fellmärkte - Schweizer Jäger

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fellmärkte - Schweizer Jäger
Schweizer
®
Das aktuelle
Monatsmagazin
für den Jäger
Nr. 3 März 2012
97. Jahrgang
Fr. 9.80 (inkl. MWST)
ISSN 0036-8016
Junghundeerziehung
34
Notfütterung
in Graubünden
42
Die neuen
Conquest HDFerngläser von
Zeiss
60
Rückblick:
Fischen
Jagen
Schiessen
24
JÄGERTREFF
FELLMÄRKTE
6
05 // Diese Maße sind der Maßstab:
104 cm Gesamtlänge und 2,7 kg Gewicht. So
kurz und leicht kann man Präzision verpacken.
04 // Lautlose Sicherung: Kein „Klick“,
das den Jagderfolg zunichte macht.
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01 // Monte-Carlo-Hinterschaft:
Die perfekte Form für den
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Kurt Gansner
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Mit Weidmannsgruss
02 // Ultra-stabiles Leichtmetallgehäuse:
Ein Pfund Gewichtsersparnis am Schwerpunkt
der Waffe – das verleiht optimale Balance.
Schon lange vorbei sind die Zeiten, in denen noch ein ansehnlicher
Preis für einen Pelz erzielt werden konnte. Im vergangenen Jahr
waren die rohen Felle ein knappes Trinkgeld wert, mehr nicht.
Mit Genugtuung durften die Pelzjäger heuer feststellen, dass die
Preise ihrer wertvollen Beute deutlich höher ausfielen und so wurden «stolze» 15 bis 20 Franken für einen getrockneten Fuchsbalg
bezahlt.
Von aussen betrachtet sind diese starken Preisschwankungen, auch
in Anbetracht der zahlenmässig angelieferten Felle, nicht immer
nachvollziehbar. Gerade jetzt, da der Schweizer Franken so stark
wie nie zuvor war und viele der Felle ins Ausland weiterverkauft
werden. Klar, auch die Händler und Kürschner sind auf einen
gewinnbringenden Weiterverkauf angewiesen – wer würde es ihnen
verübeln. Es wäre ein Dilemma und der Tod für die Fellmärkte,
wenn diese Händler nicht mehr auftreten würden.
Trotzdem stellt sich die Frage, ob nicht ein Mindestpreis, wohlverstanden für erstklassige Ware, eingehalten werden sollte. Zehn
Schweizer Franken für einen einwandfreien Fuchsbalg sollten doch
möglich sein. Oder? Dabei geht es dem Pass- oder Fallenjäger
nicht um die Bezahlung seiner zeitaufwändigen Passion, sondern
doch hauptsächlich um die Wertschätzung seiner zusätzlichen
Arbeit wie Abbalgen, Salzen etc. Es wäre wünschenswert, wenn
hier gesamtschweizerisch eine Bandbreite gefunden würde – als
Motivation dafür, dass die wertvollen Pelze weiterhin angeboten
werden und nicht in einer Kadaversammelstelle landen.
Themawechsel: Unsere Dachorganisation JagdSchweiz nutzt
die Plattform der zwei grossen Schweizer Jagdzeitschriften und
veröffentlicht neu monatlich aktuelle Themen für unsere
Leser/innen. Es ist mehr als lobenswert, dass nun an der Basis
toppaktuell informiert und über laufende Geschäfte berichtet
wird. Redaktion und Verlag freuen sich auf eine erspriessliche
Zusammenarbeit.
Weitere aktuelle Themen finden sich in dieser Ausgabe und ich
möchte es nicht unterlassen, auf die mehrteilige Serie «Rabenvögel»
hinzuweisen. Unser langjähriger Autor Klaus Böhme hat es mit
aufwändigen Recherchen geschafft, einen äusserst lesenswerten
Beitrag über die Rabenvögel zusammenzustellen. Wussten Sie z.B.,
dass im Jahr 1656 die in meiner Heimatgemeinde gebürtige Anna
Thöny aufgrund ihres Kontaktes zu Rabenvögeln geköpft wurde?
Ich bisher nicht. Dies und weitere spannende Beiträge finden Sie im
«Schweizer Jäger». Viel Vergnügen!
KEIN GRAMM ZUVIEL.
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Wertschätzung
03 // Kannelierter Lauf und Kammer:
Gezielt auf spielend leichtes Handling getrimmt
und doch mit der legendären SAUER-Präzision.
Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.
Editorial
Foto: Kurt Gansner
6
Monatsthema
Jägertreff Fellmärkte
Zum Teil schon vorbei, in einigen Kantonen stehen sie noch an –
die traditionellen Pelz- und Fellmärkte. Der «Schweizer Jäger» war
mit dabei.
42
Jagdpraxis
Zum ersten Mal wurde
im Kanton Graubünden
das Notfütterungskonzept
in einer ersten Stufe
umgesetzt. Die verantwortlichen Ämter
geben erste Informationen
dazu ab.
4
Schweizer Jäger 3/2012
Foto: Kurt Gansner
Notfütterung im
Kanton Graubünden
gestartet
Ein Erfolg
INHALT
Foto: Kurt Gansner
Fischen Jagen
Schiessen
Jagd & Wild
Die Schweizer
Jagd- und Fischereimesse gehört der
Vergangenheit an.
Hier ein Rückblick.
Monatsthema
Jagdpraxis
Testen Sie Ihr Wissen
Wildkunde
6
42
46
54
Waffen & Ausrüstung
24
Fischen Jagen Schiessen
Neue Zeiss-Ferngläser
Neuheiten für den Jäger
24
60
61
Jäger & Hund
Hund
Hänschen lernt
Wie wichtig ein guter Welpenkurs ist, beschreibt
Züchterin und Hundeführer-Coach Gundula Thor.
Bereits die Kleinsten ausgiebig zu sozialisieren und
ihre Lernfreude zu nutzen, erleichtert später alles.
34
Berichte
Jagdhundeerziehung
Jägermarkt
28
34
95
Jagdspektrum
Veranstaltungen
Satire
Fehlschuss
Blattschuss
Auflösung Testbogen
Kinderseite «Frechdachs»
Leser schreiben
Jagdgeschichten
Jagdschiessen
JagdSchweiz
Bund und Kantone
Sonne Mond Solunar
Kapitale Trophäen
Ausland
Abschied
Literatur
Impressum
Wettbewerb
14
14
19
21
32
41
48
50
66
70
72
75
79
88
90
94
95
98
Vorschau 4/2012
sRückblick IWA und «Hohe Jagd»
in Salzburg
sNeues aus Bund und Kantonen
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Schweizer Jäger 3/2012
5
Monatsthema
Zum Teil schon vorbei, in einigen Kantonen stehen sie noch an – die traditionellen Pelz- und Fellmärkte. Auch wenn die Felle von Fuchs, Dachs und
Marder schon lange nicht mehr Spitzenpreise erzielen, so sind die Märkte
doch ein Jägertreff der besonderen Art. Der «Schweizer Jäger» war dabei.
6
Schweizer Jäger 3/2012
Monatsthema
JÄGERTREFF
FELLMÄRKTE
Schweizer Jäger 3/2012
7
Monatsthema
In der Tiefgarage des Hotels Freienhof findet jeweils der
Pelz- und Fellhandel statt.
Bekannte Gesichter am Fellmarkt: Kurt Gurtner und Hans Zihlmann.
52. Kantonal Bernische Trophäenausstellung
und Pelz- und Fellmarkt Thun
Text und Fotos: Kurt Gansner
Es ist die grösste traditionelle
Jägerveranstaltung der Schweiz
und lockte in der zweiten Februarwoche hunderte Grünröcke in
die Aarestadt Thun. Trotz eisigen Temperaturen und einer «frischen» Bise fand sich ein gutgelauntes Jägervolk ein.
So ist es denn auch ein ungewohntes Bild für die nichtjagende Bevölkerung: Emsiges Treiben
der über 1400 Besucher entlang der Aare zwischen Rathaus,
Mühleplatz und Freienhof. Und
das mitten in der Stadt. Eben dies
verleiht dem Thuner Pelzmarkt
ein besonderes Flair.
Als besonders erfreulich darf
festgehalten werden, dass die Preise für die Wildfelle wieder höher
lagen als dies im vergangenen Jahr
der Fall war. Insgesamt 821 Felle
wurden angeliefert. Im Detail: 689
Füchse, 67 Marder, 57 Dachse und
8 restliche Felle. Für einen Fuchsbalg wurden Fr. 15.–bezahlt, beim
Marderbalg durfte der Jäger bis
Fr. 25.– entgegennehmen, Dachsschwarten ergaben Fr. 3.–.
Die Pelz- und Fellmärkte sind
jährliche Treffpunkte unter
Gleichgesinnten.
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Schweizer Jäger 3/2012
Podiumsabend zum
Thema Rotwild
Als ein Novum galt sicher das
Podiumsgespräch am Donnerstagabend unter der Moderation
von Christian Strübin, Mitarbeiter von Radio DRS, organisiert
durch das OK des Thuner Jagdund Wildschutzverbandes. Die
zunehmenden Rotwildbestände
und die damit verbundenen Wildschäden an landwirtschaftlichen
Kulturen und dem Forst, besonders im Wildraum 11, waren mit
ein Auslöser für die Diskussionsrunde.
Das Organisations-Komitee
war denn auch über den Aufmarsch von mehr als 140 interessierten Jäger/innen überrascht. Unter den Mitwirkenden
befanden sich der Jagdinspektor des Kantons Bern, Peter Juesy, der Vorsteher des Kantonalen Amtes für Wald, Rudolf von
Fischer, Präsident LOBAG, Walter Balmer, und Lorenz Hess, Nationalrat und Präsident des Berner
Jagdverbandes.
Während das Kantonale Amt
für Wald zum jetzigen Zeitpunkt
noch keine Problematik im momentanen Rotwildbestand sieht,
war aus den Reihen der Privatwaldbesitzer und Landwirten
Die diesjährige Sonderschau war dem Rotwild gewidmet.
mehr Skeptik herauszuhören. Wichtig
dabei scheint, und das ist in einem ersten Schritt geschehen, dass alle betroffenen Parteien frühzeitig zusammen
kommunizieren und einen gemeinsamen Weg für eine neue Situation finden. Fred Bohren, OK-Präsident, lobte denn auch den sachlichen Verlauf
des Diskussionsabends und betonte
aber ausdrücklich, dass hier das OK
dem Berner Jägerverband nicht etwa
mit einem wichtigen Thema vorgreifen wollte.
Bern gewidmet war. Vor dem Rathaus
waren reges Treiben und aufmerksame Zuhörer zu beobachten, vor allem
auch aus der nichtjagenden Bevölkerung. Dafür verantwortlich waren die
Parforcehorn-Bläser Berner Oberland,
die Jagdhornbläser Rabeflue, die Jagdhornisten Diana Burgdorf und nicht
zuletzt das Jägerchörli Niedersimmental. Allesamt gelungene musikalische Darbietungen, die den Besuchern
sicher in schöner Erinnerung bleiben.
Bravo!
Sonderausstellung Rotwild
und Ohrenschmaus auf
dem Rathausplatz
Traditionsgemäss fand am Samstag
in der Rathaushalle die Sonderausstellung statt, welche themenbezogen zum
vorangegangenen Podiumsgespräch in
diesem Jahr dem Rotwild im Kanton
Trophäenschau und
Auszeichnung der Trophäen
Insgesamt 560 Trophäen, sechs weniger als im Vorjahr, wurden im Freienhofsaal einem grossen und interessierten Publikum präsentiert. Einen
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Trotzten der Kälte und begeisterten das
Publikum: das Jägerchörli Niedersimmental.
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Monatsthema
besonderen Publikumsmagneten stellten neben den Reh- und
Gamstrophäen die kapitalen
Hirschtrophäen dar. Da schlugen manche Jägerherzen höher. Trophäenschauen sind keine Knochenolympiaden, wie sie
auch gerne genannt werden, sondern gewähren einen interessanten Einblick in den Zustand der
Wildbestände. Denn gute Trophäen zeugen von guten Lebensraumbedingungen.
Die anlässlich der Trophäenschau ausgeführten Bewertungen und besonders die Auszeichnungen für die besten Trophäen
der stolzen Erleger/innen sind
denn auch mehr als «Medaille»
fürs «Jägergfell» anzusehen. Die
glücklichen Schützen durften im
Stadtratssaal in feierlichem Um-
Prämierte Trophäen
Reh:
Heinz Siegenthaler, Kiesen
Michael Oehrli, Lauenen
Max Bernhardsgrütter, Büetigen
Rehhegeabschuss:
Walter Fankhauser, Rüegsbach
Reh-Abnormität,
Hans-Grunder-Preis:
Markus Künzi, Krachthal
Gamsgeiss:
Heinz Reber, Diemtigen
Marc Kunz, Därstetten
Marcel Zurflüh, Mamishaus
Gamsbock:
Paul Neukomm, Horboden
René Brugger, Tschingel
Rudolf Käser, Steffisburg
Bester Hegeabschuss Gamsjährling:
Wilhelm Rieder, Reichenbach
Rothirsch:
Walter Eschler, Boltigen
Walter Reber, Diemtigen
Hans-Jakob Imobersteg, Boltigen
10
Schweizer Jäger 3/2012
feld die Zinnbecher aus den Händen von Fred Bohren und Peter
Juesy entgegennehmen.
Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr auch die Rothirschtrophäen nach der CIC-Formel bewertet. Angesichts der starken
Kronenhirschtrophäen
meinte
Peter Juesy: «Betreffend der Trophäenträger ist es in einem weiteren Schritt wohl unumgänglich,
wohlverstanden nach der Ausbreitung des Rotwildes, einen Schutz
der starken Mittelklassehirsche
anzustreben. Dies könnte durch
einen zeitweiligen Schutz derselben möglich sein.»
Treffende Aussagen
OK-Präsident Fred Bohren
begrüsste die Ehrengäste aus Jagd
und Politik und bedankte sich in
seinen Begrüssungsworten bei
den rund 70 freiwilligen Helfern
und den Sponsoren, aber in erster Linie auch bei der Stadt Thun.
«Nur dadurch ist es für den Jagdund Wildschutzverein Thun mög-
Oben: Sie durften
für ihre Trophäen
eine Auszeichnung
entgegennehmen.
lich, einen Anlass in dieser Grösse durchzuführen.»
Gemeinderat Peter Siegenthaler überbrachte die Grussworte
Oben links: Geder Stadt Thun und bemerkte dadränge vor der
bei: «Der Pelz- und Fellmarkt ist
Trophäenwand mit für die Jäger nicht nur ein Traditiden starken Rot- onsanlass, sondern auch eine passende Gelegenheit, einer breiten
hirschgeweihen.
Öffentlichkeit Informationen und
Aufklärung rund um die Jagd zu
vermitteln und der Jagd ein Gesicht zu geben.»
Peter Juesy, Jagdinspektor und
Vorsitzender der BewertungsUnten links: Stadt- kommission, bedankte sich berat Peter Siegen- sonders bei Fred Bohren und allen Helfern für das «Herzblut»,
thaler durfte
welches sie seit vielen Jahren für
aus den Händen
diesen Anlass investierten. Aber
von Fred Bohren
auch der wachsende Rotwild(rechts) eine Jägerkordel als Dan- bestand sei ein Thema und so
keschön entgegen- Juesy: «Die Zunahme des Berner
Rotwildbestandes stellt eine Benehmen.
reicherung unserer Jagd dar. Den
Spagat zwischen steigendem RotUnten: Gemütliches Beisammen- wildbestand und Wildschadensitzen im Festzelt situation haben wir mit unserem
am Mühleplatz.
neuen Bejagungsmodell im Griff
und dürfen uns schweizweit damit
sehen lassen.»
Resümee
Die Trophäenausstellung und
der Pelz- und Fellmarkt in Thun
sind ein Jäger-Event der besonderen Art. Ein Dank gehört den Verantwortlichen und den vielen Helfern, aber nicht zuletzt auch den
Besuchern. Es wäre wünschenswert, dass der Anlass auch vermehrt Besucher aus den weiter
entfernten Schweizer Kantonen
anlocken würde. Denn jeder Anlass lebt von seinen Gästen. Gerade als Minderheit in der modernen Gesellschaft schadet uns
Jäger/innen der Meinungsaustausch über Kantonsgrenzen hinaus wohl kaum und verbindet
zusätzlich. Also, am 9. Februar
2013 ist es wieder soweit und
auch der «Schweizer Jäger» freut
sich auf eine grosse Jägerschar in
Thun.
Am Samstag, 4. Februar, fand
traditionsgemäss im «Senslerhof»
in St. Antoni der weit über Freiburgs Grenzen hinaus bekannte Pelzfellmärit statt. Seit langem
geht es nicht mehr nur um den Verkauf der «Ernte» der Winterjagd,
sondern um das Ereignis als solches, das sich zu einem freundschaftlichen, sehr geselligen Jägerund Jägerinnentreffen entwickelt
hat. Daneben ist der Anlass natürlich auch ein vorläufiger jagdlicher
Schlusspunkt: «Jagd vorbei, halali» und «Hahn hat Ruh‘»!
Eine grosse Besucherzahl!
Der grosse Saal im Santoner
«Senserlhof» war sehr gut gefüllt,
und Peter Schaller, Präsident des
veranstaltenden Jagdschutzvereins
«Hubertus Sense», konnte mehr als
200 Gäste begrüssen, unter ihnen
auch Roman Eyholzer, Freiburger
Dienstchef für die Jagd, sowie viele Gäste aus Welschfreiburg und
aus dem Nachbarkanton Bern.
Als um 7 Uhr morgens die
Händler und dann auch die Jäger
mit ihren Fellen eintrafen, herrschten draussen –16 Grad Kälte. Das
trieb die Jäger schnell in den Saal
und in die gemütliche Gaststube,
wo sich bald ein reges Treiben entfaltete. Interesse fanden vor allem
die Fuchsfelle, aber auch die übrigen Aussteller: Da wurden vorzügliche Trockenwurst und feines Trockenfleisch vom Wild angeboten,
Kürschnerarbeiten, die demonstrierten, wie gut man wertvolle Felle aus heimischer Jagd verarbeiten kann, und auch Pierre-Alain
Dufaux aus Freiburg hatte seinen
Waffenstand mit interessanten Occasionen eingerichtet.
Gestiegene Preise!
Das bekannte Marktgesetz fand
seine Bestätigung: Angebot und
Nachfrage regeln die Preise! Vorbei die Zeiten, als die Fuchsfelle nur zwischen 4 und 7 Franken
einbrachten! Es wurden an diesem
Markt von den Aufkäufern 10–
www.schweizerjaeger.ch
15 Franken geboten. Vorbei aber
auch die Zeiten, als die Jäger bei
der Fellauffuhr auf dem Fellmarkt
noch mit grossen Zahlen aufwarteten, mit 600, manchmal mit bis zu
800 Fellen! Es wurden dieses Jahr
nur etwas mehr als 300 Fuchsfelle
und einige Marderfelle angeboten.
Schade, denn die Fuchsjagd ist nötiger denn je!
In vielen Gebieten grassiert die
Demodikose. Von Jägern hörte
man, dass von zehn erlegten Füchsen 1–2 von der Räude befallen
waren. Vermutlich kann man von
diesen Angaben nicht einen Prozentsatz bezüglich des generellen
Befalls ableiten. Aber solche Beobachtungen geben zu denken. Immerhin kann sich die DemodexMilbe auch auf den Rothirsch, das
Rehwild und natürlich auch auf
die Nutz- und die Haustiere, z. B.
auf unsere Jagdhunde, übertragen.
Wessen Hund einmal von Räudemilben befallen wurde, der weiss,
wie schwierig und kostspielig die
Bekämpfung der Parasitose ist.
Dem Amt liegt daher sehr viel
daran, dass die Fuchsjagd mit
Nachdruck betrieben wird. Um die
Jäger zusätzlich zu motivieren, hat
es für den schönsten Fuchs, der angeboten wurde, eine Prämie ausgeschrieben: 1 Gratis-Rehmarke
für die Saison 2012. Leo Vonlanthen (Giffers) war der glückliche
Gewinner dieses Preises. Für den
ersten Preis der Tombola hatte die
Firma Dufaux (Freiburg) ein wertvolles Fernglas gestiftet.
Umrahmt wurde der Anlass
durch das flotte Spiel der Jagdhornbläsergruppe «Hubertus Sense» unter Leitung von Pius Käser
(St. Antoni). Es ist zu hoffen, dass
der Fellmarkt in einem Jahr wieder
mehr Fuchsfelle ins Angebot bringen wird. Ein wie in diesem Jahr
gelungener Anlass wird die Ausgabe 2013 allemal wieder werden!
EM
Schweizer Jäger 3/2012
11
Monatsthema
42. Pelzfellmarkt in
St. Antoni
Pelzfellmarkt 2012
in Lichtensteig
Handeln und feilschen, das gehört zum Pelz- und Fellmarkt
dazu.
Der diesjährige Pelzfellmarkt vom 17. Februar 2012
war sehr gut besucht. Die Verkäuferschaft stammte aus dem
Kanton St. Gallen.
Die Gesamtauffuhr ist gegenüber dem Vorjahr enorm gestiegen.
Es wurden aufgeführt: 90
Füchse und 10 Marder. Total
Auffuhr: 100 Felle (Vorjahr:
45).
An Preisen wurde notiert:
Füchse Fr. 15.– bis 20.–, Marder Fr. 25.–.
Marktamt Lichtensteig
Gestiegene Preise am
Zentralschweizer Fäälimärt
Der
Zentralschweizerische
Pelzfellmarkt geht jeweils mit der
Generalversammlung von Revier
Jagd Luzern einher. Die sehr tiefen Preise für Fuchs- und Marderbälge in den letzten Jahren haben
die Auffuhr dieses Jahr stark reduziert. Dazu kam, dass in einigen Teilen des Kantons Luzern
die Fuchsräude und die Staupe
die Bestände dezimierten. Es sind
lediglich 247 Füchse, 56 Marder,
10 Hasen, 1 Gams- und 1 Hirschdecke, sowie 5 Dachsschwarten
aufgeführt worden. Die Preise
sind erfreulicherweise für Füchse
bis auf 15 Franken und für Marder auf 25 Franken angestiegen.
Vor fünf Jahren wurden noch rund
800 Fuchspelze und 150 Marderbälge zum Verkauf angeboten bei
Preisen bis 20 Franken für den
Fuchs und 35 für den Marder.
12
Schweizer Jäger 3/2012
In der Eingangshalle herrscht
jeweils richtig Marktstimmung.
Verschiedene Aussteller präsentieren ihre Produkte im Bereich Jagd. 1300 Besucherinnen
und Besucher wurden registriert.
Hauptpreis der reich dotierten
Rechts: Die Auswahl war gross:
Felltiere, Fuchsdecken, Anhänger, jeder dürfte etwas
gefunden haben.
Unten rechts: Kurt
Friderich, von der
Gerberei Friderich
AG in Zofingen,
rechnet.
Unten: Die Tombola mit den vielen
tollen Preisen fand
reges Interesse.
Tombola war dieses Jahr ein VW
up im Wert von 15 000 Franken.
Die Organisation des Fäälimärts
lag in den Händen von Andreas
Egli mit seiner Crew.
Hermann Büttiker
Obwohl er nicht zu den grossen Märkten zählt, ist die Popularität des traditionellen Anlasses
der Glarner Jägerinnen und Jäger
zum Abschluss des Jagdjahres
ungebrochen. Nach 2011 konnte erfreulicherweise erneut eine
signifikante Zunahme der Anzahl
Besucher verzeichnet werden.
Um die Attraktivität für Jäger
wie auch für nicht jagende Besucher zu gewährleisten, setzt
der Glarner Jagdverein weiterhin
auf Bewährtes, beschreitet aber
auch neue Wege. So war die im
Jahr 1976 gegründete Kantonale
Jagdhundekommission erstmals
mit einem Informationsstand vertreten. Mittels Filmen, Dokumentationen, Reglementen, Anschauungsmaterial und Arbeitsgeräten
wurde das Schweisshundewesen
im Kanton Glarus dargestellt,
und den Besuchern wurde das
grosse Wissen der Hundeführer (z.B. Pirsch- und Schusszeichen) und die Passion ihrer Hunde in eindrücklichen Aufnahmen
aus der Nachsuchenpraxis aufgezeigt. Die Kantonale Jagdhundekommission beabsichtigt, im
Jahr 2013 einen «Erste-Hilfe-Tag
für Hunde» durchzuführen. Interessierte Hundeführer/innen sind
gebeten, sich mit Orlando Banzer
(orlando.banzer@bluewin.ch) in
Verbindung zu setzen.
Die Abteilung Jagd und Fischerei des Kantons Glarus zeigte dieses Jahr eine ebenso instruktive wie interessante Ausstellung
über die Seeforelle im Glarnerland. Dieser ausgezeichnete
Speisefisch (salmo trutta fario lacustris) hat einen wahrlich imposanten Steckbrief: Länge 40–80
cm (bis 120 cm), Gewicht 10–15
kg (bis 35 kg), Alter bis 15 Jahre.
Mit Massnahmen wie z.B. Fischtreppen bei Stauwehren, gesetzlichen Restwasserbestimmungen
und Renaturierungen wird versucht, die Glarner Fliessgewässer
für den Laich-Aufstieg dieser Salmonidenart zu verbessern.
Wie üblich mit einem breiten
Angebot präsent waren unsere
treuen Aussteller: Waffen Rüegg,
Schwanden
(Waffen/Optik);
Menzi Sport, Filzbach (Jagd- und
Freizeitbekleidung); Sigi Noser,
Oberurnen (Fell- und Jagdboutique); Andreas Schmid, Frutigen
(Salben/Pelztiere); Clot Pitsch,
Müstair (Rucksäcke) sowie das
SPW-Jagdmagazin «Schweizer
Jäger» (mit Besuch des Chefredaktors Kurt Gansner).
Der Glarner Jagdverein führte
zum zweiten Mal einen Jagdwettbewerb durch. Die teilweise etwas
kniffligen Fragen wurden von annähernd 200 Besuchern korrekt
beantwortet, wobei die Tatsache,
dass die Rabenvögel zur zoologischen Gruppe (Ordnung) der
Singvögel gehören, von einigen
Teilnehmenden erst akzeptiert
wurde, nachdem der Beweis mittels eines Jagdlexikons erbracht
wurde…
Die Marktpreise für Bälge und
Decken waren dieses Jahr besser als im 2011. Dem realen Wert
dieser hochwertigen Produkte aus
heimischer Jagd entsprechen sie
leider noch immer nicht. Es wurden aufgeführt: Füchse 66, Marder 19, Gams 1, Murmeltiere 3.
Können. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden für die Wettbewerbs- und Tombola-Gewinner
attraktive Preise ausgelost und
viele Jäger benutzten die Gelegenheit, ihr «Latein» aus der vergangenen Saison an den Mann/
die Frau zu bringen.
Der Glarner Jagdverein gratuliert dem neuen Organisator
Rolf Spichtig zum perfekt organisierten Anlass. Er richtet seinen
herzlichen Dank an die Aussteller und Händler, die Sponsoren
und Gönner, die Kantonale Jagdhundekommission, die Abteilung
Jagd und Fischerei des Kantons
Glarus, die Behörden der Gemeinde Glarus, die Musiker, die
Jagdhornbläser, an das Schützenhausteam, an die Vorstandsmitglieder und an alle freiwilligen
Helferinnen und Helfer für ihre
Unterstützung des Vereins sowie
an alle Besucherinnen und Besucher des Pelz-/Fellmarktes für ihr
Interesse an der Glarner Jagd. Auf
Wiedersehen im 2013!
Alexander Kubli,
Präsident Glarner Jagdverein
Wie bereits in den vergangenen Jahren, sorgte das Trio «Zigerschlitz» mit lüpfiger Volksmusik für gute Stimmung und die
Jagdhornbläsergruppe Bertini/
Spichtig bewies einmal mehr ihr
Das Jagdjahr 2011 erbrachte keine wirklich kapitalen Hirschstiere.
Trotzdem konnten folgende gute Trophäen prämiert werden:
s 8-Ender:
Patrick Leisinger
Rolf Elmer
Christof Zentner
Stefan Imhof
126.05
88.75
84.37
82.00
s 10-Ender:
Heinz Zweifel
Madeleine Stüssi
121.24
106.17
s 12-Ender:
Werner Rhyner
106.37
Zusätzlich wurden – nebst Gams- und Rehbock – 7 Steinwildtrophäen präsentiert
(wovon 2 eindrückliche Böcke 12+).
Schweizer Jäger 3/2012
13
Monatsthema
Klein, aber fein –
der Glarner Pelz-/Fellmarkt 2012
Veranstaltungen
Veranstaltungen
Ausstellungen Ausflüge
29. März – 1. April
2. Jäger Ski WM
Schruns-Tschagguns
(siehe auch Seite 17)
30. März
Rothirsch-Hegeschau des
Kantons St. Gallen
in der Mehrzweckhalle
am See in Walenstadt
(siehe auch Seite 16)
30. März – 1. April
38. Schweizer WaffenSammlerbörse
in der Messe Luzern
(siehe auch Seite 16)
31. März
Trophäenverkauf 2012
Werkstatt Rossboden beim
Schützenhaus Chur
(siehe auch Seite 16)
31. März
13. Seeländer Jägerbörse
BE/SO
09.00–17.00 Uhr im
Hotel-Restaurant Air Port,
2540 Grenchen SO
(siehe auch Seite 97)
13. April
St.Gallischer Jägerverein
Hubertus:
Fortbildungsseminar
«Raumplanung und
Wildtiere» U. Strauss
«Rehwildbejagung»
Dr. D. Thiel
Schiessanlage Erlenholz,
Wittenbach, 20.00 Uhr
13.–15. April
FORST live
Fachmesse für Forsttechnik,
Erneuerbare Energien
und Outdoor
Messegelände Offenburg
www.forst-live.de
(siehe auch Seite 20)
1.–13. Mai
«Jäger-Wochen»
Brünig Indoor SchiessSport-Zentrum
Walchistr. 30, 6078 Lungern
Öffnungszeiten:
Mo geschlossen,
Di–Fr 14.00–21.30,
Sa/So 09.00–17.30 Uhr
öffentliche Fachveranstaltungen, 50% Rabatt
auf allen Jagdanlagen
14. April
Wild und Jagd –
Jodlerchränzli in der MZA
Niederurnen GL
(siehe auch Seite 19)
2. September
Jägertag Bezirk Brig
zum 100-jährigen Jubiläum
mit Standartenweihe
Burgspitz bei Ried-Brig
Heilige Messe; Begrüssung
durch den Präsidenten
L. Schmid und H. Egli, Präsident JagdSchweiz; Apéro und
Festbetrieb mit Wettbewerb.
Alle sind herzlich eingeladen!
Naturmuseum Solothurn
Klosterplatz 2, Solothurn
Telefon 032 622 70 21
www.naturmuseum-so.ch
Bis 15. April: Sonderausstellung: Von Wildschweinen und Menschen
(siehe auch Seite 22)
Öffnungszeiten:
Di–Sa 14–17 Uhr
So 12–17 Uhr
Naturmuseum Olten
Kirchgasse 10
Telefon 062 212 79 19
www.naturmuseum-olten.ch
Bis 22. April: Sonderausstellung Fledermäuse
(siehe auch Seite 19)
Öffnungszeiten:
Di–Sa 14–17 Uhr
So 12–17 Uhr
Schweiz. Nationalpark
Zernez
Auskunft:
Tel. 081 851 41 11
Fax 081 851 41 12
Bis Ende März 2012
Sonderausstellung
«Schillernde Gaukler»
Aktuelle Zusammenstellung
aller Anlässe und Tagesprogramm unter:
www.nationalpark.ch/
veranstaltungskalender
Natur-Museum Luzern
Kasernenplatz 6, 6003 Luzern
Telefon 041 228 54 11
Öffnungszeiten:
Di–So 10–17 Uhr, Mo
geschlossen, geöffnet an
Feiertagen
www.naturmuseum.ch
Galerie «Arche de Noé»,
Vicques
Grösstes Privatmuseum für
präparierte Tiere in Europa
Öffnungszeiten:
Mi 13.30–17.30 Uhr,
Sa 14–17.30 Uhr, für
Gruppen nach Anfrage
www.arche-noe.ch
Naturkundemuseum
mit Wildlife-Show
in Bad Säckingen am
Hochrhein
Modernes Schiesskino
und Nutzungsmöglichkeit
des Konferenzraumes durch
Jagdgesellschaften
Öffnungszeiten:
Montag–Freitag 14–18 Uhr
Samstag/Sonntag 10–16 Uhr
www.golfwelt-hochrhein.de
Natur- und Tierpark
Goldau
Parkstrasse 40
Telefon 041 859 06 06
www.tierpark.ch
Täglich geöffnet
1. April bis 31. Oktober: Mo–
Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr
1. November bis 31.März:
täglich 9–17 Uhr
14
Schweizer Jäger 2/2012
Internationales Baumarchiv (IBA), Winterthur
Öffnungszeiten: Fr 10–12,
15–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr
Schulklassen-Workshops
und Gruppenführungen nach
Absprache
Telefon 052 212 61 00
www.naturmuseum.tg.ch
Bündner Naturmuseum
Masanserstrasse 31, Chur
Telefon 081 257 28 41
Öffnungszeiten:
Di–So 10–17 Uhr
Mo geschlossen
www.naturmuseum.gr.ch
Waffenmuseum Suhl
Öffnungszeiten:
täglich von 10.00–18.00 Uhr
info@waffenmuseum.eu
0049 36 81 74 22 18
Museum für
Urgeschichte(n)
Hofstrasse 15, 6300 Zug
Telefon 041 728 28 80
Öffnungszeiten:
Di–So 14–17 Uhr
WENN AUGENBLICKE
ENTSCHEIDEN
Z6 – 2nd GENERATION.
DAS ORIGINAL. PERFEKTIONIERT
Veranstaltungen
Wildpark Peter und Paul
Kirchlistrasse 92, St. Gallen
Telefon 071 244 51 13
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Der Wildpark ist bei freiem
Eintritt 7 Tage in der Woche
geöffnet. Hunde sind an der
kurzen Leine zu führen!
Die bewährte optische Überlegenheit des Z6 mit 6fach-Zoom wird
perfektioniert durch ein überarbeitetes, schlankes Design sowie
erweiterte Funktionen: Neu konzipierte Mechanismen an Ballistikund Parallaxeturm optimieren die Handhabung. Die SWAROLIGHT
Technologie mit automatischer Ein- und Abschaltfunktion für
beleuchtete Absehen erhöht die Batterielebensdauer.
Pelzfellmärkte
Trophäenschauen
16./17. März
Urner Trophäenschau
im Mehrzweckgebäude
Winkel in Altdorf UR
Freitag, 18.00–23.30 Uhr:
mit Ausstellern und musikalischer Unterhaltung
Samstag, 08.00–12.00 Uhr:
Urner Pelzfellmarkt,
08.00–17.00 Uhr: Urner
Trophäenschau
Ab 19.00 Uhr: Generalversammlung Urner Jägerverein
24. März
15. Bündner Fellmarkt
in Thusis
Fellannahme 09.00
bis 12.00 Uhr
Festzelt mit Unterhaltung
bis 17.00 Uhr
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Jagdhornbläser
Hubertusmessen
11. März
09.30 Uhr
Jägergottesdienst
in der reformierten Kirche
Signau
Gottesdienst: Pfarrer
Stephan Haldemann,
Gürbetaler ParforcehornBläser, Jagdhornbläser
Hohgant Oberemmental
9. Juni
Kantonal Bernisches
Jagdhornbläsertreffen
in Blumenstein
(siehe auch Seite 20)
4. November
09.00 Uhr
Hubertusmesse
in der Pfarrkirche Plaffeien,
gestaltet und begleitet von
den Jagdhornbläsern des
Oberländer Jagdvereins
Diana Sense
4. November
09.30 Uhr
Hubertusmesse
der Jagdhornbläser Diana
Hasle LU in der Wallfahrtskirche Heiligkreuz
Jägerkafi gratis!
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Schweizer Jäger 3/2012
15
Veranstaltungen
Trophäenverkauf
2012
Zum Verkauf werden Geweihe von Hirschstieren, Rehböcken sowie Gämskrickel
und Steingeissen aus dem
Kanton Graubünden angeboten. Die Köpfe sind zum Teil
skelettiert und zum Teil im
Fell. Der Verkauf erfolgt gegen Barzahlung.
Samstag, 31. März 2012,
09.00–10.30 Uhr, Chur, Werkstatt Rossboden beim Schützenhaus.
Amt für Jagd und Fischerei
Graubünden, G. Brosi
Rothirsch-Hegeschau
des Kantons St.Gallen
Am 30. März 2012, um
17 Uhr, öffnet die Hegeschau
in Walenstadt ihre Türen
Die vom Amt für Natur,
Jagd und Fischerei organisierte kantonale Rothirsch-Hegeschau findet am 30. März in
der Mehrzweckhalle am See
in Walenstadt statt. Die kantonale Trophäenbewertungskommission begutachtet die
Geweihe und Unterkiefer der
im vergangenen Jahr erlegten
Rothirsche. Ab 17 Uhr werden
die Türen der Halle für alle geöffnet.
Jagen in
Frankreich
In Walenstadt treffen sich
jedes Jahr mehrere Hundert
Jägerinnen und Jäger, Jagdinteressierte, Schaulustige und
Behördenvertreter. Die Ausstellung der Trophäen, Referate und Analysen der letztjährigen Rothirsch-Jagd, die
Festwirtschaft und die Angebote verschiedener Aussteller sorgen für einen abwechslungsreichen Anlass.
In Basel, Bern und Zürich
werden während sechs Abenden die Kandidatinnen und
Kandidaten auf die Prüfung
zur Erlangung des Jagdpasses
von Frankreich vorbereitet.
Die Kursthemen beinhalten:
– Organisation der Jagd in
Frankreich
– Gesetzgebung (Jagdzeiten,
Jagdbehörden, Vorschriften
zum Jagdpass, Jagdhygiene, Wildschäden, Umgang
mit Schädlingen, Verkauf
des Wildes, Gesetzesübertretungen und Strafmassnahmen)
– Waffen, Munition
– Sicherheit und Waffenhandhabung (diese Bereiche nehmen die Franzosen
sehr ernst!)
– Jagdarten
– Wildkunde (Stand- und
Zugwild, Geschützte Arten)
– Hege
In der letzten Märzwoche beginnen
die Kurse
Das Gesetz von Frankreich
verlangt von jeder Anwärterin und jedem Anwärter je einen halbtägigen Kurs, der die
Kenntnisse für die theoretische und praktische Prüfung
festigt. Diese Formation wird
durch einen departementalen
Jägerverein in Cernay – unweit von Mulhouse – durchgeführt.
Das theoretische Examen
wird am 15. oder 16. Juni,
der praktische Teil am 17., 18.
oder 19. Juli 2012 stattfinden.
Wer an einem Examen nicht
teilnehmen kann, erhält Termine im September oder Oktober.
Ruedi Studer
Ruedi Studer, Kursleiter, Haltenstutz 15, 3145
Niederscherli, Tel. 031 849 06 12 / 079 754 25 18,
studerru3@bluewin.ch, www.jagen-in-frankreich.ch
Waffen-Sammlerbörse 2012
mit historischem Schwertkampf
An der 38. Schweizer Waffen-Sammlerbörse vom 30.
März bis 1. April 2012 erwartet die Besucher ein attraktives
Angebot an Sammlerstücken,
Raritäten und Sportschiessständen. Das Messe-Highlight
heisst «Historischer Schwertkampf». Es wird in täglichen
Shows von Kampfkünstlern
präsentiert.
38. Schweizer WaffenSammlerbörse
Datum: 30. März – 1. April 2012
Ort: Messe Luzern
Öffnungszeiten:
Fr + Sa: 10–18 Uhr, So: 10–17 Uhr
Info: www.sammlerboerse.ch
16
Schweizer Jäger 3/2012
Der über die Landesgrenzen hinaus prägende Liebhabertreffpunkt lockt passionierte Jäger, Sportschützen sowie
Militaria- und Western-Fans
schon bald nach Luzern. Rund
90 Fachgeschäfte zeigen an den
drei Börsentagen eine fantastische Auswahl ihrer Sammler-,
Jagd- und Jubiläumswaffen
und Handwerkskunst.
Wie in den Vorjahren darf
unter fachmännischer Anleitung an drei Sportschiessständen geübt werden.
Sonderthema: Europäischer
Historischer Schwertkampf.
Wie kämpft man mit einem
Zweihandschwert? Dies zeigen zwei Kampfkünstler nebst
weiteren Live-Demonstrationen wie Sparring und Schneidtests. Im Dokumentations-Zentrum der Sonderschau liegen
Faksimile von den so genannten «Fechtbüchern» aus dem
14. bis 16. Jahrhundert auf.
Wer mehr über die historischen
europäischen
Kampfkünste
des Mittelalters erfahren will,
erhält während einer BeamerPräsentation umfassende Informationen.
Die Schwertkämpfer sind positionsbereit und freuen sich auf ihren
Kampfkunst-Einsatz in Luzern.
Veranstaltungen
Weidmanns & Ski Heil
zur 2. Jäger Ski WM
29. März bis 1. April 2012
Scharfes Auge, ruhige Hand,
schneller Ski!
Auf der Pirsch wie auch
auf der Piste entscheidet eine
Kombination aus Geschicklichkeit, Präzision und Ausdauer über Erfolg und Misserfolg.
Doch wer kann am Besten
beides – Schuss fahren und
Schüsse abgeben? Bei der 2.
Jäger Ski WM wollen wir das
herausfinden.
Im Montafon – einem der
schönsten Ski- und Jagdgebiete Österreichs – entscheidet
sich heuer bereits zum zweiten
Mal, wer sich zu Recht JägerSkiweltmeisterin und JägerSkiweltmeister nennen darf.
Zwei Disziplinen müssen dafür bewältigt werden. Die Teilnehmer fahren einen leichten
Riesentorlauf mit zwei Durchgängen und müssen auf halber
Strecke an einem Schiessstand
jeweils zwei Schuss abgeben.
Wer in seinen zwei Läufen die
geringste Zeitdifferenz herausfährt und die meisten Ringe erzielt, gewinnt am Ende die begehrten Titel.
Neben interessanten Preisen nehmen die Sieger auch
den aussergewöhnlichen Titel
«Weltmeisterin» und «Weltmeister» mit nach Hause.
Und mit einem abwechslungsreichen
Rahmenprogramm trifft die Jäger Ski WM
mit Sicherheit auch bei allen
Begleitpersonen, Besuchern
und Fans voll ins Schwarze.
In diesem Sinne: Die Jagd
auf den Titel ist eröffnet und
mit Ihrer Unterstützung wird
die 2. Jäger Ski WM erneut
ein Riesenerfolg.
Anmeldeschluss ist der 26.
März 2012, 18.00 Uhr.
Veranstalter, Anmeldung und Kontakt: SchrunsTschagguns Tourismus GmbH, Frau Angelika Ströhle,
A-6780 Schruns, Telefon +43(0) 5556 72166-12,
info@jaeger-ski-wm.com; www.jaeger-ski-wm.com
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Jäger Skiweltmeister 2011
Schweizer Jäger 3/2012
17
Veranstaltungen
13. Baden-Württembergische
Jagd & Fischerei Messe Ulm 2012
Nach vier gut frequentierten Messetagen schloss die
13. Ausgabe der Baden-Württembergischen Jagd & Fischerei Messe in Ulm ihre Tore.
Mit rund 200 Ausstellern aus
10 Nationen und über 13 000
m² komplett belegter Ausstellungsfläche bestätigte die Jagd
& Fischerei Messe erneut ihre
führende Position in BadenWürttemberg. «Der Wechsel zur alljährlichen Messe-Durchführung in Ulm hat
sich als vollkommen richtig
erwiesen und besitzt weiteres Wachstumspotential», zogen die Veranstalter, Rainer
K. Vogel und Michaela Vogel
von der privaten Ulmer Ausstellungs GmbH (UAG), zufrieden Bilanz. Das Messegelände in Ulm war Treffpunkt
von rund 25 000 Besuchern –
damit wurde das gute Vorjahresergebnis wieder erreicht.
Der Messetermin im Februar
– rechtzeitig vor Beginn des
neuen Jagdjahres und der bevorstehenden Angelsaison –
hat sich erneut als goldrichtig
gezeigt.
Die Veranstaltung präsentierte ein breites, vielfältiges Spektrum der Jagd- und
Fischerei-Branche. Die weit
überwiegende Mehrzahl der
Aussteller berichtete von «interessierten Kontakten und
zufriedenstellenden bis sehr
guten Ergebnissen». Die Besucher in Ulm seien ein fachkundiges und interessiertes
Publikum und hätten gezielt
Ausrüstungsgegenstände und
Produkte rund um die Jagd
und Angelfischerei gekauft.
Der
Landesjagdverband
Baden-Württemberg e. V. –
LJV und die Jägervereinigung
Ulm e. V. präsentierten das
Thema «Lernort Natur». Zahl-
reiche Kinder und Jugendliche
gingen in der Messehalle 3 auf
Entdeckungsreise in der Natur.
Gleichfalls in der «grünen»
Messehalle 3 präsentierte der
LJV ein interessantes Diorama mit dem Thema «Zauber
der Wildbahn – Schwäbische
Alb». Zum Thema Wald informierten das Landratsamt AlbDonau-Kreis mit dem Fachbereich «Forsten» sowie die
Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald SDW. Das Beschussamt Ulm informierte
zum Thema Sicherheitstechnik zum Schutz von Gebäuden
und Sonderfahrzeugen.
Ausstellerstimmen:
Mit Messeverlauf zufrieden
«Für den Vertrieb unserer
hochwertigen Jagd- und Sportwaffen ist eine umfassende
Beratung und das direkte, persönliche Gespräch mit unseren
Kunden sehr wichtig. Auf der
Jagdmesse in Ulm haben wir
dieses Ziel voll erreicht. Unsere Präsenz vor Ort wurde
auch von unseren Stammkunden sehr positiv aufgenommen, das hat sich wieder bestätigt. Wir hatten eine starke
Nachfrage an unserem Messestand, konnten interessante
Kontakte knüpfen und erwarten daraus ein entsprechendes
Nachmessegeschäft. Der Termin im Februar ist ideal.», so
Monique Fuchs, Vertriebsabteilung Krieghoff Jagd- und
Sportwaffen, Ulm.
Die nächste Baden-Württembergische Jagd &
Fischerei Messe findet vom 14.–17. Februar 2013
in Ulm statt.
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Wild und Jagd
Jodlerchränzli
Mitwirkende und Programm
– Jodlerclub Niederurnen
– Jagdhornbläser Glarnerland
– Theater «Uf dr Gämselialp»
– musikalische Unterhaltung
und Tanz mit dem
Duo Heinz und Roman
– Jagdliche Tisch- und
Bühnendekoration sowie
Barbetrieb.
Platzreservation ab Montag, 9. April, bis Donnerstag,
12. April, jeweils zwischen
18.00 und 20.00 Uhr unter Tel.
079 453 00 36, Lisalott Landolt. Über nicht abgegoltene Billette wird ab 19.00 Uhr
verfügt.
Veranstaltungen
14. April 2012 in der MZA
Niederurnen GL
Türöffnung und warme Küche ab 18.30 Uhr. Programmbeginn: 19.30 Uhr.
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel.
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Zäune auch im Winter ein Thema
Bild:Wolf-Dieter Burckhard
Fehlschuss
Dicht beisammen: Wochenstube einer Wasserfledermauskolonie.
Fledermäuse –
geheimnisvoll,
faszinierend,
schützenswert
ein Grossteil der einheimischen Fledermäuse heute gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht ist und wie man
sich für die scheuen Tiere einsetzen kann.
Im Frühling, wenn die wendigen Luftakrobaten das Museum wieder verlassen haben,
kann man ihre Höhen- und
Sturzflüge draussen am nächtlichen Himmel beobachten.
Der ungerade Zehner
musste vom zuständigen
Wildhüter erlöst werden.
Der Draht hat sich im
Kehlkopfbereich tief
durch die Haut eingeschnitten.
Sonderausstellung «Fledermäuse», bis 15. April
2012, Naturmuseum Solothurn, Klosterplatz 2, 4500
Solothurn, Tel. 032 622 70 21, www.naturmuseumso.ch
Fotos: Stefan Roffler
Sonderausstellung im Naturmuseum Solothurn
Das Tier des Jahres 2012,
das Braune Langohr, hat zusammen mit weiteren Fledermausarten im Untergeschoss
des Naturmuseums Solothurn
sein Winterquartier bezogen.
Wer das scheue und zierliche
Tier einmal von ganz nahe und
in aller Ruhe bestaunen möchte, hat dazu noch bis Mitte April die Möglichkeit.
In der aktuellen Sonderausstellung erfährt man, wo Fledermäuse überall geeignete
Quartiere finden, wo sie ihre
Jungen aufziehen oder auf
Beutefang gehen. Anschaulich wird aufgezeigt, weshalb
Einmal mehr hat sich ein Stück Rotwild Mitte Januar,
in diesem Fall im Prättigau, in einem Drahtzaun
verfangen und musste vom zuständigen Wildhüter
von den Qualen erlöst werden. Stefan Roffler, Grüsch,
sandte uns dazu nachfolgende Bilder.
Auch in den Wintermonaten stellen Zäune und
sonstige Absperrungen ein Problem für Wildtiere dar.
Besonders jetzt, da Wild vermehrt nachts in den
Siedlungen anzutreffen ist und auf Futtersuche
die Nähe von Bauernhöfen sucht.
Leider sind aber auch noch immer stehengelassene
Weidezäune, halb unter dem Schnee begraben,
anzutreffen. Mindestens bei diesen nicht mehr
genutzten Einzäunungen wäre es nicht zu viel verlangt,
diese zu entfernen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 bis 17
Uhr; Sonntag 10 bis 17 Uhr. Gruppen und Schulen
auch vormittags nach Anmeldung.
Schweizer Jäger 3/2012
19
9. Juni 2012 in Blumenstein
Der OK-Präsident, Jürg Arn,
orientierte an der DezemberOK-Sitzung über die bereits
abgeschlossenen Vorarbeiten.
Dank den Landbesitzern sind
die Autoparkplätze direkt neben dem Festplatz. Somit kann
das Instrumentendepot relativ klein gehalten werden. Die
Einspiellokale sind am Dorf-
rand von Blumenstein und nur
wenige Gehminuten vom Festplatz entfernt.
Erfreulicherweise haben
sich zahlreiche Anbieter von
Jagdutensilien bereit erklärt,
ihre Angebote zu präsentieren. Die Tombola wird sicher
das Festgeschehen positiv beeinflussen. Bereits stehen sehr
schöne und wertvolle Preise
zur Verfügung.
Der Festführer mit diversen interessanten Angaben
zum Fest (Situationsplan usw.)
nimmt bereits seine Gestalt an.
Leider musste eine ausländische Jagdhorngruppe ihr
früheres Interesse am Bläsertreffen zurückziehen.
Die organisierenden Jagdhornbläser und Jäger aus dem
Stockental würden sich freuen, wenn sich noch weitere
Jagdhorngruppen aus anderen
Regionen für das 34. Kantonal
Bernische Jagdhornbläsertreffen anmelden.
Das OK ist bestrebt, allen ein schönes Fest bieten zu
können.
Kontaktadresse: Jürg Arn, 3635 Uebeschi,
Telefon 033 345 29 31, Mobile 079 318 47 60, Mail:
juergarn@bluewin.ch
«Forst live» zeigt Vielfalt
der Holznutzung
Einen grossen Part auf der
«FORST live» nimmt die nachhaltige
und wirtschaftlich effiziente
Bearbeitung forst- und landwirtschaftlicher Flächen ein.
Schwerpunkten Forsttechnik,
Erneuerbare Energien und
Outdoor zeigt die Forst live
im dreizehnten Jahr ein so
breites Spektrum, wie kaum
eine vergleichbare Messe», ist
sich Veranstalter Harald Lambrü sicher.
Neben dem vielfältigen Umgang mit dem Rohstoff Holz
nimmt auch die nachhaltige
und wirtschaftlich effiziente
Bearbeitung forst- und landwirtschaftlicher Flächen einen
grossen Part auf der «FORST
live» ein. Führende Hersteller
aus dem Garten- und Landschaftsbau präsentieren ihre
neuesten Häcksler, Schred-
20
Schweizer Jäger 3/2012
Über die FORST live
Die FORST live GmbH veranstaltet die führenden Demo-Shows für Forsttechnik, Erneuerbare Energien und Outdoor in Deutschland. Die FORST live Süd findet jährlich im Frühjahr in Offenburg und die FORST live Nord im Herbst in Hermannsburg statt. Auf grossen Freigeländen und in Messehallen stehen praxisnahe
Vorführungen modernster Maschinen- und Gerätetechnik rund um die Wertschöpfungskette Holz im Mittelpunkt. Im Bereich Erneuerbare Energien informieren namhafte Aussteller über Pellets- und Scheitholzheizungen, Photovoltaik
sowie über Solaranlagen. Outdoorbekleidung rundet die Präsentation der DreiSpartenmesse ab.
Weitere Informationen unter www.forst-live.de
der, Baumstubben- und Wurzelfräsen in Aktion. So zeigt
beispielsweise das Unternehmen Vermeer auf der «FORST
live» mit der SC60TX ein Profigerät für die Entfernung von
Baumstümpfen. Es zeichnet
Foto: Forst live
Ein Rohstoff mit unzähligen
Möglichkeiten
Das Thema Holz und seine
vielfältige Nutzung spielen die
Hauptrolle bei der «FORST
live» vom 13. bis 15. April auf
dem Messegelände in Offenburg. Die Demo-Show deckt
den gesamten Weg des Rohstoffes Holz ab: von der Ernte
im Wald, seiner Auf- und Verarbeitung bis zum Einsatz als
Brennmaterial. «Mit den drei
Foto: Forst live
Veranstaltungen
34. Kantonal Bernisches
Jagdhornbläsertreffen
sich durch eine geringe Transportbreite und ein Gummiraupenfahrwerk mit niedrigem
Bodendruck aus. Selbst in unebenem Gelände ist die Fräse
leicht manövrierbar und verfügt über eine hohe Standfes-
tigkeit. Die Hammel Recyclingtechnik GmbH präsentiert
mit dem Vorbrecher und der
neuen Siebtechnik Geräte, die
bei hoher Durchsatzleistung
und geringem Energieverbrauch Materialien wie Frischholz, Wurzelstöcke oder Rinde
zerkleinern und absieben.
«Internationales Jahr
der nachhaltigen Energie
für alle»
Die Generalversammlung
der Vereinten Nationen hat
2012 zum «Internationalen
Jahr der nachhaltigen Energie
für alle» erklärt. Eine globale
Initiative soll bis 2030 weltweit unter anderem dazu beitragen, den Anteil erneuerbarer Energien an der globalen
Energienutzung auf 30 Prozent auszuweiten.
Auch die «FORST live»
widmet sich mit ihrem zweiten Schwerpunkt Erneuerbare
Energien intensiv diesem Thema. Über 40 Anbieter zeigen,
wie sich mit moderner Heiztechnik nachhaltige Wärme
aus Holz gewinnen lässt. Ergänzend präsentieren mehrere Anbieter von Photovoltaikprodukten, Solarspeichern,
Solarthermie und Sonnenkollektoren ihre aktuellen Fabrikate und Dienstleistungen.
Waldkönigin zu Gast
Als eine ihrer ersten «Amtshandlungen» wird die neue baden-württembergische Waldkönigin Martina Gottlieb der
«FORST live» einen Besuch
abstatten. Als sympathische
Botschafterin für den Wald
www.schweizerjaeger.ch
Der innovative Jagdausrüster
Hegepreis JagdSchweiz
Blattschuss
Nachtsichttechnik
für die perfekte
Nachtjagd!
Der Dachverband der Schweizer Jäger schreibt
zum ersten Mal einen Preis für das beste Hegeprojekt
des Jahres aus. Bis am 31. Mai 2012 können sich
Jagdvereine und Jagdgesellschaften bewerben.
JagdSchweiz will zukünftig jedes Jahr spannende Projekte
vorstellen und besondere Leistungen auszeichnen.
Das Preisreglement und ein Bewerbungsformular sind
auf der Webseite von JagdSchweiz (www.jagdschweiz.ch)
zu finden oder beim Geschäftsführer erhältlich.
In der Bewerbung gehören ein Beschrieb des Hegeprojektes und der gegenwärtige Stand der Umsetzung.
Auch die Zeitschrift «Schweizer Jäger» unterstützt
das Projekt finanziell. Weitere Informationen auch auf
Seite 70 in dieser Ausgabe
Kurt Gansner
Überzeugen sie sich selbst,
bei einer unverbindlichen
Präsentation bei Nacht!
Onyx
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten.
Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!
ab CHF 5960.Vereinbaren Sie einen
Vorführtermin. Wir beraten
soll die junge Forstwirtauszubildende aus dem Schwarzwald im Sinne der Initiatoren
das Image des Waldes und aller in ihm Beschäftigten fördern. Dazu wird sie sich an
allen drei Messetagen jeweils auf dem neuen Aussteller-Podium in der Baden-Arena vorstellen, Rundgänge zu
den Ausstellern unternehmen
und für persönliche Kontakte
mit den Besuchern zur Verfügung stehen. Träger der Idee
Waldkönigin sind der Verein
Waldarbeitermeisterschaften
Landesverband Baden-Württemberg e.V., der Landesverband Baden-Württemberg der
Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald e.V. (SDW) und
die Forstkammer Baden-Württemberg.
Entdecken und Staunen für
die Kleinsten
An allen drei Messetagen
können Besucher ihren Kindern den Wald näher bringen.
Dafür steht das WaldMobil bereit. Hier geht es um Anregen,
Entdecken und Staunen. Ausgebildete Umweltpädagogen
wecken schon bei den Kleinsten Sympathie und Begeisterung für den Wald, seine ökologischen Zusammenhänge
und seine verantwortungsbewusste nachhaltige Nutzung.
Sägekunst
Ein Glanzlicht im Rahmenprogramm der «FORST live»
setzt Werner Brohammer.
Der als «Axeman» bekann-
Interessierte Aussteller und Besucher wenden
sich an: Forst live GmbH, Zur Bünd 21, D-29320
Hermannsburg, Tel. 05052/8522, Fax 05052/597,
Mobil 0173/6126233, E-Mail: lambrue@forst-live.de
Weitere Einzelheiten unter www.forst-live.de
te Sportholzfäller wird an den
drei Messetagen mit beeindruckender Geschicklichkeit und
Geschwindigkeit Figuren und
Skulpturen aus Holz formen,
die täglich amerikanisch versteigert werden.
sie ausführlich und diskret!
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Veranstaltungen
Von Wildschweinen
und Menschen im
Naturmuseum Olten
«BLEIB BITTE HIER,
GEH’ NICHT ZUR JAGD»
Eine ergreifende Liebesgeschichte aus der antiken
Mythologie hat Dichter, Maler und Musiker inspiriert. In
Jagdschlössern ist das unzertrennliche Paar, Venus und
Adonis, ein beliebtes Motiv.
Die Göttin der Schönheit
hatte sich Hals über Kopf in
den göttlichen Adonis verliebt,
er sollte Tag und Nacht bei ihr
verweilen. Jedoch der Schönling war ein passionierter Jäger, nahm heimlich die Waffe und schlich davon. Im Wald
lauerte Gefahr. Mars, der eifersüchtige Kriegsgott, in einen
grimmigen Keiler verwandelt,
versteckte sich im Gebüsch
und griff den nichtsahnenden
Jüngling an. Die messerscharfen Hauer waren tödlich, der
verletzte Adonis verschied in
den Armen der untröstlichen
Venus. Wo immer sein Blut auf
den Waldboden tropfte, wuchsen später die Adonisröschen.
22
Schweizer Jäger 2/2012
Bei den Kelten ist das urige Wildschwein Symbol für
Kraft, Mut und Ausdauer.
Wildschweine in Bronze wurden gefunden, sie dienten wohl
als Amulette und Glücksbringer. Verehrt wurde auch die
Jagdgöttin Arduinna, ritt sie
nicht auf einem Eber mit goldenen Borsten, die im Dunkel
leuchteten?
Keiler in Mythen und Sagen, doch keine Bange, in der
Ausstellung «von Wildschweinen und Menschen» im Naturmuseum Olten wird weder geflunkert, noch dramatisiert,
sondern nachhaltig informiert.
Hinauf ins Kino
Zweifelsohne kennt der Jäger die Anatomie des Schwarzwilds, die Trittsiegel, das Habitat und das Verhalten der Rotte. Er weiss auch, wieviel Ärger
die gefrässigen Wildschweine
verursachen und dass die Jagd-
gesellschaft für die Hälfte des
Schadens aufkommen muss.
Im ersten Stock wird der
Besucher mit zwei Filmen hervorragend auf den Rundgang
vorbereitet. Selbst wenn der
Weidmann ungezählte Stunden auf dem Hochsitz verbracht hat, hier wird er überraschende Details über das
soziale Leben der Wildschweine erfahren. Die WildCAM ist
eine mobile, allwettertaugliche Videoüberwachungsanlage mit mehreren Infrarot-TagNachtkameras.
Bequem sitzen wir im kleinen Kinosaal und sehen, wie
die tragende Bache ihre «Maternité» vorbereitet. Sie hat
sich von der Rotte entfernt,
braucht nun Ruhe und einen
geeigneten Platz für die bevorstehende Geburt. Der Boden
wird gesäubert, gelockert und
eine Kessel-Mulde entsteht.
Sie bringt Äste und Zwei-
ge, schichtet alles ordentlich
auf, holt Laub, Heu und Gras,
um das Nest zu polstern. Die
Wildsau legt sich schliesslich
im dichten Versteck auf die
Seite, wirft die Jungen, die
sich zur Milch drängen, bei
der Bache kuscheln und Wärme suchen. Nach einigen Tagen wagen sich die Frischlinge
hinaus, erkunden den Waldboden, köstlich sind zarte Wurzeln und knackige Larven.
In der Obhut der Bache
spielen, wachsen und gedeihen
sie, werden noch während drei
Monaten gesäugt. Wie wäre es
mit einem Picknick im Rapsfeld oder einem gemeinsamen
kühlen Bad? Den gestreiften Winzlingen fehlt wirklich
nichts im Laubwald.
Sauwohl
Die Kantone sind verpflichtet, die Artenvielfalt und die
Lebensräume der einheimi-
Foto: rotholl.at
Wildschweine faszinieren durch ihr
uriges Aussehen, ihre Wehrhaftigkeit
und ihr hoch entwickeltes
Sozialverhalten.
Maisfelder werden von den Wildschweinen sehr geschätzt, denn sie bieten
Nahrung und Deckung zugleich.
schen und wildlebenden Säugetiere und Vögel zu erhalten
und gleichzeitig die von Tieren
verursachten Schäden an Wald
und landwirtschaftlichen Kulturen möglichst zu begrenzen.
Ideale Lebensbedingungen
und ausreichende Nahrung
fördern das Wohlbefinden
der Rotte und die Population
wächst und wächst.
Im Film klagt ein Bauer
über den enormen Verlust im
Getreidefeld und Kartoffelacker. Es geht nicht nur um den
Ausfall der erwarteten Ernte,
sondern um ungezählte Stunden harter Arbeit, um Freude und Stolz des Winzers und
Landwirts. Wenn die Wildschweine fidel durch die Mais-
Wildschweine wurden gefangen und 10 mit GPS-Sendern
ausgerüstet. Die Erkenntnisse
sind äusserst aufschlussreich
und nützlich, ist doch das
Ziel von WildLife Solutions,
zu vermitteln zwischen Naturschutz, Jagd, Forst- und Landwirtschaft.
Es gilt vor allem, den Bestand durch Abschuss zu regulieren. Es wird auch empfohlen, die Rotte abzulenken und
mit Mais zu füttern oder die
Felder mit Elektrozäunen zu
schützen. Äcker am Waldrand
sind besonders gefährdet.
Wildschweine sind standorttreu, respektieren aber keine Kantons- oder LandesGrenzen, sie wandern während
einer Nacht gut und gern zehn
Kilometer und mehr, um ein
verlockendes Maisfeld aufzusuchen.
© Peter Flückiger / Naturmuseum Olten
Einmalige Gelegenheit
Dr. Andreas Gautschi, Forstwissenschaftler, Jagdhistoriker und Buchautor wird am Montag, 2. April, 20 Uhr
im Naturmuseum Olten, in Wort
und Bild, über die legendäre Rominter Heide berichten. Er kennt das
ehemalige fürstliche Jagdrevier wie
wenige, forscht seit über 20 Jahren
im polnisch, russischen Grenzgebiet.
Eintritt frei.
felder stampfen oder gar einen
Nacht-Ausflug in den Rebberg
planen, sehen Wiesen, Felder
und Weingärten bei Sonnenaufgang trostlos aus. Zerfetzt
sind die Rebstöcke, zerstört
das Rapsfeld. Die Wildsau
ist ein Allesfresser, wühlt den
Acker auf, sucht Insekten,
Würmer, Mäuse. Mais und Eicheln bereichern den Speisezettel, lecker sind aber auch
Frühkartoffeln und Trauben.
Dass sie auch noch zwischen
den verschiedenen Sorten unterscheiden, die einen meiden,
von andern besonders gerne
schnabulieren, ist wirklich erstaunlich.
Interkantonales
Wildschweinprojekt
WildLife Solutions, unter der Leitung von Dr. Stefan
Suter, erstellt Gutachten und
versucht, im Wildtierbereich
Probleme zu lösen. Über 70
Typisch für WildschweinTrittsiegel sind die halbmondförmigen Abdrücke der beiden
Afterklauen seitlich hinter
den Schalen.
«Sogar eine Sau grunzt,
wenn sie vorbeigeht»
In der Ausstellung kann
man hören, wie die Wildsau
die Rotte warnt, worauf diese wie eine Lawine durch
den Wald prescht und sekundenschnell im Dickicht verschwindet. Kämpfende Keiler
grunzen lautstark und bedrohlich. Wenn die Frischlinge
hungrig sind, quietschen sie
wie die Ferkel im Saustall.
Abwechslungsreich
inszeniert
Die Jagd auf Schwarzwild
ist anspruchsvoll, Geduld und
Ausdauer sind gefragt. Die
nachtaktiven Tiere sehen zwar
schlecht, umso besser ist der
Geruchssinn entwickelt. Bei
günstigem Wind wittern sie
Naturmuseum Olten
Kirchgasse 10 (Altstadt),
wenige Minuten Fussmarsch vom
Bahnhof Olten
Museumsleiter:
Dr. Peter F. Flückiger
Öffnungszeiten:
Di bis Sa von 14 bis 17 Uhr
So von 10 bis 17 Uhr
Ausstellungsdauer:
bis 22. April 2012
den Feind in 500 Meter Entfernung. Intelligenzmässig kann
es das heimische «Glücksschwein» wohl nicht mit der
urigen Wildsau aufnehmen.
Liegt es wohl daran, dass das
Hausschwein träge wartet, bis
der Futtertrog gefüllt wird?
Unterschiede zwischen Urund Hausschwein werden anschaulich erklärt.
Wetten, dass die Kinder auf
dem Heimweg folgende Fragen beantworten können? Hat
die Wildsau hängende oder
aufstehende Ohren (Teller),
ist der Schwanz geringelt oder
gerade mit Pürzel? Warum haben Wildschweine Borsten
und Unterwolle und die Hausschweine wirken dagegen eher
nackt?
Der Ausflug ins Naturmuseum verspricht Freude, Abwechslung und nachhaltigen
Gewinn.
Die Ausstellung wurde in
Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum in
Freiburg und der Wildtiermanagment-Firma WLS.CH kuratiert.
Magda Ganz
Schweizer Jäger 3/2012
23
Veranstaltungen
Foto: Stefan Suter WLS.CH
Foto: Stefan Suter WLS.CH
Die Frischlinge sind mit ihrem gestreiften Fell besonders gut getarnt.
Jeder Frischling hat sein individuelles Streifenmuster.
10. Fischen Jagen Schiessen
EIN ERFOLG
Spannende Sonderschauen, ein vielseitiges Angebot und diverse Vorführungen, so präsentierte sich «Fischen Jagen Schiessen» in Bern. Die Aussteller zeigen sich ebenso zufrieden wie die rund 30 000 Besucher.
Von Kurt Gansner
24
Schweizer Jäger 3/2012
Foto: Kurt Gansner
Vom 16. bis 19. Februar erlebten Fischer, Jäger, Schützen und
Naturfreunde an der «Fischen Jagen Schiessen» vier spannende
Messetage. Mit rund 30 000 Be-
Foto: Hans-Peter Breitenmoser
Eröffnungsfeier «Fischen Jagen Schiessen»
(vlnr): Hanspeter Egli, Präsident JagdSchweiz;
Andreas Rickenbacher, RR Kanton Bern;
Peter C. Beyeler, RR Kanton Aargau;
Patricia Steffen, Projektleiterin FJS;
Paul Röthlisberger, Schweizer Schiesssportverband; Peter Boeni, CMO der
BERNEXPO AG; Roland Seiler, Schweiz.
Fischerei-Verband.
suchern aus der ganzen Schweiz
und dem nahen Ausland zeigt sich
der Veranstalter, die BERNEXPO
AG, sehr zufrieden. «Der nach
2010 wiederum grosse Besucheraufmarsch erfreut uns natürlich.
Genauso wichtig ist uns aber,
dass unsere Aussteller mit dem
Foto: Kurt Gansner
Darbietungen vor dem «Schweizer Jäger»-Stand.
Die Werdenberger Jagdhornbläser (oben) und die Kameraden aus Scuol (unten).
qualitativ guten Publikum sehr
zufrieden sind», fasst Messeleiterin Patricia Steffen zusammen.
Neben dem breiten Angebot der
über 220 nationalen und internationalen Aussteller erwarteten den
Besucher an der 10. Durchführung der «Fischen Jagen Schiessen» spannende Sonderschauen,
lehrreiche Vorführungen, kulinarische Leckerbissen und musikalische Darbietungen.
Neues Hallenkonzept und
zahlreiche Highlights
Da die diesjährige «Fischen
Jagen Schiessen» erstmals auch
die letztes Jahr eröffnete Messehalle belegen konnte, gab es ein
angepasstes Hallenkonzept nach
dem Prinzip «drei Bereiche – drei
Hallen». Anders als bei den bisherigen Durchführungen erhiel-
ten die beiden Bereiche Jagd und
Fischerei jeweils eine eigene Halle. Diese Anpassung erleichterte
dem Besucher die Orientierung
und bot den einzelnen Branchen
eine bessere Zielgruppenansprache.
Den Besucher erwarteten in allen Hallen zahlreiche Highlights
und Sonderschauen. Im grössten
Foto: Kurt Gansner
Mit dem neuen
Hallenkonzept erhielten die BereiÜber 220 Aussteller mit einem vielfälti- che Jagd und Figen Angebot präsentierten sich an der scherei jeweils
10. «Fischen Jagen Schiessen» in Bern. eine eigene Halle.
Ein interessiertes Publikum und freundliche Kontakte prägten die vier
Ausstellungstage. Darunter auch Manfred Bertini mit seinem Sohn Josef aus
dem Glarnerland, die der «Schweizer Jäger-Crew» spontan ein exklusives
Ständchen boten.
www.schweizerjaeger.ch
Schweizer Jäger 3/2012
25
Fischen Jagen Schiessen
Foto: Kurt Gansner
Ein Dankeschön
Die Zeitschrift «Schweizer Jäger» war wie andere Jahre auch
mit einem grosszügig gestalteten Stand an der Messe vertreten. Der
Wettbewerb mit einer Preissumme von insgesamt 16 000 Franken
lockte entsprechend viele Besucher an. Verlag und Redaktion bedanken sich bei den Sponsoren und den Gästen für die Unterstützung
sowie für die interessanten Gespräche und die kameradschaftlichen
Begegnungen und freuen sich bereits jetzt auf die 11. Internationale
Ausstellung «Fischen Jagen Schiessen», die vom 20. bis 23. Februar
2014 auf dem Messegelände der BERNEXPO stattfindet.
Foto: Kurt Gansner
Vielfältiger Gastkanton
Der Gastkanton Aargau zeigte sich von einer anderen Seite und bewies auf eindrückliche
Weise, dass er nicht bloss Transitkanton ist, sondern bedeutend
mehr zu bieten hat. In seinem Pavillon «Vielfalt Aargau» wurde das Publikum über die Wichtigkeit der Jagd und Fischerei in
vier spannenden Erlebniswelten
aufgeklärt.
26
Naturlandschaft und
Hundeschau
Vom Gebirge bis in die Stadt –
die Naturlandschaft «Jagen» zeigte auf anschauliche Art und Weise
Oben links: Der
Gastkanton Aargau scheute keinen
Aufwand und präsentierte sich mit
einer lehrreichen
Ausstellung.
Oben: Informationen rund um die
Jagd und aus
erster Hand im
Aargauer Pavillon.
Auch das gab’s zu
sehen. Fellverarbeitung und Fellnutzung.
die Lebensräume der Wildtiere.
Für Gross und Klein ein besonderer Anziehungspunkt, Wildtiere aus nächster Nähe anhand von
Präparaten zu bestaunen und auch
berühren zu dürfen. Für Schulklassen wurde das Angebot mit
einem thematischen Programm
erweitert. Umrahmt wurde die
Ausstellung der Jägerschaft mit
Auftritten von Jagdhornbläserformationen und mit der Präsentation verschiedener Jagdhunde.
«Fuchsfelle – nutzen
statt verbrennen»
Jäger und Kürschner präsentierten gemeinsam den Fuchs, die
Fuchsjagd und die Fellnutzung.
Der Schweizerische Pelzfachverband stellte zudem Produkte
des Labels «SwissRedFox» aus,
die aus nachhaltig gewonnenen
Schweizer Rotfuchsfellen hergestellt werden.
■
Foto: Lucia Moreno
Interessante Gespräche zwischen Reh
und Hirsch.
Interessantes Podiumsgespräch
Das Thema «Die neue nationale Strategie Artenvielfalt – Chancen und Herausforderungen für
die Jagd» lockte eine grosse Besucherschar an. Organisiert wurde das Podiumsgespräch durch
JagdSchweiz, dem Gastkanton
Aargau und dem CIC (Internationaler Jagdrat zur Erhaltung des
Wildes). Die Bedeutung der Jagd
für den Erhalt der Biodiversität in
der Schweiz wurde auf informative Art hervorgehoben, ebenso die
Anliegen der Naturschutzszene.
Referate namhafter Experten und
Fachleute leisteten einen wertvollen Beitrag, Jägerinnen und Jäger
in der Ausführung ihrer Tätigkeit
zu unterstützen.
Foto: Kurt Gansner
Foto: Hans-Peter Breitenmoser
mobilen Aquarium Europas präsentierte der Schweizerische Fischerei-Verband die vielfältige
Fisch-Fauna der Berner Seen, bei
JagdSchweiz wandelte der Besucher in der «Naturschau Jagd» auf
den Spuren einheimischer Wildtiere und beim Schweizerischen
Schiesssportverband konnten sich
Gross und Klein an Luftpistole
und Luftgewehr versuchen.
Foto: Kurt Gansner
Fischen Jagen Schiessen
Blick in den «Aargauer Tunnel».
Schweizer Jäger 3/2012
live
Wärmebildkameras
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ra
Scout PS-24/32
2
Tag & Nacht Einsatz | handlich und
ust | Gewicht 340 g | interne Lifladbar) | Autofocus |
White Hot
Sc
CHF 6550.–
PS-24 CHF 2200.–
PS-32 CHF 3350.–
Schweizer Jäger 3/2012
27
Hund
VERBANDSSTÖBERPRÜFUNG FÜR
VORSTEHHUNDE
Die erste JGHV Verbandsstöberprüfung (VStP) des Schweizerischen Vorstehhund-Club SVC hat am 26./27. Januar 2012 im Elsass stattgefunden.
Eine VStP ist eine reine Leistungsprüfung. Viele fragen sich nun: Vorstehhunde als Stöberhunde, wie geht das?
Text und Bilder: Lucia Moreno
Deborah von
der Königsleite
mit Führer Ernst
Kunz und Prüfungsleiter Marc
Lenzlinger, während der ersten
VStP im Thurwaldrevier.
28
Jagdverstand und Gehorsam
Die Hauptaufgabe dieser Hunde
ist das Vorstehen. Die Hunde zeigen dem Jäger an, wo er mögliches
Jagdglück erwarten kann. Vorstehhunde sind Arbeitshunde, die gefordert und gefördert werden wollen. In der Schweiz werden sie
vielfach auch als ausgezeichnete
Schweisshunde eingesetzt. Man
kann die Hunde schnallen, denn
sie können notfalls ein verletztes
Tier stellen, bzw. niederziehen.
Die Hunde sind wertvolle Jagdbegleiter. Beim Stöbern ist der Vorstehhund gründlich. Sein Jagdinstinkt lässt ihn ausdauernd arbeiten.
Hat der Hund eine gute Führerbindung und ist sorgfältig ausgebildet, arbeitet er im Team mit
Schweizer Jäger 3/2012
seinem Führer. Diese Eigenschaften und entsprechender Jagdverstand sind die Grundlagen der reinen Leistungsprüfung. Man will
mit Hunden die Rotten sprengen
und vor die Schützenstände jagen
können. Die Hunde sollen aber im
Trieb bleiben und nicht überjagen.
Gleichzeitig müssen sie die Führerbindung behalten und selbstständig mit diesem in Kontakt
treten. Überhöhte Aggressivität gegenüber dem wehrhaften
Schwarzwild ist unerwünscht.
Da die Vorstehhunde des
Schweizerischen Vorstehhundeclubs SVC unterschiedliche Arbeitsprüfungen ablegen, sind
Themen wie Standruhe, Schussfestigkeit und Gehorsam gewährleistet, werden jedoch nochmals
überprüft.
Vorstehhund als «Saustöberer»
Beeindruckend erleben wir die
Stärken der Hunde bei der Jagd
auf Schwarzwild. Die Hunde benötigen dazu eine gute Einarbeitung. Ideal ist, wenn die Jagdhunde mit Schwarzwild vertraut
sind. Doch die Einarbeitung im
Schwarzwildgatter ist in der
Schweiz nicht möglich.
In Deutschland wurden in der
Mitte der 70er-Jahre Schwarzwildgatter angelegt. Die Grundlage war die damals grassierende
Schweinepest, die den Bestand
der Hausschweine bedrohte.
Man veranlasste damals, dass
Schwarzwild rigoros bejagt wurde. Damit der Weidgerechtigkeit
und dem Tierschutz Rechnung
getragen werden konnte, mussten
dafür Hunde zur Verfügung stehen, die zur Jagd geeignet waren.
Auch um die wertvollen Begleiter
zu schützen, musste man sie vorab entsprechend einarbeiten.
«Stress» für Sau und Hund
In der Inaugural-Dissertation
von Dr. med. vet. Janina Müller
kann man sich über dieses Thema ausführlich informieren. Die
Doktorandin der Tierärztlichen
Hochschule Hannover widmet
sich dem Thema «Stressbelastung von Hunden bei der Ausbildung zur Verhaltensanpassung
im Schwarzwildgatter». (Quelle:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/muellerj_ss09.pdf)
Eine empfehlenswerte Lektüre,
die ausführlich auf das kontrovers
diskutierte Thema der Schwarzwildgatter eingeht und Antworten liefert.
Gefahr im Verzug
Werden Vorstehhunde für die
Stöberjagd auf Sauen eingesetzt,
sind die Hunde den Gefahren ausgesetzt, welche die Jagd als solche, insbesondere die Jagd auf
Schwarzwild mit sich bringt. Die
Die Prüfung wurde im Revier des Prüfungsleiters im Verlauf der traditionellen Schlussjagd abgehalten. Vorab wurde das
Revier von unabhängiger Instanz
auf die Tauglichkeit geprüft und
als bestens geeignet ausgewiesen. Das Revier ist nebst Niederund Raubwild mit Reh-, Damund Schwarzwild als Standwild
besetzt. Sauen herrschen absolut vor. An der Jagd beteiligt waren 23 Jäger und 9 Treiber. Am
Schluss der Jagd ergab die Strecke 7 Sauen und 4 Rehe.
Nach erfolgter Prüfung des
gemeldeten Teams wurden weitere Vorstehhunde als Stöberhunde eingesetzt. Eine erfahrene Deutschdrahthaar, sowie ein
Griffon und ein Münsterländer.
Die Hunde zeigten eine beeindruckende Arbeit und brachten
das Wild auf die Läufe. Die notwendige Nachsuche wurde von
einem bewährten und gut arbeitenden Schweisshundeteam mit
einem Hannoveraner Schweisshund sichergestellt.
Als JGHV-Richter wirkten
Barbara Bürki als Richterobmann, Martin Peter (SVC-Präsident), Thomas Anheuser (diejagdhundeschule.de) sowie Marc
Lenzlinger als Prüfungsleiter. Gerichtet wurde nach der gültigen
JGHV VStP Prüfungsordnung.
Jagddisziplin und
grösstmögliche Sicherheit
Wie erwähnt, müssen die «Saujager-Hunde» einiges lernen. Zusätzlich ist es am Führer, den Hund
mit Sicherheitsmitteln aus zu statten. Zwingend ist eine gut sichtbare Warnhalsung, die deutlich
mit Namen und Telefonnummer
beschriftet ist. Und zwar so, dass
man einen Hund auch zuordnen
kann. Keflarwesten (Stichschutz)
können zusätzlich Sicherheit liefern. Manch ein Hundeführer
wehrt aber ab. Begründung: die
Hunde können sich darin nicht frei
bewegen und die Temperatur nicht
gut ausgleichen. Ortungsgeräte
zeichnen die genauen Triebstrecken des Hundes auf. Geht ein
Hund «verloren», kann er damit
schnellstmöglich wieder geortet
werden. Aber auch die Schützen
müssen einiges beachten. Ist ein
Hund zu nah an der Sau, darf diese
nicht beschossen werden. Die Gefahr, dass eine Sau sich im letzten
Kampf gegen den Verfolger wendet, ist nicht zu unterschätzen.
Die erste VStP im Thurwald
Nur ein Team hat sich zur der
erwähnten Prüfung gemeldet.
Dies ist nicht erstaunlich, da die
Prüfung erstmals durchgeführt
wurde.
www.schweizerjaeger.ch
Jagdteilnehmer
und Richterteam
bei der Kundgabe des durchwegs
positiven Urteils.
Das Gespann an der Arbeit
Ernst Kunz mit seiner DK-Hündin Deborah von der Königsleite
stellte sich der Prüfung und lieferte ein ausgezeichnetes Ergebnis.
Im ersten Trieb ging die Hündin
in hohem Tempo los. Die Arbeit
wurde von den Richtern im Trieb
Die nächste Prüfung wird wiederum im
wJanuar 2013 durchgeführt. Interessenten
sollten sich frühzeitig über die Teilnahmebedingungen erkundigen.
und auf den Ständen beobachtet
und gewertet. Treiber und Fotografen, sowie die Schützen beobachteten die Arbeit ebenfalls und
lieferten ihre Beobachtungen ab.
Die Hündin nahm jeweils
nach kurzer Zeit Kontakt mit ihrem Führer auf und vergewisserte sich, wo sich die «Treiberlinie»
befand. Nach kurzer Zeit hörte man Deborah lauten. Deborah
bewegte Reh und Damwild, liess
sich aber sofort von dem Wild
trennen und arbeitete wieder vorwärts. Nach etwa 20 Minuten
machte sie eine Rotte mit 7 Sauen auf. Im nächsten Trieb stellte
Deborah einen Keiler von ca. 70
kg, «trieb diesen dann in kurzem
Abstand vor sich her».
Der Hund war so nahe dran,
dass dem Schützen ein Beschuss
nicht möglich war. Selbständig
hat die Hündin darauf kurz ausserhalb des Triebes wieder beigedreht und hat im Trieb weitergearbeitet. Mit dieser bestätigten
Leistung hat sich Deborah auch
gleich das Leistungszeichen
«Saujager» geholt.
Die gleich anschliessende Richterbesprechung ergab, dass die gezeigte Stöberleistung gar nicht
mehr zu toppen war und die VStP
mit der Höchstnote im Stöbern,
begleitet im Trieb, abzuschliessen
ist. Gemäss Aufzeichnung beträgt
die im Trieb zurückgelegte Wegstrecke 11 km.
■
Den ganzen Prüfungsbericht sowie weitere Informationen
können Sie auf der Homepage www.jagdundhund.ch nachlesen.
Schweizer Jäger 3/2012
29
Hund
Hunde sind gross und im dichten Verhau vom Dornengestrüpp
schnell einmal «wehrlos» der Sau
ausgeliefert. Werden die Sauen
beschossen, können sie ihre Kraft
dazu aufwenden, die verfolgenden Hunde anzunehmen. Das alles sind Einwände, die es zu berücksichtigen gilt.
Hund
Leinenübergabe in der
Hundekommission Jagd Baselland
In der Hundekommission
Jagd Baselland findet ein
Wechsel statt. Christian Müller hat als Obmann die Hundekommission geleitet. Er übergibt in diesem Jahr sein Amt
an Traugott Rickenbacher und
arbeitet diesen während der
Übergangszeit ein. An seiner
Seite wird Thomas Walliser
als Sekretär für den Obmann
amtieren.
Der abtretende Obmann hat
die Hundekommission viele Jahre geleitet und wir las-
Oben: Thomas Walliser, Sekretär der
Hundekommission.
Unten: Der neue Obmann Traugott
Rickenbacher.
Beiden wünschen wir «Gutes
Gelingen».
30
Schweizer Jäger 3/2012
sen ihn nicht gerne ziehen, mit
dem neuen Team haben wir jedoch eine überzeugende Lösung gefunden. Wir danken
den beiden Jagdkameraden im
Voraus.
Als Richter und verständiger Hundeführer ist er bekannt. Während seiner Amtszeit wurden einige Aktivitäten
in der Hundekommission neu
entwickelt.
Die Kommission unterstützt die Vereinsmitglieder
von JagdBaselland und die
jagdliche Ausbildung der angehenden Jäger. Sie vermitteln praktisches Wissen für die
Bereiche: Jagdhunderassen,
Führen von Jagdhunden, Anschussseminar und Schweisshundearbeit.
Jährlich wiederkehrend finden Aus- und Weiterbildungen
statt.
Welpenkurs
Der Welpenkurs als Grundlage wird von Hugo Bürki, neu
unterstützt durch Remo Häggeli, geleitet.
Der Gehorsamskurs für
Jagdhunde wird von Bruno
Derungs, neu unterstützt durch
Simone Haenle, abgehalten.
Christian Müller, Obmann der Hundekommission JagdBaselland,
im Einsatz beim Jagdhundetag Nordwestschweiz. Einer der anpackt und
vormacht, einer der motiviert.
wiegendes Ziel ist es, die
kommenden
Jagdlehrlinge
praktisch mit der Hundearbeit
vertraut zu machen.
In diesem Jahr findet der
Jagdhundetag am 25. März
2012 in Balsthal im Kanton
Solothurn statt und wird von
der dortigen Kantonalen Hundekommission durchgeführt.
Auf einer Webseite können
sich Interessierte über die Aktivitäten der Hundekommission und zum Thema Jagdhundetag informieren.
www.jagdhundetag-nordwestschweiz.ch
Herzliche Gratulation
Schweisshundekurs
Der Schweisshundekurs ist
in Gruppen aufgeteilt. Er wird
von den Kommissionsmitgliedern unter der Leitung von
Traugott Rickenbacher abgehalten. Nach den fünf Übungslehrgängen findet eine Prüfung
für die Hundeführer mit ihren
Hunden statt.
In diesem Zyklus ist auch
das jährliche Anschussseminar
enthalten. Es ist wichtiger Bestandteil in der Jungjägerausbildung.
Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club
Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag
Jagdhundetag
Der jährliche Jagdhundetag
basiert auf der ursprünglichen
Idee von Christian Müller.
Er findet abwechselnd in
den Kantonen BL/SO/AG
statt. In der «Jäger Frühlingsagenda» ist es ein gesellschaftliches Ereignis. Vor-
Zum 83.
März
Zum 65.
Zum 70.
Zum 71.
Zum 72.
Zum 73.
Zum 74.
Zum 77.
Zum 79.
Zum 84.
Zum 93.
Brita Meier-Birkel, Uitikon-Waldegg (17.)
Doris Gilardi, Walenstadt (20.)
Werner Althaus, Langenthal (4.)
Jakob Neuburger, Zürich (24.)
Alfred Gubler, Juckern-Saland (6.)
Peter Fischer, Zürich (17.)
Franz Gut, Wikon (22.)
Walter Wernli, Männedorf (11.)
Adolf Hess-Berlinger, Rüttenen (21.)
Max Schaufelberger, Zürich (5.)
Werner Bosshard, Pfäffikon (13.)
Heinrich Küng, Zürich (29.)
Bruno Giger, Embrach (13.)
Emil Füllemann, Schlieren (15.)
Fred Tschanz, Zürich (27.)
Hans Augsburger, Fällanden (1.)
Dr. Vital Hauser, Meilen (5.)
Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01
Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74
Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87
NASU –
ein Jahr danach…
Vor einem Jahr habe ich mir
das Ziel gesetzt, eine möglichst unkomplizierte NASUOrganisation zu betreiben, die
neue Einsatzzentrale mit der
Securitas in Bern aufzubauen
und ab dem 1. August 2011 in
Betrieb zu nehmen. Des weiteren die NASU-Organisation, welche von meinen Vorgängern gut aufgebaut wurde,
zu festigen, eine engere Zusammenarbeit zwischen den
Hundeausbildungs- und den
NASU-Verantwortlichen anzustreben, damit Synergien
besser genutzt werden können.
Die erste Jagdperiode ist
vorbei. Sie war geprägt von
der Umorganisation und dem
Einsatz der neuen Einsatzzentrale des BEJV, betreut von
der Securitas. In den Sektoren
wurde gute Arbeit geleistet,
diesen Stand gilt es für mich
mit allen Beteiligten zu halten
und evtl. zu verbessern. Dazu
braucht es jeden Einzelnen mit
viel Herzblut in den Jagdvereinen. Aus meiner Sicht gibt es
aber nur eine Hundeorganisation im BEJV, die Hundekommission. Hundeobmänner und
die NASU-Verantwortlichen
müssen unbedingt zusammenarbeiten und die Synergien
nutzen. Als Haslitaler bin ich
an Föhnstürme gewohnt, aber
Erfolgreiche Nachsuche von Hansueli Flück mit Benga (links), rechts
im Bild Heinz Trutmann mit Gina.
www.schweizerjaeger.ch
die kalte Bise, bzw. der Westwind, welcher mir anfänglich aus einzelnen Gebieten
ins Gesicht blies, galt es zu
ertragen. Mit verschiedenen
Gesprächen konnten die Wogen geglättet und Lösungen
gefunden werden. Die vielen
positiven Rückmeldungen ermunterten mich, nach vorne
zu schauen, die Querschläge
links liegen zu lassen und das
Beste aus der Situation zu machen.
Am kantonalen Ausbildungstag der Jagdhundeobmänner/NASU-Verantwortlichen vom 26. März 2011
in Spiez erarbeiteten wir die
Grundlagen für die neue Organisation. Sektorkarten, Pikettpläne, Abläufe und die Richtlinie zur NASU-Organisation
wurden in Gruppenarbeiten
überprüft und wo notwendig
angepasst. Es erfolgte eine
Vereinheitlichung derselben,
da die Einsatz-Zentrale Securitas in Zukunft digital am
Computer arbeitet. Für mich
war beeindruckend, wie engagiert in den Gruppen gearbeitet wurde und am Schluss
eine gemeinsam akzeptierte
Lösung vorlag. Ein weiterer
wichtiger Punkt war, einander persönlich kennenzulernen, Erfahrungsaustausch zu
pflegen.
Die Jagdsaison 2011 wurde erstmals pro Kalenderjahr
(1. Januar bis 31. Dezember)
geplant, ausgewertet und abgerechnet. Durch die Nachsuchegespanne des BEJV und
die Wildhut wurden ca. gleichviele Nachsuchen wie in den
Vorjahren geleistet.
Die überarbeiteten NASURichtlinien
bildeten
die
Grundlage für die Leistungsvereinbarung zwischen dem
Berner Jägerverband BEJV
und der Securitas AG, Regionaldirektion Bern. Ende Juli,
nach Vorliegen der Pikettpläne, Sektorkarten und Hundeführerverzeichnisse, konnten
die Daten in der Einsatzzentrale der Securitas installiert und
die Mitarbeiter auf ihre Aufgabe eingeführt werden. Probleme gab es, wenn mehr als eine
Person gleichzeitig auf die Telefonnummer 033 22 170 00
anrief. Die Folge war, dass ein
Tonband eingespielt wurde,
welches auf die Überlastung
hinwies. Nicht unwichtig zu
wissen ist, dass die Securitas
nebst dem BEJV ca. 160 andere Kunden bedient. Auch gab
es Spitzenzeiten, wo innert 15
Minuten 5, bzw. 18 NASUMeldungen pro Tag eingegangen sind.
Fazit: die Einsatzzentrale Securitas hat im ersten Jahr
ihre Aufgabe gemäss Leistungsvereinbarung gut erfüllt.
Es ist aber auch sinnvoll, mit
der Nachsuche nach einem
Fehlschuss nicht sofort zu beginnen. Für das kommende
Jahr werden wir nach Verbesserungen suchen, ich bin aber
auch dankbar, wenn uns Jäger
bei Überlastungen die nötige
Geduld entgegenbringen.
Für die Aufbauarbeiten
hatte ich vom Jagdinspektorat immer die volle Unterstützung. Die Zusammenarbeit
war konstruktiv und immer
im Sinne der Sache. Die Zusammenarbeit mit den Wildhütern betreffend Übernahme
von Nachsuchen von Pikettverantwortlichen hat problemlos funktioniert.
Die Jagd 2011/12 ist abgeschlossen. Ich möchte allen
für die Vorbereitungsarbei-
Würste 500g
„HIRSCH“
NEU
Fr. 5.– statt 5.90/Stk.
zzgl. Versand
HUNDEFÜHRERJACKE
„Softshell“
Fr. 179.–
zzgl. Versand
RETRIEVERLEINE
Fr. 15.– statt 20.–
zzgl. Versand
www.jagdhundeshop.ch
Tel: 032 654 60 69
Hund
ten in der NASU-Organisation
danken. Mein herzlicher Dank
für ihren Einsatz gilt auch denen, die sich während der Jagd
2011 im Rahmen der NASU
engagiert haben. Den Mitarbeitern der Securitas danke
ich für ihr Engagement. Sie
haben die Aufgabe der Ein-
satzzentrale, welche nicht immer ganz einfach war, im ersten Jahr sehr gut erfüllt. Dank
dem Jagdinspektorat und den
Wildhütern für das kooperative Miteinander im Sinne der
Sache «Wild».
Heinz Trutmann
NASU-Verantwortlicher
107. ordentliche
Generalversammlung
Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club
24. März 2012, 14.00 Uhr
Gasthaus Wallberg, 8604 Volketswil
Traktanden
1. Protokoll der 106. Generalversammlung vom 19. März 2011
2. Jahresberichte
3. Mitgliederbewegungen im Jahre 2011
4. Bericht der Revisoren und Abnahme der Jahresrechnung
5. Budget für das Jahr 2012
6. Festsetzung des Mitgliederbeitrages für das Jahr 2013
7. Clubanlässe im Jahr 2012
8. Wahlen
a) Vorstand
b) Rechnungsrevisoren, Ersatzrevisor
9. Anträge Vorstand
10. Verschiedenes
11. Ehrungen
Anschliessend gemeinsamer Aser
Für den Vorstand: Fredy Kuster
Testen Sie Ihr Wissen
Auflösung
1 A+B+C
2 kleinen und jungen
Hund: 38,5 –39,5 °C
grösseren und alten
Hund: 37,5 – 38,5 °C
3 A
4 B
5 A+B+C
6 Viren, Bakterien,
Parasiten
7 Immunität
8 durch entsprechende
Schutzimpfung
9 B
10 C
11 versteckt in einem
Stück Butter, Fett oder
Streichwurst
12 durch Druck mit
Daumen und Zeigefinger auf die Lefzen
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Schweizer Jäger 3/2012
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C
A+B+C
A
Sera (Seren)
B+C
A+B
A
A+B
Staupe, Hepatitis
(ansteckende Leberentzündung), Leptospirose
(Stuttgarter Hundeseuche),
Parvovirose (Katzenseuche) und Tollwut
A+B+C
A
C
A+B+C
B
B
der Amtstierarzt
«Rote Fährte Sense» –
Idealfall für eine Region
Am 10. Februar hielt im
Bahnhofsrestaurant Düdingen
die «Rote Fährte Sense» ihre
20. GV ab. Es ist beachtlich,
was der Verein, der sich die
Nachsuche aufs Banner geschrieben hat, mit einem dünnen Budget von ca. Fr. 4000
für die Freiburger Jagd leistet.
Ein arbeitsreiches
Jahresprogramm!
Präsident Niklaus Leuenberger skizzierte in seinem Bericht das Tätigkeitsjahr 2011. Er berichtete von
den vielen arbeitsintensiven
Übungstagen (ab März) für
die 16 aktiven Schweisshundeführer, über das regelmässig
am Schwarzsee stattfindende
Schweisshundetreffen, dem
sich 2011 7 Gespanne stellten, dem Vereinsjagdschiessen
und die Vorbereitung von jungen Hunden für Prüfungen.
Drei Hundeführer konnten
sich mit ihren Hunden nach
gründlicher Ausbildung 2011
Prüfungen stellen.
Es haben die Prüfung mit
ihren Hunden bestanden: Philipp Volery (1000 m), Barbara
Eggimann (500 m) und Anton
Bächler (500 m).
Test der neuen
Nachsucheorganisation
Philipp Volery berichtete über die Nachsuche auf der
Jagd 2011. Im Sense- und Seebezirk kam die neue Nachsucheorganisation mit der «numéro unique» zum Einsatz.
Der grosse Vorteil: Einfache
und schnelle Kontaktaufnahme, falls ein Jäger eine Nachsuche benötigt, und schneller
Einsatz.
Das Modell habe sich im
Aktionsgebiet gut bewährt.
Die Resonanz sei überwiegend positiv gewesen. Die telefonische Koordinationsstelle sei stark beschäftigt worden.
46 Nachsuchen seien nötig gewesen. Bei der Jagd mit dem
Schrotschuss werden nur sehr
wenig Pirschzeichen gefunden. Das erschwere die Nachsuche. Erfolgreich war der
Einsatz der Schweisshunde in
14 Fällen. Manches sei bei der
Weiterbildung der SH-Führer noch zu verbessern (z.B.
Schulung der Einschätzung
der geländebedingten Risiken,
Technik des Fangschusses,
Gehorsam des Hundes).
Volery errechnete einen
Wert der Einsätze in Franken: 13 000, Übungen, Veterinärkosten, Fahrtkosten zu den
Übungen etc. nicht einkalkuliert. Es wurde der Wunsch geäussert, dass sich das Departement, vielleicht gemeinsam
mit dem Veterinäramt, mit einem Pauschalbetrag pro Hundeführer beteiligt.
Wahlen
Nikolaus Leuenberger (Präsident) und Walter Pfäffli
(Kasse) traten von ihren Ämtern zurück. Als Präsident neu
gewählt wurde Philipp Volery, der gerade (nach 16 Jahren
Einsatz) sein Amt als Vizepräsident im Kantonalverband
aufgegeben hat.
Er seinerseits schlug für
den zweiten frei gewordenen Vorstandsposten Georges
Henguély vor, der im Freiburger Jägerverband als Präsident
der Hegekommission fungiert.
Weiterhin im Vorstand tätig sein werden Armin Leicht
(Vizepräsident), Andrea Perrig (Übungen) und Nathalie
Ravaz (Sekretariat).
Von der Funktion als
Übungsleiterin trat Rita Raetzo zurück. Der Vorstand wird
sich demnächst konstituieren
und auch das Jahresprogramm
erarbeiten und versenden.
Abschliessend dankte Peter Schaller für die wertvolle Arbeit der «Roten Fährte».
Der Verein sei ein Glücksfall
für die ganze Region Deutschfreiburg. Man werde überall
um ihn beneidet. Philipp Volery überbrachte die Grüsse des
Kantonalverbands und Gerard
Andrey, Wildhüter, die Grüsse
des Dienstchefs Roman Eyholzer, der sich entschuldigen
liess.
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Schweizer Jäger 3/2012
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Hund
HÄNSCHEN LERNT
Wie wichtig ein guter Welpenkurs ist, beschreibt
Züchterin und Hundeführer-Coach Gundula Thor.
Bereits die Kleinsten ausgiebig zu sozialisieren und ihre Lernfreude zu nutzen, erleichtertspäter alles. Weil grosse
Unterschiede in der Qualität der
Kurse bestehen, gibt die Autorin
Hinweise, worauf der Welpenbesitzer achten kann.
34
Schweizer Jäger 3/2012
Jedem frischgebackenen Welpenbesitzer, ob Neuling oder altem Hasen, ist es sehr zu empfehlen, regelmässig einen guten
Welpenkurs zu besuchen. Die
Betonung liegt auf «gut». Denn
heute werden beinahe an jeder
Ecke Welpenspieltage angeboten
(manchmal von fanatischen Tierschützern und Jagdgegnern). Dort
wird häufig nichts anderes gemacht, als die Kleinen unkontrolliert miteinander herumtoben zu
lassen. Immerhin haben die Welpen dabei ihren Spass (zumindest
die dominanten) und können eine
gewisse Sozialisierung erfahren.
Jene sollten sie zwar bereits vom
engagierten Züchter mitbringen,
sie muss jedoch in der Ausbildungsphase kontinuierlich weiter
wgefördert werden.
Wird aber bei solchen Welpenspielereien oder -treffen überhaupt nicht steuernd eingegriffen,
kann das Ganze sogar kontraproduktiv sein. Denn die älteren,
grösseren oder mental stärkeren
Welpen neigen dazu, andere unterzubuttern. Dieses angewölfte Verhalten, Rangordnungen abzutasten und auszufechten, muss
von kundiger Hand freundlich,
aber bestimmt, in seine Grenzen
gewiesen werden. Das tun sogar
gute Hundemütter, wie wir weiter unten noch sehen werden. Und
damit lernen die Kleinen sofort:
Der Hund denkt (vielleicht an einen sozialen Aufstieg), indes der
Mensch lenkt… Das ist gut für
jedwede Mensch-Hund-Beziehung.
Sehr wichtig ist auch, dass man
den Welpen nie, wirklich niemals,
gleich aus dem Kofferraum beziehungsweise aus der Hundebox
frei herausspringen lässt. Richtig ist dagegen: Die Tür wird geöffnet, es erfolgt das Kommando
«Bleib!», der Welpe wird angeleint, wegen der weichen Gelenke bis zum Alter von etwa sechs
Monaten herausgehoben (später ersetzt durch das Kommando «Hopp!») – und dann muss er
erst einmal einige Minuten angeleint kleine Aufwärmübungen
absolvieren, bevor er bei der ersten Pause geschnallt wird. Sonst
können sich Fehlverknüpfungen einstellen, die sich später im
praktischen Jagdbetrieb und auf
Prüfungen als sehr hinderlich erweisen: Wenn es in Feld, Wald
und Wiesen hinausgeht, so meint
der Welpe, kann ich gleich losrennen, treffe dort Artgenossen und
kann machen, was ich will. Das
ist absolut nicht Sinn und Zweck
der Sache.
Noch schlechter ist es allerdings, Welpen und zu junge Hunde regelrecht zu dressieren. Das
betont schon der Altmeister der
Jagdgebrauchshundeausbildung,
Carl Tabel, völlig zu Recht. Zu
dessen Zeiten war jedoch Welpenfrüherziehung in Kursgruppen
noch nicht en vogue. Am besten
sind Welpenkurse (die anfangs
noch nicht jagdlich ausgerichtet sein müssen), bei denen unter erfahrenen Kursleitern auf der
Basis von positiver Verstärkung,
Lob, Belohnung, Vertrauen und
natürlicher Autorität, aber ohne
Druck und Härte gearbeitet wird.
Leider kann genau jenes bereits
von Tabel verpönte Dressieren
(zumindest bei uns in Deutschland) geschehen, wenn mit zu
jungen Welpen oder Junghunden Ausbildungskurse zur Dressurprüfung als Teil der Brauchbarkeitsprüfung beziehungsweise
Jagdeignungsprüfung (BP, JEP)
Hund
Text und Fotos: Gundula Thor
Acht DeutschLanghaar-Hellschimmelwelpen
an der Futterschüssel.
besucht werden. Die Hundekinder
werden womöglich in zu jungem
Alter mit Härte und Druck statt
mit positiver Verstärkung auf zu
starken Gehorsam gedrillt. Die
Folge ist nicht selten, dass der ein
oder andere Hund auf den Anlageprüfungen vor lauter an dressiertem Gehorsam seine Anlagen gar
nicht mehr zeigen kann, sondern,
wie für die Dressurprüfung gelernt, brav bei Fuss bleibt und an
seinem Führer klebt. So mancher
von seinen Anlagen her wirklich
gute Hund wurde auf diese Weise
schon verdorben, und seine mögliche (und wünschenswerte) Karriere als Zuchthund war schneller
vorbei, als sie beginnen konnte.
Nur, weil er zur falschen Zeit die
falschen Lerninhalte vermittelt
bekam. Auch fürs Jagen müssen
solche Frühfehler oft erst mühsam wieder ausgebügelt werden.
Ich kenne persönlich solche
Fälle von unterschiedlichsten
Welpe, Junghund, Jährling – VJP, HZP, VGP
Bis zu einem Alter von etwa sechs Monaten spricht man von einem Welpen, danach
gilt er bis zu 18 Monaten als Junghund. Von zwölf bis 24 Monaten ist er ein Jährling.
Bei einem Vorstehhund sagt man im zweiten Lebensjahr, er stehe im ersten Feld (denn
dann geht’s erst richtig los mit der Jagd im Feldrevier), im dritten Lebensjahr im zweiten
Feld und so weiter. Bei Schweisshunden (oft auch weiteren «Fährtenhunden») spricht
man von «Behang». Ein Bayerischer Gebirgsschweisshund im vierten Lebensjahr steht
also im dritten Behang etc. (das kommt von der Zahl der Jahre, die er am langen Riemen der Rotfährte nachhängt, nicht von der Bezeichnung für die Ohren beim Jagdhund).
Um die Sache weiter zu verkomplizieren, gibt es bei den verschiedenen Rassen zum
Teil auch noch bestimmte Stichtage, die darüber entscheiden, welchem Geburtsjahrgang
ein Welpe zuzuordnen ist und wann er somit seine Anlageprüfungen zu absolvieren hat.
Beim Vorstehhund ist jener Stichtag im Allgemeinen jeweils der 1. Oktober. Wird ein
Welpe in einem Jahr vor dem 1. Oktober gewölft (und sei es theoretisch am 30. September), muss er seine beiden Anlageprüfungen, nämlich die VJP (Verbandsjugendprüfung)
und HZP (Herbstzuchtprüfung) gleich im Folgejahr absolvieren. Wird er nach dem 1.
Oktober gewölft, hat er bis zum übernächsten Kalenderjahr Zeit damit. (Für die Meisterprüfung, die VGP = Verbandsgebrauchsprüfung, besteht keine Zeitbeschränkung.) Durch
den Stichtag kann es geschehen, dass Hunde auf den Prüfungen laufen, die altersmässig
fast ein ganzes Jahr auseinanderliegen. Erfahrene Richter berücksichtigen dies natürlich.
Schweizer Jäger 3/2012
35
Hund
Rassen. Ein Beispiel ist ein mir
bekannter Beagle (Kleine Hasenbracke). Ihm war bereits als
sehr jungem Welpen in Hinblick
auf die Dressurprüfung hauptsächlich das Downmachen in jeder Lebenslage rigoros beigebracht worden – begleitet von
ohrenbetäubendem Pfeifengetriller. Er hatte zum Beispiel gelernt,
beim Hereinkommen (falsch!)
zum Führer in Haltlage zu gehen,
beim Schiessen und hinter Wild.
Folge auf den Anlageprüfungen:
Der Beagle löste sich zunächst
fast überhaupt nicht mehr vom
Hundeführer, nicht einmal auf der
Hasenspur. (Man bedenke: diese
Rasse wird als Stöberhund, Weitjager und Brackierer eingesetzt!)
Bei den Ergebnissen der Anlageprüfungen liest man dann später beispielsweise: «Schussfestigkeit konnte nicht geprüft werden;
Hund löst sich nicht vom Führer.»
Und das ist noch die Version «in
dubio pro reo», also im Zweifel
für den Hund. Es reicht jedenfalls
für einen Zuchtausschluss. Denn
von den Richtern kann kein Unterschied gemacht werden zwischen Hunden, die tatsächlich
schussempfindlich oder -scheu
sind und deshalb beim Schiessen
im Feld am Führer kleben, und
Hunden, denen vor den Anlageprüfungen Grundfalsches andressiert worden war. Die Richter
müssen und können immer nur
das beurteilen, was sie am Tag der
Prüfung sehen.
Locker bleiben
Ganz krass wird’s, wenn bereits beim Welpen oder Junghund
Elektronik verwendet wird. Erfahrungsgemäss aus lauter Angst
36
Schweizer Jäger 3/2012
Oben: Die Kleinen
müssen natürlich
noch nicht durchstehen. Hier werden sie mit den
unangenehm
riechenden und
schmeckenden
Krähen bekannt
gemacht.
Oben rechts:
Anleinen beim
Welpenkurs.
des Hundeführers, dass ihm sein
Kleiner oder Halbstarker aus dem
Ruder laufen, mal ein kleines Privatjägdchen einlegen oder, nicht
von der Hand zu weisen, womöglich vielleicht sogar überfahren
werden könnte. Persönlich ist mir
ein Beispiel bekannt, wo ein acht
Wochen alter Vorstehhund-Welpe
an einem «unsichtbaren Zaun»
sehr negative und nachhaltige Erfahrungen machte. Sein Besitzer hatte den Draht aus Furcht,
der Welpe könne den Hof verlassen und auf einer vielbefahrenen
Strasse überfahren werden, eingegraben, statt rechtzeitig einen geeigneten Zaun oder Zwinger zu
errichten. Der (sehr intelligente)
Welpe lernte sozusagen schlagartig: Wenn ich mich von meinem
Herrn entferne, geht es mir nicht
nur schlecht, sondern sogar sehr
schlecht.
Nicht wenige Führer wollen aber genau das, und zwar so
schnell wie möglich. Der Hund
soll ihnen von Anfang an folgen
wie ein Schatten. Das ist nicht
nur schlecht, sondern sogar sehr
schlecht. Denn die Phase, bis
der Jährling im Gehorsam voll
durchgearbeitet ist, dauert eben
eine Weile, wenn man es richtig Schritt für Schritt macht. Da
müssen die Hundeführer einfach
durch, die Nerven behalten und
locker bleiben. Beim Coachen
sage ich ihnen das immer wieder,
weil es eine der Hauptfehlerquellen bei der Abrichtung ist, wie
ich feststellen musste. Andernfalls werden erstens die Anlagen
des Hundes überdeckt, zweitens
seine Persönlichkeitsentwicklung
unterdrückt, drittens Eigeninitiative und Jagdverstand gedämpft
und viertens etwaige Prüfungsergebnisse mies ausfallen.
Nichts Schlimmeres, als zum
Beispiel einen Vorstehhund auf
der VJP mit eingeklemmter Rute
bei Fuss neben seinem Herrn
übers Feld schleichen zu sehen.
Wo man doch seine Anlagen,
eine flotte, weite, freie, unbekümmerte Suche und eine möglichst
weit ausgearbeitete Hasenspur
sehen möchte! Der Jährling soll
zwar Kontakt halten zum Führer und Bindung, Führigkeit sowie Grundgehorsam beweisen; er
soll aber auch selbstständig suchen, sich Wind holen und seinen
Jagdinstinkt einsetzen. Mit anderen Worten: Er soll zeigen, was
angewölft jagdlich in ihm steckt.
Standruhe sowie Gehorsam hinter
Haar- und Federwild muss er weder auf der VJP noch auf der HZP
zeigen (wobei manche Richter
leider gelegentlich immer noch
Führigkeit mit Gehorsam verwechseln). Das wird erst auf der
VGP verlangt.
Ein Argument, das unweigerlich für eine möglichst frühe BP/
JEP angeführt wird, ist die Versicherung des Hundes als nachweislich brauchbarem Jagdhund.
Das stimmt so aber gar nicht.
Denn in der Regel ist ein Jagdhund in Ausbildung in seinen ersten drei Lebensjahren ohnehin
innerhalb der Jagdhaftpflichtversicherung mitversichert, und zwar
mit und ohne Prüfungen. Manche
Versicherer werten bereits eine
fortgeschrittene Anlageprüfung
der jeweiligen Zuchtvereine wie
zum Beispiel die HZP der Vorstehhunde als Nachweis der jagdlichen Brauchbarkeit. (Eine VGP
sowieso, denn sie ist noch weit
anspruchsvoller als eine BP/JEP.)
Die genauen Bedingungen sollte
sich aber jeder Hundeführer zunächst unbedingt schriftlich von
seinem Versicherer bestätigen lassen. Auf jeden Fall hat der Hundeführer mit der BP/JEP samt Dressurprüfung normalerweise locker
Zeit bis nach den Anlageprüfungen seines jeweiligen Zuchtvereins. Wobei ich noch einmal
betonen möchte, dass eine konsequente Früherziehung bereits
beim Welpen wichtig ist – nicht
jedoch eine regelrechte Dressur!
Zwischenresumée: Ein guter
Welpenkurs mit Früherziehung ist
hervorragend und jedem absolut
zu empfehlen. Daneben muss der
Hundeführer geduldig und gelassen genug sein, den Welpen und
Junghund seine Kindheit ausleben zu lassen.
Chefqualitäten statt Drill
Das bedeutet aber nun wiederum keineswegs, dass der Welpe
nicht gleich von Anfang an lernen muss, wo der Bartl den Most
holt, wie wir in Bayern sagen. Der
Meuteführer ist und bleibt immer
der Meuteführer! Es ist erstaunlich und oft sehr lustig zu beobachten, was sich selbst ganz junge Welpen alles einfallen lassen,
um ihre Herrchen oder Frauchen
um den Finger zu wickeln, aus-
zutricksen und über den Tisch zu
ziehen. Antiautoritäre Erziehung
funktioniert bei Hunden nicht
(ebensowenig wie bei Menschenkindern, meiner Meinung nach).
Schlau testen sie ihre Grenzen
aus und wollen und müssen sie
gezeigt bekommen.
Ein gutes Beispiel ist unsere
Cora. Sie war eine überaus liebevolle Mutterhündin, die sehr viel
mit ihren Welpen spielte. Aber
ganz und gar nicht zimperlich
ging sie mit ihnen um, wenn sie
etwas taten, was sie nicht wollte – oder ab und zu einfach so.
Wenn die Welpen etwa aus ihrer
gemeinsamen, speziellen Welpenschüssel (siehe Foto Seite 35) gefressen hatten, satt waren und sich
vom Trog entfernten, kam Cora,
um die Reste auszulecken. Wenn
sich dann nochmals ein Welpe aus
reinem Futterneid an die Schüssel wagte, flog er durch die Luft,
wie wir es häufig bei Bachen mit
ihren Frischlingen an einer Frassquelle und natürlich im Wolfsrudel beobachten können. Während
ihre Tochter Aika ihren Welpen
gegenüber meist eher ein wohlwollendes Laisser-faire zeigte,
wies ihre Enkelin Elsie ihre Welpen, ganz wie die Oma, manchmal ebenfalls in ihre Grenzen.
Und zwar nicht nur an der Futterschüssel, sondern auch, wenn die
Die Hunde lernen
von Anfang an
Ruhe, während
«Kollegen» arbeiten.
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Hund
Kleinen ihrer Meinung nach allzu
heftig miteinander rauften.
Lektion eins fürs Leben gelernt: Es gibt jemanden, der in
der Meute über mir steht, dessen
Signale ich beachten und dem ich
mich unterordnen muss.
Bis in ihr hohes Alter von fast
15 Jahren erinnerte Cora ihre
Tochter, ihren Sohn und ihre Enkelin, die mit ihr und uns in einer
friedlichen Meute lebten, immer
mal wieder aus heiterem Himmel
heraus daran, dass sie (natürlich
nach meinem Mann und mir!)
der unangefochtene Chef innerhalb unseres Hunderudels war.
Dazu reichte ein kurzes Knurren
und ein Schnappen in die Luft –
und ihre Angehörigen lagen platt
um sie herum. Aber sie liebten
sie heiss und innig, spielten alle
bis ins hohe Alter miteinander
und frassen immer aus demselben Napf. Nie gab es Beissereien, auch nicht mit fremden Hunden, denn wir machen unseren
Hunden von Anfang an unmissverständlich klar, dass wir so etwas definitiv nicht dulden und sie
das gleich vergessen können. Der
Meuteführer bestimmt die wichtigen Regeln im Rudel und muss
darauf achten, dass sie eingehalten werden.
Wenn der Meuteführer schwächelt, muss ein anderes Rudelmitglied die Führung übernehmen. Das ist in freier Wildbahn
ein sehr guter Instinkt, der das
Überleben des Rudels sichert.
Aber in der Familie bedeutet es:
Der Hund muss, besonders in den
ersten zwei Jahren, immer wieder gezeigt bekommen, dass er
für alle Zeiten der Omega-Meier oder -Huber sein und bleiben
wird. Alpha-Allüren kann er sich
von vornherein abschminken.
Denn fast jeder Jährling wird, gerade, wenn er in die Geschlechts-
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42.35/Sack!
Hund
reife kommt, seinen Meuteführer
genau beobachten und auch innerhalb der Familie oder seiner
Meute aus Artgenossen versuchen, ob er nicht vielleicht doch
in der Rangordnung ein Plätzchen
aufsteigen könnte.
Dann muss der Hundeführer
alle anderen Familien- und Meutemitglieder in die Klärung der
Rangordnung mit einbinden. Da
Kinder für den Hund so etwas wie
Welpen sind, muss der Hundeführer mit ihnen zusammen seinem
Hund begreiflich machen, dass
sie trotzdem in der Rangordnung
über dem Hund stehen – weil er
als Leitwolf das eben so haben
will. Basta! Das kann man dem
Hund zum Beispiel zeigen, indem
man sich mit dem Kind neben den
Hund auf den Boden setzt, und
das Kind ihm sein Futter, seinen
Knochen, sein Spielzeug immer
und immer wieder wegnimmt.
Sollte der Hund aufmucken, wird
er blitzartig und sehr streng vom
Meuteführer unterworfen – und
eventuell das Kind auf den am
Rücken liegenden Hund, den wir
dabei absolut fest im Kehlgriff
haben, gesetzt oder gelegt. Denn
sonst kann es gehen wie bei einem mir bekannten Dackel. Er
hüpfte immer abends zur besten
Fernsehzeit aufs Sofa und liess
keinen aus «seinem» Menschenrudel mehr darauf Platz nehmen.
Napoleon lässt grüssen!
Mit der Reizangel
wird das angewölfte Vorstehen geübt
und gefestigt.
Kinder und Welpen sind prima
Spielkameraden.
Wichtig ist, den Hund ausgiebig abzuliebeln, ihn zu loben und
zu belohnen, wenn er sich dem
Kind gegenüber korrekt verhält,
damit er nicht eifersüchtig wird.
Hunde und Kinder sind prima
Spielkameraden (siehe Fotos Seite 34 und unten links); trotzdem
sollte man natürlich ganz kleine
Kinder nicht mit der allertreuesten Seele von Hund alleinlassen,
weil es eben ein Tier ist. (Nur nebenbei: Wir würden ja auch nur
wenigen ausgewählten Mitmenschen unsere Kleinkinder anvertrauen, oder?)
Bei aller notwendigen Autorität des Hundeführers muss aber
noch einmal klar gesagt werden:
Wir wollen keinen Kadavergehorsam, wir wollen keine Hundepersönlichkeit brechen, sondern wir
wollen, dass unsere Hunde freudig für uns und mit uns arbeiten
und eine starke Bindung zu uns
aufbauen. Das ergibt wirklich zuverlässige Gespanne und hält für
ein ganzes Hundeleben.
Keine Panik!
Häufig konnte ich bei den von
mir betreuten Hundeführern Folgendes beobachten: Was Hunde ihrem Führer als die grösste Schwäche auslegen, ist, wenn
er nicht souverän bleibt, sondern
dann, wenn etwas nicht funktioniert, wütend herumschreit oder
gar in Hektik oder an die Grenze zur Panik gerät. Zum Beispiel,
wenn sein Junghund sich, was
ganz natürlich ist, gelegentlich
unbemerkt von der Truppe entfernt. Panik beim Leitwolf verunsichert jeden Caniden. Das gilt
38
Schweizer Jäger 3/2012
nicht nur für die Ausbildung, sondern auch im häuslichen Umfeld.
Die erste Regel, wenn etwas
nicht klappt, lautet immer: Geduld, lässig bleiben und einen
Schritt in der Ausbildung zurückgreifen!
Bringt unser Hund uns dagegen wirklich einmal gezielt zur
Weissglut (was jedem Hundeführer immer mal wieder passieren
wird), darf man den Hund bestenfalls kalte Wut spüren lassen.
Das schon. Es erfordert zwar einige Selbstbeherrschung, aber
ohne diese Eigenschaft kommen
wir bei der Hundeabrichtung ohnehin nicht aus. Man kann den
Hund in diesem Fall je nach Alter und mentaler Konstitution
zum Beispiel möglichst blitzartig
auf den Rücken drehen oder werfen und ihm mit der Hand an die
Kehle gehen. Bei Hunden grosser
Rassen, egal ob Rüde oder Hündin, kann das allerdings schon
mal einen kleinen Ringkampf geben, bei dem der Hundeführer
trotzdem die Oberhand gewinnen
muss. Das bedeutet im Wolfsund Hunderudel in etwa: Du Vollidiot, du hast echt Mist gebaut,
ich bin der Boss, so etwas dulde ich nicht, und jetzt fürchte um
dein Leben!
Allerdings Vorsicht: Nur wirklich berechtigten Ärger dürfen wir auf diese Weise unserem Hund gegenüber äussern.
Das heisst, wenn der Hund gelernt und verstanden hat, was er
machen soll, und sich trotzdem
seinem Hundeführer oder anderen Familienmitgliedern gegenüber widersetzt. Also vorher ganz
kurz überlegen, ob es wirklich
der Fehler des Hundes war, oder
nicht vielleicht doch unser eigener. In Fall eins können wir uns
so verhalten, dass der Hund tatsächlich glaubt, es gehe ihm ans
Leder. Das ist dem Wolfsrudel abgeschaut. Dort geht es meist sehr
friedlich und erstaunlich liebevoll zu. Sollten sich aber subdominante Rudelmitglieder gegen
ranghöhere auflehnen oder grob
gegen bestimmte Regeln verstossen, werden sie heftig gemassregelt oder sogar aus dem Rudel vertrieben. Die geschilderte
Methode ist übrigens auch bestens geeignet, wenn Rüden ab
der Geschlechtsreife anderen
Rüden gegenüber auch nur anfangen, die Gräte zu stellen und
gestelzt machohaft herumzustaksen. Können sie gleich bleiben
lassen. Weil wir das nicht wollen.
Punkt.
Glauben Sie nun ja nicht, dass
Ihr Hund Sie nach einer bedrohlichen Unterwerfung weniger liebhat! Sie werden sehen, genau das
Gegenteil ist der Fall. Denn Hunde wollen genau wissen, woran sie sind, und sie mögen klare
Ansagen und starke Meuteführer.
Die Welpen
werden mit der
Reizangel
spielerisch ins
Wasser gelockt.
Von klein auf
Die früher gängige Meinung,
den Jagdhund erst einmal ein Jahr
lang verwildern zu lassen, um
dann mit fragwürdiger «Knüppelmethode» im Hauruckverfahren loszulegen, hat sich als überholt und falsch erwiesen. Seitdem
sind sehr viele neue Erkenntnisse und Methoden der Früh- und
Frühsterziehung von Welpen hinzugekommen. Als herausragend
gut für Welpen ist meinem Mann
Neun kleine
und mir beim Vergleich verschieDeutsch-Langhaar dener Vorgehensweisen und Ausbei einem Welpen- bilder die Methode des markan-
ten Bayern Anton Fichtlmeier
aufgefallen. Er nennt sie, ganz zu
Recht, wie ich finde, den «Weg
des Vertrauens». Wenngleich
Fichtlmeier sich oft unbequem
gibt, gerne aneckt und nicht jeder
mit allen seinen Theorien einverstanden ist, bleibt unbestritten: Er
besitzt ein exzellentes Verständnis und Händchen für Welpen (sowie Hunde allgemein), hat immer
sehr gute Tipps für konkrete Fälle parat und ein ausgezeichnetes
Konzept für die Früherziehung
entwickelt.
Stark vereinfacht ausgedrückt
basiert es unter anderem auf Folgendem: die Lernfreude und Intelligenz der Welpen geschickt
auf positive Art zu nutzen; bei
unangefochtener Autorität sehr
liebevoll und freundlich mit den
Kleinen umzugehen; sie ihre
Kindheit ausleben zu lassen, aber
trotzdem in ihre Grenzen zu weisen; von Anfang an klare, eindeutige Ansagen, Gesten und Kommandos zu geben.
Der Nasengebrauch wird mit
Schleppen für alle Rassen umfassend und fachkundig geübt. Bereits die Kleinsten werden mit
Welpendummys
hervorragend
ans Apportieren herangeführt.
Erreicht werden auch Führigkeit und Bindung, ein sehr guter Grundgehorsam und ruhiges,
verträgliches Verhalten und Lernen inmitten von lauter Hundekameraden und Zweibeinern.
Anscheinend
unterschätzen
leider gerade Jäger den Wert guter Welpenkurse. Denn obwohl
Fichtlmeier selbst Jäger ist und
klar sagt, dass Jagdhunde in Jägerhände gehören, sind in seinen Kursen die Begleithunde gegenüber den Jagdhunden weit in
der Überzahl. In den gemischten
kurs der Autorin.
Schweizer Jäger 3/2012
39
Hund
Wirkt Ihr Hund allerdings nach
solch einer Blitzaktion länger als
einen Tag eingeschüchtert und unterwürfig (so lange darf er es ruhig sein), reicht das nächste Mal
vielleicht eine weniger drastische
Massnahme. Aber Achtung: Wir
haben schon besonders ausgebuffte Junghunde erlebt, die ihren
Führern gegenüber filmreif das
Sensibelchen markierten, es aber
definitiv nicht waren. Das stellte
sich zweifelsfrei heraus, als mein
Mann und ich uns die betreffenden Hunde mal selbst zur Brust
nahmen. Wir liessen ihr zugegeben gut gespieltes, Mitleid heischendes Geschaue und Herumgehampel ins Leere laufen, und
siehe da: Sie liessen es bald als
nicht zielführend bleiben. Einer
von ihnen war in Wirklichkeit sogar ganz besonders hart im Nehmen – und ein besonders schlaues Kerlchen.
Jede Hundepersönlichkeit ist
einzigartig. Ein guter Hundeführer, Abrichter und Kursleiter
zeichnet sich dadurch aus, dass er
die Individuen genau beobachtet,
sich hineindenken kann und Fingerspitzengefühl beweist.
Hund
Ein ausgezeichnet wirkendes
und entscheidendes Element ist
das vom Besitzer lautfreudig und
ausufernd vorgebrachte Lob für
den Welpen, wenn er etwas richtig gemacht hat. Damit tun sich
die männlichen Hundeführer erfahrungsgemäss häufig etwas
schwer.
Gruppen können daher einzelne
Elemente wie zum Beispiel regelmässiges Schiessen für die Jagdhundewelpen anfangs vielleicht
ein wenig kurz kommen; denn es
will natürlich keiner, dass Nachbars Chihuahua (oder sein Frauchen) eine Herzattacke bekommt,
wenn es knallt…
Andererseits ist es ausgesprochen wertvoll, wenn unser Welpe gleich lernt, dass er sich auch
jedem noch so nervigen oder frechen Winzling gegenüber friedlich zu verhalten hat. Das ist
ein wichtiger Punkt für ein gutes Ansehen von uns Jägern in
der Bevölkerung! Zudem bieten
die Kursleiter von zertifizierten
Fichtlmeier-Hundeschulen Sondereinheiten und spezielle Kurse
für Jagdhunde an.
Platz! Auch wenn
andere Welpen
frei herumlaufen,
spielen oder
üben.
Richtig loben
Denn man ruft und lobt einen Welpen mit möglichst hoher,
kindlich alberner Stimme. Warum? Um die Fieplaute der Mutterhündin nachzuahmen, mit denen sie ihre Welpen lockt. Dabei
geht man am besten in die Hocke
und zeigt ein völlig übertrieben
begeistertes Getue, als hätte der
Welpe einem gerade das Leben
gerettet. Glauben Sie mir, darauf
fahren alle Hunde jeden Alters ab!
Das betont auch Fichtlmeier immer wieder, und ich kann es aus
vielen eigenen Erfahrungen bestätigen. Es ist selbst den verfressensten Hunden meistens wichtiger als ein Leckerli. Tja, und
Männer müssen für derlei (auch
noch öffentlich demonstrierte!)
Gefühlsausbrüche eben – im Gegensatz zu weiblichen Hundeführern – oft über ihren Schatten
springen. Ein Grund mehr für jeden von uns, einen guten Welpenkurs zu besuchen. Denn bestimmt
mehr als die Hälfte der Lektionen (zwei Drittel?) beinhalten,
uns Hundeführer zu schulen – im
richtigen Umgang mit unseren
kleinen Zöglingen.
Ausserdem können gute Welpenkurse mit einer Gruppe aus
Kinder aufgepasst!
Hochwertige, robuste
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Jersey-Futter gibt es bei
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in allen Farben.
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unterschiedlichen Rassen, Grössen und Altersstufen bereits den
Welpen auf etwas ganz Entscheidendes vorbereiten: Später auf
Prüfungen, im praktischen Jagdbetrieb und einfach beim Gassigehen nicht gleich auszuflippen,
wenn er irgendwo einen Artgenossen eräugt. Er lernt bereits als
ganz Kleiner, in Gegenwart anderer Hunde und vieler Menschen
cool zu bleiben, Lerninhalte aufzunehmen, sich zu konzentrieren
und – zunächst spielerisch – zu
arbeiten. Unersetzlich und unschätzbar für später!
Bestens vorbereitet
Das kann kein noch so erfahrener Abrichter, auch nicht mit eigener Meute zu Hause, seinem Welpen anderweitig bieten. Bereits
mehrere der Jagdhundeführer, die
mein Mann und ich coachen, alte
Hasen wie Erstlingsführer, haben
auf unseren Rat hin an solch guten Welpenkursen teilgenommen.
Ausbildung, Prüfungen sowie der
Einsatz im praktischen Jagdbetrieb liefen jeweils überdurchschnittlich gut.
Halten wir also fest: Was
Hänschen nicht lernt, lernt Hans
nimmermehr. Das ist durchaus
vergleichbar mit Kindergarten,
Vorschule und Grundschule für
Menschenkinder. Wir tun uns
später unendlich viel leichter mit
unserem Hund, wenn wir bereits
den ganz Kleinen freundlich und
fröhlich die wichtigsten Grundlagen beibringen.
■
Modell
«Vierzon Junior»
Grössen: 24 bis 38
Foto: naturpix.ch/K.Gansner
Die Kinder-Seite im «Schweizer Jäger»
Kinderseite
FrechDachs
Hallo Kinder
Meisenknödel
selbst gemacht
Wollt ihr den Vögeln, die im Winter
hungrig in eurem Garten auf Futtersuche sind, unter die Flügel greifen?
Meisenknödel lassen sich ganz leicht
selber herstellen… aber lasst euch
dabei von einem Erwachsenen helfen,
nicht dass ihr euch die Finger verbrennt.
Ihr braucht: t ,PLPTGFUU
t XFOJH½M
t 4POOFOCMVNFOLFSOF
oder Vogelfuttermischung
t 4DIOVS
t transparenter Joghurtbecher
Das Kokosfett könnt ihr in einer Pfanne
langsam erwärmen, bis es flüssig ist. Es
darf aber nicht kochen! Gebt dann genügend Vogelfutter dazu und durchmischt
BMMFTHVU8FOJHF5SPQGFO4QFJTF½MIÊMU
das Fett geschmeidig und verhindert,
dass der Knödel später bröckelt.
Bis das Fett wieder erkaltet, braucht es viel
Geduld oder den Kühlschrank. Verknotet
die zirka 30 cm lange Schnur an einem
Ende und hält sie so in den Becher, dass
der Knoten den Boden berührt. Wenn
das Futtergemisch dickflüssig ist, kann
es langsam in den Becher gefüllt werden. Wichtig ist, dass die Schnur in der
Mitte des Bechers bleibt.
Wenn das Gemisch komplett erkaltet
und fest ist, wird es mit Druck auf den
Becherboden oder leichtes Klopfen
vorsichtig aus dem Becher gelöst.
Fertig ist der selbstgemachte Meisenknödel! Nun bleibt nur noch eins zu
tun: Im Freien (nicht an praller Sonne)
aufhängen und Vögel beobachten.
Impressum:
«Schweizer Jäger», Redaktion Frechdachs
Nina Hemmi, Parschientschstrasse 12, 7212 Seewis Dorf
Telefon 081 325 22 71, nina.hemmi@gmail.com
Illustrationen: Doris Lecher
Layout:
Heidi Kälin Diethelm
Was macht ihr eigentlich im Winter, wenn es
eisig kalt ist? Zuhause dreht ihr die Heizung
auf, damit es schön warm ist. Wenn ihr
nach draussen zum Spielen geht,
packt ihr euch so richtig ein:
Schal, Zipfelmütze, Handschuhe,
dicke Jacke und warme
Schuhe.
Aber was machen all die Vögel,
die den Winter bei uns verbringen?
Ziehen sie sich auch einfach wärmer an?
Bestimmt habt ihr auch schon gesehen, dass die Vögel im
Winter ganz dick aussehen, wie kleine Federbälle. Man sagt,
sie plustern sich auf. Und das ist sogar ziemlich schlau, denn
durch das dicke Luftpolster zwischen den Federn wird ihr
Körper gut isoliert und bleibt warm. Da die normale Körpertemperatur der Vögel über 40 Grad liegt, ist dieser Schutz im
Winter besonders wichtig.
Euer Frechdachs
Hast Du schon gewusst, dass….
…sich fettiges Vogelfutter wie z.B. Meisenknödel nur
im Winter als Ersatz für Insektennahrung eignet?
Sobald sich der Frühling ankündet und die Vögel für ihre
Jungen auf Futtersuche sind, sollte darauf verzichtet werden.
Die 8-jährige Nina Leu aus
St. Gallen hat diesen tollen
Rehbock für ihren Onkel
gemalt, welcher im 2011 die
Jagdprüfung bestanden hat.
Allerdings ist ihr das Bild
so sehr ans Herz gewachsen,
dass sie sich erst an Weihnachten davon trennen
konnte und es ihm
geschenkt hat.
Hinweis: Wir veröffentlichen monatlich Zeichnungen und Bilder unserer FrechdachsLeser! Schickt uns diese doch bitte an die Frechdachs-Redaktion (Adresse im Impressum).
Schweizer Jäger 3/2012
41
Jagdpraxis
GRAUBÜNDEN startet
NOTFÜTTERUNGSKONZEPT
42
Schweizer Jäger 3/2012
Von Kurt Gansner
Besonders im Prättigau, Mittelbünden, unteren Engadin und
im Samnaun fielen im Januar erhebliche Schneemengen, so dass
das Wild in Bedrängnis geriet.
Georg Brosi, Vorsteher des Am-
tes für Jagd und Fischerei Graubünden, betonte denn aber auch,
dass das Notfütterungskonzept
im Moment lediglich eine «Krücke» für das Wild darstelle. Zum
Zeitpunkt bestehe keine wirkliche
Notsituation und das Wild befinde sich nach einem guten Sommer und Herbst in einem konditionell hervorragenden Zustand.
So wird denn auch nur partiell
an ausgesuchten Standorten Heu
verfüttert. Rund 20 Tonnen mageres Heu wurden als erste Massnahme aus dem nahen Ausland
eingekauft.
Jagd- und Forstbehörde
arbeiten zusammen
Das
Notfütterungskonzept
wurde – und das ist mehr als lobenswert – in Zusammenarbeit
der beiden Ämter ausgearbeitet.
Die Auslösung desselben bedarf
jeweils der Zustimmung des De-
Foto: Kurt Gansner
Foto: naturpix.ch/m.p.stähli
Prossholz ist eine mögliche Massnahme, um die Not der Wildtiere zu
lindern. Das Wild schält und verbeisst mit Vorliebe Rinde, Äste,
Zweige und Knospen dieser bevorzugten Winteräsung.
Einzelne, ausgesuchte Futterstellen
wurden mit Heu beschickt.
www.schweizerjaeger.ch
partementsvorstehers, in diesem
Falle des Regierungsrates Mario
Cavigelli.
Dabei wird die Situation permanent vor Ort durch die Wildhut beurteilt und an die Ämter
Bericht erstattet. Ueli Bühler vom
Amt für Wald und Naturgefahren
meinte dazu: «Auf ein überlegtes
und koordiniertes Vorgehen legen wir grossen Wert», und fügte weiter an: «Bei solch strengen
Wintern ist der Forstdienst bereit,
Massnahmen zur Unterstützung
des Schalenwildes zu treffen. Bedingung muss aber sein, dass die
Wildbestände den Lebensraumverhältnissen angepasst sind.»
Mit den genannten Massnahmen von Forstseite ist in erster Linie die Bereitstellung von Prossholz gemeint, welches in den
Wintermonaten besonders gerne
vom Rotwild als bevorzugte Winteräsung angenommen wird.
Schweizer Jäger 3/2012
43
Jagdpraxis
Ende Januar rief das Amt für Jagd und Fischerei und das Amt für Wald und
Naturgefahren Graubünden kurzfristig zu einer Medienkonferenz. Die anhaltenden und ergiebigen Schneefälle zu Beginn des Jahres zwangen den
Kanton zum regionalen Handeln und zum Start des Notfütterungskonzeptes, welches aufgrund des strengen Winters 2008/09 erstellt wurde.
Foto: naturpix.ch/ch.meier
Wie weiter?
«Entscheidend für das Wild
sind die nächsten Wochen und
Monate, respektiv der weitere
Verlauf des Winters», so Jagdins-
44
Schweizer Jäger 3/2012
Bild: Archiv, Gansner
Bild: Archiv, Gansner
Jagdpraxis
Konflikte in Siedlungen
Heinz Guler, Wildhüter des
Bezirkes Herrschaft-Prättigau,
brachte es auf den Punkt: «Die
Siedlungen und Dörfer entstanden auf den Sonnenterrassen des
Prättigaus und wurden in den
letzten Jahrzehnten ständig ausgebaut. Heute steht das Wild immer noch in diesen traditionellen,
aber überbauten Wintereinständen. Besonders illegale Rehfütterungen in den Gärten aus falsch
verstandener Tierliebe führen
häufig zu erzwungenen Begegnungen mit Hunden oder dem
Strassenverkehr, bei denen das
Wild in jedem Fall das Nachsehen hat.»
Ein in einen Lichtschacht gefallenes
Reh, welches in
einem Hausgarten
nach Futter suchte, wird aus seiner
misslichen Lage
befreit und freigelassen.
einer ersten Phase, keine leichte
Aufgabe. Mit der Wiedereinführung der seit Jahren eingestellten
Wildfütterungen läuft man Gefahr, in eine alte und bestens bekannte Situation abzurutschen.
Wenn wieder offiziell gefüttert
wird, werden viele der privaten und illegalen Fütterungen erneut aus dem «Schlaf» gehoben.
Ein Fütterungsverbot gegenüber
Privatpersonen durchzusetzen –
wenn denn keine Notzeit herrscht
– ist auch aufgrund fehlender gesetzlicher Bestimmungen kaum
möglich. Die Vergangenheit und
Gegenwart beweisen dies. Zwischen den Fronten steht dann einmal mehr die Wildhut und ist mit
einem äusserst emotionalen Problem konfrontiert.
Zum Schluss
Wichtig ist, und dies betonte
Für das Amt für Jagd und FiGeorg Brosi mehrmals, dass ein
gesunder und vor allem regulierscherei ist die Umsetzung des
ter Rotwildbestand in den WinNotfütterungskonzeptes, auch in
ter tritt. Um dies zu erreichen ist
Störungen durch
die Einhaltung der Abschusspläne mit den entsprechenden Massden Wintersport
und auch von Stan- nahmen notwenig.
Es bleibt für alle Beteiligten,
gensuchern wirken
insbesondere für das Wild, die
sich negativ auf
das Wild aus. Wild- Hoffnung, dass sich die Situation nicht verschlechtert. Denn es
ruhezonen helfen
mit, die Problematik wird auch mit einem Notfütterungskonzept nicht möglich sein,
zu entschärfen.
60 000 Stück Schalenwild auf einer Kantonsfläche von 7106 km²
über mehrere Monate durchzufüttern, geschweige denn in den entlegenen Einstandsgebieten zu erreichen.
■
pektor Georg Brosi. «Im Moment
wird das Wild an den wichtigsten
Stellen mit Heu zugefüttert. Heliflüge in abgelegene Regionen
sind zurzeit denn auch nicht vorgesehen.»
Besonders Störungen in den
Einstandsgebieten durch Freizeitsportler und auch Stangensucher
stellen in einer solchen Situation
ein Problem für das Wild dar. Darum wurden in den letzten Jahren
insgesamt 270 Wildruhezonen im
Kanton Graubünden ausgeschieden, die zeitlich mit einem Begehungsverbot belegt werden. Kontrolliert werden diese durch die
Territorialgemeinden sowie die
Wildhut. Bei Missachtung derselben stehen hohe Bussen an.
Dieser brave Sechser entging seinem Schicksal und konnte unter grossem Aufwand gerettet werden. Personen von links nach rechts: Hans Fausch, SeewisSchmitten, Wildhüter Leonhard Loretz, Fanas, Georg Gruber, Seewis-Schmitten,
Wildhüter Ruosch aus der Bündner Herrschaft, Christian Gansner, Seewis, Anton
Fausch, Seewis, Jakob Kuratli, Seewis und Andreas Gredig, Seewis.
Konflikte zwischen Mensch
und Wildtieren sind nicht neu
Der Jäger Andreas Gredig aus
Seewis überbrachte uns Bilddo-
kumente aus den 60er-Jahren. Die
Fotos zeigen eine Gruppe Einheimische, die versuchten, zwei
Stück Rotwild aus demselben
«Tobel» zu befreien. Ein streunender Hund hatte die beiden Hirsche bei hoher Schneelage dahin
getrieben.
Während der junge Hirschstier
aus seiner misslichen Lage befreit
werden konnte, musste das Stück
Kahlwild erlegt werden.
Für ein Stück
Kahlwild kam
jede Hilfe zu spät
und so wurde es
an Ort und Stelle
zerwirkt.
Schweizer Jäger 3/2012
45
Jagdpraxis
Foto: Kurt Gansner
Förster Jürg Hartmann-Blumer mit dem verendeten Hirsch,
den er auf mehrere hundert Meter vom Alpweg Seewis aus
entdeckte.
Foto: zVg von Andreas Gredig, Seewis
Aus dieser Felspartie stürzte der
Hirsch mehrere dutzend Meter ab und
brach sich das Genick.
Foto: zVg von Andreas Gredig, Seewis
Nicht nur der Hunger
fordert Opfer
Dieser kapitale 16-Ender stürzte beim Versuch eine vereiste Felspartie zu überwinden, zwischen
Seewis und der Nachbargemeinde
Fanas ab. Der in Pension gehende Förster der Gemeinde Seewis,
Jürg Hartmann-Blumer, entdeckte den abgestürzten Hirsch aus
grosser Distanz in einem schwer
zugänglichen Bachbett.
Nach der Meldung an die
Wildhut barg der Förster die imposante Trophäe des über 13-jährigen Hirsches. Die Stangenlänge
betrug einen Meter bei einem Geweihgewicht von ca. sechs Kilogramm. Ein ganz besonderes Erlebnis für Jürg Hartmann in seiner
43-jährigen Försterlaufbahn in
der Gemeinde Seewis.
Foto: Kurt Gansner
Zwei Vorfälle in derselben Region –
50 Jahre auseinander
n…
Testen Sie Ihr Wisse
Jagdhunde
Krankheiten
des Hundes
1
Wie erkennt man den
gesunden Hund?
A
aufmerksames Wesen
B
glänzendes, glattes Fell
C
gleichbleibender Appetit und Durst
2
Die normale Körpertemperatur
beträgt beim…
…kleinen und jungen Hund:
6
Infektionskrankheiten entstehen durch das Eindringen von
lebenden Krankheitserregern.
Nennen Sie die Gruppen der
am häufigsten vorkommenden
Krankheitserreger beim Hund?
7
Wie bezeichnet man die Fähigkeit
des Körpers, bestimmte Erreger
abzuwehren?
8
Wie kann der Hund vor Infektionen
durch Viren geschützt werden?
…grösseren und alten Hund:
46
3
Wie oft atmet ein gesunder Hund
im Durchschnitt pro Minute?
A
12–24/min
B
30–40/min
C
45–60/min
9
Wo sollte die Untersuchung eines
Hundes vorgenommen werden?
11
Wie kann man einem Hund
am leichtesten Tabletten oder
Kapseln verabreichen?
12
Wie erreicht man bei einem Hund
das Öffnen des Fanges?
13
Ab welchem Zeitpunkt besteht
für den Welpen die Gefahr einer
Infektion durch Parasiten?
4
Worauf deutet beim Hund eine
sehr harte Losung hin?
A
auf ebener Erde
A
auf eine Fütterung mit Trockenfutter
auf einem normalhohen Tisch
B
B
auf eine zu hohe Knochenration
C
auf dem Arm des Herrn
5
Wie erkennt man,
dass ein Hund krank ist?
A
Veränderungen der Körpertemperatur, des Pulses und der Atmung
A
Zubinden der Augen
A
ab zirka der 8. Woche
B
fehlender Appetit
B
Zusammenbinden der Läufe
B
sobald sie feste Nahrung nehmen
C
Teilnahmslosigkeit
C
Zubinden des Fanges
C
bereits im Mutterleib
Schweizer Jäger 3/2012
10
Um einen Hund richtig untersuchen zu können, sind verschiedene Zwangsmassnahmen
notwendig. Was zählt dazu?
Für welche Gesundheitsvorkehrungen muss der Hundehalter
sorgen?
18
Welche Aussagen über die
Wirkungsdauer der aktiven
Immunisierung sind richtig?
A
spezielle Schutzimpfungen
A
Sie bietet unterschiedlich langen
Schutz, meist 1–2 Jahre
B
regelmässige Wurmkuren
C
Pflege von Fell, Augen, Ohren,
Pfoten, Gebiss
B
Bis zur Bildung von Antikörpern
vergehen i.d.R. 14–20 Tage,
erst dann besteht Impfschutz
C
Sie wirkt sofort und hält zirka
1 Monat
15
Wie lautet die Bezeichnung
der Impfstoffe für die aktive
Immunisierung?
19
Vakzine
B
Antikörper
A
C
Sera
B
C
20
17
Welche Aussagen über den Impfstoff bei aktiver Immunisierung
sind richtig?
A
Der Impfstoff enthält bereits
Antikörper
B
Der Impfstoff enthält die jeweiligen
Erreger in abgeschwächtem oder
abgetötetem Zustand
C
Er regt den Körper zur Bildung
von Antikörpern an
www.schweizerjaeger.ch
B
nach zirka 6 Wochen
C
nach zirka 14 Tagen
Staupe, Hepatitis
aus Blut von Tieren, die diese
Krankheit überstanden haben
aus abgeschwächten oder
abgetöteten Erregern
aus dem Blut von Tieren mit
Schutzimpfung
B
Leptospirose, Parvovirose
C
Tollwut
Welche Aussagen über die Wirkung und Verwendung von
passiven Impfstoffen sind richtig?
21
Für welche Hundekrankheiten
gibt es Schutzimpfungen und
Sera?
22
In welchem Allgemeinzustand
sollte sich der Hund zum
Zeitpunkt der Aktivimpfung
befinden?
A
Er soll gesund sein
B
Er soll frei von Würmern sein
C
Er soll frei von Ungeziefer
(Aussenparasiten) sein
23
Gegen welche Krankheiten
wird die Grundimmunisierung
eingesetzt?
A
C
B
Wie lautet die Bezeichnung
der Impfstoffe für die passive
Immunisierung?
mit zirka 8 Wochen,
wenn sie abgegeben werden
Woraus werden passive
Impfstoffe gewonnen?
Zuverlässiger Schutz ist nur
für 2 bis 3 Wochen gewährleistet
Sera wirken sofort und eignen sich
deshalb auch zur Heilbehandlung
Es besteht ein lebenslanger
Impfschutz
A
Wann werden die Welpen
erstmals entwurmt?
A
25
A
16
24
Wann wird die
Hündin entwurmt?
A
bereits während der Trächtigkeit
B
sofort nach dem Wölfen
C
zirka 3–4 Wochen nach dem Wölfen
26
Mit welchem Alter werden die
Welpen erstmals geimpft?
A
sofort nach der Geburt
B
mit zirka 6–8 Wochen
C
mit zirka 12 Wochen
27
Wer stellt die Impfbescheinigung
bzw. den internationalen
Impfpass aus?
A
der Züchter
B
der Tierarzt, der die Impfung
durchgeführt hat
C
die staatlichen Veterinärämter
28
Testen Sie Ihr Wissen
14
Für Auslandsreisen mit dem Hund
sind manchmal verschiedene
Bescheinigungen notwendig.
Wer füllt diese aus?
Testlänge:
Testzeit:
28 Aufgaben
15 Minuten
Auswertung: 25 Antworten sehr gut
22 Antworten ausreichend
weniger
ungenügend
Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung mit freundlicher Genehmigung
von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH.
(Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck
verboten!) Bezugsquellennachweis siehe
Rubrik «Jägermarkt», Seite 1, oben links.
Antworten Seite 32
Schweizer Jäger 3/2012
47
Nun sind die Jagdgeschichten über Karl May im
«Schweizer Jäger» von Klaus
Böhme zum Ende gekommen.
Es war auch für mich als Insider interessant diese zu lesen,
hat man doch nicht immer alles gerade bei Hand, sprich im
Kopf.
Ich denke, auch die Leser
des «Schweizer Jäger» konnten sich daran erfreuen und
sich über die Flunkereien von
May ergötzen. Ich als Leiter der Schweizer Karl-MayFreunde freute mich über diese Publikation, dies in einem
Jahr, in dem Karl May wegen
seinem 100. Todestag und 170.
Geburtstages allgegenwärtig
ist. In Deutschland gibt es für
dieses Jahr über 100 sogenannte Events. Auch in der Schweiz
wird noch manches kommen.
Am 30. März, von neun bis elf
Uhr, werde ich auch im Radio
DRS1 etwas zu diesem Abenteuerschriftsteller sagen.
Abschliessend danke ich
dem typografischen Gestalter
für die schöne Präsentation,
was aber auch für das ganze Heft gilt. Ich plaudere als
Buch- und Offsetdrucker sowie Hobbygrafiker.
Elmar Elbs, Leiter
CH-Karl-May-Freunde
Zeitfenster
Wild – Jagd
Rückblick – Ausblick
Naturverarmung, verursacht durch Bevölkerungsexplosion
mit erzwungenem Wirtschaftswachstum.
Über ein halbes Jahrhundert ist es her,
dass ich tragen darf mein Gewehr.
Schöner Anblick, gute Jagd,
bis alle waren satt.
Heute sieht es anders aus.
Ein Tierlein hier, ein Tierlein dort
und schon ist der Anblick fort.
Einstände ohne Ruh – verursacht durch Tourismus auf
und neben den Wegen – das nagt am Bestand,
dass es strapaziert unsern Verstand.
Es gibt auch Förster und Bauern,
die tun diese Zeiterscheinung unterstützen,
denn sie denken, Wild tut uns ja nichts nützen.
Fehlplanungen und Verordnungen überborden,
ist das die Jagd von Morgen?
Wenig ist noch geblieben,
der alte Jäger darf noch tragen sein Gewehr,
doch ein Tierlein schiessen –
freuen tut’s ihn nimmer mehr.
Fridolin Beglinger, Sigriswil
48
Schweizer Jäger 3/2012
Pascal Della Casa aus Hünenberg, Kanton Zug, sandte
dem «Schweizer Jäger» diese interessante Trophäe zur
Bewertung zu. Abnormitäten dürfen gemäss CIC nicht
bewertet werden. Einer Veröffentlichung einer so interessanten Trophäe steht aber
natürlich nichts im Wege und
der Schütze schreibt zu seinem
Jagdglück folgendes:
Rosen, Kronen, Enden,
GEE, Drall, Spiegel, all dies
hast du gelernt. Nun steht
der beschriebene Lebensbock
vor dir, mit einer Distanz von
300 m. Was tun, was hast du
gelernt, welche Tipps haben
sie dir auf den Weg gegeben?
Doch nun bist du alleine, keine
Menschenseele weit und breit
... Ich habe mich fürs Warten
entschieden. 300 m, 180 m,
120 m, 70 m, nun steht mein
Lebensbock vor mir, klar ansprechbar ... wo ist mein Herzschlag? Ein sauberer Schuss,
der Bock fällt und als Nichtraucher warte ich die beschriebene Zigarettenpause.
Den Lehrgang konnte ich
im Jagdrevier Meierskappel, Kanton Luzern, im Jahre
2009/10 absolvieren. Von meinem Götti Paul Huber wurde
ich während dieser Zeit bestens unterstützt. Die Jagdprü-
fung konnte ich im Mai 2010
mit Erfolg abschliessen. Rückblickend war dies eine sehr
spannende und interessante
Zeit.
Das Jagdrevier Meierskappel, Kanton Luzern, umfasst
ca. 1000 ha und reicht vom Zugersee bis zum Michaelskreuz.
Nebst der Niederwildjagd
existiert auch die Wasserjagd,
da das Jagdrevier Meierskappel Seeanstoss hat. Die Jagdgesellschaft
Meierskappel
hat acht Pächter sowie Gäste.
Der Obmann ist Ruedi Stöckli
und der Jagdleiter Paul Huber.
Speziell erwähnen möchte ich
Alois Knüsel, der mich in seiner Jagdhütte jeweils bestens
betreut und mir den Lebensbock bis aufs kleinste Detail
beschrieben hat. Der Abschuss
erfolgte am 16. Mai 2011 und
wird mir auf Lebzeit unvergesslich sein.
Pascal Della Casa,
Hünenberg
Jagdglück im
Ausserrhoden
Foto: Sepp Bachmann
Leser schreiben
Ein bleibendes
Karl May
Jagdgeschichten im SJ Erlebnis
Arturo Casutt
erlegte an der
Treibjagd zwei
Rehe, dank
dem Jagdhund
Rex von Sepp.
Weidmannsheil!
Sepp Bachmann
Ausgabe 2/12
Anhand den erwähnten Veröffentlichungen konnten die
Leser des «Schweizer Jäger»
einen Einblick in das bis anhin
mystische Jagdverwaltungssystem «Jagdverbot» des Kantons Genf nehmen. Mit grossem Interesse habe ich den
Bericht gelesen und mir einige Gedanken dazu gemacht.
Nachfolgend erlaube ich mir
folgende Bemerkungen:
Der Kanton Genf preist sich
weltoffen und fortschrittlich
an. Unter diesem Aspekt werden – zumindest gegen aussen
– Werte wie Sozial, Liberal,
Gleichberechtigung, Kampf
gegen die Diskriminierung,
Förderung von Minderheiten
etc. hoch gehalten.
Genau hier, scheint es mir,
geht die Rechnung nicht auf.
Der Staat bemüht einen sehr,
sehr teuren Apparat, um die
nachhaltige Nutzung der Fauna und Flora zu gewährleisten.
Der sehr selbstherrlich auftretende Umweltinspektor äussert sich diskriminiert über
die jagende Bevölkerung und
attestiert ihnen keine Werte.
Gleichzeitig verbindet er die
öffentliche Jagd mit Unfällen
und negativen Ereignissen.
Er unterlässt nichts, um die
Genfer Bevölkerung im Glauben zu lassen, dass die Jäger
ein einfaches, gefährliches
und schiesswütiges Volk seien. Er billigt ihnen keine Verantwortung und Vernunft zum
Wohle der Fauna und der Gesellschaft zu.
Gleichzeitig posiert er stolz
in seinem Büro vor dem erlegten Keiler und tut genau das,
was die einfachen Jäger auch
machen würden. Wie im alten
aristokratischen Frankreich
dienen die «besoldeten Jäger»
dem Staat und bringen das begehrte Wildbret auf die Tische
der Obrigkeiten, und dies immer unter dem Motto «Schutz
der Fauna und der Gesellschaft
vor den Jägern»!
Äusserst bedenklich stimmt
mich die Vorgehensweise der
Umwelthüter. Werden doch
über 500 Wildschweine pro
Jahr durch die Staatsbesoldeten unter anderem mit illegalen Hilfsmitteln erlegt. Gemäss dem abgedruckten Bild
führt der Staatsjäger eine Waffe mit Restlichtverstärker und
Nachtsichtgerät. Der Einsatz
dieser Optik ist gemäss JSG
und JSV in der gesamten
Schweiz verboten!
Die Eidgenössische Jagdverwaltung kann in begründeten Fällen das Verwenden
von verbotenen Hilfsmitteln
ausnahmsweise bewilligen.
Mit dem Wort «ausnahmsweise» sind Situationen (z.B.
Bekämpfung von artfremden
Tierarten, Bekämpfung von
Krankheiten und Seuchen,
Jagd in extremen Problemzonen etc.) gemeint.
Mit Sicherheit ist im besagten Artikel nicht die normale Jagd gemeint, wie sie die
Staatsjäger des Kantons Genf
praktizieren.
Ob die Auslegung des Gesetzesartikels für die Staatsjäger des Kantons Genf einem
Gerichtsurteil Stand halten
würde, ist fragwürdig und
wäre zu prüfen. Ich empfehle den Genfer Jägern, sich bei
der Kantonalen und Eidgenössischen Jagdverwaltung zu
melden und schriftlich in Erfahrung zu bringen, wie viele Sondergenehmigungen und
in welchem Zeitraum für die
Jagd im Kanton ausgestellt
worden sind.
Sehr geehrter Herr Dändliker, Sie und Ihre Staatsjäger tun nichts anderes, als das,
was wir in der Patent- und Revierjagd auch praktizieren.
Im Unterschied zu Ihnen ist
die Jagd in den meisten Kantonen selbsttragend und zum
Teil sogar gewinnbringend
für die Kantonsfinanzen. Wir
verwenden keine verbotenen
Hilfsmittel und sind in der Bevölkerung integriert. Ihre Haltung, die Jäger gefährden die
Öffentlichkeit und die Fauna
sowie Flora, ist für mich als
Berner Jäger inakzeptabel.
Bedenken Sie, dass die
Staatsjäger unter Einsatz der
technischen und verbotenen
Hilfsmittel während der Nacht
eine viel grössere Gefahr für
die Bevölkerung darstellen.
Während sich der Patentund Revierjäger strikte an die
Schusszeiten hält, so dass er
jederzeit die Umgebung und
das Ziel klar und eindeutig erkennen kann, schiessen Ihre
Jäger mithilfe der speziellen
Optik mit eingeschränktem
Sehfeld in die Dunkelheit! Ich
überlasse Ihnen die Beurteilung, wo die Gefahr eines Unfalls höher liegt.
Liebe Genfer Jäger, ich
wünsche euch für die kommende Abstimmung viel
Glück. Versucht der nichtjagenden Bevölkerung aufzuzeigen, dass die Staatsjäger im
Kanton nichts anderes tun, als
Ihr tun würdet. Werdet aktiv,
informiert offen und objektiv.
Geht auf die Ängste und Bedürfnisse der Bevölkerung ein
und zeigt auf, dass die Jagd
durch die Jägerschaft weidmännischer und zudem billiger wäre. Nehmt die Verantwortung wahr! Viel Glück und
Weidmannsheil.
Bruno Sommer, Berner Jäger
Der Jäger
Er arbeitet für Bund und Kanton
und dies alles ohne Lohn.
Mit viel Geld und Zeit für Hege und Pflege
bewegt er sich auf steinigem Wege.
Er arbeitet nach Gesetzen und Verordnung
und hält so das Revier in Ordnung.
Es tönt zwar alles etwas verrückt
doch Erlebnisse und Natur geben ihm vieles
wieder zurück.
Weidmannsheil Alfred Richterich
Foto: Arturo Casutt
Erfolgreicher
Steinwildjäger
Alfons Venzin, Stauwärter
vom Marmorerasee, konnte am
13. Oktober 2011, nachmittags
um halb drei, auf 2600 m
ü.M. im Raum Piz Platta
diesen 9½-jährigen Steinbock
erlegen. Weidmannsheil!
Arturo Casutt
Schweizer Jäger 3/2012
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Leserbrief zum Artikel
«jagdfreier Kanton Genf»
Jagdgeschichten
Gruppenbild mit
Nomaden und
Jägern.Vordere
Reihe ganz links
der Verfasser
Robert Scherrer.
UNTER NOMADEN UND JÄGERN
Oktober in der Mongolei. Eigentlich nicht die richtige Jahreszeit für eine Reise in dieses Land,
schon gar nicht, wenn man abseits
der normalen Touristenrouten unterwegs ist. Aber das macht ja eine
Reise erst recht spannend.
Ausgangspunkt ist Shine Ider,
ein kleines Dorf südlich von Murun.
Für die 120 Kilometer von Murun
nach Shine Ider werden mit einem
geländegängigen Jeep russischer
Bauart gut und gern fünf Stunden
benötigt. Blockhäuser, umzäumt
von mannshohen Holzzäunen, säumen die Naturstrasse. Dazwischen
sind auch Jurten aufgestellt.
Hier treffen wir Ganbat. Er
wohnt mit seiner Familie in einem
Blockhaus, welches mit drei Zimmern und einer Küche zu den grösseren Häusern gehört.
Ganbat ist ein angesehener Jäger
im Dorf. Im Wohnzimmer hängt
eine Auszeichnung, die er uns stolz
zeigt. Zwölf Wölfe hat er in einem
Monat geschossen! Für uns eine
grosse Ehre, Ganbat auf der Wolfsjagd begleiten zu dürfen.
Aufbruch zur Jagd
Wie sollen wir uns denn kleiden? Ein erster Blick aus dem
Fenster der Blockhütte warnt uns.
Es sieht kalt aus. So entscheiden
wir uns für zwei Thermoshirts, ein
50
Schweizer Jäger 3/2012
Blick aus dem
Blockhaus in die
morgendliche
Kälte.
warmes Hemd, einen Pullover und
die bewährte Fliesjacke. Unsere
Entscheidung ist durchaus richtig.
Nur bei Wind auf Anhöhen, wo zusätzlich ein frischer Wind weht, ist
die Windjacke noch gefragt.
Am Morgen, knapp nach neun
Uhr, treffen die ersten Jagdkollegen ein. Alle sind gespannt auf die
Schweizer Gäste und begrüssen uns
mit einem Kopfnicken und mustern
uns mit einem Seitenblick. Kurz vor
der Abfahrt muss noch ein BegleitFahrzeug repariert werden, was die
Abfahrt verzögert, aber die Mongolen nicht aus der Ruhe bringt.
Etwa eine Stunde nach der Abfahrt führt uns der Weg, oder vielmehr ein kleiner Feldweg, in ein
Seitental. Die Steppe präsentiert
sich in einem wunderbaren Gelb.
Udval kocht einen
Milchtee für die
Gäste.
Sanft reiht sich Hügel an Hügel,
teilweise bewaldet. Die Lärchen
haben die meisten Nadeln bereits
verloren. Jetzt wird in jeder Jurte
ein kleiner Halt eingelegt. Ganbat
erkundigt sich bei den Männern
und Jugendlichen, wer als Treiber
für die heutige Treibjagd Zeit hat.
Die meisten sagen spontan zu.
Die ganze Truppe, Jäger und
Treiber, treffen sich in einer Jurte
hinten im Tal. Gastfreundschaft ist
Tradition bei den Mongolen, so
sind alle herzlich willkommen. Bei
diesem Treffen werden natürlich
auch die Neuigkeiten ausgetauscht.
Udval, die Gastgeberin, gekleidet in einen Del, macht sofort einen Milchtee und offeriert uns getrockneten Quark, hergestellt aus
Yakmilch. Dieser ist sehr hart und
schmeckt recht säuerlich, also für
uns sehr ungewohnt. So können die
Nomaden Milch konservieren und
für die Wintermonate haltbar machen, ohne einen Kühlschrank. Zur
Feier des Tages gibt es auch noch
den feinen Yak-Joghurt zum kosten.
IN DER
MONGOLEI
Ein Wolf im Treiben
Nun wird aufgebrochen zur
Treibjagd. Ganbat gibt den Treibern, welche nun die schönen, wilden Pferde gesattelt haben, die letzten Anweisungen. Mich erstaunt,
wie sich diese Pferde und Reiter
im unwegsamen Gelände bewegen.
Ihre Aufgabe ist, das Wild aus den
Wäldern zu treiben, sozusagen vor
die Gewehre der Jäger. Die Jäger
besteigen die Fahrzeuge und fahren
an den entsprechenden Waldrand.
Diese Fahrt ist für uns doch sehr
ungewöhnlich. Kein Gelände ist zu
schräg, zu steil oder zu holperig.
Ganbat verteilt nun die Jäger
und gibt ihnen Anweisungen für ihr
Zielgebiet und mögliche verdeckte Standorte. Nachdem alle Jäger
ihre Position bezogen haben und
das Fahrzeug abgestellt ist, kehrt
absolute Ruhe ein. Lautlos sitzen
wir mit Ganbat hinter einem Stein
und betrachten das Gelände. Zuerst
leise und dann immer lauter hören
wir die Treiber, welche immer näher kommen. Die Spannung steigt.
Jederzeit könnte ein Wolf oder ein
Ganbat in Lauerstellung.
anderes Stück Wild aus dem Wald
kommen und vor die Gewehre laufen. Plötzlich bricht Hektik aus. Ein
Wolf hat tatsächlich die Jägerlinie
durchquert, ohne dass ein Schuss
gefallen ist. Geschickt hat er eine
Lücke genutzt, um weiterhin am
Leben zu bleiben. Wir hören Schüsse. Nun kommen die ersten Treiber
aus dem Walde, was heisst, die Jagd
ist sofort abgebrochen. Neugierig
werden alle Jäger erwartet. Wer hat
denn was geschossen? Stolz bringen zwei Jäger ein geschossenes
Reh. Das Reh wird sofort gestochen und das noch warme Blut in
Die glücklichen Jäger mit dem
erbeuteten Reh.
einer Schale aufgefangen. Dieses
Blut wird von den Jägern mit Genuss getrunken. Dies sei sehr gesund, erklärt uns Ganbat und bietet
uns die Schale an. Dankend lehnen
wir jedoch ab. Die Jagdbeute wird
am Abend noch verteilt. Traditionsgemäss bekommt der älteste Jäger
das grösste Teil Fleisch. Das zweitgrösste Stück erhält der erfolgreiche Schütze. Der Rest wird unter
den anderen Jägern zu gleichen
Teilen aufgeteilt.
Alle Jäger und die Treiber besprechen die abgeschlossene Treibjagd. Es wird spekuliert, warum
denn der Wolf nicht geschossen
werden konnte. Sichtlich zufrieden
werden die Teilnehmer verabschiedet und es geht auf den Heimweg.
Am Abend können wir noch
Buuds, das sind gedünstete Teigtaschen mit köstlichem Rehfleisch
gefüllt, geniessen.
Robert Scherrer, Abtwil
Schweizer Jäger 3/2012
51
Jagdgeschichten
Die Treiber machen sich auf den Weg zur Treibjagd.
Jagdgeschichten
MEIN SAMBAR-HIRSCH
Zuerst eine kurze Erklärung, wie ich zu einem solchen
Hirsch kommen konnte.
Einer meiner Brüder lebt
seit über 40 Jahren in Australien. Er jagt dort im Staat New
South Wales und im Staat Victoria. Bei meinem vorletzten
Besuch erfuhren wir, dass es
in Victoria einen Jagdschein
für Besucher gibt. Also besorgten wir uns die nötigen
Formulare. Diese sind nötig
zum Erhalt einer Feuerwaffenlizenz. Vor meinem letzten Besuch füllte ich diese aus, und
liess mir die Angaben von der
Kantonspolizei bestätigen. Ich
bekam dann in Victoria auch
ohne Probleme Jagdschein
und Waffenlizenz.
Die Jagd
Mein Bruder wohnt in
NSW. Von seinem Wohnort
bis ins Jagdgebiet in Victoria
sind es knapp 800 Kilometer.
Wir brauchten dazu 10 Stunden mit unserem Toyota. Vom
letzten Dorf, das wir durchfuhren bis zu dem Ort, an dem
wir unser Camp errichteten,
sind es 100 km. Dazu brauchten wir 3 Stunden. 70 von diesen 100 km sind nur mit guten
Allrad-Fahrzeugen mit beachtlicher Bodenfreiheit zu befahren. Das Mobiltelefon hat keine Verbindung mehr.
Wir kamen am späteren
Nachmittag am Ziel an. Auf
der Herfahrt sah ich zum ersten Mal einen Dingo, den australischen Wildhund, in der
freien Natur. Zuerst wurde das
Zelt aufgestellt und ein Lagerfeuer entfacht. Dann wurde bei
einem Bier der «Schlachtplan»
für den nächsten Morgen ausgeheckt. Ich kannte das Gebiet
schon ein wenig, ich war früher schon zweimal hier in dieser Gegend. Das ist ein Nationalpark. Hier darf nur der
Sambar-Hirsch bejagt werden.
Nach einem kräftigen Aser
(am Lagerfeuer zubereitet)
52
Schweizer Jäger 3/2012
und einem starken Kaffee (das
Wasser holten wir im nahen
Fluss), krochen wir in unsere
Schlafsäcke und träumten dem
nächsten Morgen entgegen.
Zeitig am nächsten Morgen
gab es Tagwache. In der Glut
des Lagerfeuers hatten wir
bald dampfenden Kaffee. Der
Rucksack wurde gepackt, und
los ging es auf die Pirsch.
Ich pirschte auf dieser Talseite, mein Bruder auf der Andern. Es ist dort totale Wildnis. Oft war es recht schwer,
durch Gebüsch und liegendes
Holz durch zu kommen. Die
Sicht hier ist nicht sehr weit.
Ich suchte Spuren und
horchte in die Wildnis hinein. Alles war knochentrocken, keine Spuren, keine abgebissenen Kräuter einfach
gar nichts.
Am späteren Nachmittag
war ich zurück im Camp. Ich
hatte bereits das Lagerfeuer
entfacht, da kam auch mein
Bruder zurück, ohne Erfolg.
Er hatte Spuren gesehen, aber
keinen Hirsch.
Am nächsten Morgen wollte ich ins Tal des Dry Rivers.
Um fünf Uhr war Tagwache.
Nach den üblichen Vorbereitungen ging es los.
Wir fuhren ca. 2 km mit
dem Jeep. Dann gab es einen
längeren Fussmarsch in steiles
Gebiet. Am Ausgangspunkt
angekommen, war es noch
recht dunkel. Es war noch kein
Büchsenlicht und schon hupte
uns eine Hirschkuh an. (Die
Stimme der Kuh tönt wie ein
Horn, die Hirsche schleichen
tonlos ab oder man hört vielleicht Äste knacken, wenn sie
überrascht werden und flüchten).
Wir warteten also den Tag
ab. Etwa um 7 Uhr trennten wir
uns. Ich sollte im unteren Teil
dieses Tales pirschen, mein
Bruder stieg ein paar hundert
Meter höher. So pirschten wir
in einem grösseren Abstand in
die gleiche Richtung.
Ich pirschte so ruhig, wie
das in dieser Wildnis möglich war. Teilweise kommt
man kaum durch das Dickicht.
Die Waffe hat man ständig
in der Hand. Man sieht hier
nicht weit, und man muss sehr
schnell reagieren, wenn sich
ein Hirsch zeigt. Übrigens
sind Stier, Kuh und Kalb jagdbar. Und die meisten Tiere, die
hier erlegt werden, werden auf
Distanzen unter 50 Metern erlegt. (Weil man auch selten
weiter sieht.)
Nach etwa einer Stunde, ich
sass an einem Baum und beobachtete das Gelände um eine
Suhle herum, knackte es oberhalb meines Standortes. Erst
ein paar Huptöne, dann hörte ich das Tier noch stampfen
auf dem Waldboden. Dem Hupen nach musste das eine Kuh
sein. Und die musste recht
nahe sein.
Die nächsten 20 Minuten
hörte ich aber nichts mehr. Ich
pirschte weiter, spitzte meine Ohren und schaute fast Löcher in den Urwald. Langsam
bekam ich Hunger. Es ging so
um die Znünizeit. Ich wollte
gerade Pause machen. Da raschelte es im Gebüsch etwas
oberhalb von meinem Standort. Ich sah helle Geweihspitzen zwischen den Blättern.
Langsam zog ich meine Waffe
an die Schulter. Ich sah im ZF
aber auch nicht mehr als diese Geweihspitzen. Also senkte ich das Gewehr wieder und
wartete.
Ich war schon recht angespannt, und nach einer fast
endlos scheinenden Zeit kam
der Hirsch zwei Schritte vor.
Ich sah nun den ganzen Kopf
und einen Teil des Trägers.
Den Rest des Tieres sah ich
nicht. Ich stand etwas tiefer
und der Hirsch schaute zum
Glück bergauf. Ich schlug an
und liess die Kugel fliegen. Im
Feuer verschwand der Hirsch
hinter dem Gebüsch.
Ich lud nach und begab
mich vorsichtig zum Anschuss. Und da lag der Hirsch.
Ich war total überrascht von
dessen Grösse. Ich bin wahrscheinlich recht blöd dagestanden. Einen Hirsch von dieser Gösse hatte ich noch nie
gesehen. (Der Sambar-Hirsch
ist übrigens die drittgrösste
Hirschart auf der Welt.) Und
da vor mir lag dieser kapitale Kerl. Welch ein Erfolg! Ich
jauchzte meinem Bruder. Den
Schuss hat er gehört. Als er bei
mir ankam, glaubte er kaum,
was er da sah. Es war jetzt 9.15
Uhr.
Ich schoss auf ca. 30 Meter
stehend hinter dem Ohr in den
Träger. Kaliber 338 Winchester Magnum.
Nach einem Schluck «Feuerwasser» ging es ans Zerlegen. Es gibt in dieser Wildnis
keine andere Möglichkeit. das
Fleisch zu bergen. Und dieser Hirsch hatte über 200 kg.
Zweimal trugen wir Fleisch
fast eine Stunde weit, bis es
mit dem Jeep erreichbar war.
105 Kilo Fleisch brachten
wir nach Hause. Und was zurück blieb, war vielleicht noch
mehr.
An diesem Abend waren wir Beide geschafft. Am
nächsten Morgen zusammenpacken und 10 Stunden heimfahren.
Die Jagd in dieser Wildnis
ist recht schwierig. Ich hatte
einfach ein einmaliges Glück.
Ich denke, das ist der Hirsch
meines Lebens.
Martin Kühne, Engi
www.schweizerjaeger.ch
Z’TONISCH
TRAUMBOCK
Frühmorgens am 19. September, dem ersten Jagdtag
der beginnenden Hochjagd
2011. Zum ersten Mal jage ich
in diesem Jahr zusammen mit
meinen Niederjagdkollegen auf
der Hochjagd. Es ist kurz nach
sechs Uhr früh, als ich mich zu
dem mir zugewiesenen Posten zur Jagd begebe. Eine innere Anspannung, was mich
wohl an meinem ersten Jagdtag in dem mir bis anhin nicht
bekannten Jagdgebiet erwartet,
ist nicht zu unterdrücken.
Während ich bei meinem
Aussichtspunkt ankomme, umschliesst mich immer noch kalte und feuchte Finsternis. Jetzt
heisst es abwarten, den Tag allmählich anbrechen zu lassen.
Gegen sieben Uhr schaue
ich zum ersten Mal durch mein
mit Leuchtpunkt ausgestattetes Zielfernrohr, um mich zu
vergewissern, ob eine Schussabgabe bereits möglich wäre.
Vermehrt kann ich nun bei einsetzendem Regen und dem mir
um meine Ohren pfeifenden
Wind die Umrisse der Gegend
erkennen. Nur vom erhofften
Rotwild, welches ich in den
letzten Tagen beim Spiegeln
öfter beobachten konnte, ist
weit und breit nichts zu sehen.
Es ist kurz vor acht Uhr, als
ich in dem unter mir liegenden
Steingraben prasselnde Steine
vernehme. Sofort sind Sinnesorgane sowie mein Adrenalin
in erhöhter Jagdanspannung.
Meine Augen versuchen konzentriert, in der Umgebung
durchziehende Tiere ausfindig zu machen. Während ich
mich schon mit dem Gedanken befasse, ich könnte mich
geirrt haben, sehe ich plötzlich durch zwei Legföhren
eine Gämse stehen.
Nun heisst es abwarten,
mich nicht auffällig zu bewegen, damit ich ein sicheres Ansprechen durchführen kann.
Gespannt richte ich meinen
Feldspiegel auf den dunklen,
schwarzgrauen Punkt. Als die
Gämse für einen kurzen Augenblick ihr Haupt zur Seite
dreht, kann ich sie mit Sicherheit als erlegbaren Bock ansprechen.
Während ich nach meiner
Blaser R93 greife, springt der
Bock mit wenigen Sprüngen
auf einen vor ihm frei stehenden Felsbrocken und schaut
aus gut 100 Meter Abstand zu
mir herauf. Schon habe ich das
Fadenkreuz meines Zielfernrohrs auf der Brust des Gämsbocks platziert und lasse Sekunden später den Schuss im
Kaliber 8x68S aus dem Lauf.
Noch im Feuer sehe ich den
Bock zusammenbrechen.
Erfreut über den mir gelungenen Abschuss begebe ich
mich ca. dreissig Minuten später zum erlegten Bock. Beim
Eintreffen am Abschussort
wird mir bald einmal bewusst,
was für ein besonderes Jagdglück ich hier hatte. Ein kapitaler, 8½-jähriger Gämsbock
liegt in den Alpenrosen.
Während ich das Tier an
seinen Krucken hochhebe,
kann ich meine Gefühle und
meine Freudentränen nicht
mehr zurückhalten und lasse
ihnen freien Lauf. Mit einem
dankbaren Gedanken zum
Herrgott kann ich dieses Jagdglück, welches ich an meinem
ersten Jagdtag in meinem neuen Jagdgebiet erleben darf,
noch nicht richtig fassen.
Später in der Jagdhütte
kann ich die Glückwünsche
meiner Jagdkollegen entgegen
nehmen und bei einem guten
Glas Weisswein auf ein kräftiges Weidmannsheil anstossen.
Dieser kapitale und 35 kg
schwere Gämsbock, welcher
an der Generalversammlung
der Diana Visp mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde, wird uns allen noch lange
in Erinnerung bleiben.
Verbunden mit einem Weidmannsgruss von deinen Jagdkollegen
Norbert Heldner, Eyholz
Schweizer Jäger 3/2012
53
Jagdgeschichten
Erinnerung an die
Hochjagd 2011
Wildkunde
Rabenvögel in Kulturgeschichte und Verhaltensforschung
GÖTTERBOTEN
GALGENVÖGEL
INTELLIGENZWUNDER
Wenigstens einen oder auch ein paar von ihnen sieht man eigentlich fast immer und überall, auf den Dächern der Stadt und in den Parkanlagen, in den Gärten am Rand der Dörfer
und auf den Feldern und Wiesen, am Wegesrand oder auch mitten auf der Strasse, meist
bei einem überfahrenen Tier: Rabenvögel.
54
Schweizer Jäger 3/2012
www.schweizerjaeger.ch
Ein wenig Taxonomie
und Etymologie
Die Familie der Rabenvögel
mit dem wissenschaftlichen Namen Corvidae gehört zur zoologischen Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) und
zur Unterordnung der Singvögel
(Passeres). In rund 120 Arten und
25 Gattungen besiedeln die Rabenvögel die unterschiedlichsten
Lebensräume annähernd des gesamten Erdballs mit Ausnahme
der Südspitze des amerikanischen
Doppelkontinents sowie der Antarktis. Zu den Gattungen der Rabenvögel gehören unter anderem
die Häher und die Elstern, die in
überseeischen Regionen in vielerlei Formen und Arten vorkommen sowie die Raben und Krähen
(Corvus) und von denen es weltweit allein 42 Arten gibt. In unseren Breiten ist diese Gattung,
um die es in dieser Abhandlung
gehen soll, durch den Kolkraben (Corvus corax), die Aaskrähe (Corvus corone) mit den Unterarten Rabenkrähe (Corvus c.
corone) und Nebelkrähe (Corvus
c. cornix), die Saatkrähe (Corvus
frugilegus) und die Dohle (Corvus monedula) vertreten.
Wie schon aus dem zusammenfassenden Gattungsnamen «Raben und Krähen» ersichtlich ist,
kennzeichnen diese beiden Bezeichnungen keine biologischtaxonomische Unterscheidung;
üblicherweise werden die kleineren Arten als «Krähen» und die
Zur Zeit des Züricher Universalgelehrten Conrad Gesner (1516–1565) waren
noch nicht so viele Arten differenziert
und in seinem «Vogelbuch» tragen
alle schwarzen Rabenvögel die wissenschaftliche Bezeichnung «Corvus».
grösseren Vertreter als «Raben»
bezeichnet. Beide Namen sind,
wie sich leicht erahnen lässt, aus
etymologischer Sicht lautmalerischer Herkunft und beruhen
schon von der indogermanischen
Wortwurzel «khrabanas» her
über das althochdeutsche «hraban» und «krâwa» sowie das mittelhochdeutsche «kraeje» und
eben «rabe» auf den jedermann
bekannten, meist als «krächzend»
empfundenen Lautäusserungen
dieser Vögel.
Selbst der lateinisch-wissenschaftliche Name «corvus» – im
altschottischen «corby» ebenso
wie französischen «corbeau» enthalten – geht auf die altgriechischen Worte ␬␳␣␰␻ bzw. ␬␴␳␣␰
zurück, die man «kórax» oder
«kráxo» aussprechen müsste und
die ebenfalls deutlich das Krächzen der Vögel nachahmen. Die
schwarze Farbe des Gefieders
spiegelt sich erstaunlicherweise
in der Etymologie des Namens
nicht wider. Erst später, wohl seit
der Christianisierung oder auch
erst seit dem Mittelalter, wurde «rabenschwarz» ein Begriff.
Schwarz, die symbolträchtige
«Nicht-Farbe», die fast ausnahmslos eine negative Bedeutung hat:
Man denke an das «schwarze
Schaf», das einem vielleicht noch
an einem «schwarzen Tag» in die
Schweizer Jäger 3/2012
55
Wildkunde
Dies war schon immer so, solange die Menschen und die meist
schwarzen Gesellen gemeinsam
auf diesem Planeten leben, und
schon immer hatten die flatternden, krächzenden Gestalten mit
ihrem oft eigenartigen Verhalten für die Menschen etwas Mystisches und Geheimnisvolles an
sich, etwas Rätselhaftes, das bis
auf den heutigen Tag nicht vollkommen entschlüsselt werden
kann.
Aber auch ein unbestimmtes,
durchaus der rational nicht erklärlichen Urangst vor dem bösen
Wolf ähnelndes Gefühl der Furcht
stellt sich noch heute bei vielen
Menschen ein, wenn grosse Scharen von Krähen mit weithin hörbarem Gekrächze und Geschrei,
namentlich im Winter bei einsetzender Abenddämmerung, zu ihren Schlafplätzen ziehen.
Die Mythen, Sagen und Märchen jedoch, die sich fast rund
um den Erdball, besonders aber in
den zirkumpolaren Regionen der
nördlichen Erdhalbkugel um die
Raben und Krähen ranken, sind
von einer bemerkenswerten Ambivalenz, von einer erstaunlichen
Vielfalt sogar und drücken von
Bewunderung und Verehrung bis
hin zu Angst, Abscheu und Hass
nahezu alle Gemütsregungen aus,
die Menschen gegenüber den Tieren seit Anbeginn der Zeiten empfinden. Bevor jedoch den Flügen
der Rabenvögel durch vergangene Zeiten und ferne Regionen gefolgt wird, sollen zunächst einige
kurze Erläuterungen zu den einschlägigen ornithologischen Bezeichnungen vorangestellt werden.
Repro: Verfasser
Von Klaus Böhme
Wildkunde
Rabenkult schon in der Eiszeit?
Als älteste Darstellung eines
Rabenvogels gilt vielen Mythenforschern, aber auch Paläontologen eine eiszeitliche Höhlenzeichnung aus der berühmten Grotte
de Lascaux im südfranzösischen
Département Dordogne. Zwar ist
der Vogel stark vereinfacht dargestellt, wie heute etwa ein begabtes Kleinkind so etwas zeichnen würde und könnte also auch
ein anderer sein, aber er ist Teil
des vielleicht dramatischsten Gemäldes der gesamten paläolithischen Höhlenkunst: Ein Wisent,
von einem Speer durchbohrt und
mit heraushängenden Eingeweiden, hat sich drohend vor einem
Mann mit einer Vogelmaske aufgebaut, der seine weiteren Waffen
verloren hat und mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken liegt
– man wartet förmlich darauf,
dass der schwer verletzte Stier
den wehrlosen Jäger zertrampelt.
Links daneben ist ein von diesem
Geschehen abgewandtes Wollnashorn zu sehen und die ganze Szenerie erhält einen merkwürdigen
Anstrich durch den Vogel, der of-
56
Schweizer Jäger 3/2012
fenbar ganz ruhig dazwischen auf
einem Stab sitzt.
Jeglicher Versuch einer Deutung – und deren gibt es unzählige
– dieser wie anderer eiszeitlicher
Wandmalereien muss sich letztlich
in Spekulationen verlieren. Sicher
ist jedoch, dass in keiner Epoche
die Menschen die Natur und ihre
Geschöpfe genauer beobachtet haben als im kulturellen Stadium des
eiszeitlichen Jägers – dies nämlich
war der existenziell wesentlichste
Teil ihrer Überlebensstrategie. So
wird ihnen auch der Zusammenhang zwischen dem Verhalten und
Auftreten von Rabenvögeln und
tierischen Kadavern wie menschlichen Leichnamen nicht entgangen sein.
Unter diesem Blickwinkel erscheint es keinesfalls abwegig,
in dem Vogel auf der Stange einen Raben zu sehen. Dieser könnte dann zum einen – völlig mythenfrei – stellvertretend für die
Nutzniesser der beiden alsbaldigen sterblichen Hüllen stehen,
also einfach den wartenden Aasfresser darstellen, mithin ein verachtenswertes Geschöpf. Zum anderen könnte er aber auch bereits
eine mythologische Verbindung
zur «Anderswelt», zu einem Leben nach dem irdischen Tod symbolisieren, das nach Überzeugung
vieler Fachleute in der Geisteswelt der paläolithischen Jäger
durchaus schon einen bedeutenden Raum einnahm, und stände
dann für ein übernatürliches Wesen, das zu fürchten und zugleich
zu verehren wäre.
Niemand wird jemals wissen,
was der eiszeitliche Künstler vor
rund 17 000 Jahren mit dem Vo-
In der linken unteren Ecke dieses
dramatischen Gemäldes aus der
eiszeitlichen Bilderhöhle von Lascaux in Südfrankreich ist die erste
bekannte Darstellung eines Vogels
zu sehen, bei dem
es sich um einen
Raben handeln
könnte.
Bild rechts:
Detail der linken
unteren Ecke.
Repro: Verfasser
Repro: Verfasser
Quere kommt, obwohl man ohnehin schon alles «schwarz sieht» –
dann erscheint die Zukunft wirklich «kohlrabenschwarz». Doch
dazu später mehr …
In den Sagen und Erzählungen
aus alter Zeit, von denen nachfolgend nun berichtet werden soll, bei
der Suche nach den Spuren, die
von den Rabenvögeln in der Geschichte und Literatur über Epochen und Völkergrenzen hinweg
hinterlassen wurden, spielen nämlich wissenschaftliche Artbezeichnungen und taxonomische wie
auch sprachliche Unterscheidungen jedoch ohnehin nur sehr selten
überhaupt eine Rolle. In zahlreichen Mythen, Märchen und Sagen aus der ganzen Welt ist «der
Rabe», oftmals auch «die Krähe»
eine der Haupt«personen» oder
zumindest einer der «Mitspieler»,
der mit den mannigfachsten Eigenschaften und Verhaltensweisen die Überlieferungen zahlloser
Völker und Epochen mit originellem und oft geheimnisvollem Leben erfüllt.
gel auf der Stange zum Ausdruck
bringen wollte. Aber so komplex
und diffizil, wie die möglichen
Deutungsvarianten des eindrucksvollen Höhlengemäldes sich erschliessen, so vielschichtig stellt
sich auch das Verhältnis zwischen
Mensch und Rabenvögeln in der
Kulturgeschichte der Völker dar.
Von gottgleicher Verehrung bis
zur Verachtung und letztlich Verteufelung ist über die Jahrtausende hinweg an menschlichen Gefühlen und Gefühlsäusserungen
gegenüber den Raben also alles
zu erkennen – und die Erkenntnis verwundert, dass es damit den
schwarzen Vögeln, die eigentlich
niemanden direkt bedrohen können, nicht anders geht als den Wölfen, den Bären und den Adlern, die
oft als ebenso stark wie gefährlich
empfunden und aus diesem Grund
sowohl verehrt als auch verunglimpft und bekämpft wurden.
Der Schöpfer der Welt
«Der Rabe war einsam. Eines Tages, als er sich so richtig
elend fühlte, rannte er auf dem
Sandstrand hin und her. Abgesehen von den Bäumen, von Mond,
Sonne, Wasser und einigen wenigen Tieren war die Welt leer. Aus
tiefstem Herzen wünschte er sich
die Gesellschaft anderer Geschöpfe. Plötzlich schob sich eine grosse Muschel durch den Sand. Dabei machte sie ein unheimlich
gluckerndes Geräusch. Gespannt
sah und hörte der Rabe zu, wie
sich die Muschel langsam öffnete. Er war überrascht und glücklich, als er winzige Menschen aus
der Muschel herauskommen sah.
Alle redeten, waren fröhlich und
schüttelten den Sand ab. Männer, Frauen und Kinder verbreiteten sich über die
Insel. Der Rabe freute sich und war stolz
auf sein Werk. Er sang ein wunderschönes Lied. Es war ein Lied der Begrüssung und erzählte von grosser Freude.
Der Rabe hatte die ersten Menschen zur
Welt gebracht.»
Man mag bei dieser Legende wohl
ein wenig lächeln und sich fragen, worauf der Rabe, der ja hier doch nur zugesehen hat, eigentlich so stolz war.
Die Geschichte von der Erschaffung
des Menschen in dieser oder ähnlicher Weise, aber stets mit einem Raben
als Protagonisten, ist jedoch wesentlicher Teil der Schöpfungsmythen vieler Indianerstämme an der Nordwestküste der Vereinigten Staaten bzw. an
den Westküsten Kanadas und Alaskas.
Für die Ureinwohner dieser Regionen,
die naturgemäss auch den Wolf, den
Bären und den Adler verehrten, nahm
der Rabe unter allen Geschöpfen die
bedeutsamste Stellung ein: Er brachte
nicht nur die Menschen auf die Erde,
sondern auch Sonne, Mond und Sterne
an den Himmel, damit – beispielsweise
in einer langen, ebenso merkwürdigen
wie dramatischen Erzählung der HaidaIndianer – das Licht und das Feuer auf
die Erde, füllte die Flüsse und das Meer
mit Lachsen und anderen Fischen, und
liess das Wild durch die riesigen Wälder
streifen, die er zuvor geschaffen hatte.
Der Rabe als Schöpfer der Welt, aber
auch als Hüter und Bewahrer der Kultur – ein Mythos, der für die indigenen
Bewohner der nordamerikanischen Pa-
Quelle: Wikipedia, Creative Commons, Foto: Beeblebrox
Quelle: Wikipedia, Creative Commons, Foto: D. Gordon E. Robertson
«Der Rabe und der erste Mensch» –
diese eindrucksvolle Skulptur aus dem
Museum of Anthropology im kanadischen
Vancouver, British Columbia, stellt sehr anschaulich die Schlüsselszene des im Text
erwähnten Schöpfungsmythos der Indianer
an der Nordwestküste Amerikas dar.
Tel: +41 76 379 24 26
hunting@hunting-adventure.ch
www.hunting-adventure.ch
JAGEN WELTWEIT
SIBIRISCHER REHBOCK
ab € 1'550.00
Im Sitka National Historic Park auf den
Baranoff-Inseln vor Alaska ist dieser
indianische Totempfahl mit dem stilisierten
Kopf eines Raben zu sehen, der dessen
Bedeutung in der Mythologie der Ureinwohner
zeigt.
SCHWARZBÄR SASKATCHEWAN
CAN$ 3'700.00
zifikküste vielfach heute noch lebendig und gegenwärtig ist. Jedoch auch in
den Überlieferungen der kulturell verwandten sibirischen Völker wie etwa
der Tschuktschen findet sich der Rabe
als Erschaffer des Lebens auf der Erde
und sogar bei den Inuit, wo der Rabe Tulukauguk, ähnlich wie in der Erzählung
mit der Muschel, die Menschen aus einer Stranderbsenschote heraus die Erde
bevölkern lässt. Besonders aber für die
nördlichen Indianerstämme waren Raben und Krähen von Geheimnissen und
Mysterien umwitterte Lebewesen, denen
Verbindungen zur Welt der Geister und
Götter zugesprochen wurden; als Totemtiere genossen die schwarzen Vögel
höchste Verehrung und nur herausragende Krieger und Häuptlinge, einflussreiche Kriegerbünde oder auch ein ganzer Stamm, die zur Sioux-Sprachfamilie
gehörenden Crows oder Absarokee, die
«Kinder des langschnabligen Vogels» in
Montana, durften sich erlauben, Raben
und Krähen im Namen zu führen.
Begleiter antiker Gottheiten
und Propheten
In der jenseitigen Welt der Geister
und Götter flatterten Raben und Krähen
jedoch nicht allein in den uralten Mythen der einstigen Jägervölker in den
Bergen, Wäldern und Tundren der nördlichen Wildnisse umher. Vielmehr waren sie ebenso in anderen Völkern und
Kulturkreisen als Begleiter der Gottheiten weit verbreitet, sei es wegen ihrer fliegerischen Fähigkeiten, gewissermassen um als «fliegendes Auge» ihrer
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Schweizer Jäger 3/2012
trieb sich lieber dort umher, bis
die Früchte und Körner reif waren. Viel zu spät also kehrte er mit
dem Wasser zurück und zur Strafe musste er fortan ein schwarzes
Gefieder tragen.
Nach einer anderen Version
der Fabel, die in den Metamorphosen des Ovid enthalten ist,
geschah dies nach Überbringen
einer schlechten Nachricht, was
vielleicht eine frühe Wurzel des
Begriffs «Unglücksrabe» sein
könnte, und nach wiederum einer anderen Fassung wurde der
säumige Wasserträger zwar nicht
schwarz, musste aber den Sommer über Durst leiden. PflichtDen griechischen vergessen zeigte sich auch der
Gott Apollon mit Rabe, den Noah nach Anlandung
einem Raben, der der Arche auf dem Berg Ararat
bereits schwarzes aussandte: Er kehrte nicht zuGefieder hat, stellt rück, um das nahe Land anzuzeigen, sondern kümmerte sich, wie
dieses Innenbild
einer weissgrundi- der Rabe Apollons, erst einmal
gen Schale dar, die um das eigene leibliche Wohl. In
um 460 v. Chr. ge- ähnlicher Form ist die Geschichte
übrigens auch im babylonischen
schaffen wurde
Gilgamesch-Epos zu lesen. Ohne
und im Museum
das Epos oder gar die Bibel zu
Deplhi zu sehen
kennen, sondern eher aus einfach
ist.
praktischen Überlegungen heraus
sollen übrigens auch die Wikinger
auf ihren Seefahrten immer Raben mit sich geführt haben, um
sie zur Landsuche auszusenden.
Ein weiterer, indirekter Zusammenhang der schwarzen Vögel
mit Dürre und Trockenheit findet
sich ebenfalls in der Bibel: Nachdem der Prophet Elia eine Dürre
als Gottesstrafe angekündigt hatte, floh er vor dem Zorn des Königs Ahab in ein Wildbachtal nahe
dem Jordan und wurde dort von
Raben versorgt. Das Sternbild des
Raben hingegen, das seinen Namen nach einer weiteren Lesart
der Apollon-Sage von dem griechischen Astronomen Ptolemäus
erhalten haben soll, gilt unter anderem als Zeichen des Wechsels
vom regenarmen Sommer zum
niederschlagsreicheren Herbst.
So zeigt die Reise durch die
Mythologie der alten Völker und
Kulturen bis hierher eigentlich
kaum etwas Negatives und Abschreckendes über die Rabenvögel. Zwar sind sie, wie die eben
erwähnten Geschichten erkennen
Quelle: Wikipedia, Creative Commons, Foto: Fingalo
Wildkunde
göttlichen Herrschaften entfernte Vorkommnisse wahrzunehmen
und darüber zu berichten, oder wegen ihrer offenbar schon frühzeitig erkannten aussergewöhnlichen
Gelehrsamkeit, Klugheit und Intelligenz. So kannte man sie in Indien als Begleiter der Göttin Kali,
auch Durga genannt und Gattin
Shivas, und in der keltischen Mythologie gehörten sie zu Lugh oder
Lugos, dem Gott der Sonne und
des Lichts, der Krieger, Magier,
Künstler und Dichter.
Im klassischen Altertum, wie
etwa in der griechischen Sagenwelt, sind Raben vor allem als Begleiter des Gottes Apollon zu finden, Sohn des Zeus und der Leto,
Zwillingsbruder der Jagdgöttin Artemis, vielseitiger Gott des
Lichts, der Jugend, der Dichtung
und der Musik, der Heilkunde und
der Weissagung. Eines der ihm
geweihten Heiligtümer war Delphi, die berühmte Stätte der Enthüllung der Zukunft, des räumlich
Entfernten oder des Götterwillens. Die Krähe war Lieblingsvogel auch der Göttin Athene, die
deshalb auch «Coronis» genannt
wurde und unter anderem Schutzherrin des Orakels von Thessalien war, bei dem diese Vögel die
Funktion des weissagenden Mediums wahrnahmen. Das hohe Ansehen des Raben beschränkte sich
bei den Hellenen aber nicht auf
den religiös-mythischen Bereich:
Kein Geringerer als Aristoteles,
neben Platon der bedeutendste
Philosoph jener Epoche, sprach
den Rabenvögeln – der modernen
Verhaltensforschung Jahrtausende weit vorausgreifend! – bereits
eine weit über den Instinkt hinausgehende Intelligenz und die Fähigkeit zu einem danach ausgerichteten Handeln zu.
Nicht nur im antiken Griechenland sah man in Raben und Krähen
aussergewöhnliche Vögel mit der
Kraft der Weissagung und glaubte, in ihrem Flugverhalten und der
Art und Lautstärke ihres Krächzens Antworten auf rationell nicht
zu beantwortende Fragen zu finden. Im alten Rom waren sie die
bedeutsamsten Omenvögel für das
Auspizium der Auguren, also für
die «Vogelschau» der dazu beru-
fenen und besonders ausgebildeten, am Lituus, dem Krummstab erkennbaren Priester. Dieses
sechzehnköpfige Gremium konnte aus dem Flug und der Flugrichtung – von links war ein schlechtes Omen! – dieser und anderer
Vögel, wie etwa auch Adlern, den
Willen der Götter erkennen und
danach die Erfolgsaussichten bevorstehender politischer oder militärischer Vorhaben verkünden –
die Entscheidungen der Senatoren
und Heerführer soll dies jedoch
nicht immer beeinflusst haben.
Darüber hinaus waren Krähen der
römischen Göttin Juno geweiht,
Gattin Jupiters, deren Aufgabe
unter anderem im Schutz der Ehe
und Familie bestand. Krähen nämlich galten als besonders treu und
auch in Griechenland waren zwei
Krähen das Symbol der Ehe und
Treue.
Einst waren die Raben weiss
Apollon aber, um damit noch
einmal zu den Griechen zurückzukommen, besitzt doch auch als
Sinnbild männlicher Schönheit
eine Symbolkraft bis in die Gegenwart hinein und dieser göttliche
Schönling soll von den gemeinhin
als hässlich angesehenen schwarzen Vögeln begleitet worden sein?
Tatsächlich: Die Raben des Apollon waren zunächst weiss! Eines
Tages aber sandte er einen Raben
aus, um Wasser zu holen, das er
Zeus opfern wollte; der Rabe fand
jedoch nahe der Quelle einen Feigenbaum und ein Weizenfeld und
Raben werden zur
Personifizierung der Bosheit
Zudem wurden ab dem Mittelalter bekanntlich, dem verhängnisvollen Auftrag des Alten Testaments zur Unterwerfung der
Natur entsprechend, die Tiere und
Vögel überhaupt eingeteilt in solche, die dem Menschen nützlich
sind und solche, die bekämpft
und möglichst ausgerottet werden
müssen, weil sie der Landwirtschaft, der Viehhaltung und auch
dem Jagdwesen als schädlich gelten. Die Folgen für Wölfe, Bären
und Luchse, aber auch für Adler
und sogar Fischotter sind an dieser Stelle schon mehrfach dargestellt worden, Raben, Krähen und
Elstern jedoch wurden – bis weit
ins 20. Jahrhundert hinein – ebenfalls nahezu weltumspannend
verfolgt und der Kolkrabe dabei
weiträumig ausgerottet.
Eine wachsende Abneigung
gegen die schwarzen Gesellen,
verbunden mit einer Abwertung
ihres Charakters und ihrer Verhaltensweise war offenbar zunächst
tatsächlich auf die von der Ausbreitung des Christentums erfassten Regionen und Kulturkreise
beschränkt, später aber auch im
Zuge der Islamisierung des arabischen und vorderasiatischen Raumes zu beobachten. Interessant
ist hierzu nämlich eine Betrachtung, die sich aus der miteinander verknüpften Geschichte von
Christentum und Islam, aus den
gemeinsamen Quellen von Bibel
und Koran ergibt und den Raben
als Personifizierung der mit List
und Hinterhältigkeit gepaarten
Bosheit darstellt: Auch im Koran,
der im 7. Jahrhundert, mithin wesentlich später als die Bibel entstand, ist die bekannte Geschichte von Kain und Abel zu finden,
allerdings in etwas differenzierender Form: Ist schon das Mordmotiv, das sich aus einem Streit
um die Zwillingsschwestern der
beiden ergab, ein völlig anderes,
so weiss Kabil, der Mörder, nach
der Tat mit dem Leichnam seines
Bruders Habil auch über lange
Zeit hinweg nichts anzufangen,
bis zwei Raben auftauchen, der
eine den anderen erschlägt, mit
dem Schnabel eine Grube gräbt
und den toten Vogel verscharrt.
Ablehnung und Skepsis bis hin
zu Feindseligkeit und Furcht gegenüber den Raben und Krähen
sind also offenbar in erster Linie
aus christlich-religiösen Mythen
entstanden, damit seit annähernd
zweitausend Jahren tief verwurzelt und halten sich, wie gezeigt
werden wird, ungeachtet neuerer
Forschungsergebnisse, die gerade
diese Vögel in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen, hartnäckig bis auf den heutigen Tag.
Fortsetzung folgt
Schweizer Jäger 3/2012
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Wildkunde
vergessenheit des von Noah ausgesandten Raben kann bei böswilliger Betrachtung so ausgelegt
werden, dass er die Menschen und
Tiere auf der Arche dem Verderben ausliefern oder zumindest im
Ungewissen lassen wollte. Selbst
die – angesichts der tatsächlich zu
beobachtenden Fürsorge der Altvögel vollkommen irrige – Annahme, dass «Rabeneltern» ihre
Jungen vernachlässigen und die
«Rabenmutter» die Kleinen sogar
hungernd umherirren lässt, hat ihren Ursprung in der Bibel: «Wer
bereitet den Raben die Speise,
wenn seine Jungen zu Gott rufen
und fliegen irre, weil sie nichts zu
essen haben?» heisst es im Buch
Der Maler Mikael Hiob 38,41. Nach den alttestamenToppelius (1734– tarischen Speisevorschriften gal1821) hat auf der ten Raben zudem, wie allerdings
viele andere Tiere und Vögel auch,
hölzernen Wand
als «unrein» und dies ist nicht nur
der Kirche von
auf sein schwarzes Federkleid,
Haukipudas in
sondern vor allem auf seine VorFinnland ein anschauliches Gemäl- liebe für Aas zurückzuführen.
Vermutlich waren diese Schilde der Versorgung
derungen und Erwähnungen im
des Propheten
Eliah durch Raben «Buch der Bücher» einer von
als Gehilfen Gottes mehreren Gründen dafür, dass
sich in den Jahrhunderten nach der
geschaffen.
Zeitenwende, im Zuge der Christianisierung Europas die von alters her keineswegs ablehnende
Einstellung gegenüber den Raben
und Krähen nach und nach, aber
grundlegend änderte. Die vielfache Verehrung der Raben in den
von der neuen Religion abgelösten
alten, heidnischen Kulturen mag
zusätzlich einen Ausschlag für die
allmählich einsetzende Ächtung
der Rabenvögel gegeben haben.
Quelle: Wikipedia, gemeinfrei
lassen, nicht immer die Zuverlässigsten, in antiken Fabeln erscheinen sie als eitel und hochmütig – was später in vielen Märchen
fortgeführt wurde – und sicherlich mussten sie als weise Propheten oftmals Katastrophen und kriegerische Ereignisse vorhersagen,
hatten vielleicht von daher schon
die Aura des Unglücksboten. Aber
die zweifelsfrei seit Urzeiten bekannte Neigung der Vögel, sich
von toten Tieren und sogar von
menschlichen Leichnamen zu ernähren als Anlass für Verachtung
und Hass, die Schwärze des Gefieders als sichtbares Zeichen für
die Verbindung mit Tod und Teufel – all dies findet sich vordergründig weder in den Mythen der
nordischen Völker von Sibirien bis
nach Amerika noch in der Sagenwelt des Altertums.
Allein in der Bibel zeigen sich
neben positiven Erwähnungen,
wie der Geschichte von der Versorgung des Eliah als Gehilfen Gottes, bereits in frühen Texten erste Anzeichen einer gedanklichen
Verbindung mit Boshaftigkeit,
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Schweizer Jäger 3/2012
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Schweizer Jäger 3/2012
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sorgten.
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vielfachem Kundenwunsch
nun Einzug ins Standard-Portfolio gefunden hat. Bei der S
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versehen, die auch bei Nässe
und Kälte optimalen Grip garantiert. Doch neben der neuen
Farbgebung wartet die Forest
XT mit zwei weiteren Features
auf, auf die aktive Schwarzwildjäger,
Durchgehschützen und Hundeführer grossen
Wert legen. Zum einen sorgt
die von Sauer entwickelte
Magazinsicherung MagLock
dafür, dass das 5-Schuss-Magazin nicht verloren geht und
trotzdem bei Bedarf mit einem
Handgriff schnell entnommen
werden kann. Zum anderen ist
jeweils seitlich links am Haupt
und Vorderschaft eine zusätzliche Riemenbügelbüchse angebracht, so dass das Gewehr wahlweise «klassisch»
oder eben flach am Rücken
anliegend getragen werden
kann. Der Wechsel geht dank
der Sauer-Riemenbügel auf
Knopfdruck und in Sekunden.
Die Selbstladebüchse S303
Forest XT steht ihrer «Handschaltungs-Schwester» hier
in nichts nach und setzt als
Selbstlader mit Handspannung
gerade für Durchgehschützen
und Hundeführer eher noch
«einen oben drauf». Der neutral geschäftete Kunststoffschaft ist dank der beidseitig
perfekt ausgeführten GriffPads mit Handballenausformung – sowohl für Links- als
auch für Rechtshänder – bestens geeignet. Zusammen
mit dem Face Liner auf dem
Schaftrücken und dem SemiBeavertail-Vorderschaft mit
ebenfalls weichen Griff Pads
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und jeder Jagdsituation voll
unter Kontrolle.
Für instinktives Treffen
sorgt die serienmässig montierte Battue-Drückjagdschiene, die perfekt mit dem geraden Hinterschaft korreliert.
Da dessen Senkung aber nach
hinten ansteigt, sind auch mit
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Treffen eins. Und damit man
auch in unwegsamstem Gelände ohne «Hängen und Würgen» an die Sauen kommt, ist
am Hinterschaft ein zusätzlicher seitlicher Riemenbügel
angebracht. Einfach den Gewehrriemen am Hinterschaft
umstecken, den Riemenbügel
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drehen und einrasten lassen –
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Beide Waffen sind schon
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Keiler in Weißrussland - in beiden
Ländern: 6 Tage inkl. dem
stärksten Keiler .............. ¼ 1.795,-
SCHWARZWILD - TREIBJAGD
Tschechien - 2 Treibjagdtage
inkl. 42 - 48 Sauen ......... ¼ 1.275,Kroatien - 8. - 11. Nov., 2. - 5. Jänner
2 Jagdtage inkl. 52 - 60 Sauen
Keiler inkludiert! ............. ¼ 2.305,-
MUFFELWIDDER
Muffelwidder - Tschechien, Ungarn,
Kroatien u. Österreich - 4 Tg. inkl.
Widder bis 70 cm - ab ..... ¼ 1.440,-
BRAUNBÄR
Europäischer Braunbär ... ¼
Sibirischer Braunbär ....... ¼
Begl. Reise 14. - 26. Mai
3.750,4.850,-
ELCH
Jagdkosten inkl. Trophäengebühr
Europ. Elch - Russland ..... ¼ 3.650,Jakutien - starke Elche - ab ¼ 7.800,Canada - Brit. Columbia - ab $ 8.600,-
STEINBÖCKE - WILDSCHAFE
Jagdkosten inkl. Trophäe
Sibirischer Steinbock - ab ¼ 3.380,Begl. Reise: 7. - 18. August
Dagestan Tur - ab ............. ¼ 4.250,Begl. Reise: 22. - 29. Juni
Mähnenspringer - ab ........ ¼ 3.270,Iberischer Steinbock - ab ¼ 5.100,Bezoar Steinbock - ab ...... ¼ 6.990,Marco Polo - ab ................ ¼ 18.000,-
ANTILOPEN - KEILER
Namibia - First Class - 8 Tage
inkl. Kudu, Oryx, Springbock
und Keiler - ab ............... ¼
weibl. Begleitperson .... ¼
3.240,210,-
KAFFERNBÜFFEL
Technische Details
SAUER 202 Forest XT
Synthetikschaft mit Soft Touch in Forest Green
Leichtmetall-Gehäuse
Stahlteile Ilaflon©-beschichtet, schnelles Repetieren dank rundem Kammerstengel
51 cm Heavy Medium-Lauf (19 mm Mündungs-Ø)
Kontrastreiche Drückjagdvisierung
Kapazität 5 + 1 Schuss
Magazinsperre MagLock
Zweite Riemenbügeloption links seitlich am Schaft
Kaliber: .270 Win.; 7x64; .308 Win.; .30-06; 8x57IS; 9,3x62
SAUER 303 Forest XT
Synthetikschaft mit Elastomer-Einlagen
Leichtmetall-Gehäuse
Stahlteile Nitrobond©-beschichtet
Schaft für Rechts- und Linkshänder geeignet
Handspannung auf dem Kolbenhals
Schlagbolzensicherung, wenn nicht 100 % verriegelt
Direktabzug mit ca. 1300 Gramm
Battue-Drückjagdschiene
Zwei-Schuss-Einsteckmagazin
Basen der ISI Mount ins Gehäuse gefräst
Zweite Riemenbügeloption seitlich am Schaft
Kaliber: 7x64; .30.06; 8x57IS; 9,3x62; .300 Win. Mag.
Zimbabwe - 10 Tage
mit PF 1/1 inkl. Büffel ..... $ 9.900,Zambia - Luangwa Valley
Begl. Reise: 16. - 26. Sept.
7 Tg., PF 1/1 inkl. Büffel $ 11.950,zus. Hippo, Krokodil, Plainsgame
Mocambique - 10 Tage
mit PF 1/1 inkl. Büffel ..... $ 11.950,-
LEOPARD - LÖWE
Jagdkosten inkl. Trophäengebühr
Leopard - Zimbabwe - ab
$ 11.500,Mocambique - ab $ 21.950,Löwe Südafrika - ab ... ¼ 15.750,Zimbabwe - ab
$ 26.970,-
TROPHÄENELEFANT
Jagdkosten mit PF 1/1 inkl. Trophäe
Kamerun ........................... ¼ 11.250,Zimbabwe - ca. 40 - 50 lbs. $ 22.500,-
FLUGWILD
Jagdkosten inkl. Abschüssen
Wachtel - Serbien: 5 Tage
inkl. 60 Wachtel .............. ¼
840,mit Rehbock kombinierbar!
Tauben - Ungarn: 5 Tage
inkl. Tauben ohne Limit
¼
770,Wildenten - Serbien: 4 Tage
inkl. 40 Wildenten ........... ¼
895,Fasan - Tschechien: 5 Tage
inkl. 60 Fasane ............... ¼ 1.565,A-3730 EGGENBURG, WIENERSTR. 6
TEL. +43-2984-3026
FAX +43-2984-3026-11
E-Mail: mistral@mistral-jagd.at
Homepage: www.mistral-jagd.at
Schweizer Jäger 3/2012
63
Ausrüstung
Diese Grünen
kann man wählen!
Ausrüstung
Pistolenläufe von
Lothar Walther
Die Firma LOTHAR WALTHER, der bekannte Hersteller hochwertiger Läufe für
Jagd und Sport, bietet neu Pistolenläufe in allen gängigen
Kalibern (7,65/9mm/.40S&W/
.45ACP etc.) in Serie (Mindestmenge ca. 50 Stück) nach
Muster oder Zeichnung weissfertig (alle gängigen Modelle) an.
Ab Herbst 2012 steht der
Firma neben den bereits vorhandenen zwei 5-Achsmaschinen mit 2 Stellachsen eine si-
multane 5-Achsmaschine zur
Verfügung, mit der auch komplexe Konturen gefertigt werden können.
Mehr Infos über das gesamte Lieferprogramm
unter: www.lothar-walther.de
Kettner
wächst weiter!
Kettner eröffnet zwei weitere Standorte in Österreich.
Um den Kundinnen und Kunden noch näher zu sein, wird
nun mit der Filiale Klagenfurt
auch in Kärnten ein KettnerStandort entstehen. Im Osten
Österreichs wird der Vertrieb
von Kettner durch eine neue
Filiale in Zistersdorf verstärkt.
Mit Gerhard Meierhofer
konnte für Kärnten ein starker und bekannter Partner gefunden werden, der künftig als
Filialleiter für das Geschäft
in Klagenfurt verantwortlich
zeichnet. Gerhard Meierhofer ist vielen in der Branche
ein Begriff, war er doch seit
über 25 Jahren als selbständiger konzessionierter Waffenhändler, Jagdkursleiter und
gerichtlich beeideter Sachverständiger in seinem Heimatland tätig. Der aktive Jäger,
Jagdaufseher und Schiessleh-
64
Schweizer Jäger 3/2012
rer wird mit dem neuen Team
auf einer Fläche von rund
300 m2 im Fachmarktzentrum
Feldkirchnerstrasse-Schleppekurve in Klagenfurt Jägern,
Sportschützen und Naturliebhabern eine kompetente Anlaufstelle bieten.
Herr Meierhofer zu seinem
Wechsel zu Kettner: «Mein
Ziel war es, die Synergien
zwischen fachlicher Kompetenz, Bekanntheit am regionalen Markt und einer starken
Marke zu nutzen! Somit war
für mich die Zusammenarbeit
mit einem starken Partner wie
Kettner naheliegend!»
Feierliche Eröffnung der
Filiale Klagenfurt
Die feierliche Eröffnung der
Filiale Klagenfurt durch LJM
DI Dr. Ferdinand Gorton und
Militärpfarrer Richard Weyringer findet am Samstag, 10.
März, um 10.00 Uhr, am neuen Standort Feldkirchnerstrasse 136-138, 9200 Klagenfurt,
statt. Für das entsprechende Rahmenprogramm sorgen
Claudia Haider und die Rosentaler Jagdhornbläserinnen sowie der Kärntner Viergesang.
Zeitgleich eröffnet auch
Bergwild, der Spezialist für
heimische Wilddelikatessen
aus den Nockbergen, seine
Niederlassung am Standort
FMZ Feldkirchnerstrasse und
sorgt mit wilden Köstlichkeiten und Freibier der Hirter-Brauerei für das leibliche
Wohl der Gäste.
Sonderangebote und Eröffnungsrabatte begleiten die Feierlichkeiten am Eröffnungswochenende am 9. März von
10.00 bis 18.00 Uhr und 10.
März von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Kettner bezog seinen
zwölften Österreich-Standort in Zistersdorf
Am 3. März war es auch
für das Weinviertel/Niederösterreich soweit und Kettner
bezog seinen zwölften Österreich-Standort in Zistersdorf.
Unter der Leitung von Branchenprofi Robert Frohner eröffnete auf über 350 m2 eine neue
Filiale, die neben den Schwerpunkten Jagd und Outdoor
auch eine Auswahl an Trachten
und Landhausmode für Kundinnen und Kunden bietet.
Die feierliche Eröffnung
war am neuen Standort im
Rahmen des Gänserndorfer
Bezirksjägertages am 4. März
2012. Das Eröffnungswochenende lockte bereits ab 3. März
von 10.00 bis 17.00 Uhr mit
einem Sonderabverkauf und
Eröffnungsrabatten. Eine Modeschau mit einer Auswahl der
aktuellen Frühjahr/Sommerkollektion im Kulturhaus am
Sonntag um 14.00 Uhr war nur
eines der Highlights der Neueröffnung.
Robert Frohner hat sich als
langjährig selbständiger Büchsenmacher, Sportschütze und
gerichtlich beeideter Sachverständiger zu einer Partnerschaft
mit Kettner entschlossen und
wird der neuen Filiale als Filialleiter zur Verfügung stehen.
Seinen seit mehr als 20 Jahre
laufenden Betrieb am Standort
Kirchenplatz hat Robert Froh-
ner zu Gunsten der Zusammenarbeit mit Kettner in der neuen
Filiale in der Stadtgrabengasse 15 in Zistersdorf eingestellt.
«Neue Anforderungen stellen
uns vor wachsende Herausforderungen innerhalb der Branche! Mit Kettner habe ich einen Partner gefunden, mit dem
ich mich auf eine erfolgreiche
gemeinsame Zukunft freue»,
so Frohner zur neuen Herausforderung.
Die neuen Filial-Teams
wurden nach den hohen Qualitäts- und Serviceansprüchen
des Traditionsanbieters Kettner ausgewählt. Kettner Zistersdorf erwartet die Kunden
mit einer grossen Auswahl
und dem breitesten Sortiment
für Jagd, Natur, Funktionskleidung, sowie Trachten- und
Landhausmode. Am Standort
Klagenfurt wird der Fokus vor
allem auf Jägern, Sportschützen und Naturliebhaberinnen
und Naturliebhabern liegen.
Anfang März werden beide
Standorte die Kunden mit tollen Angeboten und der neuen
Frühjahr/Sommer-Kollektion
erwarten.
Österreichs breitestes
Sortiment
Kettner bietet mit über
40 000 Artikeln Österreichs
breitestes Sortiment für Jagd,
Jagdausstattung, Funktionsbekleidung, sowie Trachten- und
Landhausmode. Jäger und Naturliebhaber finden bei Kettner
Qualitätsmarken, die Tradition mit Moderne stilvoll vereinen. Mit der Eigenmarke Elch
präsentiert Kettner darüber hinaus hochwertige Outdoorbekleidung zu einem konkurrenzlos günstigen Preis.
12 mal in Österreich –
5 mal in Deutschland
Neben der Filiale in der
SCS/Vösendorf ist Kettner in
Leobersdorf, in der Wiener Innenstadt, Graz, Linz, Salzburg,
Innsbruck, Rankweil, Krems
sowie am Sitz der Kettner Firmenzentrale in Pöttelsdorf mit
Standorten vertreten. Neu dazu
kommen ab März nun Klagenfurt und Zistersdorf. In
Deutschland verfügt Kettner
über Shops in Köln, Berlin, Oldenburg, Hemer und Münster.
www.kettner.com
Näher am Wild mit Vaugus Hochsitzen
Unschlagbar in Preis + Qualität
Set à 5 Stück
990.–
330.—
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440.—
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Fr.287.–
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Baumleiter
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mit 3m-Bock
1320.–
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mit 3m-Bock
1100.–
Fr.957.–
/FFENE+ANZEL
Jagdbares Wild:
we it e re s:
Je tz t bis a uf
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E u r o -R a b
Das Genossenschaftsjagdgebiet Gries im Sellrain, mit einer Fläche von ca.
2222 ha, wird im Offertweg, mit 1. April 2012, für die Dauer von 10 Jahren
vergeben. Das Revier befindet sich inmitten des Sellraintales zwischen
1100 und 2600 m Seehöhe. Zum Revier gehört ein Jagdhaus.
Reh-, Rot- und Gamswild, Murmeltiere, Auer- und Birkwild
-ARC,ENZLINGERs(3TUTZSTR
5RDORFs4ELEFON
WWWVAUGUSHOCHSITZCH
!LLESAB,AGER
WWWMOBILEJAGDKANZELCH
AUF7UNSCH2EVIERLIEFERUNG
Interessenten werden ersucht, ein schriftliches Angebot bis spätestens
12. April 2012 beim Obmann Reinhard Oberhofer, 6182 Gries im
Sellrain 89a, abzugeben. Nähere Informationen erhalten Sie beim Obmann unter Tel. +43 5236 379 oder jagdgenossenschaft6182@aon.at
Für die Jagdgenossenschaft Gries im Sellrain
Reinhard Oberhofer, Obmann
WAFFENSAMMLERBÖRSE
Für Schützen, Jäger, Liebhaber von Waffen und Militaria
30.3. – 1.4.2012
MESSE LUZERN
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Schweizer Jäger 3/2012
65
Jagdschiessen
Jagdschiessen
Daten 2012
Jagdhof Felder
Entlebuch
Jagd- und Sportwaffen –
Schiesszentrum – Schiessschule
Die Innenschiessanlage ist
während der Geschäftszeit
geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00
und 13.30 –18.00 Uhr, Sa
9.00–15.00 durchgehend,
Do Abendverkauf bis 20.30
Uhr, Mo geschlossen
10. März
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
17. März
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
24. März
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
26. März
Kugel und Schrot
17.00–19.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
Die Schiessnadel an
Hut oder Kittel ist das
sichtbare Zeichen des
weidgerechten Jägers,
dass er auch seine
Waffe beherrscht.
Die Nadel trägt Jahrzahl und das Logo von JagdSchweiz.
Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben werden. Bestellungen der Schiessnadel (es werden
nur Sammelbestellungen für Schiessanlässe ausgeführt) sind so früh als
möglich zu richten an Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261, 8840 Einsiedeln, Tel.
055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, EMail: kontakt@schweizerjaeger.ch,
wo auch jede gewünschte Auskunft
erhältlich ist.
66
Schweizer Jäger 3/2012
ohne Gewähr
30. März
Kugel und Schrot
17.00–19.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
2. April
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
11. April
Parcours-Training
17.30–19.30 Uhr
Kugelübung
17.30–19.30 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
13. April
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
13./14. April
Testschiessen mit den neuen
Beretta DT 11 Sportflinten
auf dem Schiessstand Hegen,
Felder Jagdhof, Entlebuch
Fr 14.00–18.00 Uhr
Sa 08.00–12.00,
14.00–16.00 Uhr
(siehe auch Seite 68)
15. April
Jagdparcours
Jagdschützen Berken
08.30–17.00 Uhr
Auskunft bei F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04 oder
www.jagdschuetzen-berken.ch
16. April
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
20. April
O Kugel+Schrotschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
17.00–20.00 Uhr
20. April
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
21. April
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
23. April
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
25. April
Übungsabend
17.30–20.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
27. April
Nur Kugel
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
28. April
Hubertus-Schiessen
Schiessanlage Erlenholz,
Wittenbach
08.00–16.30 Uhr
28. April
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
30. April
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
4. Mai
Nur Kugel
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
4./5. Mai
Jagdschiessen des Patentjägervereins Obwalden
im Jagdschiessstand Alpnach
(Schlieren)
Fr 14.00–20.00 Uhr,
Sa 08.00–17.30 Uhr (Mittagspause 12.00–13.30 Uhr)
An Schiessen mit blauem Punkt
O kann die Schiessnadel erworben werden. Auskünfte über die
Schiessnadel und Bestellungen:
Verlag Schweizer Jäger, PF 261,
8840 Einsiedeln, Telefon 055
418 43 43, Fax 055 418 43 44,
kontakt@schweizerjaeger.ch
5. Mai
Übungstag
13.00–18.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
5. Mai
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
7. Mai
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
11. Mai
O Kugel+Schrotschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
17.00–20.00 Uhr
11. Mai
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
12. Mai
Nur Kugel
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
14. Mai
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
18. Mai
Öffentliches Training
17.00–20.00 Uhr
Jagdparcours Schaniela,
7240 Küblis
19. Mai
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
19. Mai
Kugelübung
13.00–18.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
19./20. Mai
53. Bürser Jagdschiessen in
der Bürser Schlucht
21. Mai
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
25. Mai
Öffentliches Training
17.00–20.00 Uhr
Jagdparcours Schaniela,
7240 Küblis
25. Mai
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
25. Mai
O Kugel+Schrotschiessen
und Wettschiessen Rote
Fährte Sense im Stand
Zollhaus, Diana Sense
17.00–20.00 Uhr
26. Mai
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
1. Juni
Nur Schrot 17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
2. Juni
Jagdparcours-Match
Schiessanlage Erlenholz,
Wittenbach
08.00–17.00 Uhr
2. Juni
Jagdparcours & Taubenmatch
Jagdschützen Berken
12.30–19.30 Uhr
Auskunft bei F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04 oder
www.jagdschuetzen-berken.ch
2. Juni
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
4. Juni
Nur Schrot 17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
8. Juni
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
9. Juni
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
11. Juni
Nur Schrotübung
17.30–20.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
11. Juni
Kugel Reserviert JVO & JSB
17.30–20.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
11. Juni
Nur Schrot 17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
Jagd- und Sportschützenverein
Selgis
6436 Ried (Muotathal)
www.selgis.ch
Besuchen Sie unsere top moderne Trainingsund Schiessanlage im schönen Muotathal SZ
Öffnungszeiten
Schiesstunnel
während des ganzen Jahres rund um die Uhr für Vereinsmitglieder mit Vereinbarung, ausser montags von
08.00-16.00 Uhr (Unterhaltsarbeiten)
Aussen-, Jagdparcours- und
Trapanlage
Dienstag bis Samstag, 08.00-12.00 und 13.30 bis
Dämmerung, max. 21.00 Uhr
Instruktion
Für die selbständige Benützung der verschiedenen Anlagen ist eine Instruktion obligatorisch; Termine auf Anfrage bei:
Waffen-Ulrich, Selgis, Tel. 041 811 64 40 oder waffenulrich@bluewin.ch
Vereinsmitglieder mit Vereinbarung können die Anlagen
nach Anmeldung bei Waffen-Ulrich oder online über das
Internet selbständig nützen.
Jagdschiessen
19. Mai
75 Taubenmatch
Jagdschützen Berken
12.30–19.30 Uhr
Auskunft bei F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04 oder
www.jagdschuetzen-berken.ch
30. Mai
Parcours-Training
17.30–20.00 Uhr
Kugelübung 17.30–20.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
Dank nahtlosem Unterhalt und Service
bietet auch bei Minusgrad-Temperaturen
einen ansprechenden Angebotsbereich
Reservieren Sie unser gemütliches Selgis Restaurant (ca. 80 Personen
und fragen Sie nach unseren Menüvorschlägen (041 810 37 90).
15. Juni
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
16. Juni
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
15./16. Juni
25 Jahre Jagdschiessen
der Jägervereinigung
Sarganserland in Vättis
(siehe auch Seite 68)
17. Juni
100er-Match ganzer Tag
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
16. Juni
O Vereinsschiessen Diana
Gruyère im Stand Zollhaus, Diana Sense
09.00–12.00 Uhr
18. Juni
Nur Schrot 17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
16./17. Juni
Zürcher Oberländer Jagdschiessen auf der Jagdschiessanlage Pfäffikon ZH
Sa 13.30–18.00 Uhr
So 09.00–12.00 Uhr und
13.30–15.30 Uhr
22. Juni
O Kugel+Schrotschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
17.00–20.00 Uhr
22. Juni
Kugel + Schrot 17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
Schweizer Jäger 3/2012
67
Anzeige
18. Mai
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
Jagdschiessen
23. Juni
Übungstag
13.00–18.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
23. Juni
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
25. Juni
Nur Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
29. Juni
O Kugel+Schrotschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
17.00–20.00 Uhr
29. Juni
Kugel und Schrot
17.00–19.30 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
30. Juni
Kugel und Schrot
13.30–17.00 Uhr
Schiesscenter Riedertal
www.oberwalliser
jagdschiessverein.ch
2. Juli
Nur Schrotübung
17.30–20.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
2. Juli
Kugel Reserviert JVO & JSB
17.30–20.00 Uhr
www.jagdschuetzen-berken.ch
6. Juli
Öffentliches Training
17.00–20.00 Uhr
Jagdparcours Schaniela,
7240 Küblis
6./7./8. Juli
O 56. Jagdschiessen
Goldingen 2012
im Töbeli, Goldingen
Programm erhalten Sie
bei T. Oberholzer, Telefon
055 284 16 72, oder E-Mail
jagd.goldingen@bluewin.ch
68
Schweizer Jäger 3/2012
6.–8. Juli
Öffentliches Jagdschiessen
Versam, Jägerverein Safien
und Jägerverein Versam
Fr 13.00–21.00 Uhr
Sa 08.00–21.00 Uhr
So 08.00–15.00 Uhr
Kontakt:
Bruno Derungs, Zizers,
brunoderungs@bluewin.ch
(siehe auch Seite 69)
7. Juli
100-Tauben-Match,
TTS Schüpfen
08.00 Uhr bis Schluss
Teilnehmer max. 30 Schützen,
Voranmeldung erforderlich!
Programm und Anmeldung:
Daniela Fahrni, Dennli,
3537 Eggiwil, 079 345 23 23,
fahrnitransporte@bluewin.ch
7. Juli
O Vereinsschiessen Diana
Sense im Stand Zollhaus,
Diana Sense
08.00–12.00 Uhr
20. Juli
Öffentliches Training
17.00–20.00 Uhr
Jagdparcours Schaniela,
7240 Küblis
7. Juli
Doppelflinten- & Doppelbüchsenschiessen im Jagdstand Landgut, Davos
Testschiessen mit den neuen
Beretta DT 11 Sportflinten
auf dem Schiessstand Hegen
des Felder Jagdhofs, Entlebuch, am Freitag, 13. April,
von 14–18 Uhr, und
Samstag, 14. April, von 8–12
Uhr und 14–16 Uhr
Im vergangenen Herbst
wurde eine erste Tranche der
neuen Beretta DT 11 Sportflinten den Flintenschützen
der verschiedenen nationalen
Olympiamannschaften übergeben. Diese werden diesen
Sommer mit den neuen Flinten die Olympischen Spiele in
London bestreiten.
Schon im April können interessierte Sportschützen und
Jäger dieselben Waffen, welche bisher nur den Olympioniken vorbehalten sind, selbst
in der Praxis erproben.
Der Felder Jagdhof und
die Outdoor Enterprises SA
(Schweizer Generalimporteur),
laden daher alle interessierten
Sportschützen und Jäger zum
Probeschiessen ins Entlebuch
ein.
Neben den brandneuen DT
11 Sportflinten stehen auf dem
Schiessstand Hegen auch viele andere aktuelle Jagd- und
Sportflinten von Beretta und
zum Probeschiessen zur Verfügung. Hier können folgende
Disziplinen geschossen werden: Jagdlich Trap, Sportlich
Trap, Jagdparcours, Rollhase,
Klapphase.
Ein Besuch des Testschiessens im Entlebuch lohnt sich
sicher. Egal ob routinierter
Sportschütze oder frischgebackener Jungjäger, hier findet
sicher jeder die richtige Waffe
zu einem fairen Preis.
Die Munition muss auf dem
Stand bezogen werden. 25
Schuss inkl. Tontauben kosten
CHF 18.–.
Hansruedi Felder vom Felder Jagdhof und René Hauke
von Outdoor Enterprises freuen sich mit ihren Mitarbeitern,
Sie in die Welt der Sportschützen und Jäger im Felder Jagdhof begrüssen zu dürfen.
Hansruedi Felder
René Hauke
25 Jahre Jagdschiessen der
Jägervereinigung Sarganserland
Freitag/Samstag, 15./16. Juni
in Vättis
Der Jagdparcours findet in
der näheren Umgebung des
300-m-Schützenstandes Spina statt (ist signalisiert). Die
Infrastruktur (Festwirtschaft,
Anmeldung, Büro usw.) befindet sich direkt beim Schützenhaus.
Der Jagdparcours besteht
aus 5 Schüssen auf 5 verschiedene Wildtierscheiben,
ohne Probe (Der erste Schuss
zählt!). Jeder Teilnehmer er-
hält eine feine «Vättner-Nusstorte» und für die besten 70
Schützen gibt es Naturalgaben!
Kontakt: OK-Präsident Karl Kohler, Halde 12,
7315 Vättis, 079 476 11 60, karl.kohler@axpo.ch,
www.jagd-sarganserland.ch
Jagdschiessen Versam
6.–8. Juli 2012
Jägerverein Safien und Jägerverein Versam
Topmoderne Jagdschiessanlage Islabord Versam mit
vier elektronischen 100-mScheiben.
Kugel frei ab Kaliber 222
Rem. Hase Schrot 3.5 mm.
Gängige Munition kann auf
dem Stand bezogen werden.
Festwirtschaft und grosser Gabentempel für alle Stiche.
– Gabenstich je 2 Schüsse Reh-/Fuchs-/Steinbockscheibe, 100er-Wertung, 3
verschiedene Stellungen.
– Hasenstich 10 Schüsse auf
den laufenden Kipphasen.
– Meisterschaft auf Gamsscheibe je 3 Schüsse liegend/sitzend/stehend 100erWertung.
– Haupt- und Nachdoppel
Schiessbetrieb
Freitag ab 13.00 bis 21.00
Uhr, Samstag 08.00 bis 21.00
Uhr, Sonntag 08.00 bis 15.00
Uhr. Letzte Standblattausgabe:
Sonntag 13.00 Uhr, Absenden
Sonntag ca. 16.30 Uhr.
Kontakt:
Bruno Derungs, Zizers, brunoderungs@bluewin.ch
Pirschgänge
Berner Jägerverband
UNI PROFESSIONAL
Von 0 auf 100 in 0,0013 Sekunden
Pirschgang Rouchgrat
Freitag, 10. August 2012,
ab 13.00 bis 19.00 Uhr
Samstag, 11. August 2012,
ab 08.00 bis 12.00 Uhr und
13.00 bis 17.00 Uhr
Auskunft über die Durchführung erteilt Schiessleiter:
Franco Catocchia, Telefon 079
235 43 43.
Herzlichen Dank an die
treuen Sponsoren, Swarovski Optik, Steyr Mannlicher,
Lowa Schuhe, Didrikson,
Schneider Waffen, Jagdinspektorat des Kantons Bern und
weitere Sponsoren.
Heckeinschnürung
Weicher
Bugkern
Scharfrand
Fixierungsrille
www.glaser-handels.ch
Pirschgang Susten
Samstag, 25. August 2012,
ab 08.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag, 26. August 2012,
ab 08.00 bis 17.00 Uhr
Auskunft über die Durchführung erteilt Schiessleiter
Ruedi Rohrbach, Telefon 079
222 40 04.
Nickelplattierter
Geschossmantel
Importeur: Glaser Handels AG
Die Pirschgänge Rouchgrat
und Susten des Berner Jägerverbandes waren auch im 2011
wieder ein voller Erfolg. Diese optimale jagdliche Vorbereitung wurde von ca. 800 Jägerinnen und Jägern genutzt.
Herzlichen Dank an die
treuen Helfer der beiden wichtigen Pirschgänge. Mit perfekter Organisation sorgten sie
für ein reibungsloses und sicheres Schiessen.
Der diesjährige Hauptpreis,
ein Steyr Mannlicher Pro Hunter 7x64, konnte dem glücklichen Gewinner Hanspeter von
Allmen überreicht werden.
Im Jahr 2012 finden die
Pirschgänge wieder wie folgt
statt:
UNI V-Tail Präzisionsheck
für ausgezeichnete Flugstabilität und Präzision
auf weite Distanzen
Modifizierter
Geschossmantel für
zuverlässiges Ansprechen im Wildkörper
Ballistisch optimierte
Geschossform für
verringerten Luftwiderstand und gestreckte
Flugbahn
www.rws-munition.de
HEGEPREIS
Foto: NinaHemme
Über diese Seite
Mit diesem Bericht über den Hegepreis
startet JagdSchweiz die regelmässige Berichterstattung über Angelegenheiten des
Dachverbandes der Jagd in der Jagdpresse.
Ziel ist es, möglichst viele Jägerinnen und
Jäger direkt zu informieren. Die Jagdzeitschriften zeigten sich bereit, für Beiträge
des Verbandes Platz einzuräumen. Herzlichen Dank. Die Verantwortung für die Texte liegt bei JagdSchweiz. Sie werden zusammen mit weiteren aktuellen Beiträgen auch
dem monatlichen Newsletter von Jagd
Schweiz elektronisch verschickt.
Zu abonnieren auf www.jagdschweiz.ch/
de/newsletter-anmeldung
70
Schweizer Jäger 3/2012
Der Schutz von Arten und ihren Lebensräumen ist wichtiger
Teil der Jagd. Jägerinnen und Jäger sind aktive Naturschützer.
Der Dachverband der Schweizer Jäger schreibt einen Preis für
das beste Hegeprojekt des Jahres aus. Bis am 31. Mai 2012 können sich Jagdvereine und Jagdgesellschaften bewerben.
Jagd ist gelebte Liebe zur Natur – während des gesamten Jahres. Die rund 30 000 Jägerinnen
und Jäger der Schweiz leisten
überall unentgeltlich und freiwillig einen Beitrag an den Erhalt
von Lebensräumen und Arten.
JagdSchweiz will nun jedes Jahr
spannende Projekte bekannt machen und ein besonderes Projekt
auszeichnen.
«Damit wollen wir gegen Aussen zeigen, was wir für die Artenvielfalt in der Natur tun und
gegen Innen den Austausch von
Ideen fördern und Nachahmer
motivieren», erklärt Hanspeter
Egli, Präsident von JagdSchweiz.
Auszeichnung durch Jury
Bis am 31. Mai 2012 können Jägergesellschaften und Jägervereine ihre Projekte bei
JagdSchweiz einreichen. Das
Preisreglement und ein Bewerbungsformular sind auf der Webseite von JagdSchweiz (www.
jagdschweiz.ch) zu finden oder
beim Geschäftsführer erhältlich
(Adresse: siehe unten).
In die Bewerbung gehören ein
Beschrieb des Hegeprojektes und
der gegenwärtige Stand der Umsetzung. Möglich ist auch ein Zusammenschluss von mehreren juristischen Personen – auch mit
einer Organisation ausserhalb der
Jägerschaft.
Publikumspreis
Zusätzlich wählen die Besucher der Webseite von JagdSchweiz das Projekt aus, das
sie am meisten beeindruckt. Ab 1. Juli findet auf der Webseite von JagdSchweiz eine
Abstimmung unter den zehn besten Projekteingaben statt. Zu gewinnen gibt es ein
Fernglas der Toplinie Meostar B1 8x42 der
Firma Meopta, offeriert von der Birkenast
GmbH, Näfels.
Die Inhalte einer Bewerbung
gemäss Preisreglement:
a. Bewerbende juristische Person(en) inkl. Kontaktangaben
b. Projektbeschrieb mit Namen,
Ort, ungefähre Fläche, Problemstellung, Zielen, Ressourceneinsatz (Geld, Mannstunden), Umsetzung (Start,
bisherige Aktivitäten in den
12 dem Einsendeschluss vorangehenden Monaten), Erzielte Erfolge, weitere Umsetzung/Weiterentwicklung
c. Unabhängige Auskunftspersonen als Referenzen
d. Projektunterlagen (z.B. Pläne,
Bilder, Filme, Medienmitteilungen etc.)
Das bedeutet: Auch die Hegeprojekte dieses Frühjahres können angemeldet werden. Viele
hervorragende und seit langem
bestehende Hegeaktivitäten verdienen es, ausgezeichnet zu werden. Eine Jury aus Vertretern von
Jagd, Naturschutz, Wildbiologie
und Medien wählt aus den eingegangenen Bewerbungen den
Preisträger aus. Im September
findet die Preisverleihung statt.
Das ausgezeichnete Projekt und
die dahinter stehende Jagdgesellschaft oder Jägerverein werden
der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Preisgeld beträgt Fr. 2500.–
und ist für die Weiterführung des
Projektes vorgesehen. Der Preis
wird unterstützt von der Zeitschrift «Schweizer Jäger».
Weitere Auskünfte über den
Preis und das Preisreglement erteilt:
Geschäftsstelle JagdSchweiz
PD Dr. Marco Giacometti
Postfach 2, 7605 Stampa
Telefon +41 (0) 81 834 01 09
giacometti@jagdschweiz.ch
■
Jagende Wirte gesucht
Bei der Jagd gewinnen wir wertvolles und
gesundes Wildbret. JagdSchweiz sucht für
eine Promotion von Wildbret jagende Wirte oder Köche, die in ihrem Lokal mehrheitlich eigenes und regionales Wildbret servieren. Wir planen eine Serie, in der sich diese
Gastronomen mit einem eigenen Wildbret-Rezept vorstellen können.
Wir freuen uns über jede Meldung – sei es
vom Wirt selber oder von dessen Gästen:
giacometti@jagdschweiz.ch
Schweizer Jäger 3/2012
71
Bund und Kantone
HEGEPROJEKT
DES JAHRES
FR
Bund und Kantone
Lettre de la
Romandie
Beim Alpin-Skifahren in
den attraktiven Waadtländer
Alpen durfte dieser Beobachter schon Mitte Februar, trotz
grossen Schneemengen, fleissig die Gämsen betrachten.
Dank der Rutsche an den
Südhängen kamen sie im Rudel an die Äserplätze und
rupften praktisch während
der Dauer des ganzen Tages
die kargen Gräslein an den
Aperstellen. Kaum ein reichlich gedeckter Tisch, welcher
sich hier auftat, aber eben, die
Gämsen sind genügsame Tiere
und geben sich um diese Jahreszeit mit wenig zufrieden.
Ein alter Jäger – er arbeitete viele Saisons an den Skiliften – erzählte mir von einem
eindrucksvollen Erlebnis. Vor
Jahren, erzählte er, hätte er an
einem schönen, sonnigen Tag
Zeit und Musse gehabt, die
Hänge abzuspiegeln. Es wä-
VD
GE
NE
JU
ren nur wenige Skitouristen
unterwegs gewesen; so habe
er mit einem Auge das Kommen und Gehen der Skiliftbügel beobachtet, mit dem anderen fortwährend die aperen
Stellen auf der gegenüberliegenden Seite abgesucht. Die
Gämsen, fuhr der alte Nimrod fort, hätten sich den ganzen Tag gezeigt, wären kaum
einmal von der Stelle gewichen. Einmal sei ein Variantenfahrer ihnen ziemlich nahe
gekommen und das Rudel hätte Anstalten gemacht abzuziehen. Indes, der Hunger war
stärker und sie seien bald wieder zur «Grünzone» zurückgekehrt. Um die Mittagszeit hätte dann die Sonne schon recht
warme Strahlen heruntergeschickt. Plötzlich, wie auf ein
Kommando, seien die Gämsen
davongestoben. Der Beobachter hätte keinen Störenfried
ausmachen können, weder einen Hängegleiter, noch einen
Skifahrer, oder gar einen Prädator. Auf jeden Fall wäre das
Gämsrudel im Nu hinter einem Felskopf verschwunden
und nicht mehr zum Vorschein
gekommen. Wenige Minuten
später hätte ihn unten am Lift
ein ominöses Donnergrollen
erreicht und gleichzeitig sei
am gegenüberliegenden Hang
eine Lawine abgegangen. Und
zwar genau oberhalb der Stelle, wo vor wenigen Minuten
die Tiere noch munter Futter
aufgenommen hätten. Bis zum
heutigen Tag wäre er überzeugt davon, dass die Gämsen
instinktiv die Gefahr gespürt
hätten.
Auch im Gespräch mit anderen Hochwildjägern habe
ich solche Berichte schon gehört. Mythos oder Zufall? Entscheiden Sie selber.
Verlängerung der Wildschweinjagd in der Waadt
Am 24. Januar erliess die
Waadtländer Regierungsrätin
Jacqueline de Quattro den Er-
lass, die Wildschweinjagd in
einigen Jagdzonen des Kantons bis Ende Februar zu verlängern. Frau de Quattro stützt
sich dabei vollends auf die gesetzlichen Vorgaben; dem Entscheid haftet also nichts Willkürliches an. Die Waadtländer
Behörden lassen sich diese
Möglichkeit offen, so die Beratende Kommission und die
Wildhut der Meinung sind,
dass zwischen anfangs September des Vorjahres und
Ende Januar nicht genügend
Abschüsse getätigt wurden.
Das scheint dieses Jahr einmal mehr der Fall zu sein.
Gleichzeitig bietet sich den
Waadtländer Sauenjägern die
Möglichkeit, das Schwarzwild
in verschiedenen kantonalen
Bannbezirken zu bejagen und
zwar an fünf Tagen der Woche
(ohne Mittwoch) plus Samstag.
Damit nicht genug. Auf
Druck der Landwirtschaft
(zumindest darf man das annehmen), werden in den Wintermonaten
administrative
Treibjagden in der Nähe der
günstig und gut
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Genfer Kantonsgrenze organisiert, so in den kantonalen
Bannbezirken von Versoix und
Bois de Chêne.
Der Genfer Umweltinspektor Gottlieb Dändliker,
(vgl. auch mit dem Bericht
in der Februar-Ausgabe des
«Schweizer Jäger»), nennt diese Art Jagd unverblümt «destruktiv». Er ist der Meinung,
dass die Sauen auf diese Wei-
se vergrämt werden, dass bei
dieser Art der Bejagung nicht
«gezielt selektioniert», sondern «wild darauf losgeschossen wird».
Man darf vermuten, dass
sich das flüchtende Wild nicht
lange bitten lässt und wohl
über die grüne Grenze wechselt, um in den Genfer Wäldern Schutz zu suchen.
Sicher ist: Die interessante
Schwarzwildsaga im Genferseebogen wird weiterhin ein
Dauerbrenner bleiben.
Fischruten bereitmachen
Zwar werden gerade die
Fliessgewässer diesen Frühling viel Wasser führen.
Trotzdem: Wenn Sie diese
Zeilen lesen, stehen die Genfer und Waadtländer Forellenfischer schon wieder an den
Gestaden ihres Lieblingsbaches: Das erste Wochenende
im März ist in den Agenden
vieler Westschweizer Sportangler rot angestrichen.
Es soll ja nicht wenige geben, welche je nach Jahreszeit
sowohl mit der Angelrute in
der Hand oder mit der Flinte
über die Schulter durch Feld,
Wald und Wiesen streifen.
Ein Waadtländer Sauenjäger hat Ende Februar gerademal Zeit, seine Jagdwaffe zu
reinigen und den Hund zu füttern, bevor er in der hintersten Garageecke die lange Rute
hervorklaubt. Petri Heil!
John Stucki
Bund und Kantone
Kaum die Büchse versorgt, kommt
schon die Angelrute aus dem
Schrank.
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DV des BEJV
im Diemtigtal
Am 21./22. April 2012 findet im Sportzentrum Diemtigtal die 123. ordentliche Delegiertenversammlung
des
Berner Jägerverbandes BEJV
statt. Der gesamte Anlass wird
durch den Jägerverein Niedersimmental organisiert. Musikalisch umrahmt wird der
Anlass durch die Parforcehornbläser Berner Oberland.
Am Samstagnachmittag findet
die ordentliche Delegiertenversammlung des BEJV statt.
Neben den statutarisch festgelegten Geschäften, die es zu
behandeln gibt, wird Jagdinspektor Peter Juesy zu den anwesenden Jägerinnen und Jägern sprechen und die Bilanz
zur Jagd 2011 erläutern.
Nach der Delegiertenversammlung findet ein Apéro
statt, der von der Gemeinde
Diemtigen und dem Naturpark
FR
Regulationsjagden
auf Schwarzwild
Wie schon mehrmals berichtet, hat sich seit gut zehn
Jahren das Schwarzwild im
Kanton Freiburg fest eingebürgert und hat in manchen Regionen zu dichten Beständen
geführt. Alpweiden im Voralpengebiet (Berra, Schwyberg,
Plasselbschlund) und Maiskulturen, aber auch Gemüsekulturen (vor allem im See- und im
Broyebezirk), werden regelmässig von den unwillkommenen Gästen heimgesucht. Diese «Besuche» wären harmlos,
hätten sie nicht beträchtlichen
Schaden zur Folge.
Im Dienst für das Wild und
die Jagd und in der Jägerschaft
ist man hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite ist das
seit ca. 10 Jahren beobachtete Einsickern der Schwarzkittel (vermutlich aus dem Jura)
eine willkommene Bereicherung der einheimischen Fauna,
und die Jagd auf das Schwarz-
74
Diemtigtal offeriert ist. Anschliessend wird im Sportzentrum Diemtigtal das Nachtessen für die Delegierten, ihre
Begleitung und die geladenen Gäste serviert. Der Unterhaltungsabend hält für jeden
und jede etwas bereit und eine
Tombola mit Vorzugspreisen
wird manchen Besucher der
DV mit einem schönen Preis
nach Hause gehen lassen!
Traditionellerweise wird für
den Sonntagmorgen ein Referat zu einem jagdlichen oder
der Jagd nahen Thema organisiert. Dieses Jahr stellt Tierpräparatorin Sabrina Beutler
aus Düdingen den Delegierten
ihr schönes Handwerk in einer
Präsentation vor.
Die Delegiertenversammlung 2012 wird mit einem feinen Apéro riche beendet.
Daniela Jost
Schweizer Jäger 3/2012
wild, das inzwischen im Kanton Freiburg heimisch geworden ist, aber auch in grösseren
Rotten zwischen Freiburg und
Waadt hin und her nomadisiert, ist attraktiv.
Grosse Schäden – Zeit zu
handeln!
Auf der anderen Seite ist
bekannt, dass die jährliche
Vermehrungsrate der sus scrofa mehr als 200% beträgt. Hat
Schwarzwild in einer Region
einmal das «Szepter» übernommen, dann wird die Regulation schwierig.
Seit 2009/10 sind die landwirtschaftlichen Schäden, die
vom Schwarzwild im Kanton Freiburg verursacht wurden, von Fr. 55 000 (zusätzlich
Kosten für die Prävention) auf
90 000 im Jahr 2011 angestiegen. 2011 wurden auf der regulären Jagd unter 50 Stück
Schwarzwild erlegt, gut die
Foto: naturpix.ch/m.p.stähli
Bund und Kantone
BE
Hat sich das Schwarzwild etabliert, ist eine Bestandesregulierung
schwierig und zeitintensiv.
Hälfte weniger als 2010 (103
Stück), nach Auffassung der
Verantwortlichen zu wenig!
Das lag sicher nicht an den Jägern.
Die Schäden entstehen bei
Nacht, vor Tagesanbruch zieht
sich das Wild wieder in seine
Einstände zurück, wo es nicht
behelligt wird. Entweder handelt es sich um Natur- und Vogelschutzgebiete (Rive Sud des
Neuenburgersees) oder um
vom Lothar betroffene Waldflächen (z. B. im Galmwald
oberhalb von Murten), die
zu einem undurchdringlichen
Dickicht verwuchert sind.
Mit den stark eingeschränkten
Möglichkeiten der Patentjagd
(begrenzte Möglichkeit der
Einrichtung von Hochsitzen,
keine Bejagung in geschützten Gebieten, Verbot von Kirrungen, Verbot des Ansitzes
bei Nacht) ist den Schwarzkitteln nicht beizukommen.
Nichts geht ohne
Zusammenarbeit!
Der Dienst für die Jagd sah
sich deshalb zum Handeln
veranlasst. Es wurden Spezialjagden auf Schwarzwild geplant. Wie für die Bejagung
des Rotwildes gibt es auch bei
der Regulierung des Schwarzwildes seit einigen Jahren
eine formelle Zusammenarbeit zwischen den betroffenen
Kantonen (v. a. FR, VD).
Am 21. Februar 2011 fand
im BAFU eine Sitzung statt,
die alle Beteiligten zusammenführte und einen rechtlichen Rahmen für Regula-
tionsjagden auf Schwarzwild
in den geschützten Ufergebieten am Neuenburgersee
schuf. Der Dienst für die Jagd
des Kantons Freiburg organisierte auf dieser Basis für Mitte Januar 2012 Regulationsjagden, die auch durchgeführt
wurden.
Die Bejagung der Berra (13.
Januar) konnte nicht durchgeführt werden, da die «Pisteure» keine Schwarzwildspuren
fanden, die auf Einstände des
Wildes hindeuteten.
Zwei Jagden am Südufer
des Sees (Freiburger Gebiet)
waren erfolgreich: Am 13. Januar wurden 28 Schwarzkittel
erlegt (4 davon Keiler, einer
mit 75 kg Gewicht, 19 Überläufer), eine Woche später 4.
Auf beiden Treibjagden
wurden Hunde eingesetzt, beteiligt waren rund 30 Jäger.
Die Jagden fanden in Gegenwart von Beobachtern statt
(BAFU, GEG).
Diese Regulationsjagden
sind noch nicht institutionalisiert, sie waren ein Test. Ob
sie weitergeführt werden, das
hängt vom BAFU ab. Die Verordnung vom 21. Januar 1991
(WZVV) zum Schutz der Wasser- und Zugvogelreservate
sieht, trotz des grundsätzlichen Verbots der Jagd, in Art.
9 Ausnahmen vor:
1 Die Kantone können für
die Regulierung von jagdbaren Tierarten in Wasser- und
Zugvogelreservaten besondere
Massnahmen vorsehen, sofern
dies zur Verhütung von untragbaren Schäden notwendig ist
und die Schutzziele dadurch
nicht beeinträchtigt werden.
Diese Massnahmen bedür-
fen einer vorgängigen Bewilligung durch das Bundesamt.
2 Die kantonale Fachstelle
sorgt dafür, dass solche Massnahmen mit der Fachstelle für
Naturschutz und dem Forstdienst koordiniert werden.
3 Sie können bei der Durchführung dieser Massnahmen
neben den Reservatsaufsehern auch Wildhüter, Jagdaufseher und Jagdberechtigte beiziehen.
Trotz dieser Ausnahmeregelung ist die Zukunft der Regulierungsjagden in der durchgeführten Form nicht gesichert
(z. B. der Einsatz von Hunden). Die Beobachter werden
ihre Berichte abliefern. Sollten
diese Jagden weiterhin durchgeführt werden können, dann
werden sie vermutlich in Zukunft erst im Februar stattfinden.
Vorgesorgt in Sachen
Schwarzwildregulation
hat
der Dienst bereits: es wurden
Standorte für 48 Hochsitze an
der Grenze zum Rive Sud ausgewählt. Der jagdliche Gebrauch dieser Hochsitze wird
im Herbst an Jäger und Jägerinnen verlost. Sie werden im
Herbst 2012 verlost. Mit der
Jagd vom Ansitz aus wird das
heikle Reservat am See in geringerem Masse gestört. An
dieser Form der Regulierung
wird, nach Angaben von JagdDienstchef Roman Eyholzer,
der Kanton Freiburg auf jeden
Fall festhalten. Das Departement hat die volle Unterstützung der Landwirtschaft.
www.schweizerjaeger.ch
Mitglieder (oder vielleicht
auch nur an ihre Schwarzwild«Spezis») weiter … oder auch
nicht.
Die Unstimmigkeiten, die
sich aus der mangelnden Koordination ergaben, liegen vermutlich darin, dass sich Jäger
übergangen fühlten.
Der Dienst erhielt schliesslich 60 Meldungen, benötigte aber nur 30 «Flinten». Was
man bei einer sachlichen Beurteilung der Ausgangslage sagen kann, ist folgendes.
In die Auswahl für Spezialjagden sollten Jäger und Jägerinnen einbezogen werden, die
für Jagd und Hege im Kanton
Freiburg aktiv tätig sind und
hegerische Einsätze geleistet
haben. Eine «Selbstanzeige»
allein, z. B. durch Anmeldung
beim Lösen des Jagdpatentes, sollte nicht genügen. Die
Auswahl von Jägern sollte gemeinsam mit der in der
strukturierten Zusammenarbeit vorgesehenen Unterstützungsgruppe der Region vorgenommen werden. Und was
schliesslich auch noch zählen
sollte: Jäger und Jägerinnen
sollten ökologisch denken!
Lange Anfahrtswege sollten
vermieden werden. Durch die
Schwarzwildschäden sind vor
allem See- und Broyebezirk
betroffen. Warum nicht vor allem (aber nicht ausschliesslich!) Jäger und Jägerinnen
aus diesen Regionen für die
Regulierungsjagden aufbieten?
EM
Sonne Mond Solunar
Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
März
Fr
16.
Sa 17.
So 18.
Mo 19.
Di 20.
Mi 21.
Do 22.
Fr
23.
Sa 24.
So 25.
Mo 26.
Di 27.
Mi 28.
Do 29.
Fr
30.
Sa 31.
06.37
06.35
06.33
06.31
06.29
06.27
06.25
06.23
06.21
07.19
07.17
07.15
07.13
07.11
07.09
07.07
18.33
18.35
18.36
18.38
18.39
18.40
18.42
18.43
18.45
19.46
19.47
19.49
19.50
19.52
19.53
19.54
03.03
03.43
04.16
04.45
05.09
05.32
05.55
06.18
06.42
08.09
08.39
09.15
09.57
10.45
11.40
12.42
12.16
13.25
14.33
15.41
16.47
17.52
18.55
19.59
21.01
23.02
––
00.02
00.58
01.50
02.36
03.17
00.21
01.11
01.56
02.38
03.18
03.58
04.40
05.23
06.10
01.47
02.38
03.30
04.23
05.16
06.07
00.45
06.35
07.24
08.08
08.49
09.29
10.09
10.50
11.09
11.55
07.59
08.50
09.42
10.35
11.28
12.20
06.57
13.48
13.36
14.20
15.01
15.40
16.20
17.01
17.45
12.21
14.10
15.01
15.54
16.48
17.40
18.32
13.09
19.02
19.49
20.32
19.12
21.51
22.30
23.12
––
18.32
20.21
21.13
22.06
23.00
23.53
––
19.22
April
So
1.
Mo
2.
Di
3.
Mi
4.
Do
5.
Fr
6.
Sa
7.
So
8.
Mo
9.
Di 10.
Mi 11.
Do 12.
Fr
13.
Sa 14.
So 15.
07.05
07.03
07.01
06.59
06.57
06.55
06.53
06.51
06.49
06.47
06.45
06.43
06.42
06.40
06.38
19.56
19.57
19.59
19.60
20.01
20.03
20.04
20.05
20.07
20.08
20.10
20.11
20.12
20.14
20.15
13.48
14.58
16.11
17.26
18.44
20.05
21.26
22.45
24.00
––
01.05
01.59
02.43
03.18
03.48
03.53
04.25
04.54
05.21
05.48
06.17
06.48
07.25
08.09
09.01
10.01
11.08
12.17
13.26
14.34
01.32
02.17
03.01
03.46
04.32
05.22
00.04
01.06
02.12
03.21
04.28
05.30
00.12
01.05
01.50
07.44
08.30
09.14
09.58
10.45
11.36
06.19
07.21
08.28
09.36
10.42
11.44
06.27
07.17
08.01
13.57
14.42
15.27
16.11
16.58
17.50
12.33
13.36
14.43
15.51
16.57
17.58
12.40
13.29
14.13
20.09
20.55
21.39
22.24
23.11
––
18.48
19.51
20.59
22.07
23.12
––
18.53
19.42
20.24
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden
andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse
entgegen.
Die Redaktion
Schweizer Jäger 3/2012
75
Bund und Kantone
Foto: naturpix.ch/m.p.stähli
Das Schwarzwild ist für beträchtliche Schäden verantwortlich.
Jägerneid? Oder nur Kritik
an Koordinationsmängeln?
Im Vorfeld der Regulierungsjagden hatte es bei einigen (wenigen) Freiburger Jägern Unruhe gegeben.
Am 11. Januar wurden bei
einer Sitzung des Kantonalkomitees die Differenzen diskutiert. Der Dienst hatte den
Kantonalverband vorgängig
von der Durchführung der Jagden informiert, der seinerseits
die Einladung, Jäger zu melden, an alle Sektionen weitergab. Es ist absolut plausibel,
dass sich Bruno Fasel, Präsident des Verbandes, weigerte,
selbst eine Liste zusammenzustellen und Vorschläge an den
Dienst zu machen. Die Vereinspräsidenten ihrerseits gaben die Information an ihre
Bund und Kantone
FR
Jahresversammlung des
Jagdschutzvereins «Hubertus Sense»
Am 20. Januar 2012 fand im
Restaurant «Maggenberg» in
Tafers die alljährliche GV von
«Hubertus Sense» statt. Nach
der klangvollen musikalischen
Einleitung durch die Jagdhornbläsergruppe (mit «Begrüssung» und «Jägerfreundschaft»), unter Leitung von
Dirigent Pius Käser, begrüsste
Präsident Peter Schaller (Flamatt) die in einem zum Bersten gefüllten Saal versammelten Grünröcke, unter ihnen die
geladenen Gäste Bruno Fasel
(Kantonalverbandspräsident),
Nicolas Bürgisser (Oberamtmann des Sensebezirks), Dr.
Walter Schwab (Amtsvorsteher
im zuständigen Departement),
Roman Eyholzer (Dienstchef
für Jagd und Wild) und Wildhüter Anton Jenny. Für den stilvollen Saalschmuck hatte die
Jagdgruppe Tafers gesorgt.
Bericht des Präsidenten
Das Motto der Einladung
lautete: «Gemeinsam wollen
wir auf das Jahr 2011 zurückschauen und die Weichen für
2012 stellen.» Der Rückblick
des Präsidenten fiel überwiegend positiv aus. Die Jagd auf
Reh wie auf Gämse sei 2011
gut verlaufen, sowohl von der
Strecke als auch vom Verhältnis zur Wildhut und zur Jagdverwaltung her betrachtet.
Mit einigen Vorbehalten:
Weiterhin bereite der Luchs
den Jägern Sorge. Durch den
Zustand mancher Wälder (von
Brombeeren komplett überwucherte Windbruchflächen) sei
die Rehjagd nicht einfach. In
manchen Gegenden seien die
Rehe fast völlig verschwunden (z.B. Plasselbschlund).
Die Wildsektorenregelung bei
der Jagd auf Rehwild habe sich
nicht bewährt. Die Jägerschaft
ist erfreut, dass diesbezüglich
für die Triennale 2012/2015
eine Änderung vorgesehen sei.
Das Jahresprogramm 2011
sei sehr gut umgesetzt worden,
auch dank grosser Einsatzbereitschaft von Vereinsmitgliedern. Dafür dankte der Präsident.
76
Schweizer Jäger 3/2012
Peter Schaller, als
Präsident ruhig,
besonnen, sachlich, humorvoll,
souverän, tritt
2012 (leider!) ins
letzte Amtsjahr.
Zum Jahresprogramm: Am
6. Juni wird die Orientierungsversammlung über die neue
Jagdperiode durchgeführt. Sie
wird von «Diana Sense Oberland» organisiert. Jagdbeginn
ist am 1. September, falls der
Entwurf der neuen Jagdverordnung wie geplant und wie
gegenwärtig diskutiert angenommen werde.
Am 10. November 2012 findet in Ueberstorf die Hubertusmesse statt. Die GV 2013
wird in Giffers stattfinden, und
zwar am 18. Januar 2013.
Grussworte
Der traditionelle Pelzfellmärit in St. Antoni erfreute
sich eines grosses Andrangs,
und die 2011 etwas grössere
Fellauffuhr (400 Füchse) fiel
befriedigend aus, unerfreulich
nur die niedrigen Preise. Ein
Höhepunkt sei die Durchführung der Delegiertenversammlung gewesen. Die Hegeringsitzungen bewähren sich. Die
Rehkitzrettungsakionen waren sehr gut organisiert. Einen grossen Einsatz leistete
der Verein auch bei der Behebung der Wildschweinschäden
auf den Matten rund um den
Plasselbschlund.
Der Präsident erinnerte an
die weiteren Anlässe, von denen einige eindrückliche Höhepunkte der Vereinsarbeit
waren: Neben der Orientierungsversammlung über die
Jagd 2011, dem Vereinsjagdschiessen im Stand der «Diana See» in der «Rebe», der
Hubertusjagd, bei der leider
kein Schwarzkittel gesichtet
wurde, dem Chlouse-Sonntag
in Flamatt hob der Präsident
vor allem die eindrückliche
Hubertus-Messe in Düdingen
hervor (über die im «Schweizer Jäger» ausführlich berichtet wurde).
Herbert Jungo, Vizepräsident, dankte dem Präsidenten
herzlich für die geleistete Arbeit.
Berichte
Armin Leicht, «Rote Fährte Sense», berichtete über den
Versuchslauf der neuen Nachsucheorganisation mit der «numéro unique»: Anruf genügt!
Das System hat sich bisher bewährt und die Rückmeldungen
seien gut. Alle Angaben, die
von Jägern im Zusammenhang
mit einer angeforderten Nachsuche gemacht werden, würden gelöscht, Diskretion und
Datenschutz seien gewahrt.
Oswald Buchs bedankte
sich namens der Bläsergruppe für das grosszügige
Sponsoring von einer überwältigenden Zahl von Vereinsmitgliedern, die die Anschaffung einer neuen Bläsertracht
ermöglicht haben. Der Verein
leiste damit auch einen wichtigen Beitrag zur Brauchtumspflege.
Der Jagdschutzverein zählt
gegenwärtig 124 Mitglieder,
davon sind 102 aktive Jäger.
Mit Beifall wurden 7 «Jungjäger» in den Verein aufgenommen. 4 Mitglieder sind altershalber ausgeschieden. Der
Verein und die Jagdhornbläser
gedachten mit «Jagd vorbei!»
in einer Pause der Besinnung
des durch einen tragischen Unfall aus dem Leben geschiedenen Jagdkameraden Raymond
Schneuwly.
Bruno Fasel überbrachte
die Grüsse des Kantonalkomitees und hob in seiner Ansprache vor allem die ausgezeichnete
Zusammenarbeit
mit dem Departement hervor.
Der Entwurf zur neuen Jagdverordnung für die Triennale 2012/2015 entstehe in enger Zusammenarbeit mit dem
Dienst. Dr. Schwab und R. Eyholzer haben immer ein «offenes Ohr» für die Anliegen der
Jägerschaft. Die strukturierte
Zusammenarbeit, zu der sich
Verband und Departement
verpflichtet haben, funktioniere sehr gut. B. Fasel appellierte an den Verein, den Verband
in seinem Tun zum Besten der
Freiburger Jagd zu unterstützen, besonders auch durch
weidmännisches
Verhalten
bei der Jagdausübung, durch
Rücksichtnahme auf Nicht-Jäger und durch respektvollen
Umgang mit der Natur. Angesichts der neuen Initiative der
Jagdgegner sei Wachsamkeit
geboten.
Oberamtmann
Nicolas
Bürgisser zeigte sich sehr erfreut über die Aktivitäten des
Vereins. Die Konflikte vor einigen Jahren gehörten der Vergangenheit an. Der Verein sei
«problemlos» und er wünschte den Jägern und Jägerinnen
alles Gute.
Dr. Walter Schwab betonte, dass die neue Jagdverordnung erst im Entwurf beste-
tent (1. September) werde die
Jagdzeit verlängert und der
Jagddruck z. B. auf den Fuchs
erhöht. Gegenüber dem höheren Preis für das Grundpatent werde die Rehjagd dafür
billiger sein. Der Abschussplan sehe vor, dass maximal
3 Rehe erlegt werden können,
und zwar in allen für die Jagd
offenen Gebieten des Kantons.
Der «Plan plus» sehe das Lösen eines weiteren weiblichen
Rehs vor, welches dann allerdings in dem vom Wildhüter angegebenen Gebiet erlegt
werden müsse. Eyholzer ging
auch auf die Regulierungsjagden auf Schwarzwild ein (vgl.
den ausführlichen Bericht in
dieser Nummer des «Schweizer Jäger»).
Den musikalischen Schlussakzent des offiziellen Teils der
GV setzte die Jagdhornbläsergruppe, bevor mit dem geselligen «Schüsseltreiben» im
«Maggenberg» der kameradschaftliche Teil des Abends
begann.
EM
GL
Tiere im
besten Licht
Die Naturforschende Gesellschaft des Kantons Glarus
und der Glarner Jagdverein organisieren jedes Jahr gemeinsam einen Anlass für ihre Mitglieder.
Am 10. Februar 2012 zeigte Albert Mächler, St. Moritz,
im Schützenhaus Glarus dem
zahlreich erschienenen Publikum einen breiten Querschnitt
aus seinem umfangreichen
Schaffen als Wildtierfotograf.
Der Referent, ehemaliger Biathlon Schweizer Meister und
Olympiateilnehmer, ist sowohl
begeisterter Jäger wie auch begnadeter Fotograf. Er verstand
es ausgezeichnet, dem Publikum das Zustandekommen
seiner Fotografien – von der
Alpenwaldmaus bis zu kapitalen Trophäenträgern – zu erläutern. Hauptsächlich war es
jedoch ein Abend zum «Zu-
rücklehnen und Geniessen»!
Der Glarner Jagdverein
dankt Herrn Mächler (wie
auch seiner Assistentin Frau
Vasella) für den faszinierenden Einblick in seine Arbeit
und den Besuchern für ihr Interesse.
Alexander Kubli,
Präsident Glarner Jagdverein
Bund und Kantone
he. Wenn sie vom Staatsrat
verabschiedet sei, dann trete sie erst in Kraft. Er könne
jedoch jetzt schon versichern,
dass die neue Jagdverordnung
jagdfreundlich und die Jagd
unterstützend sein werde. Mitte Februar werde die Konsultativkommission zusammen mit
der neuen Staatsrätin Marie
Garnier darüber beraten. Am
3. März, Termin der Delegiertenversammlung, werde sich
die Staatsrätin dann ausführlicher äussern.
Roman Eyholzer, Dienstchef für die Jagd und das
Wild, skizzierte kurz die Situation des Rotwildes im Kanton Freiburg. Die Rotwildjagd
2011 sei effizient gewesen. Es
werde mit der neuen Jagdordnung allerdings ein «Loch»
in der Periode der Bejagung
des Rotwilds geben. Die Hirsche werden zur Brunftzeit
vorübergehend geschont werden. Dagegen ist davon auszugehen, dass die Abschusszahl erhöht werde. Mit dem
neu vorgesehenen Grundpa-
Bund und Kantone
GR
Rehbock-Trophy von Vasella Waffen
Chur und Swarovski Optik
Im 2010 wurde die erste Rehbock-Trophy gestartet,
welche bei der Kundschaft von
Romano Vasella grossen Anklang fand. Dies bewegte die
Organisatoren zu einer zweiten Auflage. Nach der Bündner Hochjagd startete die Rehbock-Trophy 2011.
Rehböcke, welche im Kanton Graubünden erlegt wurden, konnten zur Auswertung
ins Jagdgeschäft Vasella Waffen in Chur gebracht werden.
Dort wurden die 32 Böcke von
der Kundschaft nach vier Kriterien begutachtet und bewertet.
Alle Teilnehmer hofften auf
den Gewinn des von Swarovski Optik und Vasella Waffen
gesponserten Hauptpreises,
ein Fernglas CL Companion
8x30.
Es gab ein Kopf an KopfRennen um die vorderen Ränge, welches der glückliche Gewinner, Martin Cavegn, knapp
vor Corsin Farrer und Hanspeter Stiffler für sich entscheiden
konnte.
Jeder der 32 rangierten Teilnehmer erhielt einen der Preise im Gesamtwert von ca.
CHF 4500.–.
Die Vasella Waffen AG bedankt sich herzlichst bei ihren Partnern, Swarovski Optik, Luminox, GMC Trading,
Glaser Handels AG, Viktorinox, ActivTex GmbH für die
Unterstützung und hofft auf
eine ebenso erfolgreiche Fortsetzung der Rehbock-Trophy
im 2012.
Vasella Waffen Chur
und Swarovski Optik
Der glückliche Gewinner des Fernglases, Martin Cavegn, mit Romano Vasella
(links) und Jachen Wehrli, Swarovski Optik (rechts).
Wölfe in Graubünden, eine Gefahr?
Informationsabend vom
15. Februar 2012 in Untervaz
Hans Gadient, Präsident der
Jägersektion Calanda BKPJV,
konnte über 270 Besucher/innen in der Mehrzweckhalle in
Untervaz begrüssen.
Als Referenten traten Dr.
Georg Brosi, Vorsteher des
Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden, sowie Dr.
Andreas Moser, «NetzNatur»
Schweizer Fernsehen, auf. Dr.
Andreas Moser zeigte auch
Aufnahmen und Filmausschnitte von Wölfen in Italien aus der Sendung «NetzNatur» vom 9. September 2010.
Diese Dokumentationen trugen hoffentlich dazu bei, dass
mancher Besucher etwas mehr
über den Wolf und seine Lebensweise erfahren konnte.
Dr. Brosi informierte über
die Wolfsnachweise im Kanton
Graubünden. So wurde bereits
im Jahre 1954 in Poschiavo
und im 1978 nach mehrtägiger Bejagung ein zweiter Wolf
78
Schweizer Jäger 3/2012
auf der Lenzerheide erlegt.
Im 1997 wurden ein Wolf im
Avers und im 2001 im Bergell
beobachtet. Ab 2002 bis 2010
befand sich ein männlicher
Wolf im Bündner Oberland.
Dieser wurde mehrmals durch
Fotofallen bildlich festgehalten. Im 2011 konnte er weder
beobachtet noch sonst nachgewiesen werden.
Auch in anderen Regionen
des Kantons wurden seither
immer wieder vereinzelt Wölfe nachgewiesen. Seit August
2011 wurden durch Jäger und
Wanderer im Raume des Calanda immer wieder zwei Wölfe beobachtet und auch gefilmt.
Seit November 2011 wurden Sichtungen aus den Gemeinden Haldenstein, Untervaz, Tamins, Trin und
Haldenstein gemeldet und
auch dokumentiert. Es handle
sich vermutlich um zwei junge Wölfe. Ob eines ein weibliches Tier sei, stehe noch nicht
fest; die Möglichkeit bestün-
de jedoch und somit könnte
sich dann Nachwuchs einstellen. Jedenfalls fühlten sich die
beiden Wölfe in dieser Region
bereits heimisch.
Diese Region würden sie
nur als Wintereinstand nutzen
und im Frühling wieder in höhere Lagen ziehen. Der Grund
sei, dass die Wölfe sich grösstenteils von «Hirschfleisch»
ernährten und somit im Frühling wieder «mit» den Hirschen in höhere Lagen ziehen
würden. Es seien auch nachweislich Hirsche von den Beiden gerissen worden. Risse
von Haustieren seien bis heute
keine bekannt.
Er erklärte auch, dass die
Wildhüter des Amtes für Jagd
und Fischerei den Wolf in
Graubünden sehr genau beobachteten. So beinhalte die
Datenbank (seit 2001) – erstellt aufgrund von Beobachtungen und gefundener Risse
– 582 Einträge. Bei 300 Eintragungen handle es sich mit
Sicherheit um Wölfe.
Da die Wölfe ein Territorium von 150 bis 350 Quadratkilometer bräuchten, sei eine
Begegnung mit dem Wolf eher
selten. Er richtete auch einen Appell an die Anwesenden, unbedingt Beobachtungen dem Wildhüter zu melden.
Dr. Andreas Moser informierte über die Biologie und
die Geschichte des Wolfes in
Europa und im Speziellen in
der Schweiz. So sei der Wolf
im 18. und im 19. Jahrhundert
im Westen Europas und somit
auch in der Schweiz ausgerottet worden. Anfänglich wurde er mit Fallen gefangen und
auch ab dem 19. Jahrhundert
vergiftet (Strychnin).
Der Grund, dass der Wolf
ausgerottet wurde, sei in der
Tatsache gelegen, dass ab
dem späten Mittelalter in der
Schweiz die Bevölkerung
grösstenteils aus Bauern bestanden habe. Infolge der Abholzung der Wälder (Lebensraumverminderung für das
Schalenwild), um Weiden für
tens durch mehrere Hunde pro
Herde bewacht. Risse aus diesen Herden seien sehr selten.
(Sehr Interessantes über Herdenschutz und Hunde ist unter
www.herdenschutzschweiz.ch
zu finden.)
Erstaunlich: Die Möglichkeit, Fragen zu stellen, wurde kaum benutzt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass gewisse
Ängste in der Bevölkerung
verschwunden sind! Dies bestätigten die Diskussionen
ausserhalb des Saales.
Ein Besucher stellte die
Frage, ob ein Wolfsrüde seine
läufige Hündin beim Spazierengehen «annehme»? Darauf
antwortete Moser: Grundsätzlich fliehe der Wolfsrüde, erst
recht, wenn der Besitzer in
der Nähe sei. Hingegen sei es
wohl möglich, dass ein streunender Hund beim Eindringen
in das Revier der Wölfe gerissen werden könne. (Also Hunde an die Leine!)
Ein Anderer stellte die Frage: «Wie verhalte ich mich
bei der Begegnung mit einem
Wolf?» Die Antwort: Der Wolf
meidet den Menschen. Sobald
der Wolf den Menschen erspäht oder «in der Nase hat»,
flieht er.
Diese Antwort bestätigte
ein Untervazer Jäger. Ihm sei
auf der Hochjagd ein Wolf auf
wenige Meter begegnet. Sobald der Wolf ihn gesehen und
dazu noch «Wind» bekommen
habe, sei er im «Laufschritt»
verschwunden.
Die Frage, ob die Schalenwildbestände durch den Wolf
zum Verschwinden gebracht
würden, beantwortete Jagdinspektor Brosi mit einem Nein.
Dies bestätigte auch der regionale Wildhüter. Mit der Zeit
würde sich das Verhalten des
Schalenwildes an die Anwesenheit von Wölfen anpassen,
sodass der Wolf nicht so leicht
an seine Beute komme.
Also, bei entsprechendem
Herdenschutz werden wenig
Schäden an Haustieren auftreten und den Jägern bleibt wohl
weiterhin die Möglichkeit, ihrem geliebten Jagen nach zu
gehen. Wenn der Mensch das
Verhalten des Wolfes kennt
und sich danach verhält, droht
auch ihm keine Gefahr. Die
Frage bleibt offen, ob der
Wolf in unserem dicht besiedelten Land die vielen Störungen duldet und seine Territorien bildet und vor allem, ob der
Mensch den Wolf akzeptiert.
Wer mehr über den Wolf
wissen will, nehme sich die
Zeit und betrachte den Film
«Wer ist der Wolf» unter www.
sendungen.sf.tv/netz-natur.ch
(frühere Sendungen/Sendung
vom 9. September 2010).
ToPfi
Kapitale Trophäen
Rehbock
Gross ist die Freude, wenn
ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann,
wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung
einer Population von grosser
Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service
der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter,
Muotathal, und Röbi Nigg,
Gersau, konnten dafür zwei
anerkannte Juroren gewonnen
werden. Damit die Bewertung
transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann,
publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto.
Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken
Sie diese gut verpackt und
eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436
Muotathal.
Notieren Sie neben Ihrem
Namen diejenigen Angaben,
die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen.
Bei grossen Trophäen und
Vollpräparaten vereinbaren Sie
mit Ruedi Suter einen Termin
(Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung
der Trophäe und detailliertes
Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger»
geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Andrea Zanoplari, Celerina GR
Datum: Hochjagd 2010
Messung
Stangenlänge
links
rechts
Durchschnitt
29.6 cm
29
28.4 cm
Gewicht
494.2 g
Gehörnvolumen
224.2 ccm
Auslage
13.6 cm
46.9%
10 g Abzug wegen leicht zu grossem Schädel
Farbe
Perlung
Rosen
Spitzen der Enden
Regelmässigkeit und Güte
Abzüge
Gesamtsumme
Faktor
Punkte
x 0.5
14.500
x 0.1
x 0.3
49.420
67.260
0.000
0–4 P.
0–4 P.
0–4 P.
0–2 P.
0–5 P.
0–5 P.
4.000
3.500
3.500
2.000
5.000
0.500
152.680
Schweizer Jäger 3/2012
79
Bund und Kantone
das Vieh zu schaffen und der
Ausrottung des Schalenwildes, hätten die Wölfe sich das
Futter aus den Beständen der
Haustiere geholt und damit die
Verdienst- und Ernährungsgrundlage der Bauern massiv verkleinert. Zusätzlich seien Geschichten über Angriffe
des «bösen Ungeheuers» Wolf
auf den Menschen erfunden
und in Umlauf gesetzt worden. Dadurch sei der Wolf zu
seinem schlechten Ruf gekommen und man habe ihn mit allen Mitteln bekämpft.
Grundsätzlich bestünde für
den Menschen im Umgang mit
dem Wolf keine Gefahr, wie
die weltweite Statistik zeige.
Interessant sei festzustellen,
dass der Mensch sich allen
«technischen» Gefahren wie
Auto, Flugzeug, Motorrad,
Sport usw. aussetze, ohne sich
Gedanken zu machen. Wird
ein Wolf, Bär oder Luchs in
einer Region gesichtet, kehrt
anscheinend eine «Urangst»
zurück.
Moser erklärte auch die soziale Organisation der Wölfe.
Die normale Sozialordnung
des Wolfes sei das Rudel, bestehend aus einem Elternpaar
und dem vorjährigen Nachwuchs und den Welpen (total max. 6 bis 10 Tiere). Der
Nachwuchs bliebe zwei Jahre
bei den Eltern, dann müssten
die Jungen das elterliche Territorium verlassen.
Wölfe lebten in «festen Revieren» und verteidigten dieses gegen andere Wölfe vehement. Die Nahrung der Wölfe
bestehe in unseren Regionen
vor allem aus Rissen aus Schalenwildbeständen (meistens
schwache und kranke Stücke)
und Kleinsäuger wie Mäusen.
Im Winter verachte er auch
Aas nicht (Fallwild; Gesundheitspolizei).
In Gebieten mit unbewachten Schaf- und Ziegenherden
könnten Übergriffe auf Haustiere vorkommen, selten auf
Grossvieh. Um diese Herden
zu schützen, sei eine permanente Bewachung notwendig.
In Italien entlang des Apennin und der Abruzzen lebten tausende von Schafen und
Ziegen in den Wolfsrevieren.
Diese Herden würden immer
durch mindestens zwei, meis-
Jagdhornbläser Doppleschwand.
Die Entlebucher versammelten sich in Romoos
Markus Stalder ging in seinem ersten Jahresbericht als
Präsident der Sektion Entlebuch auf die Problematik der
Wildruhezonen und Wildvorranggebiete ein. Obwohl alle
Vorstand der Sek- interessierten Kreise bei der
Festlegung beigezogen wurtion Seetal (vl):
Hubert Schnarwi- den, gibt deren Umsetzung
und Einhaltung immer wieder
ler, Gregor
Anlass zu Streitigkeiten. «Wir
Inderwildi, Tho-
Foto: Hermann Büttiker
Ehrung für 20
Jahre Jagdaufsehertätigkeit:
Jost Kottmann (l)
und Erwin Steiger.
80
mas Wyss, Werner
Bründler, Lukas
Suter, Hubert
Lukas Suter, Präsident Sektion
Kleeb, Otto Lang. Seetal.
Foto: Hermann Büttiker
Schweizer Jäger 3/2012
Entlebucher Jägerchörli.
Jäger sind als Anwälte der frei
lebenden Tiere gefordert», betonte der Präsident. Auch die
Interventionen betreffend die
Störung des Wildes durch
Helikopter der Armee hätten
noch keine Früchte gebracht.
Auch die Grossraubtiere beschäftigten die Jäger.
Der Wolfsrüde M24 hat ungeschützte Schafherden angegriffen und mehrere Tiere gerissen.
Dass der Luchs weiterhin im
Nationalrat Ruedi Lustenberger
steht für eine freiheitliche Luzerner
Jagd ein.
Foto: Hermann Büttiker
Die Seetaler tagten in
Triengen
Dem Jahresbericht des Präsidenten Lukas Suter ist zu
entnehmen, dass es der Sektion Seetal gut geht. Getreu
dem letztjährigen Motto haben die Jäger der nicht jagenden Bevölkerung und auch
verbandsintern Signale ausgesendet, die auch angekommen sind. Ausflüge zur Firma Blaser-Waffen im Allgäu,
Übergabe des Jagdfähigkeitsausweises in Rickenbach und
Durchführung der Schweiss-
hundeprüfung in Schlierbach
standen im Programm.
Die Rechnung, geführt von
Otto Lang, schloss praktisch
ausgeglichen ab. Jahresbericht
und Rechnung wurden denn
auch mit Applaus genehmigt.
Der Vorstand startet unverändert ins neue Vereinsjahr.
329 Mitglieder zählte die Sektion zu Beginn des neuen Jahres. Den sechs verstorbenen
Mitgliedern gedachte die Versammlung mit einer Schweigeminute und dem «Jagd
vorbei», gespielt von den
Jagdhornbläsern Wildschütz.
Für zwanzig Jahre Tätigkeit als Jagdaufseher erhielten Jost Kottmann, Schenkon,
Franz Lindegger, Schlierbach
und Erwin Steiger, Hochdorf,
einen Flachmann als Präsent
und anerkennende Worte von
Vorstandsmitglied Gregor Inderwildi.
Foto: Hermann Büttiker
Die Luzerner Jägerschaft
ist am Geschehen interessiert. Die Sektionen sind gut
aufgestellt und hervorragend
organisiert. Rund 550 Mitglieder haben an den Generalversammlungen der Sektionen Entlebuch, Hinterland und
Seetal teilgenommen.
Foto: Hermann Büttiker
RevierJagd Luzern:
Spannende Versammlungen der
Sektionen Entlebuch, Hinterland und Seetal
Foto: Hermann Büttiker
Bund und Kantone
LU
Parforcegruppe Diana im Zentrum Linde Wauwil.
Die drei Podestplätze des Amtsschiessens (vl):
Heidi Portmann, Urs Studer, Markus Stalder.
Entlebuch umherstreift, spüren
einige Reviere an den rückläufigen Abschusszahlen.
Der Sektionskurs «Dornröschen wach auf» war lehrreich und gut besucht. Ebenso
die Obmänner- und Jagdleitertagung.
Die Sektion Entlebuch
zählt 493 Mitglieder. Sieben
verstorbenen Jagdkameraden
hat die Versammlung die letzte Ehre erwiesen, begleitet von
einem Lied des Entlebucher
Jägerchörli.
«Mein erstes Präsidialjahr
geht zu Ende. Es war ein Jahr
des Herantastens an die neue
Aufgabe», sagte Markus Stalder.
Die Rechnung, geführt von
Pirmin Duss, schloss mit einem kleinen Gewinn ab und
auch das Budget schliesst im
grünen Bereich.
Gemeindepräsident Franz
Koch, selber Jäger, wies in
seinem Grusswort auf einige
Highlights und Besonderheiten der Napfgemeinde Romoos
hin. Eine davon ist die Köhle-
rei, die als Nebenerwerb von
einigen Bauern betrieben wird.
Und dann der Erfolgsfilm «Die
Kinder vom Napf», der sogar
an der Berlinade gezeigt wird.
Grossen Applaus erhielt Nationalrat Ruedi Lustenberger –
auch er ist aktiver Jäger – für
sein Votum für eine freiheitliche Ausübung der Luzerner
Jagd. Sie dürfe nicht zu sehr
theoretisiert, überreguliert und
verbürokratisiert werden.
Foto: Hermann Büttiker
Auszug aus der Rangliste Amtsstich 2011: 1. Urs Studer, Schüpfheim, 33 Punkte; 2. Heidi
Portmann, Escholzmatt, 33; 3. Markus Stalder, Schüpfheim, 33; 4. Erich Stalder, Entlebuch, 33; 5. Hans Lötscher, Marbach, 33; 6. Christian Portmann, Schüpfheim, 33; 7. Daniel Schmid, Hasle, 32; 8. Hanswerner Portmann, Schüpfheim, 32; 9. Fridolin Bucher, Finsterwald, 32; 10. Robert Zihlmann, Marbach, 32; 11. Christof Felder, Entlebuch, 31; 12. Reto Felder, Rengg, 31; 13. Franz Krummenacher, Ruswil, 31; 14. Andy Vogel, Hasle, 31;
15. Markus Schöpfer, Marbach, 31; 16. Oliver Giger, Kriens, 31; 17. Konrad Vetter, Escholzmatt, 31; 18. Beat
Unternährer, Wolhusen, 31; 19. Anton Thalmann, Entlebuch, 31; 20. Thomas Emmenegger, Schüpfheim, 31.
Ehrung für langjährige Jungjägerausbildung (vl): Hans Schärli, Paul Stöckli,
Fritz Fankhauser, Albert Glanzmann.
Wauwil war Tagungsort der
Hinterländer
«Vielfältig, lebhaft und aufwändig war mein erstes Präsidialjahr», sagte Urs Kunz. In
seinem Jahresbericht wies er
auf den Heckenaufwertungskurs in Luthern und das gut
besuchte Anschuss-Seminar
in Langnau hin, erwähnte die
Obmänner- und Jagdleitertagung und pochte darauf, dass
der freiwillige Schiessnach-
Neuer und abtretender Kassier Hubert Peter (l)
und Pius Häfliger.
weis in allen Jagdgesellschaften erbracht wird. Für die Jagd
sei die Öffentlichkeitsarbeit
sehr wichtig. «Wir müssen unsere Tätigkeit der nichtjagenden Bevölkerung erklären. Ich
danke allen, die durch Aktionen den Kontakt mit der Bevölkerung pflegen. Wir wollen
auch die Zusammenarbeit mit
der Politik intensivieren», so
Urs Kunz zu den versammelten Jägerinnen und Jägern.
Urs Kunz,
Präsident Sektion Hinterland.
Schweizer Jäger 3/2012
81
Bund und Kantone
Foto: Hermann Büttiker
Urs Studer gewann das Amtsschiessen
Das alljährliche Amtsschiessen der Entlebucher Jägerinnen und Jäger
wurde gleichzeitig mit dem 48. Entlebucher Jagdschiessen in Gfellen durchgeführt. Nach dem Grundsatz «Der erste Schuss zählt» hatten die Teilnehmenden mit der Kugel auf Hirsch, Gämse, Reh und
Fuchs und mit Schrot auf den laufenden Hasen, Rollhase und Taube zu schiessen. Gleich sechs Teilnehmende erreichten die Maximalpunktzahl, sodass der zweite Schuss auf den Hirsch und das Alter
über die Rangierung entschieden. Urs Studer gewann den Wettkampf
vor Heidi Portmann und Markus Stalder.
Die Beteiligung war sehr erfreulich. 165 Jägerinnen und Jäger haben
ihr Können unter Beweis gestellt und konnten aus dem reichhaltigen
Gabentempel einen Preis entgegennehmen. Die 48. Auflage des Entlebucher Jagdschiessens war ebenfalls ein voller Erfolg. 319 Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz nahmen teil.
Bildbericht: H. Büttiker
Foto: Hermann Büttiker
Bund und Kantone
Jagdverwalter Otto Holzgang.
Die Rechnung, letztmals
geführt von Pius Häfliger,
schloss praktisch ausgeglichen ab. Jahresbericht und
Rechnung wurden denn auch
genehmigt. Auch dem Budget,
das ein kleines Defizit vorsieht, wurde zugestimmt. Für
den zurückgetretenen Kassier
Pius Häfliger wählte die Versammlung Hubert Peter, Luthern.
Mit einem Vortrag der Parforcegruppe Diana, unter
der Leitung von Hanspeter
Schwegler, gedachte die Versammlung den sechs verstorbenen Kameraden. Tragisch
war der Tod von Toni Lustenberger, Luthern, der kürzlich
bei einer Fuchsjagd wegen eines Fehltritts verunfallt war.
Eine besondere Ehrung
wurde neun Jagdaufsehern zuteil, die insgesamt 305 Jahre ihre Tätigkeit ausgeübt haben, zu Tages- und Nachtzeit
wegen Wildunfällen ausrücken
mussten und das ganze Jahr
über für die Wildhut zur Verfügung standen. Es sind dies:
Alois Bühler, Willisau,
45 Jahre; Franz Gut, Wikon,
40 Jahre; Hans Kammermann, Schötz, 25 Jahre; Arthur Kneubühler, Buttisholz,
20 Jahre; Walter Kurmann,
Hergiswil, 35 Jahre; Dominik
Schärli, Menzberg, 45 Jahre;
Kaspar Schwegler, Luthern,
35 Jahre; Ulrich Schwegler,
Schötz, 25 Jahre; Leo Steiger,
Winikon, 35 Jahre.
Für besondere Verdienste
bei der Jungjägerausbildung
wurden geehrt: Fritz Fankhauser, Albert Glanzmann, Hans
Schärli und Paul Stöckli.
Der neue Jagdverwalter Otto
Holzgang stellte sich vor
Otto Holzgang – er ist promovierter Umweltnaturwis-
82
Schweizer Jäger 3/2012
senschafter – ist neu Vorsteher der umstrukturierten
Abteilung Natur, Jagd und Fischerei. Er stellte sich bei allen Sektionsversammlungen
vor und machte dabei deutlich, dass er auf das von seinem Vorgänger Josef Muggli aufgebaute Vertrauen setzen
und dies pflegen will. Die Abteilung sei heute das Kompetenzzentrum für Biodiversität
zugunsten der Wildtiere, ihrem Lebensraum und nachhaltiger Nutzung.
«Der von Menschen gemachte Druck auf die Landschaft, auf Naturwerte und auf
die Wildtiere nimmt immer
mehr zu durch den Siedlungsbau, den Verkehr auf Strasse
und Schiene, die mechanisierte Landwirtschaft und das immer anspruchsvollere Freizeitverhalten der Bevölkerung.
Die schleichende Bedrohung
ist schwierig zu erkennen, hat
aber langfristig die grösseren Auswirkungen auf Natur
und Wild als Grossraubtiere.
Darum müssen wir alle, die
wir uns für die Natur und die
Wildtiere sowie deren nachhaltige Nutzung einsetzen, zusammen stehen. Wir brauchen
eine starke Lobby», sagte Otto
Holzgang und er informierte
über folgendes:
Jagdjahr 2011: Das Rotwild hat sich weiter verbreitet und bereits einen Teil des
Mittellandes besiedelt. Total
wurden 45 Stück erlegt, davon vier in Mittellandrevieren.
Dank der neuen Abschussregelung war das Geschlechterverhältnis ausgeglichener.
343 Gämsen wurden zur Strecke gebracht, mehr als im Vorjahr, aber deutlich weniger als
2008.
Grossraubtiere: Ein Wolfsrüde hat 12 Schafe und 1 Ziege
auf ungeschützten Herbstweiden gerissen. Auf den Alpweiden gab es dank dem Einsatz
von Herdenschutzhunden keine Verluste. Das Luchsmonitoring wurde weitergeführt.
Es wurden 14 Fotofallen montiert und es ist beabsichtigt,
einen Luchs einzufangen und
zu besendern. Zwei Individuen konnten mit den Fotofallen
nachgewiesen werden. Es geht
darum, Bestand und Auswirkungen auf die Beutetiere genau zu eruieren, um allenfalls
zu einem späteren Zeitpunkt
regulatorisch einwirken zu
können. Auch die Meldungen
von Beobachtungen und verdächtigen Rissen sind wichtig.
Jagdausbildung: Das einheitliche Ausbildungsmittel
«Jagen in der Schweiz» ermöglicht eine bessere Jungjägerausbildung, sollte aber
auch jedem bestandenen Jäger
zur Erweiterung des Wissens
dienen. Otto Holzgang dankte Max Thürig, Obmann der
Jagdgesellschaft Schlierbach,
für sein grosses Engagement
für das Lehrbuch.
Akustische Wildwarner:
Seit Frühjahr 2008 wurde in
den Revieren der Sektion Seetal das Pilotprojekt «Weniger
Wildunfälle» durchgeführt.
Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse führten jedoch zum
Schluss, dass keine wesentli-
che Abnahme von Wildunfällen festgestellt werden konnte.
Es kann auf freiwilliger Basis weitergeführt werden. Otto
Holzgang wertete die Aktion
trotzdem als positiv, brachte
sie doch Jägerschaft und Tierschutzorganisationen einander
näher und sie wurde in der Öffentlichkeit wahrgenommen.
Informationen des
Kantonalverbandes
An den Sektionsversammlungen gab es auch Informationen aus erster Hand von
RevierJagd Luzern. Verbandspräsident Walter Steffen oder
Geschäftsführer David Clavadetscher orientierten insbesondere über die kommenden
Aktivitäten: Öffentlichkeitsarbeit durch Auftritt an der
LUGA 2013, Hubertuswoche,
Positionspapier Luzerner Jagd,
Kurs Baujagd und Plakat Rehkitzrettung.
Pflege der Jagdkultur
Die Sektionsversammlungen waren auch Ausdruck von
Jagdkultur. Die Versammlung
in Triengen wurde umrahmt
von Darbietungen der Jagdhornbläser Wildschütz. In Romoos traten die Jagdhornbläser Doppleschwand und das
Entlebucher Jägerchörli auf
und in Wauwil spielte die Parforcegruppe Diana.
Hermann Büttiker
Präsident Peter Faesi
ist zurückgetreten
Rothenburg: Sektionsversammlung RevierJagd Luzern – Sektion Pilatus
Am 3. Februar 2012 wurde
im Pfarreisaal Rothenburg die
Sektionsversammlung der RevierJagd Luzern – Sektion Pilatus durchgeführt. Präsident
Peter Faesi, Kriens, leitete
diese Versammlung zum letzten Mal. Zum neuen Präsidenten wurde Peter Küenzi, Kriens, gewählt.
Mit den Klängen der Hubertusbläser, Luzern, unter
der Leitung von Hans Estermann, wurde die Sektionsver-
sammlung 2012 eröffnet. Die
Jagdgesellschaft RothenburgOst war wiederum Gastgeber. Sektionspräsident Peter
Faesi führte gekonnt durch die
Traktandenliste. Er durfte zudem sechs frischgebackene Jäger begrüssen, welche im Jahr
2011 die Jagdprüfung bestanden haben.
Peter Faesi leitete die Versammlung zum letzten Mal.
Als seinen Nachfolger wurde
der bisherige Kassenrevisor,
Peter Küenzi, einstimmig von
der Versammlung zum neuen
Präsidenten gewählt. Küenzi
setzt seine Schwerpunkte in
den Themen Kommunikation
und Weiterbildung. Seiner
Meinung nach sei die Kommunikation miteinander ein wichtiger Punkt, um weiterhin positiv in die Zukunft schauen zu
können. Man müsse taktisch
vorgehen und persönliche Gespräche untereinander führen.
Im Weiteren soll dem Thema Weiterbildung Achtung geschenkt werden. Es sei wichtig, dass Weiterbildungen
gezielt und übereinstimmend
vorgenommen werden, so Peter Küenzi.
Nun galt es das Kassenrevisor-Amt zu besetzen. Stefan
Wüest wurde ebenfalls einstimmig als neuer Kassenrevisor gewählt.
Anschliessend stellte Kantonalpräsident Walter Steffen
einige für die Zukunft geplante Projekte vor. Neben einem
Wildrettungsplakat will die
RevierJagd im Jahre 2013 unter anderem die nichtjagende
Drei Personen werden als Ehrenmitglieder
vorgeschlagen
Als bisher einzige Frau
in den 100 Jahren Vereinsgeschichte der Sektion Pilatus wurde Susi Luginbühl für
die Ehrenmitgliedschaft vorgeschlagen. Susi Luginbühl
führte unzählige Hundekurse
durch und engagierte sich vielerorts für die Jägerschaft. Der
ehemalige Jagdverwalter Josef Muggli wird ebenfalls zum
Ehrenmitglied vorgeschlagen.
Er setzte sich in seinem Amt
als Jagdverwalter stets mit
grossem Herzblut für die Jäger
ein. Auch für den abtretenden
Präsident Peter Faesi wird für
sein grosses Wirken zum Wohle der Jagd die Ehrenmitgliedschaft beantragt.
Informationen aus dem
LAWA
Erstmals sprach Dr. Otto
Holzgang als neu gewählter
Abteilungsleiter des LAWA,
Natur, Jagd und Fischerei und
somit als kantonaler Jagdver-
Bevölkerung soll
teilhaben an der Jagd
Sursee: Generalversammlung von RevierJagd Luzern
Die Luzerner Jägerinnen
und Jäger wollen der interessierten Bevölkerung das Jagdhandwerk während einer Hubertuswoche näher bringen.
793 Mitglieder des Verbandes RevierJagd Luzern haben
an der Generalversammlung
in der Stadthalle Sursee, die
traditionsgemäss am Dienstag
vor dem Schmutzigen Donnerstag stattfindet, teilgenommen. Zahlreiche Gäste, unter
ihnen Regierungsrat Robert
Küng, waren am jagdlichen
Geschehen interessiert.
«Sie haben eine spannende Aufgabe. Sie pflegen die
Wildbestände und den Wald
mit Nachhaltigkeit. Das sind
durchaus Parallelen zur Regierungsarbeit. Wir sorgen uns
um die Lebensqualität, den
Zusammenhalt von Stadt und
Land und den Innovationsstandort Kanton Luzern»,
sagte Regierungsrat und Umweltdirektor Robert Küng
bei seiner Grussadresse an
die versammelte Jägerschaft.
Als Anerkennung und Dank
für die hervorragende Tätigkeit wandte er sich an den auf
Ende Jahr zurückgetretenen
Jagdverwalter Josef Muggli
mit den Worten: «Du hast der
Jagd ein Gesicht gegeben und
die Jagd hat ein Profil erhalten.
Gut gelaunter Verbandspräsident
Walter Steffen.
Regierungsrat Robert Küng:
«Jagen heisst Verantwortung übernehmen».
www.schweizerjaeger.ch
Foto: Hermann Büttiker
Foto: Hermann Büttiker
Foto: Ramona Meyer-Stöckli
Vorstand Sektion Pilatus ab 2012
(vl): Hansruedi Lustenberger,
Bruno Imgrüth, Peter Küenzi, Stefu
Luternauer und Philipp Gerber.
Bevölkerung mit einer Ausstellung an der LUGA und einer Hubertuswoche über die
Jagd und die Hege informieren.
Ziel sei es, diese zu fangen
und mit GPS auszustatten, so
Otto Holzgang.
Silvio Covi, Leiter Waldregion Luzern und somit Vertreter des Forstes, rundete den
Abend mit lobenden Worten und Bildern von der Rigi
West-Flanke ab. Zusammen
mit den örtlichen Jagdgesellschaften wurden bei einer
Sturmschneise einige dutzend
Bäume gepflanzt.
Ramona Meyer-Stöckli
Schweizer Jäger 3/2012
83
Bund und Kantone
Foto: Ramona Meyer-Stöckli
Der abtretende Präsident Peter
Faesi (links) gratuliert
Peter Küenzi zu seiner Wahl
als neuer Präsident der
Sektion Pilatus.
walter, zu den Mitgliedern der
Sektion Pilatus. Holzgang informierte über zahlreiche Projekte und die Abschusszahlen
des vergangenen Jahres. Im
Weiteren, dass der Wolf nach
wie vor im Kanton Luzern
lebe. Im Jahr 2011 wurden von
ihm 12 Schafe und eine Geiss
gerissen, welche nicht von einem Herdenschutzhund behütet waren.
Ebenfalls führe man das
Luchsmonitoring seit 2007
weiter. Im vergangenen Jahr
wurden im Kanton Luzern
zwei Luchse festgestellt. Das
Foto: Hermann Büttiker
Foto: Hermann Büttiker
Die Jagdhornbläser Lindenberg gaben der Versammlung den festlichen
Rahmen.
Jagen heisst Verantwortung
übernehmen. Das hast du getan und dafür danken wir dir.»
ner für das Birdlife-Heckenaufwertungsprojekt anerboten mit Kursen für Jägerinnen
und Jäger. Dieses Projekt wird
auch im laufenden Jahr weiter
geführt.
Drei Schwerpunkte
In seinem Jahresbericht
wies Präsident Walter Steffen
auf drei Schwerpunkte hin,
welche die Jagd künftig beeinflussen, nämlich die Ablehnung der Waffeninitiative
durch das Volk, die Zustimmung des eidgenössischen
Parlaments zur Revision der
Jagd-Verordnung und die Aus-
scheidung von Wildruhezonen. Einen Schritt in die Zukunft machte der Vorstand mit
der neu gegründeten Vereinigung Hegering Luzern. Die
Jägerschaft will damit einen
Fonds schaffen zur Finanzierung und Unterstützung von
gemeinnützigen Aufgaben und
Projekten zu Gunsten der Luzerner Jagd. Mit sechs Leitgedanken hat der Vorstand auch
ein Positionspapier Luzerner Jagd ausgearbeitet. Weiter
hat sich der Verband als Part-
Nichtjagende Bevölkerung
sensibilisieren
Im laufenden Jahr bereitet
sich der Verband auf intensive
Präsentation in der Öffentlichkeit vor, um gezielt die nichtjagende Bevölkerung anzusprechen. Mit einem Auftritt
an der LUGA 2013 und einer
Hubertuswoche, wo Interessierte zu Wildbeobachtungen,
Pirschgängen, Teilnahme an
Gesellschaftsjagden, Schiessen mit Flinte und Büchse und
vieles mehr eingeladen werden. Die Bevölkerung soll teilhaben an der Jagd.
RevierJagd Luzern will alles daran setzen, dass sich
kein Baujagdverbot durchsetzen kann. Mit einem Seminar sollen neue Ideen und Erkenntnisse aufgezeigt werden.
Foto: Hermann Büttiker
Bund und Kantone
Die neuen Ehrenmitglieder (vl):
Josef Muggli, Susy Luginbühl, Peter Faesi, Sepp Renggli.
Die geehrten Veteraninnen und Veteranen
Sektion Entlebuch:Beat Bieri, Flühli; Erwin Bieri, Hasle; Josef Bieri, Flühli; Josef Böbner, Schüpfheim; Walter Bucher, Finsterwald;
Jörg Gabathuler, Sörenberg; Hans Lipp, Steinhuserberg; Peter Thalmann, Ebnet; Erwin Vogel, Hasle; Roland Zemp, Schüpfheim.
Sektion Hinterland: Norbert Aregger, Buttisholz; Bruno Christen, Luthern; Emil Emmenegger, Grosswangen; Rainer Erni, St.
Urban; Herbert Hodel, Kottwil; Philipp Reber, Hergiswil; Guido Roos, Wolhusen; Hanspeter Roth, Ohmstal; Bruno Rölli, Luthern
Bad; Franz Schwegler, Daiwil; Alois Stadelmann, Luthern; Walter Steiner, Willisau; Erwin Stöckli, Menznau; Eugen Zemp, Luthern.
Sektion Pilatus: Hansueli Amrein, Schwarzenberg; Werner Bucheli, Neuenkirch; Hans Fankhauser, Malters; Peter Gander, Sedrun; Franz Herzog, Weggis; Guido Marti, Ruswil; Stefan Moser, Luzern; Erich Niklaus, Stans; Arnold Odermatt, Dallenwil;
Franziska Stalder, Malters; Hans Thomann, Emmenbrücke; Rolf Wanderon, Luzern; Daniel Wüst, Bergdietikon.
Sektion Seetal: Hans Frey, Neudorf; Thomas Hofstetter, Ermensee; Fritz Hüsler, Neudorf; Heidi Koch-Amberg, Hildisrieden;
Theo Kurmann, Sursee; Robert Suter, Beromünster; Urs Scherer, Hochdorf; Rudolf Stähli, Schongau; Heinrich Zeder, Inwil.
hbü
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Schweizer Jäger 3/2012
Ordentliche Geschäfte
durchgewunken
Die Jahresrechnung, geführt und kommentiert von
Geschäftsführer David Clavadetscher, schloss mit geringfügigem Verlust ab. Auch das
Budget sieht einen Verlust von
fast 7000 Franken vor. Beides
wurde diskussionslos akzeptiert. Als dritten Rechnungsrevisor wählte die Versammlung
Pius Häfliger, Schötz.
Ehre wem Ehre gebührt
Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Peter Faesi, Kriens; Susy Luginbühl, Kriens;
Josef Muggli, Weggis und Josef Renggli, Werthenstein.
Für besondere Verdienste als
Ausbildner und Prüfungsexperte gab es ein Dankeschön
für Bert Glanzmann, Zell; Josef Keller, Littau und Hans
Schärli, Hofstatt. Zu Veteranen konnten 47 Jäger ernannt
werden (siehe Kasten).
Über die Tätigkeiten im
Verband JagdSchweiz orientierte Franco Scodeller. Er
betonte die Wichtigkeit den
Konsens zu finden mit den
Schutzorganisationen, wenn
es um das Raumkonzept geht,
insbesondere bei Wildkorridoren (Erhaltung, wieder
Öffnung oder Schaffung von
Neuen) oder in den Fragen
des Grossraubwildes. «Auch
mit der Öffentlichkeit wollen
wir den Konsens finden.» Er
wies auch auf die Ausschreibung des Hegepreises hin.
Urs Dickerhof, Vizepräsident
des Kantonsrates, vermerkte in seinem Grusswort: «Wer
Verantwortung übernimmt,
ist Kritik ausgesetzt. Dies gilt
nicht nur für Politiker, sondern
auch für Jäger».
Hermann Büttiker
SG
«Wir Jäger
sind privilegiert»
Für einmal eröffnete Jürg
Hoby die Hauptversammlung
des Jägervereins Toggenburg –
sie war die 71. des Vereins und
zugleich seine letzte als Präsident – nicht mit von ihm eher
erwarteten und gewohnten tiefer gründenden Gedanken zu
vergangenem und aktuellem
Zeitgeschehen und auch jagdlich geprägter Weltanschauung. Und dies, obwohl seiner Meinung nach genügend
Stoff dafür vorhanden gewesen wäre. Nein. Der Präsident überraschte die 83 anwesenden Vereinsmitglieder und
die 5 Gäste ganz einfach mit
dem Erzählen einiger Jägerwitze, zumal er fand, dass besinnliche Worte ohnehin meist
«für die Füchse» seien. 80
von ihnen hatten ja am Nachmittag des 17. im «Horner»
2012 dazu beigetragen, dass
der Lichtensteiger Fellmarkt
nicht ganz zum Verschwinden gebracht wurde. Gleiches
lässt sich auch von den sieben
Steinmardern aussagen, deren
Bälge ebenso über den Händlertisch wanderten. Notabene
für CHF 25.–. CHF 12.– bis
14.– gab’s für Fuchsbälge.
«Wir Jäger sind privilegiert»
Als Gründe für diese Aussage führte Hoby den Zugang
zur Natur, zur Berg-, Pflanzenund Tierwelt an. Die Jagd ebnet aber auch den Weg zu treuen Jagdkameraden und öffnet
nicht zuletzt Türen ins Innere
des sie ausübenden Menschen.
Dazu Hoby wörtlich: «In der
heutigen Zeit voller Stress
werden Überlebenswochen für
teures Geld angeboten. Viele Leute haben den Bezug zur
Natur weitgehend verloren:
ihre Welt ist das Handy, das
i-Phone, der Computer und
der Fernseher. Wir haben den
Feldstecher.»
Und dieweil es von der Präsidentenrostra so tönte, befliss
sich mein Tischnachbar im eifrigen Schreiben eines SMS.
Immerhin merkte er reihum lächelnd auf, als sein Name bei
der Begrüssung der Gäste Er-
wähnung fand. Begrüsst werden konnten auch die Präsidenten von RJSG und des St.
Galler Jägervereins Hubertus
sowie als Vertreter des ANJF
der Toggenburger Wildhüter
Urs Büchler. Als weitere Gäste hiess Hoby auch die beiden
Vertreter der schreibenden
Zunft willkommen.
Der für die Jagd zuständige Regierungsrat und dessen
Amtsleiter mussten sich ebenso entschuldigen lassen wie die
Präsidenten von JagdSchweiz
und der Jägervereine aus dem
Werdenberg, dem Sarganserland und See & Gaster.
Die Teilrevision des
Jagdgesetzes
ist an der Ablehnung des
Vernehmlassungsentwurfs
durch sämtliche Jägervereine
gescheitert. Auf die Gründe,
die dazu führten, ging Hoby in
seinem letzten Jahresbericht
ausführlich ein.
Allseitig begrüsst wurde das vorgeschlagene Finanzierungskonzept mit der darin enthaltenen Auflösung des
«geschlossenen Kreislaufs».
Die Verantwortlichen der Jägerorganisationen störte aber
vor allem die fragwürdige Beteiligung der Jägerschaft an
der Finanzierung von Projekten im Zusammenhang mit
Lebensraum- und Artenschutz
sowie der Biodiversität.
Ein Dorn im Auge blieb
die Regelung von Wildschäden. Dadurch erwuchsen dem
Änderungsentwurf auch echte
Zweifel an der in Aussicht gestellten Senkung der überhöhten St. Galler Pachtzinsen, zumal eine Einflussnahme auf
die anfallenden Kosten nicht
gewährleistet war.
Hoby hielt mit Nachdruck
fest, dass die Jägerschaft durch
ihre Aufgabenerfüllung schon
heute einen namhaften und vor
allem nachhaltigen Beitrag zur
Biodiversität leiste. Als Beleg
für diese Feststellung erwähnte er das Ergebnis einer 2006
unter den Jagdgesellschaften
erhobene Umfrage.
Im weiteren störte auch die
vorgesehene Reviervergabe
durch das ANJF. Der Grundtenor der Antworten ging dahin, dass nach wie vor die
Gemeinden diese Aufgabe
übernehmen sollten. Sie seien
durch ihre Nähe zu den örtlichen Verhältnissen und deren
besseren Kenntnissen dazu
auch berufen.
Die negativen Rückmeldungen der Jägervereine respektive
von RJSG führten daher zu einer Neuaufgleisung einer Teilrevision, die zu gegebener Zeit
noch einmal in eine Vernehmlassung geschickt werden solle. In Kraft gesetzt würde sie
voraussichtlich zu Beginn der
neuen Jagdpachtperiode.
Hoby erwähnte aber auch
die Möglichkeit eines Verzichts auf eine Teilrevision,
wobei dann vordringliche Änderungen auf dem Verordnungsweg geregelt werden
könnten.
Weitere Betrachtungspunkte der präsidialen Ausführungen bildeten Bemerkungen zu
den Themen Verhältnis Jagd/
Forst, Wild und Lebensräume
sowie Aus- und Weiterbildung.
Vertreter von Forst, Jagd
und Landwirtschaft bilden die
neue Strategiegruppe «WaldWild-Lebensräume». Ihre Aufgabe wird es sein, Empfehlungen zu einer Strategie in Fragen von Lebensraum, Wildruhezonen, Massnahmen in
den Wildräumen, Wildschäden und besonders Kommunikation zu erarbeiten.
Eine aus Vertretern von
Landwirtschaft, Kantonsforstamt, RJSG, WWF/Pro Natura sowie dem ANJF gebildete
Arbeitsgruppe soll im Konzept Wolf St. Gallen verbindliche Leitlinien für sämtliche
Fragen im Umgang mit dem
Wolf erarbeiten. Das Konzept
soll zwischen Januar und März
des laufenden Jahres in die
Vernehmlassung gehen und im
März/April dann durch die Regierung verabschiedet werden.
Der hohe Stand des freiwilligen
WaffeneinschiesSchweizer Jäger 3/2012
85
Bund und Kantone
Am 25. und 26. August wird,
zusammen mit dem GfellenSchiessen, das 33. Kantonale
Jagdschiessen durchgeführt.
Die Schweisshunde-Ausbildung und die Schweissprüfungen sind fester Bestandteil des
Jahresprogrammes, ebenso der
Jagdhornbläserkurs.
86
Schweizer Jäger 3/2012
lingen solcher Anlässe nötigen
Helferinnen und Helfer.
Das Jagdschiessen ist und
bleibt defizitär
Diese nüchterne und fundiert begründete Feststellung des Kassiers wurde vorerst einmal stillschweigend
zur Kenntnis genommen. Eine
teure Trefferanzeige – teuer vor allem auf Reparaturen
und Beschaffung von Ersatzmaterial bezogen –, eine doch
eher hohe Hallenmiete für die
Hasenanlage sowie mit ihrem jeweiligen Transport verbundene «Speditionskosten»
sind gemäss Kai Schüler die
Hauptgründe für das aktuelle und neu budgetierte Defizit. Dazu würden eher wenige Teilnehmer auch wenig zur
Senkung der mit dem Schiessen verbundenen Fixkosten
beitragen.
Gedanken zum leidigen
Thema hätten sich auch die
Rechnungsprüfer
gemacht,
so der Kassier, dessen saubere und genaue Buchführung
nach strenger Prüfung denn
auch zur Annahme durch die
Versammlung bei gleichzeitiger Entlastung des Ressortinhabers beantragt wurde.
Mit Applaus wurde dem
ganzen Vorstand für dessen
Einsatz gedankt. Dem weitern Antrag, den Vereinsbeitrag noch einmal bei CHF 60.–
zu belassen, ihn bei Bedarf
aber anlässlich der HV 2013
zu erhöhen, wurde mit knapper Mehrheit ebenfalls zugestimmt.
Ein neuer Aktuar liess sich
finden
Er heisst Peter Baumann,
wohnt in Diepoldsau und jagt
in Oberhelfenschwil – aber
auch zwielichtige Gestalten
als Angehöriger der Stadtpolizei St. Gallen. Er wird neu als
Nachfolger von Niklaus Tarnutzer die Geschicke und Geschichte des JVTo protokollarisch erfassen und so für die
Nachwelt festhalten.
Mehr Mühe bereitete die
Wahl eines Nachfolgers für
Jürg Hoby. Er hatte anlässlich
der HV 2011 unmissverständlich zum Ausdruck gebracht,
dass er 2012 nicht mehr zur
Verfügung stünde. Doch so
Matthias Giger, Toggenburger Tagblatt
Bund und Kantone
sens «Der erste Schuss zählt»
konnte im Berichtsjahr erneut gehalten werden. Die Jäger sind sich nach Hoby ihrer
diesbezüglichen Verantwortung sehr wohl bewusst. Erfreulich war auch das Echo
bezüglich des Kurses «Wildbrethygiene heute». Der Kurs
wird 2012 erneut angeboten,
wobei die Kosten dafür wiederum das ANJF trägt.
Hoby schloss seine Ausführungen mit dem Dank an seine
Vorstandskollegen, an all die
stillen Helferinnen und Helfer
hinter den Kulissen, aber auch
an all jene Vereinsmitglieder,
die dem Verein in irgendeiner
Form ihre Unterstützung und
Sympathie zukommen liessen.
Etwas weniger versöhnlich tönte er zu Beginn seiner Rechenschaftsablage, als
er auf das Jagd- und Schrotschiessen zu sprechen kam.
Trotz Umstellen auf die elektronische Trefferanzeige und
damit rascherer Abwicklung
des Schiessbetriebs konnte die
Teilnehmerzahl nicht gesteigert werden. Vor allem auch,
was die Teilnahme an der
Rangverkündigung und einem
gemeinsamen Nachtsessen betraf. Und dies, obwohl nur am
Nachmittag geschossen wurde
und somit keine langen Wartezeiten «abzusitzen» waren.
Auf langjährigem bescheidenem Niveau sei auch die
Teilnehmerzahl anlässlich des
Schrotschiessens zu Beginn
des Septembers im Steinbruch
Starkenbach geblieben. Und
dies trotz persönlicher Einladung sämtlicher Vereinsmitglieder und dem zusätzlichen
Angebot, sich mit dem Flintenlaufgeschoss auf den laufenden Keiler vertraut zu machen.
Wer am Jagdschiessen teilnahm, dem wird es nicht zuletzt dank der Festwirtschaft
und dem reichhaltigen Gabentempel in guter Erinnerung
bleiben. Der JG Stein wurde
der Einsatz als «Festbrigade»
vor und hinter der Theke herzlich verdankt.
Dank ging aber nicht zuletzt auch an den Präsidenten der Schützengesellschaft
Nesslau – in ihre Anlage ist ja
die Jagdschiessanlage integriert – und an alle für das Ge-
Jürg Hoby führte gewohnt sachlich und überzeugend durch die Geschäfte.
wie es nicht zu übersehen war,
blieb diese Aussage ohne Wirkung. Das heisst, es liess sich
kein Nachfolger finden. Und
dies in einem Jägerverein mit
damals 231 Mitgliedern.
Diese Tatsache riss den amtierenden Obmann der RHG1
und Hornisten Köbi Rutz vom
Sessel. Aber statt nun eine
saftige Philippika zu halten,
warf er sich Winkelried ähnlich zwar nicht in die Phalanx
eisenstarrender Ritter, aber in
eine neue Aufgabe – und liess
sich spontan zum Interimspräsidenten auf den Schild erheben. Hoby sah’s und trug es
mit der ihm eigenen Gelassenheit. Und damit geht die Suche
weiter. Der JVTo aber nicht
unter, wie da und dort im Vorfeld der HV zu hören war. Unkenrufe, die nun keine Bestätigung fanden.
«Ich hatt’ einen
Kameraden»
An drei Gräbern klangen
sie im vergangenen Vereinsjahr auch, die Hörner, und beklagten das Sterben von Menschen, die in den Herzen aller,
die sie liebten und schätzten,
bleibende Spuren hinterliessen. In Ebnat-Kappel waren
dies Thomas Zimmermann
und Rolf Rupf. In Uznach
Hanspeter Roffler.
Und dann waren sie wieder
vorhanden
Die goldenen Vereinsabzeichen nämlich, die sich künftige und auch bereits gekürte Veteranen ans Revers ihrer Kittel
heften dürfen. Fünf verdiente
Vereinsmitglieder – zwei von
ihnen waren anwesend – durf-
ten nicht nur den vom Präsidenten kredenzten Ehrenwein
kosten, sondern auch die Kittelzier in Empfang nehmen.
Und da diese anlässlich der
HV 2011 wie von Geisterhand
entführt unauffindbar war, hätten sie die 13 damals Geehrten heuer in Empfang nehmen
können. Einige von ihnen waren auch tatsächlich anwesend
und daher ist seit dem 17. Horner ihre Treue zum JVTo für
jedermann ersichtlich.
Die allgemeine Umfrage
wurde von Rolf Domenig
dazu genutzt, die Versammelten mit ein paar Schwerpunkten der St. Galler Jagdpolitik
bekannt zu machen, soweit sie
nicht schon durch Jürg Hoby
erwähnt wurden. So war von
ihm etwa zu erfahren, dass der
Leiter des ANJF auch im Konzept Wolf federführend wirke
und diesbezüglich gute Arbeit
geleistet hätte. Die Finanzierung des Projekts sei aber
noch nicht geregelt.
Im weiteren kam auch er
noch einmal auf die abgebrochene Teilrevision des JG zu
sprechen, wobei er den Stopp
als positiv bewertete, da die
damit verbundene Bedenkfrist
genutzt werden könne, um die
anstehenden Probleme einer
guten Lösung zuzuführen.
Dass die Aus- und Weiterbildung wieder vermehrt auch
junge Leute anziehe und damit
für Jägernachwuchs sorge, erachtete er als positives Zeichen in die Zukunft.
Gleiches gilt nach ihm für
«Der erste Schuss zählt». Nur
so könne das noch immer drohende Damoklesschwert eines
Köbi Rutz berichtete auf
Wunsch des Präsidenten kurz
über die erfolgte Rotwildbejagung. Näheres dazu dann in
den Berichten über die Hegeschau in Walenstadt und die
GV der RHG1.
Eine Jägerin aus der Pfalz
erkundigte sich nach der Situation in der Sparte Jagdhundewesen. Und ein weiterer Versammlungsteilnehmer regte
an, die Elektronik im Schiessstand wieder durch «händisches Zeigen» zu ersetzen, um
VS
so die Anlagen zu schonen, die
Munition zu verbilligen und
Defizite zu vermeiden.
Jürg Hoby beruhigte die
beiden dahingehend, dass sich
der neue Vorstand und vor allem sein Interimsnachfolger
der angesprochenen Probleme bestimmt mit Bravour annehmen würden. Sprach’s und
schloss die Verhandlungen mit
dem Dank für den Versammlungsbesuch und einem kräftigen Weidmannsheil.
Fjs
100 Jahre
Diana Bezirk Brig
Die Generalversammlung
Das Jubeljahr begann mit
der ordentlichen Generalversammlung. Der Präsident
Louis Schmid durfte an der
Versammlung im Speziellen Patrick Lavanchy, Kantonalpräsident, Peter Scheibler,
Dienstchef, Adrian Zumstein,
Vorstandsmitglied von JagdSchweiz, und Christophe Darbellay, Nationalrat und Jäger,
willkommen heissen.
Mit Eloquenz meisterte er
den geschäftlichen Teil. Kein
Traktandum oder Anträge gaben Anlass zu Wortmeldungen. Ein herausragendes Ereignis des vergangenen Jahres
bildete der Schweizermeistertitel durch die Jagdhornbläser
Bortelhorn, unter der Leitung
von Paul Schwery.
Ausschnitte der Fotovernissage
von Josef Fuchs.
Die Diana wächst und
wächst. Dieses Jahr traten 16
Neumitglieder dem Verein bei.
Peter Schwitter, Bergführer und Lawinenschutzverantwortlicher, prangerte das
Variantenskifahren in Lawinenhängen und Wald an. Die
Menge des gefallenen Schnees
ermöglichte es dieses Jahr
Hänge zu durchqueren, die
sonst aper sind. Das Auslösen
von Lawinen gefährden Leben
und Siedlungen. Das «Massaker» am Wild scheint diese
«Sportler» nicht zu kümmern.
Sein dringender, an die
Dienststelle und die Gemeinde
Naters, gerichteter Appell zur
Schaffung von Wildruhezonen wird von den Verantwortlichen einer Machbarkeitsstudie unterzogen.
Das Buch
An der GV durften die Anwesenden das Jubiläumsbuch
«Hundert Jahre Diana Bezirk
Brig» in Empfang nehmen.
Das vorgestellte Werk befasst
sich in der Chronik mit der bewegten Geschichte der Diana,
ist aber mehr als eine Chronik
allein. Die Festschrift soll ein
echter wissenschaftlicher Beitrag sein, der auch einem breiten Publikum zugänglich ist.
Unter der Leitung und Verantwortung von Jean-Louis Borter und 30 Autoren entstand
ein ausgezeichnetes Werk, das
auf lockere Art informiert und
über die Grenzen des Bezirks
Brig eine Bereicherung der
Vereinsliteratur darstellt.
Die Fotovernissage
In akribischer Kleinarbeit wählte Josef Fux 50 Bilder aus 300 Fotos aus. Diese
erfassten Zeitdokumente traten den Weg an die Öffentlichkeit an und bilden eine Urkundensammlung, auf die immer
wieder zurückgegriffen werden kann.
Jedes Fest hat sein eigenes
Gesicht
Dass die Zeit am Anfang
des vergangenen Jahrhunderts
reif war, einen Verein zu gründen, entstand aus der Tatsache, dass nur Gemeinsamkeit
in den Ideen und Richtlinien
der Jagd weiterhelfen können.
Die Diana will im Jubiläumsjahr die Öffentlichkeit für
den Wert und die Bedeutung
des freiwilligen Engagements
der Jäger als Beitrag für Wild
und Umwelt sensibilisieren.
Blickt der Verein in die Zukunft, so sieht er viele Betätigungsfelder vor sich liegen.
Am 19. April stellt der Verein die Projektpräsentation der
Wildwarnanlagen den Gelade-
Schweizer Jäger 3/2012
87
Bund und Kantone
Obligatoriums vermieden werden.
Grüsse des Städtchens
überbrachte Roger Hochreutener als dessen Präsident.
Aber auch die obligaten KägiFrets als B’halti. Als Geschäftsführer der Gemeindeammännervereinigung war er
direkt in die Vernehmlassung
zur Teilrevision des JG miteinbezogen. Die Vertreter der Gemeinden hätten dabei die wertvolle Arbeit der Jäger für ihre
Reviere und damit die Öffentlichkeit klar erkannt und sich
damit auch überzeugt dafür
eingesetzt, dass sie finanziell
entlastet würden. Die Reviervergabe durch das ANJF hätten sie begrüsst, da sie so in
kompetente Hände zu liegen
gekommen wäre.
Das Gremium wird sich
auch in zweiter Lesung wieder vor allem mit den Finanzen
befassen, da es nicht angehe,
dass der Jäger für Aufgaben im
Dienste der Öffentlichkeit auch
noch zur Kasse gebeten werde.
Zum Schluss dankt er den
Jägern auch im Namen seiner
Amtskollegen und gibt ihnen
auf den Heimweg mit, dass die
Toggenburger Gemeinden mit
ihren Jägern zufrieden seien.
Urs Büchler überbrachte
die Grüsse von Regierungsrat Beni Würth und Amtsleiter Guido Ackermann. Er gab
bekannt, dass im Rahmen des
Luchsmonitorings ca. 60 Fotofallen im Kompartiment 2
installiert würden, um eine
neuere Bestandeserhebung zu
ermöglichen. Im Toggenburg
leben nach ihm aktuell zwei
Weibchen mit Nachwuchs zusammen mit einem erwachsenen und einem jugendlichen
Männchen.
Weitere Ausführungen betrafen die Rotwildbejagung
ausserhalb der Hegegebiete.
Auch in diesen Revieren sei
die Erlegung eines Geweihträgers an die zweier weiblicher Hirsche, davon auch ein
Kalb, gekoppelt. Sorgen bereiten ihm vor allem die Gamsvorkommen in Randgebieten.
Er bat die dortigen Revierpächter, Gams nur sehr zurückhaltend zu bejagen, um
deren Vorkommen nicht noch
weiter, auch durch die Jagd, zu
gefährden.
Bund und Kantone
Der Vorstand mit dem Gastreferenten Christophe Darbellay.
nen aus der Versicherungsbranche, des Jagd- und Forstwesens, der Nationalstrassen
und der Medien vor. Vorgesehen ist, 52 Wildwarnanlagen
anzubringen.
Der 2. Juni ist dem Hegetag reserviert. Sämtliche Jungjäger aus dem Oberwallis und
den Rayonverantwortlichen
werden unter der Leitung von
Revierförster Christian Theler
und der Wildhut Hegearbeiten
zum Wohle der Fauna und Flora vornehmen. Eine in dieser
Grössenordnung – nahezu 100
Personen – noch nie dagewesene Veranstaltung. Im Weiteren gründet die Diana einen
Wildhege-Fonds, der die Projekte der Hegetage mitfinanzieren soll.
Fangschuss trifft
Hundeführer
DE
Ein tragischer Jagdunfall
kostete bei Leipzig einem
40-jährigen Hundeführer das
Leben. Bei der Drückjagd war
ein Wildschwein angeschossen, das auf ein Feld flüchtete. Nach Angaben der Polizei
kreisten Jäger die Sau ein. Der
Hund des getöteten Hundeführers war dem Wildschwein
nachgesetzt, der Hundeführer
lief hinterher. Dabei geriet er
in die Schusslinie eines Jägers,
88
Schweizer Jäger 3/2012
der gerade den Fangschuss abgab. Der Hundeführer wurde
von der Kugel getroffen. Der
Notarzt konnte nur noch den
Tod des 40-Jährigen feststellen. Die Polizei ermittelt nun
wegen fahrlässiger Tötung.
Peter Bussmann
Am 2. September ist die Öffentlichkeit zum Jägertag mit
Standarteneinweihe auf dem
Burgspitz bei Ried-Brig eingeladen. Nach der Messe mit der
feierlichen Einweihung der
Standarte beginnt ein Festbetrieb mit verschiedenen Darbietungen.
Der Galaabend vom 29. Dezember bildet den Abschluss
einer 100-Jahrfeier, die ein
Jahr dauerte.
Die grosse Kunst des erfolgreichen Fortbestehens besteht darin, sich immer wieder
anzupassen, auf die Gegebenheiten der Gegenwart zu reagieren und jene der Zukunft
vorwegzunehmen.
So gesehen, dürfte die Diana des Bezirks Brig Ende 2012
wie ein Phönix aus der Asche
entsteigen.
r.w.
AT
Tragödie: Zwei
Männer erstickt
Die Übernachtung in ihrer
kleinen Jagdhütte bei Breitenstein am österreichischen
Semmering brachte zwei jungen Jägern den Tod. Die 25und 26-jährigen Jagdfreunde
hatten in der kalten Jagdhütte einen Propangasofen in Betrieb gesetzt. Die Jagdhütte war sehr stark abgedichtet.
Beide starben an einer CO2Vergiftung und akutem Sauerstoffmangel. Den dürften sie
im tiefen Schlaf nicht bemerkt
haben. Erst der Jagdherr fand
am nächsten Morgen, nachdem sich die beiden jungen Jäger per Handy nicht meldeten,
ihre bereits kalten Leichen.
Besonders tragisch: Einer der
beiden wäre in wenigen Wochen Vater geworden.
Peter Bussmann
Europa in Angst
vor Rhino-Räubern
Die Jagd auf Rhinos findet
längst nicht mehr nur in Afrika statt. Längst sind Naturkundemuseen, Tiergärten und
Antiquitätenhandlungen zum
Schauplatz der Jagd auf das in
Asien mit Gold aufgewogene
angebliche Wundermittel geworden – das Horn der Nashörner.
In Paris wurden die Wächter am Eingang des Jagdmuseums im Marais-Viertel Opfer
einer Tränengasattacke. Die
Angreifer stürmten in die erste Etage, griffen sich das Horn
des dort ausgestellten weissen
Nashorns und entkamen mit
dem von einem Komplizen
gefahrenen Fluchtwagen. Kurz
vor dem Überfall entwendeten Unbekannte aus der Pariser Galerie Piasa ebenfalls un-
DE
ter Anwendung von Tränengas
einen mit zahlreichen Skulpturen geschmückten Kelch,
der aus einem Nashorn gefertigt war.
Keine Überraschung für
die Männer der Sondereinheit für den Schutz von Kulturgütern OCBC. Bereits seit
Jahresbeginn häufen sich die
Überfälle, um an die Hörner
zu kommen.
Im März war das Museum für Naturgeschichte in
Rouen Opfer eines Raubes,
im Juli das Afrikanische Museum in Ile d’Aix und das
Naturgeschichtliche Museum
von Blois und im November
ein Auktionshaus in Toulouse.
Fast zwei Dutzend Hörner
wurden 2011 in Frankreich
schon entwendet.
Auch in anderen europäischen Ländern wurden zahlreiche Hörner gestohlen. Europol meldet Diebstähle u.a.
aus Grossbritannien, Deutschland, Belgien, Italien, Tschechien, Österreich und Schweden. Die Polizeiorganisation
sieht die Organisierte Kriminalität verantwortlich.
Viele Museen sichern mittlerweile die Exponate besonders ab oder stellen sie gar
nicht mehr aus.
Im Verdacht steht eine hervorragend organisierte Bande
aus Irland, die auch in anderen kriminellen Bereichen wie
Drogenhandel oder Geldwäscherei aktiv sind.
Die Attraktivität der Hörner für die Verbrecher ist
nicht verwunderlich. Je nach
Grösse und Qualität bringt
so ein Horn zwischen 25 000
und 200 000 Euro auf dem
Schwarzen Markt in Asien,
wo das zerkleinerte Horn als
Wundermittel gegen allerlei
Gebrechen gilt.
Mittlerweile
befürchten
auch Tierparks und Zoos
Übergriffe gegen ihre Tiere.
Aufwändig versuchen sie mit
modernster Technik und Bewachung, ihre Tiere zu schützen. Die Angst vor den Kriminellen bleibt.
Dieter Kannengiesser
Seehund-Bestand
auf Rekordhöhe
Nach den neuesten Zählungen aus Flugzeugen hat der
Seehundbestand im Wattenmeer ein Rekordhoch erreicht.
Insgesamt wurden 24 118 Seehunde im Wattenmeer vor der
Nordseeküste Deutschlands,
Dänemarks und der Niederlande registriert. Das entspricht
neun Prozent mehr als im August 2010, wie das Internationale Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven mitteilt.
Um acht Prozent auf 7044 Individuen stieg die Anzahl der
Jungtiere.
Seit dem Beginn der Zählungen 1975 ist das die höchste Zahl von Seehunden. Unterschiede gibt es in der
Entwicklung der einzelnen
Gebiete.
In den Niederlanden (7800
Tiere) nahm die Zahl stark
und in Schleswig-Holstein
(8500 Tiere) gering zu, während sie in Niedersachsen und
den angrenzenden Wattgebieten Hamburgs leicht abnahm
(4700 Tiere). Dänemark hat
mit gut 3100 Seehunden den
kleinsten Bestand.
Die Unterschiede seien
wahrscheinlich auf Wanderungen und Probleme bei der
Zählung wegen schlechten
Wetters zurückzuführen, da
von oben nur gezählt werden
kann, wenn die Seehunde bei
Ebbe auf den Sandbänken rasten. Die Tiere im Wasser werden nicht erfasst. Die Schätzung für die tatsächliche Zahl
liegt bei ca. 35 000.
Zugenommen hat auch die
Zahl der Kegelrobben,die beim
Fellwechsel im März und April
gezählt wurden. 3312 Robben
ergab die Zählung. Seit 2007
liegt die Wachstumsrate damit
bei mehr als 15 Prozent.
Dieter Kannengiesser
Schweizer Jäger 3/2012
89
Ausland
DE
Walter Odermatt-Frank
Abschied
11. September 1933 – 27. April 2011
In der Oberschwändi auf
der Hergiswilerseite des Pilatus verbrachte Walti sein
ganzes Leben. Mit seinen
acht Geschwistern lernte
er schon früh mit der Natur und deren Werte umzugehen.
Zielstrebiges und fleissiges Arbeiten brachte ihm
sein Vater auf dessen Landwirtschaftsbetrieb
schon
früh bei, was er bis zu seinem Tod inne hatte. Nach
der Schulentlassung durfte
Walti zwei Sommer im Alpgschwänd als Älpler und im
Winter beim Baugeschäft
Guidali sein erstes Geld verdienen. Danach arbeitete er
bis zur Pensionierung bei
der Darmhandlung Zgraggen in Hergiswil. Dies ergab stolze 42 Jahre im gleichen Betrieb.
Sein Eigenheim Bergarve baute er 1965 mit seinem
Bruder Kobi, einige Schritte
vom Elternhaus entfernt.
Ein Jahr später heiratete er
sein geliebtes Theres, daraus
sprossen Walter, Paul und
Theres. Seine Familie galt
ihm alles, gute Resultate bei
Skirennen der Kinder liebte er fast schelmisch. Etwa
zwei Jahrzehnte hütete Walti eine stattliche Schafherde,
die er wöchentlich während
des Sommers auf der Alp
besuchte und z’läkä brachte. Bis zu seinem Tod waren
seine Hasen seine tägliche
Beschäftigung. Nach seiner
Pensionierung half er im Be-
90
Schweizer Jäger 3/2012
trieb seines Neffen oder beim
Schwager im Birgä, auch sehr
gerne in der Ochsenweid.
Gerne hörten wir uns
Jagderlebnisse von Walti an,
schon lange bevor wir selber
jagen durften. Umso spannender wurde die Lage dann, als
wir mit Walti jagen durften.
Wie ein Vater erklärte er uns
die Wechsel und Gewohnheiten der Gämsen und wie wir
uns zu verhalten hätten. Seine exzellente Ortskenntnis
und sein hervorragendes Ansprechvermögen waren immer
ein guter Ratgeber.
Als guter Schütze war Walti bestens bekannt, denn seine
Resultate waren nicht selten in
Tageszeitungen zu lesen. Sogar
an einem der jährlich durchgeführten Überfallschiessen in
Ennetmoos wurde Walter als
Sieger ausgerufen, die gewonnene Hellebarde feierten wir
bis tief in die Nacht. Solche
spontane Feiern oder gemüt-
liche Treffs, sei es beim Läberliässä oder sonst wo, liebte Walti. Wir schätzten seine
Kommunikation und seine Geselligkeit.
So viele Erlebnisse und
Episoden sammelten sich an,
davon zu erzählen würde hier
den Rahmen sprengen. Aber
ein Höhepunkt in Walti’s Geschichtskiste war sicherlich,
als zum ersten Mal die Steinwildjagd im Sinne einer Hegemassnahme ausgeschrieben
wurde. Er zog das Los, das
ihm den grossen Steinbock am
Pilatus bescherte. Ein verdienter Jäger, der den ersten grossen Steinbock am Pilatus nidwaldnerseits jagen durfte. In
weidmännischer Manier legte
Walti den Bock auf die Decke,
stolz erfüllt durften wir das
prächtige Tier zu Tale tragen.
Als guter Gänger in Gebirge und Wald scheute er nie
zurück, wenn in der bevorstehenden Jagd ein Treiber ge-
sucht wurde. Mit oder ohne
Hund, er schonte sich nie, jedes Dickicht oder unangenehme Brombeerflächen wurden
vom Walti durchgekämmt.
Meist kam er schweissgebadet zurück, in Brust und Nacken klebte Tannenreisig, Zeugen seiner Arbeit, daraus uns
nicht selten Erfolge beschieden wurden.
Wer hätte gedacht, als wir
an der Beerdigung unserer
Nachbarin Ende März 2011
noch nichtsahnend plauderten, dass wir einen Monat später um dich trauern. Ein akutes Krebsleiden hat Walti nach
kurzem Leiden am 27. April
2011 in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Lieber Walti, für deine
liebenswerte Kameradschaft
danken wir dir ganz herzlich,
du bleibst uns für immer erhalten.
Deine Jagdkameraden
Oskar Felber
1936 – 2011
Lieber Oskar. Wie hättest
du dich gefreut, wenn du diese grosse Trauergemeinde hättest sehen können. Deine Familie, deine Verwandten, die
Nachbarn und all deine lieben
Freunde waren gekommen.
Menschen – die dir «Danke»
sagen wollten. Liebe Freunde, mit denen du unzählige
gemütliche Stunden verbracht
hast und viele andere, die dir
aus irgendeinem Grund die
letzte Ehre erweisen wollten.
Das Leben kann man mit
den vier Jahreszeiten vergleichen. Erwacht ist es mit dem
Frühling, wo du am 19. August 1936 das Licht der Welt
erblickt hast. Du bist zwar als
Einzelkind aufgewachsen, bist
aber – so hast du selber erzählt
– mit den Nachbarskindern
immer für allerlei Schabernack und Streiche bereit gewesen. Durch die Schulen, die
Berufslehre als Hufschmied
und durch die Rekrutenschule
als Militärhufschmied hat für
dich der Ernst des Lebens begonnen.
Und schon bist du im Sommer deines Lebens angekommen Das war sicher die intensivste Zeit in deinem ganzen
Leben. Mit grosser Tatkraft
und viel Energie hast du das
väterliche Geschäft zum Blühen gebracht. Weil du gesehen hast, dass die Arbeit als
Schmied wegen der Mechanisierung in der Landwirtschaft
zurückgeht, musstest du nach
einem zusätzlichen Standbein
für deinen Betrieb Ausschau
halten. Und so hast du nachträglich noch eine Lehre als
Sanitärinstallateur in Bern abgeschlossen. Danach kam die
Familie in dein Leben. Durch
die Heirat mit deiner Lina
bist du glücklicher Vater dei-
kommen. Du hast dich entscheiden müssen, welchen
Weg du nun gehen wolltest,
welcher für dich persönlich
der richtige war. Eine Operation, die dein Leben einschneidend verändert hätte oder dem
Schicksal seinen Lauf lassen!
Deinem Charakter entsprechend, hast du dich konsequent und mit unermesslicher
Tapferkeit für deine eigene
Schneespur entschieden. Mit
unendlich viel Mut bist du voraus marschiert.
Ganz still und leise hast du
im Beisein deiner Liebsten am
23. Juli 2011 dein Leben ausgehaucht.
Lieber Oskar, du hinterlässt
in unserer Jagdgesellschaft
eine grosse Lücke. Dein Tod
löst in uns tiefe Betroffenheit und Traurigkeit aus. Wir
werden dich in bester Erinnerung behalten und wünschen dir ewige Weidmannsruh.
Jagdgesellschaft
Schötz-Alberswil
Christoph Lienhard
Brittnau
8. Oktober 1965 – 8. Dezember 2011
Am 8. Dezember 2011
hat das Schicksal die Familie Lienhard und die Jagdgesellschaft Brittnau unendlich
hart getroffen. Bei schönstem
Winterwetter, während einem
von Christoph so sehr geliebten Jagdtag in unserem schönen Revier Brittnau, hat sein
noch junges Herz für uns alle
ganz unerwartet aufgehört zu
schlagen. Kurze Zeit nach dem
1. Trieb, bei welchem Christoph noch einen Rehbock erlegen durfte, ist er viel zu
jung in die ewigen Jagdgründe heimgekehrt.
Christoph Lienhard kam
am 8. Oktober 1965 als einziges Kind von Susi und Ueli
Lienhard zur Welt. Er wuchs
wohlbehütet auf und durfte
eine schöne Kindheit geniessen. Schon früh durfte er seinen Vater Ueli, damals Jagdund Fischereiverwalter des
Kanton Aargau, auf dessen
Reviergängen in Brittnau begleiten. Dies weckte sein Interesse an Pflanzen und Tieren
und immer mehr auch an der
schönen Jagd und dem Umgang mit Hunden.
Schon früh war auch sein
Wunsch-Beruf klar: Er wollte das schöne Handwerk des
Büchsenmachers
erlernen.
Vor seiner Lehre beim Büchsenmacher Furter in Olten
schaute er einem Holzschnitzer in Brienz während einem
Jahr über die Schultern. Dieses Wissen kam ihm dann in
der Lehre zugute.
Nach erfolgreich bestandener Lehre als Büchsenmacher
und zwischenzeitlicher Gündung einer Familie, welcher
zwei Kinder entsprangen, bot
sich ihm im Jahre 1993 die Gelegenheit, die Lehrfirma Furter
zu übernehmen. Christoph war
nun stolzer Besitzer der Büchsenmacherei Furter in Olten.
Im Jahre 2002 entschloss er
sich, die Selbstständigkeit aufzugeben und er verkaufte sein
Geschäft einem ehemaligen
Lehrling. Der Wechsel vom
Arbeitgeber zum Arbeitnehmer bedeutete ihm vor allem
mehr Lebensqualität. Er konnte sich nun wieder vermehrt
der Familie, seinen Hobbys
Töfffahren, Schiessen und vor
allem seinem geliebten Weidwerk widmen.
Seit dem 1. April 1993 war
Christoph Pächter, zusammen
mit seinem Vater Ueli, im Revier Nr. 173, Brittnau. Hier
durften die beiden zusammen
mit ihren so sehr geliebten
Laufhunden unzählige schöne Stunden geniessen. Chris-
toph war ein hervorragender
Schütze, und so war es dem
Vater vergönnt, seinem Sohn
unzählige Schützenbrüche
auf den Filz zu stecken. Bis
zu seinem unerwarteten Tod
bekleidete er während vielen Jahren das Amt des gewissenhaften Kassiers der
Jagdgesellschaft Brittnau.
Wir alle schätzten Christoph als aufrichtigen, treuen Jagdkameraden. Wenn
irgend ein Jagdkollege mit
seinen Waffen ein Problem
hatte, fand er in Christoph
einen kompetenten, hilfsbereiten Fachmann, welcher
ihm eine gute Lösung aufzeigen und anbieten konnte. Wir Brittnauer Jäger und
Treiber werden seine ruhige
Art vermissen. Er war nie
ein Mann der grossen Worte, aber trotzdem schätzte
und genoss er die gemütlichen Stunden beim Schüssel-Trieb. Diese gemütlichen Stunden im Kreise von
Jagdkameraden bedeuteten
ihm sehr viel und er genoss
sie immer wieder gerne.
Uns bleiben nur noch
die Erinnerungen an die gemeinsamen, schönen Zeiten,
welche wir mit Christoph
zusammen verbringen durften. Wir werden ihm stets
ein ehrendes Andenken bewahren.
Weidmannsruh, lieber
Christoph!
Jagdgesellschaft Brittnau
Reto Buchmüller,
Obmann
Schweizer Jäger 3/2012
91
Abschied
ner zwei Töchter Daniela und
Claudia geworden. Es war ein
ganz inniges Band, das euch
von nun an – alle vier – immer verbunden hat. Die geschäftliche Tätigkeit hat es
mitgebracht, dass du dich in
verschiedenen Gremien engagiert hast. Du warst im Vorstand von vielen sozialen öffentlichen Institutionen. Auch
im Vorstand von diversen Baugenossenschaften und in Verwaltungsräten verschiedener
Firmen hast du mitgewirkt.
Das soziale Gedankengut
hat dir immer viel bedeutet.
Aber nicht nur davon zu reden,
sondern es auch zu verwirklichen, ist dir zur Pflicht und zur
Aufgabe geworden. Viele Jahre deines Lebens hast du in der
Funktion als Sozialvorsteher
Menschen in Not helfen können. Das nicht nur in der Gemeinde Schötz, sondern auch
weit über die Grenzen hinaus.
Du bist immer als wacher und
offener Mensch durchs Leben
gegangen.
Sechs Tage voller Arbeit
und Pflicht waren für dich eine
Selbstverständlichkeit. Der
Sonntag, der gehörte jedoch
stets deiner Familie.
Und langsam ist dann der
Herbst deines Lebens eingezogen. Nach und nach hast du
deine Ämter an Jüngere abgegeben, auch das Geschäft. Mit
deinen beiden Schwiegersöhnen Urs und Heiri hattest du
ein besonders enges Verhältnis. Für sie warst du wie ein
zweiter Vater.
Im Jahre 1968 hast du die
Jagdprüfung bestanden und
wurdest im gleichen Jahr in
die Jagdgesellschaft SchötzAlberswil als Pächter aufgenommen. Du warst treibende
Kraft und massgeblich beteiligt bei der Realisierung und
beim Aufbau des Jagdhauses
Chilchbrig im Jahre 1971. Kameradschaftliche Gemütlichkeit und geselliges Beisammensein bedeuteten dir sehr
viel.
Der Winter deines Lebens
ist dann urplötzlich gekommen, obwohl es ja eigentlich
gar noch nicht Zeit dafür war.
Du bist an eine letzte Weggabelung in deinem Leben ge-
Walter Jäger
Abschied
19.11.1921 – 30.10.2011
Anfangs November haben wir unseren Jagdkameraden Walter Jäger mit den
Klängen der Jagdhornbläser
zu Grabe getragen.
Ende der sechziger Jahre lernte ich ihn als Jungjäger
kennen. Er war damals Hilfswildhüter im Revier Gaiserwald und begleitete die ältere
Jägergarde auf die Sommerjagd. Auf der Herbstjagd war
er Treiber, immer mit einem
guten Hündlein. Uns Jungjägern opferte er viel Zeit. Mein
erstes Rehböcklein, geschossen mit ihm, hängt noch zur
Erinnerung in meiner Stube.
Walter kam von Vättis, seinem Geburtsort, nach Engelburg. Er war damals Holzer bei
der Ortsbürgergemeinde St.
Gallen. Aus seinen Jugenderzählungen erfuhren wir Jagdkameraden, wie hart das Le-
ben in den Bergen war. Schon
in der Schule gings zur Alp auf
die Platten und im Winter ins
Holz. Auch erzählte er gerne
von seiner Stelle als Wäscher
im Hotel Suvretta in St. Moritz, vor dem Krieg.
Beim Bau der Jagdschiessanlage Erlenholz war er von
Anfang an dabei, wie auch bei
den Jagdhornbläsern Hubertus. Nach der Treibjagd oder
der Bläserprobe haben wir
viel gesungen. Walter hatte einen wundervollen Tenor.
Bis ins hohe Alter war Walter ein Bergler geblieben und
er freute sich riesig, wenn wir
Jüngeren ihn mit auf die Jagd
ins Sardona oder ins Weisstan-
nental mitnahmen und er eine
Gämse schiessen konnte. Im
hohen Alter war er als Pächter
im Sittertobel ein geschätztes
und kompetentes Mitglied.
Ein gradliniger lieber Kamerad ist von uns gegangen.
Walter, Ruhe im Frieden.
Jagdgesellschaft Gaiserwald
Armin Eberle
Markus Roth
Am 31. Januar 2012 verstarb Markus Roth, Brugg,
im Alter von 70 Jahren.
Mit ihm verlieren die
Jagdgesellschaften Oberflachs und Schinznach Dorf,
heute
Jagdgesellschaft
Schenkenberg, ihren langjährigen Obmann.
Markus Roth wuchs in
Lenzburg auf. Dort besuchte er die Grund- und Bezirksschule, später die Kantonsschule in Aarau. Nach
dem Studium der Rechtswissenschaften in Zürich
wirkte er als Gerichtsschreiber in Aarau. 1969 wurde
er als Stadtschreiber in das
Prophetenstädtchen Brugg
92
Schweizer Jäger 3/2012
berufen. In dieser Funktion
setzte er eine lange Familientradition fort – bereits sein
Grossvater und Vater wirkten
in dieser Funktion. Mit seinem
starken Bezug zu Landschaft
und Natur – über Jahre arbeitete er nebenbei auf einem
Bauernbetrieb in Lenzburg –
und seinen Beziehungen zum
damaligen Brugger Stadtammann Dr. Eugen Roth, einem
begeisterten Weidmann, wurde seine Begeisterung für die
Jagd geweckt.
1970 absolvierte er die aargauische Jagdprüfung und
wurde im folgenden Jahr
Pächter in den Jagdrevieren
Oberflachs und Schinznach
Dorf. Diesen stand er als Obmann von 1972 bis 2003 vor.
Zudem wirkte er während
zwei Perioden als Präsident
der Jäger des Bezirks Brugg.
Für seine umfassenden Tätigkeiten zu Gunsten der Jagd im
Aargau wurde ihm 1988 die
Ehrenmitgliedschaft des AJV
verliehen.
Markus Roth liebte das Leben und die Jagd mit all ihren
Facetten – bedächtiges Warten,
schnelles Handeln, besinnliches und freudiges Geniessen war
Teil seiner Lebensfreuden.
Mit Markus Roth ist ein
feinsinniger Jäger von uns
gegangen, dessen Worte uns
weiter begleiten werden. Wir
trauern gemeinsam mit sei-
ner Familie um einen guten
Freund und Jagdkameraden.
Uns bleiben die Erinnerungen
an die gemeinsamen Streifzüge. Hab Dank dafür, Markus.
Dr. Rainer Klöti,
Obmann Jagdgesellschaft
Schenkenberg
Willi Vogt-Knecht
1931 – 2012
Nach längerer Leidenszeit
ist am 11. Januar 2012, einen Tag vor seinem 81. Geburtstag, unser langjähriger
Mitpächter und Freund Willi
Vogt-Knecht aus diesem Leben abberufen worden.
Eine eindrücklich grosse Schar von Trauernden hat
sich am 18. Januar in Kirche
und Friedhof Mandach eingefunden, um vom Verstorbenen Abschied zu nehmen, sowie den Angehörigen Beileid
und Mitgefühl zu bekunden. –
Der seit Jahren mit der Familie
in Freundschaft verbundene
Mitarbeitern und auch Lehrlingen viele Jahre erfolgreich
führte. – Seiner Wohngemeinde Mandach diente er in verschiedenen Funktionen.
Im Jahre 1968 absolvierte Willi die aargauische Jägerprüfung und war von 1971 bis
2007 Pächter der Jagdgesellschaft Wessenberg mit Sitz in
Villigen. Wir haben ihn in all
den Jahren als tüchtigen, zuverlässigen, pflichtbewussten, toleranten und liebenswürdigen
Kameraden und Freund kennengelernt. Unter anderem als
Kassier und Fahrer seines eige-
Gemschjagd
We Tage langsam chürzer wärde
u ds Tou am Morge lenger lit,
we d’Schwalbe nachem Süde flüge,
de chunnt für üs e schöni Zyt.
nen Personentransporters hat er
sich besondere Verdienste erworben. Die Jagdgesellschaft
hat Willi viel zu verdanken.
Wir alle werden ihn in bester
Erinnerung behalten.
In mancherlei Hinsicht
konnte Willi auf die kompetente Hilfe und Unterstützung
seiner Gattin Rosmarie zählen, mit welcher ihn eine harmonische Ehe und zwei gemeinsame Kinder verbanden.
Ein schwerer, schmerzlicher
Schlag traf die Familie im Jahr
1980, als am Tag seiner militärischen Aushebung der Sohn
Jakob Heimberg
1918 – 2011
E jede Fluehgrind u jedes Grätli
gseh ni gli zum Griffe nah,
i ha Tage zellt u gwüss o planget
bis i de cha uf Gemschjagd gah.
es war der Kunst der Ärzte
zu verdanken, dass Kobi am
Leben blieb. Ab 1999 befiel
ihn ein unheilbares Augenleiden. Mit dessen ständiger
Verschlechterung musste er
sich geduldig abfinden.
An der Seite seiner stets
besorgten Gattin verbrachte
er einen einsamen, aber geruhsamen Lebensabend. Er
war dankbar und zufrieden,
dass er so viele Jahre mit all
seinen Lieben wirken und
miterleben durfte.
Ds Büchsli hani Fläck igschosse,
o mit de Schuhne het öppis müsse gah,
wott i mi Bock dür d’Schöpf dür trage,
mues i im Stotzige chönne stah.
Dr Rucksack dä isch schwere worde,
no dis u das het müesse dri,
es troches Hemli u öppis z’ässe
u öppe es Gütti guete Wy.
Vilich chöme Fründe zur Hütte
oder vilicht eini wo ni zerschtmal gseh,
de wott i mitne Gsundheit mache
uf ds Wohl vo dr Jagd es Schlückli neh.
Ja früecher bini gredi ueche gange,
hüt gah ni em Wägli nah,
u we mi dr Atem chli wot plage,
blibe ni de halt es bitzli stah.
Ja die Zyt vergit, mir wärde elter
u d’Jagd u z’Läbe git verbi,
drum söllti e jede wüsse,
es chönti einisch z’letschtmal si.
U blibt mis Gwehr e mal am Nagel
u miner Schuh die treit o niemer meh,
de tue ni no vo Erinnerige läbe
u vo mine Kamerade langsam Abschied neh.
Vilicht nimmt mi Petrus eis am Ermel
u zieht mi hübschli zur Türe i,
chum nume hie a Schärme,
di bisch e Jeger u kei Rüber gsi.
und Bruder durch einen tödlichen Unfall jäh aus dem
Leben gerissen wurde und
der Traum von der künftigen Übernahme des väterlichen Unternehmens ein
plötzliches Ende fand.
Der schwer geprüften Ehefrau Rosmarie, der
Tochter Karin mit ihrer Familie und den Geschwistern
des Verstorbenen wünschen
wir Kraft, Mut und Zuversicht in der schmerzlichen
Zeit des Abschiednehmens.
Jagdgesellschaft
Wessenberg, Josef Sieber
Das ist eines seiner Gedichte, die der Verstorbene geschrieben hat. Er war nicht nur
ein guter Schreiber, er verstand
es auch in seiner gemächlichen Art, jagdliche Abenteuer weiter zu geben. Viele Jahre führte er die Wildkontrolle
aus und es war immer ein gemütlicher Treff. Ja, man freute sich immer auf die Wildvorweisung bei Kobi.
50 Jahre frönte er der Hochund Niederjagd und unzählige
frohe Jagdstunden konnte er
gemeinsam mit seinen Kameraden erleben.
Im Sommer 1997 erlitt er einen schweren Herzinfarkt und
Hoffen wir, dass es so geschah, wie er am Schluss
seines Gedichtes geschrieben hat:
«Vilicht nimt mi Petrus
eis am Ermel
u zieht mi hübschli zur
Türe i
chum nume hie a
Schärme,
du bisch e Jeger u ke
Rüber gsi.»
Deine
Jagdkameraden
danken dir für die vielen
schönen Stunden. Weidmannsdank und Weidmannsruh, lieber Kobi!
EHW
Schweizer Jäger 3/2012
93
Abschied
evangelische Pfarrer Eberhard
Günther liess den Trauergottesdienst für die Trauernden zu
einem bewegenden, tiefen Erlebnis werden. Er wurde eindrucksvoll unterstützt vom gemischten Chor Mandach und
von der Jagdhornbläsergruppe
Lengnauer Füchse.
Willi Vogt kam am 12. Januar 1931 zur Welt, besuchte die Schule in Mandach und
schloss erfolgreich seine Mechanikerlehre ab. Es folgte die
Eröffnung einer mechanischen
Werkstatt, welche der Verstorbene zusammen mit ein paar
Literatur
Kräuterwissen –
einst und jetzt
Die 100 bekanntesten Heilund Nutzpflanzen werden von
Wolfgang Gerster in historischen und aktuellen Beschreibungen vorgestellt. Anschaulich und abwechslungsreich
wird erläutert, wie sich das
Wissen in Bezug auf die botanische Einordnung und die
medizinische Nutzung der
Pflanzen im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat.
Die Einmaligkeit dieses
Buches besteht darin, dass
erstmals die Kenntnisse der
drei bedeutendsten Botaniker der Renaissance, Otto von
Brunfels, Leonhart Fuchs und
Hieronymus Bock, über 100
der bekanntesten Heil- und
Nutzpflanzen dem aktuellen Wissen gegenübergestellt
werden. Die historischen Beschreibungen geben einen
Einblick in das medizinische
Wissen der damaligen Zeit,
welche Wirkungen den Kräutern zugeschrieben und wie
sie eingesetzt wurden. Dabei
öffnet sich ein kleines Fenster
in die Vergangenheit, das einen Blick auf das Leben, die
Ängste und die Hoffnungen
der Menschen der Renaissance
ermöglicht. Die aktuellen Beschreibungen beinhalten dagegen nicht nur viel Wissenswertes zur gesundheitsfördernden
Wirkung der Pflanzen nach
heutiger Erkenntnis, sondern
machen ausserdem deutlich,
dass viele der überlieferten
Empfehlungen tunlichst bleiben sollten, was sie sind: nämlich ausschliesslich historische
Dokumente!
Gerster Wolfgang, CHF 21.90, Kräuterwissen –
einst und jetzt, 1. Auflage 2011, 240 S., 120 farb. Abb.,
118 s/w-Abb., gebunden, Quelle & Meyer Verlag, ISBN
978-3-494-01499-9. Bezugsquellennachweis siehe
1. Seite «Jägermarkt», oben links.
Eulen und Käuze
Sie sind selten zu sehen,
schwierig zu beobachten und
die meisten von ihnen stark
bedroht: die Eulen und Käuze,
94
Schweizer Jäger 3/2012
die geschickten nächtlichen
Jäger, die uns Menschen seit
jeher faszinieren.
Adrian Aebischer macht
sich in diesem Buch auf die
Spuren dieser wenig sichtbaren Vögel und stellt von der
grössten Art, dem Uhu mit einer Flügelspannweite von 170
Zentimetern, bis zur kleinsten
Art, dem Sperlingskauz mit einer Grösse von nur 16 Zentimetern, sämtliche in Europa
heimische Arten vor. Er beschreibt, wie sie leben, jagen
und Jungtiere aufziehen und
woran wir die Arten erkennen
können – zum Beispiel an ihren Rufen.
Das Buch vermittelt Kennt-
nisse über die Biologie und
Ökologie aller europäischen
Eulen und Käuze und gibt einen Einblick in die besonderen
anatomischen Anpassungen,
die die nächtliche Lebensweise erst ermöglichen. Welche Bedeutung hat die Nahrung für die Bestandesdichte
und den Bruterfolg? Was wird
aus den Jungvögeln, nachdem
sie die Eltern verlassen haben? Wann, wo und wie sind
Eulen zu beobachten? Wie arbeiten die Eulenforscher? Diesen und vielen anderen Fragen
geht der Autor nach. Ein eigenes Kapitel ist den Lautäusserungen der einzelnen Arten
gewidmet, und auf der beigelegten CD sind die Stimmen
aller Arten zu hören.
Zudem führt das Buch eindrücklich vor Augen, wie
problematisch die Zukunftsaussichten vieler Arten sind,
denn der überwiegende Teil
aller europäischen Eulen und
Käuze ist bedroht. Einige Arten – wie der Steinkauz und
die Zwergohreule – sind gar
vom Aussterben bedroht. Der
Blick über die Schulter von
Wildtierbiologen, welche die
Gefährdungsquellen untersuchen und Massnahmen zum
Schutz entwickeln, zeigt auch,
dass der Mensch den Eulen
und Käuzen helfen kann.
Die Mischung aus seltenen
Aufnahmen, wissenschaftlicher Expertise und Berichte
von Beobachtern aus dem Alltag machen den Band zu einem einzigartigen Dokument.
«Eulen und Käuze» ist in jeder Hinsicht ein empfehlenswertes und hervorragend bebildertes Buch, ebenso für den
ornithologisch interessierten
Naturfreund als auch für den
Fachornithologen. Und auch
Eltern, die von ihren Kindern
nach der 7. Verfilmung von
Harry Potter immer noch zu
den Eulen des Zauberlehrlings
befragt werden, finden hier
ihre Antworten.
Aebischer Adrian, CHF 42.–, Eulen und Käuze
– Auf den Spuren der nächtlichen Jäger, 248 S.,
140 Farbabb., 40 Tabellen, Grafiken, Karten und
Zeichnungen, mit Audio-CD. Haupt Verlag, ISBN 9783-258-07276-0. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite
«Jägermarkt», oben links.
Interessante
Neuerscheinungen
Natmessnig (Hsg.), Bärenjagd in Russland. Österr. Jagd- und
Fischerei-Verlag, Wien; Fr.
64.–. Das Buch
verbindet hochgradiges Wissen vom Bären
und der Bärenjagd mit hohem schriftstellerischem Niveau. Es ist damit
nicht nur ein Buch für Jäger
und am Wild Interessierte,
sondern auch für Freunde russischer Erzählkunst.
Bertram
Graf
Quadt,
Wie lob’ ich mir die drei:
Wald, Wild und Jagerei!
Illustriert von
René G. Phillips. NeumannNeudamm; Fr.
28.50.Von lustigen
Begebenheiten
in
heimischen Revieren, vom
Gamsjagern und dem liebenswerten Drumherum auf der
Jagd – wer einmal Gefallen an
Quadts Erzählungen gefunden
hat, wird diesen zweiten Band
des Erfolgsautors lange erwartet haben.
Joseph Ritter von Franck,
Auf warmer Fährte. Jagdund Jägerbilder aus Steiermarks Bergen.
NeumannNeudamm; Fr.
28.50. Jagdgeschichten in
den steirischen Bergen gehörten vor hundert Jahren schon
genauso zum täglichen Leben
wie heute. In Mundart erzählt,
sind sie ein besonderes Lesevergnügen.
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Ansprechpartner Schweiz: Tino Schenk +41 79 / 639 93 47, Werner Stauffacher +41 79 / 672 05 79
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Plott Hound: Stefan Tluczykont, +49 7304-929320
®
Impressum
ISSN 0036-8016
Organisation SPW-Vorstand
Präsident
Tarzisius Caviezel
Eisbahnstrasse 5, Postfach 121
7270 Davos Platz
Telefon 081 413 22 56
Fax
081 413 22 57
t.caviezel@burkhalter.ch
Publikationsorgan für
JagdSchweiz
Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa
www.jagdschweiz.ch
Schweizerischer Patentjäger- und
Wildschutzverband SPW
Sekretariat: Gässli 2, 1793 Jeuss
www.spw.ch
Schweizerischer Laufhundclub
Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club
Schweizerischer Club für Deutsche Jagdterrier
Der Grüne Bruch
Jagdgruppe Schweizerischer Foxterrier-Club
Schweizer Klub für Österreichische Bracken
Schweizerische Falkner-Vereinigung
Förderverein Magyar Vizsla
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Finanzen
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Vizepräsident
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G 071 364 16 25
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Nächste Nummer: 10. April
Inseratenschluss: 20. März
Schweizer Jäger 3/2012
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Der Experte
Auflösung Wettbewerb
Ausgabe 1/2012:
Zum wievielten Male wurden
die Kantonal-Bernische
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durchgeführt?
Herzliche Gratulation den Gewinnern!
Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich!
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1 Jagdbuch: Werner Nobs, Schwyz
1 JägerTool von Victorinox: Nik Wehrli, Emmen
Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»:
Walter Hitz, Malans; Josef Goetschi, Laupersdorf
Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum
10. April 2012 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261,
CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch
Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich
zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben
weiterhin zu lösen!
Die Abkürzung SFV bedeutet
(im Zusammenhang mit einem
Themenartikel in SJ 1/2012)
Schweizerische
Falkner-Vereinigung
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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