2014 - Magdeburg

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2014 - Magdeburg
Geschäftsbericht des Kulturbüros der
Landeshauptstadt Magdeburg 2014
Inhalt
Vorwort
3
Der Fachdienst Kulturbüro - Profil und Aufgaben
5
Preise und Stipendien
6
Kunst im öffentlichen Raum/Bildende Kunst
10
Veranstaltungen und Kooperationen
15
Sonderprojekte
26
Kulturförderung
41
Ausblick für das Jahr 2015
45
Das Gesellschaftshaus - Profil und Aufgaben
46
Konzert- und Musikpflege
48
Nutzungen und Vermietungen
54
Ausblick für das Jahr 2015
55
Anhang
Anlage I
Aufteilung des Gesamtetats des Kulturbüros
56
Anlage II
Kooperationsprojekte und Sachsen-Anhalt-Tag
57
Anlage III
Fördermittelliste des Kulturbüros
58
Anlage IV
Mitarbeiter des Fachdienstes Kulturbüro
61
Fotonachweis
66
Impressum
67
2
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
liebe Kulturinteressierte,
nicht von ungefähr hat der Stadtrat bereits im Juli 2013 beschlossen, dass der
Gebäudekomplex Brandenburger Straße 9-10 zu einem exponierten und in seiner
Struktur innovativen, lebendigen Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt
werden soll; dem Forum Gestaltung e.V. ist es mit seinem hervorragenden
Veranstaltungsprofil, seiner breit aufgestellten Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft, nicht zuletzt durch die verlässliche und kontinuierliche Zusammenarbeit mit
dem Kulturbüro gelungen, den genius loci nicht nur neu zu beatmen, sondern ganz im
Sinne der Feststellung, dass Kunst und Kultur Motor der Stadtentwicklung sind, daraus
neue Entwicklungsoptionen zu generieren.
So haben an diesem Ort im vergangenen Jahr eine Reihe Interessierter bereits neue
Arbeitsmöglichkeiten gefunden. Dies ist umso erfreulicher, als dass wir nach wie vor
feststellen, dass Magdeburg im Wettbewerb der Kreativstandorte ein erhebliches
Entwicklungspotenzial hat, wissen wir doch, dass der Anteil der Kreativwirtschaft mit
insgesamt ca. 5.000 Erwerbstätigen einen Anteil von fast acht Prozent an der
Gesamtwirtschaft der Stadt ausmacht!
Darüber hinaus freut es mich besonders, dass es gelungen ist, ein Archiv zum Werk des
in Magdeburg geborenen Architekten, Objektkünstlers, Designers und Innenarchitekten
Stefan Wewerka in der ehemaligen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule zu begründen
und damit eine großartige inhaltliche Erweiterung hinzuzufügen.
Neben weiteren Kooperationsprojekten war es insbesondere die erste Magdeburger
Kulturnacht am 13. September, die einen neuen Akzent im Kulturleben unserer Stadt
gesetzt hat. Die Energie, mit der bereits an der Vorbereitung der zweiten Veranstaltung
gearbeitet wird, zeigt, dass die Idee, ein solch vielschichtiges Ereignis im gemeinsamen
Diskurs, aus dem Willen der eigenen Verantwortungsübernahme aller Beteiligten heraus,
zu entwickeln, der richtige ist.
Ein Novum unserer Arbeit des letzten Jahres war auch die intensive Zusammenarbeit mit
der Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT), die das Erscheinen
der Broschüre „Kulturstadt Magdeburg“, pünktlich zum Ausscheiden unseres geschätzten
Kulturbeigeordneten Dr. Rüdiger Koch aus dem langjährigen und erfolgreichen Dienst der
Stadt, ermöglichte.
Mit der Aufnahme des Gesellschaftshauses in den Geschäftsbericht des Kulturbüros
tragen wir erst einmal einer strukturellen Veränderung Rechnung. Künftig wollen wir aus
3
dieser Verschmelzung Synergien entwickeln und dieses Kleinod am Klosterbergegarten
als Ort für Kunst und Kultur inhaltlich-programmatisch stärken.
Möge die Lektüre des fünften Geschäftsberichtes des Kulturbüros Ihnen wiederum einen
kleinen Einblick in die Kulturlandschaft unserer Stadt geben und zugleich einladen, sich
auf die Reise nach Neuem, Unentdecktem zu begeben!
Ihre
Susanne Schweidler
4
Der Fachdienst Kulturbüro – Profil und Aufgaben
Das Kulturbüro ist seit 2012 eine Organisationseinheit des Fachbereichs Kultur,
Stadtgeschichte und Museen innerhalb des Dezernats für Kultur, Schule und Sport. Die
Leiterin des Kulturbüros ist seitdem gleichzeitig die Leiterin dieses Fachbereichs. Die
Aufgabenbereiche des Kulturbüros stellen sich wie folgt dar:
-
Förderung und Pflege von Kunst und Kultur in der Landeshauptstadt Magdeburg,
-
Kulturförderung
im
Rahmen
von
Zuwendungen
und
Beratung
bei
Antragstellungen,
-
Kunst im öffentlichen Raum, Pflege, Instandhaltung und Neuaufstellungen von
Kunstwerken im städtischen Freiraum,
-
Kooperationen und interdisziplinäre Projektarbeit in den Bereichen Bildende Kunst,
Literatur, Musik, Film, Bühnenwesen, Soziokultur und Heimatpflege,
-
Vergabe von Stipendien und Preisen,
-
Vergabe von kommunalen Künstlerateliers,
-
Vergabe des Stadtschreiberstipendiums,
-
konzeptionelle und organisatorische Vorbereitung und Gestaltung von größeren
kulturellen Veranstaltungen,
-
Beratung bei der Erarbeitung von Veranstaltungskonzepten und Entwicklung von
Projekten,
-
Veröffentlichungen, kulturelle Publikationen, Pressearbeit.
Im Spätsommer 2014 wurden projektbezogen zwei zusätzliche Mitarbeiterinnen für die
Vorbereitung und Durchführung der European Choir Games, die im Juli 2015 stattfinden,
eingestellt. Neben den oben beschriebenen Aufgaben sind die Mitarbeiter in
verschiedenen gesamtstädtischen bzw. verwaltungsinternen Arbeitsgemeinschaften wie
der Arbeitsgruppe Integration und Ausländerarbeit, dem Magdeburger Netzwerk für
bürgerschaftliches Engagement sowie im Beirat für Städtepartnerschaften vertreten.
Darüber hinaus obliegen den Mitarbeitern die Geschäftsführung des Kunstbeirates der
Landeshauptstadt Magdeburg, die Geschäftsführung des Eike-von-Repgow-Kuratoriums
und die Geschäftsführung für den Auswahlausschuss des Georg-Philipp-TelemannPreises.
Die Leiterin des Kulturbüros bzw. des Fachbereichs Kultur, Stadtgeschichte und Museen
vertritt den Beigeordneten für Kultur, Schule und Sport im Vorsitz folgender
Betriebsausschüsse:
Theater
Magdeburg,
Puppentheater
Magdeburg
und
Konservatorium Georg Philipp Telemann.
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Das Musikalische Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt wurde vor vier Jahren an das
Kulturbüro
angegliedert.
Die
projektbezogene
Arbeit
übernehmen
seitdem
die
Musikwissenschaftlerin Kerstin Hansen und der Kulturmanager Carsten Gerth.
Preise und Stipendien
Magdeburg würdigt Personen und Institutionen, die sich mit ihrem Wissen, ihrem
Engagement und ihren Leistungen in herausragender Weise für die Stadt bzw. den
europäischen Einigungsprozess einsetzen. 2014 wurden für Preise und Stipendien sowie
die Ausrichtung der Feierlichkeiten, inkl. der Erneuerung von Preisbestandteilen
insgesamt 36.940 Euro bereitgestellt.
Georg-Philipp-Telemann-Preis
Der älteste Kulturpreis der Landeshauptstadt
Magdeburg ist der Georg-Philipp-Telemann-Preis.
Seit 1987 verleiht die Stadt diesen mit 2.500 Euro
dotierten Preis an Persönlichkeiten, Gruppen oder
Ensembles, die sich für die Interpretation, Pflege
und Erforschung des reichen Schaffens Georg
Philipp Telemanns in besonderem Maße verdient
gemacht haben.
Abb. 2: Plakette Georg-Philipp-TelemannPreis
Am 14. März erhielt der 1948 in
Oostende
(Belgien)
geborene
Spezialist für Alte Musik, Prof. Paul
Dombrecht
den
Telemann-Preis.
Georg-PhilippDie
Verleihung
fand im Rahmen der Eröffnung der
22. Internationalen Telemann-Festtage unter dem Motto „Generationen. Georg
Abb. 3: Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner
Haseloff, Telemann-Preisträger Prof. Paul Dombrecht, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg Dr. Lutz Trümper (v.l.n.r.)
Philipp
Telemann
und Carl Philipp Emanuel Bach“ im
Theater
Magdeburg
Dombrecht
ist
statt.
einer
der
Prof.
an-
gesehensten europäischen Oboisten sowie Gründer, künstlerischer Leiter und Dirigent
des
namhaften
belgischen
Barockensembles
„Il
Fondamento“.
Neben
seinem
6
Engagement als Dozent und Solist für moderne Oboe erlangte er seinen internationalen
Ruf vor allem durch seine ausgewiesene Kompetenz auf dem Gebiet der Interpretation
Alter Musik. Paul Dombrecht ist Professor für Barockoboe am Brüsseler Konservatorium.
Otto-von-Guericke-Stipendium
Das Otto-von-Guericke-Stipendium wird seit 2003 gemeinsam von der Landeshauptstadt
Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität an ausländische Studierende der
Universität verliehen. Stadt und Universität verfolgen damit die gezielte Förderung von
ausländischen Studierenden, die nicht nur sehr gute Studienergebnisse vorzuweisen
haben, sondern sich darüber hinaus auch in herausragender Weise gesellschaftlich
engagieren. Das Stipendium in Höhe von 6.000 Euro wird jeweils für die Dauer eines
Jahres vergeben. Es dokumentiert die Weltoffenheit der Landeshauptstadt und trägt in
seiner Außenwirkung zur Steigerung der Attraktivität des Universitäts- sowie des
Wissenschaftsstandortes bei.
Im Rahmen des Empfangs
ausländischer Studierender am
10. Oktober im Alten Rathaus
überreichten
Stadt
und
indischen
Vertreter
von
Universität
dem
Studenten
Aditya
Bhattacharjee die Urkunde für
das Otto-von-Guericke-Stipendium.
Aditya
Bhattacharjee
wurde 1989 in Kolkata, Indien,
geboren und begann 2013 sein
englischsprachiges
Master-
Studium „Chemical and Energy
Engineering“
an
der
Abb. 4: Prorektorin für Studium und Lehre Frau Prof. Franziska Scheffler,
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg Dr. Lutz Trümper,
Otto-von-Guericke-Stipendiat Aditya Bhattacharjee, Rektor der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg Prof. Jens Strackeljan (v.l.n.r.)
Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg.
Bevor
Aditya
Bhattacharjee sein Studium in Magdeburg aufnahm, absolvierte er von 2007 bis 2011
erfolgreich ein Chemie-Ingenieurs-Studium an der indischen Manipal University in
Karnataka. Während seines Studiums in Indien war er sowohl als „Public Relations
Officer“ im Vorstand des Rotary Clubs als auch als Vorsitzender des Debattierclubs in
Manipal tätig. Seit Oktober 2013 ist er aktives Mitglied des Debattierclubs Magdeburg und
nimmt an den wöchentlichen Diskussionen regelmäßig teil. Von Oktober 2013 bis Februar
2014 war er als Mitglied des „Outgoing Exchange Teams“ für das internationale
7
Austauschprogramm der Universität verantwortlich und unterstützte Magdeburger
Studenten bei der Suche nach einem Auslandspraktikum.
Eike-von-Repgow-Preis
Die Landeshauptstadt Magdeburg und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
verleihen seit 1998 gemeinsam den Eike-von-Repgow-Preis. Im Oktober 2005
unterzeichneten Stadt und Universität den Vertrag über die alternierende Verleihung des
Eike-von-Repgow-Preises und des Eike-von-Repgow-Stipendiums.
In
einem
Akademischen
Festakt in der Johanniskirche
verliehen die Landeshauptstadt
Magdeburg
und
die
Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg am 23. Oktober
2014
den
dotierten
mit
2.500 Euro
Eike-von-Repgow-
Preis an den 1966 in Belgien
geborenen
Abb. 5: Eike-von-Repgow-Preisträger Prof. Dirk Heirbaut, Rektor der Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg Prof. Jens Strackeljan, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg Dr. Lutz Trümper (v.l.n.r.)
Professor
Rechtswissenschaft
Rechtsgeschichte
für
und
Dr.
Dirk
Heirbaut.
Mit der Würdigung ehrt das Kuratorium die Verdienste Prof. Heirbauts für die Verfassung
grundlegender wissenschaftlicher Arbeiten zum Übergang von der oralen Rechtskultur zur
Verschriftlichung von Recht und Rechtsprechung im Mittelalter. Insbesondere hat Herr
Prof. Heirbaut Essentielles zur Erforschung des west- und mitteleuropäischen Lehnrechts
geleistet. Dank seiner Arbeiten, welche die aktuelle Diskussion der deutschen und
europäischen Mediävistik mit prägen, ist das Lehnrecht wieder in das Blickfeld eines
internationalen wissenschaftlichen Diskurses gerückt. Dies stellt den zweiten Hauptteil
des von Eike-von-Repgow verfassten Sachsenspiegels dar und ist grundlegend für die
Rekonstruktion mittelalterlicher Rechts- und Verfassungsstrukturen.
Prof. Dr. Dirk Heirbaut ist Ordinarius für Rechtsgeschichte an der Juristischen Fakultät der
Universität Gent. Er widmet seine Forschungen konzentriert dem „Flämischen Recht“ im
Mittelalter, welches in seinen Verbreitungsdimensionen stark die Siedlungspolitik
Erzbischof Wichmanns von Magdeburg (1152-1192) berührt und bekanntlich im
mitteldeutschen/sächsischen Raum sehr präsent war (u. a. in Pechau, Cracau, Burg b.
8
Magdeburg). Aufgrund seiner Mehrsprachigkeit als Flame (Niederländisch, Englisch,
Französisch, Deutsch) publiziert er seine Forschungsergebnisse in den genannten
Sprachen und genießt so eine enorme Beachtung in der internationalen Fachwelt.
Stadtschreiberstipendium
Die Landeshauptstadt Magdeburg lädt seit 2013 jährlich deutschsprachige Autorinnen und
Autoren ein, sich um die Position des Stadtschreibers zu bewerben. Voraussetzung ist,
dass sie/er vom 1. März bis 30. September in Magdeburg lebt und arbeitet. Die Höhe des
Stipendiums beträgt monatlich 1.200 Euro. Eine mietkostenfreie Wohnung stellt die
Stadtverwaltung zur Verfügung. Das Magdeburger Stadtschreiberstipendium dient
hauptsächlich der Unterstützung des eigenen schriftstellerischen Schaffens. Die
Landeshauptstadt
erwartet
darüber
hinaus,
dass
der
Stadtschreiber
seine
Stipendiatenzeit weitgehend in Magdeburg verbringt und mit seinen künstlerischen Mitteln
Geschichte und Gegenwart der Stadt reflektiert. Er sollte sich gern mit dem urbanen
Leben und den literarisch-kulturpolitischen sowie künstlerischen Traditionen der Stadt
befassen, sich in laufende Prozesse einmischen und seine Außensicht in einem
literarischen oder literarisch-publizistischen Beitrag öffentlich machen und zur Diskussion
stellen, um die Kommunikation in der Stadt weiter zu befördern und anzuregen.
Als zweite Stadtschreiberin und erste Frau in
dieser Funktion erhielt die Berliner Autorin Anja
Tuckermann das Stadtschreiberstipendium der
Landeshauptstadt Magdeburg. Die Schriftstellerin
stellte sich am 19. März als Gast der Mittwochsgesellschaft im Forum Gestaltung als Stadtschreiberin der Magdeburger Öffentlichkeit vor.
Die
Moderation
des
Abends
übernahm
ihr
Vorgänger Bernd Wagner.
Abb. 6: Magdeburger Stadtschreiberin 2014
Anja Tuckermann aus Berlin
Seit
April
Gedanken
schrieb
in
den
Frau
Tuckermann
Internet-Blog
ihre
http://
stadtschreiber-magdeburg.de. Aus der Sicht von Tauben, die sie während ihres
Aufenthaltes von der Stadtschreiberwohnung gut beobachten konnte, schildert sie die
Ereignisse in der Landeshauptstadt. In zwei Schullesungen stellte sie den Inhalt ihres
Blogs Schülerinnen und Schülern des Hegelgymnasiums vor.
Gemeinsam mit dem Kulturzentrum Feuerwache fand im August unter dem Titel „Über
den Dächern“ eine außergewöhnliche Begegnung mit der Stadtschreiberin am
9
Springbrunnen auf dem Ulrichsplatz statt. Im Rahmen der Magdeburger Literaturwochen
war Anja Tuckermann einmal im Volksbad Buckau und einmal im Literaturhaus
Magdeburg zu erleben.
Die Stadtschreiberin setzte sich kritisch mit der ab dem 4. September im City-Carré
gezeigten Ausstellung „Illustrierte Geschichte - Gezeichnete Episoden aus 1200 Jahren
Magdeburger
Stadtgeschichte“
auseinander
und
hinterfragte
das
Konzept
der
Ausstellungsmacher. Die Diskussion zwischen Ausstellungsmachern und Stadtschreiberin
wurde von der Magdeburger Volksstimme aufgegriffen und zeugt vom Potenzial der
Funktion eines Stadtschreibers.
Während ihres Arbeitsaufenthaltes in Magdeburg erhielt Anja Tuckermann am
19. September in Hannover den Friedrich-Bödecker-Preis für ihre Verdienste um die
Kinder- und Jugendliteratur.
Kunst im öffentlichen Raum/Bildende Kunst
Eine Vielzahl von Kunstwerken im öffentlichen Raum bereichert das Stadtbild der
Landeshauptstadt. Das Kulturbüro ist für die Bewirtschaftung von derzeit ca.
200 Kunstobjekten zuständig. Da fast alle Arbeiten unter freiem Himmel stehen, sind sie
jeder Witterung ausgesetzt. Zusätzlich werden einige Werke leider auch durch Graffiti
verunreinigt oder Vandalismus beschädigt. Die Pflege und den Erhalt der Objekte
sicherzustellen, ist daher eine ständige Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Kulturbüros.
Für die Beseitigung von Schäden und Verunreinigungen sowie für Wieder- oder
Neuaufstellungen von Kunstwerken arbeitet das Kulturbüro eng mit Restauratoren, dem
Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement (EB KGm), der Gesellschaft für
Innovation, Sanierung und Entsorgung mbH (GISE), dem Eigenbetrieb Stadtgarten und
Friedhöfe Magdeburg (EB SFM) sowie weiteren Firmen und Fachkräften zusammen. Die
Gewinnung von Sponsoren sowie die Unterstützung durch ein Netzwerk verschiedener
städtischer Fachbereiche, Eigenbetriebe und Ämter sind für die Arbeiten unerlässlich.
Um eine schnelle Schadensmitteilung zu erhalten, initiierte das Kulturbüro im Jahr 2009
das Projekt „Kunstpatenschaften“. Seitdem konnten 60 Patenschaften für 75 Kunstwerke
gewonnen werden. Der Kunstpate hilft, indem er Schäden, Schmierereien und
Verunreinigungen an „seinem“ Kunstwerk umgehend meldet. Das Kulturbüro veranlasst
anschließend eine zügige Schadensbeseitigung.
31 Kunstwerke wurden 2014 in Zusammenarbeit mit dem EB KGm von Graffiti und
Schmierereien befreit. Für die Sanierung, Restaurierung, Reinigung und Beschilderung
wurden insgesamt 14.626 Euro aus dem Budget des Kulturbüros eingesetzt.
10
Skulpturensanierung des „Faunbrunnens“ von Heinrich Apel
Nach
der
reinigung
Intensiv-
des
Kessels
des „Faunbrunnens“ im
Herbst 2013 waren im
Frühjahr 2014 die Skulpturen des Brunnens an
der
Reihe.
wendigen
Die
auf-
Reinigungs-
arbeiten führte die erfahrene
Firma
Voss
&
Kalisch aus Schönebeck
zur vollen Zufriedenheit
des
Magdeburger
Künstlers Heinrich Apel
Abb. 7: Der restaurierte „Faunbrunnen“ des Künstlers Heinrich Apel in der
Leiterstraße ist ein beliebtes Fotomotiv.
aus.
Pflege für das Denkmal Friedrich Wilhelm Baron von Steuben von Albert Jaegers
Das Denkmal Friedrich Wilhelm Baron von Steuben von Albert Jaegers in der
Harnackstraße bekam eine schonende Reinigung mit weichen Messingbürsten, der
Sockel aus schwarzem Granit wurde von Moosbefall und
diversen Verschmutzungen befreit. Zahlreiche Flecken und
Verunreinigungen auf dem umlaufenden polierten Band
konnten
entfernt
werden.
Anschließend
wurde
die
Bronzeplastik eingewachst und der Sockel bekam eine
Antigraffiti-Imprägnierung.
Der in Magdeburg geborene Baron von Steuben, der seine
militärische Karriere in der Armee Friedrichs des Großen
begann, wird in den USA als Held des amerikanischen
Unabhängigkeitskrieges bis zum heutigen Tag verehrt; er
Abb. 8: Denkmal Friedrich Wilhelm
Baron von Steuben von Albert
Jaegers nach der Reinigung
machte sich um die Organisation und die Ausbildung der
jungen Armee in Amerika verdient. Anlässlich seines
266. Geburtstages weihte die Steuben-Schurz-Gesellschaft e. V. das Denkmal am
17. September 1996 ein.
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Sanierung der Plastikgruppe „Raub der Sabinerinnen“ von Bern Göbel
Die seit 1985 in der Nähe des
Domplatzes stehende Skulpturengruppe „Raub der Sabinerinnen“ von
Bernd Göbel bekam im vergangenen
Jahr ein neues Antlitz. Alle drei
Sockel
der
wurden
durch
Skulpturengruppe
Vierungen
oder
Ergänzungen mit Steinersatzmasse
ausgebessert,
gereinigt
Graffitischutz
Abb. 9: Die Plastikgruppe „Raub der Sabinerinnen“ des Künstlers
Bernd Göbel auf dem Breiten Weg nach der Sanierung.
und
versehen.
mit
Die
Skulpturen aus Bronze erhielten eine
Reinigung und schützendes Wachs,
nachdem die Oberflächen gebürstet wurden.
Sanierung des Kunstwerks „Taubengruppe“ von Joachim Sendler
Die „Taubengruppe“ von Joachim Sendler aus dem Jahr 1967 konnte im September
komplett saniert werden. Die drei Meter hohe Plastik ist ein Zweitguss aus Aluminium. Sie
befindet sich im Schulgarten der gerade sanierten Grundschule „Am Pechauer Platz“ in
Cracau.
Das Grundgerüst wurde vom Lack befreit und entrostet, mit Rostschutz behandelt und mit
frischer Originalfarbe in Silber mehrmals gestrichen.
Die zahlreichen Tauben aus Aluminium erhielten eine sorgfältige Reinigung und eine
Standfestigkeitsprüfung.
Sanierung des Johannes-Gutenberg-Denkmals von Johannes Götz
Das im Jahr 1901 zum 500. Geburtstag von Johannes Gutenberg aufgestellte Denkmal
war
bereits
seit
Jahren
sanierungsbedürftig.
Um
das
Erscheinungsbild
des
Straßenabschnittes vor der Otto-von-Guericke-Universität ansehnlicher zu gestalten,
stellte das Kulturbüro 2011 einen Antrag auf Sanierung aus Fördermitteln des Programms
„Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ an das Stadtplanungsamt und holte vorab die
Genehmigung der Unteren Denkmalschutzbehörde ein.
Dem Antrag wurde 2013 zugestimmt. Das Denkmal sowie dessen Umfeld sind seit
Frühjahr 2014 wieder ein Blickfang.
12
Folgende Arbeiten wurden vom Bau- und Natursteinbetrieb Paul Schuster GmbH
ausgeführt: Reinigung und Ausbesserung des Sockels incl. Sanierung des Fundaments
des Denkmals, Schriftzugsanierung am Sockel, Reinigungs- und Konservierungsmaßnahmen an der Bronzebüste und am Bronzerelief.
Abb. 10, 11: Johannes-Gutenberg-Denkmal in der Gareisstraße vor der Sanierung 2011 und nach der Sanierung 2014
Spendenaufruf für das Kunstwerk „Magdeburger Originale“ von Eberhard
Roßdeutscher
Der Jahresetat für die Kunst im öffentlichen Raum ist im Haushalt der Landeshauptstadt
mit 15.000 Euro angesetzt. Da diese Summe bei der Anzahl von über 200 Kunstwerken
immer schnell verplant ist, benötigt das Kulturbüro für Maßnahmen, die über dieses
Budget hinaus gehen, Sponsorengelder.
Für die Sanierung der „Magdeburger Originale“ von Eberhard Roßdeutscher an der
Stadtmauer nahe der Magdalenenkapelle initiierte das Kulturbüro mit Unterstützung des
Beigeordneten für Kultur, Schule und Sport, Dr. Rüdiger Koch, einen Spendenaufruf, bei
dem die benötigte Summe von 3.000 Euro zur Sanierung des Kunstwerkes eingeworben
werden sollte. Zum Erhalt des Kunstwerks sind unter anderem eine Komplettreinigung,
die Entsalzung sowie die Behandlung, Retusche und Konservierung der Oberflächen
erforderlich. Die Magdeburger Originale, 1976 vom Magdeburger Bildhauer Eberhard
Roßdeutscher geschaffen, illustrieren sechs Magdeburger und ihre kauzigen Eigenheiten.
Sie sollen angeblich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Magdeburg gelebt
haben und mit ihren Eigenarten stadtbekannt gewesen sein.
13
Abb. 12: „Magdeburger Originale“ von Eberhard Roßdeutscher unterhalb der Magdalenenkapelle beim Schleinufer
Die
Fotografin
und
Künstlerin
Elisabeth
Heinemann und die Werbeagentur Hoffmann
und Partner GmbH unterstützten dieses Projekt
mit der Herstellung der Werbekarte für den
Spendenaufruf. Zum Ende des Jahres kam die
zur Sanierung erforderliche Summe durch
zahlreiche Spenden von Bürgern der Stadt,
Vereinen und Firmen zusammen. Im Frühjahr
2015 werden die Arbeiten an den sechs
Skulpturen,
die
ein
Stück
Abb. 13: Sanierungsbedürftiger „Lusebenecke“
Detailaufnahme der „Magdeburger Originale“ von
Elisabeth Heinemann
Magdeburger
Stadtgeschichte darstellen, beginnen.
Folgende Kunstwerke wurden vollständig oder teilweise gereinigt, gepflegt und repariert:
-
„Hockendes Paar“ von Bernd Göbel
-
„Uta“ von Heinrich Apel
-
„Stehender Jüngling“ von Joachim Sendler
-
„Kuh“ von Klaus Thiede
-
„Der Fährmann“ von Eberhard Roßdeutscher
14
-
„Säule“ von Wieland Schmiedel
-
„Bürgerdenkmal“ von Norbert Zagel
-
„Völkerfreundschaft“ von Karl-Günter Möpert und Gerhard Rommel
-
„Erdachse“ von Timm Ulrichs
-
Telemann-Stele
-
Ernst-Thälmann-Gedenktafel
24 Kunstwerke erhielten eine Beschilderung bestehend aus Künstlernamen, Entstehungsbzw. Aufstellungsjahr, Material und Titel des Werkes.
Veranstaltungen und Kooperationen
Das Kulturbüro fördert kulturelle Veranstaltungen, hilft als Kooperationspartner Projekte
zu
organisieren
und
durchzuführen
und
tritt
bei
bestimmten
Projekten
als
Eigenveranstalter auf. Herausragende Veranstaltungen unterstützt das Kulturbüro in
finanzieller, organisatorischer und ideeller Weise. Einige der Kooperationsprojekte werden
an
dieser
Stelle
vorgestellt.
Für
die
Gesamtheit
aller
Veranstaltungen
und
Kooperationsprojekte wurden 2014 170.247 Euro bereitgestellt.
Ausstellung „Gewalt hinter Gittern“ - Gefangenenmisshandlung in der DDR
Vom
23.
Januar
bis
27.
Februar war die Ausstellung
„Gewalt
hinter
Gittern
-
Gefangenenmisshandlung
in
der DDR“ in der Ratsdiele des
Alten Rathauses zu sehen.
Die
Mitarbeiter
Kulturbüros
des
setzten
Stadtratsbeschluss,
den
diese
Wanderausstellung
in
Mag-
deburg zu zeigen, um und
Abb. 14: Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen Birgit Neumann-Becker,
Stadtratsvorsitzende Beate Wübbenhorst, Zeitzeuge Ralph Peter Klingenberg, Moderator und Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
Dr. Kai Langer, Direktor der Gedenkstätte Berlin- Hohenschönhausen Dr.
Hubertus Knabe, Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper (v.r.n.l.)
organisierten
zur
stellungseröffnung
zeugengespräch
ein
mit
AusZeitRalph
Peter Klingenberg, der Mitte
der 1970er Jahre in das Stasi-Untersuchungsgefängnis in Magdeburg eingeliefert wurde
15
und nach seiner Verurteilung wegen „staatsfeindlicher Hetze“ ein Jahr in der
Strafvollzugsanstalt Cottbus einsaß. Unter Teilnahme von ca. 80 Bürgerinnen und
Bürgern gab Ralph Peter Klingenberg sehr emotionale Einblicke in seinen Haftalltag.
Anschließend gaben Experten, der Oberbürgermeister sowie die Stadtratsvorsitzende in
einem moderierten Gespräch Auskunft über ihre Sicht auf die Vergangenheit und die
derzeitige Situation von Geschädigten. Anhand persönlicher Schilderungen in Form von
Video- und Hörbeiträgen sowie Anschauungsobjekten und wissenschaftlich aufbereiteten
Texten vermittelte die Ausstellung einen Eindruck der mitunter unerträglichen Zustände
und menschenverachtenden Behandlung von Häftlingen in DDR-Gefängnissen.
Ausstellung der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt
e. V. „Willibald Pirckheimer“ zu Prof. Gert Wunderlich „Typografie - ein Spiel“
Das 50. Jubiläum des Vereins der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und
Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“ wurde mit der Ausstellung „Typografie - ein
Spiel“ des Leipziger Künstlers Gert Wunderlich im Literaturhaus Magdeburg gefeiert.
Zum
Auftakt
veranstaltung
der
Jubiläums-
kamen
zahlreiche
Gäste ins nah gelegene Gesellschaftshaus und führten in der
anschließenden
Vernissage
im
Literaturhaus rege Gespräche mit
dem Künstler. Die Ausstellung, die
einen
guten
umfangreiches
Abb. 15: Ausstellungstisch im Gesellschaftshaus mit Exponaten der
Vereinsmitglieder Dr. Peter Labuhn, Prof. Gert Wunderlich, Frau
Wunderlich (v.r.n.l.)
gab,
konnte
Überblick
in
sein
Gesamtschaffen
vom
14. Juni
bis
18. Juli besucht werden.
Gert Wunderlich gehört zu den
vielseitigsten, innovativsten und erfolgreichsten Buchkünstlern Deutschlands. Er ist
darüber hinaus als Schriftentwerfer und Plakatkünstler tätig. Seine typographischen
Arbeiten erstrecken sich auf viele Buchgattungen, wobei er sich in den letzten
Jahrzehnten mehr und mehr auf bibliophile Ausgaben konzentrierte. Neben zahlreichen
anderen Auszeichnungen erhielt Prof. Gert Wunderlich bereits 1979 den Gutenberg-Preis
der Stadt Leipzig.
16
Kunst- und Kulturfestival „oLo bianCo“ - Das weiße Wissen
Der Verein Kulturanker e. V.
erweckt tote, seit Jahren
nicht
genutzte
Orte
mit
Kunstfestivals zum Leben.
Das
diesjährige
Per„oLo
formance-Festival
bianCo“ hauchte dem leer
stehenden Speicher B im
Wissenschaftshafen in der
Zeit
vom
4. Oktober
bis
2. November neues Leben
ein.
Durch
zwei
riesige
Abb. 16: Performance zur Eröffnung des Kunstfestivals „oLo bianCo“ im
Speicher B des Wissenschaftshafens
Traumräume wurden die Besucher in die Welt der Performance, der Musik, der Literatur,
des Theaters und der Lichtkunst geführt.
Das „Weiße Wissen“, so der Untertitel des Projektes, nahm die „Kunst als Religion“ in den
Blickpunkt. Die Namensgebung des Festivals geht auf die frühere Bedeutung der Kirchen
als Zentrum von Wissen und Macht zurück. Ziel des Festivals war es, das
wissenschaftliche, kulturelle und zivilisatorische Wissen um die Entwicklung der
Menschheit als Gesamtheit durch verschiedene Sparten der Kunst zu thematisieren und
kreativ umzusetzen.
Innerhalb des Festivals brachte eine
multimediale Vorstellung der Kulturund Kreativwirtschaft unter dem Titel
„kreativDIFFERENZ“ die Kreativ- und
Kulturschaffenden mit Vertretern aus
Wirtschaft,
Politik
und
Forschung
zusammen. Der Verein, mehrfacher
Preisträger von Kulturwettbewerben
(z. B.
Abb. 17: „kreativDIFFERENZ“ am 22. Oktober im Rahmen des
Performance-Festivals „oLo bianCo“ im Wissenschaftshafen
zweimaliger
Gewinner
Magdeburger
Kulturpreises
blaue
und
Bock“
vom
des
„Der
Bundes-
wirtschaftsministerium als „Bewegungsmelder“ für die Kreativwirtschaft ausgezeichnet),
entwickelt
sich
stetig
weiter
zu
einem
Wegbereiter
für
Festivals,
in
denen
Kunstbetrachtung aus unkonventionellen Sichtweisen möglich wird und ausdrücklich
erwünscht ist.
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9. Magdeburger Songtage – Das Festival für intelligente Musik
Der Songtage e. V. lud bereits zum neunten Mal talentierte Künstler aus der ganzen Welt
in die Clubs, Bars und Kulturzentren der Stadt, um diese mit ausgesuchter
handgemachter Musik zu füllen.
Mit Katharina Vogel eröffnete eine
neue Stimme die 9. Magdeburger
Songtage. In Kombination mit ihrer
einfühlsamen Art brachte sie zum
Eröffnungskonzert
am
13. März
große Emotionen auf die Bühne
und begeisterte das zahlreiche
Publikum
Abb. 18: Katharina Vogel beim Eröffnungskonzert der 9. Magdeburger
Songtage in der Feuerwache Sudenburg
sondern
auch
literarische
Größen
der
Feuerwache
Sudenburg.
Unter den Künstlern fanden sich
wie
Musiker,
in
in
jedem
Jahr
nicht
nur
und
Comedians wieder. Im Falle von Martin Gottschild und
Sven van Thom, die im Moritzhof ihr Programm „Tiere
streicheln Menschen“ vorstellten, trafen Humor und Musik
auf gelungene Weise aufeinander und sorgten für jede
Menge Heiterkeit. Mit etwas mehr Ernst, aber nicht
weniger leidenschaftlich las Jens Rosteck ebenfalls im
Moritzhof aus seinem Liebesgeständnis für „Edith Piaf.
Hymne an das Leben“ vor, welches er eigens zu ihrem
50. Todestag
verfasste.
Musikalisch
untermalt
hat
Stephan Michme die Lesung des Autors Sascha Lange,
der auf der Bühne des Lion City Pubs 33 Jahre
Popgeschichte der Band „Depeche Mode“ aufarbeitete.
Die Showgröße Barbara Thalheim, die nach längerer
Abb. 19: Jens Rosteck mit seinem
Buch „Edith Piaf. Hymne an das
Leben“
Pause mit einer neuen Band ein Comeback auf Deutschlands Bühnen wagte, verzauberte
die Besucher der Feuerwache Sudenburg. Ungewöhnliche Konzertorte waren auch
diesmal wieder ein Markenzeichen des Festivals. Die Weinwirtschaft Grün und der
Südfriedhof waren in diesem Jahr Locations, in denen die Bands „byebye“ sowie Laura
Hempel & Band auftraten.
18
Abgeschlossen wurden
die Songtage traditionell
durch
einen
Abend.
Am
Tribut30. April
zollten die Songtage der
Band
„Sting
&
The
Police“ Tribut. Der Erlös
aus
dem
Abschluss-
konzert wurde wie in
jedem
Jahr
einem
gesellschaftlich
Abb. 20: Abschlusskonzert der 9. Magdeburger Songtage mit der Sting & The Police
Tribute-Night in der Feuerwache Sudenburg
enga-
gierten
und
sozialen
Projekt
zugeleitet.
In
diesem Jahr konnte sich der Betreiber des Projekts „Sozia Bell“ (Freie Jugendhilfe
Magdeburg e. V.) in der Schenkendorfstraße über 1.000 Euro freuen.
Mit über 3.500 Besuchern war die Zahl der Festivalfans auch 2014 auf einem konstant
hohen Niveau.
Fête de la Musique
Musikalisch, statt mit einem deutschen Fußball-WM-Vorrundenspiel, haben über 4.000
Magdeburgerinnen und Magdeburger den Sommeranfang am 21. Juni mit der
12. Ausgabe der Fête de la Musique begrüßt. Auf 11 innerstädtischen Bühnen waren in
der Zeit zwischen 15:00 und 23:00 Uhr 42 Bands, Solisten, Orchester, Chöre und
Ensembles zu erleben. Über
200 Musikerinnen und Musiker
bestehend aus Laien, Semiprofis
und
professionellen
Musikern erfüllten die Stadt mit
ihren Klängen.
Musikalisch war auch diese
Fête wieder eine Melange aus
den unterschiedlichsten StilAbb. 21: Kinder der KiTa „Au Clair de la lune“ auf der Bühne der Festung
Mark zur Eröffnung der 12. Fête de la Musique
richtungen
Klassik,
wie
Jazz,
Rock,
Folk,
Swing,
Ska,
Gospel und weiteren unzähligen Mischformen.
19
Zu sehen und zu hören waren in diesem
Jahr u. a. die drei jungen Popvirtuosen
von „taktlos[glücklich]“ aus Magdeburg,
die
17
Jahre
Songwriterin
junge
Karo
Singer
Lynn,
die
und
Indie-
Rockband und SWM TalentverstärkerGewinner
„Berlin
Syndrom“,
der
Opernkinderchor des Konservatoriums
„Georg
Philipp
Telemann“
mit
dem
Magdeburger Lokal-Musical „Das Rote
Horn“, das „ABEMA Streichquartett“ und
der
Kammerchor
„SINGKREIS“
Magdeburg. Mit der Band „Danaïad“ aus
Paris, die sich dem „Nouvelle-Chanson“
Abb. 22: Die Band „taktlos [glücklich]“ auf der AlleeCenter-Bühne zur 12. Fête de la Musique
verschrieben hat, war erneut eine französische Band in der Elbestadt zu erleben.
Zwei Bühnenstandorte waren fast ausschließlich dem Genre der Klassik vorbehalten. Im
CafétART im Kloster Unser Lieben Frauen begeisterten die Soloharfenistin der
Magdeburger Philharmonie Anna Maria Seul, der Solotenor Volker Nackel und junge
Nachwuchstalente das Publikum. In der im vergangenen Jahr als neuen Spielort
gewonnenen St. Petri Kirche wurde
eine reine Chorbühne etabliert. Hier
waren u. a. die Formationen „Voices
of Joy“, „Gospel Connection Magdeburg“ und der Medizinerchor zu
hören. Neu hinzugekommen war die
„OpenSchool“ im „Thiem20“. Das
Haus der jungen Kunst präsentierte
Abb. 23: „SINGKREIS“ Magdeburg in der St. Petri Kirche zur 12.
Fête de la Musique
am südlichsten Ende der Fête de la
Musique Schüler der Jazz-, Rock-
und Popabteilung des städtischen Konservatoriums „Georg Philipp Telemann“. In
unterschiedlichen Besetzungen begeisterten Schüler im Alter zwischen zehn und
50 Jahren mit sehr viel Spaß am gemeinsamen Musizieren ihr Publikum.
Dr. Rüdiger Koch, Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport
übernahm zum sechsten Mal die Schirmherrschaft der Fête de la Musique.
20
SinusTon – 5. Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik | SOUNDSCAPE
USA
Das SinusTon-Festival, das vom Kulturbüro gemeinsam mit dem Magdeburger
Musikverein e. V. veranstaltet wird, verbindet die beiden Identitäten Magdeburgs als
Technik- und Musikstadt und präsentiert elektronische, elektromechanische und
instrumentale Musik, die auf vielfältige Weise Technologie, Experimentierfreudigkeit und
Innovation in die Klangerzeugung einbezieht.
Vom 23. bis 26. Oktober bot das Festival ein Programm, das die Vielfalt der
nordamerikanischen
Musiklandschaft
verdeutlichte.
In
fünf
Konzerten
waren
experimentelle Werke von Komponisten der West- und Ostküste der USA zu erleben.
Die
E-Gitarre
wurde
als
ikonisches Instrument in den
Mittelpunkt gestellt. Für die
Konzerte, die erneut verschiedene
ungewöhnliche
Konzertstätten der Landeshauptstadt, wie u. a. das
Technikmuseum
und
die
Universitätsbibliothek, einbezogen,
waren
Interpreten
aus den USA und Europa zu
Gast. Beispielhaft seien hier
Abb. 24: Konzert mit dem New Yorker E-Gitarristen Daniel Lippel im Foyer
der Universitätsbibliothek Magdeburg
das „Wet Ink Ensemble“ und der Gitarrist Daniel Lippel aus New York sowie das
Ensemble „Soundings“ mit dem namhaften Cellisten Anton Lukoszevieze genannt.
Darüber hinaus wurden im Kunstmuseum
Frauen
Kloster
zwei
Unser
Lieben
Installationen
amerikanischen
des
Klangkünstlers
Douglas Henderson gezeigt, die
elektronische Klänge, Video und
Mechanik zu einem Erlebnis für alle
Sinne verbanden. Die kinetische
Klangskulptur „In Order“ und die
Abb. 25: "In Order", kinetische Klangskulptur von Douglas Henderson
im Kloster Unser Lieben Frauen
Videoinstallation „Music for 100
Carpenters“
konnten
bis
zum
25. Januar 2015 im Kunstmuseum erlebt werden.
21
Ergänzt wurde das Programm durch eine Weiterbildung für Musiklehrende zum Thema
„Experimentelle und elektronische Musik in der Schule“ mit dem Mitbegründer des Büros
für Konzertpädagogik Köln, „hans w. koch“, im Forum Gestaltung.
Erstmalig gab es auch spezielle
Angebote
für
Kinder.
Im
Gesellschaftshaus fand unter der
Leitung des Klangkünstlers Knut
Remond der Workshop „Klänge
statt Kuchen“ für Kinder ab acht
Jahren statt, die aus alltäglichen
Geräuschen ein elektroakustisches
Stück
Abb. 26: Workshop "Klänge statt Kuchen" im Gesellschaftshaus
Magdeburg
kreierten.
Künstlergruppe
präsentierten
Die
junge
„ohrenhoch-Kids“
in
den
Gruson-
Gewächshäusern ihre Klang-Raum-Installation "Tagaktiv" und im Gesellschaftshaus
Magdeburg eine Aufführung von John Cages Klangperformance „33 1/3“ für
300 Langspielplatten und acht Plattenspieler.
Mit insgesamt 11 verschiedenen Veranstaltungen an vier Tagen ermöglichte das Festival
einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt experimenteller Musik aus den USA und bot
dem interessierten Magdeburger Musikpublikum anregende Konzerterlebnisse.
Acoustic Guitar Night
Vier der besten Virtuosen der zeitgenössischen Gitarrenmusik waren am 21. November in
Abb. 27: Der Initiator der Acoustic Guitar Night Peter Finger aus Deutschland
22
der Pauluskirche zu Gast. Die vier Saitenvirtuosen Peter Finger, Markus Segschneider
(beide Deutschland), Tim Sparks und Dean Magraw (beide USA) verzauberten die Fans
der akustischen Gitarre mit ihren einfühlsamen Melodien und packenden Rhythmen. Der
Verein AG Jazz Magdeburg e. V. holte die Acoustic Guitar Night bereits zum dreizehnten
Mal in die Landeshauptstadt Magdeburg.
„American Recital“ - Klavierabend mit Roman Ulrich Murtfeld
Werken amerikanischer Komponisten wie Louis Moreau Gottschalk, Samuel Barber,
Philipp Glass, Frederic Rzewski und George Gershwin lauschten die Besucher des
Konservatoriums „Georg Philipp Telemann“ am 8. November. Der Pianist Roman Ulrich
Murtfeld gab einen Klavierabend unter dem Titel “American Recital”. Das Konzert fand in
Kooperation mit der Steuben-Schurz-Gesellschaft - Zweig Magdeburg und der
organisatorischen und finanziellen Unterstützung des Kulturbüros statt.
10. Magdeburger Medienwochen „Seemannsgarn und andere Lügengeschichten“
27 Kurzfilme unter dem Motto „Seemannsgarn und andere Lügengeschichten“ sind das
Ergebnis der 10. Magdeburger Medienwochen, an denen 150 Schülerinnen und Schüler
aus sieben Magdeburger Schulen unter der Anleitung von 39 Studierenden teilnahmen.
Die
jungen
Filmemacher
Erlebnisberichte
einerseits
wirken,
erzählen
mit
filmischen
Mitteln
Geschichten
oder
die
glaubhaft
andererseits
aber rätselhaft bleiben
und
fantastisch
erscheinen, ähnlich wie
das
das
Seemannsgarn,
Seeleute
nach
ihren Reisen spinnen.
Die Filme wurden am
6. Juli
im
CinemaxX
Magdeburg
Publikum
einem
von
500 Personen
Abb. 28: Drehteam der 10. Magdeburger Medienwochen
über
vorgestellt.
Die
Magdeburger
Medienwochen
sind
ein
medien-
pädagogisches Projekt des Lehrstuhls für Medien- und Erwachsenenbildung der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg und dem Verein magdeburgkind e. V.
23
Das Projekt orientiert sich an den Prinzipien und Zielen der handlungsorientierten
Medienpädagogik. Auf die zunehmende Bedeutung audiovisueller Medien in allen
Lebensbereichen antwortet sie, indem sie Heranwachsenden einen Rahmen bietet, sich
aktiv, kompetent und kritisch mit Medien auseinanderzusetzen.
23. Magdeburger Literaturwochen „Der Krieg brach wirklich aus“ - Der erste
Weltkrieg im Spiegel der regionalen Literatur
„Der Krieg brach wirklich aus.“ Dieser Satz des in Genthin geborenen Schriftstellers Edlef
Köppen, der 1929 seinen Antikriegsroman „Heeresbericht“ veröffentlichte, bildete das
Thema der 23. Magdeburger Literaturwochen ab, die vom 29. August bis 25. November
stattfanden. Mit der Begleitausstellung „Der Krieg brach wirklich aus“ stellte das
Programm der Literaturwochen Autoren und Literatur im Umfeld des Ersten Weltkrieges
aber auch heutiger Krisengebiete vor.
Abb. 29: Plakat der Magdeburger Literaturwochen 2014 „Der Krieg brach wirklich aus“
Anknüpfend an die 1919 in Magdeburg gegründete Künstlervereinigung „Die Kugel“ und
die Künstlerzeitschrift „Wir aber“ lasen die Magdeburger Schreibkräfte zur Eröffnung der
Literaturwochen
aus
ihrem
Dada-Programm
„Schützengruft
-
Texte
aus
dem
Kanonenfutteral“.
Einer der Autoren der „Kugel“ war Johannes R. Becher. Sein Roman „Abschied“, der in
die Zeit des Kaiserreichs am Vorabend und Ausbruch des Ersten Weltkrieges führt, stand
im Mittelpunkt einer Lesung im Kulturzentrum Moritzhof. Der Schauspieler Jürgen
24
Heinrich las Passagen aus dem Roman, in dessen Verfilmung aus dem Jahr 1968 er
selbst mitspielte.
Der syrische Autor Wahid Nader entführte die Gäste mit einem musikalisch-literarischen
Abend „Verbrennung der Myrte“ in das gegenwärtige Kriegsgebiet Syrien. Das
ungewöhnliche „Tagebuch eines Mädchens aus den Jahren 1914-1918“ stellten die
Magdeburger Stadtschreiberin Anja Tuckermann und die Tänzerin Miranda Markgraf im
Volksbad Buckau vor. Es ist das Tagebuch der Tänzerin, Schauspielerin und
Schriftstellerin Jo Mihaly (1902-1989).
Im Forum Gestaltung standen Dichtung und Filmkunst im Mittelpunkt eines Abends, als es
hieß: „Helm ab! Zum Gedicht. Die ,Kugel-Künstler‘ und ihre Zeitschrift für neue Kunst und
Dichtung“. Zur Einstimmung wurde mit dem „Laster der Nacht“ (ein Feuerwehr-FilmAutomobil) der Film „Shoulder Arms“ von Charly Chaplin mit Live-Musikbegleitung
gezeigt. Anschließend stellten die Schauspieler Corinna und Oliver Breite die
verschiedenen Künstler der „Kugel“ vor.
Im Schauspielhaus gastierte die Schauspielerin Eva
Matthes mit ihrem Programm „Werft eure Herzen über
alle Grenzen“. Darin waren Texte über das Fortgehen
und Wiederkehren, Heimat, Lust und Verlust von
Autoren wie Heinrich Heine, Mascha Kaléko, Wolf
Biermann, Else Lasker-Schüler und Peter Rühmkorf zu
hören.
Den Abschluss der Literaturwochen bildete eine Lesung
des britischen Historikers Christopher Clark in der
Stadtbibliothek. In seiner neuesten Publikation „Die
Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg
zog“ schildert er die Vorgeschichte des Krieges als
Abb. 30: Schauspielerin und Sängerin
Eva Matthes
nicht gewolltes, vermeidbares Ergebnis einer dichten Folge von Ereignissen und
Entscheidungen in einer durch vielfältige Beziehungen und Konflikte verflochtenen Welt.
25
Sonderprojekte
Aktion Stolpersteine
Seit 2007 werden in der Landeshauptstadt
Magdeburg
Stolpersteine
gegen
das
Vergessen der Opfer des Nationalsozialismus
verlegt. Im vergangenen Jahr fanden drei
Verlegungen
statt,
an
denen
insgesamt
47 neue Stolpersteine in das Straßenpflaster
eingelassen wurden. Damit stieg die Anzahl
der ausschließlich aus Spenden finanzierten
Gedenksteine bis zum Jahresende 2014 auf
Abb. 31: Stolpersteine in Magdeburg
393 an.
Imagebroschüre Kulturstadt Magdeburg
Die
Magdeburg
Marketing,
Kongress und Tourismus GmbH
(MMKT)
und
der
Fachdienst
Kulturbüro haben gemeinsam eine
Broschüre erarbeitet, die über die
kulturelle
informiert
Vielfalt
der
und Lust auf
Stadt
Kultur
weckt. Die Publikation mit dem
Titel
„Kulturstadt
Magdeburg“
wurde Ende Oktober auf einer
Pressekonferenz
vorgestellt.
Seitdem wird sie im Kultur- und
Abb. 32: Ralf Steinmann (MMKT), Susanne Schweidler (Fachbereichsleiterin Kultur, Stadtgeschichte und Museen), Dr. Rüdiger
Koch (Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport) mit der Imagebroschüre „Kulturstadt Magdeburg“ (v.l.n.r.)
Tourismusmarketing eingesetzt. Selbstverständlich soll sie auch Magdeburgerinnen und
Magdeburger ansprechen. Die Imagebroschüre nimmt schlaglichtartig die kulturellen
Einrichtungen und Initiativen Magdeburgs in den Blick und verzichtet bewusst auf die
vollständige Aufzählung aller Themen und Fakten. Dem Leser wird so in kurzer Zeit ein
positiver Eindruck über die vielfältige wie vielschichtige städtische Kulturszene vermittelt.
Kurze, appetitmachende Texte werden von professionellen großformatigen Fotos
flankiert. Leitgedanke der in Deutsch und Englisch gestalteten Broschüre ist die
angestrebte Bewerbung Magdeburgs um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 unter
dem Motto: „Magdeburg sein – Kulturhauptstadt werden!“.
26
Musikalisches Kompetenzzentrum Magdeburg
Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hat das Musikalische Kompetenzzentrum SachsenAnhalt, das als Projekt der Landeshauptstadt Magdeburg und des Landes SachsenAnhalt seit 2010 im Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg verortet ist, zahlreiche
Angebote zur musikalischen Aus- und Weiterbildung initiiert und durchgeführt. Auch im
Jahr 2014 wurden wieder zahlreiche musikalische Vermittlungsprojekte durch diese
Einrichtung ermöglicht, die sich unter der Leitung von Susanne Schweidler und
organisatorisch betreut von der Musikwissenschaftlerin Kerstin Hansen und dem
Kulturmanager Carsten Gerth in enger Zusammenarbeit mit Institutionen im gesamten
Land Sachsen-Anhalt der Vermittlung zeitgenössischer Musik widmeten.
Mit dem Projekt „Neue Musik in der Schule“
konnte
ein
besonders
erfolgreiches
Vorhaben zur Bereicherung des schulischen
Musikunterrichts
im
Bereich
der
zeitgenössischen
Musik
fortgesetzt
und
erweitert werden. Erstmals erhielten neben
den
freien
Sekundarschulen,
Schulen
im
Gymnasien
Land
auch
und
die
Grundschulen einen Katalog mit eigens
entwickelten Kursangeboten zur Gestaltung
von Schulstunden bzw. Projekttagen oder
zugesandt. Insgesamt besuchten die am
Programm
teilnehmenden
Künstler
25 Schulen in 19 verschiedenen Orten in
ganz Sachsen-Anhalt und begeisterten die
Beteiligten in interaktiven Workshops für
zeitgenössische Musikformen.
Abb. 33: Barockmusik-Workshop mit Anne-Catherine
Bucher
An die jungen Komponisten im Land richtete sich ein Workshop am 21. November im
Konservatorium „Georg Philipp Telemann“ mit dem französischen Komponisten Thierry
Blondeau, der neben der praktischen und theoretischen Beratung der Teilnehmer auch in
einem Gesprächskonzert mit dem Ensemble „Sinfonietta Dresden“ Auskunft über seine
eigene Arbeit gab und interessante Einblicke in die Grundlagen der spektralen Musik
ermöglichte.
27
An Musikschullehrkräfte und
ihre Schüler richtete sich eine
Reihe
von
Weiterbildungs-
veranstaltungen, in denen sich
interessierte
Pädagogen
Anregungen
für
ihre
Unterrichtsgestaltung
holen
konnten. Der Pianist Gregor
Vidovic,
das
Philharmonia
Streichquartett aus Berlin, die
französische
Abb. 34: Kompositionsworkshop mit Thierry Blondeau und der "Sinfonietta
Dresden"
Cembalistin
Anne-Catherine Bucher, der
Geiger
Benjamin
Bergmann
und die Musikpädagogin und -therapeutin Sabine Hirler gestalteten jeweils an
Wochenenden Weiterbildungsworkshops für Lehrkräfte für Klavier, Streichinstrumente,
Cembalo, Ensembleleitung sowie Elementare Musikpädagogik. Die Veranstaltungen
fanden in Magdeburg und Bernburg in enger Zusammenarbeit mit den dortigen
Musikschulen statt.
Weitere
Kooperationen
bestimmten
das
Jahresprogramm
des
Musikalischen
Kompetenzzentrums SachsenAnhalt, das sich als Netzwerk
musikalischer Institutionen im
Land versteht. So wurden mit
den
beiden
Kinderkompo-
nistenklassen in Magdeburg
und Halle je zwei Ferienkurse
und
die
Jahreskonzerte
organisiert, bei denen die im
Laufe des Jahres von den
jungen
benen
Künstlern
Werke
der
geschrieÖffent-
Abb. 35: Weiterbildung am Klavier mit Gregor Vidovic
lichkeit präsentiert wurden.
Mit dem Arbeitskreis „Georg Philipp Telemann“ Magdeburg e. V. wurde im zeitlichen
Umfeld der Magdeburger Telemann-Festtage im März das Projekt „Telemann für Schüler“
realisiert, 1.920 Schülerinnen und Schülern wurde in 15 Aufführungen in Magdeburg,
Haldensleben, Barleben und Dahlenwarsleben das Opernintermezzo „Pimpinone oder die
28
ungleiche Heirat“ als Mitmachkonzert mit dem „Neumeyer Consort“ unter der Leitung von
Prof. Felix Koch nahegebracht.
Beim Festival „SinusTon - 5. Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik“ im
Oktober 2014 wurden in Zusammenarbeit mit dem Magdeburger Musikverein e. V. zwei
spezielle Angebote zur experimentellen elektronischen Musik initiiert: ein Workshop für
Kinder ab 8 Jahren zum Erfinden einer eigenen elektroakustischen Komposition aus
alltäglichen Geräuschen unter der Anleitung durch den Schweizer Klangkünstler Knut
Remond und eine Weiterbildungsveranstaltung für Musiklehrer, bei der der Komponist
und Musikvermittler „hans w. koch“ vom Kölner Büro für Konzertpädagogik Möglichkeiten
der Einbeziehung experimenteller Musik in den Unterricht aufzeigte.
Im Jahresprogramm 2014 spielte aber auch die Popularmusik eine wichtige Rolle.
Gemeinsam mit der Musikakademie Michaelstein und dem Landesinstitut für Schulqualität
und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt wurden die Reihen „Rock Camp Michaelstein“ und
„Rock Treff Thale“ fortgesetzt, die Musiklehrern und Übungsleitern wertvolle Anregungen
für die Arbeit mit Schülerbands vermittelten. Als Dozenten konnten u. a. Musiker der Band
„Silly“ gewonnen werden.
Ebenfalls an junge Rock- und Popmusiker richtete sich die Fortsetzung des vom
Musikalischen Kompetenzzentrum ins Leben gerufenen Angebotes „Laut genug? –
Technik für Schulbands“, bei dem bis zu vier Schulen die Möglichkeit erhalten, eine
komplette Bandanlage ein Jahr lang kostenfrei zu nutzen. Im Rahmen einer landesweiten
Ausschreibung bewarben sich hierfür Schulen in Aken, Dessau-Roßlau, Gröbers und
Halle.
Ein wichtiger Höhepunkt zum Ende des Jahres stellte der Jugendkompositionswettbewerb
in Sachsen-Anhalt dar, der 2014 erstmalig seit seiner Gründung im Jahr 1994 in
Zusammenarbeit
zwischen
dem
Kompetenzzentrum
und
dem
Deutschen
Tonkünstlerverband, Landesverband Sachsen-Anhalt veranstaltet wurde. 12 junge
Komponisten folgten der Ausschreibung, die sich erstmalig an junge Menschen aus allen
drei
mitteldeutschen
Ländern
richtete,
und
reichten
eigene
Werke
für
Kammermusikbesetzung ein. Aus diesen Einsendungen wählte eine Jury aus erfahrenen
Magdeburger Komponisten, zu denen die bekannte Berliner Tonsetzerin Charlotte Seither
dazu trat, die Preisträgerstücke aus, die am 23. November in einem öffentlichen Konzert
im Konzertsaal des Magdeburger Konservatoriums vom Ensemble „Sinfonietta Dresden“
aufgeführt wurden.
29
18. Sachsen-Anhalt-Tag in Wernigerode
Mit einem rundum positiven Fazit endete der 18. Sachsen-Anhalt-Tag vom 18. bis 20. Juli
in Wernigerode. "Wir waren gute Gastgeber- ich bin stolz auf Wernigerode" bekannte
Oberbürgermeister Peter Gaffert. Auch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff war des
Lobes voll. "Wernigerode hat einen herausragenden Sachsen-Anhalt-Tag organisiert - ein
Landesfest der Spitzenklasse", so der sachsen-anhaltische Landesvater. 205.000
Besucherinnen und Besucher haben das 65 ha große Festgelände besucht und das Motto
"Bunte Stadt - buntes Land" erlebt. Auf insgesamt 20 Bühnenstandorten, einem sieben
Kilometer langen Rundweg durch das Festgebiet, in fünf Regionaldörfern und vier
Medienbühnen wurde gefeiert, informiert und präsentiert. Die Stadt Wernigerode übte
auch auf die Gäste und Teilnehmer aus Magdeburg eine hohe Anziehungskraft aus. Die
Landeshauptstadt war mit 34 Beiträgen – gestaltet von 26 Vereinen, Ensembles, Bands
und Firmen - stark vertreten.
Ca.
500
Mitwirkende
aus
Magdeburg
beteiligten sich mit großem, überwiegend
ehrenamtlichem
Engagement
am
Festwochenende, darunter auch ca. 125
Kinder und Jugendliche.
Erstmals
waren
Regionaldörfer
die
im
Standorte
Festgebiet
der
ausgelost
worden. Das Regionaldorf Elbe-Börde-Heide
befand sich in der Marktstraße hinter dem
Wernigeröder Rathaus und erfreute sich –
trotz
tropischer
Temperaturen
-
regen
Zuspruchs der Besucherinnen und Besucher.
Die Tourist-Information Magdeburg warb in
ihrem
Ottostadt-Pavillon
für
die
Landes-
Abb. 36: Plakat des Sachsen-Anhalt-Tages in
Wernigerode
hauptstadt Sachsen-Anhalts. Sehr anschaulich
präsentierten bspw. auch die Otto-von-Guericke-Gesellschaft, das Friseurmuseum und
die AG Kindermineralogie des Kultur- und Heimatvereins ihre Anliegen, bspw. mit den
Guericke-Experimenten, historischen Werkzeugen des Frisierhandwerks und einer
Mineralienausstellung. Erstmals drehte sich das Nostalgie-Karussell „Otto dreht sich“ für
die Kleinsten auch beim Sachsen-Anhalt-Tag im Regionaldorf Elbe-Börde-Heide.
Für
die
zahlreichen
Tanz-Ensembles
und
Bands
aus
Magdeburg
ließen
die
Auftrittsbedingungen an der Regionalbühne Elbe-Börde-Heide kaum etwas zu wünschen
übrig. Bühnen-Newcomer für Magdeburg beim Landesfest waren die Seniorentanzgruppe
30
des Vereins für Gesundheit, Bewegung und Sport an der UNI Magdeburg e. V. und das
„Prypjat-Syndrome“ mit sphärischen Klängen des Solo-Cellisten Matthias Marggraff. Unter
den Bands stand die Rockband „Jeehtso“ nach langer Zeit wieder einmal auf einer
Sachsen-Anhalt-Tag-Bühne.
Als ebenfalls neuer Magdeburger Teilnehmer wirkte der Sportclub Magdeburg (Abt.
Turnen/Sportakrobatik) beim
Programm
des Landessportbundes auf
der
MDR-
Medienbühne mit. Im Seniorenzentrum Stadtfeld – obgleich außerhalb des Festgebietes
gelegen – freuten sich die Bewohner und deren Angehörigen über ein Chorkonzert des
Volkschores Magdeburg.
Beim Festumzug befand sich diesmal unsere Region Elbe-Börde-Heide und somit die
Landeshauptstadt Magdeburg turnusmäßig fast am Ende. Das tat der guten Stimmung in
den zehn „Bildern“ des Festumzugs keinen Abbruch. Denn die Stadt Wernigerode
gestaltete den Ablauf zügig und zahlreiche Ordnungskräfte sorgten sich unterwegs
rührend, reichten Wasser und Eis zur Abkühlung aus. Magdeburg wurde angeführt von
der Kaiser-Otto-Fest GmbH. Otto und Editha warben hoch zu Ross mit ihren Stadtwachen
für das 4. Kaiser-Otto-Fest. Ausnahmsweise musizierte die Schalmeienkapelle Sülldorf in
den Reihen Magdeburgs. Als Neuheit war auch der „Varradälti Gerd“ mit seinem
historischen holländischen Transportdreirad im Festumzug unterwegs.
Das Konzept des Landes, seit dem Jahr 2007 vor allem kleinere und mittlere Städte in
den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken, wurde mit dem Sachsen-AnhaltTag in Wernigerode erneut erfolgreich unter Beweis gestellt. Auf Beschluss der
Landesregierung
wird
seit
1996
jährlich
ein
Sachsen-Anhalt-Tag
durchgeführt,
unterbrochen nur einmal durch das Hochwasser 2002. Bisherige Ausrichterstädte waren
Bernburg, Stendal, Zeitz, Halberstadt, Bitterfeld, Haldensleben, Burg, Aschersleben,
Magdeburg, Halle, Osterburg, Merseburg, Thale, Weißenfels, Gardelegen, DessauRoßlau und Gommern. Das Hauptziel des Sachsen-Anhalt-Tages besteht darin, die
Landesidentität zu stärken sowie die Regionen des Landes mit ihrer jeweiligen Spezifik
vorzustellen.
4. Kaiser-Otto-Fest
Das Kaiser-Otto-Fest setzte die Landeshauptstadt Magdeburg zum vierten Mal als
mittelalterliche Metropole in Szene. Auf neun Schauplätzen rund um das Domviertel
wurde den Besuchern am Wochenende vom 29. bis 31. August ein umfangreiches
Programm geboten. Ritter, Gaukler, Spielleute, Minnesänger und Kunsthandwerker
verwandelten die Innenstadt in eine römisch-deutsche Metropole des Mittelalters zu
Zeiten Kaiser Ottos I. Weit über 300 Mitwirkende (Künstler, Magdeburger Bürgerinnen
31
und Bürger, Kinder, Vereine, Handwerker, Gastronomen und Händler) unterhielten und
bewirteten an den drei Festtagen die Besucher.
Erneut
präsentierten
sich
große Magdeburger Persönlichkeiten
verschiedener
Epochen. Neben Otto dem
Großen, seiner ersten Frau
Editha und Otto von Guericke
erfuhr man auch Spannendes
über den großen Mediziner
Johann Andreas Eisenbarth.
Der Dramaturg und Regisseur
Abb. 37: Schauspieler verkleidet als Otto und Editha mit ihrem Gefolge beim
4. Kaiser-Otto-Fest
Joachim
Bachmann
führte
„Das Spiel vom Magdeburger
Dom“ erstmalig nach 20 Jahren wieder im Dom auf. Das Theaterstück zeigte den Konflikt
zwischen Erzbischof, Bürgermeister und dem Baumeister der Stadt im 13. Jahrhundert
während des Baugeschehens des ersten gotischen Doms auf deutschem Gebiet. Neben
dem erstmals auf dem Domplatz veranstalteten großen Ritterturnier, begeisterte auch das
spektakuläre 1. Kaiserliche Strohballenturnier die Mittelalterfans.
Seit dem 1. Kaiser-Otto-Fest
im Jahr 2011 haben sich alle
Festareale wie der Fürstenwallpark, die Bastion Cleve,
der Möllenvogteigarten, der
Innenhof des Klosters Unser
Lieben
Frauen
und
das
Gebiet um das Haus der
Romanik
positiv entwickelt.
Eine gesteigerte AngebotsAbb. 38: 1. Kaiserliches Strohballenturnier zur 4. Auflage des Festes
dichte erhöht seitdem stetig
die Attraktivität der Areale.
Vermehrt wurden historische Ereignisse zur Magdeburger Stadtgeschichte und zu
historischen Persönlichkeiten in Aufführungen und Inszenierungen aufgegriffen.
Wie in den vergangenen Jahren auch, boten die historischen Bauten eine anschauliche
mittelalterliche Kulisse für dieses einzig-artige historische Stadtfest. Diese Entwicklung
32
spiegelt
sich
in
einer
konstant steigenden Besucherzahl und der positiven
Resonanz
lichkeit.
Jahr
in
Im
der
vergangenen
haben
mehr
20.000 Menschen
gebote
Festes
des
Öffent-
die
als
An-
Kaiser-Otto-
genutzt.
Aufgrund
niedrigerer Sponsorenmittel
als geplant konnte trotz
Abb. 39: Kinder beim mittelalterlichen Kräftemessen
erhöhtem Erlös aus dem
Eintrittskartenverkauf keine ausgeglichene Finanzierung erreicht werden. Die Zuwendung
des Kulturbüros für die Kaiser-Otto-Fest-GmbH i. H. V. 119.000 Euro (Stadtratsbeschluss
vom 7. November 2013) wurde daher um weitere 20.248 Euro als Nachfinanzierung
aufgestockt. Um weiterhin nachhaltig ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen
Mittelalterfesten herauszuarbeiten, werden künftig herausragende historische Daten und
Themen der Stadtgeschichte und -entwicklung noch intensiver in der Konzeption des
Festes berücksichtigt. Diese inhaltlich-konzeptionelle Verstetigung bedarf auch in Zukunft
einer finanziellen Planungssicherheit im Sinne einer anteiligen Finanzierung durch die
Landeshauptstadt. Darüber hinaus stellt der städtische Zuschuss ein wichtiges Signal und
eine
wesentliche
Voraussetzung
für
die
Sponsorenakquise
im Wirtschaftsraum
Magdeburg dar.
Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“
Das im Forum Gestaltung beheimatete Büro „Magdeburg 2025“ ist ein Kreativzentrum,
welches als Ideengeber, -katalysator und -umsetzer sowie Kommunikator und
Multiplikator Aktionen auf dem Weg zur Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt
Europas 2025“ „erfindet“, zusammenführt und wesentlich vorantreibt. Das Kulturbüro
unterstützte diese Geschäftsstelle auch im vergangenen Jahr ideell und finanziell mit
einer Kooperationsvereinbarung i. H. v. 50.000 Euro (Anlage II Kooperationsprojekte und
Sachsen-Anhalt-Tag).
Für die wirkungsvolle Kommunikation der Bewerbungsabsicht der Stadt hat das Büro
„Magdeburg 2025“ eine erste, die Kulturhauptstadtbewerbung dezidiert reflektierende
Publikation mit dem Titel „2014 SEIN - 2025 WERDEN. Magdeburg auf dem Weg zur
33
Kulturhauptstadt Europas“ herausgegeben. Diese nach Innen und Außen gerichtete
Broschüre nimmt den Bewerbungsclaim „SEIN - WERDEN“ auf und spielt ihn gemeinsam
mit einer City-Card-Aktion zum Vervollständigen des Claims durch die Bürgerinnen und
Bürger in der Öffentlichkeit. Zusammen mit dem Dreh und der Produktion des
Dokumentarfilmes „Magdeburg Sein“ des Regisseurs Matthias Max Herrmann, der 2015
im Studiokino Magdeburg zu sehen sein wird, ist es der Geschäftsstelle gelungen, eine
unaufdringliche, authentische und von werbeaffinen Behauptungen freie Betrachtung des
kulturellen Lebens der Stadt vorzunehmen. Auf diese Weise wird ein für die Bewerbung
dringend
notweniger
Diskurs
über
das
urbane
„SEIN“
sowie
das
kulturelle
Selbstverständnis der Magdeburgerinnen und Magdeburger angestoßen, auf dem das
„WERDEN“ gedeihen kann.
Die vom Forum Gestaltung 2013 initiierte Reihe „Magdeburger Reden über Kultur“ wurde
mit drei Veranstaltungen fortgesetzt. Die als kritisch begleitende Außensicht auf die
Bewerbung angelegten Reden bestritten kompetente Kulturinsider. Anlässlich der Wahl
des Europäischen Parlamentes im Mai kamen Hans Christoph Buch und Thomas
Rietzschel zum Streitgespräch „Geplünderte Demokratie“ im Forum Gestaltung
zusammen, um einen kritischen und produktiven Diskurs über die Europäische Union,
über
Institutionen und Instanzen im
Rahmen und vor
dem
Hintergrund der
Bewerbungsabsicht zu führen.
Im Juni war Dr. Stefan Kraus, Direktor des 2013 zum Museum des Jahres gewählten
Kölner Kunstmuseums KOLUMBA, Gastredner in Magdeburg. In seinem Vortrag
„KOLUMBA - Museum des Jahres 2013 oder Wie man erfolgreich verhindert, erfolgreich
zu sein“ legte er seine Ansicht zum Wert von Kulturarbeit bei der Kölner Stadtverwaltung
dar und behielt dabei stets die sich für das Magdeburger Vorhaben ergebende Relevanz
im Blick.
Im weiteren Jahresverlauf gab es mit der Magdeburger Rede von Prof. Georg Lohmann
(ehemaliger Direktor des Instituts für Philosophie der Otto-von-Guericke-Universität) eine
Veranstaltung, die die Intention des Formats auf den Punkt brachte: Gesellschaftlich
Relevantes im Kontext eines weiten Kulturbegriffs zu verhandeln. Am Beginn des Abends
stand der Vortrag über „Das Kapital“ von Karl Marx und ob das Werk und wenn ja, was es
für unsere heutige Zeit noch bedeuten kann. Im Anschluss wurde eine Tanz-Intervention
mit dem Titel „Karl Marx. Das Kapital. Ein Arbeitsprozess.“ als physische Annäherung an
den bekannten philosophischen Text aufgeführt.
Die Einbindung der Magdeburger Stadtschreiberin 2014 Anja Tuckermann aus Berlin in
das Bewerbungsvorhaben wurde vom Büro „Magdeburg 2025“ in Form einer
34
Auftaktlesung im März und mit der Weiterführung und Verstätigung der 2013 gegründeten
„Neuen Mittwochsgesellschaft“ organisiert. Die Moderation übernahm der 1. Magdeburger
Stadtschreiber aus dem Jahr 2013, der Berliner Bernd Wagner. Dieses Element diente
und dient vor allem der Vernetzung des jeweiligen Schreibers in der Stadt als auch
innerhalb
des
nationalen
Literaturbetriebs.
Darüber
hinaus
ist
die
„Neue
Mittwochsgesellschaft“ im Forum Gestaltung der „Salon“ für Gespräche mit Bürgerinnen
und Bürgern und Vertretern der Kulturpolitik, um den Gedankenaustausch voranzutreiben
und die vielseitigen Vorstellungen und Überlegungen, die ehrgeizigen Pläne, die
engagierten Initiativen,
die fantasievollen
Gedanken zu bündeln und für
das
gemeinschaftliche Ziel der Bewerbung nutzbar zu machen.
Zu den eher auf Kommunikation und Anregung eines Diskurses gerichteten Maßnahmen
kam eine Vielzahl an Aktionen und Veranstaltungen, die das Forum Gestaltung im Jahr
2014 ausgerichtet und begleitet hat. Hierzu zählten Veranstaltungen wie „Ekmagadi Kultur im Klosterbergegarten“ am 14. Juni, die 1. Magdeburger Kulturnacht „Fliegen
lernen“ am 13. September, der Stand der Landeshauptstadt Magdeburg auf der Leipziger
Buchmesse im März in Form eines nachgebauten „Bruno-Taut-Kiosks“, der in den 20er
Jahren, der Zeit des Neuen Bauens in Magdeburg als „Ikone der Stadtmöblierung“
gefeiert und von Einheimischen „Taut-Tropfen“ genannt wurde.
Weitere Veranstaltungen waren die Tage der jüdischen Kultur und Geschichte, bei denen
vor allem das Konzert der weltweit bekannten Sängerin Sandra Kreisler sowie die Lesung
und das Gespräch mit dem israelischen Journalisten und Publizisten Ari Rath
hervorzuheben sind. Als ehemaliger Chefredakteur und Herausgeber der Jerusalem Post
und Vertrauter von Shimon Perez und Yitzak Rabin zum engen Kreis um David Ben
Gurion gehörend, ist er ein Kenner der schwierigen Verhältnisse in Israel. Er berichtete
über sein Mitwirken beim Theaterprojekt „Die letzten Zeugen“ des Wiener Burgtheaters,
einem dokumentarischen Bürger-Theater-Stück über den Holocaust.
Thematisch dazu passend machten die Tage der jüdischen Kultur und Geschichte in einer
Kooperationsveranstaltung mit dem Konservatorium „Georg-Philipp-Telemann“ das
Zeitzeugengespräch
mit
Anita
Lasker-Wallfisch
aus
London,
eine
der
letzten
Überlebenden des Mädchenorchester von Auschwitz, möglich. Im Konzertsaal des
Konservatoriums gab die 1925 in Breslau geborene Cellistin und Mitbegründerin des
„English Chamber Orchestra London“ unter dem Titel „Ihr sollt die Wahrheit erben“
bestürzende Einblicke in den Alltag eines Vernichtungslagers.
Die Doppelpremiere von Berthold Brecht: „Die jüdische Frau“ und Hans-Werner
Kroesinger: „Die Kindertransporte“ in der Regie von Wolf Bunge fand ebenfalls innerhalb
der Tage der jüdischen Kultur und Geschichte in Magdeburg statt.
35
Drei Ausstellungsprojekte rundeten die Aktivitäten des Büros „Magdeburg 2025“ rund um
die Bewerbungsabsicht zur Kulturhauptstadt Europas ab: Im Februar stellten sich unter
dem Titel „Eigensinnige Inseln“ alle Stipendiaten der städtischen Künstlerateliers in den
Tessenowgaragen im Forum Gestaltung vor. Ricarda Hoop, Andrea Löhrke, Marco
Antonio Gutiérrez Alfaro, Marc Haselbach, Sebastian Herzau, Christopher John Smith und
Oliver Scharfbier trugen auf diese Weise ihre Arbeiten und Sichtweisen in die Stadt.
Die regional wie überregional sehr gut angenommene Ausstellung „HEGEL 33“ mit
Fotografien des Magdeburger/Kölner Fotografen Dietrich Bahß offenbarte das Potential
derartiger Werkschauen
in
künstlerisch
reflektierender,
kulturgeschichtlicher
und
kulturpolitischer Hinsicht. 1981 hatte das Ehepaar Bahß damit begonnen, zeitgenössische
Kunst in ihrer Wohnung in der Hegelstraße 33 zu zeigen. Schnell formierte sich eine
oppositionelle Gruppe um die Künstler, die der Staatssicherheit ein Dorn im Auge war und
letztlich zur Ausreise des Ehepaares führte. Die Ausstellung, die auch Fotografien
befreundeter Künstler zeigte, bot 25 Jahre nach dem Mauerfall eine tiefgreifende
Betrachtung der Ereignisse und Folgen dieser Zeit.
Eines der erfolgreichsten Projekte des vergangenen Jahres mit einer überregionalen
Ausstrahlungskraft und damit auch sehr bedeutsam für den Weg zur Bewerbung um den
Titel Kulturhauptstadt Europas war die Ausstellung „schlalgartige veraenderung“ die
anlässlich des 85. Geburtstages Stefan Wewerkas bereits im Oktober 2013 im Forum
Gestaltung eröffnet wurde und aufgrund größter Resonanz bis Februar 2014 zu sehen
war.
Gründung des Wewerka-Archivs im Forum Gestaltung
Das Forum Gestaltung hat früh die Potentiale von Wewerka (hier ist der Name einer
ganzen Künstlerfamilie gemeint) für die Prozesse der Kulturhauptstadtbewerbung erkannt
und sich für die Sicherung des Nachlasses, was durch den Tod Stefan Wewerkas im
September 2013 dringlicher denn je erschien, eingesetzt. In Stefan Wewerka selbst
keimte der Gedanke, ein Archiv für seinen Nachlass zu gründen, schon zu Lebzeiten.
Eine einzige Bedingung stellte er: das Archiv „soll schlagen wie ein Herz“. Keine reine
Archivierung seiner Werke, sondern ein aktiver Umgang und ein kreativer Zugang zu
seinen Exponaten, aber auch zu seinen Ideen und Gedanken – so hatte Stefan Wewerka
die Archiv-Idee umschrieben.
An die Ausstellung „schlagartige veraenderung“ anknüpfend wurde in seinem Sinne die
Gründung eines Wewerka-Archivs gemeinsam mit der Familie Alexander Wewerka, dem
Forum Gestaltung und der Landeshauptstadt Magdeburg auf den Weg gebracht. Im Juni
36
2014 erfolgte die öffentliche Etablierung des Wewerka-Archivs in Anwesenheit
renommierter Künstler und Kunsthistoriker.
Mit der Gründung des Archivs in den Räumen der ehemaligen Kunstgewerbe- und
Handwerkerschule
ergibt
sich
die
einmalige
Chance,
das
in
seinem
ganzen
Facettenreichtum zu großen Teilen noch unerschlossene Werk Stefan Wewerkas zu
erforschen und den umfänglichen Werkkomplex des Nachlasses dauerhaft für die
Öffentlichkeit zu erhalten und zu erweitern.
Das Archiv des 1928 in Magdeburg geborenen Künstlers und seiner Familie, namentlich
seines gleichfalls mit Magdeburg verbundenen Vaters Rudolf, dessen Bruder Hans sowie
seines Sohnes Philipp Wewerka soll das Werk Stefan Wewerkas bewahren, pflegen,
sammeln, erschließen und vermitteln. Kern der wissenschaftlichen Arbeit des Archivs wird
die Erarbeitung und Fortschreibung eines Werkverzeichnisses sowie die Anregung von
Forschungsarbeiten und Publikationen zum Werk und den künstlerischen Beziehungen
Stefan Wewerkas im Umfeld der westeuropäischen Nachkriegs-Moderne sein. Es wird
zum Referenzort für das Werk des Künstlers entwickelt sowie Zentrum eines
internationalen Netzwerks und seine Aktivitäten durch wechselnde Ausstellungen und
Publikationen dokumentieren. Darüber hinaus wird sich das Archiv um die Anbindung der
künstlerischen und gestalterischen Ideen Stefan Wewerkas an aktuelle Entwicklungen
bemühen und die Produktion und Distribution seines gestalterischen Werkes nach Kräften
fördern.
Zur 1. Magdeburger Kulturnacht am 13. September wurden die Räume und erste
Exponate des Archivs erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Abb. 40: Gruppenfoto während
des Gründungstreffens: Dr.
Rüdiger Koch, Bürgermeister
und Kulturbeigeordneter, Prof.
Dr. Volker Fischer, Architekturund Designkritiker, Dr. Stefan
Kraus, Direktor des KOLUMBAMuseums Köln, Prof. Wulf
Herzogenrath, Direktor der
Sektion Bildende Künste der
Akademie der Künste Berlin,
Michael J. Wewerka mit seiner
Frau Dr. Olga Wewerka, Norbert
Eisold, Kunsthistoriker und
Kurator, Peter Tollens, Maler
und Schüler Wewerkas, Dr. Elise
Eckermann, Kunsthistorikerin,
Antje Wewerka, Grafikdesignerin
und Illustratorin, Norbert
Pohlmann, Geschäftsführer
Forum Gestaltung e.V., Dr.
Katharina Uhl, Kunsthistorikerin
und Alexander Wewerka,
Verleger (im Uhrzeigersinn links
beginnend)
37
1. Magdeburger Kulturnacht „Fliegen lernen“
Am 13. September stellte sich die Kulturszene der Stadt in einer ersten gesamtstädtischen Magdeburger Kulturnacht unter dem Motto „Fliegen lernen“ vor. 17.00 Uhr
begann der Abflug in die Nacht mit einer großen Eröffnungsveranstaltung auf der
Abb. 41: Pressefoto mit Beteiligten der Magdeburger Kulturnacht am Abflugort auf der Sternbrücke
Sternbrücke. Hier waren das Impro-Theater „Tapetenwechsel“, ein umgedichtetes Lied
auf das „Fliegen“, Schülerinnen der Theaterballettschule Magdeburg sowie Tango-Tänzer
des Vereins „Con Corazón“ zu erleben, bei denen die Beine über dem Boden zu fliegen
schienen. Anschließend präsentierten sich über 30 Institutionen und Vereine und zeigten
in ihrem Programm wie sie sich das „Fliegen lernen“ vorstellen. Unzählige Akteure
bestehend aus TänzerInnen, MusikerInnen, SchauspielerInnen, bildende KünstlerInnen
und AutorInnen machten die 1. Kulturnacht zu einem Erlebnis für die Besucher. Die drei
Einrichtungen (Forum Gestaltung, Kulturzentrum Moritzhof und Feuerwache Sudenburg)
bildeten die Landebahnen für Nachtschwärmer. Hier konnten spät Gelandete ab
23.00 Uhr die Nacht bei Bigband-Sounds, Singer-Songwriter-Konzerten oder Partymusik
ausklingen lassen.
„Fliegen lernen“ war ein für Magdeburg in vielerlei Hinsicht zutreffendes Motto für die
Kulturnacht. Hans Grade, der Flugpionier mit seinem ersten motorisierten Flug auf dem
Cracauer Anger im Jahr 1908, steht sinnbildlich für eine industrielle und kulturelle
Blütezeit Magdeburgs um die Jahrhundertwende. Das Motto nahm jedoch nicht nur den
38
Blick zurück ins Visier. „Fliegen lernen“ assoziierte außerdem die beharrliche kulturelle
Weiterentwicklung der Stadt bis heute. Die 1. Magdeburger Kulturnacht war mit über
1.600 Besuchern
(inkl.
Freikarten für
Kinder
und
Magdeburgpass-Inhaber)
und
Ticketeinnahmen i. H. v. 15.110 Euro ein schöner Erfolg. Für alle professionell im
kulturellen Bereich Arbeitenden und andere Kulturbegeisterte ist sie eine Inspiration auf
dem Weg zur Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2025.
Vorbereitung der 2. European Choir Games 2015
„Singing together brings nations together“
In der Zeit vom 5. bis 12. Juli 2015 wird der Förderverein INTERKULTUR e. V. in
Kooperation mit dem Chorverband Sachsen-Anhalt e. V. sowie mit Unterstützung der
Landeshauptstadt Magdeburg und des Landes Sachsen-Anhalt die 2. European Choir
Games (Europäische Chorfestspiele) in Magdeburg durchführen.
Das Kulturbüro war mit Blick auf die bevorstehende Großveranstaltung in Magdeburg
intensiv in die Vorbereitung und Durchführung des 15. Magdeburger Chorfestes 2014
involviert. Es entwickelte sich eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem
Chorkreis Magdeburger Börde e. V., dem Veranstalter des zweijährlichen Chorfestes und
dem Chorverband Sachsen-Anhalt e. V.
An den acht Konzerten, die vom 10. bis 12. Oktober in der Johanniskirche, im
Gesellschaftshaus, im Dom und im Opernhaus stattfanden, beteiligten sich 30 Chöre mit
850 Sängerinnen und Sängern. Der Förderverein INTERKULTUR e. V. nutzte die Chance
zum näheren Kennenlernen der regionalen Chorszene in und um Magdeburg.
Vom 14. bis 21. Juli 2013 erlebten die European Choir
Games ihre Premiere in Europa. Gastgeberstadt war
die steirische Landeshauptstadt Graz in Österreich.
Der damalige Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch hatte
die
Einladung,
als
Vertreter
der
nächsten
Gastgeberstadt teilzunehmen, gern angenommen.
Kurz zuvor hatte der Stadtrat der Landeshauptstadt
Magdeburg per Beschluss den Rahmen für die
Abb. 42: Logo der European Choir Games
des Vereins INTERKULTUR
Vorbereitung und Durchführung der 2. European
Choir Games 2015 gesetzt.
39
Mit seinem innovativen Wettbewerbskonzept fördert INTERKULTUR seit mehr als
25 Jahren unter dem Motto „Singing together brings nations together“ das Kennenlernen
und die Verständigung der Menschen unterschiedlicher Nationen, Kulturen und
Weltanschauungen. Die Interkultur-Wettbewerbsidee ermöglicht es insbesondere allen
Chören – unabhängig von ihrem Leistungsniveau oder ihrer künstlerischen Ausrichtung –
an internationalen Wettbewerben teilzunehmen und von anerkannten Chorexperten
wertvolle künstlerische Ratschläge für ihre weitere Entwicklung zu erhalten.
Bei den 2. European Choir Games wird es neben den europäisch ausgerichteten
Wettbewerben „Open Competition" und „Champions Competition" auch den Wettbewerb
„Grand Prix of Nations" geben, bei dem sich europäische Chöre mit Chören aus aller Welt
messen können. Der Förderverein INTERKULTUR veranstaltet die 2. European Choir
Games und den dazu gehörenden „Grand Prix of Nations“ auf der Basis eines
Fördermittelantrages für die Jahre 2014/2015 und einer Vereinbarung mit der
Landeshauptstadt Magdeburg. INTERKULTUR startete den Teilnahmeaufruf an die Chöre
in Sachsen-Anhalt, Deutschland, Europa und der Welt im April 2014. Beim Rathausfest
am 3. Oktober und beim 15. Magdeburger Chorfest wurden die European Choir Games
erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Nach den Erfahrungen der 1. Europäischen Chorfestspiele 2013 in Graz werden ca.
90 Chöre aus 30 Ländern Europas und der Welt mit über 3.000 Wettbewerbsteilnehmern
in Magdeburg erwartet. Als mögliche Spielstätten für die European Choir Games sind
bspw. die Festung Mark, die Johanniskirche, der Dom, das Kloster Unser Lieben Frauen,
die
St. Petri-Kirche,
das
Gesellschaftshaus,
das
Hegel-Gymnasium
und
das
Konservatorium im Gespräch.
In
Vorbereitung
des
Festivals
wurde
im
Oktober
2014
eine
gemeinsame
Steuerungsgruppe von INTERKULTUR und dem Kulturbüro ins Leben gerufen.
Federführendes Amt für alle Aktivitäten im Zusammenhang mit den Europäischen
Chorspielen
ist
das
Kulturbüro
Oberbürgermeisters.
Dafür
Mitarbeiterinnen
das
für
in
konnten
Kultur-
und
enger
im
Abstimmung
Kulturbüro
mit
zwei
dem
Büro
des
projektgebundene
Veranstaltungsmanagement
und
für
das
Fördermittelmanagement eingestellt werden (siehe Anlage V).
40
Kulturförderung
Künstlerateliers
Seit 1999 verfügt die Landeshauptstadt
Magdeburg
über
sieben
großzügige
Ateliers, in denen Künstler, nachdem sie
sich im Kulturbüro beworben haben und
vom Kunstbeirat ausgewählt wurden,
mietfrei arbeiten können. Die Ateliers
stehen Bewerbern aus der ganzen Welt
offen. Die Ateliers befinden sich auf dem
ehemaligen
Abb. 43: Künstlerateliers in der Tessenowstraße 5
(Blick auf die Ateliers 3 bis 7)
Gelände
der
Bundes-
gartenschau von 1999 in den Tessenowgaragen. Jedes Atelier verfügt über einen
großzügigen Arbeitsbereich und einen Aufenthaltsbereich in der oberen Etage.
Im Juni 2012 haben vier neue Künstler die Ateliers in der Landeshauptstadt bezogen.
Seitdem arbeiten folgende Künstler in den Ateliers: Marc Haselbach, Berlin (Atelier 1),
Marco Antonio Gutiérrez Alfaro, Chile (Atelier 2), Oliver Scharfbier, Berlin (Atelier 3),
Christopher Smith, Magdeburg (Atelier 4), Ricarda Hoop, Leipzig (Atelier 5), Sebastian
Herzau, Halle (Atelier 6), Andrea Löhrke, Hamburg (Atelier 7).
Die Stipendiaten der Tessenowgaragen nehmen an den jährlich stattfindenden Tagen der
„Offenen Ateliers“ des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e. V. (BBK)
teil, die der Verband jeweils im September veranstaltet. Im vergangenen Jahr konnten
sich die Besucher am 20. und 21. September zu den „Offenen Ateliers“ des BBK von der
Kreativität und dem Schöpfungsreichtum der Künstlerinnen und Künstler ein Bild machen.
Außerdem traten die Künstlerinnen und Künstler mit eigenen
Ausstellungen und Aktionen in
die Öffentlichkeit (z. B. mit der
Gemeinschaftsausstellung aller
Stipendiaten im Februar 2014
im Forum Gestaltung unter dem
Titel „Eigensinnige Inseln“. Zu
einem schneesicheren Atelierfest
unter
dem
Motto
Abb. 44: Atelierfest unter dem Motto „Hüttngaudi“ in den Tessenowgaragen
41
„Hüttngaudi“, mit Kunstschnee, Glühwein, frisch gebackenen Brezeln sowie natürlich
Kunst und Design luden die Künstler am 27. November in und vor die Ateliers.
Die Arbeiten der Stipendiaten bilden ein großes Spektrum der zeitgenössischen bildenden
Kunst ab. Objektkunst, Design und Bildhauerei sind ebenso vertreten wie abstrakte
grafische Arbeiten und realistische Malerei.
Finanzielle Förderung
Das Kulturbüro kann freie kulturelle und künstlerische Projekte und Institutionen finanziell
unterstützen, wenn ein erhebliches Interesse der Stadt an deren Durchführung oder
Bestand gegeben ist.
Grundlage für die Antragstellung und die Bewilligung von Fördermitteln ist die
Fachförderrichtlinie des Kulturbüros, die seit 2010 Anwendung findet. Interessenten
können diese auf der Homepage der Stadt herunterladen oder im Kulturbüro erhalten.
Förderanträge für gemeinnützige Projekte können jeweils bis zum 30. September des
Vorjahres im Kulturbüro eingereicht werden. Der Kulturausschuss des Stadtrates befindet
über die Bewilligung jeweils zum Jahresende des Vorjahres.
Die Mitarbeiter des Kulturbüros beraten bei der Antragstellung und geben Hinweise für die
Erschließung weiterer privater und öffentlicher Geldgeber. Sie geben aber auch inhaltlichorganisatorische Unterstützung, um kulturelle und künstlerische Projekte realisieren zu
können. Darüber hinaus bearbeiten und prüfen sie die Anträge und Änderungsanträge
und begleiten die Vereine und Initiativen im gesamten Zuwendungsverfahren. Dies betrifft
auch die Auszahlungen, die sachgerechte Verwendung der Fördermittel und die
entsprechende Nachweisführung.
Im Jahr 2014 wurden insgesamt Fördermittel i. H. v. 1.180.498 Euro aus dem städtischen
Haushalt zur Verfügung gestellt, davon:

1.084.798 Euro als gebundene Fördermittel für Kultureinrichtungen in
freier Trägerschaft (inkl. Förderung des Kaiser Otto Festes i. H. v. 139.248 Euro
und der European Choir Games i. H. v. 278.000 Euro)

95.700 Euro als frei verfügbare Fördermittel für Projekte der Vereine und
Initiativen.
42
Kultureinrichtungen in freier Trägerschaft
Kulturelle
Einrichtung
Trägerverein
Art der Förderung
Literaturhaus
Magdeburg
Literaturhaus Magdeburg
e. V.
Projektförderung
184.600 Euro
191.500 Euro
Kulturzentrum
Feuerwache
Podium Aller Kleinen
Künste (PAKK)
e. V.
Projektförderung
142.300 Euro
240.543 Euro
Soziokulturelles
Zentrum Volksbad
Buckau
Fraueninitiative
Magdeburg e. V.
Projektförderung
135.300 Euro
148.900 Euro
Technikmuseum
Magdeburg
Kuratorium Industriekultur
Institutionelle
in der Region Magdeburg
Förderung
e. V.
126.800 Euro
256.400 Euro
Kulturzentrum
Moritzhof
ARTist! e. V.
Projektförderung
53.900 Euro
148.900 Euro
Dokumentationsze
Bürgerkomitee Sachsenntrum am
Anhalt e. V.
Moritzplatz
Projektförderung
12.400 Euro
13.100 Euro
Gedenkstätte
Moritzplatz
Projektförderung
12.250 Euro
14.400 Euro
667.550 Euro
1.013.743 Euro
Stiftung Gedenkstätten
Sachsen-Anhalt
Gesamt
anteilige Projektförderung
förderfähige
Gesamtkosten
Im vergangenen Jahr hat sich die Projektförderung für das Literaturhaus Magdeburg und
das Technikmuseum Magdeburg erhöht. Für das Literaturhaus wurden zusätzliche
Haushaltsmittel i. H. v. 15.000 Euro bereitgestellt, um eine zusätzliche Personalstelle
einzurichten. Das Technikmuseum erhielt eine zusätzliche Unterstützung i. H. v.
18.000 Euro, um eine Überdachung zur geschützten Aufstellung historischer Technik zu
errichten.
Die Zuschüsse der Landeshauptstadt werden benötigt, um bspw. die laufenden
Personalkosten, Betriebskosten, Geschäftskosten, Anschaffungskosten und Veranstaltungskosten bestreiten zu können. Um den Fortbestand und die künstlerische Qualität der
Kultureinrichtungen zu sichern, bringen die Trägervereine jedes Jahr erhebliche
Eigenmittel und Drittmittel auf (siehe Spalte 5 der Tabelle: förderfähige Gesamtkosten).
Projekte der Vereine und Initiativen
2014 gingen im Kulturbüro 54 Zuwendungsanträge im Rahmen der Projektförderung mit
einem Gesamt-Antragsvolumen von 180.774 Euro ein. Damit war der Haushaltsansatz im
Jahr 2014 um fast das 1,8-fache überzeichnet. Insofern ließen sich Kürzungen bei der
Höhe der beantragten Zuwendungen nicht vermeiden.
Drei Anträge wurden abgelehnt, vier Antragsteller zogen ihren Antrag auf Förderung im
Laufe des Jahres zurück.
43
Tatsächlich konnten im Jahr 2014 47 Projekte mit einem Gesamtvolumen von
180.774 Euro realisiert werden.
Die in den Förderanträgen ausgewiesenen unbaren Leistungen der Vereine und Initiativen
verdeutlichen das hohe Maß an bürgerschaftlichem Engagement sowie die große
Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit, ohne die eine Umsetzung der Projekte oft nicht
möglich wäre.
Projekte der Vereine und Initiativen (Anlage III):
Förderbereich
Bildende Kunst
Anträge
bewilligte Anträge
Förderbetrag in Euro
10
9
17.000
Darstellende Kunst
6
5
17.500
Heimatpflege
7
7
8.536
Kinder- und Jugendkultur
6
6
13.190
Literatur
6
4
4.670
Musik
9
8
8.154
Soziokultur
10
8
26.650
Gesamt
54
47
95.700
44
Ausblick für das Jahr 2015
Auch 2015 wird das Kulturbüro das Büro „Magdeburg 2025“ auf dem Weg zur Bewerbung
um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ unterstützen.
Der Georg-Philipp-Telemann-Preis wird am 1. März an den Amadeus Verlag aus
Winterthur in der Schweiz verliehen.
Der in Berlin lebende Schriftsteller, Songtexter und Hörspielautor Peter Wawerzinek wird
von März bis September der dritte Stadtschreiber der Landeshauptstadt Magdeburg.
Die Jahrestagung der internationalen Schriftstellervereinigung, des PEN-Zentrums
Deutschland, findet vom 7. bis 10. Mai in Magdeburg statt.
Die 2. European Choir Games, bei denen mehr als 100 Chöre teilnehmen, werden vom 5.
bis 12. Juli in Magdeburg ausgetragen.
Das 5. Kaiser-Otto-Fest wird am Wochenende vom 4. bis 6. September das Areal rund
um das Kloster Unserer Lieben Frauen und den Domplatz zu Zeiten Kaiser Ottos I. in
Szene setzen und die Geschichte Magdeburgs darstellen. Im Rahmen des Festes wird
der 6. Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg an eine Persönlichkeit oder
Organisation, die sich um den europäischen Einigungsprozess in besonderem Maße
verdient gemacht hat, verliehen.
Eine Studentin oder ein Student der Otto-von-Guericke-Universität wird mit dem Otto-vonGuericke-Stipendium erneut gezielt gefördert.
Nach der Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises im vergangenen Jahr, wird in diesem
Jahr das Eike-von-Repgow-Stipendium an einen Studierenden der Universität vergeben.
Die 2. Magdeburger Kulturnacht, die am 26. September stattfindet, wird die Vielfalt der
städtischen Kultur erneut im Lichte eines Abends präsentieren.
Im Bereich Kunst im öffentlichen Raum sollen die Sandsteinstele „Völkerfreunschaft“ am
Lukashügel sowie weitere sieben Kunstwerke im öffentlichen Raum saniert werden.
Neben den bereits erwähnten Projekten plant das Kulturbüro, sich an der Unterstützung
und Organisation folgender Veranstaltungen zu beteiligen:
-
10. Magdeburger Songtage
-
11. Magdeburger Medienwochen - „Gänsehaut“
-
24. Magdeburger Literaturwochen „Exil: Fremde Heimat“
-
Offene Ateliers in den Tessenowgaragen
-
SinusTon - 6. Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik
-
Acoustic Guitar Night
-
„Die besondere Ausstellung“ der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und
Sachsen-Anhalt e.V. „Willibald Pirckheimer“ zu Hans Ticha
45
Das Gesellschaftshaus - Profil und Aufgaben
Im Februar wurde das Gesellschaftshaus Magdeburg in der Schönebecker Straße an das
Kulturbüro angegliedert. Seitdem arbeiten weitere fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
neu entstandenen Fachdienst Kulturbüro (Anlage IV).
Abb. 45: Eingang des Gesellschaftshauses Magdeburg in der Schönebecker Straße, Blick auf den Verbindungsbau von
Schinkelsaal (links) und dem größeren Gartensaal (rechts im Bild)
Das Gesellschaftshaus ist ein kleines aber sehr feines Veranstaltungshaus, idyllisch am
Klosterbergegarten an der Elbe gelegen. In dem von Karl Friedrich Schinkel entworfenen
und später erweiterten Haus finden in einem großen und einem kleineren Konzertsaal
sowie in mehreren Salons die vielfältigsten Veranstaltungen statt.
Konzerte, Lesungen und kleine Theateraufführungen prägen das Gesicht des Hauses
ebenso wie Nutzungen der attraktiven Räume durch Landesministerien, regionale und
überregionale Firmen, Vereine und Verbände. Veranstaltungen im Stile traditioneller
Kaffeehauskonzerte runden das Angebot ab. Durch das besondere historische Ambiente
und die stimmungsvolle Lage hat sich das Haus zu einem begehrten Ort für private Feiern
wie Hochzeiten oder Jubiläen entwickelt.
Orgelkonzerte oder auch große Chor- und Orchesterkonzerte, die den Rahmen der
Kammermusiksäle und Salons sprengen, finden in der Konzerthalle „Georg Philipp
Telemann“ im Kloster Unser Lieben Frauen statt, für die ebenfalls die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Gesellschaftshauses verantwortlich sind.
46
Nicht nur professionellen Musikern, sondern auch Laienchören und Orchestern aus
Magdeburg und der Umgebung sowie musizierenden Kindern und Jugendlichen bietet
das Gesellschaftshaus in den Kammermusiksälen und in der Konzerthalle „Georg-PhilippTelemann“ regelmäßig eine Plattform. Zahlreiche Kooperationsveranstaltungen mit dem
Konservatorium „Georg Philipp Telemann“, der Otto-von-Guericke-Universität oder dem
Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt zählen hierunter.
Zu einem gelungenen Veranstaltungstag bzw. Konzertabend gehört ein stilvolles Angebot
an Speisen und Getränken, bei dem es sich in geselliger Runde gut über das jeweils
Gebotene plaudern lässt. Die gastronomische Versorgung der Konzerte, Konferenzen und
Feiern
übernimmt
zum
überwiegenden Teil
der
Hauscaterer
„Gastro
Concept
Magdeburg“.
Das Budget des Gesellschaftshauses belief sich im Jahr 2014 auf 100.293 Euro. Es
besteht aus 263.600 Euro Aufwendungen und 163.307 Euro Erträgen.
Die Aufwendungen unterteilen sich folgendermaßen:
Die vom Gesellschaftshaus erwirtschafteten Erträge setzen sich zusammen aus

Erträgen aus Vermietungen der Räumlichkeiten:
77.709 Euro

Erlös des Eintrittskartenverkaufs für Konzertveranstaltungen:
69.436 Euro

sonstige Einnahmen:
16.162 Euro.
47
Konzert- und Musikpflege
Im Sachgebiet Konzert- und Musikpflege wurden insgesamt 93 Veranstaltungen
vorbereitet und umgesetzt, darunter 50 Eigenveranstaltungen. In Zusammenarbeit mit
Vereinen,
Verbänden,
freien
Trägern
und
anderen
Partnern
fanden
43 Kooperationsveranstaltungen statt. 12.465 Gäste besuchten die Konzertangebote des
Gesellschaftshauses. Die Zuhörer freuten sich über eine große musikalische Vielfalt
sowie einen Gang durch die Jahrhunderte der Musikgeschichte, die von hochkarätigen
Ensembles und beeindruckenden Einzelkünstlern dargeboten wurden.
Abonnementreihen
2014 gab es eine Veränderung innerhalb des Abonnements. Bisher gab es vier
unterschiedliche Reihen. Seit Saisonbeginn 2014/2015 wird die Orgelmusik nicht mehr als
Abonnement gestaltet, sondern flexibel in Form freier Konzerte organisiert. Seit
September 2014 offeriert das Gesellschaftshaus drei Abonnementreihen mit folgenden
thematischen und inhaltlichen Schwerpunkten: Kammermusik, Klaviermusik und Musik
am Nachmittag. Die Reihe der Sonntagsmusiken, die ebenfalls im Gesellschaftshaus
stattfinden, beinhaltet Konzerte Alter Musik, die vom Zentrum für Telemann-Pflege und
-Forschung, welches seinen Sitz im Gesellschaftshaus hat, jedoch nicht zum Fachdienst
gehört, konzipiert und organisiert werden.
Kammermusikabonnement
Junge als auch etablierte Ensembles mit klassischen und experimentellen Programmen
werden im Kammermusikabonnement geboten. Die Bandbreite der Herkunft der
Musikerinnen und Musiker und die Vielfalt der musikalischen Epochen ist bezeichnend für
diese Konzertreihe.
Am 25. Januar startete die Reihe mit Renaissancemusik aus England. „Die Hamburger
Ratsmusik“ und „The John Dowland Concept“ präsentierten zwei sehr reizvolle
Annäherungen an die zauberhafte Musik Dowlands. Mit dem Programm crossover
widmete sich das Konzert dem 450. Geburtstag des Komponisten und Lautenisten John
Dowland (1563-1626). Im Gesellschaftshaus präsentierten die Sopranistin Sarah Maria
Sun und der Gitarrist Friedemann Wuttke ein stilles Nachtkonzert mit Liedern, Tänzen und
Briefen des Komponisten. Ein Konzert, bei dem es weniger um vordergründige Virtuosität,
sondern darum ging, in einem großen sinnlichen und atmosphärischen Spannungsbogen
48
das Publikum mit den allzeit aktuellen Themen Liebe, Sehnsucht, Leben und Tod zu
berühren.
Das „Philharmonia Quartett Berlin“ spielte am 23. Mai Werke von Joseph Haydn,
Giuseppe Verdi und Felix Mendelssohn Bartholdy. Seit seiner Gründung im Jahre 1985
hat sich das „Philharmonia Quartett Berlin“ durch seinen homogenen Klang und der
perfekten Art des Zusammenspiels als eines der besten Streichquartette der Welt
etabliert.
Ein weiteres Highlight der Kammermusikreihe war das unverwechselbare und
breitgefächerte
Programm
des
Leipziger
„ensemble
amarcord“.
Das
mehrfach
preisgekrönte Ensemble gab zum Saisonauftakt am 20. September vor ausverkauftem
Haus seine Sicht auf die „Rastlose Liebe“ zum Besten.
Eine Hommage an die Domra (ein klassisches russisches Zupfinstrument) beinhaltete das
Programm „Saitenmalerei“, welches am 22. Februar vom Duo „DomraPiano“ aufgeführt
wurde.
Das Duo Steinecke-Seljelid entführte das Publikum am 26. April in eine „Skandinavische
Nacht“ mit Werken norwegischer Komponisten wie Øistein Sommerfeldt, Bjarne Brustad
und Edvard Grieg.
In ihrem „Liederabend“ am 5. Juli widmeten sich Matthias Vieweg und Reiko Füting neben
der Pflege des romantischen Liedgutes vor allem mit Leidenschaft den Werken noch
lebender Komponisten.
Für Lokalkolorit sorgte das beliebte Magdeburger „Rossini-Quartett“. Am 8. November
gastierte das Quartett anlässlich seines 25-jährigen Bestehens mit der mehrfach
ausgezeichneten russischen Pianistin Sofja Gülbadamova.
Klaviermusikabonnement
Mit Mikhail Mordvinov begann die Klaviermusik-Reihe am 15. Februar vorwiegend mit
Musik aus der Epoche der Romantik. Ein Beethoven-Abend stand am 10. Mai auf dem
Programm. Der Pianist Andreas Mühlen formte die erstaunlich moderne, klassische und
gleichzeitig frühromantische Musiksprache Beethovens intensiv aus. Am 27. September
begeisterten die Geschwister Enikeev mit ihrem doppelhändigem Spiel virtuoser
Interpretationen der Werke von Mozart, Chopin und Schubert das Publikum. Besonders
heimatverbunden präsentierte sich der Klaviermusik-Nachmittag am 22. November mit
dem aus Genthin stammenden Pianisten Ronny Kaufhold. Zu hören war ein
abwechslungsreiches Programm mit Werken von Händel, Liszt, Ravel und Grieg, das fast
200 Jahre Musikgeschichte umspannte.
49
Musik am Nachmittag im Abonnement
Die Reihe Musik am Nachmittag unter dem Motto „Heiter Classisch“ wird traditionell von
der
Mitteldeutschen
Kammerphilharmonie
aus
Schönebeck
im
Gartensaal
des
Gesellschaftshauses gestaltet. Unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors
Gerard Oskamp verschrieb sich der Klangkörper in gewohnter Manier jeweils einem
Motto.
Zum jährlichen Neujahrskonzert der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie feierten die
Gäste am 19. Januar ein „Rauschendes Neujahrsfest mit der Familie Strauß“. Unter dem
Motto „Sexy Saxophon“ begeisterte der aus Armenien stammende Saxophonist Koryun
Asatryan das Publikum mit Werken von Michael Glinka, Alexander Glasunov und Jacques
Ibert. Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie begleitete den begnadeten Solisten, der
kurzfristig für den erkrankten amerikanischen Saxophonisten John-Edward Kelly
einsprang. Am 19. Oktober präsentierte die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Musik
„Für’s fürstliche Ohr“. Das Programm offenbarte musikalisch die Beziehungen bekannter
Komponisten zu ihren illustren Förderern.
Mit dem Statement „Das Leben ist ein Karussell“ waren im vierten Konzert Magdeburger
Musiker unter der Leitung von Manfred Herbst im Gesellschaftshaus zu Gast. Das
Programm mit den Werken des einstigen „Operetten-Königs“ Eduard Künneke war nicht
nur für ausgewiesene Liebhaber dieses Genres ein unterhaltsames und kurzweiliges
Konzerterlebnis.
Orgelmusikabonnement
Seit dem Jahr 1979 verfügt die Konzerthalle "Georg Philipp Telemann" im Kloster Unser
Lieben Frauen über eine herausragende Konzertorgel.
Der Titularorganist der Landeshauptstadt Magdeburg, Professor Arvid Gast und der
Cellist Hans-Christian Schwarz eröffneten das Orgelabonnement am 29. März mit Werken
von Bach, Dupré und Fauré.
Das vorerst letzte Konzert der Abonnementreihe Orgelmusik (siehe Abonnementreihen)
bestritt ebenfalls Titularorganist Arvid Gast gemeinsam mit dem „Vocalconsort Leipzig“
unter Leitung von Gregor Meyer unter dem Titel „Circle of Sound“, bei dem die gesamte
Konzerthalle „Georg-Philipp-Telemann“ mit kleineren Einheiten des Ensembles zum
Klingen gebracht wurde.
Weitere drei Konzerte mit Orgelmusik konnten die Besucher unabhängig vom
Orgelmusikabonnement in der Konzerthalle genießen (siehe Freie Konzerte sowie
Kooperationen).
50
Freie Konzerte
Veranstaltungsreihen im freien Kartenverkauf, wie zum Beispiel die Operetten zum
Kaffee, Tanzveranstaltungen (Ü-40-Parties) und ab September auch die Orgelmusik
erfreuten sich auch 2014 großer Beliebtheit. Die „Ferienveranstaltungen für (Hort)Kinder“
haben sich ebenfalls gut entwickelt. Sie werden seit der Saison 2012/2013 durch die
Familienkonzerte ergänzt, bei denen das musikalische Mitmachen einen großen
Stellenwert einnimmt. Zunehmend werden durch dieses Angebot junge Hörerinnen und
Hörer sowie deren Familien ans Haus gebunden.
Ein Konzerthöhepunkt der Freien Konzerte war das Geistliche Konzert „Laetatus sum“
zum 350. Geburtstag des in Magdeburg geborenen Komponisten Georg Österreich mit
dem Ensemble Weser-Renaissance Bremen unter der Leitung von Manfred Cordes im
Kloster Unser Lieben Frauen am 8. Mai. Die groß besetzten, virtuosen Kompositionen des
Gottorfer Hofkapellmeisters sind bislang unveröffentlicht und unbekannt – sie wurden für
das Konzert aus alten Manuskripten neu ediert. Das Ensemble Weser-Renaissance
Bremen und Manfred Cordes gehören zu den international renommiertesten Spezialisten
für die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Besetzung des Ensembles ist variabel
und allein auf die optimale Darstellung des jeweiligen Repertoires ausgerichtet. So
konzertierten in Magdeburg international gefragte Gesangssolisten zusammen mit
spezialisierten Instrumentalisten auf Originalinstrumenten des 17. Jahrhunderts. Das
Konzert wurde vom Bund und vom Landesmuseum Schloss Gottorf gefördert.
In Zusammenarbeit mit den 4. Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt präsentierte das
Gesellschaftshaus am 18. Oktober zum zweiten Mal eine Live-Orgelimprovisation,
diesmal zu dem Stummfilmklassiker „Das Phantom der Oper“ (ausführlich siehe
Kooperationen).
In der Musik zur Weihnacht, die mit dem deutsch/kanadischen „Amadeus Guitar Duo“ und
dem süddeutschen Duo „Gruber & Maklar“, begleitet vom Frankfurter Organisten Peter
Scholl besetzt war, hörten die Besucher barocke spanische Gitarrenmusik für Solo-, Duound Gitarren-Quartett.
Zum Festlichen Jahresausklang am 30. Dezember lauschten die Besucher dem
ehemaligen Gewandhaus-Organisten Prof. Matthias Eisenberg an der Orgel, begleitet von
Daniel Schmahl auf der Trompete.
51
Operetten zum Kaffee
Seit ihrer ersten Aufführung im Gesellschaftshaus vor vier Jahren haben sich die
Operetten zum Kaffee als feste Größe im Veranstaltungskalender des Hauses etabliert
und locken regelmäßig Operettenliebhaber in das Haus der Musik. Mittlerweile haben sich
um die Publikumslieblinge Alenka Genzel und Frank Matthias viele treue Fans
versammelt. Fünf Mal waren die beliebten Melodien aus Oper, Operette, Musical und Film
im vergangenen Jahr im Gartensaal des Gesellschaftshauses zu erleben.
Kinder- und Familienkonzerte
Mit den Kinder- und Familienkonzerten hat das Gesellschaftshaus eine Programmreihe zu
bieten, die sich besonders an kleine Zuhörer richtet. Hier können Kinder Reisen in die
Welt der Töne unternehmen, musikalische Abenteuer bestehen und Klangexperimente
wagen, bei denen das Mitmachen ausdrücklich erwünscht ist. Die Begeisterung der
Kinder
greift
unwillkürlich
auf
die
Erwachsenen
über.
2014
luden
die
Ferienveranstaltungen für (Hort)Kinder am 6. Februar zu „Rockos Reisen“ mit Peter
Korbel.
Auf
den
Spuren
der
langen
Tradition
der
Trompete
wandelte
das
Barocktrompetenensemble Berlin im Familienkonzert „Die Trompeter der Könige“ am
12. April. Das Ensemble „Deliciae Theatrales“ hingegen erzählte in einem bunten KonzertTheaterprogramm am 4. Juni „Von Einem der auszog, das Hören zu lernen“.
Ein
besonderes
Erlebnis
bot die Orgelführung für
Kinder am 23. Juli an der
imposanten Jehmlich-Orgel
in der Konzerthalle „Georg
Philipp Telemann“.
Liebevoll und kindgerecht
erklärten
Roland
Kähne
und Kerstin Hansen die
Königin der Instrumente.
Am 30. Oktober tischte die
klangversierte Küchencrew
der
Abb. 46: Orgelführung für Kinder an der Jehmlich-Orgel mit Kerstin Hansen und
Roland Kähne
„Kinderjazzküche“
musikalische Leckerbissen für die begeisterten Zuhörer auf.
Abgerundet wurden diese Angebote durch Workshops, bei denen Nachwuchsmusiker von
professionellen Musikern lernen konnten. Dazu zählte der Kammermusik-Workshop für
52
Streicher mit dem Philharmonia Quartett Berlin, der zusammen mit dem Musikalischen
Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt am 23. Mai im Gesellschaftshaus durchgeführt
wurde.
Ü-40-Parties
Eine besondere Möglichkeit, Zielgruppen außerhalb von Liebhaberkreisen klassischer
Musik mit dem Angebot des Gesellschaftshauses bekannt zu machen, sind die Ü-40Parties. Für Tanzbegeisterte bot das Gesellschaftshaus im Jahr 2014 vier Ü-40-Parties
an, zu denen DJ’s Musik der 80er und 90er Jahre sowie aktuelle Charthits auflegten. Die
schöne Lage und die gediegene Atmosphäre des Hauses bilden neben der Auswahl der
Musik die Anziehungskraft für Besucher der gefragten Tanzveranstaltungen.
Kooperationen
Auch verschiedenste städtische Einrichtungen und Vereine schätzen die besondere Lage
und das Ambiente des Gesellschaftshauses. Zahlreiche Kooperationsveranstaltungen mit
dem Konservatorium „Georg Philipp Telemann“, der Otto-von-Guericke-Universität oder
dem Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt, Vereinen sowie städtischen
Einrichtungen zeugen davon.
Im Zentrum steht dabei besonders die Vernetzung mit Magdeburger Kulturschaffenden.
Ziel
der
verschiedensten
Kooperationen
ist
dabei
auch
die
Steigerung
des
Bekanntheitsgrades des Gesellschaftshauses und der Konzerthalle „Georg Philipp
Telemann“ als Orte hochwertiger musikalischer Angebote.
Ein besonderes Highlight der
Freien
Projekt
Konzerte
„Stummfilm
Orgelmusik“,
zweite
war
bereits
Veranstaltung
Kooperation
mit
das
trifft
die
in
den
Filmkunsttagen
Sachsen-
Anhalt.
lud
Diesmal
Stummfilm-Klassiker
der
„Das
Phantom der Oper“ (1925,
USA,
Rupert
Julien)
am
18. Oktober zum Gruseln ein.
Abb. 47: Momentaufnahme aus dem Stummfilm „Das Phantom der Oper“
aus dem Jahr 1925
Für die passende Atmosphäre
53
in der Konzerthalle „Georg Philipp Telemann“ sorgte der Organist Franz Danksagmüller
mit einer Live-Improvisation an der Jehmlich-Orgel. Zusätzlich untermalten diesen
stimmungsvollen „Soundtrack“ zum Film die Sängerin Henrike Henken und die Pianistin
Anne Michael.
Weitere Kooperationsveranstaltungen waren das „Cafè Baroque“ am 27. Juni, eine
gemeinsame Veranstaltung mit der Franko.Folie - Französische Tage in Magdeburg
sowie
die
Mitmachinstallation
„Home
Sweet
Home“
zum
10. Internationalen
Figurentheaterfestival „Blickwechsel“ des Puppentheaters Magdeburg. Zur Magdeburger
Kulturnacht am 13. September lud das Sinfonieorchester Magdeburger Musikfreunde zum
Mitmachkonzert mit bekannten und beliebten Titeln der Filmmusik unter dem Titel
„Spielplatz.Filmmusiken“.
In altbewährter Tradition war das Gesellschaftshaus erneut ein Auftrittsort des
Magdeburger Chorfestes, welches vom 10. - 12. Oktober unter dem Motto „Friede sei
willkommen“ sein 15. Jubiläum beging.
Zudem wurde das vielfältige musikalische Angebot des Hauses im Bereich Neue Musik
erweitert: vom 23. - 26. Oktober war das Gesellschaftshaus ein Aufführungsort des
Musikfestivals „SinusTon“ - 5. Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik.
Nutzungen und Vermietungen
Im Jahr 2014 wurden für Vermietungen des Gesellschaftshauses 73 Verträge über einen
Gesamtnutzungszeitraum von 158 Tagen geschlossen. 6.750 Besucher zählten die
Veranstaltungen von Nutzern im Gesellschaftshaus im vergangenen Jahr.
Neben den Dezernaten der Stadtverwaltung gehörten u. a. die Otto-von-GuerickeUniversität, das Universitätsklinikum, die Pfeifferschen Stiftungen und verschiedene
Landesministerien, wie das Ministerium für Inneres und Sport oder das Ministerium für
Landesentwicklung und Verkehr, zu den Nutzern des Hauses. Auch die SachsenAnhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbH reiht sich, neben der Telekom und
dem Verein Deutscher Ingenieure in die Liste der wiederkehrenden Nutzer ein. Auch
große private Feiern sowie Hochzeitsgesellschaften schätzen das Gesellschaftshaus als
Ort mit dem gewissen Etwas.
Seit 2012 findet regelmäßig im Januar der Kinderanästhesietag, veranstaltet durch das
Universitätsklinikum Magdeburg, in den Räumlichkeiten des Gesellschaftshauses statt.
Auch das Klinikum Magdeburg lädt seine Pflegekräfte seit 2013 jährlich
zu
Fortbildungsveranstaltungen in das Gesellschaftshaus ein. Die Deutsche Akademie für
54
Mikrotherapie e. V. war mit Workshops zum Erfahrungsaustausch internationaler Gäste
im vergangenen Jahr mehrmals Mieterin der Räumlichkeiten.
Bereits seit 2007 erfolgt die Ehrung besonders engagierter Bürgerinnen und Bürger durch
die
Arbeitsgruppe
„Magdeburger
Netzwerk
bürgerschaftliches
Engagement“
der
Landeshauptstadt mit dem Freiwilligenpass im Gartensaal, so auch in diesem Jahr.
Der Garten- und der Schinkelsaal boten im Sommer für Abschlussklassen des tbz
Technologie- und Berufsbildungszentrum Magdeburg gGmbH, sowie für Schülerinnen und
Schüler der Sportsekundarschule sowie der Sekundarschulen „Thomas Mann“ und
„Wilhelm Weitling“ die passende festliche Atmosphäre für die Zeugnisübergabe.
Ausblick für das Jahr 2015
Im Konzertjahr 2015 erwarten die Besucher in den Abonnementreihen Kammermusik,
Klaviermusik und Musik am Nachmittag und natürlich auch in den traditionellen
Sonntagsmusiken des Zentrums für Telemannpflege und -Forschung wieder nationale
und internationale Gäste, junge Künstler und etablierte Ensembles. Dazu gehören in der
Kammermusik u. a. das Pindakaas Saxophone Quartett, das Ensemble Trigon sowie das
Programm „bauhaus polyphone“ der Musiker Susanne Stock (Akkordeon) und Georg
Wettin (Klarinette).
„Heiter
Classisch“
geht
die
Musik
am
Nachmittag
mit
der
Mitteldeutschen
Kammerphilharmonie auch dieses Jahr weiter, die hochkarätige Gäste wie die
weltbekannte Pianistin Valentina Babor oder den Klarinettisten Andy Miles vorstellen.
Im Bereich der Kinder- und Familienkonzerte treffen die jungen Zuhörer auf alte
Bekannte. Natürlich können die Jüngsten auch Neues entdecken. Besonders gespannt
darf man z. B. auf das Familienkonzert „Nussknacker und Mausekönig“ mit dem
Pindakaas Saxophone Quartett sein.
2015 werden mehrere Kooperationen anlässlich verschiedener Jubiläen einiger bekannter
und beliebter Magdeburger Chöre erwartet, darunter das 70. Jubiläum des Cantamus
Chores und das 30-jährige Bestehen des Magdeburger Knabenchores. Auch der
Landeschorverband Sachsen Anhalt plant im Oktober ein Konzert zum 25. Jubiläum
seines Bestehens.
Ein ganz besonderes Ereignis im Kulturkalender der Landeshauptstadt Magdeburg sind
die 2. European Choir Games, die im Juli auch im Gesellschaftshaus und der
Konzerthalle „Georg Philipp Telemann“ ausgetragen werden.
Das 10 jährige Jubiläum der Sanierung des Hauses wird im Oktober 2015 gebührend
gefeiert werden.
55
Anhang
Anlage I
Der
Aufteilung des Gesamtetats des Kulturbüros
Gesamtetat
des
Kulturbüros
inkl.
des
Budgets
für
das
Musikalische
Kompetenzzentrum betrug 1.410.981 Euro. Er setzt sich zusammen aus 225.749 Euro
Erträgen und 1.636.730 Euro Aufwendungen.
Bereich
gebundene Fördermittel für
Kultureinrichtungen in freier Trägerschaft
Betrag in Euro
Ausgaben in %
1.084.798
66,3
Musikalisches Kompetenzzentrum Magdeburg
194.432
11,9
Veranstaltungen und Kooperationen
170.247
10,4
frei verfügbare Fördermittel für Projekte der
Vereine und Initiativen
95.700
5,8
Preise- und Stipendien
36.940
2,3
Sach- und Verwaltungskosten
31.953
2,0
Kunst im öffentlichen Raum
14.626
0,9
8.034
0,5
1.636.730
100
Sachsen-Anhalt-Tag
Gesamt
56
Anlage II
Kooperationsprojekte und Sachsen-Anhalt-Tag
Höhe der
Unterstützung in Euro
Veranstaltung/Projekt
Kooperationspartner
Bewerbung Kulturhauptstadt Europas
Forum Gestaltung e. V.
50.000
Einrichtung des Wewerka-Archivs
Forum Gestaltung e. V.
15.000
SinusTon - 5. Magdeburger Tage zur
elektroakustischen Musik
Magdeburger Musikverein e. V.
10.000
23. Magdeburger Literaturwochen
Literaturhaus Magdeburg e. V.
8.500
Sachsen-Anhalt-Tag in Wernigerode
Staatskanzlei Sachsen-Anhalt
8.034
9. Magdeburger Songtage
Songtage e. V.
4.500
Europafest
IG Innenstadt Magdeburg e. V.
3.800
10. Magdeburger Medienwochen
magdeburgkind e. V.
3.200
Acoustic Guitar Night
AG Jazz Magdeburg e. V.
3.000
Tage des offenen Ateliers
Künstler der städtischen Ateliers
2.046
Fête de la Musique
Landesvereinigung kulturelle Kinderund Jugendbildung Sachsen-Anhalt
e. V.
2.000
Sonderausstellung Prof. Gert Wunderlich Typographie ein Spiel
Verein der Bibliophilen und
Grafikfreunde Magdeburg und
Sachsen-Anhalt „Willibald
Pirckheimer“ e. V.
2.000
Ausstellung Der zertanzte Traum
Podium Aller Kleinen Künste e. V.
450
Gedenken an die Deportation Magdeburger
Sinti und Roma
Stadtführerverband Magdeburg e. V.
270
Gesamt
112.800
Für folgende vom Kulturbüro initiierte Veranstaltungen und Projekte wurden die Kosten
übernommen:

die Realisierung der Ausstellung „Gewalt hinter Gittern“ (9.311 Euro)

die Organisation der „Magdeburger Kulturnacht“ (21.384 Euro)

die Realisierung der Imagebroschüre „Kulturstadt Magdeburg“ (20.050 Euro)

die Gedenkveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages des Attentats auf Adolf
Hitler (4.533 Euro)

einen Beitrag zur Realisierung des „Kulturmanifestes“ (2.169 Euro).
57
Anlage III
Förderbereich
Bildende Kunst
Bildende Kunst
Fördermittelliste des Kulturbüros
Projekt
Stadtteilgalerie & Offenes Atelier
2014
f/12 Fotowettbewerb
1 Stadt - 12 Bilder - 24 Stunden
Ausstellungsprojekte der Galerie
Himmelreich 2014
Künstleraustausch mit der
Magdeburger Partnerstadt Harbin
Künstleraustausch mit der
Magdeburger Partnerstadt Le Havre
Veranstalter
KUNSTWERKSTATT
e.V.
KanTe e.V.
Förderbetrag
in EUR
1.000
zurückgezogen
Freunde des
Himmelreichs e.V.
5.500
H2O Turmpark e.V.
1.500
H2O Turmpark e.V.
1.500
Bildende Kunst
Jahresprogramm 2014 und
Festveranstaltung zum 50-jährigen
Vereinsjubiläum
Verein der Bibliophilen
und Graphikfreunde
Magdeburg und
Sachsen-Anhalt e.V.
1.500
Bildende Kunst
„Die Schönheit der Blinden“ –
integrative Ausstellung
für blinde und sehende Besucher
Karsten Hein (Fotograf)
1.000
Bildende Kunst
Ausstellung SCHWARZ WEISS /
zeitgenössisch
HERBSTSALON Verein für
Kunstausstellungen e.V.
1.500
Bildende Kunst
3. Holzbildhauer-Symposium 2014
mit internationaler
Beteiligung im Ökozentrum
Magdeburg
Martin Schulze (Dipl.Designer, Dipl.-Ing.)
2.500
Bildende Kunst
"Zusammen flies(s)en"
Bildende Kunst
Bildende Kunst
Bildende Kunst
Darstellende
Kunst
Darstellende
Kunst
Darstellende
Kunst
Darstellende
Kunst
Darstellende
Kunst
Darstellende
Kunst
Heimatpflege
Heimatpflege
Heimatpflege
Theaterneuproduktion "Der blaue
Himmel ist Himmel und ist blau"
LEBEN.ENDLOS.EIN TRAUM
6. Magdeburger Editha-Fest „Otto
liebt Editha“
Uraufführung der 20. Folge der
Theaterserie „Olvenstedt probiert’s“
„Minna von Barnhelm“ von Gotthold
Ephraim Lessing
„Der Geizige“ von Jean Baptiste
Molière
Sonderausstellung: Rasier- und
Barbierwerkzeuge von Soldaten im
1. Weltkrieg
Sachkosten 1. Magdeburger
Circusmuseum 2014
Ausstellungen, Dokumentationen,
Vorträge, Seminare, Tauschbörsen,
Exkursionen, Kinder- und
Jugendarbeit, künstlerische Projekte
Heimatpflege
Organisation und Durchführung der
"6. Magdeburger Festungstage"
Heimatpflege
21. Deutscher Mühlentag
Saskia Siebe, Eulàlia
Naveira, Peter Herr
Theater an der Angel
e.V.
Compagnie Magdeburg
09 e.V.
1.000
6.000
2.000
Ottonentheater e.V.
2.000
KULT e.V.
1.500
Theater Poetenpack
e.V.
6.000
Theater Marameo e.V.
abgelehnt
Haar-Verband e.V.
486
1. Magdeburger
Circusmuseum e.V.
2.000
Kultur- und
Heimatverein
Magdeburg e.V.
1.750
Kultur- und
Heimatverein
Magdeburg e.V.
Verein zum Erhalt der
Düppler Mühle
Magdeburg e.V.
2.000
500
58
Heimatpflege
Heimatpflege
Kinder- und
Jugendkultur
Ständige Verbesserung der
Attraktivität im Steinzeitdorf
Magdeburg-Randau, Durchführung
der Eröffnungs- und
Abschlussveranstaltung 2014
Wissenschaftliches Kolloquium
"Magdeburg und seine Umgebung
zur Zeit der Befreiungskriege 18121815"
umGeblättert - das 6. Bücherfest auf
dem Moritzhof "Von Knöpfen, die
verhindern, dass uns der Kragen
platzt!"
Kinder- und
Jugendkultur
23. Rockseminar
Kinder- und
Jugendkultur
„MAX – Das KinderFilmFest“ 2014
Kinder- und
Jugendkultur
Kinder- und
Jugendkultur
Kinder- und
Jugendkultur
Literatur
Literatur
Literatur
Literatur
Literatur
Literatur
Musik
Musik
Musik
Musik
Musik
Jugendstil TV und Jugendstil online
– interkulturelles Jugendmagazin
für Magdeburg und Sachsen-Anhalt
„Tänze Europas – neu entdeckt“
(Teil V)
Förderverein Randau
e.V.
Verein Freunde der
Festung Magdeburg e.V.
1.000
ARTist! e.V.
1.000
Gesellschaft zur
Förderung junger
Musiker e.V.
190
ARTist! e.V.
2.000
Offener Kanal
Magdeburg e.V.
1.500
Tanztheater "Elbaue"
e.V.
Aktion Musik/local
Jugendkultur-Projekt
heroes e.V.
Veranstaltungen und Ausstellungen Immermann2014
Gesellschaft e.V.
Einrichtung einer Leseküche im
Heimatverein e.V.
Soziokulturellen Zentrum
Beyendorf-Sohlen
Die Heimat und die Welt - Vom
Literarische Gesellschaft
guten Gebrauch der Sprache
Magdeburg e.V.
Übersetzung: Editha aus Wessex
Regine Sondermann,
Gemahlin Ottos des Großen – Eine
Schriftstellerin
Königin im Mittelalter
Deutsch-Israelische
Lesungen und Vorträge
Gesellschaft e.V.
"Lesezwerge" - Sendung im
Kulturmd e.K. (Bernd
kulturmd Stadtfernsehen
Schallenberg)
Konzertreihe "KiK - Konzert im
Kuppelsaal - Musik der Moderne" im
Thomas König
Viktoria-Saal des HegelGymnasiums Magdeburg
Chorkonzerte zum Frühling in
Magdeburg, Konzerte mit CarlMaria-von-Weber-Chor aus
Dresden, Chorreise/Konzert
CANTAMUS-Chor
Saarbrücken, Chorfest 2014,
Magdeburg e.V.
Konzerte zu Weihnachten in
Pauluskirche und Konzerthalle G.
Ph. Telemann
Förderkreis Biederitzer
Johannespassion 1745
Kantorei e.V.
Europäische Chornacht mit
Förderkreis Biederitzer
Gastchor
Kantorei e.V.
Projekt/Sinfoniekonzert 2014
"STIMM.FILM"
800
Sinfonieorchester
Magdeburger
Musikfreunde e.V.
500
8.000
850
1.750
1.070
abgelehnt
1.000
abgelehnt
1.000
654
1.000
1.000
1.000
59
Musik
Musik
Musik
Musik
Soziokultur
Soziokultur
Soziokultur
Soziokultur
Soziokultur
Soziokultur
Soziokultur
Kammerkonzertreihe 2014
Konzerte in der evangelischen
Hoffnungsgemeinde MagdeburgNord und in der evangelischen
Kirche Magdeburg-Rothensee
15. Magdeburger Chorfest „Friede
sei willkommen“
Kurs für Sänger zur
Aufführungspraxis vokaler und
orchestraler Musik von Heinichen
und Hasse
FRANKO.FOLIE! - Französische
Tage in Magdeburg
Durchführung von Veranstaltungen
zur Vorstellung ausländischer Musik
und Traditionen
Bürgergeschichten
"Me gusta la música!" – Musik und
mehr aus aller Welt in Magdeburg!
upgrade Festival und UpDate
Jugendaustausch 2014
Raum für Kultur – Konzerte und
Lesungen in der Festung Mark
Künstlerideenwettbewerb innerhalb
des Deutsch-Französischen
Kunstprojektes Neuerfindung des
ehemaligen Borussiadenkmals im
Herrenkrugpark Magdeburg
Philharmonische
Gesellschaft der
Landeshauptstadt
Magdeburg e.V.
1.000
Konzertverein der
Hoffnungskirche
Magdeburg e.V.
1.000
Chorkreis "Magdeburger
Börde" e.V.
1.500
Heinichen Consort e.V.
zurückgezogen
ARTist! e.V.
4.000
Magdeburg folkt e.V.
900
H2O Turmpark e.V.
zurückgezogen
ARTist! e.V.
1.500
KanTe e.V.
zurückgezogen
KulturStiftung
FestungMark
10.000
Lebensraum am Fluss
e.V.
3.000
Volkssolidarität
Landesverband
Sachsen- Anhalt e.V.
250
Soziokultur
Seniorentheater 2014
Soziokultur
„oLo bianCo“ -Performancefestival
in 21 Episoden
KulturAnker e.V.
5.000
Soziokultur
4. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt
Filmkunst e.V.
2.000
54
95.700
60
Anlage IV
Mitarbeiter des Fachdienstes Kulturbüro
Susanne Schweidler
Fachbereichsleiterin Kultur, Stadtgeschichte und Museen
Leiterin Fachdienst Kulturbüro
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 5 40 23 65
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Susanne.Schweidler@kb.magdeburg.de
Nancy Brand
Büroassistenz
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 21 34
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Nancy.Brand@kb.magdeburg.de
Dr. Ronald Dürre
Sachgebietsleiter Kunst- und Kulturpflege, stellv. Fachdienstleiter
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 23 66
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Ronald.Duerre@kb.magdeburg.de
61
Christian Döhler
Kulturpreise, Projektarbeit und Bildende Kunst
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 23 75
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Christian.Doehler@kb.magdeburg.de
Marlies Dein
Öffentlichkeitsarbeit, Kulturpreise, Stipendien
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 24 13
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Marlies.Dein@kb.magdeburg.de
Dorothea Riep
Kulturförderung, Sonderveranstaltungen, European Choir Games 2015 - Team
Magdeburg, Projektleitung
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391)540 25 40
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Dorothea.Riep@kb.magdeburg.de
Dagmar Bremer
European Choir Games 2015 - Team Magdeburg, Kultur- und
Veranstaltungsmanagement
Julius-Bremer-Str. 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 21 53
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Dagmar.Bremer@kb.magdeburg.de
62
Jana Döbberthin
European Choir Games 2015 - Team Magdeburg, Fördermittel/Kultur- und
Veranstaltungsmanagement
Julius-Bremer-Str. 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 21 98
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Jana.Doebberthin@kb.magdeburg.de
Marion Böhme
Haushalt, Prüfung, Abrechnung Fördermittel
Julius- Bremer- Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 23 43
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Marion.Boehme@kb.magdeburg.de
Vera Bahr
Kunst im öffentlichen Raum
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 23 58
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Vera.Bahr@kb.magdeburg.de
Katrin Winkler
Bearbeitung von Fördermitteln
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 21 35
Fax: (0391) 540 21 36
E-Mail: Katrin.Winkler@kb.magdeburg.de
63
Kerstin Fischer
kommissarische Leiterin Gesellschaftshaus, Haushalt
Gesellschaftshaus Magdeburg
Schönebecker Str. 129
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 67 75
Fax: (0391) 540 67 72
Email: Kerstin.Fischer@gh.magdeburg.de
Cornelia Bach
Sekretariat
Gesellschaftshaus Magdeburg
Schönebecker Str. 129
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 67 70
Fax: (0391) 540 67 72
Email: Cornelia.Bach@gh.magdeburg.de
Charlotte Bittner
Konzert- und Musikpflege
Gesellschaftshaus Magdeburg
Schönebecker Str. 129
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 67 76
Fax: (0391) 540 67 72
Email: Charlotte.Bittner@gh.magdeburg.de
64
Ulrike Kämpf/Bettina Nimtz
Vermietungen, Personal
Gesellschaftshaus Magdeburg
Schönebecker Str. 129
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 67 73
Fax: (0391) 540 67 72
Email: Ulrike.Kaempf@gh.magdeburg.de, Bettina.Nimtz@gh.magdeburg.de
Uwe Dilz
Haustechnik
Gesellschaftshaus Magdeburg
Schönebecker Str. 129
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 540 67 80
Fax: (0391) 540 67 72
Abb. 48: Carsten Gerth, Christian Döhler, Dagmar Bremer, Bettina Nimtz, Marlies Dein, Dr. Ronald Dürre, Katrin
Winkler, Kerstin Fischer, Susanne Schweidler, Charlotte Bittner, Dorothea Riep, Vera Bahr, Cornelia Bach, Jana
Döbberthin, Marion Böhme, Nancy Brand (v. l. n. r.)
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Fotonachweis
Abbildung 1:
Landeshauptstadt Magdeburg
Abbildung 2-3:
Werner Klapper
Abbildung 4:
Landeshauptstadt Magdeburg
Abbildung 5:
Werner Klapper
Abbildung 6:
Anja Tuckermann
Abbildung 7-12:
Landeshauptstadt Magdeburg
Abbildung 13:
Elisabeth Heinemann
Abbildung 14:
Landeshauptstadt Magdeburg
Abbildung 15:
Verein der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und
Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“
Abbildung 16-17:
Kulturanker e. V./Manuel Pape
Abbildung 18:
Songtage e. V./Jan Kubon
Abbildung 19-20:
Songtage e. V./Wenzel Oschington
Abbildung 21-23:
Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung
Sachsen-Anhalt e. V./Edeltraut Mittag
Abbildung 24-26:
Magdeburger Musikverein e. V./Edgar Hartung
Abbildung 27:
AG Jazz e. V.
Abbildung 28:
magdeburgkind e. V.
Abbildung 29-30:
Literaturhaus Magdeburg
Abbildung 31-32:
Landeshauptstadt Magdeburg
Abbildung 33-35:
Musikalisches Kompetenzzentrum Magdeburg
Abbildung 36:
Stadt Wernigerode
Abbildung 37-39:
Kaiser-Otto-Fest-GmbH/Engelbert Dudek
Abbildung 40:
Forum Gestaltung e. V./Matthias Sasse
Abbildung 41:
Landeshauptstadt Magdeburg/Nilz Böhme
Abbildung 42:
Förderverein INTERKULTUR e. V.
Abbildung 43-44:
Landeshauptstadt Magdeburg
Abbildung 45-46:
Landeshauptstadt Magdeburg
Abbildung 47:
Filmkunst e. V.
Abbildung 48:
Landeshauptstadt Magdeburg
66
Impressum
Herausgeber:
Landeshauptstadt Magdeburg
Der Oberbürgermeister
Fachbereich Kultur, Stadtgeschichte und Museen/Kulturbüro
Julius-Bremer-Straße 10
39090 Magdeburg
Telefon: 0391-540 21 34
Telefax: 0391-540 21 36
E-Mail: kulturbuero@magdeburg.de
Internet: www.magdeburg.de
Redaktion:
Christian Döhler
Juli 2015
Soweit personenbezogene Bezeichnungen im Maskulin stehen, wird diese Form
verallgemeinernd verwendet und bezieht sich auf beide Geschlechter.
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