Krebskranke Menschen pflegen – Was muss ich wissen ? Was kann

Transcription

Krebskranke Menschen pflegen – Was muss ich wissen ? Was kann
Krebskranke Menschen pflegen –
Was muss ich wissen ?
Was kann ich tun?
Pflegeabend
21.09.2011
Agenda
Was müssen Sie wissen?
Krebsentstehung
Behandlungsmöglichkeiten
Auswirkungen der Behandlung
Was können Sie tun?
Ausgewählte Nebenwirkungen/ Pflegeprobleme
Informationshinweise
Krebskranke Menschen pflegen | Christine Lücker, Elke Goldhammer | Münster, 21.09.2011
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Wie entsteht ein bösartiger Tumor?
1.
Durch äußere Einflüsse, familiäre
Veranlagung oder durch zufällige
Fehlsteuerung, kommt es zu
Veränderungen im Genmaterial einer
Zelle.
Fallen außerdem die zelleigenen
Reparaturmechanismen aus, entsteht
aus einer normalen eine entartete Zelle.
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Krebsentstehung
- Ursache
Krebserregende oder Krebs fördernde Stoffe (Karzinogene)
Asbest, Schwermetalle
Pflanzliche Karzinogene
Schimmelpilzgifte
Strahlung
Röntgenstrahlung, UV- Strahlen
Mikroorganismen
spezielle Arten von Viren z.B. humane Papillomvieren (HPV)
Vererbung
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Wie entsteht ein bösartiger Tumor?
2.
Die entartete Zelle teilt sich in viele
weitere. Diese ignorieren
Stoppsignale, die gesunde
Nachbarzellen aussenden. Es
entsteht allmählich ein bösartiger
Tumor, der ein Eigenleben führt.
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Wie entsteht ein bösartiger Tumor?
3.
Der Tumor wächst weiter,
durchbricht die natürliche
Begrenzungslinie seines
Ursprungsgewebes und dringt
in die Umgebung ein und wird
immer größer.
Ab einer gewissen
Tumorgröße geben die
Krebszellen Substanzen ab,
die Blutgefäße anlocken.
Dadurch sichert sich der
Tumor seine eigene
Nährstoffversorgung.
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Wie entsteht ein bösartiger Tumor?
4.
Der Krebs hat Anschluss an
größere Gefäße gefunden,
über die seine Tochterzellen
in andere Körperregionen
wandern – es entstehen
Metastasen.
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Warum ist Krebs so gefährlich?
Krebszellen teilen sich viel schneller als
gesunde Körperzellen
Entartetes Gewebe wächst dadurch
schneller und verdrängt gesundes
Gewebe
Der Tumor entzieht dem Gewebe oder
Organ wichtige Nährstoffe
Bei Anschluss an die Blutbahn oder
das Lymphsystem breitet sich der
Tumor in anderen Körperbereichen aus
(Metastasen)
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Die Diagnose Krebs
raubt den Betroffenen den
Atem.
Sie lässt das Herz rasen,
zieht den Boden unter den
Füßen weg.
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Diagnose Krebs –
wie geht es weiter?
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Tumorbehandlung
Chirurgie
• Kurative (radikale) Tumorchirurgie
• Palliative Tumorchirurgie
• Chirurgie zur Tumorprävention
Strahlentherapie
• Teletherapie (externe Strahlentherapie)
• Brachytherapie (Kurzdistanztherapie)
Medikamentöse Therapie
O
P
E
R
A
T
I
O
N
C
H
E
M
O
R
A
D
I
A
T
I
O
• Chemotherapie
• Hormontherapie
• Immuntherapie (spezifisch + unspezifisch)
•Monoklonale Antikörper (Herceptin)
•Zytokine (Interleukin, Interferon)
Knochenmarktransplantation
Klassische Säulen der Therapie
• Autologe Stammzelltransplantation
• Allogene Stammzelltransplantation
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Chemotherapie – Was ist das?
• Behandlung mit Zytostatika (Zellgifte)
• griech.„zytos“= Zelle“„Stasis“= Stillstand
• Zytostatika sind tumorwirksame Substanzen,
die Zellen an der Teilung hindern und sie
zum Absterben bringen
• Zytostatika wirken überall im Körper („systemisch“)
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Wie wirken Zytostatika?
Zytostatika sind körperfremde
Substanzen, die ihre Wirkung in
erster Linie im Zellkern entfalten.
Zytostatika verändern
Zellbestandteile derart, dass eine
geregelte Zellteilung verhindert
oder die Zelle während der Teilung
geschädigt wird.
Zytostatika verhindern durch
diese Schädigung die
Vermehrung von Tumorzellen.
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Strahlentherapie
Radioaktive Strahlen
werden abgeschossen!
Aufnahme der
Strahlenenergie im Gewebe
Schädigung der Kernmembran
Schädigung und Brüche der DNS- Stränge
Programmfehler wird
erzeugt!
Molekulare, biochemische und physiologische
Veränderungen
Verlust der unbegrenzten
zellulären Teilbarkeit
Erholung vom
Strahlenschaden
Apoptose (Zelltod)
(z.B. durch Reparaturenzyme)
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Zellen mit hoher Zellerneuerung
Tumorzellen
Blutbildendes Knochenmark
Schleimhäute des Verdauungstraktes von Mund bis After
Haarfollikel
Keimzellen der Hoden
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Nebenwirkungen der Chemo- und
Strahlentherapie
Blutbildungsstörungen (Knochenmarkdepression)
Schleimhautveränderungen
Haarausfall (Alopezie)
Übelkeit und Erbrechen (Nausea und Emesis)
Hautveränderungen
Empfindungsstörungen
Erschöpfung (Fatigue)
Ernährungsstörungen
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Auswirkungen der
Blutbildungsstörungen
Leukopenie
Thrombopenie
Anämie
Gesamtleukozytenzahl/
weiße Blutkörperchen unter
4000/ µl
Verminderung der
Thrombozyten/ Blutblättchen
unter 150.000/µl
Abfall des HämoglobinSpiegels/
rote Blutkörperchen
unter 12g/dl
Blutungsneigung
Blutarmut
Infektneigung
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Infektneigung –
Was können Sie selbst tun?
konsequente Händedesinfektion
Menschenansammlungen meiden
regelmäßiges Atemtraining
potentiell hochkontaminierte
Prophylaxen durchführen
Lebensmittel meiden
Infektionszeichen beachten
Obst und Gemüse stets schälen
auf Körperhygiene achten
Topf- und Zimmerpflanzen meiden
Badeschuhe beim Duschen tragen
Vorsicht mit Gartenarbeit
Nägel schneiden vermeiden
Kontakt zu Haustieren vermeiden
gute Hautpflege durchführen
den Besuch von erkrankten Personen
nicht zulassen
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Blutungsneigung –
Was können Sie selbst tun?
gute Haut- und Schleimhautbeobachtung bzgl. Blutungszeichen
übermäßige Anstrengungen vermeiden
im Umgang mit spitzen Gegenständen vorsichtig sein
Nassrasur meiden
keine einengende, einschnürende Kleidung
Nasenschleimhaut feucht halten
Nase nur sanft schnäuzen
weiche Zahnbürste und milde Zahnpasta verwenden
auf Druckstellen von Zahnprothesen achten
Lippen feucht und geschmeidig halten
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Blutarmut –
Was können Sie selbst tun?
auf die Symptome einer Anämie achten
ausreichend Flüssigkeit zuführen
langsam aufstehen
Aktivitäten priorisieren
für ausreichend Erholungsphasen sorgen
Wohnraum anpassen, um Stürze zu
vermeiden
Hilfsmittel z.B. Rollator beantragen
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T
U
A
H
M
I
E
L
H
C
Funktion:
S
•Abgabe von Sekreten durch Schleimhautdrüsen
•Aufnahme von Nährstoffen und Wasser
•Transport des Kanalinhalts
•Schutz vor chemischer Schädigung
•Schutz vor mechanischer Abnutzung
•Schutz gegenüber Bakterien, Viren und Pilzen
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M
U
K
O
S
A
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Schleimhautveränderungen –
Was müssen Sie wissen?
Die Zellen der Schleimhäute weisen permanent eine hohe Teilungsrate auf.
Schleimhäute werden durch die Chemotherapie/ Strahlentherapie dünner und
verletzungsanfällig.
Die Schleimhaut kann vom Mund bis zum After geschädigt sein, so dass die
Funktionalität beeinträchtigt sein kann.
Schleimhautveränderungen während der Chemotherapie treten oft am 7. bis
10. Tag deutlich in Erscheinung.
Die Heilung nimmt je nach Schwere der Schleimhautverletzung und dem
Anstieg der Leukozyten 7 bis 14 Tage in Anspruch.
Bei der Bestrahlung treten Schleimhautveränderungen meist in der 3. Woche
auf, und haben ihren Gipfel in der 5. bis 6. Woche.
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Schleimhautveränderungen –
Was können Sie selbst tun?
Vorbeugende Maßnahmen:
gehen Sie vor der Therapie zum Zahnarzt
inspizieren Sie täglich Ihren Mund
achten Sie auf eine gute und sorgfältige Mundhygiene
benutzen Sie eine weiche Zahnbürste und keine Zahnseide
sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ausgewogene
Ernährung
regen Sie bei intakter Mundschleimhaut den Speichelfluss an
halten Sie Ihre Mundschleimhaut feucht
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lassen Sie
sichMenschen
Schmerzmedikamente
geben
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Kamille
wirkt entzü
entzündungshemmend, antibakteriell,
beruhigend und schmerzlindernd
bei Entzü
Entzündungen des Zahnfleisches, und der
Schleimhaut
Salbei
Auswahl von Tees zur
therapeutischen Mundpflege
wirkt antibakteriell, fungistatisch, virostatisch,
adstringierend, austrocknend durch Gerbstoffe
Thymian
wirkt durchblutungsfö
durchblutungsfördernd, antibakteriell, fungizid,
desodorierend
bei Entzü
Entzündungen des MundMund- und Rachenraumes und
unterstü
unterstützende Behandlung bei Soor und
Mundgeruch
Ringelblumentee
wirkt desinfizierend, adstringierend, abwehrsteigernd
bei Entzü
Entzündungen des MundMund- und Rachenraumes
Apothekerqualität
Malventee
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bei Entzü
ündungen
des
Mund- undLücker,
Rachenraumes
Entz
Mund
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Komplementäre und pflegerische Maßnahmen
Teebaumöl
Wirkung: antibakteriell, antimykotisch, analgetisch
(Bausewein et al., 2004.349)
Zubereitung: 10 ml Bepanthen- Lösung mit 5 Tropfen Teebaumöl
Melisse und Myrrhen- Tinktur
Wirkung: antiseptisch, analgetisch, adstringierend
betroffene Schleimhautstellen vorsichtig bepinseln
Honigwürfel
Wirkung: entzündungshemmende Enzyme, antibakteriell, granulationsfördernd
kleine, tiefgefrorene Honigwürfel (Milka- Herzen) zum Lutschen geben
Blutwurz
Wirkung: adstringierend, bakterizid, entzündungshemmend, antiseptisch
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Cave:
Wirkt
austrocknend!
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Haarausfall (Alopezie)
Abschied nehmen vom eigenen
Körpergefühl, dem ureigenen
Körperbild.
Die Krebserkrankung wird plötzlich
öffentlich.
Betroffene fühlen sich äußerlich als
Krebskranke gezeichnet und sehen sich
nicht selten damit allen Vorurteilen der
Gesellschaft gegenüber Krebs
ausgesetzt.
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Haarausfall –
Was müssen Sie wissen?
85% der Haare befinden sich in der Wachstumsphase.
Kopfhaare, Wimpern, Augenbrauen, Barthaare, Achselhaare, Körperbehaarung
können betroffen sein.
Der Schweregrad ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
Art des Zytostatikums, Dosierung, Therapieplan und Applikationsart
Kombination der Zytostatika
Patientenbezogene Faktoren
Der Haarverlust meist 10 – 28 Tage nach Verabreichung der ersten
Chemotherapiedosis.
Erneutes Haarwachstum setzt in Einzelfällen schon unter fortgesetzter Therapie ein.
Das neu gewachsene Haar unterscheidet sich oft in Farbe und Beschaffenheit.
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Was können Sie selbst tun?
vor der Behandlung einen pflegeleichten Haarschnitt
schneiden lassen
frühzeitige Beantragung einer Perücke
auf andere Kopfbedeckungen einstellen
nasses Haar trocken tupfen und es lufttrocknen
milde Schampoos und weiche Haarbürsten
benutzen
Dauerwellen oder Haare färben vermeiden
die kahle Kopfhaut vor Kälte, Hitze und direkter
Sonnenbestrahlung schützen
Kopfhaut geschmeidig halten
bei Verlust von Augenwimpern, die Augen mit
Sonnenbrille vor intensivem Licht und Staub schützen
sich über kosmetische Möglichkeiten aufklären lassen
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Übelkeit und Erbrechen –
Was müssen Sie wissen?
Übelkeit und Erbrechen entsteht durch die Wirkung der Zytostatika auf das
Brechzentrum
Es werden drei Formen des Erbrechens unterschieden:
das akute Erbrechen
das verzögerte Erbrechen
das antizipatorische Erbrechen
Prädisponierende Faktoren
Geschlecht
Vorerfahrung
Angst
Andere Ursachen (Hirnmetastasen, Medikamente, Bestrahlung)
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Was können Sie selbst tun? –
Maßnahmen für das allgemeine Wohlbefinden
eine ruhige, entspannte Umgebung schaffen
Entspannungsübungen (z.B. Jacobsen)/ entspannende Massagen
geleitete Phantasiereisen
Ablenkung durch Musik, Lesen, Malen oder Fernsehen
bequeme Position und langsame Bewegungen
Ruhebedürfnis berücksichtigen
frische Luft und das Fernhalten unangenehmer Gerüche
Eiswürfel zum Lutschen
Duftlampe mit z.B. Nanaminze, Lavendelöl, Zitronenöl verwenden
Gesicht und Hals kalt oder warm abwaschen
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Pflegetipps
bei Nausea und Emesis
Innerliche Anwendung:
Tee von Ingwer oder Pfefferminze
oder Pfefferminzblätter und
Kamillenblüten zu gleichen Teilen
gemischt.
ein kleiner Schluck Zitronensaft
Äußerliche Anwendung:
wärmende Fußbäder (Rosmarin
eher morgens/ Lavendel eher
abends).
feucht- heiße Kompresse oder
Dampfkompresse (evtl. mit
Kamillentee) auf den Oberbauch; bei
zusätzlichen Bauchkrämpfen:
Gänsefingerkrautkissen, warmes
Kirschkernsäckchen.
wärmende Fuß-/Beineinreibungen
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Neiguan- Akupressurpunkt bei
Übelkeit und Erbrechen oder
Schluckauf kräftig drückend
massieren. Aber nicht so stark, dass
es weh tut.
Er befindet sich auf der Innenseite des
Unterarmes, zwei Finger breit vom
Handgelenk zum Körper zu,
in der Mitte zwischen beiden Sehnen
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Hautveränderungen
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Hautveränderungen –
Was müssen Sie wissen?
Grundregel ist, dass die Haut
solange wie möglich trocken und
geschlossen bleiben soll, um
Infektionen, Schmerzen und ein
verändertes Körperbild zu
vermeiden oder zu mindern.
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Hautveränderungen nach
systemischer Chemotherapie
Hyperpigmentation
Nagelveränderungen
Photosensibilisierung
Hyperkeratose
Allergische
Reaktionen
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Aufflammphänomen
(„Recall“)
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Hand- Fuß- Syndrom (HFS)
schmerzhafte symmetrische Rötung der Handteller
und Fußsohlen nach Zytostatikatherapie
tritt akut 1-14 Tage nach der
Zytostatikabehandlung auf, bleibt 1-2 Wochen und
klingt langsam ab
Handteller sind häufiger betroffen, Finger
sind geschwollen und glänzen etwas
es kann zum Abschuppen der Haut,
Taubheit, Kribbeln und zur
Überempfindlichkeit kommen
eine Behandlung ist in vielen Fällen nicht
erforderlich, da sich die Rötung spontan zurückbildet
Linderung der Symptome durch Kühlung, feuchte
Umschläge, Hochlagerung, Schmerzmittel,
Feuchtigkeitscremes
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Hautveränderungen als Folge einer
Bestrahlung
Die Haut ist immer betroffen, auch
wenn sie nicht Zielorgan ist.
Betroffen ist auch die Haut beim
Wiederaustritt der Strahlen.
Bereiche hoher Strahlenempfindlichkeit
Hautfalten
Schleimhaut
Entzündete Hautstellen
Regionen mit verminderter Durchblutung
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Pflege bei Hautveränderungen nach Radiotherapie
- Was können Sie selbst tun?
Wasserkontakt im bestrahlten Hautareal so selten wie möglich, aber so oft wie nötig.
Haut mit weichem Tuch, lauwarmen Wasser (weicher Strahl) und milder Seife reinigen,
abspülen und vorsichtig trocken tupfen
Genitalbereich bei Bedarf mit Kamillentee abspülen
Hals-/Genital- und Analbereich/Leisten/Axilla mit Eucerin 3%- Lotion (2xtägl.)
bei leichten Rötungen/Erythem, Quarkauflagen (kein direkter Kontakt)
bei trockener, entzündeter oder sich schälender Haut vorsichtig Babyöl, Creme oder Lotion
mit Vitamin D und E auftragen
bequeme und lockere Kleidung aus glatter Baumwolle tragen
häufige Luftexposition
Vermeidung
von Menschen
Nassrasur
Schmuck
Heftpflaster,
Temperaturextremen
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Pflege bei Hautveränderungen nach Radiotherapie
- Was können Sie selbst tun?
betroffene Hautstellen nicht mit Kosmetika, Parfüm, Deodorant in Berührung bringen
direkte Sonnenstrahlung meiden und Sonnenschutzmittel mit mindestens
Lichtschutzfaktor 15 benutzen
nicht im chlorierten Wasser oder Salzwasser schwimmen
juckende Haut durch lauwarme Bäder mit zugesetztem Maismehl, Natron, Hafermehl
oder gemahlenen Sojabohnen beruhigen
einzelne juckende Stellen mit kalten, feuchten Packungen oder einem Eiswürfel
behandeln
bei starkem Juckreiz spezielle Cremes (ärztliche Anordnung) auftragen. Kratzen
vermeiden
starke Wundabsonderungen mit aufsaugender Gaze auffangen und sobald sie feucht ist
wechseln
Verabreichung von Schmerzmitteln nach Verordnung
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Empfindungsstörungen (Neuropathien)
– Was müssen Sie wissen?
Kribbeln
„Ameisenlaufen“
Brennendes Gefühl
neuropathische Schmerzen
Taubheitsgefühl
Gefühllosigkeit der Arme oder Beine
Hörverlust
Darmatonie
Riech- und Geschmacksstörungen
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Informationen bei Empfindungsstörungen
Was können Sie selbst tun?
seien Sie vorsichtig mit Kälte- oder Wärmeanwendungen
vermeiden Sie Temperaturextreme (warm anziehen)
nehmen Sie Schmerzmittel
inspizieren Sie Ihre Wohnung auf Gefahren (Stolperfallen)
achten Sie auf lokale Infektionen
benutzen Sie Hilfsmittel:
Gehhilfen, Klettverschlüsse, elektrische Zahnbürste
vermeiden Sie Druckstellen durch mangelnden Lagewechsel
Physio- oder Ergotherapie (Einüben der täglichen Aktivitäten)
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Fatigue –
Was müssen Sie wissen?
ist eine besonders quälende
Form der Müdigkeit
Ruhephasen/ Schlaf führen
nicht zu einer Besserung
führt häufig zur völligen
Erschöpfung
häufigstes Symptom von
Tumorpatienten
ausgelöst durch Erkrankung
und/oder deren Therapie
Schwartz et al, 2000; Portenoy,Qual Life Res, 1994
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Multidimensionales Konzept
Physische Dimension
• reduzierte, physische Leistungsfähigkeit,
• Schwäche, Kraftlosigkeit
• unübliches, vermehrtes Schlafbedürfnis
• unübliches, vermehrtes Müdigkeitsgefühl
• unübliches, vermehrtes Ruhebedürfnis
• Gefühl von Schwere, von „Ausgebrannt sein“
Emotionale Dimension
Kognitive Dimension
• Motivationsverlust
• Konzentrationsstörungen
• keine Energie
• Traurigkeit, Angst
• kein Kampfgeist
• Hoffnungslosigkeit
• Interessensverlust
• Probleme im Denken
• einen „müden“ Kopf haben
• Sprachschwierigkeiten
• Mühe Worte zu finden
• Schwierigkeiten mit
der Aufmerksamkeit
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Objektive Merkmale bei Fatigue:
müdes angespanntes Aussehen
Ringe unter den Augen
in sich zusammenfallende Körperhaltung
häufiges Einnicken
Gähnen
unspezifische Symptome wie Zittern
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Was können Sie selbst tun?
Kräfte einteilen
Kräfte sammeln
auf die Ernährung achten
das Leben gestalten
sagen Sie Ihren Angehörigen/ Freunden, wie Sie sich wirklich fühlen
lassen Sie sich von den Angehörigen/ Freunden unterstützen
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Ernährung und Krebs –
Was Sie wissen sollten?
Während einer Krebserkrankung ist der
Bedarf an Energie und Nährstoffen
erhöht:
weil das Immunsystem viele Nährstoffe
verbraucht
weil die Tumorerkrankung den Körper
auszehrt
weil die Therapie den Bedarf an
Nährstoffen erhöht
weil eine Gewichtszunahme aufgefangen
oder vermindert werden soll
Das Immunsystem in Aktion:
Eine Fresszelle umschließt ein
Bakterium
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Ernährung und Krebs –
Was Sie wissen sollten?
Es gibt keine spezielle Krebsdiät!!!
Bei einer Krebserkrankung ist eine ausgewogene
Ernährung besonders wichtig:
die Verträglichkeit der Therapie wird gefördert
der Genesungsprozess wird unterstützt
etwaige Ernährungsmängel werden behoben
der Allgemeinzustand wird verbessert
das Immunsystem wird gestärkt
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Ernährung und Krebs –
Was Sie wissen sollten?
Nährstoffversorgung durch sinnvolle Lebensmittelauswahl aus
folgenden Gruppen:
1. Gemüse und Salate
2. Obst
3. Hochwertige Fette und Öle
4. Fisch, Fleisch. Geflügel, Ei, Nüsse, Hülsenfrüchte
5. Milch oder Milchprodukte
6. Getreideprodukte oder Kartoffeln
7. Wasser oder andere alkoholfreie Getränke
Um die Nährstoffe bestmöglich zu erhalten, empfiehlt es sich, überwiegend frische Produkte
einzukaufen
und
sieElke
schonend
zuzubereiten.
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Ernährung in speziellen
Situationen
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Appetitlosigkeit –
Was können Sie selbst tun?
nach dem Lustprinzip essen
nehmen Sie häufigere und kleine Mahlzeiten zu sich
besorgen Sie sich kalorienreiche Leckereien
richten Sie Ihr Essen appetitlich an
vermeiden Sie starke Essensgerüche
trinken Sie nicht zum Essen, sondern zwischen den Mahlzeiten
essen Sie in Gesellschaft
regen Sie den Appetit durch körperliche Bewegung an
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Übelkeit und Erbrechen –
Was können Sie selbst tun?
Wunschkost wo möglich
kleine Mahlzeiten bevorzugen
kalte Speisen werden besser toleriert
vermeiden Sie unangenehme Essensgerüche
essen Sie Kartoffeln, Knäckebrot oder Toast
vermeiden Sie süße, fette und stark gesalzene/gebratene Speisen
versuchen Sie mit sauren Speisen, sauren Bonbons den Appetit
anzuregen
trinken Sie gekühlte Getränke (Cola, Tee, Limo, Gingerale, klare Säfte)
Essen und
Trinken
es
können
Krebskranke
Menschen solange
pflegen | ChristineSie
Lücker,
Elketolerieren
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Geschmacksveränderungen –
Was können Sie selbst tun?
vorübergehend andere Speisen auswählen
auf die Lieblingsgerichte in dieser Zeit verzichten
bittere Lebensmittel meiden
intensiver oder anders als sonst würzen
Fleisch durch Käse, Milch oder Eier ersetzen
bei Auftreten eines metallischen /sauren Geschmacks bei Chemotherapie,
Pastillen mit starkem Geschmack lutschen (Eukalyptus)
vor dem Essen saure Bonbons lutschen oder Mundspülung
anwenden
gekühltes Essen oder Trinken schmeckt oft besser
neutrale
Lebensmittel
ohne
starken
Eigengeschmack
wählen
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Lücker, Elke
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Entzündungen im Mundraum –
Was können Sie selbst tun?
auf heiße, salzige, scharfe und saure Lebensmittel verzichten
auf Nikotin, Alkohol und Kaffee verzichten
gefrorene Ananasstücke lutschen (abschwellend, entzündungshemmend)
kohlensäurereiche Getränke meiden
kühle, weiche, pürierte und milde Speisen sind zu bevorzugen
mit einem Strohhalm trinken
Quarkspeisen, Puddings und Pürees zubereiten
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Mundtrockenheit –
Was können Sie selbst tun?
wasserhaltige Nahrungsmittel bevorzugen
häufig den Mund spülen
Speichelfluss mit gehackten Kräutern anregen
Zahnpasta und Mundwasser nach dem Zähneputzen gründlich wegspülen
Zitronenbonbons, Kaugummi, Ananasstücke, Eiswürfel lutschen
reichlich Saucen zu den Speisen servieren
täglich mehrmals die Lippen mit einer dünnen Schicht Vaseline eincremen
saure Tees z.B. Hagebutte, Malve, Vitamin C Brausetabletten bevorzugen
gefrorene Getränke (z.B. Orangensaft, Apfelsaft, Cola, Bier, Sekt) lutschen
Caphosol (Phosphat- und Calciumlösung; befeuchtet, fettet ein, reinigt)
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Kau- und Schluckstörungen –
Was können Sie selbst tun?
feste, bröselige oder trockene Speisen meiden
Kleingeschnittenes, Weichgekochtes oder Püriertes rutscht besser
ideal sind weiche, milde, Nahrungsmittel, wie Milchsuppen,
Cremesuppen, weicher Käse, Joghurts, cremiger Quark, pürierte Kost,
gekochte Salate
Gerichte lauwarm servieren
heiße, stark gesalzene oder geräucherte Lebensmittel, saure Früchte
und Säfte, alkoholische oder kohlensäurehaltige Getränke meiden
eventuell mit einem Strohhalm trinken.
dickflüssige Getränke bevorzugen, da sie den Schluckvorgang
vereinfachen
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Durchfall –
Was können Sie selber tun?
Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust ersetzen:
reichlich Schwarztee (5 Min.), gesalzene Gemüsebrühe, Tomatensaft,
verdünnte Fruchtsäfte (1:3)
Kümmel- Fenchel-, Heidelbeer- Brombeertee mit etwas Salz,
Mineralwasser ohne Kohlensäure, Reiswasser
Kaliumreiche Nahrungsmittel (Bananen, Aprikosen) bevorzugen
Vorübergehende Fett- und ballaststoffarme Ernährung:
Früchte und Gemüse meiden
fein geriebener Apfel (Glasreibe)
gekochte Möhren, gedämpftes Gemüse, Zwieback
Reisschleim
Keine eisgekühlten Lebensmittel, keinen Kaffee
und
kohlensäurehaltigen
Getränke
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Durchfall –
Was können Sie selber tun?
Äußerliche Anwendung
Wärmende Fußbäder (Rosmarienzusatz morgens –
Lavendelzusatz abends)
Feucht- heiße Bauchauflage oder Dampfkompresse
(mit oder ohne Kamillentee)
Heublumensäckchen
Kümmel- oder Kamillenölkompressen
Bei starker Berührungsempfindlichkeit der Bauchdecke
können Auflagen stattdessen in der Kreuzbeinregion
angelegt werden
Wärmende Fußeinreibung mit Lavendelöl (abends)
oder Krebskranke
Rosmarinöl
(morgens)
Johannisöl
Menschen
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Jeder Mensch ist eine
einzigartige
Persönlichkeit, und jeder
hat seine individuellen
Möglichkeiten, mit der
Herausforderung einer
„Krebserkrankung“
umzugehen
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Informationen
www.krebsberatung-muenster.de
www.krebsinformationsdienst.de
www.dkms-life.de
www.krebsgesellschaft.de
www.krebshilfe.de
www.onkologie.de
www.kinderkrebsinfo.de
Google: Lecker & gesund essen (Informationen und Rezepte zur Ernährung bei Krebs)
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Literatur
Margulies et al: Onkologische Krankenpflege; 5. Auflage, Springer
Verlag. 2010
Bäumer, Maiwald: Onkologische Pflege; 1. Auflage, Thieme Verlag, 2008
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