in Eching
mit der Narrhalla Heidechia e.V
Bürgerhaus Eching, 13.30 Uhr
5. Landshuter Zinkenfasching
Offenes Faschingstreiben für Jung
und Alt in der historischen Altstadt von Landshut mit Musikbühne Radio Trausnitz & Live-MusikBühne, Landshut, 12 Uhr
Rosenmontagsgaudi Kirchdorf
Mit der Amperthaler Sängerrunde
Saulhof Kirchdorf, 19 Uhr
Eishockeyball
Mehrzweckhalle Moosburg, 19
Uhr
Faschingskehraus
Metzgerwirt, Giggenhausen, 13
Uhr
Rosenmontagsparty der Narrhalla
Gasthaus Schwemmwirt Nandlstadt, 20 Uhr
Faschingstreiben auf Lustheim`s
Strassen
Oberschleißheim, 14 Uhr
Quadro Nuevo
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Kehraus
Bürgerzentrum Oberschleißheim,
18 Uhr
Moosgeistertreiben
Innenstadt Erding, 13 Uhr
Faschingstreiben am Rathausplatz
Hallbergmoos, 14 Uhr
Faschingsumzug
Stadtgebiet Moosburg, 13.30 Uhr
Diary of Dreams
Backstage München, 21 Uhr
Supercharge
Rhythm and Blues aus Liverpool
Schlachthof München, 20.30 Uhr
Beatlemania
Muffathalle München, 20 Uhr
Alec Empire
Ampere München, 21 Uhr
4. Funkball des Bayerischen
Rundfunks
Rundfunkhaus München, 20 Uhr
Ball Classique 2008
Deutsches Theater München, 20
Uhr
Theater
Das Fest
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Veranstaltungen
Hot Shot Blues Band
Airbräu Flughafen, 20.30 Uhr
Buntes Faschingstreiben
mit anschließendem Kehraus
Luitpoldhalle, 14 Uhr
Pegasus
Eisgrubers – Bar – Restaurant
– Lounge (Am Alten Viehmarkt 5)
Landshut, 14 UHr
54
06
Montag
Faschingszug durch die
Marktstraße
anschließend Faschingstreiben in
allen Nandlstädter Lokalen
Nandlstadt, 14 Uhr
Kneipe - warme Küche bis 23 Uhr - PartyserWiesenthalstr. 6 85356 Freising
Tel.: 0 81 61 - 23 23 62
täglich ab 19 Uhr geöffnet
jeden 1. Mittwoch im Monat Steaka-
Aviator-Anstich: 100 Liter
Freibier
Was den Mönchen recht ist, kann
uns nur billig sein. Unser Braumeister Christian Storch ist schon
in der Planung für den Aviator
– unser Starkbier für die Fastenzeit. Und billig nehmen wir auch
wörtlich, denn der Aviator kostet,
genau wie unsere anderen Biere,
nur 2,30 Euro. Die ersten 100 Liter
gibt es sogar gratis.
Airbräu Flughafen, 12 Uhr
From Autumn to Ashes
Backstage München, 21 Uhr
Theater
Hagen Rether
Deutsches Theater München, 20
Uhr
Kabarett
Rick Kavanian
Nach 10 Jahren Fernsehen,
Bullyparade,, Bully&Rick, dem
Schuh des Manitu, (T)raumschiff
Surprise und Hui Buh betritt Rick
Kavanian die Bühne - solo aber
nicht allein.
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Bairisch Tanzen
überwiegend bairisch/alpenländische Tänze werden erlernt und
geübt. Die Übungsabende sind so
gestaltet, dass auch Tanzanfänger
jederzeit neu beginnen können.
Gemeindesaal Hallbergmoos,
19.30 bis 22 Uhr
Chris Rea
Herkulessaal München, 20 Uhr
Freddie McGregor
Backstage München, 21 Uhr
Rock’n Roll Soldiers
59:1 München, 21 Uhr
DJ Krush
Rote Sonne München, 23 Uhr
Ausstellung
Vernisage Ludwig Loibl
Eröffnung mit Tanzeinlagen der
Gruppe Anam Cara
Bürgerhauses Eching, 19 Uhr
Abendöffnung Stadtmuseum
Stadtmuseum Freising, 18.30 Uhr
Vortrag
Auf Achse: Abenteuer Südamerika
Sonja Nertinger und Klaus Schier
aus Merching zeigen den zweiten
Teil ihrer Weltreise.
Salzstadel Landshut, 20 Uhr
Theater/Kabarett
Simone Solga: Kanzler/in Souffleuse
Stadttheater Erding, 20 Uhr
Rock im Juz: Wheatbucket,
Voit, Marshplants, Tagblind
Juz Freising, 20 Uhr
Pornstar: Play Paul Paris - Live
und DJ-Set
Lindenkeller, 22 Uhr
Mother Tongue
Backstage München, 21 Uhr
Rock im Bürgersaal: Kontaktspray und Jumpin Jacks
siehe auch Highlights S. 51
Alter Wirt Langenbach, 19 Uhr
Musica Viva
Muffathalle München, 20 Uhr.
Heaven Shall Burn, Maroon,
Deadlock, Oktober File
Backstage München, 20 Uhr
Mark Medlock & Band
Tonhalle München, 20 Uhr
Sascha Funke
Rote Sonne München, 23 Uhr
Theater/Kabarett
Mein Kampf
Farce von George Tabori
Regie: Gedr Lohmeyer
Stadttheater Landshut, 19.30 Uhr
Ein Sommernachtstraum
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Mamma Medea
Kammerspiele München, 19.30
Uhr
Claus von Wagner: Im Feld
2006 Deutscher Kabarettpreis
2007 Bayerischer Kabarettpreis
Lindenkeller, 20 Uhr
Sarah Hakenberg: Knut, Heinz,
Schorsch und die anderen
„Also ich stehe auf der Bühne und
lese meine lustigen Kurzgeschichten vor, und Sie sitzen im Publikum und lachen sich kaputt“.
Altes Kino Ebersberg, 20.30 Uhr
Six Nation State
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Liliom
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Ecco di Lorenzo
Schlachthof München, 20.30 Uhr
Ulrike Maria Stuart
Kammerspiele München, 20 Uhr
Da Huawa, da Meier und I: Fensterln, Schnupfa, Volksmusik
Dieses Trio zählt mittlerweile zu
den erfolgreichsten Musik-Kabarettgruppen Bayerns.
Hofstarring Gasthaus Groll, 20 Uhr
Rick Kavanian
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Rick Kavanian
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Literatur
Kinder
Kinderfasching Helfenbrunn
Burgerwirt, 14 Uhr
Theater/Kabarett
Schilf
kleine Bühne Volkstheater München, 19.30 Uhr
Bodo Bach
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Wanderung mit Fischessen
Seniorentreff Garching
Infos unter: Tel. 089 / 326 26 005,
www.seniorentreff-garching.de
Frauentreff „Ladies only“ für
Frauen jeden Alters
Filmabend „Marie-Antoinette“
KulturKreisKneipe, Hauptstr. 46
b, Haimhausen, 20 Uhr
Von der Erde zum Mond
Rezitation mit Rufus Beck
Asamtheater, 20 Uhr
Energieberatung im Rathaus
Rathaus Hallbergmoos, 17 Uhr
Holiday on Ice
Olympiahalle München, 20 Uhr
Termine? Ab zum fink! termine@fink-magazin.de oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
sonstiges
The Sexy Sixties, Live-CD-Aufnahme
Vier charmante Musiker, teils
etwas angegraut, aber mit dem
unnachahmlichen Feeling für die
Musik der 1960er. An erster Stelle
stehen Spaß und beste Laune,
Tanz und Unterhaltung. „Just for
fun“ ist das Motto! Oder: Musik
der 60er, von 60ern, für 60er und
drüber und drunter.
Airbräu Tenne, 18 Uhr
Das Rote Gras
Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen,
21 Uhr
Drei Jahre Rote Raupe
Die Indie-Online-Community
feiert u.a. mit Phonoboy
Ampere München, 20 Uh
Jimmy Eat World
Muffathalle München, 20.30 Uhr
Theater
Das Geheimnis der Irma Vep
Eingroschengrusel von Charles
Ludlam
Regie: Peter Nuesch
Stadttheater Landshut, 20 Uhr
Mein Kampf
Farce von George Tabori
Stadttheater Landshut, 19.30 Uhr
Verbrennungen
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Die Ehe der Maria Braun
Kammerspiele München, 20 Uhr
Kabarett
Michael Dietmayr - Herz im
Süden, Münchner Liedermacher
& Musikkabarettist
Cafe Bar am Schlüter, 20 Uhr
Birgit Süß: Süss Deluxe
Alles wird knapp, überall wird
gespart. Schön, dass wenigstens
eine Frau dagegenhält. „Süss Deluxe“ heißt das zweite Programm,
in dem Birgit Süß ihrem Publikum eine „Butterfahrt ins Glück“
verspricht. Wer einen Abend mit
wohlklingenden Plaudereien und
schwelgerischen Melodien erleben
will, ist am Samstag, 9. Februar
’08, im Landshuter Salzstadel
höchst willkommen. Die gebürtige
Augsburgerin (42) bringt in ihrem
Solo-Zweitling ausgesuchte Chansons zu Gehör – von den geheimen
Leidenschaften der Weißkopfadler
über den Märchenprinzen an der
Parkschranke bis hin zur magischen Welt der Sojasprossen.
Salzstadel Landshut, 20 Uhr
Mein Kampf
Farce von George Tabori
Stadttheater Landshut, 19.30 Uhr
Das Geheimnis der Irma Vep
Eingroschengrusel von Charles
Ludlam
Stadttheater Landshut, 20 Uhr
Andreas Giebel
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Lesung
Rick Kavanian
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
„Gnadenlose Heiterkeit“ -Wilhelm Busch zum 175. Geburtstag
Eine Lesung mit Wein und musikalischer Umrahmung zum 175.
Geburtstag von Wilhelm Busch.
Wilhelm Busch gilt als einer der
Urväter des Comics und seine
Geschichten, etwa „Max und
Moritz“ oder auch „die fromme
Helene“ sind weltberühmt. Sein
175. Geburtstag am 15.4. 2008 ist
ein großartiger Anlass, den großen
deutschen Humoristen in den
Blickpunkt zu stellen. Bekannte
Oberschleißheimer Persönlichkeiten, u.a. Erste Bürgermeisterin
Elisabeth Ziegler, lesen aus einer
liebevollen Auswahl von Gedichten und Geschichten von Wilhelm
Busch. Evgeny Romansov, mit
vielen internationalen Preisen ausgezeichneter Diplom Konzertgitarrist, begleitet die Lesung musikalisch mit der Gitarre. Zu diesem
litera-musischen Rendevous lädt
der Seniorenpark gemeinsam mit
der Gemeinde herzlich ein.
Kultur-Cafe am Huppwald - Seniorenpark, Prof.-Otto-Hupp Str. 30,
Oberschleißheim, 17 Uhr
sonstiges
sonstiges
Kino spezial: Zusammen ist man
weniger allein
Paris, im Heute und Hier.
Ein leichter französischer Film
– den passenden Wein und auch
Köstlichkeiten aus der Küche
halten wir natürlich bereit. Voulez
vous?
Altes Kino Ebersberg, 20.30 Uhr
Dart Turnier
mit vielen Preisen, Micl`s, 14 Uhr
Da Bertl und i: Wo da Pfeffer
wachst
Bei ihrem dritten Bühnenprogramm bieten sie ein Feuerwerk
aus Alltagskomik, gespieltem Witz
und ironischen Anspielungen auf
scheinbar banale Situationen. Bürgersaal Taufkirchen/Vils, 20 Uhr
Stephan Zinner: ZINNER tanzt
Solo-Musikkabarett-Programm
In seinem ersten Solo-Musikkabarett-Programm ZINNER tanzt
verbindet Stephan Zinner Musik,
Theater und Kabarett zu einem
lebendigen Abend über den Tod
und andere unvermeidbare Dinge.
Skurril, schräg, bayerisch, böse!
Stadttheater Erding, 20 Uhr
Holiday on Ice
Olympiahalle München, 14.30 Uhr
& 19 Uhr
MUSIKCAFE BAR RESTAURANT
Landshuter Str. 54 85356 Freising
Tel.: 0 81 61 - 148 40 99
Hallenflohmarkt
Stadthalle Moosburg, 9 Uhr
Fastenmarkt
in der Marktstraße Nandlstadt
Holiday on Ice, Olympiahalle
München, 13 & 18 Uhr
Veranstaltungen
55
Februar 2008
Februar 2008
11
12
13
15
16
17
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Volkstanz-Übungsabend
Paul-Gerhardt-Haus, General-vonStein-Straße 22, 19.30 bis 22 Uhr
Weitere Infos: Herr Bucksch, Tel.
(08161) 64562
Bullet for my Valentine
Tonhalle München, 19 Uhr
Carmina Burana
mit Orchester und Chor des Camerloher-Gymnasiums
Camerloher-Gymnasium, 19.30
Uhr
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 20
Uhr
Sharing Time
Muffathalle München, 20 Uhr
Riverdance
Olympiahalle München, 20 Uhr
Despiced Icon
Feierwerk München, 21 Uhr
Theater
Theater
Viel Lärm um Nichts
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Schweig Bub
Bissige Komödie von Fitzgerald
Kusz, in der Inszenierung des
Staatstheaters Nürnberg, wo das
Stück mittlerweile seine 30ste
Spielzeit erlebt! Schauen Sie heute
Abend bei „Schweig Bub“ tief in
die fränkische Seele.
Bürgerhaus Eching, 20 Uhr
Kabarett
Werner Koczwara: Am achten
Tag schuf Gott den Rechtsanwalt.
Wissenschaftler haben festgestellt:
In zwei Millionen Jahren gibt
es auf der Erde nur noch zwei
Lebensformen, nämlich Termiten
und Rechtsanwälte. Beide enorm
nimmersatte Kaliber! Egal, welche
der beiden Spezies Sie befällt,
anschließend ist immer das halbe
Haus weg.
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Vortrag
Vortrag: Zukunft für die Fröttmaninger Heide
Bürgerhaus Garching, FranzMarc-Zimmer
Infos unter: Tel.: 089/3201153
Kneipe - Kaminofen - Kicker - Dart
Bachstraße 5 85354 Freising
Tel.: 0 81 61 - 80 66 30
Dienstag bis Samstag: ab 20 Uhr
56
14
Montag
Veranstaltungen
MacBeth
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Schilf
Kleine Bühne Volkstheater München, 19.30 Uhr
Ödipus auf Kolonos
Kammerspiele München, 20 Uhr
Beziehungsweise
Ein kulturell-kulinarischer
Genuss zum Valentinstag
Ein romantisches 5-Gänge-Dinner mit Liedern, Anekdoten und
Weisheiten zur Liebe.
Durch den Abend begleitet Sie
die Liedermacher und Entertainer
Christian Grote
Tagungs- und Begegnungsstätte
Viva Vita, 19.30 Uhr
Umsonst & Drinnen mit Against
the Grain
Against the Grain ist Leidenschaft,
Licht und Sex. Hingabe in der
natürlichen Form. Jetzt Orgel und
Gitarre mit Schlagzeug und Bass,
danach nacktes Entsetzten und
Verwunderung. Ein Ding zum
Feiern. Irre und ausgelassen. Dick
und fett, und mit einem Lächeln
auf den Lippen. Schweiß und rote
Blumen. Against the Grain startet
2008 mit neuen Songs, zwei Gitarristen, einem Organisten und der
gleichen Richtung wie immer.
Alte Kaserne Landshut, 20 Uhr
Alta Marea: Italo Rock
Der aus Kalabrien stammende
Sänger Nicola Bevilacqua covert
mit seiner Band gekonnt italienische Größen wie Zucchero,
Adriano Celentano und Eros
Ramazotti. Sie präsentieren Italo
Rock Pop ebenso wie Musik aus
Kalabrien.
Airbräu Flughafen, 20.30 Uhr
Sharing Time
Muffathalle München, 20 Uhr
Laura Imbruglia
Backstage Club München, 20 Uhr
Idaho
Orangehouse München, 20 Uhr
Münchner Philharmoniker
Christian Thielemann dirigiert u.a.
Werke von Strauß und Pfitzner
Gasteig München, 20 Uhr
Riverdance
Olympiahalle München, 20 Uhr
Vortrag
Theater
Energie sparen, ohne Asketen zu
werden
Ein Abend mit Gerhard Monninger, Umweltpfarrer der
Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Bayern
Der Klimawandel und seine
Folgen stehen ganz oben auf der
Tagesordnung der Politik. Den
meisten Menschen ist inzwischen
klar, dass sich ihr Lebensstil
ändern müsste. Doch Veränderung
ist nicht leicht und die angebotenen Alternativen kommen oft
unbequem und teuer vor. Wie
kann sich jeder einzelne Mensch
effektiv an der Bewahrung der
Schöpfung beteiligen kann, ohne
deshalb ein Leben voller Entsagung führen zu müssen?
Evangelisches Gemeindehaus,
Saarstraße 2, 19.30 Uhr
MacBeth
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Vortrag: Ökologischer Landbau
Hillebrandhof - Haus der Senioren
Ismaning, Aschheimer Str. 2,
19.30 Uhr
Die Fleischmafia - Lesung und
Vortrag mit Adrian Peter
Stadtbücherei Garching
Tel.: 089/550 517-0
Carmina Burana
mit Orchester und Chor des Camerloher-Gymnasiums
Camerloher-Gymnasium, 19.30
Uhr
Trio Blue-Na
Cafe Bar am Schlüter, 20 Uhr
Schein, Pardon Ms Arden
Juz Poschinger Villa Landshut,
20 Uhr
Moulin Rouge mit Springbreak
Alte Kaserne Landshut, 21 Uhr
Die Kassierer
Backstage München, 20 Uhr
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 20
Uhr
Dynamite Deluxe
Muffathalle München, 20 Uhr
Addictive TV
Acid Pauli, Rote Sonne München,
22 Uhr
Plain White T’s
Elserhalle München, 20.30 Uhr
Theater
Theater
Ein Sommernachtstraum
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Vortrag
Diavortrag: New York before...
von Ursula und Manfred Carls
Seniorentreff Garching
Infos unter: Tel. 089 / 326 26 005
Giulio Cesare in Egitto
Barockoper von Händel
Stadttheater Landshut, 19.30 Uhr
Die Welt steht auf keinen Fall
mehr lang
Ein musikalisch kabarettistischer
Nestroy-Abend mit dem Schauspieler Werner Steinmassl
Stadttheater Erding, 20 Uhr
Verbrennungen
Volkstheater München, 19.:30 Uhr
Kabarett
Gosch & Klimpa: Am Strand
der Dinge
Lindenkeller, 20 Uhr
Seminar: Glauben ohne viel
Ahnung
Leitung: Pfarrer R. Henninger;
Anmeldung: telefonisch 08165/
4270
Evangelisches Gemeindezentrum,
Lutherweg 1, Neufahrn, 20 Uhr
termine@fink-magazin.de
Termine? Ab zum fink! termine@fink-magazin.de oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Vernissage, Roswitha Harrer:
Emotionale Farbigkeit
Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus, Freising, 19 Uhr
Vernissage, Beate Rose: Der
zweite Blick
Foyer im Bürgerhaus Garching,
18.30 Uhr
sonstiges
Riverdance
Olympiahalle München, 20 Uhr
termine@fink-magazin.de
Carmina Burana
mit Orchester und Chor des Camerloher-Gymnasiums
Camerloher, 19.30 Uhr
Karaoke-Disco
Abseits, 21 Uhr
Salonorchester Weimar: Hänsel
+ Gretel
Lindenkeller, 20 Uhr
Chris Aron & Band: The spirit
of Elvis
Airbräu Tenne, 18 Uhr
Bananafishbones: Live & Unplugged
Drei Mann erscheinen wenig für
eine Band. Es sind genug, wenn es
die richtigen sind.
Salzstadel Landshut, 20 Uhr
Rascal & McLane XL: Country
Nr.6
Hillinger, Schweitenkirchen, 20
Uhr
The BossHoss
Zenith München, 20 Uhr
Rhesus
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 15
& 20 Uhr
Theater
Verbrennungen
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Hass
Kammerspiele München, 20 Uhr
Kabarett
Han`s Klaffl: 40 Jahre Ferienein Lehrer packt ein ...
Altes Kino Ebersberg, 20.30 Uhr
Da Huawa, da Meier und I: Fensterln, Schnupfa, Volksmusik
Vilsbiburg - AUT.OS, 20 Uhr
La Rondine
Commedia lirica in drei Akten in
italienischer Sprache
Stadttheater Landshut, 20 Uhr
Riverdance
Olympiahalle München, 20 Uhr
Termine? zum fink!
Die Kaktusblüte
Komödie von Pierre Barillet &
Jean-Pierre Grédy
Julien ist Zahnarzt und hat eigentlich alles, was ein Männerherz
begehrt: Erfolg im Beruf und eine
junge, hübsche Freundin namens
Antoni. Doch fest binden will er
sich nicht - zu gerne möchte er
weiterhin andere Frauen treffen.
Dann schiebt er seine angebliche
Ehefrau als Ausrede vor. Antoni
ist kreuzunglücklich, sie versucht
sich schließlich umzubringen und
kann nur durch einen Nachbarn
gerettet werden. Daraufhin besinnt
Julien sich: Er will ehrlich und
treu werden. Doch Antoni verlangt
von ihm, dass er ihr zunächst die
Ehefrau vorstellen müsse. Da muss
Juliens Sprechstundenhilfe in
diese Rolle schlüpfen…
Bürgerhaus Garching, 20 Uhr
Termine? zum fink!
sonstiges
Vortrag
landschaft von 30 Musikinstrumenten wiederentdecken, werden
Sie noch nicht wissen, wohin die
Reise geht. Sie werden zusehen,
wie fünf verwegene Gestalten sich
die Instrumente wie Kontrabass,
Zither, Akkordeon oder Trichtergeige zuschieben wie Hütchenspieler, um aufzuspielen.
Altes Kino Ebersberg, 20.30 Uhr
Vortrag
Monaco Bagage: Bayerisches
Musikkabarett
Wenn sich der Bühnenvorhang öffnet und Sie sich in einer Bühnen-
Dresden – „Das Elb-Florenz“
Geschichte und Geschichten
KulturKreisKneipe, Hauptstr. 46
b, Haimhausen, 20 Uhr
Banana Fishbones: Live and
unplugged
Lindenkelle, 20 Uhr
Boogie-Woogie-Frühshoppen
mit Bayerns bestem Klavierspieler
Peter Heger, der musikalisch von
Edwin Karbaumer am Schlagzeug
unterstützt wird.
Bürgerhaus Eching, 11 Uhr
Erste Allgemeine Verunsicherung: Amore XL
Trotz ihres hohen Alters (100 Jahre
EAV) kennt die österreichische Erfolgsband um Sänger Klaus Eberhartinger und Komponist Thomas
Spitzer weder Rast noch Ruh’ – im
Gegenteil! Im Oktober haben sie
eine neue CD veröffentlicht.
Eskarahalle Essenbach, 19 Uhr
Korn
Zenith München, 20 Uhr
Haydamaki
Backstage München, 20 Uhr
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 19
Uhr
Münchner Philharmoniker
Christian Thielemann dirigiert u.a.
Werke von Strauß und Pfitzner
Gasteig München, 20 Uhr
Theater
Die Nibelungen
Kammerspiele München, 17 Uhr
Königlich Bayerisches Amtsgericht
Prinzregententheater München,
16 Uhr
Kabarett
Lars Reichow
Die Fußball-WM hat es gezeigt.
Man kann auch glücklich sein in
Deutschland. Aber wie geht‘s jetzt
weiter?
Theater im Römerhof Garching,
20 Uhr
Führung
Skulpturenmuseum im Hofberg
Landshut, 11 Uhr
sonstiges
Riverdance
Olympiahalle München, 15 Uhr
Veranstaltungen
57
Februar 2008
Februar 2008
18
19
21
22
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
The new generation
Konzert mit den Schülern der
Gesangsklasse der Städtischen
Musikschule Pfaffenhofen von
Franz Garlik und dem Jens Magdeburg-Trio aus Nürnberg.
Hören Sie die Hits von Frank
Sinatra, Billie Holiday und Ella
Fitzgerald.
Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen,
21 Uhr
AC/DC Party
zum Gedenken an Bon Scott
Micl`s, 20 Uhr
Tower of Power
Muffathalle München, 20.30 Uhr
Anti Flag
Backstage München, 20.30 Uhr
Him
Elserhalle München, 20 Uhr
MUSIKCAFE BAR RESTAURANT
Landshuter Str. 54 85356 Freising
Tel.: 0 81 61 - 148 40 99
Junges Podium
Schüler der Sing- und Musikschule
musizieren
Pavillon der Musikschule, 19 Uhr
British Sea Power
Ampere München, 21 Uhr
Theater
Don Karlos
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Kabarett
Da Huawa, da Meier und I
Musik, Komik, Kabarett mit
einem Trio, das nunmehr schon
seit 5 Jahren zusammenspielt und
beste Unterhaltung bietet!
Bürgerhaus Eching, 20 Uhr
Axel Hacke
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Vortrag
„Hat niemallen zu Baiern
gehört“
Vortrag zur Stadtgeschichte von
Johannes Haslauer M.A.
Veranstaltung des Historischen
Vereins
Der Freisinger Hofrat Ferdinand
Bugniet, des Croisettes (17261806) und seine Geschichte der
Grafschaft Werdenfels
Asamtheater, Foyer, 19.30 Uhr
Veranstaltungen
Spider Murphy Gang: Skandal
im Theater - Akustiktour 2008
Zum 30-jährigen Bandjubiläum
geht die Münchner Top-Gruppe
mit der Akustik-Tour zurück zu
ihren Wurzeln.
Bürgerhaus Garching, 20 Uhr
Bill Haley‘s Comets: Rock
around the clock tonight
Einziges Konzert in ganz Süddeutschland!
Hillinger Schweitenkirchen, 20
Uhr
Queens of the Stone Age
Tonhalle München, 20 Uhr
John Vanderslice
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Little Dragon
Ampere München, 20 Uhr
Willy Michl
Cafe Bar am Schlüter, 20 Uhr
Edwin Kimmler
Airbräu Flughafen, 20.30 Uhr
MUSIKCAFE BAR RESTAURANT
The Smashing Pumpkins
Olympiahalle München, 20 Uhr
Landshuter Str. 54 85356 Freising
Tel.: 0 81 61 - 148 40 99
Kula Shaker
Elserhalle München, 21 Uhr
The Casting Out
Backstage Club München, 21 Uhr
Olli Schulz
Muffatcafe München, 21 Uhr
Münchner Philharmoniker
Gasteig München, 20 Uhr
Wayne Wonder & Assassin
Backstage München, 21 Uhr
The Brandos
Ampere München, 20 Uhr
Benzin
Backstage Club München, 20 Uhr
MacBeth
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Musikantenstadl
Olympiahalle München, 20 Uhr
Andre Rieu
Olympiahalle München, 20 Uhr
Dionne Warwick
Gasteig München, 20 Uhr
Münchner Philharmoniker
Christian Thielemann dirigiert u.a.
Werke von Bruckner
Gasteig München, 20 Uhr
Schilf
Kleine Bühne Volkstheater München, 19.30 Uhr
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 20 Uhr
Theater
Don Karlos
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Kabarett
Gunkl: Wir - schwierig
Lindenkeller, 20 Uhr
Kinder
Figurentheater: Eine Hand voll
Drachenfeuer
Eine spannende Abenteuergeschichte für kleine und große
Drachenfreunde ab 5 Jahren.
Gemeindebücherei Neufahrn
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 20
Uhr
Theater
MacBeth
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Alfred Dorfer
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Kinder
Aus der Märchenkiste erzählt...
Für Kinder ab 5 Jahren.
Stadtbücherei im Salzstadl Landshut, 15 Uhr
sonstiges
Hard 2 cover
Coverrock aus Freising
Micl`s, 20 Uhr
Spaniol4
Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen,
21 Uhr
Datarock
Atomic Cafe München, 21 Uhr
sonstiges
58
20
Montag
Theater/Kabarett
Dieter Hildebrandt: „Nie wieder
Achtzig!“ im Bürgerzentrum
Oberschleißheim, 20 Uhr
Schlenger & Meilhamer: weil
mir uns net geniern!
Luitpoldhalle, 20 Uhr
Alfred Dorfer
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Ausstellung
Vernissage der Stipendiatenausstellung: Ungarn / Oberbayern
Mit Tanja Hoffmann, Kinga Enzsöly, Barbara Nagu, Tibor Gyenis
Schafhof, 19 Uhr
Vernissage: Anton Tschechow
Röcklturm - Städtische Galerie
Landshut, 19 Uhr
sonstiges
Lesekreis der VHS
Blauer Salon der VHS, Klostergebäude, Nandlstadt, 19 bis 21 Uhr
Newcomer-Stammtisch
für Neubürger/innen in Freising
und Umgebung
Hotel Zur Gred, 19 Uhr
Vortrag: Das Leben auf dem
Hofberg in der Vor- und Frühgeschichte, Pfarrheim Hl. Blut
Landshut, 19.30 Uhr
Wie funktioniert eine Selbsthilfegruppe?
VHS Raum 204, 18.30 Uhr
Vortrag: Sechs Wochen Bolivien
Pfarrheim St. Wolfgang Landshut,
19.30 Uhr
Vortrag über Kinderhilfsprojekt
in Brasilien
Pfarrheim Moosburg, 20 Uhr
Termine? Ab zum fink! termine@fink-magazin.de oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Hip Hop live on stage II
mit den Acts: Rauschtat & Gridlock, Trick 17, Havier,
Juz Freising, 20 Uhr
„Zeit“
Schulkonzert mit den Ensembles
des Dom-Gymnasiums und slowenischen Gästen
Domgymnasium, 19.30 Uhr
Jennifer Rostock
Vertreterin von Mecklenburg-Vorpommern bei Stefan Raabs Bundesvision Songcontest, Support:
Twanny Bud.
Lindenkeller Freising, 20 Uhr
Willy Michl
Cafe Bar am Schlüter, 20 Uhr
Adjiri Odametey
Afrikanische Weltmusik mit traditionellen Instrumenten
Salzstadl Landshut, 20 Uhr
Lisa Doby
Ratskeller Garching, 21 Uhr
Jazz im Kallmann-Museum:
Spaniol4
„Auf einer mitreißenden ModernMainstream- Basis fegt er mit
seinem geschmeidigen, aber oft
23
kraftvoll geblasenen Ton auf dem
Tenor- und Sopransaxophon durch
seine Kompositionen“ schrieb
das Jazz Thing über den Berliner
Saxophonisten Frank Spaniol. Stilistische Bezüge gibt es zu Wayne
Shorter oder Sonny Rollins, die
komplexen Kompositionen bringen
das Quartett aber auf die Höhe der
Zeit. Kallmann-Museum, 20 Uhr
The Cinematics
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München,
20 Uhr
Theater
Verbrennungen
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Matthias Egersdörfer: Falten
und Kleben
Gewinner des Passauer Scharfrichterbeils 2007
Altes Kino Ebersberg, 20 Uhr
U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern
Bürgerz. Oberschleißheim, 20 Uhr
Alfred Dorfer
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Die Wüsten der Erde
Der Fotograf und Autor Michael
Martin und Elke Wallner haben
mit dem Motorrad alle Wüsten der
Erde durchquert. In dieser Diashow erzählt Michael Martin von
diesem einzigartigen Abenteuer.
Bürgerhaus Eching, 19.30 Uhr
Englisch-Stammtisch
Café La Villa Nandlstadt, 20 Uhr
24
Samstag
Sonntag
Konzert
Konzert
Pornstar U18 Party
Ab 14 Jahren
Lindenkeller, 20-2 Uhr
Willy Michl
Cafe Bar am Schlüter, 20 Uhr
Passionskonzert
Musik im Marstall - Eine Konzertreihe des Landkreises Freising
H. I. F. Biber: Rosenkranz-Sonaten
G. B. Pergolesi: Stabat Mater
Landratsamt / Marstall, 20 Uhr
Jens Lekman
Atomic Cafe München, 21 Uhr
4Lyn
Backstage München, 20 Uhr
Das Phantom der Oper
Gasteig München, 20 Uhr
Theater
Der Brandner Kaspar und das
ewig‘ Leben
Volksstück von Kurt Wilhelm
nach Franz von Kobell
Stadttheater Landshut, 19.30 Uhr
Der Barbier von Sevilla
Oper von Gioacchino Rossini
Solisten, Chor und Orchester der
Kammeroper Prag
Bürgerhaus Garching, 20 Uhr
Verbrennungen
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Kabarett
BamBolero2
Airbräu-Tenne Flughafen, 19 Uhr
Alfred Dorfer
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Kinder
Die Tatwort – ImproShow
Für Kinder ab 5 Jahren
Bürgerzentrum Oberschleißheim,
Theodor-Heuss-Straße 29, 15 Uhr
sonstiges
Vernissage zur Fotoausstellung
Andrea von Haniel in der KulturKreisKneipe Haimhausen , 20 Uhr
Starkbierfest
Mehrzweckhalle Moosburg, 19 Uhr
Flohmarkt
KiGa Mintraching, 14 bis 17 Uhr
Blechbläser-Workshop mit
Malte Burba
3klang e. V., Obere Domberggasse
15, 20 Uhr
Familien-Hoagart
mit der Familien-Musik Meindl
St. Peter und Paul Neustift, Pfarrheim, 14 Uhr
Mad Caddies
Elserhalle München, 20 Uhr
The Tossers
Backstage München, 20 Uhr
Lang Lang
Gasteig München, 20 Uhr
Kinder
Familienkino: Königreich Arktis
Über einen Zeitraum von mehr
als zehn Jahren hat ein Tierfilmer zwei Jungtiere in der Arktis
begleitet – das Eisbärenmädchen
Nanu und das Walrossmädchen
Seela. Hautnah begleitet die
Kamera die Entwicklung vom
hilflosen Neugeborenen über erste
Geh- und Schwimmversuche bis
hin zur Geschlechtsreife. Wenn
beide selbst Nachwuchs bekommen, schließt sich der Kreis.
Die emotionsgeladene FamilienDokumentation aus dem Hause
„National Geographic Films“ hat
vor allem ein Ziel: Kinder für das
aktuelle Thema Klimakatastrophe
zu sensibilisieren.
Altes Kino Ebersberg, 15 Uhr
Hokus-Pokus
Zauberkunst für Kinder von und
mit dem Ingolstädter Pierre Brenó.
Ein zauberhafter Nachmittag zum
Staunen, zum Lachen und zum
Mitmachen erwartet die kleinen
und großen Besucher.
Bürgerhaus Eching, 15 Uhr
Theater
Der Brandner Kaspar und das
ewig‘ Leben
Volksstück von Kurt Wilhelm
nach Franz von Kobell
Stadttheater Landshut, 18 Uhr
Schilf
Kleine Bühne Volkstheater München, 19.30 Uhr
sonstiges
Fastenmarkt
Au, 11 Uhr
Veranstaltungen
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Februar 2008
Februar 2008
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Montag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Jazz-Montag: New Orleans Jazz
New Orleans Joymakers
Der persönliche Stil der Band
„hot & sweet from New Orleans“
begeistert und reißt mit
Jans Bistro Ismaning 20.30 Uhr
The Cure
Olympiahalle München, 20 Uhr
Bernd Begemann
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Theater
Don Karlos
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Glaube Liebe Hoffnung
Kammerspiele München, 20 Uhr
Stereophonics
Backstage München, 20 Uhr
Hightone
Feierwerk München, 21 Uhr
Kinder
Ein Bär namens Sonntag
Kinderstück von Axel Hacke, eine
poetisch-musikalische Geschichte
zum Thema Freundschaft.
„Als ich ein kleines Mädchen war,
besaß ich einen schweigsamen
kleinen Bären, der hieß Sonntag...“
So beginnt diese Geschichte,
in der ein Kind und ihr Bär so
unzertrennlich sind, wie das bei
Kindern und Bären ja häufiger
vorkommt.
Bürgerhaus Garching, 10 Uhr
26
Dienstag
Konzert
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 20
Uhr
Vortrag
Dr. Bernd Englhardt, Neue Ausgrabungen in und um Landshut
Volkshochschule Landshut, 19.30
Uhr
Veranstaltungen
Vernissage
Vernissage mit Performance:
Peter Eichner-Dixon
Der Künstler arbeitet jenseits der
Grenzen festgelegter Stilrichtungen in offenen und bewusst
nicht auf Vollendung abzielenden
Werkzyklen. Sie kreisen um
Themen wie Heimat, Kindheit und
Freundschaft und um letztendliche
Brüchigkeit dieser Begriffe.
Kardinal-Döpfner-Haus, 19.30 Uhr
sonstiges
Baal
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Seminar: Glauben ohne viel
Ahnung
Leitung: Pfarrer R. Henninger;
Anmeldung: persönlich, telefonisch 08165/4270 oder über
E-Mail: pfarramt.neufahrn.fs@
elkb.de
Evangelisches Gemeindezentrum,
Lutherweg 1, 85375 Neufahrn, 20
Uhr
Schilf
Kleine Bühne Volkstheater München, 19.30 Uhr
Lesekreis
Offen für alle Literaturinteressierte ist der „Lesekreis“, der sich
jeden letzten Mittwoch im Monat
in der Stadtbibliothek, zusammenfindet, um über ein gemeinsam
ausgewähltes Buch zu sprechen.
Neue Interessierte sind dabei
immer herzlich willkommen!
Für einen guten, interessanten
Austausch sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das
Buch vor dem Treffen gelesen
haben. Stadtbibliothek, 20 Uhr
Harald Lesch
Kleine Bühne Volkstheater München, 20 Uhr
Comedian Harmonists
Deutsches Theater München, 20
Uhr
Theater
Don Karlos
Volkstheater München, 19.30 Uhr
Charlotte Roche
Lustspielhaus München, 20 Uhr
München swingt
Prinzregententheater München,
20 Uhr
Mamma Medea
Kammerspiele München, 20 Uhr
Literatur
Kabarett
Serenada Española
Musikalische Kostbarkeiten aus
Spanien
Salzstadl Landshut, 20 Uhr
Sara soll unter die Haube
Komödie von Sam Bobrick
Bürgerhaus Garching, 20 Uhr
Theater
Ödipus auf Kolonos
Kammerspiele München, 20 Uhr
Nighttrain „Retro-Rock“
Die junge Formation aus dem
Bayerischen Wald gilt als „Beste
Schülerband Niederbayerns“.
Airbräu, 20.30 Uhr
Theater
Volkstanz-Übungsabend
Informationen bei: Herr Bucksch,
Tel. (08161) 64562
Paul-Gerhardt-Haus, 19.30 bis 22
Uhr
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Café Camerloher: „Was darf
Frau?“
Professor Helmut Krcmar, Inhaber
des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der TU München und
TU-Pate des Camerloher-Gymnasiums, informiert (auf Einladung
des Elternbeirates) über Möglichkeiten, Rechte und Gefahren im
Umgang mit dem Internet
Camerloher Gymnasium, Cafe,
19.30 Uhr
Gin Chillers
Cafe Bar am Schlüter, 20 Uhr
Boarisch Gesungen, Tanzt und
Gspuid
Unter der Leitung von U. Heimerl
werden werden sanfte Klänge der
Stubenmusi, heitere Liedern zum
Zuhören oder selber Singen oder
fesch aufgespielte Volkstänze
präsentiert.
Bürgerhaus Eching, 20 Uhr
München im Februar
So schnell kann es gehen. Kaum ist der Februar da,
ist der Fasching fast schon vorbei. Wen es nicht nur
rosenmontags und faschingsdienstags in die Innenstadt
oder an den Viktualienmarkt zieht, ist entweder bei
den Bällen des Bayerischen Rundfunks im Funkhaus
(ab. 1. Februar) oder bei Fasching mit Blechschaden (2.
Februar, Prinzregententheater) gut aufgehoben. Ähnlich
zauberhaft wird das Faschingstreiben ist die berühmte
Show Holiday on Ice (ab 2. Februar, Olympiahalle) oder
RockPop-Abend im Rahmen von
„Jugend gestaltet Freizeit“
JuZ-PoschingerVilla Landshut,
20 Uhr
Alter Ego
Rote Sonne München, 22 Uhr
Los Campesinos
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Der Zarewitsch
Oper von Franz Lehár
Stadttheater Landshut, 19.30 Uhr
Kabarett
Hennes Bender: Wiedersehn
macht Freude
Lindenkeller, 20 Uhr
Gunkl: Wir - schwierig
Der Österreicher pflanzt sich mittig auf die Bühne und bezweifelt
in einem wortdrechslerischen Redefluss diverse für uns Menschen
getroffene Übereinkünfte. Es
verwundert also nicht, dass Gunkl
unter den heimischen Humoristen
als Professor gilt.
Altes Kino Ebersberg, 20.30 Uhr
Da Bertl und i: Wo da Pfeffer
wachst
Sitz-Nieder-Kabarett und Satire
aus Unterbayern – das sind die
Markenzeichen von „Da Bertl
und i“. Zum Alten Wirt Mauern,
20 Uhr
sonstiges
Ismaninger Erzählcafe: Religiöses Brauchtum in Ismaning
Schlossmuseum Ismaning, 15 Uhr
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the Stone Age (20. Februar, Tonhalle) und Billy Corgan mit den
wiedervereinten The Smashing Pumpkins (21. Februar, Olympiahalle).
Wer es lieber charttauglicher mag, ist gut bei The BossHoss (16.
Februar, Zenith) aufgehoben, elektronischer wird’s mit Underworld
(2. Februar, Tonhalle) und Datarock (19. Februar, Atomic Cafe), die
Indie- und Britpopfraktion kann getrost zu British Sea Power (18.
Februar, Ampere), John Vanderslice (20. Februar, Atomic Cafe), Kula
Shaker (21. Februar, Elserhalle), Jens Lekman (23. Februar Atomic
Cafe) und den Stereophonics (27. Februar, Backstage) kommen. Und
zwei wahre Heldenbands ihres Fachs schauen vorbei: Traumhafter
Funk mit Tower of Power (18. Februar, Muffathalle), traumhafter
Poprock mit The Cure (25. Februar, Olympiahalle). Gratulation geht
an die Macher der charmanten Indie-Community und Website Rote
Raupe. Vor drei Jahren ging es los, damals noch in Ingolstadt. Gefeiert
wird standesgemäß mit Bands wie Phonoboy, (9. Februar, Ampere).
Freunde klassischerer Musik sollten sich merken: Andre Rieu (20.
Februar, Olympiahalle), Comedian Harmonists (ab 12. Februar,
Deutsches Theater) und natürlich Klavierwunderkind Lang Lang (24.
Februar, Gasteig). Und wer lieber im Club zu elektronischem Sound
abgehen möchte, kann dies tun mit Sascha Funke (8. Februar, Rote
Sonne) oder mit Alter Ego (29. Februar, Rote Sonne). (SB)
Da geht der Funk richtig ab: Stephen „Doc“ Kupka am Baritonsax und seine Bandkollegen von Tower of Power bilden den
vielleicht besten Bläsersatz der Welt. Und nicht nur das.
die Tanztruppe Riverdance (ab 12. Februar, Olympiahalle).
Mindestens so lustig wie das Faschingstreiben sind auch
Olli Schulz (21. Februar, Muffatcafe), Bernd Begemann
(25. Februar, Lustspielhaus), Hagen Rether (6. Februar,
Deutsches Theater) und natürlich auch Rick Kavanian (6.
Februar, Lustspielhaus). Lesungen ganz besonderer Art
bieten Popkulturexpertin Charlotte Roche, (26. Februar,
Lustspielhaus) sowie der beliebteste Astrophysikprofessor
Harald Lesch (26. Februar, Kleine Bühne Volkstheater).
A propos Bühnen: Empfehlenswert sind beispielsweise die
Inszenierung von Juli Zehs Roman Schilf (u.a. 5. Februar)
oder Don Karlos (26. Februar, beide Volkstheater). Bei den
Kollegen der Kammerspiele läuft im gesamten Februar das
Festival Doing Identity – Bastard München. Mit Theater,
Performance, Diskussion und Club geht es um Identitäten,
gerade in Zeiten der Migrationsdebatten (Programm unter
www.muenchner-kammerspiele.de). Zur Musik: Da ist im
Februar jede Menge geboten. Beispielsweise für die Fans
der härteren Gitarren-Gangart: Heaven Shall Burn (8.
Februar, Backstage), Bullet for my Valentine (11. Februar,
Tonhalle), Anti Flag (18. Februar, Backstage) oder auch
Korn (17. Februar, Zenith) geben sich die Ehre. Wie man
mit Gitarrenwänden umgehen muss, wissen natürlich
auch Bands wie Mother Tongue (8. Februar, Backstage),
Jimmy Eat World, (9. Februar, Muffathalle) und Him (18.
Februar, Elserhalle). Ganz besonders freuen darf man sich
auf zwei Frontmänner, die mit ihren Bands Musikgeschichte
geschrieben haben: Josh Homme und seine Queens of
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