Erasmus-Erfahrungsbericht: Brighton 2012/2013

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Erasmus-Erfahrungsbericht: Brighton 2012/2013
Erasmus-Erfahrungsbericht: Brighton 2012/2013
Friederike Fiehler
1. Ankunft und Unterkunft
Da Brighton sehr gut vernetzt ist, hat man viele verschiedene Optionen anzureisen – damit
leider auch die Qual der Wahl. Das günstigste Angebot zu finden ist also nicht immer ganz
einfach und braucht ein wenig Zeit.
Der Flughafen, der am nächsten an Brighton liegt, ist Gatwick (kostet ca. 8 Pfund und ist 30
Minuten mit dem Zug entfernt). Meine Anreise war immer etwas länger, da ich üblicherweise
von Frankfurt nach London-Heathrow geflogen bin und von dort den National Express-Bus
nach Brighton genommen habe (die Preise variieren hier sehr, sie liegen zwischen 10 und 30
Pfund, also am besten vorher online buchen: http://www.nationalexpress.com/home.aspx).
Eine weitere Option ist, nach Stansted zu fliegen, was jedoch eine kleine Weltreise bedeutet,
da man von Brighton mit dem Bus ca. 4 Stunden braucht, um nach Stansted zu kommen. Die
letzte Option, die man hat, ist der Eurostar. Zeitlich nimmt sich das mit Fliegen (zumindest
von Frankfurt aus) nicht wirklich viel. Außerdem hat man schönstes Ambiente in Belgien und
Frankreich, und das Gute am Zugfahren ist, man kann unbegrenzt Gepäck mitnehmen, was
das Packen für ein Jahr im Ausland sehr vereinfacht (gute Angebote für den Eurostar findet
man bei http://flug.idealo.de/).
Meine wunderbare Wohnung mit meinen wunderbaren Mitbewohnern habe ich vor meiner
Abfahrt im Internet gefunden (http://www.flatshare.com/). Jedoch muss man, um bei flatshare
den neusten Angeboten eine Nachricht schicken zu können, eine kleine Prämie zahlen (ich
glaube, es waren 10 Euro für einen Monat), was sich in meinem Fall aber zu 100 Prozent
gelohnt hat. Leider ist es nicht immer so einfach, eine schöne Wohnung in England zu finden.
Die Mietpreise hier sind „too damn high“ (in der Regel muss man mit 400 Pfund oder mehr
rechnen!) und die Wohnqualität, die man dafür bekommt, ist „too damn low“. Deswegen ist
es wohl sinnvoll, sich die Wohnung vor Ort zu suchen. Brighton hat jede Menge süße Hostels,
in die man sich für eine Woche einnisten kann, um von dort aus eine Wohnung zu suchen.
Das klappt mit gumtree.co.uk und netten Menschen von der Uni in der Regel recht gut. Man
sollte eine Woche dafür einplanen. Der Vorteil dabei ist, dass man sich das Zimmer und die
Wohnung vorher angucken und dann entscheiden kann, ob man es darin für ein Jahr aushält.
Wenn ihr euch fragt, in welchen Stadtteil ihr ziehen sollt, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Zentrum/Hove: Wenn ihr gerne in einer schönen Umgebung wohnen wollt, dann zieht in
das Stadtzentrum Richtung Hove. Man ist direkt am Meer, zu allen Attraktionen, die Brighton
zu bieten hat, kann man bequem zu Fuß laufen. Und auch nach einer Nacht Feierei ist dies
sehr von Vorteil. Nachteil: Man ist sehr weit weg von der Uni. Ich brauche morgens in der
Rush-Hour ca. 45 Minuten bis zu einer Stunde mit dem Bus.
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2. Lewes Road: Wenn ihr morgens lieber ein bisschen länger schlafen wollt und es euch
nichts ausmacht, den Bus ins Stadtzentrum zu nehmen, dann würde ich Lewes Road
empfehlen. Vorteil hieran ist, dass fast alle Studenten in dieser Straße wohnen. Darum sind
die Läden und Pubs ein wenig günstiger, jedoch ist es nicht so hübsch anzusehen! (Und man
braucht immer noch 20 Minuten mit dem Bus zur Uni.)
Nicht empfehlen würde ich, ins Wohnheim zu ziehen. Obwohl viele Erasmus-Studenten im
Wohnheim wohnen und es dort sicherlich viel Feierei gibt, ist es eher unpraktisch. Es ist kein
Supermarkt in der Nähe, und das Stadtzentrum ist eine gute Stunde mit dem Bus weg.
2. Unileben
Die Uni Brighton hat uns mit offenen Armen empfangen. Ich würde allen internationalen
Studenten die ‚Orientation Week‘ empfehlen, die eine Woche vor Semesterbeginn stattfindet.
Eine nette Angelegenheit, mit Stadtführung, Tea-Party und die erste Möglichkeit, Kontakte zu
knüpfen.
Der Uni-Alltag hier ist im Allgemeinen sehr relaxt. Die Kurse, die wir vor unserer Ankunft
wählen mussten, ließen sich einfach wieder umwählen, und am Ende hatten wir einen recht
ausgeglichenen und abwechslungsreichen Stundenplan. Ulla Spittler, die ErasmusKoordinatorin, ist sehr nett und steht jederzeit für Fragen bereit. Das Verhältnis zwischen
Student und Lehrer gefällt mir sehr gut. Es ist viel persönlicher als im deutschen System, und
es werden viele Tutorials angeboten, um die Essays vorzubereiten. Toll sind auch die
kostenlosen Spanisch- und Französischkurse, die Sportkurse und die Societies, die man neben
den anderen Fächern belegen kann. Das würde ich jeder und jedem empfehlen, nicht nur, weil
es den Stundenplan etwas mehr füllt, sondern auch, weil es unglaublich viel Spaß macht und
man nochmal neue Leute kennenlernt. Alles in allem hat die Uni Brighton ein
abwechslungsreiches, einigermaßen gut organisiertes System, in das man leicht hineinfindet.
3. Arbeit
Um nicht jedes Pfund dreimal umdrehen und Mama und Papa nicht ständig nach mehr Geld
fragen zu müssen, würde ich jedem empfehlen, sich einen kleinen Nebenjob zu suchen. Das
geht in Brighton mit vielen Restaurants, Pubs, Coffee Shops und Supermärkten auch ganz gut.
Am besten druckt man seinen Lebenslauf aus und gibt ihn in den Läden ab, die ein Schild
aushängen haben, oder auch in anderen Läden. Da sind die Engländer auch sehr freundlich
und helfen gerne weiter. Zusätzlich bietet die Uni eine Homepage mit Jobs an, die sich auch
anzuschauen lohnt. Ich habe nach einer Weile einen Nebenjob bei Costa Coffee gefunden, mit
dem ich sehr zufrieden war und mit dem ich zusätzlich nochmal ca. 400 Pfund im Monat
verdient habe. Hard-working Germans sind generell überall gerne gesehen.
4. Brighton und Nachtleben
Brighton ist eine tolle Stadt für jedermann. Durch das hübsche und übersichtliche
Stadtzentrum ist alles sehr kompakt und gut zu erreichen. Am schönsten ist Brighton, wenn
die Sonne scheint und man sich gemütlich mit Freunden und einem Grill an den Strand setzen
kann. Auch die Umgebung um Brighton herum ist toll, Sussex ist wunderschön. Man sollte
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unbedingt einen Ausflug zu dem ‚Seven Sisters‘-Nationalpark und den ‚Beachy Head‘Klippen machen. Aber auch wenn es regnet (was es hier durchaus manchmal tut), kann man
sich mit Konzerten, Museen und anderen Events vor der Langeweile schützen. Wenn einem
das alles dann irgendwann zu langweilig werden sollte, ist London nur 50 Minuten mit dem
Zug entfernt (auch hier wieder im Voraus buchen, da es dann billiger ist:
http://www.southwesttrains.co.uk/)
Was das Nachtleben angeht, hat Brighton mehr Pubs als Tage im Jahr zu bieten. Dazu
kommen noch unzählige Bars, Clubs und Music-Events! Also ausreichend
Auswahlmöglichkeiten. Jedoch ist es nicht ganz billig auszugehen. Ein Pint liegt zwischen 3
und 4.50 Pfund. Das kann man aber dienstags gut wieder wettmachen, da viele Pubs dienstags
Studentennächte anbieten, in denen die Bierpreise dann auf 1.50 Pfund fallen. Aber auch in
anderen Nächten lohnt es sich, nach Angeboten oder Studentenrabatt zu fragen. Man kann da
oft noch was rausholen.
5. Fazit
Brighton ist eine geniale Stadt, und ich würde jedem und jeder empfehlen, sein/ihr
Erasmusjahr hier zu verbringen. Ich würde sofort wieder hierher gehen und könnte mir auch
vorstellen, einen Master in England zu machen. Die Menschen sind super freundlich,
multikulturell und außergewöhnlich. Die Sprache ist toll, und das Essen gar nicht dem
Klischee entsprechend! Ich habe tolle Menschen getroffen, die ich nicht mehr missen möchte!
Also boys and girls: Brighton-up-your-life – ihr werdet hier eine tolle Zeit erleben!
Wenn ihr mehr Infos haben möchtet, schreibt mir einfach eine E-Mail. Ich helfe euch gerne
weiter: f.fiehler@googlemail.com
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