BeteiligungsHolding Hanau

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BeteiligungsHolding Hanau
Geschäftsbericht 2006
BeteiligungsHolding
Hanau GmbH
BeteiligungsHolding Hanau GmbH – Beteiligungsstruk tur 31. Dezember 2006
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
94,9 %
Verbundenes Unternehmen »direkt«
Verbundenes Unternehmen »indirekt«
Beteiligung »direkt«
Beteiligung »indirekt«
51 %
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
51 %
Betreibergesellschaft Altenhilfezentrum
Bernhard Eberhard mbH
100 %
Hanau Dienstleistung GmbH
100 %
Hanau Einkauf GmbH
100 %
Hanau Grün GmbH
49 %
Hanau Marketing GmbH
94,8 %
49 %
Hanauer Parkhaus GmbH
100 %
Hanauer Straßenbahn GmbH
100 %
Kraftverkehr Kinzigtal
Omnibusbetrieb GmbH
53,1 %
1,25 %
Baugesellschaft Hanau GmbH
Stadtwerke Hanau GmbH
Eberhardschule GmbH & Co. KG
Komplementär ohne Einlage
100 %
Bauprojekt Hanau GmbH
71,43 %
Hanau Märkte GmbH
100 %
Hanau Fahrergesellschaft mbH
18,85 %
Vereinsmitgliedschaft
BGS Beteiligungsgesellschaft
gemeinsamer Strombezug GmbH
2,0 %
Gas-Union GmbH
10 %
Netzdienste Rhein-Main GmbH
1,83 %
Hanau Versorgungswerk e. V.
Treuhandgesellschaft für die Südwestdeutsche Wohnungswirtschaft mbH
Syneco GmbH & Co. KG
Eigenbetrieb Hanau Grünflächen
Eigenbetrieb Hanau
Immobilien- und Baumanagement
Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung
einbezogen in wirtschaftliche Steuerung und Berichtswesen
Eigenbetrieb Hanau
Verkehr und Entsorgung
Klinikum Hanau gemeinnützige GmbH
Nova-Serve Gesellschaft für Dienstleistungen im Gesundheitswesen mbH
BeteiligungsHolding Hanau
Geschäftsbericht 2006
18
Freiwillig neue Wege
54 Gedächtnistraining
64 Kinder sehen mehr
70 Kraf tbrühe mit Grieß
104 Der Bieberer Bergbautaler
Inhalt
04
Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden
05
Bericht des Aufsichtsrates
06
08
15
16
Oberbürgermeister Claus Kaminsky
Vorwort des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Michael Schweitzer
BeteiligungsHolding Hanau GmbH: Erhalten & Gestalten
Aufsichtsrat
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
20
Baugesellschaft Hanau GmbH
24
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
22
26
28
30
32
34
36
38
40
42
44
46
48
50
52
Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung
Hanau Einkauf GmbH
Hanau Grün GmbH
Hanau Märkte GmbH
Hanau Marketing GmbH
Hanauer Parkhaus GmbH
Hanauer Straßenbahn GmbH
Eigenbetrieb Hanau Verkehr und Entsorgung | Eigenbetrieb Hanau Grünflächen
Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement
Klinikum Hanau gemeinnützige GmbH
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
Netzdienste Rhein-Main GmbH
Nova-Serve Gesellschaft für Dienstleistungen im Gesundheitswesen mbH
Stadtwerke Hanau GmbH
Lagebericht
66
Bilanz für den Konzernabschluss
72
Anhang
98
Gewinn- und Verlustrechnung
Entwicklung des Anlagevermögens
100 Beteiligungsbesitz
101
Eigenkapitalspiegel
103
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
102
Einzelunternehmen
Betreibergesellschaft Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard mbH
56
69
Bericht des Aufsichtsr ates
Kapitalflussrechnung
106
Hanau Versorgungswerk e. V.
108
Impressum
Konzernjahresabschluss
Bil anz
Anhang
Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Oberbürgermeister Cl aus K aminsk y
Die von der BeteiligungsHolding unterstützte Freiwilligen-Agentur
erfüllt in Hanau die Demokratie mit Leben
»Demokratie heißt, sich
in die eigenen Angelegenheiten einzumischen.«
Getreu diesem Zitat von
Max Frisch schätzt Oberbürgermeister Claus Kaminsky die
Arbeit der Freiwilligen-Agentur
Hanau als sehr wichtig ein.
Herr Kaminsky, Sie haben als Oberbürgermeister
willigentag geworben, der im September 2006
des Deutschen Kinderschutzbundes mitgegrün-
dende haben mir beim Freiwilligentag ein selbst
vor einigen Monaten den Ortsverband Hanau
det. Ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig
Ihnen bürgerschaftliches Engagement ist?
Ohne den Einsatz von Freiwilligen würde unsere
Gesellschaft in vielen Bereichen nicht funktionieren. Von daher betrachte ich bürgerschaftliches
Engagement als gelebte Demokratie. Getreu dem
Satz von Max Frisch, der Demokratie als Einmi-
schen in die eigenen Angelegenheiten definiert.
Dafür ist in Hanau der Kinderschutzbund nur
ein Beispiel unter vielen.
Demnach ist die städtische Freiwilligen-Agentur
als eine Art Demokratie-Motor zu verstehen?
So ist es. Ich habe mich 1999 sehr dafür einge-
setzt, diese Vermittlungs- und Beratungsbörse
für Ehrenamtliche ins Leben zu rufen. Wenn sich
erstmals in Hanau stattfand. Dunlop-Auszubilgebautes Insekten-Hotel geschenkt – auch ein
Beispiel für ehrenamtliches Engagement, in die-
sem Fall zum Wohle der Natur. Der Freiwilligentag
zeigt, dass die Agentur andere Wege geht, um für
sich zu werben. Deren Aufgaben werden immer
vielfältiger und damit aufwändiger. Deshalb ist es
wichtig, dass die städtische BeteiligungsHolding
Sponsor der Freiwilligen-Agentur geworden ist.
Unsere Holding hilft die Daseinsvorsorge sichern.
Sehen Sie Parallelen zwischen der FreiwilligenAgentur und der BeteiligungsHolding?
Beiden ist es 2006 gelungen, noch erfolgreicher
zu arbeiten. Beide sind für die Bürger da. Beide
helfen die kommunale Demokratie zu stabilisieren.
dort mittlerweile jährlich 200 Engagierte beraten
Halten Sie die Anerkennungskultur in der
Demokratie.
Oft erleben wir, dass die Freiwilligen, die nicht
lassen, ist das ein wichtiger Beitrag für die lokale
In welcher Weise unterstützt der Oberbürgermeister die Agentur übers Jahr?
Mir ist wichtig, in unserer Stadt die EhrenamtsCards zu übergeben, die mit ihren Vergünsti-
gungen beispielsweise bei städtischen Kulturver-
anstaltungen das bürgerschaftliche Engagement
honorieren helfen. Ich habe auf dem Wochenmarkt gemeinsam mit anderen für den Frei-
kommunalen Demokratie für ausreichend?
so sehr im Rampenlicht stehen, weniger Aner-
kennung erfahren als diejenigen, die für große
Organisationen arbeiten. Mit der Bürgerstiftung
Hanau Stadt und Land, initiiert durch die Sparkasse Hanau, versuchen wir seit 2004 das zu ändern.
Dennoch habe ich den Eindruck, dass wir für die
im Dunkeln, die man nicht sieht, noch mehr tun
sollten. Dafür wird sich die BeteiligungsHolding
einsetzen.
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat sich während des Geschäftsjahres fortlaufend und umfassend von der Geschäfts-
führung über die Lage des Konzerns, die technische und wirtschaftliche Entwicklung der verbundenen
Gesellschaften sowie über wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten lassen. Er hat seine ihm nach
Gesetz und Gesellschaftsvertrag zustehenden Überwachungsfunktionen ausgeübt und in regelmäßigen
Sitzungen die notwendigen Beschlüsse gefasst.
Der Konzernjahresabschluss 2006 und der Lagebericht sind von der Prof. Dr. Ludewig u. Partner Wirt-
schaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen
worden. Der Prüfungsbericht hat dem Aufsichtsrat vorgelegen. Die Prüfung hat keinen Anlass zu Beanstandungen gegeben.
Der Aufsichtsrat billigt den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht 2006.
Der Aufsichtsrat empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Konzernabschluss für das Geschäfts-
jahr 2006 zum 31. Dezember 2006 festzustellen.
Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Geschäftsführung für die
im Geschäftsjahr 2006 geleistete Arbeit.
Der Aufsichtsrat
Claus Kaminsky, Oberbürgermeister
Hanau, im Juni 2007
Vorwort des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Michael Schweitzer
mit dem diesjährigen Geschäftsbericht dokumen-
nalpolitische Durchgriff gewährleistet wird. Einige
lichen Betätigung der Unternehmung Stadt Hanau
spielsweise ist die Rechtsform der Aktiengesellschaft
tieren wir Ausbau und Wachstum der wirtschaftim Bereich der BeteiligungsHolding. Es sind neue Beteiligungen hinzugekommen, weitere Strukturveränderungen haben stattgefunden und sind für das
Konsequenzen wurden unmittelbar gezogen: Beizugunsten der Form der GmbH ersetzt worden.
Für unsere Geschäftspartner und Kunden, mit
Geschäftsjahr 2007 in Vorbereitung. Parallel zum Auf-
denen wir im Wirtschaftsjahr 2006 wieder gut zu-
instrumente hat die Stadt Hanau die parlamentarisch-
Geschäftsbericht die Unternehmungseinheiten der
und Ausbau der betriebswirtschaftlichen Steuerungspolitische Steuerung der Unternehmung Stadt den
neuen Strukturen und wirtschaftlichen Mechanismen angepasst.
Der von allen sieben Stadtverordnetenfraktionen
getragene Grundsatzbeschluss vom Winter 2006 zur
Steuerung der Unternehmung Stadt wird nun zügig
in die operativen und strategischen Abläufe der Un-
sammenarbeiten durften, stellen wir in diesem
Stadt und ihr Management etwas näher vor.
Vor etwas mehr als drei Jahren haben wir mit dem
Bürgermeister und heutigen Oberbürgermeister einen
langfristigen wirtschaftlichen Konsolidierungskurs
eingeschlagen. Wir ziehen eine Zwischenbilanz der
kommunalen Unternehmen der Daseinsvorsorge.
ternehmen umgesetzt.
Dieser 2004 begonnene und 2006 zum politischen
Abschluss gebrachte Diskussionsprozess wurde vom
Büro des Oberbürgermeisters und Aufsichtsrats-
vorsitzenden, den Stadtverordnetenfraktionen sowie der BeteiligungsHolding gemeinsam auf den
Weg gebracht. Damit wurde die kritische Frage angepackt und beantwortet, wie die kommunalen Unternehmen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
politisch kontrolliert werden können und der kommu-
Michael Schweitzer
Vorsitzender der Geschäftsführung
BeteiligungsHolding Hanau GmbH : Erhalten & Gestalten
Die soziale Rendite stimmt
2003 wurde die städtische BeteiligungsHolding
mit dem Auftrag gegründet, die kommunalwirtschaftlichen Betätigungen und Betriebe der Stadt
in Strukturen zu bringen und zu verwalten, die den
wirtschaftlichen Herausforderungen sinkender
kommunaler Finanzmittel und wachsendem Wettbewerb standhalten können. Vorgegebene kommunalpolitische Ziele sind der Erhalt des Einflusses der
Kommune auf ihre städtischen Unternehmen und
Wirtschaftsdienstleistungen sowie die Verbesse-
rung und Erweiterung deren Wirkungsgrades. Kommunale wirtschaftliche Betätigung soll sicherstellen, dass die Kommune Handlungsfreiheit bei der
Gestaltung ihres Leistungsangebotes für die Bürger
behält, also dass bei ihren öffentlichen Leistungen
im weitesten Sinne nicht wirtschaftliche Einzelinteressen dominieren, sondern kommunale Gesamtin-
teressen. Ziel ist dabei nicht, in privatwirtschaftliche
Absatzmärkte vorzudringen – also im Wettbewerb
zu verdrängen –, sondern die kommunalpolitisch
gewollten Leistungen für die Bürger so zu gestalten und anzubieten, dass sie dauerhaft finanziert,
in städtischem Gestaltungseinfluss und grundsätzlich für alle Bürger preiswert verfügbar bleiben.
Eben: Daseinsvorsorge.
Unter der Rahmenbedingung sinkender kommu-
naler Einnahmen und steigender Kosten ist Hanau
Kommunale Handlungsfreiheit bei der Gestaltung
des Leistungsangebotes
für die Bürger.
Strukturbereinigungen
unter Effizienz- und Transparenzgesichtspunkten.
nicht den Weg des fortgesetzten – und natürlicher-
betreibt heute den Congress Park im Auftrag der
mögenswerte gegangen, sondern hat begonnen,
und Kongressmarkt mit in der Branche angemes-
weise begrenzten – Abverkaufs städtischer Verzielgerichtet wirtschaftlich zu optimieren, die Gestaltungsmacht also nicht aufzugeben.
Die Verabschiedung des städtischen Doppelhaus-
haltes für die Haushaltsjahre 2007 und 2008 gibt Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Die BeteiligungsHolding wurde im Zuge der An-
Stadt Hanau und hat das Haus am Veranstaltungssenen Preisen etabliert. Damit wurde mit Erfolg der
Weg beschritten, Abläufe, Preise, Marktauftritt und
Personaleinsatz des Hauses nicht im bisherigen öffentlich-kommunalen Rahmen zu gestalten, sondern
unter den Bedingungen der Branche und des Marktes,
in dem der Congress Park steht.
2004 und 2005 wurde begonnen, die gesell-
teilsverkäufe an den Stadtwerken Hanau und der da-
schaftsrechtliche Struktur der städtischen Beteili-
neue städtische Muttergesellschaft gegründet. Als
und wirtschaftlichen Steuerbarkeit, der Transparenz
maligen Hanauer Straßenbahn Aktiengesellschaft als
erster Schritt wurden die städtischen Schwimmbäder als neue Sparte in die Stadtwerke Hanau GmbH
eingegliedert. Damit wurde gesichert, dass für die
beiden Schwimmbäder, das Heinrich-Fischer-Bad
gungen unter dem Gesichtspunkt der politischen
und der strukturellen Effizienz zu bereinigen und zu
gliedern.
Die Sparte Nahverkehr und die Sparte Bauwirt-
und das Lindenaubad, die notwendigen Finanzmit-
schaft der Stadt Hanau sind entflochten und der Be-
Nun hat die umfassende bauliche Grundsanierung
gewachsene Staffelungen und Verflechtungen wur-
tel zum dauerhaften Erhalt zur Verfügung stehen.
der beiden Bäder beginnen können.
Im Geschäftsjahr 2003 wurde von der Beteili-
gungsHolding das Betriebsmodell für den im Oktober
2003 fertig gestellten Congress Park Hanau – mittlerweile die »gute Stube Hanaus« – entwickelt und
die Betriebsführung durch eine in den Stadtkonzern
eingegliederte Betriebsführungsgesellschaft übernommen. Dazu wurde die ehemalige Stadthallen
GmbH bilanziell entschuldet und als Mantelgesellschaft eingesetzt. Die Betriebsführungsgesellschaft
teiligungsHolding angegliedert worden. Historisch
den bereinigt und zugunsten einer klaren und ausschließlich an Effizienzgesichtspunkten orientierten
Konzerngliederung geordnet. Zu diesem Prozess
der Neustrukturierung – der noch nicht endgültig
abgeschlossen ist – gehörte auch die Beendung von
Querverflechtungen und von nicht mehr sinnvollen
Beteiligungen: Beispielsweise waren städtische Gesellschaften und einige Hanauer Unternehmen noch
mit der Baugesellschaft durch Splitterbeteiligungen
verflochten, die in der Wohnungsnot der 50er Jahre
städtischen Wohnraum für die Beschäftigten dieser
BeteiligungsHolding Hanau GmbH : Erhalten & Gestalten
Alte Struk tur
Neue Struk tur
Stadt Hanau
Stadt Hanau
BHG
BHG
SWH
HSB AG
SWH
HSB GmbH
KVK
Flachere Konzernhierachie schafft Transparenz
und beseitigt Unternehmensrisiken
KVK
Gesellschaften sicherten. Die Hanauer Straßenbahn
wurde nach dem Eklat des nahezu vollständigen
Kontrollverlustes unverzüglich von einer Aktien-
gesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter
Haftung umgewandelt.
2004 hat die BeteiligungsHolding die Entwick-
lung der ehemaligen Bernhard-Eberhard-Schule
übernommen. Die Immobilie wurde in die Kommanditgesellschaft Eberhardschule GmbH & Co. KG
überführt, in einem offenen europaweiten Vergabewettbewerb baulich konzipiert und schließlich
in Zusammenarbeit mit der Hanauer Altenpflege-
institution Martin-Luther-Stiftung zum Altenhilfe-
hilfezentrum Bernhard Eberhard. Immobilie und
Gebäude hat ein Investor entwickelt.
Nachricht überrascht, dass die Schottener-Reha-
Gesellschaft ihr an der Dettinger Straße gelegenes
Altenheim schließen wird. Die Betreibergesellschaft
Bernhard Eberhard konnte den Betrieb auch dieses
Hauses übernehmen. Bewohner und Belegschaft
werden nach Eröffnung des Altenhilfezentrums
Bernhard Eberhard dort ihre Heimat und ihren neuen Arbeitsplatz finden.
Mit dem Congress Park und dem Altenhilfezent-
rum Bernhard Eberhard wird die städtische Zielset-
eine gemeinsame Gesellschaft mit der Martin-Luther-
wirtschaftlich zu betreiben und nicht wirtschaft-
Stiftung Hanau – die Betreibergesellschaft Alten-
neue Verantwortung in der
Daseinsvorsorge.
Ende 2006 wurde die Stadt Hanau mit der
zentrum mit betreutem Wohnen entwickelt. Das
Betriebsmodell folgt dem des Congress Park Hanau:
Strukturwandel ermöglicht
zung, kommunales Eigentum in öffentlicher Hand
lichen Partikularinteressen alleine zu überlassen,
10
Quartalsberichte sind schon Routine
Klassische Steuerungsinstrumente gewährleisten die
parlamentarische Kontrolle.
umgesetzt. Beide Gesellschaften sind in einem nicht
Die BeteiligungsHolding hat parallel zu den Um-
ganz einfachen Marktumfeld unter dem Primat öf-
gestaltungen der Strukturen die »klassischen« Funk-
vorsorge ist ausgeweitet.
baut: Finanzwesen, Berichtswesen und Controlling,
fentlicher Vorgaben tätig. Die öffentliche Daseins-
Eine weitere Gesellschaft, die Hanau Marketing
GmbH, hat als Neugründung zusammen mit dem
Einzelhandelsverband Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern bis dahin oft widerstreitende Interessen des
städtischen Einzelhandels und der Kommune unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt.
Im Zusammenspiel mit Politik, Verwaltung und
den Konzernunternehmen treibt die Gesellschaft
Angelegenheiten der Stadtentwicklung, der Lebensqualität, des Stadtmarketings, der Touristik
und natürlich des Handels voran. Die Gesellschaft
bewegt sich im Umfeld der Branche nach deren
Regeln, aber unter dem Primat der kommunalen
Interessen.
tionen einer wirtschaftlichen Konzernmutter aufgeDatenverarbeitungsinstrumente, Steuer und Recht,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Revision, Finanzmanagement. Die Holdingorganisation folgt dabei
dem Grundsatz, personell schlank zu bleiben und wo
immer möglich und notwendig temporär Leistungen
aus dem Kontext der städtischen Unternehmungseinheiten oder von Dienstleistern hinzuzukaufen.
Anfang 2005 existierte bereits ein aussagefähiges
wirtschaftliches Berichtswesen für Parlament, Magistrat und Aufsichtsrat, das seither gezielt weiterentwickelt wird. Die Professionalisierung der Instrumente –
Planung, unterjähriges Berichtswesen, Jahresabschluss – setzt dabei für alle Unternehmungseinheiten neue Maßstäbe. Diese Anforderungen sind
allerdings unumgänglich, soll die Eigentümerin Stadt
BeteiligungsHolding Hanau GmbH : Erhalten & Gestalten
11
Hanau in die Lage versetzt werden, nicht vergangen-
Massenentlassungen von 21 Mitarbeitern kurz vor
bezogen die Unternehmung zu steuern. Für neue
sofortigen Verbot der Entlassungen schieden der
heitsbezogen, sondern gegenwarts- und zukunftsUnternehmungseinheiten wurde in der Betriebsführungsgesellschaft eine Buchhaltungssparte gebildet, die Serviceleistungen für Eigenbetriebe und
kleinere Gesellschaften erbringt.
Analog zum Aufbau der wirtschaftlichen Steu-
erung in der Holding hat die Stadtverordnetenversammlung eine Umgestaltung der politischen
Steuerungsinstrumente erarbeitet und im Herbst
2006 die Grundsätze der politischen Steuerung der
Unternehmung Stadt Hanau verabschiedet. Mit
diesen Grundsätzen werden die operativen wirtschaftlichen Anforderungen mit den strategischen
politischen Eigentümerinteressen im Sinne der
Corporate Governance zusammengeführt. Soweit
ersichtlich hat noch keine andere Kommune die-
sen Restrukturierungsweg in dieser Konsequenz
beschritten und die Abkehr von der ausschließlich
kameralen Verwaltung ihrer Wirtschaftsbetriebe
vorbereitet.
Im Geschäftsjahr 2005 eskalierten, aufgedeckt
durch das Berichtswesen der BHG, zunächst nur
einige auffällige Geschäftsvorfälle im Bereich der
Nahverkehrsgruppe: Anmietung eines Ferienhauses
in Frankreich, zweijährige Anmietung einer VIP-Lo-
ge im Fußballstadion, überraschende Anmeldung
höchster Kreditbedarfe und andere kleinere, aber
ungewöhnliche Transaktionen. Im Mai 2005 wurden die BHG und die Stadt von der Nachricht durch
die Betriebsräte überrascht, dass bei der HSB AG
dem Ausspruch stehen. Wenige Tage nach dem
stadtseitig berufene Vorstandsvorsitzende und der
Prokurist aus der HSB AG aus. Die Gesellschaft war
damit über Nacht seitens der Mehrheitsaktionärin
Stadt ohne Führung und wurde unternehmerisch
und fachlich alleine vom Minderheitsaktionär beherrscht. Die danach aufgenommenen Aufklärungsarbeiten mündeten 2006 wegen des dringenden
Verdachts der Abgabe falscher Erklärungen gegenüber den Wirtschaftsprüfern und des dringenden
Verdachts der Untreue in Strafanträge gegen den
ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und den ausgeschiedenen Prokuristen. Vom Aufsichtsrat der
HSB und der BHG wurde eine Sonderprüfung des
Handelns des Vorstandes, des Aufsichtsrates und
der Aktionäre gemäß §§ 142 ff. Aktiengesetz durchgeführt. Mit dem Prüfungsergebnis wurden die
Aufsichtsräte und Aktionäre entlastet.
Die von der Geschäftsführung eingegangenen
Risikogeschäfte der KVK gipfelten in der Nichtigkeitserklärung der Jahresabschlüsse 2004 und deren
Nachtragsprüfung. Im Konzernverbund betrug der
wirtschaftliche Schaden über 30 Mio. E: Eigenkapital und Liquidität der BeteiligungsHolding und
der Stadtwerke (vormalige Muttergesellschaft
der HSB-Gruppe im Geschäftsjahr 2004) wurden
extrem belastet.
Im Geschäftsjahr 2006 wurden die beiden Un-
ternehmen durch den Oberbürgermeister, die BHG
und die Stadtverordnetenversammlung auf ihren
Bestandsgefährdende
Risiken im Nahverkehr
überwunden.
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eigentlichen Zweck, die Besorgung und Sicherung
müssen, dort zur Aufzehrung des Eigenkapitals ge-
Erfolg wieder ausgerichtet.
das Eigenkapital durch den kommunalen Haushalt
des öffentlichen Personennahverkehrs in Hanau, mit
Wirtschaftlich
organisierte
Eigenbetriebe
verbessern
ihre Ergebnisse ;
Klinikum bilanziell
saniert.
Die städtischen Regiebereiche Straßenbau,
Grünflächen, Kindertagesstätten, Immobilienma-
führt und damit zwingend eine Nachschusspflicht in
ausgelöst.
Mit dem Geschäftsjahr 2006 hat die Beteiligungs-
nagement sind 2005 bis 2007 in städtische Eigen-
Holding die Übertragung des städtischen Klinikums
sind eingebunden in die wirtschaftliche Steuerung
geschlossen. Damit wurden – neben der überfälligen
betriebe ausgegliedert worden. Die Eigenbetriebe
der BeteiligungsHolding und werden behandelt
wie Konzernunternehmen, allerdings ohne dass sie
gesellschaftsrechtlich verbunden sind. Die ersten
Jahresabschlüsse Kindertagesstätten, Grünflächen
und Verkehr/Entsorgung ergaben addiert bereits
eine Verringerung der Kosten um 6,2 Mio. €. Dieses
Ergebnis bestätigt die Grundannahme, dass die unter
betriebswirtschaftlichen Grundsätzen organisierten
und geführten städtischen Einheiten besser wirtschaften können als kamerale, öffentlich-rechtliche
Wirtschaftseinheiten. Wohlgemerkt: Es wurden keine
Leistungen eingeschränkt oder verringert, sondern es
fand im Gegenteil eine Ausweitung des Leistungsangebotes für die Bürger insbesondere im Bereich der
Kindertagesstätten und der Grünflächen statt.
vom Eigenbetrieb in eine gemeinnützige GmbH abAusrichtung des Klinikums auf eine marktkonforme
Unternehmensform – ausreichende Rückstellungen
für die begonnenen Umstrukturierungen und bau-
lichen Erneuerungen des Hauses geschaffen. Die
ansonsten vom städtischen Haushalt zu übernehmenden Verluste der Vorjahre wurden ausgeglichen,
bilanzielle Lasten der Vorjahre bereinigt und das
Eigenkapital der neuen Klinikum Hanau gemeinnützige GmbH auf 19,6 Mio. € aufgestockt. Es sind dadurch die wichtigen Freiräume geschaffen, damit das
städtische Haus der Maximalversorgung sich weiter
im Gesundheitsmarkt behaupten kann – Vorausset-
zung für den dauerhaften Erhalt der Gesundheitsversorgung in öffentlicher Hand.
Arbeitsmarktpolitisch finden die vom Oberbürger-
In den drei Geschäftsjahren 2004 bis 2006 wur-
meister formulierten Maximen der Unternehmung
Stadt Hanau erwirtschaftet. Die Eskalation der Risiko-
Arbeitnehmer wird nicht eingegriffen, Personalkosten
den von der BeteiligungsHolding 42,8 Mio. € für die
geschäfte im Nahverkehr mit 30 Mio. € Verlust wurde
von der BeteiligungsHolding zusätzlich bewältigt. In
der alten Struktur hätte dieser Verlust von den Stadtwerken als Muttergesellschaft übernommen werden
Stadt Anwendung: In persönliche Besitzstände der
werden nicht durch betriebsbedingte Kündigungen
reduziert. Arbeitsplatzwechsel zwischen den Gesellschaften und Eigenbetrieben finden einvernehmlich
statt.
BeteiligungsHolding Hanau GmbH : Erhalten & Gestalten
13
Klinikum Hanau : Vom Eigenbetrieb zur GmbH
Bilanzielle Lasten
bereinigt und Eigen-
Bilanzzahlen
Anlagevermögen
Eigenkapital / nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag
Bilanzsumme
Eröffnungsbilanz der Klinikum
Hanau gemeinnützige GmbH
auf den 01.01.2007
kapital gestärkt.
31.12.2006
86,2 Mio. E
61,6 Mio. E
19,6 Mio. E
(./.) 6,0 Mio. E
113,9 Mio. E
95, 4 Mio. E
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
–
84 ,7 Mio. E
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
–
(./.) 15,8 Mio. E
(1.072)
1.038
–
28. 467
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Stationäre Patienten
Die Mitarbeiterzahl der Unternehmung Stadt
hat sich in den vergangenen drei Wirtschaftsjahren erhöht: Vom Klinikum wurden rund 100
Reinigungskräfte in unbefristete Arbeitsverhält-
Unternehmung Stadt geschaffenen Arbeitsplätze
ist beachtlich.
Die unternehmerische Reorganisation des Kli-
nisse der neuen Tochtergesellschaft Nova-Serve
nikums wird ohne Eingriffe in die tariflichen Be-
hard Eberhard entstehen 60 bis 70 neue Arbeits-
wurde der Abschluss eines sogenannten Sanie-
übernommen. Mit dem Altenhilfezentrum Bernplätze im städtischen Verbund und bei der KVK
wurden trotz aller wirtschaftlichen Belastungen
die Busfahrer in unbefristete oder auf die gesamte
Vertragslaufzeit der Verkehre abgeschlossene
Arbeitsverhältnisse überführt und zugleich der
Tariflohn der Branche gesichert. Personalüberhänge bei der HSB konnten durch einvernehm-
liche Versetzungen innerhalb der Unternehmung
Stadt abgebaut werden. Die Zahl der neu in der
sitzstände der Arbeitnehmer stattfinden. Tariflich
rungsvertrages zur Senkung der Personalkosten
ausgeschlossen.
Für alle Beschäftigten in allen neuen Gesellschaften
wurde zusammen mit der gewerkschaftsnahen
»Unterstützungsgesellschaft für Dienstleistungs-
berufe u.di« mit dem Hanau Versorgungswerk e. V.
eine zusätzliche betriebliche Altersversorgung ge-
schaffen. Das Hanau Versorgungswerk sichert eine
Strukturwandel und
Effizienzsteigerung
nicht zulasten der
Arbeitnehmer.
BeteiligungsHolding Hanau GmbH : Erhalten & Gestalten
14
überwiegend arbeitgeberfinanzierte, stabile Betriebsrente. Auch hiermit haben wir Neuland betreten.
Im neuen Geschäftsjahr 2007 haben wichtige
Rationalisierungsprojekte im Bereich der Energie-
wirtschaft und der Informations- und Datenverarbeitung begonnen.
Die Senkung des Defizits der Nahverkehrs-
sparte – das operative Defizit der HSB wurde von
7 Mio. € im Geschäftsjahr 2004 auf 4,7 Mio. € im
Geschäftsjahr 2006 zurückgeführt – wird zur Sicherung des öffentlichen Personennahverkehrs in Hanau
fortgesetzt.
Mit der Bündelung des Einkaufs der Unterneh-
mung Stadt in der Hanau Einkauf GmbH ist zu Beginn
des Wirtschaftsjahres ein anderes Rationalisierungsprojekt weitestgehend abgeschlossen.
Bausparte bereitet
Konversion der
US-Liegenschaften vor.
Die Neustrukturierung der Bausparte der Unter-
nehmung wird noch in diesem Wirtschaftsjahr die
Delegation wichtiger Aufgaben der Stadtentwicklung, insbesondere die 2008 beginnende Entwicklung
der amerikanischen Liegenschaften unter Federführung der Baugesellschaft ermöglichen.
Der Um- und Neubau der städtischen Gesell-
schaften und Eigenbetriebe wurde 2004 bis heute
in rasendem Tempo vorangetrieben. Mit wirtschaftlichem Erfolg für die Unternehmung Stadt, wie die
Zahlen zeigen; gerade rechtzeitig, wie Nahverkehr
und Gesundheitswesen belegen. Aber vor allem mit
neuen Möglichkeiten des Erhaltens & Gestaltens der
kommunalen Daseinsvorsorge: sei es in der Altenpflege sei es in der Kindertagesbetreuung, im Nahverkehr
oder in der Wohnungswirtschaft und nicht zuletzt in
der Sicherung der Arbeitsplätze. Die soziale Rendite
stimmt.
Aufsichtsrat der BeteiligungsHolding Hanau GmbH
15
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der
BeteiligungsHolding
Claus Kaminsky, Hanau
Thomas Morlock, Hanau
Vorsitzender des Aufsichtsrates
ab 28. September 2006
Oberbürgermeister und
Stadtverordneter
setzt sich 2006 wie
folgt zusammen :
Rolf Frodl, Hanau
Oliver Rehbein, Hanau
des Aufsichtsrates
ab 28. September 2006
Stadtrat und stellv. Vorsitzender
Ulrich Müller, Hanau
Stadtrat
Stadtverordneter
Bert-Rüdiger Förster, Hanau
Stadtverordneter
ab 28. September 2006
Lutz Wilfert, Hanau
Stadtrat
Thorsten Wünschmann, Hanau
Cornelia Gasche, Hanau
ab 28. September 2006
Stadtverordnete
Axel Weiss-Thiel, Hanau
Stadtverordneter
Norbert Müller, Hanau
Stadtverordneter
bis 28. September 2006
Jens-Peter Teichert, Hanau
Stadtverordneter
Stadtverordneter
Eberhard Lorenz, Glattbach
Gewerkschaftssekretär
Michael Zimmer, Schöllkrippen
Betriebsrat
Henner Kussatz, Rodenbach
Betriebsrat
Siegfried Borgwardt, Rodenbach
bis 28. September 2006
Betriebsrat
Franz Ott, Hanau
Astrid Schulz, Hüttenberg-Reiskirchen
Stadtverordneter
Betriebsrätin
bis 28. September 2006
Dietmar Hußing, Hanau
Stadtverordneter
bis 28. September 2006
Gerhard Bruckmann, Hanau
Betriebsrat
bis 28. September 2006
Angelika Gunkel, Hanau
Stadtverordnete
Dagmar Wolf, Bruchköbel
Michael Goebler, Hanau
ab 28. September 2006
Stadtverordneter
bis 28. September 2006
Betriebsrätin
Günther Betz, Hanau
Betriebsrat
ab 28. September 2006
16
Die BHG-Flotte auf einen gemeinsamen Kurs gebracht
In stürmischer See bewegte sich die Beteiligungs-
Roland Laig, »auf große Fahrt geht’s 2007.« Bereits
phasenweise Windstärke zehn«, sagt der kaufmän-
Altenheims in der Dettinger Straße komplett über-
Holding (BHG) Hanau im Jahr 2006. »Wir hatten
nische Geschäftsführer Roland Laig. Der Mann kennt
sich aus mit den Widrigkeiten auf hoher See. Vor 13 Jah-
ren hat er die Prüfung für den Sportbootführerschein
erfolgreich absolviert.
Kaufmännisch führt er eine respektable Flotte
im Januar wurden Belegschaft und Bewohner des
nommen. Einen Schiffsrumpf für die gemeinnützige
Klinik GmbH hat die Holding vorbereitet. Nun gilt es,
diesen so auszubauen, dass er tragfähig bleibt für die
medizinische Versorgung vieler Menschen.
Seinen Sextanten hat Roland Laig auf das Ziel-
aus Unternehmen der Stadt Hanau, zu der auch die
gebiet Unternehmung Stadt gerichtet. Der Kurs ist
verkehr Kinzigtal GmbH (KVK) gehört. KVK-Schiffe
festgeschrieben, in dem die wesentlichen organi-
Hanauer Straßenbahn (HSB) mit ihrer Tochter Kraftwurden 2005 auf ein Riff gesteuert. Die Bergung
durch die BHG zog sich durch das gesamte Jahr 2006.
Zwei Schiffe der KVK – Linienbündel in Bad Hersfeld und Hünfeld – verkaufte die BHG an die ÜWAG
(Überlandwerk AG). Zum Jahresende 2004 erwarb die
BHG die angeschlagene Hanauer Straßenbahn. Eine
Grundsanierung war dringend notwendig, um die
wirtschaftliche Basis für die Zukunft zu verbessern.
Die HSB wurde von einer Aktiengesellschaft in eine
GmbH umgebaut, die Tochter Süd / Ost-Hessen Plan
GmbH in eine Fahrergesellschaft.
Neu in der Flotte ist die Betreibergesellschaft für
das Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard. Die BHG
ist mit 51 Prozent Mehrheitseigner, die Martin-Luther-
Stiftung hält den Rest. »Stapellauf war 2006«, sagt
im 2006 fertig gestellten Unternehmenshandbuch
satorischen und Aufbau- und Ablaufdaten der BHG
zusammengefasst sind. Mit diesem Instrumentarium aus Richtlinien und Weisungen, betont der
Geschäftsführer, sei ein geregeltes Zusammenspiel
der städtischen Flotte möglich. Nicht ganz den geforderten Kurs gefahren sind 2006 die Stadtwerke
Hanau (SWH) und die Hanauer Parkhausgesellschaft.
Sie haben – neben noch bestehenden alten Lasten von
KVK/HSB – mit dazu beigetragen, dass die BHG zum
Jahresabschluss keinen Überschuss erzielt. »Wir werden leider nochmals ein Minus aufweisen«, bedauert
Roland Laig. Trotz allem ist der Geschäftsführer mit
den Schiffen seiner Flotte insgesamt zufrieden. Mit
dem Finanz-Management waren die Crews jederzeit
wirtschaftlich so gut ausgestattet, dass alle Stürme
gemeistert wurden.
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
17
BeteiligungsHolding
Hanau GmbH
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
66,8 Mio. E
66,0 Mio. E
57,1 Mio. E
Eigenkapital
48,6 Mio. E
51,1 Mio. E
72,1 Mio. E
Bilanzsumme
92,1 Mio. E
99,8 Mio. E
80,5 Mio. E
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
0,6 Mio. E
0,9 Mio. E
0, 4 Mio. E
(./.) 2,7 Mio. E
(./.) 21, 4 Mio. E
(./.) 2,1 Mio. E
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Investitionen
13
13
10
1,7 Mio. E
13,2 Mio. E
4 ,5 Mio. E
Freiwillig neue Wege | Ehrenamtliches Engagement in Hanau
18
Die Freiwilligen-Agentur der Stadt Hanau geht neue Werbewege –
unterstützt von der BeteiligungsHolding Hanau
September 2006: Eine Schneiderin leitet Frei-
Wer sich engagieren will und bei der Agentur an-
willige an, aus Filz und anderen Materialien kleine
ruft, erhält einen Beratungstermin. Dabei ist ein Fra-
kauft die Hanauer Aidshilfe anschließend an ihren In-
Kenntnisse, gewünschtes Ausmaß der Ehrenamts-
Herzen zu nähen und auszuschneiden. Diese verfoständen. »Mit dem Herzen dabei« lautet das Motto
der Hilfsaktion. Sie gehörte zu den mehr als 20 Projekten des Hanauer Freiwilligentags. Unterstützt von
der BeteiligungsHolding Hanau ging die städtische
Freiwilligen-Agentur damit neue Wege, um für ihre
Arbeit zu werben.
Als die Stadt Hanau 1999 die Freiwilligen-Agentur
gebogen auszufüllen, der Neigungen, Erfahrungen,
arbeit und den beabsichtigten Grad der zu übernehmenden Verantwortung auflistet. Die Agentur
empfiehlt daraufhin meist zwei bis drei in Frage
kommende Organisationen, die wiederum ihrerseits vorher per Fragebogen ihre Angebote darlegen
müssen.
Nach Fuchs’ Erfahrung findet weit mehr als die
ins Leben rief und hauptamtlich besetzte, war das
Hälfte der Freiwilligen auf diesem Weg die für sie
weile hat sich die Vermittlungs- und Beratungsbörse
Engagement. Dabei wiederum liegen den Freiwilli-
vorbildlich für eine Kommune dieser Größe. Mittler-
für Ehrenamtliche und Hilfsorganisationen etabliert.
Jährlich rund 200 Menschen lassen sich in der Steinheimer Straße 1 beraten. 160 Organisationen, die
Freiwillige suchen, enthält die Datenbank.
passende Einrichtung. Besonders gefragt ist soziales
gen Kinder besonders am Herzen – sei es als Vorlesepaten oder Hausaufgabenbetreuer. Die Nachfrage
nach solchen Kräften ist groß.
Was hat sich geändert seit 2001? Fuchs nennt zwei
Iris Fuchs leitet die Freiwilligen-Agentur seit 2001.
Haupteindrücke: die erfreuliche Zunahme junger
gement-Lotsen unterstützt sie ehrenamtlich. Drei
sen aktiv – und Änderungen bei der Klientel, denn die
Ein siebenköpfiges Team mit sogenannten Enga-
davon wirken im Büro der Agentur und pflegen die
Datenbank, führen Beratungsgespräche und betreiben Öffentlichkeitsarbeit. Vier arbeiten eher projektorientiert und knüpfen die Kontakte zu den Organisationen.
Menschen – mittlerweile würden ganze SchulklasArbeitsmarktsituation habe es mitsichgebracht, dass
zunehmend Arbeitslose über ein Ehrenamt zusätzliche Qualifikationen für eine Bewerbung erlangen
wollen. »Das sind schwierige Herausforderungen für
uns«, gibt Fuchs zu bedenken.
19
Einzelunternehmen
20
Baugesellschaft hebt Wohnniveau in der Hanauer Altstadt
Carl-Edward Günther hat ein Faible für Ausdauer-
Sportarten. 2006 seien die Radtouren mit seinem
14-jährigen Sohn länger geworden als zuvor, erzählt er.
Von Heidelberg bis Hanau sind die beiden immerhin
geradelt. Eine Tendenz sei erkennbar: immer mehr Ki-
Allee nimmt sich die Baugesellschaft in den nächsten
Jahren einen weiteren wichtigen Sanierungsschwerpunkt vor.
Zwei Neubau-Projekte prägten das Jahr: der Stadt-
lometer, Flusstäler immer beliebter. Auf dem Wasser
teil-Laden mit elf Wohnungen in Klein-Auheim sowie
er bereits manche Kilometer zurückgelegt. An Bord
Badergasse. Damit trägt die Baugesellschaft ein wei-
bevorzugt Günther das Wanderrudern. Im Boot hat
hat er stets den »Hausanwalt der Baugesellschaft«,
schmunzelt er. Man wisse ja nie …
Den Rechtsbeistand wegen zahlungsunwilliger
Mieter einzuspannen, das war 2006 seltener der
Fall als im Vorjahr. Günther erklärt das mit der sich
erholenden Konjunktur. Die Mieter hatten insge-
samt wieder etwas mehr im Geldbeutel. Ausdauer
war für ihn nicht nur in sportlicher Hinsicht gefragt.
Vom »Jahr der wirtschaftlichen Konsolidierung« für
38 Wohnungen in der Louise-Schröder-Straße und der
teres Mal dazu bei, das Wohnniveau in der Hanauer
Altstadt zu heben. Solcher Einfluss auf die Stadtent-
wicklung ist Günther wichtig. Denn er weiß um die
atypisch hohe Kaufkraftschwäche der Hanauer City
im Vergleich zu ähnlichen Städten. Die Qualität der
Bebauung und damit die Attraktivität für neue Mieter
und Eigentümer lasse sich aber nicht von heute auf
morgen verbessern.
Wichtig sei »mehr vernetztes Denken bei der Stadt-
die Baugesellschaft spricht Günther im Rückblick. Mit
entwicklung«. Auch deswegen die Anstrengungen in der
haben begonnen.
Zukunftsfähigkeit unabdingbar. Gemeinsam statt
Rücksicht auf die Liquidität wurden keine neuen Vor-
Die laufenden Sanierungen im Wohnungsbe-
stand seien abgeschlossen worden; damit nicht nur
die Ausgaben für Modernisierungen als solche; vielmehr auch die ausbleibenden Mieteinnahmen, denn
Sanierungen sind immer mit vorherigem Leerstand
verbunden. Mit dem Bereich an der Französischen
Unternehmung Stadt neu zu bündeln, sei für Hanaus
gegeneinander gehe es voran, um »Strukturprobleme
des Nachkriegsaufbaus« peu à peu zu beseitigen.
Dabei habe sich einiges positiv verändert, ist der Ur-
Hanauer überzeugt. Leider werde darüber zu wenig
gesprochen. Das Klischee vom Militär- und Industrie-
standort stimme nicht mehr. Er verweist beispielhaft
auf die Entwicklung des Francois-Geländes.
Baugesellschaft Hanau GmbH
21
Modernisierung und
Stadtentwicklung hat sich
die Baugesellschaft auf
die Fahne geschrieben.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
2006
2005
2004
146,7 Mio. E
145,8 Mio. E
141,9 Mio. E
41,3 Mio. E
41,1 Mio. E
40,6 Mio. E
164 ,3 Mio. E
166,9 Mio. E
157,2 Mio. E
21,8 Mio. E
20,7 Mio. E
21,2 Mio. E
0,7 Mio. E
0,5 Mio. E
(./.) 0,1 Mio. E
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Investitionen
67, 4
71, 4
80,5
4 ,8 Mio. E
11,2 Mio. E
15,0 Mio. E
22
Die Lebensqualität dementer Menschen akzeptieren
1880 erkannte Alois Alzheimer an der Patientin
wenn er von seinem Lebensgefühl als 38-Jähriger ab-
schen passiert. Demenz kann Menschen ereilen, die
gesehene Realität zu akzeptieren und »begrenzt in
Auguste D. erstmals, was mit einem dementen Menein hohes Alter erreicht haben. Sie fragen ständig
nach der Uhrzeit. Sie wissen nicht mehr, wo sie sind.
Sie haben das Gefühl, am falschen Ort zu sein. So er-
geht es den Menschen mit Demenz in stationären
Einrichtungen.
»Wir müssen anders auf diese Menschen ein-
gehen als mit traditioneller Pflege und Betreuung,
selbst wenn die noch so gut sind«, ist Friedrich Trapp
überzeugt. »Wir müssen uns mit dem beschäftigen,
was die Demenz aus den Menschen gemacht hat.«
Das zu verstehen, dafür gebe es ein »wunderbares
Bild«, das Trapp übernommen hat: Das Leben eines
Menschen gleicht einem Lexikon. Je nach Lebensalter
besteht es aus verschieden vielen Bänden. »Wer an
gebracht werden solle. Ergo gilt es, die von Dementen
ihre Welt einzutauchen«. So sei diesen Kranken ein
möglichst zufriedenstellendes und sinnerfülltes
Leben möglich.
Das aber sei nur mit Pflegekräften umzusetzen,
die hinreichend weitergebildet sind »und das Bild mit
dem Lexikon verstanden haben«: also auf Demente
eingehen zu können, ohne sie zu veralbern und in
Strukturen zu arbeiten, die Demente ihr Umfeld als
ihre Wohnung akzeptieren lassen können. Dafür sind
familienähnliche, kleinräumige Hausgemeinschaften
mit rund zehn Bewohnern besonders geeignet – mit
Bad, großer Wohnküche, Fluren und Wohnzimmer.
Trapp ist froh, solche Strukturen im Altenhilfezent-
Demenz leidet«, spitzt Trapp den Vergleich zu, »dem
rum Bernhard Eberhard anbieten zu können. 2006
gal.« Nach vier bis sechs Jahren Demenz könne ein
so verstandenen Pflege- und Betreuungskonzeptes
fallen nach und nach die Lexikonbände aus dem Rebetroffener 82-Jähriger »bei Band 20 angekommen
sein und lebt in der Welt des 38-Jährigen, der die
Familie zu ernähren hat und beim Blick in den Spiegel
einen alten Mann sieht, den er nicht kennt«. Solche
Menschen »in unsere Normalität zurückholen zu
wollen«, sieht Trapp als pflegerische »Todsünde« an.
Denn der 82-Jährige fühle sich »zutiefst beschämt«,
fiel die Entscheidung, in dem Haus im Sinne eines
handeln zu können. Pflegepersonal wurde gewonnen
und ein Weiterbildungsprogramm gestartet. Dazu
gehören hauswirtschaftliche Fähigkeiten ebenso wie
das Verständnis dafür, wie Demenz Menschen verändert – damit die Pflegekräfte auf jedes einzelne
Regal und die Zahl der verbliebenen Lexika gut vorbereitet sind. Betreibergesellschaft Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard mbH
23
Die Betreibergesellschaft
wird in der ehemaligen
Eberhardschule das
Altenhilfezentrum mit
angeschlossenem betreutem
Wohnen betreiben.
Die städtische BeteiligungsHolding und die evangelische
Martin-Luther-Stiftung teilen
sich die Verantwortung für
die insgesamt 98 Altenhilfeplätze und 32 betreute
Wohnungen.
Die Einrichtung macht
ihrem Namensgeber,
dem sozial engagierten
Hanauer Oberbürgermeister
damit alle Ehre.
24
BFG hat den Congress Park Hanau
als feste Größe am deutschen Markt etabliert
Bei den »United Dragons« in Buxtehude hat
Trainer Völz sieht sich aber auch als Zeugwart.
Martin Völz 15 Jahre American Football gespielt, zu-
Beim American Football kümmert der sich um die
war, Ballträger zu stoppen, Pässe zu verhindern und
ein gutes Spiel zu liefern, sind funktionstüchtige
letzt als Linebacker in der Defense. Seine Aufgabe
den Lauf der Gegner in die Endzone zu stören. Heute würde er sich eher in der Rolle des Trainers sehen,
der die Spielzüge auf den Meter genau vorgibt, die
Mitglieder seines Teams auf die jeweiligen Spiel-
positionen setzt, die entweder Kraft, Körpermasse,
Gewandtheit oder Schnelligkeit voraussetzen.
Ausrüstungen. Um möglichst ohne große Blessuren
Schutzpolster für Schultern, Hüfte, Knie und vergitterte Helme wichtig. Als Zeugwart der BFG sorgt
Völz dafür, dass Soft- und Hardware laufen und den
Erfordernissen der Gesellschaften und Eigenbetriebe
angepasst sind.
Als Betreiberin des Congress Park Hanau (CPH)
So wie der Football-Coach die Taktik bestimmt,
hat die BFG Kunden zufriedenzustellen, die »eher in
Martin Völz bei der Betriebsführungsgesellschaft
in den vergangenen drei Jahren geschafft, das Kon-
so gibt der Betriebswirt mit einem MBA-Abschluss
(BFG) die Richtung vor, steckt den Kostenrahmen
ab. Die Teams sitzen in den Konzerngesellschaften
und Eigenbetrieben. »Sie sind unsere Kunden«, sagt
Völz. Die BFG versteht sich als Dienstleisterin für das
Rechnungswesen, das Materialbewirtschaftungs-
system Integris und die EDV. Davon profitierten
2006 der Eigenbetrieb Hanau Verkehr und Entsorgung, der Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung und
die Hanauer Parkhausgesellschaft, die nun auch mit
dem Buchhaltungssystem der BFG arbeiten. Für den
Eigenbetrieb Immobilien und Baumanagement wurde die Umstellung für Januar 2007 vorbereitet. Bei der
Hanauer Straßenbahn GmbH änderte das BFG-Team
komplett die IT-Struktur.
der nationalen Liga spielen«. Das Team im CPH hat es
gresszentrum als feste Größe am deutschen Markt
zu etablieren. »Wir haben eine Marktnische besetzt.«
Nicht nur die Zahl großer Kongresse hat zugenommen: »Im CPH geben sich mittlerweile auch Top-Kunden die Klinke in die Hand.« Große Autohersteller,
Banken, namhafte Konzerne sind im CPH regelmäßig
mit bundesweiten Veranstaltungen zu Gast. In den
USA, wo American Football ein populärer Sport ist,
wird das Endspiel, der Super-Bowl, als Mega-Ereignis
zelebriert. Alles, was Rang und Namen hat, sitzt auf
den Zuschauertribünen. »In Hanau geht’s vergleichbar zu«, sagt Martin Völz, »beim Sportpresseball im
CPH mit den Hanauern Teamleadern in einem vollen
Haus.«
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
25
Veranstaltungsmarkt und
kaufmännische Dienstleistungen – zwei Sparten
unter einem Dach.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
Anlagevermögen
424 TE
442 TE
158 TE
Eigenkapital
526 TE
516 TE
105 TE
1. 409 TE
1.215 TE
1.225 TE
3.795 TE
3.012 TE
2.949 TE
10 TE
411 TE
49 TE
Bilanzsumme
2004
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Anzahl CPH-Veranstaltungen
15
10
5
308
313
265
26
Mit dem Prozess der Umstrukturierung ist die Qualität
in den Kindertagesstätten gestiegen
Wenn die Handballerin Brigitte Rodriguez auf das
Eigenverantwortliches Handeln steht als Über-
Spielfeld läuft, ist sie Spielerin und Trainerin in einer
schrift über dem Trainingsplan, den Brigitte Rodriguez
gleichzeitig Teil davon. So arbeitet sie auch als Leiterin
Ihre Philosophie ist, dass jeder Mitarbeiter und jede
Person. Als Spielertrainerin führt sie das Team und ist
des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung.
Er wurde 2005 aus dem Fachbereich »Soziale Diens-
te« ausgegliedert. »Ich bin Teamplayerin«, sagt die
Verlagskauffrau und Sozialpädagogin, die 20 Jahre in
Mühlheim Handball gespielt hat. Die größte Herausforderung für sie und ihr Team im Eigenbetrieb war
2006 die Qualitätssicherung und -optimierung nach
gemeinsam mit ihrem Führungsteam geschrieben hat.
Mitarbeiterin bestmöglich eingesetzt wird. Stärken
kommen nur dann zum Tragen, wenn sie an den richtigen Stellen wirken können. In Personalentwicklungsgesprächen mit ihren Teamkolleginnen und -kollegen
versucht sie deshalb, das jeweils optimale Arbeitsfeld
herauszufinden.
»Nur wer sich mit seiner Arbeit identifiziert, ist
kaufmännischen Grundsätzen. Das Bewusstsein für
motiviert, denkt mit, findet Schwachstellen und hat
Eigenbetrieb deutlich verbessert, lobt sie ihre Mann-
sungsorientierte Denken ist Teil der täglichen Arbeit
die Ressourcen hat sich seit der Umwandlung in einen
schaft. Eine betriebswirtschaftliche »Denke« mit Blick
auf mehr Effizienz hat sich eingestellt. Das Ergebnis
ist, dass der Eigenbetrieb Kita 2006 rund 2,4 Mio E der
meist auch Ideen, um sie zu beseitigen.« Dieses löaller geworden.
Der Teamgeist unter den 450 Spielerinnen und
eingeplanten Zuschüsse nicht abgerufen hat. »Wir
Spielern ist gut. Die Positionen sind den jeweiligen
dem Prozess der Umstrukturierung die Qualität in
mehr Team« ist Leitsatz von Trainerin Rodriguez. Es gibt
haben im vergangenen Jahr allen bewiesen, dass mit
den Kindertagesstätten nicht sinkt oder gar Personal
abgebaut wird.«
Damit ist der Klassenerhalt geschafft. Eine neue
Gebühren- und Entgeltsatzung wurde erstellt, um
gerüstet zu sein, wenn ab 2007 das letzte Kindergartenjahr für die Eltern gebührenfrei ist.
Fähigkeiten entsprechend besetzt. »Weniger Stars,
Kreisläufer, Rückraum- und Außenspieler, Mann oder
Frau im Tor. Die potenziellen Torschützen sind genauso
wichtig wie die Spieler, die den anderen den Rücken frei
halten. Das Spiel 2006 lief immer »high speed« und verbrauchte sehr viel Energie. Trainerin Brigitte Rodriguez
hat ihren Mannschaften für 2007 eine Verschnaufpause
mit Konsolidierung in den Trainingsplan geschrieben.
Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung
27
Effizienzgewinn und
Kostensenkung durch
neue Struktur.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
Anlagevermögen
0,3 Mio. E
0,3 Mio. E
Eigenkapital 4 ,6 Mio. E
2,9 Mio. E
Bilanzsumme
7,0 Mio. E
5,7 Mio. E
25,6 Mio. E
25,2 Mio. E
2,8 Mio. E
2, 4 Mio. E
382
393
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
28
Kunden wissen den Service der HEG mehr und mehr zu schätzen
Mit einem urwüchsigen Garten vergleicht Karlheinz
meidet die HEG, dass sich Ladenhüter ansammeln. In
Gemüse wuchsen Anfang 2006 nicht in geordneten
Gesellschaften wünscht sich der Prokurist eine vor-
Lind die Hanau Einkauf Gesellschaft (HEG). Obst und
Reihen, sondern wild auf dem Gelände verstreut. Die
Ernte war nicht gerade ergiebig. Das Brachland verlangte nach einem Gärtner. Prokurist Karlheinz Lind,
der zu Hause einen kleinen Garten sein Eigen nennt,
dem einen oder anderen Amt, bei Eigenbetrieben und
ausschauendere Planung. »Das wäre für beide Seiten
hilfreich.«
Karlheinz Lind sieht sich als Gärtner und Verkäufer
griff zu Hacke, Spaten und Richtschnur und sorgte
in einer Person. Düngen steht für ihn für Kundenpfle-
zung gewählt, die eine reiche Ernte versprach. Zum
optimierten Auftragsbearbeitung und guten Preisen.«
für Ordnung. Felder wurden abgesteckt, die BepflanStandardsortiment gehören Büromaterial, Mobiliar,
Berufskleidung, Reinigungsmittel.
Ein interessantes Angebot für Ämter, Eigenbetriebe
und Gesellschaften, die es im Laufe des Jahres 2006
mehr und mehr zu schätzen wussten und eifrig be-
stellten. Die bevorstehende Umsatzsteuererhöhung
ge. »Wir können Boden gutmachen mit einer weiter
Mit dem Web-Shop, der nahezu 10.000 Artikel um-
fasst, will die HEG von 2007 an noch attraktiver für
ihre Kunden werden. Das Potenzial für Bestellungen
per Internet ist groß, beispielsweise um die Gestaltung
von Stempeln und Visitenkarten online abzuwickeln.
Die Hanau Einkauf Gesellschaft baut ihre Position
bewirkte auch bei der HEG eine Hochkonjunktur. »Es
als Nutzgarten weiter aus, sagt Karlheinz Lind. Die
bewältigen konnten«, erzählt Karlheinz Lind. Die Kun-
diges Klima. Für die Kunden aus der Unternehmung
kam im Herbst zu Massenbestellungen, die wir kaum
den mussten manchmal sogar Wartezeiten in Kauf
nehmen. Das Einkaufsvolumen konnte gesteigert, am
Jahresende ein Überschuss erzielt werden.
Die HEG unterhält kein kostenintensives Lager,
in dem sich Aktenordner, Papier, Kopierer, Bürostühle, Stifte und Scheren stapeln. Die Kunden werden
direkt von den jeweiligen Lieferanten bedient. So ver-
wirtschaftliche Wetterlage sorgt für ein wuchsfreuStadt Hanau wird die Auswahl weiter verbessert.
Freiflächen für neue Sortimente gibt es genug. Anregungen ergeben sich aus den täglichen Kundenkontakten. »Wir sind anpassungsfähig und flexibel.« Der
Boden ist vorbereitet und wartet auf Saatgut. Der Tag
ist nicht fern, an dem Gärtner Karlheinz Lind, auf den
Spaten gestützt, den Blick über einen gut bestellten
Garten HEG schweifen lassen kann.
Hanau Einkauf GmbH
29
Neues Einkaufsmodell in
der Unternehmung hat den
Geschäftsstart gepackt.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
7 TE
8 TE
–
Eigenkapital / nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag
1 TE
(./.) 32 TE
25 TE
75 TE
56 TE
25 TE
463 TE
247 TE
–
33 TE
(./.) 57 TE
–
2
2
–
2.000 TE
904 TE
–
Bilanzsumme
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Einkaufsvolumen
30
Die Bildung der Hanau Grün GmbH – ein kreativer Prozess
Das ehemalige Grünflächenamt der Stadt Hanau
»Ich lebe seit 35 Jahren gerne in Hanau und wollte
ruhigen Wohngegend. Im Inneren strahlt es den
Motivation. Er gab und gibt seine Erfahrungen auch
liegt am Ende der Theodor-Fontane-Straße in einer
Charme der 70er Jahre aus. In einigen Büros hängen
noch Waschbecken in der Ecke, die mit den damals
der Stadt etwas zurückgeben«, beschreibt er seine
als Mitglied des Vereins Wirtschaftspaten Rhein-
Main weiter, die zur Bundesarbeitsgemeinschaft Alt
aktuellen hellgelben Fliesen gekachelt sind. Doch der
hilft Jung gehört. Außerdem fand es Hansen reizvoll,
Gegenteil.
in der Woche arbeitet er in seinem Büro in der Theo-
Schein trügt. Die Zeit ist nicht stehen geblieben – im
2005 ist der Betrieb mit 110 Arbeitern und Ange-
stellten umstrukturiert worden. Tür an Tür arbeiten
seither der Eigenbetrieb Hanau Grünflächen und die
Hanau Grün GmbH (HGG). Die Unterscheidung verwirrt nicht selten. Post mit der Adresse Hanau Grün
ist nicht immer eindeutig zuzuordnen. Jörn Klaus Hansen, Geschäftsführer der HGG, hat damit selbstredend
auch mal für eine Kommune tätig zu sein. Zwei Tage
dor-Fontane-Straße mit Blick auf die Gewächshäuser.
Nach der »Aufbauarbeit im Eigenbetrieb« konzentrierte er sich 2006 auf die Hanau Grün GmbH, deren
Hauptzweck der Kauf von Maschinen und anderen
Investitionsgütern sowie die Einstellung von Personal
für den Eigenbetrieb Grünflächen ist.
Hansen ist nicht nur ein Mann der Zahlen, er kennt
keine Probleme. Er hat die Umfirmierung des Grünflä-
sich auch mit Maschinen aus. Er schraubt aber trotz-
der Gesellschaft mit seinem betriebswirtschaftlichen
herum. In seiner eigenen Werkstatt in Hanau-Mittel-
chenamtes in einen Eigenbetrieb und die Gründung
Know-how begleitet und mitgestaltet. Eine »kreative
Herausforderung«, wie der Diplom-Kaufmann sagt,
der aus der freien Wirtschaft kommt und weltweit als
Geschäftsführer unterschiedlichster Unternehmen
unterwegs war.
Eigentlich ist Hansen seit vier Jahren Rentner. Doch
ihn lockte das Angebot aus dem Hanauer Rathaus,
an den Umstrukturierungsprozessen mitzuwirken.
dem nicht an den Fahrzeugen und Geräten der Gärtner
buchen ist alles ein paar Nummern kleiner. In den vergangenen sechs Jahren baute er eine Schweizer Dampflokomotive nach Originalzeichnungen im Maßstab 1:11.
Das Gefährt namens »Tigerli« stellte er der Öffentlichkeit beim Tag der offenen Tür von Eigenbetrieb Grünflä-
chen und HGG vor und erntete manch anerkennenden
Blick von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sechs
Kinder hatten auf dem Wagen hinter der Lok Platz, die
Hansen auf einer 25 Meter langen Runde fuhr.
Hanau Grün GmbH
31
HanauGrün
GmbH
Grüne Gesellschaft
und grüner Eigenbetrieb
vernetzt aufgebaut.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
441 TE
415 TE
–
Eigenkapital
654 TE
433 TE
25 TE
Bilanzsumme
679 TE
542 TE
25 TE
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
233 TE
111 TE
–
1 TE
(./.) 2 TE
4 TE
5
1
–
87 TE
451 TE
–
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Investitionen
32
Schöne Märkte leisten einen Beitrag zur Stadtentwicklung
Nach Hanau Zugezogene verstehen bisweilen
Solches Selbstbewusstsein kommt nicht von unge-
die Brüder-Grimm-Stadt in ein so schlechtes Licht
nisator erarbeitet, weil er sich viel Mühe mit den Be-
nicht, wieso eine erkleckliche Zahl von Einheimischen
stellt. Stefan Laser, den es 1997 an Main und Kinzig
verschlug weiß, wovon er spricht, wenn er meint: »In
Hanaus Stadtbild hat sich vieles positiv verändert.« Er
nennt zwei nur auf den ersten Blick banale Beispiele,
die seiner Erfahrung nach Gästen häufig rasch auffallen: »Der gut funktionierende Kehrdienst und die
Pflege der Blumenrabatten werden in der Stadt von
den Einheimischen viel zu wenig anerkannt.«
Vielleicht trug das mit dazu bei, dass er im Jahr
2000 als Prokurist der Baugesellschaft bereit war, die
Geschäftsführung der Hanau Märkte GmbH zu über-
nehmen. Er will »Hanau in ein anderes Licht stellen
helfen«, will mit schönen Märkten einen Beitrag zur
Stadtentwicklung leisten. Vor allem mit dem renom-
fähr. Denn Laser hat sich einen guten Ruf als Orgaschickern gibt. So hat er für sie Park- und Schlafplätze
und traditionell ein Spanferkel-Essen organisiert.
2000 wagte er erstmals – ebenfalls an der Wallonisch-
Niederländischen Kirche – einen internationalen Keramikmarkt, dessen Erfolgsgeschichte sich an vielem
ablesen lässt: Anfangs kamen 50 Marktbeschicker,
mittlerweile ist mit doppelt so vielen die Platzkapazität erschöpft. Hochwertige Produkte liefen immer
besser, einmal war der Schöpfer ausgefallener Brunnen lange vor Marktende ausverkauft. Selbst parallele Fernsehübertragungen von Fußball-Weltmeisterschaftsspielen ließen den Besucherzuspruch 2006
keineswegs schrumpfen.
Auf den Kunsthandwerkermarkt im Mai 2006
mierten Wochenmarkt und als Goldschmiedestadt
hatte sich Laser mit seinen Helfern zwei Jahre vorbe-
anknüpfen lässt.
Neues zu schaffen«, was dem Stadtbild nützt und
hat Hanau bereits eine Tradition, an die es sich gut
Laser ist seinem Ziel mittlerweile ein gutes Stück
näher gekommen. 2006 veranstaltete er an der Wallonisch-Niederländischen Kirche erstmals einen Kunst-
handwerkermarkt mit 60 Ausstellern. »Nirgendwo
im Rhein-Main-Gebiet gibt es bisher Vergleichbares
auf diesem Niveau und in dieser Größe«, ist er sicher.
reitet. Ihm geht es darum, mit den Märkten »etwas
was sich ökonomisch selbst trägt. An Ideen mangelt
es ihm nicht, Hanau wird insofern noch manche Überraschung erleben.
Für ihn, den Zugezogenen, ist es »ein Stück Lokal-
patriotismus« geworden, Hanau in ein besseres Licht
zu rücken.
Hanau Märkte GmbH
33
In einer kleinen Nische
organisiert die Gesellschaft
feine Märkte.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
Anlagevermögen
2006
2005
2004
–
–
–
Eigenkapital
8 TE
8 TE
6 TE
Bilanzsumme
15 TE
9 TE
7 TE
34 TE
2 TE
1 TE
2 TE
2 TE
1 TE
keine Beschäftigten
keine Beschäftigten
keine Beschäftigten
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
34
Hanau Marketing gibt Impulse für eine lebendige Stadt
Der Begriff vom deutschen Sommermärchen
Fußball-WM wagten die Geschäftsleute erstmals
Bieberle auch für Hanau zu. Die Begeisterung auf dem
Denkmal. Bieberle freut sich, welch positives rundes
2006 ist ein oft gehörter. Er trifft aus Sicht von Martin
Marktplatz und in der Innenstadt für die deutschen
Fußball-Weltmeisterschaftshelden wird ihm unvergesslich bleiben. Diese Zeit war mit einer großen
eine laue Einkaufsnacht rund um das Brüder-GrimmBild Hanau in diesen fünf Wochen abgegeben hat.
Diese »Aufbruchstimmung« zur Jahresmitte er-
Herausforderung verbunden für die Hanau Marke-
leichterte der HMG weitere Impulse für eine leben-
liche Massenfernsehen und die Mini-WM für den
Am Jahresende gelang es, den Hanau Marketing Ver-
ting GmbH (HMG), die vor dem Rathaus das öffentFußballnachwuchs mit Rudi Völler als Schirmherrn
organisierte. Und sie war auch mit nicht alltäglichen
Emotionen verbunden. »Wenn ich daran denke, wie
auch junge Leute türkischer Herkunft bei den Übertragungen der deutschen WM-Spiele schwarz-rot-
goldene Fahnen schwenkten, dann bin ich jetzt noch
gerührt«, erinnert er sich. Fußball habe zur Integration
beigetragen, zum friedlichen Miteinander im Sieg und
in der Niederlage.
Das ungewöhnliche Großereignis zeitigte unge-
wöhnliche Marketing-Ideen in Hanau: In der FreiluftLounge des Café Central ließen sich die WM-Spiele
im ersten Stock verfolgen, beim City-Beach des
dige Einkaufsstadt zu geben, ist Bieberle überzeugt.
ein zu gründen, der mit einer vorher nie gekannten
Basis von Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern aus und für die Stadt die Werbetrommel drehen will. »Das war in der öffentlichen Wirkung nicht
so wichtig wie die Fußball-Weltmeisterschaft«, ist
Bieberle überzeugt, »aber dieses Bekenntnis zur HMG
und zur Idee der Stadt ist richtungsweisend«. Möglich
wurde plötzlich, dass sich mehr als 80 Geschäftsleute an einem Parkrückvergütungssystem beteiligten
– was in den Jahren zuvor immer gescheitert war: Wer
bei diesen Beteiligten einkauft oder Dienstleistungen
abruft, kann in Hanauer Parkgaragen Geld sparen.
Zur Krönung des Jahresabschlusses eröffnete die
Kaufhauses Galeria Kaufhof sogar auf dem Dach
HMG wieder ihre vierwöchige Eisbahn – diesmal auf
platz selbst stand der aufblasbare überdimensionale
genüber dem Vorjahr in die Höhe. So schloss sich auf
über der dritten Verkaufsetage. Und auf dem MarktFernseher namens »Cube«, dessen Prototyp für die
Brüder-Grimm-Stadt gefertigt worden war. Dank der
dem Marktplatz. Die Nutzerzahlen schnellten gedem Marktplatz der Kreis: vom Sommer- zum Wintermärchen.
Hanau Marketing GmbH
35
Bündelung und Ausrichtung der Marke
Stadt Hanau im erfolgreichen Zusammenspiel
mit vielen Beteiligten.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
77 TE
103 TE
9 TE
Eigenkapital
24 TE
10 TE
23 TE
Bilanzsumme
127 TE
166 TE
116 TE
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
830 TE
855 TE
435 TE
13 TE
(./.) 13 TE
(./.) 2 TE
1
nur geringfügig
Beschäftigte
nur geringfügig
Beschäftigte
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
36
Kunden nehmen die Parkrückvergütung an
So richtig abschalten kann Alwin Bechtel am bes-
Geld wurde auch für die Betonsanierung in den
ten am Wasser und am liebsten auf seiner »Santana«,
oberen Etagen des Parkhauses ausgegeben. »Der Zahn
Zadar liegt. Wind, Weite und der Geruch und die
Gebäude genagt.« Die Parker freuten sich zwar auch
einer Segelyacht, die in der Marina im kroatischen
Geräusche des Meeres sind in seinem Zimmer im
Servicebüro der Parkhausgesellschaft im Parkhaus
am Frankfurter Tor ganz weit weg. Und doch arbeitet der Prokurist und Betriebsleiter gerne in dieser
Welt aus Beton. In der Leitzentrale hat er die sechs
städtischen Parkhäuser in Hanau und ein weiteres
in Büdingen auf Monitoren im Blick.
Wichtige Schiffe wechseln immer mal wieder
die Eigner und fahren dann unter anderer Flagge.
Der Parkhausgesellschaft erging es ähnlich. Seit
2006 ist sie Tochter der BeteiligungsHolding Ha-
der Zeit«, sagt Bechtel, »hatte an dem 34 Jahre alten
über diese Renovierung, aber mehr noch über das Park-
rückvergütungssystem, das im November gemeinsam mit der Hanau Marketinggesellschaft eingeführt
wurde. Mehr als 80 Einzelhändler, Gastronome und
Dienstleister beteiligen sich bislang an der Aktion. Sie
reichen ihren Kunden beim Einkaufen als Dankeschön
Parkmünzen mit einem Einzelwert von 50 Cent, die in
den Parkhäusern als Zahlungsmittel benutzt werden
können. Alternativ wird eine elektronische Vergütung
auf Parkchips gewährt.
»Das Rückvergütungssystem ist gut angelaufen«,
nau, vorher war die Baugesellschaft Mehrheits-
berichtet Alwin Bechtel. In den Automaten klimpern
Parkhaus »Am Frankfurter Tor« eine innere und
nachtsgeschäft 2006 in der Brüder-Grimm-Stadt, son-
eigentümerin. Mit der neuen »Reederei« hat das
äußere Veränderung und damit eine deutliche Aufwertung erfahren. Die Passage in der Sternstraße
wurde komplett umgestaltet. Der neue Mieter
tegut zog mit einem City-Markt in großzügig umgebaute Räume. Die Kunden können die Parkdecks
bequem im neuen Fahrstuhl erreichen. Im ersten
Stock wurde ein zusätzlicher Kassenautomat aufgestellt. Die Tanzschule Mundt und Zager hat ihre
Nutzfläche verdoppelt.
die Münzen – ein Indiz nicht nur für das gute Weihdern auch für die Auslastung der Parkhäuser, gerade
in der Innenstadt. »Steigende Einstellzahlen deuten
auf einen Konjunkturaufschwung«, so der Prokurist.
»Unser Geschäft ist nun mal stark von der Situation
im Einzelhandel abhängig.«
Den Einfluss anderer Mächte kennt auch der Seg-
ler. Wenn der Wind aus der richtigen Richtung weht,
nimmt auch seine »Santana« Fahrt auf.
Hanauer Parkhaus GmbH
37
Parkraumwirtschaft in
abgestimmter gesamtstädtischer Regie.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
11,7 Mio. E
13,2 Mio. E
13, 4 Mio. E
Eigenkapital
1,0 Mio. E
1,0 Mio. E
1,0 Mio. E
Bilanzsumme
14 ,7 Mio. E
14 ,6 Mio. E
15,6 Mio. E
3,0 Mio. E
2,8 Mio. E
2,8 Mio. E
(./.) 0,8 Mio. E
(./.) 0,2 Mio. E
0,1 Mio. E
13
13
13
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Verlustübernahme / abgeführter Gewinn
durch / an Gesellschafter
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
38
Aufbruchstimmung trägt Sanierung der Hanauer Straßenbahn
Nichts spiegelt für Michael Takatsch die im Jahr
reduziert. Akzeptiert von der Kommunalpolitik spar-
wider als sein Umzug im erweiterten Gebäude an der
Umorganisation und Teilreduktion der Buslinien ein.
2006 veränderte Stimmungslage bei der HSB besser
Daimlerstraße: »Von den eher bedrückenden dunklen Räumen im zweiten Stock bin ich in die helleren
te die HSB vor allem durch eine kundenorientierte
Die HSB verspürte Aufbruchstimmung: Die Kran-
Räume der neuen Etage gewechselt. Ursprünglich
kenquote sank binnen Jahresfrist um die Hälfte. Fast
stehen. In letzter Sekunde konnte jedoch umgeplant
tels neuer Konzession in Hanau weiter Bus fahren
sollte dort eine riesige Empore für eine Leitstelle entwerden.«
Kaum als Geschäftsführer bestellt, ging er auf die
Belegschaft zu und hörte sich deren Verbesserungsvorschläge, Sorgen und Nöte an. Das bewerteten die
Beschäftigten positiv. Mittlerweile hat er das »Gefühl, mit allen reden zu können«, egal an welchem
Arbeitsplatz der HSB er auftaucht.
In vielen Einzelgesprächen hörte er Veränderungs-
ideen – teils keine neuen, aber vorher nicht beachtete.
alle arbeiten auf das große Ziel hin: von 2009 an mitzu können. Der Zeitdruck, das zu schaffen, ist groß.
Vorbei ist die Zeit, als bei der HSB anfangs eher misstrauisch die Frage kreiste, ob Takatsch nur als Feuerwehr gekommen sei. Er hat mit Taten überzeugt;
vor allem damit, dass er sich binnen einiger Wochen
spät abends und an den verbleibenden Wochenenden
autodidaktisch das Wissen für die amtliche Prüfung
zum Führen eines Straßenverkehrsunternehmens
aneignete. Natürlich hat er bestanden.
Dass in der Ruhe die Kraft liegt, die bei der HSB
Er ließ die Ideengeber wissen, was davon fruchtbar
notwendig ist, kennt Takatsch vom Angeln. Zu den
menssanierung. Sich besser zu organisieren und un-
die, dass der frühe Vogel den Wurm fängt. Takatsch
sein könnte für die überlebensnotwendige Unternehnötige Kosten einzusparen, setzten sich verschiedene
Projektgruppen zum Ziel. Das betraf die Werkstatt
ebenso wie Fahrdienst und Kantine. Fast 20 Beschäf-
tigte wechselten sozialverträglich den Arbeitsplatz,
meist innerhalb der Unternehmung Stadt Hanau.
Die Busreserve wurde auf das nötige Mindestmaß
Weisheiten dieser Naturverbundenen gehört auch
lebt das bei der HSB vor, denn er ist ein Frühaufsteher. Und so behielt Oberbürgermeister Claus
Kaminsky Recht, als er Ende Februar 2006 gegen
17 Uhr abends dem HSB-Aufsichtsrat versprach, der
gerade bestellte neue HSB-Chef Takatsch sei am
nächsten Morgen um sechs Uhr an Bord.
Hanauer Strassenbahn GmbH
39
Wirtschaftlicher und unternehmerischer Turnaround
aus der Krise ist geschafft.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
8,9 Mio. E
8,2 Mio. E
14 ,7 Mio. E
Eigenkapital
6,7 Mio. E
6,7 Mio. E
6,7 Mio. E
Bilanzsumme
29,5 Mio. E
40,0 Mio. E
32,9 Mio. E
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Verlustübernahme durch Gesellschafter
7,2 Mio. E
6,8 Mio. E
7,6 Mio. E
(./.) 5,6 Mio. E
(./.) 23,5 Mio. E
(./.) 14 ,3 Mio. E
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Nutzwagen-Kilometer (gesamt)
197
210
219
2,91 Mio.
2,97 Mio.
2,88 Mio.
40
Abstimmung zwischen zwei Eigenbetrieben verringert Kosten
»Die Fußball-Weltmeisterschaft hat unsere Leute
Der begeisterte Fahrradfahrer sieht sich selbst
zusammengeschweißt.« Für Bernd Lenz, seit 1. Januar
als Mannschaftskapitän in einem hoch motivierten
kehr und Entsorgung (HVE) und Hanau Grünflächen
als Team und gemeinsam können wir das Ziel errei-
2006 Betriebsleiter der zwei Eigenbetriebe Hanau Ver(HG), bot das Ereignis im Sommer die Gelegenheit, die
Beschäftigten beider Eigenbetriebe unter seiner Führung für ein Projekt zu begeistern. »Wir haben gemein-
sam unser Ziel erreicht, Hanau als freundliche, saubere
und blumengeschmückte Stadt zu präsentieren.« Die
Gärtner legten sich für eine farbenfrohe Blütenpracht
in der Innenstadt ins Zeug, die Straßenreiniger reagierten zeitnah auf das Abfallaufkommen.
Als ehemaliger Leiter des Amtes für Tiefbau und
Abfallwirtschaft übernahm Bernd Lenz auch die
Funktion von Eckhard Hoppenheit, der 2006 in Rente
ging. Der Chef über das städtische Grün hinterließ ihm
Team. »Das Ziel und die Taktik gebe ich vor. Doch nur
chen.« Mit dieser Strategie seien auch Großprojekte
wie die 2006 begonnene Umgestaltung der Nürnberger Straße und der Bau eines Kreisverkehrs auf dem
Kurt-Blaum-Platz zu stemmen. Notwendige Abstim-
mungsprozesse zwischen den einzelnen Abteilungen
und den Einsatzleitern der zwei Eigenbetriebe liefen
gut. Betriebswirtschaftliches Denken hat sich einge-
stellt, beispielsweise durch die gemeinsame Nutzung
des Maschinenparks. Für den Landschafts- und den
Tiefbau werden in der Regel die gleichen Fahrzeuge
benötigt.
»Dass wir auf dem richtigen Weg sind, beweist das
große Fußstapfen. »Hoppenheit gilt als der Mann, der
Betriebsergebnis mit einem Einsparvolumen, mit dem
wie Lenz anerkennend sagt.
rungspotenzial sei noch nicht ausgeschöpft, sagt Bernd
die Brüder-Grimm-Stadt zum Blühen gebracht hat«,
Anfangs begegneten die Beschäftigten seinem
Wechsel vom Amts- zum Betriebsleiter skeptisch.
»Sie konnten nicht einschätzen, ob ich beiden Eigenbetrieben gerecht werde.« Kompromisse zu finden, war
deshalb eine der großen Herausforderungen für Lenz,
»die Aufgaben inhaltlich und zeitlich auf die Reihe zu
bringen und dabei keine Seite zu vernachlässigen«.
wir vollauf zufrieden sein können.« Doch das OptimieLenz. Schnittstellen zwischen den Eigenbetrieben gibt
es viele. Wenn die Tiefbauer die Kanalrohre verlegt und
die Straßenoberfläche geschlossen haben, sorgen die
Gärtner für das Grün im Straßenraum. Gemeinsam ist
beiden, dass sie vom Wetter abhängig sind.
Da geht es ihnen nicht anders als den Teilnehmern
eines Radrennens.
Eigenbetrieb Hanau Verkehr und Entsorgung | Eigenbetrieb Hanau Grünfl ächen
41
In getrennten Wirtschaftskreisen, aber
organisatorisch
verzahnt können die
beiden Eigenbetriebe
alle Synergien schöpfen.
Straßenbau, Straßenunterhaltung und
Grünflächenpflege
gehen mit diesem
Modell Hand in Hand.
Die Wertschöpfungskette
ist geschlossen.
Das Berichtswesen
bestätigt den positiven
Trend mit den entsprechenden Zahlen.
42
Zentralisiertes Gebäudemanagement verändert gewohnte Strukturen
Hiltrud Herbst bringt gerne Steine von Orten mit,
wohin sie gereist ist. Diese Erinnerungsstücke zieren
ihren Gartenteich, die schönsten davon ihre Wohnung, etwa die lilafarbenen aus Litauen.
Steine ins Rollen gebracht hat Herbst in Hanaus
Bauverwaltung: 2006 war das wichtige Vorbereitungsjahr für den Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement. Was vorher lange nicht
möglich war und ergebnislose Diskussionen mitsich-
brachte, ließ sich nun dank der politischen Vorgabe
umsetzen und »alte Animositäten sowie Angst vor
Veränderung und Kompetenzverlust vergessen«:
Bauverwaltungs- und Hochbauamt zusammenzuführen. Ein erster Schritt war die Bildung des Amtes
für Immobilien- und Baumanagement. »Diese Optimierung brachte für die meisten Beschäftigten
keine grundlegenden Veränderungen, da sie ihre gewohnten Arbeitsbereiche behielten.«
Sich 2006 »so schnell so weit entwickelt« zu haben,
das hebt Herbst hervor. Nun solle noch mal jemand
sagen, Techniker hätten keine Visionen, findet sie.
Hanau ist mit dem Bündeln aller immobilienwirt-
schaftlichen Leistungen in einer zentralen Einheit und
dem Umsetzen des sogenannten Mieter-VermieterModells zumindest hessenweit führend. Ein Prozess
im Übrigen, der aus Einspargründen in immer mehr
Kommunen in den Mittelpunkt rückt.
Worin besteht das Geheimnis des Organisations-
erfolgs? Herbst nennt das »große Vertrauen«, das die
Rathausspitze den Reformern geschenkt und somit
selbstständiges und effektives Arbeiten ermöglicht
habe, als einen Grund. Und die Teamarbeit mit vier
leitenden Angestellten sowie die Tatsache, dass sie
sich von allen Widrigkeiten nicht hätten beirren lassen; etwa davon, dass Reibungsverluste entstehen,
wenn andere Bereiche der Stadtverwaltung und die
Kommunalpolitik teils noch in gewohnten Mustern
des Kostenberechnens oder Mittelbewilligens denken.
Welcher Durchhaltewillen an den Tag zu legen war,
ist auch daran abzulesen, dass das Anlagevermögen
von 158 städtischen Liegenschaften mit insgesamt
303 Gebäuden in Zusammenarbeit mit dem Gutach-
terausschuss in kürzester Zeit zu bewerten war, um
auf dieser Basis für alle Nutzer Mieten zu berechnen.
Das Jahr 2006 war geprägt von konzeptionell
ausgerichteter Arbeit. Darauf folgt eine Phase der
Konsolidierung. »Wir sind aus dem Gröbsten raus«, ist
Herbst froh. Denn mittlerweile sei die Zusammenarbeit
mit anderen Rathausbereichen unter neuen Vorzeichen wieder besser geregelt. »Das alles ist ein Übungsprozess«, findet sie.
Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement
43
Für die bedarfsgerechte
Versorgung mit Gebäuden,
Räumen und dazugehörenden
Außenanlagen und Grundstücksflächen wurde
das bisherige Amt in
den Eigenbetrieb Hanau
Immobilien- und Baumanagement überführt.
Gestartet ist der Eigenbetrieb
am 1. Januar 2007 und
wird ab dem 3. Quartal in das
wirtschaftliche Berichtswesen einbezogen.
44
Das Klinikum kämpft gegen Investitionsstau und finanziellen Druck
Expeditionen in den Dschungel sind immer ein
Abenteuer. Sie erfordern Vorbereitung, gute Ausrüs-
tung und ein motiviertes Team, vor allem aber eine
erfahrene Expeditionsleiterin. Monika Thiex-Kreye
stellt sich seit November 2006 der Herausforderung,
sen hintan stehen, drückende Rucksäcke notfalls
umgepackt, die Last auf mehrere Schultern verteilt
werden.
»Unsere Kernleistungen sind Medizin und Pfle-
im Dschungel Gesundheitswesen einen Pfad zu
ge, alle Dienstleistungsbereiche müssen sich deren
Krankenhaus mit Maximalversorgung in kommu-
Thiex-Kreye. Berufsgruppen-Denken, Ressort-Ego-
schlagen, der zu einem modernen, zukunftsfähigen
naler Trägerschaft führt. Mehrere Expeditionsleiter
haben zuvor den Busch verlassen. Die neue Chefin
des Klinikum Hanau hat nun die Route festgelegt,
unterstützt von der ärztlichen Direktion.
Die Zeit drängt, der Dschungel wird immer dich-
Optimierung verpflichtet fühlen«, fordert Monika
ismus, Besitzstandswahrung und mangelnde Veränderungsbereitschaft stünden dem großen Ziel
entgegen. Das Team hat diese Order aufgenommen, setzt großes Vertrauen in ihre Leiterin.
Im Dschungel wimmelt es von kooperations-
ter. Die Gefahr der feindlichen Übernahme des Ziel-
willigen Reisegruppen, seien es Krankenkassen,
Fallen und Gefahren auf ihrem abenteuerlichen Weg
Thiex-Kreye in den vergangenen Monaten erlebt.
objektes durch andere Eroberer ist groß. Welche
lauern, hat Monika Thiex-Kreyes Vorstellungskraft
»weit übertroffen«. Sie steht vor Hürden, Gestrüpp
und gefährlichen Sümpfen, die Ausstattungsrückstände, Modernisierungsstau, Organisationsmängel und Brandschutzauflagen heißen. Ihre Aufgabe
ist es nun, Gewächse zu suchen, die Früchte tragen.
Dabei hilft ihr ein großes Expeditionsteam. Berufsgruppen, die bislang ihre eigenen Wegen gegangen
sind und sich »nur zufällig getroffen haben«, müssen sich jetzt einen gemeinsamen Pfad durch das
Dickicht schlagen. Befindlichkeitsstörungen müs-
Kliniken oder niedergelassene Ärzte, hat Monika
Deren Angebote zur Kooperation müssten genau
geprüft werden, damit durch Synergien tatsächlich
Kosten gesenkt werden können. Denn auch wenn
das Klinikum Hanau ideell gut gerüstet ist für das
»Abenteuer« – in der Reisekasse klafft ein riesiges
Loch namens Investitionsstau. Mit der bisherigen
Wirtschaftsform als Eigenbetrieb konnte diese
gewaltige Aufgabe nicht gemeistert werden. Die
finanzielle Sicherung eines zukunftsfähigen Krankenhauses, sagt Monika Thiex-Kreye, gelingt nur
auf der Basis der neuen gemeinnützigen GmbH.
Klinikum Hanau gemeinnützige GmbH
45
Neustart des Klinikums
in die Reorganisation und
den Wettbewerb mit
bilanzieller Entschuldung.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
Anlagevermögen
Eröffnungsbilanz der
Klinikum Hanau
gemeinnützige GmbH
auf den 01.01.2007
2006
2005
86,2 Mio. E
61,6 Mio. E
64 ,5 Mio. E
19,6 Mio. E
(./.) 6,0 Mio. E
9,8 Mio. E
113,9 Mio. E
95, 4 Mio. E
92,9 Mio. E
Umsatzerlöse
–
84 ,7 Mio. E
85,8 Mio. E
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
–
(./.) 15,8 Mio. E
0,2 Mio. E
(1.072)
1.038
1.033
–
28. 467
26.926
Eigenkapital / nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag
Bilanzsumme
Zahlen der GuV
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Stationäre Patienten
46
Tragfähige Sanierungslösung sichert Arbeitsplätze bei der KVK
Mit einem Notarzt vergleicht Dr. Tobias Haren
rungsspezialisten, der für seine Kanzlei seit Jahren
betrieb GmbH (KVK) zu retten. Und entdramatisiert
Unternehmen und Altenheime zwangsverwaltet und
seinen Auftrag, die Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusim nächsten Gedankengang: Das städtische Busun-
ternehmen sei »kein finaler Patient«. – »Aber er bedarf
einer Intensivbetreuung«, schiebt der KVK-Geschäftsführer hinterher.
Der Rechtsanwalt, im März 2006 als Sanierer ge-
holt, hat Hoffnung. Dafür gebe es genug Anzeichen:
»hoch motivierte und spezialisierte« leitende Angestellte; eine teamfähige und den konstruktiven,
offenen Dialog mittragende Belegschaft, die trotz
schwieriger Lage letztlich den Kopf nicht in den Sand
stecke. Sicher hätten die Beschäftigten zuweilen den
Eindruck gehabt, der Laden fahre gegen die Wand –
vor allem, als der Betrieb der Verkehre in Hünfeld
meist im Auftrag von Banken Grundstücke, Häuser,
dabei harte Entscheidungen gewohnt ist.
Worin besteht die Herausforderung für die Kämpfer-
natur Haren, der sich schon als Referendar auf die Sanierungsberatung und das Management wirtschaftlicher
Krisenlagen spezialisiert hat? Sich binnen kürzester Zeit
ein präzises Bild vom Unternehmen zu machen. Sich
schnell in alle speziellen Rechtsfragen einarbeiten zu
müssen und dabei betriebswirtschaftliche Probleme
in den Griff zu bekommen. Sich förmlich in die Arbeit
einzugraben und dabei auch noch andere Unternehmen als Insolvenzverwalter zu betreuen.
Belastet ihn eine solch mächtige Aufgabe? Er sei
und Bad Hersfeld übergeben werden musste. Oder
eine Kämpfernatur und seine Familie trage ihn. »Im
plänen durchsetzen musste. Aber alle im Unterneh-
den«, vergleicht er die Geburt seiner Tochter mit der
als die Geschäftsführung Einschnitte bei den Dienstmen hätten sich zusammengerauft. Ohne das steife
Korsett eines Insolvenzverfahrens eine tragfähige
Sanierungslösung zu finden und Arbeitsplätze zu
März 2006 bin ich quasi Vater zweier Töchter geworgleichzeitig begonnenen Sorge um die KVK.
Beim Kochen kommt er wochenends auf andere
sichern, das empfindet er »gerade im Rahmen des
Gedanken. Schmecken der KVK nun seine Rezepte?
Konkurrenzdruck« als enorme Herausforderung und
Chance verdient«, ist Haren überzeugt. Die Betriebs-
Öffentlichen Personennahverkehrs mit seinem hohen
als »nicht alltägliche berufliche Bereicherung«. Das
hat eine besondere Note aus dem Mund eines Sanie-
»Wir sind effizienter geworden, die KVK hat eine
abläufe seien verbessert, überflüssige Kosten abgestellt. Eine schnörkellose Küche gewissermaßen.
Kraft verkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
47
Schwieriger Sanierungsprozess nach der
Unternehmenskrise –
noch nicht abgeschlossen,
aber erfolgreich.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
2, 4 Mio. E
10,0 Mio. E
8,0 Mio. E
Stammkapital
0,5 Mio. E
0,1 Mio. E
0,1 Mio. E
Bilanzsumme
15,1 Mio. E
24 ,1 Mio. E
17,8 Mio. E
Umsatzerlöse
7,0 Mio. E
6,9 Mio. E
5, 4 Mio. E
Jahresüberschuss
1,7 Mio. E
–
–
–
(./.) 7,0 Mio. E
(./.) 7,2 Mio. E
Zahlen der GuV
Verlustübernahme durch Gesellschafter (EAV bis 2005)
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Nutzwagen-Kilometer (Gesamt)
161
108
85
2,84 Mio.
2,54 Mio.
1,75 Mio.
48
»Langfristig wird die NRM nur am Markt bestehen,
wenn sie wandlungsfähig ist«
»Wenn Sie etwas Neues tun wollen, müssen Sie
Abteilungsleiter die Verantwortung für das gesamte
rikanischen Ökonomen Peter Drucker beschreibt
ein Schwerpunkt der NRM auf Kostensenkungen, »die
aufhören, etwas Altes zu tun.« Dieser Satz des amenach Ansicht von Dr. Andreas Roß, Geschäftsführer
der Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM), die Situ-
ation der Stadtwerke-Beschäftigten, die seit Juli 2005
für die NRM arbeiten. Unter dem Dach der gemeinsamen Gesellschaft NRM haben die Stadtwerke Hanau
und die Mainova AG ihr Netzgeschäft neu organisiert.
Die NRM ist für den kaufmännischen und technischen
Betrieb inklusive Wartung, Instandhaltung und Bauvorhaben aller Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmenetze
Fernwärmenetz zu übernehmen. Für die Zukunft liegt
durch die Regulierung des Netzgeschäftes erzwungen
werden«, so Roß. »Langfristig werden wir am Markt
nur bestehen, wenn wir wandlungsfähig sind und
Synergien ausschöpfen.« Als größter Netzbetreiber in
Hessen hat sich die NRM einen Zeitvorteil verschafft,
indem sie die Netzentflechtung zwei Jahre vor dem
gesetzlichen Stichtag 1. Juli 2007 umgesetzt hat.
Der frühere Unternehmensberater stellte sich der
in Hanau, Frankfurt und Umgebung verantwortlich.
Veränderung auch ganz persönlich. Mit dem Wechsel
der Mainova weitere Händler, die Kunden mit Strom
Er zog mit Kind und Kegel vom Rhein an den Main
Netznutzer sind neben den Stadtwerken Hanau und
und zukünftig auch mit Gas versorgen.
Das Geschäftsjahr 2006 stand ganz im Zeichen
von Veränderung. Die gemeinsame Gesellschaft
brachte neue Arbeitsstrukturen, neue Kollegen und
zur NRM ging ein Neustart für seine Familie einher.
und tauschte die Kölschstange gegen den hessischen
Bembel. Diesen Schritt habe er bislang keinen Augenblick bereut, versichert er.
»Die jetzige Zeit«, sagt Andreas Roß, »ist für die
Vorgesetzte sowie eine Abkehr von vertrauten Ar-
Energiewirtschaft, insbesondere im Großraum Frank-
einen, belebend für die anderen. Neun Beschäftigte
die NRM für die kommenden Herausforderungen gut
beitsabläufen mit sich – gewöhnungsbedürftig für die
aus Frankfurt wechselten in die Brüder-Grimm-Stadt.
»In Zukunft muss diese Durchlässigkeit in beide Richtungen gelten«, betont Andreas Roß. Die NRM eröffnet auch neue Perspektiven für die Beschäftigten. Ein
Mitarbeiter aus Hanau nutzte bereits die Chance, als
furt-Hanau, sehr spannend. Nach fast zwei Jahren ist
aufgestellt, auch wenn weitere Anstrengungen zur
Optimierung der Kosten notwendig sein werden.
Mit der motivierten Belegschaft und im Verbund mit
den starken Gesellschaftern müssen wir die nächsten
Jahre aber nicht fürchten.«
Netzdienste Rhein-Main GmbH
49
Mit der Netzgesellschaft
hat sich die strategische
Partnerschaft mit Mainova
erneut bewährt.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
Anlagevermögen
2006
2005
–
–
Eigenkapital
0,6 Mio. E
0,6 Mio. E
Bilanzsumme
77,3 Mio. E
3,2 Mio. E
483,0 Mio. E
55,2 Mio. E
0
0,1 Mio. E
15
15
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
50
Nova-Serve führt Reinigungskräfte in städtische Dienste zurück
Die Reihe der roten Ferraris auf der Fensterbank
Serve wieder zu fest (in der Unternehmung Stadt) An-
auf. Einen der schnellen Flitzer in Originalgröße zu
einer betrieblichen Altersversorgung durch das Hanau
in Thorsten Wies Büro fällt erst auf den zweiten Blick
fahren, ist aber kein lange gehegter Wunschtraum
von ihm. So ein PS-starkes Statussymbol besitzen zu
wollen, ist dem Prokuristen des Klinikums Hanau und
gestellten werden und nun zusätzlich in den Genuss
Versorgungswerk kommen.
In ihrem Entscheidungsprozess bot ihnen Thorsten
Geschäftsführer der Nova-Serve fremd. Der Nidderau-
Wies seine Unterstützung an. Er kennt nicht nur die
Heimatort, in Vereinen seit Jahrzehnten aktiv. Diese
beiten. Er hat in Gesprächen vor Ort erfahren, welche
er ist ein bodenständiger Mann, verwurzelt in seinem
Eigenschaft kommt ihm bei seiner täglichen Arbeit
zugute. Seit 25 Jahren im Klinikum tätig, ist ihm »fast
jedes Gesicht bekannt«. Dazu zählen die Ärzte ebenso
wie die Reinigungskräfte.
Für die Reinigungskräfte stand Ende 2006 die Tür
Menschen, sondern auch das System, in dem sie arLeistung in welcher Zeit möglich ist. »Nur wer mit seiner Arbeit zufrieden ist, fühlt sich verantwortlich für
sein Arbeitsfeld und reinigt es ordentlich«, sagt er.
Sauberkeit ist die Visitenkarte für ein Krankenhaus.
Diese Identifikation mit einer Sache lebt Thorsten
zu seinem Büro immer offen. Denn die 102 Frauen und
Wies beruflich wie auch privat. Schon in jungen Jah-
rigen Arbeitgeber ISS (International Service System),
leitete Jugendmannschaften. Er musste als Trainer
drei Männer hatten das Angebot, von ihrem bisheder im Klinikum für die Reinigung zuständig war,
zur Nova-Serve zu wechseln. Diese 100-prozentige
Tochter des Klinikums, die bislang vor allem die Medizintechnik wartet und repariert, bekam durch den
Ausstieg der ISS aus dem Dienstleistungsbereich Klinikreinigung die Gelegenheit, diesen Part wieder zu
übernehmen.
Diese Rekommunalisierung bedeutet für die Rei-
nigungskräfte, dass sie mit dem Wechsel zur Nova-
ren engagierte er sich im Verein, war aktiver Fußballer,
auf dem Fußballplatz Entscheidungen treffen und da-
für geradestehen – ebenso als mit 29 Jahren jüngster
Wirtschaftsleiter eines großen Klinikums wie dem
Stadtkrankenhaus Hanau. Um die Tragweite einer
Entscheidung einschätzen zu können, hat er sich immer zu den Menschen begeben, die sie betraf und
»nie am grünen Tisch entschieden«. Die Reinigungskräfte haben es ihm leicht gemacht. Bereits 14 Tage
nach dem Angebot erklärten sich mehr als 90 Prozent
bereit, bei der städtischen Gesellschaft anzufangen.
Nova-Serve Gesellschaft für Dienstleistungen im Gesundheitswesen mbH
51
Dienstleistungstochter
Nova-Serve übernimmt
neues Geschäftsfeld und
sichert Arbeitsplätze.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2007
2006
2005
2004
Anlagevermögen
33 TE
72 TE
93 TE
Eigenkapital / nicht durch EK gedeckter Fehlbetrag
62 TE
61 TE
58 TE
104 TE
193 TE
235 TE
1.166 TE
1.167 TE
998 TE
0,3 TE
3 TE
2 TE
5
4
5
Bilanzsumme
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
103
52
Stadtwerke ändern ihre Strategie, um wirtschaftlich stabil zu bleiben
Wie fast alle Gesangsvereine hatte auch die »Ei-
Der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, das
Ewald Desch, seit 24 Jahren in seinem Heimatort
Nachfragen von Stadtwerken ähnlicher Größe im
nigkeit« in Wirtheim Nachwuchssorgen. Davon kann
Vorsitzender des Männerchors, ein Lied singen. Das
Jahr 2006 brachte aber eine erfolgreiche Wende. Ein
neu gegründeter zusätzlicher gemischter Chor, aus-
schließlich modernes Liedgut interpretierend, fand
rasch Zulauf von Jungen. Für Desch, immerhin seit 40
Jahren im Gesangsmetier, ist klar: »Wenn du nur an
begünstigt die NRM in ihrem Wachstumskurs.
Rhein-Main-Gebiet, die ihren Netzbetrieb noch
nicht abgekoppelt haben, zeugen davon, dass die
Taktgeber aus Frankfurt und Hanau einen guten
Ruf genießen.
Die gesetzlich verordneten Netznutzungsent-
Traditionellem festhältst, kommst du nicht weiter.«
gelte wirkten sich 2006 erstmals nachhaltig auf die
Eine Zeitenwende erlebte er 2006 auch als Ge-
für weitere wirtschaftliche Stabilität war zu ändern.
schäftsführer der Stadtwerke Hanau. Für ihn war es
»das erste komplette Jahr«, in dem der Betrieb von
Strom-, Gas- und Wassernetz von der übrigen Geschäftstätigkeit abgekoppelt lief – eine Anforderung
des Gesetzgebers. Die Arbeitsplätze in der dafür eigens mit Mainova gegründeten Netzdienste Rhein-
Main GmbH (NRM) sind zwar weitgehend in Hanau
geblieben, aber für den Sänger Desch hat der Epochenwechsel Moll- und Dur-Facetten. Einerseits sieht
er »nun die Technik ein Stück von uns weg« und die
Stadtwerke »mehr in einer Unterstützungsfunktion«,
andererseits habe NRM-Partnerin Mainova »mehr
Kompetenzen und wir sind die Vorreiter«.
Mit dem Geschäftsmodell der Netzgesellschaft ga-
ben Mainova und Stadtwerke bundesweit den Takt an.
Stadtwerke aus. Erlöse gingen zurück, die Strategie
»Dirigent« Desch stimmte Betriebsrat und Belegschaft auf gesteigerte Effizienz ein und gab den Takt
für eine geänderte Mittelfristplanung vor. Das Element Wasser sorgte 2006 in mehrfacher Hinsicht für
Wohlklänge: Die Bäder erleben eine Großsanierung
des Heinrich-Fischer-Bades, das 2008 seit 50 Jahren
bestehen wird. Das Lindenaubad hat nach einer fast
abgeschlossenen Sanierung wieder weiteren Zulauf.
Im Mainhafen kam die Sanierung der landseitigen
Kaimauer zum Abschluss. Und eine erste Expertise zeigte Chancen für ein dortiges Container-Umschlagsterminal.
2006 stellte Ewald Desch beruflich wie ehrenamt-
lich die Partituren des Schaffens neu zusammen, um
Traditionelles zu bewahren und Neues zu fördern.
Stadt werke Hanau GmbH
53
Vorreiter beim
Energie-Unbundling
und zukunftsweisende
Investitionen für die
Unternehmung Stadt.
Fac ts und Figures : Z ahlen zum Geschäf tsverl auf
Bilanzzahlen
2006
2005
2004
Anlagevermögen
62,1 Mio. E
64 ,3 Mio. E
68,7 Mio. E
Eigenkapital
34 , 4 Mio. E
34 , 4 Mio. E
34 , 4 Mio. E
Bilanzsumme
131,1 Mio. E
142,0 Mio. E
123,7 Mio. E
167,6 Mio. E
131,9 Mio. E
112, 4 Mio. E
–
–
(./.) 5,0 Mio. E
10,2 Mio. E
11,7 Mio. E
–
Zahlen der GuV
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
Abgeführter Gewinn an Gesellschafter
(EAV ab 2005)
Unternehmenskennzahlen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Anzahl der Hausanschlüsse
(Strom / Trinkwasser / Gas)
346
349
356
41.207
41. 454
41.851
Gedächtnistr aining | Ehrenamtliches Engagement in Hanau
54
Astrid Zimmerling lässt in Erinnerungen kramen
Astrid Zimmerling schlägt ihren vier Zuhörern eine
Das sei anstrengend gewesen, aber dafür hätten sie
den Finger der rechten und linken Hand durch. Dann
Jugend, meinen die beiden. Die Männer nutzen die
Übung vor: Sie nummeriert ihre auf dem Tisch liegenfordert sie auf, die Hände zu heben und die Finger
Nummer zwei und acht sich berühren zu lassen. Das
fällt den vier Senioren in einem Aufenthaltsraum der
Neurologischen Klinik schwer. Was soll die Übung?
»Die Bewegung der Finger regt den Stoffwechsel
um 25 Prozent besser an als die Bewegung mit den
Füßen. Das bringt sie besonders bei neurologischen
Erkrankungen weiter«, weiß Zimmerling. Sie arbeitet
ehrenamtlich als ganzheitliche Gedächtnistrainerin
in der Neurologie. Ihr zur Seite stehen zwei weitere
Kolleginnen, die ebenfalls von der Freiwilligen-Agentur vermittelt und fortgebildet wurden. Das Klinikum
Hanau ist ihr von Berufs wegen bekannt, denn sie arbeitet ein Haus weiter als Krankenschwester in der
Psychiatrie. Von daher kennt sie den großen Beschäftigungsbedarf für die Patientinnen und Patienten.
»Nehmen Sie es mit Humor, wir sind nicht in der
nie so eine fatale Langeweile erlebt wie die heutige
Gelegenheit, um beim Kramen im Langzeitgedächtnis solche Erinnerungen an Zimmerling weiterzugeben. Das Kurzzeitgedächtnis funktioniere dagegen
nicht mehr so gut, klagt einer. Die Gedächtnistrainerin hat auch dafür Übungen parat, zum Beispiel das
Einprägen von acht kleinen Gegenständen, die sie
für einige Minuten versteckt und die sie später wie-
der aufzuzählen sollen. Das klappt bei zweien ganz
gut. Und das andere Duo im Viererbund der Trainierenden? Die Kommunikation mit einem stellt sich als
schwierig heraus, denn der Zuwanderer aus der Türkei
beherrscht Deutsch nur bruchstückhaft. Freilich kann
er sich besser verständlich machen, als er von seinen
Kindern und Enkeln schwärmt. Der vierte Patient erzählt auch ein wenig: Er sei früher Schmied gewesen,
lässt er sich entlocken.
Zimmerling fragt nach Pflanzen mit bestimm-
Schule«, tröstet Zimmerling die bei der Fingerübung
ten Anfangsbuchstaben. »Manchmal kommste net
de nach einem Schlaganfall oder bei einer Parkinson-
sich Zeit«, ermuntert die Gedächtnistrainerin.
scheiternden Senioren. Aber sie ruft dazu auf, »geraErkrankung Gedächtnistrainingskurse in Ihrer Nähe
zu besuchen«. Auf dem Lande sei das schwierig, klagt
drauf«, schüttelt einer mit dem Kopf. »Nehmen Sie
Später zieht sie ein positives Fazit: So viel Ge-
ein Teilnehmer, und nach Hanau komme er per Bus
spräche wie diesmal kommen selten vor. Immerhin
wie in einer großen Familie«, stimmt der Zweite in
logischen Klinik schon seit rund zwei Jahren ein- bis
nur sehr umständlich. »Früher war das Leben im Ort
das Klagelied von wachsender menschlicher Entfremdung ein. Die einst weit verbreitete Landwirtschaft
sei früher notwendig gewesen, um als selbst erzeugende Familie »über die Runden zu kommen«.
bietet Zimmerling Gedächtnistraining in der Neurozweimal monatlich an.
55
Konzernjahresabschluss
56
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2006
1.
Geschäft und Rahmenbedingungen
Wirtschaf tliche Ent wicklung
Die strategische Steuerung des Konzerns durch die Haupteigentümerin Stadt
Hanau wurde durch den Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung
vom Winter 2006 neu geordnet. Dieser wird gegenwärtig operativ umgesetzt.
Mit der Umgliederung der Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
(KVK) wurde die gesellschaftsrechtliche Neustrukturierung der Konzerngruppe
weitgehend abgeschlossen. Für die wirtschaftliche Steuerung der Gesellschaften
und der Eigenbetriebe der Stadt Hanau sind die grundlegenden Voraussetzungen
gegeben und die notwendigen Instrumente vorhanden.
Ent wicklung des Konzerns
Im Berichtsjahr wurden die konzernweiten Steuerungsinstrumente (Berichts-
wesen, Konzernrichtlinien) wesentlich weiterentwickelt. Die Konzernrevision
wurde in Zusammenarbeit mit der Revision der Stadt Hanau neu strukturiert
und der Prüfungsumfang in entsprechender Abstimmung wesentlich erweitert.
Prüfungsschwerpunkt 2006 war das Forderungsmanagement der Gesellschaften.
Zur wirtschaftlichen Stabilisierung wurden auf der Basis analytischer Betrachtungen der wertbestimmenden Faktoren der Gesellschaften Rationalisierungsund Optimierungsprojekte für die Bereiche Einkauf, Informationstechnologie
und Energiedienstleistungen begonnen. Weitere Synergieprojekte sind in Vorbereitung.
Forschung und Entwicklung werden im Konzern nicht betrieben.
Konzernl agebericht
57
2.
Ertragslage
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Wirtschaftsjahr 2006:
2006
2005
206.787 TE
169.319 TE
Übrige betriebliche Erträge
40.765 TE
15.573 TE
Gesamtleistung
247.552 TE
184.892 TE
Materialaufwand
166.470 TE
105.735 TE
Personalaufwand
37.789 TE
38.277 TE
Abschreibungen
20.842 TE
18.774 TE
Sonstige betriebliche Aufwendungen
20.266 TE
20.809 TE
2.185 TE
1.297 TE
-5.945 TE
-10.178 TE
3.525 TE
-9.093 TE
Steuern
-1.903 TE
-2.133 TE
Konzernjahresfehlbetrag
-2.138 TE
-20.109 TE
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Außerordentliches Ergebnis
Die Umsatzerlöse 2006 verteilen sich auf die einzelnen Gesellschaften
wie folgt:
2006
Stadtwerke Hanau GmbH
164.976 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
6.847 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
6.468 TE
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
3.412 TE
380 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
21.795 TE
Hanauer Parkhaus GmbH
2.909 TE
58
Die Ertragslage für das Geschäftsjahr 2006 wurde maßgeblich durch die wirt-
schaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen Stadtwerke Hanau GmbH
(SWH) und Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) sowie die Hanauer Parkhaus GmbH
(HPG) beeinflusst.
Die Stadtwerke Hanau haben wie bisher die Versorgung der Hanauer Bevölke-
rung mit leitungsgebundener Energie (Strom, Erdgas, Wärme) und die Versorgung
mit Trinkwasser sichergestellt. Als verwandte Geschäftsfelder betreiben die Stadtwerke die Erdgasversorgung für eine Nachbargemeinde, den Betrieb des Main-
hafens sowie der städtischen Schwimmbäder. Insgesamt stiegen die Umsätze der
SWH im Vergleich mit dem Vorjahr um 27,1 % bzw. 35,8 Mio. E, was insbesondere
auf die höheren Stromumsätze (+ 26,5 %) zurückzuführen ist. Die Bilanzsumme
beläuft sich auf 131 Mio. E mit einem Eigenkapitalanteil – ohne Anrechnung der
Ertragszuschüsse – von 22,2 %. Für das Wirtschaftsjahr 2005 beträgt der gemäß
Gewinnabführungsvertrag abzuführende Gewinn 10,2 Mio. €.
Die Hanauer Straßenbahn GmbH betreibt mit Bussen den öffentlichen Per-
sonennahverkehr in Hanau und angrenzenden Verkehrsgebieten. Das Unternehmen weist eine Bilanzsumme von 30 Mio. € mit einem Eigenkapitalanteil von
22,7 % aus. Das Jahresergebnis beläuft sich auf 5,6 Mio. € Verlust, der aufgrund
des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages durch die Gesellschafterin
BeteiligungsHolding Hanau ausgeglichen ist.
Die Baugesellschaft Hanau GmbH ist mit einem Jahresumsatz von 21,8 Mio. €
erstmalig mit einem Anteil von 10 % am Gesamtumsatz des Konzerns beteiligt.
Der Bilanzgewinn der Baugesellschaft Hanau beläuft sich auf 679 T€.
Im Rahmen der Gesamtkonzernkonsolidierung ergibt sich für das Wirtschafts-
jahr ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 2,7 Mio. €.
Konzernl agebericht
59
3.
Finanzlage
In das Cash-Management sind alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen.
Über die gepoolten Finanzmittel konnten die Liquiditätsbedarfe der Gesellschaften jederzeit erfüllt werden.
An der Eberhardschule GmbH & Co. KG hat sich die BeteiligungsHolding mit
einer stillen Einlage in Höhe von 4,0 Mio. € zur Finanzierung der Erbbaupacht für
Gelände und Gebäude der Stadt Hanau beteiligt. Die gezahlte Einlage wurde im
Januar 2006 an die BeteiligungsHolding zurückgezahlt.
Die Betreibergesellschaft Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard GmbH wurde
als gemeinsames Unternehmen der Martin-Luther-Stiftung Hanau und der BeteiligungsHolding gegründet. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 2007 den Betrieb
des Altenheimes in der Dettinger Straße von der Schottener-Reha-Gesellschaft
übernommen und wird die Bewohner und Arbeitnehmer dieses Hauses im Altenhilfezentrum unterbringen und beschäftigen.
Nachdem bereits im Geschäftsjahr 2005 die Liquidität durch Beteiligungskäufe
und die Verluste der Sparte Nahverkehr erheblich belastet wurden, konnten 2006
die beiden Verkehrsbündel Hünfeld und Bad Hersfeld der Kraftverkehr Kinzigtal
Omnibusbetrieb GmbH verkauft werden. Der negative Kaufpreis hat die Liquidität
erneut belastet. Die Auflösung der verbleibenden Drohverluste hat bei der KVK
zu einem Bilanzgewinn geführt.
Die Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH (KVK) wurde von der HSB
unmittelbar zur Konzernmutter umgegliedert, um die HSB von den Risiken dieser
Gesellschaft zu entlasten.
60
4.
Vermögenslage
Der Konzern weist eine Bilanzsumme in Höhe von 341,6 (Vj. 360,2) Mio. € mit
einem Eigenkapitalanteil von 82,8 (Vj. 89,8) Mio. € aus. Dies entspricht einem
Eigenkapitalanteil von 24,3 % gegenüber 24,9 % im Vorjahr. Die Vermögenswerte
verteilen sich wie folgt:
2006
2005
8.576 T€
14.696 T€
233.269 T€
243.281 T€
5.070 T€
4.884 T€
246.915 T€
262 .861 T€
Vorräte
13.392 T€
10.044 T€
Forderungen
68.253 T€
64.520 T€
Liquide Mittel
3.091 T€
11.684 T€
Übrige Aktiva
9.869 T€
11.133 T€
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Einzelheiten sind im Konzern-Anlagegitter dargestellt.
Konzernl agebericht
61
5.
Nachtragsbericht
Zur Jahresmitte konnten die Verhandlungen mit einem großen Unternehmen
aus dem Bereich des Personennahverkehrs über den Verkauf der Linienbündel
Rüsselsheim, Mühlheim und Friedrichsdorf der Kraftverkehr Kinzigtal Omnibus-
betrieb GmbH zur Unterschriftsreife gebracht werden. Der Vertragsabschluss ist
von ausstehenden behördlichen Genehmigungen abhängig. Im Frühjahr 2007
wurde die Verlängerung der Linienkonzession für das Verkehrsbündel Vorspessart
vom Regierungspräsidium Darmstadt abgelehnt.
Für das 2. Halbjahr ist die Betriebsprüfung der Konzerngesellschaften für die
Jahre 2003 bis 2005 durch das Finanzamt angekündigt.
6.
Risikobericht
Das Ergebnis der Hanauer Straßenbahn GmbH hat den Konzern wieder belas-
tet. Das Betriebsergebnis der Gesellschaft hat sich zwar von 8,9 Mio. € Verlust im
Vorjahr auf 4,7 Mio. € Verlust verbessert. Mit weiteren 0,9 Mio. € tragen aber noch
die Wirkungen aus den Risikogeschäften der Vorjahre zum negativen Gesamtergebnis der HSB von 5,6 Mio. € bei. Zum 31. Mai 2009 laufen die innerstädtischen
Nahverkehrskonzessionen der Gesellschaft aus. Die vom hessischen Verkehrsministerium eröffnete Möglichkeit der Inhouse-Vergabe ist von der bis zu diesem
Zeitpunkt zu erreichenden wirtschaftlichen Rentabilität im Rahmen der Kriterien
des europäischen Gerichtshofes (Altmark Trans Entscheidung) abhängig. Die im
vergangenen Wirtschaftsjahr erneut erzielte Senkung des operativen Verlustes
(Betriebsergebnis) der Gesellschaft spricht dafür, dass dieses Ziel erreicht werden
kann. Durch den Verkauf der KVK GmbH an die Konzernmutter wurde die HSB von
den Risiken dieser Gesellschaft befreit.
Die Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH hat die Verlängerung der
Konzession für das Linienbündel Vorspessart im Vergabeverfahren verloren. Gegen den Verwaltungsakt ist Klage erhoben. Sollte der Bescheid Bestandskraft
erhalten, steht der Teilbetrieb mangels Aufträgen zur Disposition. Für diesen Fall
hat die Gesellschaft ausreichend Rückstellungen gebildet, sodass für den Konzern
kein bestandsgefährdendes Risiko besteht.
62
Die sich aus den Vorgaben der Netzregulierungsbehörde im Bereich Strom und
Gas ergebenden Risiken fanden 2006 in der Verschlechterung des Ergebnisses der
Stadtwerke Hanau ihren Niederschlag. Unternehmensintern fand bei der Versorgungsgruppe eine Gesamtbetrachtung der Unternehmensorganisation und
Unternehmensstruktur zum Zweck strikter Kostenoptimierungen statt, um auch
trotz zu erwartender Verluste aus dem Betrieb der Bäder die positiven Ergebnisse
der Versorgungssparte zu sichern. Die neuen Gesetzesvorhaben sowie der immer
stärker in den Fokus tretende Klimaschutz führen zu nicht zu unterschätzenden
Belastungen. Deswegen hat im Februar 2007 der Aufsichtsrat der Gesellschaft
einem von den Gesellschaftern und der Geschäftsführung vorgelegten Optimierungs- und Kostensenkungskonzept zugestimmt, dessen Umsetzung bereits im
laufenden Wirtschaftsjahr begonnen hat.
Den Verlusten der Hanauer Parkhaus GmbH wurde durch den Verkauf eines
nicht rentierlichen Parkhauses entgegengesteuert. Zusätzlich wurde ein weiteres
verlustbringendes Parkhaus auf den zutreffenden niedrigeren Wert abgeschrieben. Zur Optimierung der Vermarktung der Parkflächen sowie der Restrukturierung der Finanzierungsinstrumente wird die Kostenstellenrechnung sowie das
Controlling der Gesellschaft weiter ausgebaut.
Die Baugesellschaft Hanau GmbH setzt ihr Konzept der schrittweisen Sanie-
rung des Wohnungsbestandes unter Einbettung in ein mittelfristiges Finanzkonzept weiter fort. Im Geschäftsjahr 2007 werden gegebenenfalls vorhandene
Sonderabschreibungspotenziale der Gesellschaft durch Einzelbewertungen
ermittelt. Unternehmensgefährdende Risiken sind nicht erkennbar.
Weitere Risiken anderer Beteiligungsgesellschaften sind nicht erkennbar.
Konzernl agebericht
63
7.
Prognosebericht
Durch die Ergebnisse der Hanauer Parkhaus Gesellschaft und der HSB wurde
das geplante Jahresergebnis 2006 nicht erreicht. Um die zukünftigen Chancen
optimal zu nutzen, steht im laufenden Jahr die Fortsetzung der wirtschaftlichen
Stabilisierung der Gruppe im Vordergrund. Hierzu wurde ein Optimierungskonzept
für die Energiesparte entwickelt, welches vorsieht, die sich ergebenden Risiken
aus den Vorgaben der Netzregulierungsbehörde abzumildern.
Durch die Abbildung der zukünftigen Risiken aus dem Nahverkehr im Jahresab-
schluss 2006 erscheint für die Folgejahre die Zukunft der Sparte gesichert.
Die BHG ist ihren Ergebnisabführungsverpflichtungen gegenüber der Mainova
AG im Rahmen des bestehenden Vertrages nachgekommen.
Das Ergebnis der Baugesellschaft Hanau GmbH liegt im Rahmen der prognos-
tizierten Werte und bestätigt die stabile Entwicklung der Gesellschaft.
Die neuen Beteiligungen haben im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ihre vorge-
sehenen Aufgaben aufgenommen: Die Hanau Grün GmbH hat die notwendigen
Investitionen getätigt, um den Geschäftsbetrieb weiter aufzubauen. Die Hanau
Einkauf GmbH hat zur Bündelung aller Einkaufsleistungen in der Unternehmung
Stadt mit drei Mitarbeitern die Organisationsstruktur für einen zentralen Einkauf geschaffen. Die Hanau Dienstleistung GmbH steht für Sonderaufgaben
zur Verfügung, insbesondere zur Vermittlung von Arbeitnehmern innerhalb der
städtischen Unternehmen.
Um die zukünftigen Chancen in der Fortentwicklung des wirtschaftlichen
Konsolidierungsprozesses der Unternehmung Stadt Hanau optimal zu nutzen,
stehen im laufenden Jahr Projekte zur Nutzung wirtschaftlicher Synergien im
Unternehmensverbund im Vordergrund:
1. Bündelung und Rationalisierung in der Sparte Energie
2. Neuausrichtung der Informationstechnologie
3. Bündelung des Einkaufs in der Hanau Einkauf GmbH
Für die Entwicklung der mit Abzug der amerikanischen Streitkräfte Ende 2008 frei
werdenden Flächen wird die konzeptionelle Planung für die Sparte Bauwirtschaft
gegenwärtig erarbeitet.
2007 wird mit einem verbesserten Jahresergebnis schließen, das sich auch für die
Folgejahre stabil entwickeln wird.
Hanau, im Juni 2007
Geschäftsführung
Kinder sehen mehr | Ehrenamtliches Engagement in Hanau
64
Gotthard Pursche will Kindern die Augen für die Welt öffnen
»Herr Pursche, weißt du was, ich habe noch nie ein
Diese Menschen würden das ehrenamtliche En-
Schwein gesehen.« Der fünfjährige Tobias rückt dicht
gagement von Gotthard Pursche sicherlich guthei-
sechs Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte
Walther-Stiftung für die Weihnachtsaktion »Kinder in
an Gotthard Pursche heran, der in einem Stuhlkreis
Janusz Korczak um sich geschart hat und aus einem
Bauernhof-Bilderbuch vorliest. Einmal in die Runde
gefragt stellt sich heraus, dass Tobias nicht der einzige
ist. »Eigentlich nicht verwunderlich«, sagt Gotthard
Pursche, der seit mehr als fünf Jahren als ehrenamtlicher Vorleser in der Kita aktiv ist. Der Blick aus dem
Fenster fällt auf eine Ansammlung von großen Wohnblocks. Natur und Landleben sind kilometerweit entfernt. Als Kind, das auf dem Land aufgewachsen ist,
ßen. Jahrelang war der Ruheständler für die Rudolf-
Not« unterwegs und holte Spendenpakete in Kindergärten und Grundschulen ab. Eine Anzeige der Freiwilligen-Agentur Hanau in der örtlichen Tageszeitung
war Initialzündung, sich in der Brüder-Grimm-Stadt
zu engagieren. Vorleser für Kindertagesstätten wurden gesucht, eine davon war die Einrichtung Janusz
Korczak in der Willy-Brandt-Straße.
»Herr Pursche ist sehr wichtig für uns geworden«,
war es Pursche eine Herzensangelegenheit, diese
sagt Leiterin Inge Tilemann. »Besonders für unsere
Biolandhofes in Bruchköbel konnten die Kinder dann
figur.«
Wissenslücke der Kinder zu füllen. Beim Besuch eines
nicht nur Schweine von Angesicht zu Angesicht erle-
ben, sondern sogar Kartoffeln ernten – ein überaus
Jungs brauchen wir eine männliche Identifikations-
Mittlerweile liest Pursche nicht nur vor. Er ist auch
sinnliches Erlebnis. »Ihre Hosen- und Jackentaschen
beim Waldtag dabei, wenn Kinder zwischen Bäumen
ten«, schmunzelt Pursche.
cieren und wirkt beim Theaterprojekt mit. Im Kin-
waren so voll gestopft, dass sie kaum laufen konn-
»Die Augen für die Welt öffnen« möchte der
Maschinenbauingenieur den Mädchen und Jungen,
Vorbild sein, in ihren Erinnerungen einen Platz haben.
Auch er hatte in jungen Jahren Vorbilder, an denen er
sich später oft orientierte.
toben, Hütten bauen und auf Baumstämmen balanderhaus in der Großauheimer Waldsiedlung leitet er
Hortkinder beim Werken mit Holz an.
Wenn Gotthard Pursche in Hanau mit dem Fahr-
rad unterwegs ist, kann es passieren, dass er plötzlich anhalten muss, weil ihn unbedingt ein paar Kinder begrüßen wollen. Weil früher manche Mutter
irritiert guckte, wenn ihr Sprössling auf einen für sie
wildfremden Mann zustürzte, hängt seither ein Foto
von Pursche in der Kita.
65
Bil anz
66
Bilanz für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006
Ak tiva
2006
in E
Anhang
(1)
2005
in E
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten, geleistete Anzahlungen
2. Geschäfts- oder Firmenwert
3. Geleistete Anzahlungen
2.119.012,00
2.436.391,56
6.456.848,48
12.235.563,75
0,00
24.366,00
8.575.860,48
14.696.321,31
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
178.081.418,57
174.060.817,89
2. Streckenausrüstung und Fahrzeuge für Personenverkehr
7.376.111,51
14.079.399,51
3. Technische Anlagen und Maschinen
41.092.133,27
43.608.348,32
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4.400.510,00
4.442.091,44
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
2.318.920,13
7.090.250,18
233.269.098,48
243.280.907,34
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligung an assoziierten Unternehmen
3. Übrige Beteiligungen
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Wertpapiere des Anlagevermögens
6. Sonstige Ausleihungen
0,00
200.000,00
665.917,26
437.835,93
2.044.305,14
1.841.581,94
2.194.686,51
2.194.686,51
26.691,48
26.691,48
138.348,69
183.090,34
5.069.949,08
4.883.886,20
246.914.908,04
262.861.114,85
B. Umlaufvermögen
(2)
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
80.933,39
114.271,55
2. Zum Verkauf bestimmte Grundstücke
6.134.092,94
2.793.786,99
3. Fertige / unfertige Erzeugnisse und Waren
7.176.820,60
7.135.681,49
13.391.846,93
(3)
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen Gesellschafter
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Vermögensgegenstände
(4)
III. Übrige Wertpapiere des Umlaufvermögens
(5)
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
(6)
10.043.740,03
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Aktiva
58.304.556,08
52.603.908,79
1.849.120,52
10.582.561,18
0,00
119.694,71
8.099.455,98
1.213.747,33
9.517.559,88
6.902.515,90
77.770.692,46
71.422.427,91
0,00
4.025.194,02
3.091.400,27
11.684.209,45
94.253.939,66
97.175.571,41
350.733,90
205.510,40
341.519.581,60
360.242.196,66
Bil anz
67
Passiva
2006
in E
Anhang
(7)
2005
in E
A. Eigenkapital
I.
20.000.000,00
20.000.000,00
II. Kapitalrücklage
Gezeichnetes Kapital
5.625.592,01
5.404.782,01
III. Gewinnrücklage
13.064.398,14
39.622.581,00
IV. Sonderposten aus Konsolidierungsbuchungen
1.875.709,96
1.304.394,98
V. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
33.269.518,19
29.932.430,63
VI. In den Vorjahren mit Gewinnrücklage verrechneter
Geschäfts- oder Firmenwert
-6.610.750,11
-6.610.750,11
-2.699.920,04
-21.412.968,54
VII.Konzernbilanzverlust
(im Vj. Konzernjahresfehlbetrag) nach
Anteilen anderer Gesellschafter
(8)
B. Anteile anderer Gesellschafter
(9)
C. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen
(10)
D. Rückstellungen
I.
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
II. Steuerrückstellungen
III. Sonstige Rückstellungen
64.524.548,15
68.240.469,97
18.278.915,02
21.606.310,27
8.153.214,00
9.169.307,50
3.523.855,00
3.813.301,00
635.970,03
67.000,00
22.621.082,74
32.074.504,96
26.780.907,77
(11)
E. Verbindlichkeiten
I.
II. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
IV. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter
V. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
VI. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
VII.Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
(12)
35.954.805,96
F. Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva
138.668.513,80
148.285.533,92
6.320.299,28
6.413.592,91
6.970.205,01
9.771.989,70
14.726.540,07
14.736.727,79
0,00
18.715,59
9.507.944,87
210.413,78
43.783.063,53
42.239.250,97
(1.896.159,54)
(2.336.790,68)
(42.458,42)
(799.129,17)
219.976.566,56
221.676.224,66
3.805.430,10
3.595.078,30
341.519.581,60
360.242.196,66
68
Gewinn- und Verlustrechnung
69
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006
2006
in E
Anhang
(13)
1. Umsatzerlöse
(14)
2. Erhöhung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
(15)
3. Andere aktivierte Eigenleistungen
(16)
4. Sonstige betriebliche Erträge
(17)
5. Materialaufwand
(18)
169.319.158,96
3.353.728,97
1.909.563,40
164.637,64
473.374,06
37.246.718,83
13.190.252,95
-166.470.464,20
-105.735.223,53
-147.667.915,16
-84.585.290,74
-18.802.549,04
-21.149.932,79
b)Aufwendungen für bezogene Leistungen
6. Personalaufwand
a)Löhne und Gehälter
b)Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
(20)
206.787.245,04
a)Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
(19)
2005
in E
7.
davon für Altersversorgung
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen sowie auf Vermögensgegenstände
des Umlaufvermögens
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
9. Erträge aus übrigen Beteiligungen
-37.788.902,86
-31.076.066,14
-38.277.217,99
-29.747.056,90
-6.712.836,72
-8.530.161,09
(-1.239.436,19)
(-2.930.686,94)
-20.841.865,09
-18.774.354,04
-20.265.540,08
-20.808.845,38
0,00
65,00
(21)
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
182.478,69
182.448,49
(22)
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
545.760,42
1.025.632,04
7.271,33
0,00
-260.762,92
0,00
(23)
12. Erträge aus assoziierten Unternehmen
(24)
13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
(25)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
14. Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
16. Aufwendungen aus Verlustübernahme
verbundener, nicht zu kons. Unternehmen
0,00
-9.927,42
-6.378.421,57
-6.499.618,87
0,00
-117.035,12
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-3.718.115,80
-4.121.727,45
(26)
18. Außerordentliche Erträge
8.710.342,95
0,00
(27)
19. Außerordentliche Aufwendungen
-5.185.391,07
-9.092.972,17
(28)
20.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
-1.377.359,58
-1.466.617,52
(29)
21. Sonstige Steuern
-526.090,25
-666.828,13
(30)
22. Aufwendungen für Ausgleichszahlungen
an außenstehende Gesellschafter
-6.656,00
-4.732.620,77
-2.103.269,75
-20.080.766,04
-34.720,09
-27.807,52
-2.137.989,84
-20.108.573,56
-561.930,20
-1.304.394,98
-2.699.920,04
-21.412.968,54
23.Konzernjahresfehlbetrag
(31)
24.Anteil anderer Gesellschafter
am Jahresüberschuss (-) / Jahresfehlbetrag (+)
(32)
25.Konzernjahresfehlbetrag
nach Anteilen anderer Gesellschafter
(33)
26.Einstellung (-) in den Sonderposten
aus Konsolidierungsbuchungen
(34)
27. Konzernbilanzverlust
nach Anteilen anderer Gesellschafter
Kr af tbrühe mit Griess | Ehrenamtliches Engagement in Hanau
70
Ein gegenseitiges Geben und Nehmen
Kraftbrühe mit Grieß steht diesmal auf der Spei-
Vorher hatte ich nichts mit alten Menschen zu
sekarte, Grüne Soße zu Rindfleisch und Kartoffeln
tun«, berichtet W. »Mittlerweile habe ich mich längst
einer weiteren Freiwilligen für die Bewohnerinnen
das Katharinenstift und schwingt Kochlöffel und
sowie Bananenquark. Hilda W. kocht zusammen mit
und Bewohner der Tagespflege im Katharinenstift
der Martin-Luther-Stiftung. Die haben sich das Essen
wünschen und beim Vorbereiten helfen dürfen.
Hilda W. kann in ihrer Berufsbiografie als Köchin
renommierte Arbeitgeber aufzählen: Hotels wie
Interconti, Maritim und den »Frankfurter Hof«. Zwi-
an sie gewöhnt.« Einmal wöchentlich kommt sie in
Rührstab. Dieses Ehrenamt hilft ihr, sich psychisch zu
stabilisieren. »Es ist gut, hier mit Menschen zusammen zu sein«, ist sie überzeugt. »Hier habe ich eine
Aufgabe. Die alten Menschen geben mir sehr viel. Und
ich kann ihnen etwas zurückgeben.«
Nachdem sie zwischendurch länger in einer Tages-
schendurch verdiente sie auch in der Schweiz ihr Geld.
klinik gewesen sei, habe man sie im Katharinenstift
sie vor zwölf Jahren die Depression. Damals war sie
wie eine Familie gefunden zu haben, dazu trägt die
Doch als sie sich später selbstständig machte, ereilte
27 Jahre alt.
2005 nahm sie Kontakt zur Freiwilligen-Agentur
der Stadt Hanau auf. An arbeiten wie zuvor sei nicht
mehr zu denken gewesen, erzählt sie. »Aber ich dach-
te mir, ich könnte noch etwas Nützliches tun.« Nichts
wieder »sehr nett empfangen«. So etwas Ähnliches
Martin-Luther-Stiftung mit Bräuchen wie die »Dankeschön-Essen« für die Freiwilligen im Hause bei. Eben-
so mit Blumensträußen und Glückwunschkarten zum
Geburtstag.
Sicher, manchmal falle es ihr schwer, wieder den
lag näher, als aus ihrer beruflichen Vorbildung zu
allwöchentlichen Weg zur Martin-Luther-Stiftung zu
drei Angebote. Bei der Martin-Luther-Stiftung fühlt
dass ich sehr pflichtbewusst bin«, zitiert sie das wohl-
schöpfen. Die Freiwilligen-Agentur unterbreitete ihr
sie sich seit Mitte 2005 gut aufgehoben.
finden, gesteht W. ein. »Aber mir wird nachgesagt,
meinende Urteil anderer über sie.
71
Anhang
72
Konzernanhang 2006
1.
Allgemeine Angaben
Der Konzernabschluss ist entsprechend den für große Kapitalgesellschaften
geltenden gesetzlichen Vorschriften des HGB zum konzerneinheitlichen Stichtag,
dem 31. Dezember 2006, aufgestellt worden.
Die Aufstellung des Abschlusses erfolgt nach den Vorschriften des Dritten
Buches des Handelsgesetzbuches (HGB). Er besteht gemäß § 297 Abs. 1 S. 1 HGB
aus der Konzernbilanz, die aufgrund von Besonderheiten der Versorgungs-, der
Verkehrs- als auch der Bauwirtschaft das Gliederungsschema der Bilanz nach
§ 266 Abs. 2 und 3 HGB um die Positionen A. II. Nr. 2 (Aktiva) »Streckenausrüstung
und Fahrzeuge für Personenverkehr«, B. I Nr. 2 (Aktiva) »Zum Verkauf bestimmte
Grundstücke« und C. (Passiva) »Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen« angepasst wurde, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt wurde, dem Konzernanhang,
der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel.
2.
Konsolidierungskreis
In den vorliegenden Konzernabschluss 2006 sind sechs Tochtergesellschaften
einbezogen, bei denen der BeteiligungsHolding Hanau GmbH (BHG) mittelbar
oder unmittelbar die Stimmrechtsmehrheit zusteht.
Der Konsolidierungskreis der BHG blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Bei der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) änderte sich die Quote von 51 % auf
100 %, da die BHG mit Vertrag vom 16. Oktober 2006 die übrigen Anteile in Höhe
von 49 % an der HSB erworben hat. Mit gleichem Datum erwarb die BHG sämtliche
Geschäftsanteile an der KVK Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb Gesellschaft
mit beschränkter Haftung (KVK) von der HSB. Damit ist die KVK nunmehr ein
100-prozentiges Tochterunternehmen BHG.
Die Hanau Grün GmbH (HGG) und die Hanau Marketing GmbH (HMG) werden
nach »at equity« in den Konzernabschluss einbezogen. Bei den übrigen Tochtergesellschaften, bei denen der BHG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der
Stimmrechte zustehen, erfolgt die Bewertung zum Buchwert. Aufgrund unterge-
ordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist
gemäß § 296 Abs. 2 HGB auf die Einbeziehung der übrigen Tochtergesellschaften
in den Konzernabschluss der BHG verzichtet worden.
Konzernanhang
73
3.
Konsolidierungsgrundsätze
Grundlage für die Konsolidierung sind der Jahresabschluss der BHG und die
nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen gemäß § 308 HGB
aufgestellten und geprüften Jahresabschlüsse der vollkonsolidierten und assoziierten Tochterunternehmen.
Die Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Toch-
terunternehmen erfolgt nach der Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB.
Danach wurden die Anschaffungskosten der Anteile an Tochterunternehmen mit
den auf diese Anteile entfallenden Beträgen des Eigenkapitals im Zeitpunkt der
erstmaligen Konsolidierung verrechnet.
Der aktivische Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung der HPG
wird als Geschäfts- oder Firmenwert im Anlagevermögen ausgewiesen. Er wird
gemäß § 309 Abs. 1 HGB über eine Nutzungsdauer von vier Jahren beginnend mit
dem Zugangsjahr ergebniswirksam linear abgeschrieben. Der nach Berücksichtigung von stillen Reserven verbleibende aktivische Unterschiedsbetrag aus der
Kapitalkonsolidierung mit der SWH wird ebenfalls als Geschäfts- oder Firmenwert
im Anlagevermögen ausgewiesen und gemäß § 309 Abs. 1 HGB über eine Nut-
zungsdauer von vier Jahren beginnend mit dem Zugangsjahr ergebniswirksam
linear abgeschrieben.
Der Sonderposten aus Konsolidierungsbuchungen enthält alle ergebniswirk-
samen Konsolidierungsbuchungen aus dem Jahr 2006.
Unter der Position passivischer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidie-
rung im Eigenkapital werden der Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung
der BauG und der Unterschiedsbetrag aus dem Erwerb des 49,9 %-Anteils an der
HSB ausgewiesen. Die Auflösung dieser Beträge erfolgt nach § 309 Abs. 2 HGB.
Bei aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträgen erfolgt kein saldierter
Ausweis einzelner Tochterunternehmen.
Die Hanau Grün GmbH wird als verbundenes Unternehmen nach § 296 Abs. 2
S. 1 HGB i. V. m. § 311 Abs. 1 HGB, die Hanau Marketing GmbH als assoziiertes
Unternehmen nach § 311 Abs. 1 HGB »at equity« bewertet. Für beide Gesellschaften
wurde die Buchwertmethode gemäß § 312 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 HGB angewandt und eine
Folgekonsolidierung nach § 312 Abs. 4 HGB vorgenommen. Die im Jahresabschluss
des assoziierten Unternehmens angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden stimmen grundsätzlich mit der Methodik der Konzernunternehmen
überein.
Gegenseitige Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge
zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden gemäß § 303 HGB bzw. § 305
HGB konsolidiert. Eine Zwischenergebniseliminierung wurde durchgeführt.
74
4.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaf-
fungskosten bewertet und entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer
linear abgeschrieben.
Die Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten,
vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Soweit zulässig, wird das
Sachanlagevermögen degressiv und später linear abgeschrieben.
Die Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände wird in Anlehnung an die
aktuellen amtlichen Abschreibungstabellen der Finanzverwaltung festgelegt.
Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung voll
abgeschrieben.
Das Finanzanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten bzw. »at equity«
bilanziert. Die Beteiligungen werden zum Bilanzstichtag mit dem Nennwert
bewertet.
Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nenn-
wert angesetzt.
Die Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nominalwert bewertet
worden.
Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und sonstigen
ungewissen Verpflichtungen. Sie wurden mit dem Betrag angesetzt, der nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.
Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag bilanziert.
Konzernanhang
75
5.
(1)
Erläuterungen zu den Posten der Bilanz
Anl agevermögen
Die Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens ist im nachfolgenden
Konzern-Anlagegitter, Seite 98 dargestellt.
Auf die immateriellen Vermögensgegenstände wurden lineare Abschrei-
bungen entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Sie
beinhalten neben dem Geschäfts- oder Firmenwert im Wesentlichen entgeltlich
erworbene Nutzungs- und Versorgungsrechte sowie EDV-Software.
Aus der Erstkonsolidierung der Hanauer Parkhaus GmbH zum Zeitpunkt
1. Januar 2005 ergab sich ein aktivischer Unterschiedsbetrag in Höhe von
2.713 TE auf die von der BeteiligungsHolding Hanau GmbH gehaltenen An-
teile von 94,8 %. Dieser aktivische Unterschiedsbetrag wird unter der Position
Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Die Abschreibung erfolgt gemäß der
pauschalierten Abschreibungsmethode über vier Jahre, beginnend im Zugangsjahr
in Höhe von 678 TE. Des Weiteren erwarb die BHG von der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main einen 3,0-prozentigen Anteil an der Stadtwerke
Hanau GmbH. Dieser Zugang führte zu einem passivischen Unterschiedsbetrag
in Höhe von 1.031 TE aus der Kapitalkonsolidierung, welcher erfolgsneutral als
Sondertilgung des Firmenwertes der Stadtwerke Hanau GmbH behandelt wurde.
Dieses Vorgehen begründet sich durch einen wirtschaftlichen Gesamtzusammenhang zwischen dem Erwerb 2004 und dem sukzessiven Erwerb 2005. Die neu
ermittelten Abschreibungen auf den Firmenwert der Stadtwerke Hanau GmbH
betragen 5.101 TE.
Die Sachanlagen werden sowohl linear wie auch degressiv abgeschrieben, die
geringwertigen Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben,
nach zehn Jahren wird ein Abgang unterstellt.
Ein Abgang der Gegenstände des Sachanlagevermögens, welchem stille Reser-
ven zugeordnet wurden, erfolgte 2006 nicht. Demzufolge mussten keine stillen
Reserven aufgelöst werden. Es ergeben sich zum 31. Dezember 2006 Abschreibungen auf stille Reserven für »Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken« in Höhe von 37 TE
und auf »Technische Anlagen und Maschinen« von 677 TE.
Die Abnahme des Anlagevermögens um 15.946 TE begründet sich im We-
sentlichen aus der Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte der Hanauer
Parkhaus GmbH und der Stadtwerke Hanau sowie aus dem Verkauf der zweier
Verkehrsgebiete der KVK und dem hiermit verbundenen Übergang der in den
Verkehrsgebieten genutzten Omnibusse.
76
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unter-
nehmen, Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und übrigen Beteiligungen
sind aus der Aufstellung des Anteilsbesitzes, Seite 100 ersichtlich. Die verbundenen nicht zu konsolidierenden Unternehmen und die übrigen Beteiligungen
wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.
Mit der Hanau Grün GmbH gehört zum 31. Dezember 2006 ein verbundenes
Unternehmen zum Konzern, welches nach der Equity-Methode bewertet wird.
Der Ausweis erfolgt unter Beteiligungen an assoziierten Unternehmen. Im Laufe
des Geschäftsjahres 2006 wurde die Kapitalrücklage in Höhe von 409.299,11 E
um 220.810,00 E auf nunmehr 630.109,11 E erhöht. Die Folgebewertung zum
31. Dezember 2006 ergab einen Ertrag in Höhe von 729,31 E.
Die Hanau Marketing GmbH gehört seit dem 31. Dezember 2004 als assozi-
iertes Unternehmen zum Konzern und wird nach der Equity-Methode bewertet.
Die Folgebewertung zum 31. Dezember 2006 führten zu einem Ertrag in Höhe
von 6.542,02 E.
Bei den Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht, handelt es sich um eine Unterbeteiligung an der Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main, die in Höhe der Anschaffungskosten von 2.195 TE bilanziert wurde.
Die Mainova Aktiengesellschaft hatte gemäß Unterbeteiligungsvertrag vom
28. Dezember 2003 der Stadtwerke Hanau GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2003
eine Unterbeteiligung in Höhe von 2,0 % am Stammkapital der Gas-Union GmbH
bezogen auf den von ihr gehaltenen Geschäftsanteil eingeräumt.
Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens handelt es sich im Wesentlichen
um Geschäftsanteile an der Baugenossenschaft Steinheim am Main eG in Höhe
von 26 TE.
Die sonstigen Ausleihungen sind in Höhe von 71 TE durch Grundpfandrechte
gesichert. Die übrigen 67 TE beinhalten im Wesentlichen Arbeitnehmerdarlehen, deren Tilgung im Berichtsjahr planmäßig erfolgte. Die Anteile an der Raiff-
eisenbank Rodenbach von 950,00 E werden am Bilanzstichtag unter Ausleihungen
ausgewiesen.
Konzernanhang
77
(2) Vorr äte
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu durchschnittlichen Anschaffungs-
kosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Bei wenig bewegten
Materialien wurden entsprechende Wertabschläge vorgenommen.
Die Position der zum Verkauf bestimmten Grundstücken beinhaltet »Grund-
stücke und grundstücksgleiche Rechte ohne Bauten« mit 827 TE, »Grundstücke
und grundstücksgleiche Rechte mit unfertigen Bauten« in Höhe von 3.285 TE
sowie »Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit fertigen Bauten« in Höhe
von 2.022 TE. Im Wesentlichen handelt es sich um die Anschaffungskosten für das
Grundstück Flur 35, Flurstück 258 / 109 aus 2001 und die Herstellungskosten für die
2006 noch nicht veräußerten Häuser in der Gärtnerstraße 24 – 28 in Hanau.
Der Ausweis fertiger / unfertiger Leistungen und Waren beinhaltet im We-
sentlichen noch nicht abgerechnete Betriebskosten aus eigener Rechnung in Höhe
von 3.122 TE und aus Fremdabrechnung in Höhe von 3.266 TE der BauG. Die noch
nicht abgerechneten Leistungen der SWH in Höhe von 53 TE sind zu Herstellungskosten (nur Material- und Fertigungseinzelkosten) bewertet.
31.12.2006
31.12.2005
81 TE
114 TE
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke
6.134 TE
2.794 TE
Fertige / unfertige Erzeugnisse und Waren
7.177 TE
7.136 TE
13.392 TE
10.044 TE
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Vorräte
78
(3) Forderungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten vor allem Forde-
rungen aus dem Gas-, Strom- und Wasserverkauf. Die auf diese Forderungen aus
dem Energieverkauf entfallenden, noch nicht abgerechneten Abschlagszahlungen
werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Es bestehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Stadtwerke
Hanau GmbH gegen den Minderheitsgesellschafter in Höhe von 156 TE.
Für zweifelhafte Forderungen, für das allgemeine Kreditrisiko und für drohende
Mietausfälle sind Pauschalwertberichtigungen vorgenommen worden. Darüber
hinaus wurde eine Einzelwertberichtigung der BauG in Höhe von 71 TE auf drohende Mietausfälle vorgenommen.
Die Forderungen gegen Gesellschafter betreffen im Wesentlichen Forderungen
der Stadtwerke aus Straßenbeleuchtungen und Verbrauchsabrechnungen.
Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsver-
hältnis besteht, setzen sich im Wesentlichen aus Forderungen gegenüber der
Netzdienste Rhein-Main GmbH in Höhe von 8.023 TE und der Hanau Marketing
GmbH in Höhe von 66 TE zusammen.
Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich weitestgehend
um Forderungen gegenüber dem Finanzamt in Höhe von 5.920 TE und sonstigen
übrigen Forderungen von 3.597 TE.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zum Nomi-
nalwert bilanziert.
Bis auf 41 (Vj. 577) TE haben sämtliche Forderungen und Vermögensgegen-
stände eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
31.12.2006
31.12.2005
58.305 TE
52.604 TE
1.849 TE
10.582 TE
0 TE
120 TE
8.099 TE
1.214 TE
Sonstige Vermögensgegenstände
9.518 TE
6.902 TE
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
77.771 TE
71.422 TE
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen Gesellschafter
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Konzernanhang
79
(4) Übrige Wertpapiere des Uml auf vermögens
Die übrigen Wertpapiere des Umlaufvermögens beinhalteten im vergangenen
Jahr die stille Beteiligung an der Grundstücksverwaltung Eberhardschule GmbH
& Co. KG, Hanau, in Höhe von 4.000 TE. Am 30. Januar 2006 erfolgte die Rückzahlung der stillen Einlage, da das Gemeinschaftsprojekt als abgeschlossen gilt.
Auch die Anteile an der Klinikum gemeinnützige GmbH wurden planmäßig an die
Stadt Hanau weiterveräußert.
(5) K assenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Die Guthaben bei den Kreditinstituten wurden zum überwiegenden Teil auf
Tagesgeldkonten mit variablem Zinssatz, welcher sich nach marktüblichen Zinssätzen richtet, und auf Festgeldkonten mit festem Zinssatz angelegt.
31.12.2006
31.12.2005
28 TE
171 TE
Guthaben bei Kreditinstituten
3.063TE
11.513 TE
Summe
3.091 TE
11.684 TE
Kassenbestand
(6) Rechnungsabgrenzungsposten
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten abzugrenzende
Aufwendungen, deren Laufzeit sich über den Bilanzstichtag hinaus erstrecken.
Überwiegend handelt es sich hierbei um Versicherungsbeiträge und Wartungspauschalen.
Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2006
31.12.2005
351 TE
206 TE
80
(7) Eigenk apital
Die Gliederung und Entwicklung des Eigenkapitals ist im »Konzern-Eigenkapi-
talspiegel«, Seite 101 dargestellt.
Das gezeichnete Kapital (Stammkapital) beträgt unverändert 20.000 TE.
Einziger Gesellschafter ist die Stadt Hanau. Das Stammkapital ist in einem
Geschäftsanteil erfasst.
In die Kapitalrücklage wurde durch Magistratsbeschluss der Stadt Hanau
eine Einlage von 221 TE vorgenommen. Somit erhöhte sich diese von 5.405 TE
auf 5.626 TE.
Die Gewinnrücklage in Höhe von 13.064 TE ergibt sich wie folgt:
31.12.2006
31.12.2005
Gewinnrücklage der Konzernmutter
39.623 TE
Übrige Konzernbewertungen
-21.413 TE
Gewinnrücklagen Konzern
18.210 TE
Erfolgsneutrale Konzernbewertung
-5.146 TE
Gewinnrücklagen
18.210 TE
13.064 TE
Die erfolgsneutralen Konzernbewertungen ergeben sich aus den Folgekonso-
lidierungen der Tochterunternehmen der BeteiligungsHolding Hanau GmbH.
Der Sonderposten aus Konsolidierung beinhaltet alle ergebniswirksamen
Konzernbewertungen. Der Sonderposten wurde in 2005 erstmals in den Konzernabschluss aufgenommen, um alle Konsolidierungsbuchungen, welche die
Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns betreffen, darzustellen.
Sonderposten aus Kapitalkonsolidierung
31.12.2006
31.12.2005
1.876 TE
1.304 TE
Konzernanhang
81
Der Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von 33.269 TE
setzt sich aus den negativen Unterschiedsbeträgen der Erstkonsolidierungen
von drei Tochterunternehmen zusammen. Die historischen Unterschiedsbeträge
stammen von der Hanauer Straßenbahn GmbH aus dem Jahr 1990 in Höhe von
39 TE und der Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH aus dem Jahr 2004 in
Höhe von 16 TE. Mit dem Verkauf von rund 49,9 % der Anteile der HSB an die
Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main erfolgte eine Teilrückfüh-
rung dieses Wertes auf neu 19 TE. Mit dem Erwerb der 49,9 % der Anteile von
den Stadtwerken Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main durch die Beteili-
gungsHolding GmbH erhöhte sich dieser Wert auf 3.356 TE. Durch den Zukauf
der Baugesellschaft Hanau GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2005 ergab sich
ein passivischer Unterschiedsbetrag für die BauG in Höhe von 29.857 TE. Darüber
hinaus gelangten die 2004 unter den Minderheiten im Konzern ausgewiesenen
49 % der BFG in den Konsolidierungskreis. Hieraus ergab sich ein zusätzlicher
passivischer Unterschiedsbetrag in Höhe von 40 TE für die BFG.
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
31.12.2006
31.12.2005
3.356 TE
19 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
56 TE
56 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
29.857 TE
29.857 TE
Summe
33.269 TE
29.932 TE
Der in Vorjahren mit Gewinnrücklagen verrechnete Geschäfts- oder Firmen-
wert beinhaltet den Firmenwert der KVK Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb
GmbH aus deren Erstkonsolidierung im Jahr 2000 bei der Hanauer Straßenbahn
GmbH.
Der Konzernbilanzverlust beträgt 2.700 TE.
( 8) Ausgleichsposten
für Anteile anderer Gesellschafter
Anteil an Kapital und Rücklage
Anteil am Gewinn
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
31.12.2006
31.12.2005
18.244 TE
21.578 TE
35 TE
28 TE
18.279 TE
21.606 TE
Die außenstehenden Gesellschafter sind die Mainova Aktiengesellschaft, die
Stadt Hanau und die Sparkasse Hanau.
82
(9) Sonderposten für Zuschüsse
Die empfangenen Ertragszuschüsse fließen in Höhe von 8.008 TE durch die
SWH und in Höhe von 145 TE durch die HPG in den Konzernabschluss ein. Bei der
SWH handelt es sich um die bis zum 31. Dezember 2002 nach den Allgemeinen
Versorgungsbedingungen (AVB) den Kunden in Rechnung gestellten Baukosten-
zuschüsse, die im Allgemeinen jährlich mit 5 % aufgelöst werden. Bei der HPG
wurde für die Erstellung eines Parkleitsystems 2004 ein Zuschuss in Höhe von
145 TE von der Stadt Hanau gezahlt. Im Jahr 2005 wurden darüber hinaus noch
zwei weitere Zuschüsse in Höhe von insgesamt 20 TE durch die F-Immobilien
GmbH und die Nova-Serve GmbH bereitgestellt. Vom Oktober 2005 an werden
die Zuschüsse ertragswirksam aufgelöst. Im Jahr 2006 waren dies 17 TE.
31.12.2006
31.12.2005
8.153 TE
9.169 TE
31.12.2006
31.12.2005
3.524 TE
3.813 TE
636 TE
67 TE
Sonstige
22.621 TE
32.075 TE
Summe Rückstellungen
26.781 TE
35.955 TE
Empfangene Ertragszuschüsse
(10 ) Rückstellungen
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Steuer
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen belaufen sich
auf 3.524 TE, davon entfallen auf ehemalige Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer bzw. Werkleiter 2.608 TE. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen
wurden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens
nach dem Teilwertverfahren unter Beachtung der Richttafeln 1998 von Dr. Klaus
Heubeck sowie einem Rechnungszinsfuß von 5,5 % p. a. bei der SWH bzw. einem
Rechnungszinsfuß von 3,5 % bei der HSB und der KVK ermittelt. Zum 31. Dezember
2006 wird insofern bei dem Zinsfuß für Pensionsrückstellung von der einheitlichen
Bewertung nach § 308 Abs. 1 S. 1 HGB abgewichen.
Für Grunderwerbssteuer 2003 wurde die Steuerrückstellung in Höhe von
67 TE gebildet. Darüber hinaus beinhalten die Steuerrückstellungen Körperschaftssteuer bzw. Solidaritätszuschläge in Höhe von 569 TE.
Konzernanhang
83
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten folgende Verpflichtungen:
31.12.2006
31.12.2005
Altersteilzeit
12.361 TE
9.207 TE
Vorruhestand
1.158 TE
2.366 TE
1.467 TE
1.481 TE
Urlaubsverpflichtungen
755 TE
809 TE
Abführung an den RMV*
292 TE
533 TE
Jahresverbrauchsabrechnung
334 TE
393 TE
Jahresabschlusskosten
437 TE
497 TE
Tantieme, Ergebnisbeteiligung, Jubiläumsverpflichtungen
Rückdeckung einer Pensionsverpflichtung
0 TE
734 TE
300 TE
381 TE
0 TE
162 TE
111 TE
200 TE
Drohverluste
1.603 TE
12.829 TE
Sozialplan
1.300 TE
0 TE
Andere Rückstellungen
2.503 TE
2.483 TE
22.621 TE
32.075 TE
Prozessrisiken
Umlageverpflichtung HDN**
Bauinstandhaltung
Sonstige Rückstellungen
Die Rückstellungen für Altersteilzeit, Vorruhestand und für die Jubiläums-
verpflichtungen wurden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen
Gutachtens nach dem Teilwertverfahren unter Beachtung der Richttafeln 1998
von Dr. Klaus Heubeck sowie einem einheitlichen Rechnungszinsfuß von 5,5 % p. a.
ermittelt.
Die Tantiemerückstellungen wurden für vertragliche Ansprüche gebildet.
Die Urlaubsrückstellungen umfassen die bis zum Bilanzstichtag noch nicht
in Anspruch genommenen Urlaubstage der Arbeitnehmer im Konzern unter
Berücksichtigung der durchschnittlichen Verdienste sowie angemessene Personalnebenkosten.
Die Rückstellung für die Abführung an den RMV betrifft die erwarteten
Mehreinnahmen der HSB aus dem Verkehrsverbund des RMV.
Die Rückstellungen für die Jahresabschlusskosten beinhalten die voraussicht-
lichen externen und internen Kosten der Prüfung der Jahresabschlüsse der Einzelunternehmen sowie des Konzernabschlusses.
Die Rückstellungen für Prozesskosten wurden für arbeitsrechtliche Strei-
tigkeiten in Höhe der voraussichtlichen Verpflichtung für Rechtsanwalts- und
Gerichtsgebühren gebildet.
* Rhein-Main-Verkehrsverbund
** Haftpflichtgemeinschaft
Deutscher Nahverkehrs und Versorgungsunternehmen
84
Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen die zu erwartenden Verluste
aus Linienverkehren.
Linienverkehr
31.12.2006
31.12.2005
0 TE
4.999 TE
Bad Hersfeld (KVK)
0 TE
4.612 TE
Rüsselsheim (KVK)
Hünfeld (KVK)
403 TE
1.364 TE
Friedrichsdorf (KVK)
235 TE
890 TE
660 TE
887 TE
38 TE
77 TE
Bruchköbel (KVK)
153 TE
0 TE
Vorspessart (KVK)
114 TE
0 TE
1.603 TE
12.829 TE
Mühlheim (KVK)
HU 33 (HSB)
Rückstellungen für drohende Verluste
Die Berechnung erfolgte unter Beachtung der vereinbarten Restlaufzeit der
jeweiligen unkündbaren Verträge. Die Linienbündel Hünfeld und Bad Hersfeld
wurden zum 1. September 2006 an die ÜWAG Bus GmbH in Fulda verkauft.
Die Restbeträge von den 2005 über die Vertragslaufzeit gebildeten Drohverlustrückstellungen wurden nach Abzug der Ausgleichsbeträge aufgelöst. Den
geschätzten, durchschnittlich zu erwartenden Erlösen wurden die für die Leistungserbringung erforderlichen Kosten auf Basis einer Vollkostenrechnung gegenübergestellt und der sich ergebende Verlust unter Anwendung eines Zins-
satzes von 4,0 % p. a. abgezinst. Die Bildung einer Drohverlustrückstellung für das
Verkehrsgebiet Vorspessart wurde für das Risiko des Verlustes des Verkehrs-gebietes zum 8. Oktober 2007 vorgenommen.
Die Sozialplanrückstellungen sind ebenfalls für das Risiko des Verlustes des
Verkehrsgebietes Vorspessart gebildet worden.
Bei den Rückstellungen sind die erkennbaren Risiken ausreichend berück-
sichtigt.
Konzernanhang
85
(11) Verbindlichkeiten
Die Aufteilung der Verbindlichkeiten ist im folgenden Konzern-Verbindlich-
keitenspiegel dargestellt:
Restlaufzeit
unter 1 Jahr
1–5 Jahre
über 5 Jahre
31.12.2006
31.12.2005
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
7.704 TE
24.941 TE
106.024 TE
138.669 TE
148.285 TE
Erhaltene Anzahlungen
auf Bestellungen
6.320 TE
0 TE
0 TE
6.320 TE
6.414 TE
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
6.970 TE
0 TE
0 TE
6.970 TE
9.772 TE
Verbindlichkeiten gegenüber
Gesellschafter / Stadt Hanau
4.666 TE
1.021 TE
9.040 TE
14.727 TE
14.737 TE
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
0 TE
0 TE
0 TE
0 TE
19 TE
9.508 TE
0 TE
0 TE
9.508 TE
210 TE
40.257 TE
1.636 TE
1.890 TE
43.783 TE
42.239 TE
1.896 TE
0 TE
0 TE
1.896 TE
2.337 TE
42 TE
0 TE
0 TE
42 TE
799 TE
75.425 TE
27.597 TE
116.954 TE
219.977 TE
221.676 TE
Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern
davon im Rahmen der
sozialen Sicherheit
Summe Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Wesentlichen auf-
grund des Verkaufs der Linienbündel Bad Hersfeld und Hünfeld durch die KVK
und der damit einhergehenden Darlehensablösungen für die mitverkauften
Omnibusse sowie durch planmäßige Tilgungen im Rahmen der vereinbarten
Tilgungspläne von 148.285 TE auf 138.669 TE gesunken.
Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen enthalten überwiegend
Anzahlungen von Mietern für Betriebskosten.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Energie-
bezugskosten, Beratungskosten und Serviceleistungen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter beinhalten insbesondere
Darlehensverpflichtungen gegenüber der Stadt Hanau in Höhe von 10.523 TE
sowie Verbindlichkeiten aus Konzessionsabgaben, aus Niederschlagswasserabrechnungen und Kanalgebühren in Höhe von 4.204 TE.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs-
verhältnis besteht, betreffen im Wesentlichen die Netzdienste Rhein-Main GmbH,
Frankfurt mit 9.245 TE. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr beruht auf der deutlichen Ausweitung des Geschäftes mit der NRM im Jahre 2006.
86
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten hauptsächlich Abschlagzahlungen
auf noch nicht abgerechneten Verbrauch in Höhe von 29.859 (Vj. 27.547) TE. Weitere
Verbindlichkeiten bestehen aus Betreuungstätigkeiten, Mieterguthaben und
-kautionen, aus Steuern, aus Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit, aus Löhnen und Gehältern sowie aus Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind insgesamt
115.791 TE besichert; 95.632 TE grundpfandrechtlich und 20.159 TE über Kommunalbürgschaften. Von den sonstigen Verbindlichkeiten ist ein Versicherungsscheindarlehen in Höhe von 18 TE voll besichert. Die übrigen Verbindlichkeiten
sind nicht besichert.
(12) Rechnungsabgrenzungsposten
Die passiven Rechnungsabgrenzungen enthalten Beträge für absatzfördernde
Maßnahmen in den Sparten Gas und Fernwärme der SWH und einen Zuschuss
der Stadt Hanau für Belegungsrecht und Mietpreisbindungen bis 30. April bzw.
30. September 2020 bei der BauG. Darüber hinaus beinhaltet die Position
abgegrenzte Erlöse aus Fahreinnahmen, abgegrenzte Mieterträge und sonstige
Posten.
6.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(13) Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse wurden vollständig im Inland erzielt und gliedern sich wie
folgt auf die einzelnen Gesellschaften auf:
2006
2005
164.976 TE
129.102 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
6.847 TE
6.753 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
6.468 TE
6.315 TE
3.412 TE
2.978 TE
380 TE
649 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
21.795 TE
20.723 TE
Hanauer Parkhaus GmbH
2.909 TE
2.799 TE
206.787 TE
169.319 TE
Stadtwerke Hanau GmbH
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
Summe
Nach Eliminierung des Innenumsatzes im Konzern wurden 79,8 % der Um-
satzerlöse von den Stadtwerken Hanau GmbH, 10,5 % durch die Baugesellschaft
Hanau GmbH und 6,4 % durch die beiden Verkehrsbetriebe, die Hanauer Straßenbahn GmbH und die KVK Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH,
erwirtschaftet.
Konzernanhang
87
(14) Erhöhung oder Verminderung des Bestands
an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Stadtwerke Hanau GmbH
Hanauer Straßenbahn GmbH
Baugesellschaft Hanau GmbH
Hanauer Parkhaus GmbH
Summe
2006
2005
-35 TE
-21 TE
0 TE
0 TE
3.473 TE
1.927 TE
-84 TE
4 TE
3.354 TE
1.910 TE
Die Position beinhaltet überwiegend eine Erhöhung des Bestands an zum
Verkauf bestimmten Grundstücken mit unfertigen Bauten sowie unfertigen Leistungen der Baugesellschaft Hanau GmbH.
(15) Andere ak tivierte Eigenleistungen
Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 165 (Vj. 473) TE beinhal-
ten aktivierte Löhne, aktivierte Materialgemeinkosten sowie aktivierte Architek-
tenleistungen. Von den 165 TE entfallen 49 TE auf die SWH und 18 TE auf die HSB
und 98 TE auf die Baugesellschaft Hanau GmbH.
(16) Sonstige betriebliche Ertr äge
2006
2005
29.725 TE
8.908 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
3.842 TE
2.864 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
3.263 TE
314 TE
43 TE
683 TE
0 TE
76 TE
329 TE
297 TE
45 TE
48 TE
37.247 TE
13.190 TE
Stadtwerke Hanau GmbH
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
Baugesellschaft Hanau GmbH
Hanauer Parkhaus GmbH
Summe
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich überwiegend aus Dienst-
leistungen der SWH gegenüber der Netzdienste Rhein-Main GmbH mit 14.009
(Vj. 6.616 ) TE sowie erstmalig von der SWH gegenüber der NRM vereinnahmte
Pachtentgelte aus der Verpachtung der Versorgungsnetze an die NRM in Höhe
88
von 10.520 TE und der Konzessionsabgabe für die Bereiche Strom und Gas in Höhe
von 3.273 TE, die die Gesellschaft von der NRM erhalten hat, zusammen. Weiterhin
enthalten sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen Rückstellungsauflösungen
(hier insbesondere Erträge aus der Inanspruchnahme von Drohverlustrückstellungen der KVK für die Verkehrsgebiete Bad Hersfeld und Hünfeld in Höhe von
2.814 TE), Mieterträge, Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens, Verkehrsinfrastrukturkostenzuschüsse und übrige Erträge.
(17) Material aufwand
Stadtwerke Hanau GmbH
2006
2005
152.118 TE
92.884 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
1.714 TE
2.152 TE
1.665 TE
1.966 TE
7 TE
6 TE
10.404 TE
8.195 TE
562 TE
532 TE
166.470 TE
105.735 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
Baugesellschaft Hanau GmbH
Hanauer Parkhaus GmbH
Summe
Von den 166.470 TE Materialaufwendungen entfallen 147.668 (Vj. 84.585) TE
auf die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe für bezogene Waren und
18.803 (Vj. 21.150) TE auf Aufwendungen für bezogene Leistungen. Die Materialaufwendungen beinhalten überwiegend die Bezugskosten für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme der Stadtwerke Hanau GmbH. Die Zunahme 2006 resultiert
vor allem aus der Erhöhung der Bezugskosten für die Strom- und Gasversorgung
(36.600 TE) und darüber hinaus erstmalig aus den von der NRM erhobenen Netz-
nutzungsentgelten in Höhe von 29.921 TE. Des Weiteren sind Aufwendungen für
die Hausbewirtschaftung und die Aufwendungen für die Verkaufsgrundstücke
der Baugesellschaft Hanau GmbH enthalten.
Konzernanhang
89
(18) Personal aufwand
2006
2005
Stadtwerke Hanau GmbH
17.646 TE
18.665 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
10.343 TE
10.940 TE
4.507 TE
4.090 TE
685 TE
466 TE
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
1.067 TE
1.023 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
2.889 TE
2.442 TE
652 TE
651 TE
37.789 TE
38.277 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
Hanauer Parkhaus GmbH
Summe
Hiervon betreffen Löhne und Gehälter 31.076 (Vj. 29.747) TE, soziale Abgaben
und Aufwendungen für Altersversorgung und Vorruhestand 6.713 (Vj. 8.530) TE,
davon 1.239 (Vj. 2.931) TE für Altersversorgung.
Der Konzern beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2006:
2006
2005
Stadtwerke Hanau GmbH
346
349
Hanauer Straßenbahn GmbH
197
210
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
161
108
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
15
10
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
13
13
Baugesellschaft Hanau GmbH
67
71
Hanauer Parkhaus GmbH
13
13
812
774
Summe
Die Gesamtanzahl der Beschäftigten unterteilt sich in 310 (Vj. 309) Angestellte,
407 (Vj. 380) Gewerbliche, 19 (Vj. 20) Auszubildende und 76 (Vj. 65) Aushilfen,
freigestellte und nebenberufliche Mitarbeiter.
90
(19) Abschreibungen
Die Aufteilung der Abschreibungen ergibt sich aus dem Konzern-Anlagegitter,
Seite 98. Im Einzelnen belaufen sich die Abschreibungen auf Gesellschaftsebene
wie folgt:
Stadtwerke Hanau GmbH
Hanauer Straßenbahn GmbH
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
2006
2005
6.254 TE
6.442 TE
937 TE
857 TE
1.792 TE
1.048 TE
162 TE
126 TE
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
6.805 TE
6.710 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
3.627 TE
2.819 TE
Hanauer Parkhaus GmbH
1.265 TE
772 TE
20.842 TE
18.774 TE
Summe
Neben den Abschreibungen auf das operative Geschäft beinhaltet die Position
auch außerplanmäßige Abschreibungen der KVK auf die Omnibusse aufgrund
eines Wertgutachtens mit 890 TE, Abschreibungen auf die stillen Reserven im
Anlagevermögen der Stadtwerke Hanau GmbH mit 714 (Vj. 714) TE, auf die Ab-
schreibung des Firmenwertes der Stadtwerke Hanau GmbH mit 5.101 (Vj. 5.101) TE
und Abschreibungen auf den Firmenwert der Hanauer Parkhaus GmbH mit
678 (Vj. 678) TE. Darüber hinaus hat die KVK unter dieser Position 0,2 TE Abschreibungen aus Kaufleasing ausgewiesen.
(20 ) Sonstige betriebliche Aufwendungen
2006
2005
Stadtwerke Hanau GmbH
9.169 TE
9.937 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
2.640 TE
3.904 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
2.699 TE
1.304 TE
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
1.803 TE
1.568 TE
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
1.888 TE
1.555 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
1.737 TE
2.400 TE
303 TE
141 TE
20.266 TE
20.809 TE
Hanauer Parkhaus GmbH
Summe
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen neben der Konzessions-
abgabe in Höhe von 4.799 (Vj. 4.913) TE, Reparatur- und Fremdleistungen, Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen sowie Prüfungs-, Beratungs- und Gutach-
Konzernanhang
91
terkosten, Miet- und Mietleasingaufwendungen, Werbekosten, Abschreibungen
auf Forderungen, Versicherungsbeiträge und übrige sonstige Aufwendungen. Bei
der KVK wurden darüber hinaus 300 TE Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten sowie 1.300 TE für einen Sozialplan zur Abdeckung des Risikos „Verlust des
Verkehrsgebietes Vorspessart“ gebildet.
(21) Ertr äge aus anderen Wertpapieren
und Ausleihungen des Finanzanl agevermögens
Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlage-
vermögens betragen 182 (Vj. 182) TE. Sie fließen über die Stadtwerke Hanau GmbH
in den Konzernabschluss ein.
(22) Sonstige Zinsen und ähnliche Ertr äge
Stadtwerke Hanau GmbH
Hanauer Straßenbahn GmbH
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
2006
2005
107 TE
39 TE
5 TE
38 TE
21 TE
6 TE
0 TE
2 TE
327 TE
886 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
62 TE
31 TE
Hanauer Parkhaus GmbH
24 TE
24 TE
546 TE
1.026 TE
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
Summe
Nach Eliminierung der konzerninternen Verrechnungen verbleiben Zinserträge
auf Tagesgeldkonten mit variablem Zinssatz, welcher sich nach marktüblichen
Zinssätzen richtet, und auf Festgeldanlagen.
(23) Ertr äge aus assoziierten Unternehmen
Bei den Erträgen aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 7 (Vj. 10) TE han-
delt es sich um die positiven Unterschiedsbeträge der Folgekonsolidierungen
zum 31. Dezember 2006, die Hanau Grün GmbH und die Hanau Marketing GmbH
betreffend.
92
(24) Abschreibungen auf Finanzanl agen und Ausleihungen
des Finanzanl agevermögens
Bei den Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 261 TE handelt es sich
um Abschreibungen auf den Beteiligungsbuchwert der NRM bei den Stadtwerken
Hanau GmbH.
(25) Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Stadtwerke Hanau GmbH
2006
2005
510 TE
676 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
503 TE
354 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
220 TE
254 TE
0 TE
0 TE
382 TE
494 TE
4.104 TE
4.023 TE
659 TE
699 TE
6.378 TE
6.500 TE
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
Baugesellschaft Hanau GmbH
Hanauer Parkhaus GmbH
Summe
Nach Eliminierung der konzerninternen Zinsaufwendungen verbleiben Zinsauf-
wendungen aus Darlehensgestellung von Konzernfremden.
(26) Ausserordentliche Ertr äge
Die außerordentlichen Erträge beinhalten die Auflösung der Drohverlust-
rückstellung für die Linienbündel Bad Hersfeld und Hünfeld in Höhe von
3.861.358,86 E sowie die Inanspruchnahme der Drohverlustrückstellung für die
geleistete Ausgleichszahlung und den Verlust aus dem Verkauf des Anlagevermögens an die ÜWAG Bus GmbH von insgesamt 4.848.984,09 E.
Die hohe Auflösung der Drohverlustrückstellungen für die Linienbündel Bad
Hersfeld und Hünfeld erklärt sich einerseits durch den schnellen Verkauf und
andererseits dadurch, dass der an den Erwerber zu zahlende Ausgleichsbetrag
niedriger war als die gebildete Rückstellung. Durch den Erwerb der beiden Linien
Bad Hersfeld und Hünfeld konnten beim Erwerber erhebliche Synergieeffekte
erzielt werden, die sich in dem niedrigen gezahlten Ausgleichsbetrag widerspiegeln. Hierbei sind insbesondere die bessere Auslastung des eigenen Betriebshofes,
die Optimierung der Linienführung und die Verbesserung des Fahrplanwirkungsgrades hervorzuheben.
Konzernanhang
93
(27) Ausserordentliche Aufwendungen
Die außerordentlichen Aufwendungen setzen sich im Wesentlichen aus der
Ausgleichszahlung an die ÜWAG Bus GmbH für die verkauften Linienbündel Bad
Hersfeld und Hünfeld in Höhe von 3.339.671,00 E sowie den Verlust, der sich aus
der Veräußerung des Anlagevermögens in Höhe von 1.509.313,09 E ergeben hat,
zusammen.
(28) Steuern vom Einkommen und Ertr ag
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag belaufen sich auf 1.377 (Vj. 1.467) TE
und fließen von den Stadtwerken Hanau GmbH in Höhe von 1.478 TE, von der
Hanauer Parkhaus GmbH in Höhe von 8 TE und von der Baugesellschaft Hanau
in Höhe von 222 TE in den Konzernabschluss ein. Gemindert werden die Aufwendungen durch Steuererstattungsansprüche der BeteiligungsHolding Hanau GmbH
in Höhe von 331 TE.
(29) Sonstige Steuern
2006
Stadtwerke Hanau GmbH
78 TE
235 TE
Hanauer Straßenbahn GmbH
13 TE
9 TE
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb GmbH
1 TE
3 TE
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
1 TE
0 TE
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
1 TE
-10 TE
401 TE
402 TE
31 TE
28 TE
526 TE
667 TE
Baugesellschaft Hanau GmbH
Hanauer Parkhaus GmbH
Summe
94
(30 ) Aufwendungen für Ausgleichszahlungen
an aussenstehende Gesellschafter
Die Aufwendungen für Ausgleichszahlungen an außenstehende Gesellschafter
betreffen die Ausgleichszahlung an die Stadt Hanau als Minderheitsgesellschafter
der Hanauer Parkhaus GmbH.
(31) Anteil anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss
Die Anteile anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss in Höhe von
34.720,09 E betrifft die Stadt Hanau mit einem Anteil von 4,42 % und die
Sparkasse Hanau mit einem Anteil von 0,68 % an der Baugesellschaft Hanau
GmbH. Im Vorjahr beliefen sich die Anteile anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss auf 27.807,52 E.
(32) Konzernjahresfehlbetr ag
Der Konzernjahresfehlbetrag nach Anteilen anderer Gesellschafter beträgt
2.138 (Vj. 20.109) TE.
(33) Einstellungen in den Sonderposten
aus Konsolidierungsbuchungen
Nach Durchführung aller erfolgswirksamen Konsolidierungsbuchungen im
Jahr 2006 ergibt sich ein Konzernaufwand in Höhe von 562 (Vj. 1.304) TE, welcher
in den Sonderposten aus Konsolidierungsbuchungen eingestellt wird.
(34) Konzernbil anzverlust nach Anteilen anderer Gesellschafter
Der Konzernbilanzverlust nach Anteilen anderer Gesellschafter beträgt
2.700(Vj. 21.413) TE.
Konzernanhang
95
7.
Sonstige Angaben
Haf tungsverhältnisse
Aus Genossenschaftsanteilen beträgt die Haftungssumme (Nachschuss-
verpflichtung) 0,4 TE.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die Gesamtzahlungsverpflichtungen aus Miet- und sonstigen Verträgen
belaufen sich bei der Stadtwerke Hanau GmbH auf 1.666 (Vj. 1.205) TE und aus
Leasingverträgen auf 126 (Vj. 172) TE.
Die 2001 gegenüber der Sparkasse Hanau von der Hanauer Straßenbahn GmbH
über 307 TE abgegebene Patronatserklärung, die im Zusammenhang mit der
Bereitstellung eines Kontokorrentkredites für die KVK Kraftverkehr Kinzigtal
Omnibusbetrieb GmbH bei vorgenannter Bank steht, hat weiterhin Gültigkeit.
Im Zuge einer Darlehensgewährung an die Hanauer Parkhaus GmbH hat die
Baugesellschaft Hanau GmbH am 26. April 2000 gegenüber der Volksbank Raiffeisenbank Hanau eG, jetzt Frankfurter Volksbank eG, eine selbstschuldnerische
Bürgschaft in Höhe von 1.925 TE übernommen.
2006 hat die BeteiligungsHolding Hanau für zwei Darlehen der Hanauer
Straßenbahn GmbH Bürgschaften in Höhe von insgesamt 3.600 TE gegenüber
der Sparkasse Hanau gestellt. Des Weiteren hat die BeteiligungsHolding Hanau
gegenüber der Sparkasse Hanau eine Bürgschaft in Höhe von 700 TE zur Absicherung der Altersteilzeitverpflichtungen der Stadtwerke Hanau übernommen.
Zum 1. Januar 2005 hat die Baugesellschaft Hanau GmbH einen Mietvertrag
über technische Anlagen für einen Zeitraum von 144 Monaten mit der Hannover
Mobilien Leasing abgeschlossen.
Die restlichen Gesamtzahlungsverpflichtungen im Konzern ergeben sich aus
Miet- und sonstigen Verträgen auf 9.646 (Vj. 1833) TE und aus Leasingverträ-
gen auf 126 (Vj. 33) TE. Davon sind 969 (Vj. 641) TE innerhalb eines Jahres fällig,
2.362 (Vj. 1.192) TE sind innerhalb von zwei bis fünf Jahren fällig.
Das Bestellobligo beträgt im Konzern 2.214 (Vj. 1.477) TE.
96
Angabe zum Beteiligungsbesitz
Die Angaben zum Beteiligungsbesitz (Anteilsliste) nach § 313 Abs. 2 HGB werden
gemäß § 313 Abs. 4 HGB als separate Anlage dem Anhang, Seite 100 beigefügt.
Angabe zur Konzern-K apitalflussrechnung
Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist erstmalig zum 31. Dezember 2005 auf-
grund der Änderungen des § 297 Abs. 1 HGB in den Konzernabschluss einbezogen
und auf Seite 102 beigefügt. Die Aufstellung erfolgt gemäß DRS 2 nach indirekter
Methode.
Eintr agung der Konzern-Mut tergesellschaft
Die den Konzernabschluss aufstellende Konzern-Muttergesellschaft ist im
Handelsregister des Amtsgerichtes Hanau unter HRB 7462 eingetragen.
Gesellschaf ter
Das Stammkapital der BeteiligungsHolding Hanau GmbH wird mit 100 % durch
die Stadt Hanau gehalten.
Organe der Konzern-Muttergesellschaft
Geschäf tsführer
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Geschäfte der Konzern-
Muttergesellschaft durch die Geschäftsführer
Herr Michael Schweitzer, Darmstadt,
Herr Roland Laig, Hanau, und
Frau Ulrike Mitschke, Oberamtsrätin der Stadt Hanau, geführt.
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung der Konzernmutter betrugen
322 (Vj. 216) TE.
Konzernanhang
97
Aufsichtsr at
Der Aufsichtsrat der Konzern-Muttergesellschaft setzte sich 2006 wie folgt
zusammen.
Claus Kaminsky, Hanau
Oberbürgermeister und
Rolf Frodl, Hanau
Stadtrat und stellv. Vorsitzender
Ulrich Müller, Hanau
Stadtrat
Cornelia Gasche, Hanau
Stadtverordnete
Vorsitzender des Aufsichtsrates
des Aufsichtsrates
Lutz Wilfert, Hanau
Stadtrat
Axel Weiss-Thiel, Hanau
Stadtverordneter
Norbert Müller, Hanau
Stadtverordneter, bis 28. September 2006
Jens-Peter Teichert, Hanau
Stadtverordneter, bis 28. September 2006
Franz Ott, Hanau
Stadtverordneter
Angelika Gunkel, Hanau
Stadtverordnete
Thomas Morlock
Stadtverordneter, ab 28. September 2006
Dietmar Hußing, Hanau
Stadtverordneter, bis 28. September 2006
Michael Goebler, Hanau
Stadtverordneter, bis 28. September 2006
Oliver Rehbein
Stadtverordneter, ab 28. September 2006
Bert-Rüdiger Förster
Stadtverordneter, ab 28. September 2006
Eberhard Lorenz, Glattbach
Gewerkschaftssekretär
Thorsten Wünschmann
Stadtverordneter, ab 28. September 2006
Michael Zimmer, Schöllkrippen
Betriebsrat
Siegfried Borgwardt, Rodenbach
Betriebsrat
Henner Kussatz, Rodenbach
Betriebsrat
Astrid Schulz, Hüttenberg-Reiskirchen Betriebsrätin, bis 28. September 2006
Gerhard Bruckmann, Hanau
Betriebsrat, bis 28. September 2006
Dagmar Wolf
Betriebsrätin, ab 28. September 2006
Günther Betz
Betriebsrat, ab 28. September 2006
Die Aufsichtsratsvergütungen im Konzern betrugen im Geschäftsjahr 2006
insgesamt 113 TE. Davon entfallen 69 TE auf die Stadtwerke Hanau GmbH,
24 TE auf die Hanauer Straßenbahn GmbH, 19 TE auf die Baugesellschaft Hanau
GmbH und 1 TE auf die Hanauer Parkhaus GmbH.
Hanau, den 24. Mai 2007
Michael Schweitzer
Roland Laig
Ulrike Mitschke
Geschäftsführer
Geschäftsführer
Geschäftsführerin
Vorsitzender der Geschäftsführung
98
Konzern-Anlagegitter für den Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2006
Anschaffungs-/Herstellungskosten in E
Stand
01.01.2006
Änderung
Kons.Kreis
Zugänge
Abgänge
EquityBewertung
Umbuchungen
Stand
31.12.2006
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts- oder Firmenwert
3. Geleistete Anzahlungen
7.761.544,65
0,00
411.474,77
14.115,00
0,00
-7.386,00
8.151.518,42
23.458.530,87
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
23.458.530,87
24.366,00
0,00
12.340,00
13.500,00
0,00
-2.700,00
20.506,00
31.244.441,52
0,00
423.814,77
27.615,00
0,00
-10.086,00
31.630.555,29
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden
Grundstücken
253.413.675,66
0,00
3.660.792,44
2.515.664,03
0,00
8.445.373,75
263.004.177,82
2. Streckenausrüstung und
Fahrzeuge für Personenverkehr
26.732.140,49
0,00
1.460.106,24
7.964.924,16
0,00
8.371,25
20.235.693,82
Sachanlagen
3. Technische Anlagen
und Maschinen
221.932.463,05
0,00
2.453.969,02
719.285,08
0,00
117.660,80
223.784.807,79
4.Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung
22.240.349,11
0,00
1.075.742,76
478.490,00
0,00
201.157,86
23.038.759,73
5. Geleistete Anzahlungen,
Anlagen im Bau und
Bauvorbereitungskosten
7.300.422,44
0,00
4.022.167,63
31.020,02
0,00
-8.762.477,66
2.529.092,39
531.619.050,75
0,00
12.672.778,09
11.709.383,29
0,00
10.086,00
532.592.531,55
200.000,00
0,00
322.533,20
49.001,00
0,00
-473.532,20
0,00
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen
Unternehmen
2. Beteiligung an
assoziierten Unternehmen
3. Übrige Beteiligungen
4.Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungs verhältnis besteht
5. Wertpapiere des
Anlagevermögens
6.Sonstige Ausleihungen
Summe
437.835,93
0,00
0,00
0,00
7.271,33
220.810,00
665,917,26
1.841.581,94
0,00
210.763,92
0,00
0,00
252.722,20
2.305.068,06
2.194.686,51
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
2.194.686,51
26.691,48
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
26.691,48
183.623,11
0,00
15.000,00
59.989,62
0,00
0,00
138.633,49
4.884.418,97
0,00
548.297,12
108.990,62
7.271,33
0,00
5.330.996,80
567.747.911,24
0,00
13.644.889,98
11.845.988,91
7.271,33
0,00
569.554.083,64
Ent wicklung des Anl agevermögens
99
Kumulierte Abschreibung in E
Stand
01.01.2006
Änderung
Kons.Kreis
Zugänge
stille Reserven
Zugänge
Abgänge
Stand
31.12.2006
Buchwert
Buchwert
Stand
31.12.2006
Stand
31.12.2005
5.325.153,09
0,00
0,00
712.268,33
4.915,00
6.032.506,42
2.119.012,00
2.436.391,56
11.222.967,12
0,00
0,00
5.778.715,28
0,01
17.001.682,39
6.456.848,48
12.235.563,75
0,00
0,00
0,00
20.506,00
0,00
20.506,00
0,00
24.366,00
16.548.120,21
0,00
0,00
6.511.489,61
4.915,01
23.054.694,81
8.575.860,48
14.696.321,31
79.352.857,77
0,00
37.077,55
5.808.538,34
275.714,41
84.922.759,25
178.081.418,57
174.060.817,89
12.652.740,98
0,00
0,00
2.317.887,10
2.111.045,77
12.859.582,31
7.376.111,51
14.079.399,51
178.324.114,73
0,00
677.276,91
4.349.783,86
658.500,98
182.692.674,52
41.092.133,27
43.608.348,32
17.798.257,67
0,00
0,00
1.139.656,38
299.669,32
18.638.244,73
4.400.515,00
4.442.091,44
210.172,26
0,00
0,00
0,00
0,00
210.172,26
2.318.920,13
7.090.250,18
288.338.143,41
0,00
714.354,46
13.615.865,68
3.344.930,48
299.323.433,07
233.269.098,48
243.280.907,34
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
200.000,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
665.917.26
437.835,93
0,00
0,00
0,00
260.762,92
0,00
260.762,92
2.044.305,14
1.841.581,94
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
2.194.686,51
2.194.686,51
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
26.691,48
26.691,48
532,77
0,00
0,00
0,00
247,97
284,80
138.348,69
183.090,34
532,77
0,00
0,00
260.762,92
247,97
261.047,72
5.069.949,08
4.883.886,20
304.886.796,39
0,00
714.354,46
20.388.118,21
3.350.093,46
322.639.175,60
246.914.908,04
262.861.114,85
Beteiligungsbesitz
100
Beteiligungsbesitz
Angaben nach § 313 Abs. 2 HGB
Name und Sitz
Eigenkapital zum
Bilanzstichtag
in E
Gesamtes Gesellschaftskapital
in E
Anteil am
Gesellschaftskapital
in %
in E
Ergebnis des letzten
Geschäftsjahres
in E
A. Verbundene Unternehmen
(Vollkonsolidierung)
Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH
Baugesellschaft Hanau GmbH
526.390,43
250.000,00
250.000,00
100,00%
9.929,63
41.294.436,28
10.159.420,81
9.640.612,94
94,89%
679.896,12
Hanauer Parkhaus GmbH
1.000.336,82
25.564,59
24.235,23
94,80%
* B. u. E.
Hanauer Straßenbahn GmbH
6.687.386,77
2.100.000,00
2.100.000,00
100,00%
* B. u. E.
Kraftverkehr Kinzigtal Omnibusbetrieb
GmbH, Hasselroth
2.190.412,66
450.000,00
450.000,00
100,00%
1.740.412,66
34.367.124,85
15.000.050,00
7.965.050,00
53,10%
* E.
654.280,18
25.000,00
25.000,00
100,00%
729,32
23.749,14
25.000,00
12.250,00
49,00%
13.351,05
BauProjekt Hanau GmbH
75.184,01
100.000,00
100.000,00
100,00%
-2.181,86
Hanau Dienstleistung GmbH
Stadtwerke Hanau GmbH
B. Assoziierte Unternehmen
(at equity)
Hanau Grün GmbH
Hanau Marketing GmbH
C. Übrige Beteiligungen
17.035,32
25.000,00
25.000,00
100,00%
-2.592,92
Hanau Einkauf GmbH
1.076,53
25.000,00
25.000,00
100,00%
33.323,39
Hanau Märkte GmbH
7.763,55
35.000,00
25.000,00
71,43%
1.902,48
Betreibergesellschaft Altenhilfezentrum
Bernhard Eberhard mbH
80.316,87
100.000,00
51.000,00
51,00%
-19.159,59
Hanau Fahrergesellschaft mbH
26.642,28
25.000,00
25.000,00
100,00%
* B. u. E.
* o. A
629.900,00
118.750,00
18,85%
* o. A
BGS Beteiligungsgesellschaft gemeinsamer
Strombezug GmbH, Fulda
Netzdienste Rhein-Main GmbH,
Frankfurt am Main
604.131,87
500.000,00
50.000,00
10,00%
0,00
Syneco GmbH & Co. KG, München
* o. A
6.959.220,00
127.669,20
1,83%
* o. A
Cosmobil Projektmanagementgesellschaft mbH,
Frankfurt am Main
* o. A
100.000,00
5.500,00
5,50%
* o. A
2.089.386,82
104.000,00
1.300,00
1,25%
-69.885,95
Treuhandgesellschaft für die Südwestdeutsche
Wohnungswirtschaft mbH, Frankfurt am Main
* o. A.:
Es liegen noch keine testierten Angaben vor
* E.:
Ergebnisabführungsvertrag
* B. u. E.: Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag
Eigenkapitalspiegel
101
Konzern-Eigenkapitalspiegel
für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006
Konzernmutterunternehmen
Gezeichnetes Kapital
in E
Stand 01.01.2006
Kapitalrücklage
in E
Erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
in E
Eigenkapital
in E
Anteil anderer
Gesellschafter
Konzerneigenkapital
Minderheitenkapital
in E
in E
20.000.000,00
5.404.782,01
42.835.687,96
68.240.469,97
21.606.310,27
89.846.780,24
Erfolgsneutrale
Veränderungen
0,00
220.810,00
-674.881,58
-454.071,78
-3.362.115,34
-3.816.186,92
Erfolgswirksame
Veränderungen
0,00
0,00
-561.930,20
-561.930,20
34.720,09
-527.210,11
Konzernbilanzgewinn /
-verlust
0,00
0,00
-2.699.902,04
-2.699.920,04
0,00
-2.699.920,04
20.000.000,00
5.625.592,01
38.898.956,14
64.524.548,15
18.278.915,02
82.803.463,17
Stand 31.12.2006
K apitalflussrechnung
102
Konzern-Kapitalflussrechnung
für das Wirtschaftsjahr 2006
2006
in TE
2005
in TE
Jahresfehlbetrag
-2.700
-20.109
Abschreibungen Anlagevermögen einschließlich Finanzanlagevermögen
20.128
18.060
714
714
Brutto-Cashflow
18.142
-1.335
Zunahme (i. Vj. Abnahme) der Vorräte
-3.348
229
Zunahme (i. Vj. Abnahme) der Forderungen und übrige Aktiva
-8.316
2.818
-6.886
-555
Abschreibungen auf stille Reserven
Zunahme (i. Vj. Zunahme) der Forderungen gegenüber Beteiligungen
Abnahme (i. Vj. Abnahme) der Forderungen gegenüber der Stadt Hanau
8.733
0
120
10.874
-145
141
Abnahme (i. Vj. Zunahme) der Rückstellungen
-9.174
7.289
Abnahme (i. Vj. Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-2.802
-821
Abnahme (i. Vj. Abnahme) der Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Hanau
-10
-766
Zunahme (i. Vj. Abnahme) der Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen
-19
-124
9.298
210
-93
241
1.544
14.729
Abnahme (i. Vj. Abnahme) der Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Zunahme (i. Vj. Abnahme) der aktiven Rechnungsabgrenzung
Zunahme (i. Vj. Zunahme) der Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen
Abnahme (i. Vj. Zunahme) der erhaltenen Anzahlungen
Zunahme (i. Vj. Zunahme) der sonstigen Verbindlichkeiten
Zunahme (i. Vj. Zunahme) der übrigen Passiva
210
830
7.254
33.760
-424
-3.344
23
0
-12.673
-20.802
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
8.364
0
Abnahme (i. Vj. Zunahme) bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens
4.025
-4.025
Abnahme (i. Vj. Abnahme) der Ertragszuschüsse
-1.016
-1.014
-186
3.406
-1.887
-25.779
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Auszahlungen in Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Zunahme (i. Vj. Abnahme) der Finanzanlagen
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
-1.016
409
Darlehenstilgungen
Veränderungen der Rücklagen
19.893
-9.167
Darlehenszunahmen
10.276
15.167
-10.633
6.409
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel
-5.266
14.390
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes
-3.327
-24.411
Finanzmittel zu Beginn des Geschäftsjahres
11.684
21.705
3.091
11.684
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Finanzmittel am Ende des Geschäftsjahres
103
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der BeteiligungsHolding Hanau GmbH, Hanau, aufgestellten Konzernabschluss und
den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften
liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt-
schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich
auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche
Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für
die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben
beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Kon-
zernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungs-
mäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Kassel, den 18. Juni 2007
Prof. Dr. Ludewig u. Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Prof. Dr. Thomas Olbrich
Wirtschaftsprüfer Dr. Uwe Lauerwald
Wirtschaftsprüfer
Der Bieberer Bergbautaler | Ehrenamtliches Engagement in hanau
104
Münzen sind Rolf Tessners Leidenschaft
Wenn es um Stadtführungen zur Wirtschaftsge-
Als Tessner im Jahr 2000 in Pension ging, wollte er
schichte geht, empfiehlt die Tourist-Information im
in einem Ehrenamt seine »Passion einbringen«. Die
dann vom Schlossgarten, der Wiege Hanaus, zunächst
sein Fachwissen weitergeben zu können. Sieben- bis
Hanauer Rathaus Rolf Tessner. Der Pensionär führt
zum Altstädter Markt. Dort erzählt er, dass es an den
Marktständen am Gerechtigkeitsbrunnen im 15. Jahrhundert Einkorn, Salat und Spillinge oder Haferpflaume, die der Mirabelle ähnlich sieht, gegeben habe.
Weiter geht es dann zur Ecke Marktstraße/Freiheitsplatz, um auf die im 17. Jahrhundert dort anzutreffen-
de Münzprägestätte von Graf Philipp Reinhard von
Hanau-Lichtenberg hinzuweisen. Tessner lässt den
Wechsel der Währungen bis zu den letzten in Hanau
Freiwilligen-Agentur riet ihm zu Stadtführungen, um
achtmal jährlich geht er mit Gruppen als wandelndes
Geschichtsbuch durch die Brüder-Grimm-Stadt. Er
führt in der Alt- und Neustadt Hanaus, in Kesselstadt
und Schloss Philippsruhe, Steinheim samt Museum
und in Wilhelmsbad. Mittlerweile ist der 68-jährige
Ur-Hanauer Sprecher der hiesigen rund 20 Stadtführer und -führerinnen.
Darüber hinaus bietet Tessner Vorträge an. Nicht
geprägten Münzen, den »Bieberer Bergbautalern«,
nur über Hanaus Münzgeschichte, sondern beispiels-
Tor, wo bis 1802 die letzte Hanauer Münzprägestätte
Für 2008 plant er bereits einen Vortrag über die Wäh-
Revue passieren. Die Führung endet am Frankfurter
angesiedelt war.
Dieses Thema ist das Metier von Tessner. Seit der
ehemalige Justizbedienstete 1962 erstmals nach
Mallorca reiste und begann, ausländische Währungsstücke als Sammelobjekte mitzubringen, haben es ihm
die Münzen angetan. Wenn er zu erläutern beginnt,
welche Wappen und Orden auf den seit 40 Jahren
zusammengetragenen alten Hanauer Geldstücken was zu bedeuten haben, kann er regelrecht ins
Schwärmen geraten.
weise über mainfränkisches Fachwerk in Hessen.
rungsreform, wenn sich die Einführung der D-Mark
zum 60. Mal jährt. Dann wird er erklären, von welchen
deutschen Renaissance-Künstlern die Ansichten auf
den mittlerweile historischen Geldscheinen sind.
105
106
Hanau Versorgungswerk hat seinen Platz in der Stadt gefunden
Hektik brach vor Weihnachten 2006 in der Fami-
Bernhard Herr ganz schön ins Schleudern gekommen.
weil noch keine Geschenke gekauft waren. Stapel-
ferien, die Daten der ISS in die Schriftstücke zu über-
lie von Bernhard Herr in Zellhausen aus – aber nicht,
weise Verträge für eine betriebliche Altersversorgung
beim Hanau Versorgungswerk (HVW) mussten vorbereitet werden. Mehr als 80 Frauen und Männer des
Reinigungsunternehmens ISS (International Service
System), die zum 1. Januar 2007 zur Klinik-Tochter
Nova-Serve wechselten, wollten von dem Angebot
des neuen städtischen Arbeitgebers profitieren, ihre
gesetzliche Rente mit dem HVW arbeitgeberfinanziert aufzubessern. Vorsorgeberater Bernhard Herr
hatte sie von den Vorteilen der mischfinanzierten
Altersvorsorge überzeugt.
In einem Kellerraum im Klinikum Hanau, in dem
die Einsatzleiterin der ISS ihr Büro hatte, fand die
Beratung der Reinigungskräfte statt. 40 Menschen
drängten sich in dem kleinen Zimmer. »Auf eine
Power-Point-Präsentation habe ich aus Platzgründen
verzichtet«, erinnert sich Herr. Kaum waren die wich-
Die 16-Jährige half ihrem Vater in den Weihnachtstragen. Eine intensive Zeit für die beiden, die sie zu
schätzen wussten, denn in den Monaten zuvor musste das Familienleben bei den Herrs hintan stehen. »Ich
hatte nur noch das Hanau Versorgungswerk im Kopf,
das ist mein Ding.« Der Vorsorgeberater reiste durch
die Lande, warb bei kleinen und großen Kommunen
für das neue Modell der betrieblichen Altersvorsorge.
In der Unternehmung Stadt können davon alle Beschäftigten profitieren, die keiner öffentlichen Zusatzversorgungskasse angehören. In den Rathäusern
im näheren und weiteren Umland hat Bernhard Herr
erste Kontakte geknüpft. »Mit einer Konkretisierung
rechne ich erst 2007«, so seine Einschätzung. »Vielerorts herrschte noch ein gewisses politisches Vakuum,
da sich um die Jahresmitte gerade erst die Parlamente
und Magistrate konstituiert hatten.«
Auch Bernhard Herr hat sich räumlich erst im Som-
tigsten Fragen beantwortet, kam eine neue Schar von
mer 2006 einrichtet. Nach der HVW-Gründung 2004
40 Interessierte.
gekommen. Im Juli 2006 bezog er dann 100 Qua-
Zuhörern. Der Schichtwechsel bescherte Herr wieder
Das Ergebnis dieser Gruppen- und weiterer Ein-
zelberatungen waren mehr als 80 unterschriftsreife
Verträge. Ohne die Mithilfe seiner Tochter Clarissa wäre
war er in einem kleinen Zimmer im Rathaus unterdratmeter im zweiten Stock des Bürogebäudes der
Hanauer Straßenbahn in der Daimlerstraße. Das Büro
zu Hause hat er aufgelöst. Seine Frau nutzt es künftig
als Nähzimmer.
Hanau Versorgungswerk e. V.
107
Das Hanau
Versorgungswerk e. V.
organisiert und sichert
unter städtischer Regie
zusätzliche betriebliche
Altersversorgung.
Mit einem Rahmenvertrag zwischen der
Gewerkschaft ver.di und der
BeteiligungsHolding Hanau
erhält das Versorgungsmodell seinen kollektivrechtlichen Rahmen.
Impressum
108
BeteiligungsHolding Hanau GmbH
Ulanenplatz 5
63452 Hanau
Fon 0 61 81 / 180 16-0
Fax 0 61 81 / 180 16-22
Mail info@beteiligungsholding-hanau-gmbh.de
www.BHG-Hanau.de
Redaktion
Joachim Haas-Feldmann
Andrea Freund
Konzeption und Gestaltung
einzigkartig | werbung+design, Hanau
Fotos
Winfried Eberhardt, Frankfurt
Druck
Hedderich-Druck, Langenselbold
BeteiligungsHolding
Hanau GmbH