nahversorgungsatlas - Gemeinde Hattenhofen
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Nahversorgungsatlas Landkreise Göppingen und Esslingen Situation und Perspektiven der Nahversorgung für Handel und Handelsimmobilien Mit Unterstützung von Wissen schafft Zukunft. übersichten Tabellen 1 Standorte von Ketten des Lebensmitteleinzelhandels in der Region Stuttgart 6 2 Untersuchungsgebiet 7 3 Exemplarische Darstellung von Nahversorgungseinrichtungen 10 4 Anteile des ECommerce in ausgesuchten Einzelhandelsbranchen 15 5 Durchschnittliche Artikelanzahl nach Betriebstyp 24 6 Umsatzanteile Food und Nonfood der Lebensmittelgeschäfte in Deutschland (2009) in % 25 7 Verkaufsfläche nach Betriebstypen 25 8 Marktanteile am Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel (nach Betriebstypen) 26 9 Kaufkraftniveau im Untersuchungsraum – Nahrungs- und Genussmittel 27 10 Verteilung der Lebensmittelmärkte ab 400 m² VKF im Untersuchungsgebiet 30 11 Verkaufsflächendichte im Untersuchungsgebiet 31 1 Bevölkerungsentwicklung in ausgewählten Orten im Landkreis Göppingen 16 2 Bevölkerungsentwicklung in ausgewählten Orten im Landkreis Esslingen 17 3 Bevölkerungsprognose für ausgewählte Orte im Landkreis Göppingen 18 4 Bevölkerungsprognose für ausgewählte Orte im Landkreis Esslingen 18 5 Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen im Landkreis Göppingen 19 6 Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen im Landkreis Esslingen 19 7 Standortanforderung von Einzelhandelsunternehmen der Nahversorgung (Auswahl) 21 8 Klassifikation von Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandel-Vollsortiments 24 9 Strukturdaten der erhobenen nahversorgungsrelevanten Einzelhandelsbetriebe 28 10 Verkaufsfläche nach Lage und Betriebstyp 28 11 Verkaufsfläche und Anzahl der Standorte ausgewählter Betreiber 29 12 Bevölkerungsentwicklung und -prognose der Städte und Gemeinden 98 13 Kaufkraftpotenzial in den Städten und Gemeinden 100 14 Verkaufsflächen und Verkaufsflächendichte in den Gemeinden 102 Inhalt Vorwort 5 1. Projektansatz und Ablauf des Projektes 6 2. Methodische Hinweise 8 3. Aufbau der Studie 9 4. Nahversorgung – Definitionen und Begrifflichkeiten 10 5. Nahversorgung – Trends und Perspektiven der Standortentwicklung 12 12 13 14 14 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. Trends auf der Nachfrageseite Trends auf der Angebotsseite Standortentwicklung und neue Anforderungen an die Fläche Nahversorgung und Online-Handel 6.Demografische Rahmenbedingungen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen 16 7. Anforderung des Einzelhandels an Nahversorgungsstandorte 20 20 20 21 7.1. Potenzial im Einzugsgebiet 7.2. Anforderungen an den Mikrostandort 7.3. Veränderte Anforderung durch den demografischen Wandel 8. Betriebstypen der Nahversorgung und ihre Entwicklung 22 9.Strukturen des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den Landkreisen Göppingen und Esslingen – wesentliche Ergebnisse der Studie 27 27 28 9.1. Nachfrageseite – Kaufkraft und Kaufkraftvolumen 9.2. Angebotssituation im Untersuchungsraum 10. Nahversorgungspässe 33 11. Schlussfolgerungen und Empfehlungen 97 12. Anhang – Tabellen 98 13. Anhang – Definitionen 104 14. Literaturverzeichnis 106 15. Impressum 107 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 3 Danksagung Das studentische Projekt hätte ohne vielfältige Hilfe nicht durchgeführt werden können. Namentlich genannt seien die Kommunen (in alphabetischer Reihenfolge) Wir danken besonders dem CoRE Campus of Real Estate e. V. an der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt NürtingenGeislingen, den Kreissparkassen Esslingen und Göppingen und dem Freundeskreis des Studiengangs Immobilienwirtschaft für ihre finanzielle Unterstützung, die zusammen die Durchführung des Projekts überhaupt erst ermöglicht haben. Weiterhin danken wir den Städten und Gemeinden in den Landkreisen Göppingen und Esslingen, die das Projekt durch die Lieferung von statistischen und planerischen Materialien unterstützt haben. Gemeinde Bad Boll Gemeinde Deggingen Stadt Donzdorf Stadt Eislingen / Fils Stadt Geislingen an der Steige Stadt Göppingen Stadt Leinfelden-Echterdingen Stadt Neuffen Stadt Nürtingen Stadt Ostfildern Gemeinde Rechberghausen Stadt Süßen Stadt Wiesensteig, die z. T. umfangreiche statistische Zahlenwerke und kommu nale Einzelhandels- und / oder Zentrenkonzepte zur Verfügung gestellt haben. Weiterhin gilt unser Dank der Industrie- und Handelskammer Stuttgart, die eine Studie zur Nahversorgung beigesteuert hat und dem Verband Region Stuttgart, dem wir wertvolle Hinweise zu Plan- und Bauvorhaben in den Landkreisen Göppingen und Esslingen verdanken. Die fachliche Begleitung des Projektes erfolgte durch das Projektteam Prof. Dr. Winfried Schwatlo FRICS und die BBE Handels beratung GmbH in München. Die BBE hat darüber hinaus auch Hilfestellung bei der Erarbeitung des Kartenmaterials gegeben und Kaufkraftdaten unentgeltlich zur Verfügung gestellt. 4 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Vorwort Joachim Stumpf Geschäftsführer der BBE Handelsberatung GmbH München Prof. Dr. Winfried Schwatlo FRICS Professor für Immobilienwirtschaft und Konfliktmanagement CoRE Campus of Real Estate e.V. an der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Nahversorgung ist ein Thema, das vom demografischen Wandel geprägt ist: Alterung und Rückgang der Bevölkerung stellen sowohl die Kommunen als auch den Handel und die Immobilien wirtschaft vor Herausforderungen. Die Kommunen haben für ihre Bürger eine funktionierende Nahversorgung als Teil der Daseinsvorsorge zu gewährleisten, Handel und Immobilienwirtschaft stellen die hierfür geeigneten Vertriebskonzepte und Standorte zur Verfügung. Der Handel braucht dazu tragfähige Standorte mit nachhal tiger Perspektive, die für unterschiedliche Konzepte die jeweils gestellten Anforderungen erfüllen können. Für die Immobilienwirtschaft spielt gerade der Lebensmitteleinzelhandel eine wichtige Rolle, da er als wichtigster Teilbereich der Nahversorgung und damit als Frequenzbringer für weitere Handelsbranchen unabdingbar ist. Öffentliches und privatwirtschaftliches Interesse sind aufeinander angewiesen und müssen eine Symbiose eingehen, damit Nahversorgung gelingen kann. Der Rahmen, in dem sich die Akteure bewegen, wird dabei einerseits durch die überge ordneten Rahmenbedingungen auf der Nachfrage- und Angebotsseite und andererseits durch die bauplanungsrechtlichen Vorgaben und die Ziele der Raumordnung gebildet. des Fachbereichs Immobilienwirtschaft des Themas „Immo bilienperspektiven der Nahversorgung in den Landkreisen Göppingen und Esslingen“ angenommen hat. Durch die Standorte der Hochschule, die auf beide Landkreise aufgeteilt sind, lag es nahe, zunächst diesen Raum als Untersuchungsgebiet zu wählen. Der Raum ist aber auch aufgrund der unterschiedlichen Strukturen aus ländlichen Gebieten und hochverdichteten Gebieten gut geeignet, um die unterschiedlichen Problem lagen aufzuzeigen. Mit der Studie liegt nun erstmals und auf aktuellen empirischen Daten basierend ein Überblick über die Nahversorgung für die Landkreise Göppingen und Esslingen vor. Die Publika tion bietet eine einzigartige Informationsgrundlage mit uns überraschenden Ergebnissen für Kommunen, aber auch für den Handel und die Immobilienwirtschaft. Mit der Studie ist die Hoffnung verbunden, dass sie für Entscheidungen der öffentlichen Hand und der Handels- und Immobilienwirtschaft Relevanz erlangen möge. Dass Nahversorgung nicht immer flächendeckend, d. h. wohnortnah gewährleitest werden kann, hat der Verband Region Stuttgart in seinem Regionalmonitor 2012 aufgezeigt. Dies war der Ausgangspunkt für vorliegende Studie der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, die sich im Rahmen eines freiwilligen studentischen Projektes BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 5 1. Projektansatz und Ablauf des Projektes von Prof. Dr. Winfried Schwatlo Den Betrieben des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels kommt sowohl aus versorgungsstruktureller Sicht – als Teil der Daseinsvorsorge – als auch aus immobilienwirtschaft licher Sicht – als Mieter von Handelsimmobilien – eine herausragende Rolle zu. Fast 57 Prozent der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft in Deutschland fließen in den sogenannten nahversorgungsrelevanten Einzelhandel, zu dem beispielsweise der Lebensmitteleinzelhandel, Drogerien und Apotheken gehören. Den größten Anteil verbucht dabei der Lebensmittel einzelhandel auf sich, der somit der wichtigste Träger der Nahversorgung ist. Damit steht das Thema Nahversorgung sowohl im Fokus der Kommunen als auch der Träger der Raumordnung. Im Regional-Monitor 2012 der Region Stuttgart werden Nahversorgungsdefizite in der Region dargestellt. Es wurde unter anderem gezeigt, dass in einigen Teilen der Region, insbesondere in den Landkreisen Göppingen und Esslingen, keine oder keine adäquaten Angebotsstrukturen (mehr) zu Verfügung stehen (vgl. Übersicht 1). Gleichzeitig setzen jedoch die Ziele der Regionalplanung und Landesplanung, die im Regionalplan der Region Stuttgart und im Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg niedergelegt sind, der Genehmigung moderner, häufig großflächiger Versorgungsangebote, enge Grenzen. Es stehen zwar bei einzelnen Städten und Gemeinden empirische Daten zur Verfügung, eine flächendeckende und vor allem aktuelle Datenlage liegt jedoch häufig nicht vor. Dies gilt insbesondere für die Angebotsseite. Eine Beurteilung der Nahversorgungssituation ist daher nur bedingt möglich. Nachfrageseitig sind vor allem der demographische Wandel, Mobilitätsaspekte und Veränderungen im Kundenverhalten von ausschlaggebender Bedeutung, wenn es um eine nachhaltige Entwicklung der Nahversorgung geht. Die dargelegte Situation stellt aber auch für den Handel und vor allem für die Immobilienwirtschaft eine Herausforderung dar. Einerseits erfreuen sich Einzelhandelsimmobilien einer anhaltend großen Nachfrage auf Investorenseite, andererseits stößt aber die Ansiedlung, Verlagerung oder Erweiterung gerade der wichtigen, zumeist großflächigen Magnetbetriebe des Lebensmitteleinzelhandels an planungsrechtliche und finan zielle Grenzen. So sind zwar sogenannte integrierte, d. h. möglichst innenstadtnahe Standorte planerisch gewünscht, angesichts hoher Grundstückskosten insbesondere in den Verdichtungsräumen aber oft nicht umsetzbar. In kleineren Orten im länd lichen Raum, die zum Teil über keine tragfähige Versorgung mit Lebensmitteln verfügen, dürfen aber großflächige Lebensmittelmärkte nicht oder nur ausnahmsweise angesiedelt werden. Standorte von Ketten des Lebensmitteleinzelhandels in der Region Stuttgart REGIONAL -MONITOR REGION STUTTGART übersicht 1 Karte 43: Standorte von Ketten des Lebensmitteleinzelhandels in den Gemeinden 2011 Quelle Verband Region Stuttgart, Regional-Monitor Region Stuttgart, S. 99 6 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 99 Projektansatz und Ablauf des Projektes Die vorliegende Studie soll einen Beitrag zu einer faktengeleiteten Bewertung der Nahversorgung liefern, die exemplarisch in den Landkreisen Göppingen und Esslingen Perspektiven für die zukünftige Entwicklung auch aus Sicht der Immobilienwirtschaft aufzeigt. Die Landkreise Esslingen und Göppingen eignen sich aufgrund des Nebeneinanders verdichteter Gebiete (z. B. Filstal und Fildern) und ländlicher Regionen mit dünner Besiedlung besonders für eine Untersuchung. Entsprechend der Zielsetzung der Untersuchung war es notwendig, sowohl die Nachfrageseite als auch die Angebotsseite auf Basis aktueller Daten darzustellen. Hierzu wurde ein umfangreiches Arbeitsprogramm entwickelt, das die rund einjährige Projektphase abbildet und zur der Einhaltung metho discher Standards beiträgt. Im Einzelnen wurden folgende Arbeitsschritte vorgenommen: übersicht 2 24. April 2013 Auftaktveranstaltung mit den beteiligten Studenten (Einführung in die Thematik: Teil I) in Form eines Seminars 1. M ai 2013 Weiterführende Einführung in die Thematik (Teil II) in Form eines Seminars 12. Juni 2013 Theoretische Einführung in die Erhebungs technik in Form eines Seminars 20. Juni 2013 Praktische Einführung in die Erhebungs technik durch eine Übung Juli / September 2013 Selbstständige Erhebung der rele vanten Einzelhandelsbetriebe durch die Studenten Ok tober 2013 Erste Datenüberprüfung 6. November 2013 Projektbesprechung mit den Studenten zum Erhebungsstand 21. November 2013 Projektbesprechung mit den Studenten zur Durchführung notwendiger Nacherhebungen November / Dezember 2013 Selbstständige Nacherhebung der relevanten Einzelhandelsbetriebe durch die Studenten 12. Dezember 2013 Themenvergabe für Fachbeiträge Dezember 2013 / Januar 2014 Verfassen der Fachbeiträge durch die Studenten und Endauswertung der Daten 21. Januar 2013 Abschlussbesprechung Februar / M ai 2014 Endkontrolle der Erhebungsdaten und redaktionelle Fertigstellung der Studie Untersuchungsgebiet BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 7 2. Methodische Hinweise von Markus Wotruba Die realitätsnahe Bewertung der Nahversorgungssituation in den Landkreisen Göppingen und Esslingen erfordert die Verwendung aktueller Zahlen zur Nachfrage und zum Angebot. Während die Nachfrageseite durch die Bevölkerung und deren sortimentsspezifische Kaufkraft beziehungsweise die Pro-KopfVerbrauchsausgaben abgebildet wird, kann die Angebotsseite, also die Einzelhandelsbetriebe in den Landkreisen, nur durch eine aktuelle Vor-Ort-Erhebung erfasst werden. Die Nachfrageseite wird dabei durch die Auswertung von Sekundärquellen abgebildet. In diese Studie sind dabei folgende Daten eingeflossen: Zahlen zum aktuellen Bevölkerungsstand und zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung auf Basis von Angaben des Statistischen Landesamtes Baden- Württemberg Sortimentsspezifische Kaufkraftkennziffern für die Sortimente Lebensmittel und Drogeriewaren von (BBE!CIMA!MB-Research, Stand: 2013) Verbrauchsausgaben im Lebensmitteleinzelhandel und Drogeriewarenhandel der BBE Handelsberatung GmbH (Stand: 2013) Die Angebotsdaten wurden durch eine Begehung von Betrieben des Lebensmitteleinzelhandels und des Drogeriehandels erhoben. Der in der Studie dargestellte Erhebungsstand ist der 15. April 2014. Die Daten wurden in mehreren Runden erfasst und überprüft. Sie wurden nach bestem Wissen erhoben und ausgewertet. Folgende Betriebe sind in die Auswertung eingeflossen: Betriebe des Lebensmitteleinzelhandels mit einer Verkaufsfläche ab 150 m². Erfasst wurden die Betriebs typen Lebensmittel-SB-Markt, Supermarkt, Lebens mitteldiscounter, Verbrauchermarkt, Selbstbedienungs- Warenhaus (SB-Warenhaus), und Getränke(fach)markt. Betriebe des Drogeriehandels mit einer Verkaufsfläche ab 150 m². Nicht in die Auswertung eingeflossen sind Betriebe des Lebensmittelhandwerks (Bäcker, Metzger), mit Ausnahme von Betrieben, die in den Vorkassenzonen oder im Eingangsbereich von Lebensmittelmärkten angesiedelt sind, Spezialanbieter mit weniger als 150 m² Verkaufsfläche (z. B. Süßwarengeschäfte) sowie Parfümerien. Es wurden weiterhin nur diejenigen Betriebe erhoben und ausgewertet, die Waren an Letzt- beziehungsweise Endverbraucher verkaufen (Einzelhandel). Nicht erhoben wurden Cashund Carry-Märkte und sonstige Vertriebsformen, die Waren überwiegend an Gewerbebetriebe und Weiterverkäufer vertreiben (Großhandel). Der Erhebung der Verkaufsfläche wurde in Anlehnung an die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 24.11.2005 Az.: 4C10.04) nachfolgende Definition zugrunde gelegt: „Verkaufsfläche ist diejenige Fläche, auf der Verkäufe abge wickelt werden und die vom Kunden zu diesem Zweck betreten werden darf. Sie umfasst Gänge, Treppen, Aufzüge, Stand flächen für Einrichtungsgegenstände, z. B. Fleisch- und Wursttheken, Kassenzonen, Flächen des Empfangs, des Kassenvorraums einschließlich des Bereichs zum Einpacken der Ware und Entsorgung des Verpackungsmaterials.“ Eine detaillierte Übersicht, welche Flächen der Verkaufsfläche zuzuordnen sind, ist im Anhang enthalten. 8 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 3. Aufbau der Studie von Markus Wotruba Die Studie gliedert sich im Wesentlichen in drei Teile: Teil 1 umfasst Fachbeiträge, die Aspekte bearbeiten, welche im Zusammenhang mit dem Thema „Nahversorgung“ von besonderem Interesse sind. Folgende Einzelthemen werden in den Fachbeiträgen aufgegriffen: Die Definition des Begriffs „Nahversorgung“ Die wesentlichen Trends und die Perspektiven der Nahversorgung Die Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels an Nahversorgungsstandorte Die Entwicklung der unterschiedlichen Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandels Die demografischen Rahmenbedingungen im Untersuchungsraum Teil 2 beinhaltet eine zusammenfassende Darstellung der wichtigsten Ergebnisse der Studie. Diese werden durch einen Tabellenanhang ergänzt. Teil 3 gibt einen Überblick über die örtliche Situation der Nahversorgung in den Kommunen, die über einen Lebensmittelmarkt verfügen. Dies erfolgt in Form von kurzen „Nahversorgungspässen“. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 9 4. Nahversorgung – Definitionen und Begrifflichkeiten von Oliver Behrens Zum besseren Verständnis der vorliegenden Studie ist zunächst zu definieren, was unter „Nahversorgung“ zu verstehen ist. Dabei sind im Wesentlichen zwei Dimensionen zu unterscheiden: Einerseits eine räumlich-zeitliche Dimension, die im Teilbegriff „Nah“ zum Ausdruck kommt, und eine funktionale Dimension, die durch den Teilbegriff „Versorgung“ abgebildet wird. Funktional kann zwischen Nahversorgung im weiteren Sinne und Nahversorgung im engeren Sinne unterschieden werden. Nahversorgung im weiteren Sinne kann wie folgt definiert werden: 1 „Umfassendes Angebot an Waren, in der Bandbreite vom kurzbis mittelfristigen Bedarfsbereich, aber auch von privaten und öffentlichen Dienstleistungen (Post, Bank, Gastronomie, Schulen, medizinische Versorgung, Kultur etc.). In diesem Kontext ist Nahversorgung als gleichberechtigte Teilhabe der Bevölkerung am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Angebot in fußläufiger oder mit einem Verkehrsmittel (privat oder öffentlich) bequem und schnell zu überbrückender Distanz zu verstehen.“ Die nachfolgende Übersicht stellt im Überblick dar, welche Einrichtungen der Nahversorgung im weiteren Sinne zugeordnet werden können, wobei die Darstellung nicht als abschließend zu betrachten ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass Nahversorgung im Kern von unterschiedlichen Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandels gewährleistet wird. Je nach Bevölkerungsdichte beziehungsweise Einwohnerzahl im Nahbereich und dem potenziellen betrieblichen Einzugsgebiet kann die Nahversorgung von einem Lebensmitteldiscounter, Supermarkt, Verbrauchermarkt oder SB-Warenhaus übernommen werden. Diese Kernbetriebe werden oft von Betrieben des Lebensmittelhandwerks (Bäcker, Fleischer), Blumenläden, Apotheken oder Drogeriemärkten ergänzt. Die vorliegende Studie lehnt sich an die Begrifflichkeit der Nahversorgung im engeren Sinne an und lenkt den Fokus auf die Nahversorgung mit Lebensmitteln und am Rande auch mit Drogeriewaren. Die räumliche-zeitliche Dimension wird darin deutlich, dass Nahversorgungsbetriebe für einen räumlich mehr oder weniger ausgedehnten Einzugsbereich eine Versorgung mit bestimmten Gütern übernehmen. Dieser Einzugsbereich wird häufig auch als Nahbereich bezeichnet. Es liegt auf der Hand, dass die Ausdehnung des Nahbereiches von verschiedenen Faktoren abhängt. Diese sind im Wesentlichen: Demgegenüber kann Nahversorgung im engeren Sinne folgendermaßen definiert werden: 2 „Angebot von Gütern des täglichen Bedarfs, vor allem von Lebensmitteln, auch von Dienstleistungen, das zentral gelegen und fußläufig zu erreichen ist.“ übersicht 3 die Verkehrsmittelwahl der Kunden beziehungsweise die Verfügbarkeit unterschiedlicher Verkehrsmittel, die Attraktivität des Angebotes, die z. B. durch die Sortimentstiefe und -breite, die Größe des Betriebes oder das Preisgenre zum Ausdruck kommt, die Topografie und die Bevölkerungsdichte, denn es ist davon auszugehen, dass bei einer hohen Bevölkerungsdichte auch eine größeres Kaufkraftpotenzial zur Verfügung steht. Exemplarische Darstellung von Nahversorgungseinrichtungen Nahversorgung Kirche Arzt Post Lebensmitteleinzelh. Imbiss Gaststätte Gastronomie Friseur Bäckerei Drogerie Kindergarten Schreibwaren/Kiosk Reinigung Bank VHS Verwaltungsstelle Blumenladen Bistro/Cafe Metzgerei Tankstelle Quelle BBE Handelsberatung GmbH 10 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Nahversorgung – Definitionen und Begrifflichkeiten Der Nahbereich ist gemäß der Arbeitsgruppe „Strukturwandel im Lebensmitteleinzelhandel und § 11 Abs. 3 BauNVO“ aufgrund unterschiedlicher Siedlungs-struktureller- und zentral örtlicher Begebenheiten und in Abhängigkeit von der Einwohnerdichte für Supermärkte wie folgt zu definieren: 3 Bei einer Einwohnerdichte von 2.500 Einwohnern / km² oder mehr sei der Nahbereich mit einem Radius mit 1.000 Metern ausgehend vom Supermarktstandort anzusetzen. Bei einer Einwohnerdichte von weniger als 2.500 Einwohnern / km² , aber mehr als 1.250 Einwohnern, sei der Nahbereich mit einem Radius von 1.500 Metern anzusetzen. Bei einer Einwohnerdichte von 1.250 – 2.500 Einwohnern / km² oder weniger sei ein Radius von 2.500 Metern anzusetzen. In der Regel wird für die Abgrenzung des Nahbereichs eine fußläufige Entfernung von 8 – 12 Gehminuten unterstellt, was in Abhängigkeit von der städtebaulichen und topographischen Situation in etwa einer räumlichen Ausdehnung von 500 – 750 Metern entspricht. 4 konzepte wie z. B. Nachbarschaftsläden, genossenschaftlich organisierte Einzelhandelsbetriebe oder auch den mobilen Einzelhandel übernommen werden. Diese durchaus interessanten Bausteine der Nahversorgung werden in der vorliegenden Studie jedoch nicht vertieft behandelt, da sie im Gesamtkontext der Nahversorgung eher eine nachgeordnete Rolle spielen. 5 1 BBE Unternehmensberatung, Nahversorgung im Freistaat Sachsen, Strukturanalyse – Nahversorgungsmodelle – Lösungsansätze 2006 / 2007, Studie im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Leipzig , S. 11 2ebenda 3 Vgl. Bericht der Arbeitsgruppe Strukturwandel im Lebensmitteleinzelhandel und § 11 Abs. 3 BauNVO vom 30. 04. 2002, S. 15 f. Es ist darauf hinzuweisen, dass diese Definition die Position des Handels wiedergibt. 4 Die Bezirksregierung Köln geht bis 700 m von einer fußläufigen Entfernung aus. Vgl. http://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/organisation/abteilung03/ dezernat_35/staedtebau/merkblatt_nahversorgung/index.html; Die BBE Unternehmensberatung gibt eine Entfernung von bis zu 800 m an. Vgl. BBE Unternehmensberatung, Nahversorgung im Freistaat Sachsen, Strukturanalyse – Nahversorgungsmodelle – Lösungsansätze 2006 / 2007, Studie im Auftrag des Sächsischen Staatsministeri-ums für Wirtschaft und Arbeit, Leipzig , S. 11 5 Einen Überblick über diese Konzepte in Baden-Württemberg gibt die Publikation „Der Nahversorgung eine Chance!“, die vom Einzelhandelsverband Baden-Württemberg und dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg im Jahr 2010 herausgegeben wurde. Dieser Ansatz wird auch in der vorliegenden Studie aufgegriffen. Die dargestellten Nahbereiche orientieren sich an einem fußläufig erreichbaren Bereich, wobei ein Standort noch als fußläufig erreichbar in einer Zeitdistanz von etwa 7 – 8 Gehminuten definiert wurde. In ländlichen Räumen oder auch in Stadtteilen, in denen aufgrund der Bevölkerungsdichte in einem fußläufigem Bereich oder auch einem Fahrzeitradius von 10 – 15 Minuten kein ausreichendes Bevölkerungspotenzial zur Verfügung steht, kann die Nahversorgung auch durch alternative Nahversorgungs- BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 11 5. Nahversorgung – Trends und Perspektiven der Standortentwicklung von Prof. Dr. Winfried Schwatlo, Oliver Behrens und Markus Wotruba Seit vielen Jahren sind im Bereich der Nahversorgung große Veränderungen zu beobachten. Die Zahl der sogenannten Tante-Emma-Läden oder kleinen Familienbetriebe wie Bäcker und Metzger, die ehemals eine fußläufige Grundversorgung sicherstellten, war in den vergangenen Jahren stark rückläufig. An ihre Stelle sind in der Regel Supermärkte und Lebensmitteldiscounter getreten, häufig an Pkw-Kunden-orientierten Standorten. Für den Teil der Bevölkerung, der nicht mehr so mobil ist, wie gehbehinderte oder alte Menschen, spielt jedoch die leichte Erreichbarkeit von nahversorgungsrelevanten Einkaufsstätten eine wichtige Rolle. Gerade für ältere und allein lebende Menschen dient der Einkauf auch oftmals als Kommunikations 1 5.1. Trends auf der Nachfrageseite Der wirtschaftliche Erfolg eines Nahversorgungsbetriebes ist an eine ausreichende Anzahl von Menschen im Einzugsgebiet des Betriebes gebunden. Der Bevölkerungsrückgang als Zeichen des demographischen Wandels in vielen Regionen 2 möglichkeit und somit als Draht zur Außenwelt. Insofern ist eine gute Nahversorgung ein wichtiger Beitrag zu mehr Lebensqualität. 1 Insbesondere in den Kommunen des ländlichen Raumes hat sich die Versorgungslage zum Teil verschlechtert. Während die Verkaufsfläche je Betrieb immer weiter ansteigt, nimmt die Anzahl der Geschäfte weiter ab. Dies hat ein weitmaschigeres Filialnetz der Lebensmittelanbieter und eine Geschäftsaufgabe von kleineren Betrieben zur Folge. 2 Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels (vgl. auch Beitrag von Sarah Steinhauser ab Seite 16) sollten es sich die Kommunen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen zur Aufgabe machen, die Nahversorgung in einem fußläufig erreichbaren Umkreis zu gewährleisten und so dem Problem der Unterversorgung entgegenzuwirken. Im Untersuchungsgebiet wird dies vor allem in den kleineren Kommunen allerdings zunehmend schwerer, da der wirtschaftliche Betrieb eines (konventionellen) Lebensmittelmarktes unmittelbar an die Bevölkerungszahl im potenziellen Einzugsgebiet geknüpft ist. Angesichts des prognostizierten Bevölkerungsrückgangs wird diese Aufgabe also immer schwerer zu erfüllen sein. Für die kleineren Kommunen beziehungsweise Standorte in der Region, die für den konventionellen Lebensmitteleinzel handel nicht mehr interessant sind, können im Einzelfall auch sogenannte alternative Nahversorgungskonzepte eine Lösung darstellen. Diese decken ein weites Spektrum ab und reichen 12 vom Dorfladen, über multifunktionale Nahversorgungs- beziehungsweise Bürgerzentren, Märkte mit sozialem Ansatz bis hin zu mobilen Verkaufsstellen. Beispiele für solche Konzepte finden sich im Untersuchungsgebiet mit einem Komm In-Center, Um’s Eck, Bonus Märkten und CAP-Märkten. Allerdings gilt auch für diese Konzepte, dass sie langfristig wirtschaftlich tragfähig sein müssen. Deutschlands, sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum, führt bereits heute und zunehmend in der Zukunft dazu, dass ein wirtschaftlicher Betrieb mit Bezug auf die heutigen Standortanforderungen des Lebensmitteleinzelhandels nicht mehr gewährleistet werden kann. Dies löst eine Aus dünnung des Filialnetzes aus mit der Folge, dass in kleineren Orten oder Stadtteilen mit weniger als 3.000 Einwohnern häufig kein konventioneller Einzelhandel (z. B. Lebensmitteldiscounter oder Supermarkt) mehr wirtschaftlich betrieben werden kann. Selbst bei der Entwicklung von sogenannten City-Konzepten, die als Gegenbewegung zur Schließung von Standorten in den Innenstadtbereichen in den vergangenen Jahren, zumindest in den Großstädten zu beobachten war, ist der Betrieb an einen Standort mit einer hohen Bevölkerungsdichte im unmittel baren Umfeld gebunden oder hebt auf eine hohe Frequenz ab (z. B. im Umfeld von ÖPNV-Knotenpunkten). Ein weiterer Aspekt, der im Zusammenhang mit der demo graphischen Entwicklung hervorzuheben ist, ist die Alterung der Bevölkerung. Anders als vielfach angenommen, bedeutet sie in näherer Zukunft nicht per se einen Rückgang der Automobilität. Wie das Mobilitätspanel eindrucksvoll zeigt, nimmt die Automobilität bei den über 60-Jährigen weiter zu, da Kohorteneffekte zu einem höheren Führerscheinbesitz vor allem bei den Frauen und einer Übernahme des Pkw aus früheren Lebensphasen führen. 3 Die Mehrheit der Bevölkerung über 60 ist daher weiterhin automobil, was kein Widerspruch BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Nahversorgung – Trends und Perspektiven der Standortentwicklung zu der Tatsache ist, dass immer mehr Ältere sich nicht mehr selbst mit dem Auto versorgen können. Zudem wirkt der beschriebene Kohorteneffekt zeitlich begrenzt, so dass in Zukunft dennoch von einer abnehmenden Automobilität bei der Nahversorgung auszugehen ist. Die Bereitschaft der Kunden für den Lebensmittelkauf weite Wege in Anspruch zu nehmen sinkt unabhängig von der Altersgruppe. Die relativ schlechte Entwicklung der SB-Warenhäuser ist dafür nur ein Beispiel. Dies bedeutet, dass Nahversorgungseinrichtungen zunehmend näher an die Nachfrage, in diesem Fall auch an ältere Bevölkerungsschichten, heranrücken müssen. 3 Mit Blick auf die Mobilität wurde bereits auf die Bedeutung der Erreichbarkeit mit dem Pkw hingewiesen. Diese ist vor allem im ländlichen Raum entscheidend. Die zunehmenden Mobilitätskosten werden jedoch dazu führen, dass zukünftig Standorte auf der „grünen Wiese“ an Bedeutung verlieren werden. Dies ist auch bei der Standortsuche der großen Lebensmittelketten zu beobachten. Zwar ist nach wie vor neben einer guten Erreichbarkeit bei Lebensmitteldiscountern eine ausreichende Ausstattung an Parkplätzen ein wichtiges Entscheidungskriterium; die Standorte rücken aber zunehmend an die Bevölkerungsschwerpunkte heran. Der Einzelhandel hat erkannt, dass ein ausreichendes Bevölkerungspotenzial im unmittelbaren Umfeld den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes sicherstellen kann. 4 Der Handel reagiert auf die Herausforderungen mit einer senioren- und damit auch altersunabhängigen kundenfreundlicheren Einrichtung der Märkte. 4 In der Regel führt jedoch ein generationenfreundliches Einkaufen zu einem erhöhten Platzbedarf, da einerseits ein Begegnungsverkehr mit Einkaufswagen, Gehhilfen oder auch Kinderwägen möglich sein sollte, andererseits jedoch auch die Regalierung zur besseren Erreichbarkeit der Ware niedriger gehalten werden muss. Die Perspektiven der Nahversorgung werden zudem stark durch das Verbraucherverhalten und die Kundenerwartungen beeinflusst. Einer Studie zur Nahversorgung der BBE-Handelsberatung 5 zufolge sind nach wie vor Lebensmitteldiscounter (50,6 %) und Supermärkte (26,0 %) die beliebtesten Einkaufsorte für Lebensmittel bei den Verbrauchern. Für Drogerieartikel liegen eindeutig Drogeriemärkte (74,6 %) vorne. Über 94 % der Kunden gehen dabei mindestens einmal pro Woche zum Lebensmitteleinkauf. Knapp 70 % nehmen dabei bis zu 10 Minuten, rund 85 % bis zu 15 Minuten Anfahrtszeit in Kauf. Das Auto ist in Abhängigkeit von dem Wohnort der Befragten nach wie vor ein wichtiges Verkehrsmittel. Die Kunden verbinden den Lebensmitteleinkauf häufig mit weiteren Dienstleistungsangeboten. Daher erwarten sie einen Nutzungsmix aus Bäcker, Fleischer, Apotheken, Drogeriemarkt, Geldautomaten etc. Besonders wichtig sind den Kunden eine hohe Qualität und große Vielfalt des Warenangebots, eine gute Erreichbarkeit sowie ein preiswertes Warenangebot. Abb. 1/2Beispiele – CAP-Markt in Leinfelden- Echterdingen und Um’s Eck in Wiesensteig Abb. 3/4Beispiele für City-Konzepte im Untersuchungsgebiet Quelle eigene Aufnahmen 2014 So wurde in der bereits zitierten BBE-Studie 6 Standortlagen in Stadt- und Stadtteilzentren eine wachsende Bedeutung eingeräumt. Gleich nach den eigenen Parkplätzen spielte die Nähe zum Verbraucher und damit eine ausreichende Kaufkraft im unmittelbaren Umfeld sowie eine positive Nachfrageentwicklung (= positive Bevölkerungsentwicklung) am Ort eine immer wichtigere Rolle bei der Standortwahl. 5.2. Trends auf der Angebotsseite Die Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel ist durch eine starke Dynamik geprägt, wobei das Wachstum der Branche vor allem durch zunehmende Nachverdichtung, Flächenausweitungen und Diversifikation des Angebots generiert wird. Der Ausgaben-Anteil für Lebensmittel hat im Gegensatz zu anderen Bereichen des Handels in den letzten Jahren leicht zugenommen. Der Grund dafür liegt zum einen in der Nachfrage und steigenden Preisen begründet, zum anderen in einer Verbesserung des Angebotes. Nachfrageseitig haben verschiedene Lebensmittelskandale ein Umdenken in Gang gesetzt, welches bei den Verbrauchern zu einer leicht gestiegenen Ausgabebereitschaft für qualitativ hochwertigere Lebensmittel BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 13 Nahversorgung – Trends und Perspektiven der Standortentwicklung geführt hat. Insbesondere lässt sich dies an der boomenden Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ablesen, welche heute alle Anbieter vom Discounter bis zum Bio-Supermarkt zunehmend im Sortiment haben. 7 Vom gesamten Umsatz im deutschen Einzelhandel, der sich 2013 auf rund 433,2 Mrd. € (Brutto) 8 belief, entfielen ca. 48,2 % auf die Kernsortimente der Nahversorgung (Nahrungs- und Genussmittel, Gesundheit und Körperpflege). Dies dokumentiert die hohe Bedeutung dieses Marktsegmentes. Keine andere Branche hat eine so hohe Konzentration auf Handels- wie auch auf Lieferantenseite. Unter den Filialen, z. B. der REWEGroup und der Edeka befindet sich aber andererseits eine Vielzahl selbstständiger Kaufleute, die mit ihrer lokalen Präsenz auf Besonderheiten des regionalen Marktes schnell und kompetent reagieren können. 9 Supermärkte konnten in den letzten Jahren aufgrund ihrer Anstrengungen bei der Weiterentwicklung der Konzepte wieder Marktanteile hinzugewinnen. Um sich gegenüber den konkurrierenden Vertriebstypen wie den Lebensmitteldiscountern und SB-Warenhäusern besser profilieren zu können, wurden v. a. die Supermarktkonzepte aller Betreiber in der Vergangenheit strukturellen Veränderungen unterzogen. So hat beispielsweise die Gestaltung der Bedientheken für Frischeprodukte (Wurst, Fleisch, Käse, Delikatessen etc.) deutlich an Qualität gewonnen. 5.3. Standortentwicklung und neue Anforderungen an die Fläche Während Discounter von den Konsumenten in der Regel zum preisgünstigen Grundeinkauf aufgesucht werden, sind Supermärkte also vor allem wegen ihres umfassenden Sortiments, einer großen Auswahl an Frischeartikeln, der attraktiveren Warenpräsentation und Ladenatmosphäre, des fachkundigen Personals und der Service-Elemente gefragt. Übersichtlichkeit und angenehme Atmosphäre sind bei deutlich mehr Artikeln nur auf einer vergrößerten Fläche zu realisieren, was in den letzten Jahren jedoch auch verstärkt von Discountern angestrebt wird. Zudem sind weitere Entwicklungen für einen größeren Platzbedarf entscheidend, unter anderem die zunehmende Convenience-Orientierung (z. B. im Fertiggerichte-Bereich), aufwändigere Ladengestaltungen (z. B. niedrigere Regale, breite Gänge zum stressfreien Einkauf), Zusatzangebote und Sortimentsausweitungen (z. B. im Frischfleischbereich) und gesetzliche Vorgaben (vgl. Auswirkungen der Pfandverordnung auf ladeninterne Logistik in Form von Pfandrückgabeautomaten). Andererseits kommen die sogenannten City-Konzepte bei einem in der Regel reduzierten Sortimentsumfang mit weniger Fläche aus. Hier geht der Trend bei den Vollsortimentern auf Flächen unter 1.000 m² – so gibt die Rewe für die Rewe CityMärkte eine benötigte Verkaufsfläche von 500 – 1.000 m² an. 10 Tegut sucht für seine City-Märkte sogar nur Flächen zwischen 350 und 650 m² Verkaufsfläche. 11 Zwar realisieren auch die Discounter Innenstadtstandorte, aber mit Ausnahme von Netto (Netto-City) wurde hierfür von den Unternehmen bisher kein eigenes, auf diese Standorte abgestimmtes Konzept, entwickelt. Bei den City-Standorten handelt es sich vielmehr häufig noch um Standorte der 1. Generation, die über einen langen Zeitraum gehalten wurden, was vielfach nur bei geringen Mietkosten erreicht werden kann. Allerdings ist festzustellen, dass von der zunehmenden Ausdifferenzierung der Konzepte in erster Linie größere Städte profitieren. Funktionierende Kleinflächenkonzepte im ländlichen Raum sind hier eher die Ausnahme. 5.4. Nahversorgung und Online-Handel In zahlreichen Branchen des Einzelhandels erreicht der Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz bereits 20 % und mehr. Insgesamt erreicht der Online-Umsatz nach Schätzung des HDE 2014 einen Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von rund 9 %. 12 Bisher hinkt jedoch die Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel hinterher und zieht aufgrund des hohen Anteils des Lebensmittelhandels am Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels den Wert statistisch nach unten. Der Anteil des Online-Handels liegt im Lebensmittelhandel bei deutlich unter 1 %. Dies liegt nicht zuletzt auch an der schwierigen Logistik für Frischwaren. Allerdings rechnet die BBE Handelsberatung bis 2020 mit einem Anstieg auf 4 – 6 %. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ist auf jeden Fall ein zunehmender Einfluss des ECommerce festzustellen. Neben zahlreichen Nischenanbietern (z. B. My Muesli) bietet z. B. Rewe in mehreren Regionen einen Lieferservice an – die Waren werden online bestellt und können dann entweder abgeholt werden oder werden angeliefert. Real experimentiert mit Drive-in-Konzepten. Das mit dem Lebensmittel-Online-Handel – zumindest im Ausland – Geld verdient werden kann, zeigt die britische Kette Tesco, die mit sogenanntem E-Food 2013 rund 150 Mio. € Umsatz erzielt hat. 13 Derzeit können zwei gegenläufige Trends bei der Flächennachfrage beobachtet werden: Einerseits werden vor dem Hintergrund der zuvor erläuterten Anforderung von Lebensmittel discountern und Supermärkten immer größere Flächen benötigt. 14 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Nahversorgung – Trends und Perspektiven der Standortentwicklung übersicht 4 Anteile des ECommerce in ausgesuchten Einzelhandelsbranchen 25 % Bücher/ Medien 2005 25 % Spielwaren 20 % 20 % CE Mode 2012 2015 Quelle BBE Handelsberatung / IPH Handelsimmobilien 2013 Auch in Deutschland scheinen sich die Aktivitäten im Lebensmittel-Online-Handel zu verdichten. So hat die Deutsche Post AG den Berliner Online-Supermarkt Allyouneed.com übernommen und sieht die Möglichkeit, den Marktanteil noch deutlich zu steigern (von unter 1 % auf etwa 5 %). 14 Inwiefern die Deutsche Post mit Allyouneed.com erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Auch Amazon soll sich mit Amazon Fresh in Deutschland auf die Auslieferung von Lebensmitteln vorbereiten. Spätestens dann, wenn der Marktführer Amazon im Lebensmittel-Online-Handel antritt, wird es spannend sein zu beobachten, wie der stationäre Lebensmitteleinzelhandel reagiert. Aufgrund der geringen Margen hochentwickelter Vertriebs konzepte im deutschen Lebensmitteleinzelhandel und der hohen Ladendichte in Deutschland dürfte aber ein Siegeszug des Online-Handels, wie er sich in einigen Nonfood-Branchen anzubahnen scheint, im Lebensmitteleinzelhandel nicht zu erwarten sein. Insofern wird der Lebensmittel-Online-Handel mittelfristig nur einen marginalen Einfluss auf die Nahversorgung haben. Auch sehen die Verbraucher den Online-Handel mit Lebensmitteln eher skeptisch, wie eine Studie von KPMG ergeben hat, 15 so dass die bisherigen Strukturen vorerst erhalten bleiben dürften. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der demografische Wandel eine Herausforderung für den nahversorgung srelevanten Einzelhandel darstellt, beziehungsweise zunehmend darstellen wird. Vor allem der Rückgang der Bevölkerung in vielen Regionen wird hier sicherlich zu einer Konsolidierung der Ladennetze führen. Die Ausdifferenzierung der Konzepte wird insbesondere für die Verdichtungsräume und größere Städte neue Perspektiven eröffnen. Für die ländlichen Räume dürften die Impulse eher gering sein. Durch den Online-Handel mit Lebensmitteln wird es vorerst zu keiner größeren Verwerfung im stationären Handel in dieser Branche kommen. 1 Vgl. hierzu auch Wotruba, Markus: Gute Nahversorgung sichert die Wohnqualität auf dem Land, in Handelsimmobilienreport Nr. 106, vom 14. 10. 2011, S. 17 f 2 Vgl. BBE Handelsberatung GmbH, Nahversorgung 2010, München 2009, S. 8 f 3 Karlsruher Institut für Technologie (KIT)(2011): Deutsches Mobilitätspanel 2012 / 2013 4 Siehe auch Zertifizierung von Betrieben als „Ausgezeichnet Generationenfreundlich“ durch die Einzelhandelsverbände. 5 Vgl. hierzu auch BBE Handelsberatung GmbH, Nahversorgung 2010, München 2009, S. 78 ff 6 Vgl ebenda, S. 90 ff 7 Dennoch lag nach Angaben des EHI der Umsatzanteil von Bioprodukten am Umsatz des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland 2011 nur bei rd. 3,2 %, allerdings mit steigender Tendenz. http://www.handelsdaten.de/statistik/ daten/studie/218484/umfrage/umsatzanteil-von-bio-am-food-umsatz-imdeutschen-lebensmittelhandel-zeitreihe/; Der HDE Handelsverband Deutschland gibt für das Jahr 2012 den Umsatz mit Bio-Lebensmitteln mit rd. 7,02 Mrd. € an. Quelle: HDE, Der deutsche Einzelhandel, Januar 2014, S. 13 8 Quelle: EHI handelsdaten.de, ohne Umsatz mit Kfz, Tankstellen, Brennstoffe und Apotheken. 9 Vgl. zu diesem Aspekt auch Deutsche Hypothekenbank, Global Markets Real Estate, Neue Trend im deutschen Einzelhandel, Han-nover 2011, S. 24 10 Vgl. Rewe Expansionsbroschüre 2013 11 Vgl. Internetseite der Firma tegut 12 Quelle: HDE, Der deutsche Einzelhandel, Januar 2014, S. 8 13 Immobilien Zeitung, Tesco macht Gewinn mit E-Food, elektronische Ausgabe vom 27.02.2014; http://www.immobilien-zeitung.de/1000018718/ tesco-macht-gewinn-mit-e-food 14 Berliner Morgenpost, Deutsche Post will Berlinern abends Lebensmittel liefern, elektronische Ausgabe vom 23. 09. 2013. 15 Vgl. KPMG/Gottlieb Duttweiler Institute, Die Zukunft des Einkaufens, 2013, S. 4 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 15 6. Demografische Rahmenbedingungen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen von Sarah Steinhauser Im folgenden Beitrag wird ein kurzer Überblick über die wesentlichen demografischen Rahmenbedingungen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen gegeben 1. Die tabellarische Darstellung der Bevölkerungsentwicklung seit 2003 im Landkreis Göppingen (vgl. Tabelle 1) 2 zeigt einen Rückgang der Einwohnerzahlen um 3,9 % in den letzten 10 Jahren. Von den ausgewählten Kommunen zeigten sich insbesondere die Gemeinden Heiningen (– 9,55 %) und Deggingen (– 6,80 %), sowie die Städte Geislingen a. d. Steige (– 5,92 %) und Ebersbach a. d. Fils (– 5,01 %) von einer Schrumpfung der Bevölkerung betroffen. Vergleichsweise stabil waren die Entwicklungen in der Gemeinde Salach (– 0,12 %) und der Stadt Uhingen (– 0,48 %). tabelle 1 Während der Landkreis Göppingen einen Bevölkerungsrückgang von rund 3,9 % zu verzeichnen hatte, blieben die Bevölkerungszahlen im Landkreis Esslingen mit einem leichten Minus von nur 0,06 % annähernd konstant (vgl. Tabelle 2). 3 Innerhalb des Landkreises zeigt sich jedoch ein heterogenes Bild. Während von den ausgewählten Kommunen, z. B. die Gemeinden Dettingen u. Teck (+ 5,24 %) und Altbach (+ 4,89 %) sowie die Städte Ostfildern (+ 11,83 %) und Filderstadt (+ 3,09 %) einen teils starken Bevölkerungszuwachs aufweisen, sind in den Gemeinden Lenningen (– 8,37 %) und Aichwald (– 4,31 %) und den Städten Plochingen (– 4,64 %) und Wernau (– 4,24 %) deutliche Bevölkerungsverluste festzustellen. Bevölkerungsentwicklung in ausgewählten Orten im Landkreis Göppingen Stadt / Gemeinde Einwohner 2003 Einwohner 2013 Bad Boll 5.269 5.085 – 3,49 Böhmenkirch 5.727 5.513 – 3,74 Deggingen 5.648 5.264 – 6,80 Donzdorf, Stadt 11.067 10.764 – 2,74 Ebersbach an der Fils, Stadt 15.954 15.155 – 5,01 Eislingen/Fils, Stadt 20.401 19.835 – 2,77 Geislingen an der Steige, Stadt 28.009 26.352 – 5,92 Göppingen, Stadt 57.859 55.524 – 4,04 Heiningen 5.541 5.012 – 9,55 Kuchen 5.767 5.460 – 5,32 Rechberghausen 5.526 5.293 – 4,22 Salach 7.776 7.767 – 0,12 Süßen, Stadt 10.250 9.746 – 4,92 Uhingen, Stadt 14.028 13.960 – 0,48 258.707 248.621 – 3,90 Landkreis Göppingen insgesamt Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; 2003: Stand 31.12; 2013: Stand: 30.09 16 Veränderung in % BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Demografische Rahmenbedingungen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen Für die Einschätzung zukünftiger Ansiedlungspotenziale im Einzelhandel sind auch die Bevölkerungsprognosen von großer Bedeutung. Hierbei werden die Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Basisjahr 2008 herange zogen. 4 Diese weisen bis 2030 für nahezu alle Städte und Gemeinden in den beiden Landkreisen Bevölkerungsverluste tabelle 2 aus. Das Landesamt veröffentlicht allerdings nur Zahlen für die Kommunen mit mehr als 5.000 Einwohnern. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Prognose auf Zahlen von vor dem Zensus 2011 basieren (Basisjahr 2008) und sich für eine neue Prognose auf einer veränderten Basis abweichende Werte ergeben können. Bevölkerungsentwicklung in ausgewählten Orten im Landkreis Esslingen Stadt / Gemeinde Einwohner 2003 Einwohner 2013 Veränderung in % Aichtal, Stadt 9.814 9.622 – 1,96 Aichwald 7.749 7.415 – 4,31 Altbach 5.704 5.983 + 4,89 Baltmannsweiler 5.566 5.616 + 0,90 Deizisau 6.570 6.684 + 1,74 Dettingen unter Teck 5.538 5.834 + 5,34 Esslingen am Neckar, Stadt 91.980 88.940 – 3,30 Filderstadt, Stadt 43.261 44.598 + 3,09 8.865 8.688 – 2,00 39.837 39.374 – 1,16 9.593 9.602 + 0,09 36.625 37.487 + 2,35 Lenningen 8.702 7.974 – 8,37 Neckartenzlingen 6.319 6.401 + 1,30 Neuffen, Stadt 6.294 6.098 – 3,11 Neuhausen auf den Fildern 11.414 11.349 – 0,57 Nürtingen, Stadt 40.138 39.162 – 2,43 Oberboihingen 5.482 5.370 – 2,04 Ostfildern, Stadt 33.096 37.012 + 11,83 Plochingen, Stadt 14.402 13.734 – 4,64 Reichenbach an der Fils 8.070 8.061 – 0,11 Weilheim an der Teck, Stadt 9.558 9.674 + 1,21 Wendlingen am Neckar, Stadt 15.766 15.539 – 1,44 Wernau (Neckar), Stadt 12.538 12.006 – 4,24 6.144 6.229 + 1,38 511.564 511.275 – 0,06 Frickenhausen Kirchheim unter Teck, Stadt Köngen Leinfelden-Echterdingen, Stadt Wolfschlugen Landkreis Esslingen insgesamt Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; 2003: Stand 31.12; 2013: Stand: 30.09 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 17 Demografische Rahmenbedingungen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen In den Tabellen 3 und 4 wird die Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes bis 2030 für verschiedene Städte und Gemeinden dargestellt. 5 In der Gemeinde Böhmenkirch wird ein Bevölkerungsrückgang von 6,9 % prognostiziert, in Donzdorf wird sogar mit einem Rückgang von 10,4 % gerechnet. In den drei größten Städten des Landkreises Göppingen wurde folgende Entwicklung ermittelt: Während die Bevölkerungszahl in Eislingen weitestgehend konstant bleiben soll, wird vor allem in Geislingen von einem starken Rückgang der Einwohnerzahl von 7,0 % ausgegangen. Auch in Göppingen – der größten Stadt des Landkreises – rechnet das Statistische Landesamt mit einem Rückgang von 4,9 %. In den fünf ausgewählten Städten und Gemeinden im Landkreis Esslingen zeigt sich der Bevölkerungsrückgang weniger deutlich als in den ausgewählten Gemeinden und Städten im Landkreis Göppingen. Neben den Bevölkerungszahlen in Nürtingen (– 1,0 %) und Filderstadt (– 0,4 %), die sich bis 2030 kaum verringern werden, zeigt sich in der Gemeinde Dettingen u. Teck mit einem Plus von 0,6 % sogar ein leichter Bevölkerungsanstieg. Größere Bevölkerungsrückgänge werden in den Städten Esslingen (– 3,7 %) und Plochingen (– 4,1 %) erwartet. Hinsichtlich der Prognosewerte für die Landkreise muss hinzugefügt werden, dass das Statistische Landesamt Baden-Württemberg den Vorausrechnungen ebenfalls die Bevölkerungszahlen von 2008 als Basis zugrunde gelegt hat. 6 Im Landkreis Göppingen wurden zu diesem Zeitpunkt 254.833 Einwohner gezählt, im Landkreis Esslingen waren es 514.646. Bis 2030 prognostiziert das Statistische Landesamt für den Landkreis Göppingen einen Bevölkerungsrückgang um rund 5,6 % und für den Landkreis Esslingen um rund 3,0 %. Im Jahr 2030 werden demnach im Landkreis Göppingen nur noch rund 240.600 und im Landkreis Esslingen rund 499.300 Menschen leben. tabelle 3 Bevölkerungsprognose für ausgewählte Orte im Landkreis Göppingen – prognostizierte Bevölkerungszahl Jahr Böhmenkirch Donzdorf Eislingen/Fils Geislingen a. d. Steige Göppingen 2008 5.517 10.878 20.317 27.219 57.336 2010 5.493 10.771 20.402 27.056 57.218 2015 5.397 10.509 20.523 26.660 56.815 2020 5.310 10.242 20.516 26.254 56.224 2025 5.231 9.990 20.416 25.804 55.451 2030 5.139 9.750 20.243 25.322 54.529 Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg tabelle 4 Bevölkerungsprognose für ausgewählte Orte im Landkreis Esslingen – prognostizierte Bevölkerungszahl Jahr Dettingen und Teck Plochingen Nürtingen Filderstadt Esslingen 2008 5.599 14.209 40.395 44.040 91.573 2010 5.617 14.197 40.525 44.259 91.599 2015 5.653 14.137 40.693 44.510 91.334 2020 5.665 13.999 40.636 44.474 90.583 2025 5.654 13.827 40.400 44.239 89.509 2030 5.631 13.621 40.005 43.855 88.220 Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 18 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Demografische Rahmenbedingungen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen Die Tabellen 5 und 6 verdeutlichen die Folgen des demografischen Wandels, dessen Auswirkungen sich auch in den Altersstrukturen der Bevölkerung in den Landkreisen Göppingen und Esslingen niederschlagen werden. Im Landkreis Göppingen betrug der Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung im Jahre 1990 noch ca. 22,5 %, während für 2030 ein Anteil von ca. 17,5 % prognostiziert wird. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 5 Prozentpunkte bei gleichzeitigem Anstieg des Bevölkerungsanteils der Menschen über 60 Jahre von ca. 20,5 % (Stand: 1990) auf circa 34,7 % (Prognose für 2030) und damit um rund 14,2 Prozentpunkte. Noch deutlicher werden die Folgen des demografischen Wandels anhand der Prognosen für den Landkreis Esslingen. Zwar wird hier der Anteil der unter 20-jährigen an der Gesamtbevölkerung zwischen 1990 und 2030 nur um rund 3,8 Prozentpunkte sinken, also weniger stark als im Landkreis Göppingen, jedoch steigt der Bevölkerungsanteil der Menschen mit über 60 Jahren von ca. 18,1 % (Stand:1990) auf rund 34,2 % (Prognose für 2030) und damit um rund 16,1 Prozentpunkte. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die bisherige demo grafische Entwicklung im Landkreis Göppingen ungünstiger verlaufen ist als im Landkreis Esslingen. Für beide Landkreise wird bis 2030 aber ein Rückgang bei gleichzeitiger Alterung der Bevölkerung erwartet. Dies wird sich auch auf das Kundenpotenzial im Untersuchungsgebiet auswirken. Dieses wird in lokal unterschiedlicher Höhe sinken. Gleichzeitig muss sich der Einzelhandel in der Region auf sich ändernde Bedarfe aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen einstellen. Die Prognosewerte geben allerdings derzeit nur eine grobe Tendenz an, da sie auf dem Jahr 2008 basieren, der Zensus 2011 zwischenzeitlich aber teils stark veränderte Zahlen ergeben hat. 1 Im Tabellenanhang wird in Tabelle 12 ein Überblick über alle Städte und Gemeinden in den Landkreisen Göppingen und Esslingen gegeben. 2 Dargestellt sind nur die Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern. 3 Es wurden die Prognosezahlen mit Wanderung für die nachfolgenden Darstellungen herangezogen. 4 Die Prognosezahlen der Städte und Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern (absolute Werte) für 2030 werden im Tabellenanhang dargestellt. Die dort berechnete relative Entwicklung bezieht sich auf den Bevölkerungsstand vom 30. 09. 2013. 5 Die Zahlen für die Landkreise verdeutlichen, dass die Zahlen nur noch einen vergleichsweise geringen Aussagewert haben, da die Ergebnisse des Zensus 2011 von den bisher angegebenen Daten teils deutlich abweichen. 6 Vgl. gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., Definitionen zur Einzelhandelsanalyse, Februar 2014, S. 7 tabelle 5 Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen im Landkreis Göppingen Altersgruppen 1990 unter 20 54.647 20 bis unter 40 2020 2030 49.194 44.666 42.215 74.429 55.392 57.376 52.291 40 bis unter 60 64.274 76.051 72.492 62.660 60 bis unter 85 46.352 60.274 65.634 73.214 3.390 6.283 8.064 10.178 243.092 247.194 248.232 240.558 über 85 Insgesamt 20111 Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 1 Basis Zensus 2011 (vorläufige Zahlen) tabelle 6 Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen im Landkreis Esslingen Altersgruppen 1990 20111 2020 2030 unter 20 103.436 100.697 93.819 88.518 20 bis unter 40 156.071 119.842 116.730 108.558 40 bis unter 60 133.818 154.995 151.917 131.310 60 bis unter 85 81.317 118.690 132.324 149.815 5.794 10.737 16.021 21.086 480.436 504.961 510.811 499.287 über 85 Insgesamt Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 1 Basis Zensus 2011 (vorläufige Zahlen) BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 19 7. Anforderung des Einzelhandels an Nahversorgungsstandorte von Josia Witzel und Oliver Oehmke Im Folgenden werden die Anforderungen des Einzelhandels bei der Implementierung von Nahversorgungsstandorten kurz analysiert. Dabei sollen wesentlichen Anforderungen an das Einzugsgebiet beziehungsweise den Makrostandort und den Mikrostandort erläutert werden. 7.1. Potenzial im Einzugsgebiet Bei der Realisierung von nahversorgungsrelevanten Einzelhandelsstandorten sind Einzugsgebiet und das jeweilige Kaufkraftpotenzial ein entscheidendes Kriterium. Das Einzugsgebiet für den Einzelhandel stellt ein geographisch zusammenhängendes Gebiet dar, aus welchem seine Kunden stammen. Unterschieden wird zwischen dem Naheinzugsgebiet, aus dem der überwiegende Teil der dort wohnhaften Bevölkerung den Einzelhandel zu Versorgung aufsucht und dem weiteren, umliegenden Teil des Einzugsgebietes, welcher in der Regel als weitere Zonen berechnet und dargestellt wird (z. B. Mittleres Einzugsgebiet und Ferneinzugsgebiet). 1 Bezüglich des Kundenverhaltens kann dabei grundsätzlich gerade auch im Lebensmitteleinzelhandel davon ausgegangen werden, dass der Standort mit zunehmender Entfernung seltener aufgesucht wird. Laut einer Studie zur Nahversorgung der BBE Handelsberatung beträgt die relevante Entfernung zu einem Standort des Lebensmitteleinzelhandels, die von einem Fußgänger zurückgelegt wird, 500 bis 800 Meter. 2 Hierbei ist die Topografie bei der Eingrenzung des Umkreises zu berücksichtigen, da z. B. Steigungen oder ein Gefälle des Geländes den Fußgängern den Weg zum Standort erschweren könnten und sich somit der potenzielle Konsumentenkreis verkleinert. Allerdings wird für den Versorgungseinkauf häufig das Auto als Verkehrsmittel benutzt. Es ist also in Abhängigkeit von der Siedlungsstruktur zu berücksichtigen, dass Kraftfahrzeugbesitzer innerhalb des Einzugsgebiets die Möglichkeit haben, entferntere „autoorientierte Einkaufsstandorte“ 3 zur Bedarfsdeckung aufzusuchen. Meistens dann, wenn an einem (kleineren) Ort kein Versorgungsangebot besteht, wird daher größtenteils der Einkauf mit dem Auto erfolgen. Einen wesentlichen Einflussfaktor stellt die Quantität der Mantelbevölkerung und damit das potenzielle Kaufkraftvolumen dar, welches sich innerhalb des Einzugsgebietes befindet. Die Mantelbevölkerung ist die „ (...) Mindestbevölkerung im Einzugsbereich eines zentralen Dienstes, die notwendig ist, um eine Kapazitätsauslastung beziehungsweise rentablen Betrieb zu gewährleisten.“ 4 Die quantitativen Anforderungen an die Mantelbevölkerung hängen vom Betriebstyp und der (geplanten) Verkaufsfläche ab. So kann beispielsweise ein Lebensmittel-SBMarkt mit weniger als 400 m² Verkaufsfläche an einem Standort realisiert werden, dessen Mantelbevölkerung geringer ist. Wohingegen Lebensmitteldiscounter ab einer Verkaufsfläche von 800 m² auf eine quantitativ größere Mantelbevölkerung abzielen. Eine Größe zur Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit bei der Etablierung von nahversorgungsrelevantem Einzelhandel ist die (sortimentsspezifische) Kaufkraft, die den Einwohnern im Einzugsgebiet potenziell zur Verfügung steht. Die Kaufkraft ist die Geldmenge, welche Bewohnern eines bestimmten Gebietes innerhalb eines bestimmten Zeitraums 20 zur Verfügung steht. 5 Wichtige Informationen dazu lassen sich in diesem Zusammenhang auch aus dem sogenannten Kaufkraftindex 6 ablesen, der für verschiedene Gebietseinheiten (z. B. Gemeinde, Landkreis, PLZ-Gebiet) veröffentlicht wird. Bei einem Kaufkraftindex über 100 liegt die individuelle Kaufkraft der Bevölkerung im Einzugsgebiet über dem Bundesdurchschnitt; bei einem Index unter 100 darunter. Aus der Multiplikation der Einwohnerzahl im Gebiet mit den durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauchsaufgaben für ein Sortiment, gewichtet mit dem (sortimentsspezifischen) Kaufkraftindex ergibt sich das potenzielle Nachfrage- beziehungsweise Kaufkraftvolumen in einem Einzugsgebiet. Anhand der genannten Einflussfaktoren lassen sich potenzielle Einzugsgebiete zur Nahversorgung identifizieren und bewerten. 7.2. Anforderungen an den Mikrostandort Der Handel stellt zudem bestimmte Anforderungen an den Mikrostandort, also an die Lage eines Standortes innerhalb einer Gemeinde. Die diesbezüglichen Anforderungen werden durch spezifische Standortkriterien, die eine erfolgreiche Expansion und Implementierungen in das Einzugsgebiet gewährleisten sollen, beschrieben. Die Anforderungen an den Standort sind je nach Vertriebskonzept des Handelsunternehmens und je nach Sortiment unterschiedlich. Die wichtigsten Standortkriterien für den Lebensmitteleinzelhandel können wie folgt zusammengefasst werden: Gute Erreichbarkeit: Dies setzt in der Regel ein gute Anfahrbarkeit mit dem Pkw und eine ausreichende Anzahl möglichst ebenerdiger und kostenfreier Kundenstellplätze voraus. Ebenso setzt eine gute Erreichbarkeit die Anbindung an leistungsfähige Straßen (Durchgangstraßen, Haupt erschließungsstraßen etc.) voraus, von denen auch eine unkomplizierte Anfahrbarkeit gegeben sein sollte. Für sogenannte City-Konzepte ist zudem eine gute Anbindung an das ÖPNV-Netz, z. B. durch die Lage an einer wichtigen Haltestelle oder einem Knotenpunkt, bedeutsam. Gute Sichtbarkeit: Eine gute Sichtbarkeit steht in einem engen Zusammenhang mit der Erreichbarkeit. So sollte von der maßgeblichen (Pkw-) Frequenz der Standort gut sichtbar sein. Dies spart in der Regel Marketingbudgets, weil der Standort eine höhere Aufmerksamkeit erreichen kann. Nähe zu Nachfragern: Zunehmend wichtiger wird die räumliche Nähe zu den Nachfragern, das heißt zu den Kunden. Gerade bei neuen Standorten sollte eine aus reichend große Mantelbevölkerung in räumlicher Nähe zum Standort wohnen. Der Standort sollte in oder in der Nähe von Wohngebieten liegen. Damit gelangen sogenannte integrierte Standorte stärker in den Fokus der Unternehmen. Einzelhandelsnachbarschaft (Agglomeration): Standorte, die sogenannte Agglomerationseffekte, also die Möglichkeit von Kopplungskäufen bieten, sind sowohl von den Kunden gewünscht, haben aber auch gegenüber sogenannten Stand-alone-Standorten für den Handel Vorteile. Die Handelsunternehmen profitieren hierbei von der Mög- BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Anforderung des Einzelhandels an Nahversorgungsstandorte lichkeit der Kundenzuführung durch andere (Magnet-) Betriebe. Häufig werden auch sogenannte „Kombistand orte“, z. B. aus Vollsortimenter und Lebensmitteldiscounter gesucht, da sich diese beiden Betriebstypen gut ergänzen. Treten noch anderen Betriebe der Nahversorgung (Drogeriemarkt, Bäcker, Metzger etc.) hinzu, bildet sich ein Nahversorgungszentrum. Häufig sind hier auch ergänzend Dienstleistungsbetriebe angeschlossen. Flächenverfügbarkeit: Der Standort beziehungsweise das Standortgrundstück sollte eine ausreichende Größe aufweisen, um alle Funktionsbereiche eines Nahversorgers (Verkaufs- und Nebenflächen, Stellplätze, Anlieferung etc.) auf dem Grundstück unterbringen zu können. Im Idealfall bestehen noch Reserveflächen für eine zukünftige Expan sion. Dies ist u. a. von Interesse, weil sich die Flächenanforderungen im Zeitablauf ändern können, also z. B. Zusatzflächen benötigt werden. Durch das Wachstum älteren Bevölkerungsgruppen wird ein Umdenken, z. B. bei Baukonstruktionen, Service- und Warenangebot stattfinden müssen, um sich an die demografische Lage eines Gebietes anzupassen. 7 Ein verbesserter Service, beispielsweise durch niedrigere Regalierung und breitere Gänge oder auch durch Ruhezonen in einem Markt, führt tendenziell dazu, dass die Flächenanforderungen steigen. Diese können aber häufig an Bestandsstandorten nur durch eine Erweiterung oder sogar nur durch Verlagerungen abgedeckt werden. In einigen Regionen ist aber auch bereits ein Rückgang der Flächen beziehungsweise der Standorte und die Konzentration auf weniger, dafür dann aber größere Standorte, festzustellen. Diese hat unmittelbaren Einfluss auf die Standortstrukturen. Kriterien für wirtschaftliche tragfähige Standorte werden aufgrund der Entwicklung von den Unternehmen möglicherweise umformuliert. Gegebenenfalls werden aber auch ganz neue Konzepte entwickelt, welche dann erneut neuen Standorten mit spezifischen Anforderungen genügen müssen. Die unten stehende Tabelle gibt einen Überblick über Standortkriterien unterschiedlicher Handelsunternehmen. 7.3. Veränderte Anforderung durch den demografischen Wandel Die Bevölkerung Deutschlands ist stetig in einer Veränderung begriffen. Dies schlägt sich am stärksten im Altersaufbau und in den meisten Regionen langfristig in einem Rückgang der Bevölkerung nieder. Eine zukünftig erfolgreiche Nahversorgung ist somit nur bedingt durch die Weiterführung der bisherigen Standorte beziehungsweise Konzepte zu gewährleisten. 1 Vgl. gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., Definitionen zur Einzelhandelsanalyse, Februar 2014, S. 7 2 Vgl. BBE Handelsberatung GmbH, Nahversorgung 2010, München 2009, S. 9 3ebenda 4 Leser, Hartmut (Hrsg.), Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie. München, Braunschweig 1997, S. 492 5 Vgl. gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., Definitionen zur Einzelhandelsanalyse, Februar 2014, S. 29 ff 6 Vgl. gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V., Definitionen zur Einzelhandelsanalyse, Februar 2014, S. 16 7 Vgl. BBE-Handelsberatung, Nahversorgung 2010, München 2009, S. 10 tabelle 7 Standortanforderung von Einzelhandelsunternehmen der Nahversorgung (Auswahl) Standortkriterien Handelsunternehmen Verkaufsfläche Grundstücksfläche REWE Markt GmbH 1 ca. 500 – 5.000 m² k. A. EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG 2 ab 1.200 m² ab 3.500 m² Lidl GmbH & Co. KG 3 ca. 800 – 1.300 m² ab 4.000 m² Denn’s Biomarkt GmbH 4 ca. 300 – 800 m² k. A. dm-drogerie markt GmbH & Co. KG 5 ab 400 m² k. A. Einwohnerzahl mind. 5.000 (Kerngebiet) Lage City-, Zentrumsund Stadtteillagen Fachmarkt- und Einkaufszentren Lauf- und Sichtlage Hauptverkehrsstraßen Anbindung an ÖPNV-Haltestellen Solitärstandorte mind. 10.000 – 30.000 (Einzugsgebiet) City-, Zentrumsund Stadtteillagen Fachmarkt- und Einkaufszentren sehr gute Sichtbarkeit gute Verkehrsanbindung Quelle Internetseiten der Unternehmen; eigene Zusammenstellung 1 Vgl. REWE Markt GmbH, 2013, http://www.rewe.de/immobilien-rewe-de/immoBasisProperties/TeaserLink1File/rewe_expansionsbroschuere_2013.pdf 2 Vgl. EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG, 2012, https://www.edeka gruppe.de/Unternehmen/media/edeka_gruppe/gruppe/gruppenprofil/weitere_leistungsfelder_1/ edeka_expansion_immobilien/downloads_2/pdf_expo_2012/expansionsbroschuere.pdf 3 Vgl. Lidl GmbH & Co. KG, http://www.lidl-immobilien.de/cps/rde/xchg/SID-244C9049-88741E67/lidl_ji/hs.xsl/5186.htm 4 Vgl. Denn’s Biomarkt GmbH, http://www.denns-biomarkt.de/14603_Expansion.html 5 Vgl. Dm-drogerie markt GmbH & Co. KG, http://www.dm.de/de_homepage/standortanforderung/ BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 21 8. Betriebstypen der Nahversorgung und ihre Entwicklung von Wadim Ganje und Oliver Behrens In den letzten Jahrzehnten hat sich die Struktur der Nahversorgung stark verändert. Die verschiedenen Betriebstypen im Lebensmitteleinzelhandel passen sich dabei stetig den veränderten Bedarfen an, wodurch es zu einer Verschiebung der Marktbedeutung der unterschiedlichen Betriebstypen kommt. Im Folgenden liegt der Fokus auf den Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandels. Nahversorgungsbetriebe im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels können wie folgt unterschieden werden: 2 Der „Betriebstyp“ (synonym auch Betriebsform) kann nach Katalog E wie folgt definiert werden: 1 „Als Betriebsform (Betriebstyp) bezeichnet man eine Gruppe von Handelsbetrieben mit gleichen oder ähnlichen Merkmalsausprägungen; innerhalb einer Betriebsform ähneln sich die Betriebe relativ stark, zwischen den Betriebsformen liegen in einem oder mehreren Merkmalen deutliche Unterschiede vor. Bei der Definition von Betriebstypen wird auf Merkmale zurückgegriffen, mit denen das Erscheinungsbild des Handelsbetriebes gegenüber den Abnehmern gestaltet wird. (…) Einerseits entstehen neue Betriebsformen, andererseits entwickeln sich bestehende Betriebsformen fort, einige scheiden aus, was auch als Dynamik der Betriebsformen bezeichnet wird. (…)“ 1 Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution (Hrsg.): Katalog E – Definitionen zu Handel und Distribution, elektronische Fassung 5. Ausgabe, Köln 2006, S. 15 2 Häufig zitierte Betriebstypendefinitionen liegen zudem vom Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution (Katalog E) und vom EHI Retail Institute, Köln vor. Lebensmittel SB-Markt Convenience- oder Nachbarschaftsladen Feinkostgeschäfte Reformhäuser Lebensmittelhandwerk Kiosk Tankstellenshop Lebensmittel-Discountermarkt Supermarkt Verbrauchermarkt SB-Warenhaus Fachgeschäft Fachmarkt Nahversorgungsbetriebe werden in der Regel anhand der Verkaufsfläche sowie nach Art und Umfang des Sortiments einem dieser Betriebstypen zugeordnet. Hier sei auch auf die detaillierten Definitionen der wichtigsten Betriebstypen im Anhang verwiesen. Die nachfolgenden Abbildungen stellen Beispiele für unterschiedliche Betriebstypen im Untersuchungsgebiet vor. Abb. 5/6Beispiele – Verbrauchermärkt in Leinfelden-Echterdingen und Geislingen a. d. St. Abb. 7/8Beispiel – Agglomerationen in Donzdorf und Weilheim a. d. T. Abb. 9/10Beispiel – Lebensmitteldiscounter in Weilheim a. d. T. und Gingen (Fils) Abb. 10/11Beispiele – Supermärkte in Wangen und Esslingen am Neckar Abb. 12/13Beispiele – Bio-Märkte in Esslingen am Neckar und Filderstadt Quelle 22 eigene Aufnahmen 2014 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Betriebstypen der Nahversorgung und ihre Entwicklung 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 23 Betriebstypen der Nahversorgung und ihre Entwicklung Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal speziell bei Betriebs typen des Lebensmitteleinzelhandels ist deren durchschnitt liche Artikelanzahl (siehe Übersicht 5): Während Betriebs typen wie der SB-Markt, der Convenience-Store oder der Lebensmitteldiscounter eine relativ geringe Anzahl von Artikeln (zwischen 500 und 3.500) im Sortiment führen, sind es bei einem Supermarkt 9.000 – 14.000 Artikel. Verbrauchermärkte und SB-Warenhäuser können bis zu 45.000 beziehungsweise 70.000 Artikel führen. Auch der Umsatzanteil beziehungsweise die Artikelanzahl von Nonfood-Artikeln ist ein Unterscheidungsmerkmal der Betriebstypen im Lebensmitteleinzelhandel. Das EHI geht im Jahr 2009 bei Lebensmitteldiscountern von einem Umsatzanteil von 7,6 % für Nonfood-Artikel aus (siehe Übersicht 6). Weiterhin ist als Merkmal zur Unterscheidung der Betriebstypen die Verkaufsflächengröße üblich. Tabelle 8 stellt unterschiedliche Definitionen für den Vollsortimentsbereich einander gegenüber, wobei auch nochmals die Unterschiede im Sortiment aufgegriffen werden. tabelle 8 Klassifikation von Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandel-Vollsortiments Supermarkt DHI/EHI ab 1975 EHI ab 2008 BBE-Klassifikation Großer SM VBM SBW VK >/= 400 m2; NF-Fläche </= 25 % VK >/= 1.500 m2 VK >/= 5.000 m2 VK 400 – 2.500 m2 Food, NF I, wenig NF II entfällt VK >/= 5.000 m2 Food, NF I, großes NF II Angebot VK 2.500 – 5.000 m2 Food, NF I, NF II VK 400 – 3.000 m2 VK > 1.500 – 5.000 m2 VK > 5.000 m2 </= 10 % NF-Umsatz </= 30 % NF-Fläche </= 40 % NF-Umsatz </= 60 % NF-Fläche </= 50 % NF-Umsatz </= 75 % NF-Fläche VK: Verkaufsfläche / SM: Supermarkt / VBM: Verbrauchermarkt / SBW: SB-Warenhaus Nonfood (NF I) : Drogerieartikel; Wasch-, Putz- und Reiniungsmittel; Tiernahrung Nonfood (NF II) : Ge- und Verbrauchsgüter des kurz-, mittel- oder langfristigen Bedarfs Quelle Wotruba 2010: Betriebstypen im Lebensmittelhandel und ihre weitere Ausdifferenzierung – Weiterentwicklung der Typisierung und Chancen und Risiken der aktuellen Entwicklung – In: Geographische Handelsforschung, Nr. 28, S. 31 Durchschnittliche Artikelanzahl nach Betriebstyp, Artikel pro Filiale (in Tsd.) Durchschnittliche Artikelanzahl nach Betriebstypen übersicht 5 Artikel pro Filiale (in TSD) SB-Warenhaus SB-Warenhaus 50 - 70 Verbrauchermarkt Verbrauchermarkt 25 - 45 Supermarkt Supermarkt 9 - 14 SB-Markt SB-Markt 1 - 3,6 Hybrid-Discounter Hybrid-Discounter 3 - 3,5 Soft-/ MarkenSoft-/Markendiscounter Discounter Convenienceund Convenienceund Nachbarschaftsladen Nachbarschaftsladen 1,3 - 1,7 0,5 - 1 Hard-Discounter Hard-Discounter 0,7 - 0,9 00 10 10 20 20 30 30 40 40 50 50 Quelle EHI, eigene Bearbeitung durch BBE Handelsberatung 2014 24 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 60 60 70 70 80 80 Betriebstypen der Nahversorgung und ihre Entwicklung Auch die nachfolgende Übersicht 7 verdeutlicht, dass eine Betriebstypenabgrenzung alleine anhand der Verkaufsfläche nicht zielführend ist. So gibt es zwischen den einzelnen Betriebstypen mehrfach Überschneidungen. Dies gilt nicht nur – wie zuvor erläutert – für den Vollsortimentsbereich, sondern beispielsweise auch zwischen den Betriebstypen übersicht 6 Lebensmitteldiscounter und Supermarkt. Die meisten Lebensmitteldiscounter streben heute Verkaufsflächen von 1.000 m² und mehr an. In der Spitze belegen einzelne Betreiber sogar Flächen von bis zu 1.500 m² und stoßen damit weit in den Bereich des Betriebstyps Supermarkt vor. Umsatzanteile Food und Nonfood der Lebensmittelgeschäfte in Deutschland (2009) in % 79,8 SB-Warenhäuser 20,2 90,6 Große Supermärkte 9,4 92,4 Discounter 7,6 93,3 Supermärkte 6,7 Kleine Lebensmittelgschäfte 96,3 Food und Nonfood I 3,7 Nonfood II Quelle EHI Handelsdaten 2013; eigene Bearbeitung Verkaufsfläche nach Betriebstypen, in m2 pro Filiale Verkaufsfläche nach Betriebstypen übersicht 7 in m² pro Filiale SB-Warenhaus SB-Warenhaus 5.000 - 15.000 Verbrauchermarkt Verbrauchermarkt 1.500 - 5.000 Supermarkt Supermarkt 400 - 3.000 Hybrid-Discounter Hybrid-Discounter 400 - 1.200 Soft-/ MarkenSoft-/Marken-Discounter Discounter 400 - 1.200 Hard-Discounter Hard-Discounter 400 - 1.200 SB-Markt SB-Markt 50 - 400 Convenienceund Convenienceund Nachbarschaftsladen Nachbarschaftsladen 40 - 150 00 1.000 2.000 2.000 3.000 4.000 4.000 5.000 6.000 6.000 7.000 8.000 8.000 9.000 10.000 10.000 11.00012.000 12.000 13.00014.000 14.000 15.000 16.000 16.000 Quelle BBE Handelsberatung 2014 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 25 Betriebstypen der Nahversorgung und ihre Entwicklung übersicht 8 100 Marktanteile am Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel (nach Betriebstypen), in % 90 4,3 8,9 3,9 9,1 3,7 9,3 3,6 9,5 3,5 9,6 80 14,2 14,2 14,0 13,8 13,4 26,7 27,1 27,4 28,0 28,4 46,0 45,8 45,6 45,2 45,2 70 60 50 40 Übrige LEH-Geschäfte 30 20 10 Große Supermärkte SB-Warenhäuser Supermärkte Discounter 0 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle EHI, BBE Handelsberatung 2014 Aus Übersicht 8 wird abschließend die Entwicklung der Marktanteile unterschiedlicher Betriebstypen zwischen 2009 und 2013 ersichtlich. 26 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 9. Strukturen des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den Landkreisen Göppingen und Esslingen – wesentliche Ergebnisse der Studie von Prof. Dr. Winfried Schwatlo und Markus Wotruba Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der Studie für die Nachfrage- und die Angebotsseite dargestellt. 9.1. Nachfrageseite – Kaufkraft und Kaufkraftvolumen Die dem regionalen Einzelhandel zur Verfügung stehende Kaufkraft wird einerseits durch die Bevölkerungszahl und andererseits durch die durchschnittlichen Verbrauchsausgaben und das sortimentsspezifische Kaufkraftniveau (Kaufkraftindex) bestimmt. Hierzu werden die mit dem sortimentsspezifischen Kaufkraftindex gewichteten Verbrauchsausgaben mit der Bevölkerungszahl in einer Gebietseinheit multipliziert. In vorliegender Untersuchung wurden folgende durchschnitt liche jährliche Brutto-Verbrauchsausgaben in Ansatz gebracht: 1 Nahrungs- und Genussmittel: 2.278 € Drogerie-, Parfümeriewaren: 297 € Mit Bezug auf die durchschnittlichen Verbrauchsausgaben für Nahrungs- und Genussmittel ist darauf hinzuweisen, dass es sich um die Pro-Kopf-Ausgaben für den Lebensmitteleinzelhandel handelt, d. h. in dem Betrag von 2.278 € ist der Anteil der Nonfood I und Nonfood II-Sortimente, die üblicherweise von Lebensmittelmärkten geführt werden, subsumiert. 2 Hinsichtlich der sortimentsspezifischen Kaufkraftindizes, die das lokale Kaufkraftniveau im Vergleich zum Bundesdurchschnitt widerspiegeln, lassen sich im Untersuchungsraum große Unterschiede feststellen. So schwankt der Indexwert bei übersicht 9 Nahrungs- und Genussmitteln zwischen 114,2 (LeinfeldenEchterdingen) und 97,8 (Wiesensteig). Auch bei Drogeriewaren markieren die beiden Kommunen jeweils den Spitzenwert (113,6 Leinfelden-Echterdingen) und die niedrigsten Werte (95,8 Wiesensteig). Insgesamt ist das Kaufkraftniveau im Landkreis Esslingen höher als im Landkreises Göppingen. So liegt der sortimentsbezogene Indexwerte für Nahrungs- und Genussmittel im Landkreis Göppingen bei 102,5, im Landkreis Esslingen hingegen bei 107,5. Die Werte für Drogeriewaren zeigen das gleiche Bild. Im Landkreis Göppingen liegt der sortimentsbezogene Index bei 101,2, im Landkreis Esslingen bei 106,3. Im Landkreis Esslingen liegen mit zwei Ausnahmen (Drogeriewaren: Frickenhausen und Lenningen) alle Indexwerte über dem Bundesdurchschnitt (=100). Im Landkreis Göppingen liegen die Indizes mehrerer Gemeinden unter dem Bundesdurchschnitt (vgl. zu den Einzelwerten nach Gemeinden Tabelle 13 im Anhang). Unter geografischen Gesichtspunkten fällt auf, dass im gesamten Untersuchungsraum ein Nordwest-Südost-Gefälle existiert. Insbesondere das östliche Filstal und die Bereiche auf der Alb sind als kaufkraftschwächere Gebiete a uszumachen. Eine besonders hohe sortimentsspezifische Kaufkraft ist hingegen im westlichen Bereich des Landkreises Esslingen fest zustellen; insbesondere auf den Fildern. Hierbei handelt es sich um Städte und Gemeinden, die dem sogenannten „Speckgürtel“ der Landeshauptstadt Stuttgart zuzuordnen sind (vgl. Übersicht 9). Kaufkraftniveau im Untersuchungsraum – Nahrungs- und Genussmittel BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 27 Strukturen des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den Landkreisen Göppingen und Esslingen – wesentliche Ergebnisse der Studie Insgesamt stehen im Untersuchungsraum für Nahrungs- und Genussmittel 1.832,7 Mio. € jährlich zur Verfügung. Davon entfallen 1.252,2 Mio. € auf den Landkreis Esslingen und 580,5 Mio. € auf den Landkreis Göppingen. Bei Drogeriewaren beläuft sich das Gesamtpotenzial auf 236,2 Mio. €. Der Anteil des Landkreises Esslingen beläuft sich auf rund 161,5 Mio. € und der des Landkreises Göppingen auf 74,8 Mio. €. Die Potenziale der einzelnen Gemeinden können Tabelle 13 im Anhang entnommen werden. Insgesamt wurden 341 Betriebe mit einer Gesamtverkaufs fläche von rund 331.500 m² Verkaufsfläche erhoben. Hiervon entfielen ca. 23.110 m² Verkaufsfläche auf Drogeriemärkte und etwa 308.390 m² Verkaufsfläche auf Lebensmittelmärkte. Die Angebotslandschaft im Untersuchungsraum wird von den Betriebstypen Lebensmitteldiscounter und Supermarkt dominiert. Auf die Lebensmitteldiscounter entfallen etwa 30 % der Verkaufsfläche und auf die Supermärkte rund 28 % der Gesamt-Verkaufsfläche. Auf die Großvertriebsformen Verbrauchermarkt und SB-Warenhaus, die in der Regel auch eine über die reine Nahversorgung hinausgehende, überörtliche Versorgungsbedeutung aufweisen, entfallen insgesamt etwa 25 % der erfassten Verkaufsfläche. Hinsichtlich der durch schnittlichen Verkaufsflächengröße ist auffallend, dass mit gut 810 m² durchschnittlicher Verkaufsfläche die im Unter suchungsraum vorhandenen Lebensmitteldiscounter etwa 9.2. Angebotssituation im Untersuchungsraum Im Zeitraum Juni 2013 bis April 2014 wurden im Untersuchungsraum nahversorgungsrelevante Betriebe durch Vor-OrtBegehungen erfasst, anschließend überprüft und ausgewertet. Erhoben wurden Lebensmittelanbieter ab einer Verkaufsfläche von ca. 150 m² und Drogeriewarenanbieter, ebenfalls ab einer Verkaufsfläche von rund 150 m². tabelle 9 Strukturdaten der erhobenen nahversorgungsrelevanten Einzelhandelsbetriebe Betriebstyp Anzahl Betriebe Anteil in % VKF in m² Anteil in % durchschnittliche VKF in m² Lebensmittel-SB-Markt 25 7,3 7.450 2,2 298 Lebensmitteldiscounter 122 35,8 99.240 29,9 813 84 24,6 93.010 28,1 1.107 Verbrauchermarkt 8 2,3 31.100 9,4 3.888 SB-Warenhaus 9 2,6 51.480 15,5 5.720 Getränkemarkt 59 17,3 26.110 7,9 443 Drogeriemarkt 34 10,0 23.110 7,0 680 341 100 331.500 100 972 Supermarkt Summe Quelle Eigene Erhebung und Berechnungen; ca.-Werte gerundet; Rundungsdifferenzen möglich tabelle 10 Verkaufsfläche nach Lage und Betriebstyp Betriebstyp VKF integrierte Lage in m² Anteil in % VKF teilintegrierte Lage in m² Anteil in % VKF nichtintegrierte Lage in m² Anteil in % Lebensmitteldiscounter 10.180 10,3 57.540 58,0 31.520 31,7 Drogeriemarkt 11.920 51,6 3.820 16,5 7.370 31,9 Getränkefachmarkt 2.100 8,0 14.580 55,8 9.430 36,1 Lebensmittel-SB-Markt 5.200 69,8 2.250 30,2 – – SB-Warenhaus 9.700 18,8 17.930 34,8 23.850 46,3 25.950 27,9 48.920 52,6 18.140 19,5 – – 11.900 38,3 19.200 61,7 Supermarkt Verbrauchermarkt Quelle Eigene Erhebung und Berechnungen; ca.-Werte gerundet; Rundungsdifferenzen möglich 28 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Strukturen des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den Landkreisen Göppingen und Esslingen – wesentliche Ergebnisse der Studie 70 m² größer sind als die Lebensmitteldiscounter im Bundesdurchschnitt (740 m² Verkaufsfläche). 3 Hingegen verfügen die Supermärkte mit rund 1.110 m² Verkaufsfläche, obwohl hierunter auch große Supermärkte fallen, insgesamt über eine unterdurchschnitt liche Verkaufsflächengröße. So wird für Supermärkte vom EHI eine durchschnittliche Verkaufsfläche von 1.450 m² angegeben. 4 Bei diesen beiden wichtigsten nahversorgungsrelevanten Betriebstypen kann bereits auf Basis der Auswertung der Gesamtergebnisse eine erste Bewertung getroffen werden: Während die Lebensmitteldiscounter im Untersuchungsraum offensichtlich im Durchschnitt mit Bezug auf ihre Größe als wettbewerbsfähig einzustufen sind, kann für die Supermärkte aus den Gesamtzahlen tendenziell ein Modernisierungsbedarf im Filialnetz abgeleitet werden. Allerdings gilt es hierbei zu berücksichtigen, dass der Betriebs typ Supermarkt, z. B. in Form sogenannter City-Konzepte auch an integrierten Standorten, wie in den Innenstädten bezie- tabelle 11 hungsweise Ortskernen, häufiger angesiedelt ist. Hier ist in der Regel die Flächenverfügbarkeit eingeschränkt. Dagegen sind die Lebensmitteldiscounter stärker auf nicht- oder teilintegrierte Lage ausgerichtet. Hier können auch großflächigere Konzepte leichter umgesetzt w erden. Nicht zu vernachlässigen sind hierbei auch die höheren Bodenpreise in integrierten Lagen, vor allem in den Innenstädten der größeren Städte und Gemeinden, welche die Integration großflächiger Konzepte maßgeblich erschweren. Gerade auch in historischen Innenstädten stehen zudem angesichts einer kleinteiligen Parzellierung der Grundstücke und denkmalgeschützter Bauwerke keine geeigneten F lächen zur Aufnahme moderner Vertriebskonzepte zu Verfügung. Verkaufsfläche und Anzahl der Standort ausgewählter Betreiber Betreiber/ Vertriebskonzept Gesamtverkaufsfläche in m² Anzahl Standorte Aldi 27.800 31 900 dm 9.830 16 610 E Center 3 15.560 4 3.890 Edeka 1, 3 48.200 45 1.070 1.600 6 270 Kaufland 4 26.900 6 4.480 Lidl 4 35.630 36 990 Marktkauf 3 25.500 5 5.100 Müller Drogeriemarkt 10.690 13 820 Netto 3 (inkl. Netto-City) 12.100 17 710 Norma 7.010 13 540 Penny 5 13.820 19 730 Real 6 19.100 3 6.340 Rewe (inkl. Rewe City) 2, 5 35.830 26 1.380 Rewe nahkauf 5 4.880 9 540 Rossmann 2.590 5 520 Treff 3000 3 2.880 6 480 Edeka nah und gut 3 durchschnittliche Verkaufsfläche in m² Quelle Eigene Erhebungen und Berechnungen; ca.-Werte gerundet 1 Regiebetriebe und eigenständige Kaufleute sowie Staufers; Vertriebskonzepte Neukauf und Edeka aktiv 2 Regiebetriebe und eigenständige Kaufleute 3 zu Edeka-Gruppe 4 Lidl und Schwarz-Gruppe 5 Rewe-Group 6 Metro-Group BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 29 Strukturen des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den Landkreisen Göppingen und Esslingen – wesentliche Ergebnisse der Studie Speziell für die Immobilienwirtschaft sind auch die Verteilung sowie Flächenkennzahlen wichtiger Betreiber und ihrer Vertriebskonzepte von Interesse. Die Tabelle 11 stellt hier ausgewählte Betreiber dar. Es ist darauf hinzuweisen, dass bei einigen Standorten Getränkemärkte der Betreiber in separaten Immobilien oder Betriebseinheiten untergebracht sind. Diese Standorte wurden als ein Standort bewertet. Bei den Lebensmitteldiscountern nimmt Lidl sowohl mit Bezug auf die Gesamtverkaufsfläche als auch auf die durchschnitt liche Verkaufsfläche je Standort die Spitzenstellung im Untersuchungsgebiet ein. Bei den Supermarktkonzepten liegt Edeka mit rund 46.000 m² klar vor Rewe mit rund 36.000 m². Allerdings ist der durchschnittliche Rewe-Markt deutlich größer als der durchschnittliche Edeka-Supermarkt. Bei den Verbrauchermarkt- / SB-Warenhaus-Konzepten liegen Kaufland und Marktkauf in der Region in etwa gleich auf. Die durchschnittlich größten Standorte betreibt hingegen Real. Die geografische Verteilung der Lebensmittelmärkte im Untersuchungsgebiet offenbart eine ungleiche Verteilung der Märkte im Raum. Dies ist einerseits den raumordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen geschuldet, wonach großflächige Einzelhandelsbetriebe nur in Unter-, Mittel-, und Oberzentren beziehungsweise in Kleinzentren und Orten ohne zentralörtliche Einstufung nur unter bestimmten Ausnahmen zulässig sind. Andererseits liegt die Verteilung auch an den Siedlungsstrukturen, die zu einer höheren Bevölkerungsdichte in bestimmten übersicht 10 30 Räumen führen. Im Untersuchungsgebiet sind diese v. a. das Filstal, das Neckartal, der Bereich Lautertal und Lindachtal im Landkreis Esslingen und die Filderhochfläche. Diese Strukturen führen allerdings dazu, dass in einigen Teilräumen beziehungsweise Gemeinden keine Lebensmittelmärkte angesiedelt sind, wodurch hier eine Unterversorgung zu konstatieren ist. So konnten in folgenden Gemeinden keine Lebensmittelmärkte ab 150 m² Verkaufsfläche erfasst werden: Landkreis Esslingen Gemeinde Altdorf Gemeinde Altenriet Gemeinde Holzmaden Gemeinde Kohlberg Gemeinde Notzingen Gemeinde Ohmden Gemeinde Schlaitdorf Gemeinde Unterensingen In der Gemeinde Lichtenwald (2.510 Einwohner) befand sich ein Lebensmitteldiscounter (Netto) mit rd. 800 m² Verkaufs fläche 5 im Zeitraum der Erhebungen in Bau. Mögliche Entwicklungsperspektiven sind in den genannten Gemeinden im Landkreis Esslingen wie folgt zu sehen: In Kohlberg bestehen gegebenenfalls Möglichkeiten für die Ansiedlung einen Lebensmittelmarktes, sofern auch auf das Potenzial Verteilung der Lebensmittelmärkte ab 400 m² VKF im Untersuchungsgebiet BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Strukturen des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den Landkreisen Göppingen und Esslingen – wesentliche Ergebnisse der Studie des benachbarten, zu Neuffen gehörenden, Ortsteiles Kappishäusern zurückgegriffen wird. Notzingen und Unterensingen weisen jeweils ein ausreichendes Potenzial für einen Nahversorger auf. Holzmaden und / oder Ohmden könnten bei Ausnutzung der gemeinsamen Potenziale ebenfalls als Standort für einen Nahversorger in Frage kommen. Landkreis Göppingen Gemeinde Bad Überkingen Gemeinde Börtlingen Gemeinde Drackenstein Gemeinde Gruibingen Gemeinde Hohenstadt Stadt Lauterstein Gemeinde Mühlhausen im Täle Gemeinde Ottenbach Gemeinde Schlat Stadt Wiesensteig Im Landkreis Göppingen bestehen für diese Gemeinden folgende Entwicklungsperpektiven: Bad Überkingen weist ein ausreichendes Potenzial für einen Lebensmittelmarkt auf. Gegebenenfalls könnte eine Zusammenarbeit mit der angrenzenden Gemeinde Deggingen gesucht werden, deren Ortsteil Reichenbach im Täle ebenfalls nicht gut versorgt ist. Für die Gemeinden Gruibingen, Mühlhausen im Täle und Wiesensteig wäre eine gemeinsame Entwicklung sinnvoll, wobei ein geografisch zentral gelegener Standort wegen der weit auseinander liegen- übersicht 11 den Siedlungskörper angestrebt werden könnte. Ein ähnlicher Ansatz könnte auch für die einzelnen Ortsteile der Stadt Lauterstein gesehen werden (z. B. Entwicklung zwischen Nenningen und Weißenstein). Die Einzelwerte zur Verkaufsflächenausstattung nach Gemeinden kann dem Tabellenanhang (Tabelle 14) entnommen werden. Im Landkreis Esslingen sind somit Gemeinden mit einer Gesamteinwohnerzahl von 19.650 Personen (Stand: 30. 09. 2013) nicht ausreichend versorgt. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landkreises von rund 3,8 %. Werden noch Stadtteile oder Siedlungsbereiche der größeren Orte, wie Esslingen, Ostfildern berücksichtigt, dürfte der tatsächliche Anteil jedoch noch wesentlich höher liegen. Im Landkreis Göppingen verfügen Gemeinden mit einer Gesamteinwohnerzahl von 16.350 Personen (Stand: 30.09.2013) nicht über einen Lebensmittelmarkt. Der Anteil an der Einwohnerzahl des Landkreises Göppingen mit einem Unterangebot an Nahversorgung beträgt somit etwa 6,6 %. Auch hier gilt, dass bei einer Einbeziehung der größeren Orte, die prinzipiell über einen Markt verfügen, auf teilörtlicher oder Wohngebietsebene der Anteil steigt. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass in den Orten ohne Lebensmittelmarkt häufig noch Betriebe des Lebensmittelhandwerks (Bäcker, Metzger), Kleinstläden (< 150 m² Verkaufsfläche) 6, Hofläden und kleine Getränkeanbieter vorhanden Verkaufsflächendichte im Untersuchungsgebiet BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 31 Strukturen des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den Landkreisen Göppingen und Esslingen – wesentliche Ergebnisse der Studie sind, so dass eine rudimentäre Grundversorgung gegeben ist. Diese Betriebe können allerdings wegen ihres eingeschränkten Sortimentes nur Teilbereiche der Nahversorgung abdecken. Die Gründe für das Fehlen einer umfassenderen Nahversorgung sind dabei vielfältig: Moderne Lebensmittelmärkte belegen heute i. d. R. nur noch Standorte, die eine Mindestanzahl von Einwohnern aufweisen. Als Untergrenze können dabei unter Heranziehung der Ergebnisse im Untersuchungsgebiet sowie in Abhängigkeit vom Vertriebskonzept beziehungsweise Betriebstyp (Supermarkt oder Lebensmitteldiscounter) etwa 2.000 – 3.000 Einwohner im Kerneinzugsgebiet gelten. Hinzu kommt das weitere Einzugsgebiet, aus dem zusätzliches Potenzial abgeschöpft werden kann. Einige Beispiele in der Region zeigen (z. B. Gammelshausen, Eschenbach, Lichtenwald), dass sofern der Mikrostandort über günstige Rahmenbedingungen verfügt (verkehrliche Erschließung, Erreichbarkeit, Sichtbarkeit), auch in Orten dieser Größenordnung größere Nahversorger etabliert werden können. Gemeinden, die im Umfeld gut ausgestatteter Nachbarorte liegen, können wegen der hohen Wettbewerbsintensität keine Nahversorger ansiedeln. In diesen Fällen fließt an die benachbarten Standorte zuviel Kaufkraft ab, so dass der Betrieb eines Nahversorgers kaum mehr möglich ist. Als Beispiele im Untersuchungsgebiet, in denen dies zu vermuten ist, können z. B. Holzmaden, Bad Überkingen oder Unterensingen genannten werden. Einige Gemeinden verfügen wegen der zu geringen Einwohnerzahl nicht über einen Lebensmittelmarkt. Häufig liegen diese kleinen Gemeinden auch noch in geografischtopografisch schwieriger Lage. Als Beispiele im Untersuchungsgebiet sind Kohlberg, Hohenstadt oder Drackenstein zu nennen. Übersicht 11 zeigt die Verteilung der Verkaufsfläche im Untersuchungsgebiet auf Gemeindeebene anhand der sogenannten Verkaufsflächendichte an (Verkaufsfläche in m² / 1.000 Einwohner). Sie verdeutlicht, dass geografisch eine Häufung der Gemeinden ohne Lebensmittelmärkte vor allem im Landkreis Göppingen und hier insbesondere im Süden und Norden des Landkreises besteht. Dieses sind auch diejenigen Bereiche, die sich durch eine schwierige Topografie (Schurwald, Schwäbische Alb) auszeichnen. Gleichzeitig ist aber im Landkreis Göppingen auffällig, dass die Städte und Gemeinden im Filstal über eine hohe Verkaufsflächendichte verfügen. Dies ist eher punktuell auch im Landkreis Esslingen der Fall, zum Beispiel auf den Fildern oder im Raum Kirchheim / Teck – Nürtingen. Im gesamten Untersuchungsgebiet liegt die Verkaufsflächendichte des Lebensmitteleinzelhandels bei etwa 405 m² VKF / 1.000 EW und damit in etwa im Bundesdurchschnitt. Während im Landkreis Esslingen der Wert mit rund 373 m² VKF / 1.000 EW etwas niedriger ausfällt, liegt er für den Landkreis Göppingen mit rund 472 m² VKF / 1.000 EW über dem Durchschnitt des Untersuchungsgebietes und des Bundesdurchschnitts. Die höchsten Werte auf Gemeindeebene befinden sich ebenfalls im Landkreis Göppingen mit der Gemeinde Kuchen (rd. 910 m² VKF / 1.000 EW), Zell unter Aichelberg (rd. 845 m² VKF / 1.000 EW) und der Stadt Geislingen an der Steige (rd. 730 m² VKF / 1.000 EW). Im Landkreis Esslingen führen die Reihenfolge die Städte Filderstadt (rd. 615 m² VKF / 1.000 EW), Weilheim an der Teck (rd. 608 m² VKF / 1.000 EW) und Neckartenzlingen (rd. 606 m² VKF / 1.000 EW) an. 7 Allerdings täuscht diese Form der Darstellung darüber hinweg, dass auch in Teilräumen derjenigen Städte und Gemeinden, die über einen oder mehrere Lebensmittelmärkte verfügen, Ortsund Stadtteile nicht oder nur ungenügend versorgt sind. Im Einzelnen wird dieser Aspekt im nachfolgenden Kapitel für die Orte im Untersuchungsgebiet thematisiert. 1 Quelle: BBE Markt- und Strukturdaten 2013 2 Vgl. zur Definition von Nonfood I und Nonfood II Sortimenten Anhang Definitionen. 3 Vgl. www.handelsdaten.de. http://www.handelsdaten.de/statistik/daten/ studie/258555/umfrage/lebensmittel-discounter-verkaufsflaeche-der-discountmaerkte-in-deutschland/ 4http://www.handelsdaten.de/statistik/daten/studie/284043/umfrage/ leistungskennzahlen-im-deutschen-lebensmitteleinzelhandel-2013/ 32 5 Auskunft der Region Stuttgart. 6 Sog. Tante-Emma-Läden. 7 Die Liste aller Städte und Gemeinden befindet sich im Anhang (Tabelle 15). BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 10. Nahversorgungspässe von Oliver Behrens Das folgende Kapitel enthält sogenannte „Nahversorgungs pässe“ für alle Städte und Gemeinden in den Landkreisen Göppingen und Esslingen in denen aktuell bereits Lebensmittelmärkte angesiedelt sind. Sie sollen einen Überblick über die Strukturen, zu relevanten statistischen Daten und zu möglichen Entwicklungspotenzialen liefern. Die Nahversorgungspässe beinhalten Kennziffern und statistische Angaben, die in einem Zusammenhang mit der Nahversorgung vor Ort stehen. Diese sind: Einwohnerzahl, Bevölkerungsentwicklung, Bevölkerungsprognose, zentralörtliche Einstufung, Verkaufsfläche des Lebensmitteleinzelhandels, Verkaufsflächendichte des Lebensmitteleinzelhandels, Umsatz-Kaufkraft-Relation, Kaufkraftpotenzial für den Lebensmitteleinzelhandel, Umsatzschätzung des Lebensmitteleinzelhandels. Hierzu ist Folgendes zu erläutern: Die Zahlen zur Bevölkerungsprognose bis 2030 gehen von der Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (Basisjahr 2008) aus. Diese wird vom Statistischen Landesamt nur für Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern veröffentlicht. Der in den Nahversorgungspässen angegebene Prozentwert beruht auf einer Gegenüberstellung der für die jeweiligen Gemeinden für 2030 veröffentlichten absoluten Werte mit dem Bevölkerungsstand vom 30.09.2013. Für das laufende Jahr wird – nach uns vorliegenden Informationen – eine neue Bevölkerungsprognose erarbeitet, die dann auf den Zensusdaten basiert. Dadurch können sich erhebliche Abweichungen zu den hier veröffentlichten Daten ergeben. Die Verkaufsfläche des Lebensmitteleinzelhandels setzt sich aus der Verkaufsfläche der erhobenen Lebensmittelmärkte und der Getränkemärkte zusammen. Es handelt sich um unbereinigte Verkaufsflächen, d. h. sie enthält auch die Nonfood-Verkaufsflächen (inkl. Drogeriesortimente) der Märkte ab 2.000 m² Verkaufsfläche. Wegen diese Vorgehensweise und des Zeitablaufs seit den Erhebungen in den Orten, können die vorliegenden Ergebnisse auch von den Daten aus den Einzelhandelskonzepten teils erheblich abweichen. 1 Die Verkaufsflächendichte, also die Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner, bezieht sich auf die unbereinigte Verkaufs fläche des erhobenen Lebensmitteleinzelhandels. Der prognostizierte Umsatz ist eine Schätzung, die für die erhobenen Lebensmittelmärkte und Getränkemärkte abgegeben wurde. Hierbei wurden betriebstypen- und betreiberspezifische Werte unter Berücksichtigung der jeweiligen Kaufkraftsituation und der Wettbewerbslage herangezogen. Die kleinflächigen Betriebe, wie z. B. Lebensmittelhandwerker (Bäcker, Metzger) oder Spezialbetriebe wurden nicht einbezogen. Die Schätzungen können von den tatsächlichen Umsätzen abweichen, da keine betriebs internen Daten, z. B. auf dem Wege eine Betriebsbefragung zu Verfügung stehen. Die Berechnung der Umsatz-Kaufkraft-Relation basiert auf den geschätzten Umsätzen der erhobenen Betriebe. Es handelt sich dabei um einen Saldowert, der keine Aussagen über Kaufkraftströme zulässt, sondern lediglich darstellt, wieviel Kaufkraft per Saldo durch den Umsatz der erhobenen Betriebe gebunden wird. Es wurde bewusst auf die Angabe eines Zentralitätswertes verzichtet, weil dies auch eine Erhebung, Bewertung und Umsatzschätzung aller Lebensmittelbetriebe (inkl. Lebensmittelhandwerk, Spezial anbieter etc.) erfordert hätte. 2 Weiterhin enthalten die Nahversorgungspässe eine kartografische Darstellung. Hier sind, auf Basis der Auswertung der Erhebungsdaten, die Standorte der Lebensmittelmärkte (> 150 m² Verkaufsfläche) und deren fußläufige Nahbereiche, die jeweils durch eine 7 – 8 Minuten Isochrone repräsentiert werden, dargestellt. Die Isochrone zeigt auf, welcher Bereich innerhalb eines 7 – 8 Minuten Fußwegs liegt. Diese Darstellung wurde den häufig verwendeten kreisförmigen Distanzen (Luftlinie) vorgezogen, weil dabei auch topografische Bedingungen berücksichtigt werden. Auf eine kartografische Darstellung der Getränkemärkte (>150 m²) wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit und da diese Betriebe nur einen Ausschnitt des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels abdecken, verzichtet. Standorte und fußläufiger Nahbereich beruhen auf einer Auswertung mit einem Geografischen Informationssystem (GIS). Des Weiteren enthalten alle Nahversorgungspässe eine Kurzbeschreibung der wesentlichen Nahversorgungsstrukturen und eine Kurzbewertung möglicher Entwicklungspotenziale und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Nahversorgung. Dabei spielen neben den möglicherweise noch vorhandenen rechnerischen Potenzialen auch räumliche Aspekte eine Rolle, da als Ziel eine möglichst flächendeckende fußläufige Erreichbarkeit erreicht werden soll. Auch handelsseitige Anforderungen an moderne Lebensmittelmärkte und versorgungsstrukturelle Aspekte, also ein möglichst ausgewogenes Angebot mit Bezug auf die Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandels, fanden Berücksichtigung. Die Empfehlungen enthalten auch Angaben zu konkreten Standorträumen, in denen eine Entwicklung erfolgen könnte. Sie enthalten somit auch Ansätze zu Projektenwicklungen seitens der Immobilienwirtschaft. 1 Erfahrungsgemäß dürfte für die Betriebe des Lebensmittelhandwerks (Bäcker, Metzger), Spezialanbieter, Hofläden etc. ein Flächenaufschlag von ca. 5 – 10 % vorzunehmen sein. 2 Zudem kann die Einzelhandelszentralität mit unterschiedlichen Methoden berechnet werden. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 33 Gemeinde Adelberg (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 1.956 – 5,0 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 210 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 107 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 18 4,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung wird in der Gemeinde Adelberg im Wesentlichen von einem Lebensmittel-SB-Markt (nah und gut) im Ortskern in der Schorndorfer Straße gedeckt. Hinzu kommen Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Der Umsatz des örtlichen Lebensmitteleinzelhandels beläuft sich auf weniger als 0,9 Mio. €, so dass der überwiegende Teil der Kaufkraft in andere Orte abfließt. Potenziale und Empfehlungen Die zukünftige Entwicklung des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels sollte im Erhalt und gegebenenfalls durch einen moderaten Ausbau der bisherigen Versorgungsstrukturen in der Ortskernlage erfolgen. Entwicklungspotenziale sind in einem geringen Umfang im Bestand zu sehen. Sofern im Ortskern Entwicklungsflächen bestehen, könnten diese für entsprechende Entwicklungsmaßnahmen in Wert gesetzt werden. Angesicht der Lagesituation von Adelberg und des insgesamt geringen Kaufkraftpotenzials bestehen nur sehr geringe Chancen für die Ansiedlung größerer Betriebseinheiten. 34 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Aichelberg (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 1.271 + 2,4 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 820 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 645 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 94 Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung wird in der Gemeinde Aichelberg durch einen modernen Lebensmitteldiscounter (Penny) abgedeckt. Der Standort des Lebensmitteldiscounters befindet sich am westlichen Ortsrand von Aichelberg in gut erreichbarer Lage. Weiterhin sind in Aichelberg auch Betriebe des Lebensmittelhandwerks vorhanden. Die Umsatzschätzung für den Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,0 Mio. €, so dass rechnerisch nur ein geringer Teil der Kaufkraft in andere Orte abfließt. 3,2 Mio. € Potenziale und Empfehlungen Aufgrund der insgesamt guten Versorgungssituation und der Wettbewerbsstrukturen in Zell unter Aichelberg, Bad Boll und vor allem in Weilheim an der Teck bestehen keine weiteren Entwicklungspotenziale in Aichelberg. Die Empfehlungen richten sich daher in erster Linie an eine Bestandserhaltung. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 35 Stadt Aichtal (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 9.622 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 2,0 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 2,3 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 2.140 m² rd. 222 m² 55 24,6 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung wird in Aichtal in den Bevölkerungsschwerpunkten, den Stadtteilen Aich und Grötzingen abgedeckt. Im Stadtteil Aich befindet sich in der Riedstraße ein Aldi-Markt in einer dezentralen Gewerbegebietslage. Dieser Markt wird durch einen dm Drogeriemarkt ergänzt. Ein weiterer Anbieter ist ein Edeka Neukauf-Markt am westlichen Ortsrand des Stadtteiles Grötzingen, der verkehrlich aber auch von Aich aus gut zu erreichen ist. Im Stadtteil Neuenhaus bestehen keine größeren Lebensmittelbetriebe. Ergänzt werden die genannten Hauptträger der Nahversorgung von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 13,6 Mio. €, so dass rechnerisch eine hoher Anteil der Kaufkraft nicht in Aichtal gebunden wird. Potenziale und Empfehlungen Sowohl räumlich als auch hinsichtlich der Potenzialabschöpfung bestehen Entwicklungsmöglichkeiten für den Lebensmitteleinzelhandel in Aichtal. Räumlich beziehen sich diese auf den Stadtteil Neuenhaus, aber auch auf eine wohnortnahe Ansiedlung in Grötzingen oder Aich. Denkbar wäre auch die Erweiterung der Bestandsbetriebe, um zu einer höheren Kaufkraftabschöpfung zu gelangen. Rein rechnerisch könnte ein weiterer Lebensmittelmarkt ausgelastet werden. Hierfür spricht auch die eher unterdurchschnittliche Ausstattungskennziffer. 36 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Aichwald (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 7.415 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 4,3 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 5,1 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 650 m² rd. 88 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 12 19,0 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung für die Bevölkerung in der Gemeinde Aichwald gestaltet sich derzeit unbefriedigend. Es befindet sich lediglich in Aichelberg ein kleinerer Lebensmittel-SB-Markt (Aichelberger Einkaufsmarkt) und im Ortsteil Schanbach ein kleinerer Lebensmitteldiscounter (Treff 3000). Diese beiden Hauptbetriebe werden von Betrieben des Lebensmittelhandwerks ergänzt. Die Versorgung gestaltet sich aber nicht zuletzt aufgrund der siedlungsstrukturellen Gegebenheiten und der Bevölkerungsverteilung auf 5 Ortsteile schwierig. Ein annähernd ausreichendes Eigenpotenzial weisen mit jeweils über 2.000 Einwohnern nur die Ortsteile Aichelberg und Schanbach auf. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 2,3 Mio. €, so dass rechnerisch ein sehr hoher Anteil der Kaufkraft nicht in Aichwald gebunden wird. Potenziale und Empfehlungen Sowohl räumlich als auch hinsichtlich der Potenzialabschöpfung bestehen noch Entwicklungsmöglichkeiten für den Lebensmitteleinzelhandel in Aichwald. Räumlich beziehen sich diese vor allem auf die Ortsteile Schanbach und Aichelberg, wobei Schanbach aufgrund der zentraleren Lage im Gemeindegebiet für eine Standortentwicklung eher geeignet erscheint. Rein rechnerisch könnte mindestens ein weiterer Lebensmittelmarkt ausgelastet werden. Unter der Voraussetzung, dass geeignete Areale zur Verfügung gestellt werden können, wäre an einer zentralen Stelle des Gemeindegebietes auch die Entwicklung eines Nahversorgungszentrums denkbar. Hierfür spricht auch die weit unterdurchschnittliche Ausstattungskennziffer und sehr niedrige Umsatz-Kaufkraft-Relation. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 37 Gemeinde Albershausen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 38 4.219 – 2,7 % – keine rd. 1.140 m² rd. 270 m² 52 9,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung wird von einem Staufers aktiv Markt gesichert, der um Betriebe des Lebensmittelhandwerks ergänzt wird. Der Lebensmittelmarkt befindet sich am nördlichen Ortseingang Richtung Uhingen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 5,1 Mio. €, so dass per Saldo ein Anteil der Kaufkraft abfließt. Der Abfluss dürfte dabei vor allem nach Uhingen erfolgen. Potenziale und Empfehlungen Zwar besteht grundsätzlich noch eine Potenziallücke, angesichts des gut aufgestellten Nahversorgers in Albershausen sowie der starken Position des Lebensmitteleinzelhandels in Uhingen bestehen aber nur geringe Entwicklungsmöglichkeiten, die vor allem auf die Bestandssicherung ausgerichtet werden sollten. Denkbar wären auch ein moderater Ausbau des bestehenden Lebensmittelmarktes sowie eine Kleinflächenentwicklung im Ortskern. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Altbach (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.983 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 4,9 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 3,2 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 2.550 m² rd. 426 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 90 14,6 Mio. € Wesentliche Strukturen Trotz der Lage zwischen den Städten Plochingen und Esslingen verfügt die Gemeinde Altbach über vergleichsweise gut ausgebaute Nahversorgungsstrukturen. Neben dem AS Center (vormals Rewe) am Bahnhof sind auch die beiden Discounter Aldi und Lidl (Kieswiesen) an einem dezentralen Standort im Gewerbegebiet zu nennen. Die Lebensmitteldiscounter werden von einem dm Drogeriemarkt ergänzt, so dass insgesamt ein breites Angebot besteht. Ergänzend sind auch noch Betriebe des Lebensmittelhandwerks in Altbach vorhanden. Defizite bestehen allerdings im Vollsortimentsbereich, welchen das AS Center nicht qualifiziert abbildet. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 13,2 Mio. €, so dass per Saldo ein Großteil der Kaufkraft am Ort gebunden werden kann. Potenziale und Empfehlungen Angesichts der Lage zwischen den starken Standorten Plochingen und Esslingen und der relativ hohen Umsatz-KaufkraftRelation bestehen nur geringe Entwicklungspotenziale. Gleichwohl wäre eine Qualifizierung des Vollsortimentsbereichs wünschenswert. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 39 Gemeinde Bad Boll (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 5.085 – 3,5 % – Kleinzentrum rd. 1.800 m² rd. 354 m² 63 12,4 Mio. € Wesentliche Strukturen In der Gemeinde Bad Boll wird die Nahversorgung durch einen Supermarkt im Ortskern (Kuhn) und einen Lebensmitteldiscounter von Lidl gewährleistet. Ergänzend ist noch auf einen größeren Getränkemarkt in der Hauptstraße sowie auf Betriebe des Lebensmittelhandwerks hinzuweisen. Während der Lidl Lebensmitteldiscounter gut aufgestellt ist, ist die Verkaufsfläche des Supermarktes unter den gegebenen Marktentwicklungen als zu klein zu bewerten. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 7,8 Mio. €, so dass noch ein beachtlicher Teil der Kaufkraft aus Bad Boll abfließt. Potenziale und Empfehlungen Grundsätzlich bestehen Entwicklungspotenziale in Bad Boll. Diese sollten vor allem auf den Vollsortimentsbereich fokussiert werden, da dieser rein flächenmäßig nicht ausreichend dimensioniert ist. Als Standort wäre eine siedlungsnahe Entwicklung an der L1214 zu empfehlen. 40 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Bad Ditzenbach (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 3.552 – 4,0 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 1.830 m² rd. 515 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 106 Wesentliche Strukturen Die nahversorgungsrelevanten Betriebe sind in Bad Ditzenbach im Ortsteil Gosbach im Standortbereich Drackensteiner Straße (Lidl, Gefako Reinert, Drogeriemarkt Müller) und Im Sänder (Edeka Neukauf Mändle) konzentriert. Die Standorte befinden sich am südlichen beziehungsweise westlichen Ortsrand des Ortsteils Gosbach. Ansonsten bestehen auch noch einige Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Räumlich sind die Ortsteile Auendorf und Bad Ditzenbach nur rudimentär versorgt. Hier bestehen keine größeren Märkte, so dass ein räumliches Ungleichgewicht besteht. 8,6 Mio. € Während der Lidl Lebensmitteldiscounter gut aufgestellt ist, ist die Verkaufsfläche des Supermarktes unter den gegebenen Marktentwicklungen als zu klein zu bewerten. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 9,1 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss nach Bad Ditzenbach zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Rechnerisch bestehen in Bad Ditzenbach keine Entwicklungspotenziale mehr. Allerdings sollte durch eine Erweiterung der Verkaufsfläche der Supermarkt an die aktuellen Erfordernisse eines modernen Vollsortimenters angepasst werden. Dies ist vor dem Hintergrund fehlender Versorgungsstrukturen in Drackenstein und Hohenstadt vertretbar. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 41 Gemeinde Baltmannsweiler (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.616 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 0,9 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 8,2 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 700 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 125 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 18 13,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Derzeit bestehen aus handelswirtschaftlicher Sicht in Baltmannsweiler noch Defizite in der qualifizierten Nahversorgung, da diese lediglich von drei kleinen Lebensmittel-SB-Märkten – zwei in Baltmannsweiler, einen im Ortsteil Hohengehren – abgedeckt werden. Diese können jedoch jeweils für sich genommen kein umfassendes Sortiment anbieten. Entsprechend fließt der Großteil der Kaufkraft vom Ort ab. Durch die geplante Ansiedlung eines Vollsortimenters würde sich jedoch die Situation versorgungsstrukturell erheblich verbessern. Nach Auskunft des Regionalverbandes Stuttgart läuft hierzu das Verfahren für ein Sondergebiet, in dem ein Vollsortimenter mit 1.400 m² Verkaufsfläche angesiedelt werden soll. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 2,5 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftabfluss zu konstatieren bleibt. Potenziale und Empfehlungen Bei Realisierung der Planung (s. o.) bestehen keine wesent lichen Potenziale mehr für weitere Ansiedlungen. 42 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Bempflingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 3.409 + 1,3 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 830 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 243 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 56 8,2 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung in Bempflingen wird im Wesentlichen durch einen Lidl Lebensmitteldiscounter übernommen, der am nordwestlichen Ortsausgang in einem Gewerbegebiet in dezentraler Lage angesiedelt ist. Ergänzend sind noch mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks in Bempflingen vorhanden. Unter räumlichen Gesichtspunkten wird ein Großteil des Gemeindegebietes vom Lidl Markt fußläufig nicht erschlossen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 4,6 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Für einen weiteren größeren Lebensmittelmarkt (> 800 m² Verkaufsfläche) ist das Potenzial in Bempflingen nicht ausreichend, so dass allenfalls eine Kleinflächenentwicklung im Ortskern möglich ist. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 43 Gemeinde Beuren (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 44 3.453 + 0,6 % – keine rd. 200 m² rd. 58 m² 9 8,1 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung in Beuren wird im Wesentlichen durch einen nah und gut SB-Markt gesichert, welcher sich in zentraler Lage im Ortskern befindet. Weiterhin sind am Ort auch Betriebe des Lebensmittelhandwerks angesiedelt. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 0,7 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund abfließender Kaufkraft erscheint eine Erweiterung des Angebotes durchaus möglich. Als Standort kommt für einen modernen Lebensmittelmarkt aber nur eine Randlage mit Anschluss an Wohngebiete in Frage. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Birenbach (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 1.881 – 2,0 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 630 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 335 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 50 4,6 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung in Birenbach wird im Wesentlichen durch einen Staufers nah und gut Supermarkt gesichert. Der Markt befindet sich am südlichen Ortsrand von Birenbach an der B 297. Zudem sind auch noch Betriebe des Lebensmittelhandwerks in Birenbach vorhanden. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 2,3 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund abfließender Kaufkraft erscheint eine Erweiterung des Angebotes durchaus möglich. Insbesondere unter dem Aspekt, dass im westlich gelegenen Börtlingen (1.700 EW) kein Lebensmittelmarkt besteht. Es wäre zu prüfen, ob ein Ausbau am Bestandsstandort möglich ist. Standortalternativen an der B 297 könnten ebenfalls geprüft werden. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 45 Gemeinde Bissingen an der Teck (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 3.391 – 8,5 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 510 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 150 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 46 25 8,0 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung in Bissingen an der Teck wird im Wesentlichen durch einen Netto Lebensmitteldiscounter gesichert. Der Markt befindet sich am nördlichen Ortsrand in einem Gewerbegebiet. Weiterhin sind auch noch Betriebe des Lebensmittelhandwerks in Bissingen an der Teck angesiedelt. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 2,0 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund abfließender Kaufkraft erscheint eine Erweiterung des bestehenden Marktes am vorhandenen Standort oder durch Verlagerung möglich. Mit der aktuellen Verkaufsfläche ist der Markt mittelfristig nicht mehr wettbewerbsfähig. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Böhmenkirch (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.531 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 3,7 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 6,8 % Zentralörtliche Einstufung Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 2.040 m² rd. 369 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 71 12,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung ist mit einem Supermarkt (Edeka Mändle) und einem Lebensmitteldiscounter (Lidl), die beide am Standort „Im Hart” im Gewerbegebiet am nordwestlichen Ortsrand liegen, gut aufgestellt. Die Lebensmittelmärkte bilden mit dem hier ebenfalls angesiedelten Getränkemarkt (Finkenbeiner) einen Standortverbund. Ergänzend befinden sich am Ort auch noch Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 9,1 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund abfließender Kaufkraft erscheint eine moderate Erweiterung der Bestandsbetriebe zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit möglich. Unter räumlichen Gesichtspunkten wäre auch eine wohnortnahe Sicherung der Nah versorgung in den Ortsteilen sinnvoll, da sich hier nur rudimentäre Versorgungsstrukturen befinden. Allerdings verfügt nur der Ortsteil Treffelhausen über größere Bevölkerungspotenziale, die aber nur für eine kleinflächige Betriebsform ausreichend sind. Eine Einbeziehung der Stadt Lauterstein, die nur über zwei kleinere Lebensmittelgeschäfte verfügt, ist aufgrund der topografischen Bedingungen eher schwierig. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 47 Gemeinde Deggingen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.264 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 6,8 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 0,9 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Kleinzentrum rd. 2.100 m² rd. 399 m² 71 12,1 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung ist mit einem Supermarkt (Edeka Mändle) und einem Lebensmitteldiscounter (Penny), die beide an einem Standort im Gewerbegebiet am östlichen Ortsrand verortet sind, gut aufgestellt. Zusätzlich ist im Ortkern eine „Markthalle“ angesiedelt, die den Frischebereich abrundet. Ergänzend befinden sich am Ort auch noch Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 8,6 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund abfließender Kaufkraft erscheint eine moderate Erweiterung der Bestandsbetriebe – und hier vor allem des Supermarktes – zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit möglich. Unter räumlichen Gesichtspunkten wäre auch eine wohnortnahe Sicherung der Nahversorgung im Ortsteil Reichenbach im Täle sinnvoll, da sich hier nur rudimentäre Versorgungsstrukturen befinden. Allerdings verfügt dieser Ortsteil für sich allein über ein zu geringes Potenzial für einen größeren Lebensmittelmarkt. Entwicklungsmöglichkeiten bestehen dann, wenn auch auf Potenziale der zu Bad Überkingen gehörenden Ortsteile Unterböhringen und Hausen zurückgegriffen wird, zumal Bad Überkingen selber über keinen größeren Lebensmittelmarkt verfügt. Eine solche Entwicklung würde aber einen verkehrsgünstig gelegenen Standort voraussetzen. 48 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Deizisau (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 6.684 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 1,7 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 5,1 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 3.090 m² rd. 462 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 76 16,4 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung in Deizisau ist in einem Nahversorgungszentrum in der Plochinger Straße in einem Gewerbegebiet konzentriert. Hier befindet sich mit Blick auf den nahversorgungsrelevanten Einzelhandel neben einem Rewe Supermarkt und einem Penny Lebensmitteldiscounter auch ein dm Drogeriemarkt. Am Standort Esslinger Straße ist zudem noch auf einen Benz Getränkemarkt hinzuweisen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 12,4 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Die Nahversorgungsbetriebe in Deizisau stellen sich alle als modern und leistungsfähig dar. Aufgrund der Wettbewerbsstrukturen im Umfeld (Altbach, Esslingen, Plochingen) und der leicht überdurchschnittlichen Flächenausstattung in Deizisau bestehen keine nennenswerten Ausbaupotenziale. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 49 Gemeinde Denkendorf (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 10.386 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 1,3 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 3,4 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 4.150 m² rd. 400 m² 66 25,3 Mio. € Wesentliche Strukturen Mit drei Lebensmitteldiscountern und einem Supermarkt, welche von einem größeren Getränkemarkt (Bilgro) und mehreren Bäckern und Metzgern ergänzt werden, verfügt Denkendorf über ein breites Angebot im Nahversorgungsbereich. Durch die laut Auskunft der Region Stuttgart geplante Ansiedlung eines Drogeriemarktes mit 700 m² Verkaufsfläche und die Erweiterung einer der Discounter werden sich die Strukturen sogar noch verbessern. Räumlich betrachtet wird eine vergleichsweise gute Abdeckung erzielt, obwohl sich zwei Discounter und der Supermarkt eher in siedlungsstrukturellen Randlagen befinden. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 16,6 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Unter Berücksichtigung der bestehenden Planungen sind eher qualitative als quantitative Entwicklungsmöglichkeiten zu sehen. Entwicklungen könnten jedoch im Kern des Siedlungsgebietes erfolgen, zumal der hier verortete Treff 3000 Markt nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Nahversorger entspricht. Dies setzt allerdings voraus, dass entsprechende Grundstücke gefunden werden können. 50 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Dettingen unter Teck (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.834 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 5,3 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 3,5 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 2.040 m² rd. 350 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 56 Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung wird in Dettingen im Wesentlichen durch die Lebensmittelmärkte von Norma und Rewe abgedeckt und von mehreren Bäckern und Metzgern ergänzt. Räumlich betrachtet ist die Abdeckung bedingt durch den langgestreckten Siedlungskörper, die trennende Wirkung der B 465 sowie die Lage der o. g. Betriebe im beziehungsweise am Rand des nördlich gelegenen Gewerbegebietes suboptimal. Insbesondere das Wohngebiet Guckenrain ist von der wohnort nahen Versorgung abgehängt. 14,0 Mio. € Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 7,8 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Angesichts der Lage unmittelbar südlich des sehr gut aufgestellten Mittelzentrums Kirchheim unter Teck bestehen, trotz eines beachtlichen Kaufkraftabflusses, nur eingeschränkte Entwicklungspotenziale, wenngleich ein zentral gelegener Lebensmittelmarkt, der auch für den Bereich Guckenrain gut erreichbar ist, sinnvoll erscheint. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 51 Stadt Donzdorf (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 10.764 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 2,7 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 9,4 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Unterzentrum rd. 5.910 m² rd. 549 m² 102 25,5 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Stadt Donzdorf verfügt, ihrer Ausweisung als Unterzentrum entsprechend, über umfangreiche Nahversorgungsstrukturen. Neben den größeren Lebensmittelmärkten, die in Donzdorf (Kernstadt) angesiedelt sind, sind in der Stadt auch noch zahlreiche Betriebe des Lebensmittelhandwerks vorhanden. Im nahversorgungsrelevanten Bereich ist zudem auf einen Drogeriemarkt Müller hinzuweisen, der sich in einem Nahversorgungszentrum zusammen mit Rewe und Penny befindet. Für die Kernstadt wird eine gute Abdeckung der fußläufigen Versorgung erreicht. Neben den Betrieben im Gewerbegebiet im Westen des Siedlungskörpers sind auch relativ zentral gelegene Märkte vorhanden. Der Norden der Kernstadt wird von einem weiteren Markt (Netto) versorgt. Allerdings verfügt Donzdorf über ein relativ großes Stadtgebiet, so dass in den Stadtteil Winzingen und Reichenbach unter Rechberg keine Lebensmittelmärkte vorhanden sind. Die beiden Ortsteile verfügen auch nicht über ein ausreichendes Potenzial für einen größeren Markt. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 26,1 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Angesichts der gut entwickelten Nahversorgungsstrukturen in der Kernstadt und des bereits erreichten Ausstattungsgrades bestehen nur punktuelle Bedarfe zum weiteren Ausbau des Lebensmitteleinzelhandels. Hierbei könnte es sich z. B. um Erweiterungen von Bestandsbetrieben handeln. Für die Stadtteile Winzingen und Reichenbach unter Rechberg wäre zwar eine separate Nahversorgung wünschenswert, diese ist aber wegen der beschriebenen Strukturen eher schwierig zu entwickeln. 52 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Dürnau (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 2.083 + 0,3 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 830 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 398 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 64 5,0 Mio. € Wesentliche Strukturen Hauptträger der Nahversorgung in Dürnau ist ein Staufers aktiv Markt (Edeka). Die weiteren Strukturen sind von unter geordneter Bedeutung. Der Markt wird aufgrund des ein geschränkten Kaufkraftpotenzials auch von Zuflüssen aus Gammelshausen und gegebenenfalls aus Bad Boll profitieren. Daher wird auch eine vergleichsweise hohe Umsatz-Kauf kraft-Relation erreicht. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,2 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Der Staufers aktiv markt operiert derzeit am unteren Ende der Verkaufsflächengröße eines Supermarktes. Um den Markt langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen, sollte über eine Erweiterung der Verkaufsfläche nachgedacht werden. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 53 Stadt Ebersbach an der Fils (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 15.155 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 5,0 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 8,8 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Kleinzentrum rd. 9.020 m² rd. 595 m² 99 35,7 Mio. € Wesentliche Strukturen Die wichtigsten Standorte der Nahversorgung in Ebersbach an der Fils befinden sich – den topografischen Bedingungen entsprechend – in der Tallage der Stadt, entlang der Achse Stuttgarter Straße/Hauptstraße. Ein weiterer Lebensmittelmarkt (Netto) ist zudem im Stadtteil Roßwälden angesiedelt. Die Lebensmittelmärkte werden von mehreren Getränkemärkten sowie Betrieben des Lebensmittelhandwerks ergänzt. Als neuer, integrierter Standort in der Stadtmitte ist ein Nahversorgungszentrum mit Staufers (Edeka) und dm auf dem sogenannten KauffmannAreal anzusprechen. Insgesamt stehen eine breite Auswahl und ein ausgewogener Betriebstypenmix zur Verfügung. Unter räumlichen Aspekten bestehen zwar durchaus noch Bedarfe, diese dürften indes in den nördlich der Innenstadt gelegenen Wohngebieten aufgrund der Topografie und in den Stadtteilen Büchenbronn, Weiler, Krapfenreut aufgrund der eingeschränkten Potenziale kaum Entwicklungsoptionen bieten. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 35,4 Mio. €, so dass per Saldo eine Abdeckung des örtlichen Potenzials zu konstatieren ist. Unter Einbeziehung der nicht erfassten kleineren Betriebe dürfte insgesamt sogar ein Kaufkraftzufluss festzustellen sein Potenziale und Empfehlungen Aufgrund der geschilderten Siedlungsstrukturen und der heute schon hohen Flächenausstattung bestehen in erster Linie Möglichkeiten zur qualitativen Aufwertung des Bestandes. Potenzialseitige Entwicklungsoptionen bestehen allerdings im Bereich der beiden Stadtteile Sulpach und Bünzwangen, die zusammengerechnet über eine ausreichende Potenzialbasis verfügen, um einen Lebensmittelmarkt zu tragen. 54 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Eislingen/Fils (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 19.835 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 2,8 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 + 2,1 % Zentralörtliche Einstufung Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 10.250 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 517 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 91 45,4 Mio. € Wesentliche Strukturen Der Lebensmitteleinzelhandel in Eislingen/Fils weist einen breiten Betriebstypenmix auf. Neben einem Marktkauf-SBWarenhaus, welches zugleich der größte Betreiber in Eislingen ist, verfügt die Stadt über zwei Supermärkte (Rewe, Gebauers) und drei Lebensmitteldiscounter (Norma, Penny, Lidl). Mit Ausnahme von Norma, der über eine zu kleine Verkaufsfläche verfügt, sind die übrigen Betriebe flächenseitig im Wesentlichen gut aufgestellt, wobei bei den Supermärkten auf Sicht gegebenenfalls Erweiterungsbedarfe entstehen könnten. Ergänzend befinden sich im Ortskern eine Müller Drogeriemarkt sowie im gesamten Stadtgebiet mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Unter räumlichen Aspekten besteht nur ein geringer Handlungsbedarf. Zwar wäre in den nördlichen Bereichen der Stadt ein Angebot der wohnortnahen Versorgung dienlich. Es dürfte aber wegen der hier vorhandenen Wohnbereiche eher schwierig sein, einen Lebensmittelmarkt zu platzieren. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 41,4 Mio. €, so dass per Saldo noch eine leichter Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Unter Ein beziehung der nicht erfassten kleineren Betriebe dürfte eine Bedarfsdeckung erreicht sein. Potenziale und Empfehlungen Derzeit sind in Eilsingen/Fils nur geringe Handlungsbedarfe zu sehen. Diese beziehen sich in erster Linie auf eine (auch flächenseitige) Entwicklung und Sicherung des Bestandes. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 55 Gemeinde Erkenbrechtsweiler (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 2.100 – 1,6 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 700 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 333 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 49 4,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Träger der Nahversorgung in Eschenbach ist ein Treff 3000 Lebensmitteldiscounter. Die weiteren Strukturen sind von untergeordneter Bedeutung. Sie werden von Betrieben des Lebensmittelhandwerks und einem kleineren Getränkemarkt gebildet. Aufgrund der geografischen Lage von Erkenbrechtsweiler wird hier nur ein sehr geringer Kaufkraftzufluss zu erwarten sein. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 2,4 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund des eingeschränkten Potenzials und des modern aufgestellten Treff 3000 Marktes bestehen keine weiteren Entwicklungsoptionen. 56 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Eschenbach (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 2.138 – 6,5 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 800 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 374 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 63 Wesentliche Strukturen Hauptträger der Nahversorgung in Eschenbach ist ein Netto Lebensmitteldiscounter. Die weiteren Strukturen sind von untergeordneter Bedeutung. Der Markt wird aufgrund des eingeschränkten Kaufkraftpotenzials auch von Zuflüssen aus dem Umland profitieren. Daher wird auch eine vergleichsweise hohe Umsatz-Kaufkraft-Relation erreicht. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,2 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. 5,1 Mio. € Potenziale und Empfehlungen Der Netto Markt soll auf etwa 1.000 m² Verkaufsfläche erweitert werden. Darüber hinaus bestehen in Eschenbach keine weiteren Entwicklungsoptionen, zumal im benachbarten Göppinger Stadtteil Ursenwang der dort vorhandene Staufers Markt ebenfalls erheblich erweitert werden soll. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 57 Stadt Esslingen am Neckar (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 88.944 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 3,3 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 0,8 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Mittelzentrum rd. 26.200 m² rd. 295 m² 63 217,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Aufgrund der Größe der Stadt und ihrer Funktion als Mittelzentrum verfügt Esslingen über ein breites Angebot in der Nahversorgung. Dieses reicht vom SB-Warenhaus über Bio-Märkte bis hin zu kleineren wohngebietsbezogenen SB-Märkten und kleinen Supermärkten. Neben sehr modernen Märkten sind aber einige Standorte in die Jahre gekommen und sowohl hinsichtlich der Verkaufsflächengröße als auch im Außenauftritt nicht mehr uneingeschränkt als wettbewerbsfähig zu bewerten. Insofern ergibt sich zur Verbesserung der Nahversorgung Handlungsbedarf. Räumlich betrachtet spielt vor allem auch die topografische Situation im Stadtgebiet eine wichtige Rolle. So konzentriert sich ein Großteil der Verkaufsfläche auf die Tallagen, wo sich auch die Innenstadt und größere Gewerbeflächen befinden. Diese sind gerade für die Ansiedlung größerer Betriebseinheiten prädestiniert. Hingegen sind in der Hanglage, v. a. im Bereich nördlich der Innenstadt (z. B. Stadtteile Hohenkreuz, St. Bernhardt, Serach, Sulzgries, Hegensberg, Rüdern, Neckarhalde, 58 iflingshausen, Kennenburg) sowie auch in den Stadtteilen W südlich des Neckars (Berkheim, Pliensauvorstadt, Sirnau etc.) teils deutliche Versorgungsdefizite feststellbar. Hier besteht keine flächendeckende fußläufige Nahversorgung beziehungsweise die Nahversorger sind modernisierungsbedürftig, so dass sich hier dringender Handlungsbedarf ergibt. Punktuell konnten im Rahmen der Erhebung auch Neubauaktivitäten festgestellt werden, so dass sich z. B. die Versorgungs situation durch einen in Bau befindlichen Netto-Markt in der Pliensauvorstadt verbessern wird. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 137,8 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Allerdings werden hierbei nicht die zahlreichen Betriebe des Lebensmittelhandwerks, Kleinstanbieter, kleine Getränkemärkte unter 150 m² und Spezialanbieter (z. B. in der Innenstadt) berücksichtigt. Trotzdem dürfte das vorhandene Potenzial auch bei Berücksichtigung dieser Betriebe nicht voll ausgeschöpft werden, so dass nachfrageseitig eine Unter deckung besteht. Dies wird im Übrigen auch im Einzelhandelskonzept der Stadt festgestellt. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund der aufgezeigten Handlungsbedarfe sollte eine marktgerechte und räumlich möglichst flächendeckende Nahversorgung erreicht werden. Wohnortnah sollten daher auch großflächige Formate, Entwicklungsflächen ausgewiesen und umgesetzt werden. Als Potenzialräume sind dabei vor allem die zuvor genannten Stadtteile nördlich der Innenstadt und südlich des Neckars anzusprechen. Da aufgrund der Topografie voraussichtlich nicht alle Bedarfe für einzelne Stadtteile unmittelbar vor Ort gedeckt werden können, kann auch erwogen werden, mehrere Stadtteile zu Potenzialräumen zusammenzufassen und an geeigneten, möglichst zentralen Standorten auch größere Nahversorgungszentren zu etablieren. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Filderstadt (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 44.598 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 3,1 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 1,7 % Zentralörtliche Einstufung Unterzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 27.430 m² rd. 615 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 112 110,5 Mio. € Wesentliche Strukturen Das Unterzentrum Filderstadt verfügt über ein breites Angebot in der Nahversorgung. Dieses umfasst im Kern SB-Warenhäuser/Verbrauchermärkte, Bio-Märkte, Supermärkte und Lebensmitteldiscounter. Diese Lebensmittelmärkte stellen sich überwiegend als modern und wettbewerbsfähig dar. Ergänzt werden sie von zwei Drogeriemärkten und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Unter räumlichen Aspekten ist weitestgehend eine Flächendeckung festzustellen. Nur im Süden der Stadtteile Plattenhardt und Bonlanden und im Osten des Stadtteils Sielmingen sind noch geringfügige räumliche Potenziale vorhanden, die aber angesichts der hohen Verkaufsflächendichte nicht zum Tragen kommen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 123,5 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Es sind keine wesentlichen Potenziale festzustellen. Angesichts der hohen Verkaufsflächendichte, bestehender Umsatzzuflüsse und einer fast flächendeckenden Versorgung bestehen nur geringfügige Entwicklungsoptionen. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 59 Gemeinde Frickenhausen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 8.688 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 2,0 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 6,9 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 2.810 m² rd. 323 m² 62 19,9 Mio. € Wesentliche Strukturen In Frickenhausen wird die Nahversorgung zum einen von einem Verbundstandort von Lidl und Edeka im Ortsteil Linsenhofen und einem nahkauf Markt im Kernort Frickenhausen sichergestellt. Im Ortsteil Tischardt befindet sich kein Lebensmittelmarkt. Ergänzend existieren in Frickenhausen Getränkemärkte und Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Während Lidl und Edeka wettbewerbsfähig aufgestellt sind und damit im Ortsteil Linsenhofen moderne Versorgungsmöglichkeiten gegeben sind, weist der nahkauf Markt in Frickenhausen hinsichtlich Außenauftritt und Verkaufsflächengröße Defizite auf. Insofern bestehen in Frickenhausen Handlungs bedarfe. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 12,4 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Dieser dürfte v. a. dem nördlich gelegenen Mittelzentrum Nürtingen zugute kommen. Potenziale und Empfehlungen In Frickenhausen bestehen flächenseitig und räumlich noch Entwicklungspotenziale. Diese beziehen sich v. a. auf den Ortsteil Frickenhausen, wo der dortige kleine Supermarkt ergänzt werden sollte oder durch eine Verlagerung neu aufgestellt werden könnte. Allerdings ist dabei zu beachten, dass unmittelbar nördlich, in der Stadt Nürtingen, mit einem Real SB-Warenhaus ein seit langem eingeführter, großflächiger Standort verortet ist. 60 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Gammelshausen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 1.438 + 0,1 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 800 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 556 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 141 3,4 Mio. € Wesentliche Strukturen In Gammelshausen wird die Nahversorgung von einem Aldi Lebensmitteldiscounter am nördlichen Ortsrand abgedeckt. Nach Information der Region Stuttgart ist geplant, diesen Markt auf etwa 980 m² Verkaufsfläche zu erweitern. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 4,8 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Dieser dürfte aus dem unmittelbar westlich angrenzenden Dürnau, aus Heiningen und in geringerem Umfang aus Eschenbach stammen. Hierfür spricht auch die, für einen Ort dieser Größe ungewöhnlich hohe Umsatz-Kaufkraft-Relation. Potenziale und Empfehlungen In Gammelshausen bestehen angesichts der geplanten Erweiterung des bestehenden Aldi Marktes und der geringen Größe der Gemeinde keine weiteren Entwicklungspotenziale. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 61 Stadt Geislingen an der Steige (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 26.352 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 5,9 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 3,9 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Mittelzentrum rd. 19.240 m² rd. 730 m² 144 58,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Strukturen des Lebensmitteleinzelhandels in Geislingen a. d. Steige sind von der teils schwierigen topografischen Lage am Fuße der Schwäbischen Alb geprägt. Während ein Teil der Märkte innenstadtnah angesiedelt und damit auch mit eindeutigen Nahversorgungsfunktionen versehen ist, sind über 7.500 m² Verkaufsfläche (u. a. Aldi, Lidl, Kaufland, Norma) an einem dezentralen Gewerbegebietsstandort im Süden der Kernstadt verortet, der praktisch keine fußläufige Nahversorgungsfunktion aufweist. Auffällig ist, dass die Stadt mit den zwei Kauflandstandorten auch über zwei SB-Warenhäuser verfügt. Ein weiterer Versorgungsschwerpunkt besteht mit dem Einkaufszentrum Nel Mezzo an einem innerstädtischen Standort. Hier sind ein Lidl Lebensmitteldiscounter und ein Rewe Supermarkt angesiedelt. 62 Die Lebensmittelmärkte werden ergänzt von zwei Drogeriemärkten (Müller, dm) und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Unter räumlichen Gesichtspunkten bleibt festzuhalten, dass trotz der sehr hohen Verkaufsflächenausstattung im west lichen und südlichen Stadtgebiet Wohnbereiche noch nicht unmittelbar an Lebensmittelmärkte angeschlossen sind. In diesem Zusammenhang ist auch ein Netto-Markt an der Überkinger Straße anzusprechen, der mit deutlich unter 800 m² Verkaufsfläche als einziger Lebensmittelmarkt einen Modernisierungsbedarf aufweist. Auch die Stadtbezirke Türkheim, Wahldhausen, Weiler ob Helfenstein, Aufhausen und Stötten, die auf der Hochfläche der Alb liegen und somit siedlungsstrukturell deutlich von der Kernstadt abgesetzt sind, verfügen über keine größeren Lebensmittelmärkte. Allerdings fehlt diesen Orten auch das ausreichende Bevölkerungspotenzial für eine Ansiedlung. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 84,8 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Mögliche Entwicklungsansätze bestehen in Geislingen durch eine Modernisierung, d. h. Vergrößerung und gegebenenfalls Verlagerung des Netto City Marktes in südlicher Richtung an der Überkinger Straße. Bei gleichzeitiger Ansiedlung eines Marktes im westlichen Kernstadtbereich Richtung Kuchen, bestünde die Möglichkeit einer räumlichen Entzerrung und gleichzeitigen Verbesserung der fußläufigen Nahversorgung in diesen Stadtbereichen. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Gingen an der Fils (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 4.336 – 0,6 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 900 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 207 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 36 10,0 Mio. € Wesentliche Strukturen In Gingen wird die Nahversorgung von einem Netto Lebensmitteldiscounter am südwestlichen Ortsrand abgedeckt. Der Standort wurde neu aufgestellt. Der ehemalige Markt wurde geschlossen und durch einen erweiterten Markt auf einem Nachbargrundstück ersetzt. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,6 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Trotz des Kaufkraftabflusses und des lagebedingten räum lichen Potenzials im nördlichen Gemeindegebiet sind die Entwicklungsperspektiven eher eingeschränkt. Dies ist auf den erst jüngst verstärkten Ausbau in der nördlich gelegenen Stadt Süßen und die ausgeprägten Strukturen in der südlich gelegenen Gemeinde Kuchen zurückzuführen. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 63 Stadt Göppingen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 55.524 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 4,0 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 1,8 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Mittelzentrum rd. 24.760 m² rd. 446 m² 96 129,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Das Mittelzentrum Göppingen hält hinsichtlich des Betriebs typenmix sowie verschiedener Vertriebskonzepte des Lebensmitteleinzelhandels eine breite Angebotspalette bereit, die grundsätzlich keine Lücken erkennen lässt. Die räumlichen Schwerpunkte des Lebensmitteleinzelhandels in Göppingen befinden sich in der Kernstadt und hier zum Teil innenstadtnah. Aufgrund dieser Konzentration besteht in diesem Stadt bereich eine sehr gute Nahversorgungssituation. Mit der Eröffnung der in Bau befindlichen Staufers Markthalle (ca. 1.600 m² Verkaufsfläche) wird sich in der Kernstadt die Versorgungssituation weiter verbessern. Weitere bedeutende Standorte sind aber auch in den südlich gelegenen Gewerbegebieten verortet (Gebauers, Aldi). Die in Göppingen vorhandenen Lebensmittelmärkte werden von Drogeriemärkten ergänzt. Im gesamten Stadtgebiet sind darüber hinaus auch Betriebe des Lebensmittelhandwerks vorhanden. 64 Auch in den Stadtbezirken sind z. T. moderne Lebensmittelmärkte angesiedelt, wenngleich hier durchaus noch Bedarf für eine qualitative Aufwertung besteht. So kann z. B. der Treff 3000 Markt im Stadtteil Holzheim nicht mehr als wettbewerbsfähig bewertet werden. In Ursenwang ist geplant, den hier vorhandenen Staufers Markt zu verlagern und zu ver größern (auf ca. 1.500 m² Verkaufsfläche), so dass hier eine Verbesserung der Nahversorgung zu erwarten sein wird. Während in den südlichen Stadtbezirken, mit Ausnahme von Betzgenriet, somit aktuell und perspektivisch die Nahversorgung gesichert ist, sind v. a. in den nördlichen Stadtbezirken Bartenbach, Hohenstaufen und Maitis keine größeren Versorgungseinrichtungen vorhanden, was z. T. sicher auch der schwierigeren Topografie geschuldet ist. Gleiches gilt auch für den nordöstlichen Kernstadtbereich Richtung Bürgerhölzle. In diesem Bereich ist die Nahversorgung als defizitär zu bewerten. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 124,4 Mio. €, so dass per Saldo ein leichter Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Bei Berücksichtigung der zahlreichen kleinflächigen Betriebe (u. a. Lebensmittelhandwerk), dürfte unter dem Strich aber ein Kaufkraftzufluss stehen. Potenziale und Empfehlungen Mögliche Entwicklungsansätze sind auch unter Berücksichtigung der vorhandenen Bevölkerungspotenziale in Bartenbach (Berücksichtigung von Standorten in Rechberghausen), Holzheim und im nordöstlichen Kernstadtbereich zu sehen. Zwar wäre auch in Betzgenriet, Hohenstaufen und Maitis ein Ausbau der Nahversorgung wünschenswert, allerdings sind hier die Nachfragepotenziale eingeschränkt, so dass – wenn überhaupt – eher kleinteiligere Entwicklungen möglich sein dürften. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Großbettlingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 4.266 + 5,5 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 1.610 m² rd. 377 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 64 10,1 Mio. € Wesentliche Strukturen In Großbettlingen wird die Nahversorgung von einem Treff 3000 Lebensmitteldiscounter in der Nähe zum Ortskern und einem Edeka Markt am nördlichen Ortsrand abgedeckt. Ergänzt wird das Angebot von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Somit bestehen grundsätzlich befriedigende Nahversorgungsstrukturen, wenngleich vor allem der Lebens mitteldiscounter hinsichtlich seiner Verkaufsflächengröße als nicht mehr marktgerecht zu bewerten ist. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 6,5 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund der geringen Verkaufsfläche des Lebensmitteldiscounters besteht hier Bedarf für eine moderate Vergrößerung der Verkaufsfläche. Über eine Verlagerung inkl. Vergrößerung der Verkaufsfläche an einen anderen integrierten Standort sollte daher nachgedacht werden. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 65 Gemeinde Hattenhofen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 2.860 – 4,5 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 810 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 283 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 66 48 6,9 Mio. € Wesentliche Strukturen In Hattenhofen wird die Nahversorgung von einem Netto Lebensmitteldiscounter in zentraler Lage gesichert. Ergänzt wird das Angebot von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,3 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund des eingeschränkten Nachfragepotenzials bestehen keine weiteren Entwicklungsoptionen in Hattenhofen. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Heiningen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.012 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 9,6 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 + 1,5 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 2.140 m² rd. 427 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 66 12,1 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Gemeinde Heiningen verfügt über einen Edeka Supermarkt und einen am Ortsrand gelegenen Penny Lebensmitteldiscounter. Ergänzt wird das Angebot von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks und einem Getränkemarkt. Während der Penny Markt über eine ausreichend große Verkaufsfläche verfügt, bestehen beim Supermarkt durchaus Möglichkeiten einer Erweiterung. Räumlich betrachtet konzentrieren sich die Betriebe im süd lichen Siedlungsbereich, so dass im Norden des Siedlungskörpers keine fußläufige Versorgung gegeben ist. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 8,0 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund der insgesamt befriedigenden Versorgungssituation bestehen allenfalls Entwicklungsperspektiven aus dem Bestand heraus. Dies betrifft in erster Linie den Supermarkt. Es sollte überprüft werden, ob eine Erweiterung am Standort möglich ist. Falls nicht, wäre durchaus auch eine Verlagerung in den nördlichen Siedlungsbereich sinnvoll, um eine besser fußläufige Abdeckung erreichen zu können. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 67 Gemeinde Hochdorf (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 4.655 – 0,9 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 680 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 146 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 29 11,6 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Gemeinde Hochdorf verfügt lediglich über einen vergleichsweise kleinen Edeka Supermarkt, der zudem – bezogen auf den Siedlungskörper der Gemeinde – ungünstig liegt. Mit einer Verkaufsfläche deutlich unter 800 m² besteht Handlungsbedarf zur Anpassung an die aktuellen Marktgegebenheiten. Ergänzt wird das Angebot von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,4 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Die Gemeinde Hochdorf verfügt über ein durchaus beacht liches Kaufkraftpotenzial, welches jedoch nur ungenügend am Ort gebunden werden kann. Auch unter räumlichen Gesichtspunkten sollte eine Verbesserung der fußläufigen Nahversorgung angestrebt werden. Dies kann entweder durch eine Ver lagerung und Erweiterung des Edeka Marktes erreicht werden oder durch die Ansiedlung eines kleinflächigen Lebensmittelmarktes in Ergänzung zum Vollsortimenter, vorzugsweise aus dem Discountsegment. 68 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Kirchheim unter Teck (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 39.374 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 1,2 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 0,6 % Zentralörtliche Einstufung Mittelzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 17.200 m² rd. 437 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 92 95,7 Mio. € Wesentliche Strukturen Das Mittelzentrum Kirchheim unter Teck hält hinsichtlich des Betriebstypenmix im Lebensmitteleinzelhandel eine breite Angebotspalette bereit. Lediglich im Segment Bio-Supermarkt verfügt Kirchheim über kein Angebot. Die räumlichen Schwerpunkte des Lebensmitteleinzelhandels in Kirchheim befinden sich in der Kernstadt sowie entlang der Stuttgarter Straße bis zum Stadtteil Ötlingen. Größter Anbieter ist ein Marktkauf SBWarenhaus im Nanz-Center. Aufgrund dieser Konzentration besteht in der Kernstadt und auch im Stadtteil Ötlingen eine gute Nahversorgungssituation. Ebenfalls über eine eigenständige Versorgung verfügt mit einem Edeka Markt der Stadtteil Nabern, wobei der hier angesiedelte Supermarkt erweiterungsfähig ist. Hingegen sind in den Stadtteilen Lindorf und Jesingen keine größeren Lebensmittelmärkte angesiedelt. Während in Lindorf mit etwa 1.500 Einwohnern das Potenzial für einen größeren Nahversorger deutlich eingeschränkt ist, bestehen in Jesingen mit rund 3.500 Einwohnern potenzialseitig durchaus Perspektiven, wenngleich lt. Auskunft der Region Stuttgart südwestlich von Jesingen im Gewerbegebiet „Bohnau“ der Neubau eines Discounters mit etwa 800 m² Verkaufsfläche geplant ist. Neben den Lebensmittelmärkten gibt es mehrere Getränkemärkte und zahlreiche Betriebe des Lebensmittelhandwerks in Kirchheim unter Teck. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 88,0 Mio. €, so dass per Saldo ein leichter Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Allerdings sind die zahlreichen kleinflächigen Betriebe in Kirchheim zu berücksichtigen, bei deren Hinzurechnung per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu erwarten ist (vgl. auch Einzelhandelskonzept der Stadt Kirchheim unter Teck). Potenziale und Empfehlungen In Kirchheim unter Teck bestehen mehrere Ansätze für die Entwicklung von Standorten für den Lebensmitteleinzelhandel. So weisen alle Edeka Märkte eher unterdurchschnittliche Verkaufsflächen für den Betriebstyp Supermarkt auf. Hier sind Erweiterungsbedarfe zu sehen. Aus versorgungsstruktureller Sicht sollten zudem im östlichen Stadtgebiet, vor allem im Stadtteil Jesingen, Nahversorgungsmöglichkeiten etabliert werden. Gleiches gilt für das südwestliche Stadtgebiet und hier insbesondere für den Stadtteil Lindorf, wenngleich hier nur ein kleinerer Markt wirtschaftlich tragfähig ist. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 69 Gemeinde Köngen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 9.602 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 0,1 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 0,7 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 4.090 m² rd. 426 m² 95 23,4 Mio. € Wesentliche Strukturen In der Gemeinde Köngen liegt der Schwerpunkt des Lebensmitteleinzelhandels in einer Gewerbegebietslage zwischen der Nürtinger Straße und der B 313. Hier ist im Umfeld des Einkaufszentrums Kö8 auch der Einzelhandelsschwerpunkt zu finden. Mit Abstand größter Anbieter ist ein E Center (inkl. Getränkemarkt) im Kö8, das durch einen Drogeriemarkt ergänzt wird. Im Umfeld ist zudem ein Aldi Markt verortet. Die hier angesiedelten Betriebe sind als modern und wettbewerbsfähig zu bewerten, während der im Ortskern vorhandene Lebensmitteldiscounter Treff 3000 eine deutlich zu geringe Verkaufsfläche aufweist. Neben den Lebensmittelmärkten gibt es auch noch mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks in Köngen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 22,2 Mio. €, so dass per Saldo ein leichter Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Allerdings sind die kleinflächigen Betriebe in Köngen zu berücksichtigen, so dass bei deren Hinzurechnung per Saldo ein geringfügiger Kaufkraftzufluss zu erwarten sein dürfte. Potenziale und Empfehlungen In Köngen ist insgesamt kein wesentlicher Zusatzbedarf zu sehen. Unter qualitativen Gesichtspunkten sollte jedoch der Nahversorger im Ortskern gestärkt werden, was auch eine Erweiterung der Verkaufsfläche umfasst. 70 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Kuchen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.460 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 5,3 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 2,8 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 4.970 m² rd. 910 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 140 Wesentliche Strukturen In der Gemeinde Kuchen liegt der Schwerpunkt des Lebensmitteleinzelhandels im Gewerbepark an der B 10 am nördlichen Ortsrand. Hier ist auch der Einzelhandelsschwerpunkt der Gemeinde, da hier auch Fachmärkte angesiedelt sind. Mit Abstand größter Anbieter ist ein Rewe Supermarkt (inkl. Getränkemarkt) im Gewerbepark. Weiterhin sind hier die Discounter Aldi und Lidl verortet. Ein Müller Drogeriemarkt rundet im Gewerbepark das nahversorgungsrelevante Angebot ab. Ein weiterer Lebensmitteldiscounter befindet sich an der Ortsdurchfahrt der B 10 in der Nähe des Ortskerns. 12,6 Mio. € Neben den Lebensmittelmärkten gibt es auch noch mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks und Getränkemärkte in Kuchen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 17,7 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Dieser dürfte zum Großteil aus Gingen an der Fils und zu einem geringeren Teil aus Geislingen an der Steige stammen. Mit 910 m² Verkaufsfläche/1.000 EW verfügt Kuchen mit Abstand über die höchste Verkaufsflächendichte aller untersuchten Gemeinden. Damit ist hier sicherlich angesichts der Größe der Gemeinde ein Überbesatz zu konstatieren. Potenziale und Empfehlungen In Kuchen bestehen keine zusätzlichen Ausbauperspektiven für den Lebensmitteleinzelhandel. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 71 Stadt Leinfelden-Echterdingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 37.487 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 2,4 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 4,9 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel 1 Verkaufsflächen / 1.000 EW 1 Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel 1 Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Unterzentrum rd. 14.100 m² rd. 376 m² 82 97,5 Mio. € 1 ohne ehemaliger toom Wesentliche Strukturen Das Unterzentrum Leinfelden-Echterdingen verfügt über ein breites Angebot in der Nahversorgung. Die Schwerpunkte des Lebensmitteleinzelhandels befinden sich mit einem E Center im Stadtteil Unteraichen, an der Maybachstraße in Leinfelden (Lidl, Aldi, ergänzend dm) sowie einer Standortagglomeration im Gewerbegebiet am nördlichen Ortsrand von Echterdingen, wo Lidl, Aldi, Netto, Benz Getränkemarkt und dm angesiedelt sind. Das hier verortete toom SB-Warenhaus (vormals etwa 6.000 m² Verkaufsfläche) wird derzeit umgebaut. Voraussichtlich wird es als Rewe Center wiedereröffnet. Auch in den jeweiligen Ortskernen befinden sich mehrere Betriebe. Ergänzend verfügt die Stadt im gesamten Stadtgebiet über zahlreiche Betriebe des Lebensmittelhandwerks. 72 Unter räumlichen Aspekten ist weitestgehend eine Flächen deckung festzustellen. Lediglich der Stadtteil Oberaichen verfügt über keinen eigenen Lebensmittelmarkt im fußläufigen Bereich. Legt man durchschnittliche Verkaufsflächengrößen bei einigen Bestandsbetrieben (hier vor allem bei den Supermärkten) als Maßstab zugrunde, bestehen zudem auch noch Erweiterungsbedarfe. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 80,3 Mio. €, wobei allerdings der derzeit im Umbau befindliche ehem. toom Markt nicht berücksichtigt werden konnte. Würde dieser Markt mit einer durchschnittlichen Flächenproduktivität in die Brechnung einbezogen, wäre per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren. Potenziale und Empfehlungen Aus versorgungsstruktureller Sicht ist die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes in Oberaichen zu empfehlen. Hier leben etwa 3.400 Menschen, die derzeit fußläufig nicht adäquat versorgt sind. Zudem bestehen handelsseitig vor allem bei einigen Supermärkten Erweiterungspotenziale. Hier sollte geprüft werden, ob dies an den Bestandsstandorten möglich ist. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Lenningen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 7.974 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 8,4 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 7,2 % Zentralörtliche Einstufung Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 1.810 m² rd. 227 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 55 18,5 Mio. € Wesentliche Strukturen Aufgrund der schwierigen topografischen Situation – der Schwerpunkt der Bevölkerung und des Siedlungskörpers liegt langgestreckt im Lenninger Tal, ein Teil befindet sich in kleineren Ortsteilen auf der Albhochfläche – gestaltet sich eine flächendeckende, zumal fußläufige, Versorgung äußerst schwierig. Die Schwerpunkte der Nahversorgung liegen daher in Oberlenningen (nah und gut Sigel) und vor allem in Unterlenningen (Penny und Aldi). Die handelsseitigen Strukturen offenbaren aber einige Defizite. So ist der am Ort vorhandene Supermarkt zu klein; auch der Penny Markt liegt mit unter 800 m² Verkaufsfläche unter aktuellen Durchschnittsgrößen. Es bestehen somit zur Verbesserung der Nahversorgung durchaus Handlungsbedarfe. Darüber hinaus sind in Lenningen mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks und ein Müller Drogeriemarkt vorhanden. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 10,1 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Angesichts abfließender Kaufkraft und der teils nicht mehr marktgerechten Größenordnung einiger Betriebe, erscheint eine Ausweitung der Fläche, gegebenenfalls durch Erweiterungen an den Bestandsstandorten oder auch durch eine Verlagerung an einen neuen Standort, durchaus möglich. Dies betrifft vor allem den Vollsortimentsbereich, aber gegebenenfalls auch den Discountbereich. Als Standorte kommen dabei nur Lagen nahe des Bevölkerungs- und Siedlungsschwerpunktes in Frage. Die Ortsteile auf der Albhochfläche (z. B. Schopfloch) verfügen hingegen nicht über ein ausreichendes Potenzial für einen Lebensmittelmarkt. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 73 Gemeinde Neckartailfingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 3.766 – 2,5 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 630 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 167 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 74 27 9,1 Mio. € Wesentliche Strukturen Größter Nahversorger in Neckartailfingen ist ein Penny Lebensmitteldiscounter am südlichen Ortsrand. Dieser weist eine unterdurchschnittliche Verkaufsflächengröße auf. Außerdem befinden sich am Ort auch noch Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 2,5 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Trotz des Kaufkraftabflusses ist mit Blick auf die leistungsstarken Standorte Nürtingen und Neckartenzlingen in der Nachbarschaft vornehmlich die Weiterentwicklung des Bestandes aussichtsreich. Neuansiedlungen im größeren Umfang sind hingegen nicht tragfähig. Eine Erweiterung des bestehenden Betriebes, gegebenenfalls auch im Wege einer Standortverlagerung, erscheint aber möglich. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Neckartenzlingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 6.401 + 1,3 % – 13,3 % Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 3.880 m² rd. 606 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 131 15,0 Mio. € Wesentliche Strukturen Der Schwerpunkt des Lebensmitteleinzelhandels befindet sich in einer Gewerbegebietslage am südwestlichen Ortsrand der Gemeinde. Hier sind die Lebensmitteldiscounter Netto, Lidl, Aldi und ein Rewe Supermarkt angesiedelt. Die Lebensmittelmärkte werden an diesem Standort um einen dm Drogeriemarkt ergänzt. Zusätzlich befinden sich am Ort auch noch mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Räumlich betrachtet ist durch die starke Konzentration an einem vergleichsweise dezentralen Standort der Siedlungsschwerpunkt unterversorgt. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 19,6 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Potenzialseitig besteht kein weiterer Entwicklungsbedarf, allerdings wäre eine adäquate fußläufige Nahversorgung am Siedlungsschwerpunkt anzustreben. Eine Prüfung entsprechender Standorte erscheint hier sinnvoll. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 75 Gemeinde Neidlingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 1.813 – 6,5 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 400 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 221 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 76 18 4,4 Mio. € Wesentliche Strukturen In Neidlingen wird die Nahversorgung von einem Einzelbetrieb, nah und gut Eberhardt, gewährleistet. Dieser Betrieb ist im Ortskern angesiedelt. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzel handel beläuft sich auf rund 0,8 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund des eingeschränkten Nachfragepotenzials ist ein zusätzlicher Ausbau der Nahversorgung wenig realistisch; allerdings sollte der Bestand gesichert werden. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Neuffen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 6.098 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 3,1 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 0,5 % Zentralörtliche Einstufung Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 1.970 m² rd. 323 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 59 Wesentliche Strukturen In Neuffen sind im Ortskern ein Penny Lebensmitteldiscounter und ein Rewe City Supermarkt die Hauptträger der Nahversorgung. Ergänzend sind zudem mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks vorhanden. Räumlich betrachtet wird eine gute Abdeckung in der fußläufigen Nahversorgung erreicht. Zudem weist der Lebensmitteldiscounter eine deutlich unterdurchschnittliche Verkaufsfläche auf, so dass hier handelsseitig durchaus Handlungsbedarf besteht. 14,7 Mio. € Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 8,6 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist (vgl. auch Einzelhandelskonzept der Stadt Neuffen). Potenziale und Empfehlungen Vor dem Hintergrund abfließender Kaufkraft und einem flächenseitig modernisierungsbedürftigen Lebensmitteldis counter sollte, z. B auf dem Wege einer Erweiterung und/oder Verlagerung dieses Marktes, ein moderater Ausbau der Nahversorgungsstrukturen erfolgen. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 77 Gemeinde Neuhausen auf den Fildern (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 11.349 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 0,6 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 0,7 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 2.640 m² rd. 233 m² 42 28,6 Mio. € Wesentliche Strukturen In Neuhausen sind im Ortskern mit einem CAP-Markt und im nördlich gelegenen Gewerbegebiet mit einem Penny Lebensmitteldiscounter und einem Edeka Supermarkt die Hauptträger der Nahversorgung verortet. Im Gewerbegebiet ist zudem auf einen Getränkemarkt und einen dm Drogeriemarkt hinzuweisen. Ergänzend sind zudem mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks in Neuhausen vorhanden. Räumlich betrachtet wird vor allem im nördlichen Gemeindegebiet eine gute Abdeckung in der fußläufigen Nahversorgung erreicht. Dagegen befindet sich im südlichen Gemeindegebiet kein fußläufig erreichbarer Nahversorger. Zudem weist der Supermarkt eine deutlich unterdurchschnittliche Verkaufsfläche auf, womit hier handelsseitig Handlungsbedarf besteht. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 11,9 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Vor dem Hintergrund des hohen Kaufkraftabflusses und mit einem flächenseitig modernisierungsbedürftigen Supermarkt sollte, beispielsweise durch eine Erweiterung und/oder Verlagerung dieses Marktes, ein Ausbau der Nahversorgungsstrukturen erfolgen. Auch die zusätzliche Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes wäre für eine Gemeinde mit über 11.000 Einwohnern noch tragfähig. Um die fußläufige Erreichbarkeit für die südlichen Wohngebiete zu verbessern, könnte hier die Option für einen weiteren Lebensmittelmarkt bestehen, vorausgesetzt entsprechende Grund stücke sind verfügbar. 78 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Nürtingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 39.162 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 2,4 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 + 2,2 % Zentralörtliche Einstufung Mittelzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 18.080 m² rd. 462 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 90 92,8 Mio. € Wesentliche Strukturen Insgesamt verfügt die Stadt Nürtingen über ein breites Nahversorgungsangebot, welches alle wesentlichen Betriebstypen und Vertriebskonzepte abdeckt. Die mit Abstand größten Betriebe sind das Real SB-Warenhaus in dezentraler Lage am südlichen Stadtrand und das Kaufland SB-Warenhaus am Rande der Innenstadt. Generell bleibt festzuhalten, dass die Kernstadt im Wesentlichen eine gute Abdeckung mit Bezug auf die fußläufige Erreichbarkeit aufweist. Handelsseitig ist festzuhalten, dass einige Betriebe nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Nahversorger genügen. Dies betrifft den Norma Lebensmitteldiscounter im Stadtteil Neckarhausen und den Mix Markt. Diese Märkte sollten an den jeweiligen Standorten oder im näheren Umfeld weiter entwickelt werden. Auch das Real SB-Warenhaus ist „in die Jahre gekommen“ und bedarf dringend einer Modernisierung. Räumlich betrachtet sind vor allem Hardt und Oberensingen im westlichen Stadtgebiet, Reudern im östlichen Stadtgebiet sowie Roßdorf im Süden des Stadtgebietes nicht versorgt oder unterversorgt. Zu einem ähnlichen Befund kommt auch ein Gutachten zum Einzelhandelskonzept der Stadt. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 83,1 Mio. €, so dass auch bei Berücksichtigung der zahlreichen kleinflächigen Betriebe, die nicht erfasst wurden (Lebensmittelhandwerk, Spezialanbieter etc.), per Saldo ein geringfügiger Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Neben den zu modernisierenden Betrieben (z. B. Norma, Mix Markt, Real) bestehen Entwicklungschancen v. a. in Hardt, Oberensingen, Roßdorf und Reudern, wobei Hardt und Oberensingen als ein Potenzialraum zu betrachten wären. Wie im o. g. Gutachten ebenfalls festgestellt, kann dabei eine Entwicklung entsprechend der vorhandenen örtlichen Potenziale erfolgen; dies schließt auch die Möglichkeit von großflächigen Betrieben ein. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 79 Gemeinde Oberboihingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.370 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 2,0 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 5,8 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 1.880 m² rd. 350 m² 79 Wesentliche Strukturen In Oberboihingen sind ortskernnah mit einem Edeka Markt und im südlich gelegenen Gewerbegebiet mit einem Aldi Lebensmitteldiscounter die Hauptträger der Nahversorgung verortet; diese werden durch mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks ergänzt. Räumlich betrachtet wird zwar im nördlichen Gemeindegebiet keine gute Abdeckung in der fußläufigen Nahversorgung erreicht, allerdings besteht kein ausreichendes Potenzial für die Ansiedlung eines weiteren Betriebes. 12,8 Mio. € Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 10,1 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss – v. a. nach Nürtingen zu – konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Angesichts des starken Wettbewerbs in Nürtingen und der nur noch begrenzten Potenziale am Ort, ist allenfalls eine Weiterentwicklung des Bestandes tragfähig. 80 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Ostfildern (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 37.012 + 11,8 % + 1,6 % Unterzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 17.030 m² rd. 460 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 94 Ergänzt werden die Lebensmittelmärkte von einem Drogeriemarkt, mehreren Getränkemärkten und zahlreichen Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Räumlich betrachtet besteht keine adäquate Versorgung im Ortskern von Scharnhausen sowie in Teilen von Nellingen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 88,9 Mio. €, so dass per Saldo bei Berücksichtigung kleinflächiger Betriebe in etwa das bestehende Potenzial rechnerisch ausgeschöpft wird. 94,1 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Lebensmittelmärkte verteilen sich entsprechend der Siedlungsstruktur der Stadt Ostfildern im Raum. Die größten Anbieter sind ein dezentral im Stadtteil Scharnhausen gelegenes SBWarenhaus von Marktkauf (Schempp Center) und ein Real SB-Warenhaus im Ortskern des Stadtteiles Scharnhausen Park. Diese beiden Großflächen sind auch für die letztendlich leicht überdurchschnittliche Flächenausstattung verantwortlich. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund der strukturellen Defizite besteht zur Sicherung der fußläufigen Nahversorgung vor allem in Kemnat, Ruit, Nellingen und im Ortskern von Scharnhausen Handlungsbedarf. Dies betrifft zum einen den Ausbau und die Anpassung von Bestandsbetrieben an die bestehenden Markterfordernisse (z. B. Netto City, Bonus Markt, nahkauf) aber auch die gezielte Ansiedlung von Betrieben, insbesondere aus dem Vollsortimentsbereich in den Stadtteilen, in denen heute noch keine Vollversorgung gegeben ist. In Nellingen könnte zudem ein Discounter das Angebot abrunden. Neben diesen Schwerpunkten des Lebensmitteleinzelhandels befinden sich aber auch in den anderen Stadtteilen Lebensmittelmärkte, wobei diese teils deutlich unterdurchschnittliche Verkaufsflächen aufweisen. Dies gilt z. B. für den Netto City Markt in Kemnat, den Bonus Markt in Ruit und den nahkauf Markt in der Parksiedlung. Hier bestehen versorgungstrukturelle und handelsseitige Defizite, da diese Betriebe eine umfassende Nahversorgung nicht sicherstellen können. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 81 Stadt Owen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 3.420 – 3,6 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 830 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 242 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 82 39 8,3 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Nahversorgung in Owen wird durch einen nahkauf Supermarkt abgedeckt, wobei dieser Markt eine unterdurchschnitt liche Verkaufsfläche aufweist. Ergänzt wird der Lebensmittelmarkt von einigen kleinflächigen Betrieben (z. B. Getränke) und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,2 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund des eher eingeschränkten Potenzials in Owen ist im Vollsortimentsbereich eine Bestandsentwicklung zu präferieren (Erweiterung, gegebenenfalls Verlagerung). BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Plochingen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 13.734 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 4,6 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 0,8 % Zentralörtliche Einstufung Unterzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 4.690 m² rd. 341 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 74 32,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Aufgrund der schwierigen topografischen Verhältnisse konzentrieren sich die Lebensmittelmärkte in Plochingen auf die Tallage beziehungsweise den innenstadtnahen Bereich. Hier ist die fußläufige Versorgung sehr gut. Hingegen liegen die am Hang gelegenen Wohngebiete außerhalb der fußläufigen Erreichbarkeit. Auch der Stadtteil Stumpenhof verfügt über keine adäquate Nahversorgung. Ergänzt werden die Lebensmittelmärkte von einem Drogeriemarkt, Getränkeanbietern und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 24,3 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Trotz der topografischen Verhältnisse, die eine große Herausforderung für die Projektentwicklung darstellen, wäre zur Verbesserung der wohngebietsnahen Versorgung die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes entlang der L 1201 zu empfehlen. Rechnerische Potenziale sind in Plochingen in jedem Fall noch vorhanden. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 83 Gemeinde Rechberghausen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 5.293 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 4,2 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 5,2 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Kleinzentrum rd. 3.600 m² rd. 680m² 141 12,6 Mio. € Wesentliche Strukturen In Rechberghausen konzentrieren sich die wesentlichen Anbieter im Ortskern beziehungsweise ortskernnah. Trotz der schwierigen Topografie wird eine vergleichsweise gute räumliche Abdeckung erreicht. Die vorhandenen Märkte präsentieren sich insgesamt als wettbewerbsfähig. Schwerpunkt des Lebensmitteleinzelhandels ist der Standortverbund aus Staufers und Aldi, dem auch ein Getränkemarkt und ein Kik Markt zugeordnet sind. Ergänzt werden die Lebensmittelmärkte von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 17,8 Mio. €, so dass per Saldo ein deutlicher Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist, der auch aus dem benachbarten Göppinger Stadtteil Bartenbach stammen dürfte. Potenziale und Empfehlungen In Rechberghausen sind aufgrund der guten Versorgungssituation keine größeren Entwicklungspotenziale festzustellen. 84 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Reichenbach an der Fils (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 8.061 – 0,1 % – 10,5 % Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 3.520 m² rd. 437 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 82 19,5 Mio. € Wesentliche Strukturen Aufgrund der topografischen Verhältnisse konzentrieren sich die Lebensmittelmärkte in Reichenbach auf die Tallage beziehungsweise den innenstadtnahen Bereich. Hier ist die fuß läufige Versorgung sehr gut. Hingegen befinden sich die am Hang gelegenen Wohngebiete teils außerhalb der fußläufigen Erreichbarkeit. Handelsseitig besteht vor allem für die ört lichen Discounter (Netto, Penny) Modernisierungsbedarf, da sie zum Teil deutlich unterdurchschnittliche Verkaufsflächen aufweisen. Ergänzt werden die Lebensmittelmärkte von Getränkeanbietern und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 15,9 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen In Reichenbach ist vor allem eine Anpassung der vorhandenen Lebensmitteldiscounter an die Markterfordernisse auszumachen. Diese kann durch Erweiterungen der Bestandsbetriebe, gegebenenfalls auch durch eine Verlagerung erreicht werden. Bei einer Verlagerung sollte darauf geachtet werden, dass sich die fußläufige Erreichbarkeit gegenüber dem Status Quo nicht verschlechtert. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 85 Gemeinde Salach (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 7.767 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 0,1 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 1,5 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 4.580 m² rd. 590 m² 115 18,0 Mio. € Wesentliche Strukturen Der Schwerpunkt der Nahversorgung befindet sich in Salach in Gewerbegebietslagen beziehungsweise an den Hauptverkehrsachsen in der Tallage. Die nördlich gelegenen Wohngebiete befinden sich daher außerhalb der fußläufigen Erreichbarkeit. Insgesamt sind die vorhandenen Lebensmittelmärkte als wettbewerbsfähig einzuschätzen. Ergänzt werden die Lebensmittelmärkte von mehreren Getränkeanbietern und Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzel handel beläuft sich auf rund 20,7 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen In Salach sind aufgrund der guten Versorgungssituation keine Entwicklungspotenziale festzustellen, wenngleich aus räum licher Sicht ein Lebensmittelanbieter im nördlichen Gemeindegebiet in Nähe der Wohngebiete wünschenswert wäre. 86 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Schlierbach (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 3.869 + 1,9 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 800 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 207 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 36 Wesentliche Strukturen Hauptträger der Nahversorgung in Schlierbach ist ein Staufers Markt, der am nordöstliche Ortsrand verortet ist. Der Markt weist für einen Supermarkt eine unterdurchschnittliche Verkaufsfläche auf, so dass prinzipiell eine Erweiterung denkbar ist. Ergänzend existieren in Schlierbach mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,2 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. 9,0 Mio. € Potenziale und Empfehlungen In Schlierbach ist nach Information der Region Stuttgart die Erweiterung des Bestandsmarktes von derzeit 800 m² Verkaufsfläche auf rund 1.000 m² Verkaufsfläche geplant. Damit bestehen vorerst keine Notwendigkeiten zum weiteren Ausbau des Nahversorgungsangebotes. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 87 Stadt Süßen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 9.746 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 4,9 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 1,9 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 5.670 m² rd. 582 m² 107 22,4 Mio. € Wesentliche Strukturen In Süßen wurden in den vergangenen Jahren die Nahversorgungsbetriebe am Standort Bühlstraße konzentriert. Hier sind neben den Discountern Penny und Aldi sowie dem Supermarkt von Gebauer auch ein dm Drogeriemarkt und mehrere Fachmärkte angesiedelt. Darüber hinaus sind in Süßen zwei weitere Lebensmitteldiscounter (Netto, Norma) vorhanden. Ergänzt werden diese Märkte zudem von Getränkeanbietern und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Unter räumlichen Gesichtspunkten ist im westlichen und südwestlichen Stadtgebiet keine fußläufige Anbindung an die Lebensmittelmärkte gegeben. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzel handel beläuft sich auf rund 24,0 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Dieser dürfte vor allem aus Gingen an der Fils stammen. Potenziale und Empfehlungen Potenzialseitig ist in Süßen kein weiterer Ausbau des Nahver sorgungsangebotes mehr notwendig, zumal es sich bei den meisten Betrieben um „neue“ Entwicklungen handelt. Sollten dennoch weitere Anfragen gestellt werden, beispielsweise zu Verlagerungen oder Neuansiedlungen, sollten diese in die Bereiche der Stadt „gelenkt werden“, die bisher keine fußläufig erreichbaren Märkte aufweisen. 88 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Uhingen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 13.960 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 0,5 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 7,1 % Zentralörtliche Einstufung Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 6.390 m² rd. 458 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 92 32,6 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Schwerpunkte des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in Uhingen bilden der Innenstadtbereich sowie der Standort Bleichereistraße mit Kaufland, der zugleich den mit Abstand größten Anbieter darstellt. Zwar weist Uhingen insgesamt eine leicht überdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung auf, allerdings verfügen die Lebensmitteldiscounter (Penny, Norma, Lidl) und der Supermarkt (Rewe) über eher unterdurchschnittliche Verkaufsflächengrößen, so dass hier durchaus Entwicklungsansätze bestehen. Ergänzt werden diese Märkte zudem von Getränkeanbietern, einem Drogeriemarkt und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Unter räumlichen Gesichtspunkten verfügen die Stadtteile Sparwiesen und Holzhausen nicht über größere Lebensmittelmärkte; in Sparwiesen existiert jedoch ein kleinerer Lebensmittelladen. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 30,1 Mio. €, so dass unter Berücksichtigung der kleinflächigen Betriebe per Saldo in etwa die vorhandene Kaufkraft am Ort gebunden werden dürfte. Potenziale und Empfehlungen In Uhingen besteht in erster Linie die Notwendigkeit, den Bestand weiter zu entwickeln; zum Beispiel durch eine Erweiterung der Verkaufsflächen der Discounter und des Supermarktes. Neuansiedlungen sind aber nicht zwingend notwendig. Gleichwohl wäre auch ein Ausbau der Nahversorgung in den Stadtteilen wünschenswert. Da die Stadtteile aber jeweils nur eingeschränkte Potenziale aufweisen, sind hier lediglich Kleinflächenkonzepte tragfähig. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 89 Gemeinde Wangen (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 3.068 – 5,1 % – keine rd. 1.810 m² rd. 590 m² 104 Wesentliche Strukturen Trotz der Nähe zum Mittelzentrum Göppingen weist die Gemeinde Wangen ein vergleichsweise gut ausgebautes Nahversorgungsangebot auf. Neben einem kleineren Supermarkt im Ortskern bildet vor allem der Edeka Markt am südlichen Ortsrand den Schwerpunkt der Nahversorgung. Ergänzt werden diese Märkte zudem von einem Getränkeanbieter und mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Insgesamt wird eine gute fußläufige Abdeckung in Wangen erreicht. 7,2 Mio. € Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzel handel beläuft sich auf rund 7,5 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss, sicher auch aus dem Göppinger Stadtteil Faurndau, zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aufgrund der insgesamt guten Ausstattung in der Nahver sorgung und des begrenzten Kaufkraftpotenzials bestehen in Wangen keine weiteren Entwicklungsoptionen. 90 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Wäschenbeuren (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung 3.851 – 1,2 % – keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel rd. 770 m² Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 200 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 36 8,9 Mio. € Wesentliche Strukturen Hauptträger der Nahversorgung in Wäschenbeuren ist ein Staufers Markt am südwestlichen Ortsrand. Der Markt verfügt über eine deutlich unterdurchschnittliche Verkaufsfläche, so dass angesichts des am Ort vorhandenen Potenzials ein Erweiterungsbedarf gegeben ist. Ergänzt wird dieser Markt zudem von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Unter räumlichen Gesichtspunkten ist aufgrund der Lage am südwestlichen Ortsrand keine optimale fußläufige Abdeckung gegeben. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 3,2 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Eine Weiterentwicklung und Sicherung der Nahversorgung könnte durch eine Erweiterung des Bestandsmarktes erreicht werden. Sofern eine Verlagerung möglich ist, wäre eine zentralere Lage zur besseren fußläufigen Erreichbarkeit zu präferieren. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 91 Stadt Weilheim an der Teck (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 9.674 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 1,2 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 6,7 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) Kleinzentrum rd. 5.880 m² rd. 608 m² 115 23,3 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Stadt Weilheim an der Teck verfügt über ein breites Nah versorgungsangebot. Schwerpunkte des Lebensmitteleinzelhandels befinden sich mit Rewe und Aldi an der Kirchheimer Straße und mit Norma und einem Getränkemarkt an der Zeller Straße. Zwei weitere Lebensmitteldiscounter (Lidl und Netto) und ein Edeka Supermarkt runden das Angebot ab. Ergänzt werden diese Märkte zudem von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks und einem Drogeriemarkt im Ortskern. Während Lidl, Aldi, Edeka und Rewe über marktgerechte Verkaufsflächengrößen verfügen, liegen sie bei Norma und Netto jeweils deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Unter räumlichen Gesichtspunkten wird in der Kernstadt weitestgehend eine Abdeckung erreicht. Lediglich Egelsberg westlich der Kernstadt und der Teilort Hepsisau verfügen über keine eigenen Lebensmittelmärkte. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzel handel beläuft sich auf rund 26,9 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Bei Norma und Netto bestehen Bedarfe zur Erweiterung der Verkaufsflächen, die jedoch gegebenenfalls auch an neuen Standorten gedeckt werden müssten. Sofern geeignete Grundstücke zur Verfügung stehen, könnte eine Verschiebung des Netto Standortes entlang der Neidlinger Straße nach Süden sogar noch die fußläufige Abdeckung erhöhen. In Hepsisau und Egelsberg sind die Potenziale für eine Entwicklung nicht ausreichend. 92 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Stadt Wendlingen am Neckar (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 15.539 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 1,4 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 1,1 % Zentralörtliche Einstufung Kleinzentrum Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 8.570 m² rd. 552 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 104 36,8 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Stadt Wendlingen am Neckar verfügt über ein breites Nahversorgungsangebot. Schwerpunkte des Lebensmitteleinzelhandels befinden sich mit Rewe, Norma und Edeka in der Innenstadt beziehungsweise im innenstadtnahen Bereich sowie mit Kaufland westlich des Neckars in dezentraler Lage. Zwei weitere Lebensmitteldiscounter (Lidl und Aldi) runden das Angebot ab. Ergänzt werden diese Märkte zudem durch mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks und einen Drogeriemarkt im Ortskern. Mit Ausnahme von Norma verfügen alle anderen Lebensmittelmärkte über marktgerechte Verkaufsflächengrößen. Ergänzend sind in Wendlingen mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks vorhanden. Geplant ist laut Auskunft der Region Stuttgart, den Aldi Markt von rund 800 m² auf etwa 930 m² Verkaufsfläche zu erweitern. Unter räumlichen Gesichtspunkten wird in der Kernstadt und im Stadtteil Unterboihingen eine gute Abdeckung erreicht. Allerdings ist im nördlichen und nordöstlichen Stadtgebiet keine fußläufige Nahversorgung gegeben. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 38,4 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Wendlingen verfügt zwar bereits über eine überdurchschnittliche Verkaufsflächendichte, was nicht zuletzt auch auf den dezentral gelegenen Kaufland Verbrauchermarkt zurückzuführen ist. Dieser Standort übernimmt aber keine klassischen Nahversorgungsfunktionen; vielmehr besteht insbesondere im nördlichen Stadtgebiet noch Bedarf für einen Nahversorger. Sofern hier ein geeigneter Standort zur Verfügung steht, sollte eine entsprechende Entwicklung angestoßen werden. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 93 Stadt Wernau/Neckar (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 12.006 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) – 4,2 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 4,5 % Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) keine rd. 5.190 m² rd. 432 m² 86 28,5 Mio. € Wesentliche Strukturen In der Stadt Wernau liegen die Schwerpunkte des Lebensmitteleinzelhandels in Randlagen. Eine Konzentration ist dabei vor allem mit Aldi, Penny, Edeka und einem Getränkemarkt im Gewerbegebiet an der L 1207 im südlichen Stadtgebiet und mit Lidl und Edeka beiderseits des Neckars im Norden festzustellen. Ergänzt werden diese Märkte zudem von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks. Defizite in der Verkaufsflächen größe weisen dabei die beiden Supermärkte von Edeka auf. Unter räumlichen Gesichtspunkten wird in den zentralen Siedlungsbereichen keine fußläufige Nahversorgung aufgrund der beschriebenen Standortstrukturen erreicht. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzel handel beläuft sich auf rund 24,5 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Neben einer Erweiterung der Supermärkte auf eine marktkonforme Größe ist zu empfehlen, wohngebietsnah und auch im Ortskern die Nahversorgung auszubauen – sofern in diesen Gebieten geeignete Grundstücke verfügbar sind. 94 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Gemeinde Wolfschlugen (LK Esslingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) 6.229 Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) + 1,4 % Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 – 3,1 % Zentralörtliche Einstufung keine Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW rd. 1.950 m² rd. 313 m² Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 70 15,2 Mio. € Wesentliche Strukturen Die Träger der Nahversorgung in Wolfschlugen sind ein Rewe City Markt im Ortskern und ein Aldi Lebensmitteldiscounter in einer Gewerbegebietslage. Ergänzt werden diese Märkte zudem von mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks und einem Getränkemarkt. Defizite in der Verkaufsflächen größe weist der Rewe Supermarkt auf. Unter räumlichen Gesichtspunkten wird trotz der relativen Randlage von Aldi eine gute fußläufige Abdeckung erreicht. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzelhandel beläuft sich auf rund 10,7 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftabfluss zu konstatieren ist. Potenziale und Empfehlungen Aus versorgungsstruktureller Sicht wäre eine Erweiterung des Rewe City Marktes zu empfehlen. Sofern dies am Bestands standort nicht möglich sein sollte, könnte auch eine Verlagerung in Erwägung gezogen werden, wobei allerdings wegen der guten fußläufigen Erreichbarkeit ein Standort in ortskernnaher Lage präferiert werden sollte. Eine Randlage würde diesbezüglich nicht zu einer Verbesserung führen. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 95 Gemeinde Zell unter Aichelberg (LK Göppingen) Legende Lebensmittelfachmarkt Fußläufiger Nahbereich (7 – 8 Min.) Gemeindegrenzen Kreisgrenzen Kartengrundlage: Nexiga GmbH, 2006 – 2012, Esri BaseMaps Einwohnerzahl (Stand 30.09.2013) Bevölkerungsentwicklung (2003 – 2013) Bevölkerungsprognose 2013 – 2030 Zentralörtliche Einstufung Verkaufsfläche Lebensmitteleinzelhandel Verkaufsflächen / 1.000 EW Umsatz-Kaufkraft-Relation Lebensmittel Kaufkraftpotenzial Lebensmittel (2013) 3.028 + 2,7 % – keine rd. 2.560 m² rd. 845 m² 124 Wesentliche Strukturen Im Reutter Einkaufszentrum, dem Einzelhandelsschwerpunkt in Zell, befindet sich der Rewe Supermarkt. Ergänzend sind in Zell noch mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks und ein Getränkemarkt vorhanden. Unter räumlichen Gesichtspunkten wird, obwohl nur ein Nahversorger am Ort angesiedelt ist, eine gute fußläufige Abdeckung erreicht. Die Umsatzschätzung für den erfassten Lebensmitteleinzel handel beläuft sich auf rund 9,3 Mio. €, so dass per Saldo ein Kaufkraftzufluss zu konstatieren ist. 7,5 Mio. € Potenziale und Empfehlungen Der Rewe Supermarkt im Reutter Einkaufszentrum deckt die Nahversorgung in Zell im Wesentlichen ab. Auch wegen des begrenzten Kaufkraftpotenzials am Ort ist ein weiterer Ausbau nicht tragfähig. 96 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 11. Schlussfolgerungen und Empfehlungen von Prof. Dr. Winfried Schwatlo und Joachim Stumpf Aus der Analyse der Daten und der Nahversorgungssituation können folgende Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen zur Verbesserung der Nahversorgung und zur Projektentwicklung ausgesprochen werden: 1. Die demografischen Rahmenbedingungen werden sich in weiten Teilen des Untersuchungsgebietes tendenziell ungünstig gestalten, da bis 2030 mit Bevölkerungsverlusten zu rechnen ist. Dies wird eher die ländlichen Räume betreffen als die verdichteten Gebiete. 2. Es bedarf weiterhin der Notwendigkeit, in den bisher noch nicht oder unterversorgten Bereichen für einen Erhalt der Nahversorgung zu sorgen. Die Bemühungen müssen sich vor allem in den ländlichen Bereichen eher noch verstärken. Grundsätzliche Handlungsbedarfe bestehen aber auch in den Ortsteilen und Wohnbereichen der größeren Orte. 3. Damit auch kleinere Gemeinden eine Nahversorgung erhalten können, sollte seitens der Planung keine allzu restriktive Haltung eingenommen werden. Die bisherigen Erfahrungen zeigen aber auch, dass ebenso im großflächigen Lebensmitteleinzelhandel Entwicklungen im Einvernehmen mit der Region möglich sind. 4. Es sollten Überlegungen angestellt werden, ob speziell in den ländlicheren Gebieten mehrere Gemeinden als gemeinsamer Versorgungsraum begriffen werden oder sogar als gemeinsame Zentrale Orte eingestuft werden könnten. Im Ergebnis hieße das, dass bestehende oder neue Standorte eine Versorgung für eine größere Raumeinheit übernehmen würden. 5. Das Denken in Versorgungsräumen setzt voraus, dass die Gemeinden bereit sind, über ihre Gemeindegrenzen hinweg gemeinsam zu planen und zu handeln. Im Einzelfall kann dies auch bedeuten, dass Standorte entwickelt werden müssten, die für einen Versorgungsraum „zentral“ im geografischen Sinne liegen. Dies würde es gerade auch kleineren Gemeinden ermöglichen, eine räumlich relativ nahegelegene Versorgung zu erhalten. 6. Auch in den Gemeinden, die über einen oder mehrere Nahversorger beziehungsweise Lebensmittelmärkte verfügen, zeigt sich, dass im Einzelfall innerhalb des Gemeindegebietes Orts- oder Stadtteile noch gar nicht versorgt oder unterversorgt sind. Dies trifft gerade auch auf die größeren Mittelzentren zu. Diese verfügen meistens auch über Einzelhandelskonzepte, die eine Standortsteuerung innerhalb des Gemeindegebietes gewährleisten sollen. Hierbei ist zu empfehlen, dass speziell mit Blick auf eine flächendeckende Versorgung eine zu starke Fokussierung auf die Stadtund Ortszentren nicht zielführend ist. Wie auf überört licher Ebene sollte auch hier eher eine Dezentralisierung angestrebt werden, wobei selbstverständlich auf die teilräumlichen Potenziale Rücksicht genommen werden muss. 7. Der Handel in der Region und hier insbesondere die Supermärkte sind vielfach nicht mehr marktkonform. Dies betrifft zum Teil das äußere Erscheinungsbild, in vielen Fällen jedoch vor allem die Verkaufsflächengröße. Hier besteht bei einem tendenziell steigenden Flächenbedarf an vielen Standorten Handlungsbedarf in Richtung Erweiterungen und gegebenenfalls auch Verlagerung. 8. Für die Projektentwicklung durch die Immobilienwirtschaft ergeben sind in den Landkreisen Göppingen und Esslingen noch Potenziale. Zum einen besteht ein beachtlicher Modernisierungsbedarf im Bestand, der zum Teil nur durch Verlagerungen gedeckt werden kann. Dies wird oft auch mit neuen Standorten verbunden sein. Zum anderen existieren, wie dargelegt werden konnte, sowohl auf überörtlicher Ebene als auch innerhalb der Gemeinden noch „weiße Flecken“, die belegt werden können. Zwar sollten in erster Linie integrierte Lagen entwickelt werden, im Einzelfall können jedoch auch teilintegrierte Lagen für eine Weiterentwicklung der Nahversorgung herangezogen werden; also Lagen, die einen Bezug zu Wohngebieten aufweisen. Dies dürfte vor allem dann der Fall sein, wenn in integrierten Lagen (Stadt- und Ortszentren) keine geeigneten Flächen zur Verfügung stehen. Hinweise, wo solche „geeigneten“ Entwicklungsoptionen bestehen, enthält die vorliegende Studie. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 97 12. Anhang – Tabellen tabelle 12 Bevölkerungsentwicklung und -prognose der Städte und Gemeinden – Landkreis Esslingen GKZ Stadt/Gemeinde Bevölkerung 2003 Bevölkerung 2013 Bevölkerungsentwicklung 2003 bis 2013 in % 08116081 Aichtal, Stadt 9.814 9.622 – 1,96 9.403 – 2,28 08116076 Aichwald 7.749 7.415 – 4,31 7.034 – 5,14 08116004 Altbach 5.704 5.983 4,89 5.793 – 3,18 08116005 Altdorf 1.387 1.552 11,90 5.153 – 8,24 08116006 Altenriet 1.808 1.903 5,25 08116007 Baltmannsweiler 5.566 5.616 0,90 08116008 Bempflingen 3.364 3.409 1,34 08116011 Beuren 3.432 3.453 0,61 08116012 Bissingen an der Teck 3.704 3.391 – 8,45 08116014 Deizisau 08116015 Denkendorf 08116016 Bevölkerungsentwicklung 2013 bis 2030 in % 6.570 6.684 1,74 6.346 – 5,06 10.254 10.386 1,29 10.034 – 3,39 Dettingen unter Teck 5.538 5.834 5,34 5.631 – 3,48 08116018 Erkenbrechtsweiler 2.134 2.100 – 1,59 08116019 Esslingen am Neckar, Stadt 91.980 88.944 – 3,30 88.220 – 0,81 08116077 Filderstadt, Stadt 43.261 44.598 3,09 43.855 – 1,67 08116020 Frickenhausen 8.865 8.688 – 2,00 8.085 – 6,94 08116022 Großbettlingen 4.045 4.266 5,46 08116027 Hochdorf 4.698 4.655 – 0,92 08116029 Holzmaden 2.148 2.127 – 0,98 08116033 Kirchheim unter Teck, Stadt 39.837 39.374 – 1,16 39.153 – 0,56 08116036 Kohlberg 2.303 2.289 – 0,61 08116035 Köngen 9.593 9.602 0,09 9.535 – 0,70 08116078 Leinfelden-Echterdingen, Stadt 36.625 37.487 2,35 35.644 – 4,92 08116079 Lenningen 8.702 7.974 – 8,37 7.402 – 7,17 5.550 – 13,29 08116037 Lichtenwald 2.558 2.510 – 1,88 08116041 Neckartailfingen 3.863 3.766 – 2,51 08116042 Neckartenzlingen 6.319 6.401 1,30 08116043 Neidlingen 1.939 1.813 – 6,50 08116046 Neuffen, Stadt 6.294 6.098 – 3,11 6.069 – 0,48 08116047 Neuhausen auf den Fildern 11.414 11.349 – 0,57 11.266 – 0,73 08116048 Notzingen 3.481 3.574 2,67 08116049 Nürtingen, Stadt 40.138 39.162 – 2,43 40.005 2,15 08116050 Oberboihingen 5.482 5.370 – 2,04 5.061 – 5,75 08116053 Ohmden 1.729 1.700 – 1,68 08116080 Ostfildern, Stadt 33.096 37.012 11,83 37.596 1,58 08116054 Owen, Stadt 3.549 3.420 – 3,63 08116056 Plochingen, Stadt 14.402 13.734 – 4,64 13.621 – 0,82 08116058 Reichenbach an der Fils 8.070 8.061 – 0,11 7.213 – 10,52 08116063 Schlaitdorf 1.637 1.841 12,46 08116068 Unterensingen 4.506 4.664 3,51 08116070 Weilheim an der Teck, Stadt 9.558 9.674 1,21 9.030 – 6,66 08116071 Wendlingen am Neckar, Stadt 15.766 15.539 – 1,44 15.367 – 1,11 08116072 Wernau (Neckar), Stadt 12.538 12.006 – 4,24 11.470 – 4,46 08116073 Wolfschlugen 6.144 6.229 1,38 6.035 – 3,11 511.564 511.275 – 0,06 499.287 – 2,34 Summe Landkreis Esslingen Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Bevölkerungsstand: 31.12.2003 und 30.09.2013; eigene Berechnungen 98 Bevölkerungsprognose 2030 (abs.) BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen tabelle 12 Bevölkerungsentwicklung und -prognose der Städte und Gemeinden – Landkreis Göppingen GKZ Stadt/Gemeinde Bevölkerung 2003 Bevölkerung 2013 Bevölkerungsentwicklung 2003 bis 2013 in % 08117001 Adelberg 2.058 1.956 – 4,96 08117002 Aichelberg 1.241 1.271 2,42 08117003 Albershausen 4.334 4.219 – 2,65 08117012 Bad Boll 5.269 5.085 – 3,49 08117006 Bad Ditzenbach 3.701 3.552 – 4,03 08117007 Bad Überkingen 3.996 3.736 – 6,51 08117009 Birenbach 1.920 1.881 – 2,03 08117010 Böhmenkirch 5.727 5.513 – 3,74 08117011 Börtlingen 1.796 1.701 – 5,29 08117014 Deggingen 08117015 Donzdorf, Stadt 08117016 Drackenstein 08117017 Dürnau 08117018 08117019 08117020 Eschenbach Bevölkerungsprognose 2030 (abs.) Bevölkerungsentwicklung 2013 bis 2030 in % 5.085 0,00 5.139 – 6,78 5.648 5.264 – 6,80 5.217 – 0,89 11.067 10.764 – 2,74 9.750 – 9,42 428 416 – 2,80 2.077 2.083 0,29 Ebersbach an der Fils, Stadt 15.954 15.155 – 5,01 13.815 – 8,84 Eislingen/Fils, Stadt 20.401 19.835 – 2,77 20.243 2,06 2.287 2.138 – 6,52 25.322 – 3,91 54.529 – 1,79 5.086 1,48 5.306 – 2,82 08117023 Gammelshausen 08117024 Geislingen an der Steige, Stadt 1.437 1.438 0,07 28.009 26.352 – 5,92 08117025 Gingen an der Fils 4.364 4.336 – 0,64 08117026 Göppingen, Stadt 57.859 55.524 – 4,04 08117028 Gruibingen 2.304 2.094 – 9,11 08117029 Hattenhofen 2.995 2.860 – 4,51 08117030 Heiningen 5.541 5.012 – 9,55 08117031 Hohenstadt 736 757 2,85 08117033 Kuchen 5.767 5.460 – 5,32 08117061 Lauterstein, Stadt 2.845 2.544 – 10,58 08117035 Mühlhausen im Täle 1.033 1.052 1,84 08117037 Ottenbach 2.462 2.392 – 2,84 08117038 Rechberghausen 5.526 5.293 – 4,22 5.019 – 5,18 08117042 Salach 7.776 7.767 – 0,12 7.649 – 1,52 08117043 Schlat 1.749 1.661 – 5,03 08117044 Schlierbach 3.796 3.869 1,92 08117049 Süßen, Stadt 10.250 9.746 – 4,92 9.559 – 1,92 08117051 Uhingen, Stadt 14.028 13.960 – 0,48 12.971 – 7,08 08117055 Wangen 3.232 3.068 – 5,07 08117053 Wäschenbeuren 3.898 3.851 – 1,21 08117058 Wiesensteig, Stadt 2.248 1.988 – 11,57 08117060 Zell unter Aichelberg 2.948 3.028 2,71 Summe Landkreis Göppingen 258.707 248.621 – 3,90 240.558 – 3,24 Untersuchungsgebiet insgesamt 770.271 759.896 – 1,35 739.845 – 2,64 Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Bevölkerungsstand: 31.12.2003 und 30.09.2013; eigene Berechnungen BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 99 tabelle 13 Kaufkraftpotenzial in den Städten und Gemeinden – Landkreis Esslingen Drogeriewaren Bevölkerung Index Nahrungs- und Genussmittel GKZ Stadt/Gemeinde Kaufkraft in Mio. € 08116081 Aichtal, Stadt 9.622 110,6 3,2 112,4 24,6 08116076 Aichwald 7.415 110,1 2,4 112,2 19,0 08116004 Altbach 5.983 105,0 1,9 107,1 14,6 08116005 Altdorf 1.552 104,4 0,5 106,0 3,7 08116006 Altenriet 1.903 105,4 0,6 107,7 4,7 08116007 Baltmannsweiler 5.616 106,7 1,8 108,4 13,9 08116008 Bempflingen 3.409 103,0 1,0 105,5 8,2 08116011 Beuren 3.453 100,1 1,0 103,4 8,1 08116012 Bissingen an der Teck 3.391 101,6 1,0 104,1 8,0 08116014 Deizisau 08116015 Denkendorf Kaufkraft in Mio. € 08116016 6.684 106,0 2,1 107,8 16,4 10.386 106,0 3,3 107,0 25,3 Dettingen unter Teck 5.834 103,1 1,8 105,4 14,0 08116018 Erkenbrechtsweiler 2.100 100,5 0,6 103,2 4,9 08116019 Esslingen am Neckar, Stadt 88.944 107,1 28,3 107,5 217,9 08116077 Filderstadt, Stadt 44.598 108,5 14,4 108,8 110,5 08116020 Frickenhausen 8.688 99,1 2,6 100,7 19,9 08116022 Großbettlingen 4.266 101,3 1,3 103,6 10,1 08116027 Hochdorf 4.655 106,2 1,5 109,0 11,6 08116029 Holzmaden 2.127 103,2 0,7 105,4 5,1 08116033 Kirchheim unter Teck, Stadt 39.374 105,6 12,4 106,7 95,7 08116036 Kohlberg 2.289 101,1 0,7 103,7 5,4 08116035 Köngen 9.602 105,1 3,0 106,9 23,4 08116078 Leinfelden-Echterdingen, Stadt 37.487 113,6 12,6 114,2 97,5 08116079 Lenningen 7.974 99,1 2,3 101,6 18,5 08116037 Lichtenwald 2.510 105,6 0,8 109,3 6,3 08116041 Neckartailfingen 3.766 103,7 1,2 105,9 9,1 08116042 Neckartenzlingen 6.401 100,8 1,9 102,7 15,0 08116043 Neidlingen 1.813 104,0 0,6 107,5 4,4 08116046 Neuffen, Stadt 6.098 103,5 1,9 105,8 14,7 08116047 Neuhausen auf den Fildern 11.349 109,7 3,7 110,8 28,6 08116048 Notzingen 3.574 106,6 1,1 109,4 8,9 08116049 Nürtingen, Stadt 39.162 103,2 12,0 104,0 92,8 08116050 Oberboihingen 5.370 102,6 1,6 104,6 12,8 08116053 Ohmden 1.700 105,2 0,5 107,9 4,2 08116080 Ostfildern, Stadt 37.012 110,9 12,2 111,6 94,1 08116054 Owen, Stadt 3.420 104,1 1,1 106,3 8,3 08116056 Plochingen, Stadt 13.734 103,6 4,2 105,0 32,9 08116058 Reichenbach an der Fils 8.061 104,0 2,5 106,0 19,5 08116063 Schlaitdorf 1.841 106,3 0,6 108,3 4,5 08116068 Unterensingen 4.664 104,3 1,4 106,5 11,3 08116070 Weilheim an der Teck, Stadt 9.674 103,7 3,0 105,8 23,3 08116071 Wendlingen am Neckar, Stadt 15.539 102,6 4,7 103,9 36,8 08116072 Wernau (Neckar), Stadt 12.006 103,0 3,7 104,2 28,5 08116073 Wolfschlugen 6.229 105,8 2,0 107,4 15,2 511.275 106,3 161,5 107,5 1.252,2 Summe Landkreis Esslingen Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; MB-Research; eigene Berechnungen 100 Index BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen tabelle 13 Kaufkraftpotenzial in den Städten und Gemeinden – Landkreis Göppingen Drogeriewaren Bevölkerung Index Nahrungs- und Genussmittel GKZ Stadt/Gemeinde Kaufkraft in Mio. € Index Kaufkraft in Mio. € 08117001 Adelberg 1.956 106,3 0,6 110,0 4,9 08117002 Aichelberg 1.271 106,6 0,4 109,9 3,2 08117003 Albershausen 4.219 101,2 1,3 103,3 9,9 08117012 Bad Boll 5.085 106,0 1,6 107,1 12,4 08117006 Bad Ditzenbach 3.552 103,7 1,1 106,2 8,6 08117007 Bad Überkingen 3.736 105,1 1,2 108,4 9,2 08117009 Birenbach 1.881 104,9 0,6 107,9 4,6 08117010 Böhmenkirch 5.513 101,7 1,7 103,1 12,9 08117011 Börtlingen 1.701 97,7 0,5 100,6 3,9 08117014 Deggingen 08117015 Donzdorf, Stadt 08117016 Drackenstein 08117017 Dürnau 08117018 08117019 08117020 Eschenbach 08117023 Gammelshausen 08117024 Geislingen an der Steige, Stadt 08117025 Gingen an der Fils 4.336 08117026 Göppingen, Stadt 55.524 08117028 Gruibingen 2.094 08117029 Hattenhofen 2.860 08117030 Heiningen 08117031 Hohenstadt 08117033 Kuchen 08117061 Lauterstein, Stadt 08117035 Mühlhausen im Täle 08117037 08117038 5.264 99,2 1,6 100,8 12,1 10.764 102,7 3,3 104,0 25,5 416 97,2 0,1 99,9 0,9 2.083 103,6 0,6 105,8 5,0 Ebersbach an der Fils, Stadt 15.155 101,9 4,6 103,4 35,7 Eislingen/Fils, Stadt 19.835 99,5 5,9 100,5 45,4 2.138 102,8 0,7 105,0 5,1 1.438 101,6 0,4 103,4 3,4 26.352 98,1 7,7 98,1 58,9 98,7 1,3 100,8 10,0 102,3 16,9 102,7 129,9 100,9 0,6 104,3 5,0 103,4 0,9 106,4 6,9 5.012 102,8 1,5 105,7 12,1 757 99,1 0,2 101,4 1,7 5.460 99,8 1,6 101,2 12,6 2.544 97,5 0,7 98,9 5,7 1.052 103,1 0,3 105,4 2,5 Ottenbach 2.392 102,5 0,7 105,3 5,7 Rechberghausen 5.293 102,6 1,6 104,2 12,6 08117042 Salach 7.767 100,2 2,3 101,6 18,0 08117043 Schlat 1.661 102,2 0,5 104,2 3,9 08117044 Schlierbach 3.869 100,1 1,1 102,6 9,0 08117049 Süßen, Stadt 9.746 99,6 2,9 100,7 22,4 08117051 Uhingen, Stadt 13.960 101,2 4,2 102,4 32,6 08117055 Wangen 3.068 101,0 0,9 103,7 7,2 08117053 Wäschenbeuren 3.851 100,4 1,1 101,6 8,9 08117058 Wiesensteig, Stadt 1.988 95,8 0,6 97,8 4,4 08117060 Zell unter Aichelberg 3.028 105,6 0,9 109,0 7,5 Summe Landkreis Göppingen 248.621 Untersuchungsgebiet insgesamt 759.896 101,2 74,8 102,5 236,2 580,5 1.832,7 Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; MB-Research; eigene Berechnungen BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 101 tabelle 14 Verkaufsflächen und Verkaufsflächendichte in den Gemeinden – Landkreis Esslingen Drogeriewaren GKZ Stadt/Gemeinde Einwohner (Stand 30.9.2013) 08116081 Aichtal, Stadt 9.622 08116076 Aichwald 7.415 08116004 Altbach 5.983 08116005 Altdorf 1.552 08116006 Altenriet 1.903 VK in m² 650 600 Nahrungs- und Genussmittel VK in m²/ 1.000 EW 68 100 VK in m²/ 1.000 EW 2.140 222 650 88 2.550 426 08116007 Baltmannsweiler 5.616 700 125 08116008 Bempflingen 3.409 830 243 08116011 Beuren 3.453 200 58 08116012 Bissingen an der Teck 3.391 510 150 08116014 Deizisau 08116015 Denkendorf 08116016 08116018 3.090 462 10.386 4.150 400 Dettingen unter Teck 5.834 2.040 350 Erkenbrechtsweiler 2.100 700 333 6.684 480 72 08116019 Esslingen am Neckar, Stadt 88.944 2.670 30 26.200 295 08116077 Filderstadt, Stadt 44.598 1.210 27 27.430 615 08116020 Frickenhausen 8.688 2.810 323 08116022 Großbettlingen 4.266 1.610 377 08116027 Hochdorf 4.655 680 146 08116029 Holzmaden 08116033 Kirchheim unter Teck, Stadt 17.200 437 08116036 Kohlberg 08116035 Köngen 08116078 Leinfelden-Echterdingen, Stadt 08116079 08116037 2.127 39.374 1.590 40 2.289 9.602 700 73 4.290 447 37.487 1.300 35 14.100 376 Lenningen 7.974 750 94 1.810 227 Lichtenwald 2.510 630 167 650 102 3.880 606 08116041 Neckartailfingen 3.766 08116042 Neckartenzlingen 6.401 08116043 Neidlingen 1.813 400 221 08116046 Neuffen, Stadt 6.098 1.970 323 08116047 Neuhausen auf den Fildern 08116048 Notzingen 08116049 Nürtingen, Stadt 08116050 Oberboihingen 5.370 08116053 Ohmden 1.700 08116080 Ostfildern, Stadt 08116054 Owen, Stadt 08116056 Plochingen, Stadt 08116058 Reichenbach an der Fils 8.061 08116063 Schlaitdorf 1.841 08116068 Unterensingen 1 4.664 200 43 08116070 Weilheim an der Teck, Stadt 9.674 370 38 5.880 608 08116071 Wendlingen am Neckar, Stadt 15.539 470 30 8.570 552 08116072 Wernau (Neckar), Stadt 12.006 5.190 432 08116073 Wolfschlugen 6.229 1.950 313 191.030 373 Summe Landkreis Esslingen 11.349 770 68 2.640 233 640 16 18.080 462 1.880 350 3.574 39.162 37.012 1.250 34 3.420 13.734 511.275 800 14.900 58 29 Quelle Eigene Erhebungen und Berechnungen 1 nur Getränkemärkte 102 VK in m² BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 17.030 460 830 242 4.690 341 3.520 437 tabelle 14 Verkaufsflächen und Verkaufsflächendichte in den Gemeinden – Landkreis Göppingen Drogeriewaren GKZ Stadt/Gemeinde Einwohner (Stand 30.9.2013) VK in m² Nahrungs- und Genussmittel VK in m²/ 1.000 EW VK in m² VK in m²/ 1.000 EW 08117001 Adelberg 1.956 210 107 08117002 Aichelberg 1.271 820 645 08117003 Albershausen 4.219 1.140 270 08117012 Bad Boll 5.085 1.800 354 08117006 Bad Ditzenbach 3.552 1.830 515 08117007 Bad Überkingen 3.736 08117009 Birenbach 1.881 630 335 08117010 Böhmenkirch 5.513 2.040 370 08117011 Börtlingen 1.701 08117014 Deggingen 2.100 399 08117015 Donzdorf, Stadt 5.910 549 08117016 Drackenstein 08117017 Dürnau 830 398 08117018 Ebersbach an der Fils, Stadt 15.155 560 37 9.020 595 08117019 Eislingen/Fils, Stadt 19.835 310 16 10.250 517 08117020 Eschenbach 800 374 08117023 Gammelshausen 08117024 Geislingen an der Steige, Stadt 390 110 5.264 10.764 730 68 416 2.083 2.138 1.438 26.352 800 556 2.330 88 19.240 730 900 208 2.040 37 24.760 446 08117025 Gingen an der Fils 4.336 08117026 Göppingen, Stadt 55.524 08117028 Gruibingen 08117029 Hattenhofen 2.860 810 283 08117030 Heiningen 5.012 2.140 427 08117031 Hohenstadt 08117033 Kuchen 5.460 4.970 910 08117061 Lauterstein, Stadt 2.544 08117035 Mühlhausen im Täle 1.052 08117037 Ottenbach 2.392 08117038 Rechberghausen 5.293 3.600 680 08117042 Salach 7.767 4.580 590 08117043 Schlat 1.661 2.094 757 760 139 08117044 Schlierbach 3.869 800 207 08117049 Süßen, Stadt 9.746 620 64 5.670 582 08117051 Uhingen, Stadt 13.960 470 34 6.390 458 08117055 Wangen 3.068 1.810 590 08117053 Wäschenbeuren 3.851 770 200 08117058 Wiesensteig, Stadt 1 1.988 08117060 Zell unter Aichelberg 3.028 180 91 0 2.560 845 Summe Landkreis Göppingen 248.621 8.210 33 117.360 472 Untersuchungsgebiet insgesamt 759.896 23.110 30 308.390 405 Quelle Eigene Erhebungen und Berechnungen 1 nur Getränkemärkte BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 103 13. Anhang – Definitionen Definition Verkaufsfläche Definitionen verschiedener Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandels Zur Verkaufsfläche zählen im Einzelnen folgende Bereiche: kompletter Verkaufsraum inkl. regalierter Flächen, Palettenstellplätzen und Thekenbereichen von Fleisch-, Back-, Käse-, Spezialitäten und Fischtheken (bei Bedien theken auch der von Kunden einsehbare, aber nicht betretbare Bereich hinter der Theke), Kassen- und Vorkassenbereiche inkl. Packzonen, Verkehrsflächen (Gänge etc.), die von den Kunden betreten werden und auf denen keine Waren ausgestellt sind (Ausnahme: in Einkaufszentren ist die Mall nicht als Verkaufsfläche zu erheben, es sei denn hier befinden sich dauerhaft genutzt Ausstellungs-/Präsentationsflächen), Eingangsbereich/Windfang, Pfandräume (sowohl innerhalb des Gebäudes als auch extern), jedoch ohne die Lagerflächen für Leergut, Treppen, Rolltreppen, Aufzüge, die dem Kundenverkehr dienen (ohne Fluchttreppen und Lastenaufzüge), Freiverkaufsflächen und überdachte Flächen (nicht komplett umschlossener Raum), die den Kunden zugänglich sind und nicht nur zeitlich begrenzt genutzt werden, Verkaufszelte (m²) sofern sie fest installiert sind und dauerhaft dem Verkauf dienen. Lebensmittel SB-Markt „Kleiner Supermarkt“ mit bis zu 400 m² Verkaufsfläche mit einem eingeschränkten Sortiment. In kleinen Orten anzutreffen, in denen aus betriebswirtschaftlichen Gründen kein Supermarkt oder Discounter rentabel ist. Nicht zu der Verkaufsfläche zählen alle, den Kunden nicht zugängliche Räume, wie z. B. Sozialräume, WC-Anlagen für die Angestellten, abgetrennte Büros, Lagerflächen, Wickelräume, WC-Anlagen sowie die dorthin führenden Gänge (z. B. in Shoppingcentern), Fleischvorbereitungs- und Kühlbereiche z. B. bei Metzgern in Lebensmittelmärkten, nur temporär genutzte Freiflächen, Gastronomiebereiche (z. B. in Warenhäusern, Möbelhäusern), Fluchttreppen außerhalb des Verkaufsraumes, Kinderbetreuungsbereiche, Lagerflächen für Leergut (auch im Außenbereich) Lebensmittel-Discountmarkt Meist Betriebsgrößen zwischen ca. 400 und 1.200 m² Verkaufsfläche. Ausgewähltes, spezialisiertes, schnelldrehendes Sortiment mit relativ niedriger Artikelzahl, ca. 800 Artikel bei Hard-Discountern (bspw. Aldi), ca. 1.700 Artikel bei Softbeziehungsweise Markendiscountern (bspw. Lidl) und bis zu 3.000 Artikeln bei Supermarkt-Discounter-Hybriden (bspw. Netto). Non-Food-Umsatzanteil ca. 10 – 13 % (Non-Food I + II). Schwerpunkt ist ein Trockensortiment (ergänzt um Getränke), seit geraumer Zeit kontinuierlicher Ausbau des Frischesortiments (Obst, Gemüse, Fleisch, teilweise auch Backwaren). Ohne Bedienungsabteilungen (Ausnahme: einige NettoFilialen) und weiteren Dienstleistungen, preisaggressiv, werbeintensiv. Beispiele Edeka-Nachbarschaftsläden (nah & gut), REWE (Nahkauf), Um´s Eck. Convenience- oder Nachbarschaftsladen Kleinflächiger Einzelhandelsbetrieb mit einer Verkaufs fläche von 100 bis 400 m². Eng begrenztes Sortiment an Waren des täglichen Bedarfs zu einem eher hohen Preisniveau. Häufig gekennzeichnet durch ergänzende Dienstleistungen (bspw. Lotto Toto, Reinigung, Postservice, Geldautomaten). Lage in der Regel an einem wohnungsnahen oder frequenzintensiven Standort. Öffnungszeiten bis zu 24 Stunden üblich. Beispiele Aldi, Lidl, Penny, Norma, Netto Marken-Discount, Netto (Dansk Supermarked), NP-Discount, Diska. 104 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Definitionen verschiedener Betriebstypen des Lebensmitteleinzelhandels Differenzierung Non-Food-Sortimente Supermarkt ca. 400 bis 1.500 m², neue Konzepte auch bis zu 3.000 m² Verkaufsfläche. Lebensmittelvollsortiment inkl. Frischfleisch, ab 800 m² Verkaufsfläche bereits ebenfalls Non-Food-Anteil. Non-Food-Umsatzanteil ca. 5 – 10 % (Non-Food I + II). Standorte in verkehrsgünstigen Lagen mit Wohngebietsorientierung. Als „City-Supermarkt“ in gut frequentierten und ver dichteten Stadtteillagen von Großstädten auf Flächen von 400 – 800 m². Hohe Kompetenz im Frische-Bereich. Non-Food I Wasch-, Putz-, und Reinigungsmittel, Schuh-, Kleiderpflege, Hygieneartikel, Hygienepapiere, Säuglingspflege, Watte, Verbandsstoffe, Haar-, Haut-, Mund und Körperpflege, Sonnen- und Insektenschutz, Kosmetika, Fußpflegemittel, Tiernahrung/Tierpflegeartikel. Beispiele Tengelmann, Tegut, Rewe, Edeka, Kaiser’s, Sky. Verbrauchermarkt Verkaufsfläche über 1.500 bis 5.000 m². Breites und tiefes Lebensmittelvollsortiment, mit zunehmender Fläche stark ansteigender Flächenanteil an NonFood-Abteilungen (Ge- und Verbrauchsgüter des kurzund mittelfristigen Bedarfs), Non-Food-Umsatzanteil ca. 20 – 40 %, Non-Food-Flächenanteil ca. 30 – 60 %. Autokundenorientierter Standort. Ab ca. 5.000 m² Übergang zum Betriebstyp SB-Warenhaus. Non-Food II Textilien, Heimtextilien, Kurzwaren, Schuhe, Lederwaren, Koffer, Schirme, Haushaltswaren, Bilderrahmen, Galanteriewaren, Camping-, Garten und Sportartikel, Unterhaltungselektronik, Elektrogeräte und -artikel, Elektrogroßgeräte, Schmuck, Foto, Uhren, Brillen, Spielwaren, Papier-, Büro- und Schreibwaren, Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, EDV, Kommunikation, Do-it-Yourself-Artikel (Baumarktartikel), Eisenkurzwaren, Farben, Lacke, Autozubehör, Fahrradzubehör, Blumen, Pflanzen, Samen, Düngemittel, Insektizide, Sonstiges wie Möbel und Sanitärbedarf. Quelle EHI Retail Institute Köln, 2006 Beispiele E-Center/Herkules, Handelshof, Kaufland, REWE-Center, Famila. SB-Warenhaus Verkaufsfläche über 5.000 m². Neben einer leistungsfähigen Lebensmittelabteilung (Umsatzanteil in der Regel über 50 %) umfangreiche NonFood-Abteilungen, Non-Food-Umsatzanteil ca. 35 – 50 %, Non-Food-Flächenanteil ca. 50 – 60 %. Ganz oder überwiegend in Selbstbedienung ohne kostenintensiven Kundendienst. Hohe Werbeaktivität, Dauerniedrigpreispolitik oder Sonderangebotspolitik. Autokundenorientierter, häufig peripherer Standort. Häufig als Mittelpunkt einer größeren Fachmarktagglomeration. Beispiele Globus, Toom, Marktkauf, Real. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 105 14. Literaturverzeichnis Arbeitsgruppe Strukturwandel im Lebensmitteleinzelhandel und § 11 Abs. 3 BauNVO Bericht vom 30.04.2002 Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution (Hrsg.): Katalog E – Definitionen zu Handel und Distribution, elektronische Fassung 5. Ausgabe, Köln 2006 BBE Handelsberatung GmbH/IPH Handelsimmobilien GmbH, Nahversorgung 2010, München 2009 BBE Unternehmensberatung GmbH, Nahversorgung im Freistaat Sachsen, Struktur‑ analyse – Nahversorgungsmodelle – Lösungsansätze 2006/2007, Studie im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Leipzig 2007 Deutsche Hypothekenbank, Global Markets Real Estate, Neue Trend im deutschen Einzelhandel, Hannover 2011 EHI Retail Institute, Handel aktuell 2009/2010 Einzelhandelsverband Baden-Württemberg e.V./Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Der Nahversorgung eine Chance! – Bewährte Konzepte aus Baden-Württemberg, Stuttgart 2010 gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Definitionen zur Einzelhandelsanalyse, Arbeitspapier, Wiesbaden 01.02.2014 HDE Handelsverband Deutschland, Der deutsche Einzelhandel, Januar 2014 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/GDI Gottlieb Duttweiler Institute: Die Zukunft des Einkaufens – Perspektiven für den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland und der Schweiz, 2013 Leser, Hartmut (Hrsg.): Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie. München, Braunschweig 1997 Verband Region Stuttgart: Regional Monitor Region Stuttgart – Strukturen und Entwicklungen in der Region Stuttgart, Schriftenreihe Verband Region Stuttgart Nr. 30, Stuttgart September 2012 Wotruba, Markus: Betriebstypen im Lebensmittelhandel und ihre weitere Ausdifferenzierung – Weiterentwicklung der Typisierung und Chancen und Risiken der aktuellen Entwicklung – In: Geographische Handelsforschung, Nr. 28, 2010 Wotruba, Markus: Gute Nahversorgung sichert die Wohnqualität auf dem Land, in Handelsimmobilienreport Nr. 106, vom 14.10.2011 106 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 15. Impressum Nahversorgungsatlas für die Landkreise Göppingen und Esslingen Studie im Rahmen eines empirischen Projektes im Studiengang Immobilienwirtschaft der Fakultät Wirtschaft und Recht an der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt NürtingenGeislingen Herausgeber und Bearbeitung CoRE Campus of Real Estate e. V. an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Parkstraße 4 73312 Geislingen Tel. + 49 7331 22 - 502 Fax + 49 7331 22 - 500 www.campus-of-real-estate.de Verantwortlich Prof. Dr. Winfried Schwatlo FRICS (Projektleitung für HfWU mit CoRE e.V.) Markus Wotruba (Leiter Standortforschung München, Projektleitung für BBE) Mit Unterstützung von Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen Anstalt des Öffentlichen Rechts Bahnhofstraße 8 73728 Esslingen Kreissparkasse Göppingen Anstalt des öffentlichen Rechts Marktstraße 2 73033 Göppingen BBE Handelsberatung GmbH Brienner Straße 45 80333 München Tel. + 49 89 - 55118 - 144 Fax + 49 89 - 55118 - 153 info@bbe.de www.bbe.de CoRE Campus of Real Estate e. V. an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Parkstraße 4 73312 Geislingen Tel. + 49 7331 22 - 502 Fax + 49 7331 22 - 500 www.campus-of-real-estate.de Bearbeitung Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) Neckarsteige 6 – 10 72622 Nürtingen Tel. + 49 7022 201 - 0 Fax + 49 7022 201 - 303 www.hfwu.de Freundeskreis Studiengang Immobilienwirtschaft an der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Parkstraße 4 73312 Geislingen Tel. + 49 7331 22 - 502 Fax + 49 7331 22 - 500 www.hfwu.de/de/4fwr/ immobilienwirtschaft/ freundeskreis-stiftung.html BBE Handelsberatung GmbH Brienner Straße 45 80333 München Tel. + 49 89 - 55118 - 144 Fax + 49 89 - 55118 - 153 info@bbe.de www.bbe.de Schwatlo Management GmbH Adalbertstraße 8 80799 München Tel. + 49 89 38377688 Fax+ 49 89 38377683 mailbox@schwatlo.eu www.schwatlo.eu IPH Handelsimmobilien GmbH Brienner Straße 45 80333 München Tel. + 49 89 - 55118 - 175 Fax + 49 89 - 55118 - 153 iph@bbe.de www.iph-online.de Mitarbeit Isabella Ambrosi Oliver Behrens Bettina Ertle Wadim Ganje Svenja Elisabeth Grawe Jennifer Heinrich Natalie Keltsch Philipp Mohr Oliver Oehmke Danijela Petrovic Niklas Schechinger Simon Schmid Matthias Schnepf Prof. Dr. Winfried Schwatlo FRICS Sarah Steinhauser Joachim Stumpf Anne-Katrin Trelenberg Josia Witzel Markus Wotruba Layout und Umsetzung Formedium, München Titelbild Quelle: Von Bock Architekten Blumhardtstraße 41, 73035 Göppingen 1. Auflage 2014 Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung, vorbehalten. Die Vervielfältigung, der Verleih sowie jede sonstige Form der Verbreitung ist nur mit der ausdrücklichen Zustimmung der Herausgeber zulässig. Diese Studie wurde vom Herausgeber mit größter Sorgfalt, sowohl bei der Datenrecherche und Zusammenstellung der Daten, als auch bei dem Druck der Studie, erstellt. Alle Angaben erfolgen dennoch ohne Gewähr, da trotz sorgfältiger Prüfung und Bearbeitung zwischenzeitliche Änderungen nicht auszuschließen sind. Für eventuelle Schäden oder Nachteile kann der Herausgeber keine Haftung übernehmen. Der Herausgeber, die BBE Handelsberatung GmbH übernehmen keine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 107 Die Studien der BBE Handelsberatung zum Thema Standort und Immobilie MARKET:FOCUS Shoppingtourismus in Metropolen Im neuen MARKET:FOCUS Shoppingtourismus in Metropolen wurden erstmals die diversifizierten Angebotsstrukturen von Shoppingmetropolen im Allgemeinen beleuchtet und der Shoppingtourismus am Beispiel der Metropole München untersucht. Preis: Schutzgebühr: 29,– € zzgl. MwSt. Fachmarktatlas Metropolregion Stuttgart 2013 Mit dem neuen BBE / IPH Fachmarktatlas liegt erstmals für die Metropolregion Stuttgart eine Übersicht über die wesentlichen Rahmenbedingungen und Trends sowie die wichtigsten 71 Fachmarktstandorte vor. Davon werden 23 ausgesuchte Standorte in einem Profil verdichtet dargestellt. Preis: Schutzgebühr: 29,– € zzgl. MwSt. Handelsatlas München 2013 Der Handelsatlas München 2013 beinhaltet eine vollständige und aktualisierte Bestandsaufnahme des Münchner Einzelhandels, gegliedert nach den 25 Münchner Stadtbezirken. Dargestellt sind jeweils die Verkaufsflächen, der Branchenmix, die Kaufkraft, die Zielgruppenorientierung sowie bekannte und absehbare neue Vor haben in den Stadtteilen. Eine kurze Beschreibung charakterisiert darüber hinaus jeden Stadtbezirk und hilft bei der Einschätzung der Einzelhandelssituation vor Ort. Vorangestellt erfahren Sie in ausgewählten Expertenbeiträgen News zur ShoppingMetropole München, zum Zentrenkonzept der Landeshauptstadt und der Rolle der City sowie zur Nahversorgung im Stadtgebiet. Preis: 98,– € zzgl. MwSt. und Versand Fachmarktatlas Metropolregion Hamburg 2012 Im neuen Fachmarktatlas von BBE Handelsberatung und IPH Handelsimmobilien werden Standorte, Trends und Mieten der Metropolregion Hamburg untersucht. Preis: Schutzgebühr: 29.– € zzgl. MwSt. 108 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Die Studien der BBE Handelsberatung zum Thema Standort und Immobilie Markt:Monitor-Studienreihe Unsere Branchenstudien, die wir in Kooperation mit Marketmedia24 (Köln) auflegen, bieten Ihnen in kompakter und hochwertig aufbereiteter E-Publishing-Form Fakten, Marktzahlen, Expertenwissen und unverzichtbare Hintergrundinformationen. Wir geben Ihnen Einblicke in viele deutsche Konsumgütermärkte. Ihre Ansprechpartnerin informiert Sie gerne Sonja Koschel, studien@marketmedia24.de, oder Studien direkt downloaden im Online-Shop: http://shop.marketmedia24.de Preis je Studie: 650,– € zzgl. MwSt. Service Paper-Studienreihe Die BBE-Service Paper-Reiheenthält aktuelle Markt- und Handelsdaten von Marketmedia24 sowie spannende Statements von Branchenexperten. In hochwertig aufbereiteter E-Publishing-Form liegt die Studienreihe für viele deutsche Konsumgütermärkte vor. Ihre Ansprechpartnerin informiert Sie gerne Sonja Koschel, studien@marketmedia24.de, oder Studien direkt downloaden im Online-Shop: http://shop.marketmedia24.de Preis: kostenlos Market Spotlights München, Hamburg und Leipzig Die Market Spotlights beinhalten allgemeine Informationen zur Marktentwicklung in München, Hamburg und Leipzig sowie Rahmendaten des Einzelhandels, Angaben zu Wettbewerbsstrukturen und Mietpeisen, Best Practice Analysen sowie Neuentwicklungen zum Einzelhandel in den Innenstädten. Preis: kostenlos Best-Practice-Studie: Revitalisierung großflächiger Handelsimmobilien in München In Bezug auf die Entwicklung neuer Flächenpotenziale in zentralen Lagen sowie der Herausbildung individueller Nachnutzungskonzepte, beschäftigt sich die Revitalisierungsstudie mit großflächigen Handelsimmobilien in München. Beispiele sind u. a. die Stachus Passagen und Rieger-City am Isartorplatz. Preis: Schutzgebühr: 29,– € zzgl. MwSt. BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen 109 Bestellformular FAX + 49 (0) 89 - 55118 -153 MARKET:FOCUS Shoppingtourismus in Metropolen – Schutzgebühr 29,– € zzgl. MwSt. Fachmarktatlas Metropolregion Stuttgart 2013 – Schutzgebühr 29,– € zzgl. MwSt. Handelsatlas München 2013 – Preis: 98,– € zzgl. MwSt. und Versand Fachmarktatlas Metropolregion Hamburg – Schutzgebühr 29,– € zzgl. MwSt. Best-Practice-Studie: Revitalisierung großflächiger Handelsimmobilien in München (2010) Schutzgebühr 29,– € zzgl. MwSt. Market Spotlight Hamburg (2011) – kostenlos Market Spotlight Leipzig (2011) – kostenlos Market Spotlight München (2010) – kostenlos BBE-Praxis-Studie: Auswirkungen von Baustellen auf die Umsatzentwicklung im Einzelhandel (2010) – kostenlos DOWNLOAD ➞Markt:Monitor-Studienreihe – Preis je Studie: 650,- € zzgl. MwSt. direkt downloaden unter: http://shop.marketmedia24.de ➞BBE Service Paper-Reihe – kostenlos direkt downloaden unter: http://shop.marketmedia24.de Weitere Informationen unter: www.bbe.de/de/publikationen Bitte senden Sie mir die angekreuzte/n Studie/n zu FIRMA / NAME STRASSE / PLZ / ORT E-MAIL / TELEFON / FAX ihr kontak t Dipl.-Geogr. Markus Wotruba, Leitung BBE Standortforschung, Fax + 49 (0) 89 55118 -153, wotruba@bbe.de, www.bbe.de 110 BBE | nahversorgungsatlas 2014 | landkreisE göppingen und esslingen Leistung im Verbund Wo andere Wissen von außen zukaufen, da gehen wir einfach nur nach nebenan. Der Handel ist eine ganze Welt. Unser Leistungsspektrum gibt Antwort auf jede sich darin ergebende Problemstellung. Möglich macht das unser Firmenverbund aus mehr als 100 Retail Spezialisten: Hier arbeiten Betriebswirte, Immobilienkaufleute, Wirtschaftsgeographen und E-Commerce-Spezialisten Tür an Tür. Mehr Einzelhandel geht nicht. Fokus Handel – Den komplexen Zusammenhang von Standort, Branche und Betriebstyp d urchleuchten die Experten der BBE. Über 60 Jahre präziser Analyse und methodischer Prognose haben die BBE zu einem der f ührenden Beratungshäuser in Handelsund Standortfragen gemacht. Fokus Immobilie – Das Spektrum von Nutzungskonzept über Vermietung / Verkauf bis hin zu Center Management ist Sache der IPH. Ihre Spezialisten übernehmen als Dienstleister die Projektentwicklung von Neuansiedlungen und die Revitalisierung von Bestandsobjekten. Fokus Multichannel und E-Commerce – Neue Technologien im Handel sind das Spezialgebiet von elaboratum. Ihre Experten bieten Beratung, Konzeption und Umsetzung in den Bereichen Shop-Systeme, Multichannel-Verkaufssysteme und E-Commerce. Fokus Handel Fokus Immobilie Fokus Multichannel und E-Commerce Unternehmensberatung Positionierung – Strategie Markt- und Standortanalysen Controlling – Sanierung Erfahrungsaustausch – Vorträge Projektentwicklung Funktions- und Nutzungskonzepte Branchenmixkonzepte Mietertragsprognosen Rentabilitätsberechnungen Begleitung Genehmigungsverfahren Revitalisierung Handelsimmobilien-Check Strategie Wettbewerbsanalysen E-Commerce und Multichannel Strategien Business-Planung Standortberatung Auswirkungsanalysen Einzelhandels- und Zentrenkonzepte Marktpotenzialanalysen Due Diligence – Portfolioprüfung Research & Tools Markt : Monitore Kunden- und Verbraucherforschung Qualitätsoffensive KK- und Zentralitätskennziffern Mystery Shopping Strategie-Navigator – Chefplan Vermarktung Vermietung Verkauf Center Marketing Management Center Management Kaufmännisches Objektmanagement Supervision technisches Objektmanagement Parkraumbewirtschaftung Umsetzung Fachkonzeption Lastenhefte Dienstleisterauswahl Multichannel-Prozesse Performance Optimierung eMarketing Usability und Conversion eCRM Coaching und Schulung