who take dope - Panathlon International
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who take dope - Panathlon International
N° 1 Januar - april 2014 Panathlon & friends anti-doping campaign for a clean sport Die neu: » Neue Grafiken » unsere website ist durch neue funktionalitÄten zusätzlich automatisiert worden. Neu erschienene artikel auf unserer homepage werden per e-mail avisiert » auf der startseite kÖnnen sie auf die modernen sozialen netzwerke zugreifen » das magazin in spanicher und deutsch sprache kann in der online-version der rubrik «publikationen» abgerunfen werden w w w.p an at h lon .n e t Jahr - Numero 1 Januar-April 2014 Gedruckt Dezember 2013 Director verantwortlich : Claudio Bertieri Editorial: Panathlon International Editorial Director : Giacomo Santini, Presidente P.I. Koordination : Emanuela Chiappe Übersetzungen: Alice Agostacchio, Dagmar Kaiser Regie und Schnitt : Via Aurelia Ponente 1, Villa Queirolo 16035 Rapallo (ITALIA) - Tel. 0185 65295 - Fax 0185 230513 Internet: www.panathlon.net e-mail: info@panathlon.net Registrazione Tribunale di Genova n°410/58 del 12/3/1969 Trimestrale - Sped. abbonamento postale 45% - Art. 2, comma 20/B Legge 662/96 - Poste Italiane S.p.A. Filiale Genova Iscritto all'Unione Stampa Periodica Italiana Art Director: Deborah Pusiol Druck: ME.CA Via Ponte di Vexina, 16036 RECCO (GE) ALLE AN BORD Kommt nach Rapallo! Gemeinsam werden wir die Anker lichten und einen neuen Panathlon ansteuern. Die Gründungsväter und unsere Vorgänger in den Leitungsrollen haben uns ein Panzerschiff hinterlassen, mit dem unser Verband die Schifffahrt um die Boje des ersten halben Jahrhunderts unter Erfolgen und Stürmen gemeistert hat. Die Seefahrerallegorie ergibt sich spontan aus dem Treffpunkt für Panathlons Leiter aus aller Welt, Rapallo, wo sie sich anschicken, die Lage nach den ersten zwei Jahren Aktivität des auf der Versammlung in Syrakus gewählten internationalen Rats und Präsidenten zu umreissen. Der “neue” Panathlon, den zu konsolidieren wir anstreben, steht nicht in Widerspruch mit dem “alten”, der uns in Syrakus übergeben wurde, sondern ist nur dessen fortschrittlicheres, dynamischeres Abbild. Und überaus innovativ, wie bereits in diesen ersten zwei Jahren deutlich geworden ist. Übrigens gilt gerade auf See das antike Sprichwort: “Wer aufgibt, ist verloren”. Wer im Windschatten oder ohne Treibstoff bleibt, ist zur Abdrift verurteilt. Das könnte Panathlon geschehen, wenn er den vergangenen Lorbeer als genügenden Treibstoff für die Schifffahrt in dem heutigen ungestümen Meer ansähe, das immer mutigere, unvorhersehbarere Manöver erfordert. Die Welt des Sports stützt sich auf technologische Instrumente, die die athletische Geste ändern, immer fortschrittlichere Ergebnisse erbringen und in der Psychologie der Athleten unerforschte Gedankengänge erregen. Panathlon muss bereit sein, “den Wind zu wittern” und seine Mission auf die neuen, vom modernen Sport eingegebenen Modelle auszurichten. Sonst bleiben wir zurück, Opfer der “Flaute”, was nicht Windmangel bedeutet, sondern die Unfähigkeit, ihn aufzuspüren und zu nutzen. Und zurückzubleiben bedeutet in unserem Fall, dass andere Flotten, die mit ähnlichen Zielen wie Panathlon auf unserem Meer kreuzen, uns in unserer historischen Rolle verdrängen. Es bedarf neuer, unterschiedlicher Aktionen, auch unter der Gefahr, dass der konservative Teil der Bewegung uns nicht versteht und unsere Ansichten nicht teilt. Aber das ist der Preis, den zu zahlen hat, wer ernsthaft an eine Änderung als Energiespritze glaubt, um die Fahrt unter unbekannten Turbulenzen fortzusetzen. Von den ideologischen zu den wirtschaftlichen Stürmen. Deshalb ist es so dringend, dass wir uns wieder entschieden mit neuem Mut der Dopingbekämpfung zuwenden, die seit jeher in unserem DNA liegt, gerade weil sie als selbstverständlich gilt und zuweilen vernachlässigt wird. Es bedarf einer “dröhnenden” Kampagne in aller Welt mit Tönen, die für Panathlon ungewöhnlich sind, aber der Anforderung genügen, den starken Aufrufen zu grösserer Wirksamkeit zu verhelfen. Die Abnahme der Mitglieder gebietet eine Expansionskampagne, die besonders die jungen Leute anzulocken vermag. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, ein schlankeres PanathlonModell ohne Bürokratie, ohne übertrieben viele Regeln zu bilden, das der Fantasie und der freien Interpretation unserer Gründungswerte offen steht. Unser zukünftiger Panathlon kann nicht von alleinigem Fairplay weiterleben, das seinerseits aber sicherlich einen ruhenden Pol darstellt. Vielleicht zu ruhend. Wir müssen es aus den Monatstreffen hinaustragen und in die Öffentlichkeit bringen, wo die Handlungen, die es inspirieren, ihren Ursprung haben. Dort findet der ethische Wert des Preises himmelhohe Anerkennung. Und wenn wir die Guten feiern, dürfen wir nicht fürchten, auch zu ächten, wer gegen den Fairplay-Wert verstösst. Die wirtschaftliche Krise stürzt viele Mitglieder in das Problem, den Jahresbeitrag zu zahlen und vermindert überdies die Fähigkeit, Aktionen gegenüber den Jugendlichen zu unterstützen. Daher müssen wir neue Partner suchen mit einem Stil, der eher ihre Begeisterung als ihr Geld reizt, und um Hilfe anhalten, ohne uns zu schämen. Sie sollen sich als Kameraden auf demselben Weg fühlen eher als Finanzierer. Wir müssen den Weg zu den Familien finden genauso wie es uns gelungen ist, ihn zu den Schulen zu finden. Das Gespräch, das wir mit den Sportmanagern pflegen, ist auf die Eltern zu erweitern, wenn wir nicht nur Sportasse, sondern ehrliche Bürger wünschen. So leisten wir auch der Verbreitung unserer Ideale unter potenziellen zukünftigen Panathleten einen Dienst. Zwei Ergebnisse mit einer einzigen Pflicht. Giacomo Santini Internationaler Präsident 4 •Missbrauch im jugendsport Von Eugenio Guglielmino 6 •St. Paulus Schirmherr des Sports Von Maurizio Monego 8 •Abschied vom mythischen reiter 9 •Charta der Pflichten der Eltern im Sport 10 •Lasst uns laut schreien: “kein doping mehr”! 12 •FREIE BAHN FÜR DIE DAMEN!!! Von Ennio Chiavolini 14 •Mut, leidenschaft und...rollstühle Von Lorenzo Vandelli 16 •“Schachmatt der mafia” 17 •Rapallo Panathlon Sport Festival 21 • Die vielen gesichter des fussballs von seinen werten bis zur roten karte 22 •Der Fussball stellt Probleme Von Angelo Porcaro 24 •Antonio Spallino: Mensch, Administrator, Sportler, Intellektueller Von Maurizio Monego 26 •Von Armstrong zu Di Luca: Welch eine Trostlosigkeit! Von Andrea Tabacco 28 •Lebensqualität durch Sport- und Bewegungsunterricht fördern Interview mit Claude Scheuer 30 •Beim transalpina-bike sport und kultur 32 •Attività dei club 31 •Kommunikationspreise Von Giuseppe Gianduia 34 •Elzeviro finale Foto auf dem Einband: Das erschütternde Bild eines sich auflösenden Sportlers stellt überzeugend die zerstörende Wirkung des Dopings auf den Körper des Gedopten dar. Wir haben dieses erschreckende Symbol gewählt, um eine grosse internationale Kampagne gegen Doping einzuleiten, da diese moderne Plage sich heute immer stärker verbreitet. In dieser Nummer findet Ihr die Einzelheiten unseres Kreuzzugs, an dem alle Panathleten teilnehmen sollen. Als erste konkrete Hilfe suchen wir gemeinsam nach Sponsoren, die ihn unterstützen wollen. Studien-und Forschungs MISSBRAUCH IM JUGENDSPORT Von Eugenio Guglielmino* Oft ist das Schwierigste für die Lösung eines Problems, dieses zu akzeptieren und sich dessen bewusst zu werden, dass es existiert. Die Aneignung des Problems besteht jedoch nicht einfach daraus, von den Kommunikationsmitteln beunruhigende Fakten zu erfahren, die sich jüngst mit alarmierender Häufigkeit ereignen, sich zu entrüsten und zu sorgen, sich dann zur anderen Seite zu drehen und alles hinunterzuschlucken. Diese Haltung beruht zuweilen darauf, dass wir auch kraft der neuen Informatiktechnologien zu sehr den Medien ausgesetzt sind, die den Fluss der uns täglich überhäufenden Nachrichten vermischen und verwässern. Die Aneignung des Problems besteht daraus, einen tiefen Atemzug zu holen, die Ohren und das Herz zu öffnen vor gewissen Schmerzensschreien, sie tatsächlich zu hören und in den Augen der eigenen Kinder zu sehen, also direkt selbst zu empfinden. Ich glaube fest an den Wert der Menschlichkeit und auch daran, dass jedesmal, wenn der Mensch sich ein Problem aneignet und es auf sich nimmt, die Lösung sehr nahe liegt. Der Schmerzensschrei, auf den ich mich beziehe und den leider viele Leser dieser Zeitschrift bereits vernommen haben, betrifft das Verbrechen, das mit dem Missbrauch von Jungen und Mädchen im Jugendsport begangen wird. Die Liste aller Verbrechentypen ist äusserst lang, aber noch länger ist die Liste des fast täglich von den Kommunikationsmitteln übertragenen Missbrauchs. Alarmierend ist, dass keine Sportart und kein Land davon ausgeschlossen zu sein scheinen. Eignen wir uns das Problem an Die Nachricht über verschiedene Fälle in den Zeitungen meiner Stadt wie über einen Fussballtrainer, der vor ungefähr einem Jahr einige Nachwuchsspieler sexuell missbrauchte, liess mich über die Gründe solcher Gräuel nachdenken. Ist das lediglich eine Frage der “Krankheit” einiger Tätiger in diesem Bereich oder tragen wir – und im allgemeinen die gesamte Sportwelt – schwere Verantwortung? Wenn es schwierig ist, die psychischen Störungen der Personen zu erfassen und ihnen vorzubeugen, und wenn es noch schwieriger ist, gewisse menschliche oder vielmehr unmenschliche Verhaltensweisen vorherzusehen, glaube ich, dass es sicherlich einfacher und deshalb nützlicher ist, auf das psychophysische Wohlbefinden der Minderjährigen einzuwirken. In der Tat ist offensichtlich, dass einige Verhaltensweisen, die später in Missbrauch münden, durch den fruchtbaren Boden des Sportstresses gefördert werden. Wenn wir weiter unsere Jugendlichen mit schweren Aufgaben belasten, die von der Welt der Erwachsenen und des Berufssports ausgehen und ihr angehören, wenn wir sie weiter mit der Angst vor dem Ergebnis überhäufen, ihnen die Verantwortung einer Zukunft als Athlet aufladen, kurz, sie nur als enfants prodiges behandeln, denen wir unsere 4 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l Pläne und unseren Ehrgeiz aufbürden, liefern wir diese angreifbaren, ungeschützten Kinder ihren Peinigern aus. Die Schwäche eines Kindes, das seine Eltern nicht enttäuschen möchte, wird zur Stärke eines zu oft erpresserischen, ausnutzerischen Systems. Lösen wir das Problem Alle Kinder haben das Recht: • Sport zu treiben, • sich zu vergnügen und zu spielen, • in einem gesunden Umfeld zu leben, • mit Anstand behandelt zu werden, • von kompetenten Personen trainiert und erzogen zu werden, • ein auf Alter, Rhythmus und Fähigkeiten abgestim mtes individuelles Training zu geniessen, • sich mit Kindern mit gleichen Erfolgschancen zu messen, • Sport in aller Sicherheit zu treiben, • eine geeignete Ruhezeit zu geniessen, • die Wahl zu haben, “Sportasse” zu werden oder kein Sieger zu sein . Das ist die von Panathlon vorbildlich verfasste Charta der Rechte des Kindes im Sport. Zusammen mit den in Kraft stehenden Gesetzen unserer Rechtsordnungen, der Charta der Rechte der Kindheit und den Menschenrechten wird diese Charta bei korrekter Anwendung ein erstaunliches Mittel für die wirkliche Lösung des Problems. Hier ergibt sich der wichtigste zu lösende Knoten, und zwar solange unsere Tätigkeit als Sporteingebundene sich auf die alleinige Verkündigung der Rechte und Pflichten beschränkt, sind die Missbräuche nicht zu begrenzen. Unsere Pflicht ist, uns dafür zu verwenden, dass die formellen Rechte substanzielle Rechte werden. Was wir tun können Unsere Aufgabe ist notwendigerweise auf zwei Bereiche zu konzentrieren. Der erste lässt direkt oder durch Druck die Regeln aufstellen sowie die Mittel schaffen, um sie in allen Kategorien, allen Sportarten und allen Ländern zu befolgen. Der zweite lässt diese Regeln bestens durch den engen Kontakt mit den Jugendlichen in die Praxis umsetzen und die Rechte aller Jungen und Mädchen schützen. Wenn einer der beiden Bereiche versagt, das heisst, wenn wir weiter Regeln schreiben, ohne uns zu vergewissern, dass sie verstanden und eingehalten werden, oder wenn wir umgekehrt beim Umgang mit den Jugendlichen jedem Aufruf der Institutionen gegenüber taub bleiben, bleibt die Verkündigung der Rechte und Regeln lediglich ein Blatt Papier. Also müssen wir auf diesen beiden Hauptwegen vor- 3 - 2013 gehen. Der erste lässt sich zum Beispiel mit der immer öfter vor allem im Netzwerk verbreiteten Methode der Advocacy beschreiten. Advocacy bedeutet einfach Unterstützung und Förderung eines Prozesses, indem die Aufmerksamkeit auf ein Problem gerichtet, die grösstmögliche Zahl an. Personen aktiv einbezogen, die Medien eingebunden und Gelegenheiten genutzt werden, um sich zu treffen und zu diskutieren, um schliesslich zu den so genannten decision makers zu gelangen, die es zuwege bringen, aktiv eine Lösung herbeizuführen. Ein möglicher praktischer Eingriff besteht aus der Abfassung eines Ethischen Attests für die Sportoperateure, um die Wiederholungsgefahr von Jugendvergehen zu verringern, was sich leider oft ereignet. Wir wissen in der Tat genau, dass jemand, der ein bestimmtes Delikt begeht, dazu neigt, es in der Zukunft zu wiederholen. Oft erfahren wir nach einem Fall von Missbrauch mit Abscheu, dass der Schuldige bereits früher ähnliche Delikte begangen hatte. Überdies sollten Einrichtungen zum Zuhören gefördert werden, wo die Jugendlichen, die oft vor Scham blockiert sind, auch anonym ihr Unbehagen äussern und ihren Schmerz erzählen können. Der zweite Weg führt hingegen zum Handeln von der Basis her, von unserer täglichen Arbeit aus, wobei wir uns als aktiver Teil kleiner Änderungsprozesse empfinden. Jedesmal wenn wir uns der Welt des Jugendsports nähern, sei es als Erzieher oder als Elternteil, haben wir die Pflicht, den Jugendlichen zu respektieren und Respekt für ihn von jedem zu verlangen. Ebenfalls haben wir die Pflicht, aktiv zur Überwachung und zur gesundheitsfördernden Wirkung der Ökosysteme im Sport, mit denen wir in Kontakt geraten, beizutragen. Zuweilen sind wir versucht aufzugeben und fühlen uns als unnütze Tropfen im Ozean. Aber wenn wir erfahren, dass sich entsetzliche Vergehen gerade im Haus nebenan vollziehen, verstehen wir, wie wichtig es ist, vor Ort engmaschig einzugreifen. Integrität Für wen machst du das bloss? ist ein Satz, den ich sehr oft gehört habe, wenn ich zufällig - vielleicht mit zu grosser Begeisterung - über die Abenteuer in mehreren Jahren wahrer Sportherausforderungen berichtete, denen ich mich stur und hartnäckig mit meinen Mitarbeitern und vor allem einem Team lebhafter Studenten in der Universität im Bereich der Segelregatten (1001vela cup) und der Autorennen (Formel SAE - ATA) stellte. Heute gibt es keine anständigen Menschen mehr. Auch dieser Satz ist zu oft zu hören. Was diese beiden Sätze vereint, ist die allgemeine Überzeugung, dass die Gesellschaft, in der wir leben, eine Art ruhender Pol ist, den man nehmen muss, wie er ist und nicht, wie ich glaube, gestalten kann und muss. Und dabei kann der Sport überaus viel tun. Denn der Sport erreicht schnell, besonders bei den Jugendlichen, was jahrelanger Ausbildung und Staatsbürgerkunde nicht gelingt, und er vermittelt, was bei Panathlon Integrität heisst. Was bedeutet Integrität? Sie bedeutet, den Sinn der Teamarbeit zu verstehen. Sie bedeutet, die Befolgung der Regeln zu lernen. Sie bedeutet, zu siegen, zu verlieren, von Neuem zu beginnen zu lernen. Sie bedeutet Respekt vor den anderen. Sie bedeutet, das DANKE CLAUDIO Mit dieser Nummer wechselt der verantwortliche Direktor der Zeitschrift von Panathlon International. Claudio Bertieri gibt sein Mandat nach 25 Jahren hochgeschätzten Dienstes auf. Die Verantwortung für die Zeitschrift übernimmt Panathlon Internationals Präsident Giacomo Santini, von Beruf Journalist und eingeschrieben in den Journalistenverband, womit er die gesetzlichen Voraussetzungen für diese Rolle mitbringt. An Claudio Bertieri geht die Dankbarkeit aller Panathlon-Mitglieder für seine mit grosser Leidenschaft und Professionalität in einem Viertel Jahrhundert im Dienste der panathletischen Ideale geleisteten Arbeit. Unter seiner Leitung hat unsere Zeitschrift ein sehr hohes Qualitätsniveau bewahrt, das unerlässlich ist, um der doppelten Funktion, zu informieren und unsere Identität bei den angesehensten Institutionen zu dokumentieren, gerecht zu werden. Wir hoffen, dass Claudio uns auch zukünftig mit dem Geschenk seiner Kultur und seiner Mitarbeit zur Seite stehen wird. Selbstvertrauen zu steigern, den Wert der Differenzen zu lernen, psychophysisches Wohlbefinden zu erzielen. Sie bedeutet Erziehung zur Gesetzlichkeit. Kurz, Integrität ist das versteckte, aber unumgängliche Element, das sich immer hinter jedem Sozialpakt verbirgt. Sie ist das Element, das die Regeln in Verhaltensmodelle verwandelt. Aus all diesen Gründen müssen wir weiter an den Wert des Sports, des wahren Sports glauben, angefangen bei den Jüngsten. *Mitglied der Kommission für Wissenschaft und Kultur w w w.panath lon. net 5 Kultur St. Paulus Schirmherr des Sports Von Maurizio Monego Der heilige Paulus und die Beachtung der Regeln In Alba fand der zweite “Lunedì di San Paolo” (Montag des hl. Paulus) statt, an dem vorgeschlagen wurde, Sankt Paulus zum Schutzherrn der Sportler zu ernennen. Den Vortrag hielt Mario Mello, emeritierter Professor für Römische Geschichte der Universität Salerno, Mitglied der Päpstlichen Archäologieakademie in Rom und der Nationalgesellschaft für Wissenschaft, Literatur und Kunst in Neapel. Eins seiner Bücher trägt den Titel: “Athlet Christi - Die spitzensportlichen Metaphern von Sankt Paulus”. An der in Alba letzten Januar gehaltenen Konferenz kam jeder Aspekt des heiligen Paulus zur Sprache, viele Anregungen und Zitate schmückten den kulturreichen Vortrag. Bei den Athleten schätzte Paulus das strenge Verhalten, die encràteia (Selbstdisziplin), den Verzicht, die Ausdauer, die Beachtung der Regeln, auch wenn er deren Sinn nicht teilte. Allerdings kann zwischen dem Athleten Gottes und dem Athleten des Stadions eine glückliche Vermittlung bestehen. Sankt Paulus als Schutzherr der Sportler ist nichts “Heiliges”, das man auch dem aufdrängen will, der von der Religion nichts wissen will, im Gegenteil. Es handelt sich um einen ernsthaften Vorschlag eines völlig menschlichen Engagements, sei es auch nur für einen im Grossen und Ganzen unsicheren Zweck wie eine “Krone” (Medaille) oder ein Sportergebnis. Es entspricht der Verpflichtung zur spitzensportlichen Fairness (beim Training und bei den Wettkämpfen), dem Respekt für die menschliche Würde, sodass jeder Wettkampf zu einem fröhlichen Spiel wird, das Gefühle wie Freundschaft und Frieden unter den Menschen jedes Landes der Erde zu verstärken vermag. “Ein Athlet verdient keinen Preis, wenn er nicht nach den Regeln gekämpft hat”, schreibt Paulus im Brief an Timotheus (2Tim. 2, 5). Dieser Satz könnte das Logo der Initiative werden, den heiligen Paulus zum Schutzherrn der Sportler zu ernennen. Valentin de Boulogne oder Nicolas Tournier, Sankt Paulus schreibt seine Briefe, circa XVI. Jhdt., Blaffer Foundation Collection, Houston. 6 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l In seiner gesellschaftlichen und symbolischen Bedeutung besitzt der Sport Werte, die aus ihm eine Lebensschule machen. Werden diese Werte angewandt, können sie zur Askese führen. Müssen sie, meint St. Paulus. Im April 1984 sagte Papst Johannes Paul II., der Sport sei eine Tatsache, deren Wesen bereits Sankt Paulus als wertig und vollkommen menschlich befunden hatte. “Sankt Paulus hat die grundlegende Wertigkeit des Sports erkannt”, so Papst Wojtyla, der nicht nur als Vergleichsmassstab, um ein höheres ethisches und asketisches Ideal zu erläutern, sondern auch in seiner wesenseigenen Realität als Koeffizient für die Bildung des Menschen und als Teil seiner Kultur und Zivilisation anzusehen ist. So hat Sankt Paulus, während er die Lehre Jesu weiter entfaltete, die christliche Haltung vor dieser und anderen Äusserungen der natürlichen Fähigkeiten des Menschen wie Wissenschaft, Arbeit, Liebe, soziales und politisches Engagement festgelegt: eine Haltung, die keine Ablehnung oder Flucht, sondern Respekt, vielleicht Achtung gegenüber der Befreiung und Erhebung umfasst, in einem Wort: der Erlösung”. Diese Begriffe wiederholen sich in vielen Reden der Päpste seit Leo XIII., das heisst, seitdem die Olympischen Spiele wieder eingeführt wurden. Die römischen Päpste bezogen sich in ihren Reden stets auf St. Paulus. Mit seinen Sportmetaphern, in denen er die Tugenden, die der Gläubige pflegen muss, mit denen eines Athleten verglich, hat Paulus die Sportwerte ins rechte Licht gerückt. Panathlon identifiziert sich mit diesen Aussagen. Zumindest mit dem Teil, der den kulturellen und bildenden Charakter des Sports betrifft. Was die Askese angeht, so lässt Panathlon den massgebenden Vertretern der Geistlichkeit den Vortritt. Die Familie Paolina aus Alba und der Panathlon Club Alba hat letzten September den Vorschlag unterbreitet, Sankt Paulus zum “Schutzherrn der Sportler” zu ernennen. Im Einvernehmen mit der Kirche und dem Präsidenten von Panathlon International wurde ich aufgefordert, eine Konferenz zum Thema: “Sankt Paulus und Sport: Die Gründe für diesen Vorschlag” zu halten. Es kam zu einem wahrhaftigen Ereignis, das mich in einer ein wenig ungewöhnlichen Gestalt sah, fast wie einen Prediger im Tempel des Sankt Paulus unter der grossen Skulptur der “Glorie” des Heiligen. Den Text des Vortrags erhielten die engen Mitarbeiter von Papst Franziskus und der Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Kulturrates. Wer möchte, kann ihn in der Site von Panathlon International in der Sektion 1 - 2014 Vorstellungsaushang <Attività/Articoli e saggi/per autore/Maurizio Monego> lesen. Der Vortrag stellte ebenfalls den Kernpunkt der Konferenz dar, die zu halten ich nach São Paulo in Brasilien eingeladen wurde. Theater der Konferenz war die Kirche des Heiligen Sakraments - von Neuem hatte ich das merkwürdige Gefühl, die Rolle des Predigers zu spielen - geleitet von Don Aparecido Silva unter der Zustimmung des Kard. Odilo Pedro Scherer, Erzbischof von São Paulo. In Anwesenheit zahlreicher Panathlon Clubs, Padre Antonio da Silva als Vertreter der Familie Paolina, einiger Vertreter der Stadtverwaltung der Grossstadt São Paulo habe ich den Text der Rede von Alba mit Anpassungen an die brasilianische Wirklichkeit vorgetragen. Auch dieser Text ist in der Site in der oben angegebenen Sektion nachzulesen. Seit Dezember sammelt Don Marcello Lauritano, Präsident des Kulturzentrums St. Paulus in Alba, durch die social networks Unterschriften eines Bittgesuchs, das an Kard. Ravasi und den Präfekten der Kongregation für Angelegenheiten der Heiligen, Kard. Angelo Amato gerichtet ist, um den Vorschlag zu fördern. Die Initiative wurde unverzüglich auch im Netz der Panathleten lanciert, die ja am meisten daran interessiert sein müssten, dass sie zum Erfolg führt. w w w.panath lon. net 7 Sport und Geschichte Raimondo d’Inzeo ist von uns gegangen ABSCHIED VOM MYTHISCHEN REITER Wenn ein Riese stirbt, überlebt sein Schatten. Raimondo d’Inzeos Tod stürzt die Welt des Sports nicht nur in Trauer, er ist ein wahrhaft historisches Ereignis. Obwohl seine Sportlaufbahn vor vielen Jahren endete, umgab sein Charisma den Reitsport wie eine Legende, die zur Inspiration und zum Versuch, sich mit ihm zu messen, einlädt. Trotz dieser vielen Versuche war niemand wie er. Es ist nicht wahr, dass all dies erst jetzt nach seinem Tod entdeckt wird wie es oft bei vielen Sportassen geschieht. Sein Mythos hat ihn das ganze Leben lang begleitet und zum Vorbild und Ziel erhoben. Fortwährend wurde seine Grösse anerkannt. Raimondo d’Inzeo, Oberst der Karabinieri, gilt weltweit als einer der grössten Meister im Hindernisspringen des internationalen Reitsports. Ebenso wie sein Bruder Piero, der Kavallerieoberst. Raimondo d’Inzeo war 88 Jahre alt. Seine aussergewöhnliche internationale Laufbahn begann an den olympischen Spielen 1956 in Melbourne mit zwei Silbermedaillen. Sein olympisches Medaillengut vergrösserte sich 1960 in Rom, wo er eine Gold- und eine Bronzemedaille gewann, einer Bronzemedaille 1964 in Tokyo und einer weiteren, der letzten, 1972 in München. Zu seinen denkwürdigsten Darbietungen gehören die unzähligen Teilnahmen mit seinem Bruder Piero am Turnier in Rom auf dem Siena-Platz, wo er das Publikum mit seiner Eleganz und seinen reiterischen Fähigkeiten fesselte. Denkt man, die Brüder d’Inzeo waren zum Reiten vorbestimmt, so hat man durchaus Recht. Sie waren Söhne eines Kavallerieoffiziers und Reitlehrers. Beide Brüder haben die Welt erstaunt, besonders Raimondo. Niemand hätte sich jedoch vorgestellt, dass er einer der besten weltweiten Springreiter mit Winkler, D’Oriola, Pessoa Vater und Sohn würde, um nur die berühmtesten zu nennen. Vom Format und den Ergebnissen her haben sich ihm in Italien nur sein Bruder Piero – der jedoch trotz seines Engagements nie eine olympische Goldmedaille im Einzelkampf gewinnen konnte – und Graziano Mancinelli genähert. Raimondo D’Inzeo war auch ein geschickter Entdecker und Ausbilder aussergewöhnlicher Pferde. In seinen 8 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l besten Jahren lag das reiche, unmässige Berufsreiten, das nach seinem Ruhestand um sich griff, erst in den Anfängen. Es existierten keine Pferde, die von Natur her Superchampions waren, die so genannten, überaus seltenen und superteuren, nach ihrer Geburt schon zum Sieg bestimmten Cracks: Man musste sie mit Intuition und gutem Auge aufspüren, dressieren und entwickeln lassen. Raimondo d’Inzeo war ein Meister in dieser Rolle als talent scout und Trainer. Diese Gabe hatte er von seinem Vater geerbt. Man entsinnt sich gern seiner “Meisterwerke”: Bellevue, des Olympiameisters Merano und seines ‘Halbbruders’ Posillipo, sowie Fiorello. Raimondo wusste sie zuzureiten und im Wettkampf zu führen. Oder besser: sie zu beherrschen. Er stand in perfekter Symbiose mit ihnen und erhielt stets ihre volle, grosszügige Mitarbeit. Energisch holte er das Beste aus seinem Pferd heraus, das er zwischen den Tücken der Hindernisse zu leiten wusste, ihm aber nie an Respekt mangeln liess. Wohl wusste er, dass sich ein Sieg nur auf die ausgewogene Bindung zwischen einem intelligenten Mann und einem aufnahmefähigen Tier gründete. Verschiedene Generationen von Liebhabern des Springreitens erinnern sich mit Bewunderung an seine Duelle mit den stärksten Reitern der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre, an seine unzähligen Siege, seine seltenen Niederlagen. Die Jungen studieren ihn heute wie ein Genie, das mit seinem Gespür seiner Zeit voraus, stets aktuell war und die Geschichte überlebt hat. Diese Geschichte begann wie ein Märchen. An den Olympischen Spielen 1960 in Rom gewann er die Goldmedaille auf Merano zu Kosten seines Bruders Piero, Silbermedaille. Sofort verbreitete sich das Mythos der beiden aussergewöhnlichen italienischen Brüder, und ihre brüderliche Rivalität löste unzählige Vergleiche aus. Besonders auf dem Piazza di Siena, wo sie Italien viele Siege im Pokal der Nationen schenkten, dem traditionellen Turnier der CSIO in Rom. Sein Einzug auf den Platz war stets ein “coup de teatre”. Das Publikum erwartete ihn wie einen Filmstar, wie den Retter des Vaterlandes. Oft verliess man sich auf sein Talent, um Situationen zu retten, die Mannschaftskameraden durch ihre Fehler gefährdet hatten, oder um den Gegnern einen fehlerfreien Durchgang zu offerieren, der den Kampf entschied. Raimondo d’Inzeo vergass nie, dass er ein Karabiniere war und gehorchte stets den Befehlen, auch wenn sie ihm unangenehm waren. Zum Beispiel bei einer ihm schmerzlichen Gelegenheit, als er als Oberstleutnant der Reiterkarabinieri die Demonstranten gegen die Regierung Tambroni an der Porta San Paolo in Rom angreifen musste. Darauf folgten scharfe Polemiken, die ihm als Athlet allerdings nicht zu schaden vermochten und auch nicht die von ihm erlangte Herzlichkeit und Achtung verringerten, mit der man jetzt um ihn trauert, weil eine unausfüllbare Leere bleibt. 1 - 2014 Charta der Pflichten der Eltern im Sport 1. Die Wahl der Lieblingssportart meiner Kinder gebührt ihnen in völliger Unabhängigkeit und ohne Beeinflussung meinerseits. 2. Meine Pflicht ist zu kontrollieren, dass die Sportausübung ihrer Erziehung und psychophysischen Entwicklung gerecht wird und dass der Zeitaufwand für den Sport harmonisch auf die Schulverpflichtungen und ein entspanntes Familienleben abgestimmt ist. 3. Ich erspare meinen Kindern eine anstrengende spitzensportliche Tätigkeit bis zu ihrem 14. Lebensjahr mit Ausnahme der bildenden Sportarten wie Kunstturnen und lasse sie den spielerischen, erholsamen Sport bevorzugen. 4. Ich betreue sie mit ihrem Einverständnis diskret, wenn es ihnen helfen kann, eine ausgeglichene Beziehung zum Sport zu erzielen. 5. Ich verlange von den Trainern meiner Kinder nichts, was ihrer Entwicklung nicht nützt und ihrem Verdienst und ihrem Potenzial nicht entspricht. 6. Ich sage meinen Kindern, dass sie keine Sportasse werden müssen, um gute Sportler zu sein und sich im Leben glücklich zu fühlen. 7. Ich erinnere sie daran, dass auch die Niederlagen nützlich sind um gross zu werden, weil sie helfen, weiser zu werden. 8. Ich lehre sie Panathlons Werte als ethische Grundlage, um die Erfahrung des Sports korrekt zu erleben. 9. Bei ihrer Rückkehr nach Hause frage ich sie nicht, ob sie gewonnen oder verloren haben, sondern ob sie sich besser fühlen als bei ihrem Fortgang. Ebenfalls frage ich sie nicht, wie viele Tore sie geschossen haben oder hinnehmen mussten oder welche Rekorde sie gebrochen haben, sondern ob sie Spass gehabt haben. 10. Ich möchte mich jeden Tag in ihren Augen spiegeln und mein jugendliches Lächeln wiederfinden. DIE VERANTWORTUNG DER ELTERN An den unzähligen Monatstreffen in meinem Leben als Panathlet habe ich mehreren Debatten über die Verantwortung der Eltern im Sport beigewohnt. Seit jeher wissen wir, dass sich die ersten Schritte jedes Sportlers unter der direkten Beobachtung und Verantwortung des Vaters und der Mutter vollziehen, die sich als Trainer, Manager, Ärzte, Strategievermittler und vor allem improvisierte, inkompetente Talentjury versuchen. Ihre Entscheidungen sind oft für das Sportschicksal ihrer Kinder von klein an ausschlaggebend. Ebenso oft können sie Schiedsrichter des Erfolgs oder des falschen Verhältnisses ihrer Kinder mit der Sporterfahrung werden. Schlimmer als alle anderen sind die Fan-Eltern, die für ihren Spross eine Bestimmung als Champion erträumen. Danach kommen die Furchtsamen-Eltern, die den Sport als potenzielle Ablenkung von den schulischen Leistungen sehen. Und schliesslich die Gleichgültigen-Eltern, die den Sport für unwesentlich für die psychophysische Entwicklung der Jugendlichen halten. In jedem Fall: falsche Eltern für unglückliche Kinder. Am Ende vieler Abende gab ich meiner Hoffnung auf die Abfassung einer Charta über die Pflichten der Eltern im Sport Ausdruck, die Panathlons grundlegenden Urkunden, der Charta über die Rechte des Kindes, der Charta des Panathleten und der Charta von Gent, zur Seite gestellt werden soll. Von mehreren Seiten erhielt ich die Aufforderung, eine sol che Charta zu schreiben, und hier ist das Ergebnis zahlloser Überlegungen. Wie in den anderen PanathlonCharten sind die Prinzipien einfach, aber grundlegend. Fast eher ein Merkzettel als das Einmaleins an Pflichten und Geboten mit dem Chrisma der “Gesetzestafel”. Auf jeden Fall kann sie bei zukünftigen Monatstreffen als Vorwand zur Diskussion über einen entscheidenden Faktor in der Beziehung zwischen den verschiedenen Einflüssen dienen, welche die Entwicklung eines Jugendlichen in der Welt des Sports bestimmen: der Trainer, die Manager, die Mannschaftskameraden, die Modelle, von denen er sich leiten lässt. w w w.panath lon. net 9 Studien-und Forschungs Panathlon lanciert eine grosse weltumspannende Kampagne LASST UNS LAUT SCHREIEN: DOPING NEIN DANKE! Der Ton und die Stärke der Forderung nach der AUSMERZUNG DES DOPINGS steigen in der Zivilgesellschaft. Ebenso wie die Forderung nach SAUBEREM SPORT in jedem Bereich der Zivilgesellschaft und der Sportwelt. Diese Werte gehören seit jeher zu Panathlons DNA, aber vielleicht haben wir sie in letzter Zeit zu schüchtern gefördert. Man gewöhnt sich an alles, auch an die heiligen Kämpfe, die Kreuzzüge, die symbolischen Schlachten. Man gibt sich mit der alleinigen Tatsache zufrieden, Krieg zu erklären, fast als wolle man sich einen Platz in der allgemeinen Mobilisierung reservieren und seinem Willen teilzunehmen Ausdruck geben. Dann macht man es sich im Konzert der Prinziperklärungen bequem und singt im Chor mit. All das genügt heute nicht mehr. Wir müssen unser NEIN laut verkünden, damit andere Schreie und Mobilisierungen unsere Stimme nicht übertönen. Panathlon muss eine internationale Kampagne starten, die unsere Bewegung wieder an die Spitze der weltweiten Organisationen bringt, die eine ethische Beziehung zum Sport verfechten, eine wahre Erziehungsverantwortung den Jugendlichen gegenüber annehmen und ihre Gesundheit schützen wollen. In diesem Sinne darf Panathlon kein Mitläufer sein, sondern muss die Rolle der Lokomotive des Zuges der moralischen Integrität, der Ethik, der intellektuellen Rechtschaffenheit und der Korrektheit in der Beziehung zum Sport spielen. Dringendst müssen wir unsere Deckung verlassen, um uns der verallgemeinerten, trostlos leichtsinnigen Haltung vieler, zu vieler Athleten gegenüber dem Doping entgegenzusetzen. Man denke nur an den jüngsten Fall des Radrenners Danilo Di Luca, der sich nach seinem negativen Rekord, sich als erster Athlet wegen wiederholter Dopinganwendung die lebenslange Sperre zuzuziehen, damit rechtfertigte, dass sich sowieso alle dopen. Die grösste Gefahr heute ist die Gewöhnung. Deshalb lanciert Panathlon erneut mit all seiner Kraft eine Kampagne in allen Clubs auf der Welt und versucht, auch andere Organismen und private Sponsoren einzubeziehen, die notwendig sind, um die Kosten für die Veröffentlichung des Vorhabens zu tragen. Angefangen bei dem Plakat, dessen Botschaft äusserst bedeutungsvoll und modern ist. WER GLAUBT AN UNS? EUCH SUCHEN WIR Beim Kampf zur Verfechtung unserer Werte fühlen wir uns ein wenig einsam und ohne Rückendeckung. Die negativen Äusserungen der Sportwelt nehmen gegenwärtig eine Kraft, mehr noch, eine Schärfe an, die aussergewöhnliche Massnahmen beim Kampf um ihre Ausmerzung erfordert. Der Kampf gegen Doping, Fussballwetten, kriminelle Ausuferung der Fans, Rassenhass, Ausnutzung der Jugendlichen, Korruption, schlechte Verwaltungsbeispiele hat wissenschaftliche Formen erreicht, die nach einem ebenso hoch entwickelten Echo verlangen. Deswegen hat Panathlon ohne Verlegenheit einigen qualifizierten, bekannterweise dem Sport nahe stehenden Unternehmen vorgeschlagen, Partner einer umfassenden Kampagne zur Einführung moralischer Sitten zu werden. 10 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l Es handelt sich nicht um ein einfaches Sponsoringgesuch, sondern um den Vorschlag, als Kameraden einen untadeligen Weg einzuschlagen, der zur Isolierung der schlechten Beispiele und zur Würdigung der guten Praktiken führen soll. Unser Aufruf zur Suche nach den qualifiziertesten Partnern richtet sich an alle Leiter und Mitglieder von Panathlon. Wer an uns glaubt und diesem Vorschlag zustimmt, wird sichere Vorteile in Sachen Popularität und Hochschätzung des Betriebsimage gewinnen. Das Logo wird in allen Kommunikationsformen von Panathlon erscheinen und in der gesamten panathletischen Welt verbreitet, das heisst, in circa 300 Clubs in 25 Nationen auf fünf Kontinenten. Manifesto against doping 1 - 2014 doping KILLS THE SPORT › Those who take dope do not do sport › Those who take dope do violence to themselves and to others › Those who take dope betray their human nature › Those who take dope cheat their best friends › Those who take dope burn their youth › Those who take dope are outside the law › Those who take dope are slaves for life › Those who take dope compromise their health › Those who take dope die inside and out › Those who take dope remain alone • Those who do not take dope are free men! • Those who do not take dope do not cheat the neighbour! • Those who do not take dope live in the sun! • Those who do not take dope are familiar with the sport! • Those who do not take dope look at the world in the eye! • Those who do not take dope respect themselves and others! • Those who do not take dope are leaders in life! • Those who do not take dope know the joy! • Those who do not take dope are true champions! • Those who do not take dope won every day! w w w.panath lon. net 11 Panathlon-und Sozialfragen FREIE BAHN FÜR DIE DAMEN!!! Der 8. März genügt nicht für einen echten Kampf um Gleichheit Grössere Einbeziehung in den Sport Von Ennio Chiavolini* Über die “andere Hälfte des Himmels” im Sport zu sprechen ist nicht einfach und man kann leicht der Rhetorik verfallen. Auch läuft man Gefahr, sich Kritik zuzuziehen von manchen, die behaupten, dass die Frauen heute genügend emanzipiert seien und auf den “Schutz” erleuchteter Männer verzichten können. Allerdings lässt sich diese Meinung in Anbetracht wirklicher Situationen, die das Gegenteil beweisen, nicht vollkommen teilen. Frauen, die Sport treiben, machen rund 60 % gegenüber den Männern aus und ihre “Langlebigkeit” in der Sportausübung liegt mit einigen Ausnahmen deutlich niedriger als bei den Männern. Auf der Welt gibt es zwar immer mehr Frauen, die kontinuierlich Sport treiben, aber der Unterschied ist – wie oben angedeutet - noch sehr hoch im Vergleich zu den Männern. Die Ansicht, dass eine Frau vor allem eine gute Ehefrau und eine gute Mutter sein soll, ist noch schwer zu überwinden. Aber wir müssen zugeben, dass – wie umfassend nachgewiesen wurde - die Frau zu gleicher Zeit eine gute Ehefrau, eine gute Mutter, eine tüchtige Berufstätige, eine hervorragende Athletin sein und aktiv in einem Verband wirken kann. Die Tatsachen beweisen mehr als alle Überlegungen und es lassen sich derer sehr viele aufzeigen. Bei Panathlon machen die Frauen weniger als 10 % der Mitglieder aus. Es ist nicht auszuschliessen, dass dies auf der Tatsache beruht, dass man auch in unserem Verband immer noch - vielleicht unbewusst - der Damenwelt eine flüchtige, sogar geringe Achtung entgegenbringt, sei es in ihrer Rolle als Sportlerinnen, als Panathletinnen oder mehr noch als Managerinnen. Deshalb ist es wünschenswert, dass unser Verband in den Clubs, aber auch ausserhalb eine aufgeklärte, fortschrittliche Politik gegenüber der Damenwelt betreibt, steht doch auch in unserer Satzung, dass bei Panathlon kein “…Geschlechtsunterschied…” existiert. Kurz, diese Haltung, die früher gegenüber den Frauen diskriminatorische Züge zeigte, muss heute zu einer entschlossenen Aufwertung ihres grossen Potenzials führen und endgültig jedes Hindernis an ihrer Aufnahme aus dem Weg räumen. Was wäre demnach zu tun? Es gibt zwei mögliche Richtungen, die alle Panathleten mit gemeinsamen Bemühungen einschlagen können: - im Sport, - bei Panathlon. Zunächst ist erneut die Wichtigkeit des sozialen Wertes des Sports zu unterstreichen, “eines Sports für alle”, ohne Diskriminierung, und es sind bedeutende Verbesserungsmittel einzusetzen, um die Distanz zwischen männlichen und weiblichen Sportlern zu kürzen und die Sportqualität zu heben. Es sind Investitionen nötig, um mehr Frauen in die verschiedenen Sportarten einzubinden, Anlagen zu bauen und ihren Bedürfnissen anzupassen, falls notwendig, und Sportlehrer zu 12 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l verpflichten, Trainingssystem anzuwenden, die für die körperliche Entwicklung der Frauenwelt geeignet sind. Eins der wichtigsten Ziele der Clubaktivität im jeweiligen Zuständigkeitsgebiet wäre, diese Massnahmen auch durch eigens angestellte Studien zu verwerten und ihre Sichtbarkeit mit Hilfe der Medien zu gewährleisten. Ausserdem hat die wiederholte Aussage eine positive Wirkung, dass die Sportausübung die Gesundheit fördert und die Frauen beim Sport grosses Wohlbefinden empfinden lässt, weil ihr Körper tonischere Formen annimmt und sie weniger als ihre unsportlichen Gleichaltrigen der Gefahr möglicher Krankheiten ausgesetzt sind. In Zusammenarbeit mit den Sportinstitutionen sollten Programme für die Einbindung der Frauen studiert werden, um sie verschiedene Sportarten ausprobieren zu lassen, damit sie mit Vorführungen und eigenen Versuchen entdecken können, welche ihnen am besten zusagt. Auch die Schule könnte fruchtbar an Initiativen dieser Art mitwirken. Um den Bereich “Frauen und Sport” nutzbringend verfolgen zu können, haben viele Panathlon Clubs ihre Mitglieder zu Referenten dieses Tätigkeitsgebiets ernannt, andere Clubs wiederum haben die Einrichtung besonderer Kommissionen vorgezogen. Beide Verfahren sind geeignet, um die Teilnahme der Frauen sowohl an der Sportausübung als auch ihre Aufnahme in unseren Verband zu fördern. So wird es möglich, die Situation in jedem Gebiet zu untersuchen und Massnahmen einzuführen, die immer mehr Frauen, junge und ältere Leute zur Sportausübung anregen. Es gibt dafür unterschiedliche, zahlreiche ins Feld geführte Verfahren (genau dieser Ausdruck soll verwendet werden). Zum Beispiel haben in Zusammenarbeit mit den Sportstellen einige Clubs “Sportprobiertage” organisiert und dazu Frauen jeden Alters eingeladen, damit sie erkennen konnten, welche Sportart unter den erprobten ihnen am besten lag. Der Erfolg dieser Initiativen war grösser, wenn keine Zuschauer zugelassen waren. Ein weiteres erfolgreiches Verfahren war durch die Konferenzen über “Sport al femminile” oder “Lo Sport in Rosa” gegeben, die eine Athletin (oder auch ehemalige Athletin) nationalen oder internationalen Niveaus moderierte und an denen verschiedene Sportlerinnen mit Fotografien und Filmen über ihre Sportarten sprachen und Erfolge, Mühen, Schwierigkeiten, Spass veranschaulichten. Wo der zur Verfügung stehende Raum es zuliess, gab es auch praktische Vorführungen. Die beschriebenen Möglichkeiten sind nur zwei Beispiele für die zahlreichen Aktivitäten der Clubs, um Frauen in die verschiedenen Sportarten einzuführen. Viele weitere können die Clubs auf eigene Initiative ersinnen. Kurz, viele Clubs sind bereits darauf orientiert, weswegen 1 - 2014 anzunehmen ist, dass hier zwar nicht die Organisationsmodalitäten beschrieben, aber alle Clubs im Stande sind, auch ohne Empfehlungen, jedoch dank ihrer Kenntnis der Sportwelt und ihrer Erfahrung geeignete Schritte zu unternehmen. Frauen in Leitungspositionen der Sportinstitutionen Spricht man von Frauen in der Welt des Spitzensports, so wird ihre Bedeutung, Fähigkeit und Grosszügigkeit beim Einsatz, bedeutungsvolle Ergebnisse zu erzielen, voll anerkannt. Dem entspricht jedoch normalerweise nicht ihre Stellung in den verschiedenen Entscheidungs- und Organisationsebenen der Sportinstitutionen. Es ist nicht nötig, die mit der Zeit veröffentlichten Forschungen und Studien zu zitieren, es reicht, die Tätigkeit der Sportvereine und Sportverbände zu beobachten, um festzustellen, dass die weibliche Vertretung ausgesprochen gering ist. Mit ihrer Präsenz im Verwaltungsbereich des Sports, ihrer Kreativität und Kommunikationsfähigkeit gäben die Frauen einen sicheren Beitrag zu jener Sportwelt, die sich gegen die negativen Doping- und Diskriminierungserscheinungen auflehnt, auf die im Sport liegenden Werte pocht und die Regeln befolgt. Es geht sicher nicht um den “rosa Prozentsatz”, sondern um eine ehrliche, realistische Anerkennung der Möglichkeiten und Fähigkeiten, die der weiblichen Welt eigen ist. Hier muss P.I. eingreifen, damit jede Gelegenheit unterstützt und gefördert wird, um die Frauen in die Leitungspositionen des Spitzensports einzuführen und den Beitrag ihrer unzweifelhaften Fähigkeiten und Potenziale zu nutzen. Vermehrung der weiblichen Mitgliedschaft in den Clubs I Panathlon Club possono e devono agire con impegno per aumentare la presenza femminile nei loro ambiti ed anche per valorizzarla inserendo le donne a pieno Die Panathlon Clubs können und müssen sich bemühen, nicht nur mehr weibliche Mitglieder in ihre Reihen anzuwerben, sondern sie auch durch eine zufriedenstellende Aufnahme in die internen Organe, Vorstände, Kommissionen, Delegationen usw. anzuer kennen. Die Panathlon Clubs können und müssen sich bemühen, nicht nur mehr weibliche Mitglieder in ihre Reihen anzuwerben, sondern sie auch durch eine zufriedenstellende Aufnahme in die internen Organe, Vorstände, Kommissionen, Delegationen usw. anzuerkennen. Wir haben bereits erwähnt, dass die weibliche Präsenz im Panathlon ziemlich gering ist. Es gibt keine wahren Gründe dafür, dass diese Tatsache weiter bestehen muss. Die Suche nach neuen Mitgliedern, die die Clubs mit Hilfe ihrer Expansionskommissionen anstellen - welche mit der Anregung des Slogans “Für jedes Mitglied ein neues Mitglied, für jeden Club ein neuer Clubs” vorgehen - sollte sich insbesondere auf eine starke Aufnahme von Frauen in ihre Clubs konzentrieren. Zahlreiche Clubs haben gemäss den Vorgaben des Bereichs “Frauen und Sport” einen eigenen Referenten in ihrem Leitungspersonal ernannt, aber im Moment sind die Ergebnisse noch nicht befriedigend. Es existieren die Voraussetzungen, dass die weibliche Präsenz bei Panathlon endgültig steigen kann, da ja auch überall auf der Welt die Zahl der Frauen die der Männer übersteigt, und dass ihre Emanzipation weiter grosse Fortschritte erzielt. In einem Verband, der sich auf die Verbreitung und den Schutz der hohen moralischen und ethischen Werte sowie auf Fairplay im Sport gründet und der sich selbst finanziert, wird dieser Aspekt zu einer von den Mitgliedern stark empfundenen Pflicht. Ausserdem haben sie einen Grund, stolz zu sein, denn er beweist ihre Sensibilität dem Sport gegenüber. Hinzu kommt, was man auch nicht verschweigen darf, dass das Einkommen der Frauen auf der Welt nicht auf gleicher Ebene wie das der Männer steht, weswegen die Belastung des Mitgliedsbeitrags, sei dieser auch geringer als bei anderen ähnlichen Verbänden, für sie zuweilen ein Hindernis an der Mitgliedschaft bei Panathlon ist. Dieser Aspekt verdient eine besondere Überlegung beim Vorstand des Verbands. Aufnahme von Frauen in die Leitungspositionen auf den verschiedenen Ebenen des Verbands Auch für die Frauen bei Panathlon gelten die gleichen Argumente, die wir für ihre Zugehörigkeit zu den Führungskräften der anderen Sportstellen veranschaulicht haben. Die Aufnahme der Frauen in die Clubs und in die verschiedenen Führungsebenen wird unserem Verband zu einem gesunden Aufschwung, zu beständiger, wirksamer Entwicklung nicht nur der Zahl, sondern auch der Kultur und der Zeitgemässheit verhelfen. Zurzeit hat nur eine begrenzte Zahl an Clubs eine Frau als Präsidentin. In den weiteren Ebenen des Verbands, im internationalen Rat, in den Kommissionen, Distrikten und Gebieten gibt es keine einzige Frau. Diese Situation ist ein Rückschritt gegenüber früheren Zeiten. Ich bin der Ansicht, dass dies nicht an gewissen unsichtbaren Formen von Ablehnung der Frauenwelt gegenüber liegt und hoffe daher, dass 2014 das Jahr der Wende und somit einer spürbaren, entscheidenden Tendenzumkehr sein wird, die vor allem der männliche Bereich des Verbands verinnerlichen und als gebotenes Verbandsziel auffassen muss. w w w.panath lon. net 13 Behinderung und Sport MUT, LEIDENSCHAFT UND… ROLLSTÜHLE Von den Paralympischen Spielen zu Special Olympics “Sport ist für alle gleich” ist ein wirklich besonderer Dokumentarfilm, der mit der Unterstützung des Panathlon Clubs Modena gedreht wurde. Er erzählt die Geschichte und Tätigkeit des Rollstuhlhockeyvereins Sen Martin. Eine Geschichte über Mut und Leidenschaft, aber auch Zeugnis dessen, dass der Sport in den schwersten Momenten helfen kann. Der Regisseur Nicola Gennari ist ein Fachmann von grosser Bravour und seltener Sensibilität. In siebzig Minuten erzählt er die Geschichte und Tätigkeit dieser Sportgruppe, die eine Neuheit im Bereich des Behindertensports darstellt. Die Idee mit der Mannschaft und dem Film stammt von Lorenzo Vandelli, Mitglied des Panathlon Clubs Modena. Er dreht sich um die erste und einzige Hockeymannschaft der Provinz Modena mit Spielern, die zum elektrischen Rollstuhl gezwungen sind, weil sie an Erkrankungen wie Muskeldystrophie, SMA (spinal muscular atrophy), spastischer Tetraparese leiden. Diese 14 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l wahren Begebenheiten helfen, Jugendlichen einen Bezugspunkt und nicht nur ein Mittel anzubieten, um Sport zu treiben, sondern auch eine zusätzliche Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen, sich miteinander zu messen, zu spielen, Freundschaften zu schliessen, um auf andere Art die täglichen Probleme zu meistern. Denn, wie der Film aussagt, “die Behinderung bezwingt man nur, wenn man sich ihr stellt und sie auf die bestmögliche Art erlebt”. Die Verwirklichung des Dokumentarfilms hat fast ein Jahr Arbeit für Aufnahmen und Postproduktion erfordert, aber das Ergebnis konnte die Zeugnisse der Athleten des Sen Martin und vieler Personen sammeln, die auf verschiedene Weise dieser überaus schönen Sportwirklichkeit nahe stehen. (von Panathlon-Mitglied Lorenzo Vandelli) 1 - 2014 WIR SIND VALENTINAS FANS Special Olympics und Panathlon befinden sich seit einiger Zeit zusammen auf dem Weg der Solidarität und des Interesses für aussergewöhnliche Athleten. Diese Partnerschaft lässt uns zu den Ursprüngen unserer Ideale zurückkehren und die Wurzeln der Sportpolitik als Recht für jeden Menschen wiederentdecken. Auch desjenigen, der einen mühsamen Weg zu meistern hat und hinter jeder Tür eine Mauer findet. Was beeindruckt bei den Wettkämpfen der Special Olympics, ist das totale Engagement, mit dem sich die Athleten an den Wettkampf begeben, und die explosive Freude, die sie unabhängig von den Ergebnissen ausstrahlen. Unter den vielen Berichten, die wir täglich erhalten, haben wir eine echte Hymne an die Freude und das Leben gewählt. Trotz allem. Das ist die Geschichte von Valentina, einer “special” wie viele andere. Es ist die Geschichte von allen Jungen und Mädchen, die nicht wissen, was Andersartigkeit bedeutet, weil sie mit ihrer Vitalität, die sie ihren Sportträumen anvertrauen, die anderen sich als Andersartige empfinden lassen. Ciao! Ich bin Valentina vom Acquamarina Team Triest. Mit 3 Jahren habe ich beim Unione Nuoto 95 schwimmen gelernt und dann mit meinen 3 fabelhaften Geschwistern zu Rari Nantes Trieste gewechselt. Auch mir gefiel Schwimmen sehr, besonders unter Wasser. Von 8 bis 13 Jahren musste ich jedoch aussetzen, weil ich immer Ohrenschmerzen hatte. Dann wurde ich operiert und durfte nach circa zwei Jahren wieder schwimmen. Eines Tages lernte ich Rosanna kennen, die mich fragte, ob ich nicht beim Verein Acquamarina schwimmen wollte. Ich habe akzeptiert und sie wurde meine Trainerin. Ich begann zu trainieren und nahm an vielen Wettkämpfen teil. 2010 waren wir zum ersten Mal an den Nationalspielen Special Olympics in Monza vertreten. Das war das erste vieler fantastischer Auswärtswettkämpfe: La Spezia, Biella und Viterbo, wo wir uns mit vielen Athleten aus ganz Italien vor vielen Eltern, Freunden und freiwilligen Helfern trafen, die uns als stolze Fans lobten, wenn wir gut waren, uns aber aufs Höchste anfeuerten, wenn es uns nicht so gut gelang. Danach haben wir immer an Special Olympics Veranstaltungen teilgenommen und viele Medaillen gewonnen. Wenn ich gewinne, bin ich glücklich, weil ich weiss, das ich mein Bestes gegeben habe. Wenn ich nicht gewinne und vielleicht 2. oder 3. werde, ärgere ich mich ein wenig, aber das geht sofort vor3über, weil jeder mir dann sagt, dass man nicht immer siegen kann, wichtig ist nur, sich wirklich anzustrengen. Ich bin überglücklich, dass ich in die italienische Special Olympics Delegation für die europäischen Spiele 2014 in Antwerpen berufen wurde. Jetzt trainiere ich noch stärker als vorher, um gute Leistungen bei den Wettkämpfen zu erringen. Ich hoffe, dass ich Medaillen gewinnen werde, um sie meiner Familie, meinem Verein Acquamarina Team Trieste und meinen Freunden zu widmen. In Antwerpen teilzunehmen ist für mich ein wunderschöner Traum. Dort kann ich neue Freunde kennenlernen, neue Orte sehen und vor allem gegen viele andere Athletinnen antreten. Ausserdem fliege ich zum ersten Mal! Mein heimlicher Wunschtraum? Das wäre, an den Weltmeisterschaften 2015 in Los Angeles teilzunehmen, weil ich dadurch die Möglichkeit hätte, Amerika zu besuchen und vor meinem Bruder Stefano zu schwimmen, der in Santa Barbara (in der Nähe von Los Angeles) lebt und den ich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich werde mich mit all meinen Kräften dafür einsetzen und möchte vor allem all denen danken, die Vertrauen zu mir haben. Danke Special Olympics! Valentina w w w.panath lon. net 15 Panathlon für Rechtmäßigkeit Auch der Sport zieht mit einem sehr speziellen Spiel zu Felde “SCHACHMATT DER MAFIA” Panathlon wurde gebeten, einer stark erzieherischen Massnahme für den Kampf gegen die Mafia zuzustimmen. Sport ist ein Symbol für Freiheit von jeder Art Sklaverei und wahrt das Recht, das eigene menschliche Schicksal ohne Beeinflussungen in die Hand zu nehmen. Das Recht der Jugendlichen auf Sport ist das Fundament unseres DNA und in den “Grundurkunden” festgehalten, die unser Handeln begleiten. Deswegen ziehen auch wir mit Tausenden von Grundschulund Mittelschulkindern ins Feld, um dieses wirklich besondere Spiel auszutragen. Schachmatt der Mafia beruht auf einer Erzählung von Carolina Lo Nero, herausgegeben vom Verlag Navarra Editore in der Reihe Navarra Junior, die sie für Mädchen und Jungen der Grundschule (vierte und fünfte Klasse) und der Mittelschule erdacht und geschrieben hat. Sie befasst sich mit einer einfachen, ironischen Sprache mit den wichtigsten Themen der Erziehung zur Gesetzlichkeit und bietet damit eine Hilfe, um Überlegungen anzustellen, die eine gesunde, bewusste Einstellung der Jugendlichen gegenüber dem zivilen Engagement und der Schulausbildung anregen sollen. In der Erzählung vollzieht sich ein Kampf gegen die Mafia, den der Polizeipräsident Gattinori, Paolillo und alle Mitglieder der Mannschaft der Gesetzlichkeit mit unwahrscheinlichen Figuren und zuweilen lustigen oder paradoxen Situationen austragen, die aber alle einen Anflug bitterer Wahrheit bergen. Bei Schachmatt der Mafia handelt es sich vor allem um ein Erziehungsprojekt zur Gesetzlichkeit. So umfasst der Text didaktische Dateien, die kostenlos von der Site herunterzuladen sind und den Lehrern Anregungen für den Unterricht bieten. Das Erziehungslabor zur Gesetzlichkeit enthält zwei Sektionen, “Ritratti” (Portraits) und “W i corti” (Hoch lebe das Gefolge), die ihrerseits geteilt sind in Grundschule und Mittelschule und dazu dienen, den Schülern besser verstehen zu helfen, wer die Hauptdarsteller der Geschichte 16 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l sind und warum die im Buch erörteten Thematiken Gewicht in ihrem Leben haben und haben werden. Überdies leitet sich von der Erzählung das Drehbuch Das Spiel der Gesetzli chkeit ab, das den Text in Schauspiel verwandelt und ein Schachspiel mit lebenden Figu ren spielen lässt. So bezieht diese Herausforderung zwischen Gesetzli chkeit und Krimi nalität Tausende von Jugendlichen aus ganz Italien ein und lanciert eine grosse nationale Sensibilisie rungskampagne. Das Projekt findet seinen Höhepunkt in Palermo am 23. Mai 2014, einem für die Antimafia-Bewegung symbolischen Datum, dem Jahrestag des Blutbads von Capaci, an dem jedes Jahr seit 2002 in Palermo die “Schiffe der Gesetzlichkeit” einlaufen. Schüler aus ganz Italien inszenieren in Palermo – und gleichzeitig in den anderen italienischen Städten, die sich dieser Initiative anschliessen – dieses historische Schachspiel zwischen Staat und Mafia, um das organisierte Verbrechertum endgültig schachmatt zu setzen. Das Ziel ist, eine nationale Mobilisierungskampagne zu Gunsten der Gesetzlichkeitsthemen und der Bekämpfung jeder der Mafia zugeneigten Einstellung durch eine einheitliche, von allen italienischen Schülern geteilten Darstellung von Antimafia-Kundgebungen in Gang zu setzen. Die Kampagne besitzt einen privilegierten Treffund Diskussionspunkt im Web auf der dem Projekt gewidmeten Seite www.scaccomattoallamafia.it und auf der damit verbundenen Facebook-Seite. Durch diese Kanäle sind die auf den letzten Stand gebrachten Nachrichten über die Entwicklung der Kampagne und Vertiefungen in die behandelten Themen einzusehen und vor allem die in den Schulen und Verbänden erfolgte Arbeit mit Reportagen und Fotografien zu verfolgen. Mit diesem Projekt soll sich eine aktive, lebhafte Gemeinschaft und eine Meinungsbewegung bilden. 1 - 2014 sala stampa Headquarters Panathlon International Rapallo punto medico Panathlon International organisiert in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Rapallo vom 20. bis zum 25. Mai 2014 eine Woche Sportveranstaltungen (Darbietungen, Vorführungen, Turniere, Wettkämpfe) und Kongresse, die den 19. Internationale Kongress von Panathlon International unter dem Titel “Is the Olympic flame still burning?” und die 46. Generalversammlung der Clubs umfassen. congres s centre Sp rt Festival monumento C.Colomdo aula didattica •Congress Centre Nationalkongress I.R.C. - Da Panathlon International mit ”Italian Resuscitation Council” – Ausbildungszentrum New Life - ein internationales Übereinkommen unterzeichnet hat, um Ausbildungskurse im Sanitätsbereich einschliesslich Frühdefibrillation und Basiswiederbelebung vorzubereiten und durchzuführen, findet am 21. und 22. Mai der Nationalkongress dieser einzigen italienischen Anstalt statt, die ermächtigt ist, Richtlinien zu erlassen und zertifizierte Kurse im Rahmen der Wiederbelebung in Italien zu halten. Vorgesehen ist die Teilnahme von circa 300 Personen aus ganz Italien. . Nationaltagung “Confesercenti” zum Thema “Sport als Entwicklungsantrieb” Der Verband des italienischen Handels und Tourismus will Empfehlungen unterbreiten, die Sport nicht nur als spitzensportliches Moment, sondern auch als soziales und wirtschaftliches Entwicklungselement nutzen. Viele Städte gründen ihre Aktivität auf Sportveranstaltungen und bauen darauf ein extrem interessantes indirektes System auf, das neben der sozialen Rolle des Sports das gemeinschaftliche Moment und die erzieherische Entwicklung sehen, die für das Wachstum und die Bewahrung der Gesundheit der jungen und weniger jungen Menschen grundlegend sind. Es ist überaus wichtig, Sport als einen der Schlüsselbereiche anzusehen, die für die Entwicklung des jeweiligen Bereichs zu fördern sind. . Nationalkongress “Panathlon Club Rapallo” zum Thema “Sport und Ernährung: Eine Wortverbindung für die Gesundheit der Zukunft” Der Panathlon Club Rapallo organisiert einen Nationalkongress, zu dem er bekannte Redner aus Italien einlädt. Das Thema ist modern und hochaktuell, denn es verbindet wissenschaftliche Aktualisierungen im Bereich der Sportgesundheit mit der wichtigen Beziehung zu den ernährungswissenschaftlichen Aspekten. Akademiker nationalen Rufes nehmen teil, und mindestens zwei nationale Universitäten werden eingebunden, um den Kongress als Kurs der Educazione Continua in Medicina (ECM) (Ständigen Medizinischen Erziehung) offiziell zu bestätigen. Der organisatorische und wissenschaftliche Referent ist Dr. Lorenzo Marugo, Sportarzt des Italienischen Schwimmver bands und nationaler Sprecher bei vielen wissenschaftlich bedeutenden Konferenzen und Kongressen. Dieses Ereignis wird auf nationalem Boden grossen Anklang und eine beachtliche interregionale Teilnahme finden. Vorgesehen sind 200 akkreditierte Teilnehmer und eine zahlreiche ortsgebundene Teilnahme dank der Mitarbeit eines angesehenen Schulinstituts in Rapallo. Ebenso werden mehr als 100 Personen zugegen sein dank der dann bereits erfolgten Ankunft der Mitglieder von Panathlon International, die an der Generalversammlung vom 24.-25. Mai teilnehmen. 19. Internationaler Kongress “Panathlon International”: “Is the Olympic flame still burning?” Der massgebliche Speaker auf dem Kongress ist Jacques Rogge, Past President des Internationalen Olympischen Komitees, dem weitere berühmte Persönlichkeiten des gleichen Internationalen Formats, Bruno Grandi, Joseph Maguire und Elaine Cook, zur Seite stehen. Die wissenschaftlichen Aspekte hat die wissenschaftlich-kulturelle Kommission von P.I. vorbereitet. Unter den Gästen stechen die Namen des derzeitigen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees Thomas Bach, des neuen Präsidenten von Sportaccord Marius L. Vizer, von internationalen Botschaftern und Präsidenten und von Vertretern der Unicef, UNO, Unesco hervor. Die Zahl der Teilnehmer wird auf fast 350 geschätzt, darunter mindestens 150 Mitglieder von Panathlon International aus fünf Kontinenten. w w w.panath lon. net 17 Abonnements Einschreibung nur in die KONGRESSARBEITEN bis zum 15/03/2014 50,00 € x pax Er/sie nimmt an den Kongressarbeiten teil: Die Einschreibegebühr umfasst: - Kongressmaterial - Gadgets - Coffee break - 1 Hin-und Rückfahrkarte Seilbahn Rapallo-Montallegro - 1 no-limits-Pass für Sportaktivitäten im Sport-Village des Rapallo Sport Festivals GESAMTVERANSTALTUNG Zustimmung zum folgenden Timing-Vorschlag für die Buchung: A) binnen 31/12/2013 60,00 € B) binnen 28/02/2014 75,00 € C) binnen 15/03/2014 90,00 € Die Einschreibegebühr umfasst: -Kongressmaterial - Versammlungsmaterial -Gadgets - Transfers von und zu den Vertragshotels - 4 coffee breaks - Eintrittskarten zu den Museen der Stadt Rapallo - 1 Hin- und Rückfahrkarte Seilbahn Rapallo-Montallegro - Besichtigung der Seidenfabrik in Zoagli - 1 no-limits-Pass für Sportaktivitäten im Sport-Village des Rapallo Sport Festivals ANM.: DIE PREISE VERSTEHEN SICH PRO PERSON, PRO TAG, EINSCHL. MWST. ANM.: DIE PREISE VERSTEHEN SICH PRO PERSON, PRO TAG, EINSCHL. MWST. Hotel HOTELBUCHUNG CATERING RESERVIERUNG Er/sie ersucht formell um Hotelbuchung mit den folgenden Charakteristiken und Unterbringung in den Vertragshotels von P.I. in der bed&breakfastVersion. Preise pro Person pro Tag: 1) HOTEL LUXUSKLASSE Doppelzimmer100,00 € Deb* 200,00 € * Doppelzimmer mit Einzelbenutzung 2) HOTEL 1. OBERKLASSE Doppelzimmer 70,00 € Einzelzimmer 100,00 € 3) HOTEL 1. KLASSE Doppelzimmer 60,00 € Einzelzimmer 95,00 € 4) HOTEL TOURISTENOBERKLASSE Doppelzimmer 50,00 € Einzelzimmer 90,00 € 5) HOTEL TOURISTENKLASSE Doppelzimmer 40,00 € Einzelzimmer 80,00 € ANM.: DIE PREISE VERSTEHEN SICH PRO PERSON, PRO TAG, EINSCHL. MWST. 18 Einschreibung in die pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l Er/sie ersucht formell um Restaurantreservierung mit festgelegtem Menü zu den folgenden Preisen pro Person bei den folgenden Veranstaltungen: 1) Welcome Dinner “Konzert und Abendessen” Circolo Golf & Tennis Rapallo 22/05/2013 - 60,00 € 2) Buffet lunch Vertragsrestaurants 23/05/2013 - 30,00 € 3) Typisch ligurisches Abendessen mit Schauspiel Villa Porticciolo 23/05/2013 - 30,00 € 4) Buffet lunch Vertragsrestaurants 24/05/2013 - 30,00 € 5) Gala Dinner Internationales Aquarium Genua 24/05/2013 - 90,00 € 6) Buffet lunch Vertragsrestaurants 25/05/2013 - 30,00 € ANM.: DIE PREISE VERSTEHEN SICH PRO PERSON, PRO TAG, EINSCHL. MWST. 1 - 2014 Programm für DIE BEGLEITER/INNEN Es wird formell um Teilnahmereservierung an den folgenden Programmteilen für die Begleiter/innen der Kongressteilnehmer mit festgelegtem Menü, falls vorgesehen, und Transfers pro Person pro Programmteil ersucht: Ausflug zur Entdeckung des Städtchens Portofino 23/05/2013 (einschl. Bootsfahrt) - 20,00 € Ausflug zur Entdeckung der Stadt Genua (einschl. Busfahrt) 23/05/2013 - 30,00 € Ausflug mit Führung zu den Cinque Terre (einschl. Boots-und Busfahrt, ausschl.Essen) 24/05/2013 - 65,00 € Kochkurs (mit Mittagessen ausschl. Getränke) Reservierung für den Tag 70,00 € Tagesaufenthalt im SPA (einschl. Benutzung des internen Schwimmbads, türkischen Bads, Sauna und Fitnessraums) Reservierung für den Tag 30,00 € w w w.panath lon. net 19 Rapallo Panathlon Sport Festival PANATHLON INTERNATIONAL EVENTS Flambeau d’Or Prestigious awards given every four years to internationally renowned personalities who have particularly distinguished themselves in the promotion of sport, sports culture and in the organization of major events. 24th maY at 11.15 a.m. Awarding ceremony Sir Philip Craven President of the International Paralympic Committee for the organization Prof Norbert Müller President of the International Pierre de Coubertin Committee for culture Prof Susan Bissell Unicef’s Global Child Protection Leader for promotion “The official Signature of the Agreement Protocol between Panathlon International and JJIF” In the presence of International President Panagiotis Theodoropoulus with the potential participation of SportAccord 24th maY from 2.30 p.m. to 5.30 p.m. Extraordinary General Assembly of Panathlon International 25th maY from 14.30 p.m. to 17.30 p.m. Assemblea Ordinaria P.I. Awarding Ceremony “Communication Award of P. I.” 20 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l 1 - 2014 Aus der Debatte des Clubs Pavia sprudelt ein stets aktuelles Thema DIE VIELEN GESICHTER DES FUSSBALLS VON SEINEN WERTEN BIS ZUR ROTEN KARTE Das Deckblatt unserer letzten Zeitschriftnummer hat die Leser stark beeindruckt und eine interessante Debatte über die Begebenheiten im Fussball ausgelöst. Das ist ein Zeichen willkommener Vitalität in unserem Verband. Gleichzeitig prägte sich in vielen Clubs des panathletischen Universums das Bedürfnis aus, die Situation im Fussball in Anbetracht stets neuer, immer hitzigerer Elemente offen, verantwortungsbewusst und vorurteilslos anzugehen. Unter diesen Clubs war Pavia Vorläufer mit einer vorbildlichen Debatte in seinem Monatsbulletin “Panathlon Pavia News”. Eine Auseinandersetzung mit den Problematiken der Fussballwelt im Hinblick auf unsere Werte ist ein Bedürfnis und eine Pflicht, obwohl die Szenerie mit ihren komplexen sportlichen, finanziellen, politischen und ethischen Problemen, die sich miteinander verflechten, Furcht einflösst. Wir alle werden unweigerlich vom Phänomen Fussball berührt, sei es durch seine ausserordentliche Verbreitung, die Folgen einer zügellosen Anhängerschaft, aber auch des erzieherischen Gehalts, den er besitzen muss, wenn man die riesige Zahl Jugendlicher bedenkt, die diese Sportart spontan wählen, oft auch aus Mangel an anderen Angeboten in ihrer Umgebung. Aus diesem Grunde haben wir die Pflicht, mit unserer Begeisterung, aber auch mit unserer kritischen Analyse die jüngsten Erscheinungen im Fussball zu beleuchten, von den spitzensportlichen Ereignissen auf höchster Ebene zu den verwerflichen Ausartungen krimineller Anfeuerung, die zu Schlägereien, Verletzten und sogar Toten führt. Aber wir müssen auch die vielen Personen unterstützen, die sich in den Tausenden kleiner Fussballvereine in der Peripherie einsetzen und einen grundlegenden erzieherischen Anspruch erfüllen. Unser letztes Deckblatt mit Mario Balotellis Gesicht und Kindern der dritten Welt mit einem Ball aus Fetzen interpretiert die beiden Extreme des Fussballphänomens: Eine endemische Sportart auch in unvorstellbar verkommenen Peripherien der Welt und die Spitze des kapriziösen, aber auch rassistischen Milliardenfussballs. Balotelli selbst ist dessen Symbol: Star im negativen Sinne mit seinem impulsiven Verhalten, aber gleichzeitig Opfer der Rassendiskriminierung, deren ständige Zielscheibe er ist. Als Gegensatz dazu die schmollenden Gesichter der Kinder der dritten Welt, die nie Balotelli sein werden, auch wenn dieser mit seinem persönlichen Schicksal, der Adoption, das Sinnbild einer weit verbreiteten Hoffnung sein könnte. Auf Grund dieser starken Merkmale und Widersprüchlichkeiten muss Panathlon so mutig sein, sich in eine Debatte verwickeln zu lassen, die sein Wesen als Zusammenfluss verschiedener Ideen, Kulturen und auch weit entfernter Zivilisationen berührt. Wir bilden uns nicht ein, zu einstimmigen, geteilten Schlussfolgerungen zu gelangen, aber zumindest tragen wir dazu bei, eine Untersuchung einzuleiten, die sich auf andere Werte gründet als auf die Ranglisten der Meisterschaften, die big list der Torschützen und die Kandidaten für den goldenen Ball. Nämlich vor allem auf Werte, die den Milliardenquotationen des Fussballmarktes fremd sind, welche die Beziehung zum wahren Leben entstellen und jede ethische Auffassung von Sport gefährden. “Unser” Fussball, der Sport, mit dem wir uns befassen wollen, ist ein anderer: ihn erleben Millionen Kinder auf tausend Plätzen der Oratorien und der staubigen Peripherien der Welt. w w w.panath lon. net 21 Der Fussball stellt Probleme Von Angelo Porcaro Ein Präsident tut meines Erachtens am Ende seiner Amtszeit gut daran, die im Laufe der Jahre an der Leitung seines Clubs erfassten Problematiken ans Licht zu bringen. Deswegen habe ich in dem diesjährigen Bericht die Beklommenheit, zuweilen auch Niedergeschlagenheit beschreiben wollen, die sich immer stärker unter den Mitgliedern verbreitet. Während wir einerseits den sauberen, ethischen, freudebringenden Sport verfechten und Zeit und Energie bei den täglichen Begegnungen mit den Schülern auf jeder Schulstufe aufbringen, drängen uns die Medien manche mit dem Fussball verbundenen Ereignisse auf, die eigentlich nicht auf den Sportseiten, sondern höchstens im Lokalteil erscheinen dürften. Die “Welt des Fussballs” ist eine Welt “sui generis”, die mit ihrem Geld und ihren auch jenseits der Gesetze liegenden Privilegien als unantastbar, allmächtig gilt. Erst vor sechs Jahren war uns “Calciopoli” (illegale Wetten im Fussball) unfassbar, und vor einem Jahr mussten wir wieder entdecken, dass manche Spieler, aber auch – zum Teil 22 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l berühmte – ehemalige Spieler erneut ein illegales Business mit den Wetten trieben. In vielen Gerichten sind Prozesse anhängig, laufen Untersuchungen und verschiedene Anzeigen, die enthüllt haben, dass der Fussball im Laufe der letzten Jahre überreichlich verschmutzt wurde. Noch schlimmer ist aber, dass diese Unkulturäusserungen nicht nur allgemein geteilt werden, sondern zusehends durch Nachahmung auf viele Bereiche, viele Fussballspieler, die Zuschauer und - leider - die Eltern übergreifen. Ich weiss wohl, dass die ”Affaire” Nocerina, die Verhaftung der Fans in Polen, der Ausschluss der Kurven und, schlimmer noch, die Verbissenheit vieler Reporter gegen diese Massnahme kein Fussball, aber leider auf ihn zurückzuführen sind. Was wirklich weh tut, ist eher noch als die Unsitte selbst die Tatsache, dass viele, vor allem die Sportmanager, sich anmassen sie zu bagatellisieren oder sogar zu rechtfertigen. Also habe ich geschrieben, was ich hier kurz zusammenfasse: Zeugnis 1 - 2014 …die jüngsten befremdenden, verwerflichen Ereignisse in der Fussballwelt – entschuldigt, dass ich erneut auf die Sportart zurückkomme, die auf jeden Fall als unser Nationalsport anzusehen ist – lassen uns wenig Hoffnung für die Zukunft. Die Aggressionen in den Stadien und um sie herum, das Rowdytum der Fans, der alles andere als latente Rassenhass, die Beschimpfung der Schiedsrichter und der gegnerischen Mannschaft, die Zügellosigkeit breiter Schichten des Publikums sind an der Tagesordnung. Wir können sie nicht verschweigen, weil sie im Fernsehen und in den Zeitungen gut sichtbar sind. Kein Tag geht vorbei, ohne dass manche neue oder alte üble Geschichte unseren Fernsehschirm einnimmt und die Erwachsenen, aber vor allem die Kinder an Verhaltensweisen gewöhnt und diese fast als normal erscheinen lässt, von denen man normalerweise Abstand nehmen oder sie anprangern sollte. Aber die jüngste Episode erregt Aufsehen: Einem Trainer, der seine Juniorenmannschaft wegen wiederholter massloser Äusserungen der Eltern auf den Rängen zurückzog, wurde das 3:0 am grünen Tisch sowie eine hohe Geldstrafe verhängt. Darüber hinaus haben wir es mit einem Überfluss an Zuständigen, Journalisten, Kommentatoren und eigennützigen Managern zu tun, die um jeden Preis versuchen, diese absurden Verhaltensweisen zu rechtfertigen und zu verniedlichen, was dazu führt, dass sich bei den unbedachtetsten, naivsten oder unreifsten Zuschauern die Annahme einschleicht, dass diese Handlungen nicht zu ächten, sondern im Grunde zu rechtfertigen und schliesslich zu akzeptieren seien. Täglich liefern die Sportasse, die Manager, die Trainer derart unzählige, verheerende Beispiele, dass es uns Panathleten nie gelingen wird, ihnen entgegenzuwirken, auch nicht mit tausend Unterrichtsstunden in der Schule. Selbst wenn die Zahl der Panathleten dreimal so gross wäre, könnten unsere Worte nicht die Wirkung neutralisieren, die Balotelli im Fernsehen hervorruft, wenn er einen Gegner auslacht oder mit Schiedsrichtern und gegnerischen Spielern streitet. Das heisst, dass die unverdrossenen Bemühungen der Jugendkommission, der Kulturkommission und aller Mitglieder, die pünktlich Zeit und Worte aufbringen, um die Ideale unserer Bewegung in der Schule zu vermitteln, ein Tropfen in einem stürmischen Meer sind und dass das Vertrauen zur Wirkung unserer zukünftigen Tatkraft zu wanken beginnt. Welche Gegenmittel gibt es also? Ausgehend von dem berühmten lateinischen Spruch “Parva saepe scintilla magnum excitat incendium” - Oft löst ein kleiner Funke einen grossen Brand aus – schlage ich vor, dass wir alle zusammen, die Clubs und Panathlon International, alles, was mit dem grossen Fussball zusammenhängt, boykottieren und zum Beispiel Redner oder Vorträge über die Welt des Elitefussballs ablehnen. Ihr dürft nicht meinen, das sei verrückt, ein unvorstellbares Unternehmen. Lasst uns in unseren Clubs in Italien und Panathlon International auf internationaler Ebene laut ausrufen, dass der Elitefussball, der Fussball der grossen Vereine kein zu verfolgender, nachzuahmender Fussball ist. Lasst uns der ganzen Welt verkünden, dass dieser Fussball nicht geeignet ist, als Vorbild für die neuen Generationen zu dienen. Auf jeden Fall dürfen wir uns bei Fortbestand dieser Situation nicht der Pflicht entziehen, gegen die Entstellungen des Fussballs anzugehen, denn unsere präzise Aufgabe ist, auch wenn wir gegen die Windmühlen kämpfen, endlos zu versuchen, bei den neuen Generationen die Auffassung zu verwurzeln, dass Sport Freude ist und korrekt, sauber und fair auszuüben ist. Dass die Situation sich sehr verschlimmert hat, bezeugt die wachsende Zahl der Agenturen und Verbände, die gemeinsam mit uns versuchen, der absurden Unmoral im Sport entgegenzuwirken. Selbst die Kirche setzt sich direkt dafür ein, dass diese gefährliche Verunstaltung der nationalen Sportbewegung angezeigt und eingedämmt wird. w w w.panath lon. net 23 Ein Pfeiler des Panathlon Antonio Spallino Mensch, Administrator, Sportler, Intellektueller Von Maurizio Monego Im Titel des Buches von Vincenzo Guarracino, das in den Buchläden einige Tage vor Weihnachten erschienen ist, findet sich die Zusammenfassung der vorbildlich von Antonio Spallino verkörperten Rollen. Als Rechtsanwalt anstatt Literaturkritiker, der er werden wollte, als Bürgermeister mit grosser Weitsicht, wie viele seiner Stadt Como ihn bezeichnen, hat er der Stadt Form und Würde zu verleihen verstanden. Als Sportler war er Weltmeister und Olympiameister im Fechten und Panathlet unter den Gründern des Clubs Como 1954, als er das in Helsinki eroberte Silber am Hals trug. Zwei Jahre später fügte der “Panathlet” Antonio Spallino seinen Medaillen in Melbourne ein Gold im Mannschaftskampf und eine Bronze im Einzelkampf im Florett hinzu. Person grosser Integrität aus Natur und Erziehung, “ausgeglichen und gebildet ohne Grosstuerei”, ist er einer der berühmtesten Söhne der Stadt, ein Intellektueller, der “fähig ist, die Macht der Meditation, des Zuhörens und des Gesprächs mit den Quellen des Wissens zu erheben” und die Gabe hat, noch über die Wunder der Schöpfung in Erstaunen zu geraten. Die Seiten, die Guarracino uns unterbreitet, sind voller Menschlichkeit. Zeugnisse der Gaben und Tugenden eines Mannes, der auf der Wellenlänge besonderer Menschen der Milde gesonnen war wie sein Vater Lorenzo, der an der Schule der zum Freundeskreis der Familie gehörenden Don Sturzo und Norberto Bobbio ausgebildet wurde. Seinem Vater hat Antonio Spallino, “Nino”, wie ihn seine besten Freunde liebevoll nennen, ein Buch gewidmet, Amico di mio padre (Meines Vaters Freund), das unveröffentlicht ist wie die privaten Seiten seines “nächtlichen” Tagebuchs, von dem wir Spuren in der provisorischen Biographie des Guarracino finden. Dort klingen Worte der Liebe zu seinen Eltern wie verzehrende Verse an. Ebenso wie die Verwunderung und die versunkene Betrachtung der Natur bei der Besteigung des Ortlers, ebenso wie im Garten des “Hauses des Herzens” in Carimate, wo “Azaleenfamilien im Gleichklang der Farbtöne wandern” und – so schreibt Nino – “wo wir scharlachrote Rosen bis zur Schwelle der Nacht aufziehen”. Viele Aspekte von Nino bestimmen in dem Buch seine Identität und Persönlichkeit. Von der Zeit der Entwicklung und der frühen Jugend unter der Führung des Vaters und Francesco Casnatis, “eines echten Meisters seiner kulturellen und moralischen Ausbildung, der ihn die Liebe zur kritischen Lektüre lehrte, zu seinem Fechtmeister Pisani di Castagneto, nicht nur Trainer, sondern Lebenslehrer, und weiter auf dem sportlichen 24 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l und zivilen Lebensweg windet sich eine Galerie bedeutender Persönli chkeiten, Sportangehöriger, Autoren, Intellektueller. Sportler und Panathle ten finden in dem Buch Anregungen für das besondere Interesse, mit dem der beispielhafte Wert eines der drei Ehrenmitglieder von Panathlon International anzuerkennen ist, eines Mannes, der dem Verband mit seinem Engagement und seiner wachsamen Präsenz Auszeichnung verleiht. Der Aufschluss über die wesentlichen Züge seiner Persönli chkeit, die aus den Veröffentlichun gen wie Una frase d’armi (Ein Waffen spruch) von 1997 oder dem Inter view-Buch Le regole del gioco (Die Spielregeln) von Carlo Ferrario (1991) oder den vielen anderen Veröffen tlichungen, die von ihm sprechen – sogar Romanen – ersichtlich sind, führt dazu, Werte zu ergründen, die die Gesellschaft mit der Zeit geopfert oder verzerrt hat. Unter den zahlreichen Zeugnissen zitieren wir Renata Solianis Meinung, die sie am achtzigsten Geburtstag ihres Mentors äusserte: “Athlet und Gentleman in der Sportwelt Comos der fünfziger und sechziger Jahre im Zeichen der moralischen Strenge, des ehrlichen Wettkampfs, der schönen Geste und des beispielhaften Fechtsports hat er mit der Vermittlung der Sportauffassung als Pädagogie und Kultur, als Verantwortung, als Kunst, aber vor allem als Vorbild Schule gemacht”. Spallino war stets ein Verfechter der Kultur. In all ihren Formen, auch der sportlichen. Er war es, der eine Wende in der Art, im Panathlon International Kultur zu treiben, in der Zeit seiner Präsidentschaft von 1988 bis 1996 herbeiführte. In den Panathlon gewidmeten Seiten wird daran erinnert, dass er die Aufnahme der Damen in den Verband förderte [bereits zwei Frauen waren Clubpräsidentinnen: in Varese Adriana Croci Piotti und in Brescia Gabre Gabric Calvesi], neue Arbeitsprogramme einführte und auf den Weg der ethischen Verantwortung drängte. Er brachte die Zeit der bedeutenden Kongresse in Gang, angefangen bei dem Kongress in Avignon (1995) als Internationaler Präsident, dann in Palermo (1999), Venedig (2001), Basel (2003), Parma (2005) und Antwerpen (2007) als Präsident der wissenschaftlich-kulturellen Kommission. Das vierbändige Werk Sport, Ethik, Kulturen, das er anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Verbands bearbeitete, enthält rund sechzig Essays im Bereich des Sports, der Soziologie, der Literatur und der Moral und konzentriert sich auf die Schlüsselfrage: “Haben die ethische Verantwortung und Solidarität sowie die humanistische Kultur ein Recht auf Teilnahme an der Entwicklung des Sportphänomens gehabt oder nicht?” 1 - 2014 “Der Alpinismus hat viele Gesichter, von der Wanderung zum Klettern in der Kletterhalle, vom Freeclimbing zur klassischen Abfahrt, vom Skifahren als Einzelgänger zum Extremski (…) “Überall klettern Männer und Frauen, Jugendliche und Erwachsene, ziehen sich die Felswände hoch, schweben auf einem Felshaken, messen sich miteinander, das ist das genaue Wort, messen sich mit einem Element des Universums, aber vor allem mit sich selbst”. Zweck war die Vertiefung der Kenntnis der Sportwirklichkeit in der Gesellschaft, in den Kulturen und im ethischen Kontext in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In diesen Gedanken ist die Neigung zur curiositas zu erkennen, zur “Disponibilität des Menschen, seine Verantwortung zu übernehmen: gegenüber der res publica, der polis, mit der Fähigkeit, sich selbst zu erkennen als Bürger in einer strengen Ordnung von Pflichten, und sich selbst gegenüber mit der Erfüllung der Rechte des Körpers und der intimen Bedürfnisse des Wissens”. Der Autor beschreibt das “Ritual der Gesten, die Eleganz der Bewegungen, den ästhetischen und zugleich musikalischen Rhythmus, mit dem sein Körper sich in den Raum einfügte”, wenn er dem Fechtsport frönte. Diese Ansicht äusserte Gianni Brera in seinem Artikel für die Tageszeitung “Il Giorno” (4. Dezember 1956) über den Endkampf, an dem die Florettmannschaft (Manlio Di Rosa, Vittorio Lucarelli, Edoardo Mangiarotti, Antonio Spallino) an den Spielen in Melbourne die olympische Goldmedaille eroberte. “Er ist auf natürliche Weise elegant und zeigt einen sehr schönen Fechtstil”. An jenem Tag, in jenem letzten, entscheidenden Kampf um die wertvollste Medaille gegen den Franzosen Netter, zeigte Spallino seine Hartnäckigkeit, weil er den ungarischen Richter Tilly von dem Interpretationsfehler seiner Aktion überzeugen wollte, nicht mit Protest, sondern mit Fairness. In diesem Buch wie in Una frase d’armi erklärt Nino, wie vom 4 zu 1 zu seinen Gunsten, ein Stich vom Sieg entfernt, seinem Gegner 3mal der Stich immer für seine eigene Aktion zugesprochen wurde – Battuta di Quarta und Kavation. “In meinen Augen verletzte das Urteil objektiv die Wahrheit, und die Berichtigung des Fehlers ertrug keine Verzögerung oder Konfrontation mit irgendeiner anderen Anforderung. Wie dem Gebot nachkommen, ihm den Fehler zu beweisen, in den er verfallen war? Durch die Wiederholung der Aktion, sage ich mir”. Bei jeder Attacke fleht Manlio Di Rosa ihn an: “Ändere den Stoss, ändere ihn!” “Aber es ist unmöglich, meine Entschlossenheit ändern zu lassen. In meinem Sinn hat sich die Planche von Santa Kilda in eine Art Gerechtigkeitswaage, Wahrheitsschirm, Ordalbühne verwandelt”. Mangiarotti und Kameraden erlitten eine schwer zu beschreibende Qual, wir können sie nur erahnen. Brera erläuterte das Bild nicht so sehr vom technischen als vom emotionellen Aspekt her: “Mein Herz hat vielleicht zu viele Zigaretten gefiltert, als dass es im gleichen Rhythmus mit dem letzten entscheidenden Stoss von Italien-Frankreich schlagen konnte. In tiefstem Schweigen suchte die von Spallino-Brambilla geschwungene Stahlklinge den Aufprall auf die gegnerische Klinge, parierte in der Terza und traf in Kavation mit Ausfall. Schluss. (…) Ich nahm die Hand vom Herzen und da ich angenehmerweise noch lebendig war, lief ich ohne weiteres Getue zum Kabel”. Über Fairness schrieb Antonio Spallino bedeutende Essays für die Geschichte des Internationalen FairplayKomitees (CIFP), dessen Vizepräsident, heute Ehrenpräsident, er jahrelang war. Seine Gedanken finden sich in den Ausgaben der Fairplay-Hefte, die Panathlon International in Zusammenarbeit mit dem CIFP veröffentlicht hat. Unter den zahlreichen Anmerkungen im Buch von Guarracino soll besonders eine über den Kult der Freundschaft zitiert werden: “Die weiseste Gabe, die uns gleich sein lässt, die nicht zu planen, zu verhandeln, zu kaufen ist, ist allein das Darbieten und die Annahme des Austausches der Herzen von Person zu Person”. “Die Attacke ist ein Theater der Freiheit, das gespielt wird auf einer Ebene, deren Ende jedesmal anders sein kann und wo die Gewalt von lange ausgetüftelten, angesammelten, geänderten Regeln vertrieben wird. Vielleicht ist sie die Äusserung eines tieferen Wettstreits, der den Kampf unter den Elementen, der Ordnung und der Unordnung auf der Welt und im Menschen symbolisiert”. (Una frase d’armi) w w w.panath lon. net 25 Untersuchung Von Armstrong zu Di Luca: Welch eine Trostlosigkeit! Es ist nicht wahr, dass alle Radrenner “sich dopen” Von Andrea Tabacco Zu leicht, das System in den Schmutz zu ziehen und dann zu vermeiden, vor den Zuständigen zu erscheinen, um seine Anschuldigungen zu belegen. Zu einfach zu sagen: ‘Das machen alle’, um sein Gewissen zu erleichtern. Und man könnte es fast als krankhafte Naivität auslegen, (zu versuchen) sich zu rechtfertigen mit der Erklärung: ‘Mit meiner Sperre hat man das System strafen wollen’. Das Interview von Le Iene Show mit Danilo Di Luca hat unverzüglich die Runde durch die (Fahrrad-) Welt gemacht. Die Radrenner haben erklärt, sie seien angewidert vom Verhalten des Abruzzesen, der zum dritten Mal rückfällig wurde und deswegen aus seinem – seit jeher – natürlichen Ambiente ausgeschlossen wurde, absolut als erster Italiener, der eine solche Disqualifikation erleidet. Die Welt der zwei Räder hat Mühe, sich den Ruf abzuschütteln, den sie mittlerweile seit geraumen Jahren trägt und der nach der endgültigen Entlarvung des Armstrong-Systems riesengross wurde. Aber der – echte – Radsport mit Anstrengung und Schweiss, Zuversicht und Fairness existiert noch, und wer ihn aus der Nähe verfolgt – Insider oder einfache Fans – ist begeisterter als je. 26 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l Das ist in den Augen der Jugendlichen von heute zu lesen, jener Jungen, die zum ersten Mal mit der Freude von Kindern, die ihre Geschenke unter dem Weihnachtsbaum auspacken, zu den Reihen der Profis gehören. Denn wer den Radsport liebt, liebt ihn für immer, abgesehen von den Skandalen und dem Staub, der aufgewirbelt wurde oder vielleicht in der Zukunft von neuem aufgewirbelt wird. Die Leidenschaft und Liebe zum Duft der Strasse, das leise Geräusch der Gruppe, die durch die zwei Flügel der Menge fährt, werden nie enden, die Fantasie der Fans zu reizen. Wer sagt, er glaube nicht mehr an den Radsport, lügt. Es ist nicht das Doping, das ihn vom Radsport entfernt, in Wirklichkeit hat er einfach nie richtig an den Radsport geglaubt. Denn wenn du liebst, leidest du, es geht dir sogar schlecht, aber wenn du nicht mit Gewalt entfernt wirst, bleibst du dabei. In der Erwartung, wieder gepackt zu werden. Im Radsport geschieht das oft. Sehr oft. Di Luca sagt, er habe gesprochen, weil er den Radsport liebt, aber wenn er diese Welt wirklich liebt, warum hat er dann beschlossen, nicht vor dem Antidoping- 1 - 2014 NO-FAIRPLAY-NEGATIVPREIS an den radrenner Danilo Di Luca Als Empfänger des ersten “NO-FAIRPLAY-NEGATIVPREISES” empfehle ich mit Bedauern den Radrenner Danilo Di Luca, der sich ein unglaubliches Geständnis vor den Mikrophonen der Fernsehsendung “Le Iene” geleistet hat. Di Luca ist der erste Profi-Radrenner, der wegen Dopinganwendung mit lebenslänglicher Sperre gestraft wurde. Kurz: von dem Beruf ausgeschlossen, den er von 1999 bis heute ausgeübt hat. Der Unglaube verstärkt sich, wenn man sich dessen entsinnt, dass Di Luca 2007 den Giro d’Italia gewann. Als Reaktion auf die Ankündigung der Sperre sagte er: “Mit meiner Sperre hat man das Radsportsystem strafen wollen… und sowieso machen das alle”. Daraufhin hat er sich geweigert, vor der Antidoping-Kommission des CONI zu erscheinen, die ihn aufgefordert hatte, bedingungslos die ganze Wahrheit zu sagen, um radikale Schritte gegen das Doping fördern zu können. Trotz der wahrhaft zu vielen Dopingfälle darf sich der Radsport auch vieler ehrlicher Radrenner erfreuen, die in aller Transparenz diesem mühsamen Sport nachgehen. Als ehemaliger Radsportreporter und Zeuge von 20 Jahren Rennen fühle ich mich persönlich von der engherzigen Beschuldigung von Danilo De Luca betroffen. Für seinen Willen, aus dem Hinterhalt anzugreifen und sich dann zurückzuziehen, verdient er den “NEGATIV - PREIS” Gericht des CONI zu erscheinen, das ihn einberief, damit er seine Aussage besser erklärte? “Sie wollen die Namen”, so Di Luca, “aber ich habe sie nie genannt und werde sie nie nennen. Ich habe gesehen, dass viele mich anzeigen wollen. Wenn wir vor Gericht erscheinen, werde ich die Namen nennen”. Gerade das ist der springende Punkt. Will er wirklich dem Radsport helfen, so sollte er nicht mit den “Iene” sprechen, sondern mit dem Antidopinggericht, die Namen nennen und für immer die Mauer der Verschwiegenheit einreissen, die sich innerhalb der Gruppe zu viele Meter hoch aufgebaut hat (hatte…?) Denn die Beschuldigung ohne Namen zu nennen bedeutet, den Sport durch den Schmutz zu ziehen (er selbst hat diesen Ausdruck gebraucht) und nicht an das Wohl dieser Sportart zu denken, die ihn in aller Welt berühmt gemacht hat. Die Worte voller Verachtung von Nibali, der sich klar und deutlich gegen den Abruzzese stellte, haben ihn am meisten verletzt. “Aber zumindest habe ich mich von einer Last befreit”, gibt Di Luca zu, “und will persönlich für mein Handeln verantwortlich sein, wäre das auch jemand anders, ginge alles besser”. Beginne du damit, Danilo, sei ein Vorbild für alle anderen. Nur eins allerdings: Beschliesst du, es zu tun, tue es ernsthaft, bis zum Ende. w w w.panath lon. net 27 Interview Lebensqualität durch Sport- und Bewegungsunterricht fördern Interview mit Claude Scheuer, Präsident des EUPEA Das in Zusammenarbeit mit der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) und dem Französischen Verband der Sport- und Gesundheitserziehung (SNEP) organisierte Seminar ruft Dozenten und Fachleute zusammen, die sich mit dem Thema der Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts befassen werden. ICSSPE hat hierzu ein Interview mit dem Präsidenten des EUPEA und Mitglied des Verwaltungsausschusses des ICSSPE Claude Scheuer geführt. Welche Definition gibt EUPEA über die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts ab? Zurzeit existiert keine reale Definition der Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts von EUPEA, was auch einen der Gründe darstellt, weswegen wir dieses Seminar über “Die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts” in Paris gemeinsam mit SNEP und UNESCO ausrichten. Im Allgemeinen empfinden wir die Notwendigkeit, eine klarere Idee über die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts oder deren Indikatoren zu entwickeln und aus praktischer Sicht konkrete Beispiele zu liefern, woraus die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts besteht. Zurzeit stützt sich EUPEA auf einige Dokumente, die sich mit dem Thema befassen, wie zum Beispiel die “Erklärung von Madrid” von 1991 – Jahr der Gründung des EUPEA – die 2011 in Brüssel geändert wurde, die “EUPEA-Richtlinien für den Sport- und Bewegungsunterricht” und den modernen “Ethischen Kodex EUPEA & Good Practice Guide für den Sport- und Bewegungsunterricht". Kurz, diese von EUPEA und den anderen Verbänden erarbeiteten offiziellen Dokumente spiegeln die folgenden Probleme in Verbindung mit der Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts wider: • Bedarf an ausreichender Zeit auf dem Schullehrplan für den Sport- und Bewegungsunterricht auf jeder Stufe • Gut ausgewogener Lehrplan für den Sport- und Bewegungsunterricht, der die notwendigen Mittel für seine Anwendung aufweist • Beruflich qualifizierte Lehrer für den Sport- und Bewe gungsunterricht auf jeder Stufe des Erziehungssy stems mit theoretischen, persönlichen und prakti schen Kompetenzen und Kenntnissen eines tüchti gen Sachkundigen, die Zugang zu einem Pflichtange bot ständiger beruflicher Weiterbildung haben sollen. Neben diesen eher strukturellen Problemen wäre es schön, leugnen zu können, was in der Klasse geschieht, wenn man die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts betrachtet. Deswegen müssten die Lehrer für Sport- und Bewegungsunterricht hochqualifizierte Programme für den Sport- und Bewegungsunterricht aufstellen, die Orientierungen bieten um sicherzustellen, dass die Kinder in aller Sicherheit an allen Formen von Sport- und Bewegungsunterricht in der Schule mit grösstem Interesse teilnehmen, denn das ist von grösster Wichtigkeit. 28 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l Wie können die Lehrer Qualität im Sport- und Bewegungsunterricht anwenden? Die von den Sportlehrern angewandte Qualität im Sport- und Bewegungsunterricht sollte Prinzipien berücksichtigen wie einen klaren Lehrprozess und strukturiertes Lernen, die beste Nutzung der verfügbaren Zeit mit einer Höchstzeit für die Sportausübung, verschiedene methodologische Ansätze, ausgewogene Ziele, Inhalte und Methoden, positives Klima in der Klasse, auf die Schüler gerichteter Ausgangspunkt des Lehrprozesses, geeignetes Feedback oder Beurteilungstransparenz. Zur Erzielung und Kontrolle der von diesen Prinzipien abgeleiteten Vorschriften sollten die Lehrer für Sportund Bewegungsunterricht eine Unterstützung in Form von Mitteln erhalten, die sie in der Schule oder in der Klasse einsetzen können, um die Inputs, Prozesse und die Qualität ihrer Lehre des Sport- und Bewegungsunterrichts kontrollieren oder beurteilen zu können. Das Programm "qims" des Bundesamts für Sport (www. qims.ch) ist ein hervorragendes Beispiel für diese Mittel, die die Lehrpersonen für Sport- und Bewegungsunterricht im Unterricht einsetzen können, um dessen Qualität zu untersuchen. An welche Gruppen oder Organisationen wendet sich EUPEA? Vornehmlich wendet sich das EUPEA-Seminar an die Mitgliedsverbände von EUPEA, das sind mehr als 30 Verbände von Lehrern für Sportunterricht in ganz Europa, weil er die Sportlehrer aus ganz Europa zusammenbringen möchte. Ausserdem soll das Seminar Fachleute von Partnerverbänden im Bereich des Sportund Bewegungsunterrichts vor allem aus Europa, aber auch aus aller Welt anlocken. Und schliesslich steht das Seminar allen an Bewegungsunterricht interessierten Fachleuten offen, die zu einer Diskussion über das Hauptthema, eben die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts, beitragen möchten. . Welche besonderen Themenkreise werden in dem Seminar behandelt? Das Seminar ist in drei Phasen aufgeteilt: 1. Vorstellung der Qualität des Sport- und Bewe gungsunterrichts durch Fachleute in diesem Bereich; 2. Rundtisch mit Fachleuten in Sport- und Bewe gungsunterricht; 3. Diskussion in Arbeitsgruppen. 1 - 2014 Das Ziel der Vorstellung und des Rundtisches ist, die notwendigen Daten für die Diskussion in den Arbeitsgruppen zu liefern. Die Diskussion sollte sich um die wichtigsten Indikatoren der Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts auf den verschiedenen Schulstufen drehen. Auf struktureller Ebene – die zumeist von politischen Entscheidungen bestimmt wird – sind die Themen des Lehrplans des Sport- und Bewegungsunterrichts, der Aufteilung der Zeit und der Mittel sowie die Ausbildung der Sportlehrer Faktoren, die die Qualität des Bewegungsunterrichts beeinflussen. Auf kontextbezogener Ebene – die zumeist von den Schulleitern und/oder Sportdepartements bestimmt wird – ist von Themen wie dem Schullehrplan, erneut den Strukturen und Mitteln und ebenfalls der Aufteilung der Zeit die Rede. Wahrscheinlich ist die Ebene, in der die Sportlehrer den meisten Einfluss zur Anwendung der Qualität im Sport- und Bewegungsunterricht haben, die Schulklasse mit den Lehr- und Lernprozessen, die direkt die Qualität des Bewegungsunterrichts beeinflussen. Nach dem Seminar nimmt EUPEA Stellung. Welches Ziel verfolgt er und welche Schritte sind als Nächstes vorgesehen? Mit einer Erklärung äussern EUPEA und die anderen Verbände ihre Ansichten auf der Grundlage ihrer Erfahrung als Lehrer für Sport- und Bewegungsunterricht im Rahmen der Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts. Sie gibt die in den aktuellen Diskussionen erworbene Meinung der Sportlehrer in Europa – vertreten durch EUPEA –über die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts wieder, besonders als Beitrag zum Follow-up der Konferenz MINEPS V mit der Anwendung der Berliner Erklärung und der Richtlinien für die Qualität des Sport- und Bewegungsunterrichts der UNESCO, die sich auf dem Weg der Ausarbeitung befinden. . Die Vorstandsmitglieder von EUPEA ergänzen die Erklärung im Verlauf der auf das Seminar folgenden Wochen, bevor das EUPEA-Forum, das sämtliche Mitgliedsverbände von EUPEA in sich vereint, die Erklärung endgültig übernimmt. Sobald die Erklärung offiziell wird, erscheint sie im EUPEA-Web und wird durch das EUPEA-Netz verbreitet. Für weitere Auskünfte und die Einschreibung ins Seminar (auch vor Ort): http://www.eupea.com/nl/x/389 Kurze Biographie von Claude Scheuer Claude Scheuer, 13 Jahre lang Sport- und Bewegungslehrer in der Grund- und Höheren Schule, arbeitet jetzt an der Universität Luxemburg für die Forschungseinheit ECCS, Bildung, Kultur, Wissen und Gesellschaft, wo er vornehmlich die Ausbildung der Grundschullehrer betreut. Seine Forschungen konzentrieren sich auf die Grundbewegungsbeurteilungen der Kinder und Jugendlichen und die Auswirkungen des Bewegungsunterrichts in der Schule. Ausserdem ist er der Verantwortliche für verschiedene Projekte im Rahmen von Bewegungsproblemen für das Kultusministerium von Luxemburg. Er ist Vorstandsmitglied des Luxemburg Teacher Association (APEP) und seit 2011 Präsident des EUPEA (Europäischer Verband für Sportund Bewegungsunterricht), Dachorganisation von mehr als 30 europäischen Sportlehrerverbänden. Darüber hinaus ist er Vizedelegierter von Luxemburg bei der FIEP-Europa (Fédération Internationale de l'Education physique) und Mitglied des Verwaltungsausschusses des ICSSPE seit 2013. w w w.panath lon. net 29 Nella “Transalpina bike” 2014 Sfida anche per “handbikers” Das Transalpina Bike, ein Langstrecken-Radrennen in Etappen, kehrt wieder und vereint in einer Woche zehn Panathlon Clubs in drei Nationen: Deutschland, Österreich und Italien. Das Transalpina Bike begann als Rennen von München nach Venedig auf Initiative einer Gruppe Panathleten des Clubs Bassano del Grappa. Jetzt wird es zum 7. Mal ausgetragen. Es findet immer in den ersten zehn Septembertagen statt, aber die Organisationsgruppe ist schon fleissig an der Arbeit. Dank der enormen Arbeit, der Disponibilität und der Bravour aller beteiligten Clubs konnte 2013 ein grosser Erfolg erzielt werden, der das Interesse der internationalen Zeitungen, des Fernsehens und des Webnetzes erregte. Die inzwischen gesammelte Erfahrung regte die Organisatoren an, weitere Strecken ausser der Route Nr. 1 (Ring der mittelalterlichen Städte in Venetien, Ring der Colli Euganei) anzubieten und alle Clubs einzubeziehen, die mit neuer Freundschaft, neuen Gelegenheiten, Fairness aufwarten möchten. Es ist klar, dass diese Veranstaltung nichts mit einer spitzensportlichen Herausforderung zu tun hat, sondern die Gelegenheit bietet, das Fahrrad als romantisches Verkehrsmittel zu entdecken, mit dem sich kleine Städte und Dörfer historisch-landschaftlichen Interesses besuchen, natürliche Umgebungen, anthropische Aktivitäten und die Önologie und Gastronomie kennenlernen lassen. Ebenfalls lassen sich Beziehungen zu den lokalen Verwaltungen im Hinblick auf eine Zusammenarbeit für eine nachhaltige Mobilität knüpfen. Seit jeher stützt sich der Sport auf Werte, die eng mit ihm verbunden sind und ihn daher für die psychophysische Bildung des Menschen und seine Zivilmission glaubhaft und wertvoll machen. Fairness, Respekt vor sich und den anderen, Mann- 30 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l schaftsgeist, die Fähigkeit, Opfer zu bringen, Erfüllung und Niederlagen, Selbsterkenntnis, des eigenen Potenzials und der eigenen Grenzen, Aufrichtigkeit, der Wille zu wagen sind moralische Werte, die ein harter, lang anhaltender Einsatz wie das Transalpina Bike auf die Probe stellt. Diese “Radreisenden” fuhren und fahren auf den Strassen der antiken Wallfahrer, die sich nach Rom begaben, die so genannten Rompilger. Die zehn Clubs von Panathlon International hoffen, durch diese Pilgerfahrt den Gedanken zu verbreiten, dass Sport Brüderlichkeit unter den Völkern sät. Ein “Ariadnefaden” im Labyrinth der Alpen. Unter den Werten, die das Jahr 2014 kennzeichnen, ist die Solidarität mit den weniger Glücklichen zu nennen. Deshalb ist die neue Herausforderung des nächsten Transalpina Bike den "Handbikers" gewidmet, weil die Strecke der Route Nr. 1 von allen zu fahren sein muss! Um diese Ziele zu erreichen, beabsichtigt die Arbeitsgruppe Transalpina Bike Route Nr.1, gemeinsam mit der Stiftung Fondazione Domenico Chiesa einen internationalen Fotografiewettbewerb für die Jugendlichen der oberen Klassen (13 bis 17 Jahre) in den durchquerten Städten zu veranstalten, besonders wo ein Panathlon Club seinen Sitz hat. In den früheren Jahren waren das: München, Mittenwald, Innsbruck, Brixen, Trient, Bassano del Grappa, Venedig. In dieser letzten Strecke gesellen sich viele andere Clubs (Castelfranco, Cittadella, Padua, Mestre und andere) in einer Art abschliessender Pilgerfahrt bis nach Venedig hinzu, dem Sitz der Fondazione Domenico Chiesa. An jedem Etappenbeginn erinnert ein Vortrag an die Figur und das Werk des Panathlon-Gründers von 1951 bis zur Erfüllung seiner Mission. Dank des Fotografiewett bewerbs wird daraufhin ein Album angelegt, das die Beziehung des Menschen zum Sport mit seinen ver schiedenen Äusserungen beschreibt: Arbeit, Zeitver treib, Zusammenhalt des gesellschaftlichen Lebens. Eine Jury wählt die besten Fotos aus, die an einer feier lichen Preisverleihung unter der Schirmherrschaft der Fondazione Domenico Chiesa prämiert werden. Nach der Preisverleihung werden die Werke zur Vor stellung des Fotografieprei ses und der Fondazione Domenico Chiesa auf Paneele montiert und auf einer Wan derausstellung durch die 10 Clubs des Transalpina Bike Route Nr. 1 gezeigt. Die von der Jury ausgewähl- 1 - 2014 ten Fotografien werden ebenfalls in einer Broschüre/ Katalog für die Schulen, die an dem Fotografiepreis teilgenommen haben, und für die entsprechenden Panathlon Clubs veröffentlicht. Zur Förderung und zum Überblick über die Fahrt auf dem Transalpina Bike Route Nr.1 erhält die gesamte Strecke eine Beschilderung und jeder Club die entsprechenden Schilder, die an der Strecke (km 568) anzubringen sind und den Wortlaut "Fondazione Culturale Panathlon International Domenico Chiesa" zeigen. Die Stiftung erwägt ebenfalls die Möglichkeit, dem Rennen eine Neuausgabe des traditionellen Grafikwettbewerbs zur Seite zu stellen, der bereits seit zwölf Jahren unter dem Thema Behinderung im Sport stattfindet. Auch die in diesem Wettbewerb prämierten Werke könnten einen Platz auf den für die Wanderausstellung in den zehn Etappen des Transalpina Bike angefertigten Paneelen finden. Die Ankunft des Transalpina Bike auf der Route Nr. 1 in Venedig könnte die Gelegenheit bieten, auch die Verleihungsfeier des Grafikwettbewerbs zu veranstalten. Das Arbeitsteam des Transalpina Bike setzt sich aus Carmine Abate, Aldo Perin, Rino Piccoli, Birgit Rastetter und Umberto Sala zusammen. VOM ATHLETEN ZUM SPORTMANAGER Das IDEMS bietet Studiengänge für Sportler an, die aktiv sind, aber bereits an die Zukunft denken Das Institut für Sportrecht und Sportmanagement bietet auch dieses Jahr einen Master für junge Leute an, die einen Beruf in der Sportwelt suchen. Auch für diese neue Erfahrung ist die konkrete Organisation der Link Campus University in Rom zuständig. Die Kurse finden zum dritten Mal statt. Panathlon International tritt wieder mit seiner Geschichte und seinem Wissen im Umgang mit der Sportausübung und seinen Beziehungen zu verschiedenen internationalen Organismen und der Basis der Sportverbände als bedeutender Partner auf. Der Vorstand des IDEMS hat beschlossen, den Master mit einem innovativen Ausbildungsprojekt mit zwei neuen Curricula zu begleiten, von denen das erste sich mit Sportwirtschaft und Sportpolitik innerhalb des Studiengangs in Internationaler Betriebswirtschaft (dreijähriger Kurs, Studienabschlussklasse L-18) befasst, das zweite auf das Sport Business Management innnerhalb des Lehrstudiengangs in Betriebsverwaltung (zweijährig, Studienabschluss LM-77) gerichtet ist. Die beiden für die besonderen Bedürfnisse der Athleten und Sportbegeisterten erdachten und darauf ausgerichteten Curricula halten den folgenden Ablauf ein: 1.Einführung in die Sachgebiete des Sportrechts und des Sportmanagements unter Beachtung der Ministerialvorgaben; 2.Kalenderplanung der Vorlesungen, der Prüfungen und der Dissertationen gemäss den mit den Sport terminen (Training und Wettkämpfen) zu vereinba renden Terminen; 3.Nutzung der Aufzeichnungen der Vorlesungen mittels einer informatischen Plattform mit Fern- zugriff, die den Athleten vorbehalten ist, die wegen des Trainings oder der Wettkämpfe nicht den Vorle sungen beiwohnen können; 4.Abschluss von Vereinbarungen mit den bedeutend sten italienischen und internationalen Sportinstitu tionen, um nach Beendigung des internen Studien gangs Stages zu ermöglichen. Diese Curricula bilden gezielte, einzigartige Programme im Ausbildungspanorama, da sie einen Studiengang ermöglichen, der sich hauptsächlich auf die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Verwaltung und Organisation des Sports im Rahmen eines Studiengangs in Wirtschaftswissenschaften richtet und das entsprechende Diplom mit allen daraus erwachsenden Vorteilen erlässt (durch die Befähigungsprüfung Zugang zu den geschützten Berufen). Alle zuvor beschriebenen von der Link Campus University angebotenen Ausbildungsprodukte (dreijähriger Studiengang, Magisterabschluss und MBA in Sportrecht und Sportmanagement) koordiniert das IDEMS, dessen Vorstand Mario Pescante leitet und das sich aus zahlreichen bedeutenden Sportlern veschiedener Herkunft zusammensetzt. Die für die beiden Curricula der genannten Studiengänge delegierten Ratsmitglieder sind Diana Bianchedi für den dreijährigen Kursus und Gianfranco Ravà für den Magisterabschluss. Nach Abschluss des theoretischen Teils werden die Kurse mit Stages bei Sportinstitutionen und wahrscheinlich auch bei Panathlon International vervollkommnet. w w w.panath lon. net 31 Clubaktivitäten Ein von Panathlon gebautes Denkmal IN RECIFE EIN JAHRHUNDERT VOLLEYBALL Der Panathlon Club Recife in Brasilien hat eine für die Geschichte des brasilianischen Sports wichtige Entdeckung gemacht. Die emsigen Panathleten stellten Nachforschungen in der Nationalbibliothek in Rio De Janeiro an und erhielten auf diese Weise die Bestätigung eines bedeutenden Rekords ihrer Stadt: in Recife wurde das erste offizielle Volleyballspiel in der Geschichte dieser Sportart in Brasilien ausgetragen. Das war am 15. November 1911, und die CONFEDERAÇÃO BRASILEIRA DE VOLIBOL hat dieses Ereignis offiziell anerkannt. Zur Feier dieses ausserordentlichen Rekords hat der Panathlon Club Recife in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und weiteren Sportinstitutionen die für den Bau einer echten Gedenkstätte notwendigen Gelder gesammelt. Dieses Monument wurde in Rua Da Aurora aufgestellt und am 8. Februar d.J. eingeweiht. An der Feier nahmen der Bürgermeister der Stadt Dr. Julius Geraldona, der olympische Volleyballmeister an den Olympischen Spielen in Barcelona Marcelo Negrao, der Leiter für Sportangelegenheiten des Stadtrats Georges Barnes, Verbandsleiter, Athleten und alle Mitglieder des Panathlon Clubs Recife gemeinsam mit dem Präsidenten und dem gesamten Vorstand teil. In den Ansprachen verdeutlichten der Bürgermeister und weitere Würdenträger den kulturellen und ge- schichtlichen Wert von Panathlons Initiative, womit sie der Tätigkeit unseres Verbandes in dem Gebiet grosse Beachtung vermittelten. Das Denkmal stellt sicherlich auch dank seiner Proportionen, seiner architektonischen und künstlerischen Originalität und seiner ausserordentlichen Sichtbarkeit für die Stadt Recife ein Element touristischer Attraktion dar. Der gesamte Panathlon International spricht den Freunden in Recife seine herzlichsten Glückwünsche aus. Initiativen wie diese verstärken Panathlons Prestige auf der Welt. IN CATANIA: 60 GUT VERBRACHTE JAHRE Der Panathlon Club Catania hat sein 60. Gründungsjahr gefeiert. Ehrengast war der Internationale Präsident Dr. Giacomo Santini, der gern der Einladung des Clubpräsidenten Prof. Ignazio Russo nachkam. An der Feier nahmen der Gouverneur des Panathlon Sizilien Pino Corso und alle Präsidenten der Panathlon Clubs der Insel sowie der Vizekommissar des CONI der Region und Mitglied des Nationalrats des CONI Orazio Arancio teil, der auch die Grüsse des Präsidenten des Fechtverbands, des Sizilianers Giorgio Scarso überbrachte. Nach den Ansprachen der städtischen Sportvertreter erzählte Mitglied Beppe Pero als amtsältester Past Präsident kurz über die Geschichte des Clubs seit 1954 und liess die Gründungsmitglieder mit dem ersten Präsidenten Massimo Simili, die Past Präsidenten und die Mitglieder, die sich in den vergangenen 60 Jahren besonders ausgezeichnet haben, wieder aufleben. Am 32 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l Von Giuseppe Gennarino Schluss seiner Rede erinnerte er an die verschiedenen Preise, den Fairplay, den Sportler des Jahres und den Enzo Auteri Preis, die im Verlauf der Jahre jungen Athleten verliehen wurden. Diese Preise brachten vielen Sportlern Glück und liessen sie während ihrer vortrefflichen Karrieren Italien bei den olympischen und internationalen Treffen vertreten. Um nur einige zu nennen: die Gymnastik-Olympiameisterin Maria Cocuzza, die Fechtmeister Ferro, Arcidiacono und Pizzo, den Rugbyspieler Arancio. Grossen Beifall erntete die interessante Rede des Präsidenten Santini, der über Panathlons Werte und die Tätigkeit des Vereins mit einem besonderen Hinweis auf die kommenden Treffen in Rapallo sprach. Am selben Abend erhielt der junge Nationalsportler Giuseppe Gerratana, Silbermedaille auf den 3000 m Hindernisrennen an den Europameisterschaften Under 23, den Panathlonpokal 2013. Den Abend schloss vor dem Festessen Clubpräsident Ignazio Russo, der an die vielen Unternehmen erinnerte, darunter die Konferenz über die Militärsportgruppen, die an den Olympischen Spielen in London anwesend waren, die Einleitung in die Fechtweltmeisterschaften, die in unserer Provinz stattfanden, und vor allem das Dokument, um den Ringkampf wieder in das Programm der olympischen Spiele aufnehmen zu lassen. Dieses Dokument haben alle Clubs und Verbände erhalten und wurde vom internationalen Präsidenten Santini unterschrieben. Giuseppe Gennarino Kommunikationspreise 1 - 2014 Kommunikationspreise 2014 zuerkannt INFORMIEREN: DIE WICHTIGSTE PARTIE Die Jury des Kommunikationspreises von Panathlon International, der zu Beginn der neunziger Jahre eingesetzt wurde, um die Clubs dazu anzuregen, jede Gelegenheit zu ergreifen, um ihre Tätigkeit bekannt zu machen, hat sich im internationalen Sitz in Rapallo getroffen, die eingegangenen Arbeiten begutachtet und ihr Urteil abgegeben, um die Sieger in den verschiedenen Kategorien zu ernennen und den verdienstvollen Clubs “Ehrenurkunden” zuzuerkennen. Die von mir im Auftrag des internationalen Rats geleitete Jury setzte sich aus bekannten Persönlichkeiten des Journalismus und der Kommmunikation zusammen: Franco Ascani, Präsident des internationalen Verbands des Sportfilms und Sportfernsehens FICTS, Giancarlo Dionisio, Journalist des Schweizerischen Rundfunks und Fernsehens, gerade von den Olympischen Spielen in Sochi zurückgekehrt, Ottavio Tognola, Journalist von “L’informazione on line”; Michele Corti, Präsident der Sportjournalisten von Ligurien, Giacomo Santini als Direktor der Zeitschrift von Panathlon International, Generalsekretär Leo Bozzo. Im letzten Moment waren jedoch leider Dr. Corti und Herr Santini verhindert. Die Jury hat die achtundzwanzig eingegangenen Arbeiten unter die Lupe genommen, eine sehr geringe Zahl, wenn man bedenkt, wie viele Clubs, Gebiete und Distrikte unserem Verband angehören. Dafür war die Bewertung jedoch schwierig, denn alle Arbeiten wiesen eine hohe sowohl grafische als auch inhaltliche Qualität auf. Es ist zu bemerken, dass der Grossteil der Arbeiten aus Italien stammte, aus Süd- und Mittelamerika ging nur das Werk des Distrikts Brasilien ein, das einen Sonderpreis erhielt, und aus Europa sandten Belgien und die Schweiz Arbeiten. Sicherlich bedeutet “sich aufs Spiel zu setzen” auch, nicht zu siegen. Wenn man eine Arbeit beim Wettbewerb vorstellt, die dann keinen Preis erhält, könnte man sich “gekränkt fühlen”, wenn man zum Beispiel viel Mühe hatte, die Dokumentation zu sammeln. Jeder von uns ist immer -davon überzeugt, dass die eigene “Produktion” besser sei als die anderen. Wir müssen uns jedoch vor Augen halten, dass zum Beispiel bei einem Radrennen auch 200 Fahrer teilnehmen, aber schliesslich nur einer siegt, vielleicht sogar am Fotofinish... Denken wir also daran, dass wir Panathleten sind, Sportsleute, Personen, die die Jugendlichen lehren sollten, “verlieren zu können”. Wie verhalten wir uns hingegen? Wollen wir immer nur siegen? Vielleicht um jeden Preis, der Fairness zum Trotz? Lasst uns doch nur überlegen, dass die Einsendung der eigenen Arbeit zum “Kommunikationspreis” auch bedeutet, einfach nur zu zeigen, was man geschaffen hat und damit anderen seine Ideen vermittelt, die andere Mitglieder vielleicht nutzen können, um ihre Tätigkeit zu verbessern. Bevor ich die Ergebnisse bekannt gebe, füge ich noch hinzu, dass die Jury beschlossen hat, den “Favre Preis” nicht zu vergeben, weil sie niemanden für diese Auszeichnung für würdig hielt. Offizielle Ergebnisse des Kommunikationspreises 2012-13: di Giuseppe Gianduia KARL ERB PREIS: CLUB MODENA (Distrikt Italien - Gebiet 05) Für die Vielzahl der Inhalte und die hervorragende Darstellung mit hoher grafischer Qualität. Ehrenurkunde: Club Siena (Distrikt Italien - Gebiet 06)) SISTO FAVRE PREIS: Nicht vergeben GIANNI BRERA PREIS: CLUB COMO (Distrikt Italien - Gebiet 02) Für die umfassende, durch eine sorgfältige, präzise Komposition dargestellte Dokumentation. Ehrenurkunde: Club Mestre (Distrikt Italien - Gebiet 01) CANDIDO CANNAVO’ PREIS: CLUB CHUR UND UMGEBUNG (Distrikt Schweiz) Für die vollständige, vielseitige Präsentation der Verbreitung eines Vorschlags für die Volksgesundheit auf verschiedenen Sozial- und Altersebenen, den der Club aus der Sicht der panathletischen Ideale erarbeitet hat und fördert. Ehrenurkunde: Club Wallonie-Bruxelles (Distrikt Belgien) CAETANO CARLOS PAIOLI PREIS: CLUB CARRARAMASSA JUNIOR (Distrikt Italien - Gebiet 06) Für die Verbreitung einer Sensibilisierungskampagne unter den Jugendlichen über die negativen Wirkungen des Dopings, die in einigen lokalen Schulen unter Mitarbeit von Einrichtungen lanciert wurde, die der panathletischen Bewegung fremd sind. ROBERT SEEGER PREIS: CLUB VENEDIG (Distrikt Italien - Gebiet 01) Für die vorzügliche Realisation eines Kurzfilms, der unmissverständlich die Tatkraft des Clubs in der jugendlichen Schulwelt durch Freundschafts- und Sportmomente nachweist. Sonderpreise – DISTRIKT BRASILIEN Für die Produktion und Verbreitung einer zweimonatlichen Zeitschrift unter allen Mitgliedern des Distrikts, die auf portugiesisch verfasst und auf italienisch und englisch übersetzt wird. CLUB LA MALPENSA (Distrikt Italien - Gebiet 02) Für die Produktion und Realisation eines gut kommentierten Kurzfilms, der ein in seiner Art einzigartiges, in Zusammenarbeit mit den Panathleten des Clubs eingerichtetes “Fechtsportmuseum” erläutert. Ehrenurkunde: Club Rieti (Distrikt Italien – Gebiet 07) WALTER PEREZ SOTO PREIS: Ehrenurkunde: CLUB PESARO (Distrikt Italien - Gebiet 05) w w w.panath lon. net 33 Überlegungen eines Präsidenten nach tausend Monatstreffen Sport: Wo ist der Sieg? •Wo es einen Sieger gibt, gibt es automatisch einen Verlierer, einen Geschlagenen. •Beide sind die grundlegenden Hauptfiguren einer Herausforderung. •Sie ergänzen sich und sind voneinander abhängig. •Warum also soll nur der Sieger zu feiern sein? •Wir stellen uns immer auf die Seite des Verlierers. •Auch weil der Sieger uns nicht braucht. Sport ist Freiheit •Ist ein Sportler nicht frei, verrät er seine Natur und die Natur des Sports. •Sport ohne Freiheit unterliegt Bedingungen. •Ein bedingter Sport erzeugt Scharen von Getäuschten, Trotteln oder Korrupten. •Die Gefährlichsten sind die Trottel, weil sie leicht zu täuschen und zu korrumpieren sind. Doping ist Gewalt • Doping ist der Betrug der Sport- und der Sportlerethik. •Gedopter Sportler, wo ist dein Sieg? •Korrupter Sportler, welchen Preis verdienst du? •Sport ist Blut, das in den Adern kreist, und Fantasie, die das Gehirn speist. •Doping ist verseuchtes Blut und Nebel im Gehirn. •Sport ist der erste Ball, dem du auf der Strasse einen Tritt versetzt, nicht die erste Stufe eines Podiums. •Sport siegt, wenn der Mut das Herz aufs Höchste treibt und es dann bremst. Sport liebt das Geld nicht, ist aber dessen Sklave • Geld hat die gefährlichste Wirkung auf die Verseuchung des Sports. •Wetten, manipulierte Spiele, Korruption stehen wegen ihrer ethischen Gewalt der Vergewaltigung und dem Mord nahe. •Es stimmt nicht, dass Korruption eine Plage des modernen Sports ist. •Betrug hat alle olympischen Spiele verdorben. •Selbst im antiken Griechenland musste ein Gesetz geschrieben werden, das den Verkauf und Kauf der olympi schen Wettkämpfe als ethisch unschön und rechtlich unkorrekt ächtete. Ehrgeiz ist das Benzin des Lebens. Zu viel lässt den Motor ertrinken • Der Wettstreit liegt in der Natur des Menschen. Bereits im Mutterleib kämpft der Mensch um hinauszukommen. •Wenn er draussen ist, entdeckt er, dass auch viele andere diesen Wettkampf gewonnen haben. •Also bildet sich der Ehrgeiz, es weiterzubringen als die anderen. Höher oder weiter zu springen, schneller zu laufen, einen Stein über die höchste Hecke zu werfen. •Der Wettkampf lässt uns gleich sein um uns zu lehren, dass wir äusserst unterschiedlich sind. •Blinder Ehrgeiz treibt uns dazu, nur Herausforderungen anzunehmen, die wir bezwingen können. •Ethischer Ehrgeiz lässt uns Herausforderungen annehmen, denen wir zweifellos nicht gewachsen sind. •Ehrgeiz ist das Benzin des Lebens. Eine übertriebene Beschleunigung lässt den Motor ertrinken. Der grösste Sieg ist, keinen Zwang zum Siegen zu spüren • Siegen? Warum? Wofür? Um auf die nächste Niederlage zu warten? •Man muss die grossen Ziele ansteuern, denn, wie Michelangelo schrieb, das Mass der Niederlage ist nicht, ein grosses Projekt zu begehren und es dann zu verfehlen, sondern auf ein bescheidenes Projekt zu setzen und es zu verwirklichen. 34 pa n at h l o n i n t e r n at i o n a l Der geist und ideale Die Stiftung wurde zum Gedenken an Domenico Chiesa auf Initiative der Erben Antonio, Italo und Maria gegründet. Domenico Chiesa war 1951 Initiator und Verfasser des Satzungsentwurfs des ersten Panathlon Clubs und 1961 einer der ersten Gründer von Panathlon International. Zu Lebzeiten äusserte er den - für die Erben technisch nicht verbindlichen - Wunsch, einen Teil seines Vermögens der regelmässigen Zuteilung von Preisen für Kunstwerke mit Sportthemen sowie im Allgemeinen für kulturelle Initiativen und Publikationen, die die gleichen Ziele wie Panathlon anstreben, zuzuwenden. Zur Gründung der Stiftung ist neben dem beträchtlichen Beitrag der Erben Chiesa an die begeisterte Teilnahme der gesamten Panathlon-Bewegung zu erinnern, die durch die Grosszügigkeit sehr vieler Clubs und die persönliche Freigebigkeit vieler Panathleten der Stiftung die notwendigen Bedingungen verschaffte, um mit Prestige und Aufsehen in der Welt der visuellen Kunst zu debütieren: Sie stellte die Einrichtung eines Preises in Zusammenarbeit mit einem der bedeutendsten Organismen auf der Welt vor, der Biennale von Venedig. Domenico Chiesa Award In Anbetracht der Notwendigkeit, das Kapital der Stiftung zu vergrössern und das Gedächtnis eines der Gründer von Panathlon sowie Initiator und erster Finanzier der Stiftung zu ehren, hat der Zentralrat von Panathlon International am 24. September 2004 beschlossen, den “Domenico Chiesa Award” zu schaffen, der auf Empfehlung der einzelnen Clubs und auf der Grundlage eines eigenen Reglements einem oder mehreren Panathleten oder Persönlichkeiten, die keine Mitglieder sind, aber im panathletischen Geist leben, verliehen werden kann, insbesondere Personen, die sich für die Verbreitung des Sportideals eingesetzt und einen aussergewöhnlich bedeutenden Beitrag geleistet haben: Zum Verständnis und der Förderung der Werte von Panathlon und der Stiftung durch kulturelle, vom Sport inspirierte Mittel als Mitglieder zur Freundschaft unter allen Panathleten und unter den im Sportleben Tätigen auch dank der Behar rlichkeit und Qualität ihrer Beteiligung an den Aktivitäten von Panathlon, und als Nicht-Mitglieder zur Freundschaft unter allen Sportkomponenten, indem sie die panathletischen Ideale als vorrangigen Wert für die Erziehung der Jugendlichen anerkennen zur Bereitwilligkeit zur Dienstleistung dank der Tätigkeit zu Gunsten des Clubs oder der Grosszügigkeit dem Club oder der Sportwelt gegenüber Italo Chiesa - Venezia 20/10/2004 Amedeo Marelli - La Malpensa 19/09/2007 Mario Sogno - Biella 24/09/2011 Martino Pizzetti - Parma 15/12/2004 Fernando Petrone - Latina 10/12/2007 Mariuccia Vezzani Lombardini - Reggio Emilia 19/11/2011 Paolo Chiaruttini - Venezia 16/12/2004 Vittorio Adorni - Parma 16/01/2008 Bernardino Morsani - Rieti 25/11/2011 Dora De Biase - Foggia 18/04/2008 Roberto Ghiretti - Parma 15/12/2011 Bruno Battistella - Vittorio Veneto 27/05/2005 Fondazione Lanza - Udine Nord Tiepolo 1 17/12/2011 P.Luigi Ferdinandi - Latina 12/12/2005 Albino Rossi - Pavia 12/06/2008 Gelasio Mariotti - Valdarno Inferiore 19/02/2006 Giuseppe Zambon - Venezia 18/12/2008 Giuseppe Molteni - Varese 17/04/2012 Sergio Prando - Venezia 12/06/2006 Maurizio Clerici - Latina 15/12/2008 Enrico Prandi - Modena 11/12/2012 Yves Vanden Auweele - Brussel 30/11/2006 Silvio Valdameri - Crema 17/12/2008 Sergio Allegrini - Udine Nord Tiepolo 17/12/2012 Don Davide Larice - Udine Nord Tiepolo 17/12/2012 Massimo Zichi - Latina 11/12/2006 Enrico Ravasi - Varese 21/04/2009 Attilio Bravi - Bra 25/05/2009 Piccolo Gruppo Evolution Polisp.Orgnano A.D. Viscardo Brunelli - Como 13/12/2006 Giampaolo Dallara - Parma 15/12/2006 Antonio Spallino - Como 30/05/2009 - Udine Nord Tiepolo 17/12/2012 Fabio Presca - Padova 03/03/2007 Gaio Camporesi - Forlì 21/11/2009 Maurizio Monego - Venezia il 31/10/2013 Henrique Nicolini - Sao Paulo il 31/10/2013 Giulio Giuliani - Brescia 19/06/2007 Mons. Carlo Mazza - Parma 15/12/2009 Mario Macalli - Crema 22/12/2009 Together Onlus - Nello Rega Luciano Canavese - Crema 26/06/2007 Livio Berruti - Vercelli 19/11/2010 - Udine Nord Tiepolo il 30/11/2013 Avio Vailati Venturi - Crema 26/06/2007 Sergio Fabrizi - La Malpensa 19/09/2007 Gianni Marchiol - Udine Nord Tiepolo 11/12/2010 Enzo Cainero - Udine Nord Tiepolo il 30/11/2013 Cesare Vago - La Malpensa 19/09/2007 Mario Mangiarotti - Bergamo 16/12/2010 PA N AT H L O N I N T E R N AT I O N A L DO NOT DESTROY WHAT NATURE CREATES be stronger, biggest victory - NO DOPING!